Wasserzeitung 04/2009

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Informationen vom WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen

4. Jahrgang Nr. 4 November 2009

Das neue Wasserparlament des WZV Inge Maischak zur Verbandsvorsteherin gewählt Einmütig sprach die Verbandsversammlung des WZV Malchin Stavenhagen Anfang September der Ortsbürgermeisterin von Kittendorf, Inge Maischak, das Vertrauen für die Aufgaben der Verbandsvorsteherin aus. Zum ersten Stellvertreter wurde der Bürgermeister von Malchin, Jörg Lange, und zum zweiten Stell­ vertreter der Bürgermeister von Neukalen, Willi Voß, gewählt. Dem Vorstand gehören weiter als Mit­ glieder an: Udo Kahlert, Bürgermeis­ ter von Gielow, und Jürgen Höppner, Bürgermeis­ter von Ritzerow. Zuvor hatte die bis dahin amtierende Verbandsvorsteherin Inge Maischak die wichtigsten Leistungen seit 2005 in einer kurzen Ansprache gewürdigt. Als ein entscheidendes Ergebnis hob sie hervor, dass in den vergangenen Jahren die Nähe zum Kunden in allen Arbeitsbereichen des WZV gewachsen sei. Dies hätten auch die Zertifizierung des Verbandes im Qualitätsmanage­ ment, die jüngsten Befragungen der Verbraucher, die Tage der offenen Tür und der Patenschaftsvertrag mit der Grundschule Jürgenstorf deutlich bestätigt. Ebenfalls sei der Verband gut vorangekommen bei der weiteren Umsetzung der langfri­ stigen Konzepte für die Versorgung mit Trinkwasser und die Entsorgung des Abwassers. Fortsetzung auf Seite 4/5

In ihrer Verantwortung liegen die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung für rund 27.000 Bürger zwischen Malchin, Stavenhagen und Neukalen. (1. Reihe v. l. n. r.): Johannes Krömer, Bürgermeister Mölln; Inge Maischak, Bürgermeisterin Kittendorf; Wolfgang Käsler, Bürgermeister Briggow; (2. Reihe v. l. n. r.): Rainer Boldt, Bürgermeister Zettemin; Bernd Mahnke, Bürgermeister Stavenhagen; Hans-Heinrich Unterberg, Bürgermeister Faulenrost; (3. Reihe v. l. n. r.): Hartmut Witt, Bürgermeister Knorrendorf; Udo Kahlert, Bürgermeister Gielow; Günter Schröder, Bürgermeister Jürgenstorf; Uwe Bürth, Bürgermeister Gülzow; (4. Reihe v. l. n. r.): Bernd Moritz, Bürgermeister Kummerow; Eberhard Galinat, Bürgermeister Duckow; Wolfgang Heine, stellv. Bürgermeister Basedow; Jürgen Höppner, Bürgermeister Ritzerow; Jörg Lange, Bürgermeister Malchin; Willi Voß, Bürgermeister Neukalen. Weiter gehören der Verbandsversammlung an: Petra Willer, Bürgermeisterin Bredenfelde; Wolfhard Hornburg, Bürgermeister Grammentin; Norbert Stettin, Bürgermeis­ter Rosenow; Roland Lüker, Bürgermeister Ivenack.

Graffiti-Wettbewerb Der WZV Malchin Stavenhagen ruft jüngere und ältere Sprayer zu einem Graffiti-Wettbewerb auf. Gestaltet werden sollen der runde Reinwasser­ behälter und das Nebengebäude, die Schieberkammer, in der Treptower Straße in Stavenhagen zum The­ ma „Reuterstadt Stavenhagen und Wasser“. Insgesamt stehen 411 m² zur Verfügung, um das künstlerische Talent voll entfalten zu können. Ne­ ben Einzelpersonen können sich auch Klassen, Vereine oder Leistungskurse der Gymnasien daran beteiligen. Das Material sowie notwendige Ausrüs­

Talentierte Spray-Künstler gesucht! tungen stellt der WasserZweckVer­ band zur Verfügung. Bis zum 31.12. 2009 sind Entwürfe oder detaillierte Skizzen bei der WZV-Geschäftsfüh­ rung einzureichen. Nachdem die Jury die beste Einsendung ermittelt hat, kann dann je nach Wetterlage Ende März mit der künstlerischen Umset­ zung begonnen werden.

Diese zwei Gebäude des WZV sollen durch die Kunst der Sprayer zu einem Blickfang – wie das nebenstehende Foto zeigt – für Stavenhagen werden.

Weitere Informationen: Tel.: 039954 361510 Die Entwürfe sind zu senden an: Geschäftsführung WZV, Schultetustraße 50, 17153 Stavenhagen

Aktuelles Verbandsversammlung tagt Am 9. Dezember um 18 Uhr tritt die Verbandsversammlung des WZV in Stavenhagen, „Neue Straße“ (Amtsgebäude) zusammen. Auf der Tagesordnung stehen die Bestätigung des Jahresabschlusses 2008 und der Wirtschaftsplan des nächsten Jahres. Einen weiteren wichtigen Punkt wird die neue Gebührenkalkulation für Trinkwasser und Abwasser bilden.


Aktuelles

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Wasserzeitung

Trinkwassergebühren in Mecklenburg-Vorpommern

Keine Rechnung mit vielen Unbekannten Wenn es um den Trinkwasser­ preis in Deutschland geht, ken­ nen die Medien kein Erbar­men mit den Wasser­ver­sorgern. „Am teu­er­sten in Eu­ropa“, „Bürger können sich gegen Abzocke nicht weh­­ren“ oder „Willkür bei der Preiskalkulation“ sind ei­ni­ ge dieser Pauschalargu­mente. Wie kommen aber die Wasser­ verbände zu ihren Gebühren und welche Faktoren müssen sie bei der Kalkulation berück­ sichtigen? Der Preis Er beinhaltet den zu zahlenden Betrag beim Erwerb einer Ware oder Dienstleistung. Bei öffentlich-rechtlichen Organisationsformen (Eigenbetriebe, Zweckverbände) werden Gebühren und Beiträge erhoben, bei privatrechtlichen Formen (z. B. GmbH) geht es um Wasserpreise und Baukostenzuschüsse. Kostendeckungsprinzip Die Trinkwasserversorgung durch die Zweckverbände erfolgt auf der Grundlage des Kommunalabgabengesetzes nach dem Kostendeckungsprinzip. Danach sollen die Gebühren die voraussichtlichen Kosten der in Anspruch genommenen Leistungen der Trinkwasserversorgung decken. Das verbietet profitorientiertes Handeln. Einnahmequellen Die Kosten für die Trinkwasserversorgung werden durch Gebühren (Mengen- und Grundgebühr), Erschließungsbeiträge und eventuelle Fördermittel (EU, Bund und Land) beglichen. Struktur der Gebühren Es gibt eine Mengengebühr für den tatsächlichen Verbrauch, die durchschnittlich 80 % der Gesamtgebühr ausmacht. Für das Vorhalten der Anlagen und Netze wird eine Grundgebühr erhoben, die durchschnittlich zu 20 Prozent in die Abrechnung einfließt.

Da kann man beruhigt anstoßen. Beim Trinkwasser in Mecklenburg-Vorpommern stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Struktur der Kosten Aufgrund der aufwendigen Infrastruktur in der Wasserwirtschaft (Anlagen und Netze) betragen die Fixkos­ten 80 % der Gesamtkosten. Damit werden nur 20 % der Kosten durch den tatsächlichen Wassergebrauch beeinflusst. Gebührengestaltung Bisher zahlt der Kunde einen größeren Anteil für die verbrauchte Menge an Trinkwasser als für die mit den Anlagen und Netzen geschaffene Qualität und Versorgungssicherheit. Hier wird künftig eine Anpassung an das tatsächliche Kostenverhältnis erfolgen müssen und damit werden sich die Grundpreise tendenziell der wahren Kostenstruktur annähern.

Trinkwassergebühren Grund­ gebühr (ø 20 %)

Wasserverfügbarkeit und Qualität In Abhängigkeit von der Wasserqualität können sich die Aufbereitungskosten bis zu 25 Cent / m³ unterscheiden Längere Transportwege von der „Quelle“ bedingen höhere Kapital- und Energiekosten Beim Trinkwasserbezug von anderen Verbänden können Mehrbelas­ tungen entstehen Der Energieverbrauch für den Wassertransport wird wesentlich durch die Geländestruktur (Höhenlage) bestimmt

Siedlungsstruktur und -dichte

Trinkwasserkosten variable Kosten (ø 20 %)

Quelle: VKU/SPREE-PR

Mengengebühr (ø 80 %)

fixe Kosten (ø 80 %)

Wodurch werden die Gebühren beim Trinkwasser beeinflusst?

Bei steigender Zahl der Einwohner/ km² sinken die Versorgungskosten pro Einwohner Der Rückgang der Siedlungsdichte um ein Prozent führt zu Kostensteigerungen um mindestens ein Prozent Bei sinkenden Einwohnerzahlen

führen betriebliche und bauliche Anpassungen an Minderauslastungen der Anlagen zu höheren Kosten Kleinere Versorgungseinheiten haben größere Kapitalaufwände, da sich hier der Spitzenbedarf stärker auswirkt Ein höherer Trinkwasseranteil für Gewerbebetriebe vermindert meist die einwohnerspezifischen Kosten

Investitionen Sie gehen als Kapitalkosten in Form von Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen in die Trinkwassergebühr ein Dabei unterscheiden sich die Regelungen des Kommunalabgabengesetzes von Bundesland zu Bundesland

Konzessionsabgaben Das sind Entgelte für die Benutzung der öffentlichen Verkehrswege zur Verlegung und zum Betrieb von Leitungen, wobei nicht alle Kommunen davon Gebrauch machen

Die Höhe der Abgabe richtet sich nach der Gemeindegröße und kann bis 18 % des Erlöses des Wasserversorgers betragen

Fördermittel Im Trinkwasserbereich gehen die Fördermittel seit 1994 zurück und ihr Anteil bei den Investitionen macht ca. 7 % aus

Wasserentnahme­ entgelt Die Abgabensätze pro Kubikmeter geförderten Wassers schwanken zwischen 1,5 Cent in Sachsen und 31 Cent in Berlin. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Abgabe 1,8 Cent und besitzt damit einen Kostenanteil von 1,1%. Allerdings besteht durch das Land die Absicht, das Entnahmeentgelt auf 5 Cent zu erhöhen. Das führt zu Preiserhöhungen pro Kubikmeter bis zu 5 Cent


MECKLENBURG-VORPOMMERN

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GUTES WASSER FÜR GUTE PRODUKTE

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Gemüse

Qualität braucht viel, viel Wasser 2009 war ein trockenes Jahr – die Beregnungsanlagen standen kaum still Der Wasseranteil beim Gemüse ist sehr hoch, beträgt beim Kopfsalat 95 und beim Broccoli 89 Prozent. Damit das Gemüse seinen guten Geschmack erlangt, muss es ausreichend Wasser in der Wachstumsphase erhalten.

Alles nass oder was? Wasseranteil bei Gemüse in %

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angsam bewegt sich ein weißes Zelt über das Feld. Es „schluckt“ riesige Mengen von Salatköpfen. Nur die äußeren Blätter bleiben auf der Erde liegen. Der Mini-Romanasalat wird derzeit in der Nähe von Boizenburg an der Elbe geerntet. Noch auf dem Feld wird er in Folie verpackt. Die vielen fleißigen Helfer, die zum Sortieren und Verpacken an den Fließbändern stehen, verbirgt das schützende Zeltdach. Schon acht bis zwölf Stunden nach der Ernte kann der Kunde das frische Gemüse in einer der Handelsketten kaufen. Die Behr AG, die in Gresse bei Boizenburg eine von zwei Niederlassungen in Deutschland hat, ist gut aufgestellt. Es ist eine europaweit agierende Gruppe, die auf über 5.000 ha Freilandgemüse produziert und alle großen deutschen Handelsketten beliefert.

Management aus Mexiko Thomas Arndt, der 39-jährige Geschäftsführer der Gemüse-GartenGresse GmbH, hat eine große Verantwortung. Für 120 Festangestellte und bis zu 700 Saisonarbeitskräfte, die in Schichten sieben Tage die Woche und rund um die Uhr produzieren. Allein 75 Millionen Stück Mini-Romanasalat und 17 bis 20 Millionen Stück Broccoli werden von April bis Oktober in Gresse geerntet. Dazu viele andere Salatarten und

Erst im feuchten Herbst konnten die Beregnungsanlagen eine Pause einlegen. ca. 5 bis 20 Mio. Stück Bio-Gemüse. Damit das Gemüse eine gleichbleibende hohe Qualität aufweist, wurde bei der Behr AG viel in das Wassermanagement investiert. Ein mexikanischer Professor entwickelte ein Computersystem, das abhängig von Böden, Temperaturen und Niederschlagsmengen den Wasserbedarf der Kulturen ermittelt. Sechs Kollegen sind bei GemüseGarten-Gresse im Schichtsystem 24 Stunden im Einsatz, um für ausreichendes Nass zu sorgen. Jeder hat bis zu 15 Beregnungsanlagen unter Kontrolle. „In diesem Sommer mussten wir die Pflanzen kräftig beregnen, denn es war sehr heiß und trocken“, sagt Arndt. Die 35 Schlauch-

trommeln mit einem Aktionsradius von 60 Metern standen kaum still. Sie lieferten jeweils rund 40 Kubikmeter Wasser pro Stunde aufs Feld. Empfindliche Kulturen wie Blattsalat erhielten eine Bodenbewässerung mit Linearberegnungsanlagen, damit das Regenwasser nicht auf den Blättern einbrennen kann. „Es ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn die meisten Kohlarten brauchen sehr viel Wasser, andere Pflanzen leiden unter stauender Nässe“, sagt der junge Chef. Schließlich gehört dem Geschmack oberste Priorität.

Fünf Tonnen Eis am Tag Wasser wird in dem Gemüsebetrieb allerdings nicht nur verregnet, es

wird sehr vielfältig eingesetzt. Natürlich auch zum Säubern und zum Kühlen. Rund fünf Tonnen Eis werden in Gresse pro Tag produziert, um den Broccoli eisgekühlt und damit in hoher Qualität auszuliefern. Das ist ein Service, den sich nur Kunden mit einem hohen Qualitätsbewusstsein leisten. Jetzt im Herbst, sagt Hallenleiter Frank Teude, könne er die Eisproduktion etwas drosseln, denn nun reife der Broccoli nicht so schnell nach und so mancher Gemüsehändler verzichte dann gern auf das Wasser in den Kisten. Insgesamt werden rund 150.000 bis 220.000 Kisten Gemüse jede Woche in der Feld-Pack-Halle in Gresse umgeschlagen.

Gut gegen Vampire und den bösen Blick Seitdem die Menschen mit dem Ackerbau begannen, bereicherten sie ihre Nahrung mit wohlschmeckenden Gemüsesorten. Zu den „Pionieren“ zählen dabei Linsen und Erbsen.

det. Die Römer hielten ihn für ein ausgezeichnetes Stärkungsmittel. Auch soll er magische Kräfte besitzen, Vampire vertreiben, den bösen Blick abwenden.

Zeit 6200 bis 5300 v. Chr., aus Jugoslawien und Bulgarien aus 5300 bis 4000 v. Chr. vor. Linsen wurden in Ägypten den Toten als Speise mitgegeben.

Knoblauch

Linsen

Erbsen

Die Inkulturnahme der Linse erfolgte wahrscheinlich schon vor 10.000 Jahren im Nahen Osten. Aus Griechenland liegen Linsenfunde aus der

Die ersten Funde stammen aus der Zeit um 6750 v. Chr. aus dem vorderen Irak. Viele Hinweise für den Anbau und die Nutzung der Erbse lie-

Der Knoblauch, der aus den Steppen Zentralasiens stammen soll, wurde bereits in der Antike verwen-

gen aus dem griechisch-römischen Altertum vor.

Spargel Schon die Ägypter schätzten und kultivierten den Spargel. Pharao Echnaton und seine Gattin Nofretete ernannten den Spargel zur Götterspeise. In weiterer Folge war er auch bei den Griechen, Persern und Babyloniern sehr beliebt.

Gurken Chinakohl Kopfsalat Chicorée Radieschen Eisbergsalat Tomaten Rettich Brunnenkresse Feldsalat Endivien Blattsellerie Spinat Mangold Rotkohl Blumenkohl Kohlrabi Kürbis Paprika Broccoli Porree Knollensellerie Gartenkresse Grünkohl Möhren Fenchel Artischocken Erbsen

96,4 95,4 95,0 94,4 94,4 94,3 94,2 94,0 93,5 93,4 93,3 92,9 92,7 92,2 91,8 91,7 91,6 91,3 91,0 89,4 89,0 88,6 87,2 86,3 86,2 86,0 82,5 78,5

IMPRESSUM Herausgeber: Zweckverband KÜHLUNG Bad Doberan, Zweckverband Grevesmühlen, Zweckverband Radegast Holdorf, WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen, Zweckverbände Sude-Schaale, Zweckverband Insel Usedom Redaktion und Verlag: SPREE-PR Märkisches Ufer 34 10179 Berlin Telefon: 030 247468-0 E-Mail: agentur@spree-pr.com Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Redaktion: Dr. Peter Viertel Mitarbeit: Anette Pröber, Kerstin Schröder Fotos: Th. Pagels, A. Pröber, K. Schröder, U. Spohler, Dr. P. Viertel, Archiv Layout: SPREE-PR, J. Wollschläger (verantwortlich), M. Beyer, H. Petsch, G. Schulz, G. Schulze Druck: Kurierverlags GmbH & Co. KG Neubrandenburg




GESCHICHTE DES TRINKWASSERS

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Facetten des Wassers

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Antike – Zweistromland

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Das römische Imperium

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WASSERZEITUNG

Mittelalter bis zur Industrialisierung

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Gegenwart – Perspektiven

War es wirklich ein so dunkles Zeitalter? Nächste Etappe unserer Reise ist die Zeit zwischen dem Niedergang des Römischen Reiches und dem Beginn der Renaissance, also grob: die Spanne zwischen 500 und 1500.

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ar es wirklich dieses „dunkle Zeitalter“ (aetas obscura) oder die „Epoche der Rückständigkeit“, wie dieser Abschnitt auch bezeichnet wird? Auf den ersten Blick scheint das für die Trinkwassergeschichte zumindest in der Mitte Europas zuzutreffen. Aus Flüssen und Bächen schöpften die Menschen ihr wichtigstes Lebensmittel, andere förderten es aus einfachen Brunnen oder sammelten Regenwasser in Zisternen. In den sich entwickelnden Metropolen wie London

Eine Betrachtung von Dr. Peter Viertel oder Paris erblühte mit Beginn des 2. Jahrtausends die Zunft der Wasserträger und Wasserfahrer. Weit und breit nichts von kühnen Aquädukten und luxuriösen Thermen wie bei den Römern zu entdecken. Doch genaueres Hinsehen zeigt ein etwas anderes Bild. Insbesondere in den Klöstern bewiesen die Mönche hohen technischen Sachverstand bei der Planung von Wassernetzen, die meist aus Bleileitungen bestanden. Dem Abt des Benediktinerklosters Saint Emmerram in Regensburg wird

Das Brunnenhaus (ca. 1160 erbaut) der Magdeburger Prämonstratenserabtei Unser Lieben Frauen hat einen kreisförmigen Grundriss. sogar auf dem Grabstein mit der Inschrift „qui fecit aquaeductum plumbeum“ bescheinigt, dass er Wasserleitungen aus Blei geschaffen hat. Für Burgen und Schlösser als Machtzentren bedeutete die sichere Wasserversorgung oft eine Frage des Überlebens. Da Zuleitungen von außen durch Angreifer zerstört werden konnten, mussten „interne“ Lösungen gefunden werden. Über Brunnen, deren weltweit tiefster liegt auf der Burg Kyffhausen mit 176 m, wurde das Grundwasser „angezapft“ und mittels Handkurbeln, Spillrädern, Kreuzhaspeln, Treträdern oder -scheiben gefördert und meist über hölzerne Röhren verteilt. Allerdings musste auf den Luxus einer „Rund um die Uhr“Versorgung aufgrund der begrenzten Förderkapazität verzichtet werden. Im 13. Jahrhundert eroberte im „Sog“ der Klöster und Burgen eine zeitgemäßere Versorgung per Leitung auch die Städte. Das erste Verteilungsnetz

Der weltweit tiefste Brunnen befindet sich auf der Burg Kyffhausen.

in einer deutschen Stadt soll 1250 in Stralsund entstanden sein. Das Wasser floss in Rinnen aus Tannen- und Eichenholz, die mit Brettern abgedeckt wurden. Mit der Erfindung der „Wasserkunst“ wurde es möglich, per Schöpfrad und später durch Pumpen größere Wassermengen nach oben zu befördern und von der Schwerkraft als Motor des Fließens unabhängig zu werden. Die Lübecker schufen 1294 die älteste Wasserleitung mit einer künstlichen Hebung. Auf diese Weise erhielt das Braugewerbe täglich 3.000 bis 5.000 Liter. Indes hätte eine Forderung, die Konrad von Megenberg 1350 in dem Buch „Natur“ veröffentlichte, auch aus der heutigen Zeit stammen können: „aber daz wazzer, daz man in kupfer laitet, ist gar poes und schad, und daz man in plei laitet, ist pezzer, das in hülzeinn roern von vörhem (Föhren) holz gelaitet wirt, ist aller pest, wan daz holz ist gar luftig.“

Eindrucksvoller Blick von der Sohle des 176 m tiefen Brunnenschachts auf dem Kyffhäuser.

Das Holz-Göpelwerk im „Bornhaus“ von Schloss Augustusburg. Der langsame Umgang der Göpelochsen wird durch die große Übersetzung in günstige Hubgeschwindigkeit der Wasserkübel umgewandelt.

Ton

Profil der Filterzisterne auf der Burg Fleckenstein im Nordelsass.

Die Filterzisterne der Frankenburg (Pfalz) nach der Freilegung.

Die Brunnenstube des Klosters Maulbronn (Baden-Württemberg) aus dem 14. Jh., der Brunnen selbst stammt aus dem Jahre 1878.


UNTERHALTUNG

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I Liebe Leserinnen und Leser, dieses Kreuzworträtsel hat es in sich – so ein Kreuzworträtsel gab’s noch nie! Ich gebe es zu – hier werden ganz schön hohe Ansprüche gestellt. Durch die Bank haben nämlich alle zu erratenden Begriffe etwas mit Wasser oder Abwasser zu tun. Aber nun bitte nicht gleich die Flinte ins Wasser werfen. Probieren Sie es doch erst mal! Tasten Sie sich sozusagen mit der Wünschelrute durch die Hydrologie. Und schon wird Ihnen klar werden, dass die Wasserhärte nichts mit dem Absperrschieber zu tun hat. Flockungsmittel und Entmanganung kommen natürlich da schon eher drin vor. Also nicht gleich das Calcium mit dem Bade ausschütten, sondern über Zisternen und Hydranten scharf nachdenken. Was? Sie meinen, in meinen letzten Sätzen seien doch schon eine Menge Lösungsworte drin gewesen? Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Rätseln und Mehren der Erkenntnisse.

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3. Preis ZimmerKaskadenbrunnen

2. Preis Zimmer-Schieferbrunnen Nados Schlauchboot mit 2 Paddeln Soda-Club Peguin Wassersprudler Wasserkocher Russel Hobbs „Stylo“ Siemens-Bügeleisen mit großem Wassertank Familienbesuch (2 Erw. + 2 Ki.) im Meeresmuseum Stralsund Weleda Wildrosencremebad

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Das Lösungswort bezeichnet den Ort, in dem sich die Sinkstoffe in einer Kläranlage absetzen: A

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Waagerecht: 1 3 6 8 10 11 12 13 15 17 19 20 23 26 27 29 31

dadurch wird das Wasser abgesperrt, abgeschiebert Rute zur Suche von Wasser (ü=ue) Abflussleitungen für Abwasser Zusammenschluss von Gemeinden zum Zweck der Wasserversorgung Verfahren, um dem Wasser Eisen zu entziehen dahin flutet das Wasser aus Kläranlagen wird in bar gemessen Lehre vom Wasser Maßeinheit für verbrauchtes Wasser Wasserentnahmestellen für die Feuerwehr mikroskopisch kleine Lebewesen Havarie im Rohrsystem durch Gebrauch verunreinigtes Wasser aus ihm wird Wasser gefördert Bestandteil des Wassers (chem. Element) Einrichtung zum Messen des Wasserverbrauches (ä=ae) schädlicher Eintrag ins Grundwasser (chem. Verb.)

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Senkrecht: 2 4 5 7 9 11 14 16 18 21 22 24 25 28 30 32 33 34 35 36

Mittel, um organische Partikel im Wasser auszuflocken hängt oft mal am Wasserhahn von Calcium- und Magnesiumsalzen verursacht (ä=ae) Verfahren, dem Wasser Mangan zu entziehen Anlage zum Klären von Abwässern (ä=ae) Verstopfung durch Eisenocker Oxidationsmittel (Teil der Luft) Grenzvorgaben in der Trinkwasserverordnung wird durch Aufbereitung zu Reinwasser menschliche und tierische Ausscheidungen (ä=ae) wie kann man zu Hause Wasser desinfizieren? Feststoffe im Wasser führen zur… (ü=ue) früherer Speicher für Regenwasser Untersuchung auf bestimmte Einzelteile wichtigstes Lebensmittel Mikroorganismen, die Krankheiten hervorrufen sie drückt das Wasser in den Leitungen Lebensnotwendiges Element im Trinkwasser giftiges Schwermetall im Wasser Kurzwort für Druckerhöhungsanlage

Schreiben Sie das Lösungswort bitte auf eine Postkarte und senden Sie diese mit dem Kennwort „WASSERRÄTSEL M-V“ an: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlin. Oder per Mail an Peter.Viertel@spree-pr.com. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2010.


UMSCHAU

WASSERZEITUNG

VERBANDSMITGLIEDER IM PORTRÄT (12)

Gemeinde Kittendorf

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Kittendorf Landkreis Demmin

Zahlen & Fakten

Mit der Geschichte Kittendorfs aufs Engste verbunden ist das ehemalige Herrenhaus und heutige Schlosshotel.

Fünf Ortsteile: Bauernreihe, Clausdorf, Kittendorf, Mittelhof und Oevelgünde Einwohnerzahl: 322 Lage: an der B 194 zwischen Mecklenburgischer Schweiz und Tollensesee Gewässer: Ostpeene (23 km lang) und Großer Varchentiner See (200 ha) Gründung: vor 1250 Geschichte: • bis 1300 im Besitz des Geschlechtes von Voß • ab 1300 herrschte das Geschlecht der Reydes • Anfang des 17. Jh. gehörte es den Maltzahns • 1690 kam das Gut an die Familie von Blücher • ab 1751 bis 1945 im Besitz der Familie von Oertzen Sehenswürdigkeiten: Kittendorfer Schloss – von 1848 bis 1853 nach Plänen des Schinkel-Schülers Friedrich Hitzig erbaut; der anschließende Landschaftspark entstand nach Plänen von Peter Joseph Lenné; seit 1995 als Hotel im Besitz der Familie Trettler Dorfkirche – frühgotischer Feldsteinbau aus der Zeit um 1250; Kirchenglocke aus dem Jahre 1288 – älteste Glocke in Mecklenburg-Vorpommern; der Altaraufsatz stammt von 1603 und wurde 1751 neu zusammengesetzt

Die Wasserzeitung sprach mit der Bürgermeisterin Inge Maischak

Hier fühlt man sich zu Hause Seit 1994 hat die Pädagogin und Leiterin der Grundschule Jürgenstorf Inge Maischak in Kittendorf als Bürgermeisterin das Sagen. Jetzt kam ein zweites Ehrenamt hinzu, das der Verbandsvorsteherin des WZV Malchin Stavenhagen. WZ: Sind Sie mit den Aufgaben einer ehrenamtlichen Bürgermeisterin nicht ausgelastet? Inge Maischak: Für meine Entscheidung, an die Spitze des WZV zu rücken, war wichtig, dass die beiden Ehrenämter in der Gemeinde und im WasserZweckVerband einen gemeinsamen Nenner haben: Nämlich die Dinge so auf den Weg zu bringen, dass die Interessen der Bürger gewahrt werden. Ähneln die beiden Aufgabenbereiche aber eher nicht feindlichen Brüdern? Auf den ersten Blick vielleicht, denn als Verbandsvorsteherin achte ich auf Wirtschaftlichkeit bei allen Leistungen des WZV. Das finanzielle Wohlergehen der Menschen in unserer Gemeinde liegt mir genauso im Herzen. Doch das ist kein unüberwindbarer Widerspruch. Wie haben sie ihn gelöst? Bei allen Entscheidungen im WZV lassen wir uns davon leiten, auf lange Sicht eine qualitativ hochwertige, stabile und nachhaltige Ver- und Entsorgung mit Trink- bzw. Schmutzwasser für die Bürger zu sichern. Der Vorstand und ich setzen uns dafür ein, Regelungen des Landes zum Was-

sernutzungsentgelt zu kompensieren. Dazu führten wir Gespräche mit dem Landtagsabgeordneten Marc Reinhard und dem Bundestagsabgeordneten Matthias Lietz. Sie sehen, wir sind bemüht, die Kosten für alle Bürger im Verbandsgebiet so gering wie möglich zu halten.

Inge Maischak Wie bewerten Sie die Leistungskraft des WZV? Da ich seit 1994 der Verbandsversammlung angehöre und seit 2005 im Vorstand arbeite, habe ich die Entwicklung des WasserZweckVerbandes aus nächster Nähe mit erlebt. Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit des neuen Vorstandes mit der Geschäftsführung des WasserZweckVerbandes konnten wir erreichen, dass die Gebühren im Bereich Wasser und Abwasser stabil blieben. Mit diesem Ergebnis brauchen die Geschäftsführerin Petra Tertel und ihre Mitarbeiter keinen Vergleich mit anderen Verbänden in unserem Bundesland scheuen. Woran denken Sie dabei zuerst? In erster Linie an die gewachsene Nähe zu den Kunden. Die Mitarbeiter verstehen sich immer stärker als Dienstleister im Auftrag der Verbraucher. Ebenso große Fortschritte

gibt es beim technischen Niveau der Anlagen oder in der Qualität des Managements, wie dies auch die Zertifizierungen zeigen. Kommen wir auf das andere Ehrenamt zu sprechen. Worauf sind Sie als Bürgermeisterin stolz? Dass sich die Kittendorfer in ihrer Gemeinde zu Hause fühlen. Dazu tragen die sanierten Gebäude, die gepflegten Gärten und die vielen gemeinsam verwirklichten Vorhaben und kulturellen Veranstaltungen bei. So entstanden Spielplätze in Kittendorf, Clausdorf und Mittelhof, besitzen wir ein umgebautes neues Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. Auch sind das traditionelle Fliederfest und das Florianfest jährliche Anziehungspunkte. Ruht das alles auf Ihren Schultern? Nein, bei uns in der Gemeinde gibt es einen Kreis von Bürgern die ein besonderes Engagement zeigen. Zuerst ist dabei die gute Seele von Kittendorf, unser Gemeindearbeiter Uwe Friedrich, hervorzuheben. Dazu zählen weiter die Chorleiterin der Kittendorfer Lerchen, Heidemarie Lüders, die Volkssolidarität mit Maria Bremer an der Spitze, der Anglerverein um Diethard Wunder, die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Chef Michael Pecat sowie die ehrenamtliche Tätigkeit der langjährigen Gemeindevertreter Andrè Nörenberg, Horst Henkel, Manfred Brumshagen und Udo Kassmann. Es macht Spaß, mit so viel Unterstützung aus unserer Gemeinde, dieses Ehrenamt auszuführen.

DER WASSER-STECKBRIEF Trinkwasser Wasserwerke • Die Bürger in Kittendorf, der Kittendorfer Bauernreihe, in Mittelhof und in Oevelgünde werden mit Wasser aus dem Jürgenstorfer Wasserwerk versorgt • Die Einwohner von Clausdorf erhalten ihr Trinkwasser aus dem Wasserwerk in Varchentin, das dem benachbarten Zweckverband in Waren gehört Netz • Länge der Trinkwasser - Hauptleitungen: 9.164 m • Länge der Hausanschlussleitungen: 2.125 m Abwasser Kläranlagen • Das Abwasser der Kittendorfer Bürger wird in der verbandseigenen Kläranlage in Kittendorf gereinigt • Die Grundstückseigentümer der Kittendorfer Bauernreihe, in Mittelhof, in Oevelgünde und in Clausdorf betreiben eigene Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben Netz • Länge der Schmutzwasser-Kanäle: 2.081 m • Länge der Schmutzwasser-Grundstücksanschlüsse: 530 m • Länge der Regenwasser-Kanäle: 43 m Perspektive Für die von 1968 stammende Kläranlage in Kittendorf wird in den nächsten Jahren entschieden, ob am gleichen Standort eine moderne Anlage errichtet wird, oder ob es wirtschaftlicher ist, das Abwasser über Jürgenstorf nach Stavenhagen zu fördern. In die Entscheidung werden auch die künftigen Einleitparameter für die Kittendorfer Peene mit einfließen. In den anderen Ortsteilen wird auch zukünftig die dezentrale Abwasserentsorgung den Vorrang behalten. Investitionen Trinkwasser Hier wurden ca. 398.124 Euro für eine stabile Trinkwasserversorgung der Gemeinde eingesetzt. Folgende Beträge wurde in den einzelnen Ortsteilen in die Neuverlegung bzw. Auswechslung des Leitungsnetzes und der Hausanschlüsse investiert: • Kittendorf/Kittendorfer Bauernreihe: 247.840 Euro • Mittelhof: 66.834 Euro • Oevelgünde: 75.650 Euro • Clausdorf: 7.800 Euro Abwasser •Der WZV hat bisher ca. 73.000 Euro in das Kittendorfer Kanalnetz investiert.


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