Guggenheim Helsinki _ Manuel Gegenhuber

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ARCHITEKTUR AM WASSER EIN MUSEUM FÜR HELSINKI

ein Museum für Helsinki MASTERARBEIT MANUEL GEGENHUBER

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Von der Studienrichtung Architektur und Urbanistik, Institut für Raum und Design der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung - Kunstuniversität Linz zur Erlangung des akademischen Grades MArch. (Master of Architecture) genehmigte Masterarbeit. vorgelegt von Manuel Gegenhuber betreut von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Sabine Pollak Linz 2018


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IN HALT


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THEORETISCHER TEIL

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VORWORT

015 EINE REISE NACH HELSINKI EINFÜHRUNG GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK DER STÄDTEBAU IN HELSINKI MEILENSTEINE 030

FOTOGRAFIEN EINER REISE

045 BAUPLATZ & UMGEBUNG EINFÜHRUNG ANALYSE HOTEL PALACE MARINA CONGRESS CENTER BÜROGEBÄUDE MARIPAJA GRAND MARINA HOTEL OLYMPIA TERMINAL RATHAUS SCHWEDISCHE BOTSCHAFT USPENSKI KATHEDRALE DIE ALTE MARKTHALLE ESPLANADI 057 MUSEEN EINFÜHRUNG STÄDTEBAU FUNKTIONEN AUSSTELLUNGSFLÄCHEN BELICHTUNG RAUMKLIMA IM DEPOT UND AUSSTELLUNGSBEREICH

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RAUMFOLGE 071

GESCHICHTE DER MUSEEN

081 113

PROJEKTE NEW ART MUSEUM 21 CENTURY MUSEUM GUGGENHEIM NYC NITEROI MUSEUM EXPO 02 LOUVRE ABU DHABI ARCHIPELAGO CINEMA TEATRO DEL MONDO SEEBAD KASTRUP

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WASSER ALS SYMBOL WASSER ALS SYMBOL WASSER IN DEN STÄDTEN ERWEITERUNG DER WASSERFRONT WASSER ALS STÄDTISCHES ELEMENT

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DER KREIS

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DER ERSCHLIEßUNGSRAUM

MEMORIES

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DER ENTWURF

133 DER WETTBEWERB ALLGEMEINES DIE AUSSCHREIBUNG RAUMPROGRAMM 139 GEDANKEN ZUM ENTWURF ALLGEMEINES DAS MUSEUM DAS KONZEPT 143

SKIZZEN

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FORMSTUDIEN

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DER STÄDTEBAU

168 KONSTRUKTIONSPRINZIP 174 EIN SPAZIERGANG DURCH DAS MUSEUM LAGEPLAN GRUNDRISSE PERSPEKTIVEN ANSICHTEN SCHNITTE 205 QUELLEN SCHRIFTLICHE QUELLEN ABBILDUNGSNACHWEIS

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VOR WORT


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Die Themenwahl einer Abschlussarbeit ist keine leichte Aufgabe. Schließlich will man am Ende eines Studiums alle gewonnenen Fähigkeiten einsetzten um somit seine beste Arbeit präsentieren zu können. Zugleich weiß man jedoch auch, dass man mit dem Abschluss dieser Arbeit ein großes Kapitel in seinem Leben beendet und ein Neues aufschlägt. Nachdem meine erste Themenwahl weniger fruchtbringend war, entschied ich, ein Thema zu wählen, welches mich seit Anbeginn meines Studiums interessierte und in das ich meine ganze Leidenschaft stecken wollte. Meine ersten Entwurfsprojekte beschäftigten sich in erster Linie mit dem Thema Wohnen und lernten mir einen eher rationellen und pragmatischen Zugang zur Architektur. Im weiteren Verlauf des Studiums änderten sich die Themen stets und prägten somit meine Sicht zur Architektur immer weiter. Wozu ich jedoch nicht gekommen bin, war die Auseinandersetzung mit einem Kulturbauwerk. Ich wollte eine Thematik wählen, bei dem ich mich in erster Linie mit dem Thema Raum beschäftigen konnte. Ein Thema das ich über Skizzen und Modelle entwickeln wollte. Ein Thema, in dem sich die Architektur in seiner Form vom Kontext befreit und somit zum Zentrum wird. Ich wollte eine Architektur schaffen, die gewagt ist und begeistert. Somit fiel schließlich die Entscheidung auf ein Museum.

Nachdem die größten Teile eines Museums Ausstellungsflächen sind, bieten sich große Freiheiten beim Experimentieren mit der Form. In den letzten Jahren wurden immer wieder Museumswettbewerbe ausgeschrieben. Doch als ich einen passenden Bauplatz suchte, fand ich keinen aktuellen Wettbewerb, an dem ich teilnehmen konnte. So stieß ich schließlich auf den Wettbewerb des Guggenheim Museums Helsinki. Nachdem das Projekt niemals realisiert wurde und es somit in einer Schublade gelandet ist, entschied ich mich dafür. Vor allem die perfekte Lage am Wasser war für mich einer der Hauptgründe. Anfangs war ich etwas skeptisch, da es doch sehr viele Einreichungen gegeben hatte und ich mich nicht durch diese beeinflussen lassen wollte. Bei meiner Recherche habe ich mich mit einigen dieser Projekte beschäftigt. Um mich jedoch differenzieren zu können, habe ich die Regeln des Wettbewerbs etwas adaptiert und konnte somit leichter einen neuen und frischen Zugang für meinen Entwurf wählen. Bei meiner Studienreise nach Helsinki hat mich besonders die Nähe der Menschen zur Natur begeistert. So habe ich entschieden das Wasser in mein Museum zu integrieren. Um diese Verbundenheit auch in meinem Entwurf demonstrieren zu können, verbindet ein großer Kreis, der über dem Wasser „schwebt“, Land und Wasser miteinander.

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hel sin ki



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Eine Reise nach Helsinki Einführung Finnland wird zu einem der nördlichsten Länder der Welt gezählt. Die Fläche des Landes ist nahezu ident mit der von Deutschland und beträgt knapp über 390 000 km2.1 Jedoch ist das nördliche Land deutlich weniger besiedelt als Deutschland. 5,5 Millionen Menschen leben im Finnland.2 Im Vergleich dazu hat Deutschland knappe 83 Millionen EinwohnerInnen.3 Durch diese Gegenüberstellung wird auch sofort erkennbar, dass Finnland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine sehr geringe EinwohnerInnenzahl aufweist. Generell gilt je nördlicher die Länder sind, desto dünner sind sie besiedelt. Nur zum Vergleich dazu könnte man die nördlichen Gebiete Russlands, als auch Island nennen. Die nördliche Lage bildet grundsätzlich eine schwierigere Ausgangslage für die Entwicklung der Länder. Der größte Ballungsraum des Landes befindet sich im Süden rund um die Hauptstadt Helsinki. Mittlerweile ist dieses Ballungszentrum angewachsen und zählt bereits 1,6 Millionen EinwohnerInnen, was im Vergleich beinahe

die Hälfte der Bevölkerung ausmacht.4 Durch seine geografische Situierung befindet sich Finnland zwischen einem ozeanischen Klima und einem Landklima. Diese nördliche Lage lässt sich auch am Durschnitt der Temperatur erkennen, die bei 5 Grad Celsius liegt. Dadurch wird auch schnell erkennbar, dass in Finnland ein längerer Winter herrscht mit einer Schneedecke die durchschnittlich über vier Wintermonate anhält, was auch in weiterer Folge die Landwirtschaft deutlich einschränkt.5 Die lange Beziehung, sowie frühere Herrschaft Schwedens über Finnland wird vor allem an der Zweisprachigkeit deutlich. So ist auch die Verfassung sowohl in finnischer, als auch in schwedischer Sprache nieder geschrieben. Neben dem Einfluss des westlichen Nachbarn finden sich auch starke kulturelle Einflüsse des östlichen Nachbarn Russland. Diese Einflüsse sind sowohl in der Kultur, als auch in der Küche sichtbar. Doch hat Finnland über die Jahre hinweg seine eigene Kultur entwickelt. Da wäre als wichtigstes Beispiel der tägliche Saunagang der Finnen und Finninnen zu nennen. Hier sei

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zu erwähnen, dass auf 5 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen insgesamt 1,5 Millionen Saunen kommen.6 Finnland kämpft wie viele europäische Länder auch sehr stark mit der Landflucht. Interessanterweise hat Finnland eine der geringsten Auswanderungsquoten innerhalb der EU (0,2 Prozent). Doch beim Umzug innerhalb des Landes sieht die Situation jedoch ganz anders aus. Hier kommt das Land auf 5,5 Prozent, was gesamt 293 000 Personen wären. (Stand 2007). Dadurch ergeben sich große Probleme sowohl für die schon sehr dünn besiedelten Dörfer, als auch für die immer größer anwachsenden Kernstädte. Helsinki steht dadurch vor einer großen Aufgabe, kann dadurch aber auch einen großen Mehrwert für die Region gewinnen. Doch so steigt nicht nur die Anzahl der Menschen die im Landesinneren umziehen, sondern steigt auch die Zahl der Zuwanderung. So hat sich diese Zahl im Laufe der letzten 20 Jahre verdreifacht. Diese Zuwanderung begann mit dem Beitritt in die Europäische Union 1995 und hält bis heute an.7 Auch eine deutlich höhere Geburtenrate als im Rest Europas beeinflusst die Bevölkerungsentwicklung des Landes. Würde man die derzeitige Geburtenrate aufrechnen, so könnte die Bevölkerung bis 2060 auf bis zu 6 Millionen ansteigen. Ein derartiger Anstieg würde sich direkt auf die EinwohnerInnenzahl der Hauptstadt auswirken und folglich auch

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die städtische Verdichtung beeinflussen.8 Finnland beweist immer wieder im europäischen Kontext Problemstellungen besser und gezielter zu lösen. Um gegen die Landflucht anzukämpfen versucht man unkonventionelle Wege einzuschlagen. Um mehr Arbeitsplätze wieder in den eher dünn besiedelten Gebieten zu schaffen, will man staatliche Unternehmen in diese Gebiete bringen. Dadurch erhofft man sich, dass wieder mehr Familien in diese Regionen ziehen würden. Man hat dazu sogar ein Gesetzt verfasst. Sobald eine öffentliche Einrichtung umstrukturiert wird, muss geprüft werden, ob es möglich ist diese Institution nicht auch in die Peripherie verlegen zu können, beziehungsweise gänzlich in eine andere Stadt. Durch diese radikalen Schritte konnten gewisse Städte gezielt ein positives Bevölkerungswachstum aufweisen.9 Auch die architektonische Entwicklung des Landes ist extrem spannend. So beinhaltet das Stadtbild von Helsinki mehrere architektonische Stile. Angefangen von Alvar Aaltos Funktionalismus bis hin zu den architektonischen Einflüssen von Schweden, Russland als auch Finnland selbst. Diese drei verschiedenen Einflüsse werden bei der Festung Suomenlinna deutlich. Durch die verschiedenen Herrschaften haben auch viele Baustile das städtische Bild geprägt. Darunter zählt man den Neoklassizismus, der bei der Errichtung des Senatsplatzes und den umherliegenden


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Bauten wie dem Rathaus oder auch der Kathedrale von Helsinki ersichtlich wird. Ein russisch byzantinischer Stil wird durch die Errichtung der Uspenski Kathedrale deutlich, die nicht weit vom Senatsplatz auf einem Hügel situierter ist. Sie soll auch den Einfluss des russischen Reiches auf Finnland demonstrieren. Weiters wäre auch der Stil der Neorenaissance, der Art Nouveau und der nordische Klassizismus zu erwähnen. Auch deutlich wird bei der Betrachtung der Stadt, dass die Einbeziehung der Natur immer eine große Rolle spielte. So waren Brunnen, Balkone und kleine Parks für die städtische Entwicklung immer wichtig.10 Finnische Architektur ist weltweit angesehen und hat in den letzten Epochen viele Strömungen stark geprägt wie den Nordischen Klassizismus, den Jugendstil und vor allem auch den Funktionalismus. In diesem Kontext gehört Alvar Aalto genannt, der den Funktionalismus nach Finnland gebracht hatte. Nicht zu vergessen wären auch Eliel Saarinen und sein Sohn Eero Saarinen, die ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zur finnischen Architektur der letzten Hundert Jahre geleistet haben. Elliel Saarinen wurde in Finnland bekannt durch seine Jugendstilwerke. Doch entwickelte er sich im Laufe seiner Karriere weiter und entwarf Bauten hin bis zu „amerikanischen business Architektur“. Seine Nominierung als Professor an der Universität in Michigan ver-

anlasste ihn nach Amerika zu übersiedeln. Dort eröffnete er schließlich gemeinsam mit seinem Sohn ein Atelier.11 Im Zusammenhang mit dem Industrial Design sei nochmals Alvar Aalto genannt, der auch als Designer tätig war und dem skandinavischen Design eine internationale Aufmerksamkeit zubrachte.12 Im Zusammenhang mit finnischen Design darf man Aino Alto nicht vergessen, die als Pionierin galt. Sie war Mitbegründerin der Firma Artek und leitete diese viele Jahre lang als künstlerische Direktorin. Viele Entwürfe in Zusammenhang mit ihrem Mann Alvar Aalto stammen von ihr. Sie wurde damals auch als begabtere Zeichnerin gesehen und kümmerte sich mit ihrer ruhigen und geordneten Art um die Organisation im gemeinsamen Büro.13 Nach dem Tod von Aino im Jahr 1949 heiratete Alvar Aalto seine zweite Frau Elissa Aalto 1952. Auch sie war Architektin und war seit Beginn im Büro für große Wettbewerbe tätig. Nachdem ihr Mann verstarb leitete sie das Büro weiter bis alle großen Projekte abgeschlossen waren.14 Im Zusammenhang mit der architektonischen Entwicklung muss bestimmt auch die Felsenkirche genannt werden. Man zählt sie zu einem der bekanntesten Beispiele der finnischen Architektur aus den 60ern. Sie wurde von Timo und Tuomo Suomalinen im Zuge eines Wettbewerbs entworfen. Situiert ist die Kirche größten Teils unterirdisch. Das Licht

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fällt durch eine ausgeklügelte Dachkonstruktion herein. Mit einer BesucherInnenzahl von mehr als 500 000 Personen pro Jahr wird schnell die Beliebtheit dieser Architektur deutlich.15 Wie bei vielen kulturellen Bauten wird hier auch schon sehr schnell klar, dass durch eine runde Form versucht wird gezielt aus dem geometrischen städtischen Raster auszubrechen. Helsinki war immer bemüht seine Kulturszene durch die Errichtung neuer kultureller Bauten voran zu treiben. Hier sei das Kiasma Museum von Steven Holl, als auch das Helsinki Music Center (2011) und auch die Errichtung der neuen Hauptbücherei der Universität Helsinki ein Beispiel.10 Auch der Designer und Künstler Timo Sarpaneva leistete in den letzten Jahrzehnten einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung des skandinavischen Designs. Er wurde durch seine Arbeiten mit Glas bekannt. Hierfür arbeitete er lange Zeit für die Firma littala. Für ihn war seine Arbeit der Zeitpunkt an dem Raum und Material sich trafen. Seine Arbeiten erlangten über vier Jahrzehnte weltweit große Aufmerksamkeit.16 Doch so haben noch viele weitere Personen die Kultur Finnlands als auch die Helsinkis sehr stark geprägt und sie zu dem internationalen Stellenwert entwickelt, den die Stadt und das Land heute besitzen.

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Geschichtlicher Rückblick Bei der Betrachtung der Baukultur Helsinkis wird auch schon sehr schnell deutlich, dass Helsinki durch seine zwei Nachbarländer sehr stark beeinflusst wurde. So zog sich dieser Einfluss auch weiter und manifestierte sich sowohl in politischen, sozialen als auch ökonomischen Entwicklungen der Stadt. Durch die geografische Lage zwischen Schweden und Russland wurden immer wieder viele schwere Kriege auf finnischen Boden ausgetragen. So kam es auch dazu, dass Finnland immer unter verschiedenen Herrschaften stand und durch deren Herrschaft geprägt wurde. Dieser Faktor war ausschlaggebend, dass sich Finnland erst in der jüngsten Geschichte selbstständig entwickeln konnte.17 Wie bei der Gründung vieler Städte war auch bei Helsinki die geografische Lage sehr wichtig. Hier ist vor allem auch die Nähe zum Meer entscheidend. Die ursprüngliche Stadt Helsinki wurde am 12. Juni 1550 gegründet, blieb jedoch lange Zeit unbeachtet. Sie wurde zunächst erbaut um mit Tallin als Handelsstadt zu konkurrieren. Es war also zuerst eine rein strategische Gründung. Zunächst war Helsinki nur ein kleines Dorf und befand sich an einem anderen Ort als heute. Man verlegte es später 5 Kilometer nach Süden um von einem besseren Meerzugang profitieren zu können. Für viele Schiffe war es kompliziert vom fin-


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nischen Meerbusen noch ins Landesinnere zu segeln. Durch die neue Situierung konnte man sich als Handelsstadt besser entwickeln und der Grundstein für eine später positive Entwicklung war gelegt. Diese Übersiedlung fand 1640 statt. In erster Linie war noch immer der Konkurrenzgedanke ein treibender Faktor. Obwohl man nun die Stadt verlegt hatte, entwickelte sich Helsinki dennoch sehr schlecht. Lange Zeit sah man sie nur als kleine schwedische Hafenstadt an.18 Doch damit nicht genug, denn 1713 wurde die Stadt vollkommen durch russische Truppen unter der Führung von Zar Peter der Große zerstört. Er führte seine Truppen entlang der Küste beim Versuch Stockholm anzugreifen.19 Man hatte durch die anfängliche Verlegung der Stadt zwar eine bessere geografische Positionierung erreicht, doch war die Verteidigungssituation nicht bedacht worden. Um diesem entgegen zu wirken, errichtete man in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Suomenlinna auf insgesamt 6 zusammengeschlossenen Inseln außerhalb der Stadt. Die neue Festung sollte die wachsende Bedrohung gegenüber Russland verbessern und als Verteidigungsposten entgegenwirken. Viele Leute sprachen und sprechen heute noch immer davon als Gibraltar des Nordens. Diese strategische Errichtung gilt als wichtiger Grundstein für eine zukünftig gute Entwicklung der Stadt.20

Von 1808 bis 1809 tobte der russisch–schwedische Krieg. Dieser Krieg war wie der Name schon erahnen lässt eine weitere Auseinandersetzung zwischen Schweden und Russland um die Herrschaft über Finnland. Zu dieser Zeit wurde Helsinki von den russischen Truppen belagert. Dieser Krieg endete schließlich mit einer Kapitulation von Schweden. Bei den Friedensverhandlungen bekam Russland die Kontrolle über Finnland zugesprochen und entschloss sich jedoch dazu, Finnland zu einem autonomen Gebiet unter russischer Hand zu erklären. Von diesem Zeitpunkt an galt nun Finnland als Großfürstentum. Dies bedeutete vor allem, dass Finnland eine eigene Armee, als auch eine eigene Gesetzgebung bekam. Zwar stand man noch unter dem Deckmantel Russlands, doch konnte sich das autonome Land nun gut entwickeln und begann von nun an ein positives Wachstum. Schließlich wurde die Gründung einer autonomen Hauptstadt für das Fürstentum Finnland im Jahr 1812 beschlossen. Für Russland war Finnland rein strategisch relevant. Vorerst war die Hauptstadt des Großfürstentums jedoch Turku gewesen. Nachdem dieses zu weit von St. Peterburg weggelegen war, entschied man sich dazu Helsinki zur neuen Hauptstadt zu machen. Zu diesem Zeitpunkt zählte man in der frischen Hauptstadt gerade einmal 4000 EinwohnerInnen. Eine eher unbedeutende Zahl. 1817 begann man nun auch den Senat nach Helsinki zu verlegen. Dies machte es

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nun offiziell zur Hauptstadt des Fürstentums und beeinflusste das Bevölkerungswachstum nun stärker.20 Jegliche Wohn- und Nutzbauten wurden damals aus Holz errichtet. Derartige Konstruktionen waren jedoch sehr leicht anfällig auf Brände. So kam es auch schließlich dazu, dass bei einem großen Brand 1808 die größten Teile der Stadt zerstört wurden. Zu dieser Zeit besetzten russische Truppen gerade die Stadt Helsinki und der Krieg zwischen Schweden und Russland war in vollem Gange. Historisch gesehen ist dieser Brand und die damit einhergehende Zerstörung der Stadt „eher“ jung. Man entschied sich damals die Stadt nicht auf Grundlage der alten Struktur wiederaufzubauen, sondern begann ein neues Konzept zu überlegen. Dieses neue Konzept sah hauptsächlich eine sehr geometrische Stadtplanung vor. Das Stadtzentrum wurde in ein Raster zerlegt. Um nun auch vorzubeugen, als auch die Präsenz und Wichtigkeit aller öffentlicher Bauten zu zeigen, entschied man sich diese aus Stein zu errichten. Der damals vorherrschende Baustil war der Neoklassizismus. Dieser floss sehr stark bei der Errichtung der öffentlichen Bauten ein und prägte von nun an das Stadtbild Helsinkis. Ins besonders errichtete man das neue Stadtzentrum um den Senatsplatz. Zuständig für die Planung des neuen Rasters war der Architekt Carl Ludwig Engel als auch der Stadtplaner

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Johan Albrecht Ehrenström. Besonders um den Senatsplatz kann man ausgezeichnet die geometrische Anordnung betrachten, die von ihnen erarbeitet wurde.19 Wohnhäuser beließ man damals noch in Holz. Von diesen sind heute jedoch leider nur mehr wenige erhalten. Durch das große Bauvolumen wollte man einmal mehr die Wichtigkeit der neuen Hauptstadt betonen. Dahingehend beschloss man auch noch zusätzlich die im Jahr 1640, bis dahin einzige Universität in Finnland im Jahr 1828 von Turku nach Helsinki zu verlegen. Dies war nochmals ein großer Schritt um die Präsenz von Helsinki für Russland zu betonen. Später benannte man die Universität schließlich auch um.20 Nachdem nun Frieden in Finnland eingekehrt war, entwickelte sich das Land sehr gut. Um 1850 konnte man schon eine Bevölkerung von 15 000 Personen in Helsinki verzeichnen. Anfang des 19. und bis ins 20. Jahrhundert ging die positive Entwicklung der neuen Hauptstadt weiter. Deutlich merkbar wurde dies auch bei einem starken Bevölkerungswachstum. Man zählte nun schon 100 000 EinwohnerInnen. Nun begann auch durch die fortschreitende Industrialisierung ein großer wirtschaftlicher Aufschwung. So baute man nun auch die Infrastruktur aus, um mit Zuganbindungen in den Norden des Landes reisen zu können. Durch die positive Entwicklung, die sehr stark im Hafen von Helsinki merkbar



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wurde zog es viele Menschen aus aller Welt an diesen Ort. Der Austausch von Gütern wurde dadurch ebenfalls angekurbelt. Als Krönung dieser Entwicklung löste sich Finnland 1917 gänzlich von Russland und wurde zu einem autonomen Staat.19 Diese Loslösung begann im Zuge der russischen Revolution, bei der man den russischen Zaren stürzte. Kurz darauf bricht in Finnland ein Bürgerkrieg aus. In diesem schaffte es die rote Garde Helsinki einzunehmen. Mit deutscher Unterstützung gelang es der weißen Armee die Stadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Im Gegensatz zu anderen Kriegsschauplätzen wurde durch diesen Bürgerkrieg nur sehr wenig in Helsinki zerstört. Diese blutige Auseinandersetzung spaltete das Land und übte großen symbolischen Wert bei der Errichtung des neuen Parlaments aus. Man legte großen Wert darauf, dass man durch diese Errichtung ein neues Symbol für Freiheit und Demokratie schaffte und sich als eigenständige Nation präsentierte.18 Zur Zeit des zweiten Weltkriegs wurden viele europäische Städte sehr stark zerstört. Viele Bombentreffer pulverisierten ganze Stadtteile und mit ihr auch deren Identität. In diesem Kontext hatte Finnland jedoch Glück. Finnland musste zweimal gegen die Sowjetunion kämpfen, blieb jedoch frei von Besetzungen. Daher konnte sich die Bevölkerung auf 300 000 Per-

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sonen entwickeln. Von nun an ging es weiter Berg auf. Nach dem Krieg fanden bis zu 200 000 neue Bewohner und Bewohnerinnen in den Vororten der Hauptstadt Platz. Mit dieser Veränderung fand natürlich auch eine extreme Veränderung im Städtebau statt. Das Bild der Peripherie änderte sich dadurch vollkommen. Man versuchte durch große Wohnbauprojekte mit einer hohen Dichte vielen Menschen einen guten Lebensraum zu geben. Diese wurden auch zumeist als Blockstrukturen in der Nähe zum Waldraum konzipiert. Wieder einmal floss die Natur stark in den Städtebau der finnischen Architektur ein.18 In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg folgte eine weitere Welle der Industrialisierung. So wurde nun der Schiffsbau zu einem zentralen Wirtschaftszweig des Landes und brachte viele Arbeitsplätze nach Helsinki. Dies führte auch dazu, dass der größte Hafen des Landes in Helsinki entstand. Dieser wurde gleichzeitig auch zum zweitgrößten Hafen im skandinavischen Raum. Um 1960 begann man die Stadt weiter zu entwickeln und errichtete dafür diverse öffentliche Einrichtungen um einen weiteren Faktor für eine wirtschaftliche Entwicklung bekommen zu können.18 Eines der prägendsten Ereignisse der letzten Jahrzehnte waren bestimmt die olympischen Sommerspiele. Schließlich konnte Helsinki auch die Sommerspiele aus dem Jahr 1940,


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nach dem Ende des 2. Weltkriegs und des Wiederaufbaus 1952 abhalten. Um das öffentliche Bild der Stadt zu verbessern, baute man zu dieser Zeit sehr viele funktionalistische Architekturen und wollte sich der Welt als moderne Stadt präsentieren. Ebenfalls zur noch eher jungen Geschichte Finnlands zählt man den Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1995. Etwas später im Jahr 2000 wurde Helsinki zu einer der 9 Kulturhauptstädte Europas gewählt und durfte sich so wieder in einem europäischen Kontext präsentieren.20 Spricht man von Helsinki, so spricht man auch stets in gewisser Weise von der Schifffahrt. So stellt auch heute der finnische Meerbusen noch eine wichtige Verbindung für die Verkehrs-, als auch Handelsschifffahrt dar. Helsinki, Tallin und St. Petersburg schlossen sich zusammen und formten einen wichtigen Wirtschafsraum. Der Handel in diesem sogenannten Wirtschaftsdreieck funktioniert mittels der Schifffahrt. Dieses Konzept wurde aus einer ähnlichen Dreiecksverbindung aus dem asiatischen Raum übernommen. Durch die gute Zusammenarbeit in diesen Regionen konnte das Wirtschaftswachstum nochmals deutlich gesteigert werden.21

Der Städtebau in Helsinki Jede Stadt hat ihre eigenen Denkmäler und ihr eigenes kulturelles Erbe. Doch dahinter steckt bei den meisten Städten auch eine sehr lange Entwicklung. Helsinki ist diesbezüglich etwas anders. Wie bereits bei der geschichtlichen Entwicklung dargestellt, musste Helsinki immer wieder mit schweren Niederschlägen kämpfen. Doch konnte sich die finnische Hauptstadt immer wieder gut davon erholen. Durch diese eher junge Geschichte gibt es folglich auch keine Überreste einer alten Festung, und es gibt auch keinen „alten“ Stadtkern. Helsinki wurde ja gänzlich neu angelegt und kann somit als moderne Stadt angesehen werden. Jegliche Bauten stammen aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts. Zuvor hatte Helsinki keine Stadtplanung und entwickelte sich daher eher chaotisch.22 Der heutige Stadtkern befindet sich auf einer Halbinsel im Südwesten von Helsinki. Interessant ist der starke Kontrast, der zwischen der eher dicht bebauten Altstadt und den großzügigen Stadterweiterungen herrscht. Aufgrund der Stadterweiterungen, die vor allem ab dem 20. Jahrhundert stattgefunden haben, wächst Helsinki bereits mit den Nachbarstädten Espoo, Kauniainen und Vanta zusammen. Diese Erweiterungen haben vor allem auch dazu geführt, dass Helsinki zum größten Ballungsraum des Landes wurde. Dieser zählt

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mittlerweile bereits 1,6 Millionen EinwohnerInnen.23 Im Jahre 1812 wurde die erste Stadtplanungsbehörde gegründet. Für diese Gründung war damals der russische Zar verantwortlich. Man bemühte sich die neue Hauptstadt tatsächlich dahin gehend zu verändern. Zusätzlich war zu dieser Zeit gerade der größte Teil der Stadt dem Krieg zwischen Russland und Schweden zum Opfer gefallen. (Vergleiche Geschichtlicher Rückblick). Der nun neu entstandene Stadtplan folgt den klassischen Regeln einer europäischen Fürstenstadt. Die Identität der Stadt als Sitz der Landesregierung wurde weiterentwickelt. Der Stil des Neoklassizismus fand Anwendung auf die Baukultur und der Architekt Carl Ludwig Engel wurde mit dem Entwurf aller öffentlichen Bauten beauftragt. Carl Ludwig Engel galt als Stadtarchitekt und war für viele wichtige öffentliche Bauvorhaben verantwortlich. Durch die nun vorherrschenden Veränderungen wurde der Einfluss der russischen Macht sehr schnell im städtischen Kontext sichtbar.22 Von nun an war die städtebauliche Veränderung Helsinkis immer durch die Behörden geprüft worden. Auch heute erkennt man bei der Betrachtung der Innenstadt das strenge Raster. Russland investierte stark in die Entwicklung der Stadt. In kürzester Zeit errichtete man eine große Anzahl an Verwaltungsbauten, Kirchen,

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Schulen, Kasernen und vieles mehr. Schnell konnte man dadurch das Image von Helsinki, welches ja anfänglich noch als schwedische Hafenstadt bekannt war, zu dem einer Hauptstadt unter russischer Hand erweitern. Russland wollte natürlich seine herrschaftlichen Erfolge in Europa klar zur Schau stellen. Schnell konnte man sich mit Städten wie Paris und London messen. Auch der neue Stadtplan wiederspiegelte die neue Großstadt. Große Straßen und Plätze, als auch lange Boulevards und ein sehr großzügiges Stadtraster prägten das neue Bild der Innenstadt. Auch ein starker Handel und neue Arbeitsplätze schafften es von nun an das Bevölkerungswachstum voran zu treiben. So entwickelte sich Helsinki über die letzten Jahrzehnte hinweg. Besonders die geplante Gartenstadt des Architekten Eliel Saarinen erregte großes Aufsehen. Themen wie die Immigration und Globalisierung benötigen andere und neue Konzepte in der Planung der Städte. Diese neuen Konzepte werden in Helsinki immer wieder perfekt umgesetzt.24 Im Jahr 1964 gründete man nun ein Stadtplanungsamt. Man wollte sich noch weiter in Richtung einer europäischen Metropole entwickeln. Kurz danach bemühte man sich die Infrastruktur weiter auszubauen. 1969 wurde die erste U-Bahn errichtet. Drei Faktoren sind wichtig, wenn man die Entwicklung von Helsinki verstehen will. Einerseits investiert der


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Staat sehr stark in die Entwicklung der Infrastruktur, andererseits besitzt die Stadt einen großen Teil der zu bebauenden Flächen und die örtlichen Kommunen spielen bei der Planung eine sehr große Aufgabe. Diese Faktoren haben der finnischen Hauptstadt geholfen in den letzten 60 Jahren eine sehr interessante Entwicklung zu durchleben. So hat man in dieser Zeit kontinuierlich auch alte Industriegebiete immer weiter zu modernen Wohngebieten ungenutzt. Helsinki ist in einem ständigen Prozess der Transformation. Doch bemüht man sich auch das „historische“ Zentrum immer weiter zu restaurieren und mit städtischen Maßnahmen noch attraktiver zu machen.25 Durch den starken Anstieg in der Bevölkerung hat sich natürlich auch das Bauvolumen deutlich erhöht. So verdoppelte sich die Anzahl der Bauten in den letzten 25 Jahren, dies darf jedoch nicht in Bezug auf die Versieglung der Fläche gesehen werden, sondern lediglich auf das verbaute Volumen. Einerseits muss hier dennoch angemerkt werden, dass Helsinki durch seine geografische Situation in manchen Gebieten in Bezug auf die Flächenausdehnung doch sehr stark eingeschränkt ist. Nichts desto trotz bemüht man sich Helsinki auch weiterhin als sehr grüne Stadt zu konzipieren und versucht daher immer eine möglichst hohe Dichte bei diversen Bauprojekten zu erzielen.26 Schon jetzt plant man in einem Infrastrukturkonzept die Situation im

Jahr 2050. Man will gezielt durch eine starke Erweiterung der Infrastruktur das öffentliche Verkehrsnetz ausbauen. Dazu sollen die Zugverbindungen und Radwege besser optimiert werden. Man schreibt auch in diesem Zusammenhang immer wieder von der Wichtigkeit die Natur in die Stadtplanung miteinfließen zu lassen. Bei dieser Planung werden auch oft nur kleine Impulse gesetzt, wie die Errichtung der neuen Universitätsbibliothek. Durch sie erwartet man sich einen weiteren Impuls für das innerstädtische Zentrum rund um den Senatsplatz.27 Bei der Planung von Helsinki gibt es wie in vielen anderen Städten eine strenge Hierarchie. In Helsinki steht an oberster Stelle die Regionalplanung. Sprich ein Masterplan definiert die größten Veränderungen der Zukunft. Man hat sich hier für einen Zeitraum von 30 Jahren entschlossen. Die wichtigsten Veränderungen in der Stadt werden durch ihn definiert und schon im vorhinein festgelegt. Als Beispiel würde man große Stadterweiterungsprojekte nennen. Aktuell sind gerade 15 dieser Art in Bau. Am Vuosaari Hafen sollen neue Wohnflächen für 40 000 Menschen errichtet werden. Dieses Projekt zählt zu den größten Erweiterungsprojekten seit dem 19. Jahrhundert. Durch die zuvor erwähnte Situation der Stadt in Bezug auf die Entwicklung etwaiger Bauprojekte sei an dieser Stelle der gesamte Vorgang beschrieben: Normalerweise entwickeln

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Bauträger eigene Projekte und bekommen schließlich von der Stadt eine Genehmigung oder eben keine Baubewilligung. In Helsinki funktioniert die Situation in gewisser Weise umgekehrt. Die Stadtplanung beschließt künftige Projekte und vergibt sie schließlich weiter an private Investoren. Diese Projekte vergibt man lediglich nur für 50 bis 60 Jahre an die Investorengruppen. Auch ein deutlicher Planungspunkt in der finnischen Hauptstadt stellt die generelle zur Verfügungsstellung der Infrastruktur dar. Bevor diverse Stadterweiterungen bewilligt werden, kümmert man sich schon im vorhinein um den Bau einer öffentlichen Anbindung. Straßenbahnnetzte, oder U-Bahnen befinden sich bereits dort, sobald man beginnt, die neuen Wohnungen zu errichten.28

ale umzunutzen. Dabei will man 20 Kilometer der Uferpromenade gezielt umfunktionieren, um somit der Bevölkerung etwas mehr Meerzugang bieten zu können. Eines dieser Gebiete, die in diesem Zusammenhang um genutzt werden, ist Kalasatama. Das Gebiet wird für 18 000 Menschen entwickelt. Ein Drittel davon soll sogar einen Arbeitsplatz dort finden. Gleichermaßen wechseln sich dort Wohn- und Bürobauten, Freizeiteinrichtungen ab und kreieren ein vitales Zusammenspiel.28

Die Qualität einer Stadtplanung hängt jedoch auch noch von der Qualität der Architektur ab. Gute Architektur entsteht oft durch Wettbewerbe. So ist man immer bemüht, alle wichtigen Bauaufgaben über Architektenwettbewerbe zu lösen. Hierfür werden die Wettbewerbe entweder von den Gemeinden oder auch den Investoren ausgeschrieben und ausgelotet. Teile dieser Wettbewerbe waren zahlreiche Ideenwettbewerbe für die Umgestaltung und Weiterentwicklung der Uferpromenaden. Im Zuge dieser Wettbewerbe veränderte sich Helsinki in den letzten Jahrzehnten extrem und begann auch immer weiter die Hafenare-

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1550 Helsinki wurde gegründet, war aber lange unbeachtet

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Suomenlinna zur Verteidigung errichtet

1808 Es tobte der russisch–schwedische Krieg zwischen 1808 bis 1809 in Finnland. Als Folge davon bekamm Russland die Kontrolle über Finnland Nach einem großen Brand begann man die Stadt wieder neu aufzubauen

1550 1640 1710 1740 1800 1810 1820

1640 Die Anfänge der Stadt wurden 5 Kilometer südlicher wieder neu aufgebaut

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1812 Gründung einer autonomen Hauptstadt für das Fürstentum Finnland 1713 wurde die Stadt vollkommen durch russische Truppen zerstört

1817 der Senat wurde nach Helsinki verlegt


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1828 Die einzige Universität in Finnland wurde von Turku nach Helsinki verlegt

1940 Helsinki wurde dazu auserwählt die olympischen Sommerspiele auszutragen. Doch die Beginne des zweiten Weltkriegs verhinderten die Durchführung der Veranstaltung.

1917 Finnland löste sich nun endgültig von Russland

1825 1900 1920 1940 1950 1955 1995 1952 schließlich wurden die Sommerspiele in Helsinki doch ausgetragen. Die Industrialisierung brachte Helsinki Anfang des 19. Jahrhunderts einen großen wirtschaftlichen Aufschwung.

1918 der Bürgerkrieg brach in Finnland aus. In Helsinki wurde nur sehr wenig zerstört.

1995 Helsinki trat der Europäischen Union bei

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Bauplatz & Umgebung Einführung Wie jede Stadt so hat auch Helsinki ihre eigene charakteristische Topographie durch die sie sich auszeichnet und für Besucher und Besucherinnen interessant wird. Spaziert man durch die Stadt, so merkt man immer wieder leichte Erhöhungen. Man schreitet zwischen den klaren Straßenfluchten eine leichte Anhöhe hinauf und schließlich wieder hinab. In gewisser Weise erinnert die leicht hügelige Landschaft in der Innenstadt an den Seegang am Meer. Auch die vielen Buchten und Strände, so wie unzählige Flüsse und Inseln, charakterisieren das Bild der Stadt. Am besten jedoch nimmt man die Stadt mit dem Schiff wahr. Täglich kommen viele Touristen und Touristinnen in die Hauptstadt über den Seeweg. Legen sie im Südhafen an, so präsentiert sich ihnen schon von weitem eine atemberaubende Kulisse. Die neoklassizistischen Fassaden prägen das Stadtbild. Ergänzt werden sie im Südhafen durch ein paar funktionalistische Bauten, die man im Zuge der Sommerspiele im Jahr 1952 errichtet hatte. Die Harmonie wird noch weiter ergänzt durch eine sehr einheitliche Höhenentwicklung der Bauten im

gesamten Stadtzentrum. Abgerundet wird dieses Bild noch durch die leicht hügelige Landschaft auf der sich diese Baukörper befinden. Zwei große Kirchen ragen dazu noch aus dieser Silhouette in die Höhe und bilden somit zwei städtische Kontrapunkte.29 Analyse Der Bauplatz des geplanten Guggenheim Museums befindet sich in dieser soeben beschriebenen Silhouette des Südhafens. Es steht somit sowohl in einem wichtigen nationalen, als auch kulturell sehr wertvollem Areal, umgeben von etlichen wichtigen Einrichtungen. So befindet sich in unmittelbarer Nähe der Senatsplatz, an dem das Rathaus, als auch die schwedische Botschaft situiert sind. Vor den beiden Verwaltungsbauten erstreckt sich der große Marktplatz, der die städtische Weiterführung der Esplanadi ist. Diese prunkvolle Straße ist für viele Einwohner und Einwohnerinnen, als auch Touristen und Touristinnen eine spannende Attraktion. Im Gegensatz zum sehr geometrischen Raster verläuft die Wasserkante eher losgelöst und formt in diesem Kontext eine sehr interessan-

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te urbane Situation. Das südliche Hafenareal durchlebte in den letzten Jahren einen spannenden Prozess der Transformation. Im Laufe dieses Prozesses entstanden unzählige Ideenwettbewerbe. Manche davon prüften auch die Auswirkungen eines Kulturbauwerks auf das Areal. Im Zuge dieser Transformation beschloss schließlich die Guggenheim Fundation einen Wettbewerb für die Planung eines neuen Museums auszuschreiben. Sie wollten ein Grundstück, welches in einem starken Kontext mit der finnischen Geschichte steht. Daher fiel die Wahl auf ein Grundstück am Hafen.30 In nächster Nachbarschaft befinden sich noch weitere interessante Bauwerke. Die Markthalle befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Bauplatz. Sie ist dem Hotel Palace vorgelagert. Eines der funktionalistischen Bauten, welches man im Zusammenhang mit der Eröffnung der olympischen Sommerspiele gebaut hat. In derselben Zeit errichtete man ebenfalls den Olympia Terminal. Direkt hinter dem Bauplatz ergänzt der historische Park Thätitornin vuori auf einer leichten Anhöhe die kulturellen Bauten durch eine Grünlandschaft. Er bietet einen Blick über das gesamte Hafenareal. Als kulturelle Ergänzung zu den öffentlichen Bauten sind auch zwei Museen (Design Museum und Museum of finnish Architecture) in Gehdistanz erreichbar.31

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Das Areal, welches beim Entwurf des Guggenheim Museums zur Verfügung steht, beträgt 18 500 m2. Für das neue Museum hat man ein Raumprogramm mit insgesamt 12 000 m2 erarbeitet, von diesem soll ein Drittel als Ausstellungsfläche benutzt werden. Der Bauplatz liegt 2,5 Meter über dem Meeresspiegel und somit 80cm höher, als der Meeresspiegel jemals angestiegen ist. Man entschied sich das Gebäude ab einer Höhe von 3,1 Metern zu errichten. Bei der Höhe des Bauwerks soll auf die umliegende Bebauung Rücksicht genommen werden und es soll sich harmonisch in den städtischen Kontext einfügen. Öffentliche Transportmöglichkeiten sind bereist in nächster Nähe vorhanden, daher müssen auch keinerlei BesucherInnenparkplätze errichtet werden. Derzeit befindet sich noch ein Gebäude, welches vom Hafen benutzt wird, am Bauplatz. Dieses soll jedoch abgetragen werden, um für das neue Museum einen freien Bauplatz garantieren zu können.32



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1. Hotel Palace, 2. Marina Congress Center, 3. Bßrogebäude Meripaja, 4. Grand Marina Hotel, 5. Olympia Terminal, 6. Rathaus, 7. Schwedische Botschaft, 8. Uspenksi Kathedrale, 9. die alte Markthalle, 10. Esplanadi


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Hotel Palace Als unmittelbarer Nachbar zum Bauplatz des Guggenheim kann man das Hotel Palace zählen. Es befindet sich direkt gegenüber der alten Markthalle. In Helsinki ist es vor allem unter dem Namen „Palast“ bekannt. Nachdem 1952 Helsinki die olympischen Sommerspiele austrug, versuchte man ein modernes Bild einer Stadt zu vermitteln. Daher errichtete man auch im Hafen moderne Architekturen, die dieses Bild den Ankommenden vermittelten sollten. Bauherr war der Industrie- und Arbeitgeberverband. Der Buchstabe H sollte die Form für den Bau bilden. Man erhoffte sich auch mit

dieser gewählten Formensprache eine Beziehung zur Schifffahrt und zur maritimen Lage herzustellen. In der Sockelzone sind die ersten zwei Stockwerke nach hinten versetzt, um eine Art Passagengang zu formen. Geschäftsflächen ergänzen diese Sockelzone und hauchen ihr Leben ein. Alle darüber befindlichen Geschoße besitzen eine Nutzung als Bürofläche. Die Differenzierung wird ebenfalls in der Fassade deutlich. Alle Bürogeschosse bilden sich mit einem durchlaufenden Fensterband ab. Dies soll nochmals die Strenge der Betonfassade unterstreichen.36

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Marina Congress Center

Bürogebäude Meripaja

Das Kongress Zentrum befindet sich ebenfalls im Südhafen von Helsinki. Genauer gesagt, ist es gleich gegenüber des Grand Marina Hotels direkt am Wasser. Wie viele Bauwerke im Hafen diente es vorerst als Lagerhalle. Es wurde 1964 für seine neue Nutzung umgebaut. Um den neuen Nutzungen entsprechen zu können, beschloss man die Konstruktion bis zum Rohbau abzutragen. Die Fassade wurde ebenfalls rückgebaut und durch eine Neue mit Glasbausteinen und Granit ersetzt. Der dreigeschossige Bau beinhaltet auf einer Fläche von 3600 m2 diverse Kongressräume. Darunter sind auch Säle für Veranstaltungen.34

Das Außenministerium von Finnland beschloss für die Entwicklungsabteilung 1993 ein neues Gebäude errichten zu lassen. Architekten des Gebäudes waren Olli Pekka Jokela und Kai Wartiaine. Eine bestehende ehemalige Münzprägeanstalt wurde mit einem Neubau ergänzt. Der dabei entstandene Zwischenraum wurde mit einem Glaskörper geschlossen und bildet somit den Eingang. Der Baukörper besitzt insgesamt 4 Geschosse auf der 210 Angestellte des Ministeriums ihren Arbeitsplatz haben. Situiert ist es in unmittelbarer Nachbarschaft zu Alvar Altos „Zuckerwürfel“.35


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Grand Marina Hotel Ebenfalls im Südhafen Helsinkis in unmittelbarer Nähe zum Bauplatz des Guggenheim befindet sich das sogenannte Grand Marina Hotel. Ursprünglich war das Gebäude als Lagerhalle konzipiert worden. Wie bei vielen wichtigen innerstädtischen Bauprojekten schrieb man auch hier 1911 einen Wettbewerb aus.

struktiv entschied er sich für die Verwendung von Sichtziegeln. Große Bogenfenster prägen das Bild der Fassade. Die Errichtung der Lagerhalle musste aufgrund des 1. Weltkriegs unterbrochen werden, wurde später aber fertig gestellt. In den skandinavischen Ländern galt der Bau lange als größte Betonkonstruktion.

Lars Sonck, ein finnischer Architekt gewann mit seinem Entwurf. Er sah eine Lagerhalle mit 5 Stockwerken vor. Das gesamte Gebäude hat eine Länge von 140 Metern. Für den finnischen Architekten war es bislang der größte Bau, den er bis dato umsetzten konnte. Kon-

Durch die Veränderung in der Handelsschifffahrt, waren Lagerhallen immer weniger von Nöten. Schließlich entschied man sich dazu, das Bauwerk zu einem Hotel mit insgesamt 462 Zimmern umzunutzen.33

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Olympia Terminal

Rathaus

Schreitet man vom Hotel Palace am Bauplatz des Guggenheim vorbei, so gelangt man zum Olympia Terminal. Wie sein Name schon erahnen lässt, wurde er ebenfalls 1952 zur Eröffnung der olympischen Sommerspiele errichtet. Viele Gäste entschieden sich damals wie heute mit dem Schiff nach Helsinki zu reisen. Dieser Terminal ist noch immer in Betrieb. Dort kommt man aktuell mit der Fähre von Stockholm an. Anfangs war er etwas kleiner gebaut gewesen, nachdem aber die Nachfrage anstieg, baute man den Terminal 1990 aus. Architektonisch entschied man sich für zwei längsgerichtete Riegel, die jeweils mit einem Pultdach überbrückt wurden.37

In der Verlängerung der Esplanadi befindet sich der Marktplatz. Er markiert den Beginn des südlichen Hafens. Daran situiert ist das Rathaus. Vor ihm öffnet sich Helsinki zum Meer. Architekt des Gebäudes war der Stadtplaner Carl Ludwig Engel. Er war für alle größeren Bauaufgaben dieser Zeit verantwortlich. 1812 erkannte man Helsinki schließlich als Hauptstadt des Fürstentums Finnland an. Durch diese Veränderung war die Notwendigkeit für die Errichtung eines Rathauses gegeben. Die Arbeiten dafür begannen 1833. Später erweiterte man das Rathaus noch mit einem großen Banketsaal.38


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Schwedische Botschaft

Uspenski Kathedrale

Nachdem schon eine sehr lange politische als auch kulturelle Beziehung zwischen Finnland und Schweden herrschte, wollte man diese Nähe auch im städtischen Kontext zeigen. Daher erwarb man ein Gebäude in der Nähe des Rathauses. Ursprünglicher Besitzer des Objekts war der Kaufmann Johan Henrick Heidenstrauch. Deshalb befindet sich auch dieses Gebäude an der Wasserfront. Der Kauf wurde 1921 von den Schweden schließlich vollzogen. Nachdem jedoch das Gebäude zuvor als Wohnhaus genutzt wurde, mussten ein paar Adaptionen durchgeführt werden. Die Farbe der Fassade wurde ebenfalls in diesem Zusammenhang geändert.39

Die Kathedrale befindet sich in der Nähe der Wasserfront, jedoch in zweiter Reihe auf einer leichten Erhöhung. Die Uspenski Kathedrale ist im Besitz der finnisch orthodoxen Diözese von Helsinki. Erwähnenswert ist, dass die Kirche in der Zeit ihrer Errichtung als Zeichen der russischen Herrschaft über Finnland galt. Der Architekt, der diese Kathedrale errichtete, war Alexei Gornostajew. Den Stil, den er für dieses Bauwerk anwendete, war der Russisch-Byzantinische. Das Gebäude besteht aus roten Ziegeln und besitzt insgesamt 13 Kuppeln. Die Uspenski Kathedrale zählt zu den größten orthodoxen Kirchen im Westen von Europa.40

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Die alte Markthalle

Esplanadi

Die alte Markthalle wurde im Jahre 1888 eröffnet. Der Architekt, der hinter diesem Bauwerk steckt, ist Gustav Nyström. Hundert Jahre später fanden die ersten Restaurationsarbeiten an der Markthalle statt. Heute ist diese Halle ein beliebter Ort für Freunde der skandinavischen Küche. Den BesucherInnen wird von kleinen Shops bis Kaffees alles geboten. Der Besucher und die Besucherin können von einem Angebot aus über 70 verschiedenen Läden wählen. Von frischen Fischen bis finnischen Mehlspeisen bleibt kein Wunsch unerfüllt. Heute steht die Markthalle unter Denkmalschutz.41

Die Esplanadi zählt zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Helsinkis und besteht aus zwei parallel verlaufenden Straßen, die am Marktplatz direkt bei der Wasserfront beginnen und ihr Ende im Zentrum der Stadt finden. An diesem Ende liegt ebenfalls das schwedische Theater. Der Park der im Sommer auch des öfteren den Platz für Freiluftkonzerte bietet, wurde im Jahre 1812 eröffnet und ist eine beliebte Grünfläche im Sommer. Entworfen wurde der Park ebenfalls von Carl Ludwig Engel.42




mu se en



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Allgemeines Einführung Ein Museum, damals als Heiligtum der Musen bekannt, ist eine wohltätig dauerhaft eingerichtete Organisation, die zum Wohle der Gesellschaft und deren Entwicklung ständig zugänglich ist. Sie bewahrt, erforscht, kommuniziert und stellt materielle und immaterielle Güter der Menschheit im Sinne der Bildung und Forschung aus. Manche andere Institutionen können viele dieser Aspekte aufweisen, werden aber dadurch noch nicht als Museum charakterisiert.43 Die Intention von Museen ist es folglich, verschiedene Themen der Öffentlichkeit greifbar zu machen. BesucherInnen sollen außerdem auch die Möglichkeit haben, diese Objekte nicht nur zu betrachten, sondern auch zu studieren. Um den Besucher thematisch mehr Klarheit bieten zu können, unterteilt sich der Ausstellungsraum meist in Dauer- und Wechselausstellung. Was nicht benötigt wird, verstaut man im Depot. Im Mittelpunkt des Museums steht immer das Unikat. Der Besuchende will schließlich

das originale und einzige Objekt vor sich sehen und erleben können. Viele Sammlungen sind im Besitz öffentlicher Museen, doch so spielen auch Sammlermuseen, Privatmuseen und kirchliche Museen eine bedeutende Rolle (vgl. Geschichte der Museen). Sie ergänzen das Angebot der öffentlichen Institutionen und bieten der Bevölkerung einen großen Mehrwert an. Die Öffentlichkeit kann wählen und hat die Möglichkeit sich auf mehreren Gebieten weiterbilden zu können. Die Sammlungen vieler Museen sind und waren schon immer sehr wertvoll. Sie haben sowohl einen großen materiellen, als auch einen großen kulturellen Wert und wurden daher in Kriegen immer wieder geplündert. Dadurch ging der Menschheit kostbares Erbe verloren. Die Bandbreite der auszustellenden Objekte umfasst zahlreiche Themengruppen, von historischen Schaustücken bis zur modernen Kunst. Um nun diese Themen besser differenzieren zu können, werden Museen in verschiedenste Gruppen unterteilt, zu diesen zählen: Volkskunde- und Heimatmuseum, Kunstmuseum, Designmuseum, Schloss- und Burgmuseum, naturkundliches Museum, na-

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turwissenschaftliches und technisches Museum, historische und archäologische Museen, Sammelmuseen mit komplexen Beständen, kulturgeschichtliches Spezialmuseum, sowie mehrere Museen in einem Museumskomplex. Natürlich gibt es bei dieser Unterteilung noch weitere Untergruppen.44 Kunstmuseum Das Kunstmuseum ist als eines der kulturell wichtigsten Museen anzusehen. Im räumlichen Entwurf bieten sich sehr viele Freiheiten. Der größte Teil des Kunstmuseums ist Ausstellungsfläche. Somit kann man sich bei dem Entwurf voll und ganz auf die Formfindung konzentrieren. Bei der Entwicklung des Grundrisses haben sich schon einige Konzepte und Ideen durchgesetzt, auf die man sich in weiterer Folge beziehen kann. Ein erwähnenswerter Aspekt in bezug auf Ausstellungen ist, dass Dauer- und Wechselausstellung unabhängig voneinander ausgestellt werden können. Die Beleuchtung gilt auch als wesentliche Aufgabe bei der Konzeption eines Museums. Hier sollten alle Anforderungen perfekt erfüllt werden und die Museumsräume durch eine optimale Belichtung begeistern.44 Territorialmuseum Diese Art von Museum wird auch als Heimatmuseum bezeichnet. Bei einem Territorialmuseum muss man sehr starken Bezug auf die Kultur nehmen, da diese oft die Grundlage für

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den Entwurf selbst bildet. Dadurch entwickeln sich Entwurfsgedanken zu Formen sowie Materialien und Gestalten.44 Wissensmuseum Das Ziel eines Wissensmuseums ist es, unterschiedliche Themen zu verbinden und in Beziehung zu setzen. Von außen will das Museum Interesse wecken, um somit das darin Ausgestellte als Abstraktion in den öffentlichen Raum zu transportieren. Die Planung des Museums muss so erfolgen, dass sich das Kunstgebäude entwickeln kann, denn die darin ausgestellte Forschung unterliegt einer ständigen Transformation. Genau diese Art von Weiterentwicklung muss die Architektur in diesem Kontext erlauben.45 Eventmuseum Das Eventmuseum gewinnt immer mehr an Interesse in der Öffentlichkeit. Der Grund dafür liegt darin, dass der Wunsch nach Unterhaltung immer stärker wird. Wichtig ist in diesem Fall die Technik, die stark in das Museum eingebunden wird. Ergänzend dazu gibt es zu dem technologischen Schauspiel auch oft Kaffeeläden und Shops. Diese sind ein zusätzliches Angebot und laden die BesucherInnen zum Verweilen ein.45


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Städtebau Ein Museum bildet einen wichtigen städtischen Punkt. Nachdem es eine öffentliche kulturelle Einrichtung ist, wird ihr besonders hoher Stellenwert zugesprochen. Bei vielen Wettbewerben schreibt die öffentliche Hand den Wettbewerb aus. Folglich können viele Genehmigungen leichter bewilligt werden. Aus diesen Parametern ergibt sich auch die städtebauliche Präsenz dieser Aufgabe. Oftmals passiert daher der Städtebau um ein Museum herum. Um aufzufallen kann sich ein Museum absichtlich vom Städtebau kontrastieren und sich sozusagen freispielen. Es muss begeistern und die Menschen anziehen. Zugleich muss es jedoch die Aufgabe eines öffentlichen Ortes schaffen. Es kann so zu einem Anker im städtischen Gefüge werden. Natürlich gibt es viele weitere Konzepte ein Museum im Städtebau zu verankern. Doch dies würde den Rahmen sprengen.45 Funktionen Trennt man die Funktionen in einem Museum klassisch, so würde sich eine Teilung zwischen einem öffentlichen und nicht öffentlichen Bereich ergeben. Dieses Vorgehen war lange Bestandteil der Konzeption und viele Museen wurden auf dieser Grundidee angelegt.

Zu dem öffentlichen Bereich zählen Funktionen wie der Eingangsbereich, der mit einer Garderobe ausgestattet ist und Kassa sowie Sanitäranlagen enthält. Dem Eingangsbereich wird eine ganz besondere Bedeutung zugrunde gelegt. Denn er gilt als erster Raum, den man betritt und sollte daher besonders auf Repräsentation setzten. Meistens gibt es in diesem Bereich ebenfalls noch ein kleines Kaffee, das die BesucherInnen zum späteren Verweilen einladen soll. Weitere Funktionen, die noch einen Teil des öffentlichen Bereiches darstellen sind Shops, Konferenzräume, Ausstellungsbereich, ständige Ausstellung und Wechselausstellung, sowie Bibliothek und Vortragssäle. Wie groß diese einzelnen Funktionen ausfallen, ist je von Museum zu Museum unterschiedlich und wird klar im Raumprogram definiert. Erkennbar wird durch diese Aufzählung jedoch, dass jegliche Funktionen, die für BesucherInnen erreichbar sind, zu den öffentlichen Funktionen gezählt werden. In den Nicht öffentlichen Bereich fällt die Verwaltung inklusive der Direktion. Für den Verwaltungsbereich werden oft auch Archive und Bibliotheken mit eingeplant. Noch dazu zählen die Anlieferung der Kunstwerke und auch diverse Bereiche für die Restaurierung. Depots und Werkstätten sind ebenfalls Teil dieses Bereichs. Im Kontrast zu dem öffentlichen Bereich haben nur Museumsangestellte Zutritt.

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Um Material oder Essen an– und abliefern zu können, benötigen Museen Zufahrten die für größere Fahrzeuge wie LKWs gut geeignet sind. Abgelegene Museen werden zusätzlich noch mit Parkplätzen für Besucher und Besucherinnen ausgestattet. Oft haben auch Angestellte eigene Stellplätze für ihre Autos, die jedoch nicht mit den BesucherInnenparkplätzen zusammengeschlossen sind. Wie bereits erwähnt, gab es früher beim Raumprogramm sehr strikte Trennungen zwischen den verschiedensten Funktionen. Öffentlicher und privater Bereich wurden strikt voneinander getrennt. Doch verschwimmen diese zwei Bereiche immer mehr ineinander. Langsam bekommen auch mehr Außenstehenden Zugang zu Depots, Werkstätten und anderen eher privaten Bereichen. Die Verwaltung bleibt jedoch bei den internen Räumlichkeiten. Dieser Bereich bleibt der Öffentlichkeit verschlossen und wird meist über einen zusätzlichen Eingang betreten. Bei den Zugängen eines Museums konzipiert man zumeist nur einen großen Haupteingang. Einerseits wird dadurch klar, wo der Besucher und die Besucherin hin müssen, und andererseits kann diese Fläche besser überwacht werden. Meist ist unklar, wie man hier in Kombination mit der Gastronomie verfährt. Manchmal gibt es für die Museumskaffees einen extra Zugang. Man will damit auch vie-

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len Externen direkten Zutritt zur Gastronomie bieten. Natürlich kann man sich jedoch auch nur für einen Eingang entscheiden. Für den Gastronomiebereich stellt es eine besondere Wichtigkeit dar, eine gemütliche Atmosphäre für die Gäste zu bieten. In vielen Fällen kommen externe Gäste um einfach im Kaffee zu verweilen und wollen nicht primär das Museum besuchen. Dies sollte auch mitberücksichtigt werden. Ein Blick auf das gesamte Raumprogramm zeigt jedoch, dass der größte Teil für die Ausstellungsflächen vorbestimmt ist. Beim Guggenheim wird knapp die Hälfte des Raumprogramms für Ausstellungsflächen benötigt. Ausstellungsflächen können in eine Dauerund Wechselausstellung unterteilt werden. Von einer Dauerausstellung spricht man, wenn die Exponate aus dem Fundus des Museums bestehen. Es gibt auch noch Wander-, als auch Sonderausstellungen. Bei Sonderausstellungen handelt es sich um eine zeitliche Limitierung. Welche Art von Ausstellung angeboten wird, obliegt der Verwaltung des Museums. Natürlich kann ein Museum auch nur eine dieser Ausstellungsarten anbieten. Wie bereits erwähnt, zählt auch der Veranstaltungsraum zu den öffentlichen Funktionen. So kann jedoch dieser Raum von Externen gebucht werden, um Events im Museum organisieren. Denn Museen gelten als repräsentati-



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ve Orte und bieten somit ein perfektes Setting für diverse Veranstaltungen. Zusätzlich stellt dies auch noch eine Möglichkeit einer weiteren Einnahmenquelle für die Museen dar.46 Ausstellungsflächen Wie bereits zuvor beschrieben, bildet der Ausstellungsbereich den größten und vor allem auch den wichtigsten Teil des Entwurfs. In erster Linie entwirft der Architekt oder die Architektin die Bühne, auf der sich die einzelnen Werke später präsentieren können. Hier ist auch ganz wichtig, wie die Museumsobjekte miteinander kommunizieren und in welchem Kontext sie mit der Architektur stehen. Dies sollte ein wichtiger Grundgedanke beim Entwurf werden. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass ein größeres Museum auch einen größeren Personenaufwand bei der Gestaltung der Ausstellung benötigt. Man muss den Ausstellungsobjekten genug Platz bieten ihre Wirkung auf den Betrachtenden entfalten zu können. Natürlich sollte man sich im Zuge des Vorentwurfs auch Gedanken zum Thema Belichtung, Klima und der Sicherheit der Exponate machen.47 Grundsätzlich gibt es verschiedenste Arten wie die Raumfolge innerhalb eines Museums gelöst werden kann. Zu den wichtigsten zählen der Rundgang, die Einbahnstraße, die Raumhierarchie und der offene Grundriss.

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Diese Konzepte werden im Laufe der kommenden Seiten nochmals genauer erklärt. Wie hoch oder groß die Ausstellungsräume sein sollen, hängt von den Werken ab, die man darin ausstellen will. Die Mindesthöhe von 4 Metern muss jedoch erreicht werden, wobei es nach oben hin keine Beschränkungen gibt. Dies ist vor allem wichtig, wenn man auch räumliche Skulpturen im Museum ausstellen will.48 Belichtung Ohne Licht würde dem Museum ein wichtiger Bestandteil fehlen, um funktionieren zu können. Durch die perfekte Belichtung können die Kunstobjekte in Szene gesetzt und ein räumlich interessantes Erlebnis geschaffen werden. Um Kunstobjekte zu schützen, versucht man diese zumeist in einem Depot unter dem Einfall nahe zu keines Lichtes zu lagern. Doch wenn sie in einem Ausstellungsraum zur Schau gestellt werden, benötigen sie sehr viel Licht. Ein Widerspruch in sich eigentlich. Das Bedürfnis der Betrachtenden ist ein anderes, als das der Werke. 20 Lux benötigt ein Mensch um sich in seiner Umgebung orientieren zu können. Für die ausreichende Beleuchtung in einem Museum benötigt man jedoch deutlich mehr. Hier gelten als Richtwert circa 500 Lux. Man will das Exponat in dem Licht in dem es entstanden ist präsentieren. Natürlich ist dies


nur ein Richtwert. So gibt es auch hier wieder einige Abstufungen der Beleuchtung. Diese hängen vor allem auch mit der Empfindlichkeit der Objekte zusammen. Grundsätzlich benötigen Ausstellungsflächen zwischen 50 bis 300 Lux. Belichtungskörper mit blauen Lichtquellen wirken sich auf die Museumsobjekte beschädigend aus. Gelbtöne gelten als gutes Licht für die Anwendung in einem Museum.48 Zusätzlich zu dieser ohnehin schon schwierigen Aufgabe versucht man, alle Werke ohne Blendung, Schlagschatten und Reflexion darzustellen. Doch nicht nur die Beleuchtung, sondern auch die Belichtung muss in einem Museum berücksichtigt werden. Direktes Tageslicht ist äußerst schädlich für Kunstobjekte. Daher werden Museumsräume oft über den Einfall von indirektem Tageslicht erhellt. Dieses wird durch diffuses Glas gefiltert und belichtet den Raum ausreichend. Es eröffnet auch die Möglichkeit durch eine gute Planung sehr effizient mit der natürlichen Tageslichtquelle umzugehen. Sollte man jedoch bei der Planung eher auf natürliches Licht verzichten wollen, gibt es auch sehr gute Beleuchtungskonzepte für Ausstellungsflächen, die wie bereits erwähnt mit 50 bis 300 Lux konzipiert sind. Um auch diverse Videoinstallationen ausstellen zu können, sollten Museumsräume auch die Mög-

lichkeit bieten, vollkommen abgedunkelt werden zu können. Somit muss nicht extra „ein Raum im Raum“ Konzepte für die Benutzung von Videoinstallationen gebaut werden. Unabhängig von den Museumsräumen ist natürliches Licht bei allen öffentlichen Funktionen Voraussetzung. Bei Bereichen wie dem Eingangsbereich, Kaffee, Shop und den Verwaltungsräumlichkeiten ist die Anwendung von direktem Tageslicht erforderlich.48 Raumklima in Depot und Ausstellungsbereich Grundsätzlich sind konstante Temperaturen sowohl in den Ausstellungsräumen, als auch in dem Depot sehr wichtig. Durch den Wechsel der Jahreszeiten, sowie einer sehr starken Frequentierungen der Ausstellungsflächen, werden oft thermische Unterschiede erzeugt. Es ist schwierig sowohl konstante Bedingungen herzustellen, als auch diese aufrecht zu halten. Depoträume werden daher meistens unterirdisch situiert. Die Erdmasse schützt die im Depot gelagerten Werke sehr gut vor Umwelteinflüssen, ebenso wie vor externen Personen. Grundsätzlich gilt, dass sich die Temperaturen jedoch nur zwischen 15 bis 18 Grad im Winter und 20 bis 22 Grad im Sommer bewegen sollten. Besser jedoch wäre es, konstante



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Temperaturen von 18 bis 20 Grad kontinuierlich das gesamte Jahr über halten zu können.48 Um dies zu gewährleisten, kann man sich entweder für den Einsatz von technischen Hilfsmitteln oder aber für eine konstruktive Methode entscheiden. Ein technischer Zugang zur Erreichung dieser Situation wäre die Anwendung einer Klimanalage. Für die Umsetzung einer konstruktiven Lösung ist die Bauteilaktivierung zu erwähnen. Beide dieser Varianten bieten sowohl Vor-, als auch Nachteile. Klimaanlagen sind prinzipiell leichter zu installieren und werden daher öfter angewandt. Fällt die Anlage jedoch in den Sommermonaten aus, so könnte dies zu einer mittleren Katastrophe für die Museumsobjekte werden. Eine Bauteilaktivierung ist jedoch vorerst technisch aufwendiger, kann jedoch im Gegensatz zu einer Klimaanlage nicht so schnell versagen und gilt auch als nachhaltigere Methode. Schwankungsbreiten entstehen nicht nur bei der Temperatur, sondern auch bei der Luftfeuchtigkeit. Kunstobjekte sollten bei einer eher trockenen Luft ausgestellt werden. Menschen hingegen tendieren dazu sich bei einem feuchteren Klima wohl zu fühlen. Wie auch bei der Belichtung, herrscht hier wieder ein Gegensatz zwischen dem Empfinden der BenutzerInnen, als auch der Objekte. Natürlich gibt es auch bei den Werken per se wieder

eine Unterscheidung. So wie die Unterteilung in 50 bis 300 Lux, gibt es auch hier eine Unterteilung in Prozent an Luftfeuchtigkeit. Feine Skizzen zum Beispiel nehmen bei einer hohen Luftfeuchtigkeit einen erheblichen Schaden an. Manche Skulpturen hingegen sind bis hin zu einer höheren Luftfeuchtigkeit resistenter.49 Raumfolge Bei dem Konzept des Rundganges betritt man einen Raum nach dem Anderen. Der Endpunkt ist gleichzeitig auch der Ausgangspunkt. Man bezeichnet dieses Konzept oftmals als Loop. Der Idee liegt vor allem ein Konzept der Pädagogik zugrunde. Die räumliche Anordnung lotst den Betrachtenden durch die Ausstellung und lässt keine Möglichkeit auf Selbstbestimmung. Die Architektur gilt somit als belehrend. Obwohl dieser Zugang bereits aufgebrochen wurde und als veraltet gilt, kann er jedoch zum Einsatz kommen, wenn allen ausgestellten Objekten eine gleiche Wertigkeit zuteil wird.50 Die Einbahnstraße verläuft ähnlich wie der Rundgang, jedoch endet diese nicht beim Anfangspunkt, sondern zeigt einen offensichtlichen Endpunkt. Bei diesem Konzept gibt es ebenfalls nur eine Laufrichtung. Die Garderobe wirkt in diesem Fall als eine Verbindung zwischen den einzelnen Ein- und Ausgängen. Die Einbahnstraße ist besonders unterstützend, wenn eine große Anzahl an Be-

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sucherInnen bei den Ausstellungstücken vorbeigeschleust werden soll. In der Ermitage in St. Petersburg ist dieses Konzept auch heute noch zu finden.51 Der offene Grundriss bietet eine weitere Möglichkeit, die Raumfolge in einem Museum zu gestalten. Diese Gestaltung ist besonders beliebt aufgrund der großen Flexibilität und Möglichkeit der Gestaltung von Ausstellungen. Manchmal verwenden auch Kaufhäuser diese Art der Konzeption. Die Architektur nimmt sich in diesem Fall zurück und lässt den Ausstellungsstücken die Möglichkeit der Entfaltung. So spielt in diesem Kontext auch die Stenographie eine wichtige Rolle bei der harmonischen Entwicklung zwischen dem Objekt und der Architektur.52 Vergleichbar mit dem offenen Grundriss ist der Konstruktionsraster. Hier wird ebenfalls ein Raum geschaffen, der eine sehr große Flexibilität bietet. Im Gegensatz zum offenen Grundriss verwendet man jedoch hier anstatt von großen Trägern einen Stützenraster. Dieser teilt gleichermaßen den Raum ident auf. Auch hier kann sich der Betrachtende völlig frei bewegen. Im Gegensatz zu einer Architektur, die auf Belehrung setzt, lässt der offene Grundriss die Möglichkeit Entscheidungen selbst treffen zu können. In Bezug auf die Entwicklung von Ausstellungen in derartigen Konzepten, erweist es sich als wichtig zu er-

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wähnen, dass die Inszenierung der Stenographie noch stärker ist und gewisse Exponate mehr betont werden können.53 Das Konzept der Raumhierarchie zählt zu den komplexesten und unflexibelsten Museumsformen. Hier wird die Logik des Fachgebietes durch den Grundriss widergespiegelt. Besonders wenn Themen in der Forschung bereits abgeschlossen wurden, erweist sich diese Form der Raumfolge als besonders praktisch. In Museen, die sich mit dem Altertum oder der Naturwissenschaft beschäftigen, wird die Raumhierarchie als Bauform vorgefunden und gilt als sehr geeignet. Durch unterschiedlich große Räume können gewisse Themen mehr oder weniger betont werden. Die Architektur präsentiert nach Außen hin das darin Ausgestellte.53


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1 Rundgang

2 Einbahnstraße

3 offene Grundriss

4 Konstruktionsraster 5 Raumhierarchie 5

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Geschichte der Museen Zu einer der ersten Aufgaben eines Museums zählte das Sammeln von Objekten. Das Sammeln gilt schon seit jeher als Urtrieb des Menschen. Daher hatte es auch in vielen Kulturen einen sehr hohen Stellenwert erlangt und galt oft als heiliger Prozess. Durch diese Wertigkeit wurden daher gesammelte Objekte in Tempeln aufbewahrt. In China und Ägypten, als auch in Griechenland und in Rom fanden die Tempeln Anwendung als Religions- und Bildungsstätte, genau so wie als Lager. Der Tempel nahm einen wichtigen Bestandteil in den verschiedensten Kulturen ein.54 In der griechischen Antike entwickelte sich die Wertigkeit der Tempel weiter. Durch den Sieg vieler Kriege und den dadurch geplünderten Objekten, traten Bauten in den Vordergrund, die zum Sammeln dienten. Der Thesauros gilt als eines der ersten Beispiele eines frühen Museums. Er wurde als „Bau für die Beute“ charakterisiert. Damals wurde das erstandene Raubgut in zwei verschiedene Kategorien geteilt. In der einen Kategorie fasste man wirtschaftlich relevantes Raubgut wie etwa Gold zusammen. Dieses Raubgut wurde in weiterer Folge in Umlauf gebracht und war fortan

Teil des Wirtschaftssystems. Um diese Güter aufbewahren zu können, wurden ebenfalls Bauwerke errichtet. In diesen sammelte man Gold und Münzen. Eine erste Parallele zu heutigen Banken wird ersichtlich. Wirtschaftlich irrelevante Güter wurden vorerst gesammelt. Dazu zählte man zum Beispiel diverse Vasen oder schöne Holzschnitte und vieles mehr. Die Schatzhäuser glichen ganz einfachen Antentempeln. Alle Mauern waren verschlossen um die Beute sicher zu verwahren. Hier zieht sich nun schon die erste Parallele zu den zukünftigen Museen. Denn dort spürt man heute noch manchmal einen starken Sicherheitsgedanken.55 Ebenfalls wurde in dieser Zeit das Wort Museo, was übersetzt so viel bedeutet wie „der Ort der Musen“, geprägt.56 Diese beiden verschiedenen Entwicklungen treffen im Mittelalter wieder zusammen. Das Schatzhaus bezeichnete man damals als Grotta. Es war eine Weiterentwicklung des zuvor beschriebenen Thesauros. Es war ein einfacher Raum indem die Kunstobjekte verwahrt wurden. Das Studiolo entwickelte sich vom Studierzimmer zu einem Raum an dem Kunstgegenstände ausgestellt wurden. Diese

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Entwicklung vollzog sich ab dem 14. Jahrhundert. Zu dieser Zeit fand man die Grotta, als auch das Studiolo an den Höfen zu unmittelbarer Nachbarschaft. So zum Beispiel liegt das Studierzimmer, als auch die Schatzkammer am Corte Vecchia des Palazzo Ducale von Mantua dicht beisammen. Diese enge Beziehung ist auch der Grund wieso Prachtstücke von der Grotta im Studiolo vorzufinden waren. Diese Entwicklung bildete einen der Grundsteine für die heutige Entstehung von Museen.57 Auch die Sammlungen, die damals in der Grotta verwahrt wurden, wuchsen im Mittelalter. So wurden Sammlungen liturgischer Geräte sowie Kunstwerke, die als Grundlage für die heutigen Domschatzmuseen gelten, im Mittelalter von kirchlichen Institutionen gesammelt. Doch nicht nur kirchliche Einrichtungen, sondern auch private Fürstenhäuser begannen mit der Sammlung von Kunstobjekten. Bislang waren jedoch alle Sammlungen in privater Hand und somit der Öffentlichkeit nicht zugänglich.58 Das „erste Museum“ im nördlichen Gebiet der Alpen war die Kunstkammer der Hofburg in Wien. Diese wurde zwischen 1558 und 1563 errichtet und gilt heute als ältestes Museum nördlich der Alpen. Dieses Ergebnis war Teil einer Studie die im Jahr 2003 veröffentlicht wurde. Zuvor galt die Münchner Kunstkammer als ältester Museumsbau.59 Eine ähnliche Entwicklung für den Ursprung der Museumsarchitektur fand man in Rom. Nachdem dieses durch den Sieg

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vieler Kriege zu einem Imperium aufgestiegen war, begannen Jahre des Friedens. Viele wertvolle Gegenstände befanden sich im Besitz wohlhabender Römerfamilien. Wohnsitze wurden aus reinem Selbstzweck mit diesen wertvollen Objekten gestaltet. Durch diese Geste begannen nun die Gegenstände zu Objekten der Betrachtung zu werden. Diese Gegenstände präsentierten sich jedoch noch nicht in ihrer vollkommenen Schönheit. Denn dazu fehlte vor allem Licht. Schließlich vergehen die Jahre, als man nun in der Renaissance begann einen ersten tatsächlichen Kunstraum zu entwerfen. Dieser formte sich unter freiem Himmel. Der Architekt Donato Bramante entwarf einen Cortile Ortogonale. Dieser Raum sollte ein erstes Anzeichen eines Museums werden. Der Cortile Ortogonale ist wie sein Name schon vermuten lässt ein achteckiger Raum. In den dafür vorgesehenen Nischen wurden Skulpturen ausgestellt. Er befindet sich im Museo Pio Clementio und ist bis heute erhalten und gut erkennbar. Das in Rom gelegene Pantheon bildete die Grundlage für das Konzept des „ersten Museums“. Parallelen zwischen den beiden Objekten sind klar erkennbar.60 Mit der Revolution änderte sich nicht nur die Staatsform, sondern auch die Einstellung zur Kunst und den Kunstsammlungen. Bislang waren die wertvollen Sammlungen nur in den Händen privater Personen gewesen und nur


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ausgewählten Leuten wurden die wertvollen Schätze präsentiert. Nun wollte auch das Volk dieses Privileg genießen und sich mit den Objekten beschäftigen. Die Kunst transformierte sich in gleicherweise wie sich auch die Staatsform veränderte. Der Staat hatte nun die Kontrolle über die Kunst und das Volk die Kontrolle über den Staat. Schlussfolgend daraus wurde Kunst zum öffentlichen Gut. Diese Veränderung manifestierte sich schließlich durch die Öffnung des Louvre 1793. Alle Menschen waren nun gleich und wurden auch als solche beim Eintritt ins Museum gesehen.61Interessant ist auch, wie sich die königliche Sammlung in Paris ständig erweitert hat. In diesem Zusammenhang muss man sich einer näheren Betrachtung des Louvre unterziehen. den größten Teil der heutigen Exponate bildet immer noch die damlaige köngliche Sammlung. So zum Beispiel erwarb man Anfang des 16. Jahrhunderts die Mona Lisa. Sie gilt heute als wichtigstes Exponat des Louvre.62 Nachdem sich Ludwig der XIV entschlossen hatte, Versailles als seine Residenz zu nutzen, war das Louvre kurze Zeit funktionslos. Doch dieser Zeitraum war begrenzt, denn danach wurde es als Wohn- und Arbeitsstädte für zahlreiche Künstler unter königlicher Hand genutzt. Man bezeichnete diese Gruppierung als Académie royale de peinture et de sculpture und sie galt von nun an als Kunstakademie in Paris bis zu ihrer Schließung im Zuge der Revolution. Diese Künstler arbeiteten fortan für den König und

erweiterten die Sammlung sehr schnell. Bevor jedoch die erste öffentliche Galerie entstand, wurden zuvor von der Pariser Akademie erste Kunstausstellungen im Louvre veranstaltet.63 Um diese ersten Ausstellungen für alle zugänglich zu machen waren sie gratis. Kunstliebende aus allen Gesellschaftsschichten kamen um die Werkschau zu betrachten. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Stimmen nach einer öffentlichen Galerie immer lauter. 1750 genehmigte schließlich Ludwig XV 96 Bilder der königlichen Sammlung im Palais du Luxembourg zu installieren. Der Öffentlichkeit war die Galerie Mittwoch und Samstag bis zur Schließung 1780 zugänglich.64 Schließlich kam es zur französischen Revolution und man begann, nachdem man die Staatsform gestürzt hatte, mit der Errichtung eines öffentlichen Museums. Von nun an war das Louvre bis heute für die Öffentlichkeit zugänglich und man konnte sich diese Institution anders nicht mehr vorstellen. Die Industrialisierung war in vollem Gange. Mit dem daraus resultierenden Aufstieg des Bürgertums begannen auch viele Private nun mit eigenen Kunstsammlungen.65 Diese wertvollen Sammlungen wurden später der Öffentlichkeit vermacht und dienten als Grundstock für die Gründung sehr vieler Museen. Das Raumprogramm dieser Museen passte sich immer mehr an den Wandel und der Entwicklung der Zielgruppe an. Erstmals wieder seit

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der Zeit der Antike werden Museen als alleinstehende Bauten in der Stadt wahrgenommen und stellen somit einen essentiellen städtebaulichen Ort dar. Die Museen werden nun dort errichtet, wo die Öffentlichkeit ist. Viele Städte errichten sich selbst mehrere Museen. In den ersten Metropolen gibt es nun schon mehr als ein Museum. Die Bevölkerung bekommt nun den Luxus sich entscheiden zu können. Das stattgefundene Umdenken versucht man auch in die Ausgestaltung der architektonischen Form mit einfließen zu lassen. Besonderer Fokus wird auf die Konzeption der Eingangsbereiche gelegt. Sie wirken für die Besucher und Besucherinnen einladender durch die Größe und den freien Zugang, der ihnen geboten wird. In den Museen hat sich neben dem Eingang und der inhaltlichen Funktion ebenfalls die Raumabfolge weiterentwickelt und verändert. Früher wurde ein Museum viel mehr als Eingangsstraße konzipiert, wo der Betrachtende keinerlei Chancen gehabt hatte, in welcher Reihenfolge die Ausstellung erlebt wird. So ist die Museumsarchitektur der Revolution besonders radikal. Die neu entstandene Art von Architektur legt es jedem frei, wie das Museum erlebt wird. Die Architektur verzichtet auf Belehrung und setzt hingegen auf Entscheidungsfreiheit. Besonders aktiv bei der Entwicklung dieser Konzepte waren Boullée und Durand. Zwei dieser Konzepte wären in heutigem Kontext der Wegeraster, als auch der offene Grundriss.

Durch sie wird am besten die Intention der Konzeption deutlich. Umgesetzt wurden diese zwei Konzepte zu dieser Zeit noch nicht. Vorerst galten sie nur als radikale Ansätze und Wegbereiter für zukünftige Entwicklungen. Man bediente sich mehr den klassischen Rundgängen. Hier wurden die BesucherInnen durch alle Räume durchgelotst und durften das Museum erst dann verlassen, wenn sie alle Exponate gesehen hatten. Diese Art der Museumkonzeption wurde zu dieser Zeit sehr stark kritisiert, denn den Besuchern wurde jeglicher Wille zur Entscheidung abgenommen. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass auch der räumliche Eindruck sehr bescheiden ausfällt, wenn jeder Raum gleich ist, nur andere Exponate darin ausgestellt sind. Als Beispiele sind das Schweizer Landesmuseum (1898) in Zürich oder das Märkische Museum in Berlin zu nennen.66 Einen wichtigen Aspekt stellt die Beziehung zwischen dem Raum und den darin ausgestellten Objekten dar. Die kulturellen Bauten der Moderne erfüllten sehr lange nicht die Brillanz der damals aufkommenden modernen industriellen Bauten. Zu diesen Architekturen zählten Brücken, Fabrikhallen, Silos sowie Leuchttürme. Der Gedanke der Moderne konnte auf dem kulturellen Gebiet einfach noch nicht Fuß fassen. Das Museum of Modern Art in New York wird als Pionier in der modernen Museumsarchitektur angesehen.

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Es wurde bewusst auf das konservative Schema des Rundganges verzichtet. Langsam begann nun der Geist der modernen Konzeption auf die Museumsarchitektur überzugreifen. Eines der bekanntesten und angesehensten Museen, die die Moderne charakterisieren, ist das von Frank Lloyd Wright im Jahre 1955 entworfene Guggenheim. Es existieren noch weitere erwähnenswerte Bauten, die diese Zeit gut charakterisieren wie beispielsweise das Centre Pompidou in Paris und das Museum für Moderne Kunst in Rio de Janeiro das von Eduardy Reidy entworfen wurde. Der Bau der modernen Museen setzt mit Architekturbauten wie etwa das New Art Museum in New York von Sanaa, das jüdische Museum von Daniel Libeskind, das Kunsthaus Bregenz von Peter Zumthor und vielen mehr fort.67 Im 20. Jahrhundert schritt auch die Entwicklung neuer Ausstellungskonzepte voran. Eine dieser Ideen stellt der White Cube dar. Zu Beginn der 1920er wurde vermehrt zeitgenössische Kunst in Räumen dargestellt, die eine Farbneutralität vorwiesen. Die Intention des Architekten oder der Architektin ist es, das Kunststück in den Mittelpunkt zu rücken und die Architektur in den Hintergrund. Somit wird ein Wechselspiel zwischen der Kunst und der Architektur verhindert. Die Idee des White Cubes wurde von Museen und Ausstellungsarchitekten und Künstlern in den letzten Jahren kritisch betrachtet, da sich die Kunst zu stark

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einschränken würde, weniger lebendig wird und sich entfremdet und aus dem Zusammenhang gerissen wird.68 Museen konnten in den letzten Jahrzehnten eine weitere positive Entwicklung feststellen. Viele der in diesen Jahrzehnten entwickelten Museen werden an die neuen Anforderungen angepasst. Die kulturellen Bedürfnisse haben sich weiterentwickelt. So rückt die Digitalisierung immer mehr in den Fokus der Gesellschaft. Daher strebt die Menschheit ein analoges Weltbild an. Dass das Museum als eines der wichtigsten Kulturbauten angesehen wird, spiegelt sich besonders in der hohen Anzahl an BesucherInnen, die Jahr für Jahr stetig wächst, wider. Die Funktionen von Museen haben sich ebenfalls mit dem Wandel der Zeit weiterentwickelt. Dieser Wandel begann am Ende der 1970er Jahre, in denen das Centre Pompidou errichtet wurde. Da dieses nicht nur für Ausstellungen diente, sondern auch als öffentlicher Schauplatz seinen Zweck erfüllte, wurde es schnell zu einem der beliebtesten Orte der Stadt. Die alte Form des Museums ist längst überholt und hat sich neu geformt. Heute gelten Museen als wichtige städtische Ankerpunkte. Dies gelingt nicht nur durch die architektonische Ausformulierung, sondern auch durch den von ihnen geschaffenen öffentlichen Raum. Zu den Tätigkeiten der alten Form des Museums




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zählen das Sammeln, das Konservieren das Forschen sowie das Präsentieren (vgl. Definition Museum). Heute sind diese ursprünglichen Funktionen durch Verwaltungsräumlichkeiten, einen Veranstaltungsort, als auch mit einer Gastronomie ergänzt (vgl. Raumprogramm Guggenheim Museum). Schon alleine durch diese Ergänzung wird ganz klar erkennbar, dass ein Museum immer mehr zum Zentrum und sozialen Ort wird. Manchmal ist die Errichtung eines Museums auf einer weiteren Ebene extrem wichtig, nämlich auf der Ebene der internationalen Wahrnehmung einer Stadt. Ein einziges Gebäude kann zum Wahrzeichen werden. Ob dies wie in Paris der Eifelturm, oder wie in Bilbao das Guggenheim von Frank Gehry ist, spielt keine Rolle. In diesem Kontext spricht man sehr oft vom „Bilbao Effekt“ und es bleibt ungewiss, ob eine derartige Wiederholung funktioniert, doch bleibt außer Diskussion, dass durch derartige Eingriffe in Städte große Verbesserungen einhergehen können und manche Städte durch die Leuchtkraft ihrer neu gewonnen Symbole gute Entwicklungen begonnen haben.69 Natürlich funktionieren in gewisser Weise solche Entwicklungen nur dann, wenn auch die Architektur begeistert und gesehen werden will. Bleibt die architektonische Innovation auf dieser Ebene hingegen aus, so wird das Museum keinen größeren Effekt für eine gesamte Region herbeiführen können. Es bleibt auch

fraglich ob Museen, die eher weit in peripheren Gebieten errichtet werden, einen „Bilbao Effekt“ erzielen können. Viele Architekten und Architektinnen haben über die letzten Jahre hinweg immer wieder versucht, derartige Impulse zu kreieren, sind jedoch gescheitert. Ob derartige Projekte Erfolg haben können, zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Aufgrund der Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten, kommt es vor, dass Museumsarchitektur immer mehr Aufsehen erregen will. Architekten und Architektinnen versuchen ständig einen „Bilbao Effekt“ zu erzielen und wollen ihre Werke besonders auf einer internationalen Ebene präsentieren können. Daraus resultiert, dass Architekturen immer größer und impulsiver werden. Grundsätzlich wäre dies jedoch primär keine negative These, doch beginnt oft die Architektur mit den darin ausgestellten Objekten in Konkurrenz zu treten und löst somit bei den Besuchern bei der Betrachtung der Werke nicht den gewünschten Effekt aus. Dieser Ansatz würde exakt das Gegenteil des White Cube manifestieren. Immer mehr kommen Menschen aus der ganzen Welt um viel mehr nur die Architektur und viel weniger die darin ausgestellten Exponate zu bewundern. Eine Fortsetzung dieses Trends würde ein Museum viel mehr nur zu einer einzigen Skulptur machen, die gleichermaßen zum sozialen Ort wird und sich somit vom Ausstellen immer weiter löst.

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pro jek te



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New Art Museum Sanaa konzipierte im Jahr 2003 das New Art Museum. Situiert ist es in New York im Stadtteil Lower Manhatten. Das gesamte Grundstück hatte lediglich eine breite von 20 Metern und war auf beiden Seiten bebaut. Das Konzept des Entwurfs entwickelte sich aus der Notwendigkeit heraus. Durch die sehr stark bebaute Umgebung beschloss Sanaa, das Museum ebenfalls in die Höhe zu entwickeln. Grundlage für den Entwurf stellte der weiße Würfel dar. Dieser wurde in unterschiedlichsten Formen aufeinander gestapelt. Durch diese Stapelung fügt sich der Baukörper sehr gut in das städtische Gefüge ein, nimmt jedoch gleichermaßen eine feine Differenzierung vor. Das Museum beinhaltet vier Ausstellungsräume. Diese befinden sich in den ersten vier Stockwerken. Ebenfalls enthält das Museum einen Veranstaltungsraum als auch Büroflächen für die Verwaltung. Das Erdgeschoss ist transparent und versucht mit dieser Geste einladend zu wirken. Auch der Bodenbelag des Straßenraums setzt sich im Inneren fort und bekräftigt diese Idee nochmals. Alle Galerieräume bekommen natürliches Tageslicht. Das Innere des Museums erscheint in weiß. Es nimmt sich zurück um der Kunst den Vortritt zu lassen. Konstruktiv wurde es aus Stahl entwickelt.70

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21 Century Museum Das ebenfalls von Sanaa entworfene Museum für moderne Kunst befindet sich in Japan, genauer gesagt in Kanazawa. Die Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa konzipierten das Kunstmuseum. Situiert ist es im Stadtzentrum in einem großen Park. Das Museum hat eine runde Form und bietet somit den BesucherInnen mehrere Eingangssituationen an. Der Kreis ist möglichst niedrig gehalten, um sich gut in die Umgebung einzupassen. Die niedrige Außenkante zielt vor allem auch darauf ab, nach Außen möglichst offen und einladend zu wirken. Alle Funktionen des Museums wurden gleichmäßig im Kreis verteilt. Diese durchbrechen die Decke des Kreises und schaffen somit unterschiedliche Raumhöhen und Situationen. Die Galerien sind zwischen 4 bis 12 Meter hoch und bieten auf einer Fläche von 18 bis 324 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Wichtigere öffentliche Funktionen, wie zum Beispiel Vortragssäle, befinden sich am Rand des Kreises. Die zwischen den Räumen entstehende Masse ist gleichermaßen Erschließungs- als auch Ausstellungszone. Wird mehr Fläche benötigt, so können diese Flächen zusätzlich bespielt werden. Es entsteht eine größere Flexibilität. Vier verschiedene Innenhöfe belichten diese Zwischenräume mit ausreichend Tageslicht.71

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Guggenheim NYC Im Jahr 1943 konzipierte der amerikanische Architekt Frank Lloyd Wright das Guggenheim Museum. Situiert ist es in New York im Stadtteil Manhattan. Fertiggestellt wurde der Bau jedoch erst 1959. Sechs Monate zuvor verstarb Wright. Durch seine organisch runde Form steht es in einem starken Kontrast zum strikten Raster der Umgebung. Empfangen werden die BesucherInnen durch ein großes Atrium. Dieses formt zugleich das Zentrum des Museums. Blickt man nun in die Höhe, so sieht man eine große Glaskuppel. Sie spendet dem Museum ausreichend Tageslicht. Eine nahezu endlose Rampe schmiegt sich entlang des Zylinders bis nach oben hin. Ein Lift bringt nun den Betrachtenden zum Anfang der Rampe. Von dort an schlendert man die Rampe hinunter, entlang der Kunstwerke. Durch diese Konzeption wird es den BesucherInnen ermöglicht, alle Kunstwerke immer im Blick zu habe und diese aus unterschiedlichsten Situationen betrachten zu können. 700 Skizzen waren nötig um schließlich zu einem derartigen Ergebnis zu kommen. Es gab immer wieder Kritik das Museum stehe in starker Konkurrenz zu seinen ausgestellten Werken. Bis heute hält diese Diskussion an.72

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Niterói Museum Das Niterói Museum für zeitgenössische Kunst wurde von Oscar Niemeyer entworfen und im Jahr 1996 fertig gestellt. Es befindet sich direkt an der Küste der brasilianischen Großstadt Niterói. Der Bauplatz war sehr eng, daher fiel die Entscheidung leicht das Museum aufzuständern. Oscar Niemeyer hatte zuvor für einen Wettbewerb ein ähnliches Konzept entwickelt, konnte es jedoch nicht realisieren. Eine runde Scheibe scheint über der Klippe zu schweben, aufgeständert auf einer einzigen Stütze. Das Museum soll in gewisser Weise an eine Blume erinnern. Eine lange geschwungene mit einem roten Teppich versehene Rampe führt hinauf zum Museum. Im Inneren verläuft ein Panoramaband durch das man die gesamte Landschaft erleben kann. Die Ausstellungsflächen befinden sich im Zentrum des 16 Meter hohen Baukörpers. Um das Museum formt sich ein öffentlicher Raum. Zentrum dessen ist das um das Museum angelegte Wasserbecken, in dem sich die große schwebende Scheibe spiegelt. Der Bau besteht aus drei Ebenen, wovon 400 m2 auf stützenfreien Ausstellungsraum zurückfallen. Durch die Errichtung des Bauwerks konnte Oscar Niemeyer einen kleinen „Bilbao Effekt“ auslösen. Er bezeichnete das Museum als eines seiner besten Werke.73

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EXPO 02 Für die Schweizer Landesausstellung Expo 02 im Jahr 2002 entwarf Jean Nouvel ein schwimmendes Museum. Es wurde während der Ausstellung als schwimmender Monolith benannt und galt damals als Hauptattraktion der Veranstaltung. Das Ausstellungsgelände erstreckte sich über das Ufer mehrerer Seen. So wurde das schwimmende Museum jedoch auch nur für die Dauer der Ausstellung eingerichtet. Anfänglich wurde der Baukörper sehr stark kritisiert. Hauptsächlicher Kritikpunkt war, dass er sich durch seine monolithische Form zu stark von der Umgebung differenziert. Danach wollte man ihn genau aus diesem Grund behalten. Der Kubus hatte eine gesamte Länge von 34 Metern, eine ähnliche Dimensionierung wie der Zeche Zollverein Kubus der Architekten Sanaa. Durch diesen Vergleich wird auch sehr schnell die Dimensionierung des Projekts sichtbar. Die Stahlkonstruktion wurde auf einer schwimmenden Plattform montiert und mit rostigem Stahl verkleidet. Seine exponierte Lage verlangte es, dass die Besucher und Besucherinnen mit dem Schiff zum Museum gebracht wurden. Auf 2 Stockwerken konnten 1000 Personen pro Tag zwei Rundbilder bestaunen. Die Größe der Bilder war ausschlaggebend für die Größe des Baukörpers.74

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Louvre Abu Dhabi Ein weiteres sehr gelungenes Beispiel einer Architektur am Wasser stellt das Louvre in Abu Dhabi dar. Entworfen wurde es vom französischen Architekten Jean Nouvel. Das Museum befindet sich auf der Insel Saadiyat und stellt somit eine Erweiterung des Kulturviertels dar. In diesem befindet sich ebenfalls das Guggenheim von Frank Gehry als auch ein Museum von Norman Foster. Das Museum ist direkt über dem Wasser errichtet. Verschiedenste Kuben beinhalten die Ausstellungshallen und weitere Funktionen. Durch die geschlossenen Räume ist die Kunst vor der Feuchtigkeit geschützt. Auch im Inneren des Museums befindet sich Wasser, das von außen hinein fließt. Der Raum zwischen den weißen Kuben ist Erschließungsweg und durch eine 180 Meter hohe Kuppel überdacht. Diese Kuppel ist mit einem feinen Gitter überzogen und lässt Licht wie einen Regen in das Gebäude fallen. Das Museum kann über einen Steg oder mit dem Boot erreicht werden. Es stellt den letzten Punkt der Uferpromenade dar. Nach einem langen Spaziergang lädt es sozusagen zu einer Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ein.75

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Archipelago Cinema Für das „On the Rocks Film Festival“ in Thailand entwarf das Architekturbüro von Ole Scheeren ein Kino, das auf dem Wasser treibt. Ähnlich wie beim schwimmenden Monolithen von Jean Nouvel mussten auch hier die Kinobesucher und Besucherinnen mit dem Boot zum schwimmenden Floss gebracht werden. Dort war extra eine Möglichkeit zum Andocken und Aussteigen miteingeplant gewesen. Die Plattform lag in einer ruhigen geschützten Bucht, die von einer faszinierenden Landschaft umschlossen war. Sie wurde wie ein Floß in Holz konstruiert. Es wurde dafür eine lokale Technik verwendet. Die Plattform besteht aus 8 kleinen Decks, die etwas verschoben zu einer großen Plattform zusammengefügt wurden. Auf dieser Plattform befanden sich puristische Kuben, welche als Hocker funktionierten. Die Leinwand schwamm etwas abseits auf einer eigens dafür angefertigten Konstruktion und bildete einen Abstand zur Plattform. Benutzt wurde das Kino jedoch nur bei Nacht um eine ausreichende Dunkelheit gewährleisten zu können.76

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Teatro del mondo Der italienische Architekt Aldo Rossi realisierte für die Biennale 1979 in Venedig ein schwimmendes Theater. Der Name des Theaters war „Il theatro del mondo“, was übersetzt Welttheater oder Theater der Welt bedeutet. Es bot Platz für 400 Personen. Errichtet wurde das Gebäude direkt auf einem Schiff in einer Werft und konnte so sehr leicht transportiert werden. Die Unterkonstruktion musste als nicht kompliziert überlegt werden sondern war dadurch schon einsatzfähig. Im Gegensatz zum schwimmenden Monolithen bei dem die Konstruktion des Floßes als äußerst diffizil galt. Das Theater hatte eine Gesamthöhe von 26 Metern. Die tragende Konstruktion des Objekts war eine Stahlkonstruktion. Sie war auch wie beim Monolithen von Jean Nouvel sehr gewichtssparend konzipiert und schwamm daher sehr gut auf dem Wasser. Nach der Biennale wurde das Theater auf dem Seeweg nach Dubrovnik transportiert. Dort wurde es erneut platziert und danach abgebaut.77

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Seebad Kastrup Die kreisförmige hölzerne Plattform ist durch einen 100 Meter langen Steg mit dem Festland verbunden. Diese schirmt sich durch eine hölzerne Rückwand vom Meer ab und baut daher eine Beziehung zum Strand auf. Die aufgeständerte Plattform schwebt leicht über dem Wasser. Der Mittelpunkt des Kreises wird durch das Wasser gebildet. Durch seine zentrale Lage wird es zum sozialen Raum und Mittelpunkt der Architektur. Die Plattformen sind in unterschiedlichsten Höhen angeordnet und bilden Möglichkeiten zu sitzen und zu liegen aus. Diese Fläche ist 900 m2 groß. Das Konstrukt wurde hauptsächlich aus Hartholz errichtet, da dieses besonders im Meer als sehr widerstandfähig gilt. Die Umkleidemöglichkeiten und Sanitärräume befinden sich am Strand in kleinen dafür vorgesehenen Baukörpern. Der höchste Punkt der Konstruktion, der 5 Meter misst, wird gleichzeitig als Sprungturm genützt. Wichtig, um als öffentlicher Raum auch so funktionieren zu können war es, dass das Strandbad zu jederzeit erreichbar ist und niemals versperrt wird. So kann jeder Besucher und Besucherin individuell entscheiden, wann er baden möchte. Selbst ein Bad bei Mondschein ist kein Problem. Man kann sich aber auch nur ganz einfach von der Umgebung berauschen lassen.78

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me mor ies


„our projects already exist in our memories“


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Unsere Erinnerungen formen bereits unsere Projekte. Erinnerungen werden von uns aufgenommen und gespeichert. Durch Assoziationen erscheinen sie wieder in unseren Gedanken und werden somit wieder Teil unserer Ideen. Diese Assoziationen können wir jedoch einfach im täglichen Leben unterbewusst wahrgenommen haben. Viele Eindrücke aus unserer Kindheit und aus unserem vergangenen Leben sind tief mit uns verbunden. Jedes Erlebnis bleibt uns erhalten, wird nur langsam vergessen. Genau so ergeht es uns mit Bildern und Impressionen des täglichen Lebens. Es besteht ein ewig andauernder Prozess der Erneuerung und Veränderung. Diese vergessenen Bilder können wieder in unser Bewusstsein treten. Dadurch werden sie gleichermaßen ein Teil des kreativen Prozesses. Sie begleiten uns unser gesamtes Leben lang. Diese obige Darstellung bezieht sich auf den Entwurfsprozess. Abstrahieren wir diesen Gedanken und übertragen ihn auf das Verständnis eines Wortes. Würden wir bei einem Satz den Buchstaben „a“ eliminieren, so würde der Satz immer noch verständlich sein, jedoch würde er nicht mehr dem ursprünglichen Sinn entsprechen. Wir würden dies mit weiteren Buchstaben solange wiederholen, bis der Text seine ursprüngliche Bedeutung vollkommen verloren hat. Er ist jetzt ein solitäres Werk. Überträgt man dieses Experiment auf den Entwurfsprozess, so betrachtet man Strukturen, Formen und Landschaften und abstrahiert

diese solange bis sie zwar selbständig werden, jedoch ihren ursprünglichen Sinn nicht verloren haben. Wir abstrahieren alles jenes, welches nicht dringend notwendig ist und lassen die Abstraktion für sich selbst sprechen. Viele alte Bauwerke vergangener Zeiten haben ihre konstruktive Logik schon lange in der Vergangenheit verloren. Ihre Bauweise wird nicht mehr verwendet. Marmor, Stuck und Ornamente sind über die Zeit hinweg verschwunden. Doch dies hindert uns nicht daran sich diese Elemente auch in einem alten arabischen Palast – Madinat al-Zahra vorzustellen. Wenn wir durch diese Ruinen schreiten, so können wir, obwohl die Vollständigkeit dieses Bauwerkes nicht mehr vorhanden ist, den architektonischen Raum und das Licht trotzdem noch fühlen. Wir sehen die Regeln der Konstruktion und Form darin. Die Zeit hat an ihnen alles Überflüssige weggenommen und es blieben nur mehr die einzelnen Buchstaben, welche für sich selbst stehen, übrig. Wie auch im zentralen Charakter eines Kafka Textes, so können wir uns nie sicher sein, ob wir mit unseren Projekten in die richtige Richtung schreiten. Wir sind auch in einem zeitlichen Kontext gefangen und können die Richtigkeit unserer Projekte nicht überprüfen. So sind wir auch ständig durch Medien mit Projekten und Ideen konfrontiert und werden in unseren Prozessen von diesen beeinflusst. Die Richtigkeit eines Projektes zeigt sich erst im Laufe der Zeit. Uns bleibt es übrig sich auf unsere Erinnerungen zu verlassen.79

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Wasser als Symbol Wasser als Symbol Wasser hilft den Menschen bei der Erhaltung des Lebens. Es ist ein Grundstein unserer Ernährung. Mindestens 2 bis 3 Liter sollte man täglich zu sich nehmen. Ohne Wasser würde man nicht länger als 2 bis 4 Tage überleben. Durch seine Essenz für unser tägliches Überleben spielt daher das Element Wasser, nicht nur im europäischen Raum, sondern in vielen verschiedenen Kulturen eine große Rolle.80 Schon in der frühen Philosophie zählte Wasser zu den Urelementen. Den Ursprung alles Irdischen sah Thales von Milet im Wasser. Doch nicht nur in der Philosophie, sondern auch in verschiedensten Religionen steht Wasser mit rituellen Bräuchen in Verbindung. Quellen galten im Altertum als heilig. Daher fanden sie auch damals große Bedeutung in den Religionen dieser Zeit. So wird auch die heilende Kraft des Wassers in verschiedenen Glaubensrichtungen immer wieder hoch gehalten. Im Islam gibt es eine rituelle Säuberung mit Wasser bevor man eine Moschee betritt. Im Christentum ist Wasser beim Brauch der Taufe ein wichtiges Element. Auch im Glauben

des Hinduismus ist das Wasser von großer Bedeutung. Besonders klar wird das beim Bad in Ganges.81 Wasser spielt in der Natur eine ebenso große Bedeutung wie in der Religion. So ist der größte Teil der Erdoberfläche, nämlich 71 Prozent, von Wasser bedeckt. Diese Gesamtheit an Wasser macht rund 1,4 Mrd. Kubikmeter aus. Davon ist natürlich das meiste Salzwasser. Der Gehalt des trinkbaren Wassers beläuft sich auf knapp 2,5 Prozent. Der größte Gehalt des Süßwassers der Erde wird von den Gletschern gebunden. Für uns Menschen spielt das Süßwasser als auch das Grundwasser eine große Bedeutung. Es ist wie schon erwähnt wichtigster Teil unserer Ernährung.82 Selbst in der Wissenschaft konnte man bis heute nicht nachweisen woher das gesamte Wasser an der Erdoberfläche kommt. Der größte Teil des Wassers sollte durch das Ausgasen von Magma an die Oberfläche gelangt sein. Das Wasser stammt somit aus dem Erdinneren. Doch das würde nur einen Teil des Wassers erklären und nicht das gesamte Vorkommen. Interessant ist auch, dass das

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Element Wasser am häufigsten im gesamten Universum vorhanden ist. Es wurde auch schon auf anderen Planeten wie dem Mars gefunden. Oftmals erkennen Wissenschaftler auch auf Kometen Eis, was in weiterer Folge ja Wasser wäre.83 Wasser ist somit Teil unseres Ursprungs und Notwendigkeit unseres Überlebens. Es ist weiterhin auch noch maßgeblicher Faktor für unser Klima und damit einhergehend auch die Veränderung des Wasserspiegels. Diese Veränderung formt wiederrum die Küstenregionen und somit unseren Lebensraum. Wasser ist Quelle allen Urprungs. Wasser in den Städten Der Handel war stets ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die Entwicklung von Städten. Daher war man immer bemüht geografisch gut angebundene Orte zu finden, um so von dieser Situation profitieren zu können. In diesem Kontext spielte Wasser sehr oft eine entscheidende Rolle.84 Denn früher war Wasser der schnellste und beste Handelsweg. So galt schon der Nil als Hauptverkehrsader des alten Ägyptens. Oft wurden daher viele Städte entweder an geschützten Buchten oder auch an Flüssen gebaut. Die Gründung von Kapstadt in Südafrika ist nur eines von vielen weiteren Beispielen.85

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Ein weiterer eher der Neuzeit entsprungener Wirtschaftsfaktor der Helsinki in den letzten Jahrhunderten ebenfalls sehr stark prägte, war die aufkommende Industrialisierung. Viele Großstädte profitierten zu dieser Zeit erheblich davon, so auch Helsinki. Durch die Intensivierung des Handels in der aufkommenden Industrialisierung stieg Helsinki auch zu einer großen Handelsstadt auf. Auch andere Städte profitierten davon in anderen Teilen Europas und wuchsen ebenfalls zu wichtigen Knotenpunkten heran. Abgelegene Städte wurden nun durch die neugebauten Eisenbahnen erreicht. Viele neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Die ersten Landfluchten begannen und Städte füllten sich mit neuen Einwohnern und Einwohnerinnen. (vgl. Geschichtlicher Rückblick). Der große Bevölkerungszustrom, welcher nun in die Städte drängte, löste eine erhebliche Wohnungsnot aus. Dieses große Interesse war durch die neu geschaffenen Arbeitsplätze im Zuge der Industrialisierung verursacht worden. Man bemühte sich nun diese Wohnungsproblematik unter Kontrolle zu bringen. So begann man mit der Errichtung vieler Wohnanlagen. Die Städte wuchsen zu dieser Zeit sehr stark. So auch Helsinki. Die Industrialisierung beschleunigte auch die Handelsschifffahrt und mit ihr wurden die Häfen auch immer mehr verschmutzt. Die oft weitläufigen Uferpromenaden waren praktisch als Naher-


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holungsgebiet unbrauchbar. Daher begann man Einrichtungen dieser Art außerhalb der Städte zu errichten. Durch gute Verkehrsanbindung bot sich die Möglichkeit für die gesamte Bevölkerung diese Gebiete in der Freizeit benutzten zu können. Das soziale und kulturelle Leben der Städte wurde immer weiter in die Peripherie gedrängt und hatte keinen Platz mehr an den Strandpromenaden. (vgl. Geschichtlicher Rückblick). Nachdem durch die oben beschriebene Hafenentwicklung die kulturelle Stadt immer mehr an die Peripherie gedrängt wurde, kehrte sich dieser Trend im Laufe der Zeit wieder um. Ein technologischer Wandel in der Handelsschifffahrt machte sich breit. Schiffe wurden noch größer gebaut und wandelten sich immer mehr zu Containerschiffen mit immensen Frachtvolumen. Diese neue Situation verlangte mehr Infrastruktur und so begann man die Häfen außerhalb des Stadtgebiets anzusiedeln. Somit wurden die Städte nun wieder freier und man begann die Uferzonen wieder besser zu nutzen. Die Bevölkerung kehrte langsam an die Uferzonen zurück und das soziale und kulturelle Zentrum erlangte wieder seinen alten Platz an der Uferpromenade.86 Städte wie Barcelona haben sich im letzten Jahrzehnt transformiert und zeigen ein perfekt gelungenes Beispiel auf. Die Liste positiver Stadtentwicklung am Meer gelegener Orte ist sehr lange. Der Trend ist klar und überall er-

sichtlich. Die Uferpromenaden werden wieder stärker zum kulturellen Zentrum und sind von sozialen Einrichtungen umgeben und bilden somit einen neu geschaffenen Lebensraum im urbanen Umfeld.87 In diesem Zusammenhang muss auch das Beispiel der Hafencity in Hamburg genannt werden. Man entwickelte nicht nur ein gesamtes Stadtgebiet neu, sondern kreierte dadurch auch noch zusätzlich einen positiven Effekt für das gesamte nachbarschaftliche Areal. Dieser Effekt war vor allem auf ökologischer Ebene deutlich spürbar. Derartige Veränderungen sollen einmal mehr ein Zeichen für eine städtebauliche, als auch soziale Veränderung aufzeigen, welche für die BewohnerInnen einen attraktiven urbanen Lebensraum geschaffen haben.88 Erweiterung der Wasserfront Noch in der Zeit als die Handelsschifffahrt die Uferzonen im inneren Stadtgebiet benutzte, begann man diese zu erweitern. Infolge des steigenden Warenaufkommens war es sehr schwierig Passagiere und Waren gleichermaßen an und von den Schiffen zu bekommen. Außerdem mussten die Häfen eine gewisse Wassertiefe habe, damit die Schiffe nicht an Land liefen. Eine daraus resultierende bauliche Veränderung war die Errichtung von Piers. Piers sind quasi Stege die ins Wasser

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hinaus führen. An ihnen konnten Schiffe anlegen. Konstruktiv entschied man sich zwischen Holz- oder Betonpfählen.89 Die neu errichteten Stege wurden später immer mehr zu beliebten Treffpunkten und in der jüngsten Vergangenheit zu Freizeitparks und Restaurants umgebaut. Die so geschaffenen neuen Viertel wurden in zahlreichen Städten quasi zu Flaniermeilen und bei der Bevölkerung auch sehr beliebt. Durch diese Entwicklung ergab sich ein spannendes Gefüge an den neu strukturierten Uferpromenaden. Ein spannendes Projekt aus dem 19. Jahrhundert ist der Ryde Pier. Er befindet sich in England.90 In den Vereinigten Arabischen Emiraten geht man sogar noch einen Schritt weiter. Hier werden ganze Landschaften künstlich erschaffen und aufgeschüttet. Diese neu erschaffenen Flächen betragen oft bis zu mehreren hunderten Quadratkilometern.91 Ob eine derartige Veränderung jedoch mit seiner ursprünglichen Aufgabe bzw. der ursprünglichen Intention etwas gemeinsam hat, bleibt fragwürdig. Wasser als städtisches Element Wasser wird oft zu einem wichtigen städtischen Element. Man gründete nicht nur Städte in der Nähe von Meer und Flüssen, sondern man verwendete es oft für die Gestaltung von öffentlichen Parks und Flächen. Es ist ein zen-

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traler Bestandteil der städtischen Planung. So ist Wasser neben Grünzonen eines der wichtigsten Elemente in öffentlichen Räumen. Von diesen Flächen lebt eine Stadt. Öffentliche Zonen bilden das Herz von Städten, nachdem Menschen miteinander in Interaktion treten. Der Trevi Brunnen in Rom muss in diesem Kontext als Beispiel dafür genannt werden. Er ist ein beliebter Treffpunkt und kann gewiss als Herz der Stadt inmitten der Stadt bezeichnet werden. Nach dem Vorbild des Trevi-Brunnens wurden viele weitere berühmte Wasserflächen errichtet. Der Trafalgar Square in London und der Grant Park in Chicago können als Beispiel genannt werden. Doch nicht nur als reines städtisches Element zeigt Wasser seine Wertigkeit auf, sondern auch durch seine Platzierung im städtischen Gefüge wird diese Position noch weiter betont.




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Der Kreis In der Lehre der griechischen Geometrie zählt der Punkt als eines der Urelemente. Diesen Ursprung verdankte er vor allem seiner einfachen Form. Auch der Kreis hatte für den Anfang der griechischen Formlehre große Bedeutung. Nicht nur in Griechenland, sondern auch in Ägypten galten Punkt und Kreis als geometrische Grundkörper und prägten somit das ägyptische Formverständnis schon seit langer Zeit.92 Sowohl in der frühen Geometrie, als auch in vielen anderen kulturellen Bereichen erlangte der Kreis einen großen Stellenwert. Im Zen wird der Kreis als Enso bezeichnet. Er gilt in diesem kulturellen Umfeld als Symbol für Wirklichkeit und Erleuchtung und stellt somit in weiterer Folge die Form des Absoluten dar. In der Zen Malerei versucht man daher auch den Kreis mit nur einem einzigen Pinselstrich zu zeichnen. Nur ein einziger Strich ist bei einem ausgeglichen Künstler ausreichend, um einen perfekten Kreis darstellen zu können. Diese Ausgeglichenheit ist ausschlaggebend für den Buddhismus und seine Lehre. Als Ausdruck eines Moments zählt man diese Form der Malerei unter expressionistische Kunst.

Reispapier ist Grundlage für die Zeichnung. Manche japanische Künstler und Künstlerinnen, die sich den Lehren des Zen widmen, praktizieren die Zeichnung des Enso täglich.93 Durch die Einfachheit des Kreises wurde er von Pythagoras als einer der perfektesten Formen definiert. Für ihn existiert keine Geometrie die simpler ist. Seine in sich geschlossene Form lässt ihn zum Symbol der Unendlichkeit werden. Im Zusammenhang von Vereinfachung und geometrischer Reduktion muss auch der Punkt als Element betont werden, der bei genauerer Betrachtung ein kleiner Kreis ist, was den Gedankengang wieder schließen würde.94 Die oben beschriebene Bedeutung des Kreises in vielen verschiedenen Kulturkreisen hat sich über die Jahre hinweg immer weiter manifestiert. Vor allem wird dies bei der Analyse von japanischen Schriftzeichen stark sichtbar. So stellt der Enso in der japanischen Kalligraphie eines der am häufigsten verwendeten Zeichen dar.95

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Der Erschließungsraum Nachdem in den 1920ern die Nachfrage für Wohnungen in den Städten stark anstieg, versuchte man diese Bauwerke zu ökonomisieren. Daher wurden jegliche Erschließungsflächen auf ein Minimum reduziert. Dieser Raum wurde nun auf seinen eigenen Zweck vereinfacht. Man wollte einen möglichst kurzen und effizienten Weg zwischen den Wohnungen herstellen. Jegliche atmosphärische Erlebnisse wurden jedoch dadurch zerstört. Mittlerweile sind wir diese stark reduzierten Erschließungsflächen schon so gewohnt, dass wir das Abhanden sein von Qualität akzeptiert haben. Nutz- und Nebenflächen definieren mittlerweile die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes. Lieber jedoch würde man von Treppenräumen sprechen. Die spanische Treppe in Rom ist ein gelungenes Beispiel für einen Erschließungsraum. Der erste Raum, den wir einem Gebäude betreten, ist der Wichtigste. Durch ihn bekommen wir sofort die Atmosphäre des Bauwerks zu spüren. Bei öffentlichen Architekturen ist er quasi ein erster nachhaltiger Eindruck. Natürlich darf man den sozialen Aspekt, den Eingänge herstellen, nicht unterschätzen. Doch

auch der öffentliche Raum wird in Städten stark zu sozialen Räumen. Straßenräume sind viel mehr als reine Wege um von einem Punkt zu einem Anderen zu kommen. Sie zählen bestimmt zu einem der wichtigsten Orte der Stadt. Hat man diese Wertigkeit einmal verstanden, so ist es nur logisch die Qualität dieser Räume in die Gestaltung neuer Architekturen zu integrieren. So gehört die Inszenierung eines Weges bei vielen kulturellen Bauwerken zu einem wesentlichen Bestandteil des räumlichen Erlebnisses und wird oft zum Konzept der Architektur. In anderen Aufgaben wie dem Wohnungsbau folgt man stets noch der Ratio der Ökonomie. Der Weg kann zum Konzept werden. Rem Koolhaas demonstrierte dies zum Beispiel bei der niederländischen Botschaft in Kuba. Ein transparenter Kubus wird von einem Wegenetzt durschnitten. Das Gebäude besteht vom Eingangsbereich bis zum Dach aus Rampen und Stiegen und wird dadurch wieder zum sozialen Zentrum. Es scheint als würde sich der öffentliche Raum der Straße durch die Botschaft hindurch ziehen. Viele Ebenen stehen hier miteinander in Beziehung.96

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ent wu rf


Guggenheim Helsinki Guggenheim New York

Guggenheim Abu Dhabi

Guggenheim Venedig Guggenheim Bilbao


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Der Wettbewerb Allgemeines Im Zuge vieler Ideenwettbewerbe für die Umnutzung des Hafenareals war auch damals die Umsetzbarkeit eines Kulturbauwerkes geprüft worden. Zuvor ließ die Guggenheim Fundation Helsinki wissen, dass sie an einem Standort im Norden Europas interessiert wären. So schrieb die Stadt Helsinki 2014 einen Wettbewerb für ein weiteres Guggenheim Museum aus. Es war der erste Wettbewerb den die Fondation jemals ausgeschrieben hatte. Unzählige Projekte aus der gesamten Welt wurden eingereicht. Die gesamte Anzahl der für den Wettbewerb entwickelten Projekte überstieg sogar die Zahl 1600. Nach einer Vorauswahlphase blieben 6 Projekte übrig, die im Anschluss weiter überarbeitet wurden. Schließlich wurde jedoch keines der sechs finalen Vorschläge umgesetzt. Dem Stadtrat war das Museum schlussendlich zu teuer und er hatte sich in einer sechsstündigen Sitzung mit 53 zu 32 Stimmen gegen die Realisierung entschlossen. 80 Millionen hätte das Projekt kosten sollen. Der ursprüngliche Vorschlag war sogar mit 130 Millionen veranschlagt gewesen. Durch großzügige Spenden konnte

die Bausumme auf 80 Millionen für die Stadtregierung verringert werden, blieb jedoch noch immer zu teuer und wurde somit niemals realisiert.97 Die Ausschreibung Nachdem die Guggenheim Fundation schon lange auf der Suche nach einem nördlichen Standort war, eignete sich speziell dafür der ehemalige Südhafen Helsinkis sehr gut. Kommt man mit dem Schiff von Tallin oder St. Peterburg, so fällt der erste Blick direkt auf das Panorama der Stadt, welches durch die Silhouette des neuen Guggenheim ergänzt wäre. Durch die maritime Lage und das neoklassizistische Zentrum von Helsinki stellt die Stadt ein spannendes Setting für ein Guggenheim Museum dar (vgl. Bauplatz und Umgebung, Einführung). Im neuen Museum sollen Werke des 20. und 21. Jahrhunderts ausgestellt werden. Um diese allgemeinen Ausstellungen zu ergänzen, entschied man sich das Angebot noch durch Ausstellungen zu nordischer Kunst und Architektur zu bereichern. Mit der Errichtung eines neuen Guggenheim Museums erhoffte man sich von Seiten der

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Stadtplanung neue touristische Impulse zu generieren um somit der Stadt auch noch einen zusätzlichen ökonomischen Impuls zu verschaffen. Der direkt am Meer gelegene öffentliche Raum soll mit dieser Entwicklung mehr für die Bewohner und Bewohnerinnen zugänglich gemacht werden. So wie viele andere am Meer gelegene Städte bemüht sich auch Helsinki immer stärker das kulturelle Zentrum und Leben ans Wasser zu bringen. Dieser Trend ist wie bereits beschrieben deutlich ablesbar. Man will vor allem durch die Platzierung des Museums einen Übergang zum Meer schaffen. Er soll Stadt und Meer miteinander verbinden. Mit der Konzeption des Museums begann auch gleichermaßen die Planung zukünftiger Ausstellungen. Pro Jahr wollte man mehrere Ausstellungen kuratieren. Diese sollten größere als auch kleinere Werkschauen beinhalten und somit ein möglichst breites Programm für zukünftige BesucherInnen bieten. Ursprünglich wurde in den Ausschreibungsunterlagen immer wieder betont, dass das Zentrum des Entwurfs von einem Atrium gebildet werden soll. Das Guggenheim Museum in New York sollte hier als gelungenes Beispiel aufgezeigt werden. Für das zukünftige Atrium sah man vor, spezielle Werke entwickeln zu

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lassen um diese dann dort ausstellen zu können. Wie bereits erwähnt durchlaufen Museen einen ständigen Prozess der Entwicklung. So wird diese Weiterentwicklung auch immer stärker sichtbar bei der Veränderung des Raumprogrammes. Die Guggenheim Fundation sieht sich in deshalb auch immer mehr als Bildungseinrichtung. Dafür fordert man im Raumprogramm extra vorgesehene Flächen wie einen Seminarraum als auch eine Mehrzweckzone mit Projektflächen. So ist die Organisation bemüht sich verstärkt mit neuen Methoden zu befassen um Wissen an Wissenssuchende weiter zu geben. Doch will man nicht nur auf Belehrung setzten, sondern plant auch gezielt durch Workshops Kunstobjekte selbst im Museum zu kreieren. Das Museum wird eindeutig immer mehr zu einem sozialen Raum. Doch nicht nur durch Wissensweitergabe, sondern auch im Prozess der Diskussion und des Austausches von Meinungen und Gedanken, versucht man aktiv zu sein. Den Einwohner und Einwohnerinnen will man gezielt einen öffentlichen Raum geben. Eine Art Forum für die Interaktion soll geschaffen werden. Neue Gedanken und Ideen helfen die Veränderungen in der Stadt voran zu treiben und sorgen für neue Impulse.


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Als Ergänzung zum normalen Museum ist die Implementierung eines Shops wünschenswert. In diesem sollen Arbeiten von skandinavischen Künstlern ausgestellt und verkauft werden. Ein Museum soll die Besucher und Besucherinnen auch zum Verweilen einladen. Wünschenswert ist, dass man im Café einen guten Blick aufs Meer bekommt. Das Museumskaffee könnte bis zu 120 Sitzplätze beinhalten. Ein Außenbereich wäre eine schöne Adaption zu der internen Situation. Man geht davon aus, dass 500 000 Personen das Museum jährlich besichtigen wollen, wobei der größte Teil davon im Sommer abgedeckt wird. Um diese hohe Anzahl an Gäste bewerkstelligen zu können, sieht das Raumprogramm eine Aufteilung in einen öffentlichen als auch einen nicht öffentlichen Bereich vor. Damit würde man die verschiedensten im Museum vorherrschenden Funktionen gut voneinander trennen können. Bei der Konzeption der Ausstellungsflächen verlangt man eine sehr hohe Flexibilität. Man will bei der Gestaltung der Ausstellungen gezielt viele Möglichkeiten haben. So wäre es sicher auch von Vorteil bei der Gestaltung der Ausstellungsflächen mehrere Galerieräume zu planen. Denn wie bereits erwähnt, sollen mehrere thematisch unterschiedliche Ausstellungen zur selben Zeit stattfinden können. Jede Galerie sollte daher mit eigenen Türen

ausgestattet sein um die Lärmbelastung möglichst gering halten zu können. Einen weiteren im Raumprogramm angegebenen Punkt bildet die Veranstaltungshalle. Sie sollte als große flexible Halle konzipiert sein, um sie neben Veranstaltungen für andere Events verwenden zu können. Natürlich will man auch hier eine möglichst hohe Flexibilität erzielen. Darum sollte die Halle möglichst stützenfrei konzipiert werden. Dieser Konferenzsaal soll mit bis zu 275 Sitzplätzen bestuhlt werden können. Bei der Konzeption des Depots sollte man nur ein kleines Areal vorsehen. In diesem können die Bilder für kurze Zeit gelagert werden. Für dauerhafte Lagerungen existiert ein großes Depot, welches sich jedoch nicht im neuen Museum befindet. Von diesem werden alle Werke mit einem Transporter zum Museum gebracht. Eine Zufahrt ist vorzusehen um die Bilder mit einem Transporter sicher abholen zu können und eine weitere Fahrbahn muss dafür am Gelände frei beliben , damit das Hafengebäude neben dem Grundstück erschlossen werden kann.98

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Das Raumprogramm Ausstellungsfläche 3900 m2

flexibler Raum

Veranstaltungsbereich 565 m2 Veranstaltungshalle 500 m2 275 flexible Stühle Aufenthaltsraum incl. Projektionsraum incl. Kontrollraum incl. Flexible Bühne incl. Lagerraum incl. technisches Büro incl. 2 Mitarbeiter Umkleideraum incl. Klassenraum 65 m2 30 Sessel mit Tischen, Lager Mehrzweckzone 300 m2 Projektraum, Atrium Besucherservice 190 m2 Besucherscan 100 m2 Schließfächer 60 m2 Kassa 20 m2 Lager 10 m2 Shop 300 m2 Museumsshop 250 m2 Lagerraum 25 m2 Büro 25 m2

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Café 700 m2 Gastraum 200 m2 120 Plätze, plus Terrasse Restaurant 130 m2 55 Sitzplätze 2 Küche 370 m bedient Café und Restaurant Büros incl. 1 Büro, 2 Mitarbeiter Lager incl. Müllraum incl. Verwaltung 500 m2 Administration 130 m2 10 Mitarbeiter Ausstellungsdesign 110 m2 9 Mitarbeiter, 3 temporär Kurator incl. Archivbüro incl. Veröffentlichungen incl. Ausbildungsbüro 30 m2 6 Mitarbeiter Marketingbüro 100 m2 8 Mitarbeiter Konferenzräume 75 m2 2 Räume: 20 und 10 Stühle Kopierraum 55 m2 Depot 350 m2 Depot 100 m2 Anlieferung 50 m2 Lagerraum 100 m2 Konservierung 70 m2 Technisches Büro 30 m2 Sicherheit 230 m2 Security Büro 20 m2 Überwachungsbüro 20 m2 IT Server, Büro 35 m2 Möbellager 25 m2 Essensraum 65 m2 Schließfächer 25 m2

kurzfristige Lagerung 7 Mitarbeiter 5 Mitarbeiter 1 Mitarbeiter 1 Mitarbeiter 3 Mitarbeiter 30 Sessel 2 Räume, jeweils 25 Fächer99

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Gedanken zum Entwurf Allgemeines Wir leben in einer Welt, in der man tagtäglich viele Entscheidungen treffen muss. Wir leben in einer Welt, in der Möglichkeiten nahezu grenzenlos erscheinen. Jeden Tag kommunizieren wir mit der Umwelt und die Umwelt mit uns. Dabei werden wir nicht nur mit vielen Entscheidungen konfrontiert, sondern bekommen auch unendlich viele Impulse von diversen Medien. Durch die Globalisierung und Digitalisierung werden diese Phänomene ausgelöst und beschleunigen sich ständig weiter. Menschen sehnen sich nach einem Ort der Ruhe. Ein Raum der analog ist. Ein Raum der ihnen Entscheidungen abnimmt oder zumindest erleichtert. Zur Zeit der Revolution begann man nicht nur die Herrschaftsform zu überdenken, sondern auch die Architektur. Es entstand ein neues Credo. Die neue Architektur wollte den Besuchern jegliche Entscheidung überlassen. Eine große weiße Halle wäre ein Beispiel für diesen Typ von Architektur. Doch mittlerweile hat jedermann ohnedies zu viele Entscheidungen zu treffen. So kann Architektur nun den Men-

schen helfen ein paar dieser Entscheidungen abzugeben. Das Museum Beim Besuch eines Museums steht das räumliche Erlebnis im Vordergrund. Bezugnehmend auf das Konzept des „White Cube“ würden diese zwei Gedanken jedoch im Gegensatz zueinander stehen. Denn der „White Cube“ versucht sich selbst als Raum gänzlich zu abstrahieren um der Kunst den Vortritt zu überlassen. Es entsteht somit ein Erlebnis, das durch die darin präsentierte Kunst ausgelöst wird.100 Geht man jedoch einen Schritt weiter und versucht das Zusammenspiel von Kunst und Raum zu inszenieren, so kann man daraus ein eindrucksvolles räumliches Erlebnis erschaffen. Wie weit man dieses räumliche Spiel jedoch treibt, bleibt dem Prozess überlassen. Das endgültige Ergebnis soll jedoch beim Besuch ein räumliches Erlebnis erschaffen, welches als positive Erinnerung in unseren Köpfen hängen bleibt. Diese zwei Gedanken begründen den formalen Ansatz, dass das Museum per se den

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Besuchern intuitiv zeigt, wie das Gebäude zu erleben ist. Die Architektur lässt sich unter diesem Aspekt besser konzipieren und das geschaffene Gebäude dient als Ort für einen sinnlichen Eindruck. Man kann sich nun ganz auf das räumliche Erlebnis konzentrieren. Das Konzept Der Städtebau in Helsinki folgt einem sehr strengen Raster. Nahezu alle Bauten ordnen sich diesem unter. Ab und zu weitet sich dieser Raster und lässt einen Platz entstehen. Ein Spiel zwischen eng und weit (vgl. Städtebau in Helsinki). Manche kirchlichen und musealen Bauwerke versuchen bewusst aus diesem strikten Muster auszubrechen. Sie wählen daher oft eine runde Form als Grundlage für ihren Entwurf. Um bei meinem Entwurf/ Konzept einen ähnlichen Ansatz zu verfolgen, bildet die Grundform meines Museums einen Ring. Diese Form löst sich in erster Linie aus dem städtischen Kontext und wird so zum Solitär. Außerdem steht es in einer direkten Beziehung zu anderen kulturellen Bauten und zeigt somit einen Zusammenhang in städtebaulicher Sicht. Durch die Transformation über die Wasserkante demonstriert es die enge Beziehung zum Wasser und der Schifffahrt und somit in weiterer Folge auch mit der Geschichte des Landes.

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Der Durchmesser des Ringes beträgt 100 Meter und steht somit einerseits in direktem Bezug mit der umliegenden Bebauung und macht andererseits einen Dimensionssprung hin zum Meer. Die Architektur bildet damit den Übergang zu dieser Unendlichkeit des Meeres. Im Inneren wirkt es durch den in seiner Großzügigkeit entwickelten Ausstellungsraum. Diese Form leitet die Besucher und Besucherinnen durch die Ausstellung, zeigt ihnen quasi den Weg. Trotzdem überlässt das Konzept des Entwurfs den Besuchern die Entscheidung, wie oft sie den Weg durch die Ausstellung bestreiten wollen. Bis heute hält der Bauboom in der Museumslandschaft an. Es werden weltweit ständig neue Museumsprojekte entwickelt. In der gleichen Zeit jedoch hat sich die Anzahl der auszustellenden Sammlungen indirekt proportional verhalten. Früher waren oft Ausstellungsräume voller Werke. Die Ermitage in St. Petersburg gilt bis heute als interessantes Exempel dafür. Zurzeit hingegen ist die Anzahl der Kunstobjekte gering, verglichen zur Fläche die sie im Museum bekommen. Seit den letzten 30 Jahren verdreifachte sich die Anzahl der Kunstbauten weltweit. In Asien wurden noch mehr gebaut. Dort kommt man sogar auf ein Verhältnis von 1:8.101 Um diesen Trend etwas entgegen zu wirken, habe ich die gewünschte Ausstellungsfläche


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etwas reduziert. Bei einer geforderten Anzahl von 3900 m2 habe ich 3900 m2 inklusive des Erschließungsbereichs konzipiert. Dieser ist ein umlaufender Panoramagang und wirkt wie ein unendlich großes, sich wiederholendes Bild. Durch die Abwechslung zwischen geschlossenen Ausstellungsflächen und dem offenen Panorama wird ein Kontrast zwischen eng und weit erschaffen. Man konzentriert sich vollkommen auf die Objekte in einem Raum und tritt dann hinaus in den Rundgang, um im Kontrast dazu einen Blick auf die Unendlichkeit des Meeres zu bekommen. Bei der Konzeption eines Museums steht jedoch gleichermaßen auch der öffentliche Raum im Vordergrund. Ein Museum sollte wie ein Anker in der Stadt wirken. Es muss Begeisterung erwecken und zu einem sozialen Zentrum werden. Um einen interessanten öffentlichen Raum schaffen zu können, wird das Museum aufgeständert. Damit wird der öffentliche Raum der Uferpromenade nicht durchbrochen, sondern kann einfach weiter fließen. Der geschlossene Ring im Obergeschoss bildet sich nun noch mehr als Komplementär zur offenen Fläche im Untergeschoss aus. Er lässt sich in weiterer Folge als Steg interpretieren. Durch diese Geste wirkt er einladender und will Aufmerksamkeit erregen. Die Besucherinnen und Besucher wollen im Museum über das Wasser schreiten.

Die Ringform lässt gleichermaßen den Ausstellungsbereich als auch den Steg zu. Durch seine Form entsteht gleichzeitig ein zentraler Hof. Dieser ist als Skulpturengarten gedacht und sollte so der Öffentlichkeit als Kunsterlebnis dienen. Dieser Raum kann auch für diverse Veranstaltung im Freien verwendet werden. Das hohe Anforderungsprofil der Ausschreibung erfordert es, dass das Museum als zweigeschossiger Baukörper geplant wird. Ein Geschoss beinhaltet die Ausstellungshalle und das Zweite alle weiteren Funktionen. Dadurch entsteht auch die Möglichkeit, der Ausstellungsfläche ein gesamtes Geschoss zuzuschreiben. Dieses Konzept ermöglicht in weiterer Folge auch die Ausstellungsflächen mit natürlichem Tageslicht direkt von oben zu belichten. Der Ring kann so auch in seiner Form stärker das ursprüngliche Konzept widerspiegeln. Nach Außen soll das runde Element als gesamte Form wahrgenommen werden. Daher spannt sich über die gesamte Fassade ein feines Gitternetz aus Stahl, welches die Form des Kreises betont und ihn als schwebende Hülle darstellt. Durch die Verwendung von Stahl steht das Gebäude auf einer anderen Ebene in Beziehung mit der industriellen Vergangenheit des Hafenareals.

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Skizzen Die Entwicklung eines Entwurfs ist immer wieder ein spannendes Erlebnis. Zu Beginn steht ein leeres Blatt Papier und ein gespitzter Bleistift. Vor allem im Zuge meiner Masterarbeit war es mir ein persönliches Anliegen, tatsächlich alle im Laufe des Projekts entwickelten Skizzen zu dokumentieren. Den größten Teil der Arbeit wollte ich gezielt über Skizzen erarbeiten, da diese Art des Prozesses für mich den meisten Mehrwert erzielt. Der Prozess ist meiner Meinung nach genau so ausschlaggebend wie die letzte Darstellung des Projekts. Vor allem finde ich es sehr interessant, wenn man gleichermaßen auch die Entwicklung der Architektur nachvollziehen kann. Auf den folgenden Seiten sind alle im Laufe der Monate entstandenen Zeichnungen festgehalten und digitalisiert. Sie geben von der ersten bis zur letzten Seite meines Skizzenbuchs einen genauen Einblick und zeigen wie sich das Projekt immer weiter entwickelt hat um schlussendlich zu diesem Ergebnis zu kommen. Im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Museums stand zu Beginn die Formfindung im Vordergrund. Ich wollte eine Form finden, die gleichermaßen auch Konzept ist. Diese zwei

Ansätze mussten erst im Prozess zueinander finden. Ich probierte immer wieder neue Formen aus und entwickelte parallel dazu Konzepte und Ideen. Für diesen ersten Teil der Arbeit ließ ich mir bewusst länger Zeit, denn ich wollte mich nicht zu schnell auf eine Form festlegen. Unbewusst zeichnete ich jedoch immer wieder eine runde Form. Doch erst im Laufe der Zeit wurde klarer in welcher Art und mit welchem Konzept ich die Form des Kreises verbinden wollte. Schließlich wurde mir mehr und mehr bewusst, dass der Kreis zu mir und zu diesem Thema am besten passen würde. Als ich mich nun auf die Ringform festgelegt hatte, begannen die Ideen und Gedanken immer mehr Form anzunehmen. Mit jeder gezeichneten Linie wurde es klarer. Nachdem ich nun mit dem Konzept und der Form im Reinen war, begann mich die Frage der Konstruktion zu beschäftigen. Diese Frage stand längere Zeit im Raum, denn schlussendlich wollte ich einen ganz gewissen atmosphärischen Effekt erzielen. Dies musste auch gleichermaßen mit den konstruktiven Möglichkeiten umgesetzt werden können.

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Formstudien Begonnen habe ich meinen Entwurf mit der Suche nach einer Form. Für mich stand dieser Prozess wie bereist beschrieben im Vordergrund. Bei dem Entwurf eines Museums ist man verglichen zu vielen anderen Bauaufgaben sehr frei. Denn die größte Fläche nehmen die Ausstellungsbereiche ein und deren Anforderungsprofil fällt eher geringer aus. Meine ersten Ideen habe ich über Skizzen erarbeitet. Um jedoch meine ersten Ansätze zu prüfen, habe ich kleine Modelle gebaut und diese im städtischen Kontext platziert. Grundsätzlich kann man die Formstudien in zwei Themenbereiche aufteilen. Der erste Ansatz beschäftigt sich damit alle Museumsfunktionen in einzelne Segmente aufzuteilen. Dieser Ansatz wäre ein eher pragmatischer, da er jegliche Zugangsprobleme schon im Vorhinein verhindert. Jede Funktion steht als Solitär in einem größeren Kontext. Verwaltungseinheit, Kaffee, Ausstellungsflächen, etc. bilden eigene Hüllen und können separat erschlossen werden. Dies erleichtert auch noch die Planung der einzelnen Funktionen.

Der zweite Ansatz versucht in gewisser Weise alle unterschiedlichen Funktionen unter einer großen Hülle zusammen zu fassen um somit als großes Ganzes im städtischen Kontext aufgefasst zu werden. Bei der Wahl der Form stand immer wieder das Rechteck dem Kreis gegenüber. Es bildete die Grundlage für diverse Ansätze. Manche dieser Ideen versuchen sich von der Umgebung abzuschirmen und sollten wie eine Burg wirken. Eine Art Festung gegenüber dem Meer. Den Gegensatz dazu bilden natürlich die offenen Fragmente die in ihrer Art äußerst extrovertiert erscheinen. Ein noch erwähnenswerter Ansatz wäre der Leuchtturm, der in die Lüfte klettert und ein vertikales Museum kreiert. Grundsätzlich denke ich, dass sich viele dieser Ideen gut für ein Museum eignen würden und es meiner Meinung nach kein perfektes Ergebnis gibt. Hinter jedem Ansatz steht eine räumliche Idee, die seine Berechtigung hat. Ich entschied mich für den schwebenden Kreis.

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1. Kontrast zum strengen geometrischen Raster Wie bereits zuvor beschrieben, gründet sich der Städtebau von Helsinki auf einem sehr strengen geometrischen Raster. (vgl. Städtebau von Helsinki) Für dieses entschied man sich, nachdem der größte Teil der Stadt durch einen Brand zerstört wurde. Wichtige städtische Punkte wie zum Beispiel die Felsenkirche, als auch die Kapelle des Friedens lösen sich durch ihre runde Form aus diesem Raster und bilden damit bewusst einen Kontrapunkt. Für einen derartigen Ansatz habe ich mich in meinem Entwurf auch entschieden. Meine runde Form bildet somit einerseits auch einen städtischen Kontrastpunkt aus und steht andererseits auf einer architektonischen Ebene in Beziehung mit den ebenfalls runden Kulturbauten.

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2. Weiterfürhung der Blickachsen Der Entwurf versucht sich, wie bereits erwähnt, durch seine runde Form vom geometrischen Raster zu trennen. Straßenfluchten sind der Grundstein des Städtebaus. Schreitet man vom städtischen Zentrum Richtung Meer, so ermöglicht diese Grundstruktur schon von weiter Entfernung einen Blick in die Ferne. Die Straßenachsen reihen bewusst alle Bauten aneinander auf ohne die Blickachsen zu brechen. Diese Sichtbezüge will ich auch nicht mit der Situierung meines Entwurfs zerstören. Wenn man vom Zentrum kommt, so darf der Blick auf das Meer nicht gebrochen werden. Daher habe ich mich entschieden, den Baukörper genau zwischen zwei Straßenfluchten so zu platzieren, dass der Blick auf die Unendlichkeit des Meeres frei bleibt.

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3. Verbindung zwischen Land und Meer Finnland ist eine Nation, die eine sehr starke Bindung zur Natur hat. (vgl. Städtebau von Helsinki) Auch das Meer spielte stets eine große Rolle bei der Bevölkerung. Lange Zeit war der beste Weg die Stadt zu erreichen per Schiff. Des Weiteren profitierte die Stadt natürlich auch ökonomisch extrem durch die aufkommende Handelsschifffahrt. Man sieht also, dass das Meer in einer sehr starken Beziehung zu Finnland steht. Um diese Verbindung auch in meinem Entwurf zu verdeutlichen, habe ich mich dazu entschieden, den runden Baukörper über die Wasserkante hinaus zu schieben. So kann man beim Besuch des Museum sowohl über das Wasser als auch das Land schreiten um diese Verbindung auch physisch wahrnehmen zu können.

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4. Weiterführung der Uferpromenade In vielen Städten begann man die Uferpromenaden immer stärker zu beleben. Durch die Errichtung eines Kulturbauwerks wollte man diesen Effekt und die Entwicklung verstärken und somit für neue Impulse sorgen. Die Platzierung des Bauplatzes ist jedoch so gewählt, dass man bei einer Ausnutzung der vorgesehenen Fläche jedoch das gemütliche Flanieren an der Uferpromenade verhindern würde. Man spaltet somit den öffentlichen Raum an dieser Stelle in zwei voneinander getrennte Flächen. Mir ist es bei meinem Ansatz sehr wichtig, dass ein Kulturbauwerk jedoch auch dem öffentlichen Raum seinen Platz lässt und diesen mit in den Entwurf integriert. Um dies zu gewährleisten, habe ich den Baukörper aufgeständert. Somit kann man ungehindert an der Uferpromenade entlang spazieren ohne einen Umweg machen zu müssen.

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Konstruktionsprinzip Durch seine runde Form scheint das Gebäude anfänglich nur mit einem erheblichen Aufwand errichtet werden zu können. Doch durch die Wahl eines exakten Kreises lässt sich der gesamte Baukörper in 32 exakt gleiche Teile aufbauen. Dadurch können alle Betonelemente schon zuvor gefertigt und müssen vor Ort nur mehr montiert werden. Konstruktiv habe ich mich für ein Stützenraster entschieden. Dieser ist jeweils von den äußeren Punkten des Kreises 2,5 Meter hinein versetzt und ragt somit leicht hinaus. Dadurch entstehen auch stützenfreie Gangflächen. Zwischen den einzelnen radialen Abschnitten entstehen Spannweiten von bis zu 9 Metern in den Räumlichkeiten des Museums. In der Sockelzone halbieren sich die Anzahl der Stützen und ergeben somit ein Total von 16. Damit bilden sich Spannweiten von 18 Metern die jedoch durch die 1 Meter hohe Spannbetondecke getragen werden können.

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FUNKTIONSAXONOMETRIE 1 2 3 4 5 6 7

EINGANGSBEREICH GASTRONOMIE VERANSTALTUNGSBEREICH VERWALTUNG MUSEUMSSHOP GALLERIE DEPOT


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Ein Spaziergang durch das Museum


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Architektur lässt sich auf so vielen Ebenen und mit so vielen Möglichkeiten vermitteln. Die bekannteste dieser Methoden ist in unserer Disziplin die Vermittlung über Pläne und Grafiken. Doch um dieser Vermittlung noch eine weitere Ebene hinzufügen zu können will ich nun kurz den Betrachter und die Betrachterin mit einem Essay durch das Museum führen. Wir schreiten gemütlich die Esplanadi entlang zum Meer. Unsere Schritte sind langsam, denn die Blicke schweifen von Auslage zu Auslage. Wir sind schon ganz nahe beim Museum, doch noch können wir es nicht sehen. Es ist ein kühler Sommertag in der Hauptstadt Finnlands, mitte Juli um genau zu sein. Die Sonne steht am Zenit und ein kühle Brise vom Meer erfrischt uns. Langsam eröffnet sich uns der Blick auf das neue Guggenheim Museum. Unsere Schritte werden schneller. Noch ist es weit weg. Die weiße Fassade lässt es vorerst surreal wirken. Viel können wir nicht erkennen. Das Gebäude wirkt mehr wie ein schwebender Kreis, der sich durch die ruhige Fassade von der Umgebung differenziert, sich aber gleichermaßen gut einzufügen versucht. Das Meer im Hintergrund erscheint unendlich zu sein. Weit am Horizont erkennen wir einen Punkt. Es ist eine Fähre die von Tallin nach Helsinki kommt. Sie wird direkt neben dem Guggenheim anlegen. Wir schreiten an der Markthalle vorbei. Ein leichter Fischgeruch legt sich uns in die Nase. Nun stehen wir di-

rekt vor dem Museum noch unter freiem Himmel. Der ringförmige Baukörper trägt auf nur 16 Stützen ab. Es scheint als würde er schweben. Eine lange Rampe lädt uns zum Hinaufschreiten ein. Sie führt uns gleich über das Wasser und vermittelt uns schon den ersten Eindruck, wie es sich anfühlen muss, wenn man in einem Baukörper über das Wasser schreitet. Wir machen die großen Glastüren auf und treten in die Museumslobby ein. Die weiße Fassade hängt wie ein feines Netzt über dem Museum. Der Blick ist etwas getrübt doch ungehindert. Wir sehen in die Ferne. Die Fähre ist mittlerweile schon viel größer geworden. Sie ist schon sehr nahe. Wir beginnen uns etwas umzusehen um uns orientieren zu können. Zu unserer Linken ist die Kassa an der wir Karten für die Ausstellung kaufen können. Zu unserer Rechten wendelt sich eine runde Treppe hinauf zu den Ausstellungsräumen. Dahinter lässt sich das Kaffee erkennen. „Danach brauch ich unbedingt noch einen Kaffee“ denken wir uns. Doch zuvor zur Kassa. Nun fragen wir wo wir unsere Sachen verstauen können. Es heißt „direkt hinter der Kassa gäbe es Spints“. Da wäre genug Platz. Nachdem wir das Ticket erstanden haben, gehen wir zur Treppen. Die gewendelte Treppe führt uns wie eine Schiffsschraube hinauf zu den Ausstellungsbereichen. Erneut stehen wir wieder in einem großen Foyer. Wieder fällt das Licht

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von beiden Seiten herein. Der dunkle Boden reflektiert das helle Licht ganz leicht. Wir orientieren uns erneut. Ein weiße Wand mit einer knapp 3 Meter hohen Öffnung lässt erahnen wo die Ausstellungsflächen sind. Daneben lassen sich zwei Gänge erkennen, einer Innen und einer Außen. Doch wir sind schon sehr gespannt auf die Ausstellung und entscheiden uns für den ersten Ausstellungsraum. Langsam schreiten wir durch die Öffnung. Es wäre als hätten wir eine Schwelle durchbrochen. Das Licht fällt nun direkt von der Decke durch mehrere diffuse Glasschichten in den Museumsraum herein. Der ganze Raum ist somit komplett gleichmäßig ausgelichtet, auch Schlagschatten können wir keine erkennen. Feine Träger überspannen die Museumsräume. Dazwischen sind die Glasdecken befestigt. Sie alle zeigen ins Zentrum des Kreises. Die äußeren Wände weisen uns durch ihre leichte Krümmung bereits den Weg. Bei dieser Ausstellung hat man sich dafür entschieden ebenfalls nicht ganz raumhohe Zwischenwände aufzustellen. Sie sind direkt unter den Trägern aufgestellt und zeigen auch in das Zentrum des Kreises. Dadurch fällt das Licht perfekt auf die Bilder und leuchtet sie nur noch besser aus. Außerdem kann man sich so immer auf ein Gemälde konzentrieren und wird nicht mit optischen Reizen überflutet. Unsere Schritte werden langsamer. Wir halten direkt vor dem Gemälde inne und betrachten es ein paar Minuten. Stille. Langsam wenden wir uns

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wieder davon ab und schreiten weiter. Nach einer Auseinandersetzung mit den Werken treten wir durch die Schwelle in den offenen Bereich. Unser Blick schweift hinaus auf die umliegende Landschaft. Wir befinden uns nun bereits über dem Wasser, ein interessantes Gefühl. Diese Atmosphäre wollen wir gänzlich auf uns einwirken lassen. Daher schreiten wir direkt zur Fassade. Der Blick fällt aufs Wasser. Wir merken, dass wir uns 10 Meter über dem Wasser befinden. Ein leicht mulmiges Gefühl steigt in uns auf. Es wird Zeit für eine Pause. Wir setzten uns in den Raum zwischen den Ausstellungsräumen. Hier sind extra auch leicht gekrümmte Betonbänke aufgestellt, die zum Verweilen einladen wollen. Wir setzten uns hin und ruhen uns aus. Wir sammeln Inspiration für die weiteren Werke. Während wir sitzen schreiten andere Besucher und Besucherinne an uns vorbei. Sie nehmen sich nicht die Zeit zum Verweilen. Nachdem ein wenig Zeit vergangen ist, beschließen wir nun die noch auf uns wartenden Objekte zu betrachten. Nachdem wir uns einen weiteren Ausstellungsraum angesehen haben, beschließen wir uns dieses Mal nicht hin zusetzten, denn alle Bänke sind bereits belegt, sondern schreiten dieses Mal im innersten Gang weiter. Hier sind die Glasflächen gänzlich frei und der Blick fällt ungetrübt in den inneren Kreis des Guggenheim hinab in den Hof. Während wir


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so entlang schlendern, beobachten wir neu Ankommende. Sie schreiten auch die Rampe hinauf, hin zum Eingang. Auch sie werden bald dieselben Emotionen verspüren. Wir gehen weiter. Nachdem wir uns mit allen Ausstellungsflächen beschäftigt und das gesamte rundumlaufende Panorama genossen haben, kommen wir nun wieder in den großen Lobbyraum. Ein letztes Mal genießen wir den Ausblick bevor wir uns anstellen um den Fahrstuhl nehmen zu können. Es dauert ein wenig doch nun sind wir wieder in der ersten Etage des Museums.

skandinavischer Architektur beschäftigen. Nach ein paar Minuten Aufenthalt gehen wir ohne etwas zu kaufen. Nachdem wir den Spint aufgesperrt haben, holen wir unseren Rucksack und machen uns wieder auf den Weg. Mit einem „Thank you“ verabschieden wir uns von den Mitarbeitern die uns zuvor das Ticket verkauft haben. Die Glastür geht auf und wir stehen auf der Rampe wieder unter freiem Himmel. Die kühle Meerluft weht uns über das Gesicht. Ein herrlicher Tag im Norden Europas. Es war ein Erlebnis für sich.

Es wird Zeit für einen Kaffee. Die Fahrstuhltüre öffnet sich und wir stehen direkt vor dem Kaffee. Ein Platz an der Fassade hin zum Meer ist frei. Unsere Schritte werden schneller, denn wollen wir diesen Platz ergattern. Und geschafft. Wir lassen uns langsam in die hölzernen Sessel sinken. Ein lautes Signal schreckt uns. Doch dann merken wir, dass es die Fähre ist. Sie legt wieder ab und bringt die nächsten Reisenden nach Tallin. Während wir so gemütlich hier sitzen, sehen wir, wie die Fähre hinaus aufs Meer steuert. Sie wird immer kleiner. Es ist an der Zeit aufzubrechen. Schließlich hat die Stadt so viel zu bieten. Doch vorher wollen wir noch bevor wir unsere Sachen abholen, im Museumsshop vorbeischauen. Dieser liegt gleich hinter der Kassa. Dort müssen wir sowieso vorbei. Im Shop gibt es viel Auswahl an Architekturbüchern die sich mit

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UNTERGESCHOSS M 1_500 3

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1 Zufahrt 2 Laderampe 3 Zwischenlager

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ERDGESCHOSS M 1_500


1 Eingang Museum 2 Eingang Veranstaltungsbereich

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1. OBERGESCHOSS M 1_500

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1 Lobby inkl. Kassa 2 Gastraum inkl. Bar 3 Küche 4 Kühlraum 5 Müllraum 6 Lager 7 WC 8 Lager Veranstaltungsraum 9 Umkleide 10 Veranstaltungsraum 11 Technikraum 12 Technikbüro 13 Lobby Veranstalungsbereich 14 Gaderobe 15 Seminarraum 16 Aufenthaltsraum 17 Umkleide MitarbeiterInnen 18 Besprechungsraum 19 Kopierraum 20 Büroflächen 21 Lager Shop 22 Büro Shop 23 Shop 24 Gaderobe BesucherInnen

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Lobby Museum Ausstellungsfläche WC Depot

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MUSEUMSDECKE M 1_500


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ANSICHT SÜDEN M 1_500


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SCHNITT SÜDEN M 1_500


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Abbildungsnachweis S.14 Manuel Gegenhuber (2017) Landkarte von Helsinki, kein Maßstab

S.42-43 Manuel Gegenhuber (2018) Blick auf das Wettbewerbsareal im Südhafen, Helsinki

S.21 Malcolm Reading Consultans Limited (2012) Birds eye aerial photographs: 5018_A_030_2012.jpg unter http://designguggenheimhelsinki.org/en/downloads/ (abgerufen am 15.5.2018)

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S.26 Kaupunkimittausosasto, Helsinki (2010) Birds eye aerial photographs: aerial-photo_06 unter http://designguggenheimhelsinki.org/en/downloads/ (abgerufen am 15.5.2018)

S.47 Malcolm Reading Consultans Limited (2012) Birds eye aerial photographs: 5018_A_060_2012.jpg unter http://designguggenheimhelsinki.org/en/downloads/ (abgerufen am 15.5.2018)

S.28-29 Manuel Gegenhuber (2018) Meilensteine der geschichtlichen Entwicklung Helsinkis, Quellen siehe geschichtliche Entwicklung Helsinkis

S.48 Manuel Gegenhuber (2017) Lageplan mit allen wichtigen Bauwerken im Südhafen, Helsinki, kein Maßstab

S.30-31 Manuel Gegenhuber (2018) Blick auf die belebten Einkaufsstraßen von Helsinki, Helsinki S.32-33 Manuel Gegenhuber (2018) Die Felsenkirche Innen, Helsinki S.34-35 Manuel Gegenhuber (2018) Blick auf die Kapelle der Stille,Helsinki S.36-37 Manuel Gegenhuber (2018) Eingangssituation des Kiasma Museum von Steven Holl, Helsinki S.38-39 Manuel Gegenhuber (2018) Wohnraum von Alvar Aaltos Haus und Studio, Helsinki S.40-41 Manuel Gegenhuber (2018) Blick vom Südhafen Richtung Meer, Helsinki

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S.49 DXR (2010) Palace Hotel, Helsinki, East view unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Palace_Hotel,_Helsinki,_East_view_20100825_1.jpg (abgerufen am 15.5.2018) S.50 linke Seite: Manuel Gegenhuber (2018) Marina Congress Center, Helsinki und rechte Seite: Manuel Gegenhuber (2018) Bürogebäude Meripaja, Helsinki S.51 Manuel Gegenhuber (2018) Grand Marina Hotel, Helsinki S.52 linke Seite: Peter / Raildude.com, Perspektive des Olympia Terminal unter https://rail.cc/de/helsinki/olympia-terminal-helsinki/l153 (abgerufen am 15.5.2018) und rechte Seite: Roger W (1999) Helsinki - City Hall, Helsinki unter https://www.flickr.com/photos/24736216@N07/ (abgerufen am 15.5.2018)


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S.53 linke Seite: Andrew Whitman (2015) Swedish Embassy, Helsinki unter https://www.flickr.com/photos/23967095@N00/ (abgerufen am 15.5.2018) und auf der rechten Seite: Sam Segar (2005) Uspenski Russian Orthodox Cathedral, Helsinki unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Uspensiki_by_SamSegar.jpg (abgerufen am 15.5.2018) S.54 linke Seite: Manuel Gegenhuber (2018) Die alte Markthalle, Helsinki und rechte Seite: Paul Easton (2016) Esplanadi, Helsinki unter https://www.flickr.com/photos/ pauleaston/ (abgerufen am 15.5.2018) S.55 Manuel Gegenhuber (2018) Sonnenuntergang im Südhafen, Helsinki S.58 Andrea Osti (2013) Kunsthaus Bregenz unter https://www.flickr.com/photos/andreaosti/ (abgerufen am 15.5.2018) S.63 Manuel Gegenhuber (2015) Kunstinstallation an der SciArc, Kalifornien S.66 Manuel Gegenhuber (2016) Museumsinnenraum, Portugal S.69 Manuel Gegenhuber (2018) Raumfolgen eines Museums S.70 edwademd (2012) Louvre at Sunset, Paris unter https://www.flickr.com/photos/30180712@N08/ (abgerufen am 16.5.2018) Bild geändert auf S/W S.74 Lukas Schlagenhauf (2017) Guggenheim Museum 2, NYC unter https://www.flickr.com/photos/lschlagenhauf/ (abgerufen am 16.5.2018) S.77 Roberto Molero (2013) Guggenheim May 13_004, Bilbao unter https://www.flickr.com/photos/robertomolero/ (abgerufen am 16.5.2018)

S.78 Manuel Gegenhuber (2015) Zwei Kurven treffen aufeinander, Disney Concert Hall, Los Angeles S.82-83 Laurian Ghinitoiu für archdaily.com Artikel: AD:Classics: New Museum/SANAA unter https:// www.archdaily.com/787779/ad-classics-new-museum-new-york-city-sanaa-kazuyo-sejima-ryue-nishizawa (abgerufen am 16.5.2018) S.84 Iwan Baan für archdaily, artikel: New Art Museum / SANAA unter https://www.archdaily.com/70822/ new-art-museum-sanaa (abgerufen am 16.5.2018) S.85 Section, New Art Museum, NYC, Arch.: SANAA, 2007 unter https://www.archdaily.com/70822/new-art-museum-sanaa (abgerufen am 16.5.2018) S.86-87 RASMUS HJORTSHØJ, Museumsansicht KAZUYO SEJIMA + RYUE NISHIZAWA / SANAA 21ST CENTURY MUSEUM für DIVISARE unter https:// divisare.com/projects/322209-kazuyo-sejima-ryue-nishizawa-sanaa-rasmus-hjortshoj-21st-century-museum S.88 RASMUS HJORTSHØJ, Museumsinnenraum KAZUYO SEJIMA + RYUE NISHIZAWA / SANAA 21ST CENTURY MUSEUM für DIVISARE unter https:// divisare.com/projects/322209-kazuyo-sejima-ryue-nishizawa-sanaa-rasmus-hjortshoj-21st-century-museum S.89 KAZUYO SEJIMA + RYUE NISHIZAWA / SANAA (2004) Floorplan für DIVISARE unter https://divisare. com/projects/322209-kazuyo-sejima-ryue-nishizawa-sanaa-rasmus-hjortshoj-21st-century-museum S.90-91 Jules Antonio (2014) The Solomon R. Guggenheim Museum, Designed by Frank Lloyd Wright unter https://www.flickr.com/photos/julesantonio/ (abgerufen am 16.5.2018) S.92 Simon Collison (2013) Guggenheim, NYC unter https://www.flickr.com/photos/collylogic/ (abgerufen am 16.5.2018)

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S.93 Manuel Gegenhuber (2014) Glasdach des Guggenheim Museums, New York City S.94-95 Marinelson Almeida (2013) Museum of Contemporary Art of Niterói and Boa Viagem beach - Rio de Janeiro unter https://www.flickr.com/photos/marinelson/ (abgerufen am 16.5.2018) S.96 Leonel Ponce (2010) DSCN4359.JPG, Innenraum des Niteroi Museum von Oscar Niemeyer unter https://www.flickr.com/photos/leonizzy/ (abgerufen am 16.5.2018) S.97 thefuturistics (2008) SDIM3346, Niteroi unter https://www.flickr.com/photos/thefuturistics/ (abgerufen am 16.5.2018) S.98-99 philipperuault, archjn gimm (2002) img00411600x125, moratexpo02 für Ateliers Jean Nouvel unter http://www.jeannouvel.com/projets/expo-02/ S.100-101 Mohamed Somji (2017) Ansicht des Louvre bei Nacht, für Archdaily unter https://www.archdaily. com/883157/louvre-abu-dhabi-atelier-jean-nouvel (abgerufen am 16.5.2018) S.102 Roland Halbe (2017) Ottoman mosaic pavement, Louvre Abu Dhabi für archdaily unter https://www.archdaily.com/883157/louvre-abu-dhabi-atelier-jean-nouvel (abgerufen am 16.5.2018) S.103 Ateliers Jean Nouvel, Roof Plan, Louvre Abu Dhabi (2017) für archdaily unter https://www.archdaily. com/883157/louvre-abu-dhabi-atelier-jean-nouvel (abgerufen am 16.5.2018) S.104-105 Piyatat Hemmatat, stringio, Archipelago Cinema / Buro Ole Scheeren + Film on the​Rocks Yao Noi Foundation für archdaily unter https://www.archdaily. com/226936/archipelago-cinema-buro-ole-scheeren-fil m-on-the%25e2%2580%258b-rocks-yao-noi-foundation (abgerufen am 16.5.2018)

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S.106-107 Tom‘s Blog: Creative Practice: Aldo Rossi‘s Teatro del Mondo | Neo-Rationalism architecture | Pinterest | Teatro, Architecture and Architecture today unter https://www.pinterest.co.uk/pin/553590979179719236/ S.108-109 Kastrup Sea Bath / White Arkitekter, Perspektive vom Festland für archdaily unter https://www.archdaily.com/2899/kastrup-sea-bath-white-arkitekter-ab (abgerufen am 16.5.2018) S.110 Kastrup Sea Bath / White Arkitekter, Perspektive vom Festland für archdaily unter https://www.archdaily. com/2899/kastrup-sea-bath-white-arkitekter-ab (abgerufen am 16.5.2018) S.111 Kastrup Sea Bath / White Arkitekter, Plattformen für archdaily unter https://www.archdaily.com/2899/ kastrup-sea-bath-white-arkitekter-ab (abgerufen am 16.5.2018) S.116 oben: Shutterstock, Wasser für Falstaff unter https://www.falstaff.at/nd/die-unterschiedlichen-wasser-arten/ (abgerufen am 16.5.2018) unten: Yannic Meyer (2011) drops unter https://www.flickr.com/photos/yannic/ (abgerufen am 16.5.2018) S.117 oben: Manuel Gegenhuber (2015) Steinerne Landschaft, Nevada Wüste, USA unten: Martin Fisch (2011) navigation (cc) unter https://www.flickr.com/photos/marfis75/ (abgerufen am 16.5.2018) S.118 oben: Manuel Gegenhuber (2015) Fotografie eines eingeeisten Holzbootes, Attersee OÖ und unten: Udo Rab (2018) 2018-05-03_10-05-04 unter https://www.flickr. com/photos/142474209@N07/ (abgerufen am 16.5.2018) S.119 links: Christophe FROT (2014) DP3M0840 unter https://www.flickr.com/photos/20x25/ (abgerufen am 16.5.2018) und rechts: Manuel Gegenhuber (2015) Sanddünen, Sardinien


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S.120 Manuel Gegenhuber (2013) die Unendlichkeit des Meeres, Sardinien S.125 Manuel Gegenhuber (2015) Beton und Wasser, Neusiedlersee S.126 Zen Cyclist (2008) Enso unter https://www.flickr. com/photos/ciclista-zen/ (abgerufen am 16.5.2018) S.128 Manuel Gegenhuber (2015) der Erschließungsraum, Biennale Venedig S.132 Manuel Gegenhuber (2018) alle Standorte der Guggenheim Fundation S.138 Aarhus, Billeder (2015) The Infinite Bridge / Gjøde & Povlsgaard Arkitekter für archdaily unter https://www. archdaily.com/770084/the-infinite-bridge-gjode-and-povlsgaard-arkitekter (abgerufen am 16.5.2018) S.142-187 alle auf diesen Seiten enthaltenen Inhalte (Fotografien, Skizzen, Pläne, etc.) wurden im Zuge des Entwurfs von Manuel Gegenhuber erarbeitet

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