Modellbaukompendium WS 2020/21 IA1
Modellbaukompendium
WS 2020/21
IA1 Studierende des 1. Semesters haben jeweils ein spezielles Thema in Form von einer Doppelseite DIN A 4 in Bildern und kurzen Texten aufbereitet. Dieses ist während oder nach dem Durcharbeiten eines Moodle-SelbstlernKurses während der Online-Lehre und mit Hilfe von eigenen Recherchen entstanden. Aus allen Doppelseiten ist nun ein gemeinsames Kompendium zum Thema Modellbau entstanden. Ein besonderer Dank gilt Verena Fritsch für die Koordination des Modellbaukompendiums und den Werkstattmeistern Fabian Angermüller, Peter Kraus und Christian Licht für die inhaltliche Unterstützung zum Thema Modellbau.
Hochschule Coburg
Studiengang Innenarchitektur
2021 Prof. Mark Phillips
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Aleksandra Irena Ellis
ABB 1: ROHZUSTAND
ABSTRAKTION IM MODELLBAU
Was verstehen wir unter Abstraktion im Modell? Es ist ein Wechselspiel zwischen Ideenvermittlung und der gestalterischen Reduktion. Bei der Abstraktion wird ein Modell in einer verkleinerten Form seines Abbilds aus der Wirklichkeit dargestellt. Gegenständlichkeit ist das Gegenteil von Abstraktion, in der Kunst würde es bedeuten, dass eine Abbildung eines Gegenstandes exakt gleich dargestellt wird, so wie auch in der Wirklichkeit.[1] Jedoch bedeutet Abstraktion im Modell,dass der Inhalt, die Aussagefähigkeit des Modells und der Fokus der räumlichen Aspekte im Vordergrund stehen sollten. Im wesentlichen ist es der Hauptbestandteil die Bearbeitung des Materials und der Ästhetik wie wir Gestalten. Die Qualität des Materials steht an erster Stelle. Sie trägt maßgeblich zur Authentizität der Modelldarstellung bei. Alle Bearbeitungstechniken, sowie die Ästhetik jedes einzelnen Materials müssen zu 100% in der Darstellung erkennbar werden.Abstraktion beinhaltet auch eine Reduktion des verwendeten Materials. Will man eine regelmäßige, abstrahierte Gestalt erschaffen muss man in Kauf nehmen, dass für diese höhere Qualität der Verlust eines Teils des Materials unumgänglich ist.[2]
Welche Fragen werden bei der Anwendung von Abstraktion zurückgestellt, wenn es um die Details und Maßstäbe des jeweiligem Designs dargestellt werden. Ziel ist es seine Ideen und Provokationen zu erläutern, bildlich sowie auch im Modell, und diese in der vereinfachten Form zu visualisieren. Eine Abstraktion lässt sich am besten an einem Beispiel darlegen. Abbildung 1 zeigt einen quadratischen Wachskörpers bei dem noch keine Abstraktion vollzogen wurde. In der Weiterverarbeitung werden Fenster integriert. In einem Maßstab von 1:200 ist es als einfaches Loch mit Rahmen in dem Material erkennbar. (siehe Abb.2) Wenn man hingegen den Maßstab 1:50 verwendet, wird ein Fenster um einiges sichtbarer. Man verwendet für die Konstruktion Transparentpapier und Fensterrahmen, um eine klarere Darstellung zu erzielen. (siehe Abb.3) Werden noch zusätzlich Fensterprofile und Fassadenverkleidungen mit angebracht, bewirken diese einen stärkeren Ausdruck und wirken realistischer. (siehe Abb.4) [3]
IN DER ARCHITEKTUR
ABB 2: FENSTER MIT RAHMEN
In der Architektur verweist man oftmals auf Abstraktion, jedoch heißt das nicht, dass ein Gebäude dadurch abstrakt sein muss. Durch Reduktion von materieller Substanz, kann man von Einfachheit in der Architektur sprechen und diese als Resultat erkennen. Die äußere Erscheinung und ihre Trennung von Konstruktionen bezeichnete man zum Ende des 19. Jahrhunderts als Manko der Architektur. Auch bekannte Architekten wie Karl Scheffler und Ludwig Mies van der Rohe erkannten die Wichtigkeit des Gebäudeskelettes im Gegensatz zur Ummantelung, die es umgibt. Uns wird in der Architektur der Zwang genommen in der Methode von Abstraktion Dinge zu repräsentieren, die uns nicht interssieren.[4] Um die Realität nicht zu umfassend und komplex zu gestalten wird die Abstraktion verwendet. Im Wesentlichen geht es darum Dinge bewusst wegzulassen und zu „abstrahieren“, um eine geometrische Form eines Gebäudes zu erhalten.
DEFINITION ABSTRAKTION ABB 3: FENSTER MIT RAHMEN UND SPROSSE
Abstraktion = lateinisch abstractio
Das Reduzieren und Entfernen von Merkmalen, nur die wesentlichen Eigenschaften bleiben erhalten. Eine vereinfachte und reduzierte Darstellung jeder beliebigen Form.
Verbindung zu Abstraktion :
Rein, Figürlich, Konstruktivismus, Reduktion, Expressionismus, Geometrisch, Surrealismus, Expressiv
ABB. 4: FERTIGES FENSTER MIT KUNSTSTOFFFOLIE Literatur: [3] Mathias Noell,Das Konkrete und die Architektur,14. jg.Heft1,Okt 2009 [2,4] AlexanderSchilling, Basics Darstellungsgrundlangen Modellbau, 2017, S.11-13 [1] Der Entwurf, Das magazin für junge Architekten,Ausgabe April2012, S.16
„Abstraktion bezeichnet die Möglichkeit, einen Gegenstand oder eine Gruppe von Gegenständen unter einem Gesichtspunkt unter Absehen von allen anderen Gegenstandseigenschaften zu betrachten.Das Herausheben eines Merkmals, das in diesem Zusammenhang als besonders wichtig betrachtet wird gegenüber allen anderen Eigenschaften, macht das Wesen der Abstraktion aus.“ (2) Zitat von Werner Heisenberg (Physiker) (2) Literatur Heisenberg 1984, S. 152
Luisa Blasius
WARUM EIN MODELL? VON DER IDEE ZUM SICHTBAREN ENTWURF Unter einem Modell versteht man in der Architektur die Umsetzung eines Entwurfs in eine maßstäbliche Darstellung. Sie dient zur Vermittlung einer Entwurfs- idee. Ein Modell in der Architektur ist vorteilhaft um der Öffentlichkeit, dem Bauingenieur oder einem Investor ein geplantes Gebäude darzulegen. Da die meisten Menschen, die nicht in der Branche arbeiten, mit Bauplänen nicht erfahren sind. Wichtig in einem Mo- dell ist es, mit den zentralen Ideen und dem Konzept zu überzeugen. Eine exakte Ausarbeitung von Details ist eher unwichtig. Architekturmodelle sind meist relativ abstrakt und alle Bauteile werden aus dem gleichen Material gefertigt. Details wie Farben, Holz oder Ziegelsteine werden bei dem Entwurfsmodell nicht dargestellt. Es besteht ein wesentlicher Unterschied zu Architekturmodellen und dem Modellbau (z.B. Modelleisenbahn), bei dem die kleinen Details im Vordergrund stehen. Kleinere Objekte wie Bäume, Autos oder menschliche Figuren werden gerne miteingefügt, um dem Modell einen Maßstab zu geben. (2) (3)
VORTEILE VON ARCHITEKTURMODELLEN - Verbessert das Verständnis über komplexe Zusammenhänge - Volumen des Bauwerks lässt sich sofort erkennen - Räumliche Zusammenhänge lassen sich gut
bewert enun der fassen - Fokussiert die wichtigen Dinge
- Viel anschaulicher als eine 2D Zeichnung (2) - Belichtung und Schattenverhältnisse können getestet werden
- Durch Windkanal kann das Verhältnis des Gebäudes zu Wind getestet werden (1)
- Kommunizieren über das System - Gedankliches Hilfmittel zum Gestalten, Bewerten, Kritisieren Bild 3: Entwurfsmodell
Bild 4: Städtebauliches Massenmodell (1)
VARIANTEN DER ARCHITEKTURMODELLE Arbeitsmodell Dieses Modell wird nur vom Gestalter für sich selbst entworfen um den Entwurf kritisch zu betrachten und die ersten Ideen in 3D umzusetzen. Oft wird an diesem Modell noch herumgebastelt bis alles für das Entwurfsmodell passt. Dieses Modell wird meist aus Finnpappe hergestellt und ist abstrakt. Ziel ist ein bestmöglicher Entwurf am Ende.
Entwurfsmodell Bei diesem Modell werden alle Verbesserungen, die im Arbeitsmodell gemacht wurden, noch einmal ordentlich gebaut. Es ist ein Zwischenschritt zwischen Arbeits-, und Präsentationsmodell. Quellen: (1) Knoll Hechinger, Architektur Modelle, Julius Hoffmann Verlag , S. 7-9 Bild 4 aus Quelle 1 (2) Ansgar Oswald,Meister der Miniaturen, Architektur Modellbau, A Dom Publishers, S13,.98, 244 (3)Modell (Architektur), Wikipedia, Letzter Zugriff: 15.11.20 https://de.wikipedia.org/wiki/Modell_(Architektur)
Präsentationsmodell Dieses Modell wird für die Öffentlichkeit und Bauingenieur entworfen. Es beinhaltet alle wichtigen Details und ist mit Bäumen, Figuren etc. verziert. Oft werden mehrere und hochwertige Materialien verwendet, die das Baumaterial am besten wiederspiegeln. Ziel dieses Modells ist die bestmögliche Präsentation der Idee.
Städtebauliches Modell Abbildung von spezifischen Gebäuden und Besonderheiten, die in das Stadtviertel gehören. Diese Art von Modellen verwendet man um Siedlungen oder Reihenhäuser zu präsentieren oder zu sehen ob gewagte Gebäude in das Stadtbild passen. (3)
Massenmodell
Dient zur Einschätzung von Gebäudekomplexen und wird sehr abstrakt dargestellt und durch einfache Würfel präsentiert.
Antonia Weller
FOTO: DOLDERER, ANNA
ARTEN VON MODELLEN
Bild 1: Das Präsentationsmodell
MODELLARTEN ALLGEMEIN Sowohl in der Architektur als auch in der Innenarchtektur sind Modelle ein geläufiges Mittel, um Ideen und Entwürfe plastisch darzustellen. Der Prozess, begonnen bei der Idee, über zum Entwurf, bis hin zur Umsetzung, wird begleitet durch verschiedene Arten von Modellen. Grundsätzliche Unterscheidungsmerkmale sind hierbei das verwendete Material, die Detailgenauigkeit und der verfolgte Zweck beziehungsweise Nutzen. Allgemein lassen sich Architekturmodelle in drei Kategorien einteilen. Das Konzeptmodell dient, wie der Name bereits suggeriert, zur Darstellung einer Idee beziehungsweise eines Konzeptes. Es ist der erste Ansatz einer räumlichen Darstellung und besitzt keinen Maßstab. Bezeichnend hierbei ist die abstrakte, dreidimensionale Ausarbeitung des Konzeptes. Mittels Material, Form und Farbe kann die Komposition hevorgehoben werden. Eine realistische Darstellung von Materialien, Details und Größenverhältnissen wird beim Konzeptmodell vernach-
lässigt. Das Arbeitsmodell dient zum „arbeiten“ am Entwurf. Im Gegensatz zum Konzeptmodell besitzt es einen Maßstab und mehr Details. Es wird meist so gebaut, dass Elemente ohne großen Aufwand und Materialschaden verändert werden können. Somit können Ideen verworfen und Neue angebracht werden. Dieses Modell befindet sich in einem ständigen Wandel und begleitet den gesamten Entwurfsprozess. Das Präsentationsmodell ist die letzte Station des Modellbaus. Es wird zur Präsentation des ausgearbeiteten Konzeptes genutzt. Es ist der Abschluss der Planung und repräsentiert die Idee mit allen Details. Dieses Modell wird sehr präzise angefertigt, verschiedene, realitätsnahe Materialien werden verwendet und Details ausgearbeitet. Oft werden Staffagen dem Modell angefügt, sodass Größenverhältnisse ersichtlich werden und die Vorstellbarkeit der Realisierung des Entwurfs unterstützt wird.
WEITERE MODELLARTEN •
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QUELLE: EIGENE AUFNAHME
Bild 2: Das Konzeptmodell
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QUELLE: EIGENE AUFNAHME
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Bild 3: Das Arbeitsmodell
Städtebau-und Landschaftsmodelle dienen der Darstellung der räumlichen Umgebung in Stadt oder Natur, in der das entworfene Objekt platziert werden soll. Der Fokus liegt auf dem gesamtheitlichen Konzept, der Komposition von Architektur und Umgebung. Demnach werden Bauwerke oft als abstrakte Volumen abgebildet. Ein geläufiger Maßstab für ein solches Modell ist 1:1000 oder 1:500. Nennenswerte Unterkategorien der Städtebau- und Landschaftsmodelle sind das Schichtenmodell und das Einsatzmodell. Letzteres wird als eine Art Grundplatte oder Grundumgebung für mehrere verschiedene Entwürfe genutzt. Architektur-/Gebäudemodelle sind meist in den Maßstäben 1:200, 1:100 oder 1:50 erstellt. Sie dienen der Darstellung eines architektonischen Entwurfs. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf Fassadenstrukturen, Öffnungen und Dachformen. Durch ein Schnittmodell oder abnehmbare Teile des Modells kann allerdings auch ein Einblick in den Innenraum des Objekts gewährleistet werden. Innenraummodelle sind meist im Maßstab 1:20, 1:10, 1:5 oder 1:1 dargestellt. Hierbei werden Innenräume mittels Kontrasten von verschiedenen Formen, Farben und Materialien veranschaulicht. Es ist demnach zugleicht auch eine Art Materialcollage. Detailmodelle werden im selben Maßstab wie Innenraummodelle angefertigt. Es wird in der Innenraumgestaltung und als baukonstruktives oder technisches Modell genutzt.
ZUSAMMENFASSUNG
QUELLE: DOLDERER, ANNA
Bild 4: Das Landschaftsmodell Quellen: 1 Schilling, Alexander: Basics Modellbau, Basel 2020, S. 8-20. 2 Diller, Johannes: Einführung Modellbau [Powerpoint Folien 3-19]. Abgerufen von: https://moodle.hs-coburg.de/plugin le.php/241166/mod_resource/content/1/Diller_Einfuehrung_ Modellbau.pdf.
Je nach Funktion und Zweck des Modells können durch Arbeiten mit Materialien, Formen und Details neue Ideen, Entwürfe oder Gedankengänge dreidimensional und anschaulich dargestellt werden. Räumliche Zusammenhänge und Größenverhältnisse werden ersichtlich und die Umsetzung in die wird Realität vereinfacht. Auch können neue Lösungsansätz angebracht und Alte wieder verworfen werden. Demnach ist es für jeden (Innen-) Architekten von großem Nutzen, ein Modell seiner Ideen neben Planzeichnungen anzufertigen.
Agnieszka Szczygielska
MODELLBAUTHEMA: MODELL ALS MOCK-UP
WAS IST MOCK-UP? Seit dem 18. Jahrhundert wird das englische Stamwort „mock“ als Nachahmung übersetzt. Deswegen wird der Begriff „Mock-up“ oder „Mockup“ für die Beschreibung eines Modells, der den Maßstab 1:1 hat und somit ein Nachbild des Produktes ist, welches bei einer Präsentation zu der Vorstellung dient. Somit können erste Eindrücke gewonnen werden und als „greifbar“ erfasst werden. Mock-up wird benutzt um das Desein eines kopletten Produktes oder einen Teil mit deren Funktionen zu demonstreieren und erläutern.
Bild 1: Pläne/Skizzen des Produktes
EINZELNE SCHRITTE UM EIN MOCK-UP ZU ERSTELLEN •
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Um ein Produkt zu erstellen und diesen dann demonstrieren zu können, müssen erste Gedanken, Idden und Vorschläge gesammelt werden. Als nächstes werden erste Skizzen und Entwürfe zur Verfügung gestellt und korrigiert. Alle Entwürfe beinhalten wichtige Maße, die beim Ausarbeiten miteiberechnet werden müssen und Informationen, welche wichtige Hinweise und Anmerkungen deuten. Zunächst können CAD- Modelle und Renderings durchgeführt werden um die ersten 3DWirkungen herzustellen. Danch wird der Mock-up erstellt, welcher ein Grobmodell ist und aus Materialien hergestellt wird, die leicht verarbeitet werden können. Dazu gehören verschiedene Arten von Pappe, Schaumpolystyrol, PU-Schaum, Styropor oder Holz. Jetzt können Verbesserungen und Änderungswünsche erkannt werden, wodurch die Kosten noch gering gehalten werden können, bevor man ein funktionsfähiges Prototyp erstellt.
Bild 2: Entstehungsphase
Bild 3: Materialien die leicht verarbeitet werden können
Bild 4: Hocker mit Katzen/Hundehaus als Mock-up
MOCK-UP ARTEN Es ist wichtig ein Mock-up von Prototypen und einer Attrappe zu untersceiden. Eine Atrappe dient zur Täuschung eines Betrachters und gibt damit vor ein Orginal zu sein. Eine andere Art eines Modells ist der Prototyp, wo der Mock-up nur als eine vereinfachte dartellung eines Produktes ist, wird ein Prototyp als ein funktionsfähiges, aber auch vereinfachtes Modell dargestellt. Hier wird es auf einige technische Funktionen, wie Öffungen oder Gelenksituation eingegangen, die Mithilfe von 3DDruck, Leser- oder Frästeilen, etc. erleichtert werden. Daher ist ein Mockup ein erstes Proportionsmodell ohne weitere Funktionen. Durch das erste Anfassen und Sehen werden vielfältige Informationen hinsichtlich der Überprüfung von der Form, der Ergonomie, der Farb- und Oberflächenqualität, Quellen: 1.https://blog.formteam.de/nc/artikel/das-mockup-im-industriedesign.html 04.01.2021 - 17:33 2.https://blog.formteam.de/nc/artikel/ein-modell-ist-durchnichts-zu-ersetzen.html 04.01.2021 - 17:37 3. https://en.wikipedia.org/wiki/Mockup 04.01.2021 - 17:13 4. https://wiki.induux.de/Mockup 04.01.2021 - 17: 28
der Vilfalt an Variationen und der Funktionalität geliefert. Das Anwenden von Mockups ist bei Architekten, Designern und Endbenutzern für maßgefertigte Produkte beliebt. Es wird eine Replikation in günstiger Variante hergestellt um das Design zu überprüfen. Die Proportionen des Produktes werden genauer angeguckt und bestimmt, verbessert um diese zu den typischen menschlichen Größen und Formen anzupassen, wenn diese nicht berücksichtigt werden, wird das Verwenden des Objektes als unangenehm und nicht praktisch betrachtet. Weiterhin hilft ein Mockup bei der Anpassung, zum Beispiel eines Möbelstücks, an einen bestimmten raum oder Platz, der ausergewöhnliche Eigenschaften besitzen mag. Das Testen verschiedener Strukturen, Farben, Designdetails ist somit bei dem einfachen Modell gut realisierbar, da solche Aspekte bei den ersten Skizzen und Zeichnungen nicht gut darstellnar sind. Darüber hinaus werden Mockups als Teil der Produktenwicklung von Automobilgerätindustrie verwendet, wobei der Gesamteindruck, Formen oder Reaktionen getestet werden.
Anna Hepp Vºrnªme, Nªme Verfªsser
MODELLE ZUM STECKEN: REVERSIBLE VERBINDUNGEN
WAS HEISST REVERSIBEL? Reversibel heißt so viel wie umkehrbar. [1] Beziehen wir das nun auf den Modellbau heißt das, dass die Bearbeitungsprozesse des Objektes immer wieder verändert werden können. Baut man somit das Modell eines Hauses und am Ende merkt man, dass ein Raum doch größer werden soll, kann man das ohne Probleme verändern, da kein Kleber o.ä. verwendet wurde um keine Dauerhafte Verbindung herzustellen. Somit kann man kreativ immer wieder neue Ideen ausprobieren.
Bild 1: veränderbare Häuser aus Lego
DAS LEGO PRINZIP Wie bei den allseits bekannten Lego Steinen soll auch im Modellbau das beliebige zusammensetzen und auseinander nehmen der einzelnen Bauteile möglich sein. Da die Steckverbindungen der einzelnen Steine das mühsame Kleben überflüssig machen, ist es eine gute Methode für den Modellbau. Weil herkömmliche Lego Steine nicht zu den Baumaßen passen gibt es extra für den Modellbau verschiedene Steine für unterschiedliche Maßstäbe. Außerdem muss auch die Flexibilität für z. B. Erker, welche nicht im 90 Grad Winkel verlaufen, gegeben sein. Auch Balken für die Dachgiebel sind in solchen Modellbausets vorhanden. [2] Allerdings ist das nicht wie bei den meisten Lego Sets nur mit Bausteinen möglich, sondern es gibt oft schon fertige Wandelemente. Das setzt allerdings voraus, dass vorher schon eine genauere Planung erfolgt ist. Die einzelnen Elemente können aus verschiedenen Materialien hergestellt sein. Die Farbe und Struktur könnte man zum Beispiel darauf kleben oder diese ist schon im Material eingefräst. [3] 2
Bild 2: Legosteine in verschiedenen Größen
Bild 3: Wandelemente
Bild 4: Papiermodell mit Kerbenlaschen
FALTBARE MODELLE Jeder kennt Schnittmuster verschiedener Modelle, die man schon in der Grundschule aus einen durchgängigen Blatt Papier falten musste. Allerdings hatten diese Modelle einen Nachteil. Sie sind mit Klebelaschen zu befestigen. Durch das Falten, Schneiden und am Ende verkleben entsteht ein Modell, welches durch den Kleber nicht mehr veränderbar ist. Um das Verändern im Nachhinein zu ermöglichen kann man die Modelle statt mit Klebelaschen mit Kerbenlaschen versehen. Das heißt so entsteht eine einigermaßen robuste Konstruktion, welche Quellen: 1. 2.
https://www.duden.de/rechtschreibung/reversibel (09.02.2021) https://www.metakreon.de/bausteine/ ?gclid=Cj0KCQiAmfmABhCHARIsACwPRADuenQAkmUw_nX8hkm5i sqlirpDd7knTlXb8DP0l1iV1lQaHx45MI8aAhz0EALw_wcB&p=1 (06.02.2021)
3.
nach dem Schneiden nur noch eingerastet werden muss. So muss man nicht mehr darauf warten, bis der Kleber endlich fest wird. Allerdings wird beim Schneiden eine höhere Präzision gefragt. Je weniger klobige Laschen zu sehen sein sollen, desto genauer muss am Anfang geschnitten werden. Die Schnittgenauigkeit sollte auf unter 0,1 mm genau sein. Für finale Architekturmodelle sind die Laschen eher ungewollt. Außerdem sind mit dieser Art der Faltung eher einfachere Konstruktionen darzustellen, welche dann auch nur in einer Farbe möglich ist. Das kommt daher, dass nur ein Blatt für das ganze Modell verwendet wird. Für eine schönere Optik kann man das Papier allerdings bemalen oder bedrucken. Dazu kommt, dass eine Menge Know-how nötig ist, um das Modell nach den Richtlinien der Falttechnik zu zeichnen. Das Falten funktioniert nicht nur mit Papier, sondern kann auch mit PVC-Folie ausgeführt werden. [4]
https://www.detail.de/blog-artikel/modellbau-leicht-gemacht-arckitvon-damien-murtagh-22049/ (06.02.2021)
4.
https://www.station5.ch/2018/04/06/kleberfreie-papiermodelle/ (09.02.2021)
3
Hermine Krannich
Bild 1: Stärken Finnpappe
MODELLBAUTHEMA: FINNPAPPE HERSTELLUNG Ein sehr beliebtes Baumaterial, um Modelle zu bauen, ist die finnische Maschinenholzpappe. Diese besteht aus bis zu 100 Prozent Holzfrischfasern. Ursprünglich wurde der Großteil dieser Fasern aus Bruch- oder Durchforstungsholz oder aus dem Abfall von Sägewerken gewonnen. Aktuell werden jedoch nur Holzfasern aus ökologischen und zertifizierten Waldstücken verwendet. Da Fichten-, Tannen- oder Buchenholz lange Fasern besitzen und die Pappe so stabiler wird, eignen sich diese am besten für die Herstellung von Finnpappe. Beispielsweise Pappeln haben kurze Fasern und werden für weniger belastbare Papiere genutzt. Durch das mechanische Zerfasern von Holz werden die Holzfasern freigelegt. Außerdem wird Zellstoff durch chemische Verfahren produziert. Um die Fasern zu bleichen, werden sie mehrere Stunden in alkalischen oder sauren Lösungen gekocht. Auch wenn bei diesem Verfahren der Schadstoffausstoß immer wieder reduziert wurde, ist dies immer noch sehr umweltbelastend. Diese Faserstoffe werden dann mit 1 bis 1.5 Prozent deren Dichte mit Wasser
verdünnt und auf einem Sieb aus Kunststoffdrähten verteilt. Auf dieses Sieb werden dann mehrere Schichten aufgetragen. So wird Finnpappe von 200 bis 1000 Gramm pro Quadratmeter in den Stärken 0,5 Millimeter - 4,0 Millimeter (Bild 1) produziert. [1]
ANWENDUNGSGEBIETE •
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Bild 2:Wandrelief
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Da Finnpappe relativ weich und somit leicht zu verwenden ist, wird sie häufig für Architektur-, Landschafts- aber auch Höhenschichtenmodellen genutzt. Die herkömmlichste Bearbeitungsform ist das Schneiden mit dem Cuttermesser, möglich ist aber auch filigrane Teile auszulasern (Bild 3) Finnpappe ist nicht reinweiß, sondern beige. Im Gegensatz zu anderen Papparten ist, dass diese sich bei Sonneneinwirkung leicht verfärbt. In den meisten Fällen hat ein Pappbogen eine raue und eine glatte Seite. Aufgrund der einfachen Verarbeitung lassen sich mit dieser Pappe in kürzester Zeit Höhenschichten oder Wandreliefs (Bild 2) in jedem beliebigen Maßstab bauen. Auch Schichtmodelle, um gewisse Details, beispielsweise an einem Fenster (Bild 4) zu veranschaulichen, sind eine weitere Darstellungsmethode. [2]
Bild 3: Gelaserte Maßstabsfiguren
ÄSTHETISCHE EIGENSCHAFTEN
Bild 4: Schichtmodell Fenster Quellen: [1] Carl Evers. 2020. Vollpappe Informationen. Zugriff am 01.02.21, verfügbar unter: https://kartonfritze.de/info/vollpappeinformationen.html [2] k.A. 2021. Modellbaumaterial für Architekturmodelle / Pappe und Kunstoffe. Zugriff am 01.02.21, verfügbar unter: https:// www.architektur-studieren.info/tipps/modellbau-material-pappe-kunststoff
Durch die einseitige raue Oberfläche und natürliche Wirkung ist Finnpappe ästhetisch ansprechend. Egal ob im Arbeits- oder Präsentationmodell, diese Art von Pappe hat immer eine reine und saubere Wirkung und erweckt das räumliche Vorstellungsvermögen im Betrachter. Dabei spielt natürlich eine sorgfältige Verarbeitung eine Rolle.
Vanessa Welsch
Bild 1: Graupappe, verschiedene Stärken
MATERIAL: GRAUPAPPE MATERIALEIGENSCHAFTEN Graupappe, auch Buchbinderpappe oder Graukar‐ ton genannt, ist eine Vollpappe, die überwiegend oder komplett aus recyceltem Altpapier besteht. Ihren Namen erhielt sie durch ihre typische gräuli‐ che Färbung, sie kann jedoch auch beschichtet sein. Die Oberfläche ist meist einseitig glatt, man kann sie jedoch auch beidseitig glatt erwerben. Durch ihre hohe Dichte ist Graupappe sehr stabil und eignet sich daher gut zum Bauen von Model‐ len.
VERWENDUNG Neben dem Modellbau wird Graukarton für viele verschiedene Zwecke genutzt: So wird sie seit jeher als Buchbinderpappe zur Ver‐ stärkung von Einbänden verwendet. Zudem nutzt man sie als Ziehpappe für Dosen und andere Be‐ hältnisse bzw. allgemein als Verpackungsmaterial. Außerdem findet sie als Rückwand Anwendung bei der Stabilisierung von Blöcken und Kalendern oder
zur Verstärkung von Taschen bzw. als Kofferscha‐ lung. Sie eignet sich auch als Unterlage z.B. bei Arbeiten mit dem Cutter, einem Zirkel oder Farbe. Ihre Stabi‐ lität erhält sie wie andere Vollpappen durch die Her‐ stellung. Neben der typischen Verarbeitungsverfahren wie schneiden, falten und kleben kann Graupappe mit einem Laser Cutter zugeschnitten oder graviert werden.
MODELLBAU Durch die niedrigen Kosten und die Flexibilität bei der Bearbeitung und Komposition eignet sich Graupappe sehr gut für Konzept- und Arbeitsmo‐ delle. Man kann mit ihr problemlos verschiedene Körper bauen, mit der Zusammensetzung experi‐ mentieren, die Pappe in verschiedene Formen schneiden, falten oder biegen und Teile entfernen
oder mit Klebeband temporär befestigen bevor man sie mit Kleber fixiert. Wenn man die spezielle Ästhetik der Pappe be‐ wusst einsetzt, kann man auch ein Präsentations‐ modell aus Graupappe herstellen.
ÄSTHETISCHE EIGENSCHAFTEN Die Oberfläche kann je nach Herstellung rau oder glatt sein. Manche Hersteller bieten auch beschich‐ tete Pappe an, die dann ein- oder beidseitig weiß ist. Modelle aus Graukarton sind gut geeignet für einen Industriellen Stil, da dieser Rohstoffe und deren un‐ bearbeitete Oberfläche zur Schau stellt. Der Karton erinnert mit seiner Farbe und Beschaffenheit an Be‐ ton. Bild 2: Präsentationsmodell, Maßstab 1:20
BEZUGSQUELLEN Neben diversen Onlineanbietern kann man Grau‐ pappe in speziellen Läden für Bastel- und Künstler‐ bedarf wie z.B. dem Laden „Klecks“ in der Weber‐ gasse in Coburg sowie in der Shopbox der Studierenden des Studiengangs Architektur im ers‐ ten Stock des Neubaus am Campus Design kau‐ fen. Braucht man nur eine kleinere Menge an Grau‐ pappe eignen sich oft Rückwände von Blöcken und Kalendern. Bild 3: Detailansicht
Bild 4: Bearbeitung mit Cutter und Lineal
Quellen: 1 Carl Evers oHG. Jahr unbekannt. Vollpappe Informationen. Letzter Zugriff: 10.02.2021. https://kartonfritze.de/info/vollpap‐ pe-informationen.html 2 Mark Phillips. 2020. IA1 Werkstattkurse Modelle (Phillips). Letz‐ ter Zugriff: 10.02.2021. https://moodle.hs-coburg.de/course/ view.php?id=7116 Bilder 1-4: Vanessa Welsch, Coburg 2020
Sarah Sponar
https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.kohlschein.ch%2Fmaterial%2Fleichtschaumplatten%2Fkapa-line%2F&psig=AOvVaw3sNkVsYrF7BjNBgIvM_ xMZ&ust=1612563765186000&source=images&cd=vfe&ved=0CAIQjRxqFwoTCJCnjaWi0e4CFQAAAAAdAAAAABAJ
M ATE R IA L : K A PAL I NE
Bild 1: Kapaline Schichtaufbau
BESCHREIBUNG: Kapaline ist eine dünne Leichtschaumplatte, die mehrlagig aufgebaut ist. Der Kern besteht aus einer Polyurethan-Hartschaumplatte (PUR-Kern), welche beidseitig mit einer pigmentierten, weißen Chromoersatzkartonschicht beschichtet ist. Das Prinzip: Millionen kleinster, luftgefüllter Bläschen werden zu einer wabenartigen Struktur vernetzt. Der Schaumkern ist mit einem pH-Wert von 8,1 säurefrei und gegen Wasser sowie fast alle Lösungsmittel und Kleber beständig. Allerdings ist die Deckschicht wasserempfindlich und sollte ebenfalls von Feuer ferngehalten werden. Kapaline ist eine klassische Deko, Siebdruck- und Stanzplatte für alle gestalterischen Arbeiten, sowie Modellbau und Kulissenbau. Zudem eignet sie sich bestens als Malgrund für Druck-, Streich- und Spritztechniken mit allen handelsüblichen Farben und Lacken. Häufig wird die Leichtschaumplatte auch als Trä-
germaterial von Fotografien und Grafiken für Präsentationen und Ausstellungen verwendet. MATERIALEIGENSCHAFTEN
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geringes Gewicht
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einfache Handhabung
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leicht zuschneidbar
freie Formen möglich •
pH-neutral
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gute Planlage
kein Verformen, Verziehen oder Wellen •
gute Dimensionsstabilität
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hohe Eigensteifigkeit
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beidseitig nutzbare Plattenoberflächen
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schnell trocknend
BEARBEITUNGSARTEN:
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Digitaldruck/Siebdruck Bemalen, Besprühen Bespannen mit Stoff & Folie konstruktiv Formen Stanzen Zuschneiden Stoßverklebung Wasserstrahlschneiden
FORM ATE: Die Größen reichen vom handlichen Format von 50x70cm, bis zu Maxi-Platten mit den Maßen 305x153cm. Zudem gibt es eine Auswahl von fünf Materialstärken zwischen 3mm und 20mm.
BEARBEITUNGSTECHNIKEN: Bild 2: manueller Klingenschnitt
Bei allen Kapaline-Platten lässt sich mit Hilfe von schneidenden Werkzeugen eine saubere Schnittkanten erzielen.
Scharfe Klingen garantieren saubere Schnittkanten
Schnittversatz mit feinem Schleifpapier glätten KLINGENSCHNITT, MANUELL MIT CUTTER:
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Schneidematte als Unterlage nutzen Zuschnitt auf der Platte bemaßen Schneidelineal positionieren & mit einer Hand fixieren Cutter möglichst flach und ohne abzusetzen gerade entlang der Schneidkante führen mit mehreren flachen Ziehschnitten schneiden bei einem freien Konturschnitt möglichst mit wenig Absetzern schneiden
FORM KONSTRUKTI ON Bereits mit geringem Aufwand lässt sich aus Kapaline ein statisch überzeugender Körper formen ABKANTEN AN DER TISCHK ANTE:
• • • Bild 4: Segmentschnitte Quellen: 1 GERSTAECKER. 2021. KAPA®line. Letzter Zugriff: 06.01.2021. https://www.gerstaecker.de/KAPA-line.html. 2 Jörg Küper. 2021. Verarbeitungshinweise für Kapa-Platten. Letzter Zugriff: 0.7.01.2021.https://www.joergkueper.de/verarbeitungshinweise-fur-kapa-platten/. 3 Kohlschein. 2021. KAPA LINE. Letzter Zugriff: 06.01.2021. https://www.kohlschein.de/shop/leichtschaumplatten/kapa-line/
Abkantpositionen markieren Platte an den markierten Stellen jeweils an der Tischkante anlegen vorsichtig umknicken die Deckschichten dürfen dabei nicht aufreißen
SEG M ENTSCHNI TTE (Säule):
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Segmentteilungen festlegen & markieren eine Deckschicht entsprechend einschneiden Segmente abkanten, Körper formen und mit Kleber fixieren
Amelie Griebert
ACRYLGLAS
ALGEMEINES Acrylglas wird eigentlich als Polymethylmethacrylat, kurz PMMA bezeichnet. Acrylglas ist ein Syntheseprodukt, genauer gesagt ein Polymerisat (diese Bezeichnung beschreibt das spezifische Verfahren bei welchem gleiche Monomere in Kettenreaktion zu Polymeren verknüpft werden), das Ausgangsmaterial ist hierbei Erdöl. Kunststoffe werden grundsätzlich nch ihrem thermischen Verfahren eingeteilt. Hierbei wir zwischen Thermoplastn, Duroplasten und Elastomeren unterschieden, PMMA ist ein Thermoplast.
Bild 1: Acrylglasprobe
EIGENSCHAFTEN Da Acrylglas ein Thermoplast ist wid das Material beim Erwärmen weich und formbar, wenn eine zu starke Erwärmung erfolgt schmilst es. Der Vorgang ist reversiebel so lange sich das Material noch nicht verflüchtigt hat. Neben der thermischen Verformung lässt sich PMMA auch meschnaisch, z.B mit der Laubsäge oder ganz klassisch mit der Feile bearbeiten. TiPP: Stelle sicher, das du vor der thermischen Bearbeitung die Schutzfolie abziehst. Diese ist meist etwas bläulich. In manchen Fällen kann sie aber auch durchsichtig sein. Sie schützt den Werkstoff wärend der meschanischen Bearbeitung und wärend des Transports, da die glatte glänzende Oberfläche sehr anfällig für kleinere Kratzer ist. Neben den vielfältigen plastischen Verformungsmöglichkeiten hat Akrylglas noch weitere nützliche Eigenschaften, wie z.B die gute Lichtdurchlässigkeit (vergilbt nicht, keine Verzerrungen), die hohe Materialhärte bei geringem Gewicht, die geringe Wärmeleitfähigkeit (Einsatzbereich Wärmedämmung) und die hohe Korussionsbeständigkeit.
Bild 2: Thermisch verformtes Acrylglas
Bild 3: Vergleich durchscheinendes und deckendes Acrylglas
Bild 4: Handarbeit Pfannenwender aus Acrylglas
VERWENDUNG Seine Verwendung findet Acrylglas (PMMA) zumeist in der Automobiel-, Elektro und Bauindustriein Form von komplexen isolierenden Bauteilen. Uns allen läuft PMMA täglich über den Weg. Es wir unter anderem wegen seiner guten Lichtdurchlässigkeit, bei Kontaktlinsen und in Gewächshäusern verwendet. Außerdem wir es in Flugzeugfenstern verbaut, da es bei einem Unfall nicht so leicht splittert und wesentlich leichter ist als Glas und somit einen geringeren Treibstoffverbrauch gewährleistet. Weitere Anwendungsbeispiele sind: Autolichter, Cockpits, Balkonverkleidungen, doppelwandige Thermobecher und jegliche Küchenutensilien wie Pfannenwender (siehe Bild 4).
Außerdem wird PMMA vermehrt im Modelbau verwendet, denn Acrylglassplatten bekommt man relativ preiswert im Fachhandel. Es besteht immer die Auwahl zwischen farblosen, transparenten und dekendem undurchsichtigem Acrylglas. Die Auswahl erfolgt nach dem Verwendungszweck. Acrylgasplatten werden ihn vielen verschiedenen Farben gehandelt und sind leicht zu transportieren. Für den Modellbau oder Musterbau jeder Art kann man Acrylglas gut mit dem Heißdrahtschneider bearbeiten, um ein filigrane es Ergebnis zu erhalten. Für großflächige e Verformungen eignen sich besser Umformverfahren ( Biegeumformen, Druckumformen, Zugumformen & Tirfziehen). TIPP: Wir haben in der Kunststoffwerkstatt der Hochschule eine Tiefziemachiene und einen Heißdrahtschneider.
Quellen: 1 https://www.modulor.de/werkstoffbibliothek/kunststoff 2 https://www.filamentp eis.de/materialien/pmma/ 3 https://www.isb.bayern.de/realschule/faecher/musisch-gestalterisch/werken/werken-infohefte-8-jgst/
WICHTIG: Bei der Arbeit mit Acrylglas sollte immer auf ausreichende Durchlüftung der Räume geachtet werden um die Athemwege zu schützen.
Clara Kürth
MATERIAL: GIPS „Gips ist ein Mineral, das in der Natur vorkommt. In der Geologie wird Gips auch als Gipsspat bezeichnet. Der chemische Name ist CalciumsulfatDihydrat. Ursprünglich ist Gips weiß bis farblos. Durch Beimengungen anderer Stoffe in der Natur kann Gips auch in den verschiedensten Färbungen vorkommen“ [2]. Gips findet Verwendung als Bauund Bildhauermaterial. Dafür wird der Gips fein gemahlen und anschließend gebrannt. Verschiedene Zusätze sowie die Brenntemperatur bestimmen die
Bild 1: Volumenmodell aus Gips
Eigenschaften und die Verwendung, zum Beispiel für Stuckarbeiten oder Putze. Gips kann einerseits auf Basis einer Armierung aufgebaut werden und andererseits können, durch abtragende Techniken (gravieren, raspeln, feilen, etc), Formen aus einem massiven Block herausgearbeitet werden [vgl. 2]. Eine weitere Möglichkeit wäre Gips zu gießen. Dafür können entweder Silikonformen oder auch eigene Gussformen verwendet werden.
VERARBEITUNG ZUR HERSTELLUNG EINES VOLUMENMODELLS Benötigte Materialien (Bild 2): • Gips (Alabaster, Modellgips) • Wasser • Mischbecher (aus Gummi) • Spanplatten/MDF Platten • Styropor/ Extrudiertes Polystyrol (XPS) • Löffel o.ä. zum rühren 1. Schalung vorbereiten (Bild 3) Die Schalung ist eine Gussform, in die flüssiger Gips zur Herstellung von Bauteilen gefüllt wird. Als
Schalung können beispielsweise MDF Platten oder Spanplatten verwendet werden. Mit Styroporelementen/XPS kann auch eine Negativform für den Gipsabguss erstellt werden, indem diese mit den MDF Platten verklebt werden. Die einzelnen Schalungselemente sollten absolut dicht auf der Grundplatte befestigt sein und auch untereinander dicht verklebt sein, damit der flüssige Gips nicht aus der Form herauslaufen kann. Zum Befestigen der Platten kann zum Beispiel Heißkleber, Tape oder auch Holzleim verwendet werden [vgl. 1].
2. Gips anrühren (Bild 4) • Sauberes Wasser in Mischbecher füllen ACHTUNG: Das Mischungsverhältnis von Gips zu Wasser variiert je nach Hersteller und Gipssorte. Grundsätzlich wird für das Formengießen mehr Wasser benötigt, als für das Modellieren mit Gips. Die Angaben zu Mengenverhältnissen und Abbindezeiten sind im Allgemeinen auf der Verpackung vermerkt [vgl. 2].
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Bild 2: Materialien zur Herstellung eines Gipsmodells
Gips langsam in Mischbecher streuen. Der trockene Gips sinkt auf den Boden des Gefäßes. Wenn genügend Gips in das Anmachwasser eingerieselt ist, bilden sich an der Wasseroberfläche kleine Inseln und das Wasser ist gesättigt. ACHTUNG: Gips immer in Wasser einrühren und nicht umgekehrt! Ein nachträgliches Verdünnen mit Wasser ist nicht möglich! Folge: Gips härtet zu schnell und klumpig aus [vgl. 1].
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Dann den Gips kurz einsumpfen lassen anschließend umrühren. Es sollte eine gleichmäßige, leicht cremige Masse ohne Klümpchen entstehen, die gut gießfähig ist. Der Gips darf nicht zu dünnflüssig sein, da sonst die Gefahr der Rissbildung während des Abbindens besteht [vgl. 3]. ACHTUNG: Unterschiedliche Gipssorten haben unterschiedliche Abbindezeiten. Bild 3: Schalung vorbereiten
Bild 4: Gips anrühren
Quellen: 1 Jutta Joachim, Tipps und Tricks mit Gips. 2017. Abgerufen von: https://www.modellbau-joachim.de/Gips.pdf 2 Carsten Langediers. Modellieren mit Gips. Letzter Zugriff: 28.01.2021. https://www.bildhau.de/de/gips. 3 Uli Kutting. 2019. Gips (Tipp). Letzter Zugriff: 20.12.2020. http://www.modellbau-wiki.de/wiki/Gips_(Tipp).
Abbindezeit verlängern [vgl. 3]: • Modellgips mit Anteilen von Putzgips strecken • Zusatz von Säure (z.B. wenige Tropfen Zitronensaft) • Extreme Verlängerung durch Einrühren von Knochenleim (alternativ Fischleim ) Abbindezeit verkürzen [vgl. 3]: • Verwendung von warmen Wasser • Zusatz von Base (z.B. Schmierseife) 3. Fertigstellung des Gipsmodells • Den flüssigen Gips in die Schalung gießen und leicht rütteln bzw. dagegen klopfen, damit Luftblasen entweichen können und diese nachher nicht an der Oberfläche des Gussteiles zu sehen sind [vgl. 3]. • Nachdem der Gips ausgetrocknet ist, kann die Schalung entfernt werden.
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Mona Rabe
MODELLBAUTHEMA: MASSIVHOLZ
WAS IST MASSIVHOLZ? „Mit Massivholz oder auch Vollholz werden Holzprodukte bezeichnet, bei dem das Holz einer Baumart zuzuordnen ist (z. B. Buche, Eiche oder Kiefer). Man spricht hier auch von reinem Holz.“1 Dieses lässt sich leicht an ein paar Merkmalen erkennen. Ein Produkt aus einem Massivholz ist deutlich schwerer als ein vergleichbares Stück aus Press- oder Sperrholz. Außerdem weist jedes Produkt eine individuelle Maserung auf, welche sich auch an den Kanten fortsetzt.
Bild 1: Holz in seinen Ursprüngen
VERARBEITUNG Um von einem Baum zu einem fertigen Produkt zu gelangen, sind zuvor einige Arbeitsschritte notwendig. Am Anfang aller Arbeiten steht das Fällen des Baumes. Je nachdem wie das Holz verarbeitet werden soll, werden die Stämme entweder im ganzen zum Trocknen gelagert oder in Balken und Bretter in einem Sägegatter aufgeteilt und danach zum Trocknen aufgestapelt. Ist das Holz getrocknet, kann man es nun weiter be- und verarbeiten. Meist wird das Stück zuerst abgerichtet und gehobelt, um rechtwinklige Kanten und gerade Flächen zu bekommen. Danach wird die Oberfläche m it e inem S chleifgerät bearbeitet, auf welches Schleifpapier mit unterschiedlich starker Körnung aufgebracht werden kann, um das Holz zu glätten und die Gefahr eines Splitters zu beseitigen. Je feiner das Schleifpapier, desto glatter die Oberfläche. M an s tartet j edoch m it einer gröberen Körnung und arbeitet sich zur feineren. Ist das Holz nun glatt und gerade, kann es an das Zusägen der benötigten Stücke gehen. Dieses kann mit verschiedenen Arten von Sägen geschehen. Als Grundregel gilt: desto feiner das Sägeblatt, umso glatter der Schnitt.
Bild 2: geschliffene Holzbretter
Bild 3: Zusägen mit einer elektrischen Laubsäge
Bild 4: Modell Fachwerkhaus
MODELLBAU Im Modellbau kann man Vollholz prima dazu verwenden, um Modelle von Fachwerkgebäuden darzustellen. Dazu wird das Grundgerüst der Gebäude, also die Balken, mittels kleiner Quadrat- und Kanthölzer gefertigt. Um diese miteinander zu verbinden, kann mit Holzleim oder mit kleinen Nägeln gearbeitet werden. Die Anschläge der Leisten können in einem glatten, einem verblatteten oder einem verzapftem Anschlag erfolgen.2 Auch werden grobe Modelle daraus hergestellt, indem aus einem großen, massiven Holzstück Teile ausgeschnitzt werden und so das Holz modelliert wird. Hierbei wird mit einem Schnitzeisen und einem Holzhammer gearbeitet, um Späne von dem Holzstück abzutragen.
Quellen: 1 Patrick Schneider, https://www.massivmoebel24.de/blog/wasist-massivholz/ zuletzt abgerufen: 05.02.2021 2 Samuel Schneider, https://baubeaver.de/holzverbindungen/ zuletzt abgerufen: 05.02.2021
Außerdem ist es ein hervorragendes Material, um Miniaturansichten von Möbeln und Einrichtungsgegenständen darzustellen. Hierbei kann man super auf das Leisten- und Rundholzsortiment eines gut sortierten Baummarktes zurückgreifen. Dort findet man häufig schon viele Teile, um Möbel und Gegenstände nachzubilden.
Michelle Meisel
Bild 1: Sperrholzplatten aus Birkenholz, 3-lagig
MODELLBAUTHEMA: SPERRHOLZ
SPERRHOLZ - WAS IST DAS UND WOFÜR WIRD ES GENUTZT? Sperrholz wird maschinerell erzeugt und ist somit kein Naturprodukt. Bei der Herstellung werden mehrere Schichten aus Holz und weiteren Produkten, die in unterschiedlichen Qualitäten vorliegen, zusammengeführt. Dafür wird zwischen den einzelnen Holzschichten Leim aufgetragen. Anschließend wird das komplette Gefüge durch große Walzen und Pressen transportiert. Als Endprodukt erhält ein Kunde das gewünschte Holz. Sperrholz gibt es in vielfältigen Variationen. So wird es aus unterschiedlichen Materialien und in unterschiedlichen Formen hergestellt. Auf diese Art kann das Holz in Platten bereitgestellt werden oder aber auch in sehr dünnen Scheiben oder als eine Art Mus. Aufgrund der Tatsache, dass Sperrholz aus mehreren Materialien besteht, bringt es auch gleich mehrere Eigenschaften mit sich, sodass diese vielfältig
angewandt werden können. Nicht nur zur Dämmerung im Hausbau werden Sperrholzplatten verwendet, auch findet man das beliebte Gefüge in vielen Möbelstücken. Ebenfalls ist das Holz im Modellbau aufgrund seiner positiven Eigenschaften sehr gefragt. Da der Markt eine gefächerte Auswahl an Sperrholzvariationen bietet, kann man beim Kauf direkt auf Stärke, Farbe und Länge achten, um aufwendige Weiterverarbeitungen zu vermeiden. Das Holz selbst ist nicht allzu teuer, da es häufig auch aus Reststücken verarbeitet wird. Der Preis staffelt sich jedoch nach Qualität der Verarbeitung, weswegen bei der Planung mit höheren Ausgaben gerechnet werden sollte. Diese lassen sich teilweise umgehen, indem nach Händlern in der Umgebung Ausschau gehalten wird. Diese verkaufen häufig direkt nach der Herstellung, wodurch Sie die höheren Preise bei den Verkäufern in Baumärkten umgehen können.1
HERSTELLUNG Sperrholz ermöglicht uns, das natürlich gewachsene Holz zu nutzen, ohne die Gefahr dass es sich verzieht. Wie ist das möglich? Indem es in Schichten zerlegt und dann wieder zusammengefügt wird. Wie entsteht eine fertige Sperrholzplatte?Sperrholzplatten bestehen aus einem Verbund mehrer Holzplatten. Mindestens drei Holzlagen werden übereinander gelegt und miteinander verleimt. Die einzelnen dünnen Platten müssen vorher gut getrocknet worden sein, damit sie sich nicht mehr so sehr verziehen.
Bild 2: Oberfläche einer Sperrholzplatte aus Birkenholz
Die verschiedenen Lagen werden immer im 90° Winkel kreuzweise übereinander verleimt. Danach werden sie unter Wärmeeinwirkung gepresst. Schon beim Pressen können durch Spezialpressen verschiedene Formen hergestellt werden. Dadurch dass die Platten immer überkreuz aufeinander gelegt werden, schränken die verschiedenen Lagen ihr Quellen und Schwinden gegenseitig ein. Die nicht erwünschten Bewegungen werden also automatisch gesperrt. So kann das Holz nicht mehr arbeiten. Es werden zwei verschiedene Leimarten für die Herstellung von Sperrholz genutzt:
Bild 3: Aufbau einer 5-lagigen Sperrholzplatte
IF – Ein nicht wetterbeständiger Leim der nur in Wohnräumen in allgemein beständiger Luftfeuchte beständig ist. AW – Ein bedingt wetterbeständiger Leim, der auch bei erhöhter Feuchtigkeit noch beständig ist.2
VERARBEITUNG
Bild 4: Sägevorgang mit einer Handstichsäge
Quellen: 1 Letzter Zugriff: 07.02.21. https://www.helpster.de/was-istsperrholz-das-zeichnet-das-material-aus_142431 2 Letzter Zugriff: 07.02.21. https://baubeaver.de/sperrholzsperrholzplatten/ 3 Letzter Zugriff: 07.02.21. https://de.leagueoftools.com/schneiden/grundkenntnisse-beim-sagen-mit-einer-handstichsage.html
Sperrholzplatten sind am Einfachsten mit einer Stichsäge zu bearbeiten. Es gibt sowohl manuelle Handstichsägen, als auch elektrische Stichsägen. Bei einer Handstichsäge (siehe Bild 4) muss beachtet werden die Säge senkrecht zu halten und gleichmäßig auf und ab zu bewegen, sodass das Holz nicht splittert. Ebenfalls sollte wenig Druck ausgeübt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Sägeblatt nachgiebt und sich verbiegt oder sogar reißt. Beim Sägen von Formen wird das Holz entlang der Form bewegt, nicht die Säge.3
Melissa Bubner
MATERIAL: POLYSTYROL
Bild 1: Innenraumdarstellung mit Polystyrol
EIGENSCHAFTEN UND BEARBEITUNG Polystyrol ist einer der beliebtesten Kunststoffe im Modellbau. Grund dafür sind zum einen die günstigen Preisangebote, aber auch die einfachen Verarbeitungsmöglichkeiten [1]. Normalerweise ist Polystyrol transparent und sehr steif und spröde. In dieser Form kennt man es beispielsweise von CD-Hüllen. Für den Modellbau ist diese Form des Kunststoffes jedoch nicht gut geeignet, da es relativ schnell brechen kann. Durch Zusätze aus Styrolbutadien sind eingefärbte Polystyrolplatten hingegen deutlich stabiler [1]. Allgemein wird Polystyrol durch eine radikalische Polymerisation von Styrol hergestellt. Styrol ist eine Flüssgikeit, die aus Erdöl gewonnen wird [2]. Die Dichte von Polystyrol liegt bei 1,05g/cm3 und sowohl die Gasdurchlässigkeit als auch die Wasseraufnahme sind sehr gering. Diese Eigenschaften erleichtern auch die Verarbeitung im Modellbau. Da es keine Umgebungsfeuchtigkeit aufnimmt, muss das Material vor dem Tiefziehen nicht extra getrocknet werden. Das Tiefziehen dient dazu Polystyrol unter Wärmeeinfluss zu verformen. [1; 2; 4]. Infol-
ge, dass Polystyrol ein Thermoplast ist, verformt es sich immer bei Wärmeeinwirkungen und somit auch bei der mechanischen Bearbeitung. Das wird zum Beispiel deutlich wenn man in das Material bohrt oder es mit einem Tellerschleifer bearbeitet. Die bearbeitete Stelle schmilzt und verhärtet und es entsteht eine Art Wulst, die man vor der Weiterverarbeitung entfernen muss (siehe Bild 2) [3]. Eine weitere Bearbeitungsmöglichkeit ist die Lasertechnologie. Mit einem Laser lässt sich das Material zuschneiden oder Dekor aufbringen (siehe Bild 3). Zum Verkleben von Polystyrolteilen sollte man lösungmittelhaltige Klebstoffe verwenden. Das bewirkt, dass die betroffenen Stellen sich leicht auflösen und somit das Material miteinander verschmilzt. In diesen Klebstoffen sind häufig chemische Stoffe wie Dichlormethan und Toluol enthalten. Geeignete Kleber sind zum Beispiel UHU plast flüssig, UHU plast spezial und Revell Contact Professional. Auch Schweißen wäre möglich, aber da es sich gut miteinander verkleben lässt, wird dies nur sehr selten eingesetzt [3; 4].
Möchte man das Polystyrol lackieren, so sollte man es vorher mit Schleifpapier anschleifen. Somit kann die Farbe besser haften. Am besten ist es mit einer groben Körnung zu beginnen und dann auf eine immer feiner werdende Körnung zu wechseln. Wenn dann die Teile von jeglichen Schleifpartikeln und Fettresten befreit sind, empfiehlt es sich wasserverdünnbare Acrylfarben für die Lackierung zu verwenden [3].
ARTEN UND ANWENDUNG •
Bild 2: Polystyrol nach Wärmeeinfluss durch einen Tellerschleifer
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Bild 3: Polystyrol wird von einem Lasercutter geschnitten
Bild 4: Städtebaumodell
Besonders für Städtebaumodelle werden oft Hartschaumplatten aus Polystyrol verwendet (siehe Bild 4). Für Architekturmodelle ist hierbei am besten Styrodur geeignet, denn es bricht wenig aus. Es lässt sich mit einem Heißdrahtschneider oder auch einfach mit einem Cuttermesser schneiden. Der Vorteil ist, dass man mit dem Material sehr schnell arbeiten kann und es einfach ist Änderungen vorzunehmen. [5] Foamboard, bzw. auch Kapa-Platten, sind Leichtschaumplatten, die mit Karton oder Kunststoff ummantelt sind. Der Kern besteht aus Polystyrol. Sie lassen sich leicht und schnell sowohl schneiden als auch zusammenkleben. Man findet die Platten in Stärken von 2 bis 10 mm. Sie werden oft eher für Arbeitsmodelle verwendet. Außerdem eignen sie sich auch gut für räumlichere Modelle in einem kleineren Masstab (z.B. 1:20) (siehe Bild 1) [5].
Quellen: 1 Kunststoff für Modellbau - ABS und Polystyrol im Vergleich. 2017. Letzter Zugriff: 04.01.2021. https://www.s-polytec.de/ blog/kunststoff-modellbau.html 2 Polystyrol. 2001. Letzter Zugriff: 15.01.2021. https://kirste. userpage.fu-berlin.de/chemistry/kunststoffe/polysty ol.htm. 3 Grundlagen der Kunststoffbearbeitung. Letzter Zugriff: 15.01.2021. https://www.modellbau-unikate.de/shop_contentphp?coID=98. 4 Polystyrol (PS). Letzter Zugriff: 12.12.2020. https://www.modulor.de/werkstoffbibliothek/kunststoffe/polyst ol-ps/. 5 Modellbaumaterialen für Architekturmodell | Pappe und Kunststoffe. Anett Ring. Letzter Zugriff: 02.12.2020. https://www.architektur-studieren.info/tipps/modellbau-material-pappe-kunststoff/
Anna Alphons
Bild 1: Städtbauliches Modell aus Styropor
MODELLBAUTHEMA: STYROPOR
EXPANDIERTES POLYSTYROL (HANDELSNAME: STYROPOR) Styropor ist in der Regel in allen Formen, Farben & Stärken erhältlich. Uns am besten bekannt ist aber das weiße grobkörnige Styropor, welches oft zum Schutz von verpackten Gegenständen zum Einsatz kommt. Doch auch im Modellbau kann der grobe Schaum verwendet werden. Verwendung im Modellbau: Styropor wird sehr oft für Städtebauliche Modelle eingesetzt, da man mit dem richtigen Werkzeug schnell grobe Häuserformendarstellen kann (Abb.1). Auch bei Hügel und Bergdarstellung oder gernerell Landschaftsmodellen kommt dieses Material oft zum einsatz. Dadurch das man sehr dicke und große Styrpor platten kaufen kann ist es auch für größere Modelle sehr gut geeignet.
Vorteile: -Styropor ist super leicht -Es ist sehr günstig erhältlich -Durch das Größenangebot auch sehr große Modelle möglich -100% Recyclbar Nachteile: -Wenn man nicht das richtige Werkzeug besitzt, bröselt Styropor sehr stark und lässt sich schwer bearbeiten -Werkzeug kann sehr teuer sein -man kann nicht jeden Kleber benutzen -lässt sich nicht schleifen
VERARBEITUNG •
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Bild 2: Styropor mit dem Cutter geschnitten
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Bild 3: Geeigneter Kleber ohne Lösungsmittel
Eine der besten Möglichkeiten Styropor zu schneiden ist mit dem StyroCutter. Dieses Gerät schließt man an den Strom an und ein daran befestigter Draht wird heiß. Da Styropor sehr schnell und leicht schmilzt, kann man mit diesem Cutter sehr präzise und klare Kanten schaffen (Abb1+4). Eine wesentlich günstigere und leichter zuhause umsetzbare Variante ist das Schneiden mit einem normalen Teppichmesser/Cutter. Mit dem Cutter würde ich allerdings nur sehr dünne Platten schneiden da es sonst schnell zum Bröseln kommen kann. Ein guter Schnitt gelingt in dem man indem man mit wenig Druck und einer sehr scharfen Klinge öfter durch die gleiche Stelle schneidet (Abb.2). Für sehr grobe Zuschnitte kann man auch ein Brotmesser benutzen und sich damit vorsichtig durch das Material segen. Aber Achtung, dabei bröselt das Material sehr stark und ist somit nicht für feine Zuschnitte geeignet. Wenn es zum Kleben oder Einfärben kommt, ist es wichtig darauf zu achten das man einen lösungsmittelfreien Kleber (Abb.3) und eine lösungsmittelfreie Farbe verwendet. Lösungsmittel greift das Material an und löst es auf, dadurch kann es zu unschönen Verformungen kommen.In manchen Fällen ist es aber sogar erwünscht das zwei Styroporteile zusammenschmelzen und hierbei kann eine dünne Schicht Sprühkleber mit Lösungsmittel verwendet werden. Leichte Verringerung des Materials muss dabei aber eingeplant werden.
UNTERSCHIED ZU STYRODUR
Bild 4: Städtebauliches Moedll aus Styrodur
Quellen: Bild 1: Städtebauliches Model Styropor, Foto: Anna Alphons (2020), eigene Quelle Bild 2: Styropor mit dem Cutter, Foto: Anna Alphons (2020), eigene Quelle Bild 3: lösungsmittelfreier Kleber, Foto: Anna Alphons (2020), eigene Quelle Bild 4: Städtebauliches Model Styrodur, Foto: Anna Alphons (2020), eigene Quelle
Die wesentlichsten Unterschiede zwischen Styropor und Styrodur (auch Blauschaum genannt) liegen in der Optik und in der Materialoberfläche. Styrodur ist sehr viel Dichter (und somit auch etwas schwerer) und bekommt dadurch eine sehr viel feinere Optik und Oberfläche (Abb4.). Styrodur eignet deshalb sich besser für feinere und Präzisere zuschnitte.
Anna Werner
MATERIAL: PLASTILIN
MATERIAL Plastilin ist eine leicht verformbare Masse aus „[…] Mikrowachsen, wie sie auch für Lebensmittel und kosmetische Produkte verwendet werden […]. Die Knetmasse enthält keinerlei Konservierungsstoffe, ist lebensmittelecht, ungiftig, formaldehyd- und glutenfrei“ [1] (siehe Bild 1).
Bild 1: Material Plastilin
WERKZEUGE & VERARBEITUNG Um mit der Knetmasse zu arbeiten, erleichtern ein paar Utensilien die Verarbeitung. Plastilin härtet oder trocknet zwar nicht aus, aber um mit ihr richtig arbeiten zu können, muss sie vorher gut durchgeknetet werden, so wird sie weich, verformbar und es können saubere und glatte Oberflächen erzielt werden. Von Vorteil ist es, die Knetmasse bei Zimmertemperatur aufzubewahren und zu lagern. •
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Die richtigen Werkzeuge und Utensilien erleichtern das arbeiten mit der Knetmasse. So eignet sich eine Schneidematte als fester Untergrund, für ein sauberes Arbeiten. Ein Messer, eine Spachtel oder auch Modellierwerkzeuge eigenen sich hervorragend, um die Masse zu bearbeiten oder Details auszuarbeiten (siehe Bild 2). Die Knetmasse lässt sich ganz einfach mit einem Messer oder Spachtel verarbeiten (abschneiden) und an anderen Stellen wieder ansetzten, auch bekannt als Subtraktion. Das ermöglicht eine ständige Veränderung des Modells (sieht Bild 3).
Bild 2: Utensilien
Bild 3: Subtraktion
Bild 4: Modellbau
VIELSEITIGE MODELIERMASSE • Modelliermasse oder Knetmasse (umgangssprachlich: Knete, Knetgummi) sind weitere bzw. typische Bezeichnungen für Plastilin. Sie ist einfach zu verarbeiten, zu portionieren und lässt sich schnell und einfach verformen und gestalten. Die Knetmasse ist in unterschiedlichen Farben erhältlich. Das klassische Plastilin in den Tönen Grau, Weiß und Natur kommt am meisten in der Industrie für den hochwertigen Modellbau zum Einsatz (siehe Bild 4). Da eignet sie sich hervorragend für Modelle, Entwürfe und dreidimensional Skizzen, findet aber auch Verwendung im klassischen Formenbau bspw. als Abdichtungsarbeiten, Reparatur- und Füllmaterial, Stützform oder Vegetationsformen. Die Modelliermasse ist aber noch in anderen Bereichen vielseitig einsetzbar und verQuellen: 1 https://www.architekturbedarf.de/giessen-+-modellieren/knetmassen/plastilin-1-kg-grau
wendbar, wie bspw. in der Zahntechnik und Abform- und Abguss-Technik mit Silikon. Das farbige Plastilin ist perfekt zum Spielen für Kinder und kommt so vor allem in Kindergärten und Schulen als „Knete“ zum Einsatz, wird aber auch für Figuren in Animationsfilmen bei Stop- Motion-Technik verwendet. Plastilin ist dank seiner Zusammensetzung ein Material, das an der Luft über die Zeit nicht austrocknet oder aushärtet. Das macht es flexibel wiederwendbar und veränderbar im Arbeitsprozess.
Julia Schwarz
Bild 1: Finnpappenschnitt mit Cutter
PAPPE: SCHNEIDEN, FALZEN,KLEBEN PAPPE SCHNEIDEN Anders als im industriellen Bereich, wo hochprofessionelle und vor allem automatische Schneidesysteme wie Laser oder roboterunterstütze Systeme zum Einsatz kommen, wird im Haushalt Pappe von Hand geschnitten. Dafür gibt es verschiedene Materialien: Papierscheren, Cutter und Teppichmesser, Hebelschneider und Akku-Universalschneider. Sehr dicke Pappen können auch in Einzelfällen mit Werkzeugen der Holzbearbeitung geschnitten werden, wie zum Beispiel mit einer Stichsäge. Papierscheren sind nur für Papier mit geringer Grammatur (Pappegewicht in g/m²) ausgelegt. Wird das Papier bzw. die Pappe zu dick, man spricht ab 250 g/m² bereits von Karton, kommen einfache Papierscheren an ihre Grenzen. Man muss unnötig viel Kraft zum Schneiden aufwenden und kriegt trotzdem keine sauberen und richtig geraden Schnitte hin. Cutter und Teppichmesser sind vor allem in größeren Ausführungen die eigentlich beste Möglichkeit dickere und stabilere Pappe sauber zu schneiden. Sie werden an eine Führungsschiene am besten aus Metall, wie ein Lineal oder ein Zim-
mermannswinkel, angelegt und so entstehen gerade Schnitte, auch bei größerem nötigen Kraftaufwand. Hebelschneider hingegen sind in der Regel eher bei niedrigeren Grammaturen zu verwenden. Es können nur kleine Formate geschnitten werden und es sind auch nur gerade Schnitte möglich. Das ist aber auch meistens nochmal in der technischen Beschreibung der Geräte angegeben. Die sogenannten Akku-Universalschneider sind noch nicht wirklich lange auf dem Markt und deshalb auch noch relativ unbekannt unter den Werkzeugen. Im Prinzip ist der Akku-Universalschneider die elektrische Variante eines Teppichmessers. Er hat vorne eine kleine, sich bewegende Schnittscheibe, die eben mithilfe von Strom schneidet. Dadurch ist, anders als beim Teppichmesser, kaum Kraftaufwand nötig. Es sind bis zu 6 oder 7 mm Schnittstärke möglich. Mit diesem Gerät lassen sich auch dicke und sehr stabile Pappen gut und sauber schneiden.
PAPPE FALZEN •
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Bild 2: Manuelle Rillung der Falz bei Finnpappe
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Bild 3: Kleben der Finnpappe mit Heißkleber
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Beim Falzen in der Papiertechnik wird eine scharfe Knickkante, die Falzkante oder auch der Falzbruch genannt, bei Papier, Pappe und Karton mithilfe eines Werkzeugs erzeugt. Wenn diese Knickkante ohne Werkzeug erstellt wird, spricht man nur von Falten. Um Pappe zu knicken, wird die sogenannte Falzmarke gesetzt. Zu diesem Vorgang gehören die Rillung (Eindrückung einer Bruchlinie) und die sogenannte Nutung (Heraustrennen eines Materialspans, um ein Umlegen bzw. Biegen des Werkstoffes zu ermöglichen). Die manuellen Rillmaschinen erzeugen die: Taschenfalz: Bogen läuft in eine Falztasche und wird so durch Stauchdruck gefalzt (Stauchfalz); die ersten beiden Falzwalzen schieben den Bogen gegen den Taschenanschlag; Das Falzwalzenpaar erfasst den Bogen und kann dann den Falz ausführen Schwertfalz: Schwert schlägt auf den Bogen und drückt ihn zwischen das Walzenpaar, welches wieder den Falzbruch ausführt (taktgebunden, genauer als Taschenfalz) Parallelfalzart: alle Falze verlaufen parallel (Wickel-, Zickzack-, Fenster- und V-Falz) Schweizerfalz: die ersten beiden Falzungen haben keinen Richtungswechsel; Vorder- und Rückseite umschließen zusammengefaltet die zickzackgefalteten restlichen Seiten Kreuzfalz: Bogen wird mehrfach im rechten Winkel gefalzt; Die Papierlaufrichtung sollte mit dem letzten Falz parallel laufen. Werkzeuge für den Haushalt: Falzmesser, Leere Kugelschreibermine, stumpfe Gegenstände
PAPPE KLEBEN
Bild 4: Kleben der Finnpappe mit Holzleim
Quellen: 1. Johanna Bauer; Pappe schneiden-Welche Möglichkeiten gibt es? 2021; https://www.hausjournal.net/pappe-schneiden 2. Linkfang; Falzen (Papiertechnik); 24.11.2020; https://de.linkfang.org/wiki/Falzen_(Papiertechnik)#Werkzeuge 3. Klebeprofi; Papier/Pappe kleben; 2021; https://www.klebeprofi.net/klebe-anleitungen/papierpappe-kleben
Heißkleber zeugt haltbare Verbindungen bei geringen Auflageflächen. Bei schwereren Pappen greift man zu Holz- und Weißleim. Sekundenkleber und Klebestifte sind die häufigsten Haushaltsklebemittel, die bei Pappe und Papier von geringerer Stärke gute Haftung vorweisen. Um Pappe mit sich selbst oder anderen Untergründen zu verkleben, kann man doppelseitiges Klebeband benutzen. Dispersionsklebstoffe verbinden Pappe mit den verschiedensten Stoffen wie Textil oder Gummi usw. Sprühklebstoffe eignen sich z.B. für Collagen.
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Linda Hermann
KAPALINE: SCHNEIDEN, FALZEN, KLEBEN SCHNEIDEN / DEKUPIEREN
Durch den speziellen Polyurethanschaumkern zwischen den Deckschichten gelingt das Schneiden von Kapaline Platten ohne Krümel und mit sauberen Konturen. Zum Zuschneiden von Einzelstücken eignet sich am besten ein Cutter und mit Hilfe eines Metall Lineals lassen sich ganz einfach winklige Schnittkanten erzielen. Anspruchsvollere Konturen können mit einer Stichsäge mit Sägeblatt für weiche Materialien problemlos zurechtgeschnitten werden.
Abb. 1: Cutter und Metalllineal
Zudem gibt es auch Spezialwerkzeuge von Foamwerks die das saubere Schneiden von Sandwichplatten wie Kapaline ermöglichen. Zum Beispiel: - Foamwerks Gerade-/Schrägschneider: schnelles und einfaches zuschneiden im 90 Grad oder 45 Grad Winkel bis zu 5mm Stärke - Foamwerks Kreisschneider: wie der Name schon sagt, kann man damit perfekte Kreise zuschneiden - Foamwerks Lochbohrer: zum Lochen bis zu einer Stärke von 12,7 mm - Foamwerks Freestyle-Schneider: das perfekte Tool zum Schneiden von freien, unregelmäßigen Formen
Abb. 2: Gerade-/Schrägschneider
Abb. 3: Kreisschneider
Abb. 4: Lochbohrer
Abb. 5: Freestyle-Schneider
Diese Spezialwerkzeuge findet ihr auch in der Textilwerkstatt unserer Hochschule im HBH. Kapaline Platten können auch mit handelsüblichen Stanzen zugeschnitten werden. Für senkrechte Stanzkanten wird empfohlen eine gezahnte Stanzlinie zu verwenden.
FALZEN Kapaline Platten bis zu 5 mm können über eine Tischplatte geknickt und dabei mit einer Kante versehen und an dieser Kante gefaltet werden. Platten zwischen 5 mm und 15 mm Stärke lassen sich am besten mit einem Gehrungsmesser (V-NutMesser) bearbeiten. Mit dem Messer werden zuerst Rillen in die Platte geschnitten an denen danach die Platte geknickt wird. Wer kein Spezialmesser zu Hause hat und ohne Mühe Eckverbindungen herstellen möchte kann auch einfach zum Cutter greifen, dazu die Deckschicht und den Schaumkern einschneiden ohne die untere Decklage zu zertrennen. Dadurch entsteht wieder eine Rille an der die Platte gefaltet werden kann.
Abb. 6: Knicken über Tischkante
Abb. 7 und 8: Ergebnis Knicken über Tischkante
Mit dieser Technik lassen sich auch ganz leicht runde Körper herstellen.
Abb. 9: Einschneiden mit Cutter
KLEBEN Um Flächen miteinander zu verbinden oder die Kanten zu verstärken bietet es sich an die Platten zu verkleben.
Abb. 10: lösbare Verbindung mit Nadeln
Abb. 11: Ergebnis lösbare Verbindung mit Nadeln Quellen: https://pdf.joergkueper.de/kapa_verarbeitung.pdf (Stand: 01.12.2020) https://www.modulor.de/platten/verbundplatten/kapa-platten/ (Stand: 01.12.2020
Für das Kleben von Sandwichplatten gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Von lösemittelhaltigem Kontaktkleber bis hin zur Heißklebepistole oder einfach nur mit doppelseitigem Schaumband-Klebestreifen, ist fast alles möglich. Auch das lösbare Verbinden mit Nadeln stellt kein Problem dar. Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1 und 6 - 11: eigene Fotos Abbildung 2: https://www.ecosia.org/images?q=Foamwerks% 20Gerade-%2FSchr%C3% A4gschneider#id=D2C5EE05B9961B-140D564349AC72138FD1FDD33 4 Abbildung 3: https://www.ecosia.org/images?q=Foamwerks% 20kreisschneider#id=344C55E80E7135178937707BDDC83E22E0C886 A0 Abbildung 4: https://www.ecosia.org/images?q=Foamwerks% 20lochbohe#id=031AAF92286FBFC0AF1A464997D94410BAB67C18 Abbildung 5: https://www.ecosia.org/images?q=Foamwerks% 20freesytle% 20schneider#id=577271AF143F5FD51C16ACD5DA8132E0F70C30B2
Kristin Dilling
ACRYLGLAS SCHNEIDEN
ACRYLGLAS IM MODELLBAU Acrylglas wird auch im Modellbau häufig gesehen. Als recht stabiles, durchsichtiges und lichtdurchlässiges Material kann es auf verschiedenste Art und Weise eingesetzt werden. Häufig verwendet man es jedoch, um Fenster und Glasfassaden darzustellen oder aber auch, um einen Einblick in und auch einen Überblick über das Innere und den Aufbau eines Modells zu ermöglichen, wie man in Abbildung 4 erkennen kann.
SCHNEIDEMETHODEN
Bild 1: Cuttermesser
Um die beste Methode, Acrylglas zu schneiden, zu finden, habe ich verschiedenste Möglichkeiten und Werkzeuge ausprobiert.
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Die wahrscheinlich einfachste und schnellste Methode, Acrylglas zu schneiden, ist das Cuttermesser oder auch ein Skalpell. Hierfür legt man ein Metalllineal auf die Kante, die abgeschnitten werden soll, und zieht mehrmals mit einem sehr scharfen Messer über dieselbe Stelle. Somit sind zwar viele Schnitte nötig, das Ergebmis ist jedoch eine sehr genaue Kante. Der einzeige Faktor, der sie ungenauer machen kann, ist das Abbrechen am Ende. Eine weitere Möglichkeit, Acrylglas zu schneiden, ist die Eisensäge. Diese ermöglicht ein recht schnelles Abtrennen eines Stückes des Plexiglases, ist jedoch nicht so genau in ihrer Ausführung, wie beispielsweise das Cuttermesser. Die Kante kann hier nur nachträglich mithilfe eines Entgraters glatt gemacht werden, da sie sonst zu ungenau und rau wäre. Auch mit der Schleifhexe kann man ein Stück des Acrylglases abtrennen. Hierfür wird eine Metallschneidplatte auf die Schleifhexe angebracht, sodass der Kunststoff möglichst schnell abgetrennt werden kann, da es durch
Bild 2: Eisensäge
Bild 3: Lasercutter
Bild 4: Modell
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die Reibung und die dadurch entstehende Hitze sehr schnell schmelzen kann, was bei dieser Methode kaum zu vermeiden ist. Um jedoch eine grobe Form zurechtzuschneiden, ist diese Variante sehr praktisch, man muss lediglich im Nachhinein die Kanten ein wenig zurechtfeilen und entgraten. Eine weniger praktische Methode ist das Schneiden mit einer Stichsäge. Hierbei ist das erste Problem, dass das Material nur schwer zu fixieren ist, da es durch die ständigen Aufund Abbewgungen der Säge schnell gebogen wird. Die Schleifhexe oder auch eine Bandsäge sind in dieser Hinsicht etwas besser geeignet, da sich diese lediglich in eine Richtung bewegen oder drehen. Das Material kann somit nicht so schnell von der Unterlage abheben und beschädigt werden. Die letzte Methode ist es, das Acrylglas mit dem Lasercutter zu schneiden. Der Vorteil des Lasercutters ist seine Präzision und die weitere Möglichkeit des Gravierens der Acrylglasscheibe, wodurch ebenfalls ein sehr interessantes Muster oder Design erlangt werden kann.
FAZIT
Nach meiner Recherche zum Thema „Acrylglas schneiden“ stellte ich fest, dass man die verschiedensten Methoden anwenden kann, um einen recht ordentlichen Schnitt im Acrylglas hinzubekommen. Oft muss man das Material jedoch noch nachbearbeiten, damit man eine glatte Kante erhält. Um jedoch ein sehr sauberes Endergebnis zu erhalten, sollte man einen Lasercutter verwenden, da dieser wirklich sehr präzise Kanten ausschneiden und das Acrylglas sogar gleichzeitig noch gravieren kann. Wenn man jedoch keine großen Mengen an Acrylglas bearbeiten möchte, so macht man dies am besten mit dem Cuttermesser, da man hiermit sehr schnell einen recht ordentlichen Schnitt mit sauberen Kanten hinbekommt. Weiterhin ist es wesentlich günstiger und spart auch einiges an Zeit ein, da man - anders als bei dem Lasercutter - auch mit nur wenig Kenntnis und Erfahrung mit dem Gerät ein gutes und schnelles Ergebnis erhalten kann. Quellen: Bild 1; 2: Kristin DIlling, 06.12.2020 Bild 3: Alina Weigand, 24.11.2020 Bild 4: José María Alania, 03.10.2019
Anna Weislein
Bild 1: Verschiedene Methoden der Acrylglas Kantenbearbeitung
VERARBEITUNG: ACRYLGLAS KANTEN BEARBEITEN Beim Schneiden der Acrylglases kann es zu unerwünschten Unebenheiten, wie Sägespuren, Rillen oder Kratzer auf den Kanten kommen. Dadurch wird zum Beispiel das Zusammenkleben von Acrylglas deutlich erschwert.Um dies zu vermeiden
müssen die Kunstglaskanten nach dem Schneiden durch eine Ziehkante, schleifen oder durch polieren geglättet werden. Danach kann das Acrylglas unbedenklich weiter verarbeitet werden. Dabei sollte auf Folgendes geachtet werden:
ACRYLGLAS ENTGRATEN Mit Hilfe einer Edelstahlklinge lässt sich Acrylglas problemlos entgraten. Das Kunstglas sollte hierfür in einen Schraubstock eingespannt und von einem weichen Stoff umgeben sein, damit die Fläche des Kunstglases nicht verkratzt wird. Anschließend kann man die Kanten mit einer Ziehklinge „in einem Zug über eine komplette Seite“ [3] begradigen. Diese Methode eignet sich vor allem für kleinere Materialstücke.
Bild 2: Acrylglas entgraten
ACRYLGLAS SCHLEIFEN
Bild 3: Acrylglas schleifen
Bild 4: Endergebnis: matte und glatte Acrylglas Kante
Das Bearbeiten der Acrylglas Kanten durch Schleifpapier erfolgt in mehreren Arbeitsschritten. Dabei ist wichtig, dass das Acrylglas fest in einem Schraubstock eingespannt ist. Dann kann mit dem Schleifen begonnen werden. Zuerst wird mit grobem Schleifpapier mit einer Körnung von 60 bis 80 begonnen. Dadurch werden die tiefsten Rillen und Kratzer weggeschmirgelt. Bei jedem weiteren Schleifvorgang wird immer feineres Schmirgelpapier verwendet. Für den Mittelschliff ist Schleifpapier mit der Körnung von 200 bzw. 220 gut geeignet. Beim Feinschliff, kann je nach Bedarf, Schmirgelpapier mit einer 400 bis 800er Körnung verwendet werden. Wer ein besonders gutes Endergebnis erzielen und Spannungsrisse vermeiden möchte, sollte den Feinschliff nass vornehmen. Beim Schleifen sollte „niemals zu lange und zu fest“ [1] aufgedrückt werden, da das sichtbare Spuren auf dem Acrylglas hinterlassen würde. Am Ende des Schleifvorgangs erhält man einen „matten und flachen Rand“ [2].
ACRYLGLAS POLIEREN
Bild 6: Endergebnis:glasklare Acrylglas Kante
„Um das schönste [und] ästhetische“ [2] Endergebnis zu erzielen kann man den Rand des Acrylglases noch polieren oder flammpolieren. Bei beiden Varianten müssen die Ränder zuvor geschliffen werden. Für das klassische Polieren benötigt man einen sehr weichen Polierstoff, wie z.B. Filz und eine spezielle Polierpaste. Zuerst wird die Polierpaste auf die Kunstglaskanten aufgetragen. Danach erfolgt das Polieren mit dem Akkuschrauber durch langsames erhöhen der Drehgeschwindigkeit und des Druckes. Beim Flammpolieren werden die Kanten des Kunstglases „mithilfe eines Acetylen- oder Propanbrenners “ [2] verarbeitet. Die Flamme sollte dabei ungefähr wie ein Bleistift aussehen. Dann wird die Flamme, mit ruhigen Bewegungen, die Kante entlang geführt. Dabei ist wichtig, „dass der Flammenkegel nicht in Kontakt mit dem Acrylglas kommt“[2]. Das Endergebnis ist eine glatte und klare Kante.
Quellen: [1] Hochwart Dominik (18.09.2018): „Acrylglas bearbeiten - so funktioniert es“, unter https://www.bauredakteur.de/acrylglas-bearbeiten-so-funktioniert-es/ (abgerufen am 03.02.2021) [2] Richard: „Acrylglas polieren“, unter https://acrylglasplattenshop. de/acrylglas-polieren/ (abgerufen am 03.02.2021)
[3] Feldmann Torsten (16.07.2015): „Plexiglas - schneiden, bohren, kleben“, unter https://blog.rexin-shop.de/plexiglas-schneidenbohren-kleben/#:~:text=in%20your%20browser.-,Plexiglas%20 entgraten,erhalten%20Sie%20ein%20gleichm%C3%A4%C3%9Figes%20Ergebnis (abgerufen am 03.02.2021)
Bild 5: Acrylglas polieren
Ka th ri n Rijav s k i
ACRYLGLAS KLEBEN
WAS IST ACRYLGLAS?
Acrylglas, auch bekannt als Plexiglas, besteht aus dem Kunststoff PMMA. Dieses ist lösungsmittellöslich und polar, d.h. es lässt sich gut kleben. Lösemittelkleber, Klebelack oder 2Komponentenkleber sind geeignet für das Kleben.
Bild 1: Acrylglas, Foto: K.Rijavski
Z U B E A C H T E N : M AT E R I A L I E N & C O . Kleber
- klarer Klebstoff - lichthärtend, damit Klebenähte unsichtbar sind - gute Tragfähigkeit, nicht auflösbar
Tipp: Kunststoffklebende Kleber verwenden, z.B.: ACRIFIX 1 R 0192 Raum
sollte sich lüften lassen
Schutzkleidung nicht unbedingt erforderlich
ANWENDUNG
Schritt 1: Die sich auf dem Acrylglas befindenden Schutzfolien sollen vorsichtig abgezogen und entsorgt werden. Bild 2: Entfernte Schutzfolien Foto: K.Rijavski
Schritt 2: Anschließend wird die Klebestelle mit Feuerbenzin oder Isopropanol gereinigt (Isopropanloalkohol in Apotheken erhältlich). Keine scheuernden Reinigungsmittel verwenden.
Bild 3: Gereinigtes Acrylglas Foto: K.Rijavski
Schritt 3: Zu Schluss wird der Kleber auf die Klebefläche aufgetragen und zusammengeklebt. Zu beachten ist hierbei, dass das Acrylglas vor der weiteren Verwendung gut getrocknet sein muss.
Quellen: https://acrylglas-online.com/acrylglas-kleben/
Bild 4: Geklebtes Acrylglas Foto: K.Rijavski
Neele Herrmann Vorname, Name
Bild 1: Acrylglas einseitig satiniert
Bild 2: Polystyrol
POLYSTYROL UND ACRYLGLAS VERFORMEN WAS IST DAS?
WAS MUSS MAN VORHER BEACHTEN?
Acrylglas ist ebenfalls unter dem Namen Plexiglas oder Kunstglas bekannt. Es wird aus transparentem Kunststoff gefertigt und ist in verschiedenen Stärken und Ausführungen (transparent oder milchig) erhältlich. Es ist bruchfester, leichter, UV-beständiger und witterungsbeständiger als echtes Glas. Zusätzlich besitzt es keine scharfen Kanten und ist somit für den Modellbau geeignet. Polystyrol ist ein Kunststoff, welcher in seine Naturform transparent und sehr brüchig ist, wenn er aufgeschäumt wird, verändert er seine Farbe zu weiß und ist biegsam und verformbar. Die aufgeschäumte Form eignet sich besser zum Modellbau als die Naturform.
Acrylglas muss zur Verformung erwärmt werden. Bei Stärken ab 4 mm muss das Acrylglas vorsichtig beidseitig erwärmt werden, da sich sonst Blasen bilden können, während das Innere noch kalt und steif ist. Während des Erhitzungsvorgangs sollten Handschuhe getragen werden um die Hände vor Verbrennungen zu schützen. Außerdem sollte man Acrylglas nur in gut belüfteten Räumen erhitzen, da sich bei diesem Vorgang giftige Gase bilden können. Polystyrol benötigt eine gleichmäßige Erhitzung. Zu hohe Temperaturen haben zur Folge, dass das Material weich beziehungsweise zähflüssig wird und somit keine geraden Kanten mehr entstehen können. Beide Materialien benötigen mindestens eine Temperatur von 150° Celsius.
DIE VERFORMUNG •
Bild 3: Wölbungen biegen - Acrylglas
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Bild 4: Negativformen - Acrylglas und Polystyrol
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Bild 5: an Kanten biegen - Acrylglas und Polystyrol Quellen: 1 rahmenversand.de, Acrylglas (Plexiglas): Alles zu Eigenschaften, Verwendung und den Vor- und Nachteilen, letzter Zugriff: 08.02.2021, https://www.rahmenversand.de/magazin/acrylglas 2 S-Polytec Polymertechnologie, 2017, Kunststoff für Modellbau - ABS und Polystyrol im Vergleich, letzer Zugriff: 08.02.2021, https://www.s-polytec.de/blog/kunststoff-modellbau.htm 3 Onlineshop für edle Acrylglas-Schilder, Acrylglas biegen und verformen, letzter Zugriff: 08.02.2021, https://www.acrylglasplexiglas-schilder.de/acrylglas-zuschnitt/acrylglas-biegen-verformen.html 3 Hausjournal, Kunststoffplatten biegen und formen, Letzer Zugriff: 08.02.2021, https://www.hausjournal.net/kunststoffplatten biegen-formen
Infrarotstrahler dienen zum Erhitzen beim Biegen von genauen Kanten. Dabei wird die Wärme mithilfe von zwei Metallplatten, welche einen Spalt bilden, auf eine Stelle gebündelt. Zuschnitte über 4 mm sollten alle zwei Minuten gewendet werden, damit sich die Platte gleichmäßig und komplett erhitzt. Den gleichen Effekt erzielt man mit einem Heißluftföhn und einer Spritzdüse. Hierbei sollten nur Plattenstärken bis zu 5 mm verwendet werden. Der Abstand zwischen Acrylglas und Wärmequelle beträgt 1 cm. Ein Glasfaservlies schützt die darunter liegende Arbeitsfläche. Ein Umluftbackofen erhitzt das Acrylglas großflächig und wird besonders bei dem formen von Zylindern oder Halbkugeln verwendet. Er sollte auf 170° Celsius erhitzt werden und pro Millimeter Plattenstärke, 1 Minute das Glas erwärmen. Ist man sich unsicher ob das Acrylglas erhitzt genug zum biegen ist, so unterzieht man es einen Test: man hebt das Glas leicht an. Lässt es sich leicht biegen und sinkt langsam wieder ab, so ist es zum Verformen bereit. Polystyrol: Wie bei Acrylglas kann man Polystyrol mithilfe von einem Umluftbackofen, speziellen Backöfen für Kunststoff oder einen Heißluftföhn verbiegen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit mit einem Glühdraht punktuell eine Kante zu erhitzen und dann umzubiegen. Ob das Material bereit zum Biegen ist, erkennt man anhand des Tests. (siehe Acrylglas) Eine Besonderheit bei Kunststoffen ist, dass sie sich teilweise wieder in die ursprüngliche Form zurückbiegen. Aufgrund dessen sollte man die Platte entweder fixieren oder über das notwendige Maß hinaus biegen.
MÖGLICHKEITEN DER VERFORMUNG:
Acrylglas und Polystyrol kann man über Kanten biegen, in eine Negativform pressen oder wölben. Acrylglas wölbt man, indem man zwei Leisten auf ein Brett nagelt und das vollständig erhitzte Glas dazwischen klemmt, sodass es eine runde Form erhält. Polystyrol kann man über erwärmte Kupfer- oder Aluminiumzylinder in der gewünschten Größe legen.
Leonie Hahn
VERBINDUNGEN: KLEBSTOFFE KLEBSTOFFARTEN
Es gibt viele verschiedene Arten von Klebstoffen, die sich in mehreren Faktoren unterscheiden. Klebstoffe unterscheiden sich in der Konsistenz, der Verarbeitungs- und Abbindezeit, der Transparenz und ihrer Resistenz, z. B. bei Temperaturen oder Wetter. Zusätzlich sind nicht alle Klebstoffe für jedes Material und jeden Werkstoff geeignet und sie unterscheiden sich in ihrer Beständigkeit [1].
VOR- UND NACHTEILE •
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Kleben allgemein hat mehrere Vorteile. Es ist meist mit geringem Arbeits- und Zeitaufwand verbunden. Klebstoffe haben ein geringes Eigengewicht, was vor allem im Modellbau von Vorteil ist. Durch Klebstoffe bleibt eine gewisse Elastizität erhalten, wodurch diese als Schwingungsdämpfer wirken. Zusätzlich dichten Klebstoffe die Verbindungen beispielsweise für Flüssigkeiten oder Gas ab [2]. Es gibt jedoch auch mehrere Nachteile. Klebstoffe sind meist nicht demontierbar. Noch dazu nimmt das Aushärten bei manchen Klebstoffen viel Zeit in Anspruch, weshalb in diesem Zeitraum bei dem Modell nur begrenzt oder gar nicht weitergearbeitet werden kann. Der letzte Nachteil ist, dass der Alterungsprozess durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst wird (z.B. Wetter), sodass die Klebkraft nach einer bestimmten Zeit nachlassen kann [2].
Bild 1: Klebstoffauswahl
Bild 2: Sekundenkleber
SEKUNDENKLEBER
Der Sekundenkleber ist ein „chemisch härtender Klebstoff“ [3]. Wie der Name schon sagt, härtet er schnell aus [4]. Diese Reaktion wird durch die Luft ausgelöst [1]. Sekundenkleber kann bei verschiedenen Materialien eingesetzt werden, z.B. Metall, Gummi, Kunststoff, Glas, Holz oder Textil [5]. Die Verklebungen sind spröde und halten daher Belastungen nicht dauerhaft stand und lösen sich [3].
Bild 3: Holzleim
HOLZLEIM/WEISSLEIM
Als Holzheim wird meistens Weißleim verwendet. Er lässt sich nach dem Auftragen für eine bestimmte Zeit korrigieren, was vorteilhaft sein kann. Er ist sehr stabil und lösungsmittelfrei. Dieser Klebstoff eignet sich jedoch nur bei Werkstoffen, die Wasser
Bild 4: Sprühkleber
Bild 5: Oberfläche aufrauen
absorbieren können [3], da er „durch die Wasseraufnahme des Werkstoffes“ trocknet [4].
SPRÜHKLEBER
Sprühkleber ist ideal bei flächigem Verkleben, z. B. bei Schichtmodellen aus Pappe. Die Werkstoffe können sich durch den Kleber „eventuell leicht verziehen oder wölben, [...] sie wellen sich [jedoch] in der Regel nicht“. Sprühkleber ist farblos und UVbeständig [4].
DOPPELSEITIGE KLEBEFOLIE
Doppelseitige Klebefolie wird eher zum flächigen als punktuellen Kleben verwendet. Damit können Werkstoffe aller Art verklebt werden. Diese „können sich nicht verziehen, wölben oder wellen“ [4]. Das Kleben geht schnell und anschließend kann sofort weitergearbeitet werden [5].
KUNSTSTOFFKLEBER
Kunststoffkleber kann gut bei vielen Thermoplasten verwendet werden, wie zum Beispiel PVC und Acrylglas. Er ist ungeeignet für PE und PP. Der Klebstoff ist dünnflüssig, meist glasklar und enthält Lösungsmittel. Wenn der Kleber aufgetragen wurde, müssen die Werkstoffteile schnell zusammengefügt werden [4]. Im Gegenteil zu anderen Klebstoffen hält der Kunststoffkleber besser auf glatten Oberflächen [6].
SONSTIGE KLEBER
Es gibt noch viele weitere Klebstoffe, wie z. B. Kontaktkleber, doppelseitiges Klebeband oder Heißkleber, die im Modellbau verwendet werden können und ebenfalls Vor- und Nachteile aufweisen. Es können leider nicht alle dargestellt werden.
VORBEREITUNG DER KLEBEFLÄCHE
Damit Klebstoffe gut auf den Oberflächen halten, sollten diese entfettet und schmutzfrei sein. Zusätzlich ist es hilfreich die Oberflächen aufzurauen [5].
Quellen: 1 HEY‘L, T. (2015): Modellbau: Teile verbinden. Kleben und Klebstoffe. Letzter Zugriff: 04.02.2021. URL: https://www.themt.de/ mt-0210-glue-49.html 2 CONTORION (2018): Klebstoffe und ihre Anwendungen. Letzter Zugriff: 04.02.2021. URL: https://www.contorion.de/handdrauf/klebstofflexikon-die-wichtigsten-klebstoffe-im-ueberblic 3 MODELLFLUGWELT (2018): Klebstoffe im Modellbau. Letzter Zugriff: 04.02.2021. URL: https://modellflugwelt.de cloud38/2018/klebstoffe-im-modellbau 4 SCHILLING, A. (2011): Basics. Darstellungsgrundlagen. Modellbau. Basel [u.a.]. 5 KNOLL, W. und M. Hechinger (2006): Architektur-Modelle. Anrugenungen zu ihrem Bau. München. 6 PATTEX (2019): Kunststoffkleber - Alles, was Sie dazu wissen müssen. Letzter Zugriff: 04.02.2021. URL: https://www.pattex. de/de/ratgeber/kunststoffklebe .html Alle Bilder sind von mir selbst aufgenommen
Paula Genthner
RECHTWINKLIGE VERBINDUNGEN HERSTELLEN
VERBINDUNGSARTEN Baut man ein architektonisches Modell, stellt sich im Rahmen der Wandfertigung stets die Frage, wie eine gute Verbindung der Ecken geschaffen werden kann. Wie in nebenstehender Skizze gezeigt, gibt es mehrere Möglichkeiten rechtwinklige Eckverbindungen herzustellen. Die simpelste Art ist wohl die der stumpf gestoßenen Ecke (1). Die überlappend gestoßene Ecke (2) hingegen ist eine verfeinerte und stabielere Variante. Aufwendiger und nur unter Verwendung spezieller Werkzeuge herzustellen, ist die auf Gehrung gestoßene Ecke (3).1
Bild 1: Möglichkeiten der Eckverbindungen
HERSTELLUNG IM DETAIL 1. Für eine stumpf gestoßene Eckverbindung
2.
benötigt man zuerst zwei Platten, welche auf eine Höhe gebracht werden und über gerade und ebene Kanten verfügen müssen. Das ist wichtig, da nur die Kante als Klebefläche fungieren kann. Ist sie uneben, werden dadurch also zwangsläufig die Kontaktfläche und somit auch der Halt minimiert. Im Beispiel sieht man die stumpfe Verbindung zweier Polystyrolplatten, welche nach Bestreichen der Kanten mit Lösungsmittel, miteinander verklebt wurden. Zur Herstellung überlappend gestoßener Kanten werden vier Platten eines Materials benötigt. Der Anspruch an die Kantenbeschaffenheit bleibt der gleiche, da wieder nur die Kanten zum Verkleben genutzt werden. Wie im Bild zu erkennen, wird zusätzlich auf einen Versatz der Stoßkanten geachtet. Bei der Verwendung von Finnpappe, ist beim Zuschnitt, für gerade Kanten, vor allem auf eine senkrechte Schnittführung zu achten. Außerdem sollte „der Cutter beim Schneiden der Pappe so flach wie möglich geführt werden“2, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Besonders wenn es stabil werden muss, ist das eine gute Variante.
Bild 2: Stumpfe gestoßene Ecke am Beispiel Polystyrol
Bild 3: Überlappend gestoßene Ecke am Beispiel Finnpappe
3. Für eine auf Gehrung gestoßene Eckverbin-
dung, wird beim verwendeten Material, jeweils an den Kanten ein Winkel von 45° eingeschnitten. Durch die Verbindung der beiden Schrägen kann auch so eine rechtwinklige Verbindung entstehen. Diese Technik wird gerne, wie auch in der Abbildung gezeigt, bei der Arbeit mit Holz verwendet.3
Natürlich können diese Arten der Eckverbindungen auch an anderen Werkstoffen angewendet werden.
Bild 4: Auf Gehrung gestoßene Ecke am Beispiel Holz
Bild 5: verschiedene Hilfsmittel auf einen Blick
HILFSMITTEL Abhängig davon, aus welchem Material das Modell gebaut werden soll, können für die Herstellung der rechtwinkligen Verbindungen verschiedene Hilfsmittel verwendet werden. Im Folgenden sollen, für die drei bereits beschriebenen Herstellungsverfahren, einige dieser Hilfsmittel erläutert werden. Auf Gehrung gestoßene Ecken: • für den 45° Winkel: - spezieller Cutter mit schräg geführter Klinge (z.B. Pappe, Finnpappe) - Kreissäge mit abwinkelbarem Sägeblatt ( z.B. Holz) Für alle Eckverbindungen: • Verwendung einer rechtwinkligen SchabloQuellen: 1 Alexander Schilling, Basics Modellbau. Darstellungsgrundlagen, Basel 2017, S. 26 2 ebd., S. 26-27 3 ebd., S.27-28 4 ebd., S.30
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ne, um eine gerade Verbindung der Ecken zu garantieren (auch Gegenstände mit geraden Oberflächen können alternativ verwendet werden) Anschlag-Winkel, um die Rechtwinkligkeit der Ecken überprüfen zu können Schleifpapier + Schleifklotz, Cutter, Feilen und co. zur Begradigung der Kanten bei Pappmodellen kann auch ein Falzbrett zur Vorfertigung der Falzen verwendet werden
Hannah Roth
Bild 1: 3D Drucker
TECHNISCHE UNTERSTÜTZUNG: 3D DRUCK 3D-Druck zählt zu den generativen Fertigungsverfahren, welche auch als Additive Fertigung (AM) bezeichnet werden. Dabei kommen unterschiedliche 3D-Drucker-Arten zum Einsatz, diese unterscheiden sich in ihrer Bauweise, den verwendeten Materialien, ihrem Einsatzbereich und dem Verfahren. Materialien wie Kunststoffe, Metalle, Keramik, Wachs Resin und vieles mehr können verwendet werden. Für Modelle werden häufig preiswerte Kunststoffe (z.B. ABS, PLA, Nylon, PET) eingesetzt. Es gibt viele verschiedenen Druckverfahren beispielhaft zu nennen sind zum einen das Fertigungsverfahren Polygrafie, auch bekannt als Polyjetoder Inkjet-Verfahren, bei dem Schicht für Schicht ein Photopolymer aufgebracht und anschließend mittels UV-Licht ausgehärtet wird. Damit es möglich ist, Überhänge an den Objekten zu drucken, wird Stützmaterial mitgedruckt. Deshalb verfügen die 3D-Drucker über zwei oder auch mehr Druckköpfe: Abwechselnd wird Bau- und Stützmaterial verdruckt. Schicht für Schicht werden die Kontu-
ren des Objekts auf der Bauplattform aufgespritzt. Als Material wird ein haltbares und formbeständiges Photopolymer (Kunstharz) verwendet. Das zunächst flüssige Material verhärtet sich, wenn Schicht für Schicht nacheinander mit UV-Licht belichtet wird. Des weiteren gibt es noch das Fused Deposition Modeling / Fused Filament Fabrication (FDM / FFF). Dabei wird ein Kunststoff erhitzt und das zu fertigende Objekt in Bahnen gedruckt. Das notwendige Filament (beispielsweise ABS oder PLA) wird über eine Spule hin zur Düse befördert und schichtweise aufgetragen. Dabei ist eine Nachbearbeitung oft notwendig, da die Oberfläche meist rau ist und auch hier wieder eventuelles Stützmaterial nach Fertigstellung des Druckes entfernt werden muss. Bei allen Verfahren wird generell vor dem Drucken auch ein digitales 3D-Objekt (3D-CAD-Körper) erstellt.
ERSTELLUNG EINES MODELLS •
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• Bild 2: Einblick in die Slicher Software
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Bild 3: Bildunterschrift
Im ersten Schritt wird mit Hilfe CAD Software das gewünschte Modell konstruiert und aus der CAD Anwendung heraus in eine .stl oder obj. Datei exportiert. Dieses STL File stellt ein Mesh (Gitternetz) dar, in dem die Geometrie des Objektes festgelegt ist. Als nächstes wird dieses Mesh in eine sogenannten Slicer-Software geladen. Der Slicer „scheidet“ das zu druckende Objekt sozusagen in einzelne Schichten, die dann als GCode verarbeitet werden. Auch Größe, Position, Schicht- und Wandstärke, Infill (Muster), Druckparamter (wie Temperatur, Geschwindigkeit) und gegebenenfalls Support (Stützmaterial) können bestimmt werden der in der Slicer-Software erstellte G-Code kann nun entweder per USB Anschluss an den Drucker weitergeleitet, oder auf eine SD-Karte kopiert und in den vorgeheizten Drucker eingeschoben werden Im Anschluss daran kann das Modell auch gedruckt werden Nach dem Drucken erfolgt dann nur noch die Nachbearbeitung, wie abschleifen, fillern, lackieren und nach Bedarf das Stützmaterial wegbrechen.
VOR- UND NACHTEILE DES 3D DRUCKS Zu den Nachteilen gehören, dass 3D Drucke durch die relativ kleine Aufbaugeschwindigkeit, eine recht lange Fertigungszeit haben. Zudem ist eine Nachbearbeitung meist notwendig. Ein weiterer negativer Aspekt ist das begrenztes Bauvolumen (abhängig von der Größe des jeweiligen Druckers).
Bild 3: Druckprozess Quellen: 1 Brian Garret, Filemon Schöffe , The 3D Printing Handbook. Technologies design an applications, Amsterdam 2017, 43-72 2 Max von Übel. 2019. 3D-Drucker Materialien: Überblick & Leitfaden. Letzter Zugriff: 27.10.2020. https://all3dp.com/de/1/3ddrucker-material-3d-druck-materialen/. 3 Tino Böhler, 2017. 3D-Druck: Das sind die wichtigsten Techniken. Letzter Zugriff: 24.10.20. https://www.produktion.de/ trends-innovationen/id-3d-druck-das-sind-die-wichtigstentechniken-125.html
Vorteile hingegen sind, dass das erstellte Modell beliebig skalierbar und verfielfältigt werden kann. Mithilfe 3D Drucks kann sehr exakt gearbeitet werden und es können auch extrem komplexe Konstruktionen erstellt werden, die durch herkömmliche Methoden nur schwer oder garnicht herstellbar sind z.b bionische Strukturen.
Maria Dittrich
Bild 1: Gipsdrucker, Rapidobject GmbH, 05.02.2021
TECHNISCHE UNTERSTÜTZUNG: GIPSDRUCK 3D-DRUCKVERFAHREN
Für das Druckverfahren mit einem 3D-Gips-Drucker wird meist Polymergips verwendet. Dabei handelt es sich um einen gipsartigen Kunststoff speziell für 3D-Prints. Durch die Fertigungstechnologie des „Color Jet Printing“ sind mithilfe dieses Gipses auch farbige Modelle in hoher Präzession möglich. Die Farben entstehen beim Aufbauen und Binden der einzelnen Schichten. Allgemein lässt sich das 3D-Gipsdruck-Verfahren in zwei Hauptbestandteile gliedern. Im ersten wird mit einer Walze eine dünne Schicht des Gipspulvers auf die Plattform des Druckers aufgetragen. Im zweiten Schritt kommt die Farbe als Bindemittel mithilfe von Tintenstrahldruckknöpfen hinzu. Beide Komponenten vermischen sich und härten aus. Anschließend wird die Trägerplatte des Druckers minimal nach unten gesenkt und die nächste Schicht folgt. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis das Modell von unten nach oben komplett aufgebaut wurde. Für den gesamten Verlauf dieses Ver-
fahrens ist keine Stützgeometrie nötig. Allerdings ist beim Herausnehmen und Absaugen des überschüssigen Polymergipspulvers ein wenig Vorsicht geboten, da das Modell noch spröde sein kann. Hierfür ist eine Weiterbearbeitung nötig, bei der das Gipsmodell mit einem 2-Komponenten-Kleber besprüht wird. Dieser Vorgang wird auch Infiltration genannt. Des Weiteren kann die grobe Oberfläche nun noch mit Lack, Wachs oder Harz beschichtet werden für eine charakteristischere Textur. Vorteile des 3D-Druckverfahrens mit Polymergips liegen nicht nur in der individuelle Farbgestaltung, sondern auch in Präzession und Preis. Die einzelnen Gipsschichten können schon ab einer Stärke von 0,1 Millimeter aufgetragen werden, Wandstärken sind ab zwei Millimetern möglich. Preislich ist das Fertigungsverfahren sehr kostengünstig, da der Drucker sehr schnell arbeitet und das überschüssige Pulver bei nächsten Aufträgen wiederverwendet werden kann.1
ANWENDUNGSBEREICHE Das Fertigungsverfahren mit einem 3D-Gipsdrucker wird meist nur für Anschauungsobjekte, also Modelle hergenommen. Anwendung findet es diesbezüglich hauptsächlich in folgenden Bereichen:
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Architektur Innenarchitektur Landschaftsplanung Städtebau
Polymergipsmodelle werden aber auch gerne in der Medizin und Biologie, sowie in verschiedenen Forschungseinrichtungen verwendet, um Dinge und Situationen genauer betrachten und analysieren zu können.²
GRUNDLAGE FÜR DEN DRUCK Als Grundlage für den 3D-Gipsdruck dient eine CAD-Zeichnung. Bei dem Ausgabeformat muss es sich meistens um eine Stereolithographie-Datei (Abkürzung: stl) handeln. Diesen Dateityp kann man entweder beim Abspeichern der CAD-Zeichnung auswählen oder die Datei muss dementsprechend exportiert werden.
Bild 3: Architekturmodelle, Rapidobject GmbH, 05.02.2021
Bild 4: CAD-Zeichnung als Grundlage, Maria Dittrich, 2021 Quellen: 1 www.rapidobject.com, „Mehrfarbiger Polymergips durch 3D Printing (3DP)“, 04.02.2021, Herausgeber: Rapidobject GmbH www.3d-activation.de, „Polymergips (CJP)“, 04.02.2021, Herausgeber: 3D-Activation GmbH 2 www.3d-aktivation.de, „Polymergips (CJP)“, 04.02.2021, Herausgeber: 3D-Activation GmbH 3 www.rapidobject.com, 04.02.2020, Herausgeber: Rapidobject GmbH
Da bei der Stereolithographie-Datei keine Farbinformationen mitausgegeben werden, ist für den farbigen Druck eine weitere Datei erforderlich. Hierbei ist meist das VRML-Format erwünscht (Abkürzung: wrl). Dieses kann ebenfalls beim Speichern oder Exportieren der CAD-Datei ausgewählt werden. Weiterhin ist für die meisten 3D-Gipsdrucker wichtig, dass das digital gezeichnete Modell aus einer kompletten Einheit besteht. Bei ArchiCAD gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, das Modell durch Morphe aufzubauen und im Anschluss alle Einzelteile über den Befehl „Boolesche Operationen“ zu einem ganzen zu vereinen.³
Luna Rosa Eben
ÖFFNUNGEN
DARSTELLEN VON ÖFFNUNGEN -
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Bild 1: Plastelinmodell, Darstellung von Öffnungen
BEREICHE FÜR ÖFFNUNGEN • -
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Bild 2: Finpappemodell, Konzeptmodell, mit Öffnungen
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Bild 3: Finpappemodell, Darstellung von Öffnungen, M 1:100
Bild 4: Innenraum eines Modells, Darstellung von Fenster, M 1:20
WIRKUNG DURCH ÖFFNUNGEN IM MODELL
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Quellen:
[ 1 ] Luna Rosa Eben, Öffnungen im Modell, 05.02.2020 Alle Bilder aus eigener Darstellung
Vorname, Name Verfasser
Abbildung 1
FENSTER MODELLBAUTHEMA: FENSTER WARUM BRAUCHEN WIR
FENSTER IN MODELLEN? Fenster dienen im Allgemeinen der Belichtung, Belüftung und Aussicht in jedem Gebäude. Des Weiteren zäh-len sie zu den Hauptelementen der ästhetischen Gliederung der Fassade und verzieren oftmals sowohl das Äu-ßere als auch das Innere des Hauses. Ein Modell spiegelt ein echtes Bauwerk wieder und soll es möglichst gut reprä-sentieren und dabei spielen die Fenster eine große Rolle. Man könnte es sich einfach machen und die Fenster nur als Zeichnung an der Fassade andeuten.
Jedoch kommt die Raumwirkung erst durch richtige Öffnungen im Modell zur Geltung, denn diese lassen Licht hinein und erzeugen somit Schatten. Fensteröffnungen im Modell verstärken infolgedessen das Raumverständnis. Große Fenster ermöglichen im Modell bereits auch schon einen Einblick in das Innendesign des Hauses und allgemein erhält man einen guten Eindruck wie viel und wo Licht im Raum einfallen wird.
WIE STELLT MAN FENSTER DAR?
Abbildung 2
Abbildung 3
Es gibt viele verschiedene Möglichkei-ten Fenster in einem Modell darzustellen. Zunächst schneidet man in die Finnpap-pe das Format des Fensters mithilfe eines Cutters, dabei besteht die Hausfassade dann entweder aus einem Finnpappen Stück oder wie bei Abbildung 2 zu sehen, aus mehreren Teilen, da die Wandstär-ke mit beachtet wurde. Zweiteres ist eine realitätsnähere Darstellung des Fensters, da man die Dicke der Wand mit einbe-zieht und dadurch dann auch beispielsweise Fensterbretter oder Sitzflächen (Abbildung 1 und 2) zu erkennen sind. Um schöne Lichteffekte und Schattenspiele zu erzeugen, welche dann auch im echten Gebäude vorzufinden sind, kann man aus Finnpappe schmale Stücke schneiden und in das Fenster einsetzen ( Abbildung 2). In der Realität wirkt dies zusätzlich als Sonnen- oder Sichtschutz, was im Modell bereits schon gut wiedergegeben werden kann. Man kann Fenster simple als einfache Öff-nung einbauen oder aber einen Rahmen mit einzelnen Leisten hinzufügen. In Ab-bildung 3 sieht man ein solches Fenster. Zuerst baut man einen Rahmen aus dicker Finnpappe oder Holz und einzelne dünne Leisten, welche man in einem Gitter in den Rahmen anschließend mit Holzoder Se-kundenkleber befestigt. Millimeterpapier kann bei der Anordnung des Gitters helfen.
REALISTISCHE DARSTELLUNG DES GLASES Mithilfe von Transparentfolie (sie-he Abb 4), welche flexibel aber den-noch stabil ist, gelingt es Fenstern eine Glasimmitation zu geben. Da-durch wird das Fenster realitätsnaher.
Abbildung 4 Quellen: https://meinmodellhaus.de/modell-fenster-beschreibung https://de.wikipedia.org/wiki/Fenster#Baukonstruktive_Eigenschaften
Anna Wüst
MOBILIAR DARSTELLEN
WIESO MOBILIAR DARSTELLEN Modelle werden vor allem zur Veranschaulichung gebaut. An ihnen kann die räumliche Wirkung deutlich besser dargestellt werden. Anders als in einem Grundriss und einer Ansicht ist alles in 3D zu sehen und kann aus jeder Blickrichtung betrachtet werden. Um dem Kunden ein noch besseres räumliches Gefühl zu vermitteln helfen Möbel. Mit Hilfe von Möbeln werden die Größenverhältnisse besser definiert und der Kunde kann sich vorstellen, wie der Raum später einmal wirkt.
Bild 1: Raumwirkung 1
MATERIALIEN Mobiliar kann aus vielen unterschiedlichen Materialien hergestellt werden. Eine Variante ist es Mobiliar aus dünnem Karton zu falten. Für die einzelnen Objekte können unterschiedliche Farben verwendet werden, um dem späteren Material und Farbgebung ähnlich zu sehen. Diese Variante ist in Bild 1 abgebildet. Je kleiner der Maßstab eines Modells ist, desto genauer und filigraner müssen die Möbel ausgeführt werden, um ein realistisches Bild zu erhalten. Neben Karton können Möbel aber auch aus Styropor hergestellt werden. Das ist aber immer etwas schlichter und es können nur grobe Umrisse der Möbel abgebildet werden (Bild 2). In diesem Entwurf wird ohne Farbe gearbeitet und die Möbel sind dem Grundriss untergeordnet. Man kann auch fertige Möbel kaufen, allerdings muss bei diesen der Maßstab übereinstimmen und sie können nicht selbst gestaltet werden. Zudem ist das mit deutlich höheren Kosten verbunden für die Anschaffung.
Bild 2: Styropormöbel 2
Bild 3: Einbaumöbel aus gleichem Material
GLEICHES MATERIAL Meistens bauen wir unsere Modelle aus Finnpappe, diese eignet sich auch zum Bau von Mobiliar. Da sie in unterschiedlichen Stärken verfügbar ist kann sie flexibel kombiniert werden. Finnpappe ist zudem deutlich stabiler als ein dünner Karton. Wenn Modell und Mobiliar aus dem gleichen Material gebaut werden, entsteht zusätzlich ein gleichmäßiges Bild und weder Mobiliar noch Modell drängen sich in den Vordergrund (Bild 3). Auch in der Verarbeitung gibt es kaum eine Grenze. Meist kann das Mobiliar aus den übrigen Abschnitten vom Modell gebaut werden. So können diese Teile noch verwendet werden und müssen nicht entsorgt werden. Neben Finnpappe können Modelle aber auch aus dünnen
Quellen: 1 10.02.2021 9:45, https://www.eswerderaum.de/themen/tag/ modellbau/ 2 10.02.2021 9:42, http://cargocollective.com/easily/Innenarchi tektur/Interior-Varia 3 10.02.2021 10:11, https://unoadue.ch/architekturmodelle-refe renzen/
Holzplatten bestehen. Die Modelle werden dadurch stabiler und wirken hochwertiger. Auch aus diesen Sperrholzplatten können Möbel gebaut werden. Für die Maßgenauigkeit ist es sinnvoll die einzelnen Teile mit einem Lasercuter zu schneiden. Dadurch entsteht eine saubere Kante und die Teile lassen sich gut miteinander verkleben. Je nach Wahl des Holzes kann auch gleich eine Materialcollage für Holzteile integriert werden. Dadurch entsteht ein noch realistischeres Modell mit Innenausbau. Die einzelnen Möbel sollten nicht mit dem Modell verklebt werden um sie nach Belieben wieder verschieben zu können. Dadurch können unterschiedliche Raumsituationen ausprobiert werden, ohne immer ein neues Modell bauen zu können. Zur besseren Größenvorstellung sollte auch immer eine Person hineingestellt werden. Diese sollte im Maßstab eine durchschnittliche Größe von ca. 1,80m haben.3
Emma Köhler
zweiläufig gegenläufig
zweiläufig gewinkelt
einläufig gewendelt
Spindeltreppe
TREPPEN
einläufig
Wendeltreppe
einläufig gerade
einläufig halb gewendelt
Bild 1: Schemengrundrisse
EINFÜHRUNG Die Treppe ist oft ein entscheidenes Element im Entwurf und dem Modellbau. Dadurch wird die Erschließung anderer Geschosse erst möglich gemacht. Deshalb ist auch ihre Darstellung im Modell sehr wichtig. In Arbeitsmodellen wird sie vereinfacht als schräge Ebene (Rampe) umgesetzt – das geht schnell, und jeder weiß, was gemeint ist. Viel aufwändiger, aber eindrücklicher ist die Darstellung einer wirklichen Treppe mit Tritt- und Setzstufen [2]. Beim Bau der Treppe wird sich auch im Modell am Grundriss (Bild 1) orientiert, wobei auch an die richtige Auftrittslänge und Stufenhöhe geachtet werden sollte. Dafür gibt es je nach Nutzung bestimmte Maßvorgaben, an denen man sich orientieren kann. In kleinen Modellen fällt dies nicht auf, in Größeren sollte dies aber genauer beachtet werden, um die richtige Proportionalität zu haben.
Grundsätzlich sind alle Treppenformen und Größen im Modellbau relativ einfach und mit wenigen Mitteln darzustellen. Vor allem bei gerundeten Treppen macht es Sinn, eine vereinfachte Treppendarstellung zu wählen, da der Arbeitsaufwand durch die Rundungen sonst deutlich höher wird. Außerdem bietet es sich an vorher mit dem Zirkeln einen Kreis zu zeichnen und dann mit Hilfe eines Kuchendiagramms, beziehungsweise der gleich großen Einteilung in Stücke, die Treppenbausteine mit einem Cutter auszuschneiden. Bei Beginn des Treppenbaus ist es außerdem sinnvoll, sich zu überlegen, wie oft eine Treppe in dem Modell vorkommen soll. So kann man bereits im Voraus die Arbeit erleichtern, indem man bei einläufigen Treppen das Werkstück deutlich breiter macht, von dem dann beliebig viele Treppen mit dem Cutter oder der Säge abgetrennt werden können.
Vorname, Name Verfasser
DARSTELLUNGSARTEN •
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Bild 2: freischwebene Spindeltreppe
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Bild 3: gestapelte Treppe
Die wohl schnellste Art der Treppendarstellung, neben der Rampe, ist die der freischwebenen Treppe. Dabei wird die Auftrittsfläche der Stufen im richtigen Maß zugeschnitten und an einer Wand oder zwischen zwei Wänden fixiert. Da die Treppe nicht aus ganzen Stufen, sondern nur aus eingespannten Brettern besteht, wirkt die Treppe nicht so massiv und ist schnell anzufertigen. Auch für Wendel- oder Spindeltreppen (Bild 2) ist diese Darstellungsweise gut geeignet, indem man die Treppenstücke mit Hilfe eines Kuchendiagramms zuschneidet und an einer Stütze anbringt. Eine andere Möglichkeit ist der Bau einer Treppe durch die Stapelung der Treppenstufen mithilfe der Materialstärke. Dies ist entweder möglich, indem man gleich dünne Streifen zuschneidet und aneinanderklebt (Bild 3) oder indem man immer kleiner werdene Platten zuschneidet und dann übereinander stapelt, wodurch die Treppe massiv und stabiler wird. Dies ist vor allem bei kleinen Modellen praktisch, da die Materialstärke der Finpappe somit die Treppenstufen bildet und man nicht zusätzlich Teile zuschneiden muss. Eine Variante der detaillierteren Treppendarstellung ist auf Bild 4 abgebildet. Dabei werden die Treppenstufen im richtigen Maßstab einzeln gebaut und dann mit einer angepassten Fläche an der Seite geschlossen und stabilisiert. Die Konstruktion hat Innen einen Hohlraum und somit trotz der Größe einen geringen Materialverbrauch. Diese Art ist vor allem für größere Maßstabsmodelle oder für Darstellungen von Innenräumen gut geeignet, da sie sehr wahrheitsgetreu ist.
ANWENDUNG
Bild 4: detaillierte Treppe Quellen: 1 Axel Müller-Scholl, ManuSkript. Essentials für den Alltag von Innenarchitekten und Designern 2.Auflage, Basel 2020, Seite 101-104 2 Alexander Schilling, Basics Darstellungsgrundlagen Modellbau 3.Auflage, Basel 2020, Seite 75 3 https://www.youtube.com/watch?v=jGHobSevzao. Letzter Zugriff 06.02.2021 Bild 1,2,3,4 Emma Köhler
Je nach Größe und Zweck des Modells ist eine andere Darstellungsweise am sinnvollsten. Allgemein kann man sagen, dass in Arbeits- und kleineren Modellen Rampen oder einfache Stufen vollkommen ausreichen, während in größeren und detaillierteren Modellen auch die Treppe gut ausgearbeitet werden sollte. Zudem kann man darüber nachdenken, ob man noch ein Geländer oder andere Details hinzufügen möchte.
Kim Kummer
WANDSTÄRKEN HERSTELLEN Wandstärken allgemein Die Wandstärken in Gebäuden können va-riieren, sie werden daran bestimmt welchen Zweck die Wand erfüllen muss. Eine Wand im Innenraum ist ca. 11,5 cm stark kann aber auch breiter sein. Ist sie tragend,ist sie standardsmäßig ca. 17,5 cm dick. Außen-wände können bis zu 50cm stark werden.
Abb.(1): einfaches Material
Im Modellbau Im Modellbau gibt es verschiedene Variatio-nen diese Wandstärken darzustellen, wobei man hier auch abwiegen kann jenachdem welches Modell man baut und wie der Maß-stab des Modelles ist. -> Variante 1: Materialstärke nutzen In kleinen Maßstäben reicht die stärke der verwendeten Pappe aus. -> Variante 2: dickere Materialien/ Pappen verwenden Meist ist es am einfachsten sich einfach an verschieden dicken Materialien zu bedienen, Voraussetzung dafür ist aber, dass diese vorliegen. -> Variante 3: Material doppeln Um eine dickere Wandstärke zu erzielen ohne auf neue Materialien verwenden zu müssen kann man die vorhandene Pappe aneinader kleben -> Variante 4: Wand mit Hohlraum Eine weitere Option um stärkere Wände mit dem gleichen Material zu erziehlen ist es die Pappe in Abständen aufzustellen um so die Wandbreite zu zeigen, hierbei können auch Stützen hilfreich sein.
Abb.(2): doppeltes Material
Abb.(3): Wand mit Hohlraum
Herstellung Eine der Varianten ist es die Wände mit Hohlaum auszustatten. So kann man ver-schiedene Wandbreiten ohne Probleme und nach Maßstab genau aufbauen.Außerdem kann man so gut die Struktur und Öffnungen der Wand individuell herauszuarbeiten. Hierbei braucht man zwei Platten, man muss daran denken, dass die äußere Wand, an jedem Ende eine Wandstärke länger sein muss als die innere Wand. Zur Stabilisierung kann man Zwischenstreben einbauen. Wenn man zum Beispiel eine Wand heraus-nehmen möchte bietet es sich an die Ecken anzuschrägen, damit die Wände inneinander liegen können.
Quellen: Abb.(1)-(4): eigene Aufnahmen eigene Mitschriften aus der Werkbungwerkstatt NBG
Abb.(4): Wand mit Hohlraum verdeckt
Alina Weigand
MATERIALDARSTELLUNG IM MODELL MODELLEISENBAHNEN UND ARCHITEKTURMODELLE Eine Modelleisenbahn (Abb. 1) ist die Nachbildung eines Teils der echten Eisenbahn in einem kleineren Maßstab. Die Größe kann hierbei sehr variieren, sodass sie nur so klein wie ein Koffer sein können, aber auch so groß wie mehrere Räume. Nachgebildet werden meist Landschaften, Gebäude und Fahrzeuge, die jedoch nicht unbedingt ein reales Vorbild haben, aber dennoch sehr realistisch aussehen. Typisch ist, dass die Lokomotiven durch einen eingebauten Antrieb selbst fahren können. Das liegt daran, dass beim Modelleisenbahnbau meist die Funktion und Steuerung im Vordergrund steht. In der Architektur hingegen versteht man unter einem Architekturmodell (Abb. 2) oder auch kurz nur Modell bezeichnen, die maßstäbliche Darstellung eines Entwurfes. Dabei kann sowohl ein reales, aber auch ein virtuelles Gebäude dargestellt werden. Im Unterschied zu Modelleisenbahnen ist hier allerdings die Detailtreue nicht sehr entscheidend, sondern vor allem die Darstellung der zentralen Idee und des Konzepts des Entwurfs. Daher sind Architekturmodelle häufig sehr abstrakt und Unterschieden sich stark von Bauwerken im Modellbau, wie bei Modelleisenbahnen.
Bild 1: Modelleisenbahn https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/maerklin-modelleisenbahnanlage-fuer-das-ministerium-fuer-verkehr-und-infrastruktur-1/
Bild 2: Architekturmodell
MATERIALDARSTELLUNG Im Modell kann man Materialien auf unterschiedliche Weisen darstellen. Zum einen kann die Wahl des Modellbaumaterials entscheidend sein. Dies sieht man in den Abbildungen 3-5, in denen man verschiedene Modelle aus unterschiedlichen Materialien wie Plastik, Holz oder Pappe sehen kann. Allerdings kann auch die Verarbeitungsweise entscheidend sein. Dies sieht man in den Abbildungen 6 und 7. Dort sieht man zum einen Ein Modell, dass mit dem 3D-Drucker entstanden ist und daher eine bestimmte Struktur erhalten hat. Auf dem anderen Bild sieht man ein Modell, welches mithilfe des Lasercutters angefertigt wurde. Dadurch entstanden
Bild 3: Plastikmodell
Bild 4: Holzmodell
Bild 5: Pappemodell
Bild 6: 3D-Drucker Modell
Bild 7: Lasercutter Modell
Bild 11: Miniaturstuhl
Bild 12: Abstraktion
Bild 13: Miniaturbäum
Bild 14: Wirkung von Miniaturbäumen
Bild 8: Beläge
Bild 9: Beläge https://www.nproject.org/de/modellbahn-landschaft/
Bild 9: Beläge
eine-verputzte-aussenwand
dunklere Stellen, die die Oberfläche des Modells verändert (vgl. 3). Eine weitere Möglichkeit ist die Bearbeitung von Material, sodass z.B. eine raue Fläche oder Einkerbungen entstehen. Dies kann beispielsweise mit spritzen Gegenständen oder Schleifpapier geschehen. Eine letzte Möglichkeit ist der Auftrag von zusätzlichem Material. Hierfür kann man beispielsweise Bilder von Materialien auf Papier drucken (siehe Abb. 8 und 9) und das Modell damit bekleben oder man könnte beispielsweise um Putz darzustellen eine Strukturfarbe zu nehmen (Abb. 10) und die Wände damit bestreichen. Zudem kann man auch die Flächen bemalen, was allerdings häufig sehr zeitaufwendig ist. Allerdings gibt es auch extra Materialien, die dafür gedacht sind, welche meist allerdings sehr teuer sind. Eine gute erwähnenswerte Möglichkeit zur Darstellung von Möbeln oder einer Landschaft sind Miniaturen (Abb. 11-14). Doch hier stellt sich die Frage ob Miniaturen sinnvoller sind als Abstraktionen oder nicht (vgl. 4). Quellen: 1 Modelleisenbahnen und Informationen, https://modelleisenbahn.info (zuletzt zugegriffen: 25.01.2021) 2 Ansgar Oswald, Meister der Miniaturen: Architekturmodellbau, 2008 3 Bertelsmann Stiftung, Materialvorschläge für den Modellbau, https:// www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Jungbewegt/ Downloads/Methoden_zur_Durchfuehrung/Modellbauaktionen_Materialliste.pdf (zuletzt zugegriffen: 25.01.2021) 4 Alexander Schilling, Architektur und Modellbau: Konzepte, Methoden, Materialien, Kapitel 2 und 3, 2018
MINIATUREN ODER ABSTRAKTIONEN Miniaturen wirken selbstverständlich realistischer, aber im Architekturmodell lenken sie häufig vom eigentlichen Thema ab. Deshalb ist es in Architekturmodellen häufig sinnvoller auf Farbe und Materialien zu verzichten und diese eher mithilfe eines Moodboards darzustellen. Architekturmodelle legen wie bereits zuvor erwähnt ihren Wert darauf, dass die zentrale Idee und das Konzept im Vordergrund steht und erstmal nicht die Farben und Materialien. Die Miniaturen kann man auf verschiedenen Seiten für Architekturmodelle kaufen. Allerdings stellt sich hier die Frage ob dies überhaupt notwendig ist oder ob man Dinge nicht einfach abstrakter darstellen kann und dadurch dasselbe erreichen kann. In meinem Modellbild sieht man zum einen eine Miniatur von einem Stuhl und daneben eine Abstraktion eines Stuhles. Hierbei kann man sehen, dass hier die Detailtreue nicht entscheidend ist, sondern dass man bei beidem den Stuhl erkennen kann. Zudem lässt die Abstraktion auch noch Raum zur freien Gestaltung, da man selbst in seinen Gedanken sich einen passenden Stuhl aussuchen kann, da man nur die Vorgabe hat, dass es sich um einen Stuhl handelt, während man bei der Miniatur genaue Vorgaben des Stuhls hat (vgl. 2).
Jule Merkelbach Vorname, Name Verfasser
Bild 1: Darstellung des Untergrundes
OBERFLÄCHEN UND STRUKTUREN DARSTELLUNG DES UNTERGRUNDES
Oberflächen und Strukturen ermöglichen eine detail- und maßstabsgetreue Visualisierung von Entwürfen im Modellbau. Dabei ist es möglich diese auf verschiedenste Art und Weise darzustellen. Zunächst möchte ich auf einige Oberflächen des Fußbodens eingehen und erklären, welche Möglichkeiten der Darstellung wir nutzen können. Wenn das Modell einen unebenen Untergrund erhalten soll, eignet sich für die Darstellung beispielsweise Kraftpapier, welches man leicht zerknüllt und dann wieder ausbreitet (siehe Bild. 1). Das erzeugt einen sehr realen Effekt. Eine weitere Möglichkeit bietet uns Pappe. Dabei ist es völlig egal welche Stärke man nutzt. Man legt die einzelnen Pappen übereinander und schneidet dann Stück für Stück immer mehr ab, so dass eine Steigerung zu sehen ist. Diese Art der Bodendarstellung wirkt etwas ruhiger (siehe Bild 2). Wenn man jedoch auch die Struktur und Materialität des Bodens wiedergeben möchte, wäre Sandpapier oder kleine Stoffstücke eine gute Möglichkeit, um beispielsweise Teppisch-
boden oder Sand darzustellen. Zudem könnte man kleine Holzplättchen nutzen, um die Materialität hervorzuheben. Oft ist es aber auch schon ausreichend, wenn man die Oberfläche nur einfärbt. So nutzt man braun vielleicht, um einen Holzboden zu visualisieren, schwarz für Schieferplatten und grün für Naturflächen. Um beispielsweise Fließen darzustellen besteht zum einen die Möglichkeit sich teure Modellbaufließen zu kaufen. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, sie selber zu bauen. Dazu benötigt man ein Speerholzbrett, auf dem eine Raster mit Schachlikspießen ausgelegt wird. Diese sind dann mit Klebestreifen zu befestigen. Mit einer Holz Reparaturspachtelmasse werden dann die Zwischenräume gefüllt. Nach einer Stunde trockenzeit können dann mit einem Skalpell Queerschnitte gezogen werden, sodass viele kleine fließen entstehen. Danach wartet man bis die Fließen getrocknet sind und kann sie dann einzeln bemalen oder lackieren. Es wird also sehr schnell deutlich wie viele verschiedene Möglichkeiten gegeben sind.
DARSTELLUNG VON FASSADEN •
Bild 2: Darstellung des Untergrundes
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Bild 3: Holzoptik
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Eine einfache Methode könnte sein, bedrucktes Papier bzw. Folien mit der gewünschten Struktur und Optik auf die Oberflächen zu kleben. Jedoch ist es auch möglich die Fassaden selber zu gestalten. Ein gutes Material für die leichte Herstellung von Strukturen, ist Hartschaum. Hierbei besteht die Möglichkeit das Material mit einem Heißluftföhn zu bearbeiten. Es entsteht eine unebene Mondlandschaft artige Oberfläche. Zudem kann man den Hartschaum auch mit einem Messer gut in Form bringen. Ebenso kann man alle möglichen Muster in den Hartschaum hineindrücken. Beispielweise mit einem Kugelschreiber Ziegel einritzen (Abb.2) oder verschiedenen Steine auf die Oberfläche drücken um für eine unebene, strukturierte Fläche zu sorgen. Im Modellbau werden auch oft sogenannte Strukturrollen zur Bearbeitung verwendet. Zuallerletzt besteht sogar die Möglichkeit den Hartschaum einzufärben, um so einen maximalen Effekt zu erzielen. Ein weiteres nutzbares Material könnte Kork sein. Die Bearbeitung fällt auch hier sehr leicht, jedoch spielt hier der Kostenfaktor eine große Rolle, weshalb man nur selten damit arbeitet. Möchte man Holz darstellen könnten Schaschlikspieße für eine besondere Oberfläche sorgen. Man Klebt sie aneinander, sodass eine geschlossene Fassade entsteht (siehe Bild 3). Die Darstellung von Glasfassaden erfolgt beispielsweise durch transparente- oder Spiegelfolie. Dadurch wirkt das Modell sehr real (siehe Bild 4). Für eine beeindruckende Struktur der Fassade sorgt auch die Wellpappe.
FAZIT
Bild 4: Darstellung von Glasfassaden Quellen: 1 Eric Reinholdt, 2017.Architectural Making- Material SelectionAn Architect´s Guide (Part 2). Letzter Zugriff: 29.12.2020. https:// www.youtube.com/watch?v=X8u3zhDUDzE&feature=emb_title 2 2016. Eine Alternative zu teuren Modellbau Fließen.Letzter Zugriff: 29.12.2020. http://bausatz.blogspot.com/2016/02/puppenhaus-modellbau-fliesen.htm 3 Wolf R. 2019.Modellbau: Steinmauern aus Styrodur (XPSHartschaum). Letzter Zugriff: 29.12.2020. https://www.youtube. com/watch?v=eV6PMCA3Jj8.
Abschließend lässt sich sagen, dass man im Modellbau viele verschiedenen Möglichkeiten der Darstellung von Oberflächen und Strukturen hat. Dabei ist es jedoch wichtig zu entscheiden, welche Strukturen notwendig sind für die Presentation und welche überflüssig. Man sollte nicht den Fokus verlieren und nur geziehlte Farb- und Strukturfelder hervorheben. Es kann sonst schnell zu einem Überschuss an Strukturen des Modells führen. Was sich für den Betrachter eher negativ auswirkt. Hierbei würde die eigentliche Botschaft verloren gehen. 3
Yvonne Abelhans
FARBDARSTELLUNG IM MODELLBAU
„WEISS erzeugt eine neutrale Oberfläche, auf der ich das Erlebnis eines Raumes aufbaut.[...] Es erlaubt dem Licht die Architektur zu durchfluten, das Licht durchdringt sie, das Licht ist überall und kann daher in höchst unverfälschter und fundamentaler Weise erlebt werden.“ (Richard Meier „Die Farbe Weiß“ 2003) Bild 1: Garage aus Finnpappe und Kapa line (Eigene Darstellung)
EINFARBIGES VS. ECHTMATERIAL MODELL • • • •
Einfarbig: wird schlicht und einfach gehalten um eine grobe Vostellung zugeben. Meist für Arbeitsmodelle benutzt, aus einem Material, um der Fantasie freien Lauf zu lassen und eine eigene Interpretation zu ermöglichen. Wird auch genutzt, um eine bestimmte Komponente in Szene zu setzen (z.B. Grünflächen, Lichtquelle) neutraler Blick Bild 2: Finnpappe Modell 1:50 (Eigene Darstellung)
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Echtmaterial: gibt eine 1:1 genaue Vorstellung eines Gebäudes eine naturgetreue Darstellung für einen realistischen und lebhaften Eindruck haptisch, Farbkonzeptplanung, naturgetreu, 1:1 genaue Vostellung, realistischer Eindruck, lebhaft, visuelle Vorstellung, lebendige Vorstellung,
Bild 3: Bauernhaus 1:50 (aus: https://www.knupp-modell.ch/ fotogalerien/fotogalerien-massstab-bis-1-50)
Bild 4: Modell 1:50 (Eigene Darstellung)
FARBDARSTELLUNG Es gibt verschiedenste Möglichkeiten einem Modell eine farbliche Erscheinung zu geben. Nachdem fertigstellen eines Modells, gibt es die Möglichkeit es zu bemalen, wobei man auf die Art der Farbe und die Struktur des Modells achten sollte. Wasserbasierte Farben eigenen sich dafür nicht, da Materialien aus Papier, zum Beispiel Finnpappe, die Flüssigkeit aufsaugen würden und im schlimmsten Fall das Modell beschädigen könnten. Farben die nicht wasserbasiert sind, eignen sich besser. Eine andere Methode wäre, sein Modell mit Papier zubekleben. Im Fachhandel für Modellbau findet man verschiedene Pappbögen mit naturgetreuen Aufdrucken. Wandfassaden bis zu Dachplatten findet man dort, die auch entsprechend eine farbliche und texturierte Optik haben. Quellen: 1 Simone Ferrari. 2020. Farbsichten. Letzter Zugriff: 24.11.2020. http://www.farbsichten.de/ 2 Anette Ring. 2020. Materialliste Architekturstudium. Letzter Zugriff: 23.11.2020. https://www.architektur-studieren.info/ tipps/modellbau-material-pappe-kunststoff
Je nach Material und Farbdarstellung wird die Wirkung eines Modells anders interpretiert. Für Arbeitsmodelle empfiehlt sich günstiges oder kostenloses Material zu benutzen. Für Präsentationsmodelle sind Materialien, die man in der Bearbeitung beherrscht und auch das Konzept am besten visualisieren kann gut geeignet. Daher ist die Planung vor dem bauen wichtig und sollte gut überlegt sein.
Irene Lopez-Oliver Reimers
GELÄNDE DARSTELLEN
Bild 4: Massivholzmodell mit Wasser
ANLEITUNG Ein Geländemodell vermittelt, wie das Bauwerk im Gelände oder zu den angrenzenden Gebäuden maßstabsgetreu wirkt. Es stellt auch die Beziehung zwischen dem Gebäude und der Umgebung dar, so dass das vorgeschlagene Konzept im Kontext der Umgebung natürlicher wirkt. Im Allgemeinen beinhaltet ein Geländemodell eine Vielzahl von spezifischen Merkmalen des Geländes. Dazu gehören die topografischen Merkmale und die Form des Geländes, nahe gelegene Straßen, Wasserkörper und auch die Gruppen der wichtigsten Bäume. Der Zweck des Landschaftsmodells ist es, die Auswirkungen von Geländeveränderungen, Gebäudeanordnung und anderen möglichen Umwelteinflüssen zu analysieren. In einigen Fällen wird das Landschaftsmodell verwendet, um Investoren anzuziehen oder der Öffentlichkeit einen Einblick in ihre Lebensbedingungen zu geben. Das Hinzufügen von Landschaftsgestaltungselementen zum Modell kann der letzte Schliff sein, der das Modell zum Präsentationsstandard erhebt. Diese Modelle werden oft als Arbeitsmodell gebaut,
so dass sie modifiziert werden können und mit der Projektidee weiter wachsen. Sie werden in jedem Maßstab von 1:2500 bis 1:50 gebaut, die häufigste Größe liegt jedoch zwischen 1:200 und 1:500.
MATERIALIEN •
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Bild 2: Wohnanlage
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Bild 3: Korkmodell
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Bild 4: Massivholzmodell Quellen:
1 Prof. Wouter Suselbeek, Modellbau in Pappe, Tutoriumsheft No. IV, 2013, Technische Universität Dortmund. 2 How to Make An Impressive Architecture Model? Your complete guide. Letzter Zugriff: 08.02.2021. https://www.arch2o.com/architecture-model-complete-guide/ 3 Diseño de Maquetas en la Arquitectura. 2013. Diego Bonilla. Letzter Zugriff: 08.02.2021. https://issuu.com/diego1222/docs/maquetas_arquitectura
Kork, Pappe und Finnpappe sind die am häufigsten verwendeten Materialien. Sie sind billig, tragbar und recycelbar. Sie sind auch sehr einfach zu verarbeiten, da sie keine spezielle Ausstattung während des Produktions- und Installationsprozesses benötigen. Korkböden vermitteln ein Gefühl von Natur und sind wegen ihrer weichen und dämpfenden Oberfläche auch besser mit einem festen Untergrund zu verwenden. Beim Verleimen der einzelnen Schichten ist darauf zu achten, nicht zu viel Leim aufzutragen, da sich sonst das fertige Pappenpaket stark verziehen kann. Am besten gibt man dicht am Rand der Pappe eine feine Linie Leim auf und verteilt im mittleren Bereich grob ein paar Linien. Massivholzmodelle haben einen hohen Objektwert und werden zu wirkungsvollen Objekten. Sie sind nicht empfehlenswert für Projekte, deren Absichten und Entwicklungsphasen nicht entscheidend sind. Anders verhält es sich bei Holzbrettchen, deren Verarbeitung ähnlich der von Kork, Pappe oder Finnpappe ist. Trotzdem bleibt auch bei Laminaten die wertvolle Objektoptik des Holzes. Andere verwendete Materialien sind Schaumstoff . Die am häufigsten verwendeten Schaumstoffe sind Styropor, Modellbauschaum und Hartschaum. Hartschaum wird immer dann gewählt, wenn es darum geht, skulpturale Formen zu gestalten. Die Oberflächen von Schaumstoff können mit allen Arten von wasserlöslichen Farben bemalt werden. Für die Darstellung der Wege können Pappen mit unterschiedlicher Glätte und Textur verwendet werden. Für Wasser kann man blaue Papierblätter verwenden und diese mit dünnen, transparenten, strukturierten Kunststoffblättern abdecken, oder sogar mit Acrylglas.
SCHLUSSWORT Dank der vielfältigen natürlichen Farbe, Festigkeit und Bearbeitbarkeit zahlreicher Materialien ist das Geländemodell zu einem unersetzlichen Werkzeug geworden, um architektonische Ideen in drei Dimensionen zu studieren und zu definieren.
Kilian Maag
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Bild 1: Kleine Figuren im Modell
STAFFAGE: MASSSTABSFIGUREN WAS IST ES UND WOFÜR BRAUCHT MAN DAS? Man könnte meinen, beim Modellbau kommt es allein auf das Modell an. Doch die Staffagefiguren verleihen dem Modell erst seine finale, faszinierende Wirkung. Staffagefiguren, wie der Name bereits sagt, gehören zur Staffage. Die Staffage beschreibt alles im Modell, was über den architektonischen Baukörper des Modells hinausgeht. Bei den am häufigsten verwendeten Staffageobjekten handelt es sich um Autos, Bepflanzungen und Personen. [1] Wir konzentrieren uns in diesem Teil auf die Personenfiguren. Das Wort „ausstaffieren“ bedeutet „ausstatten, ausrüsten“ und das Wort „Staffage“ auch „Ausschmückung oder Beiwerk“.[2] Die Staffagefiguren werden auch Maßstabsfiguren genannt. Das kommt daher, dass sie dem gesamten Modell mit einen Vergleichsmaßstab geben. Je größer oder kleiner also die Maßstabsfiguren sind, desto kleiner oder größer wirkt auch das Modell. Man sollte also immer darauf achten die Figuren im richtigen Maßstab und in der richtigen Größe im vom Erbauer angedachten Verhältnis zum Modell anfertigen, denn ansonsten werden das Modell oder einzelne Teile
schnell über- oder unterproportioniert und die vom Modellbauer angedachten Dimensionen des Modells stimmen nicht mehr. Neben der Maßstabsgabe, sind die Staffagefiguren noch dazu da, das Modell oder die im Modell dargestellte Szene zu beleben und das Modell lebendiger wirken zu lassen.[3] Die Faszination mit dem Modell und der Staffage rührt daher, dass es eine hyperrealistische Darstellung der Wirklichkeit im Miniaturformat ist, welche wir selbst beeinflussen können.[4] Wir haben im Modell eine riesige Innovationsmöglichkeiten und Freiheit am Modell unsere Ideen weiterzuentwickeln. Am Modell können wir uns frei entfalten und in einem übersichtlichen und für den Menschen verständlicheren Maßstab entwerfen. Genau dasselbe gilt auch für die Ausstattung des Modells mit Staffagefiguren. Allgemein kann man für die Maßstabsfiguren verschiedenste Materialien wählen, wenn man die nötigen Schneidwerkzeuge für die Bearbeitung besitzt. Je nach Zweck des Modells können auch dazu passende Staffagefiguren verwendet werden, damit die Grundidee des Modells noch klarer wird.
ENTSTEHUNGSPROZESS •
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• Bild 2: Maßstabsfigur im Maßstabs 1:50
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Die Staffagefigurenkönnen aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt werden. Dazu zählen: Fotokarton (am besten in einer kontrastreichen Farbe zum Modell), Finnpappe, Acrylglas oder mithilfe des 3D-Druckers. Mithilfe des richtigen Schneidmaterials zum Beispiel eines Lasercutters, kann man Staffagefiguren aus den verschiedensten Materialien herstellen. Im ersten Schritt des Entwerfens der Maßstabsfiguren müssen wir uns merken in welchem Maßstab wir arbeiten. Diesen Maßstab müssen wir immer im Hinterkopf behalten. Je größer dieser ist, desto einfacher ist es natürlich mit kleineren Details zu arbeiten. Im nächsten Schritt überlegen wir uns, welche Art von Figuren wir nehmen wollen. Am natürlichsten ist es Figuren auszuwählen, die einen Bezug zum Modell haben. Bei einem Kindergarten eben Kinderfiguren. Der Dritte Schritt besteht darin, dass wir unsere Figuren einmal vorzeichnen um uns einmal eine erste Visualisierung zu verschaffen. Dieser Schritt ist sehr hilfreich, da bei der Vorzeichnung noch Dinge an den Figuren geändert werden können. Im letzten Schritt können wir dann mithilfe des Umrisses, unseres Materials und des Skalpells, Cutters oder Laser unsere Figuren ausschneiden und sie in unser Modell einsetzen.
Bild 3: Outlines Maßstabsfigur 1:50 mit Standfuß
FAZIT
Bild 4: Styroporfigur auf Plastilinmodell Quellen: 1 Dr. Alexander Geyken, Dr. Lothar Lemnitzer, Die Staffage, online unter https://www.dwds.de/wb/Staffage, zuletzt 16.01.21 2 Duden,Staffage, online unter https://www.duden.de/rechtschreibung/Staffage, zuletzt 16.01.21 3Duden,Staffagefiguren, online unter https://www.duden.de/ rechtschreibung/Staffagefigur, zuletzt 16.01.21 4 Michael Heinrich, Der Künstliche Raum, 2011
Staffagefiguren sind essenziell wenn es um den Modellbau geht. Sie beleben ein Modell und geben dem Modell den letzten Schliff um es hyperrealistisch wirken zu lassen. Vor allem bei wirklich hochwertigen Modellen kann man sich mithilfe der Figuren das Modell wirklich schon in Realität gebaut vorstellen. Aber auch generell zeigen uns die Figuren im Modell, wo sich Öffnungen befinden und wie man sich durch das Gebäude bewegen soll. So können wir mithilfe der Staffage ein Modell schon wie das fertige, reale Bauwerk wirken lassen.
Anne Schmeisser
STAFFAGE
Bild 1: Staffagen Bäume in der Übersicht
BÄUME UND STRÄUCHER Staffagen, in Form von Bäumen und Sträuchern, sind mitunter ein wichtiger Bestandteil des Modellbaus um die Darstellung des Modells und den Gesamteindruck zu bestärken. Wenn Pflanzen Teil eines Entwurfes sind, müssen diese auch im Modell mit dargestellt werden.1 Durch die Pflanzen bekommt das Modell außerdem eine Vegetation zugeschrieben. Beispiele sind Laubbäume oder Nadelbäume, aber auch mit Palmen kann gearbeitet werden – je nachdem welche Flora man darstellen möchte.2 Die Pflanzen geben dem Betrachter des Modells somit einen Eindruck über die Umgebung des Gebäudes.3 Es gibt verschiedene Möglichkeiten Pflanzen darzustellen: fertige Modellbäume oder Sträucher können im Internet auf Architekturbedarfs-Webseiten gekauft werden. Zu empfehlen ist jedoch, die Staffagen selbst in verschiedenen Varianten herzustellen.3 Für die eigene Anfertigung gibt es unterschiedlich geeignete Materialen wie z.B. verschie-
dene Arten von Moos wie See- oder Islandmoos. Auch Vegetationsschaum kann eingesetzt werden. Für abstrakte Staffagen können Landkartennadeln, Wattekugeln oder Moosgummikugeln als Baumkronen dienen. Wenn man realitätsnahe Bäume kreieren möchte, kann auch Naturmaterial wie z.B. Schafgarbe verwendet werden.2 Auch Äste eignen sich sehr gut für die Erstellung von Staffagen.3 Weitere kreative Ideen und Materialien sind möglich und können je nach Modell und Maßstab in Eigenkreation erstellt werden, wie z.B. aus Zahnstocher, Reiskörner, Draht und vieles mehr. Die Staffagen können zusätzlich recycelt werden, d.h. immer wieder für weitere Projekte verwendet werden, in dem man die Pflanzen von dem letzten Modell vorsichtig entfernt und im nächsten Projekt einsetzt.3 Auf der nächsten Seite werden vier mögliche Darstellungen von Staffagen aus den oben genannten Materialien vorgestellt.
ERSTELLEN VON BÄUMEN •
Schafgarbe wird im Modellbau gerne in getrockneter Variante für die realistische Darstellung von Bäumen verwendet.1 Die Schafgarbe wurde auf Bild 2 passend zugeschnitten und dann auf dem Modell mit Kleber fixiert.
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Auch jede Art von Ästen kann für die Darstellung von Bäumen im Modell verwendet werden, wie auf dem Bild 3 beispielhaft zu sehen. Der Einsatz von Naturmaterialien ist eine kostengünstigere und umweltfreundlichere Lösung.3 Den Ast individuell zum Modell zuschneiden und drapieren. Die Staffage kann beispielsweise mithilfe eines Klebepunktes auf dem Gelände des Modells befestigt werden.
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Kugeln, z.B. Moosgummikugeln aber auch Wattekugeln, eignen sich sehr gut um Baumkronen darzustellen.2 Diese Variation ist auf Bild 4 zu sehen. Für die Darstellung im Modell werden die Kugeln hier mit einer Stecknadel versehen, die den Stamm darstellen und die Staffagen dann auf dem Modell aufgeklebt oder kleine Löcher in die Umgebung gebohrt und die Staffagen dort eingesetzt.
Bild 2: Schafgarbe als realistische Darstellung
Bild 3: Ast als Baum-Staffage
Bild 4: Moosgummikugeln als Baumkronen
ERSTELLEN VON STRÄUCHERN
Bild 5: Schaumstoff als Sträucher Quellen: 1 Alexander Schilling, Darstellungsgrundlagen Modellbau. Basics, Birkhäuser Verlag GmbH, Basel 2020, S. 70 2 architekturbedarf.de. 2021. Modellbäume und Pflanzen. Letzter Zugriff: 07.02.2021. URL: https://www.architekturbedarf.de/modellbau-zubehoer/modellbaeume-+-pflanzen/2
Auch Sträucher können die Modelldarstellung unterstützen. Vegetationsschaum ist ein nützliches Material zur Erstellung von Hecken/Sträuchern.2 Dafür beispielsweise aus dem Schaumstoff einige passende Formen mit einer Schere ausschneiden und zum Modell aufkleben, wie auf Bild 5 zu sehen. Hierfür kann wieder ein handelsüblicher Kleber verwendet werden. 3 Anett Ring/architektur-studieren.info. 2013-2021. Bäume und Figuren für Architekturmodelle. Letzter Zugriff: 07.02.2021. URL: https://www.architektur-studieren.info/tipps/modellbau-material-pappe-kunststoff Abbildungsverzeichnis: Bild: 1,2,3,5- Eigene Fotografie; Bild 4: BSS Architekten (2009): Wettbewerb Feuerwache 1, Nürnberg, Eigene Fotografie (27.12.2020)
Emily Scholz
MODELLBAUTHEMA: TAGESLICHTSIMULATION
Bild 1: Tageslicht im Innenraum
TAGESLICHTSIMULATION - EINLEITUNG Was ist Tageslicht?
Warum Tageslichtsimulation?
Tageslicht kann in 2 Komponenten, „Sonnenlicht“ und „Himmellicht bzw. Tageslicht“, eingeteilt werden. Das Sonnenlicht ist nur bei klarem oder teilbewölktem Himmel vorhanden, während Himmels-/ Tageslicht durch Teilchen in der Atmosphäre gestreut wird. Der Lebensrhythmus ist auf das Tageslicht bezo-gen und angewiesen, da durch Lichtfarben und dem Wechsel von Licht und Schatten Wohlgefühl und Leistungssteigerung gefördert werden. Unter anderem brauchen wir das Licht um die täglichen Aufgaben erfüllen zu können, egal ob durch das Tageslicht oder durch künstlich erzeugtes Licht.
Im Allgemeinen kann Tageslicht auch künstlich erzeugt werden, was den Vorteil bringt Tätigkeiten auch abends ausführen zu können. Künstlich erzeugtes Tageslicht besitzt ähnliche Lichtfarben und Farbtemperaturen, wie das reale Tageslicht. In der Architektur benötigt man solche Simulatio-nen für den Aufschluss über Beleuchtungsstärke, Leuchtdichteverteilung und die Energieeinsparung für künstliche Beleuchtung durch Tageslichtintegration. Auch beim Modellbau benötigt man Tageslichtsimulationen. Es ermöglicht uns mit Hilfe vom künstlich erzeugten Tageslicht den natürlichen Tagesablauf und dessen sich verändernden Licht- und Schattenverhältnisse nachzustellen. Somit kann man die Inneneinrichtung besser planen und an den Tagesablauf bzw. an das Tageslicht anpassen.
TAGESLICHTSIMULATION BEI MODELLEN Um bei einem Modell Tageslicht zu simulieren gibt es 2 verschiedene Varianten • Variante 1: Man nimmt eine Lampe (z. B. Taschenlampe, Schreibtischlampe) und hält/ stellt diese in verschiedenen Winkeln Richtung der Öffnung des Modells. Somit fällt das simullierte Licht in den Innenraum und wirft je nach Winkel der Lampe unterschiedliche Schatten, die jedoch ziemlich intensiv erscheinen.
Bild 2: Simulation mit Schreibtischlampe
• Variante 2: Bei der Variante nutzt man das richtige Tageslicht. Man stellt das Modell an einen gut belichteten Ort und beobachtet den Verlauf des Tageslichts im Modell. Dabei werden keine krassen Lichteinfälle und Schatten produziert sondern eher leichte, da das Licht nicht direkt vor dem Modell produziert wird.
WIE SIEHT TAGESLICHT MORGENS, MITTAGS UND ABENDS IN EINEM MODELL AUS?
Bild 3: Simulation durch Tageslicht - frühs
Bild 4: Simulation durch Tageslicht - später nachmittag/ abends Quellen: 1 DIAL, 2016, Tageslicht-künstlich genausogut wie natürlich?, 07.02.21, https://www.dial.de/ article/tageslicht-kuenstlich-genauso-gut-wienatuerlich/ 2 prediger, o. A., Tageslichtsimulator, 07.02.21, https://prediger.de/tageslichtsimulator.html
Die Tageszeiten sind an den unterschiedlichen Licht- und Schattenwürfen im Modell gut zu erkennen. Das liegt an dem Sonneneinstrahlungswinkel bzw. an dem Winkel der Lichtquelle. Morgens und Abends gibt es weniger Lichteinstrahlung, aber interessantere Lichtspiele, da die Sonne einen tieferen Stand hat, als tagsüber. Um die Mittagszeit rum scheint sie eher von oben drauf, bringt aber dennoch das meiste Licht in den Raum bzw. das Modell. Ein gut belichteter Raum bringt eine gute Übersicht über den ganzen Raum. Wenn Räume wenig Lichteinstrahlung, wie frühs oder abends ausgesetzt sind, kann im Modell sowas wie Be-leuchtung besser geplant werden.
Philipp Reuter
Bild 4: Indirekte Beleuchtung mit LEDs
MODELLBAUTHEMA: KUNSTLICHT WIESO KUNSTLICHT IM MODELL? Ohne Licht könnten wir unsere Umgebung weder visuell erfassen noch wahrnehmen. Licht macht Dinge sichtbar, ohne selbst sichtbar zu sein. Es verleiht Objekten Gestalt und verknüpft Raum mit Form, Farbe mit Oberfläche. Licht selbst ist nicht objekthaft, erst wenn es einen Gegenstand berührt und reflektiert, kann man ihn sehen und spüren. Mit dem „Material“ Licht werden Wahrnehmungsbedingungen und Raumwirkungen geschafften, die auf die Bedürfnisse und Tätigkeiten von Menschen eingehen, ihr Wohlbefinden fördern und die Umgebung ästhetisch erlebbar machen. [1] Wer Innen- und Aussenräume optimal beleuchten will, muss ganzheitlich vorgehen. Dazu braucht es eine Vision und es ist hilfreich zur ersten Visulisierung und zum Experimentieren in Modell zu verwenden. Sie verhelfen zu wertvollen Einsichten und machen 1:1 begreifbar, in welchem Licht sich das vollendete Bauprojekt präsentieren wird. Bestückt mit kleinen Leuchten, vermitteln sie einen realitätsnahen Eindruck von Lichtart und Helligkeit im Innern. Zudem machen sie sichtbar, wie Kunstlicht und verschie-
dene Materialien zusammenspielen. Und stellen so für den Bauherren eine wichtige Entscheidungshilfe dar. Um Licht und Lampen maßstabsgetreu darstellen zu können braucht es auch entsprechende Leuchtmittel, die dem Maßstab des Modells entsprechen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Im Folgenden wird ein kurzer Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten und Anwendungsbereiche gegeben.
Philipp Reuter
VERSCHIEDENE LEUCHTMITTEL •
Bild 2: LED Deckenlampe
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Bild 3: Deckenlampe mit Glühlampe
LEDs sind für die Anwendung im Modellbau wie gemacht. Es gibt sie in unzähligen Formen, Größen, Farben und Helligkeiten. [2] Dadurch ist es möglich mit den unterschiedlichsten Lampentypen zu experimentieren und verschiedene Beleuchtungsszenarien zu erstellen. LEDs entwickeln kaum Hitze was ein Arbeiten mit Papierlampenmodellen oder anderen brennbaren Materialen gefahrlos ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Stromverbrauch, der es möglich macht, LEDs mit einer herkömmlichen Batterie zu betreiben. Die Langlebigkeit ermöglicht ein wiederverwenden derselben LEDs, was sie zu einem vielseitigem und billigen Leuchtmittel macht. Die umgrenzten Möglichkeiten werden durch RGB LEDs, welche durch den richtigen Anschluss auch mit dem Smartphone gesteuert, gedimmt und verändert werden können, um ein Vielfaches erweitert. Allerdings braucht es beim Anschluss entsprechendes Know How, da nicht alle LEDs mit derselben Voltzahl betrieben werden können. Auch die herkömmlichen Glühlampen finden im Miniaturformat Anwendung im Modellbau. Vorteile dafür sind der einfache Anschluss, die Lichtfarbe kommt dem natürlichen Licht sehr nahe und die Lampen streuen ihr Licht sehr weit. [3] Allerdings entsteht neben dem Licht auch viel Wärme und der vergleichsweise hohe Stromverbrauch und die geringe Lebensdauer lassen die Glühlampen neben LEDs veraltet aussehen.
FAZIT
Bild 4: Stehlampe mit Schaltung Quellen: 1 eflexion. 2021. Kunstlicht. Letzer Zugriff: 08.02.2021. https:// www.reflexion.ch/dienstleistung/kunstlich 2 Tams. 2021. LEDs. Letzter Zugriff: 08.02.2021. https:// tams-online.de/LEDs 3 Tams. 2021. Glühlampen. Letzter Zugriff: 08.02.2021. https:// tams-online.de/Werkstatt/Gluehlampen
Es ist eine sinnvolle Herangehensweise mit der Lichtplanung im Modell anzufangen, um alle verschiedenen Möglichkeiten und Beleuchtungskonzepte ausprobieren zu können. Durch die Veranschaulichung im Modell kann schon vorab auf Probleme und Wünsche eingegangen werden. Gerade durch LED-Technologie ist dies leichter und vielfältiger denn je. Der Kreativität sind kaum Grenze gesetzt und durch die Möglichkeit auszuprobieren, lassen ganz einzigartige und an das Modell angepasste Beleuchtungsschemas entwickeln.
Céline Vollath
MODELLFOTOGRAFIE VON AUSSEN
MODELLBAUFOTOGRAFIE Modellfotografie ist in Bereichen wie Architektur, sowie Innenarchitektur von großer Bedeutung. Durch Fotografie kann man ein Modell in Szene setzen und dem Betrachter die Möglichkeit bieten dieses anders zu betrachten. Es stellt zudem ein gutes Hilfsmittel dar, um die Modellwelt zu dokumentieren oder zu präsentieren, sowie die Stimmigkeit des Modells durch einen anderen Blickwinkel zu überprüfen. Bei einer Fotografie soll ein Modell so in Szene zu gesetzt werden, wie man es selber möchte oder wie es beauftragt wurde. Fotografien können dabei in einem professionellen Fotostudio aufgenommen werden, oder auch in einem selbstgebauten Mini- Fotostudio.
Bild 1: Modellfotografie mit Kamera
BEACHTE BEI FOTOGRAFIEN •
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Beleuchtung: Fotografieren nur mit leichten und diffusen Licht ( z.B.: durch Studiokompaktblitzgerät mit Softbox), Beleuchtung von zwei Seiten oder mehr (Einsatz von Reflektoren und Abschatter) Hintergrund / Boden: Einfarbig und am besten rau (z.B.: Stoff, Fotokarton), Anpassen der Hintergrund -und Bodenfarbe an das Modell und an die Verwendung der Fotografie Perspektive/Ansicht: Geeignete Ausrichtung von Modell und Kamera, manuelles Einstellen der Kamera an das Modell (z.B.: Schärfe, ...), Verwendung eines Stativs (optional) Sauberkeit: Kein Staub und andere Verschmutzungen auf dem Modell und der Kamera Fotografien: Anfertigen mehrerer Aufnahmen
Bild 2: Links: Belichtung oben; Mitte: Belichtung oben, links Rechts: Belichtung oben, links, rechts
Bild 3: Hauptbeleuchtung
Bild 4: Materialien
BAU EINES MINI FOTOSTUDIOS Um sich sein eigenes kleines Fotostudio zu erstellen werden folgenen Utensilien benötigt: -Lacktisch (IKEA), 1 Styroporplatte / Hartschaum platte, Fotokarton in beliebigen Farben, Alufolie, Beleuchtungsmittel (LED-Lampe), Kamera /(Handy) -Schere, Stift, Klebeband, Cutter 1. Zunächst werden 3 Beine an den Tisch montiert. Dieser wird diagonal aufgestellt, da nur der Platz unterhalb des Tisches verwendet wird. 2. Die Styroporplatte soll an der Unterseite der Tischplatte angebracht werden, weshalb diese auf die Maße der Tischplatte zugeschnitten wird, sowie die Außenumrisse der Tischfüße aus der Styroporplatte ausgeschnitten werden. Anschließend wird die Platte mit Klebeband an den Tischkanten festgeklebt 3. Für den Hintergrund wird Fotokarton, am besten nicht in weiß, zugeschnitten. Dieser wird als Hohlkehle mit Klebeband an dem mittleren Stuhlbein und dem Boden befestigt. Quellen: 1 Karl Stechl,Siegfried Layda. 2013. Modelle fotografie en: So geht‘s. 20.02.2013. https://www.pc-magazin.de/ratgeber/modelle-fotografie en-tipps-tricks-1465573.html 2 AVP Media-Design GmbH. 2014. Making Of- Modellb a u f o t o g r a f i e . 2 0 . 0 1 . 2 0 1 4 . h t t p s : / / w w w. y o u t u b e . c o mwatch?v=742dWDfdx3M 3 Tobias Gawrisch. 2016. Mini-Fotostudio für unter 10€!. 29.09.2016. https://www.youtube.com/watch?v=TFKx9qgcuaY
Der Tisch dient dabei als Begrenzung für das Fotostudio und bietet durch die diagonale Aufstellung viel Platz und Freiraum für die Belichtung des Modells von allen Seiten. Es entsteht eine gewisse Flexibilität von Möglichkeiten. Die Unterseite des Tisches sollte zudem weiß sein, da sie als Reflektorfläche dient, weshalb Styroporplatten verwendet werden. Die raue Oberfläche dieser Platten ist zudem optimal für ein weiches und diffundiertes Licht, dass in Fotostudios z.B.: mit einer Softbox erzielt werden kann. Dadurch erzeugt man eine gute Lichtqualität für das Modell. Da der zusätzlich angebrachte Fotokarton als Hintergrund dient, sollte dieser zur Hervorhebung des Modells einfarbig, am besten in schwarz, sein. Auch können weitere Farben wie rot, blau verwendet werden, wenn diese zum Objekt passen. Ziel ist es, dass das Modell durch den Fotokarton noch besser in Szene gesetzt wird und der Fokus auf diesem liegt. Das Modell wird anschließend mittig auf dem Fotokarton platziert. Für das Fotografieren von Glas wird Transparentpapier und schwarzer Fotokarton als Hintergrund benötigt. Das Glas wird vor den angepassten Fotokarton gestelllt. Licht von hinten betont dadurch lediglich die Form des Glases. Lichtstreifen auf dem Glas können durch seitlich aufgestellte Abschatter und einen dunklen Raum entfernt werden.
Céline Vollath
Bild 5: Aufbau des Mini- Fotostudios
MODELLFOTOGRAFIE VON AUSSEN LICHTSETZUNG IM MINI FOTOSTUDIO •
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Für ein optimales Lichtsetup benötigen wir nun ein durch Reflexion diffundiertes Licht. Bedeutet, dass wir einen Strahler auf die Mitte der Decke richten. Dadurch bekommen wir eine breite Streuung des Lichts (Spin Light), dass sich unter anderem über dem Modell ausbreitet. Die Beleuchtung kann durch näheres Platzieren der Leuchte zur Decke heller werden. Das Licht des Strahlers sollte durch z.B.: (Bastell)Alufolie abgeschirmt werden, damit kein direktes Licht mit harten Lichtkanten (Catch Lights) auf dem Modell erzeugt wird. Die Beleuchtung sollte zusätzlich durch sogenannte Reflektoren verbessert werden. Diese sollten am besten vorne links und rechts so ausgerichtet werden, dass sie dunkle Bereiche auf dem Modell mehr belichten und eine gleichmäßige Beleuchtung des Modells entsteht. Als Reflektoren bieten sich durch die raue Oberfläche besonders Styropor -und Hartschaumplatten an.
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Damit der Hintergrund gleichmäßig belichtet wird, sollte ein zweites Beleuchtugsmittel eingesetzt werden. Dieses wird auf der Seite angebracht wo es mehr Schatten gibt. Wäre dies rechts, müsste man den Strahler hinten rechts platzieren. Da jedoch wieder kein direktes Licht auf das Modell treffen sollte, wird das Licht durch schwarzen Fotokarton geblockt. Dieser wird zwischen Strahler und Modell soweit eingeschoben, dass es keine harten Lichtkanten mehr gibt. Wenn die Vorderseite noch nicht ausreichend beleuchtet ist, kann zusätzlich ein kleinerer Reflektor an der Vorderseite angebracht werden.
TIPPS • • • •
für interessante Fotos, keinen weißen Hintergrund verwenden Beleuchtung an Größe und Ausrichtung des Modells anpassen am besten eine Kamera verwenden und manuell einstellen (Schärfe...) künstliche Lichtquelle (LED-Leuchte)
AUFNAHME UND BEARBEITUNG •
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• • Bild 6: Handyfotografie mit hoher Belichtung
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für hochqualitative Aufnahmen empfielt sich eine Kamera, bei der man Blende und Belichtungszeit und den Fokus manuell einstellen kann Beim Fotografieren eines Modells wäre es optimal, die Kamera oder das Smartphone auf ein Stativ zu plazieren, um das Verwackeln zu vermeiden mehrere Auhnahmen aus verschiedenen Positionen anfertigen mehrere Aufnahmen aus der gleichen Positionkönnen später in Photoshop zusammengesetzt werden Helligkeits -und Belichtungsprobleme können in Lightroom/Photoshop angepasst werden Farbanpassungen, Kontraste, Lichter und Schatten können auch in Photoshop/Lightroom bearbeitet werden. Ausbesserungen und Retuschierungen können in Photoshop vorgenommen werden
MÖGLICHEKITEN NEBEN EINEM Bild 7: Handyfotografie mit mittlerer Belichtung
MINI FOTOSTUDIO Wer sich kein Mini Fotostudio bauen möchte, kann auch zu folgenden Möglichkeiten greifen:
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Bild 8: Handyfotografie mit niedriger Belichtung
• Quellen: 1 Tobias Gawrisch.2016. Professionelle Produktfotos aufnehmen. 29.09.2016. https://www.youtube.com/watch?v=v0IPZgoaNds 2 Adobe. Das sind Tipps für Produktfotografien. https://www. adobe.com/de/creativecloud/photography/discover/productphotography.html 3 Tobias Gawrisch. 2016. So fotografierst zu Gläser vor schwarzem Hintergrund / Dunkelfeldbeleuchtung. 14.08.2016. https:// www.youtube.com/watch?v=-p5i1jWvP60
Neben dem Mini Fotostudio gibt es auch noch das sogenannte Lichtzelt. Dies empfielt sich jedoch nur für den Gebrauch von neutralen Fotos, die für Onlineshops etc. verwendet werden. Ein Lichtzelt ist meist schlicht weiß, was zu einer flachen und kontrastarmen Modellfotografie führt. Mit dieser Methode soll das Modell nicht in Szene gesetzt werden, sondern dem Betrachter die Größe, Silhouette und Farbe des Produkts aufzeigen. Ein Lichtzelt ist zudem teurer als ein selbstgemachtes Mini Fotostudio Theoretisch könnte bei dem Mini Fotostudio der Tisch unter dem sich das Modell befindet weg gelassen werden. Dabei ist jedoch eine umso bessere Beleuchtung, die diffuses Licht erzeugt, sehr wichtig, sonst wirkt ein Modell oder Produkt schnell überbelichtet
Julia Kleinschrodt
MODELLFOTOGRAFIE INNEN
Bild 1: Blick in den Innenraum
PERSPEKTIVE UND STANDPUNKT Wozu dienen Bilder von Modell-Innenräumen? Modelle sind grundsätzlich zur Veranschaulichung des Projekts für alle Beteiligten, primär für den Kunden, da. Auch professionelle und gut überlegte Fotoaufnahmen präsentieren den Entwurf. Des große Vorteil bei Bildern ist jedoch, dass man den Blick des Betrachters dadurch bewusst lenken kann. Man kann durch den Fokus des Fotos auch den übertragenen „Fokus“ auf bestimmte Bereiche eines Raums legen oder Teile gedanklich einen Schritt zurücknehmen. Bilder können außerdem neue Blickwinkel im Modell schaffen und damit Atmosphäre und ein Raumgefühl erzeugen. Perspektive Grob eingeteilt gibt es zwei Varianten Innenräume zu Fotografien. Zum einen das Ablichten der Draufsicht, bei der man einen direkten Blick auf den Grundriss werfen kann und somit ein Gefühl für die Proportionen des Raums bekommt. Zum anderen kann man verschiedene Blickwinkel innerhalb des Modells auswählen, so als ob man gerade wirklich
in der modellierten Umgebung steht. Wichtig ist dabei immer, dass die Maßstäblichkeit erkennbar bleibt, das heißt, dass keine optischen Verzerrungen/ Verkürzungen auftreten. Standpunkt Dabei ist eines besonders zu beachten: Der Aughorizont. In der Umsetzung bedeutet das, dass die Aughöhe des Betrachters auch ungefähr die fotografierte Raumhöhe sein sollte, die für ein Bild verwendet wird. Der Winkel sollte also relativ natürlich aussehen, so als ob man gerade wirklich in dem Raum steht. Man kann das Innenraum-Modell in zwei Varianten präsentieren. Es ist möglich durch die Fensteröffnungen in das Modell hineinzuschauen oder tatsächlich in dem Raum zu stehen. Bei letzterem kann man sich die unterschiedlichen Standpunkte so aussuchen, dass bestimmte Teile hervorgehoben werden. Sicher ist es auch nicht verkehrt ein Bild aus dem Blickwinkel zu machen, den man beim Betreten des Raums hat. Aus Ecken heraus zu fotografieren gibt einen Gesamtüber-
AUFBAU DES „STUDIOS“
Bild 2: Aufbau der Hohlkehle
Bild 3: Draufsicht in Schwarz-Weiß
Bild 4: Perspektive im Innenraum Quellen: 1 Max Hörath Design. 2018. Architekturfotografie | Interior – Fotografie | Innenarchitektur. Letzter Zugriff: 10.02.2021. https:// www.maxhoerathdesign.de/architekturfotografie-interior-fotografie-innena chitektur-architekturfotograf-imagebilder-fotograf/. 2 Cyrill Harnischmacher. 2014. Serie Foto-Hacks: Do-it-yourself Eigenes Equipment bauen und einsetzen. Letzter Zugriff: 10.02.2021. https://www.fotomagazin.de/praxis/tipps-tricks/serie-foto-hacks-do-it-yourself.
Die Hintergründe Die simpelste Lösung wäre das Modell einfach auf eine glatte Tischoberfläche zu stellen. Um die Bilder mit wenig Aufwand ein wenig professioneller aussehen zu lassen, kann man auf DINA3 bzw. DINA2 Fotokartonbögen zurückgreifen und daraus eine sogenannte Hohlkehle bauen. Dazu lehnt man den oberen Teil des Blattes an eine Wand und lässt den unteren Part auf einer Oberfläche, zB. einem Tisch auslaufen. In der entstandenen „Mulde“ kann nun das Modell platziert werden. Neben den klassischen Varianten aus weißem oder schwarzem Karton, kann man durchaus auch mit farbigen Hintergründen spielen. Diese sollten dann nur mit Bedacht ausgewählt sein. Licht Für das Ausleuchten eignen sich einfache Schreibtischlampen mit weißem Licht. Diese kann dann je nach gewünschtem Effekt neben der Hohlkehle auf dem Tisch/dem Regal platziert werden. Man könnte mit dem Leuchtmittel zum Beispiel das Sonnenlicht simulieren, den Lichtkegel also von oben rechts oder links kommen lassen und durchs Fenster „scheinen“ lassen. Es ist aber auch möglich das Modell frontal, also von der Kameraposition aus anzustrahlen. Mithilfe von Reflektoren können dunklere Bereiche aufgehellt werden. Eine günstige Alternative zu professionellen Reflektoren ist ein weißes Stück Papier. Wenn der automatische Blitz der Kamera das Licht auf dem Modell hart und kalt aussehen lässt, gibt es die Möglichkeit einfach eine Plastiktüte vor den Blitz zu halten. Diese fungiert dann als ein Diffuser und lässt das Licht natürlicher und weicher aussehen. Kamera Eine teure Kamera ist kein Muss für aussagekräftige Modellbilder. Es gibt aber ein paar kameratechnische Punkte, die man beachten könnte. Erst einmal sollte die Kamera fest stehen, etwa auf einem Stativ oder einer selbst gebauten Haltekonstruktion, damit die Fotos nicht verwackeln. Außerdem hilft es die Blende der Kamera relativ weit einzustellen, um eine hohe Tiefenschärfe zu bekommen. Die Klarheit/Schärfe kann auch noch in der Nachbearbeitung erhöht werden. Dort können dann auch Stilmittel, wie eine Schwarz-Weiß-Farbigkeit zum Einsatz kommen.
Impressung
Herausgeber und Konzept: Mark Phillips und Verena Fritsch Studiengang Innenarchitektur Fakultät Design Hochschule Coburg
Eigenverlag ©2021 Mark Phillips, Verena Fritsch, Hochschule Coburg ©2021 für die Texte: die Autorinnen und Autoren
ohne ISBN
Modellbaukompendium 1. Semester 2021 | Phillips Fritsch | Hochschule Coburg
MOKO
2021
HOCHSCHULE COBURG
Modellbaukompendium 1. Semester 2021 | Phillips Fritsch | Hochschule Coburg