Wasserzeitung 01/2007

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MSWZ MALCHINER-STAVENHAGEN

2. JAHRGANG NR. 1/FEBRUAR 2007

Herausgeber: WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

WASSER ZEITUNG MÄCHTIG GEMAUSERT

Wolfgang Käsler

Dank der modernen Verbands-Kläranlage in Stavenhagen mit einer Kapazität von 250.000 EinwohnerwerDass das Trinkwasser den Kleinen vom AWO-Kindergarten in Stavenhagen schmeckt, ist wohl unschwer zu erkennen.

Spitzenlebensmittel vom WZV Die Trinkwasserqualität steht ständig auf dem Prüfstand 1,73 Mio. m3 Trinkwasser liefert der WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen aus den über 100 Brunnen seiner 31 Wasserwerke an die Kunden. Damit ist der Verband der größte „Lebensmittelproduzent“ in seiner Region. Zwischen zwei bis drei Liter pro Tag konsumiert der Mensch, um Körper und Geist in Schwung zu halten. Kein anderes Nahrungsmittel kann da mithalten und dies aus mindestens drei Gründen. Erstens hinsichtlich der hy-

gienischen Sicherheit, zweitens wegen des günstigen Preises (1 Liter kostet einschließlich Grundgebühr 0,2 Cent) und drittens betrifft dies die „verzehrte“ Menge (ca. 750 Liter im Jahr). Insbesondere die Qualität des Wassers steht beim Verband hoch im Kurs. So wird das aus jedem Brunnen geförderte Trinkwasser regelmäßig auf 50 Parameter untersucht. Daran beteiligt sind das Gesundheitsamt des Landkreises und ein vom WZV beauftragtes akkreditiertes Labor. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 212 Proben gezogen. Und wenn man

Trinkwasser als das am besten kontrollierte Lebensmittel bezeichnet, dann entspricht dies den Tatsachen. Dabei ist unser Lebensmittel Nr.1 ein natürlicher Stoff und nimmt bei seinem Weg in den Boden Mineralien und Spurenelemente auf. Deshalb kann es schon passieren, dass im Grundwasser Konzentrationen dieser Mineralien und Spurenelemente zu finden sind, die in die Nähe der gesetzlichen Grenzwerte kommen. Auch aus diesem Grund hat der WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen in vorbeugender Weise Wasserwerke in Kittendorf, Leuschentin und

Oevelgünde bereits vor Jahren stillgelegt. Jüngst ging auch das Werk in Galenbeck vom Netz, weil das von ihm gelieferte Trinkwasser zuletzt desinfiziert werden musste. Zwar bestand dabei nie eine Gefährdung für die Gesundheit, aber dennoch wollten die „Wasserspezialisten“ aus Stavenhagen diese Qualitätsminderung nicht mehr hinnehmen. Denn sie sind erst dann zufrieden, wenn das von ihnen hergestellte Lebensmittel keimarm, appetitlich, farbund geruchlos, kühl und geschmacklich einwandfrei ist – also 1 A Trinkwasser.

Als Bürgermeister von Briggow gehörte ich 1991 zu den Gründungsmitgliedern unseres WasserZweck Verbandes. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Verband inzwischen mächtig gemausert und kann dank des Engagements seiner Mitarbeiter den Kunden die Leistungen im Trinkwasser und Abwasser zu nachvollziehbaren und bezahlbaren Entgelten anbieten. Wir in Briggow jedenfalls sind mit der Qualität unseres Trinkwassers mehr als zufrieden und Versorgungsunterbrechungen sind kein Thema. Beim Abwasser hoffe ich im Sinne der Bürger unserer Gemeinde und der Umwelt, dass die zurzeit von der Kommune betreuten sechs Kläranlagen bald durch die Fachleute des WZV betrieben werden können. Selbstverständlich bleibt bei aller positiven Bilanz der Grundsatz bestehen, dass man sowohl im Verband als auch in der Verbandsversammlung die Dinge immer kritisch hinterfragen und nach Wegen suchen muss, um die anstehenden Aufgaben noch kostengünstiger und bürgerfreundlicher zu lösen. Wolfgang Käsler, Bürgermeister von Briggow

Wirtschaftsplan Am 6. 12. 2006 hat die Verbandsversammlung des WZV Malchin Stavenhagen einstimmig den Wirtschaftsplan und damit auch den Investitionsplan beschlossen. Somit werden 2007 insgesamt 6,9 Mio. EUR im Trinkwasserund Abwasserbereich eingesetzt. Davon sind ca. 1,2 Mio. EUR Fördermittel. Die Bilanz 2006 weist einen Jahresgewinn von 85.800 EUR aus, der zur Verlustdeckung fürs Trinkwasser eingesetzt wird.


AKTUELLES

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NACHRICHTEN 100. Mitglied Der Bonner Konvention zum Schutz wandernder Tierarten trat jetzt Jemen als 100. Vertragsstaat bei. Der Küstenstaat Jemen verfügt über eine Vielzahl natürlicher Lebensräume wie Mangrovenwälder und Korallenriffe, in dem viele Meeressäugetiere leben. Mit diesem globalen Umweltabkommen sollen grenzüberschreitende Maßnahmen zur Erhaltung wildlebender Tierarten durchgesetzt werden.

Tag des Wassers Der diesjährige Internationale Tag des Wassers am 22. März steht unter dem Motto: „Zeit zum Handeln – Wasserknappheit und Dürre“. Der Jahrestag geht auf eine Resolution der UNO von 1992 zurück und soll die Öffentlichkeit auf die drängenden Probleme der Wasserknappheit aufmerksam machen. Weltweit haben mehr als 1.1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

WASSERWEISHEIT Wasser war die Grundlage der Welt und aller ihrer Geschöpfe

Paracelsus (1493–1541) Geboren wurde Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim, der sich später Paracelsus nannte, am Ende des Jahres 1493 (10. November?) bei Einsiedeln (Schweiz) und er starb am 24. September 1541 in Salzburg. Das Wissen und Wirken des bedeutenden Arztes, Alchemisten, Mystikers, Laientheologen und Philosophen Paracelsus gilt als überaus umfassend. Seine Heilungserfolge trugen ihm die Gegnerschaft der etablierten Mediziner und Apotheker ein.

WASSER ZEITUNG

Das Solidarprinzip – eine Grundsäule in der Wasserwirtschaft

Mehr als rettender Strohhalm Zwischen Kommunen

Wenn vom Solidarprinzip die Rede ist, denken wir zunächst an soziale Sicherungssysteme wie Krankenund Rentenkassen.

Um die hohen Anforderungen der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung erfüllen und die notwendigen Investitionen in der Wassersparte leisten zu können, haben sich in vielen Fällen Zweckverbände als die klassische Form der Zusammenarbeit mehrerer Kommunen bewährt. Dabei werden alle Entscheidungen im Interesse des gesamten Verbandes getroffen, z. B. auch die Entscheidung, ob und wann eine Gemeinde oder ein Ortsteil an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen wird. Neben Aspekten des Umweltschutzes sind hier immer auch wirtschaftliche Gesichtspunkte ausschlaggebend, denn die Sicherung verträglicher Gebühren für alle Bürger ist ein wichtiges Anliegen für jeden Zweckverband. Innerhalb eines Verbandsgebiets wechseln städtisch und ländlich geprägte Siedlungsgebiete. Diese wechselnde Struktur verursacht sehr unterschiedliche Aufwendungen bei Erschließung und Instandhaltung der jeweiligen Netze und Kanäle. Dennoch werden alle Kunden finanziell nach gleichen Grundsätzen bei Beiträgen und Gebühren bzw. Entgelten belastet.

Dabei besteht der Grundgedanke darin, dass die Starken für die Schwachen einen Teil der Last mit tragen bzw. die gemeinsam erbrachten gleichen Leistungen von den Einzelnen im benötigten Umfang genutzt werden können. Dieses mit der preußischen Sozialgesetzgebung in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts begründete Prinzip dient somit der Sicherung des Gemeinwohls als dem höchsten Gut der Gesellschaft. An diesem Grundsatz orientiert sich ebenfalls die kommunale Daseinsvorsorge. Das betrifft Aufgaben, die für das öffentliche Wohl enorme Bedeutung besitzen wie die Wasserwirtschaft oder die Abfallentsorgung. In der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung begründet sich das Gemeinwohl vor allem durch den Schutz der Volksgesundheit und der Umwelt. In diesem Sinne wirkt das Solidarprinzip in mehrfacher Weise:

Zwischen Generationen Vergleichbar mit dem Rentensystem erbringen die Wasserunternehmen heute Leistungen für nachfolgende Generationen. Damit auch noch unsere Kinder und Kindeskinder in ausreichendem Maße und bester Qualität über das Lebensmittel Nr. 1 verfügen können, steht ein nachhaltiges Bewirtschaften der Ressource Wasser auf der Tagesordnung. Das verlangt hohe finanzielle Aufwendungen für moderne wasserwirtschaftliche Anlagen und Netze sowie den Schutz des Grundwassers, die durch Bürger und Staat getragen werden müssen.

KOMMENTAR

Zwischen Bürgern

Sich gegenseitig zu helfen, ist ein wichtiger Grundgedanke des Solidarprinzips.

Von Petra Tertel, Vorsitzende des Beirates der ARGE*

Ein Zwang als Errungenschaft Eine wesentliche Säule des Solidarprinzips in der Wasserwirtschaft beruht auf dem Anschlussund Benutzungszwang. Wenn auch dieser Begriff zunächst einen eher repressiven Klang besitzt, ergibt sich bei näherer Betrachtung eigentlich genau das Gegenteil. Denn dieses Prinzip richtet sich nicht gegen den einzelnen Bürger, sondern es dient und nutzt der Gemeinschaft im Sinne des Gemeinwohls und damit wiederum dem Einzelnen. Bei uns in der

Wasserwirtschaftliche Anlagen sind sehr kostenintensiv. Deshalb ist es im Sinne sozial verträglicher Entgelte geboten, dass sich entsprechend der Kommunalgesetzgebung alle betroffenen Bürger an diesen Kosten beteiligen. Deshalb verstoßen Zahlungsrückstände, illegaler Wasserbezug und das Entziehen Einzelner vom Anschluss- und Benutzungszwang gegen das Solidarprinzip. Das Gemeinwohl wird in diesen Fällen zugunsten egoistischer Interessen geopfert.

Wasserwirtschaft heißt das durch eine hohe Qualität und Stabilität unserer Leistungen sowohl im

Trinkwasser als auch im Abwasser vor allem Sicherung der Volksgesundheit und Einhaltung der Umweltstandards. Deshalb haben wir in moderne Anlagen und Netze investiert, an deren Finanzierung sich nach demokratischer Beratung in der Verbandsversammlung die Nutzer in angemessener Weise beteiligen. Die Verteilung dieser finanziellen Bürde auf breite Schultern garantiert hierbei soziale Verträglichkeit. Jeder Versuch von Bürgern, sich in unsolidarischer Weise dieser Finanzierungspflicht zu entziehen,

bringt höhere Kosten für die zahlende Mehrheit unserer Kunden mit sich. Der seit langem in der deutschen Kommunalgesetzgebung verankerte Anschluss- und Benutzungszwang, in MecklenburgVorpommern im § 15 der Kommunalverfassung geregelt, dient damit der Gerechtigkeit und wir als Zweckverbände sind per Gesetz dazu angehalten, dieses Prinzip mit aller Konsequenz durchzusetzen. * Arbeitsgemeinschaft MecklenburgVorpommerscher Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen der Landesgruppe Nord des BGW


MECKLENBURG - VORPOMMERN

WASSER ZEITUNG

MECKLENBURGER SUPERLATIVE

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Der Stärkste

Explosive Schnellkraft und eiserne Nerven Zurzeit ist Ralf Bartels aus Neubrandenburg der einzige Athlet in Deutschland, der die 7,26 kg schwere Eisenkugel über 21,00 m wuchten kann. Was einen erfolgreichen Kugelstoßer ausmacht und worin das Erfolgsrezept des 1978 in Malchin geborenen Kraftpakets liegt, wollte die Wasser Zeitung von ihm wissen. WAZ: Ist Kugelstoßen ein reiner Kraftakt? Ralf Bartels: Schon lange nicht mehr, denn für einen weiten Flug der Kugel spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die da wären? Zum einen, das ist schon wahr, ein hohes Kraftpotential, das vor allem im Kraftraum mit viel Eisen entwickelt wird. Zum anderen kommt es auf die Feinabstimmung aller technischen Abläufe an, um die 7,26 kg schwere Kugel maximal zu beschleunigen. Schließlich spielen psychische Faktoren, wie Konzentrationsfähigkeit und Besinnen auf eigene Stärken, in jedem Wettkampf eine Rolle.

lässt das Gerät mit einer Geschwindigkeit von rund 50 km/h die Hand des Athleten. Nur mit einer solchen Beschleunigung können die 21 Meter übertroffen werden. Sie gelten als Mann des letzten Versuches. Also müsste es doch um Ihr Nervenkostüm gut bestellt sein? Es stimmt zwar, dass ich bei der Europameisterschaft 2006 in Göteborg als auch bei der Weltmeisterschaft 2005 mit dem 6. Versuch den Titel bzw. die Bronzemedaille gewonnen habe. Das spricht schon für eine gewisse mentale Stärke und die Fähigkeit, sich am Ende des Wettkampfes nochmals maximal zu konzentrieren und zu motivieren. Andererseits habe ich meine Bestweite im Freien von 21,36 Meter im ersten Versuch erreicht. Und so hat sich in all den Jahren bei mir immer mehr die Erkenntnis verfestigt, dass sich jeder Wettkampf nach eigenen Regeln entwickelt und immer auf den konkreten Verlauf reagiert werden muss.

Es geht also um die Schnellkraft? Genau, denn je stärker man die Kugel im Ring beschleunigen kann, umso länger kann sie der Erdanziehungskraft widerstehen.

Wie kommt man zu solchen eisernen Nerven? Um bestimmte Handlungsabläufe auch unter Stressbedingungen zu automatisieren, arbeite ich seit einigen Jahren mit einem Psychologen zusammen. Wie schnell werden einem schon mal die Knie weich, wenn man bei großen Wettkämpfen ins Stadion geführt wird und weiß, dass in dieser Stunde die Trainingsarbeit eines ganzen Jahres oder noch länger auf dem Prüfstand steht. Um diese lähmenden Versagensängste schnell überwinden zu können, da hilft schon so mancher psychologische Trick. Zum anderen bin ich Mecklenburger durch und durch, den nichts so leicht aus der Fassung bringen kann.

Welche Geschwindigkeiten werden dabei erreicht? Mein Rekord wurde mit knapp 14 Metern pro Sekunde gemessen. Damit ver-

Stichwort Mecklenburg. Manche Athleten haben nach der Wende die Region verlassen ... Käme für mich nie in Frage. Erstens ha-

Wie viel Kraft besitzt denn Ralf Bartels? Beim Bankdrücken liegt mein aktueller Bestwert bei 265 kg, wobei dies noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Dennoch sei es nochmals gesagt, die „Muckis“ allein machen keinen erfolgreichen Kugelstoßer.

be ich hier beim SC Neubrandenburg die besten sportlichen Voraussetzungen. Das betrifft die Betreuung durch meinen Coach Gerald Bergmann und die leistungsfördernde Atmosphäre in unserer starken Trainingsgruppe. Zweitens fühle ich mich zwischen Stavenhagen und Neubrandenburg einfach zu Hause. Ich kenne durch meine Wettkämpfe viele Großstädte und könnte mir ein Leben in dieser Hektik einfach nicht vorstellen.

Was lieben Sie an ihrer Heimat? Es ist die Weite der Natur, die Ruhe und Gelassenheit, die vor allem für gestresste Sportler ein hohes Maß an Entspannung und Erholung bieten. Jüngst haben Sie Ihre Wurzeln in Mecklenburg-Vorpommern noch fester verankert. Ja, das ist richtig, denn ich habe mich „getraut“ und meine Freundin gefragt, ob sie mich heiraten will. Ende Dezember vergangenen Jahres fand die Hochzeit statt. Bleibt neben Sport und Ehe noch Zeit für Hobbies? Nicht sehr viel, aber ab und an mal mit Kumpels Angeln gehen oder eine Bootstour zu unternehmen, dass lädt meine Energiereserven wieder auf.

Im Kampf mit der Schwerkraft Ralf Bartels in Daten und Fakten Größe: Gewicht:

1,86 cm 130 kg

Wichtigste Erfolge: Europameister 2006 WM-Dritter 2005 Weltcupsieger 2006 JuniorenWeltmeister 1996

Kugel fixieren ...

Ausgangsposition ...

Angleiten ...

Ab mit 50 km/h.

Auszeichnungen:

Ehrenbürger von Stavenhagen

Lieblingsmusik: Melodic Metal Flüssigkeitsnachschub pro Trainingstag:

drei bis vier Liter




LEBENSELIXIER WASSER

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SERVICE

Neue Studie zur thermogenen Wirkung von Wasser

Schlankmacher aus der Leitung Heutzutage heißt es schlank und rank zu sein, denn das Schönheitsideal des holländischen Malers Peter Paul Rubens ist längst passee. Auch die kräftigen Körper von Sumoringern mögen sportlich gerechtfertigt sein, aber für Herz und Kreislauf sind sie fast lebensgefährlich. Damit dennoch der Wunsch nach einer attraktiven Figur nicht nur Fiktion bleibt, bietet inzwischen ein ganzer Industriezweig mit einem kaum zu überblickenden Arsenal an Mitteln und Methoden seine nicht uneigennützige Hilfe an. Manche setzen auf strenge Diät, andere bauen auf Fettkiller, dritte schwören auf Apfelessig oder exotische Lebensmittel und vierte hoffen auf neue Operationsmethoden.

Leicht und günstig Dabei ist das Abnehmen bzw. Vorbeugen vor Übergewicht möglicherweise weniger schwierig und zudem kostengünstiger, wie jüngste Studien von Ärzten und Wissenschaftlern des Franz-Volhard-Centrums für Klinische Forschung an der Charité Berlin und des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke belegen. Ein Team unter der Leitung von Dr. Michael Boschmann erforscht seit 2002 die „thermogene Wirkung“

Wasser macht mobil Wasser Zeitung sprach mit Dr. Michael Boschmann, Charitè Berlin WZ: Woher kam die Idee zu dieser Studie? Boschmann: Prof. Dr. Jordan, dem Leiter unseres Forschungszentrums, fiel vor einigen Jahren bei der Behandlung von älteren Patienten mit bestimmten Störungen in der HerzKreislauf-Funktion auf, dass sich deren Zustand nach dem Trinken von Wasser erheblich stabilisierte, messbar beispielsweise durch einen Anstieg im Blutdruck. Ältere gesunde Menschen zeigten nach dem Trinken von Wasser nur einen mäßigen Anstieg im Blutdruck. Junge gesunde Probanden dagegen zeigten keine Veränderungen im Blutdruck, wohl aber Anzeichen für eine deutliche Zu-

nahme in der Aktivität des autonomen Nervensystems. Letzteres brachte uns auf die Idee, dass bei diesen jungen Menschen die erhöhte Aktivität des autonomen Nervensystems möglicherweise eine Steigerung des Energieumsatzes bewirkt. Wie gingen Sie vor? Im ersten Schritt untersuchten wir an 14 gesunden, normalgewichtigen Probanden (je 7 Frauen und Männer) die Veränderungen im Energieumsatz nach dem Trinken von 0,5 Litern Wasser mit Zimmertemperatur (21 °C). Danach maßen wir den Verbrauch an Sauerstoff und die Bildung von Kohlendioxid in der Atemluft mittels der

sog. indirekten Kalorimetrie. Wir stellten fest, dass sich der Energieumsatz innerhalb von 60 Minuten um 30 Prozent erhöhte. Insgesamt wurden in dieser Zeit 100 kJ, also rund 25 kcal, zusätzlich verbraucht. Im zweiten Schritt tranken unsere Probanden 0,5 Liter Trinkwasser mit Zimmertemperatur (37 °C), so dass die „Arbeit“ des Körpers für das Erwärmen wegfiel. Hier fanden wir immerhin noch einen zusätzlichen Umsatz von 60 kJ, also rund 15 kcal. Danach untersuchten wir den Einfluss des Wassertrinkens nach vorheriger Gabe von „Betablockern“, die eine Zunahme der Aktivität des autonomen Nervensystems nach dem

von Trinkwasser. Dahinter verbirgt sich die Frage, ob und in welchem Umfang das Trinken von Wasser zu einem erhöhten Energieumsatz im menschlichen Körper führt. Bekannt war ja bisher, dass Wasser als Durstlöscher keine Kalorien enthält und ein Sättigungsgefühl im Magen hervorruft. Nun kommt die nachgewiesene Erkenntnis hinzu, dass sich beim Wassertrinken die Aktivität des Herz-Kreislauf-Systems oder des Stoffwechsels erhöht und dadurch mehr Kalorien benötigt werden. „Bereits ein halber Liter Leitungswasser auf nüchternen Magen führt zu einem zusätzlichen Verbrauch von durchschnittlich 25 Kilokalorien (kcal)“, verkündet Boschmann das erstaunliche Ergebnis.

Ohne Nebenwirkungen Legt man dann noch die für den menschlichen Körper empfohlene Trinkmenge von 2 Litern pro Tag zugrunde, sind das ca. 100 zusätzlich verbrauchte kcal – immerhin rund 5 Prozent des gesamten täglichen Energieumsatzes. Hochgerechnet auf ein Jahr ließen sich so etwa 36.500 kcal zusätzlich abbauen, das entspricht dem Energiegehalt von etwa 5 Kilogramm Fettgewebe. Damit stellt die Trinkwasserwirkung beim „Abspecken“ selbst so spezielle Medikamente wie Ephedrin glatt in den Schatten. Hinzu kommt im Vergleich zu den „üblichen“ Schlankmachern, dass die „Medizin Trinkwasser“ äußerst preiswert und zu jeder Zeit verfügbar ist und jegliche Nebenwirkungen ausgeschlossen werden können.

Wassertrinken verhindern. Hier blieb der Anstieg im Energieumsatz aus, ein Indiz dafür, dass tatsächlich das autonome Nervensystem an der Entstehung dieses „thermogenen Effektes“ beteiligt ist. Wo wurde diese Energie verbraucht? Von uns durchgeführte Untersuchungen deuten darauf hin, dass der erhöhte Energieumsatz vor allem durch eine Wärmebildung in den Muskeln bedingt ist: Damit besitzt Wasser generell einen thermogenen, also Wärme bildenden Effekt. Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus? Wir stehen bei der praktischen Anwendung dieses Phänomens erst am Anfang. Klar ist jedoch, dass die thermogene Wirkung von Wasser

WASSERZEITUNG

LEXIKON Energieumsatz … ist die Energie, die ein Lebewesen zur Aufrechterhaltung seiner Lebensvorgänge benötigt. Er ist abhängig vom Geschlecht, von der Körperzusammensetzung, vom Alter, von der körperlichen Belastung sowie von bestimmten Krankheiten. Messen des Energieumsatzes … erfolgt durch „Kalorimetrie“ entweder direkt durch Messen der Wärmebildung oder indirekt durch Messen des Verbrauchs an Sauerstoff und der Bildung von Kohlendioxid in der Atemluft und der Stickstoff-Ausscheidung im Harn. Maßeinheit für Energie Kilojoule (kJ, 1.000 Joule). 1 Joule … ist die Energiemenge, die man benötigt, um 100 Gramm mit einer Kraft von 1 Newton 1 Meter hoch zu heben. Früher wurde die Energie in Kalorien (cal) beziehungsweise in Kilokalorien (kcal) angegeben. 1 Kalorie ist die Energiemenge, die man benötigt, um 1 g Wasser von 15 auf 16 °C zu erwärmen. Es gilt folgender Umrechnungswert: 1 J = 0,239 cal, 1 kcal = 4,186 kJ. Das autonome Nervensystem … reguliert mit seinem sympathischen und seinem parasympathischen Anteil unabhängig von unserem Bewusstsein alle wichtigen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselfunktionen.

insbesondere für die Vorbeugung von Übergewicht, möglicherweise aber auch für die Gewichtsreduktion, also das Abnehmen, wichtig ist. Zur Prüfung dieses Potentials von Wasser ist eine größere Studie geplant. Also Abnehmen durch Wassertrinken. Kann da jeder mitmachen? Im Prinzip ja. Jedoch raten wir Menschen mit Herzschwäche, schlecht kontrolliertem Bluthochdruck bzw. Nierenkrankheiten, sich vorher mit dem Hausarzt abzustimmen. Auch lässt sich der Effekt bestimmt nicht beliebig oft am Tage wiederholen. Deshalb gibt es auch keinen Grund für „Wasser-Exzesse“. Weitere Infos: www.trinkwasserforum.de


DOKUMENTATION

FEBRUAR 2007

TIERE AM WASSER (2)

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Amphibien

Ciao, ciao Signorina Bombina bombina Liebe Leserinnen und Leser, in einer Serie will Ihnen die Wasser Zeitung die reiche Tierwelt an den Gewässern in unserem Bundesland vorstellen. Lesen Sie heute Teil 2: Amphibien. Uhh – uhh – uhh, so „klagen“ die Rotbauchunken (Bombina bombina) mit ihrem eigentümlichen, melancholischen Ruf ihr Leid. Früher löste dieser Gesang Angst und Schrecken aus, besonders weil er aus dem ohnehin gefürchteten Moor kam. Heute erschreckt man nur noch bei einem Blick auf die Rote Liste, denn in den Genuss eines Rotbauchunken-Konzerts zu kommen, ist leider ein seltenes Vergnügen geworden.

Eigentlich ist so eine Bombina bombina ein sehr genügsames Tier. Das Einzige, was sie wirklich braucht, ist Wasser, am besten sonnige, vegetationsreiche und fischfreie Gewässer oder auch Überschwemmungsgebiete. Der Froschlurch liebt die Insekten, welche von solchen Gewässern angezogen werden. Zuckmücken, Tausendfüßler, Spinnen und Käfer stehen auf seinem Speiseplan.

Doch gerade die Gewässer, die für die standorttreue Rotbauchunke überlebenswichtig sind, werden immer seltener. Deichbau und intensive Landwirtschaft machen dem armen Tier das Leben schwer. Und wenn wir weiterhin den Lebensraum der Rotbauchunke verkleinern und sie somit noch mehr einengen, dann wird auch diese außergewöhnliche Art bald nur noch Geschichte sein. Dabei lebt dieses interessante Tier schon seit über 4 Millionen Jahren auf der Erde und spielt in allen möglichen Märchen und Sagen eine Rolle. In der Literatur verkörpert die Unke oft Unheil,

streckt den Bauch nach vorne und biegt ihre Gliedmaßen nach oben. Dieser so genannte „Unkenreflex“ soll den Feind abschrecken und ihm deutlich machen: „Hey, Stopp! Ich bin giftig!“. Damit hat die Rotbauchunke auch nicht Unrecht, denn wenn ihr Gefahr droht, kann sie ein Hautsekret absondern, dass bei anderen Tieren brechreizerregend wirkt. Gegen ihren schlimmsten Feind, den Menschen, hilft aber leider keine noch so raffinierte Abwehrtechnik. Er legt rücksichtslos große Flächen trocken, senkt das Grundwasser ab und verhindert Überschwemmungen durch Flussbegradigungen. So zerstört er den Le-

Erdkröte (Bufo bufo)

Größe: Männchen bis 90 mm, Weibchen um die 150 mm Körper: gedrungen, breiter Kopf, warzige Haut, Oberseite braun bis graubraun Laich: 3.000 bis 8.000 schwarze 1,5–2 mm große Eier Vorkommen: häufigste Art in Deutschland Teichmolch (Trifurius vulgaris) Größe: 140 bis 180 mm Körper: Männchen mit durchgehendem Rückenkamm Laich: 100–300 1,3 bis 1,7 mm große Eier an Blättern von Wasserpflanzen Vorkommen: in Mecklenburg-Vorpommern weit verbreitet Grasfrosch (Rana temporaria)

Allen Unkenrufen zum Trotz sollten wir der Rotbauchunke eine Überlebenschance geben.

Verwandte aus dem Reich der Mitte Der Lebensraum der chinesischen Rotbauchunke (Bombina orientalis) liegt im Nordosten Chinas, in Ostsibirien und in Korea. Das vier bis sechs Zentimeter lange Tier sucht zur Paarungszeit im Frühling und Frühsommer die Nähe stehender oder fließender Gewässer. Dabei können die Weibchen bis zu 300 Eier legen, die sie im Wasser an Pflanzen „anheften“. Nach vier bis fünf Tagen schlüpfen die Kaulquappen. Die Geschlechtsreife wird nach ein bis zwei Jahren erreicht. Im Spätsommer bewohnt sie Mischwälder und Feuchtwiesen, wo sie sich ein frostsicheres Win-

terquartier unter Steinen oder Holz sucht. Auf dem Speiseplan der Unke stehen vor allem Würmer, Fliegen und Grillen. Auffallend ist die kontrastreiche Färbung dieser Art. Während die Oberseite sich leuchtend grün mit schwarzen Tupfen präsentiert, zeigt sich der Bauch grell blutrot. Da im Unterschied zu unserer einheimischen Art die Tiere wärmebedürftiger sind, überleben gelegentlich ausgesetzte Tiere den Winter in unserer Region kaum. Bei einer Haltung im Terrarium in Gruppen von drei bis vier Exemplaren können die Unken bis zu 14 Jahren alt werden.

daher kommt auch der Begriff „unken“, also „etwas Schlechtes vorhersagen“. In Märchen dagegen wurde die Unke einst als Glücksbringer dargestellt, allerdings benutzte man den Begriff „Unke“ damals nicht im Sinne von Froschlurch, sondern als Bezeichnung für eine Schlange. Besonders auffällig an der 40 bis 50 mm großen Rotbauchunke ist ihr Namensgeber – der Bauch. Die orangen bis rötlichen Flecken auf der dunklen Unterseite wirken auf uns wie ein hübsches Muster, dienen der Unke aber als Schutz vor ihren Fressfeinden wie Weißstörchen, Waldkäuzen oder Wasserspitzmäusen. Versucht z. B. ein Storch, die Rotbauchunke zu bedrohen und sie hat keine Zeit mehr zu flüchten, dann wirft sie sich auf den Rücken,

bensraum der Rotbauchunke und sie verschwindet unbemerkt aus unserer Natur. Durch die Renaturierung von Gewässern wird dem Rückgang dieser Art entgegengewirkt. Sauberes, geklärtes Wasser und der Erhalt natürlicher Bedingungen sind die beste Hilfe für die Unke. Der wissenschaftliche Name „Bombina“ kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie: „tiefer Ton“, also eine sehr passende Bezeichnung für die außergewöhnliche Unke, deren „Gequake“ besonders im Chor mit anderen Rotbauchunken fasziniert. Wir können nur hoffen, dass, „allen Unkenrufen zum Trotz“, diese außergewöhnliche Art noch eine Überlebenschance hat.

Größe: bis zu 100 mm Körper: gedrungen, Schnauzenspitze sehr kurz, Oberseite gelb-, rotbis schwarzbraun Laich: Ballen mit 700–4.500 Eiern Vorkommen: häufiges Auftreten in MecklenburgVorpommern

Impressum Herausgeber: Zweckverband „Kühlung“ Bad Doberan, Zweckverband Grevesmühlen, WasserZweckVerband MalchinStavenhagen, Wasserbeschaffungsverband Sude-Schaale Redaktion und Verlag: Spree-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin, Telefon: (0 30) 24 74 68-0 E-Mail agentur@spree-pr.com www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Redaktion: Dr. Peter Viertel Mitarbeit: Sandra Klose Fotos: S. Klose, Th. Pagels, H. Petsch, S. Schmeichel, P. Viertel, Archiv Layout: SPREE-PR, Holger Petsch (verantwortlich), Grit Schulz Druck: Kurierverlags GmbH & Co. KG Neubrandenburg


UMSCHAU

MSWZ • 1/2007

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Rückstau aus öffentlichen Abwasseranlagen

Vermeidbarer Ärger Starker Regen, vor allem bei Gewitter, führt vereinzelt im Verbandsgebiet zu Kellerüberschwemmungen. Die Folgen sind oft hohe Schäden an Gebäuden und beim Hausrat. Das Abpumpen des Wassers, die Reinigung der Räume und die Behebung der Schäden machen viel Arbeit und kosten Geld. Der Ärger der Betroffenen sucht dann ein Ventil und richtet sich zuerst gegen den WZV Malchin Stavenhagen. Warum? Die Ursache des nassen Schlamassels ist tatsächlich erst einmal der Rückstau aus der öffentlichen Abwasseranlage. Wie kommt es zur Kellerüberschwemmung? Bei „Wolkenbrüchen“ überschreiten die Wassermassen das Fassungsvermögen der Regenwasserkanalisation. Bei der Planung dieser Leitungen werden „normale“ Niederschläge berücksichtigt. Der Bau von größeren Rohrleitungen, die dann starken Regen ableiten könnten, ist zum einen vom Regelwerk her nicht erforderlich und zum anderen auch nicht bezahlbar. Somit können die Regeneinläufe solche Niederschlagsmengen nicht fassen und ableiten. Die Folge: Regenwasser staut sich auf Wegen, Straßen und Plätzen und tritt über die Belüftungsschlitze der Kanaldeckel in die Abwasserkanäle ein. Obwohl solche Fremdwassermengen bei der Grö-

ßenfestlegung von Schmutzwasserkanälen und Pumpstationen berücksichtigt werden, reichen die Stauräume – also Rohrleitungen und Schachtbauwerke – für derartige Regenfälle bisweilen nicht aus. Es kommt zum Rückstau in der Kanalisation und folglich leider auch in den Hausanschlusskanälen. Aber auch bei Sonnenschein kann ein Rückstau entstehen. Der Grund: In die Kanalisation werden häufig Stoffe und Dinge eingeleitet, die eigentlich in den Hausmüll gehören. Das kann zu Verstopfungen in der Kanalisation führen. Immer häufiger Rückstau? Das gab es doch früher nicht! Die Gefahr des Rückstaus in das Gebäude besteht immer dann, wenn die Niederschlagsereignisse so groß sind, dass das Regenwasser nicht schnell abgeleitet werden kann. Leider haben sintflutartige Niederschläge in den letzten Jahren zugenommen. Die „magische“ Rückstauebene ist die Versicherungs-„Schwelle“ Die Rückstauebene ist in der Abwassersatzung des WZV geregelt und bestimmt die Zuständigkeit bei der Schadensregulierung. Danach ist die Rückstauebene die Deckeloberkante des nächstgelegenen Kanalschachtes. Für alle Abläufe (Bodenabläufe, Waschbecken, Toiletten usw.) unterhalb dieser Ebene sind die Eigentümer selbst verantwortlich. Hausbesitzer haften für sich selbst bzw.

Mit einer Rückstausicherung wäre das nicht passiert. gegenüber ihren Mietern. Die Versicherungen können Entschädigungen einschränken oder sogar ablehnen, wenn die Grundstücksentwässerung nicht den einschlägigen Vorschriften und Regeln der Technik entspricht. Daher kann mangelnde Vorsorge zu einem teuren Spaß werden. Noch einmal ganz deutlich: Der Wasserzweckverband kann Rückstau technisch nicht gänzlich verhindern und er muss daher auch nicht für eventuelle Schäden aufkommen. Wohl aber können die Eigentümer der Grundstücke wirksame Vorsorge treffen. Maßnahmen zur Sicherung gegen Rückstau Der beste Schutz gegen eindringendes Wasser ist der Verzicht auf Entwässerungseinrichtungen in rückstaugefährdeten Untergeschossen, falls dort kein Abwasser anfällt. Wer jedoch auf Abläufe, Waschbecken, Toiletten usw. im Untergeschoss nicht verzichten möchte, für den gibt es die unten stehenden Möglichkeiten zur Sicherung gegen Rückstau.

Auszüge aus dem Kommentar zur DIN EN 12056-1 „Die Betreiber von Kanalisationen sind im Rahmen ihrer Unterhaltsaufgabe aus den sich unmittelbar aus §18 Wasserhaushaltsgesetz (Bau- und Betrieb von Abwasseranlagen) ergebenden Bindungen verpflichtet, ihre Anlagen nach den hierfür geltenden Regeln der Technik zu errichten und zu betreiben. Seit Bestehen von Kanalisationssystemen gibt es das Problem – oder besser die Kenntnis – des Rückstaus in den öffentlichen Anlagen.“ „Angeschlossene Grundstücksentwässerungsanlagen sind daher wirkungsvoll und dauerhaft gegen schädliche Folgen von Rückstau zu sichern. Schmutzwasser, das unterhalb der Rückstauebene anfällt, ist der öffentlichen Kanalisation über eine automatisch arbeitende Abwas-

serhebeanlage rückstaufrei (Heben über die Rückstauebene, Rückstauschleife) zuzuführen.“ Auchr ältere Fachliteratur, z. B. das Handbuch „Der praktische Gas- und Wasserinstallateur“ aus dem Jahre 1928 von Schink/ Schneider gibt dazu detailliert Auskunft. In der DDR war der Schutz vor Rückstau in der damals gültigen TGL 10698/ 03 und in den Abwassereinleitbedingungen vorgeschrieben. Fragen Sie unbedingt Ihren Sanitärfachbetrieb bei geplanten Maßnahmen zum Schutz gegen Rückstau in Ihrem Haus. Eine Liste der Fachbetriebe erhalten Sie beim WZV Malchin Stavenhagen unter (03 99 54) 3 61-5 18.

Die private Grundstücksentwässerung Rückstausicherung durch Einbau einer Hebeanlage für die Untergeschossentwässerung.

Rückstausicherung durch Einbau von Bodenabläufen mit Rückstaudoppelverschluss für die Untergeschossentwässerung.


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