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LJUBLJANAS Drachenwelt

Die leeren Sessel in der Nachmittagshitze täuschen: Am Abend steppt wochenends an den Ufern der Ljubljanica der Bär und wer dann noch keinen Platz hat, muss auf der Straße tanzen.

Viele Jahrhunderte macht das Ljubljaner Schloss Ljubljanski Grad spürbar und der Besuch ist ein Muss: Turm plus Aussicht, Ausstellungen, Konzerte und ein gemütlicher Kaffee im Innenhof locken.

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Freitag: das Schloss erobern Die Anfahrt ab Graz ist mit zwei Stunden so kurz, dass man energiegeladen die erste Entdeckungstour startet. Wir spazieren vom Hotel fünf Minuten Richtung Fluss und landen zufälligpunktgenauamPrešernovtrg,ambestenAusgangspunktfüreineStadterkundung.DerPlatzmitdemDenkmal des slowenischen Dichters France Prešeren fühlt sich sofort wie ein Outdoor-Wohnzimmer an. Tratschende Familien, Touristen drehen sich zur Musik zweier Harmonikaspieler staunend im Kreis: Die barocke Franziskanerkirche dominiert mit roter Fassade und grüßt „Ave, gratia plena“, also „Sei gegrüßt voll der Gnade“, flankiert vom eleganten Jugendstil des prachtvollen Kaufhauses Emporium und dem schmalbrüstigen, fast dreieckigen Šmalc-Haus mit bunterJahrhundertwende-Anmutung–unddannTromostovje, Dreibrücken: Der Ljubljaner Architekt Jože Plečnik baute in den 1920er-Jahren zur bestehenden Karlsbrücke zwei Fußgängerstege, das hübsche Brückenensemble

links: Zahlreiche Brücken führen über die schmale ljubljanica, die den Burgberg umfängt und die altstadt markiert.

rechts: Zur Modernen Galerie gehört diese Stahlskulptur. Im Hintergrund die serbischorthodoxe Kirche hl. Kyrill und Methodius –prachtvolle Fresken zieren ihren Innenraum.

führt nun autofrei zum Stadtplatz Mestni trg und bietet außerdem rundum beste Postkartenmotive inklusive einladenden Blicks auf Burgberg und Schloss Ljubljana. Nix wie hin! Davor biegen wir aber noch hungrig zur Säulen- bzw. Markthalle entlang des Flusses ein – ebenfalls ein markantes Gebäude von Plečnik. Hier am Platz neben der Kathedrale des hl. Nikolaus kochen freitags Gastronomen der Stadt Gerichte aller Herren Länder zu „FingerfoodPreisen“ aus und nach einer köstlichen afrikanischen bzw. mexikanischen Stärkung am Biertisch sind wir bereit. Den Burgberg zu erklimmen, erinnert wie vieles in Ljubljana an Graz: Größe der Altstadt, Übersichtlichkeit und Gemütlichkeit fühlen sich heimelig an. Auf der Burgwiese probt man gerade für ein Konzert, wir steuern dennoch gleich den Turm an, gierig nach Aussicht. Beim Eingang ein Hoppala: Wir haben noch keine Tickets ... Mit QR-Code ist das rasch online erledigt. Eine Doppelwendeltreppe führt uns zum herrlichen Panoramablick. Die Schlosstour überzeugt vollends: Eine Foto-Ausstellung in wunderbar adaptierten Räumen, die altes Gemäuer und moderne Transparenz vereinen, slowenische Geschichte (auch in Form einer virtuellen Reise), ein Marionettenmuseum und unterirdische Gänge mit künstlerisch ausgestalteten Räumen (Staunen ohne Ende), die uns schließlich wieder hinaus auf die Burgwiese führen –diese hat sich mittlerweile gefüllt: Alle lauschen in Picknick-Atmosphäre dem temporeichen Swing der Band; die Sonne neigt sich dem Abend zu.

Samstag: der freundliche Teufel An der Promenade der Ljubljanica zu spazieren ist für hungrige und durstige Flaneure ein Muss, befinden sich hier doch zahlreiche Restaurants und Bars und mit Blick auf das ruhige Gewässer, auf Ausflugsboote, Kanus und SUPs kann man bestens die Seele baumeln lassen. Weiter westlich entlang des Flusses, am Breg, gibt es jeden Samstag einen Kunsthandwerksmarkt ... Zahlreiche Ausstellungsstücke zeugen von geschickten Händen und einfallsreichen Köpfen. Bei „Lepa Mami“ (Schöne Mutter) können wir nicht vorbeigehen und erstehen ein Shirt, bedruckt mit einem süßen Teufelchen. Den „friendly devil“, so erklärt die Inhaberin – wie alle Ljubljaner in einwandfreiem Englisch –, habe ihr sechsjähriger Sohn gezeichnet. Da sie sein Werk für Schmuck und Drucke verwende, bekomme er nun einen Teil der Einnahmen als Anerkennung. Wir folgen weiter dem Tipp eines Einheimischen, denn Križanke ist nur einen Steinwurf entfernt: Jože Plečnik (Sie wissen schon) gestaltete hier aus dem 1200 gebauten Kloster des Deutschritterordens nach dem Zweiten Weltkrieg ein absolut sehens- und Reise-Info bestaunenswertes Freilufttheater. Anfahrt Graz–Ljubljana Sonntag: Tivoli-Park und Museen Auto: 2 Stunden (194 km) Vormittags zieht es uns hinaus ins Grüne, Zug: ca. 3,5 Stunden Flixbus: 2 Stunden 45 Minuten denn tels. der Am Tivoli-Park Weg liegen liegt Parl unweit ament, des Op HoernÜbernachtung Große Auswahl von Hostels bis 5 Sterne. Lieber zentral haus, NationalNationalgalerie, und Naturkundemuseum, Moderne Galerie und die nächtigen, denn Parkplätze serbisch-orthodoxe Kirche hl. Kyrill und sind rar und teuer! Methodius, deren Innenräume mit prachtvisitljubljana.com vollen Fresken ausgestaltet sind. Auch im

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