N ew O ff i c e g o e s S c i e n c e
Zu diesem Buch Das Arbeitsumfeld im Büro und auch außerhalb des Büros hat eine zunehmende gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz. Wir verbringen einen Großteil unseres Lebens beim Arbeiten. Es ist wichtig diese Orte, an denen Büroarbeit erledigt wird, zu untersuchen und die Auswirkungen auf unser Befinden, auf die Förderung von gewünschten Aspekten, auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und auf die Umgebung zu untersuchen und festzuhalten. Insbesondere soll dabei der Zusammenhang von räumlicher Gestaltung einerseits und kreativitätsund innovationsförderndem Umfeld andererseits untersucht werden. Wie kann ein Arbeitsumfeld in einem modernen Unternehmen aussehen, das die Kollaboration und Begegnung von Mitarbeitern unterstützt, und damit Innovation, Kreativität, Motivation, Wohlbefinden und anderer sog. weicher, nicht direkt messbarer Faktoren fördert? Meetingräume und Büroarbeitsplätze sind Orte eines eher rationalen Arbeitens mit voher geplanten Strukturen. Diese Rationaliät ist wenig förderlich für kreatives Arbeiten und Innovation. Was kann die Gestaltung der Räumlichkeiten dazu beitragen, dass die dort möglichen realen Begegnungen von Mitarbeitern zu Austausch und allgemeinem Wohlbefinden führen und damit Kollaboration, Innovation und Motivation gefördert werden? Wie kann die gestaltete und gebaute Umgebung helfen kreativ und effizient zu sein und wie sehen Begegnungs- Arbeits- und Meeting-Zonen hierfür aus? Studierende des Studiengangs Innenarchitektur (BA) und ma.de (Master Design) haben Studien für diese Fragestellungen recherchieren und zusammenstellen. Damit ist nach dem ersten Band 'New Work - New Office' nun der zweite Band 'New Office goes Science' entstanden.
Mark Phillips Experimenteller Raum und Schwerpunkt New Work / New Office Hochschule Coburg
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INHALTSVERZEICHNIS
01 02 03 04 05
Alina Rehorst
Mit dem Arbeitsplatz raus aus der Komfortzone?
004
Ramona Böhm
Konzentration und Kollaboration im Office / Home (-Alone)-Office?
064
Svenja Warners
New Work, New Office - New Community Die Soziale Vernetzung am Arbeitsplatz.
144
Christina Fendt
Fäumliche Agilität: Die Zukunft des Büros?
254
Steffen Müller
Mobiles Leben...
306
01
R E HORST A L IN A We nn d i e G renz en z w i s c h e n Arb e i t u n d F rei ze i t v er s c hwi m m e n - e i n e wi sse ns c haf t l i c he B e tra c h tu n g .
Inhaltsverzeichnis Einleitung Hypothesen Arbeitszeitmodell Grenzenlos Work-Life-Blending Work-Life-Balance Blending, Balance & COVID-19 Homeoffice 2.0 | Simulation „Homeoffice Susan“ Unternehmenskultur Digitalisierung Zwischenbilanz Persönlichkeiten | 4 Persönlichkeitstests im Überblick
Fazit
Alina Rehorst
Gesundheit
Wenn d i e G renz en z w i sc h e n Arb e i t u n d F re i z e it versch wi m men Eine wissenschaftliche Betrachtung von einem fließenden Übergang zwischen Job und Privatleben in Bezug auf Digitalisierung, Unternehmenskultur, Gesundheit und Persönlichkeiten.
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Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen schon seit einiger Zeit in beide Richtungen. Das klassische nine to five wird immer öfter zu Ausnahme. Heute stehen für viele flexible Arbeitszeiten an der Tagesordnung. Mit geteilter Meinung wird diese Veränderung im Berufsalltag betrachtet. Während die einen sich über mehr Flexibilität zur Vereinbarung von Freizeit und Job freuen, wollen anderen eine klare Trennung. Persönlichkeitsprofile, räumliche Gegebenheiten und berufliche Aufgaben spielen eine wichtige Rolle in der Gestaltung unseres Alltags und definieren oftmals schon vorab in wieweit ein verschwimmen möglich und gewollt ist. Im Zusammenspiel mit Digitalisierung ist heutzutage theoretisch fast alles möglich, die Frage ist ob man selbst diese Möglichkeiten ausschöpfen will oder sich dadurch eher eingeschränkt fühlt. Ist ein grenzenloser Übergang von Arbeit zu Freizeit gut? Fördert es unsere Produktivität? Führt es zu weniger Stress im Alltag oder arbeiten wir dadurch nur mehr? Ist eine strikte Trennung wichtig und gesund?
Das gezwungene Home Office durch Covid 19 hat diese Frage für viele auf einmal noch relevanter gemacht. Auf einmal sitzen alle im gleichen Boot, selbst die die sonst nach Feierabend keine E-Mails mehr lesen haben nun ihren Laptop im Wohnzimmer stehen. Die räumliche Trennung ist entfallen. Auch diese Herausforderung möchte ich in der folgenden Arbeit näher betrachten.
Alina Rehorst
Das Thema wirft viele Fragen auf welche ich im Folgenden durch Studien und Recherche analysieren werde. Das Ziel ist es eine optimale Ausgangslage zu ermitteln – wie sieht die beste Lösung aus? Oder gibt es die gar nicht erst?
H Y PO T H E S E N
M e i n e E i n s c h ä t z u n g v o r d e r R e c h e rc h e Vor meiner Recherche zum Zusammenspiel von Arbeit und Freizeit, ob strikt getrennt oder grenzenlos vereint, möchte ich eine Hypothese aufstellen. Flexibilität ist nicht für jedermann geschaffen. Man muss sich auch in Zeiten von ständiger Veränderung immer vor Augen halten, dass wir nicht alle gleich sind. Unterschiedliche Stärken und Schwächen sowie Bedürfnisse und Wünsche definieren uns. Mit dem „new normal“ müssen wir uns zwangsläufig alle auseinander setzen doch das tut jeder auf seine Art und Weise. 5 Tage die Woche Home Office ist des einen Traum und des andern Albtraum. Ich bin der Meinung, dass es keine „one size fits all“ Lösung für das Zusammenspiel von Arbeit und Freizeit gibt. Viele Faktoren beeinflussen unseren privaten und
beruflichen Alltag und diese gilt es stets zu berücksichtigen. Zufriedenheit ist einer der wichtigsten Faktoren von Effizienz am Arbeitsplatz. Um möglichst zufrieden zu sein glaube ich, dass freie Gestaltung von großem Wert ist. Man muss selbst entscheiden können in wie weit man die Arbeit in das Privatleben einfließen lässt. Auch die Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. Wo sie das flexible Arbeiten an vielen Stellen erst möglich gemacht hat, so macht sie es an anderen Stellen umso schwieriger von der Arbeit wegzukommen. Das Handy wird zum Alltagsbegleiter, E-Mails werden oft zu jeder Tages- und Nachtzeit gelesen. Es Bedarf nicht nur viel Konsequenz um es nicht zu tun, sondern es muss auch die Kultur innerhalb des Unternehmens passen um dies nicht zur gängigen Praxis zu machen.
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Freizeitgestaltung ist wichtig für die Zufriedenheit
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Jede Persönlichkeit fordert eine eigene Lösung
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Digitalisierung beeinflusst das verschwimmen von Grenzen sehr
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Unternehmenskultur ist ein prägender Faktor
5
5 HYPO THES EN Alina Rehorst
Es gibt keine Einheitslösung für alle
A R BE I T SZ E IT E N M O DE L L E
Ein Einblick in die einzelnen Modelle In der Arbeitswelt gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Arbeitszeitenmodellen, welche die Arbeitszeiten strukturieren. Das Arbeitszeitenmodell ist der erste Einflussfaktor auf die Trennung oder das Verschwimmen der Grenzen von Freizeit und Job – das eine 2
Grafik zeigt die Verteilung auf die einzelnen Arbeitszeitenmodelle im Jahr 2012 auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes. Man sieht deutlich, dass sich damals noch mehr als die Hälfte der Deutschen in einem Modell der starren Arbeitszeit befanden. Nun möchte VERTEILUNG DER ARBEITSZEITMODELLE
6
Q U E L L E : S TAT I S T I S C H E S B U N D E S A M D 2 0 1 2
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58
ABB. 1 | Verteilung der Arbeitszeitmodelle im Jahr 2012
Modell macht ein verschwimmen wahrscheinlicher und das andere bietet eine strikte Trennung. Die
ich einen Einblick in die unterschiedlichen Modelle geben und ihre Vor- und Nachteile darstellen.
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GLEITZEIT Das Gleitzeitmodell teilt sich durch Rahmenarbeitszeit und Kernarbeitszeit. Die Rahmenarbeitszeit definiert den Zeitraum in dem der Arbeitnehmer arbeiten darf. Die Kernarbeitszeit legt fest wann eine Anwesenheitspflicht besteht. Der Mitarbeiter kann im Rahmen dieser Zeiten somit entscheiden wann er arbeitet. Gleitzeitkonten führen die daraus entstehenden Plus- und Minusstunde.
JAHRESARBEITSZEIT Bei diesem Modell legen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Jahresarbeitszeit fest. Somit kann dann je nach Bedarf während des Jahres die Arbeitszeit flexibel gestaltet werden.
+Unternehmen können gut auf Auftragsschwankungen reagieren
- Hoher Stress zu Stoßzeiten
kann zu Überbelastung führen
+ Private Termine können vom
SCHICHTARBEIT Dieses Modell findet sich oft im Produktionsumfeld wieder. In rotierenden Schichtzyklen wird zu festen Führungskräfte müssen Minus- Zeiten gearbeitet. Früh-, Spät- und Nachtschicht sind hier die gänund Überstunden ihrer Mitarbeiter stets im Blick haben gigsten Modelle. Die Schichtarbeit erweist sich als wenig flexibel. TEILZEIT Das Teilzeitmodell beschreibt die geregelt Arbeitszeiten für Mitarbeiter mit anderweitigen Stellen deren Wochenarbeitszeit unter dem der Vollzeit liegt. Dies Aufgaben kann unterschiedliche Formen Wenig Raum für Flexibilität annehmen. Eine 5 Tage Woche mit reduzierten Tagesstunden, weniger als 5 Arbeitstage bei vollen Tagesstunden oder längere Urlaubsblöcke. Mitarbeiter selbst besser in den Alltag integriert werden
-
+ -
+ bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf
- Kein volles Gehalt
JOBSHARING Bei diesem Modell teilen sich zwei Mitarbeiter einen Vollzeitarbeitsplatz. Dieses Modell ist in Deutschland noch eher selten zu finden.
STARRE ARBEITSZEIT In diesem Modell gibt es festgesetzte Arbeitszeiten. Man arbeitet jeden Tag zu vorab beschlossenen Zeiten. Dieses Modell ist unteranderem im Einzelhandel zu finden.
+ Mehr Flexibilität für den
+ Geregelte Arbeitszeiten und
Mitarbeiter; attraktive Jobs für qualifizierte Mitarbeiter mit familiären Aufgaben
- Das Unternehmen muss zwei
passende Kandidaten für eine Stelle finden
VERTRAUENSARBEITSZEIT Hier kann der Mitarbeiter ohne Kontrolle oder Dokumentation seine Arbeitszeiten selbst gestalten. Der Mitarbeiter kann hier Dauer und Ort der Arbeit weitestgehend selbst steuern. Auch ohne Zeiterfassung unterliegt diese Modell trotzdem dem Arbeitszeitgesetz.
+ Ein hohes Maß an
Eigenverantwortung für den Mitarbeiter und viel Flexibilität im Alltag
- Je nach Auftragslage und
Zeitmanagement kann diese Modell schnell zu Überlastung des Mitarbeiters führen
durchgehende Routine
- Wenig Flexibilität Es wird schnell deutlich, dass es in Deutschland eine Vielzahl an Arbeitszeitmodellen gibt. Jedes hat seine eigenen Vor- und Nachteile und kann somit theoretisch ideal an die Lebensumstände des Einzelnen angepasst werden. Die Flexibilität, dass ein Unternehmen eine Vielzahl an Arbeitszeitmodellen anbietet findet man jedoch eher selten. Einige Arbeitszeitenmodelle lassen ein Verschwimmen von Freizeit und Beruf nicht zu. In erster Linie ist es das Modell mit starren Arbeitszeiten und die Schichtarbeit bei denen die Gefahr der Vermischung sehr gering ist. Im Folgenden werden wir die Modelle betrachten bei denen die Grenzen leichter verschwinden. 1 DAS ARBEITSZEITMODELL IST E I N M A S S G E B L I C H E R FA K T O R D E R ENTSCHEIDET OB GRENZEN VERSCHWIMMEN KÖNNEN
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GREN ZE NL O S Wa n n e r l e d i g e n w i r w a s ? „Nur noch Jeder fünfte Beschäftigte (20,6%) trennt die Lebensbereich Job und Freizeit klar voneinander“ 2 - Erkenntniss Arbeitsmarktstudie
Wenn wir uns dann in einem Modell befinden welches die Flexibilität der eigenen Arbeitseinteilung zulässt müssen wir uns die Frage stellen wann wir was erledigen.Wo bestehen und verschwimmen die Grenzen im beruflichen Alltag? Die Arbeitsmarktstudie von IZA und XING im Jahr 2019 stellt neue Erkenntnisse zu den Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit dar. In erster Linie wird deutlich, dass die Grenzen in beide Richtungen verschwimmen. Das heißt es wird nicht nur in der Freizeit gearbeitet sondern auch in der Arbeit privates erledigt. 64% erledigen berufliches in der Freizeit (Bsp. Emails lesen, Fachliteratur lesen) 2
66% erledigen Privates in der Arbeizeit (Bsp. private Anrufen, online Einkäufe) 2 IZA Chef Hilmar Schneider fügt diesen Erkenntnissen hinzu, dass durch ein Verwischen der Grenzen auch die klare Messung von Überstunden erschwert wird und der Trend somit eher zur Vertrauensarbeitszeit geht.
01
ARBEITSMARKTSTUDIE
Eckdaten der Studie - durchgeführt von XING und IZA - Jahr: 2019 - 1.859 Befragte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer - Alter zwischen 25 und 54 Jahren
Ebenfalls eine Studie aus dem Jahr 2019 in dem die Softwarefirma RescueTime 185 Millionen Arbeitsstunden analysierte bestätigt die These, dass Privates während der Arbeit erledigt wird und andersherum. Hier rechts finden Sie eine Auflistung der wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie. Hier wird festgestellt, dass 26% der eigentlichen Arbeit ausserhalb unserer regulären Arbeitszeiten erledigt wird. Wie viel Privates hingegen während der Arbeitszeit erledigt wird wurde nicht ermittelt. 3 Auch das Harvard Business School Survey bestätigt, dass 94% der Arbeitnehmer insgesamt 50+ Wochendenstunden arbeiten, weit über die normalen 40 hinaus. 4
02
T H E S TAT E O F W O R K L I F E BALANCE
Eckdaten der Studie - durchgeführt von RescueTime - Auswertung on 185 millionen Arbeitsstunden - Anonyme Daten wie die Nutzer von RescueTime ihr Zeit verbringen
+ 40% der Mitarbeiter nutzen ihren PC noch nach 22:00
+ 21% der Arbeitsstunden werden
für Unterhaltungsmedien, Nachrichten und Soziale Medien verwendet
+ 28% der Arbeitnehmer beginnen ihren Tag vor 8:30 Uhr (nur 5 % beginnen vor 7 Uhr morgens)
+ 26% der Arbeit wird außerhalb
von reguläre Arbeitszeiten erledigt
+ Wir checken unsere E-Mails und
Nachrichten durchschnittlich alle 6 Minuten
+ 40,1% unseres Tages verbringen wir mit dem Multitasking unterschiedlicher Kommunikations Tools
+ Im Jahr 2018 waren die Tage mit der meisten Ablenkung der 26. November und der 7. Juli (die Montage nach Thanksgiving und dem 4. Juli)5
26% DER ARBEIT WIRD AUSSERHALB DER REGULÄREN ARBEITSZEIT ERLEDIGT
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WORK - L I F E - B L E N DIN G
We n n B e r u f u n d P r i v a t l e b e n e i n s w e rd e n
„Bleisure: eine selbstbestimmte Form von Glück, die in der positiven Symbiose von Business und Leisure (Freizeit) wurzelt“ 6 - Zukunftsinstitut Die 26% der Arbeit die nach Feierabend passieren sind einige der Momente in denen berufliches und privates verschmelzen. Die Verschmelzung von Job und Freizeit nennt man auch Work-Life-Blending, nicht zu verwechseln mit Work-Life-Balance – dazu später mehr. Ort und Zeit verlieren hier massiv an Bedeutung und die Flexibilität steigt rasant an. Man kann sich seinen beruflichen Alltag so gestalten wie es am besten passt. Wenn man Mittags einen privaten Termin hat nimmt man sich nicht mehr den ganzen Tag frei, sondern arbeitet die Stunden abends nach. Das Zukunftsinstitut nennt es das „Bleisure“ Paradigma. Die-
ses beschreibt die selbstbestimmte Verschmelzung von Business und Leisure (Freizeit) hin zu einer positiven Symbiose. Zu den positiven Aspekten von Work-Life-Blending zählen in erster Linie hohe Flexibilität und Freiheit. Zudem können Produktivitätsphasen besser genutzt werden und bei vielen erzeugt die Selbstbestimmung mehr Motivation. Oftmals ist auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch die frei Zeitgestaltung im Alltag möglich. Man muss sich allerdings die Frage stellen ob dieses Verschmelzen wirklich nur Positives mit sich bringt?
In den beiden untenliegenden Grafiken stellt Microsoft den Unterschied dar. Links zu sehen der klassische „nine to five“ Job. Job und Privates sind klar getrennt und alle notwendigen Erledigungen, private Termine oder soziale Verbindlichkeiten finden vor und nach der Arbeitszeit statt. Rechts dann flexible Arbeitszeiten mit Work-Life-Blending. Der Tag unterteilt sich in viele einzelne Segmente in denen sich Privates und Berufliches verbinden. Wie zwei Zahnräder greifen die beiden Lebensbereiche ineinander.
WIE MENSCHEN IHRE ZEIT NUTZEN
ABB. 2 | Grafik “ ie Menschen Ihre Zeit nutzen”
Innerhalb der Grafik unterscheiden sich die zentralen Begrifflichkeiten. Links wird von „Aktivitäten“ gesprochen und rechts von „Momenten“. Die Emotionalität ist klar bei den Momenten, wir verbinden diesen Begriff mit Erinnerungen und positiven Dingen. Wohin Aktivitäten aus einer Sachlichkeit heraus entstehen und ein Gefühl von Pflicht vermitteln. Somit wird unbewusst die Behauptung verstärkt, dass Work-Life-Blending etwas Positives ist und uns einen erfüllteren Alltag voller emotionaler Erfahrungen bietet. Man möchte lieber Momente als Aktivitäten im Alltag.
WIE MENSCHEN WIRKLICH IHRE ZEIT NUTZEN
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„Wer Erfolg haben möchte, muss sich auch über die vertraglich festgelegte Arbeitszeit hinaus für seinen Arbeitgeber engagieren.“ 7 - www.digitaler-mittelstand.de
Der positiven Darstellung von Work-Life-Blending wie beispielsweise bei Microsoft steht eine Studie aus dem Jahr 2015 kritisch gegenüber. Eine Umfrage durchgeführt durch von Rundstedt und dem Marktforschungsinstitut Innofact AG mit 623 Berufstätigen zeigt, dass Work-Life-Blending nicht nur Vorteile mit sich bringt. „79% befürchten, dass viele Arbeitnehmer schlechter vom Job abschalten können und dadurch auch gesundheitliche Risiken eingehen 69 Prozent erwarten, dass die Arbeit tendenziell einen größeren Bereich im Leben einnimmt – auf Kosten des Privatlebens. 64 Prozent treten für eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit ein. Anderenfalls würde ein Bereich vernachlässigt werden.“ 8 Es besteht die Gefahr, dass die Balance verloren geht und der Mitarbeiter sich zu Mehrarbeit gezwungen fühlt. Auch hier wird betont, dass eine permantente
Erreichbarkeit eine Folge ist. Wenn sich die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben auflösen können schnell unkontrollierbare Arbeitszeiten entstehen und die Gefahr von Selbstausbeutung steigt. Gerade um im Job erfolgreich zu sein kann der Gedanke entstehen immer mehr Arbeiten zu müssen. Ist es in diesem Modell unrealistisch im Rahmen der normaler Arbeitszeiten Aufstiegsmöglichkeiten zu bekommen? Es ist Aufgabe des Unternehmens und der Führungskraft sich mit diesen Ängsten auseinanderzusetzten, zu vermitteln und dem Mitarbeiter ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.
03
TA L E N T & K A R R I E R E
Eckdaten der Studie - durchgeführt durch von Rundstedt & Marktforschungsinstiut Innofact AG - Jahr: 2015 - 623 Befragte - Berufstätige in Voll- und Teilzeit
WORK - L I F E - B A LA N CE D a s Vo rg ä n g e r m o d e l l v o n Wo r k - L i f e - B l e n d i n g ? Doch es gibt nicht nur das Modell von verschwimmenden Grenzen und überarbeiteten Mitarbeitern. Work-Life Balance ist quasi das exakte Gegenteil zu WorkLife-Blending. Man beschreibt hier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den persönlichen Bedingungen und beruflichen Anforderungen. Das Ziel einer optimalen Work-Life-Balance ist das Gleichgewicht aller wichtigen Lebensbereiche zu finden. Die Energie muss gezielt und effizient verteilt werden. Kritiker bemerken, dass Work-Life-Blending, Work-Life-Balance zum Vorteil der Unternehmen langsam ersetzt. Eine strikte Trennung der Lebensbereiche ist für Unternehmen stets weniger lukrativ als eine permanente Erreichbarkeit der Mitarbeiter. Es gibt allerdings eine Vielzahl an betrieblichen Maßnahmen um die Work-Life-Balance der Mitarbeiter
zu fördern und somit etwas gegen Stress und für Produktivität und Zufriedenheit zu tun. Mitarbeiter die ihre persönlichen Bedürfnisse befriedigt sehen sind auch eher bereit ihren Feierabend in Einklang mit Terminen und Projekten flexibler zu gestalten.
+ Flexible Arbeitszeiten und
-modelle (z. B. Homeoffice)
+ Gesundheitsmanagement im
Betrieb (beispielsweise durch Gesundheitstage)
+ Möglichkeiten bieten,
sich gesund zu ernähren (z. B. Mitarbeiterküche)
+ Interne Kinderbetreuung + Freizeitgestaltungsmöglichkeiten im Office (z.B. Aufenthaltsraum, Kicker)
+ Betriebssport / Vergünstigungen in Fitnessstudios 9
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BLEN D I NG , B A LA N CE & CO V ID1 9 Wie verändert es die Pandemie?
„Laut der von Randstad in Auftrag gegebenen Umfrage könnten theoretisch 80 Prozent der Belegschaften von Zuhause aus arbeiten. “ 10 - Statista
COVID-19 stellt unseren Arbeitsalltag auf die Probe. Von heute auf morgen verschwindet ein Großteil der Wissensarbeit ins Homeoffice. Es beginnt ein Experiment, welches unter normalen Bedingungen nie stattgefunden hätte. Auf einmal verbinden sich, ob gewollt oder nicht, das Private mit dem Beruflichen. Mein Esstisch oder meine Küche werden zu meinem Büro. Über Videocall lasse ich Kollegen, Lieferanten oder Kunden in mein Zuhause. Bis dato war Homeoffice noch lange nicht das Maß aller Dinge. In einigen Unternehmen war die 80:20 Regel zu finden, 80% Büro-
anwesenheit und 20% Homeoffice. Oder das Arbeiten von Zuhause war eine Ausnahme für die Tage an denen Kinder krank waren oder der Heizungsmonteur sich angekündigt hat. Oftmals war das Arbeiten von Zuhause trotzdem noch verpönt und mit Vorurteilen belastet. Die Erwartungshaltung bis dato war, dass man Zuhause die gleichen Grundvoraussetzungen schafft wie im Büro – technisch und auch räumlich. Durch COVID-19 steigt die Toleranz deutlich. Mit Homeschooling und Co. sind beispielsweise Hintergrundgeräusche unvermeidbar.
Spacelab setzt sich im April 2020 im Rahmen einer Studie mit 1200 Teilnehmern explizit mit dem Thema Homeoffice in Zeiten von Corona auseinander. 45% sagen, dass sie produktiver und 47% das sie glücklicher sind als im Büro. 11 Die eine Hälfte ist also zufriedener, aber was ist mit der anderen Hälfte? 31% haben in Pandemiezeiten irgendwo einen Schreibtisch stehen, 17% arbeiten aus der Küche und 3% arbeiten sogar vom Sofa aus. Die räumliche Trennung, die ein Büro sonst bietet, entfällt. Verschwimmen die Grenzen leichter, wenn es diese Trennung nicht mehr gibt? Die Versuchung ist auf jeden Fall größer, wenn Laptop und Co. im Wohnzimmer stehen.
04
FUTURE OF WORK
Eckdaten der Studie - durchgeführt von spacelab_ - April 2020 - 1.290 Befragte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmen in Großbritanien - Befragt aus allen Wirtschaftsbereichen - Online Umfrage
ABB. 3 | Future of Work Survey, spacelab_
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H OME O F F I C E 2. 0
Eine Pandemie zwingt uns also nach Hause Ist eine gedankliche Trennung ohne räumliche Trennung möglich? Können wir Berufs- und Privatleben in einer solchen Ausnahmesituation eigentlich noch trennen? Auf einmal gehen nicht nur die ins Homeoffice die den Luxus eines separaten Büros haben. COVID-19 zwingt etwa 40% der Bevölkerung quasi über Nacht ins Homeoffice – ob wir dafür ausgestattet sind oder nicht. Wie die spacelab_ Studie zeigt arbeiten über 50% somit Zuhause ohne separates Büro und der Arbeitsplatz wird provisorisch in die privaten Wohnräume integriert. 11 Räumliche Trennung ist nicht vorhanden und einen ergonomischen Arbeitsplatz bietet der Esstisch auch nicht. Das Licht ist nicht optimal und die Gedanken schweifen ab.
Welche Auswirkungen das dauerhafte Homeoffice auf den menschliche Körper haben kann zeigt eine Simulation der Business Punk Redaktion aus dem Jahr 2020. Hier wird deutlich wie gesundheitsschädigend die schlechten räumlichen Gegebenheiten im Homeoffice für uns sind. „Der Start in den Arbeitstag im Homeoffice kann so gechillt sein. Vom Bett direkt im Schlafanzug an den Schreibtisch, kurz ein paar Mails checken, dann auf dem Drehstuhl in die Küche zur Kaffeemaschine rollen. Minimales Commuting von A nach B also.“12
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ABB. 4 | Future of Work Survey, spacelab_
Uns mangelt es neben ausreichender Bewegung auch an ergonomischen Arbeitsplätzen. Das was im Homeoffice zu finden ist gleicht oftmals einer Katastrophe. Auch wird hier die These aufgestellt, dass viele im Homeoffice zur Mehrarbeit tendieren und körperliche Bedürfnisse dadurch in den Hintergrund rutschen. Unsere Augen leiden unter der langen Bildschirmzeit bei schlechten Lichtverhältnissen, dunkle Ränder an den Augen sind eine Folge. Unsere Haltung leidet durch fehlende Bewegung und eine falsche Körperhaltung am Arbeitsplatz. Wir bekommen Nackenschmerzen und können auf lange Sicht an Übergewicht leiden. Durch Mehrarbeit mit nicht ergonomisch gestalteter Tastatur und Maus leiden Gelenke, Hände und Finger. Wir verbringen zu wenig Zeit im freien und verlieren aus Vitamin D Mangel Haare. 12 Was also tun, um trotzdem bestmöglich Bedingungen zu schaffen? Um dieser erschreckenden Zukunft gegenzusteuern ist Teil der Simulation auch eine Aufstellung an Tipps um psychische und physische Gesundheit im Homeoffice beizubehalten. 12
1. ROUTINE 2 . S O Z I A L E K O N TA K T E PFLEGEN 3 . K Ö P E R L I C H E A K T I V I TÄT 4. WORK-LIFE-BALANCE 5. NUTZEN SIE IHRE FREIZEIT WEISE 6. FÖRDERN SIE
K O L L A B O R AT I O N
Nachfolgend werde ich nochmal im Detail auf die Eckdaten zu optimalen Rahmenbedingungen im Homeoffice eingehen und Lösungsansätze die es hier bereits gibt.
ERGONOMIE
Die Ergonomie ist oft das Erste was am Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden leidet. Nur die wenigsten haben einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit einem guten Bürostuhl. Die gesundheitlichen Auswirkungen welche ein nicht ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz auf unseren Körper hat werden oft unterschätzt. Rückenschmerzen, Kopfschmerzen oder Schmerzen im Handgelenk sind einige der Auswirkungen.
O ff i c e - R o x x C h e c k l i s t e f ü r E rg o n o m i e i m H o m e o ff i c e • Der Monitor sollte mindestens eine Armlänge entfernt platziert sein.
Effekt: Ist der Bildschirm zu nah, ist die Körperhaltung oft verkrampft. Gerade im Schulter- und Nackenbereich kommt es dadurch zu Verspannungen. Je weiter der Monitor weg ist, desto entspannender für Oberkörper und Augen.
• Die Höhe des Monitors sollte so eingestellt sein, dass der Blick darauf schräg nach unten fällt – der Kopf sollte leicht nach unten geneigt sein. Effekt: Der Nacken wird entlastet, die Augen werden weniger angestrengt.
• Tastatur und Maus sollten so platziert sein, dass die Ellenbogen stets auf gleicher Höhe sind.
Effekt: Der Oberkörper wird nicht permanent einseitig belastet, das beugt Verkrampfungen und Disharmonien in der Schulter-, Rücken- und Nackenmuskulatur vor.
• Handauflagen verhindern das Abknicken der Hände bei der Bedienung der Maus.
Effekt: Gelenke, Sehnen und Nerven von der Hand bis zum Ellenbogen werden geschont, Erkrankungen wie Karpaltunnelsyndrom oder Golferarm wird vorgebeugt.
• Das Becken sollte leicht gekippt werden – ergonomische Stühle und Sitzkissen helfen dabei.
Effekt: Der untere Rücken bleibt in seiner natürlichen Haltung, Bandscheiben und Muskulatur werden entlastet.
• Die Füße sollten fest und möglichst parallel zueinander auf dem Boden platziert werden. Effekt: Der Körper nimmt automatisch eine gesündere Haltung ein, die Belastung wird – im Gegensatz zum Sitzen mit übergeschlagenem Bein – gleichmäßig auf beide Körperhälften verteilt.
• Den Bürostuhl richtig auf die eigene Körpergröße einstellen.
Effekt: Sind Bürostuhl und Schreibtisch ideal auf die Körpergröße eingestellt, wird das Sitzen ergonomischer, ohne dass dazu Konzentration nötig ist.
ABB. 5 | Checkliste für Ergonomie im Homeoffic
Seite 26
Doch nicht nur die Ergonomie muss stimmen um optimale Rahmenbedingungen im Home office zu schaffen. Viele Faktoren spielen in einem produktiven und gesunden Arbeitsalltag von Zuhause eine Rolle.
BELEUCHTUNG
Die Augen sind unser wichtiges Sinnesorgan und werden täglich durch hohe Bildschirmzeiten und schlechtes Licht strapaziert. Die ideale Beleuchtung am Arbeitsplatz ist direkt-indirekt. Das bedeutet, dass man sowohl von oben direkt nach unten leuchtendes Licht als auch difuses von der Decke oder Wand abstrahlendes Licht hat. Diese wird durch eine Arbeitsplatzleuchte ergänzt. Optimale wäre zudem ein Platz in Fensternähe um für ausreichend Tageslicht zu sorgen.
LUFT
Lüften ist wichtig und wird oft unterschätzt. Unsere Leistung ist massiv von dem Sauerstoffgehalt in der Luft abhängig und um produktiv zu sein ist ausreichend frische Luft erforderlich. Ein regelmäßiger Luftaustausch ist demnach sehr wichtig und kann in die tägliche Routine integriert werden.
RÄUMLICHE TRENNUNG
Aber auch ein separates Arbeitszimmer ist nicht die Regel. In vielen Großstädten ist in ein zusätzliches Zimmer oft finanziell nicht möglich. Dennoch ist es für viele wichtig mit dem Feierabend auch Abstand zum Beruf zu finden. Wenn der Esstisch zum Büro wird ist das fast unmöglich. Uns fällt es so gedanklich schwerer sich von den beruflichen Aufgaben zu trennen und unterbewusst schalten wir nicht ab. Eine Vielzahl an Möbellösungen bietet trotzdem die Möglichkeit nach Feierabend das berufliche und private wieder zu trennen. USM Haller bietet beispielsweise einen modernen Ansatz zum klassischen Sekretär. Im geschlossenen Zustand würde man nicht ahnen, dass sich hinter dem schlichten Möbel ein Arbeitsplatz verbirgt. Mit dem Schließen der Klappe beginnt der Feierabend - ganz nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn. Nachfolgend eine Sammlung und Bewertung von Stücken die das Arbeiten im Home office verbessern, die Trennung erleichtern und das Wohlbefinden somit steigern können.
01
U S M H A L L E R S E K R E TÄ R
USM Haller bietet einen modernen Ansatz zum klassischen Sekretär. Im geschlossenen Zustand würde man nicht ahnen, dass sich hinter dem schlichten Möbel ein Arbeitsplatz verbirgt. Mit dem Schließen der Klappe beginnt der Feierabend - ganz nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn. + Schnell umbaubauer + Designerstück welches sich gut integriert + Viel Stauraum
- Schlechte ergonomische Bedingungen für einen gesamten Arbeitstag - Wenig Ablageflächen
ABB. 6 | USM Haller Sekretär
02
V I T R A - D A N C I N G WA L L
Diese mobile Trennwand von Vitra ist weit mehr als nur das. Stauraum, Begrünung, Akustik. Dieses Möbel kann zur räumlichen Abtrennung und gleichzeit als Stauraum für jegliche Arbeitsutensilen verwendet werden. + Mobil und flexibel - Eventuell zu groß + Integrierter Stauraum für kleine Räume + Neutrale Farben; passt gestalterisch immer gut
ABB. 7 | Vitra Dancing Wall
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VITRA - HACK
Ein hochflexibles OSB Möbel das durch seine leicht Demontage besticht. Schreibtisch in allen höhen, Sofa oder Besprechungstisch - das Hack kann alles. Es ist auf Rollen gut beweglich und zusammenklappbar.
Seite 28
+ Platzsparend - Die Materialität + Multifunktional ist nicht für jeden + Höchst flexibel ansprechend ABB. 8 | Vitra Hack
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A RT E M I D E TA L A K P R O F E S S I O N A L
Diese Tischleute von Artemide ist ideal für den eigenen Schreibtisch. In der Höhe verstellbar und um die eigene Achse drehbar ist sie flexibel und bietet durch ihre längliche Form eine flächige Ausleuchtung des gesamten Arbeitsplatzes. + Flexibel - Bietet kein indirektes + Schlicht und elegant Licht welches oben + Gleichmäßige und reflektiert wird großflächige Ausleuchtung ABB. 9 | Artemide Talak Professional
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M Ü L L E R M Ö B E LW E R K S TÄT T E N - F L AT M AT E
Der Flatmate Sekretär von Müller Möbelmanufaktur ist ein schlicht gestalteter, flacher Sekretär mit Staufläche und einer ausklappbareren Arbeitsfläche. Auch hier ist diese Fläche jedoch relativ klein. + Schlicht im Design + Sehr platzsparend
- Ergonomisch nicht optimal - Wenig Ablageflächen ABB. 10 | Flatmate
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HAG CAPISCO
Durch seine vielfältige Nutzung ist der Hag Capisco ein idealer Stuhl für Zuhause. Höhenverstellbar bietet er die Möglichkeit am Esstisch, am Bügelbrett oder am Küchentresen zu arbeiten. Diese vielseitig Nutzung regt zudem zur Bewegung an. + Ermöglicht etliche - Die eigenwillige Form spricht optisch Sitzpositionen nicht jeden an + Ergonomisch + Auf den eigenen Körper anpassbar ABB. 11 | HAG CAPISCO
„Allgemein werden technische und arbeitsorganisatorische Faktoren als einflussreicher für eine reibungslose Arbeit im Homeoffice betrachtet als menschliche Faktoren, wie etwa die mangelnde Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben und der fehlende spontane Kollegenaustausch. Allerdings zeigt sich, dass gerade diese Faktoren negativ mit der Zufriedenheit in Zusammenhang stehen.“ 13 - Prof. Wolfgang Prinz, stellv. Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT
Nun haben wir gesehen, dass es etliche Möglichkeiten gibt um die räumlichen Bedingungen im Home Office zu verbessern. Neben denn physischen Bedingungen gibt es aber auch noch die mentalen Aspekte. Hierzu gehört die Zufriedenheit im Job.
ZUFRIEDENHEIT
Laut einer Studie des SWR vereinfacht Zufriedenheit am Arbeitsplatz die Trennung von Beruf und Privatleben. Ausschlaggebend für die Zufriedenheit im Homeoffice:
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HOMEOFFICE IN ZEITEN VON CORONA
Eckdaten der Studie - durchgeführt vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik - April 2020 - 500 ausgewertete Fragebögen - Befragt aus allen Wirtschaftsbereichen - Online Umfrage
„Wichtig ist den Befragten vor allem, dass sie ihre eigene Arbeitsleistung positiv einschätzen. Das scheint den Befragten wichtiger zu sein als die soziale Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen - obwohl der soziale und professionelle Austausch und die Unterstützung sowie Verbundenheit im Team im allgemeinen als eher schlecht bewertet werden. Für die Zufriedenheit ist die reibungslose aufgabenbezogene Kommunikation anscheinend wichtiger als die informelle Kollegenkommunikation und das Gefühl von Teamgeist.“ 13 Jacqueline Vischer ist Umweltpsychologin an der Universität von Montreal. Im Rahmen der Architekturpsychologie als Teilgebiet der Umweltpsychologie beschäftigt sie sich mit der Erforschung von Akzeptanz und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Laut ihrer Forschung teilt sich die Zufriedenheit am Arbeitsplatz in 3 Stufen. Die Grafik auf der nächsten Seite stellt diese Theorie bildlich dar.
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In der ersten und untersten Stufe geht es um grundlegende, körperliche Bedürfnisse wie Sicherheit, Sauberkeit und eine gute Büroausstattung. In der zweiten Stufe geht es dann um ein funktionales Wohlbefinden. Diese Zone beschreibt Vischer auch als die kri-
Bedürfnissen. So kann sichergestellt werden, dass sich der Mitarbeiter trotz der außergewöhnlichen Situation am Arbeitsplatz wohlfühlt. Es wird immer mehr Wert auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter gelegt da diese den Menschen langfristig an ein Unternehmen bindet. In
ABB. 12 | Zufriedenheit am Arbeitsplatz nach Jacqueline Vischer
tische Zone. Das Umfeld in dem wir arbeiten muss unsere Tätigkeit bestmöglich unterstützen und unseren Arbeitsalltag erleichtern. Die dritte Stufe beschreibt dann unser psychologisches Wohlbefinden. Psychologische Zufriedenheit bewirkt beispielsweise ein Gefühl von dazugehören, beteiligt sein und die Kontrolle über den eigenen Arbeitsalltag zu haben. In der Grafik in rot markiert sind Hinweise zu den im Rahmen der Pandemie entstanden zusätzlichen
einer Zeit von schnellen Veränderungen und Konkurrenzkampf am Arbeitsmarkt ist es wichtig gute, qualifizierte Mitarbeiter zu halten. Laut dem Happiness Index 2019 des Arbeitsgeber-Bewertungsportals Kununu arbeiten die zufriedensten Mitarbeiter in Berlin, Hamburg und Bayern. 14 Entscheidenden Faktoren sind hier Kollegenzusammenhalt, Vorgesetztenverhalten, interessante Aufgaben und Arbeitsatmosphäre.
Die internationale Arbeitgeber-Bewertungsplattform Glassdoor erstellt jährlich eine Liste der besten Arbeitgeber in Deutschland. Dies basiert auf anonyme Mitarbeiter-Feedbacks welche unter vorab genannten Kriterien ausgewertet werden. Auch 2019 hat Glassdoor die 25 Top-Arbeitgeber mit der höchsten Mitarbeiterzufriedenheit ermittelt 15 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
oder aus dem Park trägt diese Freiheit maßgeblich zur Zufriedenheit bei. Weitere Faktoren welche die Attraktivität des Arbeitgebers und die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern sind: Weiterbildung, Aufstiegschancen, Arbeitsatmosphäre, Abwechslung und WorkLife-Balance
SAP Infineon Technologies Robert Bosch Daimler Capco Fraunhofer Gesellschaft BMW HelloFresh MHP – A Porsche Company Continental ABB. 13 | SAP Neubau WDF49 in Walldorf
Was aber macht SAP zum besten Arbeitgeber in Deutschland? Ein Blick in die Unternehmenkultur von SAP lässt erahnen wo diese Zufriedenheit herkommt. Bereits 2018, weit vor Corona, erarbeitet der Softwarehersteller gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung die es allen 22.000 Mitarbeiter ermöglicht ihren Arbeitsplatz zukünftig frei zu wählen. Egal ob im Büro, im Homeoffice, im Café
ABB. 14 | SAP Innovation Center 2.0 in Potsdam
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UNT E R N E H M E N SK ULT UR
D i e Tre n n u n g v o n B e r u f u n d F re i z e i t m u s s g e l e b t w e rd e n . . o d e r e b e n n i c h t „Die Unternehmenskultur beschreibt die Werte, Normen und Einstellungen, welche die Entscheidungen, Handlungen und das Verhalten der Mitglieder einer Organisation prägen“ 16 In enger Verbindung mit dieser Zufriedenheit steht auch die gelebte Unternehmenskultur. Sie spielt eine maßgebliche Rolle im Umgang mit der Trennung von Beruf und Freizeit. Man nehme einen Mitarbeiter der grundsätzlich zufrieden ist mit seinem Job, ab und an mal im Homeoffice arbeitet und sein Privatleben gerne vom Beruflichen trennt. Laut der Bevölkerungsumfrage von Manpower zum Thema Jobzufriedenheit im Jahr 2019 zählt dieser Mitarbeiter somit zu den nur ca. 25% der Mitarbeiter die
nach Feierabend in Handy ausschalten. 17 Mit dem Ausschalten des Handys schaltet er auch gedanklich ab und genießt seinen Feierabend. So zumindest die Theorie.
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JOBZUFRIEDENHEIT
Eckdaten der Studie - durchgeführt durch ManpowerGroup Deutschland mit dem Toluna Marktforschungsinstitut - Befragungszeitraum Juni 2019 - 1004 bevölerungsrepräsentatie Bundesbürger gefragt - Methode: Online-Befragung
Wenn man für ein Unternehmen arbeitet in dem eine permanente Erreichbarkeit zur gelebten Unternehmenskultur gehört ist es diesem Mitarbeiter trotz aller Disziplin nicht möglich seine Arbeit und sein Privatleben zu trennen.
denen sich der Mitarbeiter identifiziert. Die Unternehmenskultur teilt sich grundsätzlich in harte und weiche Faktoren. Die harten Faktoren beziehen sich auf Strategien, Strukturen und Systeme. Die weichen
ABB. 15 | Harte vs. weiche Faktoren der Unternehmenskultur
Ein Unternehmen muss in seiner Kultur Raum für die unterschiedlichen Persönlichkeiten geben. Trotz Digitalisierung und der theoretischen Möglichkeit einer durchgehende Erreichbarkeit darf diese nicht erwartet werden. Unternehmenskulturen dürfen nicht nur hübsch ausformulierte Hypothesen sein die in der Theorie gut klingen. Sie müssen gelebte Rahmenbedingungen sein mit
Faktoren beschäftigen sich daher eher mit Werten und Visionen. Die freie Gestaltung zur Trennung von Job und Freizeit muss in beiden Faktor repräsentiert werden. Als harter Faktor muss die neue Arbeitswelt fester Bestandteil einer Unternehmensstrategie sein. Allerdings muss die Durchsetzung dieser Strategie im Führungsstil, als weicher Faktor, vermittelt werden.
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D IGI TA LI SI E R U NG
Fluch, Segen und eine p e r m a n e n t e E r re i c h b a r k e i t
ABB. 16 | Vielzahl der Medien über die wir erreichbar sind
Eben noch sprachen wir von den 25% die nach Feierabend ihr Handy ausschalten.
Fluch und Segen zugleich macht die Digitalisierung in der Theorie eine permanente Erreichbarkeit möglich.
Ist das viel? Ist das wenig? Ist es überraschend das jemand überhaupt noch sein Handy ausschaltet?
Eckdaten der Studie
Die Digitalisierung war und ist ein wichtiger Schritt zu der flexiblen Arbeitswelt wie man sie heute kennt. Sie ermöglicht eine örtliche und zeitliche Flexibilität wie sie sonst nicht denkbar wäre. Als
- durchgeführt von Deloitte Marktforschungsinstitut - aus dem Jahr 2018 - Repäsentative Umfrage unter 1000 Schweizer Bürobeschäftigten - Interviews mit Experten und Führungskräften
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T R A N S F O R M AT I O N A M A R B E I T S P L AT Z I M D I G I TA L E N Z E I TA LT E R
Deloitte untersucht in einer Studie aus dem Jahr 2018 die Transformation am Arbeitsplatz im digitalen Zeitalter und ermittelt welche Herausforderungen und Erfolgsfaktoren daraus entstehen. Die Daten basieren auf einer repräsentativen Umfrage von 1000 schweizer Bürobeschäftigten und werden ergänzt durch Interviews mit Experten und Führungskräften. Grundsätzlich wird die Veränderung in der Arbeitswelt durch die Studie bestätigt. Immer mehr Beschäftigte binden die digitalen Medien in ihren Berufsalltag ein. Es wird die Prognose aufgestellt, dass sich dieser Anteil in den nächsten Jahren stetig erhöht. Das in der Studie beschriebene Ökosystem Arbeitsplatz teilt sich in vier Dimensionen. Talent, Technology, Space und Place. In Punto Space ist ein fixer Arbeitsplatz immer noch die Norm. Freie Platzwahl innerhalb eins gesamten Gebäudes haben nur 6% der Befragten. Bei Place sind dann allerdings schon zwei Drittel für ihre Arbeit nicht mehr fix an das Büro gebunden. 39% der Befragten arbeiten mindestes einen Tag die Woche ausserhalb des Büros. 18 Technology ist zwingend Notwendig um örtliche und zeitliche Flexibilität zu gewährleisten. Die Hälfte der Befragten gibt an, dass
sie von Zuhause aus vollen Zugriff auf alle Systeme und Prozesse haben. Die Dimension Talent spielt auf Unternehmenskultur und -struktur an - die Unterstützung der Führungskraft und die passende Haltung aus der Organisation. Lediglich 39% geben an das es in ihrem Unternehmen Richtlinien für flexibles Arbeiten gibt. Und in etwa die gleiche Menge hat das Gefühl, dass der Vorgesetzte diese auch vorlebt. 18 Folgendes ist für die erfolgreiche Arbeitsplatz-Transformation in den vier Dimensionen zu beachten: 18
+ Es muss ein klares Ziel mit einer Strategie definiert sein
+ Flexible Raumkonzepte müssen dem Mitarbeiter zur Verfügung stehen
+ Flexible Arbeitsortkonzepte müssen dem Mitarbeiter zu Verfügung stehen
+ Die technologische Ausstattung muss diese Konzepte ermöglichen
+ Kollaboration über digitale Medien muss gefördert werden
+ Kultur und Mindset müssen
sich verändern und anpassen
+ Die Führungskraft muss die Veränderung vorleben
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ABB. 17 | Die vier Dimension des Arbeitsplatz-Ökosystems
Z WIS C H E N BI LA NZ
D i e Tre n n u n g v o n B e r u f u n d F re i z e i t i s t n i c h t so einfach wie es scheint „Menschen sei es heute wichtiger, Dinge zu tun, die ihnen Spaß machen, statt Dienst nach Vorschrift. Dadurch entstehe ein hohes Maß an Identifikation - was Abschalten und Abgrenzen schwerer macht.“19 - Robert Kötter, Gründer der Beratungsagentur Work Life Romanca Im Rahmen meiner Recherche habe ich schnell gemerkt, dass die Trennung von Beruf und Freizeit nicht so einfach und unkompliziert ist wie man im ersten Moment annimmt. Lege doch einfach nach Feierabend das Handy weg. Mache doch einfach nach Feierabend dein Laptop aus. Lese doch einfach nach Feierabend keine Emails mehr. Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn genau dort entsteht das Problem - wenn die Grenzen
verschwimmen weiß man oft nicht mehr wann denn jetzt eigentlich Feierabend ist. Wenn man tiefer in das Thema eintaucht merkt man schnell, dass hinter dem Verschmelzen von Job und Freizeit viel mehr als nur ein paar Emails nach Feierabend stehen. In erster Linie steckt das Arbeitsmodell gewisse Rahmenbedingungen ab. Doch innerhalb dieses Rahmens bildet sich ein komplexes Netz aus Unternehmenskulturen, Digitalisierung, Work-Life-Balance, und räumlichen Gegebenheiten. All diese Elemente gilt es zu bewerten.
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DARF ICH DIE TRENNUNG VON JOB UND FREIZEIT FREI G E S TA LT E N?
NE I N
JA UNTERNEHMENSKUTLUR UND F Ü H R U N G S S T I L PA S S E N Z U M I R
W E N N E S M E I N E E R WA R T U N G S H A LT U N G I S T D A N N PA S S E N U N T E R N E H M U N G S K U LT U R UND FÜHRUNGSSTIL NICHT ZU MIR LÖSUNGEN: WECHSELN SIE DAS UNTERNEHMEN
KANN ICH BEIDES TRENNEN?
JA ICH HABE GUTES Z E I T- M A N A G E M E N T UND ARBEITE MIT ÜBERSICHT UND STRUKTUR
NE I N ICH BIN GESTRESST ODER UNZUFRIEDEN, HABE WENIG STUKTUR IN MEINER ARBEITSWEISE ODER D E R F Ü H R U N G S S T I L PA S S T N I C H T Z U M I R L Ö S U N G E N : W O R K S H O P S Z U S T R E S S B E WÄ LT I G U N G UND ZEIT MANAGEMENT UND EIN KLÄRENDES GESPRÄCH MIT DER FÜHRUNGSKRAFT
KANN ICH BEIDES TRENNEN?
JA
NE I N
DANN TUN SIE ES! LÖSUNGEN: - ARBEITSMODELL MIT FESTEN ZEITEN - S C H A LT E N S I E I H R H A N D Y N A C H F E I E R A B E N D A U S - ANSCHAFFUNG VON HOMEOFFICE MÖBEL - K L A R E K O M M U N I K AT I O N Z U R S T R E S S V E R M E I D U N G . OFFENE GESPRÄCHE MIT KOLLEGEN / FÜHRUNG
DANN TUN SIE ES AUCH NICHT! SIE STÖRT DAS VERSCHWIMMEN NICHT UND SIND ZUFRIEDEN ABER ACHTEN SIE AUF DIE GESUNDE BALANCE ZWISCHEN JOB UND FREIZEIT
ABB. 18 | Diagramm zur Trennung von Job und Freizeit
Was in der bisherigen Betrachtung allerdings noch völlig außer Acht gelassen wurde ist der Mensch als Individuum. Jeder Mensch ist anders, denkt anders und arbeitet vor allem anders. Unsere Persönlichkeit prägt uns über die Jahre. Charaktereigenschaften sagen viel über unsere Stärken und unsere
Schwächen aus und genau diese feinen Unterschiede des Einzelnen möchte ich nun betrachten. Wie beeinflusst unsere Persönlichkeit unsere Arbeit? Wie einfach oder schwer macht sie die Trennung von Job und Freizeit? Kann ich nach Feierabend abschalten? Will oder brauche ich das überhaupt?
PE R SÖ N L ICHK E IT E N Ein Einblick auf das Individuum Ausschlaggebend für den Wunsch nach Trennung oder nicht sind persönliche Wünsche, Bedürfnisse und Eigenschaften. Es gibt eine Vielzahl von Tests und Methoden um Persönlichkeitsstrukturen und -profile zu ermitteln. Diese Tests bringen durch ihre unterschiedliche Vorgehensweise Vor- und Nachteile mit sich. Daher möchte ich im Folgenden einige unterschiedliche Testfahren vorstellen. Im Rahmen eines Seminars an der Hochschule Heilbronn wurden diese exemplarisch getestet und die Vor- und Nachteile abgebildet.
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REFLECTOR BIG FIVE PERSONALITY (RBFP) DAS ENDE DER 90ER-JAHRE V O M U S - A M E R I K A NI S C H E N B E R AT U N G S - U N D W E I T E R B I L D U N G S I N S T I T U T C E N TA C S E N T W I C K E LT E VORGÄNGERMODELL DES REFLECTOR BIG FIVE PERSONALITY BERUHT AUF DEM WOHL B E K A N N T E S T E N V E R FA H R E N Z U R PERSÖNLICHKEITSABBILDUNG, D E M F Ü N F - FA K T O R E N - M O D E L L ( F F M ) . D I E F Ü N F FA K T O R E N , D I E IM TEST DURCH 24 SKALEN WIEDERGEGEBEN WERDEN, SIND: • NEUROTIZISMUS / EMOTIONALE I NS TA B I L I TÄT • E X T R AV E R S I O N • O F F E N H E I T F Ü R E R FA H R U N G E N / K U LT U R / I N T E L L E K T • V E R T R Ä G L I C H K E I T / S O Z I A B I L I TÄT / LIEBENS-WÜRDIGKEIT • GEWISSENHAFTIGKEIT ABB. 19 | Persönlichkeitstest Teil 1
Geprüft wurden folgende Kriterien: • die fundierte Konzeption des Verfahrens • die angemessene Durchführung, Auswertung und Interpretation des Tests • die Erfüllung der klassischen Gütekriterien der Psychologie • inwieweit die Verfahren den betrieblichen Anforderungen wie guter Praktikabilität, Relation von Aufwand ver- sus (zusätzlichem) Nutzen, Akzeptanz und Rechtstreue entsprachen.
PERSOLOG® PERSÖNLICH- KEITSMODELL ODER D-I-S-G DAS PERSOLOG® PERSÖNLICHKEITSPROFIL UNTER- SCHEIDET VIER V E R H A LT E N S G R U N D T Y P E N , D E N E N D I E FA R B E N R O T F Ü R D O M I N A N Z , G E L B F Ü R I NI T I AT I V E , G R Ü N FÜR STETIGKEIT UND BLAU FÜR GEWISSENHAFTIGKEIT ZUGEORDNET SIND. ES WURDE IN DEN 1970ERJAHREN VOM AMERIKANI- SCHEN V E R H A LT E N S W I S S E N S C H A F T L E R JOHN G. GEIER IM RAHMEN SEINER D I S S E R TAT I O N E N T W I C K E LT U N D BASIERT AUF DEN ERKENNTNISSEN VON WILLIAM M. MARSTON (1928).
B O C H U M E R I N V E N TA R Z U R B E R U F S B E Z O G E - N E N PERSÖNLICHKEITSBESCHREIBUNG (BIP) DAS BIP WURDE IN DEN 1990ER-JAHREN, BASIEREND A U F U M FA N G R E I C H E N R E C H E R C H E N U N D U M FA S S E N D E N E X P E R T E N B E F R A G U N G E N , U N T E R DER LEITUNG DES PROMOVIERTEN PSYCHOLOGEN R Ü D I G E R H O S S I E P E R S T E L LT. S E I T D I E S E R Z E I T B E F O R S C H T, E N T W I C K E LT U N D E R G Ä N Z T D A S PROJEKTTEAM TESTENTWICKLUNG AN DER RUHRU N I V E R S I TÄT B O C H U M D A S V O N H O G R E F E V E R T R I E B E N E V E R FA H R E N . M I T H I L F E V O N 2 1 0 I T E M S W E R D E N 1 4 S K A L E N U N D V I E R Z U S AT Z I N D I Z E S I N D E N F O L G E N D E N B E - R E I C H E N A B G E F R A G T: • BERUFLICHE ORIENTIERUNG, DARUNTER L E I S T U N G S - , G E S TA LT U N G S - U N D F Ü H R U N G S M O T I VAT I O N , • A R B E I T S V E R H A LT E N , D A R U N T E R G E W I S S E N H A F T I G K E I T, F L E X I B I L I TÄT U N D HANDLUNGSORIENTIERUNG, • SOZIALE KOMPETENZ, DARUNTER S E N S I T I V I TÄT, S O Z I A B I L I TÄT, K O N TA K T FÄ H I G K E I T T E A M O R I E N T I E R U N G U N D D U R C H S E T Z U N G S S TÄ R K E • PSYCHISCHE KONSTITUTION, DARUNTER E M O T I O N A L E S TA B I L I TÄT, B E L A S T B A R K E I T U N D SELBSTBEWUSSTSEIN.
ABB. 20 | Persönlichkeitstests Teil 2
COMPUTER AIDED PERSONNEL T E S T A N S W E R S I N E V I TA B L E ( C A P TA I N ) D A S V E R FA H R E N C A P TA I N L I E G T I N VERSCHIEDENEN COMPUTERBASIERTEN VERSIONEN VOR, DIE UNTERSCHIEDLICHE S K A L E N U M FA S S E N . D I E I M T E S TR E - T E S T V E R FA H R E N G E W O N N E N E N R E L I A B I L I TÄT S W E R T E S I N D D E M N A C H A U S R E I C H E N D ; D I E VA L I D I TÄT S W E R T E WERDEN ALS GUT ANGEGEBEN. A U F G E F Ü H R T S I N D N E B E N K O N S T R U K TA U C H H I E R K R I T E R I U M S VA L I D I TÄT E N . WÄ H R E ND D E R T E S T Z WA R I N EINIGEN ABSCHLUSSARBEITEN UND D I S S E R TAT I O N E N B E F O R S C H T W I R D , WIRD ER IN DEUTSCHSPRACHIGEN V E R Ö F F E N T L I C H U N G E N N U R S E LT E N E R WÄ H N T. DIE BEREICHE ARBEITSLEISTUNG, FÜHRUNGSEIGENSCHAFTEN, ENTSCHEIDUNGSFREUDE, P E R S Ö N L I C H K E I T, T E A M FÄ H I G K E I T U N D POTENZIALE WERDEN DURCH MAXIMAL 38 S K A L E N A B G E B I L D E T.
T I P P S Z U R F Ü H R U N G U N D M O T I VAT I O N I N H O M E O F F I C E FÜ HR EN I N T R O VE R T I E R T E R P ER S Ö NL I C H K E I T E N
F Ü HR EN EX TR OVER TI ER TER PER SÖN LI CHK EI TEN
• Introv erti e r t e Mi t a r b e i t e r m ü s s e n r u hig und k onz entri e r t a r b e i t e n . V o r g e s e t zt e sollten sich i n G ed ul d ü b e n u n d zu m B e i s p i e l Ch a ts oder E- M ai l s z u r K o m m u n i k a t i o n n u t ze n . A uf diese W ei se w er d e n s i e n i c h t a b g e l e n k t u n d kriegen i hren d ri nge n d b e n ö t i g t e n R a u m .
•E in w enig Sma ll Ta lk ka nn nicht scha den. E in lockeres Gesprä ch hilf t, da s E is z u brechen und vermittelt da s Gef ühl, gehört z u w erden.
• R äume ru h i g e r e n Mi t a r b e i t e r n Z e i t und M ög l i c hk e i t e n e i n , i h r e Me i n u n g i n M eetings und Konf e r e n ze n zu ä u ß e r n . • Introv erti e r t e r e d e n n i c h t v i e l ü b e r priva te D i ng e und m ö g e n k e i n e n s i n n l o s e n S ma ll Ta lk. A uc h M i tta g s p a u s e n m i t d e m g a n ze n Büro si nd of t z u v i e l d e s Gu t e n f ü r s i e . Ak z eptiere, d ass i ntrov e r t i e r t e Me n s c h e n e i n a n deres Bed ürf ni s n a c h N ä h e h a b e n u n d we r te da s ni c ht al s D i s t a n z o d e r Ar r o g a n z. • Bez i ehe De i n e i n t r o v e r t i e r t e n Mi t a rbeiter ex p l i z i t m i t e i n , b e s o n d e r s b e i g u t e n L ei stung en S i e h a b e n P r o b l e m e , i h r e L ei stung en u n d E r f o l g e ö f f e n t l i c h zu k om muni z i e r e n . • Es sol l te e i n e V e r t r a u e n s k u l t u r g e s c ha f f en w erd en, i n d e r s i c h a l l e wo h l f ü h l e n . • V i el e i ntr o v e r t i e r t e Mi t a r b e i t e r b l ü hen da nk f l ex i b l er A r b e i t s p l a t zm o d e l l e a u f u n d la ssen si c h l ei c ht i m H o m e o f f i c e f ü h r e n u n d moti v i eren . • D as K onz e p t d e s “ Un g e s t ö r t e n Ar beitens” hi l f t, d as v o l l e P o t e n zi a l d e r Mi t a r b eiter ausz usc höp f e n . S o r g e f ü r e i n o d e r zwei Stund en k o n ze n t r i e r t e r Ar b e i t o h n e U nterb rec h u n g e n d u r c h E -Ma i l s o d e r Sla ckN ac hri c hte n , d a m i t Mi t a r b e i t e r zi e l gerichtet arb ei ten u n d E r g e b n i s s e l i e f e r n k ö n n en.
ABB. 21 | Tipps zur Führung und Motivation im Homeoffic
•W irf einen Blick hinter die Fa ssa de. Nic ht jeder, der immer extrem selbstbew usst rüberkommt, ist ta tsä chlich a uch so im I nnersten. Urteile a lso nicht vorschnell. . •E xtrovertierte Menschen lieben Auf merksa mkeit und Feedba ck. W enn sie f ür eine gu gema chte Arbeit gelobt w erden, steigert da s ihre Motiva tion. •E xtrovertierte Menschen f ühlen sich oft soz ia l isoliert und einsa m im H omeof f ic e. Auf merksa me P ersona lma na ger f ördern da her regelmä ß ige virtuelle Tea m Meetings •Um extrovertierten Mita rbeitern z u he lfen, sich a n da s H omeof f ice z u gew öhnen, sollten viele soz ia le I ntera ktionen eines Büroumf elds gef ördert w erden. D a z u gehören z um Beispiel regelmä ß ige Chec kI ns über Videoa nruf e, die E inrichtung von Cha trä umen in Messa ging-P la ttf ormen wie Sla ck oder W ebina re. •Nutz e Videokonf erenz en sta tt nur z u telef onieren. Benutz e diese nicht nur f ür den geschä f tlichen Austa usch, sondern a uch f ür die übliche Ka f f eepa use und vielleicht ein Tea m-Mitta gessen.
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Ein maßgeblicher Unterschied in den Persönlichkeiten entsteht zwischen introvertierten und extrovertierten Persönlichkeiten.
tion und Führung von intro - und extrovertierten Persönlichkeiten im Home Office. 20 (siehe links)
Im Büro passen sich Introvertierte an Extrovertierte an. Im Home Office werden die Karten allerdings neu gemischt. Introvertierte Menschen tun sich im Homeoffice oft leichter da sie den Austausch im Büro meist eher als störend empfinden.
Auf Basis der Persönlichkeitsprofile lassen sich gemeinsam mit dem Mitarbeiter die optimalen Bedingungen für die Arbeit im Home Office festlegen. Es liegt die Vermutung nahe, dass es auch die introvertierten Mitarbeiter sind denen das Verschwimmen von Grenzen eher unangenehm ist. Personen die grundsätzlich wenig über ihr privates Leben teilen und preisgeben, möchten dieses auch nicht mit dem Job verschmelzen. Hier sollten klare Strukturen erarbeitet werden die eine deutliche Trennung für den Mitarbeiter schaffen. Auf der anderen Seite lässt sich vermuten, dass extrovertierte Mitarbeiter hingegeben weniger Schwierigkeiten mit dem verschwimmen von Grenzen haben und dies selbstbewusst steuern können.
Den Extrovertierten allerdings fehlt dieser Austausch sehr. Führungskräfte müssen diese Unterschiede in den Persönlichkeiten im Home Office berücksichtigen und demensprechend Führen und Motivieren. Der HR-Software Herstellen Kenjo bietet einen Leitfaden mit Tipps zu Motiva-
Allerdings sollte auch hier nicht vorschnell geurteilt werden. Das direkte Gespräch mit dem Mitarbeiter ist wichtig und unabdingbar. Auch die persönlichen Umstände können hier mit einspielen. Unternehmenskultur und Führungsstil müssen als Vorbild fungieren und das richtige Umfeld schaffen.
Die ehemalige Anwältin und Besteller Autorin Susan Cain sagt in ihrem Buch „Stille: Die Kraft der Introvertierten“, dasss um in einer Unternehmenskultur zu überleben müssen introvertierte Menschen „extrovertierte Verhaltensweisen annehmen, die auf Dauer geistig und körperlich ermüden und ihre Arbeit beeinflussen.“ 20 Laut Cain machen introvertierte Menschen 30-50% der Belegschaft aus.
G E SU N D H E IT
I s t B u r n o u t o h n e G re n z e n v o r p ro g r a m m i e r t ? „Ein guter Mitarbeiter ist aber nicht der, der 120 Prozent gibt und dann mit 50 im Burnout ist“ 21 - Robert Kötter, Gründer von Work Life Romance Schlussendlich möchte ich mir noch die Frage stellen was denn jetzt eigentlich gesund ist? In einem Artikel der hannoverischen Allgemeinen lässt sich nachlesen wie wichtig es ist abzuschalte. Die Meinungen unterschiedlicher Experten werden hier geteilt. Auf die Frage ob eine klare Trennung
zwischen Job und Freizeit überhaupt möglich sei antwortet Autor und Vortragsredner Prof. Lothar Seiwert „Theoretisch ja, praktisch nein – denn der Übergang ist immer fließender geworden“. 21 Betont wird die Wichtigkeit von Auszeiten – egal in welcher Form. Hier kommen wir zurück zur
LAUT EINER STUDIE DER U N I V E R S I TÄT K A S S E L K Ö N N E N 2/3 ALLER ARBEITNEHMER NACH FEIERABEND NICHT A B S C H A LT E N
KNAPP JEDER DRITTE DEUTSCHE H AT S O V I E L Z U T U N , D A S S K E I NE Z E I T F Ü R PA U S E N WÄ H R E N D D E R A R B E I T S Z E I T BLEIBT
B M W R Ä U M T S E I NE N M I TA R B E I T E R N I N D E R BETRIEBVEREINBARUNG EIN RECHT AUF UNERREICHBARKEIT EIN
19% DER ARBEITNEHMER GEBEN AN, DASS SIE SICH ABENDS NOCH ARBEIT MIT NACH HAUSE NE H M E N
ABB. 22 | Gesundheit im Homeoffic Seite 44
Kreisgrafik von Microsoft. Wie wir unseren Alltag gliedern sei erstmal dahingestellt, hauptsache wir bauen Ruhephasen ein. Ist des einen Ruhephase der klassische Feierabend von 17:00 abends bis 8:00 morgens so ist des anderen Ruhephase die eine Stunde in der Früh, zwei Stunden zu Mittag, eine Stunde am Nachmittag und viele kurze Pausen dazwischen. Wie können Pausen aussehen, wenn man die klare Trennung nicht schafft oder möchte? 22
+ Termine mit sich selbst vereinbaren
+ Freizeiaktivitäten fest einplanen + Ortswechsel in den Arbeitsalltag integrieren
+ Medienfreie Zeiten einführen zu denen das Handy aus ist
Gesundheitsschädigens ist demnach nicht das Verschwimmen von Grenzen zwischen Job und Freizeit. Es ist das Verschwinden von Pausen und die fehlende Zeit zum Abschalten wenn die beiden Lebensbereiche aus dem Gleichgewicht kommen und die Arbeit überwiegt.
Warum aber müssen wir regenerien? Was im Sport längst bekannt ist gilt im übertragenen Sinne auch für unseren beruflichen Alltag. Ein anhaltend hohes Arbeitspensum hat bedenkliche Auswirkungen auf unseren Körper und weißt Symptome auf wie: 22
+ Antriebslosigkeit + Erschöpfung + Herzrasen + Konzentrationschwierigkeiten + Magenbeschwerden Das alles hat dann wiederum Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere Laune und unsere Produktivität. Der menschliche Körper ist auch im Job nicht darauf ausgelegt permanent auch Höchstform zu funktionieren. Erholung und Regeneration sind essenziell um unsere Reserven aufzuladen und eine durchgehend Leistungsfähigkeit zu ermöglichen.
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THE EFFECT OF WORKING HOURS ON COGNITIVE ABILITY
Eckdaten der Studie - durchgeführt on der University of Melbourne - Befragungszeitraum Februar 2016 - Ausgewertet Daten von 7500 Männern und Frauen aus einer Untersuch zu Haushalt, Einkommen und Arbeitsverhältnissen
Eine australische Studie mit dem Titel „Use It Too Much and Lose It? The Effect of Working Hours on Cognitive Ability“ zu deutsch: „Nutze es zu viel und verliere es? Der Effekt von Arbeitsstunden auf die kognitive Fähigkeit“ kommt zu dem Entschluss, dass Teilzeit die maximale Erholung bietet. Mit einer 25 - 30 Stunden Woche würden wir somit die ideale Balance zwischen Aktiven- und Ruhephasen halten. 23 Bedenkt man, dass wir statistisch gesehen somit in einem 6 Stunden Tag genau so viel schaffen können wie in 8 Stunden scheint ein Alltag in perfekter Balance gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Auch die Initiative für Gesundheit und Arbeit hat sich in Zusammenarbeit mit mehreren Versicherungsgesellschaften mit dem Thema Regeneration auseinandergesetzt. Unter dem Titel „Regene-
ration, Erholung, Pausengestaltung – alte Rezepte für moderne Arbeitswelten?“ wurde der iga.Report 34 erstellt. 323 Personen nahmen an der Umfrage zum Thema teil. Ein Auszug der Studie ist auf der nächsten Seite grafisch abgebildet. Einige interessante Erkenntnisse aus der Studie sind, dass von den Befragten nur 28% häufig oder immer Erholungsphasen in ihren Tag einplanen. Desweitern haben auch nur 37% die Möglichkeit nach belastenden Situation eine Pause zu machen. 24 Mit dem Wissen, dass Regeneration essenziell für einen gesunden Arbeitsalltag ist müssten diese Zahlen deutlich höher sein. Für einen gesunden Alltag müssten diese Dinge für jeden eine Selbstverständlichkeit sein. Die beste Entspannung finden die Befragten bei Ausgleichsübungen, Sport oder Entspannungsübungen. Hier bestätigt sich die Theorie, dass Bewegung ein essentieller Teil des gesunden Arbeitsplatzes sein muss.
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I G A . R E P O RT 3 4
Eckdaten der Studie - durchgeführt von der Intiative für Gesundheit und Arbeit - Befragungszeitraum Januar 2017 - Befragung von 323 Personen im Rahmen von Interviews und Fragebögen
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In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung stütz Titus Arnu die hier zusehene positive Einschätzung des Spaziergang. Arnu bestätigt das dies eine effektive Art
der Entspannung ist und es uns zudem ermöglich neue Perspektiven und Positionen einzunehmen und Dinge anders zu betrachten. 25
ABB. 23 | Erholungswerte bei den unterschiedlichen Pausenaktivitäten
ABB. 24 | Einplanung von Erholungsphasen
ABB. 25 | Möglichkeit nach belastenden Situation eine Pause zu machen
FA ZI T
Eine Zusammenfassung. Eine Reflektion.
Abschließend möchte ich ein kurzes Fazit ziehen. Im Zuge meiner Recherche bin ich in Themenbereiche eingetaucht die ich im ersten Moment mit dem Thema nicht verbunden hätte. Mir war zu anfangs nicht bewusst wie vielschichtig diese Betrachtung sein wird und wie viele unterschiedliche Aspekte in die Analyse mit einfließen werden. Einige Punkte wie beispielweise die Komplexität der Zufriedenheit haben mich überrascht. Auch die Erkenntnisse zur Gesundheit waren unerwartet – hier dachte ich, dass es eine klare Antwort zu gesund oder ungesund geben wird. Zu Beginn meiner Recherche habe ich 5 Hypothesen aufgestellt. Auf diese möchte im nun erneut eingehen und meine Erkenntnisse mit dem neu gewonnenen Wissen erneut reflektieren.
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Es gibt keine Einheitslösung für alle Die gibt es tatsächlich nicht. Viele verschiedene Faktoren beeinflussen die Strukturen und Bedingungen unter denen jeder Einzelne am besten arbeitet. Freizeitgestaltung ist wichtig für die Zufriedenheit Diesen Punkt kann ich bestätigen. Freizeitgestaltung ist ein Teil der im Alltag dringend notwendigen Regeneration. Jede Persönlichkeite fordert eine eigene Lösungen Auch diese Hypothese kann ich bestätigen. Unterschiedliche Persönlichkeiten haben unterschiedliche Bedürfnisse.
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Digitalisierung beeinflusst das Verschwimmen von Grenzen stark Die Digitalisierung hat auf jeden Fall einen starken Einfluss da sie eine permanente Ereichbarkeit ermöglich und das Trennen oft erschwert
2
Unternehmenskultur ist ein prägender Faktor Die Unternehmenskultur setzt die Rahmenbedingungen im Umgang mit Grenzen von Job und Freizeit. Die definierte Strategie beeinflusst welche Erwartungshaltung entsteht.
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5 HYPO THES EN
Verschwimmen die Grenzen zwischen Job und Freizeit? Ja. Die Antwort auf diese Frage ist klar. Die Grenzen verschwimmen und der Übergang zwischen Beruf und Privatleben wird immer fließender. Grund hierfür sind die immer flexibler gestalteten Arbeitszeitenmodelle und die damit einhergehenden Arbeitszeiten. Der Mitarbeiter hat immer mehr die Möglichkeit seinen Tagesablauf nach den eigenen Bedürfnissen selbst zu gestalten. Auch die Digitalisierung trägt einen großen Teil zur Auflösung der Grenzen bei. Wir sind permanent erreichbar und unsere Arbeit beschränkt sich schon lange nicht mehr auf den eigentlichen Arbeitsplatz. Orts- und Zeitunabhängig lösen sich auch hier die Grenzen auf. Ist das Auflösung von Grenzen anhängig vom Job? Es gibt eindeutig Faktoren welche die Rahmenbedingung abstecken. Dies beginnt mit dem Arbeitszeitenmodell. Es gibt Modelle wie die starre Arbeitszeit bei den Grenzen weiterhin klar vorhanden sind. Dieses Modell findet sich oft im Schichtbetrieb oder im Einzelhan-
del. Im Gegenzug gibt es allerdings auch etliche flexible Modelle wo die Trennung nicht mehr deutlich ist. Desweitern ist die Unternehmenskultur ein Leitfaden an dem man sich orientieren kann. Die Art und Weise wie ein Unternehme diese Trennung vorlebt oder nicht sagt viel über den letztendlichen Alltag des Mitarbeiters aus. Der Umgang mit den verschwimmenden Grenzen muss in der Strategie klar definiert sein und im Führungsstil auch so gelebt werden. Den Kreis schließt dann die eigene Persönlichkeit. Mit den eigenen Stärken und Schwächen ist man selbst auch eine Rahmenbedingung. Man muss eigenverantwortlich abstecken können wo der Job aufhört und das Privatleben anfängt. Unterschiedliche Persönlichkeitstests bieten hier eine gute Basis um die eigenen Präferenzen besser herauszuarbeiten. Balance oder Blending? Work-Life-Balance und Work-Life-Blending sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Beim Work-Life-Balance geht es darum ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Job und Privatleben zu pflegen. Ziel ist es seine Energie gleichmäßig auf alle wichtige
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Lebensbereiche aufzuteilen und so ein Gefühl von Zufriedenheit hervorzurufen. Die Gesundheit ist hier auch ein wichtiger Aspekt. Work-Life-Blending hingegen beschreibt genau diesen Aspekt von verschwimmenden Grenzen. Es ist nicht mehr klar wann wir arbeiten und wann nicht weil die beiden Lebensbereiche nahezu nahtlos in einander übergehen. Diese beiden Punkte stehen im Kontrast zu einander und haben beide unterschiedliche Vor- und Nachteile. Ist das verschwimmen von Grenzen gesund? Die Gesundheit lässt sich nicht daran messen ob Lebensbereiche klar getrennt werden oder nicht. Entscheiden bei der Gesundheit sind die Ruhephase. Wie auch im Sport braucht der Körper Regeneration. Am Ende des Tages ist es egal ob dies ein langer Zeitraum nach Feierabend ist oder viele kurze Zeiträume auf den Tag verteilt. Hier muss jeder Arbeitnehmer selbst entscheiden was für ihn der beste und passendste Weg ist. Wichtig zu beachten ist nur, dass alles im Gleichgewicht geschieht und die Hochleistungsphasen die Ruhephasen nicht übersteigen.
3 ERKENNTNIS S E ES GIBT KEIN GESUND ODER UNGESUND. ES M U S S A K T I V I TÄT U N D R E G E N E R AT I O N G E B E N
ES IST EIN DREIKLANG A U S P E R S Ö N L I C H K E I T, FÜHRUNGSSTIL UND U N T E R N E H M E N S K U LT U R
Z U F R I E D E NH E I T IM JOB IST EIN W I C H T I G E R FA K T O R IM UMGANG MIT V E R S C H W I M M E ND E N G R E NZ E N
L I T E R AT UR UN D AN M E R K UN GE N
1
https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/flexible-arbeitszeit-verschiedenemodelle-im-ueberblick/150/3099/282885
2
https://newsroom.iza.org/de/archive/news/die-grenzen-zwischen-arbeit-undfreizeit-verschwimmen-in-beide-richtungen/
3
https://www.forbes.com/sites/rachelmontanez/2020/02/10/this-work-lifebalance-study-reveals-3-major-problems-heres-what-we-need-to-ask/
4
https://hbr.org/2009/10/making-time-off-predictable-and-required
5
https://blog.rescuetime.com/work-life-balance-study-2019/ Übersetzt von Alina Rehorst
6
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/leadership/bleisure-die-verschmelzungvon-arbeit-und-freizeit/
7
https://digitaler-mittelstand.de/business/ratgeber/work-life-blending-die-last-mitder-freizeit-44740
8
https://newsroom.rundstedt.de/pressemitteilungen/talents-trends-work-lifeblending/
9
https://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/work-life-balance
10
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1140049/umfrage/corona-krisehomeoffice-nutzung-und-potenzial/
11
https://spacelab.co.uk/the-future-of-work/
Seite 52
12
https://www.business-punk.com/2020/07/simulation-susan-zeigt-wie-man-nach25-jahren-homeoffice-aussieht/
13
https://www.swr.de/wissen/studie-home-office-in-zeiten-von-corona-100.html
14
https://engage.kununu.com/de/blog/kununu-happiness-index-2019/
15
https://www.humanresourcesmanager.de/news/glassdoor-top-25arbeitgeber-2019.html
16
https://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/unternehmenskultur
17
https://www.manpowergroup.de/fileadmin/manpowergroup.de/Studien/ MPG_190923_Jobzufriedenheit_2019.pdf
18
https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/ch/Documents/innovation/chde-workplace-of-the-future.pdf
19
https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Einfach-mal-abschalten-Sotrennen-Sie-Arbeit-und-Freizeit
20
https://blog.kenjo.io/de/mitarbeiter-im-homeoffice-nach-persoenlichkeitstypfuehren-und-motivieren
21
https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Einfach-mal-abschalten-Sotrennen-Sie-Arbeit-und-Freizeit
22
https://karrierebibel.de/regeneration/
23
https://melbourneinstitute.unimelb.edu.au/downloads/working_paper_series/ wp2016n07.pdf
24
https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/iga_ report_34_regeneration_erholung_pausengestaltung_januar2017.pdf
25
https://www.sueddeutsche.de/panorama/corona-spaziergang-covid-gesundheit1.5166297?reduced=true
A B BI LD U N GE N Abb. 01 https://twitter.com/krautreporter/status/962975138793840640 Abb. 02 Work. Life. Flow. Arbeitsplatzsouveräntität als Treiber von Innovation Microsoft Keynote; Rogosch, Patrick Abb. 03 https://spacelab.co.uk/the-future-of-work-survey-results/ Abb. 04 https://www.business-punk.com/2020/07/simulation-susan-zeigt-wie-man-nach-25jahren-homeoffice-aussieht/ Abb. 05 ©Alina Rehorst Daten: https://office-roxx.de/2020/03/26/home-office-sicher-und-gesund-vonzuhause-arbeiten/ Abb. 06 https://www.usm.com/de-ch/home/inspirationen/perfekte-raeume/home-office/einedesignstudie-das-perfekte-home-office/ Abb. 07 https://www.vitra.com/de-de/product/dancing-wall Abb. 08 https://www.vitra.com/de-de/product/hack Abb. 09 https://www.artemide.com/de/subfamily/3377621/talak-professional-table Abb. 10 https://muellermoebel.de/produkte/sekretaere/flatmate/flatmate-weiss Abb. 11 https://www.sediarreda.com/de/p-hgcapp2-hag-capisco-8106-promo Abb. 12 Vortrag von Christine Kohlert Abb. 13 https://www.scopeoffice.de/de/19/WDF-49,60.html Seite 54
Abb. 14 https://www.scopeoffice.de/de/19/Innovation-Center-2-0,21.html
Abb. 15 https://www.personio.de/hr-lexikon/unternehmenskultur/ Abb. 16 https://www.freeimages.com/de/premium/web-media-icons-set-vectorillustration-1940881 Abb. 17 https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/ch/Documents/innovation/chde-workplace-of-the-future.pdf Abb. 18 ©Alina Rehorst Daten. https://www.dgfp.de/hr-wiki/Persönlichkeitstests_unter_der_Lupe.pdf Abb. 19 ©Alina Rehorst Daten: https://www.dgfp.de/hr-wiki/Persönlichkeitstests_unter_der_Lupe.pdf Abb. 20 ©Alina Rehorst Daten: https://eu.themyersbriggs.com/de-DE/tools/MBTI/MBTI-personality-TypesT Abb. 21 ©Alina Rehorst Daten: https://blog.kenjo.io/de/mitarbeiter-im-homeoffice-nachpersoenlichkeitstyp-fuehren-und-motivieren Abb. 22 ©Alina Rehorst Daten: https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article143107570/ZufriedeneArbeitnehmer-auch-abends-erreichbar.html Abb. 23 https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/iga_ report_34_regeneration_erholung_pausengestaltung_januar2017.pdf
Abb. 25 https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/iga_ report_34_regeneration_erholung_pausengestaltung_januar2017.pdfl
Alina Rehorst
Abb. 24 https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/iga_ report_34_regeneration_erholung_pausengestaltung_januar2017.pdfl
Abb. 26 https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID140920948.html Abb. 27 https://www.thalia.de/shop/home/suggestartikel/ID148830222.html?sq=Mut%20 zur%20Digitalisierung&stype=productName Abb. 28 https://www.amazon.de/Cooldown-Zukunft-Arbeit-meistern-Leben/dp/3869365145 Abb. 29 https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID90746666.html Abb. 30 https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID33790865.html Abb. 31 https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID147777140.html Abb. 32 https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID45063491.html Abb. 33 https://newsroom.iza.org/wp-content/uploads/2018/05/IZA-PM_20180306.pdf Abb. 34 https://blog.rescuetime.com/work-life-balance-study-2019/ Abb. 35 https://newsroom.rundstedt.de/pressemitteilungen/talents-trends-work-life-blending Abb. 36 https://spacelab.co.uk/the-future-of-work/ Abb. 37 https://www.fit.fraunhofer.de/de/fb/cscw/homeoffice-studie.html Abb. 38 https://www.manpowergroup.de/fileadmin/manpowergroup.de/Studien/ MPG_190923_Jobzufriedenheit_2019.pdf Abb. 39 https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/ch/Documents/innovation/ch-deworkplace-of-the-future.pdf Abb. 40 https://melbourneinstitute.unimelb.edu.au/downloads/working_paper_series/ wp2016n07.pdf Seite 56
Abb. 41 https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/hintergrund/dossier/praevention/iga_report_34_ regeneration_erholung_pausengestaltung_januar2017.pdf
ST U D I E N
01
ARBEITSMARKTSTUDIE
IZA und XING Forschungs Studie | 2019 https://newsroom.iza.org/wp-content/ uploads/2018/05/IZA-PM_20180306. pdf ABB. 33 | Titelbild des Buches
02
T H E S TAT E O F W O R K L I F E BALANCE
RescueTime Forschungs Studie | 2019 https://blog.rescuetime.com/work-lifebalance-study-2019/
ABB. 34 | Titelbild des Buches
03
TA L E N T & K A R R I E R E
Von Rundstedt Repräsentative Umfragte| 2015 https://newsroom.rundstedt.de/fileadmin/ media/Presse/Pressematerial/Talents_and_ Trends_Work-Life-Blending_230315.jpeg ABB. 35 | Titelbild des Buches
04
FUTURE OF WORK
space lab_ Wissenschaftliche Studie | 2020 https://spacelab.co.uk/the-future-ofwork-survey-results/
ABB. 36| Titelbild des Buches
05
HOMEOFFICE IN ZEITEN VON CORONA
Fraunhofer - Instiut Wissenschaftliche Studie | 2020 https://www.fit.fraunhofer.de/de/fb/ cscw/homeoffice-studie.html
ABB. 37 | Titelbild des Buches
06
JOBZUFRIEDENHEIT
ManpowerGroup Deutschland Wissenschaftliche Studie | 2019 https://www.manpowergroup.de/ fileadmin/manpowergroup.de/Studien/ MPG_190923_Jobzufriedenheit_2019. pdf Seite 58
ABB. 38 | Titelbild des Buches
07
T R A N S F O R M AT I O N A M A R B E I T S P L AT Z I M D I G I TA L E N Z E I TA LT E R
Deloitte Forschungs Studie | 2018 https://www2.deloitte.com/content/ dam/Deloitte/ch/Documents/ innovation/ch-de-workplace-of-thefuture.pdf ABB. 39 | Titelbild des Buches
08
THE EFFECT OF WORKING HOURS ON COGNITIVE ABILITY
University of Melbourne Wissenschaftliche Studie | 2016 https://melbourneinstitute.unimelb.edu. au/downloads/working_paper_series/ wp2016n07.pdf ABB. 40 | Titelbild des Buches
03
I G A . R E P O RT 3 4
Institut für Gesundheit und Arbeit Repräsentative Umfragte| 2017 https://aok-bv.de/imperia/md/aokbv/ hintergrund/dossier/praevention/ iga_report_34_regeneration_erholung_ pausengestaltung_januar2017.pdf ABB. 41 | Titelbild des Buches
L I T E R AT UR
New Work - Gute Arbeit gestalten Carsten C. Schermuly ISBN: 978-3-6481-2448-2 Haufe 2019 ABB. 26 | Titelbild des Buches
Mut zur Digitalisierung Edith Karl ISBN: 978-3-347-09620-2 Tredition 2020
ABB. 27 | Titelbild des Buches
Nutzerzufriedenheit in Bürogebäuden Markus Väth ISBN: 978-3-86936-514-5 Gabal Verlag GmbH 2013 Seite 60
ABB. 28 | Titelbild des Buches
Active Offic
Josef Glöckl, Dieter Breithecker ISBN: 978-3-658-18477-3 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 ABB. 29 | Titelbild des Buches
Still: Die Kraft der Introvertierten Susan Cain 978-3-442-15764-8 Goldmann 2013 ABB. 30 | Titelbild des Buches
Neue Arbeit, Neue Kultur Frithjof Bergmann ISBN: 978-3-8678-1208-5 Arbor 2017
ABB. 31 | Titelbild des Buches
Arbeit die schönste Nebensache der Welt | Gabal Verlag GmbH | 2016 Markus Väth ISBN: 978-3-86936-720-0 Gabal Verlag GmbH 2016 ABB. 32 | Titelbild des Buches
WE I T E R E L I TE R AT UR Z UM T HE M A
STUDIEN, VERÖFFENTLICHUNGEN, ARTIKEL UND WEBSITES
01
Out of Office Elke Frank, Thorsten Hübschen 978-3-86881-582-5 | Redline, 2015
02
#nonstopoffice - Ein Projekt von Florian Bengert https://www.architekturgalerie-muenchen.de/archiv/detail/news/detail/News/superstructure-home-office.html
03
Digitalisierung durch Corona? BDIT – Repräsentative Umfrage vom März 2020 https://www.bidt.digital/studie-homeoffice/
04
Disertation von Barbara Mertel Arbeitszufriedenheit – Eine empirische Studie zu Diagnose, Erfassung und Modifikation in einem führenden Unternehmen des Automotives https://d-nb.info/981263240/34
05
Wie die Pausen unseren Alltag strukturieren Neue Narrative https://www.neuenarrative.de/magazin/wie-die-pause-unseren-alltag-strukturiert/
06
The Sociospatial Contract http://www.mehrwertbuero.com/category/blog/
Seite 62
07
Dissertation Kompetenz, Persönlichkeit und Berufserfolg in Zeiten organisationalen Wandels Susanne Klimesch http://elpub.bib.uni-wuppertal.de/edocs/dokumente/fbb/wirtschaftswissenschaft/diss2009/klimesch/ db0902.pdf
08
Die besten Berufe für jede Persönlichkeit Richard Feloni, Skye Gould https://www.businessinsider.de/karriere/arbeitsleben/die-besten-berufe-fuer-jede-persoenlichkeit-2018-6/
09
Arbeitszufriedenheit und Arbeitsmotivation Simone Kauffeld, Carsten C. Schermuly https://www.researchgate.net/publication/330044119_Arbeitszufriedenheit_und_Arbeitsmotivation
10
Digital Work-Life-Balance Podcast von Philipp Riederle https://www.philippriederle.de/podcasts/digitalklar/009-digitale-worklifebalance/
11
New Work. Unplugged.: Die Arbeitswelt von morgen heute gestalten Kerstin von Appen ISBN: 978-3800659449 Vahlen, 2019
12
New Work needs Inner Work: Ein Handbuch für Unternehmen auf dem Weg zur Selbstorganisation Joana Breidenbach ISBN-13 : 978-3800661374 Vahlen, 2019
13
Der Loop-Approach: Wie Du Deine Organisation von innen heraus transformierst Sebastian Klein ISBN-13 : 978-3593511191 Campus Verlag, 2019
02
B öhm R am on a Konzentration und Kollaboration im Office/ Home (-Alone)-Office?
Seite 66
Inhaltsverzeichnis Einleitung Hypothese Persönliche Motivation Home (-Alone)-Office Konzentration Deep Work Flow Office Kollaboration Verbindung von Konzentration und Kollaboration Fazit Literaturverzeichnis Abbildungsverzeichnis Literatur
Ramona Böhm
Studien
Ko nze nt r at i on und K o l l a b o ra ti o n i m O ffi c e / H o me ( - A l one) - O ff i c e ? Konzentrierte Zusammenarbeit und kommunikative Einzelarbeit sowie fokussierte Stillarbeit und kreative Kooperation
Seite 68
Ramona Böhm
Die Büroarbeit besteht aus vielen unterschiedlichen Arbeitsschritten. Manche müssen in absoluter Konzentration ausgeführt, andere zusammen im Team erarbeitet werden. Die moderne Arbeitswelt und die Digitalisierung lassen es zu, dass nicht mehr nur der Schreibtisch im Unternehmen der einzige Ort ist, an dem gearbeitet werden kann. Das eigene Zuhause, Coworking Spaces oder andere Orte können ebenso als Arbeitsplatz dienen. Gerade das Pandemie-Jahr 2020 hat gezeigt, dass Arbeitssituationen flexibler gestaltet werden können und auch müssen. Viele Unternehmen, beispielsweise Twitter1, geben ihren MitarbeiterInnen die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten. Das bringt viele Vorteile mit sich und führt die derzeitige Arbeitssituation in eine längst überfällige neue, freiere und flexiblere Arbeitswelt. Jedoch führen neue Situationen auch zu neuen Herausforderungen. Werden diese erkannt, bzw. durch Studien erforscht, können Lösungen gefunden werden. Doch nicht nur die Strukturen des Home-Offices sollten überdacht werden. Der Einbezug von Arbeitsbereichen in denen konzentriert und fokussiert einer Tätigkeit nachgegangen werden kann, hat in den meisten Büros noch nicht stattgefunden. Auf den folgenden Seiten werden die Themen Konzentration und Kollaboration näher betrachtet und auf die Verbindung beider Themen eingegangen. Des Weiteren beinhaltet die Arbeit Beispiele, wie im Home-Office kommunikativer und im Office konzentrierter gearbeitet werden kann.
H y po t hese
Kombination aus Konzentration und Kollaboration Meine Hypothese lautet, dass effektives und kreatives Arbeiten durch die Kombination aus Konzentration und Kollaboration entsteht. Erst durch die Verbindung von konzentriertem Arbeiten alleine und kollegialer Zusammenarbeit, wird das volle Potenzial ausgeschöpft. Ersteres führt zu einer produktiven Arbeitsweise, die für ein schnelles Vorankommen wichtig ist und für fehlerfreies Arbeiten sorgt. Neue kreative Ideen entstehen durch Kollaborationen, geplante und zufällige Begegnungen und durch den Austausch miteinander.
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Im Home-Office kann konzentrierter gearbeitet werden. Durch Kollaborationen und Begegnungen entstehen neue kreative Ideen. Die Verbindung von Konzentration und Kollaboration führt zu einer besseren Arbeit Der Wechsel zwischen HomeOffice und Office macht glücklicher
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5 HYPO THES EN Ramona Böhm
Effektives und kreatives Arbeiten entsteht durch die Kombination aus Konzentration und Kollaboration.
P e r s ö n l ic he M o t i vat io n
Arbeiten neu zusammensetzen
eigene Konzentration ist, hängt oft von der Tagesform ab. An einigen Ich bin davon überzeugt, dass viele Tagen können Geräusche gut ausgeblendet werden, an anderen stört Ablenkungsfaktoren in Büros die schon der leiseste Ton. Arbeit der Beschäftigten negativ beeinflussen und effektiveres Eine Unterbrechung von nur drei Arbeiten möglich wäre, wenn Sekunden reicht aus, dass die die Gestaltung der Arbeitsplätze Fehlerquote einer einigermaßen auf konzentrierte und fokussierte anspruchsvollen Aufgabe verdopArbeit ausgelegt wäre. pelt wird. Das hat eine Studie der Ständiges neues Einarbeiten in die Michigan State University (MSU) mit 300 Personen ergeben. zu bearbeitenden Themen ist zeiErik Altmann, Psychologe und Leitintensiv und anstrengend. Selbst ter der Studie fand zudem heraus, das Verfassen von E-Mails kann dass die Leistungsfähigkeit des Gemehr Zeit in Anspruch nehmen, wenn Störfaktoren wie Gespräche hirns um 20 bis 40 Prozent verringert wird, wenn Aufgaben parallel von Kolleginnen und Kollegen, erledigt werden. Multitasking löst piepsende Geräte oder klingelnde zudem Stress aus.2 Telefone auftreten. Wie gut die Unterbrechungen
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Büros richtig ausstatten Die wenigsten Büros haben Orte, die für konzentriertes Arbeiten konzipiert wurden. Dabei gibt es viele Arbeitssituationen die Konzentration verlangen. Bereiche der absoluten Ruhe werden kaum von den Unternehmen angeboten.
1
hat die Gesundheitsaspekte und die Work-Life-Balance von Home-Office während der Coronakrise untersucht. Das Ergebnis war eine hohe Arbeitszufriedenheit, eine gute Work-Life-Balance und der Stressfaktor ging um 29 Prozent zurück.
B r i e f i n t e rr u p t i on s s paw n e rror s
Home-Office ja oder nei
01
Das Thema Home-Office wurde schon lange diskutiert. Letztlich hat die Ausnahmesituation der Coronapandemie gezeigt, dass es sich für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer lohnt von Zuhause aus zu arbeiten. Eine Sonderanalyse der DAK
Eckdaten der Studie -Brief interruptions spawn errors - 7. Januar 2013 - Michigan State University (MSU) - 300 TeilnehmerInnen - Erik Altmann, Andy Henion & Andy McGlashen Ramona Böhm
Effektives und kreatives Arbeiten entsteht durch die Kombination aus Konzentration und Kollaboration.
ABB. 1 | ILLUSTRATION HOME-OFFICE
Die Mehrheit, ca. drei Viertel der TeilnehmerInnen, möchte auch nach der Coronakrise (teilweise) im Home-Office arbeiten und hat angegeben, dass sie Zuhause produktiver sind.3 Das Arbeiten von Zuhause bringt leider auch Nachteile mit sich. Die ASU (Arbeitsmedizin, Sozialmedizin Umweltmedizin), eine Zeitschrift für medizinische Prävention, veröffentlichte im Oktober 2017 einen Artikel, der unter anderem auf die negativen Aspekte des Home-Office einging. Hierbei wurde genannt, dass die fehlenden sozialen Kontakte und die steigende Isolation zu einem Anstieg von psychischen Belastungen und zu einer geringeren Arbeitszufrieden-
heit führen können.4 Im Home-Office fallen zufällige Begegnungen (z. B. ein Treffen in der Kaffeeküche) weg, die für einen kurzen Austausch zwischen den MitarbeiterInnen sorgen. Gespräche, welche aufgrund von physischen ungeplanten Begegnungen entstehen oder durch routinierte Handlungen, wie beispielsweise die gemeinsame Frühstückspause, kommen im Home-Office ebenfalls nicht vor.
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ABB. 2 | ILLUSTRATION OFFICE
Es muss nach neuen Möglichkeiten gesucht werden die bestehenden Strukturen zu verbessern. Um eine zeitgemäße Arbeitssituation zu ermöglichen, müssen die Vorteile vom konzentrierten Arbeiten Zuhause und den Kollaborationen im Büro verbunden werden.
→ Das bedeutet: mehr Kontakt und Kollaboration im Home-Office und weniger Kommunikation und mehr Konzentration im Büro.
Die Illustrationen veranschaulichen sehr gut den Unterschied zwischen Kommunikation und Konzentration bei der Arbeit. Auf der einen Seite ist das ruhige Arbeiten im Home-Office zu sehen, auf der anderen Seite das kommunikative Arbeiten im Büro. Beides sind wichtige Bestandteile eines Arbeitsalltags, welche gegensätzlich sind, jedoch miteinander verbunden werden müssen.
Ramona Böhm
Lösung
Illustrationen
H ome ( - A lo n e )- O ff ic e
Vo r- u n d N a c h t e i l e d e s H o m e - O ff i c e
Aufgrund des Lockdowns und der außergewöhnlichen Situation der Pandemie in diesem Jahr, ist das Thema Home-Office vermehrt im Gespräch. Da viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gezwungen waren von Zuhause aus zu arbeiten, konnten sie die Vor- und Nachteile des Home-Office selbst erkennen und erfahren. Vorteile von Home-Offic Der Standford-Professor Nicholas Bloom hat zusammen mit seinem Forscherteam herausgefunden, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home-Office um 13,5 Prozent effizienter sind als ihre Kolleginnen und Kollegen im
Büro. Zuhause haben die Probandinnen und Probanden weniger Pausen gemacht und waren dennoch deutlich weniger krank. Die Ausfallquote verringerte sich um die Hälfte. Im Durchschnitt waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Home-Office selbst zufriedener mit ihrer Leistung.5 Ein klarer Vorteil könnte sein, dass im Home-Office äußere Faktoren wie Licht oder Frischluft selbst gesteuert werden können. Des Weiteren entfallen Bürogeräusche und Gespräche, die die Konzentration stören können.
Seite 76
Nachteile von Home-Offic Trotz der vielen positiven Effekte des Home-Office entschieden sich viele MitarbeiterInnen nach der Studie wieder für den Arbeitsplatz im Büro. Zum einen ist dies auf die Isolation zurückzuführen in der sich die MitarbeiterInnen Zuhause befanden und zum anderen war die Anerkennung für die geleistete Arbeit im Home-Office deutlich geringer.6 Dehnbarer Begriff Im Home-Office kann konzentrierter gearbeitet werden. Das ergibt unter anderem die reprä-
2
sentative Beschäftigtenbefragung 2019 die von der Wido, dem wissenschaftlichen Institut der AOK Krankenkasse, durchgeführt wurde. Der Nachteil ist jedoch, dass der Austausch zu den Kolleginnen und Kollegen geringer wird und zufällige
02
D O ES W O R K I N G F O R M H O ME W O R K ?
Eckdaten der Studie - Does Working from Home Work? Evidence from a Chinese Experiment - Stanford University / März 2013 - 500 Angestellte mit dem selben beruflichen Hintergrund; davon haben 250 alleine konzentriert und 250 Personen unter Ablenkung gearbeitet
Ramona Böhm
Im Home (-Alone)-Office kann konzentrierter gearbeiet werden.
Begegnungen wegfallen. 7 Aus der Isolation bzw. dem Arbeiten alleine ergibt sich der eigens erfundene Neologismus „Home-Alone-Office“. Meiner Meinung nach ist es nicht zwingend erforderlich im Home-Office im eigenen Zuhause zu sein. Vielmehr bedeutet es flexibel arbeiten zu können und ortsunabhängig zu sein. In der repräsentativen Beschäftigtenbefragung der Wido wird zwischen Flex-Arbeitenden (arbeiten von verschiedenen Orten), Inhouse-Arbeitenden (im Unternehmen) und Tele-Arbeitenden (von Zuhause aus) unterschieden.8 Wenn daher eine Übereinstimmung mit dem Arbeitgeber erfolgt, kann von Zuhause aus oder von verschiedenen Orten gearbeitet werden. Das kann das ungestörte Home-Office sein, ein Platz im Coworking Space oder
im Lieblingscafé. Möglich wäre es auch, sich mit Freunden ein Büro einzurichten und zusammen an einem Ort zu arbeiten, auch wenn alle beteiligten Personen aus verschiedenen Unternehmen und Bereichen kommen. Dies wäre dann ein Friends Coworking Space. Vielleicht führt die Interdisziplinarität und die freundschaftliche Beziehung zu einer verbesserten Arbeit. Ich denke, dass die Zukunft eine Vielzahl an Varianten bieten wird. Wichtig ist im Allgemeinen, dass sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an dem Ort an dem sie arbeiten wohlfühlen und konzentriert arbeiten können, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Der Fokus dieser Arbeit liegt darin, die Vorteile des Home-Office mit den Vorteilen aus dem Arbeiten im Büro zu verbinden.
Seite 78
Positive Erfahrung von Betrieben und Beschäftigen mit Home-Offic Anteil in Prozent:
Beschäftigte
Betriebe
Vorteile aus Sicht der Betriebe 62
Flexibilität für Beschäftigte
55
Vereinbarkeit von Beruf und Familie Erreichbarkeit der Beschäftigten (z.B. während einer Dienstreise)
47 45
Höhere Produktivität Fahrzeitersparnis
36 35
Steigerung der Arbeitgeberattraktivität Ruhigerer Arbeitsort
26
Optimierung der Büroflächennutzun
10
Vorteile aus Sicht der Beschäftigten Bessere Ausübung der Tätigkeit
56
Fahrzeitersparnis
55 52
Vereinbarkeit von Beruf und Familie 38
Höhere Arbeitszeit möglich ABB. 3 | i.A. GRAFIK POSITIVE ERFAHRUNG MIT HOME-OFFICE
Die Grafik aus dem Kurzbericht „Home-Office bietet Vorteile, hat aber auch Tücken“ vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt die positiven Erfahrungen von Betrieben und Beschäftigen im Home-Office. Deutlich zu erkennen ist, dass die Beschäftigten ihre Tätigkeit im Home-Office besser ausüben können. Fast genauso positiv wird die Zeitersparnis bei Fahrten bewertet. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steht an dritter Stelle gefolgt von der höheren Arbeitszeit. Aus der Sicht der Betriebe ist die
Flexibilität am besten bewertet. Auf dem untersten Rang mit 10 Prozent ist die Optimierung der Büroflächennutzung aufgeführt. 9
03
H O ME O FFICE B IETET
V O RTEI L E , HAT A B E R AUCH T Ü C K E N
Eckdaten der Studie - Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Nov. 2019 -Mobile Arbeitsformen aus Sicht von Betrieben und Beschäftigten - Betriebsgröße ab 50 SVB, wiederholende Befragung, je Welle wurden mind. 771 Betriebe und 6.779 Beschäftigte befragt
Ramona Böhm
Positive Erfahrungen mit Home-Offic
Home-Office eine ge n genutzte Alternative Anteil in Prozent: 9
Arbeiten die meiste Z eit Z uhause /
Arbeiten ca. die Hälfte der Z eit Z uhause
49
Arbeiten zu einem geringen Teil Z uhause 25
Arbeiten nur in Ausnahmefällen Z uhause
Abb. 4 I i.A. Grafik home-office eine gern genutz te al ternative
Vertragliche Basis der Heimarbeit Anteil in Prozent: 25
Schriftliche vertragliche Vereinbarung
29
Mündliche Vereinbarung Keine Rücksprache
44
Abb. 5 I i.A. Grafik Vertragl iche Basis von Home-Office
Home-Office eine ge n genutzte Alternative
Viele Home-Offices sind professionell ausgestattet
Die Wenigsten, nur neun Prozent arbeiten die meiste Zeit von Zuhause aus. Der Großteil arbeitet zu einem geringen Teil oder nur in Ausnahmefällen Zuhause.
21 Prozent der im Home-Office arbeitenden Personen haben einen Sitz-Steh-Arbeitstisch. Etwa die Hälfte arbeitet an einem klassischen Schreibtisch und rund 22 Prozent am Ess- bzw. Küchentisch. Nur vier Prozent arbeiten auf dem Sofa.
Vertragliche Basis der Heimarbeit Eine schriftliche vertragliche Vereinbarung zwischen Beschäftigten und Unternehmen ist zu 25 Prozent gegeben. Eine mündliche Absprache besteht zu 29 Prozent und der Großteil hält keine Rücksprache.
Gute Bedingungen für ungestörtes Arbeiten im Home-Offic
Seite 80
Einen getrennten Arbeitsraum haben 60 Prozent der Menschen, die im Home-Office arbeiten. 28 Prozent arbeiten im Wohnzimmer und nur sieben Prozent in der Küche/Esszimmer. Der kleinste Teil, nur vier Prozent, arbeitet im Schlafzimmer.10
Viele Home-Offices sind p ofessionell ausgestattet Anteil in Prozent: 21
Haben einen Sitz-Steh-Arbeitstisch
52
Haben einen klassischen Schreibtisch Arbeiten am Ess- oder Küchentisch Arbeiten auf dem Sofa
22 4
Abb. 6 I i.A. Grafik Professionell A usgestattete Home-Offices
Gute Bedingungen für ungestörtes Arbeiten im Home-Offic Anteil in Prozent: 60
Abgetrennter Arbeitsraum 28
Arbeiten im Wohnzimmer 7
Arbeiten in der Küche/Esszimmer Arbeiten im Schlafzimmer
4
Abb. 7 I i.A. Grafik Gute Bedingungen fü r ungestö rtes Arbeiten
kann dies der Grund sein, dass ArbeitnehmerInnen eher im Büro Der Großteil der befragten Personen arbeiten als Zuhause, um keine hat Zuhause ein abgetrenntes Büro Unannehmlichkeiten zu bekommit einem klassischen Arbeitstisch. men und möglichen Vorurteilen, Daraus lässt sich schließen, dass der wie Zuhause nicht oder weniger zu Arbeitsplatz im Unternehmen nicht arbeiten, entgegenzuwirken. zwingend zum ausführen der Tätigkeit gebraucht wird, sondern das bso-Studie 2015 eigene Zuhause zum Arbeiten gut 04 geeignet ist. Jedoch ist der Anteil der Personen, die häufig Zuhause Eckdaten der Studie arbeiten recht gering. Gründe dafür könnten sein, dass Home-Office -bso-Studie 2015 (Verband Büro-, Sitz von der Geschäftsführung nicht geund Objektmöbel e. V.) - Basierend auf vier repräsentativen wünscht ist oder dass andere FaktoBefragungen (telefonisch) ren, wie der Kontakt zu den Kolle- Durchgeführt von der forsa ginnen und Kollegen, eine wichtige Gesellschaft für Sozialforschung und Rolle spielen. Über eine schriftliche statistische Analysen, Berlin vertragliche Vereinbarung verfügt - 1.000 abhängig Beschäftigte befragt - Befragungszeitraum: nur ein Viertel der Befragten Per22. Juli bis 26. August 2015 sonen. Fehlt eine vertragliche Basis,
Ramona Böhm
Anmerkung
K o nz e n t r at i o n
P ro d u k t i v d u rc h K o n z e n t r a t i o n
Der Begriff stammt aus dem Lateinischem und bedeutet „zusammen zum Mittelpunkt“. Mit Konzentration wird die mentale Fähigkeit beschrieben seine Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe zu beschränken.11 Konzentration und Aufmerksamkeit Es gibt einen Unterschied zwischen Konzentration und Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit hat mit wahrnehmen zu tun. Die Wahrnehmung wird von der Aufmerksamkeit gesteuert und bezieht mehrere Tätigkeiten mit ein (z.B. die Teilnehme im Straßenverkehr). Die Konzentration hingegen ist auf eine konkrete, gezielte Tätig-
keit gerichtet und grenzt äußere Einflüsse aus.12 Konzentration ist begrenzt Unsere Konzentration ist zeitlich begrenzt. Die Zeitspanne in der sich ein Mensch konzentrieren kann liegt zwischen vier und sechs Stunden. Wird länger gearbeitet sinkt die kognitive Leistung trotz Pausen. Zu lange Arbeitszeiten können zu fehlerhaftem Handeln und einer erhöhte Unfallgefahr durch unkonzentriertes Verhalten führen.13 In der Analyse des WSI Arbeitsmarktexperten Hartmut Seifert geht hervor, dass kürzere Arbeitszeiten zu mehr Produktivität führen. In
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Die Konzentration hängt von äußeren und inneren Faktoren ab. Beispielsweise kann die Stimmung, die Art der Tätigkeit oder äußere Gegebenheiten die Konzentration beeinflussen. Im Schnitt liegt die ununterbrochene Konzentrationsfähigkeit bei ca. 90 Minuten. Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt im Alter in der Regel jedoch ab.15
Stillarbeit Aus einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz geht hervor, dass die fokussierte Stillarbeit ca. 48 Prozent der Büroarbeitszeit einnimmt.16
05
D e e p Work
Eckdaten der Studie - Deep Work – zur Relevanz eines «wiederentdeckten» Arbeitsmodus für die Gestaltung von Arbeit und Büroräumen - 22. November 2018 - Prof. Dr. Hartmut Schulze Ramona Böhm
der Studie hat er die Daten der europäischen Statistikbehörden Eurostat verglichen und die durchschnittlichen Arbeitszeiten pro Woche der Produktivität pro Stunde gegenübergestellt.14
D eep W o r k
Fokussiert arbeiten
Der US-amerikanische Informatikprofessor Cal Newport schreibt in seinem Bestseller über Deep Work. Deep Work bedeutet, sich ohne Ablenkung auf eine anspruchsvolle Arbeit zu konzentrieren.17 Newport nennt das kurzzeitige Erledigen von Aufgaben und die Kommunikation untereinander „Geschäftigkeit“. Seiner Meinung nach ist echte Arbeit etwas völlig anderes und entsteht bei tiefer Konzentration.18 Die Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Angewandte Psychologie hat sich mit dem Thema „Deep Work – zur Relevanz eines «wiederentdeckten» Arbeitsmodus für die Gestaltung
von Arbeit und Büroräumen“ und dem genannten Buch von Cal Newport beschäftigt. Unter anderem schreiben Prof. Dr. Hartmut Schulze und sein Team darin, dass Berufe mit höherem kognitiven Anspruch zunehmen und stellen die Begriffe Deep Work und Shallow Work gegenüber: Deep Work (z.B. Schreiben eines wissenschaftlichen Artikels oder gemeinsames Brainstorming) - individuell, kollaborativ - hohe Aufmerksamkeit - anspruchsvolle Aufgaben - hat Relevanz, schafft Sinnerleben
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(z.B. schnelles Antworten auf E-Mails oder administrative Arbeit) -geringe Aufmerksamkeit -anspruchslose Aufgaben - schnell - kurzfristig relevant, schafft kein Sinnerleben 19 Cal Newport stellt die Thesen auf, dass wir unsere Fähigkeit zu Deep Work verloren haben, Deep Work zu höherer Leistung, mehr Zufriedenheit sowie Sinnerleben führt und Hindernisse auf verschiedenen Ebenen bestehen. Hindernisse können beispielsweise das Smartphone, E-Mails, Nachrichten und Großraumbüros sein. Das paradoxe daran ist, dass Deep Work immer wichtiger, jedoch im gleichen Zuge erschwert wird.20
Eine Studie der University of California Irvine hat herausgefunden, dass wir nach einer Unterbrechung ca. 23 Minuten und 15 Sekunden brauchen, um zur ursprünglichen Aufgabe und der gleichen Konzentration zurückzukehren.21 Unterbrechungen führen im Laufe eines Arbeitstags zu viel Zeitverlust. Die durchschnittliche ununterbrochene Konzentrationsfähigkeit liegt bei ca. 90 Minuten. Wird diese Zeitspanne nicht unnötig unterbrochen, kann schneller und angenehmer an einem Thema gearbeitet werden. Myelin
Newport schreibt in seinem Buch, dass es möglich ist die eigenen Leistungen in einen bestimmten Bereich zu verbessern und bezieht sich hierbei auf neue Leistungswissenschaften. Myelin ist eine Fettgewebeschicht, die sich um die Neuronen legt, um Signale schneller Unterbrechungen weiterzugeben. Alle Fähigkeiten lassen sich im Grunde auf die SchaltWie bereits einführend beschriekreise im Gehirn zurückführen. Die ben (siehe Persönliche Motivatiintensive Konzentration auf eine on), reicht schon eine Unterbrechung von ca. drei Sekunden aus, Sache lässt im Gehirn den selben um die Fehlerquote zu verdoppeln Schaltkreis wiederkehrend aktivieren und die Fähigkeiten festsetzten. und die Leistungsfähigkeit bei Multitasking um 20 bis 40 Prozent Die Konzentration auf mehrere Themen löst im Gehirn viele zu verringern.
Ramona Böhm
Shallow Work
Verknüpfungen gleichzeitig aus, wodurch die Neuronen nicht isoliert werden können. Zusammengefasst bedeutet dies, um etwas schnell zu lernen, muss man sich intensiv und ohne Störung auf das Thema konzentrieren. 22 Wechseln zwischen Aufgaben Beim Wechseln zwischen zwei oder mehreren Aufgaben bleibt die Aufmerksamkeit zu einem Teil noch bei der vorherigen Aufgabe bestehen. Wenn die erste Aufgabe nicht festgesetzt bzw. abgeschlossen ist, teilt sich die Konzentration auf beide Aufgaben auf. Langes Arbeiten an einer Aufgabe
minimiert den Aufmerksamkeitsrückstand und maximiert die Leistung an der Aufgabe.23 Erreichbarkeit Newport verweist in seinem Buch Deep Work auf die Harvard Business Professorin Leslie Perlow. Sie untersuchte die Arbeitsgewohnheiten anhand eines Teams einer Management-Beratungsfirma. Anstelle ständiger Erreichbarkeit sollten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Tag in der Woche abgeschottet arbeiten. Die Beschäftigten hatten mehr Freude bei der Arbeit, eine bessere Kommunikation unterein-ander und konnten den Kundinnen und Kunden ein besseres Ergebnis ihrer Arbeit liefern.24
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„Um Leistungen auf höchster Ebene zu erbringen, müssen Sie für längere Zeiträume mit voller Konzentration und ohne Ablenkung an einer einzigen Aufgabe arbeiten.“26 Cal Newport Kollaboratives Deep Work
ABB. 8 | CAL NEWPORT
Ramona Böhm
Newport beschreibt, dass Deep Work nicht ausschließlich alleine stattfinden muss. In manchen Situationen ist es sinnvoll zusammen an einem Problem zu arbeiten, aber dennoch fokussiert zu sein. Die kollaborative Arbeit kann zu neuen Erkenntnissen führen und das Vorankommen im Wesentlichen verbessern und beschleunigen.25
F low
Glücklich im Flow
Wer alles um sich herum vergisst, weil er so fokussiert arbeitet, ist im Nachhinein zufriedener. Glücksstudie Der Psychologe Mihály Csíkszentmihályi hat über viele Jahrzehnte hinweg in Studien mit Menschen erforscht, wann sie glücklich sind. Er hat den Sich-Vergessen-Zustand mit dem Wort Flow geprägt. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die eigenen Fähigkeiten zu den Aufgaben passen und dass man ungestört sein kann.27 Mihály Csikszentmihalyi führte sehr umfangreiche Befragungen durch. Hintergrund war herauszufinden, wann die Menschen am
glücklichsten sind und ihre beste Leistung erbringen. Angefangen hat er bei Berufsgruppen wie ChirurgInnen, SportlerInnen sowie KünstlerInnen und weitete seine Studie auf alle gesellschaftlichen Bereiche und Altersklassen weltweit aus.28 Er kam zu der Erkenntnis, dass die glücklichsten Menschen ihr Leben einem höheren Sinn gewidmet haben, für den sie hart arbeiten. Ein großer Teil der Befragten berichtete, dass sie am glücklichsten, produktivsten und kreativsten sind, wenn sie viele Flow-Momente haben. Den Flow-Zustand erreicht man meistens nicht im Urlaub oder beim Nichtstun, sondern wenn man intensiv arbeitet. Im Flow sein bedeu-
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„The best moments in our lives are not the passive, receptive, relaxing times… The best moments usually occur if a person’s body or mind is stretched to its limits in a voluntary effort to accomplish something difficult and worthwhile.“31 Mihaly Csikszentmihalyi
ABB. 9 | Mihal y C siksz entmihal y i
Ramona Böhm
tet, Glücksgefühle zu haben und in seiner Arbeit aufzugehen.29 Dieser Zustand kann allerdings auch bei Tätigkeiten wie beim Tanzen, Musizieren oder Lesen vorkommen. Für die Arbeit bedeutet es, dass Menschen versuchen sollten einmal am Tag einen Flow-Moment zu erhalten, um für einige Zeit glücklich zu sein. Jobs, die viel Abwechslung bieten und in denen die Menschen ein Feedback über ihre geleistete Arbeit erhalten, machen in der Regel glücklich. Wobei jeder Mensch individuell ist und selbst bei leichtesten Tätigkeiten Möglichkeiten zu finden sind, glücklich zu sein. Engagement und Interesse spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle um glücklich zu sein.30
O ff i c e
Gut, aber verbesserungsfähig
Das Büro ist laut Duden ein „Arbeitsraum, in dem schriftliche oder verwaltungstechnische Arbeiten eines Betriebes, einer Organisation o. Ä. erledigt werden.“ 32
meinen, dass Arbeiten von Zuhause aus zur Isolation führen kann. Rund 25 Prozent befürchten, dass Home-Office die Karriere behindert und 60 Prozent der Führungskräfte denken, dass die KommunikatiAktuell haben 97 % aller Beschäf- on im Team verschlechtert wird.34 tigten einen fest zugewiesenen Demnach ist der Austausch mit 33 Schreibtisch. Bei vielen UnterKolleginnen und Kollegen und das nehmen ist dies z. B. aufgrund von Miteinander ein wichtiger Punkt, Öffnungszeiten notwendig. Aller- der nicht übersehen werden darf. dings gibt es in einigen Bereichen auch die Möglichkeit von Zuhause Kritik aus zu arbeiten. Dem stehen jedoch lange ArbeitsVorteile gegenüber wege, tägliches Pendeln an einen Home-Offic zentralen Ort und der damit verbundene Zeitaufwand sowie die erhöhte Umweltbelastung gegenüber. Die Bitkom-Studie zeigt, dass 47 Prozent der befragten Personen Paradox ist, dass hohe Mieten für
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Wohnungen in Kauf genommen werden, die unter der Woche meist leer stehen, da die Menschen einen Großteil ihrer Zeit im Büro verbringen.
und neue Möglichkeiten gefunden werden. (Siehe hierzu Kapitel: Verbindung von Konzentration und Kollaboration).
Bereiche im Büro
06
Arb e i t 3 . 0
Eckdaten der Studie -Arbeit 3.0 Arbeiten in der digitalen Welt - BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V - Erhebungsjahr 2012
Ramona Böhm
Typische Bereiche in einem Büro sind Einzel-, Kombi- und Großraumbüros, Meetingräume, Teebzw. Kaffeeküchen, Empfangsund Sanitärbereiche sowie ggf. Kantinen. Vergleichbare Bereiche sind auch in einem herkömmlichen Zuhause zu finden. Wenn einer der Hauptgründe der gegen das Home-Office spricht, der fehlende Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen ist, können Lösungen
Büroarbeit in Einzel- oder Z weierbüros ist aktuell am weitesten verbreitet. Anteil in Prozent: 58
Einzel- oder Z weierbüro 28
Gruppenbüros 3 - 8 Größere Gruppenbüros 9 - 24
8
Open Spaces oder Großraumbüros ab 25 Personen
5
ABB. 10 | i. A. GRafik Einz el- und Zweierb ü ros
Die große Mehrheit arbeitet im Büro lieber alleine oder zu zweit. Anteil in Prozent: 73
Einzel- oder Z weierbüro 20
Gruppenbüros 3 - 8 Größere Gruppenbüros 9 - 24
3
Open Spaces oder Großraumbüros ab 25 Personen
1
Abb. 11 I i.A. Grafik All eine bz w. z u z weit Arbeiten ist Bel iebt
Für viele ein Problem: L ärm im Büro Anteil in Prozent: Fühlen sich häufig bis sehr häufig gestö
21
Fühlen sich gelegentlich gestört
22
Fühlen sich selten gestört Fühlen sich nie gestört
31 25
Abb. 12 I i.A. Grafik L ä rm im Bü ro
Verbreitete Büroformen
Gewünschte Büroform
Mit 58 % sind Einzel- oder Zweierbüros am weitesten verbreitet. Darauf folgen Gruppenbüros (GB) bis acht Personen. Größere GB mit bis zu 24 Personen sind nur mit acht Prozent vertreten. Am wenigsten verbreitet sind GB ab 25 Personen.
Einzel- oder Zweierbüros sind mit 73 Prozent mit Abstand die beliebtesten Varianten. Mit großer Distanz folgen GB bis acht Personen. Schlusslichter sind GB bis 24 Personen (drei Prozent) und Open Spaces mit gerade mal einem Prozent.
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Z unehmende Akzeptanz für den „flexiblen Arbeitsplatz“ Anteil in Prozent: • 21 Prozent können sich vorstellen auf einen eigenen Schreibtisch zu verzichten Generation Y
28
Generation X
23 17
Baby Boomer
Abb. 13 I i.A. Grafik Akz eptanz fü r Fl ex ibl en Arbeitspl atz
Non-territoriales Arbeiten ist die Ausnahme. Anteil in Prozent: • 3 Prozent haben keinen zugewiesenen Arbeitsplatz 1
Generation Y Generation X
4
Baby Boomer
1
Abb. 14 I i.A. Grafik Non-Territorial es Arbeiten
L ärm im Büro
Non-territoriales Arbeiten
Häufig bis sehr häufig fühlen sich 21 Prozent im Büro von Lärm gestört. 22 Prozent gelegentlich, 31 Prozent selten und nie fühlen sich 25 Prozent gestört.
Nur drei Prozent besitzen keinen festen Arbeitsplatz. Der Unterschied zu den Gen. X und Y liegt bei drei Prozent. Die Baby Boomer arbeiten zu einem Prozent non-territorial.35
Flexibler Arbeitsplatz
04
bso-Studie 2015
Eckdaten der Studie -bso-Studie 2015 (Verband Büro-, Sitz und Objektmöbel e. V.) - Basierend auf vier repräsentativen Befragungen (telefonisch) - Durchgeführt von der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen, Berlin - Quelle Grafiken: forsa-Umfrage unter 1.003 Beschäftigten im Bürobereich, April 2014
Ramona Böhm
21 Prozent können sich vorstellen auf einen eigenen Schreibtisch zu verzichten. Die Gen. Y weist mit 28 Prozent das größte Interesse auf, gefolgt von Gen. X mit 23 Prozent und den Baby Boomern mit 17 Prozent.
Anmerkung Einzel- und Zweierbüros sind in der Regel ruhiger, wodurch ein ungestörtes Arbeiten ermöglicht wird. Je mehr Menschen zusammen arbeiten, desto lauter werden die Umgebungsgeräusche und desto schwieriger fällt die Fokussierung auf eine Aufgabe. Ein weiterer Grund, der für die große Beliebtheit von Einzel- und Zweierbüros spricht ist die Intimität. Teilweise kann es unangenehm sein, jedes Telefonat und jedes Gespräch vor den Kolleginnen und Kollegen zu führen.
Darüber hinaus kann das Arbeiten schwerer fallen, wenn man das Gefühl hat beobachtet zu werden. Damit ist keineswegs die Überwachung durch den Chef gemeint, vielmehr reicht oft schon der Blick von Kolleginnen und Kollegen auf den eigenen Bildschirm aus, um den Arbeitsfluss zu stören. In einem Einzel- oder Zweierbüro kann zudem auch individueller auf die eigenen Bedürfnisse eingegangen werden. Beispiele hierfür sind die Regelung der Raumtemperatur oder das regelmäßige Stoßlüften.
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Angenommen Büros gehören der Vergangenheit an und stattdessen setzen Unternehmen auf Remote Work (Fern-/Telearbeit). Abgesehen von den Schwierigkeiten der Umsetzung gibt es jedoch schon einige Unternehmen, die genau das gemacht haben. Der Geschäftsführer des Routenplaner-Unternehmens Koomot, Jonas Spengler, lässt seine 30 MitarbeiterInnen remote arbeiten. Er nennt folgende Gründe warum er sich für dieses Arbeitsmodell entschieden hat: - Es ermöglicht ein schnelleres wachsen des Unternehmens - Leichteres akquirieren von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - Eine freiere Gestaltung der Lebenskonzepte der Beschäftigten36 Umsetzung Bei Koomot gibt es montags ein Gespräch mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dem
kurz besprochen wird, woran letzte Woche gearbeitet wurde, um die Kolleginnen und Kollegen über den aktuellen Stand zu informieren. Des Weiteren gibt es Kernarbeitszeiten von 10 - 15 Uhr in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb von 10 Minuten auf E-Mails und Fragen antworten sollen. Die Kernarbeitszeit gilt für alle Beschäftigten auch aus anderen Zeitzonen. Laut Spengler ist einer der Hauptgründe warum Remote Work in seinem Unternehmen so gut funktioniert, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Chefs remote arbeiten und es daher keine Unterschiede gibt. Der Nachteil der entstehen kann ist, dass die Beschäftigten am Ende des Tages zwar viel gearbeitet, jedoch keinen Teamgedanken entwickelt haben. Hier hat Koomot Gegenmaßnahmen getroffen. Dreimal im Jahr trifft sich das gesamte Unternehmen auf Mallorca, um dort zusammen Workshops abzuhalten und zum Thema Freelancing von Mentoren beraten zu werden.37 Dieses Beispiel zeigt, dass es möglich ist auf Büros zu verzichten. Es zeigt auch, dass es Lösungen gibt, die für ein Zugehörigkeitsgefühl sorgen und den Teamgedanken stärken.
Ramona Böhm
Büros komplett abschaffen am Beispiel Koomot
K olla b o r at io n
Z u s a m m e n a r b e i t f ö rd e r n
Kollaboration bezeichnet die ideelle Zusammenarbeit zwischen Menschen.38 Digitale Kollaboration Durch die Digitalisierung ist es möglich zeitlich, räumlich und organisatorisch flexibel zu sein. Dies hat zur Folge, dass Beschäftigte nicht mehr zentral von einem Ort, dem Unternehmen aus arbeiten, sondern von vielen dezentralen Orten. Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wie E-Mails, Chats, Videokonferenzen und Kollaborationssoftware bieten die Möglichkeit reibungslos zusammen zu arbeiten. Letzteres wurde entwickelt, um gemeinsam
Aufgaben bearbeiten zu können. Zudem unterstützt die Kollaborationssoftware das Teamwork und wird im Ideen-, Innovations- und Wissensmanagement angewendet. IKT vernetzen, synchronisieren und stellen Daten zur Verfügung, die über Ländergrenzen hinweg in Echtzeit abgerufen werden können. Aufgrund dieser Technologien ist es möglich frei zu arbeiten.39 Aufgaben der Führungskräfte Führungskräfte sind bei komplexen, dynamischen und voneinander abhängigen Aufgaben besonders gefragt. Sie müssen motivieren und unterstützen, sodass Projektziele erreicht werden können. 40
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Servant L eadership
Vieles ist noch ungeklärt
Servant Leadership bedeutet übersetzt „dienende Führung“. Die Person, die die Rolle des Servant Leaderships übernimmt, handelt in erster Linie für das Team und sorgt für ein gutes Miteinander. Zu den Aufgaben eines Servant Leaders gehört es zu ermutigen und zu befähigen, sodass das Team Aufgaben selbstorganisiert erledigen kann und die Entwicklung des Prozesses voran geht. Wichtig ist dabei, dass Scrum Werte, wie Mut, Offenheit, Fokussierung, Engagement und Respekt gelebt werden. Dies ist die Grundlage für eine gute Arbeitsumgebung in der Kreativität, Fortschritt und Verbesserungen erst möglich gemacht werden. Ein Servant Leader nimmt sich selbst zurück, lässt den Teammitgliedern eigene Entscheidungen treffen und gibt die Verantwortung ab. Die Fähigkeit des Servant Leaderships wird zukünftig an Bedeutung gewinnen müssen.41
Der derzeitige Stand der Forschung kann noch keine ausreichenden Hinweise geben, wie Technologien, Kontexte und digitale Führung zusammenwirken bzw. gelingen können. Es ist noch offen, welche Probleme und Belastungen bei der digitalen Führung entstehen können und wie die Strukturen aussehen müssen, dass Innovations‑ und Leistungsfähigkeit, Arbeits- und Lebensqualität sowie gesundheitliche Aspekte von Beschäftigten und Führungskräften gefördert werden können.42
07
D i g i ta l i s i e r u n g d e r ARbeit
- Digitalisierung der Arbeit: Konsequenzen für Führung und Zusammenarbeit/ 02.11.2017 - Conny H. Antoni & Christine Syrek -Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO)
Ramona Böhm
Eckdaten
Beispiele für Kollaboration im Büro Im Büro finden täglich geplante und ungeplante physische Begegnungen statt, die dazu beitragen den kollegialen Zusammenhalt zu stärken, den Kontakt zu halten und zu intensivieren. Diese Begegnungen finden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und an verschiedenen Orten statt. L aufwege Treffen auf dem Flur oder im Treppenhaus sorgen für einen kurzen Austausch und haben den Vorteil, dass sie zeitlich sehr begrenzt sind. Ein kurzes prägnantes
Gespräch übermittelt alle notwendigen Informationen und dehnt das Treffen nicht unnötig aus. Jedoch muss ein zufälliges Treffen an Laufwegen nicht zwangsläufig mit einem Gespräch enden. Ein freundliches Lächeln schafft schon eine kleine Verbindung. Kaffeepause Der Kaffee gehört wohl zu den beliebtesten Heißgetränken im Büro. Daher eignet sich der Weg in die Kaffeeküche und der kurze Aufenthalt dort für ein schnelles Gespräch unter Kolleginnen und Kollegen um Neuigkeiten auszutauschen oder die kollegiale Beziehung zu pflegen.
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Gewohnheiten
Online-Meetings
Rauchen gehört zwar zu den ungesunden Angewohnheiten, dennoch verbindet sie Menschen miteinander, indem eine kurze Auszeit zusammen mit Gleichgesinnten verbracht wird. Besser ist jedoch gesündere Gewohnheiten zu teilen.
In der Praxis treten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meistens erst kurz vor Beginn den Online-Meetings bei. Um den Austausch zu fördern, könnte die Zeit vor und nach Besprechungen für informelle Begegnungen eingeplant werden. Dies fördert den Austausch und ist eine gute Möglichkeit sich zu vernetzen und in Kontakt zu bleiben.
Die tägliche Begrüßung und das Vorbeischauen in anderen Abteilungen kann die Zusammenarbeit fördern und für ein gutes Betriebsklima sorgen. Gleichzeitig können ungeplante Gespräche entstehen. Pausen Mittags gemeinsam zum Bäcker laufen oder in der Kantine essen fördert die Zusammenarbeit.
Z wischenfragen Kleine Zwischenfragen während des Arbeitens in Gruppen- oder Großraumbüros ergeben sich automatisch, da sich die Gelegenheit bietet. Diese sind jedoch meist unbeliebt, da die Konzentration gestört wird und die Arbeitsleistung dadurch sinkt. Für Zwischenfragen könnten feste kleine Zeitfenster in den Tagesablauf eingeplant werden, sodass unnötige Störungen ausbleiben und dennoch der Austausch unter KollegInnen stattfinden kann.
Ramona Böhm
Rituale
Kooperative Kreativität Kreativität bezeichnet die Fähigkeit alleine oder zusammen in der Gruppe phantasie- und gestaltungsvoll zu Handeln und zu Denken. 43
vier Abschnitte und sieht sie als Grundlage für gemeinsame Kreativität an: - Kooperation - Kommunikation - Mensch - Interaktion 44
Es gibt viele bekannte Kreativitätstheorien, die vor allem für Gruppen ausgelegt sind. Ein bekanntes Beispiel ist Brainstorming. Bei dieser Methode werden spontane Einfälle und Ideen in der Gruppe gesamStephan Sonnenburg schreibt in melt, um gemeinsam eine Problemseinem Buch Kooperative Kreativität, dass viele kreative Leistungen stellung zu lösen. auf das Kollektiv und nicht nur Eine 2012 veröffentlichte Studie des auf einzelne Personen zurückzuführen sind. Des Weiteren gliedert Kreativitätsforschers Andreas Fink ergab, dass Kreativität ansteckend er die kooperative Kreativität in In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Kreativität in Wissenschaft und Praxis zu einem bedeutenden Thema entwickelt.
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Durch Kollaborationen und Begegnungen entstehen neue und kreative Ideen.
ist. Die Probandinnen und Probanden sollten sich während einer Magnetresonanztomografie Verwendungsmöglichkeiten für einen Backstein bzw. eine Büroklammer überlegen. Ein Teil konnte weitere kreative Antworten sehen, der andere Teil nicht. Die weiteren Ideen haben dazu geführt, dass die Schläfen und die Scheitellappen der Probandinnen und Probanden aktiver waren und die Kreativität sich erhöht hat.45
3
2013 beruht zeigt, dass kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz zu mehr innovativen Ideen führt. Unternehmen, die kulturell unterschiedliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, haben mit 69 Prozent verbesserte bzw. vermehrt neue Produkte als Unternehmen, die keinen Wert auf Diversity Management legen.46
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die auf Daten des repräsentativen IW-Personalpanels aus dem Jahr
Ramona Böhm
Vielfalt macht kreativ
ABB. 15 | Gebä ude 20 MIT Campus Cambridge
MIT Das Gebäude 20 des MIT in Cambridge wurde während des zweiten Weltkriegs als temporäre Unterkunft erbaut. Eigentlich sollte es aufgrund der vielen Baufehler wieder abgerissen werden. Das MIT benötigte nach dem Krieg jedoch weiterhin Platz, weshalb das Gebäude eine Nachnutzung erhielt. Verschiedene Abteilungen, wie beispielsweise die Kernphysik, die Linguistik und die Elektrotechnik zogen in das Gebäude ein. Aufgrund der minderwertigen Qualität der Bausubstanz veränderten die Menschen nach
Bedarf die Innenarchitektur bzw. die Gebäudestruktur. Bei der Arbeit an der ersten Atomzeituhr wurden beispielsweise Böden entnommen, sodass die riesige Installation Platz fand. Es wird im Allgemeinen angenommen, dass die Kombination aus interdisziplinären Bereichen, der gestaltbaren Struktur des Gebäudes und der zufälligen Begegnungen neue innovative Ideen hervorgebracht hat. Das Gebäude wurde im Jahr 1989 abgerissen.47
Seite 102
Fast zur selben Zeit als das Gebäude 20 errichtet wurde, begannen die Bauarbeiten in Murray Hill, New Jersey. Dort sollte ein Laborgebäude errichtet werden, dass unterschiedliche Fachbereiche unter einem Dach vereint. Die Verknüp-
ABB. 16 | Bell-L abs
fung der verschiedenen Fachbereiche innerhalb des Bauwerks erfolgte durch lange Flure. Diese extrem langen Flure führten zu einem Austausch, zu Ablenkungen und neuen Ideen. Daraus resultierten Innovationen wie Solarzellen, Laser und Kommunikationssatelliten sowie die Informations- und Programmiertheorie.48
Ramona Böhm
Bell-L abs
V e r bi n d u n g vo n Konz en t r at i o n un d K olla bor at io n Das Beste von beidem
Die Verbindung von Konzentration und Kollaboration führt meiner Meinung nach zu einer höheren Leistung und mehr Zufriedenheit. Entscheidend ist, die Vorzüge des Home-Office mit den Vorteilen des Büros zu verbinden, um eine neue zeitgemäße Arbeitssituation zu schaffen. Home Office lässt eine flexiblere Gestaltung des eigenen Lebenskonzepts zu und bringt den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mehr Freiheit. Dadurch kann der Wohnort unabhängig vom Job gewählt werden, was auch einen Vorteil für die Unternehmen darstellt. Sie haben die Möglichkeit qualifiziertes Personal ortsunabhängig zu akquirieren. Nachfol-
gend sind Beispiele aufgeführt, um Kollaborationen im Home-Office zu ermöglichen und Konzentration im Office zu schaffen. Beispiel Creativ-Workspace Arbeiten im Home-Office mit regelmäßigen Treffen in dezentralen Creativ-Workspaces. Es wird auf einen zentralen Unternehmensstandort verzichtet. Jedoch geht es darum sich persönlich austauschen zu können und somit Kollaborationen zu fördern. Je nachdem, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutschland-, europa- oder weltweit verteilt leben, können die Unternehmen Workspaces für einen bestimmten oder einen regelmäßigen
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Die Verbindung von Konzentration und Kollaboration führt zu einer besseren Arbeit
4
Der Wechsel zwischen Home (-Alone)-Office und Office macht glücklicher
5
Beispiel Konzentrationsraum Viele Produkte die für konzentriertes Arbeiten entworfen wurden räumen dem Nutzer bzw. der Nutzerin nur einen minimal begrenzten Raum ein oder sind nicht vollkommen abgetrennt gestaltet, sodass Deep Work nicht möglich ist. Dies lässt den Eindruck entstehen, dass konzentriertes Arbeiten weniger geschätzt wird als kommunikatives Arbeiten. Dabei können schon Kabinen, die ca. vier Quadratmeter groß sind und
eine angenehme Atmosphäre bieten, ein geeigneter Ort sein, um konzentriert zu arbeiten. Diese müssten mit ausreichend Licht, am besten natürlichem Licht, WLAN, USB und Stromanschlüssen, sowie einem ergonomischen Tisch und Stuhl ausgestattet sein. Die akustische Abschirmung spielt die wichtigste Rolle. In einem Unternehmen könnten daher große Gemeinschaftsbüros und kleine Konzentrationsräume als einzige Arbeitsbereiche ausreichen. Weitere Beispiele Nachfolgend sind weitere Möglichkeiten für die Verbindung von Kollaborationen und Konzentration aufgeführt.
Ramona Böhm
Zeitraum mieten, um Workshops abzuhalten oder den Teamgedanken durch das Zusammentreffen zu stärken.
K o n z e n t r a t i o n i m O ff i c e
Heldu von Iratzoki L izaso Das Designstudio hat Heldu nach traditioneller Verbindungstechnik von Holzteilen entworfen und gebaut.49 Anmerkung
aus einem offenen großen Tisch kleine separate Einzelarbeitsplätze entstehen. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob die Höhe der Paneele für eine akustische Abschirmung ausreicht oder ob die Produktmaße überdacht werden sollten. Das Produkt bietet im Allgemeinen ein gutes Potenzial, ist jedoch für Deep Work nicht geeignet.
Die Idee ist gut und schafft in der Praxis mehr Ruhe und einen kleinen Rückzugsort in großen lauten Büros. Für ein absolutes ungestörtes Arbeiten ist es jedoch zu offen gestaltet. Es gibt keine Möglichkeit sich von der gegenüber sitzenden Person abzugrenzen. Könnte ein weiteres Modul in der Mitte des Tisches aufgestellt werden, würden ABB. 17 | Heldu Seite 106
Abb. 18 I Bell-L abs Perspektive
Abb. 19 I Bell-L abs Draufsicht 1
Ramona Böhm
ABB. 20 | Bell-L abs Draufsicht 2
Abb. 21 I Bell-L abs Draufsicht 3
The Corner Offic von Pablo Designd by Peter Stathis & Michael McCoy Offene große Büros haben den Nachteil, dass die Beschäftigten leichter abgelenkt werden. Für mehr Flexibilität und ruhigere Zonen wurde das Corner Office entwickelt. Es kann schnell auf einen großen Tisch gestellt werden und verfügt sogar über weitere Funktionen. Es beinhaltet eine blendfreie dimmbare LED-Leuchte, Taschen um das Smartphone oder das Tablet einzustecken, USB Anschlüsse und Stoffpaneele für eine gute Akustik.50
Anmerkung Das kleine Pop-Up Büro ist durchdacht gestaltet und bietet mit den zusätzlichen Funktionen eine angenehme Atmosphäre und nützliche Tools. In einem großen lauten Büro ist das Element sicherlich gern genutzt, jedoch ist es keine vergleichbare Alternative zum ruhigen Arbeiten im Home-Office. Hierzu ist das Produkt zu offen gestaltet.
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Abb. 22 I Corner Office doppel
Abb. 24 I Corner Office Anwendun
Ramona Böhm
Abb. 23 I Corner Office einzel
ABB. 25 | Tomoko Tischversion
Tomoko Designed by MottoWasabi/ Anna Salonen & Yuki Abe
Anmerkung
Besondere ist, dass es drei verschiedene Varianten gibt, die für das SteDiese akustische Produktserie wur- hen und Sitzen entworfen wurden. de entworfen, um dem lauten Tru- Der Designer hat sogar noch einmal bel in Büros entgegenzuwirken. Sie zwischen sitzen am Schreibtisch sollen für etwas mehr Privatsphäre und locker Arbeit mit dem Laptop sorgen und die Konzentration för- auf dem Schoß unterschieden. Die dern. Die Verwendung signalisiert Form und das gewählte Material den Kolleginnen und Kollegen, lassen darauf schließen, dass die dass man nicht gestört werden Arbeitenden dadurch vor Lärm und möchte. Das Hauptelement ist aus störenden Geräuschen geschützt 100 Prozent recyceltem Polyester.51 sind. Vor allem die Variante, die auf den Tisch gestellt wird, lässt vermuten, dass eine Abgrenzung besonders gut gelingen kann. Der Nachteil ist definitiv, dass der bzw. die Arbeitende auf eine graue Oberfläche gestarrt und der freie Blick
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ABB. 26 | Tomoko Stuhlversion
ABB. 27 | Tomoko Stuhlversion seitlich
ABB. 28 | Tomoko Stehversion
Ramona Böhm
gestört wird. Zudem stellen die Produkte dem Arbeitenden bzw. der Arbeitenden nur einen kleinen Raum für konzentriertes ungestörtes Arbeiten zu Verfügung. Als kleine Zwischenvariante für eine kurze Zeit ist dies eine gute Lösung. Längeres Arbeiten fällt sicherlich schwer.
MeetYou von Haworth nach Michael Schmidt Das Produkt MeetYou ist auf viele Funktionen ausgelegt. Zum einen soll es die Kommunikation und Begegnungen fördern und zum anderen einen attraktiven und bequemen Rückzugsort schaffen der Geborgenheit signalisiert.52 Anmerkung MeeYou schafft es einen guten Mittelweg zwischen der offen und der geschlossen Gestaltung zu gehen. Die kleinen Zonen bieten genügend Platz, um angenehm arbeiten zu können und wirken
nicht beengt. Sie bieten die Möglichkeit für einen freien Blick in den Raum oder aus dem Fenster. Die unterschiedlichen Varianten sind für Einzelarbeiten, Gruppenbesprechungen und kleinen informellen Gesprächen ausgelegt. Durch die unterschiedlichen Module kann konzentriertes und ungestörtes Arbeiten in Großraumbüros ermöglicht werden. Um Deep Work gerecht zu werden, sind die Module jedoch zu offen gestaltet. Hierfür müssen komplett abgeschlossene Bereiche entstehen.
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Abb. 29 I MeetYou 1
Abb. 31 I MeetYou 3
Ramona Böhm
Abb. 30 I MeetYou 2
Galerie Inspiration
Salon Konversation
Bibl iothek Forschung
Bü ro Light Work
ABB. 32 | i. A. Eudaimonia-Maschine
Eudaimonia-Maschine David Dewane ist Architekturprofessor und befasst sich mit der Schnittstelle zwischen dem Konzeptuellen und dem Konkreten. Er hat die Eudaimonia-Maschine entworfen. Eudaimonia ist auf die griechische Konzeption des vollkommenen Lebens zurückzuführen. Die Maschine existiert bisher nur als Zeichnung. Sie soll zur größten menschlichen Entfaltung führen und die persönlichen Fähigkeiten optimal ausschöpfen. Es ist ein einstöckiges schmales Rechteck, dass in fünf Räume gegliedert ist. Die Räume liegen direkt hintereinander. Auf einen Flur wurde absichtlich verzichtet,
da so alle Räume durchlaufen werden müssen. Galerie Die Galerie ist der erste Raum. Dieser wird von der Straße aus betreten und soll den Nutzerinnen und Nutzern der Maschine zur Inspiration dienen. Salon In diesem Bereich soll es Kaffee, Sofas, WLAN und eventuell eine Bar geben. Im Salon soll eine Atmosphäre erzeugt werden, die zwischen starker Neugier und Argumentation liegt. Ein Ort zum diskutieren, grübeln und Ideen durchdenken.
Kammer Deep Work
Seite 114
Kammer
In der Bibliothek werden alle Arbeiten und deren Quellen aufbewahrt, die in der Maschine entstanden sind. Kopierer und Scanner stehen zur Verfügung, um die Informationen zu den Projekten sammeln zu können. Es soll die „Festplatte der Maschine“ darstellen, so Dewane.
Jede Kammer ist zwei mal drei Meter groß und mit schalldichten Wänden ausgestattet. In den Kammern sollen die Arbeitenden vollste ununterbrochene Konzentration erlangen. Ein Deep Work Phase geht neunzig Minuten. Danach folgt eine ebenso lange Pause. Dieser Ablauf wird zwei bis dreimal wiederholt, dann ist die Konzentrationsfähigkeit ausgereizt.53
Büro Das Büro besteht aus einigen Arbeitszellen mit Schreibtischen und Whiteboards. Es ist für Arbeiten mit geringer Intensität ausgelegt. Dort sollen oberflächliche Arbeiten ausgeführt werden.
Ramona Böhm
Bibliothek
K o l l a b o r a t i o n i m H o m e ( - A l o n e ) - O ff i c e
Digital verbunden
Facetime
Kollaboration im Home Office kann durch Videokonferenzen und Datenaustausch geschehen. Dazu gibt es auf dem Markt unterschiedliche Tools, die nachfolgend kurz erläutert werden.
Diese App ist für das Smartphone, den Computer und das Tablet für Videotelefonie geeignet. Die Teilnehmeranzahl liegt bei maximal 32. Der Nachteil ist, dass Facetime nur auf Apple Geräten läuft und kein Android und Windows unterstützt. Zudem können keine Daten ausgetauscht werden.55
WhatsApp WhatsApp ist unkompliziert und in Europa sehr weit verbreitet. Es eignet sich gut zum Versenden von Fotos, Sprach- und Textnachrichten sowie Videotelefonie. Leider ist die Gruppengröße auf nur vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrenzt.54
Facebook Um mit seinen Facebook-Freunden zu chatten oder per Video zu sprechen eignet sich diese Variante gut. Die Video-Funktion funktioniert auf dem Smartphone und dem PC.56
Seite 116
WhatsApp Einsatz
kleine Gruppen
Maximale Teilnehmerzahl
4
Aktiver Sprecher wird angezeigt
nein
Kamera/Mikrofon abschaltbar
nein
Aufnahme möglich
nein
Kosten
kostenlos
+
Weit verbreitet
-
Kleine Gruppen nur für Smartphones
Abb. 33 I WathsApp
Facetime Einsatz
Apple Nutzer
Maximale Teilnehmerzahl
32
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
nein
Kosten
kostenlos
+
Unkompliziert
-
Nur für Apple Geräte
Abb. 34 I Facetime
Einsatz
geschäftl./freundschaftl.
Maximale Teilnehmerzahl
50
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
nein
Kosten
kostenlos
+
Einfach, zeitlich unbegrenzt
-
Begrenzte Gruppe bei Videoanrufen
Abb. 35 I Facebook
Ramona Böhm
Slack
Google Hangouts/Meet
Die kostenlose Variante von Slack eignet sich gut für den Daten- und Textaustausch. Für Videotelefonie sollte ein erweiterter kostenpflichtiger Tarif gewählt werden.57
Mit einem Google-Account lässt sich Meet bzw. Hangouts leicht benutzen. Gruppen- oder Einzelchats sind ebenso möglich wie Videochats. Über eine Schnittstelle lassen sich sogar Skype-Userinnen und User hinzufügen.59
Microsoft Skype und Teams Skype und Teams läuft auf jedem Betriebssystem und bietet die Möglichkeit unkompliziert Dokumente, Daten und Bilder zu teilen sowie per Video zu telefonieren. Für kleinere Unternehmen ist die kostenlose Variante ausreichend. Größere können die Business Variante wählen. 58
Seite 118
Slack Einsatz Z usammenarbeit Maximale Teilnehmerzahl
15
Aktiver Sprecher wird angezeigt
nein
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
nein
Kosten
kostenlos, ohne Gruppenchats, mtl. 6,25 €
+
Einfache Einladung für fremde Nutzer
-
Privatsphäre- und Sicherheitsbedenken
Abb. 36 I Slack
Microsoft Skype und Teams Einsatz
Geschäftstermine
Maximale Teilnehmerzahl
50 - 250
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
ja
Kosten
Skype kostenlos, Teams 4,20 € mtl. pro Teiln.
+
Viele Z usatzfunktionen
-
Viele Funktionen kostenpflichti
Abb. 37 I Microsoft Skype und Teams
Einsatz
Geschäftstermine
Maximale Teilnehmerzahl
10 - 250
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
nein/ja
Kosten
kostenlos
+
Unterstützung für Skype
-
Gratis Meetings sind auf 60 Minuten begrenzt
Abb. 38 I Google Hangouts/Meet
Ramona Böhm
Google Hangouts/Meet
Cisco Webex Meetings
Z oom
Um Videokonferenzen oder Daten zu teilen benötigt man eine Software die für Windows 10 und macOS verfügbar ist. Die Gastgeberin bzw. der Gastgeber besitzt eine Lizenz und kann eine Einladung per Mail an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versenden. Diese erhalten einen Link und können an der Konferenz teilnehmen. Für mehrere Meeting werden weitere Lizenzen benötigt.60
Neben der Chat-Funktion, können Daten geteilt, Präsentationen abgehalten und natürlich Videokonferenzen gemacht werden.61 GotoMeeting Die Software ist für das Smartphone, das Tablet und den Computer erhältlich. Konferenzen können geplant, abgehalten und aufgezeichnet werden. Zudem gibt es ein Whiteboard und Zeichentools die zur besseren Veranschaulichung hinzugezogen werden können.62
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Cisco Webex Meetings Einsatz
Geschäftstermine
Maximale Teilnehmerzahl
25
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
ja
Kosten
kostenlos, ohne Gruppenchats, mtl. 6,25 €
+
Eine L izenz reicht aus
-
Nicht geeignet als eigenständiges Kollaborationstool
Abb. 39 I Cisco Webex Meetings
Z oom Einsatz
Schule und Meetingraum
Maximale Teilnehmerzahl
100 - 1.000
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
ja
Kosten
Skype kostenlos, Teams 4,20 € mtl. pro Teiln.
+
Einfaches Einladen von Nutzern
-
Privatsphäre- und Sicherheitsbedenken
Abb. 40 I Z oom
Einsatz
Geschäftstermine
Maximale Teilnehmerzahl
150
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
ja
Kosten
mtl. 12,80 €
+
Für Computer, Smartphone und Tablets
-
14-tägig kostenlose Testphase
Abb. 41 I GoToMeeting
Ramona Böhm
GoToMeeting
Discord
Blizz
Die Software bietet Video-Telefonie, Chat- und Anruf-Funktion. Vergleichbar ist sie mit Skype, jedoch ist sie noch nicht so lange auf dem Markt. Sie kann am Smartphone oder am PC angewendet werden. Das Design ist modern und übersichtlich.63
Ein Nutzerkonto benötigt nur die Gastgeberin bzw. der Gastgeber. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden per Link eingeladen. Leider ist die Teilnehmerzahl mit nur fünf sehr klein. Daher eignet es sich nur für kleine Teams.65
Jitsi Meet Bei Jitsi Meet wird Datenschutz und Privatsphäre großgeschrieben. Es sind keine Nutzerkontos notwendig. Um ein Video-Meeting abzuhalten muss lediglich der Name des Meetings eingegeben werden.64
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Discord Einsatz
Geschäftstermine
Maximale Teilnehmerzahl
250
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
nein
Kosten
kostenlos
+ Ü bersichtlich und modern -
keine
Abb. 42 I Discord
Jitsi Meet Einsatz
Datenschutz/Privatsphäre
Maximale Teilnehmerzahl
75
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
ja
Kosten
kostenlos
+
Datenschutz und Privatsphäre,
-
kein kommerzieller Support
Abb. 43 I Jitsi Meet
Einsatz
für kleine Gruppen
Maximale Teilnehmerzahl
5
Aktiver Sprecher wird angezeigt
ja
Kamera/Mikrofon abschaltbar
ja
Aufnahme möglich
nein
Kosten
Kostenfplichtig ab 10 Nutzern mtl. 6 - 25 €
+
Windows, Mac, Android und iOS
-
keine Funktion für Filesharing und vituelles Whiteboard
Abb. 44 I Blizz
Ramona Böhm
Blizz
Transparenz
Digitale Kaffeepause
Im Büro können die Kolleginnen und Kollegen sehen, ob telefoniert wird, man nicht am Platz ist oder Kopfhörer im Ohr hat und damit signalisiert, dass man ungestört sein möchte. Im Home-Office ist das anders, denn dort weiß man nicht, was die Kolleginnen und Kollegen gerade machen, ob sie beschäftigt sind oder zu Verfügung stehen. Daher ist es umso wichtiger transparent und offen zu sein. Es ist sinnvoll, am Morgen Bescheid zu geben, ab wann man zur Verfügung steht. Über den Tag hinweg kann im Status angegeben werden, ob man sich in der Mittagspause, einem Meeting oder im Feierabend befindet. Ganz einfach geht das z. B. mit Emojis, indem man im Status seines Kommunikationsprogramms die jeweilige Tätigkeit auswählt.66
Anstelle der regulären Kaffeepausen und den damit verbundenen kurzen Austausch, können digitale Break Outs eingeführt werden. Jede Mitarbeiterin bzw. jeder Mitarbeiter holt sich einen Kaffee und nimmt anschließend kurz an einem Vidomeeting teil. Offene Dailys Die regelmäßig stattfindenden Calls können freiwillig besucht werden. In den Gesprächen wird über die aktuellen Projektstände und das weitere Vorgehen gesprochen. Des Weiteren können Fragen geklärt, Kritik gegeben und Lob verteilt werden.
Seite 124
Vor und nach Konferenzen
Gemeinsame Yogakurse, Workshops oder Jamsessions können an festen Terminen per Videokonferenz stattfinden.
Vor bzw. nach Videokonferenzen können ein paar Minuten mehr Zeit eingeplant werden, um sich kurz auszutauschen.
Gemeinsame Mittagspause
Z ufällige virtuelle Treffen
Über Videokonferenzen kann auch die Mittagspause zu einer bestimmten Zeit zusammen verbracht werden. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Kolleginnen und Kollegen sich in der Pause persönlich treffen z.B. in einem Café zwischen den Wohnorten.
Organisierte Coffee-Dates unter Kolleginnen und Kollegen kann die Gemeinschaft stärken. Apps wie Donut bringen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per Zufallsgenerator zusammen, um z.B. gemeinsam einen Tee zu trinken und zu reden. Vor allem in großen Unternehmen ist dies eine gute Möglichkeit, um Beschäftigte aus verschied Abteilungen zu verbinden.
Ramona Böhm
Remote Kurse
Fa zi t
Die Arbeitswelt muss zeitgemäß sein
Die Digitalisierung bietet viele neue Möglichkeiten für die Arbeitswelt. Es ist notwendig, dass die Arbeitssituationen sich dem Wandel anpassen und sich verändern. Einige Studien zeigen die Vor- bzw. Nachteile von Home-Office auf und geben Informationen über die Arbeit im Büro. Es ist bekannt, dass durch konzertiertes Arbeiten die Leistung gesteigert werden kann und die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhört wird. Der Aspekt der Isolation im Home-Office muss in der Zukunft stärker beachtet und Lösungen gefunden werden. Des Weiteren
muss zukünftig in der Planung und Umsetzung von Büros Deep Work eine entscheidende Rolle spielen. Wie auch in vielen anderen Bereichen gibt es beim Thema Arbeitsorte keine allumfassende Lösung die angewendet werden kann. Jedes Unternehmen und jede bzw. jeder Beschäftigte ist individuell und kann unter verschiedenen Gesichtspunkten die beste Leistung erbringe. Gerade das Jahr 2020 hat gezeigt, dass viel Beschäftigte gerne im Home-Office arbeiten möchten und dies von den Unternehmen auch umsetzbar ist.
Seite 126
Die vielfältigen Möglichkeiten die Arbeitswelt zu gestalten sollten genutzt werden. Neue Lösungen können zu neuen Problemen führen, die wiederum neue kreative Ideen hervorbringen.
Ramona Böhm
In dieser Arbeit wurden Beispiele und Möglichkeiten aufgeführt, die zeigen, dass eine Verbindung von Kollaboration und Konzentration möglich ist.
L IT E R ATUR UN D A N M ER K UNG E N
1
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/twitter-homeoffice-101.html
2
https://msutoday.msu.edu/news/2013/brief-interruptions-spawn-errors/
3
https://www.dak.de/dak/bundesthemen/sonderanalyse-2295276.html#/
4
https://www.asu-arbeitsmedizin.com/psychosoziale-aspekte-bei-der-arbeit-imhomeoffice-und-coworking-spaces/uebersicht-psychosoziale
5
https://www.nber.org/papers/w18871.pdf
6
https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/ Buchreihen/Fehlzeitenreport/wido_fzr_2019_pressemappe.pdf
7
https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/ Buchreihen/Fehlzeitenreport/wido_fzr_2019_pressemappe.pdf
8
https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/ Buchreihen/Fehlzeitenreport/wido_fzr_2019_pressemappe.pdf
9
https://www.econstor.eu/bitstream/10419/216702/1/kb201911.pdf
10
https://iba.online/site/assets/files/2463/bso-studie-2105_03.pdf
11
https://lexikon.stangl.eu/541/konzentration/
12
https://www.wellabe.de/magazine/wie-lange-kann-sich-der-mensch-konzentrieren
13
https://www.wellabe.de/magazine/wie-lange-kann-sich-der-mensch-konzentrieren
Seite 128
https://www.boeckler.de/de/boeckler-impuls-je-laenger-desto-langsamer-10619. htm
15
https://www.wellabe.de/magazine/wie-lange-kann-sich-der-mensch-konzentrieren
16
https://www.fhnw.ch/de/die-fhnw/hochschulen/psychologie/medien/news/dierelevanz-von-deep-work/media/deep-work_hartmut-schulze_2018-11-22.pdf
17
https://www.zeit.de/arbeit/2017-12/deep-work-konzentration-arbeitskultur
18
https://www.sueddeutsche.de/karriere/konzentration-im-buero-wer-staendig-emails-checkt-ist-nur-geschaeftig-echtes-arbeiten-geht-anders-1.3567696
19
https://www.fhnw.ch/de/die-fhnw/hochschulen/psychologie/medien/news/dierelevanz-von-deep-work/media/deep-work_hartmut-schulze_2018-11-22.pdf
20
Vgl. Newport: Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen, 4. Aufl., München, Deutschland: Redline, 2020, S. 12.
21
https://achtzig20.de/work-hack-zeit/
22
Vgl. Newport, 2020, S. 40
23
Vgl. Newport, 2020, S. 45
24
Vgl. Newport, 2020, S. 60
25
Vgl. Newport, 2020, S. 132
26
Vgl. Newport, 2020, S. 47
27
https://www.sueddeutsche.de/karriere/konzentration-im-buero-wer-staendig-e-mails-checkt-ist-nur-geschaeftig-echtes-arbeiten-geht-anders-1.3567696-3
28
http://www.flowseeker.de/mihaly-csikszentmihalyi/
29
http://www.flowseeker.de/mihaly-csikszentmihalyi/
Ramona Böhm
14
30
https://www.wissen57.de/mihaly-csikszentmihalyi-ist-ein-weltberuehmter-gluecksforscher.html
31
https://chairwhimsy.com/wp-content/uploads/2016/06/quote.pdf
32
https://www.duden.de/rechtschreibung/Buero
33
https://iba.online/site/assets/files/2463/bso-studie-2105_03.pdf
34
https://www.bitkom.org/sites/default/files/file/import/Studie-Arbeit-30.pdf
35
https://iba.online/site/assets/files/2463/bso-studie-2105_03.pdf
36
https://www.gruenderszene.de/hr/was-es-bringt-wenn-unternehmen-ihre-bueros-abschaffen
37
https://www.gruenderszene.de/hr/was-es-bringt-wenn-unternehmen-ihre-bueros-abschaffen
38
https://www.duden.de/rechtschreibung/Kollaboration
39
https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-017-0391-5
40
https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-017-0391-5
41
https://www.agile-academy.com/de/scrum-master/servant-leadership-wie-funktioniert-fuehrung-im-agilen-kontext/
42
42 https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-017-0391-5
43
43 https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kreativitaet-40039
44
https://download.e-bookshelf.de/download/0000/0204/72/L -G-0000020472-0002375154.pdf
Seite 130
https://www.dasgehirn.info/wahrnehmen/schoenheit/allein-oder-der-gruppe-sowerden-sie-kreativ
46
https://www.iwkoeln.de/studien/iw-trends/beitrag/andrea-hammermann-joerg-schmidt-diversity-management-198814.html
47
Vgl. Newport, 2020, S. 128
48
Vgl. Newport, 2020, S. 129
49
https://iratzoki-lizaso.com/work/heldu-office-system/
50
http://pablo.pablodesigns.com/product/corner-office
51
https://www.vivero.fi/en/micro-architecture/acoustic/item/213-tomoko
52
https://www.haworth.com/eu/de/produkte/freistehende-trennwand/meetyou. html
53
Vgl. Newport, 2020, S. 95
54
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft: in: New Work Magazine, Jg. 2020, Nr. 04, 2020, S. 32
55
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 32
56
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 33
57
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 33
58
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 34 Ramona Böhm
45
59
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 34
60
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 35
61
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 35
62
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 36
63
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 36
64
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 37
65
Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 37
66
66 https://www.zeit.de/arbeit/2020-03/mobiles-arbeiten-homeofficekommunikation-interaktion-tipps
Seite 132
A BBI L D UNG E N
Abb. 01 Illustraion Home-Office Vgl. Freepik: Working concept illustration 5568765, in: Freepik, [online] https:// www.freepik.com/free-vector/working-concept-illustration_5568765.htm [04.09.2020]. Abb. 01 Illustraion Office Vgl. What Steps You Should Take To Prepare Your Business Budget in 2020 | Business graphics, Vector free, Business illustration: in: Pinterest, [online] https:// www.pinterest.de/pin/400961173080611965/ [04.09.2020]. Abb. 03 i.A. GRAFIK Positive Erfahrungen mit Home-Office Vgl. Mobile Arbeitsformen aus Sicht von Betrieben und Beschäftigten: Homeoffice bietet Vorteile, hat aber auch Tücken: in: IAB-Kurzbericht, [online] https://www. econstor.eu/bitstream/10419/216702/1/kb201911.pdf [04.09.2020]. Abb. 04 i.A. GRAFIK Home-Office eine gern genutze Alternative Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland: in: bso-Studie 2015, [online] https://iba.online/site/assets/files/2463/bso-studie-2105_03.pdf [04.09.2020]. Abb. 05 i.A. GRAFIK Vertragliche Basis von Home-Office Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J. Abb. 06 i.A. GRAFIK Professionell ausgestattete Home-Office Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J.
Ramona Böhm
Abb. 07 i.A. GRAFIK Gute Bedingungen für ungestörtes Arbeiten Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J.
Abb. 08 Cal Newport Vgl. Cal Newport - Author of Deep Work, Study Hacks Blog: in: Cal Newport, [online] https://www.calnewport.com/ [04.09.2020]. Abb. 09 Mihaly Csikszentmihalyi Vgl. Mihaly Csikszentmihalyi – A life story with his own words: in: Leadership & Flow, [online] https://flowleadership.org/mihaly-csikszentmihalyi-a-life-story-withhis-own-words/ [04.09.2020]. Abb. 10 GRAFIK Einzel- und Zweierbüros Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J. Abb. 11 GRAFIK Alleine bzw. zu zweit arbeiten ist beliebt Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J. Abb. 12 GRAFIK Lärm im Büro Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J. Abb. 13 GRAFIK Akzeptanz für flexiblen Arbeitsplatz Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J. Abb. 14 GRAFIK Non-Territoriales Arbeiten Vgl. Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland, o. J. Abb. 15 Gebäude 20 mit Campus Cambridge Vgl. Building 20, MIT Campus, Cambridge: in: researchgate, [online] https:// www.researchgate.net/figure/Fig4-Building-20-MIT-Campus-Cambridge-Sourcewwwmitedu_fig6_314286500 [04.09.2020].
Seite 134
Abb. 16 Bell-Labs Vgl. Wikipedia contributors: Laboratoires Bell, in: Wikipedia, 14.08.2020, [online] https://fr.wikipedia.org/wiki/Laboratoires_Bell#/media/Fichier:Lucent_ HQ.gif [04.09.2020]. Abb. 17 Bell-Labs Vgl. Heldu Office | Iratzoki Lizaso Design Studio: in: Iratzoki Lizaso, [online] https://iratzoki-lizaso.com/work/heldu-office-system/ [04.09.2020]. Abb. 18 Bell-Labs Perspektive Vgl. Heldu Office | Iratzoki Lizaso Design Studio, o. J. Abb. 19 Bell-Labs Draufsicht 1 Vgl. Tucker, Emma: Iratzoki Lizaso bring „warmth and richness“ to the office with Heldu furniture, in: Dezeen, [online] https://www.dezeen.com/2017/01/30/ iratzoki-lizaso-bring-warmth-and-richness-to-the-office-with-heldu-officefurniture-table-design/?li_source=LI&li_medium=bottom_block_1 [04.09.2020]. Abb. 20 Bell-Labs Draufsicht 2 Vgl. Tucker, o. J. Abb. 21 Bell-Labs Draufsicht 3 Vgl. Tucker, o. J.
Abb. 23 Corner Office einzeln Vgl. Turner, o. J.
Ramona Böhm
Abb. 22 Corner Office doppelt Vgl. Turner, Troy: Pop-up Privacy, in: Yanko Design, [online] https://www. yankodesign.com/2018/09/26/pop-up-privacy/ [04.09.2020].
Abb. 24 Corner Office Anwendung Vgl. Turner, o. J. Abb. 25 Tomoko Tischversion Vgl. Peters, Adele: This Felt Bubble Is Designed To Hide You From Your Coworkers, in: Fast Company, [online] https://www.fastcompany.com/3056831/ this-felt-bubble-is-designed-to-hide-from-your-coworkers [04.09.2020]. Abb. 26 Tomoko Stuhlversion Vgl. Suppanen: Tomoko - Vivero, in: vivero, [online] https://www.vivero.fi/en/ micro-architecture/acoustic/item/213-tomoko [04.09.2020]. Abb. 27 Tomoko Stuhlversion seitlich Vgl. Suppanen: Tomoko - Vivero, in: vivero, [online] https://www.vivero.fi/en/ micro-architecture/acoustic/item/213-tomoko [04.09.2020]. Abb. 28 Tomoko Stehversion Vgl. o. J. Abb. 29 MeetYou 1 Vgl. Jesse: ORGATEC 2012 | Indesignlive, in: Indesignlive | Daily Connection to Australian Architecture and Design, 201 n. Chr., [online] https://www. indesignlive.com/report/orgatec-2012 [04.09.2020]. Abb. 30 MeetYou 2 Vgl. MeetYou | Freistehende Screens | Haworth Europa: in: Haworth, [online] https://www.haworth.com/eu/de/produkte/freistehende-trennwand/meetyou.html [04.09.2020].
Seite 136
Abb. 31 MeetYou 3 Vgl. MeetYou | Freistehende Screens | Haworth Europa, o. J. Abb. 32 i. A. Eudaimonia-Maschine Vgl. King, Kris: Eudaimonia Machine—is this the blueprint for the virtual workplace?, in: Workfront, [online] https://www.workfront.com/blog/eudaimoniamachine-blueprint-virtual-workplace [04.09.2020]. Abb. 33 i. A. WhatsApp Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft: in: New Work Magazine, Jg. 2020, Nr. 04, 2020, S. 32. Abb. 34 i. A. Facetime Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 32. Abb. 35 i. A. Facebook Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 33. Abb. 36 i. A. Slack Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 33.
Ramona Böhm
Abb. 37 i. A. Microsoft Skype und Teams Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 34.
Abb. 38 i. A. Google Hangouts/Meet Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 34. Abb. 39 i. A. Cisco Webex Meetings Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 35. Abb. 40 i. A. Zoom Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 35. Abb. 41 i.A. GoToMeeting Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 36. Abb. 42 i.A. Discord Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 36. Abb. 43 i.A. Jitsi Meet Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 37. Abb. 44 i.A. Blizz Vgl. Das Ende der Wände: Flexible Raumnutzung ist das Konzept der Zukunft, 2020, S. 37.
Seite 138
Abb. 45 Titelbild New Work Magazine Vgl. New Work Magazine: in: IPS, [online] https://www.ips-d.de/de/detailansicht/ items/NWM.html [04.09.2020].
Ramona Böhm
Abb. 46 Titelbild Konzentriert Arbeiten Vgl. Konzentriert arbeiten: Regeln für eine Welt voller Ablenkungen von Cal Newport: in: medimops, [online] https://www.medimops.de/calnewport-konzentriert-arbeiten-regeln-fuer-eine-welt-voller-ablenkungentaschenbuch-M03868816577.html?variant=UsedGood&creative=Sho pping&sitelink=&gclid=EAIaIQobChMI1ajY2-zM6wIVTBoGAB05grMEAQYBCABEgIwqPD_BwE [04.09.2020].
L IT E R ATUR
New Work Magazine Chfradaktion Frank Kreif Vertrieb IPS Pressevertrieb GmbH Meckenheim 2020
ABB. 45 | Titelbild New Work Magazine
Konzentriert Arbeiten Mario Raich, Simon L. Dolan ISBN: 978-3-86881-657-0 REDLINE 2020
ABB. 46 | Titelbild Konzentriert Arbeiten
Seite 140
Ramona Böhm
St u D i E n
01
BRief iNteRRuptiONs s paw N e R R O R s
-Brief interruptions spawn errors 7. Janurar 2013 - Michigan State University (MSU) -https://msutoday.msu.edu/news/2013/ brief-interruptions-spawn-errors/
NBER WORKING PAPER SERIES
DOES WORKING FROM HOME WORK? EVIDENCE FROM A CHINESE EXPERIMENT
02
Nicholas Bloom James Liang John Roberts Zhichun Jenny Ying
DOes wORKiNg fORm hOme wORK?
Eckdaten der Studie - Does Working from Home Work? Evidence from a Chinese Experiment - Stanford University / März 2013 - h t t p s : / / w w w. n b e r. o rg / p a p e r s / w18871.pdf
Working Paper 18871 http://www.nber.org/papers/w18871 NATIONAL BUREAU OF ECONOMIC RESEARCH 1050 Massachusetts Avenue Cambridge, MA 02138 March 2013 We wish to thank Jennifer Cao, Mimi Qi and Maria Sun from Ctrip and Ran Abramitzky, Mirko Draca, Itay Saporta, Stephen Terry, John Van Reenen and Edison Yu from Stanford for their help and advice in this research project. We thank Chris Palauni for organizing our trip to JetBlue, and David Butler, Jared Fletcher and Michelle Rowan for their time discussing the call-center and home-working industries. We thank in particular our discussants Mushfiq Mobarak, Rachael Heath, Sabrina Pabilonia, Shing-Yi Wang and seminar audiences at the AEA, Brown, CEPR, Columbia, CORE, Erasmus University Rotterdam, the London School of Economics, Harvard, MIT, the NBER, Stanford GSB, Texas A&M, and the World Bank for comments. We wish to thank Stanford Economics, Stanford GSB and the Toulouse Network for Information Technology (which is supported by Microsoft) for funding for this project. The views expressed herein are those of the authors and do not necessarily reflect the views of the National Bureau of Economic Research. To note: James Liang is the current CEO of CTrip. At least one co-author has disclosed a financial relationship of potential relevance for this research. Further information is available online at http://www.nber.org/papers/w18871.ack
03
hOmeOffice Bietet V O Rt e i L e , h at a B e R auch tÜcKeN
-Mobile Arbeitsformen aus Sicht von Betrieben und Beschäftigten Homeoffice bietet Vorteile, hat aber auch Tücken /November 2019 - https://www.econstor.eu/ BITSTREAM/10419/216702/1/ KB201911.PDF
NBER working papers are circulated for discussion and comment purposes. They have not been peerreviewed or been subject to the review by the NBER Board of Directors that accompanies official A Service of NBER publications.
econstor
zbw
© 2013 by Nicholas Bloom, James Liang, John Roberts, and Zhichun Jenny Ying. All rightsLeibniz-Informationszentrum reserved. Wirtschaft Leibniz Information Centre Short sections of text, not to exceed two paragraphs, may be quoted without explicit permission provided for Economics Make Yourincluding Publications that full credit, © notice, isVisible. given to the source.
Grunau, Philipp; Ruf, Kevin; Steffes, Susanne; Wolter, Stefanie
Research Report
Mobile Arbeitsformen aus Sicht von Betrieben und Beschäftigten: Homeoffice bietet Vorteile, hat aber auch Tücken IAB-Kurzbericht, No. 11/2019 Provided in Cooperation with: Institute for Employment Research (IAB)
Seite 142
Suggested Citation: Grunau, Philipp; Ruf, Kevin; Steffes, Susanne; Wolter, Stefanie (2019) : Mobile Arbeitsformen aus Sicht von Betrieben und Beschäftigten: Homeoffice bietet Vorteile, hat aber auch Tücken, IAB-Kurzbericht, No. 11/2019, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg
This Version is available at: http://hdl.handle.net/10419/216702
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BsO-stuDie 2015
-bso-Studie 2015 (Verband Büro-, Sitz und Objektmöbel e. V.) bso-Studie 2015
-https://iba.online/site/assets/files/2463/ bso-studie-2105_03.pdf
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Deep wORK
- Deep Work – zur Relevanz eines «wiederentdeckten» Arbeitsmodus für die Gest. von Arbeit und Büroräumen - https://www.fhnw.ch/de/die-fhnw/ hochschulen/psychologie/medien/news/ die-relevanz-von-deep-work/media/deepwork_hartmut-schulze_2018-11-22.pdf
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Status quo der Büro-Arbeitsplätze in Deutschland
Deep Work – zur Relevanz eines «wiederentdeckten» Arbeitsmodus für die Gestaltung von Arbeit und Büroräumen EINE INFORMATION DES Prof. Dr. Hartmut Schulze Donnerstag, 22. November 2018 / fon Jahrestreffen / Bern
aRBeit 3.0
-Arbeit 3.0 Arbeiten in der digitalen Welt - BITKOM -https://www.bitkom.org/sites/default/files/ pdf/noindex/Publikationen/2013/Studien/ Studie-Arbeit-3-0/Studie-Arbeit-30.pdf Arbeit 3.0 Arbeiten in der digitalen Welt
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D i g i ta L i s i e R u N g D e R aRBeit
Gr Interakt Org (2017) 48:247–258 https://doi.org/10.1007/s11612-017-0391-5
HAUPTBEITRÄGE
Digitalisierung der Arbeit: Konsequenzen für Führung und Zusammenarbeit Conny H. Antoni1 · Christine Syrek2
Online publiziert: 2. November 2017 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017
Zusammenfassung In diesem Beitrag fokussieren wir die Merkmale und Anforderungen digitaler Führung und Zusammenarbeit bei komplexen und dynamischen Projektaufgaben, die vermittelt über moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bearbeitet werden. Anhand des vorliegenden Forschungsstandes gehen wir der Frage nach, inwieweit sich die These stützen lässt, dass Führung bei komplexer digitaler Zusammenarbeit nur gelingen kann, wenn Führungsfunktionen an das Team delegiert werden und personale Führung durch strukturelle Führung ergänzt wird. Trotz vieler uneinheitlicher Befunde zu den Effekten digitaler Führung scheinen die vorliegenden Forschungsergebnisse dafür zu sprechen, dass mehr geteilte Führung in selbstregulierenden Projektteams die Teamleistung fördert. Schlüsselwörter Digitale Führung · E-Führung · Virtuelle Führung · Geteilte Führung · Virtuelle Teamarbeit · Digitale Kooperation · Informations- und Kommunikationstechnologie · Selbststeuernde Teams
Der Beitrag entstand im Rahmen des vom BMBF und ESF geförderten und vom Projektträger Karlsruhe betreuten Verbundprojektes „Modelle ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit (vLead)“,
Digitalization of work: consequences for leadership and cooperation Abstract In this paper, we focus on the characteristics and requirements of digital leadership and cooperation when teams are working on complex and dynamic project tasks, and cooperation is mediated by modern information and communication technology. Based on current research results we discuss the question, whether the thesis can be supported that leadership of complex digital teamwork can only be successful if leadership functions are delegated to the team and personal leadership is complemented by structural leadership. Despite many ambiguous research results regarding the effects of digital leadership current findings seem to support that more shared leadership in self-managing project teams seems to be helpful for team performance. Keywords Digital leadership · E-leadership · Virtual leadership · Shared leadership · Virtual teamwork · Digital cooperation · Information- and communication technology · Self-managing teams
1 Digitale Führung und Zusammenarbeit – ein wichtiges, aber vernachlässigtes Thema Die Digitalisierung der Arbeit eröffnet die Möglichkeit ei-
Ramona Böhm
- Digitalisierung der Arbeit: Konsequenzen für Führung und Zusammenarbeit/ 02.11.2017 -https://link.springer.com/content/ pdf/10.1007/s11612-017-0391-5.pdf
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SVENJA WARN E RS New Work, New Office - New Community Die soziale Vernetzung am Arbeitsplatz.
Inhaltsverzeichnis Einleitung und Hypothese Querschnittsvorlesungen | Kollisionen | Urbanes Büro | Space for Creative Thinking | Space Syntax | Die Zukunft der Arbeit New Work, New Office - New Community | Hypothese | Wandel der Arbeitswelt | Wohlbefinden | Covid 19 | Generationskonflikt | Kriterien funktionierender Marktplatz | Ausblick Projektlösungen Produktlösungen Situationslösungen Studien
Fazit
S v e n j a Wa r n e r s
Literatur- und Abbildungsverzeichnis
New Wor k , New O ffi c e - N e w Co m m u n i ty Die Wichtigkeit sozialer Vernetzung am Arbeitsplatz.
Hypothese Soziale Vernetzung ist immer eine selbstverständliche Sache gewesen. Doch die letzten Monate waren wie ein Realexperiment in dem deutlich wurde, wie abhängig der Mensch von sozialen Kontakten ist. Aus New Work, New Office ist auch eine New Community hervorgegangen. Die Erfahrung und Evaluation aus der Lockdown Zeit von Covid 19 zeigt wie notwendig diese Community ist. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Hintergrund erfolgreicher Arbeit, zufriedenen Mitarbeitern und welche zentrale Rolle die Community hierbei spielt.
S v e n j a Wa r n e r s
Wissenschaft und Gestaltung Innenarchitektur ist schon lange keine rein ästhetische Disziplin mehr. Gerade im Bereich der Bürogestaltung liefern wissenschaftliche Studien interessante Erkenntnisse. Diese dienen den Architekten der Büroraumgestaltung als Grundlage ihrer Arbeit. Die praktische Evaluation ist bisher jedoch schwierig zu fassen, da noch keine Langzeitstudien die Auswirkung beschreiben können. Daher ist es wichtig, von Anfang an eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Gestaltung zu schaffen. Liegen einem Projekt eine Planungstheorie, Analyse und Evaluation zugrunde, können Prognosen zur zukünftigen Nutzung getroffen werden. Theorien erhalten außerdem durch Experimente und Erfahrungen mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit und machen so aus der Innenarchitektur eine für alle greifbare Fusion aus Wissenschaft und Gestaltung. Ein Projekt basiert so von Anfang an auf einer wissenschaftlichen Grundlage, hinter der nachweislich mehr steckt als eine ästhetische Idee. Hypothesen und Visionen zu definieren schafft hierbei Leitlinien für die Gestaltung. Um die Evaluation, die Grundlagen für neue Erkenntnisse bildet, durchführen zu können ist es wichtig Experimente zu machen. Diese stetig zu evaluieren erzeugt belegbare Erfahrungen. Jedes Projekt ist ein Experiment, bei dem eine Hypothese das Planungsziel definieren sollte. Innenarchitektur kann also als Reallabor verstanden werden, um z.B. zu Evaluieren, ob Menschen sich so verhalten wie es vorher hypothetisch angenommen wurde.
K O LLI SI ON E N
Mark Phillips
( H o c h s c h u l e C o b u rg )
Kollisionen lassen sich als ungeplante Begegnungen beschreiben. Kollidieren zwei Objekte haben sie in diesem Moment einen Einfluss aufeinander. Eine Begegnung mit Effekt. Menschen begegnen sich spontan auf der Straße, im Supermarkt, im Restaurant oder eben im Büro und oft entsteht aus genau diesen Begegnungen ungeplante Treffen mit Effekt - Treffen die im zwanglosen ablaufen und in denen die Personen nur so vor Ideen sprudeln. Doch wie können diese Effekte erkannt werden? In welchen Räumen finden Kollisionen statt und welche Art von Räumen fördern ungeplante Begegnungen? Was ist Kreativität? Wie ist man überhaupt kreativ? Ist der Begriff Arbeit, und das, was wir allgemein darunter verstehen überhaupt geeignet um kreativ zu sein und innovativ? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Räumen, in denen wir arbeiten und der kreativen und innovativen Tätigkeit?1 Die Ideenentwicklung und das Kreativ sein bewegt sich in einem Kreislauf aus Input durch Umwelteinfluss und Austausch mit Anderen. Dieser Ablauf lässt sich als Inspiration definieren und erzeugt neue Ideen. Die Ideen werden wiederum an die Umwelt weitergegeben um sie zu publizieren und zu verbreiten. Innovation beschreibt neue und smarte Ideen. Innovativ ist also, wer aufmerksam ist, sich austauscht und sich Neuem und Unbekanntem zuwendet. Phillips zitiert in diesem Zusammenhang Ellen J. Langer, die aktives Kreativ sein wie folgt beschreibt:„ [...], sich Neuem und Unbekanntem aktiv zuzuwenden, offen zu sein für Lernsituationen, Sachverhalte aus immer
1 Vgl. Phillips, Mark: Onlinevortrag Kollisionen 05/2020
neuen Blickwinkeln zu betrachten und sich eigene Lernstrategien zu schaffen.“2 Es bedarf also aktiver Zuwendung und Bereitschaft der Gestaltung des eigenen Umfelds. Wer dies zulässt und aktiv handelt verlässt seine Komfortzone und wagt sich in die Risikozone, in der sich der Mitarbeiter auf neue Herausforderungen einlässt und Wachstum entsteht. Fühlt sich ein Mitarbeiter in seinem Unternehmen unwohl oder unter Druck gesetzt, wie es häufig in hierarchischen Strukturen der Fall ist, kann er sich nicht frei entfalten, bleibt in seiner Komfortzone oder gelangt sogar in die Panikzone. Unternehmensstrukturen, sowohl räumlich als auch organisatorisch, müssen zwanglos, wertschätzend und Vertrauen entgegenbringend sein.
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Ellen J. Langer, zitiert in: Phillips, Mark: Kollisionen, Hochschule Coburg, 2016 Csikszentmihalyi, Mihaly: Kreativität, Klett Cotta, 8. Aufl. 2010 Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017 Prof. Gigerenzer, Gerd: Risiko, C.Bertelsmann, 2013 Doorley, Witthoft, Kelley: How to set the stage for collaboration, Wiley, 2012
S v e n j a Wa r n e r s
Kreativität und Innovation sind ein Entscheidungsprozess. Bestimmte Dinge, wie mögliche Gruppen, gewisse Orte oder Umgebungen helfen dabei Entscheidungen zu treffen. Diese brauchen jedoch Zeit, die Musephase, die den Flow3 anregt, muss in den Alltag eingebaut werden und als Teil des Prozesses und somit Teil der Arbeit anerkannt sein: Zeit für Kreativität und Entscheidungen: „Space for creative thinking.“4 Der Entscheidungsprozess wird in zwei unterschiedliche Wege unterteilt: intuitive Entscheidungen, die über Erfahrungen getroffen werden und rationale Entscheidungen, die eher mühsam sind und über die viel nachgedacht werden muss. „Intuitive Entscheidungen bringen jedoch bei nicht ausreichend bekannten Risiken nachweislich die besseren Entscheidungen.“5Um also schlussendlich kreativ tätig zu sein stellt „How to set the stage for creative collaboration“6 vier Bereiche des Büros fest: „die home base (Arbeitsplatz), das gathering (Besprechung), die infrastructure (Infrastruktur) und die transitionzone (Zwischenraum). Die Transitzone ist hierbei der Bereich, in dem sich Personen aus verschiedenen Abteilungen treffen. Diese Zwischenräume können also als Orte der Kollisionen festgestellt werden.
U R BA N E S B ÜR O
Karim El- Ishmawi
(Kinzo)
„Wir wollen Unikate und Werte schaffen, die nachhaltig Prozesse beeinflussen und das Leben und Arbeiten unserer Kunden verbessern.“7 Ein Projekt bei Kinzo beginnt im ersten Schritt immer mit einer genaue Analyse der Arbeitsprozesse. Hierbei steht die Betrachtung des großen Ganzen im Fokus, welches auch die Prozesse hinter den Kulissen beinhaltet. Mittels Workshops werden im Vorfeld Probleme, Wünsche und Vorstellungen des Kunden ermittelt, woraus sich entsprechende Themenfelder ergeben. Das Resultat ist ein Büro, das keine Schablonenlösung anbietet, sondern einen architektonischen Rahmen für mehr Flexibilität und Kreativität schafft.8 Im Zentrum der Überlegungen stehen die Bedürfnisse jedes Einzelnen aber auch der Gedanke die Gemeinschaft gezielt zu fördern, und die Mitarbeiter zu einer Community zu vereinen. Das Büro ermöglicht eine Interaktion zwischen Mensch, Gemeinschaft und Raum. Durch die physische Auseinandersetzung mit dem Raum werden gemeinsame Energiemomente freigesetzt, die Karim El-Ishmawi mit Momenten aus seinem Nachtclub vergleicht, in dem Menschen gemeinsame Musikmomente zelebrieren, die ihr Gemeinschaftsgefühl stärken.9 Im Konzept werden verschiedene Arbeitsweisen, zentrale Werte des Unternehmens und der Umgebung berücksichtigt und resultieren in sich daraus ergebenen Themen und Bereichen. Für den Hauptsitz des südkoreanischen Kosmetikkonzerns Amore Pacific entwickelte Kinzo eine Innenraumgestaltung, die die Lebendigkeit und Farbigkeit des urbanen 7 El-Ishmawi, Karim: Kinzo und Küchen, in: Kinzo.de, [online] www.kinzo-berlin.de/ein-fallbeispiel [07.09.20] 8 Vgl. El-Ishmawi, Karim: Onlinevortrag, [05/20] 9 Vgl. El-Ishmawi, Karim: Onlinevortrag, [05/20]
ABB. 01 | Amore Pacific F21
Kontexts von Seoul ins oberste Geschoss („F21“) transportiert und den Mitarbeitenden ein Künstleratelier als Dreh- und Angelpunkt bietet. Der Einsatz von rohen Materialien und kräftigen Farben sowie der Kontrast zwischen der dunklen Rasterdecke und dem Boden aus Sperrholzplatten, sind ein Beispiel des spielerischen Gestaltungsansatzes, die eine offene und kreative Arbeitsatmosphäre fördern.10 Kinzo stellt bei der Konzeptentwicklung stets ein Thema in den Fokus, von dem die Gestaltung ausgeht. Das Konzept von Amore Pacific basiert auf der Struktur einer Stadt im Kontext der Lage, Arbeitsweise und Unternehmensphilosophie. Jede Stadt besitzt ein Zentrum: Hier befinden sich Rathaus, Marktplatz, Universität und ein Park. Außerdem gibt es Nachbarschaften und Siedlungen, die sich wiederum in Grundstücke unterteilen. Zunächst werden Bereiche definiert, die visuelle und akustisch Abtrennungen schaffen. Dabei entstehen Verkehrswege und natürliche Hotspots, an denen sich Menschen bewusst treffen sollen. Es entsteht eine natürliche Bewegung und Zusammentreffen der Menschen. Das strategische Positionieren von Bereichen schafft Bewegung und Austausch und ist der Schlüssel für ein funktionierendes Konzept. Analog zum Beispiel Amore Pacific funktionieren auch Konzepte anderer Unternehmen, wobei individuelle Abweichungen je nach Bedürfnissen entstehen.
S v e n j a Wa r n e r s
10 Vgl. Kinzo: Amore Pacific F21, in: Kinzo.de, [online] https://kinzo-berlin.de/work/1872/
A M O R E PA C I F I C
Marktplatz Welcome Coffee Testing
ABB. 02 | Amore Pacific F21
Universität library presentation workshop research focus ABB. 03 | Amore Pacific F21
Park Meet Relax Play Fun ABB. 04 | Amore Pacific F21
Team Haus brainstorm focus thinking presentation ABB. 05 | Amore Pacific F21
Team Area workshop presentation brainstorming relaxing ABB. 06 | Amore Pacific F21
Testing Lab
ABB. 07 | Amore Pacific F21
S v e n j a Wa r n e r s
presentation testing
SPA C E F O R CR E AT IV E T HIN K IN G
Christine Kohlert Christine Kohlert thematisiert in ihrem Vortrag ihr Buch „Space for creative thinking“11, welches den Zusammenhang zwischen Arbeits- und Lernwelten erforscht. Die Voraussetzungen von kreativem Denken definiert sie über die Begriffe: „Wohlbefinden, Kreativität und Gesundheit.“ Der heutige Mitarbeiter arbeitet ortsunabhängig, dort wo er gerade am liebsten arbeiten möchte. Dies kann zum Beispiel im Büro, aber auch im Café oder Homeoffice sein. Woraus sich die Frage entwickelt, wofür man Büros noch braucht? Doch gerade dieser Ort des Treffpunkts ist so elementar, denn Menschen sind soziale Wesen und wollen gemeinsam als eine Community zusammen arbeiten und Ideen miteinander teilen. Damit dieser Treffpunkt funktionieren kann müssen die Mitarbeiter sich dort gerne aufhalten. Sprich, sie müssen sich wohlfühlen. „Doch was bedeutet Wohlfühlen“, fragt sich auch Christine Kohlert.12 Wohlfühlen bedeutet Wertschätzung! In einem offenen und vertrauensvollem Umfeld zu arbeiten, in dem die Mitmenschen gut miteinander auskommen und das Gefühl von Wichtigkeit, Authentizität und Anerkennung vermittelt wird, kann ein Mensch lernen und sich kreativ entfalten. Aus der Wohlfühlpyramide von Jaqueline Vischer geht hervor, dass sich das Wohlbefinden in drei Stufen unterteilt.13 Stufe 1 umfasst das körperliche Befinden, sprich ob das Mobiliar, die Beleuchtung, die Akustik oder die Hygiene passt. Darüber steht das funktionale Wohlbefinden, welches auf der Unterstützung der Arbeit basiert. Das psychologische Wohlbefinden ist maßgeblich für die Qualität des Arbeitsplatzes und meint, dass sich die Mitarbeiter zugehörig oder anerkannt fühlen. Deshalb ist es wichtig Wohlfühlflächen zu schaffen, in denen gemeinsam gedacht und gearbeitet werden kann. 11 Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017 12 Vgl. Kohlert, Christine: Onlinevortrag Space for creative thinking, [05/20] 13 Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017
14, 15 Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017
ABB. 08 | Satisfaction and Wellbeing
ABB. 09 | Arbeitsplatztypen
ABB. 10 | Orte des Büros
S v e n j a Wa r n e r s
Damit sich jeder wohlfühlt, müssen die Bedürfnisse des Nutzers im Fokus stehen. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass der Nutzer nicht einfach der Arbeitnehmer ist, sondern es viele verschiedene Arbeitstypen gibt. Introvertierte Personen verhalten sich anders als Extrovertierte (s. Bild 9, rechts)14. Es ergeben sich also verschiedene Typen und Bedürfnisse, die unterschiedliche Arbeitsbereiche fordern. Daher müssen alle stattfindenden Aktivitäten Raum erhalten, sprich: „Konzentration, Kommunikation, Erholung und Zusammenarbeit“ (s. Bild 10, rechts).15 Verkehrswege schaffen Bewegung und Begegnung im Büro, die durch Markenidentität miteinander verknüpft werden. Das Zusammenspiel dieser Faktoren schafft den „Space for creative thinking.“
SPA C E SYN TAX
Kerstin Sailer Um innenarchitektonische Räume und Verhaltensweisen wissenschaftlich zu hinterlegen benötigt es Fragen, Experimente und Evaluation. Gerade in der Anforderung Bürogestaltung müssen die Bedürfnisse vieler Personen in ein Konzept einbezogen werden. Um Grundaspekte zu ergründen und wissenschaftliche Antworten auf Verhaltensweisen zu bekommen, muss der Architekt mutig und innovativ denken, um die Zukunft der Arbeit besser zu verstehen und auf Veränderungen reagieren zu können. Jede Entscheidung des Architekten beeinflusst das Leben im Gebäude. Es geht um die Überlegung wie Büro in der alltäglichen Nutzung funktionieren und wie sich Menschen im Gebäude verhalten. Zum einen steht der Mensch als Einzelperson hierbei im Fokus, zum anderen mit seiner Position in der Gruppe. Wichtig ist, „The real use of space“ zu berücksichtigen, wie Kerstin Sailer es bezeichnet.16 Architekten müssen verstehen wie Menschen sich wohlfühlen anstatt architektonische Meisterwerke, die eher ein Kunstwerk darstellen, zu errichten. Denn der Raum prägt den Menschen und der Mensch prägt den Raum. Hierbei spielt die sozialgesellschaftliche Lage eine große Rolle. Ist die architektonische Struktur (Raumaufteilung) zum Beispiel eher auf Begegnungen ausgelegt, überschneiden sich Verkehrswege, sollen Distanzen gewahrt werden, wie es aktuell durch die Situation Covid 19 der Fall ist, müssen auch diese räumlich bestimmt sein. Wie können verschiedene architektonische und sozialen Bedürfnisse miteinander funktionieren? Um dieser Frage nachzugehen hat Kerstin Sailer den „Space Syntax“17 aufgestellt. Verkehrswege, Begegnungen oder Rückzugsmöglichkeiten werden unter den Gesichtspunkten von 6 Hypothesen bewusst in das Gesamtkonzept eingebunden. 16, 17 Vgl. Sailor, Kerstin: Onlinevortrag Space Syntax, [05/20]
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H Y P O T H E S E N räu mlic h e r F u n k tion e n
Seeing and Being Seen (Sehen und Gesehen werden) Um ein funktionierendes Gebäude zu schaffen, sind Wechselwirkung zwischen öffentlichen und privaten Bereichen wichtig. Wo halten sich Menschen im Raum am liebsten auf, um die Kontrolle und Sicherheit zu behalten und wo fühlen sie sich an ihrem Aufenthaltsort wohl? Granting Access (Zugang und Struktur des Gebäudes) Der Zutritt und die Anordnung von Räumen im Gebäude hat Einfluss auf die Wirkung der Gesamtstruktur. Wirkt ein Gebäude durch seine Erschließung und Raumkonfiguration kompliziert oder logisch? Enabling Routines (Tägliche Bewegungsabläufe) Raum ist eine dynamische Erfahrung: Wegführungen und Raumkonstellationen schaffen ein dynamisch, räumliches Bewegungskonzept, welches Verkehrswege vorsieht, in denen Hotspots und Rückzugsnischen entstehen. Creating an Interface (Soziale Schnittstellen erzeugen) Gebäude sollen Schnittstellen zwischen verschiedenen Menschen bilden. Aufenthaltsbereiche werden so komponiert, dass interne Gruppentreffen, genauso wie spontane Begegnungen stattfinden können. Boundary Maintenance (Grenzen aufrechterhalten) Die räumliche Positionierung von Mitarbeitern zielt normalerweise auf eine Korrespondenz untereinander ab, bei der schnelle Abstimmung wichtig sind. Für Kreativprozesse ist es jedoch entscheidend, verschiedene Expertisen zufällig im Laufe des Arbeitstages zusammen zu bringen, wie z.B. in Gemeinschaftsbereichen. Rückzugsorte anbieten Das nicht Gesehen werden ist genauso wichtig wie die Begegnung. Die Menschen müssen Orte haben, in die sie sich zurück ziehen können.
S v e n j a Wa r n e r s
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D i e Zukun ft d e r Arb e i t
Raphael Gielgen Der Vitra Trendscout, Raphael Gielgen, verfolgt in seiner Forschung die Frage „Wie arbeiten wir morgen?“ Im Vortrag thematisiert er die Schlüsselfaktoren, die seiner Meinung nach für die zukünftige Arbeit entscheidend sein werden. Über die Büroarchitektur, der in vielen Bereichen noch anhaltenden Vergangenheit, spricht er als Architektur der Kontrolle. Inspiration werde Manipulation ersetzen und Kollaboration, Teilhabe und Experiment die Kontrolle. Für die individuelle und kollaborative Zukunft stellt er folgende Themen in seinem „Work Panorama“ vor: human core, campus community, cluster economy, talent transfer, machine minds, permanent beta, ecofriendly und transversality. Old Work vs. New Work: How we think and design. Im Vergleich der „alten“ zur „neuen“ Arbeit besteht die Frage wie sich zukünftig das Denken und Gestalten entwickeln wird. Hierbei spielt Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Das Human Centered Design wird durch Planet Centered Design ergänzt. Nachhaltigkeit nimmt immer stärker an Bedeutung zu und fokussiert eine Verantwortung des Planers für seine Umgebung. Nachhaltige Lösungen erfordern oft kreative und innovative Ansätze. In der neuen Arbeit geht es also auch um neue Lösungswege, welche nach abduktivem Denken verlangen. Das ständige verlassen der Komfortzone und Auseinandersetzen mit Probleme, im Gegensatz zum bloßen induktiven und deduktiven Denken, wird zentrale Herausforderung, um in der zukünftigen Arbeitswelt mithalten zu können.
How we educate and work. Aktuell gestaltet es sich aufgrund verschiedener Generationen und Bildungsgrundlagen schwierig neue Arbeitsweisen zu etablieren. Denn diese verlangen nach neuen Denkmustern, welche schon in der Schulund Berufsausbildung der zukünftigen Arbeitskräfte berücksichtigt und integriert werden muss. Aktuelle Jobs haben Halbwertszeiten und können zukünftig teilweise durch Maschinen ersetzt werden. Dadurch ergeben sich wiederum ganz neue Berufsfelder. Gielgen spricht von einer anderen Ausbildung, als sie momentan gängig ist. Studenten erlernen Fähigkeiten, sodass sie abduktiv denken können und sich flexibel auf Veränderungen einstellen können. Dieser Ansatz muss jedoch schon in der Schule verfolgt und nahe gebracht werden, damit die nachwachsende Generation für diese Art Arbeit vorbereitet ist. Hierbei werden dieselben Themenfelder gelehrt, jedoch mit einem anderen Ansatz aus Exploration, Expression und Exposition. Kinder sollen mit einer konkreten Fragestellung in ein Thema geleitet werden, für das sie expressiv reale Lösungsansätze finden sollen, um diese schlussendlich in einer Vortrags-/ Verkäufersituation weiterzugeben.
How we create data and use tools. Neben der Architektur, dem analogen Raum, ist entscheidend, wie Unternehmen den digitale Raum für sich nutzen. Das Gebot der Zeit besteht darin, bestehende und neue Technologien mit Bedacht neu zu definieren. Hierbei können Daten und Statistiken helfen Situationen
S v e n j a Wa r n e r s
Die Architektur spielt als Schlüsselressource für die Veränderung der Arbeit eine große Rolle. Raum läd dazu ein, die Veränderungen der Arbeitsweise zu erfahren und bildet über die innenarchitektonischen Strukturen, die zukünftigen Arbeitsstrukturen ab. Um Teil der Unternehmensidentität zu werden ist die Architektur ein wesentlicher Treiber für die Identifikation des Mitarbeiters.
abzubilden und dadurch Berufsbilder neu zu generieren. Neue Technologien werden schon manchmal genutzt, sind aber noch nicht in den gängigen Alltag übernommen worden. Beispielsweise Buchhaltungs- oder Projektmanagementprogramme, welche die Arbeiten nicht nur erleichtern sondern auch abnehmen. Gielgen beschreibt eine auf Standards wie MS Office Programme beschränkte Welt, in der Arbeitgeber bisher eine zu große Hürde für technologische Innovationen sehen. Dabei wird es immer wichtiger mit innovativen Technologien umgehen zu können. Denn Datenvolumen z.B. in virtuellen Räumen oder Datenmengen in Clouds nehmen weiter zu. Gerade im Bereich des Bauens, wird die virtuellen Architektur der Arbeit sich immer mehr Zeit von der nehmen, die bis heute in der physischen Architektur stattgefunden hat. Beispielsweise durch CAD Pläne und 3D Renderings anstatt von analogen Modellen oder händischen Visualisierungen. Vorgänge können dadurch verbessert, beschleunigt, gesichert und ausgetauscht werden. Wie es in Ansätzen heute schon vorhanden ist, geht Gielgen davon aus, dass ganze Gebäude immer smarter werden und mit digitalen Layer ausgestattet werden aus denen ein kognitives Gebäude entstehe. Diese digitalen Gebäudesysteme werden bereits von einigen Startups entwickelt. Gielgen geht davon aus, dass prozesshafte Arbeit zukünftig von sogenannten machine minds, Maschinen von künstlicher Intelligenz, übernommen werden. Je weniger prozesshaft gearbeitet wird, desto wichtiger wird Kreativität und Gesundheit, welche unmittelbar durch die Umgebung beeinflusst wird. How population is growing and creating a next generation. Die nachwachsende Generation hat durch den Kontext der aktuellen Welt eine höhere Lebenserwartung und möchte daher mehr aus der Zeit
machen. Doch sie fragen sich, ob sie überhaupt so alt werden wollen. Festzustellen, zu hinterfragen, kann es so weitergehen? Nein! Dieser nachhaltige Gedanke wird sich ebenso auf die Arbeitswelt übertragen. How it will continue. Gielgen betont, wie wichtig es für Unternehmen ist auf die räumlichen, gesellschaftlichen und psychologischen Bedürfnisse des Arbeitnehmers einzugehen. Ein zukünftiges Unternehmen muss einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und dem Arbeitnehmer Möglichkeiten bieten, die sich von der hierarchischen Arbeit der 90er unterscheidet. Gute und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen, die kreativ und innovativ arbeiten ist grundlegend dafür ein erfolgreiches und umsatzstarkes Unternehmen zu führen. Die Architektur, lässt sich als bewussten Ansatz verstehen und umsetzen, um eingefahrene Strukturen aufzubrechen und weiterzuentwickeln. Der Mitarbeiter neuer Generationen hat einen anderen Anspruch als der frühere Mitarbeiter, da er mit einem anderen Weltbild und damit einem neuen Anspruch an Arbeit aufwächst. Hierbei ist besonders die Nachhaltigkeit eine besondere Herausforderungen für die Menschen. Jedes Unternehmen hat „Sustainability Goals“, die definieren wie viel rundum das Büro verbraucht wird. Entscheidend wäre die Aufgabe im großen Maßstab zu denken. Hierzu gehören neue Bauweisen zu etablieren, wie z.B. den konstruktiven Holzbau oder jahreszeitlich, regionales Kochen. Biophilieelemente oder Kunstwerke können einen neuen Kontext zur Natur schaffen. Geht das Unternehmen mit einem guten Beispiel voran, werden die Menschen direkt erreicht. Ihnen wird gezeigt, wie es funktionieren kann und ein umdenken wird direkt bei den Privatpersonen erreicht werden. Gielgen sieht hier drin einen Ansatz des Umdenkens.
Voraussetzung bleibt die permanente Fähigkeit des Menschen kritisch zu Denken und zu Hinterfragen. Experimente zu machen und Fakten nicht einfach hinzunehmen, wird laut Gielgen, die zukünftige Arbeitswelt ausmachen. Langfristig werden daher Unternehmen, die sich nicht weiterentwickeln und den Menschen nicht als bloßen Arbeitnehmer sondern Mitarbeiter betrachten nicht mithalten können. Heute merkt man diese Auswirkung vielleicht noch nicht so stark bzw. ist dieser Prozess erst am Anfang. Sobald aber neue Generationen, mit anderen Ansprüchen und Werten (Generation Greta) den Arbeitsmarkt dominieren, wird diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten sein.18
18 Vgl. Gielgen, Raphael: Onlinevortrag Trendscout Future, [06/20]
Human Core
Work Panorama
Campus community
Connectivity is the key for a critical driver of economic growth and prosperity! Clusters grow out of connectivity not out of city districts or places by themselves. To build up a complex network within the flow of goods, services, people, ideas and capital means to think in a bigger picture. There is not just one way to build up these clusters!
Talent Transfer
The campus has become a centre of gravity for new flexible, multipurpose and urban community structures. It is an environment that provides the space, community and services to all members needs to create their life’s work. By providing a personal touch to company buildings and empowering the community managing the campus is the blueprint for the company building of tomorrow.
Cluster economy
Increasingly healthy lifespans will change how we live and work. Due to that, companies must rethink both productivity and vitality. As the Well Being Institute and the Living Building challenge show, companies of tomorrow do not just maintain their employees health but improve it.
Machine minds
The Garage Spirit brought us big technological innovators and entrepreneurs. But we can not reduce that spirit just on a minority of society. Future skills in a labour changing market require a lifelong learning and transfer of the personal talent. Re-skilling and retraining are essential levers to fuel future economic growth.
Permanent Beta
The world around us is shifting into a unified cloud based environment that transfers any device into a cognitive machine. Decades after Dartmouth conference technology is starting to behave intelligent and unpredictable ways that even it’s creators can not control.
Transversality
Eco friendly
The current economy is not based on the idea of solid products anymore, but driven by permanent modifications and optimization. Every product or technology we use is supported by permanent iterations. Technology, humans and space are always on the move. When it will be done, we have to accept that the answer is never. We have to take a holistic view on the key global issues in our society and markets. How can we rise awareness about our environment and get a sense of urgency? Instead of focusing on specific tasks we have to take a holistic view on social, economy and political topics.
the
Architecture dissolves! The boundaries between industries, classifications and disciplines are gradually dissolving, requiring a continual reinterpretation of spaces and functions. Buildings and rooms are not same anymore. Humans merge the rooms they occupy into the space they need. Space is what you imagine it to be.
D E R M A R K T P L AT Z New Work, New Office, NEW COMMUNITY Die Wichtigkeit sozialer Vernetzung am Arbeitsplatz
ABB. 11 | Israels Plads, Kopenhagen
H Y PO T H E S E
Der Marktplatz - Zentrum der Commun ity/ -cation.
Hypothese Arbeit kann heute aufgrund der technologischen Möglichkeiten an vielen Orten stattfinden. Mitarbeiter entscheiden zunehmend selbst, wo und wie sie arbeiten. Die Wichtigkeit des Büros sinkt dadurch aber nicht etwa, im Gegenteil - das Büro wird zukünftig zentraler Ort der Begegnung und Kommunikation sein. Viele Unternehmen bitten ihre Mitarbeiter mittlerweile, aus ihren Homeoffices wieder an ihre festen Arbeitsplätze zurückzukehren. Denn sie haben erkannt, wie wertvoll Zusammenarbeit ist, wenn es um Kreativität und schnelle Innovation geht. Inspirierende und komfortable Räumlichkeiten jenseits traditioneller Arbeitsplätze fördern die informelle Zusammenarbeit, schaffen eine eng verbundene Gemeinschaft und steigern die Produktivität. Geplante oder spontane Treffen im Büro tragen dazu bei, dass sich die Mitarbeiter besser kennenlernen und einander vertrauen – die Grundvoraussetzungen für eine effiziente Zusammenarbeit. Soziale Bindungen sind die Basis für Vertrauen und Zusammenhalt. Die Arbeit im Homeoffice hat nur dort schnell und gut funktioniert, wo die Mitarbeiter die Beziehungen untereinander bereits vorher vertiefen konnten. Sie haben sich im Laufe der Zeit über direkte Begegnungen, spontane Interaktionen und entspannte Unterhaltungen gefestigt – in einem dafür gezielt entworfenen Umfeld. Die informellen Gemeinschaftsbereiche, auch Zwischenräume genannt, in denen die Mitarbeiter sich austauschen, zusammenarbeiten, konzentrieren und erholen können, haben ein gutes Arbeitsklima und gute Beziehungen geschaffen, bevor sie alle aufgrund der Coronakrise ins Homeoffice gehen mussten.19 Aus Vertrauen und Zusammenhalt entsteht eine 19 Vgl. Wieder vereint: Die Zukunft der Gemeinschaftsbereiche im Büro, Steelcase, 05/2020 [online] https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/arbeitsplatz-nach-covid/wieder-vereint-zukunft-gemeinschaftsbereiche-buro/[07.10.20].
bessere Gemeinschaft, höhere Mitarbeitermotivation, woraus schlussendlich eine bessere Unternehmenskultur hervorgeht, welche unmittelbare Auswirkungen auf das Betriebsergebnis haben. In der heutigen Arbeitswelt suchen Mitarbeiter nach ansprechenden Räumlichkeiten, die sie dazu bringen, gerne zur Arbeit zu kommen. Unternehmen fokussieren sich immer mehr auf das ganzheitliche Wohlbefinden ihrer Belegschaft – ihnen ist das emotionale und physische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter ebenso wichtig, wie die Art und Weise, auf die diese Probleme lösen. Mehr informelle und komfortable Räumlichkeiten, in denen Mitarbeiter adäquat arbeiten, sich treffen und vernetzen können, schaffen hier Abhilfe. „Einfach mal mit den Kollegen Kaffee trinken. Die kollektive Energie und die Atmosphäre einer Umgebung, in der alle ein gemeinsames Ziel verfolgen, macht das Büro einzigartig.“20 „Ein Bürotag funktioniert im Prinzip wie eine WG-Party: Man schwärmt aus zum Tanzen, Trinken und Knutschen – und dann geht man wieder in die Küche um sich auszutauschen und Nachschub zu holen. Deswegen ist dort immer am meisten los! Und das spiegelt sich nun vermehrt in der Gestaltung und Architektur moderner Arbeitswelten wider. Es ist ein multifunktionaler Ort, der wie kein anderer im Büro für Kommunikation steht.“21 Die Küche lässt sich hierbei als eine Art Marktplatz übersetzen, wo informelle und spontane Begegnungen stattfinden können und sollen. Menschen verschiedener Expertise, Abteilungen und Generationen treffen dort aufeinander und haben die Möglichkeit sich in einem lockeren Umfeld kennenzulernen und auszutauschen. Im Folgenden wird daher der Marktplatz stellvertretend als Ort der spontanen Begegnungen untersucht. Dieser Bereich fördert spontane Kommunikation und Interaktionen, und schafft Beziehungen die maßgebend für ein produktives und erfolgreiches Unternehmen sind. Durch die direkte Zusammenarbeit entstehen Innovation und Wachstum, die zwei wichtigsten Voraussetzungen, um in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben. 20 Vgl. Wieder vereint: Die Zukunft der Gemeinschaftsbereiche im Büro, Steelcase, 05/2020 [online] https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/arbeitsplatz-nach-covid/wieder-vereint-zukunft-gemeinschaftsbereiche-buro/[07.10.20].
21 El-Ishmawi, Karim: Ein Fallbeispiel, Kinzo, 05/2020 [online] https://kinzo-berlin.de/ein-fallbeispiel/ [07.10.20]
WA ND E L DE R AR B E IT S W E LT
NEW WORK, New Office, New Community „Weltweit nimmt der Wettbewerb um qualifizierte Talente zu. Firmen auf der ganzen Welt stehen in Konkurrenz zu führenden Unternehmen, die die Regeln erfolgreicher Unternehmenskultur neu geschrieben haben. Mehr denn je erkennen Unternehmen die Machtverschiebung hin zu qualifizierten Talenten und verstärken ihre Bemühungen, sie mithilfe der Arbeitsumgebung und entsprechenden Angeboten für sich zu gewinnen. Die Millennials haben laut Steelcase Report die Generation X im Jahr 2015 zahlenmäßig überholt. Die Verschiebung der demografische Zusammensetzung äußert sich in den der Millennials neu definierten Arbeitsweisen. Dies stellen auch die traditionell hierarchische Unternehmensstrukturen in Frage und fordern neue Umgangsweisen und Werte. Sie konnten außerdem in höhere Positionen aufsteigen und beeinflussen so die Unternehmenskultur und Kaufentscheidungen von Innen heraus. Ihr Hang zu dynamischeren, weniger hierarchischen und technologisch fortschrittlichen Büroraumgestaltungen führt zu einem Anstieg von Bereichen mit einem bequemeren, komfortableren, vielseitigeren, inspirierenden und wohnlicheren Charakter. Traditionelle Arbeitsweisen haben jedoch besonders in Deutschland noch Bestand, wie Steelcase im Global Report „Mitarbeiterengagement und Arbeitsplätze in aller Welt“[...]feststellt. Immer noch, liegt die Zahl der fest installierte Technik höher als die mobiler Lösungen. Will ein Unternehmen jedoch in der schnelllebigen Zukunft mithalten können, braucht es innovative Lösungen und Produkte, welche nur von motivierten Mitarbei-
tern geliefert werden können. Engagierte Mitarbeiter verfügen über Arbeitsplätze, die selbst bestimmtes Arbeiten begünstigen. Mitarbeiterengagement steht im positiven Zusammenhang mit der Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Dies führt auch der Steelcase Global Report auf. Aus diesem geht hervor, dass 88 Prozent der sehr motivierten und zufriedenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer je nach zu erledigender Aufgabe selbst darüber entscheiden können, wo im Büro sie arbeiten.22 Ein weiterer ausschlaggebender Faktor der technologiereichen Arbeitswelt wird sein, dass maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz künftig prozesshafte Aufgaben ausführen werden. Die Aufgabe des Menschen wird dann hauptsächlich darin bestehen, Ideen, Reputationen und Beziehungen zu pflegen. Es bedarf einer Vielfalt an Beziehungen, Kulturen, Altersgruppen, Disziplin, Geschlecht und Erfahrung um kontinuierlich Ideen zu entwickeln.23 Laut Steelcase verbringen bereits 87 Prozent der Befragten an einem normalen Tag zwei bis vier Stunden abseits ihres Hauptarbeitsplatzes – entweder, um sich mit anderen zu vernetzen oder sich an ein ruhiges Plätzchen zurückzuziehen. Die Arbeitsweise des Mitarbeiter muss räumliche Übersetzung finden und die Möglichkeiten bieten, die er braucht. Die Art und Weise zu Arbeiten lässt sich auf folgende drei Arbeitsweisen aufgliedern: informatives, evaluatives und generatives Arbeiten. Informatives und evaluatives Arbeiten können problemlos mithilfe technischer Mittel ablaufen. Mitarbeiter müssen sich hierfür nicht im selben Raum befinden. Generative Arbeit hingegen schafft neue Ideen und löst komplexe Probleme, welche direkte Zusammenarbeit fordert. Steelcase stellt im Report „How the workplace can improve collaboration“ fest, dass der Anteil kollaborativer Arbeit im Schnitt den Einzelarbeitsanteil übersteigt. Diese Kollaborationen finden nicht nur in Konferenzräumen, sondern während des gesamten Tages statt. Der Grund liegt dabei im oben beschriebenen Rückgang prozesshafter Aufgaben. Die Wissensarbeit wird hierbei der Schlüssel sein, um künftige Innovationen zu schaffen. Wissenserweiterung passiert in vier Phasen: der fokussierten Einzelarbeit, dem kolla22 Vgl. Mitarbeiterengagement und Arbeitsplätze in aller Welt: S. 6f. Steelcase Global Report, 2016 https://info.steelcase.com/globale-engagement-der-mitarbeiter-am-arbeitsplatz-vergleich?hsCtaTracking=5dc19639-73b0-40c4-96aa-c6a300c5d25f%7C0a61267b4ec5-4d86-b114-bf92c1f85b44#key-finding-1[07.10.20]
23 Vgl. Inspirierende Räume: Steelcase Report, S. 6, 2019
borativen Sammeln von Ideen, von anderen zu lernen und sein Wissen aufeinander aufzubauen und das Erlernte miteinander auszutauschen. Um diese Arbeit ausführen zu können wollen Mitarbeiter Orte, die ihre soziale Natur unterstützten. 82% der Befragten sind sich sicher, dass sie nur zusammen mit Anderen ihren Arbeitstag meistern können. Dies wird auch durch Scott Page in „The Difference“ bekräftigt. „Zwei oder drei Personen erzeugen in Zusammenarbeit bessere Ergebnisse als einer alleine.“24 Jedoch können auch zu viele Personen die Zusammenarbeit hemmen, weshalb geplante Meetings oft unproduktiv ausgehen. Aus verschiedenen Studien lässt sich erkennen, dass zwischen vier und acht Personen die ideale Anzahl ist, sodass alle den gleichen Zugang zu Werkzeugen haben und sich alle Face to Face sehen können.25 Hierfür ist wichtig, dass die Technik die Face to Face Interaktion perfekt ergänzt. Alle Orte sollten hierzu mit einer funktionierenden Internetverbindung und Stromversorgung ausgestattet sein. Je mehr der Arbeitsplatz auf Begegnung und Kommunikation ausgelegt wird, desto wichtiger wird auch das Thema Privatsphäre (visuell, akustisch und physisch). Mitarbeiter brauchen Orte, die eine Brücke zwischen Zusammenarbeit und Konzentration, räumlicher Flexibilität und Rekonfigurations Möglichkeiten schlagen sowie Bereiche für informellen sozialen Austausch. Und sie benötigen Orte, an denen ihr Geist zur Ruhe kommen kann, was wiederum die mentale Grundlage für Erkenntnisse und Innovationen legt. Von Café- über Lounge Bereiche bis hin zu kleinen Häuschen oder Büronischen – diese inspirierenden Arbeitsumgebungen sind zu zentralen Elementen geworden, wenn es darum geht, Zusammenarbeit zu ermöglichen und Menschen im Büro Auswahlmöglichkeiten zu bieten, wo und wie sie arbeiten. Ob für Vier-Augen-Gespräche, Arbeitstreffen im kleineren Kreis oder Momente, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einmal ganz für sich sein wollen. Informelle Arbeitsumgebungen bedeuten auch, dass es immer Bereiche geben muss, die nicht im Vorfeld reserviert werden müssen und auch kurzfristig zur Verfügung stehen, wenn andere Besprechungen mal länger dauern oder spontan Entscheidungen getroffen werden müssen. Stehen keine informellen Arbeitsumgebungen zur Verfügung, sind die Beschäftigten gezwungen, sich nach Alternativen umzuschauen. Durch mobile 24 How the workplace can improve collaboration: Steelcase Report, S. 2, 06/2010 25 How the workplace can improve collaboration: Steelcase Report, S. 4, 06/2010
und digital verknüpfte Lösungen wie Laptops und überall verfügbares Wlan haben sie ihr Büro quasi in der Tasche und können praktisch von überall arbeiten. Jedoch laufen Teams dabei Gefahr, auseinanderzubrechen und weniger wertvolle Zeit für direkte Gespräche zu haben, wenn Teammitglieder sich zur Projektbearbeitung auf die Suche nach eben diesen bequemen Arbeitsbereichen machen müssen. Studien zeigen, dass der richtige Umgang mit technischen Hilfsmitteln und der Balance zwischen Home Office und Arbeit im Büro, der Schlüssel für hohes Engagement ist. Steelcase bestätigt auch: „Unmotivierte Mitarbeiter kosten Unternehmen Geld, sie verlangsamen den Projektfortschritt, verschwenden Ressourcen, untergraben die Unternehmensziele und beeinträchtigen die Arbeit der motivierten Kollegen. Aus diesem Grund zählt das Mitarbeiterengagement heute zu den schwerwiegendsten Problemen weltweit führender Konzerne. Unternehmen sind vielleicht in der Lage, die Auswirkungen einiger weniger unmotivierter Mitarbeiter zu kompensieren. Viele Manager sind sich dennoch nicht über den Ernst der Lage im Klaren.“26 Unternehmen, die inspirierende Arbeitsumgebungen bieten und Vernetzung fördern, werden mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit ein größeres Engagement und Wohlbefinden unter ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreichen – und letztendlich einen Arbeitsplatz mit weniger Mitarbeiterfluktuation, mehr Innovation und besseren Geschäftsergebnissen bieten können.“27 Es ist jedoch entscheidend, dass Führungskräfte zeigen müssen, dass sie das Wohl jedes Einzelnen kümmert. Robert Hlawna meint: „Führungskräfte müssen lernen, ihre Mitarbeiter aus der Ferne zu führen.“28 Dies bedeutet mehr Vertrauen gegenüberzubringen, aber genauso für die Mitarbeiter sich in Selbstorganisation und eigenständiger Arbeit zu üben. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass durch mehr Selbstbestimmung und Verantwortung auch die Motivation des Mitarbeiters wächst.
26 Vgl. Trendreport: Design für Arbeits- und Lebensräume: Kinnarps GmbH, 2015 https://www.kinnarps.de/wissen/kinnarps-trend-reporte/trend-report-2/download-2/
27 Vgl. Inspirierende Räume: Steelcase Report, S. 2, 2019 28 Hlawna, Robert: Das Office Post Covid 19, in: md, Ausgabe 09/2020, S. 75
D A S WO HL B E F IN DE N
New Work, NEW OFFICE, New Community
Wohlbefinden
Körperlich, kognitiv und emotional
Organisatorische Unterstützung
Möglichkeit, neue Arbeitswelten anzuwenden
Bandbreite an unterschiedlichen Räumen Verbindungen, Privatsphäre, Komfort
Grundlegende technische Ausstattung Strom und Wlan
ABB. 12 | Bedürfnispyramide Büro
Die Bedürfnishierarchie von Büros, aufgestellt von Steelcase, zeigt welche Faktoren die Grundlagen des Wohlbefindens am Arbeitsplatz bilden. Arbeitsplätze werden traditionell mit dem Ziel gestaltet, effizient zu sein, weshalb oft Einheitsgrößen die Lösung zu sein scheinen. Dies ermöglicht es den Mitarbeitern aber nicht, diejenige Arbeitsumgebung zu wählen, die sich für die zu bewältigenden Aufgaben am besten eignet. Grundlegende technische Ausstattung wie Strom oder WLAN sorgen dafür, dass jeder mobil und agil arbeiten kann. Sei es im Büro, Homeoffice oder anderen beliebigen Orten. Eine Bandbreite an unterschiedlichen Räumen bietet aktivitätsbasiertes Arbeiten und somit zu jeder Zeit die Bedingungen, die der Arbeitnehmer braucht. Seien es kommunikative Bereiche, konzentrierte Arbeitsplätze oder Rückzugsmöglichkeiten. Die organisatorische Unterstützung bedarf der Selbststimmung des Arbeitsortes. Wird dem Mitarbeiter die Wahl überlassen, wo er arbeiten möchte, fühlt er sich durch das entgegengebrachte Vertrauen weniger fremdbestimmt. Agile Arbeit verlangt einen Grad an Kontrollverlust des Arbeitgebers aber auch Eigenverantwortung, Selbstkontrolle und Selbstmanagement des Arbeitnehmers. Werden technische Ausstattung, Räumlichkeiten und organisatorische Unterstützung erfolgreich ausgeführt, kann das Wohlbefinden erheblich gesteigert werden und der Mitarbeiter wird engagierter und weniger gestresst arbeiten. Dies wird durch die körperliche, kognitive und emotionale Zufriedenheit in einem unterstützenden materiellen und sozialem Umfeld geprägt. Sechs von Steelcase identifizierte Dimensionen schlüsseln das Wohlbefinden auf in: Optimismus (Kreativität und Innovation beflügeln), Achtsamkeit (Richtig bei der Sache sein), Authentizität (man selbst sein), Zugehörigkeit(mit anderen verbunden), Bedeutsamkeit(Sinnhaftes tun) und Vitalität (zu Bewegung und Interaktion anregen).29 Um die Bedeutung der sozialen Kontakte am Arbeitsplatz zu verstehen, wird 29 Vgl. Sechs Dimensionen: Steelcase, 2018 https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/wohlbefinden/sechs-dimensionen-von-wohlbefinden-am-arbeitsplatz/
der Faktor Zugehörigkeit nachfolgend näher betrachtet. Soziale Beziehungen bei der Arbeit wirken stärkend und das Gefühl, von anderen gebraucht zu werden ist entscheidend, wenn es darum geht, positive Gefühle freizusetzen. Der Psychologe Abraham Maslow positioniert in seiner Bedürfnispyramide die Zugehörigkeit auf der dritten Stufe, womit dieser Faktor gleich nach physiologischen Grundbedürfnissen wie Nahrung, Wasser, Schlaf, usw. und dem Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit kommt. Zahlreiche Studien und Experimente weisen darauf hin, dass Menschen einander genetisch bedingt brauchen. Die Gallup Forscher Tom Rath und Jim Harter liefern den Beweis dafür, dass enge Freundschaften und positive Interaktionen im Job die Leistungsbereitschaft der Menschen innerhalb eines Unternehmens deutlich ansteigen lassen.30 Zwischenmenschliche Beziehungen sind die Grundlage dafür, dass sich Menschen mit einem Unternehmen, seiner Markenidentität und seinen Zielen verbunden fühlen. „Unternehmenskultur isst Strategie zum Frühstück,“ meint Management Berater Peter Drucker.31 Er beschreibt damit, dass für den Unternehmenserfolg nicht die beste Strategie ausschlaggebend ist. Ist die Unternehmenskultur zu schwach und zeigen die Mitarbeiter kein ausreichendes Engagement, wird sich der Erfolg nur schwer einstellen. Dies bestätigen auch genannte Gallup Forscher. Werden die Unterschiede zwischen der niedrigsten Stufe des Wohlbefindens und vollständig erfüllten Faktoren des Wohlbefindens gegenübergestellt ergibt sich, dass Mitarbeiter, die sich rundum wohlfühlen, um 41 Prozent weniger Gesundheitskosten verursachen als ihre eher unzufriedenen Kollegen, und auch die Fluktuationsrate ist um 35 Prozent niedriger.32 Der Arbeitsplatz als Ort der Begegnung ist einer der wichtigsten Bausteine für eine erfolgreiche Unternehmenskultur. Die entscheidenden Begegnungen finden hierbei nachweislich in informellen Bereichen statt. 30 Vgl. Sechs Dimensionen: Steelcase, 2018 https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/wohlbefinden/sechs-dimensionen-von-wohlbefinden-am-arbeitsplatz/
31 Vgl. Trendreport: Design für Arbeits- und Lebensräume: Kinnarps GmbH, 2015 https://www.kinnarps.de/wissen/kinnarps-trend-reporte/trend-report-2/download-2/
32 Vgl. Arbeitsorte, die das Wohlbefinden beflügeln: Steelcase, 2016 https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/wohlbefinden/arbeitsorte-die-das-wohlbefinden-beflugeln/
Diese können daher gerade bei der Neuausrichtung einer Unternehmenskultur Abhilfe leisten. „Da Arbeit zunehmend mobil und global stattfindet, stellt es eine größere Herausforderung denn je dar, innerhalb eines Unternehmens ein Gefühl der Zugehörigkeit zu vermitteln, doch ist dies sicherlich nicht weniger wichtig geworden“, sagt Arantes von Kinnarps.31 „Führende Unternehmen stellen sicher, dass ihre Arbeitsplatzgestaltung einer der Gründe ist, warum sich Menschen für dieses Unternehmen als Arbeitgeber entscheiden. Sie unterstützen ihre Mitarbeiter dabei, mit anderen zusammen zu arbeiten und sich mit Hilfe von Technologien zu vernetzen. Das Bestreben dieser Unternehmen ist es, mobilen und global verteilten Mitarbeitern dasselbe Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl zu vermitteln wie denen, die dauerhaft vor Ort sind.“31
C O VI D 19
New Work, New Office, NEW COMMUNITY
Warum fehlt den Menschen das Büro? Der Mensch ist ein soziales Wesen, er braucht Austausch, Inspiration und Input seiner Umgebung sowie neue Herausforderungen um Ideen und Produkte zu entwickeln. All diese Faktoren sind in den letzten Monaten nicht nur sehr kurz gekommen, sondern haben gänzlich gefehlt. Befragt man Unternehmen nach Neuheiten und Innovationen, werden diese eher flach ausfallen. Regionale, nationale und globale Arbeitsabläufe stützen sich seit März 2020 auf Technologien wie Chats, Mailprogramme oder Videokonferenzen und konnten dadurch weiterhin agieren. Mit der schnellen Aufrüstung technischer Grundhilfsmittel ist die Möglichkeit geschaffen worden, von überall zu arbeiten. Dem Mitarbeiter muss nun etwas angeboten werden, was ihn veranlasst auch langfristig gerne in das Büro zurück zu kehren. Ein ansprechendes Raumangebot, in dem Kommunikation und Kollaboration mit anderen Mitarbeitern stattfinden kann, inspiriert hierbei zur Rückkehr. Wenn das Büro genauso gemütlich wie Zuhause scheint, kommen Mitarbeiter auch gerne weiterhin dort hin. Das Büro wird zu einem Ort an dem sie sich aufhalten wollen und nicht müssen und damit zum zentralen Dreh- und Angelpunkt eines Unternehmens.33 Um die Rückkehr zu ge33 Vgl. Wieder vereint: Die Zukunft der Gemeinschaftsbereiche im Büro, Steelcase, 05/2020 [online] https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/arbeitsplatz-nach-covid/wieder-vereint-zukunft-gemeinschaftsbereiche-buro/[07.10.20].
währleisten muss das Sicherheitsempfinden des Mitarbeiter gesichert werden. Langfristig ist entscheidend, dass die arbeitstrukturellen Veränderungen räumliche Übersetzung finden. Findet keine Reaktion statt, wird sich das Quarantänetief fehlender Innovationen langfristig auf das Unternehmen ausweiten. Denn die kollektive Energie und die Atmosphäre einer Umgebung, in der alle ein gemeinsames Ziel verfolgen, macht das Büro einzigartig. Zwar lassen sich bestimmte Aufgaben im Home Office oder per Video erledigen. Generative Arbeit, die neue Ideen schafft und komplexe Probleme löst, ist so aber nur bedingt möglich. Hierbei spielt die Integration informeller Bereiche im Büro die entscheidende Rolle. Mit den Kollegen Kaffee trinken, Ideen auf Whiteboards notieren, in einem bequemen Besprechungsraum Post-It-Notes und digitale Anzeigen verwenden. Die zwischenmenschliche Komponente der direkten Zusammenarbeit in Räumen, regt die Kreativität, Agilität und Innovation an, was für die Weiterentwicklung und das Wachstum benötigt wird. Soziale Bindungen sind die Basis für Vertrauen und Zusammenhalt. Die Arbeit im Home Office hat nur dort schnell und gut funktioniert, wo die Beziehungen zu den Kollegen bereits vorher vertieft wurden.34 Die Covid 19 Krise lässt sich als real Experiment verstehen. Die soziale Vernetzung wurde auf die Probe gestellt und hat deutlich gezeigt, dass sie den Arbeitsplatz benötigt, um Menschen zusammen zu bringen und auf eine Weise zusammenzuarbeiten, die per Fernarbeit einfach nicht möglich ist. Gemeinschaftsbereiche müssen so umgesetzt werden, dass die Abstandsregeln und Hygienevorschriften eingehalten werden können. Die Umgebungen, in denen die Angestellten am allerliebsten arbeiten, müssen nun so angepasst oder konzipiert werden, dass sie nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern eine sichere Arbeitsumgebung bieten, in der sich die Mitarbeiter tatsächlich sicher fühlen. Das Büro wird zum geteilten Raum, anstatt zugeteilter Plätze und begünstigt so auch, dass Mitarbeiter in Schichten eingeteilt werden oder nur zu bestimmten Tagen anwesend sind. Langfristig sollten die Bürobereiche so konzipiert sein, dass eine Adaption an neue Umstände, die durch mögliche künftige Veränderungen entstehen, schnell und flexibel 34 Vgl. Büro Upgrade, Steelcase, 05/2020 [online] https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/open-plan-workplace/buro-upgrade/
möglich ist. Mobile und alternative Arbeitsweisen wie Videokonferenzen, die über Ländergrenzen hinweg stattfinden, müssen bewusst gestaltet werden, damit Mitarbeiter durch diese neuen Arbeitsweisen ihr Zugehörigkeitsgefühl nicht verlieren. „Mobilität kann ein positiver Faktor sein, da er Flexibilität bedeutet. Videokonferenzen sind inzwischen ein fester Bestandteil der alltäglichen Arbeit geworden, vor allem innerhalb global verteilter Teams. Entscheidend ist aber, sicherzustellen, dass Menschen bedeutsame Beziehungen zu anderen Mitarbeitern aufbauen und pflegen können und verstehen, dass sie in ihrem Unternehmen geschätzt werden, wo auch immer sie sich gerade befinden und von wo aus sie arbeiten. Mitarbeiter müssen spüren, dass sie fest integrierter Bestandteil eines großen Ganzen sind und dass sie von den Menschen im Unternehmen geschätzt, geachtet und gesehen werden, “ erklärt Arantes von Kinnarps.35 In einer Umfrage des Fraunhofer Institut geben mehr als 90 Prozent der Befragten geben an, dass die Mitarbeitenden im Unternehmen grundsätzlich ihren eigenen festen Arbeitsplatz haben. Gerade Unternehmen mit klassischer Arbeits- und Büroorganisation müssen jetzt handeln und sich einer Umstrukturierung des Arbeitsplatzes annehmen, um die Arbeitsgemeinschaft und damit die Unternehmenskultur zu erhalten. Durch die Arbeit im Homeoffice verschmelzen die Grenzen zwischen Familien- und Arbeitsleben immer mehr, woran sich auch das Büro anpassen muss. Mitarbeiter sollten sich am Arbeitsplatz wie Zuhause fühlen mit dem Bonus andere zu treffen, sich besser kennenzulernen, Ideen auszutauschen und so gemeinschaftliche Lösungen zu finden. Der richtige Umgang mit technischen Hilfsmitteln und der Balance zwischen fokussierter Arbeit im Home Office und kollaborativer Arbeit im Büro, wird zukünftig der Schlüssel für hohes Engagement sein.
35 Vgl. Die Bedeutung der Kommunikation im Arbeitsleben: Kinnarps GmbH, 2017 https://www.kinnarps.de/wissen/die-bedeutung-der-kommunikation-im-arbeitsleben/
G E NE R ATIO N S K O N F L IK T
New Work, New Office, NEW COMMUNITY
Warum der Marktplatz ein Ansatz für die Überwindung des Generationskonfliktes ist In der heutige Arbeitswelt stehen sich jeden Tag drei verschiedenen Generationen in Büros gegenüber: die Babyboomer (1946 bis 1964), die Generation X (1965 bis 1978) und die Generation Y (1979 bis 2000). Eine Befragung des Personaldienstleisters Kelly Services von mehr als 100.000 Angestellten in 34 Ländern ergab: Ein Drittel hat bereits generationenbedingte Konflikte am Arbeitsplatz erlebt.36 Je größer der Altersabstand ist, desto stärker die unterschiedlichen Vorstellungen von Arbeitszeiten, Bürogestaltung und Mitarbeiterführung. Während für 61 Prozent der vorangegangenen Veteranengeneration (19281945) noch Hierarchien und ein persönlicher Arbeitsplatz wichtig waren, liegen die Babyboomern bei nur 42 Prozent und in der Generation X sind es nur noch 35 Prozent, Tendenz fallend. Mit der Gesellschaft verändert sich der Arbeitsplatz.37 Der demografische Wandel spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Es ist heutzutage normal, dass Enkel ihre Großeltern erleben, wenn sie selbst er-
36 Vgl. Rettig, Daniel: Heikle Mischung am Arbeitsplatz, Wirtschaftswoche 09/2009 https://www.wiwo.de/erfolg/trends/generationenkonflikt-heikle-mischung-am-arbeitsplatz/5577138-all.html
37 Vgl. Rettig, 2009
wachsen sind. 1910 lag die Lebenserwartung beispielsweise hingegen bei 48 Jahren, 2009 liegt sie bei 77 Jahren für Männer und 82 für Frauen. So waren immerhin 54 Prozent aller 55- bis 64-Jährigen in Deutschland im Jahr 2008 noch erwerbstätig – 15 Jahre zuvor lag die Quote dagegen noch bei 36 Prozent.38 Die veränderte demografische Struktur betrifft auch die Führungsebene. Der Chef ist nicht mehr unbedingt älter als seine Mitarbeiter. Die unterschiedlichen Wahrnehmungen lassen sich nicht vereinen. Das ist allerdings auch nicht nötig – wichtig ist der richtige Umgang mit den Unterschieden. Aktuell brauchen Vorgesetzte mehr denn je Antworten auf die Frage, wie man Menschen zu kollegialer Mitarbeit motiviert, die nicht zusammen in die Kantine gehen würden. Oder wie man Jüngere dazu bringt, Älteren zuzuhören – und umgekehrt. Durch die Coronapandemie wird der Gedanke des neuen Arbeitens zentraler denn je. Bei der Umstrukturierung der klassische Arbeits- und Büroorganisation werden diese verschiedenen Meinungen aufeinander stoßen. Die Generation Y, der Millennials ist das Lernen an Hochschulen gewöhnt, wo Laptops und WLAN Mobilität der Normalzustand sind. Sie sind mit technischen Hilfsmitteln und dem Internet aufgewachsen, was ihnen ermöglicht, überall und jederzeit zu arbeiten. Durch das bequeme Arbeiten und Lernen in Lounge- und Café-Bereichen sehen sie in traditionell „öffentlichen“ Bereichen ideale Orte, um konzentriert zu arbeiten. Dies kommt nun den Veränderungen durch die Corona Pandemie zugute und es fällt ihnen leichter darauf einzugehen.39 Die Umstrukturierung ist besonders für die älteren Generationen schwierig. Diese entspricht neuen Werten und unbekannten Arbeitsweisen, weshalb sie sich von der aktuellen Lage und der Generation Y überrannt fühlen und neue Arbeitsstrukturen zunächst ablehnen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und fühlt sich in seiner Komfortzone wohl. Es ist aber notwendig für ein Unternehmen diese zu verlassen, um Innovationen zu entwickeln und konkurrenzfähig zu bleiben. Auch, wenn die ältere Generation in Rente geht. Notwendig sind die Mitarbeiter, welche Innovationen entwickeln. Der War of Talents zwingt die Unternehmen auf neue Arbeitsweisen einzugehen. Denn, wie immer mehr Studien zeigen, sehen Millennials ihren Job als 38 Vgl. Rettig, 2009 39 Vgl. Inspirierende Räume: Steelcase Report, S. 7, 2019
ein Mittel, mit dem sie ihrem Leben einen Sinn geben möchten. Sie sind eher bereit, eine besser bezahlte Stelle auszuschlagen, wenn sie an ihren bisherigen Arbeitgeber glauben und er ihnen Flexibilität und ein erfülltes Arbeitsleben bietet. Nicht zuletzt durch die zwangsläufigen Veränderungen der Corona Maßnahmen müssen sich alle auf eine agilere Arbeitsweise einstellen. Für ein erfolgreiches Ergebnis, ist die Zusammenarbeit aller Generationen wichtig und so ist zu überlegen, wie Büros Gegensätze am Arbeitsplatz überwinden und diese für sich nutzen können. Erfolgreiche Zusammenarbeit unter den Generationen kann nicht stattfinden, wenn sich alle an ihren festen Arbeitsplätzen oder im Homeoffice befinden. Es braucht Orte, an denen sich Mitarbeiter aller Generationen, Expertisen und Abteilungen treffen. Denn hier besteht die Schnittstelle - Das Bedürfnis nach Gemeinschaft. Jeder braucht Pausen, so kann eine Art informeller Marktplatz die Schnittstelle für Begegnungen bieten, weil auch ältere Generationen informelle Arbeitsumgebungen für soziale Interaktionen nutzen. Sobald Kommunikation entsteht, können junge und ältere Mitarbeiter in den Dialog treten, sich kennenlernen und somit die Basis für künftige Zusammenarbeit schaffen. In einem ungezwungenem Rahmen können alte und neue Sichten ausgetauscht und die ältere Generation so in informelle Arbeitsweisen eingeführt werden. Bei der Umsetzung spielen vor allem folgende informelle Bereiche eine Rolle: die Lounge, die Kantine, die Bar und der Rückzugsort. Alle Bereiche werden von allen Mitarbeitern genutzt, wenn jedoch für unterschiedliche Tätigkeiten. Wird das Büro tätigkeitsbasiert strukturiert können alle den Arbeitsplatz finden, den sie brauchen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Ältere Mitarbeiter bekommen mit, wie junge Mitarbeiter die Bereiche nutzen und anders herum, so können beide Generation ein besseres Verständnis füreinander entwickeln und den Generationskonflikt überwinden.
K R I T E R I E N M AR K T P L AT Z
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8. Kriterien eines guten Marktplatzes Auf einem Marktplatz treffen sich Menschen zum gemeinsamen essen, trinken und quatschen. Die um einen zentralen Punkt ausgerichtete Struktur des Marktplatzes unterstützt hierbei die Begegnung, bietet aber auch Rückzugsmöglichkeiten an Ständen oder Sitzgelegenheiten, an denen verweilt oder das Erworbene verspeist werden kann. Das offene Zentrum ermöglicht Sichtachsen in denen spontane Begegnung passieren. Genau diese spontanen Begegnungen sollen in Unternehmen stattfinden. In der offenen Mitte könnte sich eine Bar oder Teeküche befinden, die wie eine offene Wohnküche angelegt ist. Verschiedene Rückzugs- und Sitzmöglichkeiten drumherum verkörpern Stände und ermöglichen den offenen genauso wie den privateren Austausch, der aus den Begegnungen resultieren soll. Soll das Gespräch vertieft werden kann dies in einem anderen dafür geeignetem Umfeld fortgeführt werden. Steelcase stellt hierzu eindeutige Ergebnisse ihrer Studie zusammen. Hierbei geht es um die Gegenüberstellung der Verfügbarkeit informeller Bereiche bei traditionellen und progressiven Firmen. Aus der Befragung geht hervor, dass progressive Unternehmen, viel mehr informelle Bereiche anbieten als Traditionelle.40 Folgende Kriterien können ein geeigneten (informellen) Marktplatz erschaffen und damit spontane Unterhaltungen und enge Zusammenarbeit fördern.
40 Vgl. Was Mitarbeiter wollen, Steelcase, 05/2020 [online] https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/informelle-raume/was-mitarbeiter-wollen/
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K R I T E R I E N MAR KTPLATZ
OFFENE MITTE: schafft Sichtachsen, die Face to Face Begegnungen fördern, welche Mitarbeiter ermutigen ins Gespräch zu kommen. PRIVATSPHÄRE: Oft werden Gemeinschaftsbereiche eher dekorativ gestaltet und
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z.B. nur eine Lounge bereitgestellt. Hierbei wird nicht berücksichtigt, was nach der Begegnung passiert. Sie brauchen Bereiche des gemeinsamen Rückzugs, denn Mitarbeiter nutzen die Gemeinschaftsbereiche nur dann zum Arbeiten, wenn sie die Arbeit unterstützen. BIOPHILIE UND FRISCHE LUFT: Der Einsatz von bepflanzten Wänden
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und Naturmaterialien verbessert nicht nur die Luftqualität sondern wirkt auch beruhigend. Durch den permanenten Luftaustausch ist der Aufenthalt im Freien gut für die Psyche und eine besonders infektionssicherer Ort der Zusammenarbeit und Entspannung.
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VITALITÄT UND ERGONOMIE: Häufige Haltungswechsel können durch den Einsatz verschiedener Möbel gefördert werden und physischem Stress vorbeugen. CORONAMAßNAHMEN: physischer Abstand, Wegführung und Raumkontext bestimmen die entsprechenden Maßnahmen. MARKENIDENTITÄT: spezielle Ästhetik, welche die Essenz der Marke und
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Kultur des Unternehmens darstellt und dadurch die Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen festigt. TECHNISCHE AUSSTATTUNG: Dort wo gearbeitet werden soll wird auch
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WLAN und Strom benötigt, daher müssen diese Faktoren gewährleistet werden. LICHT UND AKUSTIK: Licht und Akustikmaßnahmen sind grundlegender
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Bestandteil eines guten Arbeitsplatzes und entscheidend dafür, ob ein Mitarbeiter angenehm und nachhaltig gesund arbeiten kann.
A U SB L I C K
New Work, New Office, NEW COMMUNITY
Für die Anpassung des Arbeitsplatzes an die neuen Rahmenbedingungen bietet ein Marktplatz als Gemeinschaftsbereich das größte Potenzial. Begegnungen können dort nicht nur stattfinden, sondern auch weitergeführt werden. Der Marktplatz hat Sichtachsen aber auch formelle und informelle Rückzugsnischen. Einerseits erlauben diese Bereiche Abstand zu halten, andererseits sich wieder näher zu kommen. „Meistens entstehen Gemeinschaftsbereiche aus ästhetischen Gründen“, erklärt Steelcase Design Manager Elaine Roush. „Aber Unternehmen müssen ihren Raum möglichst effektiv nutzen, weshalb diese Bereiche auch zu produktiver Arbeit beitragen sollten. Die Angestellten brauchen mehr als schöne Sofas und Couchtische.“Laut Roush ist es wesentlich, den Mitarbeitern eine Vielzahl an Bereichen für unterschiedliche Arbeitsweisen bereitzustellen. „Egal, ob mit Kollegen Kaffee getrunken wird, in Kleingruppen Brainstorming-Sessions durchführt oder konzentriert alleine gearbeitet wird – die Umgebung muss immer auch funktionell sein“, betont Roush.41 Je mehr Teamarbeit stattfindet, umso schwieriger wird es, freie Besprechungsräume zu finden. Es besteht eine große Nachfrage nach allen Arten von Arbeitsumgebungen für Zusammenarbeit „auf Abruf“. Und es werden Räume benötigt, die sich für unterschiedliche Aktivitäten eignen. Die meisten Gemeinschaftsbereiche sind vor allem für soziale Interaktionen ausgelegt, aber leider nicht zweckmäßig. Es kommt häufig vor, dass Mitarbeiter versuchen in offenen 41 Vgl. Büro Upgrade, Steelcase, 05/2020 [online] https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/open-plan-workplace/buro-upgrade/
Teambereichen konzentriert zu arbeiten oder Teamarbeit in Räumen durchführen, die zur Einzelnutzung konzipiert sind, einfach, weil es keine andere Möglichkeit gibt. „Die Mitarbeiter kommen zum Arbeiten ins Büro. Verhaltensstudien weisen darauf hin, dass sie Gemeinschaftsbereiche dann nutzen, wenn diese sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Zwei Aspekte sind Nutzern bei der Wahl von Gemeinschaftsumgebungen besonders wichtig – Unterstützung sowohl für den Körper als auch für die Arbeitsmaterialien und die Möglichkeit, sich im Raum abzugrenzen“, meint Andrew Kim von WorkSpace Futures.42 Gemeinschaftsbereiche machen nur dann Sinn, wenn sie psychologischen Komfort bieten und die Angestellten dort entspannt arbeiten können. „Soziale Interaktionen werden schwierig, wenn Menschen sich nicht sicher fühlen“, sagt Ingrid Fetell Lee, Designerin und Autorin von ‚Joyful‘. In sehr offenen Arbeitsumgebungen fühlen sich die Angestellten beobachtet, was ein Unsicherheitsgefühl zur Folge haben kann. „Aussicht und Zuflucht“ ist ein Konzept, dass vom britischen Geographen Jay Appleton entwickelt wurde und erklärt, warum gerne offene Landschaften mit kleinen Gruppen von Büschen und Bäumen betrachtet werden. Der Mensch mag das Gefühl, alles im Blick zu haben, benötigt gleichzeitig aber auch Rückzugsmöglichkeiten. Menschen müssen sich beschützt und sicher fühlen. Kommen sie sich wie ein Tier in offenem Gelände vor, beeinträchtigt das auch ihre Interaktionen mit anderen Menschen.“43 Es sollte ein gemeinschaftlicher Marktplatz entstehen, dessen verschiedene „Stände“ Anlaufstellen und Rückzugsorte für die „Besucher“ sind.
42 Vgl. Büro Upgrade, Steelcase, 05/2020 [online]
https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/open-plan-workplace/buro-upgrade/
43 Vgl. Büro Upgrade, Steelcase, 05/2020 [online]
https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/open-plan-workplace/buro-upgrade/
PR O J E K T E
New Work Lantana Standort: Santa Monica, LA, US. Architekt: Wework
ABB. 13 | Außenbereich
Station F Standort: Paris, Frankreich Architekt: Wilmotte & Associés
ABB. 14 | Markthalle
Google Standort: Playa Vista, Kalifornien Architekt: ZGF Architekten
ABB. 15 | Marktplatz
ING Bank Standort: Amsterdam Architekt: HofmanDujardin
ABB. 16 | Treffpunkt Bar
Boonself Youth Apartment Standort: Peking Architekt: Mat Design and Architects
ABB. 17 | Innenhof
Goede Doelen Loterijen Standort: Amsterdam Architekt: Benthem Crouwel Architects
ABB. 18 | Treffpunkt
Sedus Smart Offic
ABB. 19 | Gemeinschaftsbereich
S v e n j a Wa r n e r s
Ort: Dogern Architekt: Moser Architekten Lörrach
HQ Warner Music Standort: Los Angeles Architekt: Rockwell Group
ABB. 20 | Atrium
Zalando Standort: Berlin Architekt: Kinzo
ABB. 21 | Gemeinschaftsbereich
Alnatura Standort: Darmstadt Architekt: Haas Cook Zemmerich
ABB. 22 | Atrium
beam Suntory Offices Standort: Singapur Architekt: Moser Architekten
ABB. 23 | Treffpunkt Kaffeebar
We Work Atria Standort: Santa Monica, LA, US. Architekt: WeWork
ABB. 24 | Innenhof
WE WORK
Standort: Santa Monica, LA, US. A rc h i t e k t : We w o r k
ABB. 13 | Außenbereich
Seite 1 9 4
ABB. 13.2 | Lichthof
ABB. 13.4 | Sitznische
ABB. 13.3 | Lounebereich
ABB. 13.5 | Bartresen
Das Konzept des Wework Lantana erinnert mehr an ein gemeinschaftliches Wohnzimmer als an ein Büro. Der Bezug zwischen Innen und Außen steht stets im Mittelpunkt. So wird auch ein Außenbereich zur Entspannung und Erfrischung angeboten. Die Räumlichkeiten haben verschiedene Arbeitsorte, die sich aber nicht danach anfühlen. Im informellen Umfeld können spontane Begegnungen stattfinden. Der Lichthof sowie die Außenbereiche als Marktplatz werden von Arbeitsnischen ergänzt.
S TAT I O N F
S t a n d o r t : P a r i s , F r a n k re i c h A rc h i t e k t : W i l m o t t e & A s s o c i é s
ABB. 14 | “Markthalle” - Öffentliche Gastronomie der Station F
Seite 1 9 6
ABB. 14.2 | Innenräumliche Struktur der Station F
In der Station F kommen viele Start Up Unternehmen zusammen, können gemeinsam arbeiten und voneinander profitieren. Dies soll auch ein ganz besonderer informeller Bereich unterstützten. Hier können Start ups aber auch Öffentlichkeit in einer wortwörtlichen Markthalle zusammen kommen. Dieses Beispiel versinnbildlicht die Idee des Marktplatzes und des informellen Treffpunktes.
S v e n j a Wa r n e r s
ABB. 14.3 | Gebäudeansicht Station F
Standort: Playa Vista, Kalifornien A rc h i t e k t : Z G F A rc h i t e k t e n
ABB. 15 | Marktplatz als Treffpunkt des Unternehmens
Seite 1 9 8
ABB. 15.2/3 | Innenräumliche Struktur
ABB. 15.4 | Sitzstufen
Das Google Quartier in Playa Vista zeigt verschiedenen Plattformen, von denen der Marktplatz sichtbar ist. So steht dieser sinnbildlich im Mittelpunkt der Fläche. Diese ist zwar offen gestaltet, beinhaltet aber visuelle und akustische Abtrennungen, die wichtig sind, um das Arbeiten in dieser Zone zu unterstützen.
ING BANK
S t a n d o r t : A m s t e rd a m , N i e d e r l a n d e A rc h i t e k t : B e n t h e m C ro u w e l A rc h i t e c t s
ABB. 16 | Treffpunkt Atrium
Seite 2 0 0
ABB. 16.2 | Gemeinschaftsbereich
ABB. 16.4 | Abgetrennte Sitzbereiche
ABB. 16.3 | Bar mit Hochtischen
BEIJING BOONSELF YOUTH
Standort: Peking A rc h i t e k t : M AT A rc h i t e c t u re a n d D e s i g n
ABB. 17 | Marktplatz mit Anlehnung an Außenraum
Seite 2 0 2
ABB. 17.2 | Innenräumliche Struktur
ABB. 17.3 | Sitzstufen
GOEDE DOELEN LOTERIJEN
S t a n d o r t : A m s t e rd a m A rc h i t e k t : B e n t h e m C ro u w e l A rc h i t e c t s
ABB. 18 | Innenhof
Seite 2 0 4
ABB. 18.2 | Außenansicht des Gebäudes
S v e n j a Wa r n e r s
ABB. 18.3 | Innenraumeindruck
SEDUS SMART OFFICE
Standort: Dogern A rc h i t e k t : M o s e r A rc h i t e k t e n L ö r r a c h
ABB. 19 | Gemeinschaftsfläch
Seite 2 0 6
ABB. 19.2 | Innenhof
ABB. 19.3 | Innenraumeindruck
H Q WA R N E R M U S I C G R O U P
Standort: Los Angeles A rc h i t e k t : R o c k e f e l l e r K e m p e l A rc h i t e c t s
ABB. 20 | Atrium
Seite 2 0 8
ABB. 20.2 | Korridor
ABB. 20.4 | Sitznischen
ABB. 20.3 | Loungebereich
ABB. 20.5 | Gemeinschaftsbereich
Das Headquarter von Warner Music in Los Angeles ermöglicht den Mitarbeitern auf verschiedene Weisen und in verschiedenen Zonen sich zu treffen und zu kollaborieren. Das Atrium ist hierbei als zentraler Treffpunkt zu verstehen. Die vielen Gemeinschaftsbereiche dienen dem Rückzug nach dieser Begegnung, sodass optimal weiter gearbeitet werden kann. Interessant ist, dass es visuelle und räumliche Trennungen gibt, die jedoch trotzdem immer Sichtachsen ermöglichen.
HQ ZALANDO
Standort: Berlin A rc h i t e k t : K i n z o A rc h i t e k t e n
ABB. 21 | Gemeinschaftsbereich
Seite 21 0
Das Headquarter des Versandhändlers Zalando ist geprägt von der vielschichtigen Heimatstadt des jungen Berliner Unternehmens. Genau dies sollte in die Gestaltung der Innenräume einfließen. Das offene Atrium ist als urbanes Forum vertikal erlebbar und bietet vielfältige Raumsituationen, Synergien zwischen den Mitarbeitern und prägt so die Kultur des Unternehmens. Verschiedene thematisierte Marktplätze bieten Raum für Offenheit und Kommunikation.
ABB. 21.2 | Bartisch
ABB. 21.3 | Sitznischen
ABB. 21.5 | Atrium
ABB. 21.4 | Gemeinschaftsbereich
A L N AT U R A
Standort: Darmstadt A rc h i t e k t : H a a s C o o k Z e m m e r i c h A rc h i t e k t e n
ABB. 22 | Multifunktionales Atrium
Seite 2 1 2
ABB. 22.2 | Gemeinschaftsbereich als Treffpunkt
B E A M S U N T O RY O F F I C E S
Standort: Singapur A rc h i t e k t : M o s e r A rc h i t e k t e n
ABB. 23 | Kaffeebar
Seite 2 1 4
ABB. 23.2 | Rückzugssitzbereiche
ABB. 23.3 | Offene Barsituation
Das Office des Beam Suntory erfüllt den Gedanken des Marktplatzes sehr gut. In einer offenen Barsituation können sich Mitarbeiter begegnen und sich auf verschiedenen Sitzgelegenheiten entweder zentral im Raum oder etwas zurückgezogener, niederlassen. Im Bild 23.2 sind weiteren Sitzbereiche zu erkennen, die etwas privater gestaltet sind und durch mehreren Höhenebenen das Privatsphäregefühl steigern. Jeder kann hier die Sitzgelegenheit finden, in der er sich am wohlsten fühlen und gleichzeitig im Sichtbereich für zufällige Treffen sein.
We Wo r k A t r i a
Standort: Santa Monica, LA, US. A rc h i t e k t : We w o r k
ABB. 24 | Bildunterschrift
Seite 2 1 6
ABB. 24.2 | Innenhof
ABB. 24.4 | Sitznischen
ABB. 24.3 | Loungebereich
ABB. 24.5 | Gemeinschaftsbereich
PR O D U K T E
Babled Sitzskulptur Hersteller: Emmanuel Babled
ABB. 25 | Babled
Flex Mobile Power Gruppentisch mit flexibler Stromversorgung Hersteller: Steelcase
ABB. 26 | Flex Mobile Power
Atelier Regalsystem “Atelier” ermöglicht verschiedene Konfigurationen, in die z.B. Whiteboard-, Pinn- oder Bildschirmtafeln eingehangen werden können. Hersteller: Fantoni Group ABB. 27 | Atelier Regalsystem
Soft Work Benchsystem Hersteller: Vitra
ABB. 28 | Soft Work Bench
Soft Work Benchsystem, rund Hersteller: Vitra
ABB. 29 | Soft Work Bench
Design Thinking Set Hersteller: whatifwefly
ABB. 30 | Flexible Stellwände
Plantwall
ABB. 31 | Plantwall
S v e n j a Wa r n e r s
Pflanzentrennwand Hersteller: Artaqua
PR O D U K T E
Heads up Lounge Chair Hersteller: Steelcase
ABB. 32 | Lounge Chair
Solio Vorhangstoff Akustikvorhang Hersteller: Creation Baumann
ABB. 33 | Akustikvorhänge
Potero 415 Light Bartisch, Stehhöhe Hersteller: Steelcase
ABB. 34 | Hochtisch
Perimeter Orangebox Hersteller: Steelcase
ABB. 35 | Private Bench
Flex Team Wagen Hygiene wird dadurch präsent, Oberflächen können von den Mitarbeitern gereingt und so allen ein besseres Sicherheitsgefühl gegeben werden. Hersteller: Steelcase ABB. 36 | Hygienewagen
Microsoft Surface Hub 2 Flexibler Bildschirm/ PC Hersteller: Steelcase
ABB. 37 | Flexibler Bildschirm
Quadrio ist eine Akustikbox, die Transparenz bietet und doch akustische Privatsphäre ermöglicht. Hersteller: mircooffice
ABB. 38 | Silentbox
S v e n j a Wa r n e r s
Quadrio
BABLED
Sitzskulptur Hersteller: Emmanuel Babled
ABB. 25 | Babled
Die Sitzskulptur Babled lässt sich individuell kombinieren, mit mehr oder geringerem Abstand - zueinander oder abgewandt. Dadurch ist es flexibel und vielseitig einsetzbar und kann je nach Gesprächsart platziert werden. Der Sitzkomfort ist hierbei hoch und der Mitarbeiter kommt in eine Entspannungs-/ Ruhesituation.
SOFTWORK
Benchsystem, rund Hersteller: Vitra
ABB. 29 | Soft Work Bench
Das Benchsystem Softwork von Vitra ist ein modulares System, aus dem verschiedene Situationen entstehen können. Daher zeichnet es sich besonders durch seine Flexibilität aus. Aus einer Rücken an Rücken Situation kann eine Rundgruppe entstehen oder einzelne Module zum Face to Face Gespräch umgebaut werden.
DESIGN THINKING SET
Mobile Notizwände/ Stehtische und Hocker Hersteller: whatifwefly
ABB. 30 | Flexible Stellwände
Das Design Thinking Set unterstützt schnelles Visualisieren und spontanes Brainstorming, kann aber auch als Trennwand oder Raum in Raum System genutzt werden. Die flexiblen, mobilen Wände können nach belieben zusammengesteckt und durch Stehtische, Hocker oder Equipementhalterungen ergänzt werden.
S U R FA C E H U B 2
Flexibler Bildschirm/ PC Hersteller: Steelcase
ABB. 37 | Flexibler Bildschirm
Der flexible Bildschirm, welcher von Microsoft entwickelt wurde, ist nicht nur ein Bildschirm sondern auch ein Rechner selbst. Dieser ergänzt das analoge Design Thinking Set, um Dokumente aufzurufen, Produkte oder Präsentationen zu betrachten oder einfach gemeinsam etwas im Internet nachzuschauen. Er ist die digitale Ergänzung zu Whiteboards. Montierte Rollen tragen dazu bei, dass er dort hingeschoben werden kann, wo er gebraucht wird.
P L A N T WA L L
P f l a n z e n t re n n w a n d Hersteller: Artaqua
ABB. 31 | Plantwall
Pflanzen verbessern das Raumklima und erzeugen einen angenehmen Sichtschutz. Daher ist eine Plantwall zur Abtrennung von Bereichen die ideale Lösung im Gegensatz zu langweiligen grauen Trennwänden.
SOLIO VORHANG
Akustikvorhang H e r s t e l l e r : C re a t i o n B a u m a n n
ABB. 33 | Akustikvorhänge
Mit Vorhängen lassen sich Räume und Bereiche auf ästhetische Art und Weise flexibel abtrennen und auch wieder öffnen. Der leichte Stoff ist eine weichere Trennung als harte Wände. Gleichzeitig können verschiedene Transparenzen und Farben verwendet werden.
SI T U AT I O N E N
Active Corner Konfiguration aus Pflanzen und Wasserwand. Hersteller: Artaqua
ABB. 39 | Lively Corner
Möbelkonfiguration Designer: Studio Alexander Fehre
ABB. 40 | Möbelkonfiguration
MN_K Flexible Besprechungsecke Hersteller: Steelcase
ABB. 41 | Besprechungsecke
Nischensituation Nischensituationen Hersteller: Vitra
ABB. 42 | Nischen
Lounge Loungebereiche sollten mehr an das eigene Wohnzimmer als das Büro erinnern. Hersteller: Vitra
ABB. 43 | Lounge
Kombisessel Wohnzimmerlandschaft Hersteller: Lignet Roset
ABB. 44 | Liegelandschft
Espresso auf Rädern
ABB. 45 | Titelbild der Studie
S v e n j a Wa r n e r s
Haltestelle Büromarktplatz! Hersteller: Espressoagogo
Pod zur Zusammenarbeit Hersteller: Steelcase
ABB. 46 | Pod
kleine Lounge Hersteller: Steelcase
ABB. 47 | Studio Office Basel
Flexible Lounge Hersteller: Steelcase
ABB. 48 | Titelbild der Studie
Gemeinschaftsbereich Hersteller: Steelcase
ABB. 49 | Titelbild der Studie
Glaszylinder Ort: Rabobank Banking Center, Den Haag
ABB. 50 | Privatsphäre Zylinder
Bench Situation Ort: Cumulus Hotel, Finnland
ABB. 51 | Bench Situation
Arbeitsnischen Ort: The Bouqs Co
ABB. 52 | Arbeitsnischen
Arbeitsnischen
ABB. 53 | Arbeitsnischen
S v e n j a Wa r n e r s
Ort: Apartement 34
MN_K
B e s p re c h u n g s e c k e Hersteller: Steelcase
ABB. 41 | Besprechungsecke
Die akustisch wirksame Ecke erlaubt unter offener Zuwendung zum Raum, private Gespräch führen und skizzieren zu können. Diese Ecken können nach belieben zusammengestellt werden und wenn notwendig auch als geschlossenes Raum in Raum System funktionieren.
RAUMMODUL
Möbelkonfiguration H e r s t e l l e r : S t u d i o A l e x a n d e r F e h re
ABB. 40 | Möbelkonfiguration
Das Raummodul wurde vom Studio Alexander Fehre für ein Officeprojekt entworfen. Dies bedient organische Formen, verschiedene Oberflächenmaterialien und wirkt multifunktional. Es läd zum Sitzen auf den bunten Bänken aber auch an den Bartischen ein. Durch die besondere Form und Farbgebung bildet es einen spannenden Hingucker, der über einen einfachen Bartisch hinaus geht.
B E N C H S I T U AT I O N
Ort: Cumulus Hotel, Finnland
ABB. 51 | Bench Situation
Die Nutzung von akustisch wirksamen Sofas in großen Räumen oder Lobbys ist ein sinnvolles Mittel um eine punktuell, ruhige Arbeitsatmosphäre zu schaffen und gleichzeitig ein gemütlichen Sitzkomfort anzubieten. Außerdem kann es schnelle Abhilfe für private Gespräche schaffen.
KOMBISESSEL
Wo h n z i m m e r l a n d s c h a f t Hersteller: Lignet Roset
ABB. 44 | Liegelandschft
Die modulare Wohnlandschaft von Ligne Roset läd zum Sitzen und Liegen ein. Die Module können individuell zusammengestellt und positioniert werden. Optisch ist keine große Höhe beansprucht, sitzt man jedoch in den Sesseln, so kann man die anderen nicht sehen. Die Wohnlandschaft spricht Entspannungsphasen an.
GLASZYLINDER
Meeting-/Arbeitsnischen O r t : R a b o b a n k B a n k i n g C e n t e r, D e n H a a g
ABB. 50 | Privatsphäre Zylinder
Glaszylinder bieten optimale Rückzugsnischen für spontane, private Gespräche. Diese sind akustisch abgetrennt und können durch einen Vorhang zusätzlich auch visuell abgetrennt werden. Der helle Stoff wirkt sehr leicht und ist daher eine tolle Alternative zu einer harten Wand. Die Glaskapseln sind grundsätzlich transparent und lichtdurchlässig, sodass jeder mitbekommt was passiert und sich gegebenenfalls in ein Gespräch einklinken kann. Benötigen die Besprechungspartner Privatsphäre ist dies flexible und einfach lösbar.
ARBEITSNISCHEN
Ort: The Bouqs Co
ABB. 52 | Arbeitsnischen
Die bunten Arbeitsnischen, die im Büro von The Bouqs verbaut wurden, sind tolle Möglichkeiten sowohl zur Einzel- als auch zur Gruppenarbeit. Die bunten Farben wirken anregend. Durch drei opake Wandflächen fühlt sich der Mitarbeiter in einer Ecksituation, aus der er die Lage überblicken kann, und daher instinktiv betrachtet in jedem Fall sehr wohl.
ILLU ST R AT I O N M A R K T P L AT Z
L I T E R AT UR
The e-paper about the future of shared spaces
01
V I T R A E - PA P E R 0 4
Issue 04
v
Vitra Wissenschaftliche Studie | 2018
NE
02
3 6 0 ° G L O B A L R E P O RT
W
DY N
AM
ICS
Steelcase Global Report
I
N Mitarbeiterengagement und Arbeitsplätze in aller Welt Mitarbeitermanagement und Arbeitsplätze in aller Welt Steelcase Forschungsarbeit |
03
WOHLBEFINDEN AM A R B E I T S P L AT Z
Steelcase Forschungsarbeit | 2018 https://www.steelcase.com/eu-de/ forschung/artikel/themen/wohlbefinden/ sechs-dimensionen-von-wohlbefinden-amarbeitsplatz/
Wesentliche Erkenntnisse zur Steigerung der Leistung von Mitarbeitern und Teams und somit des ganzen Unternehmens
04
INSPIRIERENDE RÄUME
Steelcase Report Wissenschaftliche Studie | 2019
INSPIRIERENDE RÄUME EIN STEELCASE REPORT
Inhalt 2
EINLEITUNG Der Trend hin zu informellen Arbeitsumgebungen
4
05
HOW THE WORKPLACE CAN IMPROVE COLLAB.
WARUM WIR UNS GERADE JETZT DAMIT BESCHÄFTIGEN
8
ÜBER DEN REPORT Die Ergebnisse im Überblick A Threesixty Publication 360steelcase.com Die Erkenntnisse
Support Collaboration
June, 2010
13
Birigt Gebhard Wissenschaftliche Studie | 2010
DER STEELCASE LÖSUNGSANSATZ Den vielfältigen und dynamischen Formen moderner Arbeit begegnen
How the workplace can improve collaboration Converging spatial, social and informational trends are creating demand for workplaces that support new patterns of collaboration.
Steelcase WorkSpace Futures
06
AUF DEM WEG ZUM NEW NORMAL
Fraunhofer IAO Wissenschaftliche Studie | 2020
07
GLOBAL STUDY OF I N F O R M A L W O R K S PA C E S
https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/ themen/open-plan-workplace/buro-upgrade/
S v e n j a Wa r n e r s
Steelcase Räume zum sozialen Austausch Studie | 2020
FA ZI T
Wa s z i e h e i c h f ü r m i c h a u s d e r A r b e i t ? Um die Frage nach der Wichtigkeit der sozialen Vernetzung am Arbeitsplatz zu vervollständigen möchte ich, neben dem thematischen Ausblick, auch ein persönliches Fazit hinzufügen. Denn, zum einen zählt die wissenschaftliche Erkenntnis, zum anderen aber auch der Austausch und die Weiterverbreitung des Themas durch Menschen. Vor der Auseinandersetzung konnte ich noch nicht viele Berührungspunkte mit dem Thema New Work ausmachen. Der Gedanke New Work war für mich nicht richtig greifbar bzw. schwierig in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Was bedeutet neues Arbeiten wirklich und in welcher Verbindung dazu steht der Raum? Die vielen verschiedenen Aspekte aus den Querschnittsvorlesungen konnten mir Argumente, Ansätze und Erläuterungen dafür liefern wie man Verschiebungen und Umpositionierungen der Arbeitswelt erklären und definieren kann. Während der Vorträge und Recherchen versuchte ich für mich herauszufinden, wo der Ursprung von Kreativität, Motivation und Innovation liegt. Herr Phillips sprach in seinem Beitrag über Kollisionen, zufällige Begegnungen zwischen Mitarbeitern, die einen Effekt erzeugen und hinterlassen. Im Zusammenhang mit der sozialen Distanzierung, die sich während des Lockdowns der Corona Pandemie breitmachte, hat jeder spüren können was ihm fehlt. Die Kommunikation und Kollaboration, die sonst täglich am Arbeitsplatz stattgefunden hat und aus der Bürogemeinschaften entstanden sind. Enge Gemeinschaften, die maßgebend für gute Zusammenarbeit im Unternehmens sind. Viele freuen sich daher nun wieder auf die Begegnung mit den Kollegen am Arbeitsplatz.
Gerade mit den Erkenntnissen der sozialen Distanzierung kristallisierte sich für mich das Thema soziale Vernetzung am Arbeitsplatz als Ursprung von Produktivität und Innovation heraus. Kreativität und Weiterentwicklung steht im unmittelbare Zusammenhang mit Kollaboration. Deshalb habe ich mich in diesem Kapitel genau diesem Aspekt gewidmet, um Belege und Antworten auf die Wirkung von Kollaboration zu finden. Innovation findet in einem Kreislauf aus Inspiration, Austausch und gemeinsamer Weiterentwicklung statt. Für diesen Kreislauf braucht es jedoch entsprechende Räumlichkeiten, die tätigkeitsbasiert gestaltet sind. Ich habe mich also gefragt, wo Vernetzung und „Kollisionen“ stattfinden. Der von Kinzo und Christine Kohlert angesprochene Marktplatz ist der ideale Vergleich für einen Ort, der als Treffpunkt ausgelegt ist. Der Marktplatz ist ein Gemeinschaftort - ein attraktiver Ort, in dem die Qualität und Identität des Gebäudes gebündelt wird und der für das Zentrum der Community steht. In einem entspannten Umfeld können die Mitarbeiter hier informelle Gespräche führen und sich dadurch besser kennenlernen. Deshalb stellt für mich die soziale Vernetzung der neuen Community mit der räumlichen Übersetzung des Marktplatzes den Kern guter Arbeit dar.
Der Innenarchitekt wird Vermittler des New Work Ansatzes, da er dies räumlich übersetzen kann. Daher ist es wichtig Ansätze plausibel mit Studien, Projekten und Produkten zu belegen. So ist die beste Grundlage dafür geschaffen die neue Arbeitswelt zu gestalten.
S v e n j a Wa r n e r s
Zukünftig möchte ich dieses Wissen in Projekte geben und die Wichtigkeit des neuen Arbeitens vermitteln, denn ich habe auch für mich selbst eine Haltung entwickeln können, was ich mir von einem Unternehmen zukünftig wünsche, damit ich gerne zur Arbeit gehen kann. Die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben verschwimmen immer mehr. Die Generation Y will ihr Hobby zum Beruf machen, mit der Aussicht auf großen Erfolg, denn ich denke, man ist darin am besten, was man am besten kann, da es einen am meisten interessiert und man daher alles in diese Arbeit steckt.
L I T E R AT UR V E R Z E ICHN IS
1
Vgl. Phillips, Mark: Onlinevortrag Kollisionen 05/2020
2
Ellen J. Langer, zitiert in: Phillips, Mark: Kollisionen, Hochschule Coburg, 2016
3
Csikszentmihalyi, Mihaly: Kreativität, Klett Cotta, 8. Aufl. 2010
4
Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017
5
Prof. Gigerenzer, Gerd: Risiko, C.Bertelsmann, 2013
6
Doorley, Witthoft, Kelley: How to set the stage for collaboration, Wiley, 2012
7
El-Ishmawi, Karim: Kinzo und Küchen, in: Kinzo.de, [online] Link: www.kinzoberlin.de/ein-fallbeispiel [07.09.20]
8/ 9
Vgl. El-Ishmawi, Karim: Onlinevortrag, [05/20]
10
Vgl. Kinzo: Amore Pacific F21, in: Kinzo.de, [online] Link: https://kinzo-berlin. de/work/1872/
11/13 Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017 12
Vgl. Kohlert, Christine: Onlinevortrag Space for creative thinking, [05/20]
14/ 15 Kohlert/ Cooper: Space for Creative Thinking, Callwey, 2017 16/ 17 Vgl. Sailor, Kerstin: Onlinevortrag Space Syntax, [05/20]
18
Vgl. Gielgen, Raphael: Onlinevortrag Trendscout Future, [06/20]
21
El-Ishmawi, Karim: Ein Fallbeispiel, Kinzo, 05/2020 [online] Link: https://kinzo-berlin.de/ein-fallbeispiel/ [07.10.20]
22
Vgl. Mitarbeiterengagement und Arbeitsplätze in aller Welt: S. 6f. Steelcase Global Report, 2016 Link: https://info.steelcase.com/globale-engagement-der-mitarbeiteram-arbeitsplatz-vergleich?hsCtaTracking=5dc19639-73b0-40c4-96aac6a300c5d25f%7C0a61267b-4ec5-4d86-b114-bf92c1f85b44#keyfinding-1[07.10.20]
23
Vgl. Inspirierende Räume: Steelcase Report, S. 6, 2019
24
How the workplace can improve collaboration: Steelcase Report, S. 2, 06/2010
25
How the workplace can improve collaboration: Steelcase Report, S. 4, 06/2010
26
Vgl. Trendreport: Design für Arbeits- und Lebensräume: Kinnarps GmbH, 2015 Link: https://www.kinnarps.de/wissen/kinnarps-trend-reporte/trend-report-2/ download-2/ [07.10.20]
27
Vgl. Inspirierende Räume: Steelcase Report, S. 2, 2019
28
Hlawna, Robert: Das Office Post Covid 19, in: md, Ausgabe 09/2020, S. 75
29
Vgl. Sechs Dimensionen: Steelcase, 2018 Link. https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/wohlbefinden/ sechs-dimensionen-von-wohlbefinden-am-arbeitsplatz/ [07.10.20]
30
Vgl. Sechs Dimensionen: Steelcase, 2018 Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/wohlbefinden/ sechs-dimensionen-von-wohlbefinden-am-arbeitsplatz/
S v e n j a Wa r n e r s
19/ 20 Vgl. Wieder vereint: Die Zukunft der Gemeinschaftsbereiche im Büro, Steelcase, 05/2020 [online] Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/ themen/arbeitsplatz-nach-covid/wieder-vereint-zukunft-gemeinschaftsbereicheburo/[07.10.20].
31
Vgl. Trendreport: Design für Arbeits- und Lebensräume: Kinnarps GmbH, 2015 Link: https://www.kinnarps.de/wissen/kinnarps-trend-reporte/trend-report-2/ download-2/[07.10.20]
32
Vgl. Arbeitsorte, die das Wohlbefinden beflügeln: Steelcase, 2016 Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/wohlbefinden/ arbeitsorte-die-das-wohlbefinden-beflugeln/
33
Vgl. Wieder vereint: Die Zukunft der Gemeinschaftsbereiche im Büro, Steelcase, 05/2020 [online] Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/arbeitsplatznach-covid/wieder-vereint-zukunft-gemeinschaftsbereiche-buro/[07.10.20].
34
Vgl. Büro Upgrade, Steelcase, 05/2020 [online] Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/open-planworkplace/buro-upgrade/ [07.10.20].
35
Vgl. Die Bedeutung der Kommunikation im Arbeitsleben: Kinnarps GmbH, 2017 Link: https://www.kinnarps.de/wissen/die-bedeutung-der-kommunikation-imarbeitsleben/ [07.10.20]
36-38 Vgl. Rettig, Daniel: Heikle Mischung am Arbeitsplatz, Wirtschaftswoche 09/2009 Link: https://www.wiwo.de/erfolg/trends/generationenkonflikt-heikle-mischungam-arbeitsplatz/5577138-all.html [07.10.20] 39
Vgl. Inspirierende Räume: Steelcase Report, S. 7, 2019
40
Vgl. Was Mitarbeiter wollen, Steelcase, 05/2020 [online] Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/informelleraume/was-mitarbeiter-wollen/ [07.10.20]
40- 43 Vgl. Büro Upgrade, Steelcase, 05/2020 [online] Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/open-planworkplace/buro-upgrade/[07.10.20]
S v e n j a Wa r n e r s
A B BI LD U N GE N
Abb. 01-07 Amore Pacific F21 Link: https://kinzo-berlin.de/work/1872/ [05/20] Abb. 08 Titel: Kohlert, Christine, Satisfaction and Wellbeing Quelle: Querschnittsvorlesung [05/20] Abb. 09 Titel: Kohlert, Christine, Arbeitsplatztypen Quelle: Querschnittsvorlesung [05/20] Abb. 10 Titel: Kohlert, Christine, Orte des Büros Quelle: Querschnittsvorlesung [05/20] Abb. 11 Israels Plads, Kopenhagen Link: https://www.archdaily.com/880388/israels-plads-square-cobe [09/20] Abb. 12 Bedürfnispyramide Quelle: Querschnittsvorlesung [05/20] Abb. 13 Lantana, Santa Monica LA Link: https://www.wework.com/buildings/lantana--los-angeles--CA [08.09.20] Abb. 14 Station F, Paris Link: https://www.md-mag.com/projekte/bueros-objektbauten/wilmotteassocies/#slider-intro-5 [08.09.20]
Abb. 15 Google, Playa Vista (US) Link: https://www.md-mag.com/projekte/bueros-objektbauten/spruce-goosegoogle/#slider-intro-2 [10.09.20] Abb. 16 ING Bank, Link: https://www.md-mag.com/projekte/bueros-objektbauten/agileworking/#slider-intro-9 [08.09.20] Abb. 17 Boonself Youth Apartment, Peking Link: http://www.matoffice.com/project/beijing-yuanyang-boonself-youthapartment/[08.09.20] Abb. 18 Goede Doelen Loterijen, Amsterdam Link: https://www.md-mag.com/themen/office/bueroplanung/benthemcrouwel-2/ [10.09.20] Abb. 19 Sedus Smart Office, Dogern Link: https://www.arcguide.de/projekte/neubau/sedus-smart-office-dogern/#sliderintro-2 [08.09.20] Abb. 20 HQ Warners Music, LA (US) Link: https://www.ad-magazin.de/article/rockwell-group-warner-music [08.09.20] Abb. 21 Zalando, Berlin Link: https://kinzo-berlin.de/work/zalando-headquarters-2/ [10.09.20]
Abb. 23 Beam Suntory Office Link: https://officesnapshots.com/2020/03/30/beam-suntory-offices-singapore/ [10.09.20]
S v e n j a Wa r n e r s
Abb. 22 Alnatura, Darmstadt Link: https://www.haascookzemmrich.com/de/projekte/alnatura-campus/ [08.09.20]
Abb. 24 We Work Atria, Los Angeles Link: https://www.wework.com/de-DE/buildings/atria--los-angeles--CA [08.09.20] Abb. 25 Sitzskulptur Babled Link: https://www.offecct.com/product/babled/ [02.10.20] Abb. 26 Flex Power Table, Steelcase Link: https://www.steelcase.com/content/uploads/2019/10/Flex-Mobile-PowerCutsheet.pdf [02.10.20] Abb. 27 Atelier Regalsystem Link: http://fantoni.it/en/home.html [02.10.20] Abb. 28/29 Soft Work Bench, Vitra Link: https://www.vitra.com/de-de/product/soft-work [02.10.20] Abb. 30 Design Thinking Set Link: https://whatifwefly-shop.de [02.10.20] ABB. 31 Plant Wall Link: https://www.artaqua.de/produkte/gruenobjekte/gruene-wand-dual.html [02.10.20] Abb. 32 Heads up Link: https://www.steelcase.com/products/blu-dot-seating/heads-up-lounge-chair/ [02.10.20] Abb. 33 Solio, Vorhangstoff Link: https://www.creationbaumann.com/de/Im-Farbrausch-mit-Solio-9837.html [02.10.20]
Abb. 34 Potero 415 Light Link: https://www.steelcase.com/products/conference-classroom-tables/ potrero415-light/ [02.10.20] Abb. 35 Orangebox Link: https://www.steelcase.com/eu-en/products/lounge-seating/perimeter/ [02.10.20] Abb. 36 Flex Hygiene Wagen Link: https://www.steelcase.com/eu-de/produkte/rollcontainer-wagen/steelcaseflex-wagen/[02.10.20] Abb. 37 Microsoft Surface Hub 2 Link: https://www.steelcase.com/eu-de/produkte/zusammenarbeit/steelcase-roam/ [02.10.20] Abb. 38 Quadrio Link: https://www.microoffice.cz/en/produkty/quadrio/[02.10.20] Abb. 39 Active Corner Link: https://www.artaqua.de/produkte/gruenobjekte/gruene-wand-dual.html [02.10.20] Abb. 40 Möbelkonfiguration, Studio Alexander Fehre Link: http://www.alexanderfehre.de/headquarter-bosch-as [02.10.20]
Abb. 42 Nischenlösung Link: https://www.wework.com/de-DE/buildings/9830-wilshire-blvd--los-angeles-CA [10.09.20]
S v e n j a Wa r n e r s
Abb. 41 MN_K Link: https://www.steelcase.com/eu-en/products/lounge-seating/mn_k/ [02.10.20]
Abb. 43 Lounge, Vitra Link: https://www.vitra.com/de-de/living/product/details/grand-sofa-3-half-seater [04.10.20] Abb. 44 Lignet Roset Link: https://www.ligne-roset.com/de/collection/wohnen/sofas [04.10.20] Abb. 45 Espresso auf Rädern Link: https://www.espressoagogo.de/barista-mobile/ [04.10.20] Abb. 46-49 Möbelkonfigurationen Steelcase Link: https://www.steelcase.com/eu-de/forschung/artikel/themen/arbeitsplatznach-covid/wieder-vereint-zukunft-gemeinschaftsbereiche-buro/#kleine-lounge [04.10.20] Abb. 50 Glaszylinder Link: https://retaildesignblog.net/2012/11/20/rabobank-retail-banking-center-bystorage-den-haag-netherlands/ [04.10.20] Abb. 51 Bench Situation Link: https://cumulus.fi [02.10.20] ABB. 52 Arbeitsnischen Link: https://officesnapshots.com/2020/05/20/the-bouqs-co-offices-losangeles/[04.10.20] Abb. 53 Arbeitsnischen Link: https://apartment34.com/where-im-giving-this-giving-tuesday/[04.10.20]
S v e n j a Wa r n e r s
04
FE NDT CHRI ST I NA M A RI A Räumliche Agilität: die Zukunft des Büros?
Seite 4
Inhaltsverzeichnis Einleitung Definition Agilität Hypothese Räumliche Agilität | Einstellungswandel | Mehr Flexibilität | Das agile Büro | Zusammen und alleine | Produktivität | Schlüsselelemente Studien Agile Raumkonzepte | Work 2018 von Vitra und Konstantin Grcic | Dancing Office von Vitra und Stephan Hürlemann
| Dancing Wall von Vitra und Stephan Hürlemann | Atelier von Fantoni und Gensler | Hack von Vitra und Konstantin Grcic | Deem von Ophelis | Pixel | Idea Board | Idea Wall von Bene | Flex Collection von Steelcase Fazit
Christina Maria Fendt
Agile Möbelserien
Räu ml i c he A g i l i t ä t : d i e Z u k u n ft d e s B ü ro s? Die agile, flexible Ausstattung offener Büroraumstrukturen als Motor einer modernen Arbeitswelt
1 - Kasel, Sybilla: Bund deutscher Innenarchitekten: Arbeitsraum ist Lebensraum, in: AIT Verkauf und Präsentation, 02/2020, S.131. Seite 6
2 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
Wie könnte es aussehen - das Büro der Zukunft? Im Rahmen meines Masterstudiums an der Hochschule Coburg mit dem Schwerpunkt „New Office | New Work“ widme ich mich dieser Thematik. „Arbeitsraum ist Lebensraum. Visionen und neue Gedanken entstehen in freien, entspannten Köpfen, welche nicht in langweiligen, mathematisch geradlinig umgrenzten Räumen mit kantigen, bizzaren Formen entstehen, sondern in Räumen mit Inspiration.“1 Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Der Arbeitsplatz soll hell, offen, warm, freundlich, komfortabel, abwechslungsreich, entdeckungsreich, aber vor allem flexibel, agil sein und immer mehr unserem eigenen Wohnzimmer ähneln.
Die Aufgabe heutiger und zukünftiger Unternehmen ist es daher, den Mitarbeitern eine agile Arbeitswelt und Kultur zur Verfügung zu stellen, die diesen Anforderungen gerecht wird - also eine helle, offene, warme, freundliche, komfortable, abwechslungsreiche, entdeckungsreiche, flexible, agile Arbeitsumgebung mit Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und der „Heimat“ auf eine flexible, agile Art und Weise. „Unternehmen, die agil arbeiten wollen, brauchen einerseits einen großen kulturellen und organisatorischen Wandel. Andererseits müssen sie ihre räumlichen Bedingungen an die neuen Arbeitsprozesse anpassen.“2 Damit die Mitarbeiter ihre gewohnten Schreibtische beibehalten, aber gleichzeitig trotzdem in einer agilen Arbeitswelt tätig sein können, welche z.B. das schnelle Zusammenstellen von Teambereichen ermöglicht, bedarf es einer durchdachten und jederzeit individuellen, flexiblen, mobilen Möblierung. Das geschieht zum Beispiel durch Rollen, welche unterseitig an das Möbelstück angebracht sind. Auf den nachfolgenden Seiten werde ich der Hypothese, dass eine agile, flexible Ausstattung offener Büroraumstrukturen der Motor einer modernen Arbeitswelt ist, nachgehen und eine diesbezügliche Recherche darstellen.
Christina Maria Fendt
Wie gestaltet sich der Status Quo? Einzelbüros, Büros für zwei Personen sind nach wie vor gängig, selten trauen sich Unternehmen neue Konzepte anzuwenden wie z.B. das „Desksharing“. Woran liegt das? Meine Recherche hat ergeben, dass die Deutschen eine „Heimat“ am Arbeitsplatz brauchen. Diese „Heimat“ - im Bezug zum Arbeitsplatz - ist verbunden mit einem eigenen Arbeitsplatz für die Einzelperson und ihre sieben Sachen.
D e fi n i t i on: A g i l i t ä t Agilis (lat.) = gewandt, schnell, behände, tätig, regsam, geschäftigt, eifrig, (leicht) beweglich3
3 - o.V.: Übersetzungen für „agilis“ im Latein » Deutsch-Wörterbuch (Springe zu Deutsch » Latein) in: PONS online-Wörterbuch [online] https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/ latein-deutsch/agilis [26.08.2020]. 4 - Prof. Dr. Oliver Bendel: Definition: Was ist „Agilität“? in: Gabler Wirtschaftslexikon. Das Wissen der Experten, 07.01.2019 [online] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/ agilitaet-99882 [26.08.2020]. 5,6 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
Seite 8
7,8 - o.V.: Agiles Manifest (Agile Manifesto) in: Projektmagazin.de [online] https://www. projektmagazin.de/glossarterm/agiles-manifest-agile-manifesto [04.09.2020].
Was bedeutet Agilität?
Vier Kernaussagen bestimmen die agilen Werte8: 1. Individuen und Interaktionen stehen über Prozessen und Werkzeugen 2. Funktionierende Software steht über umfassender Dokumentation 3. Zusammenarbeit mit dem Kunden steht über der Vertragsverhandlung 4. Eingehen auf Veränderung steht über dem Befolgen eines Plans Agiles Arbeiten verlangt neue Strukturen und Arbeitswelten. Auch räumliche Situationen müssen sich einem agilen Leitbild anpassen. Dies werde ich auf den nachfolgenden Seiten aufführen.
Christina Maria Fendt
„Agilität ist die Gewandtheit, Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen und Personen bzw. in Strukturen und Prozessen. Man reagiert flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen. Man ist, etwa in Bezug auf Veränderungen, nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv.“4 Seinen Ursprung hat das agile Arbeiten durch das „Manifest für Agile Softwareentwicklung“ aus dem Jahr 2001.5 „Es geht um eine von der digitalen Technologie abgeleitete Organisations- und Arbeitsphilosophie, die radikal anders ist als die der meisten traditionellen Unternehmen.“6 Veröffentlicht wurde diese Basis für agiles Projektmanagement von Kent Beck, Ken Schwaber, Jeff Sutherland, Alistair Cockburn und 13 weiteren Autoren unter der Bezeichnung „Manifesto for Agile Software Development“.7
R äum l i c he Ag i l i tä t a l s V i si o n
Hypothese Vor der Recherche zum Thema „Räumliche Agilität: die Zukunft des Büros? Die agile, flexible Ausstattung offener Büroraumstrukturen als Motor einer modernen Arbeitswelt“ möchte ich folgende Hypothese aufstellen: Ich bin der Meinung, dass eine offene Büroraumstruktur, die eine agile und jederzeit flexibel zusammenstellbare Möblierung besitzt, wesentlich zum Erfolg eines Unternehmens beitragen kann. Sowohl intern, als auch für das Außenbild. Individuelle Bedürfnisse Dieses Konzept bietet den Nutzern die Möglichkeit, ihren Bedürfnissen zielgerichtet und allemal situationsbedingt nachzugehen. Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel - weg von fixen, alten Strukturen und Büroformen wie z.B. Zellenbüros, hin zu gemeinschaftlich nutzbaren Arbeits-
welten und der flexiblen Nutzung von Räumen. Ich bin der Meinung, dass sich eine offene Arbeitsumgebung, welche zu jedem Zeitpunkt selbst gestaltet werden kann, positiv auf die Kreativität, Produktivität, Motivation, Kollaboration und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirkt. Zudem bin ich der Meinung, dass es von großer Wichtigkeit ist, unterschiedliche Arbeitssituationen entstehen zu lassen. Zonen für die Teamarbeit, aber auch Rückzugsorte für die die Team-, Einzelarbeit und „Heimat“ müssen ermöglicht werden. Diesbezüglich benötigt eine derartige Arbeitswelt ein Maximum an unterschiedlich zusammenstellbarer, loser Möblierung. In meiner Recherche möchte ich die Hypothese hinterfragen und bestätigen. Dazu möchte ich Studien, Literatur und Möbelserien finden, die sich mit der agilen Gestaltung von Arbeitswelten beschäftigen.
Seite 10
Die Kreativität der Mitarbeiter
1
Die Produktivität der Mitarbeiter
2
Die Motivation der Mitarbeiter
3
Die Kollaboration der Mitarbeiter
4
Das Wohlbefinden der Mitarbeiter
5
5
HY PO THES EN
Christina Maria Fendt
Eine flexible, agile Ausstattung offener B ü ro r a u m s t r u k t u re n h a t E i n f l u s s a u f :
A g i l e A r be i ts k u l tu r, Arb e i ts w e i s e
Einstellungswandel Agilität ist momentan eines der meist verwendetsten Buzzwords (deutsch: Schlagwort). Die Technologie und unterschiedliche Wertevorstellungen bezüglich Arbeitswelten entwickeln sich fortlaufend weiter und verlangen nach neuen Ansätzen, Möglichkeiten und Denkweisen, ebenso wie einem frisches Mindset, neue Methoden und Prozesse - eine neue Arbeitskultur entsteht.9 Agilität im Wandel der Zeit „Das Schlagwort „Agilität“ bekommt Gewicht, da es Möglichkeiten verspricht, schnell zu reagieren, flexibel zu sein und jederzeit wechseln zu können. [...] Unternehmen müssen lernen, die Bedürfnisse des Kunden zu antizipieren. [...] Das ist Exploration, die Suche nach Neuem. Und dieser Explorationsmodus braucht andere Methoden und eine andere Einstellung zur
Arbeitsweise, die nicht mehr linear verläuft wie in der Exploration. [...] Um echte Agilität zu erreichen braucht es jedoch vor allem einen Einstellungswandel.“10 Agilität: Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Agilität gliedert sich in drei unterschiedliche Ebenen. Zum einen muss man den Wandel der heutigen Zeit verstehen, neue Chancen und Möglichkeiten wahrnehmen. Zum Zweiten ist das Methoden-Set von großer Bedeutung, denn Geschäftsmodelle und Businesspläne müssen sich den Neuerungen anpassen und flexibler gemacht werden, sich anpassen. Als dritte Ebene ist die facettenreiche Unternehmenskultur zu nennen. Interdisziplinäre, multidisziplinäre Teams benötigen ein anderes Kulturverständnis.11
Seite 12
Räu m l i c he A g i l i t ä t
Mehr Flexiblität
„Transportiert man die flexible agile Denkweise in den Raum, dann muss auch der Raum die Flexibilität besitzen, sich zu verändern. Freies Denken im Kopf bedingt einen freien Kopf im Raum. Ein freier Kopf im Raum bedeutet, dass ich mehr Fläche für Freiraum brauche. Und Freiraum heißt, dass ich mich bewegen kann, dass ich Möbel verändern und umstellen kann, verschiedene Settings bauen kann, die meine Arbeit und die nun geforderte Kreativität und Flexibilität unterstützen.“13 Marko Prislin
Die Arbeitswelten der heutigen Zeit verlangen nach mehr Flexibilität. Die bisherig, gängige Gestaltung von Büros ist meist geprägt von langen, dunklen Innengängen, Zellenbüros beziehungsweise Einzelbüros und wenig Abwechslung.14 „Für eine lineare Unternehmung hat eine solche Bürofläche funktioniert, jedoch unterstützt sie das nun geforderte flexible Denken nicht.“ 15 Mit der sich stetig ändernden Arbeitskultur müssen sich auch die Räumlichkeiten ändern. „Agilität macht selbst vor dem Raum nicht halt. Im Gegenteil, der Raum ist im Grunde genommen eine Manifestation des Denkens. Und daher sind auch hier in Zukunft andere Lösungen gefragt als bisher.“16 9-16 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
Christina Maria Fendt
„Es benötigt gemeinsame Ziele, eine Mission, eine Sinnhaftigkeit im Arbeiten sowie Werte und Regeln, die als Leitplanken den Teams den Weg bereiten und auch Führungskräften helfen, ihre Teams anzuleiten.“12
R äum l i c he Ag i l i tä t
D a s a g i l e B ü ro Die für uns wichtigste Frage: Was muss man bei der Planung eines agilen Büros beachten? Bei einem Interview seitens Vitra mit Laura Kummer, Head of Interior Design Services bei Vitra, lies diese folgendes verlauten: „Agiles Arbeiten basiert immer auf dem Prinzip des Netzwerkes. Der Raum muss diesen Gedanken stützen. Bei der Planung eines agilen Büros oder eines Büros, das agile Arbeitsmethoden unterstützt, gibt es darum zwei wesentliche Ansätze:“17 „Entweder sitzen Projektteams über die gesamte Projektdauer beisammen und halten alle Abstimmungen direkt ab, umgeben von Scrumboards, Whiteboards mit Prozessverläufen und Ähnlichem. Oder aber, ein Projekt hat eine
Heimat in einem Projektraum, wo alle Abstimmungen stattfinden, und abgearbeitet wird klassisch am Schreibtisch, unabhängig vom Projektteam.“18 Diese Aussage bestärkt meine Hypothese, dass es von großer Wichtigkeit ist, unterschiedliche Arbeitssituationen entstehen zu lassen. Zonen für die Teamarbeit, aber auch Rückzugsorte für die Team-, Einzelarbeit müssen ermöglicht werden. „Der erste Ansatz bedingt, dass sich der gesamte Raum zeitlich unabhängig an wechselnde Teamgrößen anpassen lässt. Die Umgebung muss Teams Heimat und Sicherheit geben. Und wie der Raum muss auch das Mobiliar möglichst schnell und einfach veränderbar sein. [...] Der zweite Ansatz ist baulich weniger aufwendig, da die lauten Tätigkeiten in geschlossenen Räumen abgehalten werden, man am Schreibtisch
Seite 14
Räu m l i c he A g i l i t ä t
jedoch der konzentrierten Arbeit nachgeht. Bei beiden Ansätzen muss klar definiert werden, welche Bereiche fix sind und welche flexibel. Denn jedes noch so agile Büro benötigt Besprechungsräume, Rückzugszonen und Bereiche für soziale Interaktion.“19
Harmonisches Wechselspiel
17-19 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
20 - Mauer, Rolf: Ziemlich sportlich in: Office md, Ausgabe: 02/2020.
ABB. 1 | Agile Büroarbeitswelt Adidas Herzogenaurach
Christina Maria Fendt
„Gute Arbeitsplätze brauchen einen flexibel nutzbaren Raum, sie müssen Bereiche der Kontemplation und der Konzentration bieten und sich leicht an wechselnde Arbeitsbedingungen anpassen lassen.“20
R äum l i c he Ag i l i tä t
Zusammen & alleine
P ro d u k t i v i t ä t
Bei meiner Recherche bin ich auf die Veröffentlichung „Arbeitsräume sind Lebensräume“ der Designfunktion Gruppe gestoßen, welche sich mit der Gestaltung von Arbeitswelten beschäftigt. Das Buch beschreibt die optimale Gestaltung moderner Arbeitswelten unterstützend zu den recherchierten Themen auf den Seiten 14 und 15 und meiner damit zusammenhängenden Hypothese wie folgt:
Wie können Arbeitswelten die Produktivität der Mitarbeiter steigern?
„Die meisten Mitarbeiter haben wechselnde Bedürfnisse an ihrem Arbeitsplatz: Einmal müssen sie konzentriert und ungestört arbeiten, ein andermal suchen sie den Austausch und die Kooperation.“21 Der Schlüssel ist die Bandbreite an differenzieten Raumbedürfnissen. „Sie sollten Räume der Gemeinschaft und Räume der Individualität sein.“22
Steigerung der Produktivität durch das Ermöglichen gemeinschaftlicher Arbeit „Menschen sind dann am produktivsten, wenn sie mit Begeisterung zu Werke gehen. Das ist immer dann der Fall, wenn sie ihre individuellen Stärken zeigen und zugleich gemeinsam mit anderen kooperieren können. Dazu brauchen sie Räume, die die individuelle Potentialentfaltung und gemeinschaftliche Teamarbeit unterstützen, Lebensräume für hochmotiviertes Arbeiten. Zu Lebensräumen werden Arbeitsräume immer dann, wenn sie beiden Aspekten Rechnung tragen.“23 Eine flexible, agile Möblierung fördert ein schnelles Zusammenstellen für Zonen der Teamarbeit und steigert so die Produktivität der Mitarbeiter.
Seite 16
Räu m l i c he A g i l i t ä t
Schlüsselelemente
Kreativität und Kollaboration „If you want to work creatively... you have to promote movement, interaction, and collaboration. Architecture can support this.“24 Dieses Zitat des Buches beinhaltet die Kernaussage, dass die richtige Architektur bzw. Innenarchitektur die Kreativität der Menschen unterstützt. Der zielgerichtete, durchdachte Einsatz innenarchitektonischer Werkzeuge hat einen enormen Einfluss auf die psychische und physische Verfassung der Menschen. Eine agile, flexible Ausführung der Büroräume unterstützt diese Prozesse automatisch. „Flexibility and adaptability can be
achieved when users can reconfigure space according to their needs at any moment. [...] Collaboration spaces [...] tend to share several physical characteristics that support collaborative behavior. They are flexible and reconfigurable, reflecting that collaborative behavior itself has these characteristics.“25 „Three key elements- openness, flexibility, and roughness - allow for using the space however one wants.“26 Die drei oben genannten Schlüsselelemente der Gestaltung sind auch in den von mir recherchierten Möbelserien auf den nachfolgenden Seiten verdeutlicht, wie z.B. „Hack“. 21 -23 - Dr. Vogl, Thomas; Teunen, Jan: Produktivität und Mensch in: Arbeitsräume sind Lebensräume, 2017, S.10 24 -26 - Kohlert, Christine; Cooper, Scott: Chapter 3, 5,6 in: Space for creative thinking, 2017, S. 223,79,185
Christina Maria Fendt
„Space for creative thinking“ - ein Buch, von Scott M. Cooper und Christine Kohlert, beschäftigt sich mit dem Design von Lern- und Arbeitswelten.
D i e K er na u s s a g e n d e r S tu d i e
1. „Die Arbeitsumgebungen in Deutschland erfordern einen erheblichen Änderungsbedarf.“ „Das Vertrauen, das gegenwärtig in Gemeinschafts- und Gruppenbüros gesetzt wird, steht sowohl modernen Arbeitskräften als auch der Zusammenarbeit und Innovation im Weg.“
2. „Angestellte in Deutschland wünschen sich mehr offene, arbeitsgemeinschaftliche Bereiche.“ „Die Mehrheit der arbeitenden Deutschen würde offene Umgebungen vorziehen, solange Rückzugsräume bei Bedarf vorhanden sind.“
3. „Angestellte in Deutschland benötigen eine Arbeitsumgebung mit Fokus auf mehr Wohlbefinden.“ „Die Beschäftigten haben hohe Erwartungen an Gesundheit und Wohlbefinden, und die bestehenden Arbeitsumgebungen können diese nicht erfüllen.“
Seite 18
D i e d eut s c he B üro a rb e i ts w e l t
D e r Wu n s c h n a c h f l e x i b l e n R ä u m e n & R ü c k z u g „52% der Angestellten ziehen einen offen angelegten Arbeitsbereich vor, solange Rückzugsmöglickeiten bestehen.“ Um zukunftsfähig sein zu können, bedarf es in Deutschland eines flexibleren Modells der Gestaltung von Arbeitsplätzen, wie diese Studie des Gensler Research Institute belegt.
Zitiert aus: - Die deutsche Büroarbeitswelt Untersuchung über das Arbeitsverhalten in Deutschland 2019
„Die Gestaltung und Dynamiken der Arbeitsumgebung haben sich nicht weiterentwickelt, um den Erwartungen des durchschnittlichen deutschen Angestellten zu entsprechen, daher fällt die Zufriedenheitsrate relativ niedrig aus.“
01
UNTERSUCHUNG ÜBER DAS A R B E I T S V E R H A LT E N I N DEUTSCHLAND 2019
Eckdaten der Studie - durchgeführt von: Gensler Research Institute - online Befragung - 2250 deutsche Büroangestellte - zufällig ausgewählte Befragte (DE) - breiter Querschnitt an Demografie, Bildung, Alter, Geschlecht, Standort
Christina Maria Fendt
„Traditionellere Gestaltung & organisatorische Strukturen verstärken das fokussierte Arbeiten (eine Priorität für jedes Unternehmen), allerdings kommen arbeitsgemeinschaftliche Tätigkeiten zu kurz.“
DIE DEUTSCHE B Ü R O A R B E I T S W E LT
D i e b es t e B ü ro k o n fi g u ra ti o n
FAZIT
DIE BESTEN ARBEITSUMGEBUNGEN Bewertung der Befragten, welche Art von physischer Bürokonfiguration am besten ist.
Gruppenbüros durch eine bessere Art von offenen Bürostrukturen ersetzen.
22 %
x
Wir kennen die Attribute der physischenRegress Umgebung, durch Ergebnisse einer mehrfachen linearen am Arbeitsplatz maximiert werden – und wir wissen auch, d zu offeneren, kollaborativeren Büroumgebungen übergeht. umfassenden Reihe vondeutscher Arbeitsplatz-Variablen Beschäftigter an, können Designer, unmittelbar e Arbeitsumgebungen bewirken, die sowohl konzentrierte Ar hat die Möglichkeit, das Beste aus Gemeinsch Arbeitsumgebungen. Deutschland zu nutzen, um die eigene Zukunft zu gestalten. Das Wichtig
INDIVIDUELL
4% 9%
würden bung r jeden zugen.
Gruppenbüros sind für deutsche Ange ASPEKTE LEISTUNGSSTARKER ARBEITSUM geeignet – es ist Zeit für einen neuen
1 2 3 4 5 6 7
Einladend
Geben wir den deutschen Angestellte kollaborativen Umgebungen, die sie s
Gemeinschaftssinn
n
Eine komplett offene Arbeitsumgebung für jeden im Unternehmen Eine offene Arbeitsumgebung mit verfügbaren privaten Raumangeboten Gruppenbüros für die meisten, mit verfügbaren arbeitsgemeinschaftlichen Räumen
euen u
12
52 % Private Büros für die meisten, mit verfügbaren arbeitsgemeinschaftlichen Räumen Eine private Arbeitsumgebung für jeden im Unternehmen
Wir müssen eine dynamischere, multimodalere Arbeitsumg der deutschen Arbeitskräfte gerecht zu werden. Das bedeut von Räumen zu betrachten und auf der Ebene von Teams o zu investieren. Die Faktoren ausgewogener Arbeitsplätze bi Raumvielfalt und Räume, die ein einladendes Gefühl vermit zu bieten haben. Investitionen in Technologie sollten auch d Zusammenarbeit Priorität einräumen: In Deutschland arbei als in jeder anderen westlichen Region, die wir untersucht h dass Kunden- und Unternehmensnetzwerke wachsen. Solle Trend Schritt halten, muss der deutsche Arbeitsplatz in Tech Vernetzung fördern.
Neueste Technologie
GRUPPE
13 %
Eigenschaften, die Großraumbüros in funktionierende Arbe Konditionierung, Design, Raumaufteilung, Zugang zu den M Faktoren, welche die Arbeitseffizienz für alle Arbeitsaktivitä
Schaffung eines ausgewogenen Arbeitplatz-Ökosystems, durch welches Vernetzung und Zusammenarbeit gefördert werden.
Auf die Job-Anforderungen abge Eindeutige Hierarchie
Die Angestellten erwarten, dass die B
Ansprüche an Gesundheit und Wohlb Vielfalt an Räumen sollten Sie Priorität einräumen.
Deutsche Arbeitskräfte nehmen Gesundheit und Wohlbefin müssen dies reflektieren. Eine Kultur, bei der das Wohlbefin institutionelle Macht, die sie unterstützt, bedeutet, dass die Wellness erfüllt sind - aber die Deutschen erwarten mehr. E Arbeitsraumstrategie, die auf körperliches und psychisches Muss. Deutschland hat die nötige Vordenkerposition für ein das Großteile der westlichen Welt in Bezug auf Nachhaltigk beeinflusst hat, wird ein erneuter Fokus auf das Arbeitsumf Ergebnissen führen.
Gestaltung von Fluren/Gemeins
GEMEINSCHAFT
Den Schwerpunkt auf Wohlbefinden dazu verwenden, Sinn, Zweck, Innovation und Leistung voranzutreiben.
Arbeitsplatzstudie Deutschland 2019
ABB. 2 | Die besten Arbeitsumgebungen
Seite 20
KENNZAHLEN FÜR LEISTUNG UND ERLEBNIS DER MITARBEITER Bewertung verschiedener Kennzahlen zur Mitarbeitererfahrung auf einer 5-Punkte-Skala, ausgewogene im Vergleich zu unausgewogenen Umgebungen.
Ausge
5,0
D i e d eut s c he B üro a rb e i ts w e l t
D e r Wu n s c h n a c h f l e x i b l e n R ä u m e n & R ü c k z u g
estellte nicht Ansatz.
MGEBUNGEN
welche die Effektivität und das Erlebnis sionsanalyse einer dass man in der globalen Gemeinschaft Hört man sich die Ausführungen n und leistungsstarken einen Wechsel von Gruppenbüros hin zu
„Nur 4 Prozent der deutschen Büroangestellten würden eine Arbeitsumgebung mit Einzelbüros für jeden Mitarbeiter bevorzugen.“
rbeit als auch Zusammenarbeit fördern. hafts-, Gruppen- und Großraum-Designs gste sind Investitionen in spezifische eitsumgebungen verwandeln. Akustische Menschen und Anpassungsfähigkeit sind äten beeinflussen.
Zitiert aus: - Die deutsche Büroarbeitswelt Untersuchung über das Arbeitsverhalten in Deutschland 2019
gebung schaffen, um den Bedürfnissen tet, den Arbeitsplatz als ein Ökosystem oder Gruppen als auch von Einzelnen ieten hier eine Strategie - größere tteln und die neueste Technologie der Unterstützung der virtuellen iten Angestellte virtuell öfter zusammen haben. Globalisierung bedeutet, en Effizienz und Leistung mit diesem hnologien investieren, welche die
„Wir müssen eine dynamischere, multimodalere Arbeitsumgebung schaffen, um den Bedürfnissen der estimmt deutschen Arbeitskräfte gerecht zu werden. Das bedeutet, den Arbeitsplatz als ein Ökosystem von Büroumgebung die Räumen zu betrachten und auf der befinden erfüllt – dem Ebene von Teams oder Gruppen als auch von Einzelnen zu invesschaftsbereichen tieren. Die Faktoren ausgewogener Arbeitsplätze bieten hier eine Strategie - größere Raumvielfalt und Räume, die ein einladendes Gefühl vermitteln und die neueste Technologie zu bieten haben.“
nden ernst, und die Arbeitsumgebungen nden im Mittelpunkt steht, und die e Grundlagen von Gesundheit und Eine umfassende Annehmlichkeits- und Wohlbefinden ausgerichtet ist, ist ein ne erfolgreiche Umsetzung. Für ein Land, keit und innovativer Fertigung maßgeblich feld zweifellos zu bemerkenswerten
ewogen
13
Unausgewogen
01
DIE DEUTSCHE B Ü R O A R B E I T S W E LT
UNTERSUCHUNG ÜBER DAS A R B E I T S V E R H A LT E N I N DEUTSCHLAND 2019
Eckdaten der Studie - durchgeführt von: Gensler Research Institute - online Befragung - 2250 deutsche Büroangestellte - zufällig ausgewählte Befragte (DE) - breiter Querschnitt an Demografie, Bildung, Alter, Geschlecht, Standort
Christina Maria Fendt
en die ausgewogenen, sich wünschen.
D i e K er na u s s a g e n d e r S tu d i e
1. „Die Generation Y benötigt [...] ein flexibles, inspirierendes Arbeitsumfeld, um ihr volles Potential abrufen zu können.“ „Der eigene Schreibtisch und die tägliche Anwesenheit im Büro werden überwiegend abgelehnt. Darüber hinaus spielen die individuelle Gestaltung der Arbeitsplätze und der Wohlfühlfaktor eine wichtige Rolle.“
2. „Da Arbeit in Zukunft nicht nur im Büro stattfindet, sondern flexibel gestaltet werden kann, steigt der Anteil temporär genutzter Fläche an der Bürofläche.“ „Es gibt Kommunikationsräume, Räume zum konzentrierten Arbeiten (Quiet rooms), Räume für temporäre Projektarbeit für Teams verschiedener Größe, Meeting-Räume, Telefon- und Videokonferenzräume, als auch Fitness-/Ruhe-/ Schlafräume zur geistigen Erholung sowie zum körperlichen Ausgleich.“
3. „Das Layout und die Ausstattung der Bürofläche müssen somit optimale Arbeitsbedingungen für die individuellen Bedürfnisse jedes Mitarbeiters schaffen.“ „Somit passt sich das Büro an die verschiedenen Arbeitsweisen der Mitarbeiter individuell an und bietet für jeden Arbeitsschritt eines Projektes die optimalen Rahmenbedingungen. Dies ist erforderlich, da Standart-Bürotätigkeiten weitestgehend automatisiert erledigt werden und der Mensch vor allem Kreativ- und Wissensarbeit leistet.“ Seite 22
Offi ce of t he f ut u re
D a s B ü ro i m Wa n d e l d e r Z e i t - G e n e r a t i o n Y „Das Büro der Zukunft ist multifunktional und flexibel. [...] Modelle wie Desksharing ersetzen den stationären Arbeitsplatz.“ Zitiert aus: - Office of the future Vergleichsstudie zum Büro der Zukunft aus Sicht der Generation X&Y
Vor allem durch den Generationsweschsel gibt es neue Änderungen und Anforderungen gegenüber der Gestaltung neuer Arbeitswelten.
02
OFFICE OF THE FUTURE
VERGLEICHSSTUDIE ZUM BÜRO DER ZUKUNFT AUS SICHT DER G E N E R AT I O N X & Y
Eckdaten der Studie - durchgeführt von: Savills Immobilien Beratungs-GmbH Consulting cum laude GmbH - Informationen aus verlässlichen Quellen (z.B. Fraunhofer Institut) - Erhebungsstichtag: 15.08.2016
Christina Maria Fendt
„Aus der Perspektive eines Projektentwicklers sowie des Nutzers stellt sich mit zunehmendem Flexibilitätsdrang außerdem die Frage „Warum bauen wir noch feste Ständerwände?“ Das Weglassen dieser Wände würde schließlich eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen. [...] Darüber hinaus besteht unter diesen Voraussetzungen jederzeit die Möglichkeit der flexiblen Anpassung der Wände und dadurch schließlich zur Veränderung des gesamten Bürokonzeptes - ohne großen Aufwand, Lärm oder Schmutz.“
D i e K er na u s s a g e n d e r S tu d i e
1. „Die intelligente Mischung differenzierter und vielfältiger Arbeitsplatz-Situationen wird von den unterschiedlichsten Organisationsmitgliedern ohne hierarchische Einschränkungen flexibel genutzt.“ „Die unterschiedlichen Arbeitsplatzangebote reichen von Einzelarbeitsplätzen [...] über offene Zonen und medial unterstützte Projekträume.“
2. „Ein entscheidender struktureller Mehrwert [...] sind die Bewegungsflächen und Freiräume am und zwischen den einzelnen Situationen, die zu einer höheren Agilität im Arbeitsprozess beitragen.“ „Insgesamt glänzen die Arbeitsumgebungen moderner Büros durch ihre vielfältigen, funktional, technologisch und atmosphärisch auf einzelne Arbeitsprozesse hin optimierten Nutzungsangebote.“
3. „Im Mittelpunkt stehen die Möglichkeiten einer hochvernetzten, räumlich und zeitlich flexibilisierten Arbeitsorganisation, die sich an den individuellen Lebenskontexten orientiert und damit zu einer Steigerung von Innovationskraft, Effizienz und Effektivität beiträgt und sich auch in einer veränderten Gestaltung des Büroumfelds ausdrückt. Seite 24
Arbei t s wel t en 4. 0
E i n e n e u e A r t d e r A r b e i t s o rg a n i s a t i o n „Büro- und Wissensarbeit wird hyperflexibel, multilokal, nachhaltig und individuell!“
Wie gestaltet sich die Arbeitswelt im Jahr 2025?
„Zugleich verschiebt sich der Schwerpunkt der Büroarbeit von stabilen Abwicklungsprozessen und hochstandardisierten Routinetätigkeiten hin zur sogenannten Wissensarbeit mit komplexen und sich dynamisch verändernden Aufgaben und Tätigkeiten. Diese fordern ein hohes Maß an Komptenz und Selbstständigkeit von Individuen und Teams.“
03
A R B E I T S W E LT E N 4 . 0
WIE WIR MORGEN ARBEITEN UND LEBEN
Eckdaten der Studie - durchgeführt von: Fraunhofer IAO - über 100 Experten - Herausgeber: Dieter Spath - Szenario, Forecast Prozess: Lern- und Arbeitswelt 2025 - Veröffentlichung: 2012
Christina Maria Fendt
„Die Integration von Arbeit und Freizeit wird sich weiter verbreiten, Personen und Geräte werden sich umfassend vernetzen, Büroarbeit wird sich individueller organisieren und gestalten lassen.“
Zitiert aus: - Arbeitswelten 4.0 Wie wir morgen arbeiten und leben
W O R K 20 1 8 | V IT R A
O rg a t e c 2 0 1 8 i n K ö l n - „ S u p e r f l e x i b l e O f f i c e “
ABB. 3 | Work 2018: “Superflexible Office”
Seite 26
ID EE : K O NSTA N T IN GR CIC
„Für WORK 2018 hat Konstantin Grcic einen hochflexiblen Raum entworfen.“27 Eine hoch agile Raumlösung
01
RAUMKONZEPT
Eckdaten
„Das hochflexible Büro ist ein Raum für Kreativität und Innovation.“28 Grcic erläutert: „Der leere Raum bietet so viele Möglichkeiten. Mal wird er für ein Town-HallMeeting konfiguriert, mal für eine Kundenpräsentation.[...] Alles wird einfach den Bedürfnissen entsprechend angepasst.“29
- Installation auf der IMM Köln im Jahr 2018 - Vitra in Kooperation mit K. Grcic - Produkte, wie z.B.: - Hack - Stool-Tool - Rookie - Allstar - Dancing Wall - Tip Ton ...
„Work 2018“ durfte ich persönlich auf der Orgatec 2018 begutachten und ich finde, dass dieses Konzept sehr deutlich eine zukunftsweisende, agile und flexible Arbeitswelt dargestellt hat. Die erlebbaren Produkte unterstrichen den Gedanken dieses superflexiblen Office.
Bewertung in Schulnoten 1
2
3
4
5
6
27-29 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
Christina Maria Fendt
Vitra präsentierte mit dem Designer K. Grcic auf der Orgatec 2018 in Köln das Modell einer zukunftsweisenden, agilen Arbeitswelt.
D A N C I NG O F F ICE | V IT R A
Ein Maximum an räumlicher Flexibilität
ABB. 4 | Empty Space ABB. 1 | Empty Space
ABB. 5 | Workshop Space
Seite 28
ID EE : ST E PH A N H ÜR L E M AN N
„Dancing Office: eine flexible Arbeitsumgebung zur Erstellung unterschiedlicher Raumtypologien.“30 Eine hoch agile Raumlösung
Das Ergebnis ist eine maßgeschneiderte, flexible, meiner Meinung nach äußerst gelungene Arbeitsumgebung mit dem Namen „Dancing Office“. Die große Besonderheit dieser Idee ist das mobile Wandelement namens „Dancing Wall“. (S.32-33)
02
RAUMKONZEPT
Eckdaten - Entwurf für PWC im Jahr 2017 - Vitra in Kooperation mit S. Hürlemann - Produkte, wie z.B.: - Stool-Tool - Rookie - Allstar - Dancing Wall - Tip Ton - Dancing Wall ...
Bewertung in Schulnoten 1
2
3
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5
6
30-31 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
Christina Maria Fendt
Im Jahr 2017 entwickelte der preisgekrönte schweizer Architekt Stephan Hürlemann ein Konzept für PwC (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft), bei dem Flexibilität oberste Priorität hatte. „Ziel war die Entwicklung eines Bürosystems, das in enger Zusammenarbeit mit den Experten des PwC Experience Center eine stimmige Antwort auf Fragen der Flexibilität und Veränderbarkeit gibt.“31
D A N C I NG O F F ICE | V IT R A
Ein Maximum an räumlicher Flexibilität
ABB. 6 | Project Space
ABB. 7 | Town Hall
Seite 30
ID EE : ST E PH A N H ÜR L E M AN N
„Dancing Office: eine flexible Arbeitsumgebung zur Erstellung unterschiedlicher Raumtypologien.“32
Durch den Einsatz loser Möblierung des Möbelherstellers Vitra und der „Dancing Wall“, mit der S. Hürlemann den Möbelhersteller gänzlich überzeugen konnte, ist es möglich, einem einzigen Raum ohne festen Wänden durch die flexible Ausstattung innerhalb kürzester Zeit unterschiedliche Funktionen zu geben. „Hürlemann ist es gelungen, all diesen Ansprüchen gerecht zu werden, indem er ein System bequem verschiebbarer Wandelemente geschaffen hat, welche in erster Linie als mobile Raumteiler fungieren: leicht zu bewegen und doch so schwer, dass die Stabilität gewährleistet bleibt. Jede Wand besteht aus einer robusten Holzbasis auf Rädern und einem darauf mon-
tierten Metallrahmen, der sich mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Module bestücken lässt.“33 Hürlemann äußert: „Während heutige Großraumbüros häufig offen ausgelegt sind - mit Marktplatz, Begegnungszonen, Town Hall, Cafeteria, Bibliothek und so weiter -, wollte ich ein System schaffen, in dem die einzelnen Bereiche selbst je nach Bedarf ganz unterschiedliche Funktionen übernehmen können.“34 Die „Dancing Wall“ ermöglicht den Angestellten das Büro im Handumdrehen ihren Bedürfnissen anzupassen, neu aufzuteilen und eine Besprechungsecke schnell in einen Präsentationsraum oder Rückzugsort zu verwandeln. 32-34 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
Christina Maria Fendt
Eine hoch agile Raumlösung
D A N C I NG WAL L | V IT R A
D i e t a n z e n d e Wa n d
ABB. 8 | Die tanzende Wand für eine individuelle und bedürfnisorientierte Nutzung
Seite 32
ABB. 9 | Erstellung eines Konferenzbereiches
ABB. 10 | Einzelarbeitsplatz, Arbeitsplatz für zwei Personen
ABB. 11 | Konferenzbereich mit Begrünung
ABB. 12 | Die Elemente der “Dancing Wall”
F LEX I B L E S WA NDE L E M E N T
Vitra beschreibt das Wandelement ne Multifunktionalität und Materialität, andererseits durch die raumbilfür agile Büroflächen wie folgt: „Mit Dancing Wall haben Mitar- dende Funktion. beiter die Möglichkeit, selbststän- Vitra Website: Dancing Wall, Stephan dig und binnen Sekunden ihr be- 35 Hürlemann, 2018 [online] https://www.vitra. nötigtes Arbeitsumfeld zu schaffen com/de-de/product/dancing-wall [06.09.2020]. oder anzupassen. Sie besteht aus 36 - o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper einem Metallrahmen, der in viel- about work., Ausgabe 2, 2016. fältigen Konfigurationen bestückt werden kann: als Bücherregal, MÖBELSERIE 01 TV-Wagen, Garderobe oder Pflanzenwand oder als Raumtrenner mit abnehmbaren Whiteboards und Eckdaten Pinnwänden. Dank Rollen und ei- Raum- und Arbeitssituationen nem integrierten Griff sind sie agil - mobile Trennwand auf Rollen und flexibel und lassen sich somit - Metallrahmen einfach und leicht verschieben und - vielfältige Konfigurationen positionieren. Dancing Wall ist inBücherregal,TV-Wagen, Garderobe Pflanzenwand, Raumtrenner, tuitiv und transversal einsetzbar, Anbringen von Whiteboard, Pinnwand [...] unterstützt unterschiedliche Funktionen und Anwendungen Bewertung in Schulnoten [...].“36 Ich persönlich finde dieses Möbel 1 2 3 4 5 6 sehr gelungen. Einerseits durch sei-
Christina Maria Fendt
„Dancing Wall ist in ihrer Grundfunktion eine mobile Trennwand, mit der sich Räume in flexible Zonen gliedern lassen und die gleichzeitig vertikale Arbeitsflächen bereitstellt.“35
A T E L I E R | FAN T O N I & GE N S L E R
Der agile Mitarbeiter
Seite 34
ABB. 13 | Stauraum, Raumtrenner
ABB. 14 | Möbelserie für eine agile Arbeitsweise
ABB. 15 | Pinwand zum Einhängen
ABB. 16 | Einzelne Module der Möbelserie
F LEX I B L E S M Ö B E L E N S E M B L E
„Atelier, eine hochflexible Mö- ein zusätzlicher, abgeschlossenener bellösung, wurde als Reaktion auf Stauraum unter dem zu erweiternSituationen mit ständigem Wan- den Schreibtisch wäre praktischer. del am Arbeitsplatz entwickelt. Es - Geuder, Thomas: Der agile Mitarbeiter in: kombiniert erfolgreich eine Viel- 37 Office md, Ausgabe: 02/2020. zahl von räumlichen Funktionen und bietet funktionale Haltbarkeit 38 - o.V., Gensler Website: Atelier [online] https://www.gensler.com/projects/atelier und Wirtschaftlichkeit. Der modu- [06.09.2020]. lare Aufbau passt sich problemlos dem technologischen Fortschritt MÖBELSERIE und den Anforderungen eines sich 02 ständig weiterentwickelnden Arbeitsplatzes an.“38 Eckdaten Bei der Möbelserie „Atelier“ sehe - Raum- und Arbeitssituationen ich persönlich einige Schwachstel- Vielzahl an Arbeitsflächen len, wie z.B.: das großzügige, offe- mobile Lagereinheiten ne Regal gestaltet sich vorraussicht- Regale lich in der Praxis optisch weniger - einfache Konfiguration - Elemente auf Rollen geordnet und sortiert. In Relation zum Schreibtisch und weiteren Möbelstücken erscheint es giganBewertung in Schulnoten tisch. Die raumtrennende Funktion ist von Vorteil, allerdings wür1 2 3 4 5 6 den zwei Ebenen ausreichen und
Christina Maria Fendt
„Für das neue Europa-Headquater in London hat das international agierende Design- und Architekturbüro Gensler mit dem italienischen Büromöbelhersteller Fantoni eigens die Möblierung entwickelt.“37
H A C K | VIT R A
Der multifunktionale Tisch
ABB. 17 | Unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten des Funktionsmöbels
Seite 36
ABB. 18 | Platzsparende Aufbewahrung
ABB. 19 | Transport durch hinzufügbare Rollen
F LEX I B L E S M Ö B E L M O DUL
„Den typischen Bürotischen stellt Grcic eine Lösung entgegen, die die Bedürfnisse heutiger [...] Unternehmen [...] auf neuartige Weise erfüllt.“39
Ich persönlich finde dieses Möbel optisch nicht sehr ansprechend. OSB Platten besitzen einen starken Eigengeruch, welcher weniger angenehm ist und die Beschaffenheit dieses Möbels könnte durchaus qualitativer sein. Die Handhabung und Nutzung von „Hack“ gestaltet sich weniger praktisch (Beschläge, händisches Verstellen). Das Preis-Leistungs-Verhältnis empfinde ich für unangemessen, da sich
diese Preiskategorie durchaus qualitativer auszeichnet. Die festgelegten Breiten der einzelnen „Hacks“ schränken Mitarbeiter, welche mehr Platz benötigen, möglicherweise ein. 39- 41- o.V.: Vitra, in: Agility- The newspaper about work., Ausgabe 2, 2016.
03
MÖBELSERIE
Eckdaten - Arbeitssituationen - rustikales Erscheinungsbild durch OSB Platten - zusammenklappbar, platzsparend - Kurbel- und/ oder Schnellverstellung - Elemente auf Rollen
Bewertung in Schulnoten 1
2
3
4
5
6
Christina Maria Fendt
„Mit wenigen Handgriffen zu einer flachen „Kiste“ zusammengeklappt, kann Hack einfach umgezogen, weggestellt und platzsparend gelagert werden.“40 Hack kann als Steh- oder Sitz- Arbeitsfläche oder Sofa eingesetzt werden und formt so individuell angepasste Arbeits-, Besprechungs- oder Ruhenischen. Rollen ermöglichen viel Flexibilität und Mobilität.“41
D E E M | O P HE L IS
E i n e e l e g a n t e , a g i l e Va r i a t i o n
Seite 38
ABB. 20 | Flexible Einzelmodule
ABB. 21 | Die vielfältigen Elemente der Möbelserie Deem
ABB. 22 | Garderobenelement
ABB. 23 | Die praktische Nutzung der Möbelserie
F LEX I B L E M Ö B E L S E R IE
„Zur Unterstützung kreativer Projektarbeit entwickelte der Designer Till Grosch die ArbeitsmöbelReihe Deem“42
gelungene Einzelmöbel, wie z.B. die Garderobe und Arena. Mankos sind meiner Meinung nach die ausgestellten Unterkonstruktionen (Beine: Stolperfalle) und wenig Sitzkomfort. 42 - 43 - o.V: Produktempfehlungen für die Gestaltung von Büro-und Verwaltungsräumen in: AIT Magazin, Ausgabe 04/2020.
04
MÖBELSERIE
Eckdaten - Raum- und Arbeitssituationen - Set von Arbeitsmöbeln - Podestmöbel, bewegliche Tische, mobile Präsentationsboards, multifunktionales Raumteilersystem - Elemente auf Rollen
Bewertung in Schulnoten 1
2
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4
5
6
Christina Maria Fendt
Opehlis bietet mit der Möbelserie „Deem“ eine große Auswahl an loser Möblierung (teils auf Rollen), die Arbeitsprozesse unterstützt und je nach Bedürfnis eingesetzt werden kann. „Bestandteile der Möbelserie sind feststehende Möbelstücke wie ein multifunktionaler Raumteiler mit integrierter Garderobe und Whiteboard sowie ein abgestuftes Sitzpodest mit Stauraum-Optionen. Für flexibel gestaltbare Besprechungsszenerien sind außerdem auf Rollen gelagerte Möbel wie ein Stehtisch, ein Präsentationsboard und eine Sitzbank Teil der Serie. Sämtliche Produkte können dabei mit Lack-, Melamin- oder Furnieroberflächen ausgeführt werden; gepolsterte Sitzflächen lassen sich mit einer Vielzahl von Kvadrat-Stoffen beziehen.“43 Die Möbelserie beinhaltet einige
P IXE L , I D E A B O AR D , IDE A WAL L | B E N E
Das praktische Kleinmöbel
ABB. 24 | Einsatz der Würfel “Pixel”in unterschiedlichen Ausführungen. Im Hintergrund: die “idea wall”
Seite 40
ABB. 25 | Unterschiedliche Nutzung der Elemente
F LEX I B L E S K LE I NM Ö B E L
„Mit kleinen PIXEL Boxen baut man die größten Ideen“44
von Vorteil. Für einen festen Arbeitsplatz sehe ich allerdings keine optimale Verwendung von „Pixel“ und ich würde einen hochwertigen Schreibtisch bevorzugen. 44 - o.V.: Pixel in: Stylepark.de [online] https://www. stylepark.com/de/bene/pixel [10.09.2020]. 45 - o.V.: Pixel. Built your ideas in: bene.com [online] https://bene.com/de/produkte-raumkonzepte/bueromoebel/pixel/ [10.09.2020].
05
MÖBELSERIE
Eckdaten - Raum- und Arbeitssituationen - flexibler Baustein, „Kiste“ - Tisch, Bank, Hocker, Tribüne oder alles gleichzeitig - auch auf Rollen zu erhalten Bewertung in Schulnoten 1
2
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Christina Maria Fendt
Mit „Pixel“ gewann Bene im Jahr 2018 u.a. den „German Design Award“. „Pixel sieht zwar aus wie eine Box, ist aber viel mehr als das. Pixel ist ein Tisch, eine Bank, ein Hocker, eine Tribüne oder alles gleichzeitig. Pixel ist der flexible Baustein, der Möglichkeiten für eine neue Art der Teamarbeit schafft. [...] Pixel eröffnet bei der Zusammenarbeit in Teams neue Dimensionen. Zonen im Unternehmen, die eine vitale Gruppendynamik fördern und kreativen Spielraum bieten, werden zu einem elementaren Thema. Die Einrichtung dazu muss einiges mitmachen können, flexibel und so unprätentiös wie das Team selbst sein.“45 Meiner Meinung nach eignet sich Pixel vor allem für Workshop Räume, die nach Flexibilität verlangen. Das einfache Zusammenstellen der einzelnen Boxen ist hierbei sehr
FLEX C O LLE C T I ON | S T E E L CAS E
D i e f l e x i b l e K o l l k e t i o n f ü r Te a m s
ABB. 26 | Anpassung und Nutzung der Einzelmöbel nach individuellen Bedürfnissen
ABB. 27 | Arbeitsplätze für Einzelarbeit
ABB. 28 | Die platzsparende Ausführung der “Flex Collection”
Seite 42
F LEX I B L E M Ö B E L S E R IE
„Die „Flex Collection“ von Steelcase ermöglicht Teams, in wechselnden Konstellationen zu arbeiten.“46
46 - Feuer, Katharina: Designer Chat: Michael Held in: Office md, Ausgabe: 02/2020. 47 - o.V.: Steelcase Flex Kollektion in: officesnapshots.com [online] https://officesnapshots. com/products/steelcase-flex-collection/ [10.09.2020]. 48 - o.V.: Steelcase Flex Kollektion in: steelcase. com [online] https://www.steelcase.com/products/desk-systems/steelcase-flex-collection/ [10.09.2020].
06
MÖBELSERIE
Eckdaten - Raum- und Arbeitssituationen - Kollektion aus Schreibtischen, Wagen, Screens und Zubehör - Elemente teils auf Rollen - zusammenklappbar, platzsparend
Bewertung in Schulnoten 1
2
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6
Christina Maria Fendt
„Mit der Steelcase Flex Collection können Teams Räume schaffen, die bei Bedarf neu angeordnet werden können, und Umgebungen schaffen, in denen Teams und Einzelpersonen ihre beste Arbeit leisten müssen. Die Kollektion ist auf Spontanität ausgelegt und erleichtert den Wechsel zwischen verschiedenen täglichen Aktivitäten.“47 „Die gesamte Kollektion wurde mit Interkonnektivität und cleveren Details entworfen und arbeitet zusammen, sodass Teams ihren Raum in wenigen Minuten neu konfigurieren können. Die Teile funktionieren gut für sich, aber genau wie Teams arbeiten sie besser zusammen.“48 Die „Flex Collection“ ist für mich persönlich die gelungenste Möbelserie meiner Recherche aufgrund der Ausstattung, Handhabung und Optik des Ensembles.
Räu ml i c he A g i l i t ä t : d i e Z u k u n ft d e s B ü ro s? Die agile, flexible Ausstattung offener Büroraumstrukturen als Motor einer modernen Arbeitswelt
Seite 44
Fazit Die Recherche zur räumlichen Agilität hat mir gezeigt, dass sich die Menschen vermehrt einen flexibel zusammenstellbaren Arbeitsbereich wünschen, den sie jederzeit nach ihren Vorstellungen, individuellen Bedürfnissen gestalten und verändern können, um so das größte Potential ihrer Arbeit hervorrufen zu können.
Spannend ist vor allem die Arbeit im Team, die künftig nicht mehr in vier festen Wänden stattfinden soll - viele Möbelhersteller reagieren bereits auf den Wandel der Arbeitswelt und entwickeln Möbelserien, welche agiles, flexibles Arbeiten ermöglichen. Eine schnelle Zusammenstellung von loser Möblierung auf Rollen ist das Konzept, welches bereits Fuß gefasst hat in der Welt der Büromöbel. Namenhafte Möbelhersteller wie z.B. Vitra haben ihre Ideen hierzu bereits verwirklicht und Produkte auf den Markt gebracht. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Trend immer mehr zu einer flexiblen, agilen Ausstattung in offenen Büroraumstrukturen geht und diese einen großen, durchaus positiven Einfluss auf die physische und psychische Verfassung der Mitarbeiter hat.
Christina Maria Fendt
Der eigene Arbeitsplatz ist nach wie vor von großer Bedeutung, darf jedoch gerne in einer offenen Fläche platziert und jederzeit veränderbar sein, solange man einen geschützen, privaten Bereich (Heimat) vorfindet.
L I T E R A T UR UN D AN M E R K UN GE N
1
Kasel , Sybilla (2020): Arbeitsraum ist Lebensraum
2
Vitra (2016): Agility - the newspaper about work
3
https://de.pons.com/%C3%BCbersetzung/latein-deutsch/agilis
4
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/agilitaet-99882
5-6
Vitra (2016): Agility - the newspaper about work
7-8
https://www.projektmagazin.de/glossarterm/agiles-manifest-agile-manifesto
9-19
Vitra (2016): Agility - the newspaper about work
20
Mauer, Rolf (2020): md Magazin (02.2020)
21-23 Dr. Vogl, Thomas; Teunen, Jan (2017): Arbeitsräume sind Lebensräume 24-26 Kohlert, Christine; Cooper Scott (2017): Space for creative thinking 27-34 Vitra (2016): Agility - the newspaper about work 35
https://www.vitra.com/de-de/product/dancing-wall
36
Vitra (2016): Agility - the newspaper about work
37
Geuder, Thomas (2020): md Magazin (02.2020)
38
https://www.gensler.com/projects/atelier
Seite 46
39-41 Vitra (2016): Agility - the newspaper about work 42-43 o.V. (04/2020): AIT Magazin 44
https://www.stylepark.com/de/bene/pixel
45
https://bene.com/de/produkte-raumkonzepte/bueromoebel/pixel/
46
Feuer, Katharina (2020): md Magazin (02.2020)
Christina Maria Fendt
47-48 https://officesnapshots.com/products/steelcase-flex-collection/
A B BI LD U N GE N
Abb. 01 Daten: https://www.wowlavie.com/Article/AE1902019 Abb. 02 Studie: Die deutsche Büroarbeitswelt - Gensler Research Institute Abb. 03 https://www.stylepark.com/de/news/jonathan-olivares-orgatec-buero-vitra Abb. 04 https://www.prooffice.de/fileadmin/user_upload/2019/artikel_ neuigkeiten/190809_Hannover_Agilitaet/Vitra_Newspaper_Agility_DE__2_.pdf Abb. 05 https://www.prooffice.de/artikel/flexible-raum-und-arbeitssituationen-mit-denvitra-dancing-walls.html Abb. 06 https://www.bruno-wickart.ch/blog/dancing-wall-von-stephan-huerlemann-fuervitra/ Abb. 07 https://www.prooffice.de/artikel/flexible-raum-und-arbeitssituationen-mit-denvitra-dancing-walls.html Abb. 08, 09,10,11,12 https://www.vitra.com/de-de/product/dancing-wall Abb. 13,14,15,16 https://www.stylepark.com/de/fantoni/atelier Seite 48
Abb. 17 https://www.vitra.com/de-ch/product/hack
Abb. 18 https://www.cimmermann.uk/vitra-hack-desk.html Abb. 19 https://www.connox.de/kategorien/moebel/schreibtische-sekretaere/vitra-hackschreibtisch.html Abb. 20 https://www.pinterest.de/ophelisgmbh/ophelis-deem/ Abb. 21 https://www.pinterest.de/pin/476818679297082816/ Abb. 22 https://www.pinterest.de/pin/122160208629218071/ Abb. 23 https://ophelis.de/en/presse/ophelis-deem/ Abb. 24 https://www.cebra.biz/news/markt/27-08-2019-bene-zieht-positive-bilanz-fueridea-lab-in-wien/ Abb. 25 https://bene.com/de/produkte-raumkonzepte/bueromoebel/frame-s-board/ Abb. 26 https://www.steelcase.com/products/desk-systems/steelcase-flex-collection/
Abb. 28 https://www.bos-buero.de/bosblick/detail/agiles-arbeiten-mit-der-steelcase-flexcollection/
Christina Maria Fendt
Abb. 27 https://www.architonic.com/en/story/dominic-lutyens-flex-appeal-flex-collectionfrom-steelcase/20087233
L I T E R A T UR
Arbeitsräume sind Lebensräume Dr. Thomas Vogl, Jan Teunen ISBN: 978-3-00-057005-6 Designfunktion 2017
ABB. 28 | Titelbild der Literatur
Space for creative thinking Christine Kohlert, Scott Cooper ISBN: 978-3-7667-2267-6 Callway Verlag 2017
ABB. 29 | Titelbild der Literatur
Office md Magazin office md Interior | Design | Architecture Digital Lab Eine Kooperation mit Mensch & Büro Ausgabe Februar 2020 Seite 50
ABB. 30 | Titelbild des Magazins
AIT Magazin AIT Büro und Verwaltung Office Buildings Ausgabe April 2020
ABB. 31 | Titelbild des Magazins
Agility Magazin Vitra The newspaper about work Ausgabe 2016
Christina Maria Fendt
ABB. 32 | Titelbild des Magazins
ST U D I E N
01
DIE DEUTSCHE BÜROARBEITSWELT
DIE DEUTSCHE B Ü R O A R B E I T S W E LT
UNTERSUCHUNG ÜBER DAS ARBEITSVERHALTEN IN DEUTSCHLAND 2019
Gensler Research Institute Studie | 2019
52 % der Angestellten ziehen einen offen angelegten Arbeitsbereich vor, solange Rückzugsmöglichkeiten bestehen.
48 % der Angestellten sitzen in Gruppenbüros von 2-6 Personen
37 %
https://www.gensler.com/uploads/doc ument/611/file/DieDeutscheB%C 3%BCroarbeitswelt_2019_ Digitale_German.pdf
02
OFFICE OF THE FUTURE
der Angestellten müssen sich meistens den Arbeitsbereich teilen.
1
Office of the future? Vergleichsstudie zum Büro der Zukunft aus Sicht der Generation X & Y
Savills Immobilien Beratungs-GmbH Consulting cum laude GmbH Vergleichsstudie | 2016 https://pdf.euro.savills.co.uk/germanyresearch/ger-ger-2016/office-of-thefuture-de.pdf
03
A R B E I T S W E LT E N 4.0
F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R A R B E I T S W I R T S C H A F T U N D O R G A N I S AT I O N I A O
D I E T E R S PAT H ( H R S G . ) W I L H E L M B A U E R | S T E F A N R I E F | J Ö R G K E LT E R | U D O - E R N S T H A N E R | M I T J A J U R E C I C
Fraunhofer IAO Studie | 2012
ARBEITSWELTEN 4.0 WIE WIR MORGEN ARBEITEN UND LEBEN
D I E T E R S PAT H ( P U B L I S H E R ) W I L H E L M B A U E R | S T E F A N R I E F | J Ö R G K E LT E R | U D O - E R N S T H A N E R | M I T J A J U R E C I C
WORKING ENVIRONMENTS 4.0 HOW WE WILL WORK AND LIVE TOMORROW
https://office21.de/wp-content/ uploads/2018/06/Studie_ Arbeitswelten_4.0_2012.pdf FRAUNHOFER VERLAG
Seite 52
05
M Ü LL ER STEFFE N Ein Expeditionsmobil als Arbeitsplatz
Seite 4
Ein Expeditionsmobil als Arbeitsplatz
06
Home Office
08
New Work
10
Personal Workspace
14
Office Air
18
Praxisbeispiel | Atlas 4x4 Unimog
20
Produktanalyse | Office Toolbox "Gustav" | Multifunktionstisch "Duotable" | Akkuleuchte "Roxxane Fly" | Dachklimaanlagen
40 42 44 46 48
Fazit
51
Studien und Literatur
52
Quellenangaben und Anmerkungen
54
Abbildungsverzeichnis
57
S t e ff e n M ü l l e r
Inhaltsverzeichnis
Ei n Exp ed i t i ons mob i l a l s Arb e i ts p l a tz Remote Working für Digitale Nomaden auf Weltreise
Seite 6
Warum also nicht das ganze auf die Spitze treiben und den Arbeitsplatz auf vier Räder stellen? Durch die voranschreitende Digitalisierung entwickelt sich das mobile Büro vom Lifestyle einiger Verrückter zur Option für Individualisten. Eine Möglichkeit für die digitalen Nomaden das Berufsleben mit individueller Freiheit und Entdeckergeist zu verbinden. Die seit Jahren starke Nachfrage nach Wohnmobilen und Campervans hat in diesem Jahr nochmal deutlich zugelegt und untermauert den Wunsch vieler nach mehr Abenteuer im Leben. Wurden 2018 noch 71.186 Wohnmobile neu zugelassen waren es in diesem Jahr allein im Zeitraum Januar bis Juli schon 50.570. Allein der Juli verzeichnete ein Plus von 99,5% gegenüber dem Vorjahr². Kombiniert man jetzt ortsunabhängiges Arbeiten und ein geländegängiges Fahrzeug ergibt sich eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Orten von denen aus man mit Begeisterung arbeiten und gleichzeitig die Welt entdecken kann. 1 - Deutsche Presse Agentur in: businessinsider 2 - Neuzulassungen: in: Caravaning
S t e ff e n M ü l l e r
Schon seit einigen Jahren lassen sich deutliche Veränderungen in der Gestaltung von Büroräumen beobachten. Der Trend geht weg von kleinen Einzelbüros hin zu offenen Arbeitswelten, in denen sich Mitarbeiter aus mehreren Optionen mit unterschiedlichen Qualitäten ihren Platz aussuchen können. In einer Umgebung, die immer mehr geprägt ist von Regelungen und Restriktionen, sehnen wir uns nach individueller Freiheit und Möglichkeiten zu eigenen Entscheidungen. Eine Auswahl verschiedener Orte zum Arbeiten im Büro, zum Beispiel ruhigere oder belebtere Bereiche, für die man sich dann selbst spontan entscheiden kann, sind Ergebnisse dieser Entwicklung. Zudem bekommt der Wohlfühlaspekt im Büro einen zunehmend höheren Stellenwert, denn Unternehmen erkennen, dass dadurch die Verbundenheit zum Unternehmen steigt. Auch die Art der Kommunikation hat sich durch die Corona-Pandemie ganz entscheidend gewandelt. Zwar fanden Meetings auch schon vorher in Form von Videokonferenzen statt, die Anzahl der virtuellen Treffen ist in den letzten Monaten aber regelrecht explodiert. Verzeichnete der Anbieter Zoom im Dezember 2019 noch 10 Mio. Teilnahmen an Videokonferenzen täglich, stieg die Anzahl auf bis zu 300 Mio. bis Juni 2020¹. Deren Popularität und Akzeptanz eröffnen im Hinblick auf den Standort, von dem aus gearbeitet wird, ganz neue Möglichkeiten.
H o me O ff i c e Warum mehr dahinter steckt als von zu Hause zu arbeiten
Home Office und Mobiles Arbeiten sind keine Erfindungen der aktuellen Pandemie, doch diese hat einen maßgeblichen Anteil an der explosionsartigen Verbreitung dieser Arbeitsformen. Durch die erzwungene Reduzierung der persönlichen Kontakte arbeiten viele Beschäftigte nicht mehr in großen Büros inmitten zahlreicher Kollegen, sondern von zuhause aus - oder von Orten, die bislang nicht als Arbeitsplatz wahrgenommen wurden. Home Office und Mobiles Arbeiten sind nicht dasselbe. Beim klassischen Home Office arbeitet die Mitarbeiter von einem fest eingerichteten Arbeitsplatz im Privatbereich der Beschäftigten und haben keinen Arbeitsplatz im Gebäude des Unternehmens. Der Arbeitgeber ist hierbei für die Bereitstellung von Mobiliar und benötigten Arbeitsmitteln verantwortlich. Beim Home Office wie es aktuell durch die Corona-Pandemie stattfindet ist die Situation anders. Da haben die Beschäftigten meist einen festen Arbeitsplatz im Unternehmen und arbeiten nur vorübergehend von zuhause. Arbeitsrechtler empfehlen hier eine individuelle Zusatzvereinbarung mit dem Unternehmen. Wenn der Arbeitgeber nicht bereit ist, beispielsweise für einen ergonomischen Bürostuhl zu zahlen, gibt es zwei Möglichkeiten: Zu verlangen, wieder im Büro zu arbeiten oder alternativ den Bürostuhl mit nach Hause zu nehmen.³ Das mobile Arbeiten ist dagegen ortsunabhängig. Mitarbeiter können mal von zuhause, mal aus dem Zug, ein anderes Mal vom Café oder auch von einer Südseeinsel aus arbeiten. Die Arbeitsstättenverordnung gilt hier nicht⁴.
Seite 8
Oft wird der Begriff "Home Office" als Synonym für Arbeitsformen verwendet, die nicht im klassischen Büro verortet sind. Das wird der Entwicklung aber nicht gerecht, denn dabei werden die fundamentalen Freiheiten unterschlagen, welche die neuen Regeln der Unternehmen mit sich bringen. Sinn und Zweck der Flexibilität ist, das man eben von überall aus arbeiten kann. Das kann zum einen ein unkonventioneller Ort wie etwa der Stadtpark sein, genau so gut kann man
3 - Dr. Kathrin Bürger, Bayrischer Rundfunk 4 - Redaktions Netzwerk Deutschland
Firmen müssen in ihre zentrale Resource investieren, die Menschen. Raphael Gilgen, Head of Research VITRA ABB. 1
aber auch weiterhin in einem Büro arbeiten - auch eine Kombination aus beiden Modellen ist möglich⁵. Im Idealfall kann man schnell und unkompliziert den Ort wählen, der am besten zur persönlichen Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt passt. So mancher Controller mag darüber nachdenken, was für enorme Einsparpotentiale das bei den benötigten Büroflächen freisetzt. Allerdings geht es beim Themenbereich NewWork - RemoteWork - HomeOffice nicht ums Geldsparen, sondern um eine Investition in das Wohlbefinden der Mitarbeiter, die Produktivität und schlussendlich um Profitabilität im Unternehmen.
ABB. 2 | Work from anywhere
5 - Danny Chrichton, TechCrunch
New Wor k Digital - Multilokal - Dynamisch Drei prägende Aspekte der Arbeit von morgen
Dass die Digitalisierung in der Arbeit der Zukunft eine bedeutende Rolle einnimmt, dürfte kaum einen mehr überraschen. Doch wie sieht das in der Praxis aus? Wie verändert das die Abläufe im Büro? Arbeiten wir überhaupt noch im Büro? Durch bereits bestehende digitale Innovationen für Videokonferenzen müssen wir nicht mehr physisch anwesend sein, um an Meetings teilzunehmen, wir können, multilokal arbeiten. Können wir als Mensch mit der Geschwindigkeit der Veränderung mithalten? Wie müssen wir uns an den permanenten Wandel unserer dynamischen Umgebung anpassen?⁵ Die meisten Menschen nutzen für ihre Arbeit heute Computer und digitale Kommunikationswege. So wurde die Zusammenarbeit über Gebäude- und Landesgrenzen hinweg vereinfacht und viele Produktionswege überhaupt erst ermöglicht. Während heute die Mitarbeiter und die Roboter in der Regel jeweils ihren eigenen Bereich haben, werden wir künftig wortwörtlich Hand in Hand arbeiten. Sensoren überwachen über mehrfach abgesicherte Stufen die unfallfreie Zusammenarbeit von Mensch und intelligenten Maschinen. Manche Beschäftigten befürchten, dass durch "digitale Technologien ... (und den) Einsatz von Automatisierung"⁶ Menschen die einfache Tätigkeiten erledigen die Arbeit weggenommen wird. Teilweise mag das zutreffen. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Chance, ältere Menschen und diejenigen mit körperlichen Einschränkungen durch digitale Unterstützung oder auch assistierenden Robotern länger oder überhaupt die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
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Mitarbeiter sind heute nicht mehr zwingend an einen Arbeitsplatz im Büro gebunden und das ist durchaus positiv zu bewerten, wie das Leesman Insights Book 2019⁷ beweist: In einer Studie wurde festgestellt, dass von den 30 Unternehmen, welche die Leesman+ Zertifizierung erhielten, 22 über flexible Arbeitsplätze verfügen. Je nach aktueller Tätigkeit, zwischen Orten für konzentriertes Arbeiten, formellen Besprechungsräumen oder auch offenen Bereichen für den informellen Austausch gewechselt werden. In Open Space Büros haben viele
6 - Nick Kratzer, Arbeit der Zukunft 7 - Leesman Insights Book 2019
zudem keinen fest zugewiesenen Arbeitsplatz. Voraussetzung für effektives Arbeiten in solchen Umgebungen ist der reibungslose Wechsel zwischen den Orten. Personalisierte, digitale Profile können dies unterstützen. Mit der Anmeldung am PC über ein Passwort oder über einen Chip können die individuellen Präferenzen für Licht, Tischhöhe oder Bildschirmeinstellungen automatisch aufgerufen werden. Die virtuelle Zusammenarbeit mit Nicht-Anwesenden wird in der Zukunft weiter zunehmen. Ein PRÄGEWELT-Fachbeispiel zeigt, dass das gut funktioniert, allerdings waren hier zwei entscheidende Faktoren gegeben: die Teilnehmenden kannten sich schon vorher als sie analog zusammengearbeitet haben und die Technik funktioniert einwandfrei⁶. Vor allem Ersteres ist nicht immer gegeben. Das bedeutet dass persönliche Treffen vorerst nicht komplett verschwinden werden. Nicht immer erleben Beschäftigte die Digitalisierung von Prozessen als Fortschritt, zu Beispiel werden "Servicetechnikern einzelne Handlungsschritte durch ein Softwareprogramm vorgegeben, um so den Arbeitsprozess zu optimieren und technische Fehler zu vermeiden"⁶. Der Techniker nimmt dies aber als De-Qualifikation wahr. Zusätzlich steigt die Kontrolle über die Tätigkeiten der Mitarbeiter. Wichtig ist hier, das der Umgang mit der Thematik transparent kommuniziert wird, also was genau vom System dokumentiert wird und nicht zuletzt, dass es für die Mitarbeiter nachvollziehbar ist.
ABB. 3 | Teilweise schon heute Realität: Die nahtlose Zusammenarbeit von Mensch und Maschine
Ein offener Umgang ist auch bei dem Punkt Erreichbarkeit ratsam. Viele Beschäftigte haben das Gefühl permanent erreichbar sein zu müssen. Dadurch dringt die Arbeit "immer weiter in private Bereiche ein und Regenerationszeiten kommen zu kurz"⁶. Dass Unternehmen die Nutzung privater Geräte für geschäftliche Aufgaben ermöglichen (Bring Your Own Device) ist für den Mitarbeiter praktisch, da er das Gerät nutzen kann, das er persönlich bevorzugt, verstärkt aber die Problematik. Das Forschungsprojekt SUGAR (siehe TAB. 1, S.18) hat zum Ziel, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie "betriebliche Anforderungen als auch die individuellen Bedarfe der Belegschaft"⁶ berücksichtigt werden können: durch eine fest definierte Kernarbeitszeit und persönliche Zeitfenster davor und danach.
ABB. 4 | Regelung der Erreichbarkeit in Unternehmen
Die Praxis zeigt, dass kaum ein Mitarbeiter ohne Regelung durch das Unternehmen seine Erreichbarkeit einschränkt. Wenn aber der Firmenserver nach 20 Uhr keine Emails mehr zustellt, ist für die Privatsphäre der Beschäftigten schon viel gewonnen.
Seite 12
ABB. 5 | Viele Beschäftigte beatnworten Emails und Anrufe auch nach Feierabend
6 - Nick Kratzer, Arbeit der Zukunft
Multilokales Arbeiten ermöglicht vielen Beschäftigten, sich ihren Alltag individuell gestalten zu können. Wo und wann genau sie arbeiten, können sie weitestgehend selbst entscheiden. Diese Freiheit bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Die Mobilität kann zur Belastung werden, wenn"Parkplatzsuche, Stau und Zugverspätungen"⁵ zu hohem Zeitdruck führen und die private Zeit zum Puffer wird, um dies zu kompensieren. Ordnet der Arbeitgeber an, auf dem Arbeitsweg im Zug Emails zu beantworten, gilt das als Arbeitszeit. Tut ein Angestellter dies freiwillig, hilft eine individuelle Regelung mit dem Arbeitgeber. Die Gesetze zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sind hinsichtlich mobilem und multilokalem Arbeiten nicht auf der Höhe der Zeit. Die Regelungen gelten hier gar nicht oder nur eingeschränkt. Es herrscht dringend Handlungsbedarf, denn im Moment werden Mitarbeiter selbst für die Einhaltung von Pausen und ergonomischen Standards verantwortlich gemacht. Mehr Selbstbestimmung fordert auch mehr Eigenverantwortung, aber auch diese sollte in Form eines Gesetzes verankert sein, um bei juristischen Auseinandersetzungen Klarheit zu haben Im Zusammenhang mit einem ergonomischen Arbeitsplatz wird empfohlen öfters zwischen stehenden und sitzenden Tätigkeiten zu wechseln. Ergebnisse einer Studie der Universitäten von Tel Aviv und Ariel in Israel zeigen⁸, dass sich Arbeiten im Stehen positiv auf mentale Leistungsfähigkeit auswirkt. Obwohl das Gehirn dabei mehr Muskeln koordinieren muss während kognitive Aufgaben erledigt werden, waren die stehenden Probanden um bis zu 20% schneller. Unternehmen sollten allein schon aus Eigeninteresse an gesunden, leistungsfähigen Beschäftigten, diesen erforderliche Kompetenzen hinsichtlich Selbstorganisation- und Steuerung vermitteln. Das kann zum Beispiel eine App sein, die an die Pausen erinnert, Schulungen wie Autofahrten und Arbeitszeit im Außendienst am besten organisiert werden können oder auch die von Vorgesetzten gelebte Unternehmenskultur. Diese darf kein Klima der Angst sein, dass man nicht gut genug ist oder zu wenig arbeitet, sondern muss den Mitarbeitern ein Umfeld geben, in dem diese ihr volles Potential ausschöpfen können und so dem Unternehmen dienen.
ABB. 6 | Nicht immer steht Mitarbeitern, die multikolal arbeiten, ergonomisch passende Ausstattung zur Verfügung
01
UPRIGHT EFFICIENCY
Eckdaten der Studie - Titel „Stand by Your Stroop: Standing Up Enhances Selective Attention and Cognitive Control“⁸ - durchgeführt von den Psychologen David Rosenbaum, Yaniv Mama und Daniel Algom - Tel Aviv University und Ariel University, Israel - einfache kognitive Tests mit 80 Studenten - Veröffentlichung 27. September 2017 - Durchführung: als Experiment
8 - Association for Psychological Science, USA
P erso nal Wor k s p ace Den Arbeitsplatz so gestalten, dass man sich wohlfühlt
Der renommierte Cultural Capital Producer Jan Teunen berät Unternehmen zu allem "was nicht in den Bilanzen auftaucht", wie er selbst sagt. In seiner Veröffentlichung "New Work - Aber Richtig | 21 Thesen und Impulse für das 21. Jahrhundert"⁹ stehen drei interessante Gedanken zum Arbeitsumfeld heutzutage: These Nr. 15: "Menschen sind mehrdimensionale Wesen: Ihr Leben entfaltet sich in den Dimensionen Leib, Ich, Seele und Geist. Im Büro braucht der Leib eine stimmige physische Ergonomie, das Ich Freiheit und Geborgenheit, die Seele Schönheit und der Geist Sinn. In heutigen Büros werden die Dimensionen von Seele und Geist sträflich vernachlässigt oder ignoriert."
ABB. 7 | Jan Teunen
These Nr.16: "Die Reduktion der Büroarbeiter* innen auf Funktionalität und Effizienz hat dramatische Konsequenzen. 70 Prozent von ihnen verrichten bestenfalls Dienst nach Vorschrift, 15 Prozent haben innerlich gekündigt. Mit demotivierten Beschäftigten lässt sich keine Transformation bewerkstelligen." Impuls Nr. 1: "Ändern Sie Ihr Mindset: Verabschieden Sie sich von der Dominanz des Pragmatismus. Betrachten Sie Schönheit und Sinn nicht als ein nicetohave, dem man sich zuwenden kann, wenn alle ökonomischen Hausarbeiten erledigt sind, sondern als ein must-be für die ökonomische und menschliche Prosperität des Unternehmens."
Seite 14
Anstelle dem Mitarbeiter einen Arbeitsplatz hinzustellen, der in den Maßen der Norm entspricht, in der Wahrnehmung aber ein kahles und nüchternes Umfeld darstellt, soll eine Umgebung geschaffen werden, die den ergonomischen Anforderungen gerecht wird, in dem sich die Beschäftigten wohl fühlen können und sich dem Sinn ihrer Arbeit bewusst sind. Er appelliert an die Verantwortlichen, bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen nicht nur daran zu denken, wie viele Schreibtische sich auf einer Fläche unterbringen lassen, sondern auch daran zu denken, wie man für die Beschäftigten eine Umgebung schaffen kann, in der diese sich wohlfühlen und dadurch produktiver arbeiten können. Man darf Menschen in einem Unternehmen nicht wie Objekte be-
9 - Jan Teunen, New Work - Aber Richtig
handeln. Um in einem immer dynamischeren Wettbewerbsumfeld bestehen zu können, brauchen die Beschäftigten eine Umgebung in der sie ihr volles Potential entfalten können. Das richtige Setting soll nicht der letzte Schritt nach gutem Wirtschaften sein, sondern die Basis für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens dank seiner Beschäftigten.⁹ Ein Beispiel sind die Schreibtische. Eine weiße Tischplatte mit einer HPL-Schichtstoffoberfläche erfüllt zwar ihre Funktion, wirklich wohlfühlen tun sich an so einem Schreibtisch aber die wenigsten. Kommt aber ein Schichtstoff in Holzoptik, Echtholzfurnier oder gar Vollholz zum Einsatz entsteht bei den Mitarbeitern automatisch ein Gefühl der Wertschätzung der eigenen Arbeit.l⁰, ¹¹ Dieses positive Mindset überträgt sich dann auf die Arbeit, und was kann es für ein Unternehmen besseres geben, als glückliche Mitarbeiter.
ABB. 8-10 | Schreibtische in drei verschiedenen Stilen um zu verdeutlichen, wie sehr Form und Material unser Wohlbefinden beeinfluss 10 - Stepstone Studie "Glück am Arbeitsplatz" 11- Jewell's Mill, Brooklyn; The New Yorker
In Open Office Bereichen ist es eine zusätzliche Herausforderung einen individuellen Arbeitsplatz zu schaffen, wenn die Mitarbeiter keine festen Arbeitsplätze haben und jeden Tag woanders sitzen. Die persönliche Note lässt sich hier nicht auf klassische Art und Weise umsetzen, so wie es oft mit einem Bild der Familie oder einer bestimmten Pflanze gemacht wird. Office Toolboxen bieten hierfür eine ideale Möglichkeit, um auch bei wechselnden Arbeitsorten, immer ein persönliches Setting zum Arbeiten schaffen zu können. Darin lassen sich Dinge wie Laptop, Tablet, Smartphone sowie Stifte, Dokumente und andere persönliche Büroartikel einfach und bequem zum aktuellen Arbeitsplatz mitnehmen. Auch Mini-Grünpflanzen lassen sich integrieren. Dass die Zeiten von Plastikcontainern gezählt sind und die Toolboxen hochwertig, stylisch und nachhaltig sein können, wird eindrucksvoll durch die Office Toolbox "Gustav" illustriert.
ABB. 11 | Die Office oolbox "Gustav"
Seite 16
Doch nicht nur der persönliche Arbeitsplatz sollte Raum zur Individualisierung bieten. Auch Projektteams oder andere Gruppen profitieren, wenn sich das Umfeld an die aktuellen Anforderungen anpassen lässt. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist der Hauptsitz von Amore Pacific in Seoul, der von KINZO gestaltet wurde. Der Struktur einer Stadt folgend wurden für die einzelnen Teams auf zonierten Bereichen, den Grundstücken, Meetingräume in Form von kleinen Häusern gebaut. Diese sind aus klarlackierten OSB-Platten gefertigt und können beschrieben werden. Ein farblich abgesetzter Sockel hebt das Haus um einige Stufen nach oben und vermittelt den Mitarbeitern im Inneren ein sicheres Gefühl, ähnlich wie ein Hochsitz. Seitlich können Stauboxen auf Rollen mit persönlichen Gegenständen aus dem
Sockel gezogen werden und beispielsweise zu Besprechungen an anderen Orten mitgenommen werden. Zusätzlich umgibt die "Grundstücke" ein Raumtrenner aus Metallrohren, der "Gartenzaun". Vielfältige Dinge lassen sich daran anbringen, darunter eine Sitzmöglichkeit, ein Whiteboard und ein Vorhang. Auch für die sportliche Betätigung zwischendurch in Form von Klimmzügen eignet sich die Installation. Die "Hands-on Mentalität"¹² sorgt für eine stärkere Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen.
ABB. 12 + 13 | Die "Team Häuser" und der "Gartenzaun"
Für das Wohlbefinden der Beschäftigten ist die Ergonomie am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung. Im DACH-Raum sind muskuloskelletale Erkrankungen die häufigste Ursache für Krankmeldungen¹³. Das bedeutet für Unternehmen erhebliche finanzielle Belastungen. Die positiven Auswirkungen ergonomischer Maßnahmen werden selten in Frage gestellt, doch die Entscheidungsträger in den Unternehmen lassen sich am besten davon überzeugen, wenn der Nutzen für den Betrieb ersichtlich ist. Die Auswertung von 250 Studien hat bemerkenswerte Erkenntnisse hervorgebracht (TAB.1). Durchschnittlich ist die Produktivität um 25% gestiegen, es kam zu 65% weniger Neuerkrankungen, die Zahl der Fehltage sank um 58% und die Personalkosten konnten um 48% reduziert werden. Dazu betrug die Dauer bis zur Amortisierung im Schnitt nur knapp ein halbes Jahr. Interessant ist der Blick auf den Ergebnisbereich. Während bei der Steigerung der Produktivität der Durchschnitt im unteren Drittel des Bereichs lag, betrug dieser bei der Anzahl der Neuerkrankungen am oberen Rand des mittleren Drittels. In Beispielen aus Produktion und Büro konnte die Anzahl der Krankheitsmeldungen durch die Einführung von höhenverstellbaren Tischen um 42-50% reduziert werden. Betriebswirtschaftlich bedeutet das deutlich geringere Kosten für die Gehälter erkrankter Mitarbeiter, Aushilfen, die zudem erst eingelernt werden müssen und Überstunden von Kollegen, welche die Arbeit abfangen müssen.¹³
12 - Karim El-Ishmawi, KINZO 13 - Ergonomie-Benefits, Fraunhofer-Insitut
PA R A M E T E R Z U R B E S T I M M U N G D E R
ANZAHL
E F F E K T I V I TÄT
STUDIEN
P R O D U K T I V I TÄT
61
+25%
-0,2 / +80%
53
-65%
-9 / -100%
A N Z A H L A R B E I T S U N FA L LTA G E *
78
-75%
-3 / -100%
A N Z A H L E I N G E S C H R Ä N K T E R A R B E I T S TA G E
30
-53%
-5 / -100%
90
-59%
-8 / -100%
PERSONALKOSTEN
6
-43%
-10 / -85%
AUSSCHUSS/FEHLER
8
-67%
-8 / -100%
K R A N K H E I T S B E D I N G T E F E H LTA G E
11
-58%
-14 / -98%
36
0 , 7 J a h re
0,03 / 4,4 J a h re
5
1:18,7
1:2,5 / 1
INZIDENZ* (ANZAHL DER NEUERKRANKUNGEN PRO JAHR)
ANZAHL DER ARBEITSBEDINGTEN E R K R A N K U N G E N D E S B E W E G U N G S A P PA R AT E S
D A U E R B I S Z U R A M O RT I S I E R U N G D E R INVESTITION** K O S T E N - N U T Z E N - V E R H Ä LT N I S
DURCHSCHNITT
ERGEBNISBEREICH
TAB. 1 | Auswertung von insgesamt 250 Studien zur Bestimmung der Effektivität ergonomischer Maßnahmen in der Kosten-Nutzen-Analyse
Offi ce A i r Was man mit Möbeln und Pflanzen alles richtig und falsch machen kann
Seite 18
Die gesetzlichen Bestimmungen zu Arbeitsplätzen sind ziemlich streng und eindeutig. Quadratmeter, Schreibtischgröße, Licht und Lautstärke sind in vielen Paragraphen definiert. Was aber kaum reguliert ist, ist die Raumluft.¹⁴ Dabei wurde 2015 von der Harvard Universität¹⁵ nachgewiesen, dass die Leistungsfähigkeit in "green building conditions" um 61%, in "enhanced green building conditions" sogar um 101% höher ist als in einem konventionellen Gebäude. Neben der Umgebungsluft, welche über die Lüftungsanlage ins Gebäude kommt und je nach Region mehr oder weniger mit Schadstoffen belastet ist, stellen die Materialien im Innenraum ein erhebliches Schadstoffpotential dar. VOCs, volatile organic compounds, (dt. flüchtige organische Verbindungen) stecken in vielen Materialien, darunter OSB-Platten, in Klebstoffen, in Farben oder auch in der Unterseite von Teppichen. Zu den VOCs gehören etwa Formaldehyd, Benzol und Toluol. Diese Stoffe stehen im Verdacht "krebserregende, erbgutverändernde und
14 - Johanna Trüstedt, Drees + Sommer 15 - Studie der Harvard Universität
fortpflanzungsgefährdende Wirkungen"¹⁶ zu haben. Die beste Lösung für dieses Problem ist, die Stoffe erst gar nicht erst in ein Gebäude zu bringen. Dafür gibt es Zertifikate für gesundheitlich unbedenkliche Materialien und Möbel. Doch die Vielzahl an Zertifikaten macht es für Planer und Hersteller schwierig zu entscheiden, welches Zertifikat das richtige ist. Lange dachte man, das Grünpflanzen die Raumluft verbessern.Eine Studie der NASA in den 1960er Jahren hat herausgefunden, dass 8 Pflanzen pro Person ausreichend sind, um die Schadstoffe aus der Raumluft zu filtern¹⁷. Eine Studie¹⁸ hat inzwischen belegt, dass der Effekt in der Praxis zu gering ist und ein offenes Fenster deutlich effektiver ist. Um mit einer Lüftungsanlage mithalten zu können, bräuchte man 10-1000 Pflanzen pro Quadratmeter. Grünpflanzen oder auch ein Wasserspiel haben aber dennoch positive Effekte, sie wirken beruhigend auf ihre Umgebung, reduzieren Stress und fördern die Kreativität. So betont auch Raphael Gilgen, die Bedeutung von Biophilie in Büroräumen¹⁹. Dadurch erhöhen sich der Wohlfühlfaktor und die Produktivität der Beschäftigten.
ABB. 14 | Über 1000 Grünpflanzen stehen im Coworking Space "Sec nd Home Lisbon" in Lissabon, Portugal von Selgas Cano.
16 - Umwelt Bundesamt 17 - NASA 18 - Drexel University, Philadelphia 19 - Raphael Gilgen, Head of Research, VITRA
Ei n E x p ed i t i ons m o b i l a l s Arb e i ts p l a tz
Ein Praxisbeispiel am Atlas 4x4 Unimog
ABB. 15 | Zeichnung Schnittmodell Atlas 4x4 Unimog
Seite 20
Wo h n e n u n d A r b e i t e n a u f 7 , 7 q m Als Beispielobjekt dient ein umfangreich modifizierter Unimog mit Wohnkabine der Firma Atlas 4x4 aus Kuppenheim, südlich von Karlsruhe. Die Unimogbaureihe mit ihrem Ursprung als Agrarfahrzeug und den charakteristischen Portalachsen ist seit Jahrzehnten das Synonym für geländegängige Fahrzeuge auf der ganzen Welt. Einen Campervan als Basis zu nehmen wäre aufgrund deren rasant steigender Verbreitung naheliegend gewesen, zudem es auch davon Varianten mit Allradantrieb und einem für leichtes Gelände ausgelegten Fahrwerk gibt. Diese Fahrzeuge benötigen aber dennoch eine rudimentäre Straßeninfrastruktur. Mit einem Unimog kommt man praktisch überall hin und ist deutlich unabhängiger von Straßen, wie der kürzlich aufgestellte Höhenweltrekord für Radfahrzeug von 6.694m in Chile eindrucksvoll beweist.²⁰
Die mobile Basisstation Über einen Hilfsrahmen von den Torsionen des Fahrzeugrahmens entkoppelt, bietet die Wohnkabine auf 3,56m Länge, 2,16m Breite und 1,90m Höhe Platz zum Schlafen, Kochen, Essen, eine Nasszelle und ausreichend Stauraum. Der Bereich zum Arbeiten befindet sich in der Sitzgruppe im Heck. Wo vier Personen komfortabel essen und sich unterhalten können sollen ein bis zwei funktional und ergonomisch überzeugende Arbeitsplätze entstehen. Eine Alternative für kleinere Aufgaben, etwa dem schnellen Abrufen von Emails, kann an der Sitzmöglichkeit vor dem Durchstieg zum Fahrerhaus mit Hilfe einer ausziehbaren Ablage aus der Küchenzeile erfolgen. Die Funktionalität soll stets mit einer hochwertigen und modernen Gestaltung des Innenraums einhergehen.
20 - Daimler Global Media
R em ot e Wo rk i n g i n d e r Wü ste
D i g i t a l e N o m a d e n a u f We l t re i s e Obwohl die Menschheit mittlerweile fast jeden Winkel der Erde erforscht hat, ist die Sehnsucht vieler nach Abenteuer, Reisen und Entdeckungen immer noch ungebrochen. Möchte man das über einen längeren Zeitraum tun, bedeutet das für die meisten, dass sie währenddessen auch arbeiten und Geld verdienen müssen.
kommunizieren zu können. Wenn dieser Arbeitsplatz mobil ist und dank eines geeigneten Fahrzeugs praktisch überall hin- und wegbewegt werden kann, so können diese wechselnde Umgebungen positiv auf die Kreativität wirken. Davon profitieren die arbeitende Person, das Unternehmen und der Kunde gleichermaßen.
Die mobile Basisstation
Der nachfolgende Abschnitt soll aufzeigen, dass sich ein Expeditionsmobil zum beruflichen Arbeiten eignet. Mit praxisnahen Lösungen, die einem modernen Gestaltungskonzept folgen, möchte ich die Umsetzung veranschaulichen.
Der digitale Nomade wird oft dadurch charakterisiert, dass er nur ein Laptop und einen Internetanschluss benötigt um zu arbeiten. Weitergedacht kommt man zu der Feststellung, dass diese Menschen generell mit wenig Besitz auskommen. Folglich braucht es für diese Gruppe kein 30qm Büro mit Dachterrasse, sondern einen Ort, der durch ergonomische und praktische Gestaltung die Möglichkeit bietet, von einem beliebigen Ort der Welt mit Kunden und Partnern Seite 22
ABB. 16 | Atlas 4x4 Unimog
1
Ohne Strom kein Office in der Wüste
2
Das richtige Licht macht die Arbeit effizienter
3
Die passende Raumakustik ermöglicht Telefonkorrespondenz
4
4 HYPO THES EN S t e ff e n M ü l l e r
Ergonomie am Arbeitsplatz ist essentiell
Seite 24
ABB. 17 | 08/15 Büro oder Office-Abenteuer
Vo m C u b i c l e i n d i e S t e p p e Nach Jan Teunen, Cultural Capital Producer und Coautor von "Officina Humana" benötigt der Mensch an seinem Arbeitsplatz vier Dinge²¹ : - Ergonomie - Geborgenheit - Sinnerfahrung - Seele und Schönheit Diese vier Dinge bereitzustellen, ist keine allzu große Herausforderung, könnte man meinen. Glückliche Beschäftigte müssten demzufolge die Regel sein. Doch nur 15% der Beschäftigten arbeiten mit Begeisterung.²¹
Geborgenheit, Sinnerfahrung und Schönheit stellen hingegen differenziertere und höhere Anforderungen. Mit einer wohnlichen Gestaltung, haptisch und optisch ansprechenden Materialien und hochwertiger, zeitloser Fertigung können auch diese Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden. Mit einem Arbeitsplatz an dem man sich gerne aufhält wird zudem die Identifikation mit dem Arbeitgeber oder auch dem eigenen Unternehmen gestärkt.
Oft ist die Gestaltung des Arbeitsplatzes ein Hauptgrund dafür. Mit ergonomisch gestalteten Sitzmöglichkeiten und einem einstellbaren Tisch sind schon die wichtigsten Faktoren zur Ergonomie am Arbeitsplatz adressiert.
21 - Jan Teunen auf dem designfunktion New Office Summit 2020
Die Versorgung Um auch in entlegenen Regionen arbeiten zu können, wird vor allem Strom und eine Internetverbindung benötigt. Beides erscheint auf den ersten Blick weit weg, stellt man sich einen Ort inmitten von Sanddünen in Westsahara vor, fernab der nächsten Zivilisation. Dem technischen Fortschritt sei Dank, ist auch das kein unüberwindbares Hindernis. Bei der Stromversorgung in einem Expeditionsmobil müssen mehrere Komponenten zusammenspielen. Das Herzstück sind die Lithium-Batterien. Schwerpunktgünstig, in der Mitte der Wohnkabine unter dem Fußboden, sind standardmäßig 2 Stück davon verbaut. Auf Kundenwunsch kann auch eine Konfiguration mit drei Batterien erfolgen. Jede davon verfügt über eine Kapazität von 120Ah, insgesamt also 240 Ah, bzw. 360 Ah. Das reicht für die Kühlbox, meist einer der größten Verbraucher, für bis zu 96 Stunden oder 4 Tage.
ABB. 18 + 19 | Einzelexemplar der Batterie und der versenkte Batteriekasten
Das ist das Szenario wenn die Batterien währenddessen keinerlei Aufladung erhalten. Die Praxis stellt sich erfreulicherweise positiver dar. Es gibt drei Möglichkeiten, die Batterien aufzuladen: - über die Lichtmaschine des Motors während der Fahrt - über die Solarmodule auf dem Dach - über den externen Stromanschluss per Kabel
ABB. 20 | SOLARA Power M-Serie, ein flexibles Solarpanel, welch s sich für äußert anspruchsvolle Umgebungen eignet.
Seite 26
Am schnellsten geht es mit dem Kabel, hier erhält man eine maximale Ladeleistung von 30A. Das ist aber nur in der Zivilisation möglich. Ein halbvoller Batterievorrat wäre damit in 4 Stunden aufgeladen.
Über die Lichtmaschine des Motors kann während der Fahrt mit bis zu 20A geladen werden. Die Leistung der Solarmodule ist stark abhängig vom Sonnenstand und der Bewölkung, die maximale Leistung liegt bei 150W pro Modul, 2-3 Module lassen sich auf dem Dach verbauen. Im Durchschnitt kann man mit insgesamt 100W rechnen, bei 12V ergibt das 12,5A. Ein geeignetes Ladegerät regelt die Ladung durch die Module. Ein Wechselrichter wandelt die 12V Spannung der Batterien in 230V für alle elektrischen Endgeräte mit einem normalen Schuko-Stecker. Man kann also durchaus einige Tage autark in der Natur stehen ohne das der Strom ausgeht. Wie lange genau hängt vom individuellen Verbrauch und dem Ertrag der Solarmodule ab. Berufstätige, die für ihre Arbeit wenig Strom benötigen, können entsprechend länger mit den vorhandenen Ressourcen auskommen. Der Strombedarf für Licht und Kleinverbraucher wie das Netzteil eines Handys muss aber auch hier gedeckt werden. Eine gesicherte Stromversorgung ist also essentiell für den Aufenthalt in der Wohnkabine. Am Ende der Welt und doch mittendrin
Ob man als Webdesigner, Buchautor, Blogger oder in einem anderen Job arbeitet, eine Internetverbindung ist für die meisten unverzichtbar. Für Emails und Videocalls mit Kunden, für Recherchezwecke, um die Nachrichten zu verfolgen oder auch um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Auch bei dieser Thematik hat sich in den letzten Jahren einiges getan.
ABB. 21 - 23 | Internet kann über einen Wlan-Hotspot, Satellit oder das Mobilfunknetz genutz werden. Auch eine Kombination ist möglich.
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten um sich unterwegs mit dem Internet zu verbinden. Die einfachste ist ein öffentlicher WLAN Hotspot, beispielsweise städtische Angebote oder auf dem Campingplatz. Hier kann man schnell und unkompliziert mit jedem Gerät online gehen. Das sind gleichzeitig die größten Nachteile. Man ist an die Zivilisation gebunden und wenn abends alle ihre Liebsten zu Hause grüßen wollen geht schnell gar nichts mehr, da sich alle dieselbe Leitung teilen.²² Dafür ist es meist kostenlos.
22 - Vgl. LTE Wlan im Auto - Internet für Unterwegs im Wohnmobil | AMUMOT
In anderen Sphären schwebt man sprichwörtlich mit dem Zugang über Satellit. Damit wird man unabhängig vom Mobilfunknetz, selbst an entlegensten Orten ist eine Verbindung möglich. Für 4GB im Monat zahlt man etwa 25€. Die Autarkie setzt einen freien Blick zum Himmel voraus und bringt recht hohe Installationskosten mit sich. Bei schlechtem Wetter kann es zudem zu Verbindungsproblemen kommen.²² Wenn man auf Internet in keinem Fall verzichten kann, ist dies aber eine empfehlenswerte Variante mit der größten Abdeckung. Für die meisten Gebiete gibt es aber eine praktischere Lösung. Weil Deutschland beim Ausbau des schnellen mobilen Internets hinterherhinkt können wir uns kaum vorstellen, dass man selbst in weiten Teilen Marokkos, inmitten von Sanddünen Internetempfang in LTE-Qulität hat. In vielen Ländern ist dieser Standard schon viel weiter verbreitet. In Europa kann man teilweise schon ab 1€ am Tag unbegrenztes Datenvolumen nutzen. Ein LTE-Wlan Router verteilt das Signal im Fahrzeug an die Endgerät wie etwa einem Laptop²². Es gibt auch Ausführungen mit eigenem Akku, diese lassen sich zum Beispiel auch weiter weg vom Fahrzeug nutzen. Dies ist eine relativ günstige Variante was die Installation und den Betrieb angeht und in den meisten Gebieten verfügbar ist.
ABB. 24 + 25 | Beispiele für einen festverbauten LTE Router, Modell Huawei B315 4G LTE Router und eine Ausführung mit Akku, Modell Huawei Router E5785
Perfektionieren kann man den Internetzugang wenn man Internet über Satellit und den Zugang über Mobilfunk miteinander kombiniert. Dafür wird das Internetmodem des Satellitenzugangs an einen LTE-Wlan Router angeschlossen, der zwischen beiden Varianten automatisch hin- und herschalten kann²². Damit kann in Regionen mit Mobilfunk das günstige und schnelle LTE-Netz genutzt werden und man ist am anderen Ende der Welt dennoch nicht verloren.
Seite 28
22 - Vgl. LTE Wlan im Auto - Internet für Unterwegs im Wohnmobil | AMUMOT
Der Raum Damit in einem kompakten Expeditionsmobil über einen längeren Zeitraum gearbeitet werden kann, ist es wichtig, das bei der Planung Fragen der Ergonomie hinreichend berücksichtigt werden. Rückenschmerzen durch einen zu weichen Schaumstoff oder eine fehlende Stützung der Wirbelsäule sind denkbar schlechte Begleiter, wenn Hilfe weit weg ist. Ein Arbeitsplatz nach DIN-Norm mit einem Bürostuhl auf Rollen ist aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse in der Wohnkabine des Unimogs unrealistisch. In ganz großen Fahrzeugen, die doppelt so lang und dreimal so schwer sind, könnte man das eventuell realisieren, jedoch mit deutlichen Einschränkungen bei den erreichbaren Zielen. Für echtes Gelände oder enge Straßen sind diese Fahrzeuge gänzlich ungeeignet. Mit dem kompakten Fahrzeug ist es einfacher zu persönlichen Treffen in urbanen Umgebungen zu gelangen. Denn bei aller Digitalisierung werden meiner Meinung nach und nach Einschätzung vieler Fachleute auf dem Workplace Trends Research Summit 2020 persönliche Begegnungen auch in Zukunft nicht gänzlich verschwinden. Die Sitzmöglichkeit und die Arbeitsfläche gehören zu den elementaren Bestandteilen eines ergonomischen Arbeitsplatzes. Das Beispielobjekt, der Unimog von Atlas 4x4 bietet zwar gute Voraussetzungen, gleichzeitig aber auch Optimierungsbedarf.
ABB. 26 | Die bestehende Sitzgruppe im Atlas 4x4 Unimog
Verglichen mit einem gewöhnlichen Büroarbeitsplatz sind die Anforderungen an die Adaptionsfähigkeit an verschiedene Nutzer wesentlich niedriger. Ein Bürostuhl ist meist so gebaut, dass er für 90% der Menschen einstellbar ist. In einem Expeditionsmobil können die Maße an die Käufer angepasst werden, denn diese Fahrzeuge bleiben lange in deren Besitz. Die Höhe der Sitzbank sollte so gewählt werden, dass beim Sitzen beide Füße eben auf dem Boden aufstehen²³. Die Sitztiefe sollte so bemessen werden, dass der Rücken Kontakt zur Lehne hat und diese ihrer Stützfunktion nachkommen kann. Entsprechend der Körpergröße der Eigentümer muss auch die Höhe der Rückenlehne entsprechen, auch der obere Rückenbereich liegt im Idealfall an der Lehne an. Zusätzlich ist die Form und der Härtegrad der Polster entscheidend. Eine leichte Wölbung der Sitzfläche zur vorderen Kante hin entlastet die Knie, eine Lordosenstütze in der Rückenlehne unterstützt die natürliche Form der Wirbelsäule. Der richtige Härtegrad für die Polster, insbesondere der Sitzfläche ist stark abhängig vom Gewicht der Benutzer. Ein alter Ohrensessel mit weicher Federkernpolsterung ist zwar sehr bequem um gemütlich ein Buch zu lesen, zum Arbeiten ist eine festere Polsterung zu bevorzugen. So wird einer frühzeitigen Ermüdung vorgebeugt. Eine Stauchhärte von 50 ermöglicht sehr hochwertige Sitzpolster. Spezialisierte Unternehmen wie zum Beispiel Schaumstoffschwestern²⁴ in Hamburg fertigen solche Polster auf Maß mit dem gewünschten Bezugsstoff und dem geeigneten Härtegrad.
ABB. 27 | Ein Einsäulenhubtischfuß mit Verstellmöglichkeiten in der Höhe sowie in Längs- und Querrichtung
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Neben dem Sitzmöbel ist auch der Tisch an dem gearbeitet wird ein entscheidendes Bestandteil der Ergonomie am Arbeitsplatz. Zum einen muss die Höhe der Plattenoberkante des Tisches zur Höhe der Sitzfläche passen, zum anderen muss der Abstand zwischen Plattenunterkante und dem Fußboden groß genug sein um die Beine bequem unter den Tisch stellen zu können. Auch sollte getestet werden, wie weit die Platte Richtung Rückenlehne reichen soll. Mit einem speziel-
23 - Arbeitsschutzgesetz: Ergonomie am Arbeitsplatz 24 - Schaumstoffschwestern, Hamburg
len Tischfuß, der in der Höhe variabel ist, schafft man mehr Flexibilität. Zusätzlich kann die Platte hier in Längs- und Querrichtung verschoben werden. Damit kann der Abstand zwischen Rückenlehne und Tischkante auf verschiedene Personen eingestellt werden, etwa wenn man mal Besuch hat. Bei der Oberfläche der Tischplatte ist darauf zu achten, dass diese reflektionsarm ist um Spiegelungen des Tageslichts oder des Bildschirms zu vermeiden. Um diesen Wechsel zwischen arbeiten im Sitzen und arbeiten im Stehen zu ermöglichen, kann in die große Stauklappe auf der rechten Seite ein Tisch eingehängt werden. Strom für ein Laptop kann bei Bedarf über eine Steckdose in der Stauklappe bezogen werden. Eine überzeugende, auf die Nutzer abgestimmte Ergonomie fördert einen längeren oder auch permanenten Aufenthalt in der Wohnkabine mit einer bequemen und unterstützenden Möblierung.
ABB. 28 | Der eingehängte Tisch in der Stauklappe ermöglich ein Arbeiten im Stehen.
Der Komfort Je nach Tageszeit und Standort wird zum Arbeiten künstliches Licht benötigt. Das Raumlicht dient zum einen der allgemeinen Orientierung im Raum, das Zonenlicht stellt die passende Beleuchtung in Bereichen für bestimmte Tätigkeiten bereit²⁵. Um Blendung zu vermeiden eignen sich diffus abstrahlende Leuchten für das Raumlicht und verstellbare, direkt abstrahlende Leuchten für das Zonenlicht. Die Hintergrundbeleuchtung reduziert die Hell-Dunkel-Kontraste und wirkt der schnellen Ermüdung der Augen entgegen. Dadurch wird ein effizientes Arbeiten gefördert. Zwei lineare, in die Decke der Wohnkabine eingelassene Leuchten mit diffuser Abdeckung über die gesamte Länge ermöglichen eine homogene und zugleich schattenarme Grundbeleuchtung im Raum. Über die Dimm-to-warm Funktion lässt sich die Lichtfarbe in Abhängigkeit der Helligkeit einstellen. Ein helles Licht sorgt so mit einer kühleren Lichtfarbe für eine aktivierende Wirkung beim Arbeiten. Das Zonenlicht über dem Tisch kommt aus einer ebenfalls linearen LED-Leuchte mit einer Helligkeit von 1000 Lumen und einem Farbwiedergabeindex von 90. So werden sämtliche Farben realitätsnah wiedergegeben und die Leuchte fügt sich harmonisch in die Gestaltung des Innenraums ein. Anspruchsvolle Leseaufgaben werden durch eine hochwertige Akkuleuchte unterstützt, die auch außerhalb des Fahrzeugs genutzt werden kann.
ABB. 29 - 31 | LED Aluminium Aubauprofil von pu e LED (Raumlicht), Ribag SPINAled (Zonenlicht) und Nimbus Roxxane Fly (Akkuleuchte)
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Wenn zwei Personen am Tisch gleichzeitig telefonieren wollen muss die Raumakustik dem angepasst werden. Standardmäßig verfügen die Wände über die harte, glatte Oberfläche der Glasfasersandwichplatten. Um eine schallreduzierende Wirkung zu erzielen, werden die Innenwände im Bereich der Sitzgruppe mit hochwertigem Wollfilz verkleidet. So werden die schallharten Oberflächen reduziert und der Naturstoff wirkt sich nebenbei regulierend auf die Raumfeuchtigkeit aus. Zusätzlich kann die Verkleidung der Unterseite des Hubbetts heruntergeklappt werden. Sie enthält eine Beleuchtung für Videokonferenzen und wirkt als Akustiktrennwand zwischen den Nutzern.
25 - "Licht für Wohnräume", Heftreihe licht.wissen, Heft 14
ABB. 32 | Visualisierung des linearen Raumlichts (Grundbeleuchtung) bei abgesenktem Hubbett.
ABB. 33 | Visualisierung des Zonenlichts am Tisch. Hier ist eine hohe Beleuchtungsstärke, beispielsweise zum Lesen nötig.
ABB. 34 | Visualisierung der Akustiktrennwand am Tisch, die es zwei gegenübersitzenden Personen ermöglicht, gleichzeitig zu telefonieren. Die dargestellte Sitzbank muss für die Nutzung zum Arbeiten mit einer ergonomischen Kontur versehen werden, um die Kniekehlen und den Rücken zu entlasten.
Wenn man mit solch einem Fahrzeug von den schönsten Orten aus arbeiten kann, möchte man das nicht nur im Fahrzeug tun, sondern auch die Option haben im Freien Emails zu beantworten. Der Steharbeitsplatz in Form des einhängbaren Tischs ermöglicht das. Um Spiegelungen auf dem Bildschirm zu vermeiden und um einen Sonnen- und Regenschutz zu erhalten wird auf der Beifahrerseite die revolutionäre 270° Markise vom südafrikanischen Offroad-Spezialisten Alu-Cab²⁶ angebracht. Diese Bauweise erstreckt sich nicht nur auf eine Seite der Wohnkabine, sondern deckt auch den Heckbereich mit ab. So erhält man eine viel größere geschützte Fläche bei nur minimal größerem Packmaß vergleichen mit einer herkömmlichen Markise.
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ABB. 35 | Beispiel einer 270° Markise die auch den Bereich hinter dem Fahrzeug abdeckt
26 - Alu-Cab, Südafrika
Die Vision Neben den funktionalen Aspekten soll das Konzept auch mit einer ansprechenden Gestaltung überzeugen. Die bisher verwendete Flightcase-Bauweise der Möbel mit extrem dünnen Materialstärken und stabilisierenden Aluprofilen ist zwar sehr leicht und extrem stabil, polarisiert aber bei den Interessenten. Im Rahmen meines Praxissemesters bei Atlas 4x4 habe ich für einen ehemaligen Funkcontainer einen Wohnausbau geplant und realisiert. Auf dem Branchenevent "Weltenbummlertreffen" am Unimog-Museum in Gaggenau, in Nachbarschaft zum Mercedes-Benz Werk, wurde das fertiggestellte Projekt präsentiert. Mit dem Prototyp wurden die Reaktionen der Besucher auf das neue Designkonzept und den neuen Möbelbau getestet. Abgestimmt auf das raue Erscheinungsbild des Containers wurden die Arbeitsflächen in einem Schichtstoff in Cortenstahloptik mit geprägter Oberfläche ausgeführt. Der Boden erscheint im Design von Holzplanken alter Transportkisten. Beim Ausbau kamen klassischer Möbelbau vom lokalen Schreiner und hochwertige Bezugsstoffe von Mercis zum Einsatz. Das Feedback der Besucher war überwältigend. Das Einzelstück hätte an den drei Tagen gleich mehrfach verkauft werden können. Das war die Bestätigung, das es dafür eine Nachfrage gibt und gleichzeitig Ansporn eine wohnliche Alternative zu der bisher eingesetztem Flightcase-Bauweise in den zukünftigen Wohnkabinen der Unimogs anzubieten. Als Material könnte zukünftig die Queenply-Leichtbauplatte von der Manufaktur Sven Bauhaus verwendet werden. Die innovative Sperrholzplatte überzeugt mit einem deutlich geringeren Gewicht von 330kg/m³ gegenüber der 450kg/m³ von Pappelsperrholz.
ABB. 36 | Der Container-Prototyp auf einem Unimog mit Pritsche inmitten mehrerer Kundenfahrzeuge beim Weltenbummlertreffen 2020 am Unimog-Museum
ABB. 37 | Der Prototyp erregte großes Aufsehen bei den Besuchern
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ABB. 39 | Blick von der Sitzgruppe Richtung Eingang. Rechts stehen zwei Schränke für Kleidung, im hohen Schrank ist unten in einem abgetrennten Bereich eine geruchslose Trenntoilette verbaut
S t e ff e n M ü l l e r
ABB. 38 | Der Innenraum mit dem neuen Möbelbau, Blick vom Eingang am Heck Richtung Sitzgruppe. Rechts befindet sich die Küche, oben das Bett
Arbeiten im Expeditionsmobil
Filzbezogene Wände für ein angenehmes Raumgefühl
Solarpanele für Autarkie
große Fenster für viel Tageslicht und einfaches Lüften
Ergonomische Sitzbank zum Arbeiten im Sitzen
Tisch mit Stauraum in der Tischplatte, verstellbar in allen Richtungen
Tisch zum Einhängen in die Stauklappe, ermöglicht Arbeiten im Stehen im Freien
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hochwertige, situativ steuerbare Beleuchtung
Internetverbindung über Satellit und LTE
Office Toolbox zur Organisation von Büroartikeln
Heizung für kalte Tage
Echtholzoberflächen an den Möbeln für ein haptisches Gefühl
Akkuleuchte für konzentriertes Lesen innen oder außen
ABB. 40 | zusammenfassende Illustration "Arbeiten im Expeditionsmobil"
P ro du kt a na l y s e Vier Ansätze für das Arbeiten im Expeditionsmobil
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ABB. 41 + 42 | Office oolbox "Gustav" und Multifunktionstisch "DUOTABLE"
ABB. 43 + 44 | Akkuleuchte "Roxxane Fly" und Dachklimaanlage für Wohnmobile
Office Toolbox "Gustav"
Gustav ist eine mehrfach preisgekrönte Ordnungsbox für die dynamische Bürowelt von heute und morgen, geeignet für alle die oft an verschiedenen Orten arbeiten. Die Box ist 41cm lang, 18cm breit, 17,5cm hoch und passt damit in die allermeisten Schließfächer. Das reduzierte Design besteht aus gebogenem, eichefurniertem Sperrholz, weiß lackiertem Aluminium und grauem Filz. In Kombination ergibt sich eine edle Anmutung. Unterteilungen ermöglichen ein geordnetes Unterbringen alltäglicher Büroartikel wie Tablets, Laptop, Smartphone, Dokumenten, Stiften und ähnlicher Dinge. Eine besondere Funktion verbirgt sich in der Front. Die obere Hälfte kann nach vorne heruntergeklappt werden und hält in jeder Position. So kann eine Halterung für 13" und 15" Laptops in ergonomischer Position geschaffen werden. Alternativ können auch ein Tablet und ein Smartphone darauf abgestellt werden. Der mit Filz gepolsterte Tragegriff in der Mitte schützt die Rückseite der Geräte während eine Aussparung in der Halterung Platz für das Ladekabel lässt. Optional können seitlich eine Halterung für Visitenkarten angebracht werden und Firmenlogos oder Namen in die Front gelasert werden. Die hier gezeigte Variante mit Laptophalterung kostet 185€, die niedrigere Ausführung ohne die Halterung 135€. Zusätzlich ist die hohe Variante ohne Laptophalterung mit fester Front für Geschäftskunden erhältlich, der Preis dafür ist nicht angegeben. In meinen Augen eignet sich Gustav ideal für das Arbeiten in einem Expeditionsmobil. Auch hier wechselt man oft den Platz, mal sitzt man drinnen, mal draußen, an einem anderen Tag vielleicht mal in einem Café oder auch in einem Coworking Space. Mit der Toolbox hat man alle wichtigen Dinge immer zusammen an einem Ort. Die Materialien machen einen hochwertigen und robusten Eindruck, so sollten auch üble Rüttelpisten während der Reise kein Problem darstellen. Als Verbesserung für den Einsatz im Freien könnte man die Box mit einem Deckel ausstatten, damit kein Dreck ins Innere gelangen kann.
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Multifunktionstisch "DUOTABLE"
Der Duotable ist ein kleinerer, vielseitig nutzbarer Tisch mit Stauraum der Müller Möbelwerkstätten GmbH. Entworfen wurde das Möbelstück von Michael Hilgers. Der runde Tisch hat einen Durchmesser von 76cm und eine Höhe von 74cm. Das Tischgestell besteht aus weiß pulverbeschichtetem Stahl, bei der Tischplatte aus MDF kann aus 20 verschiedenen Farben gewählt werden. Über ein seitliches Scharnier kann die zweigeteilte Tischplatte aufgeklappt werden und hält in jeder beliebigen Position. Die geöffnete Platte gibt einen unterteilten Stauraum mit der Option eines Stromanschluss frei. So können Smartphone oder Laptop direkt am Tisch geladen werden. In den Fächern finden gängige Büroartikel wie Stifte, Notizbuch oder ein Tablet Platz. Ein Tablet oder auch ein Buch lassen sich bequem auf der Halterung der aufgeklappten Plattenunterseite abstellen. Unterhalb der Tischplatte gibt es noch ein offenes Fach um beispielsweise Dokumente abzulegen. So kann man den Tisch sowohl zum Arbeiten als auch zum Essen nutzen. Dann verschwinden die Arbeitsutensilien ganz einfach in den Staufächern. Der Tisch ist für 498€ erhältlich. Die konzeptionelle Idee ist für ein Expeditionsfahrzeug, in dem auch gearbeitet werden soll, sehr reizvoll, benötigt aber noch ein paar kleine Modifikationen. Der Tisch sollte höhenverstellbar sein, damit er an verschiedene Personen angepasst werden kann und damit man die Sitzgruppe weiterhin als Schlafmöglichkeit für eine dritte oder vierte Person nutzen kann. Dazu wird die Tischplatte auf die Höhe der Sitzbank abgesenkt. Zudem müsste man an der klappbaren Hälfte der Tischplatte einen Verschluss anbringen, damit diese auf schlechten Pisten nicht klappert.
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Akkuleuchte "Roxxane Fly"
Roxxane Fly ist eine kleine, portable Akkuleuchte der Firma Nimbus und wurde von Rupert Kopp entwickelt. Die Leuchte besteht aus zwei annähernd quadratischen Scheiben mit 14cm Kantenlänge, die über ein Gelenk miteinander verbunden sind. Zusammengefaltet ist die Roxxane Fly nur 2,7cm hoch. Über das 270°-3D-Gelenk lässt sich das Licht auf vielfältige Anforderungen einstellen. Der Sockel verfügt über eine rutschfeste Beschichtung und zusätzlich über Magnete, sodass die Möglichkeiten zu Anbringung beinahe grenzenlos sind. Per Gestensteuerung über einen Sensor an der Oberseite wird die Leuchte einund ausgeschaltet und gedimmt. Der Polycarbonatdiffusor verteilt das Licht und sorgt für die Entblendung. Je nach eingestellter Helligkeit reicht der Akku für 4-20 Stunden. Die maximale Helligkeit beträgt 400lm, die Lichtfarbe warmweiße 2.700K und der Farbwiedergabeindex CRI>90. Erhältlich ist die Roxxane Fly in Schwarz, Weiß, Rot und Neongelb für 290€. Die Leuchte eignet sich in einem Expeditionsmobil für eine Vielzahl von Anwendungen, beispielsweise wenn beim Arbeiten zum Lesen konzentriertes Licht benötigt wird. Auch als Ambientebeleuchtung, wenn man abends länger draußen sitzt und Emails bearbeitet ist die kabellose Leuchte sehr praktisch. Zudem benötigt sie im zusammengeklappten Zustand kaum Platz, ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt wenn man auf wenig Raum wohnt. Einzig der Preis ist in Anbetracht der Größe sportlich.
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Dachklimaanlagen
Die Klimaanlagen der Marktführer Truma und Dometic haben sich seit Jahrzehnten bei Wohnmobilen, Campervans, LKWs und Booten bewährt. An der grundsätzlichen Funktion der Geräte besteht also kein Zweifel. Wenn ein Expeditionsfahrzeug über einen langen Zeitraum bewohnt wird und auch darin gearbeitet wird sollte die zuvor beschriebene potentielle Belastung der Raumluft in Innenräumen mit VOCs nicht unbeachtet bleiben. Aktuell finden sich über die Hersteller keine Informationen, inwiefern die Luft in den Anlagen gereinigt wird, beziehungsweise ob Filter darin verbaut sind. Je nach Einstellung, also ob das Gerät im Umluftmodus läuft oder nicht ist die Belastung der Luft in urbanen Regionen durch CO₂, Feinstaub und Stickoxide und VOCs relevant, die in den Innenraummaterialien enthalten sein können. Nicht immer sind Materialien ohne diese Schadstoffe erhältlich oder geeignet. Zudem können in Expeditionsfahrzeugen nicht so viele Grünpflanzen zur Luftreinigung aufgestellt werden, wie es Studienergebnissen (vgl. S. 19) nach nötig wäre. Solange man sich mit dem Fahrzeug in der Natur bewegt, was die meiste Zeit der Fall sein dürfte, es trocken und warm ist, kann man einfach die Fenster öffnen. Bei einem Sandsturm etwa, in Teilen der Welt ein regelmäßiges Ereignis, oder in Städten von Entwicklungsländern ist dies aber nicht oder nur eingeschränkt möglich. Eine wirkungsvolle Reinigung der Luft von Schadstoffen über die Klimaanlagen wäre für die Gesundheit der Bewohner ein großer Vorteil. Auch wenn sich diese Thematik aktuell nicht direkt lösen lässt, kann es dennoch ein interessanter Aspekt mit steigender Relevanz in der Zukunft sein.
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ABB. 52 I Produktbeispiel einer Dachklimaanlage
ABB. 53 I Bei schönen Sandstürmen ist Lüften über die Fenster nicht mehr möglich.
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Fa z i t
Arbeitsplätze müssen in Zukunft mehr sein als ein Tisch und Stuhl. Studien, Untersuchungen und Experten kommen zu dem Ergebnis, das Mitarbeiter, die einen ergonomischen Arbeitsplatz haben und sich in den Räumen wohlfühlen sich dem Unternehmen stärker verbunden fühlen und produktiver sind. Zudem wirkt sich ein Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen und zwischen sitzenden und stehenden Tätigkeiten positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus. Das Konzept eines Arbeitsplatzes in einem Expeditionsmobil trägt der aktuellen Entwicklung im Arbeitswesen hin zu Remote Working und Home-Office auf besondere Art und Weise Rechnung. Dank technischer Innovationen sind Strom und Internet nahezu überall verfügbar und der eigene Schreibtisch ist nicht mehr an den 14. Stock in einem Bürogebäude in einer großen Metropole gebunden. Eine Inneneinrichtung, die sich an der Größe der Kunden orientiert und maßgefertigt wird, ermöglicht ergonomisches Arbeiten auch hunderte Kilometer vom nächsten Drehstuhl entfernt. Mit einem neuen Designkonzept, das auf einen optisch ansprechenden Möbelbau mit geglätteten Fronten, textilbespannten Wänden und einem durchdachten Beleuchtungskonzept setzt, wird Interessenten eine wohnliche Alternative zur bisherigen Inneneinrichtung angeboten. Der aktuelle Hype um Wohnmobile und Freizeitfahrzeuge zeigt auf, dass viele der Enge der Zivilisation entfliehen möchten. Mit einem Unimog als Zuhause werden praktisch auch die letzten Einschränkungen der erreichbaren Ziele aufgehoben. Arbeiten von wo auch immer man möchte und gleichzeitig die Welt entdecken sind nun keine Gegensätze mehr.
Stu di en und L i t er a tu r
01
UPRIGHT EFFICIENCY
- Tel Aviv University und Ariel University, Israel - Veröffentlichung 27. September 2017 - Durchführung: als Experiment
02
ARBEIT DER ZUKUNFT
Arbeit der Zukunft
THESEN UND GESTALTUNGSANSÄTZE FÜR DEN ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFT
- Hg. Nick Kratzer, Januar 2019 - Fokusgruppe »Gesunde Arbeit durch innovative Arbeitsformen und Assistenzsysteme«
Digital, multilokal, dynamisch Herausgegeben von Nick Kratzer Fokusgruppe »Gesunde Arbeit durch innovative Arbeitsformen und Assistenzsysteme«
THESEN JAN TEUNEN
- Hg. Jan Teunen und Christoph Quarch, Teunen Konzepte - New Work - Aber Richtig | 21 Thesen und Impulse für das 21. Jahrhundert
JAN TEUNEN UND CHRISTOPH QUARCH
03
NEW WORK
-
ABER RICHTIG!
21 Thesen und 21 Impulse für das 21. Jahrhundert
Präsentiert von
TEU N E N KONZE PTE
04
ERGONOMIE BENEFITS
F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R P R O D U K T I O N S T E C H N I K U N D A U T O M AT I S I E R U N G I PA
KRITERIEN ZUR BEWERTUNG ERGONOMISCHER MAßNAHMEN IN DER K O S T E N - N U T Z E N - A N A LY S E
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- Autoren: Urban Daub, Alexander Ackermann, Verena Kopp - Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA - Oktober 2019, DOI: 10.24406/ipa-n-559153
ERGONOMIE-BENEFITS
05
INDOOR AIR QUALITY
- Harvard University 2015 - DOI: 10.1289/ehp.1510037
Associations of Cognitive Function Scores with Carbon Dioxide, Ventilation, and Volatile Organic Compound Exposures in Office Workers: A Controlled Exposure Study of Green and Conventional Office Environments The Harvard community has made this article openly available. Please share how this access benefits you. Your story matters
06
LESMAN INSIGHTS BOOK 2019
- The world's best workplaces 2019 - Veröffentlich Februar 2020 - https://www.leesmanindex.com/our-research/
Citation
Allen, Joseph G., Piers MacNaughton, Usha Satish, Suresh Santanam, Jose Vallarino, and John D. Spengler. 2015. “Associations of Cognitive Function Scores with Carbon Dioxide, Ventilation, and Volatile Organic Compound Exposures in Office Workers: A Controlled Exposure Study of Green and Conventional Office Environments.” Environmental Health Perspectives 124 (6): 805 812. doi:10.1289/ehp.1510037. http://dx.doi.org/10.1289/ehp.1510037.
Published Version
doi:10.1289/ehp.1510037
Citable link
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Terms of Use
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The world’s best workplaces 2019
Unpacking lessons from the top
07
NASA STUDY
- NASA, John C. Stennis Space Center, Science and Technology Department: Indoor Landscape Plants for Interior Air Pollution Abatement, 15.09.1989
Q U E LLE N AN GAB E N UN D A N M E R K UN GE N 1
Vgl. Deutsche Presse Agentur: Das explosionsartige Nutzerwachstum von Zoom zeigt, wie massiv Corona unseren Arbeitsalltag verändert hat, in: businessinsider, 02.06.2020a, [online] https://www.businessinsider.de/tech/zoom-coronaviruswachstum-quartalszahlen-videokonferenz-app-skype-teams/ [21.08.2020].
2
Vgl. Neuzulassungen: in: Caravaning, 12.08.2019b, [online] https://www.civd. de/artikel/neuzulassungen-in-deutschland/ [27.08.2020].
3
Vgl. Prünster, Greta/Stefan Kreutzer: Homeoffice: Muss der Chef mir den Arbeitsplatz einrichten?, in: BR24, 28.09.2020, [online] https://www.br.de/ nachrichten/wirtschaft/homeoffice-muss-der-chef-mir-den-arbeitsplatzeinrichten,SBso9Hx [09.02.2021].
4
Vgl. RND RedaktionsNetzwerk Deutschland: Homeoffice oder Mobile Office - Was ist der Unterschied?, in: RND, 16.03.2020b, [online] https:// www.rnd.de/wissen/homeoffice-oder-mobile-office-was-ist-der-unterschiedJCYU4HJ7QWFQFYG33JRHMLF4R4.html [29.10.2020].
5
Vgl. Crichton, Danny: Work From Home is dead, long live Work From Anywhere, in: TechCrunch, 18.05.2020, [online] https://techcrunch. com/2020/05/18/work-from-home-is-dead-long-live-work-fromanywhere/?guccounter=1 [29.10.2020].
6
Kratzer, Nick & Diebig, Mathias & Funk, Miriam & Henkel, Christian & Kaiser, Saskia & Klesel, Michael & Körner, Ulrike & Kordyaka, Bastian & Kremer, Davin & Monz, Anna & Niehaves, Björn & Prüßmann, Jan & Rentsch, Sebastian. (2019). Arbeit der Zukunft Digital, multilokal, dynamisch Herausgegeben von Nick Kratzer Fokusgruppe »Gesunde Arbeit durch innovative Arbeitsformen und Assistenzsysteme«.
7
Leesman Insights Book 2019, Vgl. Hobbs, Lee: Our research, in: Leesman, 29.10.2020, [online] https://www.leesmanindex.com/our-research/ [04.11.2020].
8
Vgl. Name: To Focus Attention, Think On Your Feet, Not Your Seat, in: Association for Psychological Science - APS, [online] https://www. psychologicalscience.org/publications/observer/obsonline/to-focus-attentionthink-on-your-feet-not-your-seat.html [01.09.2020].
Seite 54
9
Teunen, Jan und Quarch, Christoph: New Work - Aber Richtig | 21 Thesen und Impulse für das 21. Jahrhundert
10
Vgl. Glück am Arbeitsplatz in: Stepstone, [online] http://www.stepstone.de/b2b/ stellenanbieter/jobboerse-stepstone/upload/studie_gluck_am_arbeitsplatz [10.02.2021].
11
Vgl. Mauk, Ben: Workers, Decorate!, in: The New Yorker, 19.06.2017, [online] https:// www.newyorker.com/business/currency/workers-decorate [10.02.2021].
12
Karim El-Ishmawi, Co-Founder KINZO, in einer Online-Präsentation an die Hochschule Coburg, 07.05.2020
13
Ergonomie-Benefits, Kriterien zur Bewertung ergonomischer Maßnahmen in der KostenNutzen-Analyse, Publikation des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik uns Automatisierung IPA, Stuttgart, Oktober 2019 DOI: 10.24406/ipa-n-559153
14
Johanna Trüstedt, Drees + Sommer Schweiz AG, Präsentation beim Workplace Trends Research Summit 2020, 10.09.2020
15
Studie der Harvard Universität; Vgl. Allen, Joseph G. / Piers MacNaughton / Usha Satish / Suresh Santanam / Jose Vallarino / John D. Spengler: Associations of Cognitive Function Scores with Carbon Dioxide, Ventilation, and Volatile Organic Compound Exposures in Office Workers: A Controlled Exposure Study of Green and Conventional Office Environments, in: Environmental Health Perspectives, Jg. 124, Nr. 6, 2016, doi: 10.1289/ ehp.1510037, S. 810.
16
Vgl. Flüchtige organische Verbindungen: in: Umweltbundesamt, 21.11.2016, [online] https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-denmenschen/chemische-stoffe/fluechtige-organische-verbindungen#wie-konnen-vocvermindert-werden [04.11.2020].
17
NASA, John C. Stennis Space Center, Science and Technology Department: Indoor Landscape Plants for Interior Air Pollution Abatement, 15.09.1989
18
Vgl. Cummings, Bryan/Michael Waring: Potted plants do not improve indoor air quality: a review and analysis of reported VOC removal efficiencies, in: Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology, 06.11.2019, [online] https://www.nature.com/articles/ s41370-019-0175-9?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed %3A+jes%2Frss%2Fcurrent+%28Journal+of+Exposure+Science+and+Environmental+Epi demiology+-+Issue%29&error=cookies_not_supported&code=fa499c6d-b3ee-4cac-8a841d93111a819d [18.02.2021].
19
Raphael Gilgen, Head of Research VITRA, Online-Präsentation für die Hochschule Coburg, 04.06.2020
20
Vgl. Hochgeländegängige Unimog U 5023 unterstützen Expeditionsteam in Chile - gleichzeitig Höhenweltrekord mit 6.694 Metern - Daimler Global Media Site: in: marsMediaSite, 23.01.2020, [online] https://media.daimler. com/marsMediaSite/de/instance/ko/Hochgelaendegaengige-Unimog-U-5023unterstuetzen-Expeditionsteam-in-Chile---gleichzeitig-Hoehenweltrekord-mit6694-Metern.xhtml?oid=45412983 [03.09.2020].
21
Jan Teunen, Cultural Capital Producer und Coautor von "Officina Humana" auf dem designfunktion New Office Summit am 23.09.2020 in Berlin
22
Vgl. LTE Wlan im Auto - Internet für Unterwegs im Wohnmobil | AMUMOT: in: Amumot, [online] https://www.amumot.de/wlan-im-auto-internet-fuerunterwegs-im-wohnmobil/ [28.08.2020].
23
Vgl. Arbeitsschutzgesetz: Ergonomie am Arbeitsplatz: Für mehr Dynamik im Arbeitsalltag, in: Arbeitsschutzgesetz, 11.02.2020, [online] https://www. arbeitsschutzgesetz.org/ergonomie-am-arbeitsplatz/ [31.08.2020].
24
Schaumstoffschwestern GmbH & Co. KG, Schnackenburgallee 13, 22525 Hamburg, www.schaumstoff-luebke.de
25
Vgl. Heftreihe: licht.wissen: licht.de: in: licht.wissen, [online] https://www.licht. de/de/service/publikationen-und-downloads/heftreihe-lichtwissen/ [01.09.2020].
26
Vgl. 270° Shadow Awning - Alu-Cab Awnings: in: Alu-Cab - Europe, 10.07.2020, [online] https://www.alu-cab.com/eu/produkt/270-shadowawning/?lang=de [04.11.2020].
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ABBILD U N G V E R ZE ICHN IS
Abb. 01 Vgl. Vitra-Trendscout Raphael Gielgen über die Zukunft der Arbeit: in: md-mag, 24.03.2020, [online] https://www.md-mag.com/themen/office/raphael-gielgen/ [05.11.2020]. Abb. 02 Vgl. TechCrunch is now a part of Verizon Media: in: TechCrunch, 18.05.2020, [online] https://techcrunch.com/2020/05/18/work-from-home-is-dead-long-live-work-from-anywhere/ [05.11.2020]. Image Credits: Maskot/ Getty Images Abb. 03 Vgl. Anne Schüller: Wenn Mensch und Computer verschmelzen: Ist das gut oder schlecht?, in: Touchpoint Blog Anne M. Schüller, 16.07.2020, [online] https://blog.anneschueller.de/wennmenschen-mit-computern-verschmelzen-ist-das-gut-oder-schlecht/ [05.11.2020]. Abb. 04 überarbeitete Grafik aus Kratzer, Nick & Diebig, Mathias & Funk, Miriam & Henkel, Christian & Kaiser, Saskia & Klesel, Michael & Körner, Ulrike & Kordyaka, Bastian & Kremer, Davin & Monz, Anna & Niehaves, Björn & Prüßmann, Jan & Rentsch, Sebastian. (2019). Arbeit der Zukunft Digital, multilokal, dynamisch Herausgegeben von Nick Kratzer Fokusgruppe »Gesunde Arbeit durch innovative Arbeitsformen und Assistenzsysteme«, Seite 12 Abb. 05 Vgl. dpa: Ob analog oder digital: Mobbing bei Erwachsenen nimmt zu, in: www.t-online.de, 21.09.2018, [online] https://www.t-online.de/digital/id_84493600/ob-analog-oder-digitalmobbing-bei-erwachsenen-nimmt-zu.html [05.11.2020]. Abb. 06 Vgl. Morris, Meagan: How to Improve Bad Posture With Exercise, in: Openfit, 10.01.2020, [online] https://www.openfit.com/exercises-to-improve-posture [05.11.2020]. Abb. 07 Vgl. Prof Jan Teunen: in: HAPPY WORKS., [online] https://www.happyworkspodcast.com/profjan-teunen [05.11.2020]. Abb. 08 Vgl. Billig schreibtisch um die ecke | Schreibtisch, Billiger schreibtisch, Schreibtisch weiss: in: Pinterest, [online] https://www.pinterest.ch/pin/620370917409004303/ [05.11.2020].
Abb. 09 Vgl. Hood Media GmbH: Paypal, in: Hood, [online] https://www.hood.de/i/bueroschreibtisch-in-l-form-window-mit-160x80-82523300.htm [05.11.2020]. Abb. 10 Vgl. Spezielle Projekte: in: Flugzeugmoebel.de ®, [online] https://flzgmbl.de/en/custom/ index/sCustom/74 [05.11.2020]. Abb. 11 Vgl. Bryan, Alys: Obo Becomes the U.K. Distribution Partner for Gustav, in: Design Insider, 15.06.2020, [online] https://www.designinsiderlive.com/obo-becomes-the-u-kdistribution-partner-for-gustav/ [05.11.2020]. Abb. 12 Vgl. KINZO Design Studio: AmorePacific F21, in: Architonic, 07.11.2019, [online] https://www.architonic.com/de/project/kinzo-design-studio-amorepacific-f21/20086243 [05.11.2020]. Abb. 13 Vgl. Amorepacific, 21st Floor: in: Vitra, [online] https://www.vitra.com/nl-nl/office/ projects/clients/details/amorepacific-21st-floor [05.11.2020]. Abb. 14 Vgl. ÜberwellTM: Coworking Space Features 1,000 Plants for a Healthier, Open Plan Office, in: ÜBERWELLTM, [online] https://uber-well.com/coworking-space-features1000-plants-for-a-healthier-open-plan-office/ [05.11.2020]. Abb. 15 ©Explorer Magazin Vgl. Unimog als Expeditionsfahrzeug: in: atlas4x4, 06.07.2020, [online] https://atlas4x4. de/unimog-als-expeditionsfahrzeug/ [27.08.2020]. Abb. 16 Vgl. Unimog Fahrzeugbau und 4x4 Reisen: in: atlas4x4, 21.07.2020, [online] https:// atlas4x4.de/ [26.08.2020]. Abb. 17 Linke Hälfte von oben nach unten, von links nach rechts: Vgl. Rademacher, Peter: Morgenmuffel – Warum haben Sie morgens schlechte Laune?, in: Hilfreiche-Infos.de, [online] http://www.hilfreiche-infos.de/morgenmuffel-schlechtelaune-am-morgen/ [28.09.2020]. Vgl. Hickmann, Meike: In diesen Städten stehen Sie am längsten im Stau, in: Verkehrsstudie: In diesen Städten stehen Sie am längsten im Stau - ZDFheute, 29.01.2020, [online] https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/stau-deutschland-100. html [28.09.2020]. Seite 58
Vgl. Gletschernadel: VBB Livekarte, in: gletschernadel, 31.03.2017, [online] https://
www.gletschernadel.de/vbb-livekarte/ [28.09.2020]. Vgl. Knight, Will: The Cubicle Is Back. Blame (or Thank) the Coronavirus, in: Wired, 01.05.2020, [online] https://www.wired.com/story/cubicle-is-back-blame-thank-coronavirus/ [28.09.2020]. Vgl. Schluss mit dem Papierstau in deutschen Richterstuben ~ KiK Computerausbildung & Vertrieb GmbH: in: KiK Computerausbildung & Vertrieb GmbH, 16.09.2016, [online] https://kik-leipzig. de/news/schluss-mit-dem-papierstau-in-deutschen-richterstuben/ [28.09.2020]. Vgl. Citizen110: Pin on aliad, in: Pinterest, [online] https://www.pinterest.com.au/ pin/325666616796827830/ [28.09.2020].
Rechte Hälfte von oben nach unten, von links nach rechts: Eigene Aufnahme Vgl. Angabe, Keine: Digitale Nomaden: Warum sie eine interessante Zielgruppe sind, in: Sparten - Versicherungsbote.de, 15.06.2018, [online] https://www.versicherungsbote.de/id/4867941/BDAEGastbeitrag-digitale-Nomaden/ [28.09.2020]. Vgl. Unimog Fahrzeugbau und 4x4 Reisen: in: atlas4x4, 21.07.2020, [online] https://atlas4x4.de/ [28.09.2020]. Vgl. West Michigan Tourist Association: Keweenaw Peninsula, in: West Michigan Tourist Association, 30.06.2020, [online] https://www.wmta.org/2020/06/30/the-ultimate-outdoor-officethe-keweenaw-blends-the-great-outdoors-with-growing-interest-in-remote-working/photo-jun-28-926-34-pm/ [28.09.2020]. Vgl. Cottages, Sally’S: Sally’s new office has a great view!, in: Sally’s Cottages, 08.11.2018, [online] https://www.sallyscottages.co.uk/blog/sallys-new-office-has-great-view [28.09.2020]. Vgl. Lagerfeuer | Kanuverleih Värmland Schweden: in: motorboot-kanu-verleih, [online] https:// www.motorboot-kanu-verleih.de/enigma-portfolio/stockbrot-am-lagerfeuer/ [28.09.2020]. Vgl. Unimog Fahrzeugbau und 4x4 Reisen: in: atlas4x4, 21.07.2020, [online] https://atlas4x4.de/ [28.09.2020]. Vgl. Hochzeitsreise mit dem Unimog: in: unimog-community, 20.02.2014, [online] https:// www.unimog-community.de/2014/02/20/hochzeitsreise-mit-dem-unimog-zum-dach-der-welt/ [28.09.2020]. Abb. 18 Vgl. Wagner, Camping: Carbest Lithium-Batterie, 110Ah von Carbest Elektro & Antennen bei Camping Wagner Campingzubehör, in: Wagner eCommerce Group GmbH, [online] https:// www.campingwagner.de/product_info.php/info/p40764_Carbest-Lithium-Batterie--110Ah.html [28.08.2020].
Abb. 19 Vgl. Unimog Kabine: in: atlas4x4, 06.07.2020, [online] https://atlas4x4.de/unimogkabine/ [28.08.2020]. Abb. 20 Vgl. Solara Power M-Serie (Marine): in: Frankana, [online] https://www.frankana.de/de/ solara-power-m-serie-64143.html#v_322_592 [31.08.2020]. Abb. 21 Vgl. Freepik: Wlan-signal 775911, in: Freepik, 05.04.2015, [online] https://de.freepik. com/freie-ikonen/wlan-signal_775911.htm [28.08.2020]. Abb. 22 Vgl. Mavadee: Satellit Icon - 1912175, in: Flaticon, [online] https://www.flaticon.com/de/ kostenloses-icon/satellit_1912175 [28.08.2020]. Abb. 23 Vgl. Freepik: Handy-turm, ios 7-schnittstelle symbol 751783, in: Freepik, 21.09.2014, [online] https://de.freepik.com/freie-ikonen/handy-turm-ios-7-schnittstellesymbol_751783.htm [28.08.2020]. Abb. 24 Vgl. Anonymous: Huawei B315s-22 4g Lte Cpe Router - Buy Huawei B315,4g Mobile Wifi,4g Router Product on Alibaba.com, in: www.alibaba.com, [online] https://german. alibaba.com/product-detail/huawei-b315s-22-4g-lte-cpe-router-60548744712.html [31.08.2020a]. Abb. 25 Vgl. Entsperrt Huawei E5785 E5785Lh 23c 300 Mbps 4G LTE & 43,2 Mpbs 3G Mobile WiFi Hotspot Europa|router hotspot|wifi router hotspotmobile wifi router - AliExpress: in: AliExpress, [online] https://de.aliexpress.com/i/32615564978.html [31.08.2020]. Abb. 26 © Francesco Miles, Atlas 4x4 Abb. 27 Vgl. Reimo - Einsäulenhubtisch 355-730mm, Hub 375mm: in: Reimo.com Einsäulenhubtisch 355-730mm, Hub 375mm, [online] https://www.reimo.com/ de/57116-eins_ulenhubtisch_355_730mm__unt_h_he_355mm__hub_375mm/ [31.08.2020]. Abb. 28 Visualisierung Tisch: Eigenleistung Visualisierung Fahrzeug: ©Explorer Magazin Vgl. Unimog als Expeditionsfahrzeug: in: atlas4x4, 06.07.2020, [online] https://atlas4x4. de/unimog-als-expeditionsfahrzeug/ [27.08.2020]. Seite 60
Abb. 29 Vgl. LED Profil biegsam Alu AL-PU15 mit Abdeckung kaufen | PUR-LED: in: https://www.purled.de/, [online] https://www.pur-led.de/led-profile/kuehlprofil/led-profil-biegsam-alu-al-pu15-mitabdeckung.html [01.09.2020]. Abb. 30 Vgl. Anbauleuchten mit externem Betriebsgerät: in: Ribag, [online] https://www.ribag.de/de_de/ spinaled-mit-diffusor-opal-anbauleuchten-mit-externem-betriebsgerat-2.html [01.09.2020]. Abb. 31 Vgl. rump einrichtungsstudio: Nimbus Roxxane Fly - rump Einrichtungsstudio, in: rump einrichtungsstudio, [online] https://rump-studio.de/nimbus-roxxane-fly.html [01.09.2020]. Abb. 32, 33, 34 Visualisierung: Eigenleistung Bild: © Francesco Miles, Atlas 4x4 Abb. 35 Vgl. 270° Shadow Awning - Alu-Cab Awnings: in: Alu-Cab - South Africa, 31.08.2020, [online] https://www.alu-cab.com/product/270-shadow-awning/ [01.09.2020]. Abb. 36 + 37 Eigene Aufnahme Abb. 38 + 39 © norbert guthier photography, Frankfurt am Main Abb. 40 Im Uhrzeigersinn: - Vgl. Mt: Tipps für gutes Licht für Büro-Arbeitsplätze, in: gottardo-led.swiss, 20.07.2020, [online] https://www.gottardo-led.swiss/office-beleuchtung-10-tipps-fuer-licht-am-arbeitsplatz/ [09.02.2021]. - Vgl. Freepik: Wlan-signal 775911, in: Freepik, 05.04.2015, [online] https://de.freepik.com/freieikonen/wlan-signal_775911.htm [28.08.2020]. Vgl. Bryan, Alys: Obo Becomes the U.K. Distribution Partner for Gustav, in: Design Insider, 15.06.2020, [online] https://www.designinsiderlive.com/obo-becomes-the-u-k-distribution-partnerfor-gustav/ [05.11.2020].
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Vgl. Gala: Heizung thermostat einstellen, in: biegemaschinebauen.blogspot.com, 24.04.2017, [online] https://biegemaschinebauen.blogspot.com/2017/01/heizung-thermostat-einstellen.html [09.02.2021].
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- Vgl. Natürliche Oberflächenbehandlungen für nachhaltige Möbelstücke: in: Herr Lars möbelmanufaktur, 26.03.2020, [online] https://www.herr-lars.com/oberflaechen/ [06.11.2020]. - Vgl. Nimbus: in: ambientedirect, [online] https://www.ambientedirect.com/nimbus/roxxane-flytragbare-led-leuchte_pid_1255373.html [05.11.2020].
- Visualisierung Tisch: Eigenleistung Visualisierung Fahrzeug: ©Explorer Magazin Vgl. Unimog als Expeditionsfahrzeug: in: atlas4x4, 06.07.2020, [online] https://atlas4x4. de/unimog-als-expeditionsfahrzeug/ [27.08.2020]. - Vgl. Duotable | Sekretäre | Produkte: in: Müller Möbelwerkstätten, [online] https:// muellermoebel.de/produkte/sekretaere/duotable/ [05.11.2020]. - Vgl. Vrmotorhomes: Mobile doppelsitzbank citroen jumper fiat ducato l4h3 l5h3 motorhome wohnmobil, in: VR-Motorhomes, 20.02.2018, [online] https://vrmotorhomes.de/?attachment_id=1102 [09.02.2021]. - Vgl. Bimobil Pick-Up mit Wechselvorrichtung · Tartaruga AG: in: tartaruga.ch, [online] https://www.tartaruga.ch/reisemobile/4x4-reisemobile-kastenwagen/bimobil/ pickup-mit-wechselvorrichtung/pick-up-mit-wechselvorrichtung.php [09.02.2021]. - Vgl. Wollfilz 1 mm Melange, 100% Merinowolle - Ideal für Ihre Nähprojekte: in: felty, 04.10.2018, [online] https://www.felty.de/filz-shop/meterware-pure-wollfilz-1-mmmelange-standardfarben-online-bestellen/ [01.09.2020]. - Vgl. Solara Power M-Serie (Marine): in: Frankana, [online] https://www.frankana.de/de/ solara-power-m-serie-64143.html#v_322_592 [31.08.2020]. Abb. 41 Vgl. Bryan, Alys: Obo Becomes the U.K. Distribution Partner for Gustav, in: Design Insider, 15.06.2020, [online] https://www.designinsiderlive.com/obo-becomes-the-u-kdistribution-partner-for-gustav/ [05.11.2020]. Abb. 42 Vgl. Duotable | Sekretäre | Produkte: in: Müller Möbelwerkstätten, [online] https:// muellermoebel.de/produkte/sekretaere/duotable/ [05.11.2020]. Abb. 43 Vgl. Nimbus Roxxane Fly CL: in: nostraforma, [online] https://www.nostraforma.com/ nimbus-roxxane-fly-cl-p-22698.html [05.11.2020]. Abb. 44 Vgl. Truma Aventa comfort: in: Truma, [online] https://www.truma.com/uk/en/products/ truma-air-conditioning/truma-aventa-comfort [05.11.2020]. Abb. 45, 46, 47 Vgl. Gustav Original: in: Gustav Concept, [online] https://gustavconcept.com/products/ gustav-original [05.11.2020].
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Abb. 48 + 49 Vgl. Duotable | Sekretäre | Produkte: in: Müller Möbelwerkstätten, [online] https:// muellermoebel.de/produkte/sekretaere/duotable/ [05.11.2020].
Abb. 50 Vgl. Nimbus Roxxane Fly CL: in: nostraforma, [online] https://www.nostraforma.com/nimbusroxxane-fly-cl-p-22698.html [05.11.2020]. Abb. 51 Vgl. Nimbus: in: ambientedirect, [online] https://www.ambientedirect.com/nimbus/roxxane-flytragbare-led-leuchte_pid_1255373.html [05.11.2020]. Abb. 52 Vgl. Truma Aventa comfort: in: Truma, [online] https://www.truma.com/uk/en/products/truma-airconditioning/truma-aventa-comfort [05.11.2020]. Abb. 53 Vgl. Großmann, Stefan: Sandsturm, in: sgm-travel, 29.04.2018, [online] https://sgm-travel. de/2018/03/sandsturm/ [09.02.2021].
Tab. 1 - überarbeitet nach Urban Daub, Alexander Ackermann, Verena Kopp, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Oktober 2019, DOI: 10.24406/ipa-n-559153
Dank
Zum Team des Buches: Dieser Reader ist in Teamarbeit mit Studierenden der Hochschule Coburg in meinen Kursen entstanden. Die Arbeit wäre nicht ohne die umfassende inhaltliche Recherche der Studierenden möglich gewesen.
Mark Phillips
Impressung
Herausgeber und Konzept: Mark Phillips Studiengang Innenarchitektur Fakultät Design Hochschule Coburg
Eigenverlag ©2021 Mark Phillips, Hochschule Coburg ©2021 für die Texte: die Autorinnen und Autoren
ohne ISBN
NW-GS
2021
HOCHSCHULE COBURG
NEW OFFICE goes SCIENCE | Sommersemester 2020 | Prof. Phillips | Hochschule Coburg