SPECIAL
HIERGEBLIEBEN
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BR AN D PU BL I SH ER S CO MMU NIC AT IO N G m b H
H e f t 03
H e r b s t 2017
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AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
MUT ZUR LÜCKE!
EINE AUSZEIT ZWISCHEN SCHULE UND BERUF IM „GAP YEAR“ JEDE MENGE ENERGIE!
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ÜBER DEN BEVORSTEHENDEN AUSBILDUNGSBEGINN VON JAWID UND TALAL BEI DEN STADTWERKEN KIEL
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IMMER NAH AM MENSCHEN: GESUNDHEITSUND KRANKENPFLEGER/-INNEN AN DEN WESTKÜSTENKLINIKEN
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EDITORIAL Volle Vorfreude! Moin Jungs, moin Mädels. Sorry … aber wir müssen der Wahrheit ins Auge blicken: die Ferien sind bis Weihnachten erst einmal vorbei! Doch bevor ihr jetzt die Taschentücher rausholt, möchten wir eure Stimmung mit der zitronenfrischen Ausgabe ME2BE HIERGEBLIEBEN Ost & Süd etwas aufhellen. In unserem Schwerpunktthema „Gap Year – Mut zur Lücke!“ haben wir Informationen für diejenigen zusammengefasst, die zwischen Schule und Ausbildung noch etwas mehr Zeit zur Orientierung benötigen. Work-and-Travel? FSJ? Au pair? ME2BE HIERGEBLIEBEN liefert euch Infos, Fakten und Erfahrungsberichte zu euren Möglichkeiten. Und natürlich bereiten wir euch in diesem Magazin, wie immer, jede Menge Vorfreude auf das, was ihr nach dem Schulabschluss für duale Ausbildungsund Studienmöglichkeiten in Schleswig-Holsteins Osten und Süden habt. Viele unterschiedliche Ausbildungsberufe werden in diesem Heft präsentiert, u.a. bei der HANSESTADT LÜBECK, KÄSEREI HOLTSEE, den WKK, STADTWERKEN KIEL oder NORDERSTEDT, beim AZV SÜDHOLSTEIN, bei EUROIMMUN, FERRING, HOLZBAU PAGELS und der FÖRDE SPARKASSE. Noch mehr Azubiportraits, noch mehr regionale Ausbildungsplätze und alle wichtigen Adressen sowie die besten Bewerbungstipps, findet ihr – wie immer – auf me2be.de. Also, nicht rumheulen. Nach den Ferien, ist vor den Ferien! Orientiert euch gut! Eure ME2BE’s www.me2be.de www.facebook.com/me2bemag hello@me2be.de
Schule 18
Ich hab da mal ´ne Frage … Wieviel MINT steckt in dir?
Hiergeblieben 06
Hiergeblieben in der Hansestadt Lübeck Lübeck - Eine Schönheit lecker wie Marzipan
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In Buntekuh machen sie MINT Klimaschützer, Mülldetektive und Experimentierfreude in preisgekrönter Baltic-Schule Lübeck
Schüler fragen Minister Moritz Berndt befragt den neuen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins Daniel Günther
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MINT liegt ihr am Herzen Lehrerportrait Britta Zink
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Coole Berufsschule mit Dachdecker-Rap Emil-Possehl-Schule Lübeck bietet Riesenspektrum – von Berufsvorbereitung bis Berufliches Gymnasium
Mit dem Bürgermeister auf einen Kaffee Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe
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Die Azubis vom Bürgermeister Patrick, Amina und Eileen machen eine Ausbildung bei der Hansestadt Lübeck
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Max Munski Ruderer im Deutschland-Achter, Olympia-Zweiter
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Mut zur Lücke! Eine Auszeit zwischen Schule und Beruf im „Gap Year“
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Hier segeln die Optimisten! Beim Lübecker Yacht-Club lassen sich Jugendliche den Wind um die Nase pfeifen
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Editorial
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Impressum
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Was haben Selena Gomez, Lady Gaga und Heino Gemeinsam?
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Die Tore aufstossen Erfolgreiche Integrationsarbeit der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten e.V. in Kiel
Inhalt
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Jede Menge Energie! Über den bevorstehenden Ausbildungsbeginn von Jawid und Talal bei den Stadtwerken Kiel
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Wir können Karriere Immer nah am Menschen: Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen an den Westküstenkliniken
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Das erste Konto! Ausbildungsstart mit dem ersten Konto bei der Förde Sparkasse
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Natürlich aus Holz gemacht. Ausbildung bei der Holzbau Pagels GmbH in Bad Segeberg
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... alles andere ist Käse! „Pikante“ Ausbildung von Milchtechnologen in der Käserei Holtsee
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Querdenkender Azubi gesucht! Energiewender? Netzbetreuer? Zukunftsgestalter? Die Ausbildung bei den Stadtwerken Norderstedt führt Dich auf ganz neue Wege.
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Rein in die Zukunft! Nachhaltige Berufsausbildung beim azv Südholstein
AZUBIPORTRAITS 74
Milchtechnologe/-in Käserei Holtsee
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Bankkaufmann/-frau Förde Sparkasse
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Pharmakant/-in, Chemielaborant/-in Ferring GmbH
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Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Medizinisch-technische/-r Radiologieassistent/-in Westküstenkliniken
ME2BE JOBTIONARY 42
Studium oder Ausbildung Welcher Typ bist du?
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Personaler geben Tipps Ausbildungsleiterin Gunda Lampe: Stadt Lübeck sucht junge Leute in 23 Ausbildungsberufen
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Diamantschleifer: Ein Beruf mit Schliff
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Flechtwerkgestalter: Strandkorb-Kreateur
S C H Ã&#x153;LER F RAGE N MINIST E R
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M o r i t z B e r n d t (2 0) a u s K i e l , h a t i m J u l i 2 017 sein Abitur am Ber uf l ichen Gy mnasium R BZ I i n K iel gemacht.
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SCHULE
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ABI GESCHAFFT! TEXT Christian Dorbandt | FOTO MORITZ Anja Berndt | FOTO GÜNTHER Pressestelle Staatskanzlei SH
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ie wieder Schulpflicht! What a feeling! Moritz Berndt (20) aus Kiel hat im Juli 2017 sein Abitur am Beruflichen Gymnasium RBZ I in Kiel gemacht. Nach Zeugnisübergabe, Abi-Gag und Abi-Ball haben wir ihn privat getroffen und gefragt, wie es sich anfühlt, mit dem Abi in der Tasche, was ihm an der Schulzeit gut und weniger gut gefallen hat und welche Pläne er jetzt verfolgt.
„Jetzt, nach einigen Wochen, check ich erst, was für eine lange Zeit ich in der Schule verbracht habe!“ (Moritz Berndt)
„Moin. Ich heiße Moritz und hab gerade mein Abitur am RBZ I in Kiel geschafft. Ich muss sagen: Das fühlt sich super an! Jetzt, nach einigen Wochen, check ich erst, was für eine lange Zeit ich in der Schule verbracht habe! Dadurch fühlt sich alles noch besser an. Im Moment empfinde ich nur Erleichterung und Zufriedenheit. Die Umstellung von der 10. Klasse der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule auf die Oberstufe am RBZ war schwerer als erwartet. Man hat nicht viel Zeit, um sich an das neue Level zu gewöhnen, sondern wird ins kalte Wasser geschmissen. Das Niveau hatte ich definitiv unterschätzt – der Unterschied war krass. In der 11. Klasse bin ich noch zurechtgekommen, in der 12. wurde es dann immer schwieriger und ich hatte in einigen Kursen Probleme, mitzukommen. Irgendwann konnte ich den Stoff nicht mehr aufholen, sodass ich mich entschied, die zwölfte Klasse zu wiederholen. Um mich in allen Fächern zu verbessern und im neuen Schuljahr von vornherein am Ball bleiben zu können, hab‘ ich mir dann Hilfe gesucht. Das RBZ bietet dazu ein Lerncoaching an, bei dem Schüler gemeinsam mit einem Coach Lernstrategien entwickeln. Mit dieser Unterstützung und einem verbesserten Zeitmanagement, gelang es mir, den Unterrichtsstoff zuhause
nachzubereiten. Vorher hatte ich mich oft gestresst gefühlt, zwischen Schule und Fußballtraining alle Hausaufgaben und Schulvorbereitungen zu erledigen. Und für mein ganz spezielles Lieblingsfach Mathe hab ich mir Nachhilfe genommen. Alle Maßnahmen halfen mir, mein Abi schließlich mit der Note 2,8 zu absolvieren. Plan aufgegangen! Jetzt im Moment genieße ich erst mal eine kleine Auszeit und dann möchte ich gern studieren. Ich hab mich an der Christian-Albrechts-Universität auf einen Studienplatz für die Fächer Politikwissenschaft und Soziologie beworben. GMK hat mir auch während der Schulzeit immer gut gefallen und ich könnte mir gut vorstellen, später als Sozialwissenschaftler zu arbeiten und Gruppen und Gesellschaften zu beobachten. Mal schauen, was sich daraus dort für berufliche Möglichkeiten ergeben. Was mir an der Schulzeit besonders gut gefallen hat? Ich glaube, am besten haben mir die
Begegnungen mit vielen Menschen gefallen – vor allem mit vielen Mitschülern, aber auch mit einigen Lehrerinnen und Lehrern. Ich habe viel gelernt, tolle Reisen unternommen (zum Beispiel unsere tolle Prag-Reise im 12. Jahrgang!) und auch viel Unterstützung erhalten. Es hat mich zum Beispiel unglaublich motiviert, wenn mir Lehrer bestätigten, dass ich mich verbessert habe! Das hat mir dann gezeigt, dass es was bringt, sich hinzusetzen. Natürlich gab es auch Lehrkräfte, die weniger toll waren, aber das ist ja immer so … es gibt solche und solche! Jetzt bin ich gespannt, auf alles Neue, was kommt. Ich habe vor, zu jobben und dann mein Studium zum Wintersemester zu beginnen. Was dann später daraus wird, kann ich noch nicht genau sagen. Wichtig wäre mir, einfach glücklich zu sein und meinen eigenen Weg zu finden. Angst davor hab ich nicht. Im Gegenteil … ich freu‘ mich darauf!“
Welche Fragen möchtest du dem neuen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins, Daniel Günther, stellen? Moritz Berndt: Ich habe gerade mein Abitur am RBZ I in Kiel geschafft. Jedes Jahr steigt die Zahl der Abiturienten. Wird es in Schleswig-Holstein zukünftig genügend qualifizierte Arbeitsplätze für alle geben? Daniel Günther: Eine gute berufliche Ausbildung ist der Schlüssel, seinen Wunscharbeitsplatz zu bekommen. In Schleswig-Holstein sind die Aussichten für Bewerberinnen und Bewerber so gut wie lange nicht mehr: Die Zahl der Menschen ohne Arbeit geht seit Jahren kontinuierlich zurück. Die demografische Entwicklung unterstützt diese Entwicklung. Auch die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft wird das nicht 7
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D a n i e l G ü n t h e r (4 4) a b s o lv i e r t e d a s A b i t u r a n d e r Ju ngma nnschule i n Ecker nförde u nd st ud ier te a nschl ießend Pol it i k w issenschaf t, V W L und Psycholog i e . I m J u n i 2 017 w u r d e d e r C DU -P o l i t i k e r z u m n e u e n M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n S c h l e s w i g -H o l s t e i n s g e w ä h l t .
Mach’ das, was Dir Spaß macht und wofür Du brennst.“ (Daniel Günther)
grundlegend ändern. Die mittelständische Prägung unserer Betriebe trägt dazu bei, auch in Krisenzeiten zu bestehen. Wir setzen uns als Landesregierung dafür ein, durch eine mittelstandsfreundliche Politik Unternehmen ins Land zu holen und hier zu halten.“ 8
Wie verlief Ihre persönliche Berufsorientierung? War Ihnen nach dem Schulabschluss klar, dass Sie Politiker werden möchten? Planen lässt sich ein Weg in die Politik oder politische Spitzenämter sicher nicht. Ich habe nach dem Abi 1993 Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Psychologie in Kiel studiert. Und ein Jahr später hat vielleicht mein Weg in die Politik begonnen – als Kreisvorsitzender der Jungen Union in Rendsburgs-Eckernförde. Dass ich auf diesem Weg einmal in der Staatskanzlei landen würde, daran habe ich damals nicht einmal im Traum gedacht. Ich interessiere mich sehr für Politik und könnte mir auch vorstellen, später im politischen Bereich zu arbeiten. Welche Ausbildungswege gibt es, um Berufspolitiker/-in zu werden? Da gibt es keine Ausbildung. Und das ist auch gut so. Parlamente brauchen Menschen mit Lebenserfahrung, Menschen, die beruflich geerdet und die sich so Unabhängigkeit sichern. Schauen Sie in den
Schleswig-Holsteinischen Landtag. Da gibt es Landwirte und Lehrkräfte ebenso wie Anwälte, Steuerberater oder auch einen Gastwirt und einen Professor für Arbeitspsychologie. Wer in die Politik geht, braucht daneben drei Dinge: Das Interesse an Politischem, die Freude an Verantwortung und zudem ein wenig Demut und die Kraft, auch einmal Rückschläge wegzustecken. Nicht zuletzt: Ohne eine Partei und vor allem die Wähler geht es nicht. Welchen Tipp haben Sie für Schulabgänger/-innen auf dem Weg in Ausbildung oder Studium? Der beste Rat ist die Empfehlung: Mach’ das, was Dir Spaß macht und wofür Du brennst. Eine Entscheidung „nach Marktlage“ halte ich für falsch. Also bitte nicht fragen, „Wo verdiene ich am meisten?“ oder „Wo habe ich die besten Chancen für eine tolle Karriere?“, sondern eher, „Was kann ich? Was will ich?“ Dann trägt diese Entscheidung, und sie wird sich – Stichwort lebenslanges Lernen – gut weiterentwickeln.
Zukunft Steuern
Ausbildung zum Finanzwirt/ zur Finanzwirtin
Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/ zur Diplom-Finanzwirtin
Ausbildungsdauer: 2 Jahre
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Einstellungsvoraussetzungen: • Mittlerer Schulabschluss oder gleichwertig anerkannter Bildungsstand • EU-Staatsangehörigkeit
Einstellungsvoraussetzungen: • Abitur oder Fachhochschulreife • EU-Staatsangehörigkeit
Die Bewerbung geht an das Finanzamt für deinen Wohnsitz oder ein anderes Finanzamt deiner Wahl. www.schleswig-holstein.de/ausbildung
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LÜBECK Eine Schönheit lecker wie Marzipan
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iese Stadt an der Trave ist ein Phänomen: Sie gilt dank ihrer langen und reichen Geschichte als „Mutter der Hanse“ und wird gerne „Tor zum Norden“ genannt. Und das spürt man bis heute: Die „Stadt der sieben Türme“ zeigt stolz ihre berühmten Kirchen, das Holstentor als Wahrzeichen der Stadt und viele andere Juwelen in der Altstadt. Die gehört sogar zum Weltkulturerbe. Eine Perle ist sie wirklich, diese Hansestadt Lübeck – eine der schönsten Städte Deutschlands. Allein schon die Lage: Das geschlossene Stadtbild hat die Unesco 1987 zum Weltkulturerbe erklärt. Die wasserumflossene Altstadt mit ihren 1.800 denkmalgeschützten Gebäuden, historischen Gassen und verwinkelten Gängen ist eine Wohltat für die Augen und der Kern einer lebendigen Großstadt mit rund 214.000 Einwohnern, vier Hochschulen und vielen tollen Unternehmen. Stolz ist sie auf seine drei Nobelpreisträger: Der Schriftsteller Thomas Mann (1875-1955) schrieb den Jahrhundertroman „Buddenbrooks“, den viele aus dem Deutschunterricht kennen. Auch der legendäre frühere Bundeskanzler Willy Brandt (1913-1992) kommt aus Lübeck. Er hat ebenso ein eigenes Museum bekommen wie Günter Grass (1927-2015). Von ihm stammt das Buch „Die Blechtrommel“, das von einem Jungen handelt, der nicht wachsen will. Wem das zu viel schwere Kost ist, braucht als Gegengift etwas Süßes – Marzipan! Und davon hat Lübeck eine Menge, schließlich genießen Schleckermäuler in der ganzen Welt „Lübecker Marzipan“. Bei Niederegger kann man nicht nur Marzipanbrot kaufen, sondern im Café in der Fußgängerzone auch gleich Marzipantorte probieren. Wer das nicht mal probiert hat, ist selber schuld. Und wer will, kann ja auch gleich mal fragen, ob noch Azubis gebraucht werden fürs Konditorhandwerk. Aber auch viele andere Firmen von Weltruf in der Hansestadt brauchen immer gute
Mitarbeiter und Auszubildende. Der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Dräger und die Maschinenbaufirma Baader zum Beispiel. Das Biotech-Unternehmen Hahn & Co. gehört dazu ebenso zu den Großen wie der Welthandelskonzern Possehl, der über 12.000 Menschen auf der ganzen Welt beschäftigt. Bekannt sind auch die Lebensmittelhersteller Hawesta (Fisch) und Brüggen (Müsli). Richtig viel los ist im Lübecker Hafen, der als größter Ostseehafen Deutschlands gilt. Täglich laufen hier große Passagier- und Frachtschiffe ein und aus, und viele Logistikfirmen haben sich niedergelassen. Auch die Medizintechnik ist stark in Lübeck: Knapp 50 Hightech-Unternehmen haben hier ihren Sitz, viele arbeiten mit der Uni und der Fachhochschule zusammen. Und da war doch noch etwas Maritimes in Lübeck, was war das gleich? Klar, das schöne Segelschiff „Passat“ mit vier Masten liegt in Travemünde – das Ostseebad gehört praktischerweise auch zu Lübeck. Ausgestattet mit feiner Strandpromenade und breitem Sandstrand, lieben Segler und Baderatten das Urlaubsörtchen. Aber Lübeck kann auch mit anderen Stadtteilen punkten, wo es ziemlich lustig zugehen muss, wenn es nach ihrem Namen geht: Sie heißen Moisling und Buntekuh! TEXT Joachim Welding FOTOS Presseamt Lübeck
MEINE BUCKET LIST 10 Dinge, die du in Lübeck gemacht haben solltest
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Spiel‘ doch mal eine Partie Minigolf in der Wallstraße. Bananen und Kaffeefrüchte wachsen sehen – im Naturschulgarten. Eine Seefahrt unternehmen: Tretboote, Kanus und Motorboote gibt es zum Mieten an der Moltkebrücke. Singt doch mal mit anderen aus vollem Hals – im Kinder- und Jugendkulturhaus „Röhre“. Na klar – Skaten ist immer noch cool: auf der Skateboardbahn Hüxstraße. Steinzeit live erleben – im Geschichtserlebnisraum Holzhütten bauen. Tarantino und James Bond ganz nahe kommen im CineStar Filmpalast, im Filmhaus oder im Kommunalen Kino. Beim Kicken wie die Großen vom VfB Lübeck in der Hansekicker-Fußballschule lernt man Schusstechniken, Ballannahme, Pass-Spiel und dass der Ball rund ist. Segeln lernen auf Trave und Ostsee in den Ferien in der Schött-Segelschule oder in der Lübecker Segelschule. Smartphone aus und Kopf auf analog schalten – in der Jugendbücherei Lübeck in der Hundestraße gibt es Tausende Bücher zum Schmökern und Staunen. Außerdem Comics, Hörbücher, Filme, Spiele, und, ach ja, Internet gibt‘s auch.
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MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF EINEN KAFFEE Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe
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edes Kind in Lübeck kennt Bernd Saxe. Denn der Mann mit der markanten Stimme ist seit 16 Jahren Bürgermeister der Hansestadt. Bevor er hauptberuflich in die Politik einstieg, machte Saxe ganz brav eine Lehre: Mit der Mittleren Reife lernte er in Dortmund bei Siemens den Beruf des Industriekaufmanns. Später legte er bildungsmäßig nach und studierte Sozialwissenschaften (Diplom-Sozialwirt). Mehrere Jahre war er Bundesvorsitzender des Jugendwerkes der Arbeiterwohlfahrt. Im Jahr 2000 schließlich wurde der heute 62-Jährige zum Bürgermeister Lübecks gewählt. Herr Saxe, eine persönliche Frage zu Beginn: Was wollten Sie als Schüler werden? Da gab es verschiedene Wünsche: Als Kind waren es technische Berufe, später war der Journalist eine Überlegung, auch der Jurist. Auch für kaufmännische Berufe habe ich mich interessiert. Und das ist es dann ja auch geworden. Wie kam es, dass Sie sich politisch engagiert haben? Das war sehr früh. 1968 während der Studentenproteste war ich 14 Jahre alt. Damals fing ich bei der Jugendorganisation der SPD in meinem Stadtteil in Dortmund an. Es ging nicht darum, die Welt zu verändern, wenn man neu dazukam. Dann mussten Neulinge zum Beispiel die Beiträge der Mitglieder kassieren, damals noch in bar, während man von Haus zu Haus ging. Was waren Ihre Ideale, für die sie eintraten? Die Politik in Deutschland war damals ziemlich erstarrt. Wir jungen Leute hatten uns gefragt: Wie konnte das mit Hitler eigentlich passieren? Was haben unsere Eltern gemacht in den Jahren 1933 bis 1945? Das hat uns bewegt damals. Ganz bedeutend war, als Bundeskanzler Willy Brandt den Friedensnobelpreis bekam. Es war unvorstellbar, dass nach dem Holocaust und den Kriegsverbrechen der Nazis jemals ein Deutscher wieder
in der Weltgemeinschaft aufgenommen werden würde. Das war für eine ganze Generation ein Wachrütteln. Wir wollten auch, dass die Schule gerechter wird, dass Arbeiterkinder die Chance bekommen, zu studieren. Erschreckend ist, dass wir heute, 50 Jahre später, noch nicht wesentlich weiter gekommen sind. Die Hansestadt Lübeck gilt als eine der schönsten Deutschlands. Welche sind Ihre Lieblingsplätze? Zuallererst: Es ist natürlich immer ein erhabenes Gefühl, morgens in dieses schöne, alte Rathaus zu kommen. Dieses beeindruckende Gebäude mitten in der Stadt macht ein wenig demütig, weil es in Anbetracht der 850-jährigen Geschichte Lübecks signalisiert, dass man selbst nur ein ganz kleines Rädchen ist. Die Altstadt als Weltkulturerbe ist sehr schön, aber ich mag auch das Dummersdorfer Ufer, ein Naturschutzgebiet an der Trave. Wenn ich viel Zeit habe, nehme ich schon mal das Fahrrad und fahre bis nach Travemünde direkt an die Ostsee. Was macht für Sie den Reiz Lübecks aus? Es ist das große kulturelle Erbe, die grandiose Altstadt. Ich glaube aber, dass die Vielfalt den Reiz ausmacht. Lübeck lebt durch Kultur, wie Theater und Museen, aber auch durch Erlebnisse wie ein Einkaufsbummel durch die Altstadt. Dazu gehört auch die Natur am Wasser wie etwa in Travemünde. Wir haben ja fast 2 Millionen Übernachtungen von Besuchern hier. Das liegt daran, dass wir für alle Interessen und Geschmäcker etwas zu bieten haben. Was hat die Stadt für junge Leute zu bieten? Die Studierenden, von denen wir fast 10.000 hier haben, sagen: Studieren ist heute anspruchsvoll geworden, auch stressig. In der knappen Freizeit wollen sie etwas erleben, genießen. Ich kann am Strand spazieren gehen oder mich mit Freunden im Kino in der Stadt treffen und vieles andere mehr. Die Vielfalt der Möglichkeiten macht
den Reiz aus, denke ich. Wir haben allein fünf alternative Theater, und auch die Junge Bühne am städtischen Theater kann jungen Leuten eine Menge vermitteln. Als Hansestadt schaut Lübeck auf eine spannende Geschichte zurück – das neue Hansemuseum bereitet das Thema modern, interaktiv und audiovisuell auf. Auch das Buddenbrookhaus, das der Schriftstellerfamilie Mann gewidmet ist, würde ich jungen Leuten ans Herz legen. Die großen Nobelpreisträger und Lübecker Willy Brandt und Günter Grass waren hier zuhause. Ein Besuch der Gedenkhäuser lohnt sich immer. Wie gelingt es, junge Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan zu integrieren? Das ist einfacher als viele glauben, denn die jungen Leute sind hochmotiviert. Das wichtigste im Moment ist die Sprache. Ohne Deutschkenntnisse funktioniert es nicht. Wir bieten deshalb verpflichtend Sprachkurse für jeden an, in der Schule sind es die DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) in allen Stadtteilen. Lehrer berichten mir, dass der Lernwille bei den Kindern aus diesen Bürgerkriegsländern grenzenlos groß ist. Integration ist nichts für Sontagsreden. Woraus es ankommt, ist, wie Integration im Alltag gelebt wird! Wenn es uns nicht gelingt, den syrischen Flüchtling ins nachbarschaftliche Leben im Sportverein, in der Kirche oder beim Einkaufen auf dem Marktplatz einzubeziehen, dann scheitert Integration. Was macht der Mensch Bernd Saxe am liebsten, wenn er nicht im Dienst ist? Ich lese sehr viel, ich mache auch Sport – Radfahren und Segeln. Und ich versuche, jeden Tag eine halbe Stunde Bewegungstraining für die Fitness zu machen, was mir leider nicht jeden Tag gelingt.
Herr Bürgermeister, vielen Dank für das Gespräch. TEXT Joachim Welding FOTO Michael Ruff
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DIE AZUBIS VOM BÜRGERMEISTER
Pa t r i c k Kr y s z t o n (18) a u s Lü b e c k , Au s z u b i l d e n d e r z u m In d u s t r i e m e c h a n i k e r, Fa c h r i c h t u n g In s t a n d h a l t u n g, i m 3. L e h r j a h r b e i d e n E n t s o r g u n g s b e t r i e b e n Lü b e c k .
„Dass ich einen Handwerksberuf erlernen werde, war mir schon früh klar. Als ich dann ein Praktikum gemacht habe, wusste ich, dass ich Industriemechaniker werden möchte. Mir gefällt besonders gut, dass der Beruf abwechslungsreich ist und kein Tag wie der andere verläuft. Zu Beginn der Ausbildung lernt man die Grundlagen wie Bohren, Sägen, Feilen und Messen. Wenn das sitzt, wird man Schritt für Schritt in die Werkstattarbeit eingebunden. In der Berufsschule lernen wir die Technische Mathematik, technische Zeichnungen zu lesen bis hin zur Programmierung von computergesteuerten CNCMaschinen und elektropneumatischen Anlagen. Wer Spaß an handwerklichen Tätigkeiten hat und gerne an Maschinen arbeitet, dem kann ich diesen Beruf wirklich empfehlen.“
Am i n a M i r i (21) a u s M ö l l n , Au s b i l d u n g z u r Ve r wa l t u n g s f a c h a n g e s t e ll t e n i m 1. L e h r j a h r b e i d e r H a n s e s t a d t Lü b e c k .
„Bei der Nordjobmesse in Lübeck wurde ich auf die Ausbildung in der Verwaltung aufmerksam. Ich spürte, dass das etwas für mich sein könnte: Da ich ein kommunikativer Mensch bin, gefallen mir der Umgang und die Auseinandersetzung mit den Anliegen der Bürger in diesem Bereich besonders gut. Außerdem kommt man immer wieder in andere Abteilungen, wo wir Azubis neue Schwerpunkte kennenlernen. Das macht die Ausbildung interessant. Als meine Familie von meinem Berufswunsch erfuhr, war sie nicht so begeistert. Sie hatten Vorurteile und dachten, ich müsste den ganzen Tag im Büro sitzen. Dem ist aber nicht so! Diese Ausbildung kann ich nur empfehlen. Man sollte sich bloß nicht von Vorurteilen gegenüber der Verwaltung verunsichern lassen, sondern sich selbst ein Bild machen und von den positiven Seiten überzeugen. In meiner Freizeit bin ich sportlich aktiv und mit Freunden in der Natur unterwegs.“ 14
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„Spannend: Die Aufgaben in der Verwaltung sind besonders vielfältig und abwechslungsreich. Sie reichen von der Geschäftsstellentätigkeit, Rechnungsprüfung, Leistungsbearbeitung bis hin zur Betreuung der Bürger im Büro der Bürgerschaft. Ausschlaggebend für meine Berufswahl waren neben der Zukunftssicherheit die Arbeitszeiten. Weil ich zwei kleine Kinder habe, wollte ich einen Beruf ergreifen, in dem sich Beruf und Familie prima vereinbaren lassen. Toll finde ich, dass ich mit der Ausbildung in Teilzeit bei der Stadt die Berufsausbildung absolvieren kann. Alle sechs Monate lernen wir einen neuen Bereich kennen. Einmal in der Woche geht`s zur Berufsschule und einen Nachmittag pro Woche haben wir verwaltungsinternen Unterricht. Hier geht es um das Kommunal-, Verwaltungs- und Sozialrecht. Mit etwas Fleiß und Diziplin ist das gut zu schaffen. Verwaltung kann Spaß machen und einen fordern und fördern. Du solltest ein Interesse an der Arbeiten mit Gesetzen mitbringen.“
TEXT Joachim Welding FOTOS Michael Ruff
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MAX MUNSKI RU DERER IM DEUTSCHL AN D-ACHTER, OLY MPIA-Z WEITER
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ach dem Olympia-Triumph von Rio durfte sich der Lübecker Max Munski in seiner Heimatstadt umjubeln lassen: Der 28-Jährige Spitzenruderer hatte mit dem Deutschland-Achter bei Olympia 2016 die Silbermedaille erkämpft. Bevor es soweit war, musste der Lehramtsstudent ein halbes Leben lang in Rennbooten trainieren. Im Fernsehen erlebten die Zuschauer einen ausgelassenen Max Munski, der sich Ende August 2016 im offenen, roten Doppeldecker-Bus durch seine Heimatstadt Lübeck kutschieren ließ. Freunde, Familienangehörige und Vereinskumpel feierten den Blondschopf mit einer Musikanlage und einer Bar. Von unten winkten die Fans, die Max mit Selfies und Autogrammen versorgte. Natürlich führte die Route auch am berühmten Holstentor vorbei. „Was hier gerade abgeht, ist einmalig“, sagte Max Munski ins NDR-Mikro. „Ich hatte etwas erwartet, aber nicht so viel. Es macht total Spaß, weil alle aus dem Verein mitmachen und sich genauso doll über die Silbermedaille freuen, wie ich mich selbst!“ Seinem Verein, die Lübecker Rudergesellschaft, hält Max seit über 15 Jahren die Treue. Aber den Kontakt zum Wassersport bekam er kurioserweise auf dem Trockenen und eher zufällig: An einem kalten Wintertag begleitete der Großgewachsene einen Freund in eine Sporthalle zum Training der Ruderer. „Ich habe da mitgemacht, mit Rudern hatte das aber noch nicht viel zu tun. Im Frühjahr habe ich mich in der Gruppe so wohl gefühlt, dass ich weiterma-
chen wollte“, erinnert sich Max Munski. Es gefiel ihm schließlich so gut, dass er bis heute dabei geblieben ist – und wie! Denn seitdem hat er sein halbes Leben im Rennboot verbracht, trainiert, geschwitzt, gekämpft, triumphiert – anfangs im Vierer, dann im Zweier, zuletzt im kultverdächtigen Flaggschiff, dem Deutschland-Achter. Dabei hat er eine ganze Reihe Titel, Pokale und Medaillen gesammelt. „Ich habe gemerkt, wie anspruchsvoll das Ganze ist und wie sehr man sich konzentrieren muss. Das hat mich angetrieben“, meint der 1,96 Meter große Athlet. Seine erste Medaille hatte der Jugendliche im schleswig-holsteinischen Friedrichstadt bei einer regionalen Regatta gewonnen. Hier konnte er erstmals sein Ausnahmetalent beweisen – er holte als einziger der Mannschaft einen Sieg. Nachdem sein Trainer Björn Lötsch das Riesenpotenzial bei Max erkannte, förderte er ihn mit intensivem Training. So startete er 2001 auf Landesebene durch und qualifizierte sich für den Bundeswettbewerb. Bei seinem ersten großen Wettkampf belegte er immerhin den siebten Platz. 2003 kam der nächste große Erfolg: Der Hüne durfte bei der Deutschen Meisterschaft im Junioren-BAchter mitrudern. Max: „Ich habe deutlich mehr Aufwand betrieben und das hat sich ausgezahlt!“ Nach vielen weiteren Erfolgen, unter anderem im Vierer, schaffte Max den Sprung in die Königsklasse – den Deutschland-Achter. Er holte den Europameistertitel und wurde Vizeweltmeister. Seitdem zählt der Lübecker im Team zu den festen Größen. Das absolute
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Highlight sollte aber noch folgen: Olympia in Rio 2016. „Ich will mir diesen Traum erfüllen, dafür werde ich alles geben“, hatte er in der Olympiavorbereitung gesagt. Dafür musste er vorübergehend von Hamburg nach Dortmund ziehen, um intensiver mit der Mannschaft trainieren zu können. Die Familie und die Freundin mussten warten, und auch das Lehramtsstudium stellte er erst einmal zurück. Schließlich richtete sich im Sommer der Blick von Millionen Fans nach Rio: In einem umkämpften Finale musste sich das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes dem Erzrivalen Großbritannien schließlich geschlagen geben. Im Ziel fehlten dem deutschen Paradeboot gerade mal 1,33 Sekunden! Vollkommen erschöpft hockten die deutschen Ruderer minutenlang auf ihren Sitzen, die Enttäuschung sah man in ihren Gesichtern. Doch die große Freude über Silber folgte schon wenig später bei der Rückkehr nach Deutschland. Die Ruderer waren mächtig stolz, als sie von Bundespräsident Joachim Gauck das Silberne Lorbeerblatt verliehen bekamen – die höchste staatliche Auszeichnung für sportliche Leistungen. Jetzt will Max Munzki noch zwei Jahre an der Weltspitze mitrudern und dann seine Sportlerkarriere an den Nagel hängen. Schließlich warten das Studium und die Freundin auf ihn! TEXT Joachim Welding FOTOS Deutschland-Achter GmbH
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ICH HAB DA MAL ‘NE FRAGE ... W IE V IEL MINT S TECK T IN DIR? Die Baltic-Schule Lübeck ist eine von sieben MINT-Schulen in SchleswigHolstein. Hier können die Schülerinnen und Schüler in Projekten ihre Stärken beim Tüfteln, Werkeln und Experimentieren ausprobieren – zum Beispiel beim Klima-Kurs oder mit den Umweltdetektiven. Vier Schüler aus der 13. Klassenstufe erzählen.
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Florian Lotties, 18 „Wir haben so viel über praktischen Klimaschutz gelernt, dass ich zuhause meine Eltern von Energiesparmaßnehmen überzeugen konnte – wie man richtig lüftet, zum Beispiel. Jetzt recherchiere ich privat über die neuesten Entwicklungen zum Thema Klimaschutz und informiere die anderen Schüler am schwarzen Brett darüber. Mein Wirtschaftspraktikum habe ich beim Lübecker Gebäudemanagement gemacht – das hat meinen Berufswunsch weiter gefestigt: Ich will nach dem Abi unbedingt Umweltingenieurwesen an der Fachhochschule Lübeck studieren.“
Berat Kaya, 18 „Mein Chemielehrer hat mich mit seinem spannenden Unterricht motiviert, mich für NaWi zu begeistern. Denn die Praxisprojekte waren lehrreich und unterhaltsam zugleich. So waren wir zum Beispiel nachts in der Schule unterwegs, um versteckte Stromfresser aufzuspüren. Dabei haben wir einen vergessenen Kühlschrank entdeckt, der dauernd lief, obwohl er gar nicht gebraucht wurde. Privat interessierten mich schon früher spektakuläre Naturphänomene wie Tornados und Vulkanausbrüche. Nach dem Abi werde ich wahrscheinlich Jura studieren – damit kann man Richter, Rechtsanwalt oder Staatsanwalt werden. Wenn es klappt, will ich mich später auf Umweltrecht spezialisieren.“ 20
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Ayleen Kreutzer, 19 „Bei unserem Lehrer hat mir NaWi sofort viel Spaß gemacht. Wir haben schwierige Themen wie das Klima sehr praktisch gelernt: Hochdruck- und Tiefdruckgebiete anhand von Kerzen dargestellt oder Meeresströmungen im Wasserbecken simuliert. Wenn jeder etwas tut, können wir alle viel erreichen – Energie sparen zum Beispiel. Weil mich das Thema so begeistert, werde ich auch beruflich in diese Richtung gehen: Klima, Klimaforschung oder Klimaschutz. Mal sehen.“
Atakan Herd em, 19 „Schon in der 9. Klasse fand ich den Klima-Kurs total interessant. Wir sind selbst rausgegangen und haben mit einer Wärmebildkamera untersucht, an welchen Stellen unsere Schule schlecht gedämmt ist und viel Wärme verliert. Klasse finde ich, dass man von den Ergebnissen viel nach Hause mitnehmen kann. So weiß ich inzwischen, wie ich zum Beispiel bei der Playstation Strom sparen kann. Mein Berufswunsch hat aber mit MINT nichts zu tun: Ich will Polizist werden!“ TEXT Joachim Welding FOTOS Michael Ruff
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IN BUNTEKUH MACHEN SIE MINT Klimaschützer, Mülldetektive und Experimentierfreude in preisgekrönter Baltic-Schule Lübeck
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as ging ja schon mal gut los: Die pfiffigen Schüler und Lehrer der Baltic-Schule traten beim Bundeswettbewerb „Klima & Co.“ an und setzten sich gegen 114 andere Schulen durch. So gewannen sie den dritten Platz und 20.000 Euro Preisgeld! Seitdem gehören Energiesparen und Klimaschutz fest zum Schulprogramm. Jeder lernt hier, wie man richtig heizt und Strom spart. Und warum es wichtig ist, Apfelbäume zu pflanzen.
die Lehrer kamen nicht ungeschoren davon: „Wir haben festgestellt, dass die Kaffeemaschine im Lehrerzimmer sogar in der Nacht eingeschaltet war. Mit einer Zeitschaltuhr haben wir das geändert.“
Die 11. Klasse hatte einen Traum: Gemeinsam mit Bio- und MINT-Netzwerklehrerin Birgit Sprengel stellten sie die eigene Schule richtig auf den Kopf: „Wir wollten herausfinden, wo Heizenergie verschwendet wird und wieviel Strom man sparen kann“, erinnert sich Schüler Atakan Herdem (19). Dazu haben die Schüler in ihrer Freizeit gemeinsam mit Studenten aus Lübeck die Wärmeverluste untersucht – mit einer supermodernen Wärmebildkamera, die mit bunten Farben gnadenlos aufzeigt, wo viel zu viel wertvolle Wärme am Gebäude austritt.
„Die tolle Chance haben wir genutzt: Das Preisgeld von 20.000 Euro aus dem Wettbewerb haben wir gleich in neue Projekte zum Klimaschutz eingesetzt“, erzählt Britta Zink, stellvertretende Schulleiterin und MINT-Netzwerklehrerin. Schüler dämmten gemeinsam mit Handwerkern die Heizungsrohre, die auch gleich die Heizungsanlage modernisiert haben. Ein „grünes Klassenzimmer“ auf einer ehemaligen Asphaltfläche entstand in Eigenarbeit. Und dann kamen auch noch die Stadtwerke Lübeck ins Spiel: „Wir haben eine Klimapartnerschaft mit den Energie-Experten gestartet, um in Projekten mit den Schülern so viel Wärme und Strom wie möglich an unserer Schule einzusparen“, erzählt Britta Zink. „Das ist ein großer Beitrag für den Klimaschutz, denn so wird eine Menge klimaschädliches Kohlendioxid eingespart.“ Schülerplakate fordern alle an der Schule auf: „Fenster auf – Heizung aus!“ oder auch „Letzter raus – Licht aus!“. Dann heißt es auch noch „Bye bye Standby!“ – eine Aufforderung, den roten Knopf immer auszuschalten, wenn Elektrogeräte nicht gebraucht werden.
„Um die Stromfresser ausfindig zu machen, sind wir nachts durch die Schule gestreift – das war richtig cool. Dabei haben wir auch gleich einen Kühlschrank gefunden, der zwar munter Strom verbrauchte, dabei aber gar nicht gebraucht wurde. Den haben wir als erstes ausgeschaltet und entsorgt“, erzählt der 18-jährige Berat Kaya. Auch
Damit alle Klassen erfahren, wie sie in der Schule und auch zuhause Heizenergie und Strom sparen können, haben sich 40 Schüler zu Energiescouts weitergebildet. Damit dürfen sie alle Klassen besuchen, um die anderen Schüler über richtiges Energiespar-Verhalten zu informieren. Die ganze Schule engagiert sich außerdem
Nach dem umjubelten Triumpf beim Klima-Wettbewerb dauerte es auch gar nicht lange, bis die Grund- und Gemeinschaftsschule zu einer von vier MINT-Schulen in Schleswig-Holstein gekürt wurde. Hier weiß jedes Kind, was MINT bedeutet: Denn mit Mathe, Informatik, NaWi und Technik kennen sie sich aus in der Schule in Buntekuh – das ist der lustige Name für den Lübecker Stadtteil. Mittendrin liegt die schöne MINT-Schule, hier unterrichten 82 Lehrer 1.100 Schüler – vom Erstklässler bis zum Abiturienten.
beim Mülltrennen, und die beste Klasse heimste dabei sogar ein Preisgeld ein. Schüler-Mülldetektive sind regelmäßig im Stadtteil unterwegs, damit Buntekuh seinem Namen alle Ehre macht und lebenswert bleibt. Auf spannenden Fahrten und Exkursionen schauen die Baltic-Schüler über den eigenen Tellerrand – so auch als sie mit dem Schiff raus zum Offshore-Windpark bei Helgoland düsten, um sich die riesigen Windkrafträder aus der Nähe anzuschauen. Längst hat die Baltic-Schule das Thema Klima fest in den Lehrplan verankert. Seit vielen Jahren gibt es Klimakurse im Wahlpflichtbereich. Der Kurs in der zehnten Klasse plante jetzt eine Pflanzaktion von Apfelbäumen mit Naturschutzexperten auf dem Schulgelände. Dabei erfuhren sie, dass Lübeck eine große Tradition als Obststadt hat. Und sie erlebten ganz neue Geschmacksrichtungen beim Apfel-Vernaschen. Aber was haben Äpfel überhaupt mit Klimaschutz zu tun? „Die klimaschädliche Kohlendioxid-Konzentration in der Luft wird gesenkt und Transportkosten gespart“, weiß Britta Zink. Und, na klar: „Unsere heimischen Äpfel sind nicht nur gesund – sie schmecken einfach besser!“ TEXT Joachim Welding FOTOS Michael Ruff
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LEHRERPORTRAIT BRITTA ZINK
JAHRGANG: 1973 BERUF: LEHRERIN UND STELLVERTRETENDE SCHULLEITERIN LIEBLINGSSPEISE: PASTA IN ALLEN VARIANTEN HOBBYS: YOGA UND KLAVIERSPIELEN LIEBLINGSKÜNSTLER: BEETHOVEN
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SCHULE: BALTIC-SCHULE LÜBECK LIEBLINGSZITAT: „WER NICHTS WEISS, MUSS ALLES GLAUBEN“ LIEBLINGSORT: DIE GARTENBANK ZUHAUSE IN LÜBECK WICHTIGSTES WERKZEUG: COMPUTER
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MINT LIEGT IHR AM HERZEN
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ie bringt MINT an der Baltic-Schule Lübeck mit viel Leidenschaft voran. Die stellvertretende Schulleiterin Britta Zink bildet mit ihren KollegInnen Birgit Sprengel, André Adam und Andreas Schulze ein „Dream-Team“, wenn es um Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik geht. Dabei kümmern sich die MINT-Netzwerk-LehrerInnen nicht nur um die Schüler, sie halten auch den Kontakt zu den sechs anderen MINT-Schulen in Schleswig-Holstein. So bleibt die Baltic-Schule immer auf dem neuesten Stand, denn MINT ist ständig in Bewegung. Staunen über die Naturphänomene rund um uns herum – diese Fähigkeit hat sich Britta Zink bewahrt. „Ich gehe immer mit einem offenen Blick durch die Welt“, erzählt die 43-jährige Bio- und Geschichtslehrerin. Doch sie mag es auch, hinter die Kulissen zu schauen, Dinge zu hinterfragen: Warum ist das eigentlich so und nicht anders? Und: Was kann man ändern, um unser Leben und die Umwelt zu verbessern? Da fällt es nicht schwer zu glauben, dass Biologie ihr absolutes Lieblingsfach ist. Typisch MINT eben! Und typisch Britta Zink! Frau Zink, wie war denn Ihre eigene Schulzeit? Ich bin immer total gerne zur Schule gegangen und habe mich dort wohl gefühlt. Ich mochte immer gerne Fragen stellen und Fragen beantwortet bekommen. Was war Ihr Traumberuf als Abiturientin? Ich wollte entweder Ärztin oder Lehrerin werden. Ich hatte für beides eine Studien-
platzzusage, letztlich habe ich mich dann für das Lehramt entschieden. Wie und wann haben Sie Ihren Traumberuf gefunden? Ich wusste bereits in der Grundschule, dass es schön ist, Lehrer zu sein. Ich mochte immer schon gerne Dinge erklären. Und ich mag es einfach, mit jungen Menschen zusammenzuarbeiten.
„Ich habe schon als Kind mit Lego gespielt. Naturwissenschaftliche Fragen interessieren mich schon immer.“ Wer waren Ihre wichtigsten Ratgeber? Ich hatte immer tolle Lehrerinnen, die gute Vorbilder waren und die ihre Arbeit mit ganz viel Herzblut gemacht haben. Das waren meine Deutschlehrerin und die Lehrerin für Pädagogik und Psychologie. Die beiden Frauen fand ich klasse. Damals habe ich als Schülerin gedacht: So wie sie möchte ich auch arbeiten! Waren damals schon die Naturwissenschaften Ihr Ding? Ja, ich habe schon als Kind mit Lego gespielt. Naturwissenschaftliche Fragen interessieren mich schon immer. Ich kann gar nicht sagen, woher diese Neugierde kommt. Ich gehe mit einem offenen Blick durch die Welt, wundere mich über Vieles, ich freue mich an der Vielfältigkeit der Dinge und hinterfrage sie anschließend gern.
Wenn Sie ein ganz neues Schulfach einführen dürften – was wäre das? Keins. Biologie ist das beste Fach, das es gibt (lacht). Mit welchem Promi würden Sie sich gerne mal treffen? Ich hätte gerne mal den früheren Bundeskanzler und Nobelpreisträger Willy Brandt kennengelernt. Weil mich der Politikwandel besonders interessiert, der Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre vieles in Deutschland verändert hat. Damals hat Brandt die Politik stark beeinflusst, auch mit seinem Motto „Wir wollen mehr Demokratie wagen“. Das passt zu Lübeck, weil er hier geboren wurde, das passt auch zu mir, passt aber nicht zu MINT (lacht). Welche fünf Wörter passen zu Ihnen? Geduldig. Wissbegierig. Humorvoll. Gut organisiert. Ausgeglichen, mit viel innerer Ruhe. Welchen Rat geben Sie jungen Menschen mit auf den (Lebens-)Weg? Folge deinen eigenen Neigungen! Selbst, wenn im ersten Augenblick viel dagegen spricht, zum Beispiel weil dein Lieblingsberuf auf dem Arbeitsmarkt kaum gefragt ist. Wichtiger ist: Wenn es dich wirklich interessiert, folge deinem Gefühl. Denn dann findet sich immer ein Platz für dich im Leben. Vieles findet sich, wenn man das, was man gerne möchte, mit vollem Engagement macht. TEXT Joachim Welding FOTO Michael Ruff
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COOLE BERUFSSCHULE MIT DACHDECKER-RAP Emil-Possehl-Schule Lübeck bietet Riesenspektrum – von Berufsvorbereitung bis Berufliches Gymnasium
Allein die Berufsschule an der Emil-Possehl-Schule (EPS) in Lübeck lässt so manchen künftigen Azubi grübeln: Über 40 Berufe stehen hier zur Auswahl – von den Bereichen Agrar und Bautechnik über Elektronische Nachrichtentechnik und Energietechnik bis zu Farbe, Raum und Holztechnik. Auch Fahrzeugtechnik und Metalltechnik gehören zum Spektrum. Wer draufsatteln will, kann seine Fachhochschulreife oder sein Abi mit Berufsorientierung anschließen und damit ein Studium beginnen. 26
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Wenn 3.700 Schüler in die EPS strömen, ist da schon einiges los auf dem Schulgelände an der Kerschensteiner Straße im Stadtteil St. Lorenz. Wer war dieser Emil Possehl (1850-1919) eigentlich? Der Mann galt vor über 100 Jahren als einflussreichster Unternehmer und reichster Mann Lübecks. Der gemeinnützige Förderer hat viel für die Stadt getan. Das große Industrieunternehmen Possehl besteht bis heute, und bis heute fördert die Possehl-Stiftung viele soziale und kulturelle Projekte – auch für Jugendliche. Dabei macht die Emil-Possehl-Schule Berufsbildung für alle möglich, so als wäre es ein Programm des großen Stifters gewesen: „Egal ob Gemeinschaftsschüler oder Gymnasiast – alle haben die Möglichkeit, weitere schulische oder berufliche Abschlüsse zu erlangen. Sogar ein Einstieg ohne ersten allgemeinbildenden Schulabschluss ist möglich“, erzählt Schulleiter Jörn Krüger. Und so geht es los: In der Abteilung Berufsvorbereitung bekommen Jugendliche die Chance, den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss nachzuholen – und damit eine „Eintrittskarte“ zu einer Lehrstelle zu bekommen. Mit dieser Qualifikation können Schülerinnen und Schüler in die Unterstufe der Berufsfachschule aufgenommen werden. Nach einem erfolgreichen Abschluss können sie in einem weiteren Jahr den mittleren Schulabschluss erreichen. Ein guter mittlerer Schulabschluss ist Voraussetzung, um im Beruflichen Gymnasium innerhalb von drei Jahren das Abitur zu erlangen. Während der Berufsausbildung gibt es an der EPS aber weitere Chancen, einen höheren Bildungsabschluss zu erreichen. Für Azubis, die mit dem mittleren Schulabschluss in die Berufsausbildung eintreten, bietet die EPS Zusatzunterricht an, damit sie die Fachhochschulreife schaffen. Nach bestandener Prüfung können die Schüler
in einem Jahr an der Berufsoberschule ihre fachgebundene Hochschulreife erlangen und damit an einer Technischen Uni oder mit der Hochschulreife jedes Fach studieren. Wer später lieber an einer Fachhochschule studieren will, kann an der EPS die Fachoberschule besuchen. Für Azubis ist die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule natürlich am wichtigsten. Und da bietet die EPS mit modern ausgerüsteten Klassenräumen, Werkstätten und Labors allerbeste Voraussetzungen. Das Spektrum der Berufe ist supergroß – darunter sind „Klassiker“ wie Kfz-Mechatroniker/-in, Tischler/-in, Gärtner/-in oder Industrieelektriker/-in. Aber auch „junge“ Berufe werden hier unterrichtet – vom Hochbaufacharbeiter/-in über Systemelektroniker/-in und Technischer Produktdesigner/-in bis zu Bauten- und Objektbeschichter/-in. Wer sich genauer informieren will, sollte unbedingt auf die Homepage klicken: www.epshl.de/ bildungsgaenge/berufsschule/. „Es ist uns ganz wichtig, für die vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten für Absolvent/-innen der Berufsschule zu werben“, betont Schulleiter Krüger. Eine solche Möglichkeit stellt die Fachschule an der EPS dar, in der Techniker ausgebildet und in der Fachrichtung Wirtschaft fortgebildet werden. Sei es der Zugang zu einem Studium über einen zusätzlich erworbenen Schulabschluss oder eine berufliche Weiterqualifikation. Auch Meister/-innen sowie Techniker/-innen können neben den vielfältigen Beschäftigungsangeboten die Berechtigung für einen Hochschulzugang erlangen! „An den Berufsbildenden Schulen erhalten Schüler die
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beste Vorbereitung auf ein technisches Studium. „Das bestätigen uns die Hochschulen immer wieder“, sagt der Schulleiter. Wie gut die Absolventen der EPS sind, zeigte stellvertretend Alexander Bauer: Er wurde 2014/15 Landessieger in der Ausbildung der Maler und Lackierer. Nachdem er als Innungsbester seine Abschlussprüfung ablegte, wollte er beim Landeswettbewerb glänzen: Er bereitete sich unter anderem in der Malerwerkstatt der Schule vor. Dann belegte er beim dreitägigen Landeswettbewerb auf der Messe Nordbau in Neumünster schließlich den ersten Platz! Richtig musikalisch geht es an der Landesberufsschule für die Dachdecker zu, die auch zur EPS gehört: Dort schrieb Fachlehrer Michael Heinze einen coolen Rap-Song, um seine Schüler/-innen zu motivieren. Weil so mancher Probleme hat, sich die Formeln bei der Dacheinteilung zu merken, motivierte er die Schüler, mit ihm am Nachmittag ein Dachmodell zu bauen, ein Video zu drehen und den Song in einem professionellen Tonstudio einzuspielen – „Di-da-Dachdecker!!“. Das witzige Ergebnis könnt Ihr bei Youtube („Sparreneinteil Rap“) bewundern! TEXT Joachim Welding FOTOS Emil-Possehl-Schule
Emil-Possehl-Schule Georg-Kerschensteiner-Str. 27 23554 Lübeck Tel. 451/122 86 900 www.epshl.de 27
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Mut zur Lücke! Eine Auszeit zwischen Schule und Beruf im „Gap Year“ TEXT Vanessa Strehlow | ILLUSTRATIONEN Shutterstock
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bitur nach 12 Jahren, mit 17 an die Uni und mit 21 auf den Arbeitsmarkt – so dachten es sich die Bildungspolitiker bei der Umstellung von G9 auf G8. Wenn die letzte Prüfung geschrieben, das Zeugnis vergeben und das Material des gesamten Schullebens in den Keller geräumt ist, bleibt für viele Schüler/-innen jedoch eine Frage offen: Was möchte ich beruflich überhaupt machen?
lebst du wie ein Familienmitglied mit einer Gastfamilie unter einem Dach. Du lernst somit hautnah die fremde Kultur kennen und verbesserst deine sprachlichen Fähigkeiten rund um die Uhr. Im Gegenzug betreust du die Kinder und erledigst leichte Hausarbeiten. Wie viele Stunden du arbeitest und was deine Aufgaben sind, hängt in erster Linie von den Bedürfnissen deiner Gastfamilie ab.
Die Möglichkeiten werden immer vielfältiger und wer seine Schulzeit um ein Jahr verkürzt, verliert auch ein Jahr der beruflichen Orientierung. Dieses holen sich Schulabgänger/-innen immer häufiger auf eigene Faust wieder – indem sie ein sogenanntes „Gap Year“ einlegen. Eine Auszeit. Zeit zum Durchatmen. Zeit, in der Erfahrungen gesammelt und auf die innere Stimme gehört wird. Studien zeigen, dass mittlerweile rund 56 Prozent der künftigen Studierenden eine Pause nach der Schule einlegen wollen. Die große Mehrheit von ihnen möchte ins Ausland, etwa zehn Prozent planen ein freiwilliges soziales Jahr und knapp drei Prozent wollen sich zum freiwilligen Wehrdienst melden (Trendence-Institut, 2017).
Wer es bodenständig und ruhig mag oder mit Kindern eher weniger anfangen kann, könnte sich für einen Farmstay-Aufenthalt interessieren. Bei der Ernte helfen, Tiere pflegen oder den Haushalt schmeißen: Es gibt genügend Arbeit auf Gemüsefarmen, in Tierzuchtbetrieben, auf Ponyranches und vielen anderen ländlichen Betrieben. So ein Job abseits der Großstadthektik, inmitten einer beeindruckenden Landschaft, ist für jeden möglich, der einen Führerschein hat und körperlich fit ist.
Go abroad Das Visum ist günstig, du sammelst erste Arbeitserfahrungen und deine Ersparnisse bleiben weitestgehend unangerührt: Am beliebtesten für ein Gap Year im Ausland ist das Work-and-Travel-Programm. Das Leben und Reisen im fremden Land wird hierbei durch Gelegenheitsjobs vor Ort finanziert. Vom Kellnern, über Fabrikarbeit bis hin zum Bloggen – so gut wie alles ist möglich. Und das Beste ist, dass du durch die Arbeit vor Ort meist in Nullkommanichts Einheimische kennenlernst und deine Sprachkenntnisse schnell verbesserst. Gehst du lieber auf Nummer Sicher, möchtest aber dennoch dein Geld im Ausland verdienen, solltest du dich genauer über Au-Pair-Programme informieren. Bei diesen
Möchtest du während deines Auslandsaufenthaltes in erster Linie für andere da sein? Eine besonders selbstlose Möglichkeit, das Gap Year im Ausland zu verbringen, ist die Freiwilligenarbeit. Programme, wie der Europäische Freiwilligendienst, Kulturweit, Weltwärts oder der Internationale Jungendfreiwilligendienst helfen dir bei der nötigen Finanzierung. Du bewirbst dich hierfür bei einer Entsendeorganisation, die dann gemeinsam mit dir nach einem Aufnahmeprojekt im Ausland sucht. Neben Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung wird meist auch deine Versicherung sowie ein Taschengeld gezahlt. Die möglichen Tätigkeitsbereiche sind vielfältig und liegen vor allem in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen, Senioren, Obdachlosen oder Behinderten, in Kunst und Kultur, Bildung und Politik, Umweltschutz, Sport und Freizeit sowie Handwerk. Eine Entsendeorganisation in Schleswig-Holstein ist die gemeinnützige Gesellschaft KulturLife, die neben Freiwilligendiensten auch High School-, Kurzaufenthalts-, und Work-and-Travel-Programme organisiert.
Stay home Auch in Deutschland gibt es eine große Zahl von Projekten und Initiativen, die das freiwillige Engagement junger Menschen ermöglichen. Sie stehen dem Freiwilligendienst im Ausland in nichts nach, denn auch durch sie erhältst du Einblicke in verschiedene Berufsfelder, machst wertvolle Erfahrungen und erweiterst dein Persönlichkeitsprofil um neue Fähigkeiten. Mögliche Arbeitsplätze sind unter anderem Krankenhäuser, Pflegeheime, Kindertagsstätten und- heime, kulturelle Einrichtungen, Kirchengemeinden oder Einrichtungen der Jugendhilfe. Besonders beliebt sind Programme, wie das Freiwillige Soziale Jahr und der Bundesfreiwilligendienst, die vom Bund gefördert werden. Auch der freiwillige Wehrdienst ist eine Option für Schulabgänger/-innen, die die Orientierungsphase vor dem Beruf sinnvoll nutzen oder bei der Bundeswehr Fuß fassen wollen. Wer schon eine konkrete Vorstellung davon hat, in welchem Bereich er arbeiten möchte, kann außerdem im Rahmen von Praktika in einen oder mehrere Betriebe reinschnuppern. Ist das Praktikum länger als drei Monate, steht dir ein Mindestlohn von 8,84 Euro in der Stunde zu. Immer mehr Schulabgänger/-innen nutzen diese Chance der Berufsorientierung, wodurch auch der Begriff „Generation Praktikum“ entstand. Das mag zunächst negativ klingen, aber Fakt ist: Kein Praktikum ist umsonst. Es bereichert dich um Erfahrungen, zeigt dir deine eigenen Stärken und Schwächen auf und bietet dir die Möglichkeit, Kontakte zu Arbeitgebern zu knüpfen. Der Start in das Berufsleben verzögert sich durch ein Gap Year um ein Jahr. Doch auf der Suche nach dem eigenen Platz in der Welt, kann es hilfreich sein, die Welt erst einmal zu erkunden. Es geht darum, Länder zu bereisen, Sprachen zu erlernen, Kontakte zu knüpfen und Fähigkeiten auszubauen. Kann diese Zeit wirklich verschenkt sein?
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FreIWILLIGeNDIeNSte IN DeutScHLAND FreIWILLIGeS SOzIALeS JAHr (FSJ)
PrAktIkuM Was? Im Praktikum schnuppern Ausbildungs- oder Studieninteressierte und Schüler in Berufsfelder und Betriebe hinein, indem sie Mitarbeiter bei ihren betrieben Aufgaben unterstützen. Wer? Jeder, der Praxisluft schnuppern möchte und einen Praktikumsvertrag mit einem Unternehmen unterzeichnet. Wo? Praktika werden in allen Branchen und von fast allen privaten und öffentlichen Arbeitgebern angeboten. Dauer? Ist abhängig von den Wünschen des Praktikanten und den Vorstellungen des Unternehmens. Finanzierung? Ab einer Praktikumsdauer von 3 Monaten muss das Unternehmen einen Mindestlohn von 8,84 Euro die Stunde zahlen. Ein Anspruch auf staatliche Förderung besteht nicht.
Was? Arbeit in einer sozialen Einrichtung (Kindergarten, Pflegeheim, Behindertenwerkstatt, Krankenhaus,...). Wer? Jeder ab Vollendung der Schulpflicht bis zum 27. Lebensjahr. Wo? Z.B. Stiftung Mensch, die Brücke SH, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein,... Dauer? 6 bis 18 Monate.
FreIWILLIGeS ÖkOLOGIScHeS JAHr (FÖJ) Was? Umwelt- und Naturschutz, Landschafts- und Forstpflege, ökologische Landwirtschaft, Gartenbau, Tierpflege, Umweltbildungsprojekte. Wer? Jeder ab Vollendung der Schulpflicht bis zum 27. Lebensjahr. Wo? Z.B. Stiftung Mensch, Ökologische Freiwilligendienste Koppelsberg, FÖJ Wattenmeer,...
buNDeSFreIWILLIGeNDIeNSt Was? Arbeit in einer sozialen Einrichtung (Kindergarten, Pflegeheim, Behindertenwerkstatt, Krankenhaus, u.a.). Wer? Jeder ab Vollendung der Schulpflicht, ohne Altersbeschränkung. Wo? Z.B. TSBW, NABU Schleswig-Holstein, die Brücke SH, Stiftung Mensch, Diakonisches Werk Schleswig-Holstein,... Dauer? 6 bis 18 Monate. Finanzierung? FÖJler, FSJler und BFDler erhalten eine Förderung vom Bund in Form eines Taschendgelds und können ggf. Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung gestellt bzw. durch Geldersatzleistungen erstattet bekommen. In Schleswig-Holstein bieten rund 170 Einsatzstellen FSJ oder BFD Plätze an. Du findest sie im Internet unter: www.fsj-sh.org/fsj-bfd-stellen.
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FreIWILLIGer WeHrDIeNSt Was? Nach der dreimonatigen Grundausbildung werden freiwillige Wehrdienstleistende in Heer, Luftwaffe, Marine oder einem anderen Organisationsbereich wie dem Sanitätsdienst, der Streitkräftebasis oder der Bundeswehrverwaltung eingesetzt. Wer? Jeder ab Vollendung der Schulpflicht ab dem 17. Lebensjahr. Wo? Bundesweit. Dauer? 7 bis 23 Monate. Finanzierung? Freiwillige Wehrdienstleistende erhalten einen Wehrsold und ggf. verschiedene Sonderzahlungen.
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ArbeIteN IM AuSLAND WOrk AND trAVeL Was? Wechselnde Gelegenheitsjobs im Ausland. Wer? Jeder, der ein entsprechendes Visum hat. In Australien, Neuseeland und Kanada ist es z.B. das Working-Holiday-Visum, mit einer Altersbegrenzung von 18 bis 30 Jahren. Wo? Fast jedes Land ist möglich, besonders beliebt sind Australien, Neuseeland, Kanada und die USA. Dauer? In der Regel bis zu 12 Monate, kann in einigen Ländern unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden. Finanzierung? Eigenständig, durch die Arbeit im Ausland. Organisationen? Z.B. KulturLife, AIFS, STA Travel, TravelWorks,...
kuLturWeIt - kuLtureLLer FreIWILLIGeNDIeNSt Was? Arbeit im Bereich Kultur und Bildung, z.B. Assistenz im Deutschunterricht, Organisation von Kulturveranstaltungen oder Öffentlichkeitsarbeit in einem Informationszentrum des Deutschen Akademischen Austauschdienstes Wer? Jeder von 18 bis 26 Jahren Wo? Entwicklungs- und Schwellenländer Dauer? 6-12 Monate Finanzierung? Förderung durch das Auswärtige Amt und die Deutsche UNESCO-Kommission in Form eines Taschengelds und der Finanzierung von Unterkunft, Verpflegung, Versicherung und Sozialversicherung
FArMWOrk Was? Anbau- und Erntearbeit, Tierpflege, Kinderbetreuung und Hausarbeit im Ausland. Wer? Jeder, der ein entsprechendes Visum hat (in einigen Ländern reicht ein Touristenvisum), außerdem sind häufig ein Führerschein und körperliche Fitness Voraussetzung. Wo? Z.B. Australien, Neuseeland, Kanada, USA, Argentinien, Chile, Costa Rica, Ecuador, Uruguay, Irland, Norwegen, ... Dauer? In der Regel bis zu 12 Monate, kann in einigen Ländern unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden. Finanzierung? Farmarbeiter bekommen ein Gehalt, Unterkunft und Verpflegung sind inklusive. Organisationen? Z.B. KulturLife, AIFS, FoWo, ...
INterNAtIONALer JuGeNDFreIWILLIGeNDIeNSt (IJFD) - GeMeINNützIGer FreIWILLIGeNDIeNSt
FreIWILLIGeNDIeNSte IM AuSLAND eurOPÄIScHer FreIWILLIGeNDIeNSt (eFD) Was? Arbeit in einem gemeinnützigen Projekt im europäischen Ausland. Wer? Jeder zwischen 17 und 30 Jahren. Wo? Alle Länder der EU, der EFTA und assoziierte Länder. Dauer? 2-12 Monate. Finanzierung? Förderung durch die EU in Form eines Taschengelds und der Finanzierung von Unterkunft, Verpflegung, Versicherung , Sprachkurs und An- und Abreise.
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WeLtWÄrtS - eNtWIckLuNGSPLOItIScHer FreIWILLIGeNDIeNSt
Was? Kinderbetreuung im Ausland. Wer&Wo? Wie auch beim Work and Travel ist ein Visum nötig, das den Gesetzgebungen des jeweiligen Landes entspricht. Dauer? In der Regel bis zu 12 Monate. Finanzierung? Au Pairs erhalten kostenlose Verpflegung und Unterkunft in einer Gastfamilie, sowie ein Taschengeld. Organisationen? Z.B. KulturLife, Verein für Internationale Jugendarbeit, Cultural Care, AIFS, iSt Reisen, TravelWorks, ...
Was? Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Kultur oder Menschenrechte. Wer? Jeder zwischen 18 und 27 Jahren. Wo? Entwicklungs- und Schwellenländer. Dauer? 6-24 Monate. Finanzierung? Förderung durch das Bundesministerium in Form eines Taschengelds und der Finanzierung von Unterkunft, Verpflegung, Versicherung und An- und Abreise.
Was? Arbeit in gemeinnützigen Einrichtungen, beispielsweise Kinder- und Jugendeinrichtungen, Altenheime, Bildungsinstitutionen, aber auch im Umwelt- und Naturschutz. Wer? Jeder von 18 bis 26 Jahren. Wo? Jedes Land ist möglich. Dauer? Zwischen 6 und 18 Monaten. Finanzierung? Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Form von Taschengeld, Unterkunft, Verpflegung, Reisekosten, Versicherung und pädagogischer Begleitung der Teilnehmer. Achtung! Freiwillige, die im Rahmen des EFD, mit Weltwärts, Kulturweit oder dem IJFD ins Ausland gehen wollen, brauchen eine Entsendeorganisation. Das kann grundsätzlich jeder gemeinnützige Verein, jede Kirchengemeinde oder auch eine öffentliche Stelle sein. Die Entsendeorganisation nimmt die Bewerbung entgegen und sucht anschließend gemeinsam mit dem Freiwilligen nach einem Aufnahmeprojekt im Ausland. Es ist aber auch möglich, ohne Förderprogramm freiwillig im Ausland zu arbeiten und sich seinen Aufenthalt selbst zu finanzieren. Dies ermöglicht eine kurzfristigere und flexiblere Gestaltung des Volunteer-Aufenthalts. 31
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ArbeIteN „IN tHe MIDDLe OF NOWHere“ Arthurs Farmstay in Australien Arthur Szymanski, 23, aus Preetz, war 6 Monate mit dem Farm and Travel-Programm von KulturLife in Australien. „Die erste Woche habe ich auf einer Trainingsfarm verbracht. Dort habe ich gelernt Motorbike zu fahren, zu reiten und noch viele andere nützliche Sachen, die man bei der Farm-Arbeit benötigt. Nach dieser Woche bin ich dann auf eine Rinderfarm in der Nähe von Charleville gekommen. Zuerst der Schock: Kein Internet, wenig Menschen und das Englisch der Farmer habe ich am Anfang auch nicht verstanden. Mein absolutes Highlight: Ich hab mein Motorbike bekommen und wir haben dann zu dritt und mit Helikoptern Rinder eingetrieben. Viele Farmen
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in Australien sind so groß, dass man selbst auf Rädern so was kaum bewerkstelligen kann. Nach einigen Wochen harter Arbeit, bin ich dann zur Erholung für ein paar Tage nach Brisbane gefahren. Für meinen zweiten Job bin ich nach Adelaide gereist. Von dort aus ging es mit dem Zug in die sprichwörtliche ‚Middle of Nowhere‘. Nach 28 Stunden war ich im Outback angekommen, wo eine einfache Hütte stand und eine Frau, die mich und einen anderen Backpacker aus Deutschland abgeholt hat. Auf der Schafsfarm habe ich dann für drei Monate gelebt und hatte ein richtig nettes, junges Team. Darüber war ich sehr froh, denn ich hatte nur zu diesen Leuten
Kontakt gehabt. Die nächste Stadt lag 18 Std. entfernt. Auf einer Farm zu leben und zu arbeiten, ist nicht einfach. Man muss sich schon sicher sein und sich dies auch zutrauen. Auch das Klima ist eine große Umstellung. Im Dezember spürte man dann den australischen Sommer. Morgens lagen die Temperaturen schon bei 28°C und tagsüber kletterte das Thermometer gerne auf 50°C. Ich hab wirklich tolle Momente erlebt, die mich fürs Leben geprägt haben und werde diese Zeit nie vergessen. Mein Highlight am Ende: In Sydney das Silvesterfeuerwerk zu erleben.“ TEXT & FOTOS Arthur Szymanski
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Für DAS LebeN LerNeN Europäischer Freiwilligendienst in Ungarn
Imke Langmann, 23, aus Kiel, war 7 Monate im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) über das Erasmus-Plus-Programm in einem Obdachlosenheim in Ungarn. „Ich habe im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes (EFD) über das Erasmus-Plus-Programm für sieben Monate in einem Obdachlosenheim in Budapest gearbeitet. Für einen Auslandsaufenthalt und speziell für einen Freiwilligendienst habe ich mich entschieden, weil ich die Wartezeit bis zum Beginn meines Studiums sinnvoll überbrücken wollte. Bei meinem Projekt war es noch möglich, sich relativ spontan zu bewerben und es ist aufgrund der Förderung durch die EU auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Meine Aufgabe im Obdachlosenheim war es, gemeinsam mit drei anderen Freiwilligen, unterschiedliche ‚Clubs‘ für die Bewohner zu organisieren und zu betreuen. Zum Beispiel gab es einen Englisch-Club für die Kinder oder einen Koch-Club mit den Müttern. Außerdem haben wir auch Spenden abgeholt oder im Büro ausgeholfen. Was ich auf jeden Fall für mein Studium mitnehme, aber auch für mein ganzes Leben, ist die Offenheit für andere Kulturen. Durch die schwierige politische Situation vor Ort habe ich auch gelernt, Dinge, die ich in den Medien lese, immer noch einmal zu hinterfragen. Ich würde auf jeden Fall noch einmal einen Freiwilligendienst machen und kann das auch nur jedem empfehlen.“ TEXT & FOTOS Imke Langmann
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MAMA GLADyS recHte HAND Volunteer-Arbeit in Südafrika Lotta Freund, 21, aus Kiel, war 3 Monate mit KulturLife als Volunteer in einem Waisenhaus in Südafrika. „Ich habe drei Monate als Volunteer in einem Waisenhaus in Port Elizabeth gearbeitet und dort vor allem Mama Gladys, die Hausmutter, bei der Betreuung der jüngeren Kinder unterstützt. Wir haben viel zusammen gespielt, gebastelt, gemalt und Englisch gelernt. Den Schulkindern habe ich nachmittags auch bei den Hausaufgaben geholfen. In meiner Freizeit war ich gemeinsam mit anderen Volunteers surfen und wir haben auch häufiger Ausflüge unternommen, zum Beispiel zu einer Safari oder um zu Sandboarden. Mit meinem Freiwilligendienst in Südafrika konnte ich mir den Wunsch, nach dem Abitur ins Ausland zu gehen, erfüllen, um eine andere Kultur kennenzulernen. Gleichzeitig habe ich Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gesammelt, denn ich möchte später im Bereich Kunsttherapie arbeiten. Der Abschied von den Kindern und von Mama Gladys ist mir am Ende sehr schwer gefallen, da ich zu vielen eine sehr enge Bindung hatte. Mit den Enkelkindern der Hausmutter stehe ich immer noch in Kontakt. 34
Am Anfang war es schon ein Schock für mich, dass die Kinder nur wenig materielle Dinge besitzen und sie in sehr einfachen Verhältnissen leben. Sie sind aber deswegen nicht unglücklich, sondern dankbar für das, was sie haben. Diese Einstellung habe ich mit nach Hause genommen. Auch für mein späteres Arbeitsfeld war diese Erfahrung sehr wertvoll und ich möchte in meinem Praxissemester wieder ins Ausland reisen und in einer ähnlichen Einrichtung arbeiten.“ TEXT & FOTOS Lotta Freund
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DOWN uNDer AuF DeM trAktOr Work and Travel in Australien Theresa Becker, 26, aus Göttingen, war 8 Monate mit ihrem Freund Robert zum Work and Travel in Australien. „Wir sind in Perth gelandet und von dort aus, die Westküste entlang, Richtung Norden gefahren. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, keine Schrottkarre zu kaufen, die schon von tausend anderen Backpackern benutzt wurde. Das haben wir aus Geldgründen dann aber doch getan - und das Ding war wirklich ein einziger Schrotthaufen! Nach 500 Kilometern hatten wir bereits einen Totalschaden. Das war ein echter Genickbruch gleich am Anfang. Dann haben wir all unser Geld zusammengekratzt und uns ein verlässliches Auto gekauft. Ich kann also jedem Backpacker raten: Kauft euer Auto nicht überstürzt und investiert lieber ein paar Dollar mehr. Wir sind dann mit dem
neuen Auto hoch bis nach Broome gefahren und von dort aus in das Innenland. Die Regenzeit hatte nämlich angefangen, was bedeutete, dass es weiter nördlich einfach zu heiß geworden wäre. Wir haben insgesamt zwei Monate gearbeitet und sind sechs Monate gereist. Das ist für Backpacker in Australien ein normales Verhältnis, denn man verdient sich mit den richtigen Jobs dort eine goldene Nase. Man sollte sich vorher gut informieren, um sich nicht über den Tisch ziehen zu lassen und dann bekommt man schnell sein Reisebudget zusammen. Mein Freund Robert und ich haben in Tumby Bay gearbeitet, das ist ein kleines Dorf direkt am Wasser. Wir haben uns für Farmarbeit entschieden, weil Robert einen LKW-Führerschein hat und es sein großer
Traum war, einen dieser riesigen Trucks zu fahren, die man aus amerikanischen Filmen kennt. Da gerade Weizensaison war, war es nicht allzu schwer, Arbeit zu finden. Der Familienbetrieb, für den wir dann gearbeitet haben, hat Robert direkt eingestellt und für mich war glücklicherweise auch ein Arbeitsplatz frei. Ich habe in den Silos das Korn angenommen, es getestet und Daten in den PC eingegeben. Das waren nicht allzu viele Stunden in der Woche, sodass ich nebenbei noch im Café aushelfen konnte. Die Abwechslung tat mir gut!“ Mehr zu Backpacker-Jobs und Must-see’s in Australien sowie einige nützliche Reisetipps gibt es in Theresas vollständigem Bericht auf www.me2be.de TEXT Vanessa Strehlow | FOTOS Theresa Becker
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tHe kIWI WAy OF LIFe Au Pair in Neuseeland
Vanessa Strehlow, 23, aus Rendsburg, war für 8 Monate mit dem Au Pair-Programm von AIFS in Neuseeland.
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eh’ ins Ausland – danach weißt du, was du werden willst. Das war der Tipp, der mir am Ende meiner Schulzeit mit Abstand am häufigsten gegeben wurde. Ein Gap Year, warum auch nicht? Nachdem ich 13 Jahre lang die Schulbank gedrückt hatte, fand ich die Idee, auszubrechen und die Welt zu sehen, reizvoller als eine Ausbildung oder ein Studium. In welche berufliche Richtung ich gehen wollte, wusste ich ohnehin noch nicht.
Die Vorbereitung Anfang Dezember hieß es für mich also: Koffer packen! Erst kurz vor Weihnachten zu gehen, machte den Abschied besonders schwer, aber da ich gerne als Au Pair verreisen wollte, gab es eine Menge Vorbereitungen zu treffen und mein Programmstart zögerte sich um einige Wochen hinaus. Ich musste eine Mindest-Stundenzahl an Kinderbetreuung geleistet haben, Versicherungen abschließen, ein Visum beantragen und überhaupt erst einmal eine Gastfamilie finden, die zu mir passte. Aufwand, den ich eindeutig unterschätzt habe!
Die Ankunft: „Kia ora!“ Nach einem tränenreichen Abschied am Flughafen und 13 endlosen Stunden im Flugzeug kam ich endlich in Auckland an. 36
Zum Glück war ich nicht allein. Dadurch, dass ich bei einer Organisation angemeldet war, flog ich mit einer Gruppe von ca. zehn angehenden ‚Au-Pairs‘ nach Neuseeland. Meine Gastfamilie traf ich an diesem Tag noch nicht. Besser so, denn mein müdes Gesicht und meine Reise-Jogginghose hätten bestimmt nicht den besten ersten Eindruck vermittelt! Stattdessen ging es für uns mit dem Shuttle-Bus ins Hotel, für die sogenannten „Orientation Days.“
Die Orientation Days: „Haere mai!“ Ein erste Hilfe-Kurs am Kind, theoretischer Fahrunterricht (Linksverkehr!) und eine Einführung in die neuseeländische Kultur, waren einige der Programmpunkte der zweitägigen Orientierung in Auckland. Viel wertvoller war es für mich jedoch, mich mit den anderen Au-Pairs austauschen zu können. Der Abschied von Zuhause fiel nämlich schwerer als gedacht und die Erwartungen an das Auslandsjahr waren groß. Da meine Gastfamilie in Auckland lebt, holte sie mich direkt vom Hotel ab. Diesen Moment werde ich nie vergessen! Als meine Gastmutter mit zwei der Kinder die Empfangshalle betrat, habe ich sie sofort erkannt. Kurz war ich mir unsicher, wie ich meine Familie auf Zeit begrüßen sollte. Jetzt bloß keine peinliche Situation hinaufbeschwören! Doch da nahmen mich meine Gastmutter und ihre vierjährige Tochter Lola bereits in den Arm. Freundlich und „easy going“ wie die Neuseeländer eben sind. Nur der zweijährige Ed verstand nicht ganz, wer die Fremde mit
den dicken Koffern und der komischen Aussprache war.
Das Leben au pair: „All good, mate!“ In meinem neuen Zuhause empfingen mich der elfjährige Ely und der 15-jährige Isiah, die zwei ältesten Söhne meiner Gasteltern. Ob die sich von einer 19-Jährigen wohl etwas sagen lassen würden? Ich war skeptisch. „Ab und zu wirst du sie fahren müssen. Achte bitte auch darauf, dass sie nicht zu viel Junkfood essen und, ach ja, lass’ sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen!“ So definierte meine Gastmutter meine Aufgaben bezüglich der zwei Jungs. Und tatsächlich kam es auch so, dass mein Alltag größtenteils von Ed und Lola bestimmt wurde. Ich brachte Lola jeden Morgen zu Fuß in den Kindergarten, spielte mit Ed in Playgroups, auf dem Spielplatz, am Strand oder zu Hause und machte Mittagessen für die beiden sowie einige leichte Hausarbeiten. Nichtsdestotrotz war ich in der Anfangszeit am Abend total erledigt. Noch nie zuvor hatte ich einen Vollzeitjob. Hinzu kam die fremde Sprache und die ziemlich lebhafte Natur der Kinder. Da traf es sich gut, dass Annika, ein Au-Pair-Mädchen, das ich bei den Orientation Days kennengelernt habe, nur wenige Minuten entfernt wohnte. Unter der Woche haben wir häufiger die Tage zusammen ausklingen lassen.
Die Trips und Reisen: „Sweet as!“ Was so klingt, als hätte mich Neuseeland in eine Hausfrau verwandelt, sah an den
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Wochenenden ganz anders aus. Die nutzten meine Freundinnen und ich nämlich, um Auckland und Umgebung zu erkunden. Mit den Autos unserer Gastfamilien fuhren wir an die Orte, die ich mir traumhafter nicht hätte vorstellen können. Wir badeten an weißen Stränden im Coromandel Bay, schwammen mit Delfinen im Bay of Islands, sandboardeten in den Dünen des Caipe Reinga, machten eine Weintour auf Waiheke Island und wanderten durch das Tongariro 37
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Alpine Crossing. Aber auch der Alltag mit meiner Gastfamilie wurde nie langweilig. Meine Gastmutter arbeitete von Zuhause aus und war flexibel genug, um häufiger Tagesausflüge mit den Kindern und mir zu unternehmen. So fuhren wir nachmittags auf eine Portion Fish and Chips ans Meer, wanderten auf den Mount Eden, gingen in den Zoo oder bummelten durch Ponsonby.
Der Abschied: „Ta, cheers!“ Im August musste ich mich nach acht Monaten von meiner Gastfamilie und meinem Traumland trennen, denn der Studienbeginn in Deutschland stand vor der Tür. Mein Auslandsaufenthalt hat mir nicht, so wie prophezeit, aus heiterem Himmel vor Augen geführt, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen möchte. Aber er gab mir so vieles mehr! Wo ich als Fremde hinging, fand ich eine zweite Familie, die mich mein Leben lang begleiten wird. Ich schloss neue Freundschaften, lernte eine andere Kultur kennen und stellte mich persönlichen Herausforderungen. Ein verschenktes Jahr? Im Gegenteil! Mein Gap Year hat mich um Erfahrungen bereichert, die ich in einer Ausbildung oder einem Studium nie gemacht hätte. Neuseeland hat mein Herz erobert und ich hoffe, es war kein Abschied für die Ewigkeit, sondern nur ein „See you soon!“
Au PAIr-JAHr So rockst du jedes Interview!
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u hast dich dazu entschieden, mit einer Au-Pair-Organisation ins Ausland zu reisen? Dann musst du dich bei dieser meistens in einem persönlich Gespräch vorstellen. Wir haben einige Tipps für ein gelungenes Interview bei Au-Pair-Agenturen zusammengestellt:
TEXT & FOTOS Vanessa Strehlow
Es geht nicht darum, perfekt Englisch zu reden. Wichtig ist nur, dass du dich mitteilen kannst. Besonders in Notfällen! • Dir fällt eine Vokabel nicht ein? Umschreibe sie einfach mit Wörtern, die du kennst. • Sei du selbst. Verstell dich nicht! • Mach deutlich, dass das Wohlbefinden der Kinder für dich an erster Stelle steht und nicht Partys und Reisen! •
Sei selbstbewusst! Du hast eine Frage nicht verstanden? Bitte die Person, sie noch einmal zu wiederholen. • Du verstehst eine Vokabel nicht? Wild drauflos raten, bringt dich hier nicht weiter. Bitte die Person, das Wort zu umschreiben • Leg dir vor dem Interview ein paar Antworten und Vokabeln zurecht. • Schnapp dir einen Freund oder eine Freundin und spiel die Interviewsituation einmal durch. Das beruhigt. • Du hast das Gefühl, du verhaspelst dich? Atme einmal tief durch und fang den Satz von vorne an. Das zeigt deinem Gegenüber, dass du souverän mit Stresssituationen umgehen kannst. • •
TEXT Nadja Linke
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WE I TE R GE HT `S AU F ME 2BE. DE
eINe INSeL FASt Für SIcH ALLeIN Vögelzählen im Naturschutzgebiet Oehe-Schleimünde. Über Jonas‘ Erfahrungen im FÖJ. Nach dem Abitur wusste Jonas noch nicht, was er studieren soll. Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) schien ihm eine gute Möglichkeit, sich zu orientieren und Erfahrungen zu sammeln. Das geht übrigens nach jedem Schulabschluss, nicht nur nach dem Abitur. Jonas wollte gerne ans Meer und hatte sich daher auf drei Stellen in Schleswig-Holstein beworben, u.a. im Naturschutzgebiet Oehe-Schleimünde. „Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier gelandet bin”, sagt Jonas. „Ich bin als Vogelwart für das Naturschutzgebiet verantwortlich. In den Sommermonaten, von April bis Oktober, betreue ich die Ausstellung in der Vogelwärterhütte, mache Öffentlichkeitsarbeit und jeden Morgen um 10 Uhr Führungen für Touristen – außer montags, da ist frei. Die Führungen machen mir besonders viel Spaß. Mit Menschen über das Thema Natur ins Gespräch zu kommen … das gefällt mir!“ Den ganzen Artikel findet ihr auf: www.me2be.de/eine-insel-fast-fuer-sich-allein/ TEXT & FOTOS Simone Viere
FSJ beI Der StIFtuNG MeNScH René Sötje macht sein FSJ bei der Stiftung Mensch und beginnt darauf eine Ausbildung zum Schneider
„Mein Freiwilliges Soziales Jahr mache ich im Berufsbildungsbereich bei der Stiftung Mensch in Meldorf. In diesem Bereich finden die betreuten Mitarbeiter der Stiftung heraus, was ihnen gefällt und was sie körperlich und psychisch leisten können. Manche können sich nicht so lange konzentrieren oder sind motorisch eingeschränkt. Ich unterstütze die Gruppenleiter und zusammen helfen wir den Menschen bei den unterschiedlichsten Arbeitsvorgängen. Dabei geht es 40
nicht nur um die Arbeit. Auch die Kreativität wird gefördert. Wir malen und basteln und probieren verschiedene Sachen aus. “ Den ganzen Artikel findet ihr auf: www.me2be.de/fsj-bei-der-stiftung-mensch/ TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Teresa Horstmann
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MeIN PArADIeS: NeuSeeLAND George Rohardt konnte sich mit KulturLife einen Herzenswunsch erfüllen „Es ist ein Jahr her, dass ich meine Koffer gepackt habe und alles hinter mir gelassen habe. Ich habe mich von meiner Familie und Freunden aus Kiel verabschiedet, reiste nach Neuseeland und entdeckte ein Land, das mir vorher nur aus Filmen und Reisemagazinen bekannt war. Aber alle meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen, nachdem ich es mit eigenen Augen gesehen hatte… Seit meinem Trip um die Südinsel des Landes weiß ich, dass Neusseeland einfach alles zu bieten hat: Von hohen Bergen, auf denen sich Skifahrer und Snowboarder Duelle liefern, bis zu traumhaften Stränden, an die sich der weite Ozean schmiegt. Es war klar, dass ich mich auf der Stelle in dieses magische Land und seine offenherzigen Bewohner verliebt habe. “ Den ganzen Artikel findet ihr auf: www.me2be.de/mein-paradies-2/ TEXT & FOTO George Rohardt
Ausbildung im Hotelgewerbe... ...bietet dir abwechslungsreiche Aufgaben in verschiedenen Abteilungen. Mit über 3.000 Hotels weltweit ist die Louvre Hotels Group attraktiver Arbeitgeber für deine Ausbildung. Internationaler Austausch, Interne Trainings und gute Chancen auf Übernahme! Infos unter: www.louvre-hotels.com oder amerten@louvre-hotels.com
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Vanessa, 20 Frisch ausgelernte Biologielaborantin „Für Biologie habe ich mich schon immer interessiert und wusste, dass EUROIMMUN die Ausbildung anbietet. Ich habe zunächst ein freiwilliges Praktikum im Labor gemacht und mich anschließend für die Ausbildung beworben. Als Biologielaborantin stellt man
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z. B. Puffer und Reagenzien, also Komponenten für die Tests, her oder wendet diese für Forschungszwecke an. Während der Ausbildung habe ich verschiedene Forschungs- und Entwicklungslabore kennenglernt. In der Biochemie hat es mir besonders gut gefallen. Seit ich im Januar meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe, bin ich hier fest angestellt.“
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WAS HABEN SELENA GOMEZ, LADY GAGA UND HEINO GEMEINSAM? TEXT & FOTOS EUROIMMUN
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Seit 1995 bildet EUROIMMUN erfolgreich junge Menschen aus. Das Ausbildungsangebot
Wer sich noch nicht sicher ist, welche Ausbildung die richtige ist, hat bei EUROIMMUN die Möglichkeit, im Rahmen eines Schülerpraktikums erste Einblicke in die Arbeitswelt zu erhalten und in einen Beruf hineinzuschnuppern. So mancher Schülerpraktikant hat anschließend bei EUROIMMUN seine
Alle Ausbildungsberufe mit detaillierten Informationen, Ferienjobs und Praktika unter: www.euroimmun.de/ausbildung
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Ein Ausbildungsbetrieb – 14 Möglichkeiten für die berufliche Zukunft
Weil der Nachwuchs einen großen Stellenwert im Unternehmen hat, werden die Auszubildenden fundiert und praxisorientiert an ihren Beruf herangeführt und übernehmen von Beginn an verantwortungsvolle Aufgaben. Darüber hinaus fördert EUROIMMUN das gegenseitige Kennenlernen und den Zusammenhalt der Azubis untereinander. Zu Beginn der Ausbildung gibt es einen Einführungstag und eine Kennenlernfahrt mit integriertem Kommunikationstraining. Während der Ausbildung finden spezielle Schulungen, zum Beispiel ein IT-Kurs, und gemeinsame Unternehmungen statt. Um den Einstieg in das Berufsleben bei EUROIMMUN zu erleichtern, erhält jeder Azubi einen Paten.
Ausbildung absolviert und arbeitet mittlerweile als fest angestellter Kollege im Unternehmen.
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Das Unternehmen wurde 1987 in Groß Grönau bei Lübeck als Ein-Mann-Unternehmen gegründet. Heute, 30 Jahre später, ist EUROIMMUN ein weltweit führender Hersteller medizinischer Labordiagnostik mit über 2400 Mitarbeitern. Mehr als 6000 Laboratorien in 150 Ländern arbeiten mit den Produkten des Unternehmens.
ist sehr vielfältig - vom Biologielaboranten über den Fachinformatiker Anwendungsentwicklung bis hin zum Patentanwaltsfachangestellten. Derzeit absolvieren knapp 60 Auszubildende in 11 verschiedenen Ausbildungsberufen und 3 dualen Studiengängen ihre Ausbildung bei EUROIMMUN. Bei guten Leistungen ist eine Festanstellung nach der Ausbildung garantiert. Auch Auslandsaufenthalte während der Ausbildung oder ein Studium im Anschluss werden gefördert.
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ie alle leiden unter einer sogenannten Autoimmunkrankheit. Dabei handelt es sich um eine Fehlfunktion des Körpers, bei dem das Immunsystem eigene gesunde Zellen angreift. Autoimmunerkrankungen lassen sich in der Regel nicht heilen, sind aber meist gut behandelbar. Wichtig ist, dass der Arzt eine solche Krankheit erkennt, damit er die richtigen Medikamente verschreiben kann. Hier kommen die Produkte von EUROIMMUN ins Spiel: das Unternehmen stellt Testsysteme, Laborgeräte und passende Softwarelösungen her, mit denen das Serum im Blut von Patienten im Labor untersucht und ausgewertet wird. Dadurch können Antikörper nachgewiesen werden, die auf eine Autoimmunerkrankung schließen lassen. Mit den EUROIMMUN-Testsystemen können außerdem Infektionen und Allergien diagnostiziert werden.
EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG Seekamp 31 23560 Lübeck Deine Ansprechpartnerin: Julia Prösch Telefon: 0451 5855 - 25511 E-Mail: bewerbung@euroimmun.de
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Cornelia-Kristel, 20 3. Ausbildungsjahr zur Elektronikerin für Geräte und Systeme „Ich fertige elektronische Komponenten für Laborgeräte und interne Produktionsmaschinen. Besonders gerne bestücke ich Flachbaugruppen oder baue ein elektronisches Gerät zusammen, das aus verschiedenen Flach- und Kabelbaugruppen besteht. Hierbei braucht man etwas Fingerspitzengefühl, da man mit sehr kleinen Teilen arbeitet. Ich finde es toll, dass wir Azubis so praxisnah lernen und bestimmte Aufgaben auch eigenständig übernehmen dürfen. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, jeden Tag kommen neue Sachen dazu. Außerdem gefällt es mir, dass ich das Ergebnis meiner Arbeit direkt in den Händen halten kann. “
Tyll Ulrich, 19 2. Ausbildungsjahr zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung „Durch eine Unternehmensbesichtigung bin ich auf die Ausbildungsmöglichkeiten bei EUROIMMUN aufmerksam geworden. Etwas später habe ich dann auf der Nordjob-Messe mit einem der Ausbilder gesprochen, der mich schließlich für die Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung begeistert hat. Ich bin in der Abteilung Informatik Forschung und Entwicklung eingesetzt. Ich programmiere, teste und pflege Software zur Steuerung der Laborgeräte, sogenannte Embedded Software. Das Programmieren macht mir total Spaß, weil man schnell selbstständig arbeiten kann. Toll finde ich auch, dass wir kein reiner IT-Betrieb sind und man als Informatiker mit Naturwissenschaftlern, Laboranten und Konstrukteuren gemeinsam an Projekten arbeitet.“
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Haben Tore aufgestoßen: Derya Ercan (links), Jörg Homfeldt (Mitte) und Talal al-Tarek (rechts).
DIE TORE AUFSTOSSEN Erfolgreiche Integrationsarbeit der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten e.V. in Kiel TEXT Christian Dorbandt | FOTO Eric Genzken
Seit 1985 tritt die ZBBS mit ihren Angeboten für Demokratie, soziale und gesellschaftliche Verantwortung, Offenheit und Toleranz ein. Der Verein ist ein Ort der interkulturellen Begegnung, des Austausches und Lernens. BILDUNGSI
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„Ich mag es, mit Menschen zu arbeiten, stehe ihnen gern beratend und unterstützend zur Seite und bin dabei behilflich, Tore aufzustoßen“, beschreibt die mehrsprachige Beraterin ihre persönliche Motivation. Die Sprache spielt für die Integration geflüchteter Menschen eine sehr große Rolle! Auch deshalb bietet die ZBBS diverse Deutschkurse an. Wie wichtig die Arbeit der ZBBS für Migrantinnen und Migranten ist, haben auch Talal al-Tarek und Jawid Oruzgani erlebt (ihre Geschichte kannst du auf Seite 54 nachlesen). Beide kamen vor einigen Jahren nach Deutschland, haben die deutsche Sprache gelernt und sind seit Anfang September in festen Ausbildungsverhältnissen bei den Stadtwerken Kiel. Derya Ercan hatte auf einer Kieler Jobmesse den Stein ins Rollen gebracht. Ausbilder Jörg Homfeldt erinnert sich: „Frau Ercan kam zu uns an den Stand und stellte mir Talal und Jawid vor, die sich nach Ausbildungsmöglichkeiten
bei den Stadtwerken Kiel erkundigten. Das war unsere erste Begegnung und daraus sind nach mehreren Treffen und Praktika zwei vielversprechende Ausbildungsverhältnisse entstanden. Wir sind sehr froh über diese Zusammenarbeit und darüber, dass wir Frau Ercan als Ansprechpartnerin haben!“
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Eine der Personen, die sich in Kiel um die Integration geflüchteter Menschen kümmert, heißt Derya Ercan. Sie arbeitet seit März 2016 hauptberuflich für das Projekt BeIn – Berufliche Integration für Geflüchtete. Geboren und aufgewachsen in Hamburg, studierte sie nach ihrer Schulzeit Mathematik und Philosophie auf Lehramt an der Kieler Christian-Albrechts-Universität
und arbeitete seitdem bei der Interkulturellen Schule – Fortbildung und Ausbildung (isfa), bei der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) und schließlich bei der Kieler ZBBS.
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n Deutschland leben 4,8 Millionen Menschen aus Nicht-EU-Ländern und 3,9 Millionen aus anderen EU-Staaten. Schleswig-Holstein hat 2,802 Millionen Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 6,7 Prozent, in Berlin bei 16,4 Prozent. In Kiel leben zurzeit 246.269 Einwohner, davon 10,46 Prozent Ausländer. Statistische Zahlen dieser Art lesen wir tagtäglich, aber sie sagen nichts über die Integration von Migranten und Migrantinnen aus. Damit Personen mit Migrationshintergrund in Kiel nicht nur als Zahlen wahrgenommen werden, sondern als Menschen, die Chancen zur Integration benötigen, leistet die ZBBS in Kiel wichtige Unterstützungsarbeit. Rund 1.000 Menschen greifen jedes Jahr auf die Angebote der ZBBS zurück.
ZBBS e.V. Sophienblatt 64a 24114 Kiel Telefon: +49 431 200 11 50 Fax: +49 431 200 11 54 info@zbbs-sh.de www.zbbs-sh.de 47
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JEDE MENGE ENERGIE! Über den bevorstehenden Ausbildungsbeginn von Jawid und Talal bei den Stadtwerken Kiel TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken
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trom, Wärme, Wasser … Bei den Stadtwerken Kiel dreht sich alles um Energie! Um das rund 3.500 km lange Stromleitungsnetz, die 1.800 km Wasserleitungen, 1.800 km Erdgasleitungen, 375 km Fernwärmeleitungen sowie Wasserwerke und Heizkraftwerke zu bewirtschaften und so die Region sicher und zuverlässig zu versorgen, brauchen die Stadtwerke Kiel viele qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch deshalb wird im Unternehmen auf das Thema Ausbildung traditionell großen Wert gelegt. Zurzeit absolvieren 68 Azubis in drei Ausbildungsberufen ihre Ausbildung. Im September 2017 werden die nächsten dazu kommen. Zwei der Neuen heißen Talal al-Tarek (22) und Jawid Oruzgani (20). Beide hatten in ihren Heimatländern keine Aussicht auf eine sichere Zukunft. Bei den Stadtwerken Kiel erhalten sie nun eine Chance! ME2BE hat sie, zusammen mit Ausbilder Jörg Homfeldt und Derya Ercan, von der Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten (ZBBS), in der Ausbildungswerkstatt der Stadtwerke getroffen und sie nach ihren Erlebnissen und Hoffnungen befragt.
Jahr ‚Einstiegsqualifizierung‘ ist abgeschlossen. Jetzt freue ich mich auf die Ausbildung und alles Neue, was auf mich zukommt.
ME2BE: Hallo Talal, hallo Jawid. Ihr steht kurz vor Beginn der dreieinhalbjährigen Ausbildung bei den Stadtwerken Kiel. Welche Berufe werdet ihr erlernen? Talal: Ich habe mich für die Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik entschieden. Jawid: Ich beginne eine Ausbildung zum Industriemechaniker.
Rechts: Die „Vermittlerin“ Dery Ercan von der ZBBS freut sich über die Kooperation mit den Stadtwerken Kiel. Sie arbeitet in dem Projekt „Be In“ (Berufliche Integration von Geflüchteten. Teilprojekt des bundesweiten Netzwerkes „Mehr Land in Sicht!“) Linke Seite: Die „Azubis“: Talal al-Tarek (oben) und Jawid Oruzgani (unten).
Wie ist die Stimmung bei euch? Was überwiegt? Vorfreude oder Anspannung? Talal: Absolute Vorfreude! Ich absolviere hier zurzeit noch ein freiwilliges Praktikum und freue mich riesig, dass es jetzt bald losgeht! Jawid: Ja, das geht mir genauso. Das eine
Ihr seid als Jugendliche aus dem Nahen Osten nach Deutschland gekommen. Wo genau stammt ihr her und warum musstet ihr eure Heimat verlassen? Jawid: Ich komme gebürtig aus dem Iran und habe zuletzt in Teheran gelebt. Meine
Eltern stammen ursprünglich aus Afghanistan. Mit afghanischen Wurzeln hat man im Iran überhaupt keine Chancen auf eine Zukunft. Afghanen können nur bis zur zehnten Klasse zur Schule gehen und dürfen weder studieren noch den Führerschein machen. Mit zehn Jahren musste ich anfangen, mir mein Geld selbst zu verdienen. Bei einem Metallhändler habe ich gelernt, Kühlschränke und Klimaanlagen zu reparieren. Seit dieser Zeit kenne ich mich mit Metall gut aus.
Talal: Ich bin seit zweieinhalb Jahren in Deutschland und komme aus dem Jemen. Dort habe ich mit meinen Eltern in der Nähe der Hauptstadt Sanaa gelebt. Im Jemen herrscht Bürgerkrieg und meine Eltern haben mich aufgrund politischer Verfolgung nach Deutschland geschickt. Vorher hatte ich einen guten Schulabschluss und hatte bereits zwei Semester Maschinenbau studiert.
Wie ist es euch seitdem in Deutschland ergangen? Was fiel euch am schwersten in der neuen Kultur? Jawid: Ich habe Sprachkurse belegt, an der IGS Friedrichsort den Mittleren Schulabschluss nachgeholt und ein Ausbildungsvorbereitendes Jahr absolviert. Am schwierigsten war wirklich das Erlernen der Sprache. Ich spreche von Haus aus Dari und Persisch. In der Schule hab ich auch etwas Arabisch gelernt. In Deutschland konnte ich mich anfangs überhaupt nicht verständigen. 49
Der „Ausbilder“ Jörg Homfeldt (oben) von den Stadtwerken Kiel lobt das Engagement seiner beiden neuen Azubis Jawid (rechts) und Talal (rechte Seite).
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Jawid, was gefällt dir besonders gut an Deutschland und was vermisst du am Iran? Mir gefällt alles gut an Deutschland, vor allem die vielen Möglichkeiten, die man hier hat, um sich weiterzubilden. Der Zugang zu Bildung blieb mir im Iran verschlossen. Manchmal vermisse ich meine alten Freunde, aber ich habe hier auch schon viele neue Leute kennengelernt und Freundschaften geschlossen.
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Herr Homfeldt, mit Talal und Jawid beginnen zwei junge, geflüchtete Personen ihre Ausbildung bei den Stadtwerken Kiel. Wie erleben Sie die beiden? Ich mache mir weder bei Talal noch bei Jawid große Sorgen um die Ausbildung. Beide haben bei uns in kürzester Zeit einen tollen Eindruck hinterlassen, sich gut integriert, haben großes Interesse, zeigen jede Menge Energie und Engagement und sprechen schon sehr gut Deutsch. Eine große Hilfe ist die Unterstützung der ZBBS, die den beiden Jungs in vielen alltäglichen Dinge, bei behördlichen Anträgen oder finanziellen Angelegenheiten zur Seite steht.
Talal, hast du einen Tipp für Jugendliche mit Migrationshintergrund, die sich in einer ähnlichen Situation befinden? Talal: Ja, mein Tipp lautet: Lasst niemals den Kopf hängen und lernt so schnell wie möglich die deutsche Sprache – morgens, mittags und abends!“
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Frau Ercan, Sie haben den Kontakt zu den Stadtwerken Kiel hergestellt. Wie haben Sie Talal und Jawid vermitteln können? Derya Ercan: Den Kontakt haben wir auf der Messe ‚Nordjob‘ hergestellt. Wir sind gemeinsam zum Stand der Stadtwerke Kiel gegangen und haben uns vorgestellt. Ich wusste, dass die Jungs handwerklich gut vorgebildet waren und sprachlich auf einem
guten Weg waren. Also habe ich gefragt, ob es für Talal und Jawid eine Möglichkeit auf einen Ausbildungsplatz gäbe. So fing alles an und dank Herrn Homfeldt konnten beide kurz darauf ein erstes Praktikum bei den Stadtwerken absolvieren.
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Jetzt ist mein Deutsch ganz gut und ich kann alles verstehen und mich gut mitteilen. Zu Beginn der Einstiegsqualifizierung hatte ich in der Berufsschule Schwierigkeiten, dem Tempo zu folgen. Wenn wir zehn schriftliche Aufgaben erhielten, war ich oft erst bei Aufgabe 2, während die Anderen schon alles beantwortet hatten. Das hat sich geändert. Mittlerweile bin ich genauso schnell wie meine Mitschüler! Talal: Als ich nach Deutschland kam, wusste ich erst gar nicht, wo ich hinsollte. Ich kannte niemanden, hatte weder Freunde noch Verwandte. Zuerst landete ich im bayerischen Passau, dann in Mannheim, Hamburg und schließlich in einem Asylbewerberheim in Kiel. Schwierig für mich war, dass ich anfangs überhaupt nichts machen durfte. Um keine Zeit zu verlieren, habe ich bereits vor der Anerkennung des Asylverfahrens auf eigene Kosten mit dem Sprachunterricht begonnen. Erst nach der Anerkennung als politischer Flüchtling konnte ich mich für eine Ausbildung bewerben.
Die Stadtwerke Kiel bieten folgende Ausbildungen an: Elektroniker/-in für Betriebstechnik Industriemechaniker/-in Industriekauffrau/-mann Stadtwerke Kiel AG Uhlenkrog 32 24113 Kiel T: 0431 594-3132 E: anika.wunderlich@stadtwerke-kiel.de www.stadtwerke-kiel.de Sponsored by
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WIR KÖNNEN KARRIERE Immer nah am Menschen: Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen an den Westküstenkliniken TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar
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it rund 2.300 Angestellten sind die Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel der größte Arbeitgeber an der schleswig-holsteinischen Westküste. 12 verschiedene Ausbildungsberufe können an den beiden Standorten in Heide und Brunsbüttel erlernt werden. Einen davon haben wir uns genauer angeschaut: Die Ausbildung zum/ zur Gesundheits- und Krankenpfleger/-in.
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Im Mittelpunkt der Ausbildung steht die Pflege und Betreuung von kranken und pflegebedürftigen Menschen. Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen helfen den Patienten/-innen beim Essen und Ankleiden, sind verantwortlich für ihre Lagerung und Umbettung und begleiten sie zu Untersuchungen und Behandlungen. Sie messen Puls, Blutdruck und Atmung, legen Verbände an und verabreichen Injektionen. Zusätzlich führen sie eigenständig durch den Arzt oder die Ärztin veranlasste Maßnahmen durch
und assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen. Auf den Stationen sorgen sie für einen reibungslosen Ablauf, erstellen Pflegepläne, geben Medikamente aus und sind für die Dokumentation von Patientendaten verantwortlich. Dass Elisabeth einmal den Weg in die Gesundheits- und Krankenpflege einschlägt, hätte sie nie gedacht: „Eigentlich war ein Medizinstudium immer mein größter Wunsch, aber mein Notenschnitt hat leider
Der Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen erfordert viel
Alternativ kann die Ausbildung auch in Teilzeit absolviert werden. Das macht sie besonders für junge Mütter attraktiv. In dieser Variante können die Schülerinnen und Schüler die Arbeitszeit in den praktischen Ausbildungsteilen auf 20 bis 30 Stunden in der Woche reduzieren. Je nach Modell verlängert sich die Ausbildung um 6 bzw. 12 Monate.
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Um eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege beginnen zu können, ist ein Mittlerer Schulabschluss notwendig. Alternativ genügt ein Erster allgemeinbildender Abschluss in Verbindung mit einer zweijährigen Ausbildung. Die Schulleistungen sollten gut sein, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, in Deutsch und auch in Mathe. Außerdem ist ein ärztliches Attest erforderlich, um die körperliche Eignung vor dem Ausbildungsbeginn zu bestätigen. Interessenten/-innen mit dem Berufswunsch Gesundheits- und Krankenpfleger/-in müssen zudem ein zwei- bis vierwöchiges Pflegepraktikum absolvieren.
Mit der abgeschlossenen Ausbildung haben Gesundheitsund Krankenpfleger/-innen viele Möglichkeiten, ihre berufliche Laufbahn weiter zu gestalten. Wer später Fach- und Führungsaufgaben übernehmen möchte, kann sich beispielsweise zum/zur Fachwirt/-in für Alten- und Krankenpflege oder für Gesundheits- und Sozialwesen weiterbilden. Auch eine Weiterbildung zum/ zur Betriebswirt/-in für Management im Gesundheitswesen bietet viele Chancen für eine erfolgreiche Karriere im Gesundheitswesen. Wer über die (Fach-) Hochschulreife verfügt, kann sich zudem mit einem Studium weiterbilden.
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Die Praxiseinsätze erfolgen auf verschiedenen Stationen der Westküstenkliniken. In dieser Zeit lernen die Pflege-Auszubildenden den richtigen Umgang mit Patienten und werden in die praktischen Tätigkeiten eingewiesen. „Mir gefällt besonders das Engagement unserer Lehrer/-innen und Praxisanleiter/-innen. Egal, welches Problem
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer staatlichen Prüfung, die sich aus einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Teil zusammensetzt. „Nach dem Examen würde ich gerne am Westküstenklinikum in Heide bleiben um weitere Berufserfahrung zu sammeln“, sagt Elisabeth. „Studieren möchte ich immer noch. Ich könnte mir sehr gut die Studiengänge Gesundheits- oder Pflegemanagement vorstellen, um später eine eigene Pflegeeinrichtung zu eröffnen“, erzählt die Pflegeschülerin.
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Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft und Geduld. Mehr als ein perfekter Notenschnitt zählt daher die persönliche Einstellung zum Beruf. Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen müssen gerne mit Menschen arbeiten wollen und ein aufgeschlossenes Wesen mitbringen. Aber auch Durchsetzungsvermögen ist wichtig und die Fähigkeit, in jeder Lage ruhig zu bleiben.
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Die dreijährige Ausbildung absolviert die junge Auszubildende an der Schule für Pflegeberufe am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen in Heide. Hier erlernt sie im theoretischen und praktischen Unterricht die Grundlagen des vielseitigen Berufes. Der Unterricht findet blockweise statt. In modernen Seminarräumen bekommen die Pflegeschüler/-innen das umfangreiche medizinische Fachwissen vermittelt. Außerdem stehen ihnen gut ausgestattete Demonstrationsräume zur Verfügung. Hier können sie sich auf den praktischen Teil ihrer Ausbildung vorbereiten, indem sie z.B. die Mobilisation eines Patienten oder einen Verbandwechsel praktisch üben.
oder welche Frage ich habe, es nimmt sich immer jemand die Zeit für mich“, berichtet Elisabeth.
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nicht gereicht.“ Eine gute Alternative ist eine Ausbildung im Gesundheitswesen. Um zu sehen, welcher Beruf am besten zu ihr passt, machte sie zwei Praktika am WKK in Heide. „Nach dem ersten Tag in der Gesundheits- und Krankenpflege stand für mich fest: Das ist mein Beruf. Genau das möchte ich machen!“, erzählt die 21-Jährige begeistert.
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Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen Esmarchstraße 50 25746 Heide Tel.: +49-481-785-2900 E-Mail: anicol@wkk-hei.de www.bildungszentrum-wkk.de Sponsored by
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DAS ERSTE KONTO! Ausbildungsstart mit dem ersten Konto bei der Förde Sparkasse TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
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In der Altersgruppe der 16-30-Jährigen führte die Förde Sparkasse 2016 insgesamt 52.631 Girokonten. Das ist gleichbedeutend
Jana schätzt den persönlichen Umgang mit den Kunden und hat schon an mehreren Kontoeröffnungen mitgewirkt. Die Kontonamen und deren Leistungen hat sie bereits verinnerlicht, doch in der Beratung kommt es noch auf etwas anderes an: „Ob AZUBI-, AZUBI+ oder CAMPUS-Konto“, erklärt die junge Auszubildende, „entscheidet sich
meist im Gespräch. Wichtig ist zunächst, zu ermitteln, in welcher Lebenssituation sich ein Kunde befindet und was ihm persönlich wichtig ist. Für die wichtigsten Eckpunkte können wir auch unseren digitalen „Girocheck“ nutzen. So lässt sich am Ende ein individuelles Angebot ermitteln. Dass ich selbst noch in der Ausbildung bin, kann für die Beratungssituation übrigens hilfreich sein. Als Auszubildende kann ich mich natürlich gut in die Situation von Berufsanfängern hineinversetzen!“
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Jana Anders ist 18 Jahre alt und absolviert zurzeit eine Ausbildung zur Bankkaufrau bei der Förde Sparkasse. Ihren Mittleren Schulabschluss hat sie auf der Realschule Lütjenburg gemacht. Zu Ausbildungsbeginn war sie mit 16 Jahren noch minderjährig, doch ihr erstes Konto hatte sie sogar schon im Alter von 14 Jahren. Sie erinnert sich noch genau: „Ich weiß noch, wie ich zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder in die Förde Sparkasse kam und mein erstes Konto eröffnete. Heute darf ich selbst schon Jugendliche bei der Kontoeröffnung beraten!“
mit einem Marktanteil von 54,5% in dieser Zielgruppe. Für Ausbildungsreferentin Inga Wollenberg ein klares Indiz dafür, dass die Kontoangebote gut angenommen werden: „Ein großer Vorteil unserer Konten ist, dass sie sich an der persönlichen Situation der Kunden ausrichten. Wir haben uns überlegt: Welche Zusatzleistungen sind neben dem Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr und kostenlosen Bargeldabhebungen für junge Berufsanfänger attraktiv? So enthält beispielsweise unser Paket „MEINKonto Azubi +“ eine Versicherung für mobile Geräte, wie zum Beispiel Handy oder Tablet, die KN Mobil App, einen Schlüsselfundservice und unsere Kreditkarte MasterCard X-Tension sowie den Zugang zum Online-Banking. Unsere Konten bieten darüber hinaus Internetkäuferschutz und eine entsprechende Rechtsberatung, einen Konto-Wecker, der den Gehaltseingang meldet sowie ein elektronisches Postfach für die Kontoauszüge.“
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as Taschengeld gab‘s immer bar auf die Hand und der Zehner von Oma wurde zugesteckt! Doch mit dem unterschriebenen Ausbildungsvertrag verändert sich nicht nur der gesamte Tages ablauf, sondern auch das gewohnte „Geld übergabeModell“. Mit der Unterschrift unter den Ausbildungsvertrag überweist der Lehrbetrieb ab sofort eine monatliche Ausbildungsvergütung auf ein Girokonto. Vorausgesetzt, es ist eines vorhanden! Andernfalls muss es – „das erste Konto“ – vor Ausbildungsbeginn eingerichtet wer den. Zum Beispiel bei der Förde Sparkasse.
Förde Sparkasse Karsten Sönnichsen Telefon: 0431 / 592-1413 karsten.soennichsen@foerde-sparkasse.de www.foerde-sparkasse.de/karriere www.facebook.de/foerdesparkasse Sponsored by
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NATÜRLICH AUS HOLZ GEMACHT. Ausbildung bei der Holzbau Pagels GmbH in Bad Segeberg TEXT & FOTOS Christian Dorbandt
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ie Firma Holzbau Pagels GmbH ist mit 83 Mitarbeitern eine der größten Bauzimmereien Norddeutschlands. 1979 übernahm Zimmereimeister Manfred Pagels das 1912 gegründete Unternehmen und entwickelte es kontinuierlich weiter. Die Holzbau-Profis aus Bad Segeberg erledigen seit über 100 Jahren alle Bauaufgaben mit großem Know-how. In drei Produktionshallen mit 2.700 qm Fläche und modernster Ausstattung werden Holzbauarbeiten gefertigt. Abbundanlagen, Großformatsägen, Fertigungsplattformen, Brückenkräne und modernste CAD-Technologie stehen zur Verfügung. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen zehn Zimmerer-Azubis. Jährlich werden bis zu vier Ausbildungsplätze angeboten. Wie erleben die Lehrlinge ihre Ausbildung bei Holzbau Pagels?
Lars Rüting: „Ich wollte gern an der frischen Luft und in der Höhe arbeiten. Da, wo andere nicht sind! Und die hohe Ausbildungsvergütung spielte natürlich auch eine Rolle. Teamarbeit steht bei uns im Vordergrund. Unsere Arbeit funktioniert nur im Team. Jeder hat seine Aufgabe und so erreicht man gemeinsam das gesteckte Ziel.“ Malte Gercke: „Das Praktikum bei Holzbau Pagels hat mir gleich gut gefallen, sodass ich mich anschließend hier beworben habe. Ich mag die Arbeit mit Holz, vor allem die Tafelbauweise. Einen besonderen Moment in der Ausbildung hatte ich, als mein Geselle mir die Aufgabe übertrug, einen Richtspruch zu halten. Das war auf dem Richtfest für einen Mietblock, den wir gerade saniert hatten. Das war ein tolles Gefühl.“ Jonas Döhling: „Ich wollte immer etwas mit Holz machen. Die Ausbildung macht Spaß und ist abwechslungsreich. Außerdem haben wir ein entspanntes Arbeitsklima und verständnisvolle Gesellen, auch wenn man
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mal einen Fehler macht. Privat treibe ich viel Sport.“ Finn Schaeffer: „Abends siehst du, was du geschafft hast. Das mag ich am Zimmereihandwerk. Natürlich muss man höhenfest sein, sonst macht die Ausbildung keinen Sinn. Die Ausstattung der Firma ist top. Wir fahren mit maximal sechs Kollegen in modernen Sprintern zur Baustelle. Die Atmosphäre zwischen den Azubis und den Gesellen ist entspannt. Natürlich gibt’s mal nen Spruch, wie: „Nimm mal die Hände aus den Taschen!“ Aber das gehört dazu.“ Jan Rieß: „Jeden Tag sind wir draußen und erleben was Neues. Die Arbeit gefällt mir, die Höhe macht mir nichts aus. Unsere Arbeitszeiten sind geregelt. Wenn mal Überstunden anfallen, werden sie auf deinem persönlichen Stundenkonto angesammelt und vergütet. Nach der Ausbildung möchte ich gern als Geselle weiterarbeiten. Privat höre ich gern Punkrock und reise gern.“
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Malte, Svante, Jan, Sascha, Finn, Jonas und Lars (v.l.n.r.)
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#DEINEAUSBILDUNGIMHANDWERK #DEINSTUDIUMIMHANDWERK #HANDSUP
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Svante Mannshardt: „Mir gefällt die Ausbildung bis jetzt sehr gut. Ich bin auf jeden Fall froh, draußen und nicht im Büro arbeiten
zu müssen.“ Ob Dachstuhlarbeiten, Holzrahmen- und Fachwerkbau, Altbausanierung oder Dachdecker- und Fassadenarbeiten – die Zimmerer-Azubis von Holzbau Pagels lernen ihr Handwerk von Gesellen und Meistern auf spannenden Großbaustellen. Getreu dem Firmenmotto: „Natürlich aus Holz gemacht.“
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Sascha Hildebrandt: „Ich wollte unbedingt eine Ausbildung im Handwerk machen. Später könnte ich mir vorstellen, noch mal zur Schule zu gehen und mein Abitur nachzuholen.“
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Bewerbungen an: Holzbau Pagels GmbH Asternweg 6 23795 Bad Segeberg Telefon: 04551 / 95 96-0 Fax: 04551 / 95 96-20 info@holzbau-pagels.de www.holzbau-pagels.de
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Milchtechnologen mögen‘s vielseitig: Käsewannen werden gereinigt (oben), Temperaturen gemessen (Mitte links), Käsebrote in Salz gebadet (Mitte rechts) und Reifegrade geprüft.
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… ALLES ANDERE IST KÄSE! „Pikante“ Ausbildung von Milchtechnologen in der Käserei Holtsee TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
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uf die Frage „Wie kommen die Löcher in den Käse?“ gibt es zwei Antworten: Antwort a) Weil der Milch Bakterien zugeführt werden, die einen Gärungsprozess in Gang setzen, bei dem Kohlensäure entweicht und im Inneren des Käse Hohlräume bildet. Antwort b) Weil es Milchtechnologen gibt, die dafür sorgen, dass Antwort a) funktioniert! Nächste Frage: Was haben Holtsee und Hamburg gemeinsam? Für beide Orte gibt es ein gleichnamiges, weltweit vertriebenes Produkt! Okay, durch Fast-Food-Ketten ist der „Hamburger“ weltweit vielleicht noch etwas berühmter. Doch auch der „Holtseer“ wird in Europa, Asien, Afrika, Südamerika und den USA verkauft. Gemeint ist natürlich der „Holtseer Tilsiter“, die Spezialität der Käserei Holtsee. ME2BE durfte zuschauen, wie Käse in Holtsee hergestellt wird und welchen Beruf man für dieses Handwerk erlernen muss.
Milch und Käse – Promis auf dem Küchentisch Justhine und Philipp haben sich für die Ausbildung zu Milchtechnologen in der Käserei Holtsee entschieden. „Ich habe nach dem Abi Biotechnologie-Verfahrenstechnik an der FH Flensburg studiert“, berichtet die 20-Jährige aus Hanerau-Hademarschen. „Das habe ich abgebrochen als es mir zu theoretisch wurde. Ich wollte zwar naturwissenschaftlich arbeiten, aber nicht nur am Schreibtisch oder im Labor sitzen. Mit der Ausbildung zur Milchtechnologin lag ich richtig. Jetzt arbeite ich in genau der Schnittmenge zwischen Technik, Naturwissenschaft und Lebensmitteltechnologie!“
Auch Philipp fühlt sich wohl mit seiner Entscheidung. „Ich bin in der Nachbarschaft, in Damenburg, auf einem Bauernhof aufgewachsen“, erzählt uns der 18-Jährige. „Unser Betrieb liefert auch Milch an die Käserei Holtsee. Doch erst ein Ausflug mit der Schule hierher hat mein Interesse an dem Beruf des Milchtechnologen geweckt. Auf ein Studium hatte ich überhaupt keinen Bock. Ich hab Lust auf Lebensmittel, Landwirtschaft, Technik und anspruchsvolle, praktische Arbeit!“ Milchtechnologe/-in – das ist ein Ausbildungsberuf mit Zukunft! Milchprodukte sind beliebt und speziell Käse ist nach wie vor eines der beliebtesten Lebensmittel in Deutschland. Ein Blick auf die Zahlen sagt alles: 2015 wurden bundesweit unglaubliche 32,6 Millionen Tonnen Milch von rund 75.000 Milchviehhaltern erzeugt! Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Milcherzeugnissen betrug ca. 54 kg Milch, 30,2 kg Milchmischgetränke (inkl. Joghurt), 6 kg Butter, 5,9 kg Sahneprodukte und 25,4 kg Käse. Insgesamt wurden 55.334 Tonnen Tilsiter in Deutschland produziert, davon ein ordentlicher „Batzen“ in der Käserei Holtsee, die ebenfalls stolze Zahlen präsentiert: Rund 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (davon zurzeit 8 Azubis der Milchtechnologie) stellen jährlich ca. 10.000 Tonnen Käse her. Die verarbeitete Milchmenge liegt bei 105 Mio. Liter. Tendenz steigend.
Milchtechnologen – Arbeit zwischen Natur und Technik In der Käserei Holtsee arbeiten Milchtechnologen in vier von fünf Abteilungen: im
Maschinenraum, in der Käserei, im Reifekeller und in der Verpackung. Nur das Labor ist Hoheitsgebiet von milchwirtschaftlichen Laboranten. „Wir möchten jedes Jahr 3-4 Milchtechnologen ausbilden“, sagt Andre Paulsen, stellvertretender Käsereileiter. „Unsere Ausbildung ist spannend, abwechslungsreich und bietet gute Zukunftsperspektiven. Das Problem ist, dass der Beruf noch gar nicht so bekannt ist. Deshalb suchen wir Nachwuchs. Voraussetzungen sind ein guter Mittlerer Schulabschluss, ein technisches Grundverständnis von Geräten und Anlagen, Interesse an Lebensmitteln, Gesundheit, Ernährung sowie biologischen und chemischen Prozessen.“ Aber wie sieht der Alltag der Holtseer Milchtechnologen aus? Die tägliche Arbeit von Milchtechnologen beginnt mit der sorgfältigen Beachtung der Hygienevorschriften sowie dem Tragen der vorschriftsmäßigen Schutzkleidung und dem Durchlaufen der Hygieneschleusen bei jedem Wechsel der Abteilungen. In der Ausbildung lernen Azubis alle Abteilungen kennen und werden für jeweils mehrere Wochen in den folgenden vier Bereichen eingesetzt: Maschinenraum: Mit den Milchlieferungen der firmeneigenen Tanklastflotte fängt jeder Tag an. Knapp 320.000 Liter fließen täglich in die großen Tanks. Schon bei der Annahme kommen die „Molkis“, wie sich Milchtechnologen liebevoll nennen, ins Spiel. Vom Maschinenraum aus wird alles gesteuert … Temperatur, Druck, Füllstand. Erste Amtshandlung: Messung des PH-Werts der angelieferten Milch. An diesem Wert erkennt man sofort, ob die Rohmilch kontaminiert ist und überhaupt angenommen 59
Nach frühestens acht Wochen ist der Käse reif.
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Geschafft. Der Käse ist fast auf dem Küchentisch und Milchtechnologen haben Feierabend. Eines steht fest: Die Arbeit von Milchtechnologen könnte abwechslungsreicher kaum sein. Allein die Ausbildung ist für naturwissenschaftlich interessierte Bewerberinnen und Bewerber mehr als ein Geheimtipp. „Unser Bedarf an guten Nachwuchskräften ist groß“, betont Andre
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Reifekeller: „Die vier Reifekeller sind unsere ‚Schatzkammern’, schwärmt Paulsen. „Hier reifen die Käsebrote in der Regel 6-8 Wochen und erhalten die ‚Rotschmiere‘, die den pikanten Geschmack auf den Holtseer Tilsiter bringt. Mit den Wischmaschinen muss in den nächsten Tagen und Wochen jeder Käse regelmäßig gewischt und gedreht
Verpackung: Ist der Käse fertig gereift und zum Verkauf freigegeben, wird er in der Packstation individuell verpackt, etikettiert, kartoniert und palettiert. Vorher wird jeder Käse genauestens durchleuchtet und geprüft, ob ungewünschte Fremdteile enthalten sind. Bis zum Abtransport wird der Käse anschließend in gekühlte Lagerhallen gestellt … also in gigantische Käsekühlschränke! Umgebung: Wie beim Geschenke verpacken.
Paulsen zum Abschluss der Führung. Letzte Frage: Müssen Milchtechnologen Käse mögen? „Das fragen wir im Bewerbungsgespräch nicht ab!“ antwortet er schmunzelnd. „Aber lecker ist das … sowohl unser Käse als auch die Ausbildung!“
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Käserei: Die Käseproduktion findet in der Käserei statt. „Das Besondere an der Käseproduktion in Holtsee“, verrät uns Ausbildungsleiter Paulsen, „ist die Tatsache, dass wir hier noch Käse mit der Hand herstellen und nicht nur rein maschinell fertigen. Beim Käsungsprozess wird die noch flüssige Milch durch biotechnologische Wirkung von Naturlab und Bakterienkulturen in festen „Käsebruch“ umgewandelt und von der flüssigen Molke getrennt. Danach wird der geformte Käsebruch einem zweitägigen Salzbad unterzogen. Milchtechnologen führen den gesamten Herstellungsprozess durch. Umgebung: Warm und feucht.
werden, damit nicht immer dieselbe Seite auf dem Regal liegt. 30.000 Käse liegen hier zur Reife! Anschließend gibt’s die sensorische Verkostung. Von den leitenden Milchtechnologen wird der Käse nach Geschmack, Konsistenz, Aussehen und Geruch beurteilt.“ Umgebung: Kalt und nach Käse duftend.
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werden darf. Wenn ja, setzen die Milchtechnologen mit dem Rohrschlüssel die Rohre so um, dass die Milch in den richtigen Behälter fließen kann. Umgebung: Laut und technisch.
Deine Bewerbung schickst du an: Meiereigenossenschaft Holtsee-Ascheberg eG Dorfstr. 2 24363 Holtsee Herr Andre Paulsen Tel: 04357 - 99 71 196 E-Mail: a.paulsen@kaeserei-holtsee.de Web: www.kaeserei-holtsee Sponsored by
QUERDENKENDER AZUBI GESUCHT! Energiewender? Netzbetreuer? Zukunftsgestalter? Die Ausbildung bei den Stadtwerken Norderstedt führt Dich auf ganz neue Wege. TEXT Oliver Weiß | FOTOS Stadtwerke Norderstedt
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er Wecker klingelt früh. Du machst Licht an, putzt dir die Zähne und duscht erstmal die Müdigkeit ab. Anschließend kochst du dir einen Kaffee und checkst auf dem Handy deine sozialen Netze und die Nachrichten. Während der Bahnfahrt zur Arbeit streamst du deine Musik. Als Azubi der Stadtwerke Norderstedt bist du eigentlich permanent von deiner Arbeit umgeben, denn gut ausgebaute Infrastrukturen sind das Rückgrat einer modernen Gesellschaft. Im Zuge der Energiewende verschmelzen die Infrastruktur der Energieversorgung und der Telekommunikation. Aus den Stadtwerken und wilhelm.tel ist so ein innovatives Technologieunternehmen entstanden, das in dieser Konstellation bundesweit einmalig ist. Ausgebildet wird hier in fünf technisch-handwerklichen Berufen: • • • • •
Elektroniker/in für Betriebstechnik mit Zusatzausbildung Telekommunikation Anlagenmechaniker/in Fachrichtung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Kraftfahrzeugmechatroniker/in Fachkraft für Lagerlogistik IT-Systemelektroniker/in (NEU ab 2018)
Um die technisch höchst anspruchsvollen Netze der Stadtwerke und von wilhelm.tel betreiben und weiterentwickeln zu können, wurde der neue Ausbildungsberuf des IT-Systemelektronikers geschaffen. Als solcher analysierst du Kommunikationsbedarfe, erstellst Konzepte, beschaffst und installierst Geräte, IT Komponenten, nimmst Systeme in Betrieb und dokumentierst Projekte. Der Einsatz erfolgt in unterschiedlichsten technischen Bereichen wie z.B. Planung und Entwicklung, Feldtechnik und Glasfasertechnik. Hier lernst du den kompletten Weg vom Kunden über diverse Vermittlungsstellen bis zum Internet Uplink kennen. 62
Jedes Jahr im August beginnt für die neuen Auszubildenden und ihre Ausbilder eine abwechslungsreiche und spannende Zeit.
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Darüber hinaus werden Ausbildungsplätze für Industriekaufleute und für Fachangestellte Bäderbetriebe im ebenfalls zu den Stadtwerken gehörenden ARRIBA Erlebnisbad angeboten. Die technischen Azubis der Stadtwerke Norderstedt erhalten eine Ausbildung, die ihnen umfangreiche Kenntnisse in einem komplexen Unternehmen vermittelt und sie für die berufliche Zukunft bestens rüstet. Insgesamt begleitet das Norderstedter Unternehmen, das gut 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt, rund 60 junge Menschen in drei Jahrgängen auf ihrem Weg ins Berufsleben. „Wir bilden den Nachwuchs schon seit vielen Jahren verstärkt selbst aus, denn gute Fachkräfte zu bekommen ist aufgrund der Besonderheit unserer Infrastrukturen außerordentlich schwierig“, so Personalleiter Andreas Meinken. Glänzende
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Aussichten für engagierte und interessierte Jugendliche, die Leistungsbereitschaft, Ausdauer, Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Wer zu den Stadtwerken Norderstedt kommt, lernt von der Pike auf – und mit Perspektive. Dabei legen die Stadtwerke Norderstedt großen Wert auf eine Ausbildung, die ihren Namen verdient. Eine Lehrwerkstatt, wie sie auch in größeren Unternehmen Seltenheit geworden ist, ein strukturierter Ausbildungsplan, eine intensive Betreuung – insbesondere in der Phase der Prüfungsvorbereitung – durch die qualifizierten Ausbilder und ein respektvolles, gutes Betriebsklima sind hier selbstverständlich. Kein Wunder also, dass die Ausbildungsplätze sehr begehrt sind. Interessierte sollten sich rechtzeitig bewerben.
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Auszubildender Felix Walensky und Ausbildungsleiter Stefan Bäumler.
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Welche Tipps hast du für Schulabgänger, die sich für eure Ausbildung interessieren? Einfach mal vorbeikommen und sich unser Unternehmen anschauen, die Ausbildungswerkstätten und uns Ausbilder kennenlernen. Gerne auch über ein Praktikum bei uns ins Berufsleben eintauchen.
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Was dürfen die Bewerber im Gegenzug von den Stadtwerken erwarten? Natürlich das wichtigste für die Azubis: Immer ein pünktliches Gehalt(„lacht“). Erwarten kann man auf jeden Fall eine breitgefächerte Ausbildung mit vielen Erfahrungen und technischen Eindrücken. Außerdem eine Intensive Prüfungsvorbereitung und sehr gute Chancen auf eine
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Und ihr sucht Querdenker. Was genau ist damit gemeint? Damit ist gemeint, dass wir Azubis suchen, die mitdenken und die auch selbständig neue Themen vorschlagen, welche wir dann in der Ausbildung behandeln. Unsere Azubis hatten beispielweise starkes Interesse an der 3D Drucktechnik. Jetzt haben wir einen 3D Drucker und bauen sogar schon Prototypen für den Betrieb.
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Welche Eigenschaften sollte ich denn für die Ausbildung bei den Stadtwerken mitbringen? Stefan: Man sollte auf jeden Fall ein technisches Verständnis haben, gut in den naturwissenschaftlichen Fächern sein, Teamfähigkeit besitzen und Freude daran haben, sich mit neuen Techniken zu beschäftigen.
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Stefan Bäumler ist technischer Ausbildungsleiter bei den Stadtwerken Norderstedt. Gemeinsam mit seinem Team betreut er die
Weiterbeschäftigung nach der erfolgreichen Ausbildung.
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„Die Ausbildung ist spannend, aber ebenso anspruchsvoll.“
derzeit 38 technischen Azubis vom ersten Arbeitstag bis zur Abschlussprüfung.
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Felix Walensky hat im vergangenen Jahr als bester seines Jahrgangs die dreieinhalbjährige Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik mit Zusatzausbildung Telekommunikation abgeschlossen. „Ich bin so froh, dass es 2012, als ich mich beworben habe, bei den Stadtwerken geklappt hat. Hier habe ich in Theorie und Praxis viel gelernt und das in einer tollen Atmosphäre. Sehr positiv finde ich auch, dass es bei den Stadtwerken Norderstedt viele Entwicklungsmöglichkeiten gibt und Weiterbildungen unterstützt werden. Ich möchte mich auf jeden Fall weiterbilden und vielleicht als nächstes meinen Techniker machen“, so der 24-Jährige. Der frisch gebackene Elektroniker für Betriebstechnik wurde von den Stadtwerken zunächst für ein Jahr fest übernommen und kann in dieser Zeit überlegen, wie es für ihn weitergehen soll. Vorerst freut er sich, nun selbst sein Wissen anzuwenden und an andere weitergeben.
Bewerbungen an: Stadtwerke Norderstedt Heidbergstraße 101-111 22846 Norderstedt Telefon 040 / 52104-0 personal@stadtwerke-norderstedt.de
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STÄDTISCHES KRANKENHAUS KIEL BILDUNGSZENTRUM Dein Ziel? Wir stehen dahinter! Jede Gesellschaft ist nur so gut, wie die Menschen, die darin leben. Menschliche Zuwendung und Wärme, medizinische Therapie sowie fachkompetente pflegerische Betreuung benötigt jeder dann am meisten, wenn er krank oder pflegebedürftig ist.
Gesundheits- und Krankenpfleger(in) oder Kinderkrankenpfleger(in) wirst Du, wenn • Du Dich für Deine Mitmenschen interessierst und Dir vorstellen kannst, auf ihre Nöte einzugehen und sie fachkompetent zu pflegen • Du Dich schon immer für den Aufbau des menschlichen Körpers mit seinen vielfältigen Funktionen interessiert hast • Du wissen möchtest, welche verschiedenen Krankheiten und körperlichen Einschränkungen es gibt, und einen Beitrag zur Pflege und Gesundung der betroffenen Menschen leisten möchtest • Du bereit bist, 3 Jahre in die theoretische und praktische Ausbildung zu investieren • Du mindestens einen Realschulabschluss oder eine gleichwertige 10-jährige Schulbildung vorweisen kannst oder einen Hauptschulabschluss und zusätzlich eine abgeschlossene 2-jährige Berufsausbildung Viele fragen sich, ob dieser Beruf auch ihnen eine erfüllende Perspektive bieten könnte. Du auch? Dann nimm doch einfach Kontakt zu uns auf! Die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege startet am 1. April 2018. Wir freuen uns auf Deine Bewerbung: Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Bildungszentrum Hasseldieksdammer Weg 30 • 24116 Kiel Tel. 0431 1697-3701 bildungszentrum@krankenhaus-kiel.de www.krankenhaus-kiel.de
REIN IN DIE ZUKUNFT! Nachhaltige Berufsausbildung beim azv Südholstein TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Michael Ruff
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er azv Südholstein schafft mit der Abwasserentsorgung im Kreis Pinneberg und Teilen der angrenzenden Kreise die Grundlage für saubere Gewässer in der Region. Mit seinen rund 250 Mitarbeitern betreibt das Umweltunternehmen das große Klärwerk Hetlingen, drei kleinere Kläranlagen sowie mehr als 600 Kanalkilometer. Besonderer Wert wird auf Nachhaltigkeit gelegt – sowohl in Bezug auf den Umweltschutz als auch in der Berufsausbildung! Wenn die Abwässer in der Hetlinger Kläranlage ankommen, werden sie von Nähr- und Schmutzstoffen geklärt, in gereinigtes Abasser verwandelt und in die Elbe geleitet. Wenn die Azubis in Hetlingen in ihre Ausbildung starten, werden sie über alle wichtigen Details zur Ausbildung ‚aufgeklärt‘, in drei bzw. dreieinhalb Jahren in Fachkräfte ‚verwandelt‘ und somit in eine beruflich vielversprechende Zukunft ‚geleitet‘! „Interessant, entspannt und freundlich!“, 66
hat Svea Thomsen die ersten Wochen ihrer Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik empfunden. „Hilfsbereit, nett und vielseitig!“ beschreibt Finja Hell ihren Ausbildungsstart zur Fachkraft für Lagerlogistik. Beide haben ihren Mittleren Schulabschluss an der Rosenstadt-Gemeinschaftsschule in Uetersen absolviert und sich beim azv Südholstein erfolgreich für eine duale Ausbildung beworben. Was erwartet sie in den kommenden drei Jahren? „Svea, Finja und alle anderen Auszubildenden erhalten bei uns eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Ausbildung in einem modernen Umfeld“, berichtet Ausbildungsleiterin Barbara Ogurek. „Wir bieten fünf verschiedene Ausbildungsberufe an: Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Lagerlogistik, Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker und ab 2018 Kauffrau/-mann für Büromanagement. Uns ist wichtig, dass sich die Auszubildenden vom ersten Tag an mitgenommen fühlen und motiviert sind. In allen Ausbildungsberufen
stehen den Azubis erfahrene Ausbilder zur Seite und sorgen für eine kompetente Betreuung.“ Svea ist sich sicher, dass ihr die Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik liegt.
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„Bio und Chemie waren meine Lieblingsfächer an der Schule“, erzählt die 18-Jährige. „Mein Wunsch war es, einen Beruf zu erlernen, der mir eine Kombination zwischen Naturwissenschaften und Handwerk bietet. Genau das erlebe ich hier bereits in den ersten Wochen. Zum Beispiel an den Nachklärbecken. Dort wird die Biomasse vom gereinigten Abasser getrennt, bevor das Wasser in die Elbe geleitet wird. Meine Aufgabe war es, Wasserproben zu ziehen, die anschließend im Labor analysiert werden.“
Ausbildung abschließen. Beide würden anschließend gern in ihrer Region bleiben. Wie praktisch! Beim azv Südholstein gibt es im Anschluss an eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung gute Übernahmechancen.
Auch Finja hat ein gutes Gefühl an ihrem Ausbildungsplatz. „Mein Arbeitsplatz ist das ‚Magazin‘. Hier lagern wir alle Waren und Materialien in Schubladen, Fächern und Hochregalplätzen. Zu meinen ersten Aufgaben gehört es, die Waren anzunehmen und auszupacken, sie an den richtigen Lagerplatz zu bringen und am PC alles genauestens zu verbuchen. Das macht echt Spaß! Mir gefällt auch, dass die Ausbildung abwechslungsreich gestaltet ist und ich von Anfang an viel lerne!“ Svea und Finja starten ihre berufliche Zukunft mit interessanten Ausbildungsberufen. In drei Jahren werden sie ihre
Der azv bietet folgende Ausbildungen an: Elektroniker/-in für Betriebstechnik Fachkraft für Abwassertechnik (m/w) Industriemechaniker/-in (Instandhaltung) Fachkraft für Lagerlogistik (m/w) Kauffrau/-mann für Büromanagement (ab 2018)
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azv Südholstein Am Heuhafen 2 25491 Hetlingen Tel. +49(0) – 4103/964-0 personal@azv.sh www.azv.sh Sponsored by
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MACH DICH SCHLAU: WER WIRD DEIN BRÖTCHENGEBER SEIN? Ausbildungsleiterin Gunda Lampe: Stadt Lübeck sucht junge Leute in 23 Ausbildungsberufen
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Auf welche Fragen müssen Bewerber vorbereitet sein? Zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch sollte man sich auf jeden Fall über den zukünftigen Arbeitgeber informieren. Auch sollte man sich überlegen, warum ich
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Welche Tipps haben Sie für das Vorstellungsgespräch? Nach den schriftlichen und praktischen Tests haben Bewerber die Möglichkeit, sich persönlich vorzustellen. Gerade das Vorstellungsgespräch bietet die Chance, dass der Bewerber/die Bewerberin uns auch von seinen/ihren sozialen und persönlichen Fähigkeiten überzeugen kann. Wir führen dabei nicht nur ein strukturiertes Interview durch, sondern ergänzen dieses je nach Ausbildungsberuf um ein Rollenspiel, eine Gruppendiskussion, eine Präsentation oder eine Teamübung. Was für manche Bewerber etwas ungewöhnlich erscheint, ist die Größe des Auswahlgremiums. Dazu gehören neben der Ausbildungsleitung und/oder den Ausbildern auch noch der Personalrat, die Jugendausbildungsvertretung, die Gleichstellungsbeauftragte und die Schwerbehindertenvertretung. Das sollte aber niemanden abschrecken. Vielmehr geht es darum, dass niemand benachteiligt wird und wir durch unser Mehraugenprinzip eine gesicherte Auswahlentscheidung treffen können.
Was muss man bei der Bewerbung für die gewerblichen Berufe – etwa Industriemechaniker/-in oder Chemielaborant/-in – beachten? Auch bei den gewerblichen Ausbildungsberufen erwarten wir Interesse und Motivation für die vielfältigen Aufgaben. Hier spielt gegebenenfalls auch noch handwerkliches Geschick eine Rolle. Meistens sind bereits bei den Einstellungstests einige berufstypische, praktische Übungen integriert, um besser beurteilen zu können, ob der Ausbildungsberuf tatsächlich gut zum Kandidaten passt.
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Welche Informationen sind im Anschreiben wichtig? Im Anschreiben sollte schon deutlich werden, warum sich der/die Bewerber/-in für den Beruf und für die Hansestadt Lübeck als Arbeitgeberin entschieden hat. Die Motivation spielt auch im Vorstellungsgespräch eine entscheidende Rolle. Auch erwarten wir, dass sich die Bewerber/-innen mit Ihrem zukünftigen Arbeitgeber auseinandergesetzt haben. Sie sollten schon wissen, was das Wesentliche an der Arbeit einer Stadtverwaltung ist. Wir wünschen uns Auszubildende, die Interesse am Gemeinwesen haben, die eine Stadt nicht nur verwalten, sondern auch mit gestalten wollen. Gerade für den Beruf der Verwaltungsfachangestellten wün-
Wie sieht ein guter Lebenslauf aus? Er sollte auf jeden Fall vollständig und gut strukturiert sein.
mich für den Beruf entschieden habe, was ich dafür mitbringe und worin ich mich weiterentwickeln möchte. Ansonsten ist es wichtig, sich natürlich zu geben. Das gilt auch für das äußere Erscheinungsbild.
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Frau Lampe, was gehört in eine komplette Bewerbungsmappe? Der Inhalt der Bewerbungsmappen unterscheidet sich nicht von anderen Arbeitgebern: Lebenslauf, Anschreiben, letztes Schulzeugnis oder der Nachweis des Schulabschlusses. Falls vorhanden, sollten ein Arbeitszeugnis und der Nachweis über ehrenamtliches Engagement die Mappe ergänzen.
schen wir uns Offenheit für die soziale und kulturelle Vielfalt unserer Bürgerinnen und Bürger und deren Anliegen. Freude am Umgang mit Menschen und die Bereitschaft zur Teamarbeit sind weitere wichtige Voraussetzungen.
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n einer Stadtverwaltung sitzen nur Beamte mit Ärmelschonern? Dieses Klischee ist Schnee von gestern. Wie vielfältig die Realität ist, beweist die Hansestadt Lübeck: 4.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Stadt in Verwaltung, Entsorgungsbetrieben, Senioreneinrichtungen sowie im Kurbetrieb Travemünde und den städtischen Schwimmbädern. 182 Azubis absolvieren hier ihre Ausbildung in 23 verschiedenen Ausbildungsberufen. Das Besondere: Auch eine Teilzeitausbildung, etwa für Mütter mit kleinen Kindern, ist möglich. Ausbildungsleiterin Gunda Lampe gibt Tipps.
Deine Bewerbung um einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz richtest du bitte an die: Hansestadt Lübeck Der Bürgermeister Personal- und Organisationsservice Fischstr. 2-6 23539 Lübeck oder per E-Mail an den personal-und-organisationsservice@luebeck.de Weitere Informationen unter www.luebeck.de/ bewohner/beruf_arbeit/ausbildung/
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Was kannst du? Pflegeprofi, Lebensretter, Zahlenfreund – zeige was du kannst und bewerbe dich um eine Ausbildungsstelle an den Westküstenkliniken. Entdecke unsere 12 Ausbildungsberufe auf:
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DIAMANTSCHLEIFER: EIN BERUF MIT SCHLIFF Aus der ME2BE-Reihe „Seltene Berufe“ TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Ibou Gueye
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ie gelten als Inbegriff für Reichtum, Schönheit und Luxus – Diamanten. Zum funkelnden Schmuckstück wird der Hochkaräter aber erst durch die filigrane Feinarbeit des Diamantschleifers. Denn im Rohzustand sind Diamanten eher unscheinbar und ähneln Kieselsteinen. Mit einem Härtegrad von 10 ist das aus Kohlenstoff bestehende Mineral der härteste Stoff der Welt. Die Qualität von Diamanten wird nach den vier C`s beurteilt: Colour (Farbe), Carat (Gewicht: 0,2 Gramm), Clarity (Reinheit) und Cut (Schliff). Der Diamantschleifer beurteilt mit bloßem Auge oder Lupe die Kristallstruktur des Rohdiamanten sowie seine chemischen und physikalischen Eigenschaften. Danach entscheidet er, ob der Stein für die Schmuckoder industrielle Verarbeitung verwendet wird. Immerhin 75 Prozent der Weltförderung des Edelsteins eignen sich nicht für die Schmuckverarbeitung, sondern werden wegen unschöner Farben und mangelnder Transparenz industriell verwertet, etwa für medizinische Instrumente wie Skalpelle oder Bohrköpfe.
Wenn der Fachmann den Rohdiamanten nach Form, Größe, Farbe und Reinheit sortiert hat, beginnt seine eigentliche Arbeit, der Feinschliff. Mit Werkzeugen wie Laser, Reibestöckchen und Drehbankspindeln schneidet er die Hochkaräter zurecht, um sie anschließend in die passende Größe zu sägen. Die Kunst dabei ist, nicht zuviel vom Stein abzuschleifen, denn durchschnittlich 50 Prozent seines Gewichtes verliert er durch diesen Vorgang. Das erfordert Fingerspitzengefühl und Konzentration. Zum Schluss werden die Facetten – das sind die kleinen Flächen des Steins – geschliffen und poliert – und fertig ist das glänzende Schmuckstück. Zu den selten Berufen gehört der Diamantschleifer auf jeden Fall: Nur eine Handvoll Neueinstellungen gibt es bundesweit, Ausbildungsplätze sind ebenfalls schwer zu ergattern. Wer sich für die dreijährige duale Ausbildung entscheidet, muss einige Anforderungen erfüllen. Obwohl Maschinen und Werkzeuge bei der Bearbeitung helfen, sind gutes Sehvermögen und handwerkliches Geschick, aber auch eine präzise Arbeitsweise und Konzentrationsfähigkeit unver-
zichtbar, schließlich wird ein kostbarer Stein veredelt. Die Ausbildungsvergütung ist recht attraktiv: Im ersten Lehrjahr liegt der Verdienst bei zirka 800 Euro und im 3. Jahr bis zu 980 Euro im Monat. Das Einstiegsgehalt als ausgelernter Diamantschleifer beträgt 1500 bis 2000 Euro brutto, je nach Art und Größe des Betriebes. Das theoretische Wissen wird in der Berufsschule vermittelt. Hier werden Fächer wie Kristalltechnologie, technisches und freihändiges Zeichnen sowie Kristallchemie und -physik gelehrt. Nach Beendigung der Ausbildung kann der/die Diamantschleifer/-in bei Juwelieren, in Schmuckateliers oder Industriebetrieben für Diamantwerkzeuge arbeiten. Übrigens: Die Diamantenhochburg ist die belgische Stadt Antwerpen mit mehr als 1500 Handelsunternehmen. Der kostbarste Diamant der Welt heißt „Pink Star“ mit einem Wert von über 60 Millionen Dollar. Weitere seltene Berufe sowie alle Tipps zur Bewerbung findet ihr auch unter www.me2be.de. 71
Rein in die Zukunft! Wir bieten Ausbildungsplätze in folgenden Berufen:
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FLECHTWERKGESTALTER: STRANDKORB-KREATEUR Aus der ME2BE-Reihe „Seltene Berufe“ TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Ibou Gueye
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ommer, Sonne, Strandkorb: An Nordund Ostsee ist er kaum mehr wegzudenken. Dieses kultige Objekt macht das Strandleben erst zum richtigen Genuss. Zuständig für die Fertigung des gemütlichen Zweisitzers ist der/die Flechtwerkgestalter/-in – so die offizielle Bezeichnung des dreijährigen Ausbildungsberufes. Kreativität und handwerkliches Geschick werden für diese Tätigkeit gebraucht. Erfunden wurde der Strandkorb bereits 1882, was dem Rostocker Korbmacher Wilhelm Bartelmann zu verdanken ist. Der schwere Zweisitzer schützt vor Sonne, Wind und Regen und lädt ein zum Faulenzen, Lesen, Entspannen und Schlafen. Kleine Unterschiede gibt es in der Optik: Während der Nordsee-Korb eher kantige Konturen hat, verfügt die Ostsee-Variante über geschwungene Seiten.
und seltenen Handwerks lernen die verschiedenen Flechtmaterialien und -techniken kennen. Aber auch technisches Zeichnen, Gestaltung und Modellbau gehören dazu. Darüber hinaus vermitteln die Ausbilder Wissen im Bereich der Holz- und Metallverarbeitung. Dazu zählt der Umgang mit Naturmaterialien wie Rattan, Peddigrohr, Weide und Holz. Nachdem das Flechtmaterial aufbereitet wurde, beginnt die Arbeit des Zuschneidens und Biegens, um dann in Handarbeit das Korbobjekt zu flechten. Hierfür braucht man Geschick, Ausdauer und Fingerfertigkeit. Oberflächen werden anschließend gebeizt oder gefärbt und mit Lacken, Wachsen oder Ölen wetterfest gemacht. Wie lange so eine Arbeit dauert, hängt von der Dicke des Flechtbands ab: Für einen einzigen Strandkorb wird die stattliche Länge von zwei Kilometern Flechtband verarbeitet.
Der Flechtwerkgestalter, der bis 2006 Korbflechter hieß, stellt aber nicht nur Strandkörbe her, er fertigt auch Möbelstücke wie Schaukelstühle, Tische und Garderoben und übernimmt Reparaturarbeiten und Restaurierungen. Die Auszubildenden dieses alten
Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte neben technischem Verständnis auch eine Portion Kreativität und einen Sinn für Ästhetik mitbringen. Flechtwerkgestalter arbeiten vorwiegend in Korbmöbelflechtereien oder Werkstätten. Gearbeitet wird
werktags bei einer 40-Stunden-Woche. Vor der Saison, wenn die meisten Aufträge eingehen, kann auch Wochenendarbeit anfallen. Azubis verdienen zwischen 320 Euro im 1. Ausbildungsjahr und 465 Euro im dritten Jahr. Wer will, kann sich später zum Meister weiterbilden und/oder ein eigenes Unternehmen gründen. Mit Fachabitur kann man Innenarchitektur oder Holztechnik studieren. In Werkstätten für Behinderte oder an Berufsbildungsstätten werden Flechtwerkgestalter beschäftigt, die sich zum Arbeitserzieher weiterqualifiziert haben. Übrigens: Der neue Trend für die Sommersaison 2017 war der schicke Schlafstrandkorb. Mit einer Breite von 1,30 Meter und einer Länge von 2,40 Meter ist er mit zwei Liegeflächen für Erwachsene ausgestattet. Sichtluken oben und an den Seiten sorgen für einen ungehinderten Rundumblick zu Himmel, Strand und Meer. Zu buchen gab es diesen Korb an zahlreichen Ostsee- und Nordseebädern. Weitere seltene Berufe sowie alle Tipps zur Bewerbung findet ihr auch unter www.me2be.de. 73
Justhine Tred e, 20 aus Hanerau-Hademarschen, absolviert im 1. Lehrjahr eine Ausbildung zur Milchtechnologin in der Käserei Holtsee. „Ich habe mein Abi am BBZ Heide gemacht und anschließend Biotechnologie-Verfahrenstechnik an der FH Flensburg studiert. Das habe ich abgebrochen als es mir zu theoretisch wurde. Durch eine Anzeige der Käserei Holtsee bin ich dann auf die Ausbildung zur Milchtechnologin gekommen. Naturwissenschaftlich und praktisch arbeiten? Das ist es doch! Und da lag ich genau richtig. In den ersten Wochen habe ich zwei Abteilungen kennengelernt. Im Maschinenraum habe ich Verladungen gesteuert und Konzentrat-Gehalte gemessen. Und in der Käserei habe ich die Käseproduktion begleitet. Das ist spannend, aber auch anstrengend. Wenn der Käse geschöpft wird, ist es warm und feucht. Und bei der Reinigung der Salzbäder muss man anpacken können. Mir liegt das aber. Ich möchte gar nicht den ganzen Tag im Büro sitzen! Die Ausbildung zur Milchtechnologin kann ich also nur jedem empfehlen: macht Spaß, ist total abwechslungsreich und lässt mir dazu genug Freizeit, damit ich mich nach Feierabend noch um meine beiden Pferde kümmern kann.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
Philipp Cl außen, 18 aus Damendorf, absolviert im 1. Lehrjahr eine Ausbildung zum Milchtechnologen in der Käserei Holtsee. „Ich heiße Philipp, hab mein Abi an der Jungmannschule in Eckernförde gemacht und bin auf einem Bauernhof groß geworden. Ein Ausflug mit der Schule zur Käserei Holtsee hat mein Interesse an dem Beruf des Milchtechnologen geweckt. Auf ein Studium hatte ich überhaupt keinen Bock. Die ersten drei Wochen der Ausbildung waren anstrengend, aber bisher hat alles riesigen Spaß gemacht. Man kommt mit allen Produktionsschritten der Käseherstellung in Berührung! Das ist unglaublich abwechslungsreich. Das frühe Aufstehen macht mir nichts aus und ich habe mich jetzt schnell an den Rhythmus gewöhnt. Der Berufsschulunterricht findet in Malente in Form eines vierwöchigen Blockunterrichts statt. Dort ist auch eine kleine Molkerei, in der wir überbetrieblich ausgebildet werden, denn die wenigsten Milchtechnologen lernen gleichzeitig die Herstellung von Milch, Käse und Joghurt. Nach der Ausbildung würde ich gern in diesem Beruf Karriere machen, auch wenn mich nach wie vor auch die Landwirtschaft interessiert.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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Julian Stramma, 18 aus Gettorf, absolviert im 2. Ausbildungsjahr eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Förde Sparkasse in der Filiale Eckernförde. „Den Wunsch, Bankkaufmann zu werden hatte ich schon ziemlich früh. Mit 14 Jahren hatte ich bereits ein erstes kleines Depot – natürlich mit Erlaubnis und Unterschrift meiner Eltern. Aktien und Wertpapierhandel fand ich schon immer spannend! Lange Zeit dachte ich, eine Ausbildung zum Bankkaufmann könne ich nur mit Abitur beginnen. Bis ich mich auf der Berufsmesse der Isarnwohldschule in Gettorf mit Frau Wollenberg von der Förde Sparkasse unterhielt. Von ihr erfuhr ich, dass der Mittlere Schulabschluss für eine bankkaufmännische Ausbildung ausreiche. Meine Berufsentscheidung war gefallen. Die Ausbildung gefällt mir super. Genauso habe ich mir das vorgestellt. Ich eigne mir viel Wissen an, habe flexible Arbeitszeiten und kann die Inhalte meiner Ausbildung in der Geschäftsstelle ziemlich frei gestalten, zum Beispiel, ob ich an einem Beratungsgespräch teilnehmen möchte oder lieber am Service-Point bleibe. Mein Highlight bisher? Die praktische Zeit im Bereich „Vermögensmanagement“. Dort erhielt ich vor kurzem die Aufgabe, ein Aktienpaket zusammenzustellen. Anschließend erklärte mir der Filialleiter persönlich, wie ich meine Analyse und Präsentation verbessern könne. Toll, dass er sich so auf mich eingestellt hat!“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
Jana Anders, 18 aus Dransau, absolviert im 2. Ausbildungsjahr eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Förde Sparkasse in der Filiale Lütjenburg. „Ich habe meinen Mittleren Schulabschluss auf der Realschule Lütjenburg gemacht und bin über drei Praktika zu meiner Berufsentscheidung gekommen. Die Einblicke in die Berufe „Fotografin“ und „Kauffrau für Büromanagement“ konnten mich nicht überzeugen – aber das Praktikum bei der Förde Sparkasse in Lütjenburg war total super. Die zwei Wochen im Servicebereich vergingen wie im Flug, meine Aufgaben waren abwechslungsreich und der ständige Kundenkontakt gefiel mir besonders gut. Meine anschließende Bewerbung verlief zum Glück erfolgreich. Auf der Internetseite der Förde Sparkasse habe ich mein Bewerbungsschreiben, ein Lebenslauf, ein Foto sowie meine Zeugnisse und Praktikumsnachweise hochgeladen. Danach entscheidet es sich, ob du zu einem Test oder zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Schön finde ich auch, dass darauf geachtet wird, die Ausbildung möglichst wohnortnah machen zu können, sodass ich in der Geschäftsstelle Lütjenburg eingesetzt wurde. Ich weiß auf jeden Fall jetzt schon, dass ich nach der Ausbildung gern bei der Förde Sparkasse bleiben würde – am liebsten auch in Lütjenburg.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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Jennifer Celina Löptin, 18 ist im 3. Jahr der Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Förde Sparkasse. „Um herauszufinden, welcher Beruf zu mir passen könnte, hatte ich während der Schulzeit ganz unterschiedliche Praktika gemacht, u.a. in einem Hotel und einem Kaufhaus. Ein Jahr vor dem Mittleren Schulabschluss folgte dann noch ein Praktikum bei der Förde Sparkasse in Schönberg. In diesen zwei Wochen erhielt ich einen so tollen Einblick in den Alltag von Bankkaufleuten, dass ich mich anschließend sofort auf einen Ausbildungsplatz bewarb. Und ich weiß … das war genau die richtige Entscheidung! Der tägliche Kundenkontakt, die Teamarbeit, die Abwechslung, die Verantwortung, aber auch die festen Arbeitszeiten und die attraktive Vergütung – die Ausbildung bei der Förde Sparkasse macht riesigen Spaß und ich würde mich sehr freuen, wenn ich nächstes Jahr als Kundenberaterin übernommen werde!“ Foto Moritz Wellmann | Text Christian Dorbandt
Corvin Kruko w, 21 aus Preetz, absolviert im 2. Ausbildungsjahr eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Förde Sparkasse in der Filiale Preetz. „Mein Abitur habe ich am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Preetz gemacht. Ein Jahr vor der Abi-Prüfung habe ich mich auf die Ausbildung zum Bankkaufmann beworben. Warum? Weil mir viele Freunde von der guten Ausbildung vorgeschwärmt hatten und mir ein Wirtschaftspraktikum bei der Förde Sparkasse gut gefallen hatte. Meine Lieblingsfächer an der Schule waren übrigens WiPo, Erdkunde und Geschichte. Klar, man sollte die Grundrechenarten in unserem Job gut beherrschen, doch wichtig sind auch Offenheit gegenüber Menschen und Kommunikationsfreude. In der ständigen Begegnung mit Kunden lernt man das täglich – ich persönlich bin mit der Zeit immer selbstsicherer geworden! Nach der Ausbildung würde ich gern noch studieren. Die Förde Sparkasse bietet dafür verschiedene berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten an: vom Betriebswirt, Bachelor bis hin zum Master. Einen Traum konnte ich mir allerdings jetzt schon erfüllen: Ich habe mir mein erstes Auto gekauft: einen gebrauchten VW Golf 5.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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Jonah Dibbern, 20 aus Kiel, absolviert im 2. Ausbildungsjahr eine Ausbildung zum Pharmakanten bei der Ferring GmbH. „Hallo. Ich bin Jonah, 20 Jahre alt und hab 2016 mein Abitur abgeschlossen. Durch mein großes Interesse für die Naturwissenschaften und die Medizin habe ich mir vorgenommen Pharmazie zu studieren, jedoch vorher die 3,5-jährige Ausbildung zum Pharmakanten abzuschließen. Die Ausbildung besteht aus einem schulischen und einem praktischen Teil. In der Berufsschule erwerbe ich zum Beispiel das Know-How über Verfahrenstechnik und beschäftige mich mit Mathe, Chemie und Physik. Im Betrieb lerne ich die alltägliche Praxis der Flüssig-Medikamenten-Herstellung. Vom Mischen der Inhaltsstoffe über die Abfüllung und Dokumentation lerne ich ein sehr interessantes, breites Aufgabenspektrum kennen und arbeite Hand in Hand mit allen Kollegen. Die aktive Mitarbeit macht unglaublich viel Spaß und ist im richtigen Maße fordernd. Mir macht die Ausbildung zum Pharmakanten großen Spaß.“ Foto Moritz Wellmann | Text Christian Dorbandt
Jonas Passau, 25 aus Kiel, absolviert im 3. Ausbildungsjahr eine Ausbildung zum Chemielaboranten bei der Ferring GmbH. „Hi Leute, ich bin Jonas und beginne jetzt das dritte Ausbildungsjahr zum Chemielaboranten. Nach der Jungmannschule in Eckernförde entschied ich mich zunächst für eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker, doch anschließend fühlte ich mich in diesem Beruf nicht mehr wohl. An Chemie hatte ich schon immer Interesse gehabt, also beschloss ich, noch einmal eine ganz andere Ausbildung zu beginnen. Diese Entscheidung habe ich nicht bereut, denn jetzt habe ich genau das Richtige für mich gefunden! Die Ausbildung bei Ferring ist total vielseitig und interessant. Von chemischen Reaktionen bis zu aufwändigen Analysen ist alles dabei. Wusstet ihr zum Beispiel, dass man selbst in gefriergetrockneten Dingen noch minimale Spuren von Wasser finden kann? Das und noch vieles mehr lernt man in der Ausbildung zum Chemielaboranten. In unserem Beruf dreht sich alles um die Welt der kleinen Teilchen, aus denen wir alle bestehen.“ Foto Moritz Wellmann | Text Christian Dorbandt
Eliz a beth, 21 ist im 2. Lehrjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Westküstenklinikum in Heide. „Eigentlich war ein Medizinstudium immer mein größter Wunsch, aber mein Notenschnitt hat dafür leider nicht gereicht. Eine Ausbildung im Gesundheitswesen ist eine gute Alternative zum Studium. Um zu sehen, welcher Beruf am besten zu mir passt, machte ich zwei Praktika am WKK in Heide. Nach dem ersten Tag in der Gesundheits- und Krankenpflege stand für mich fest: Das ist mein Beruf. Genau das möchte ich machen! Mir gefällt besonders das Engagement unserer Lehrer/-innen und Praxisanleiter/-innen. Egal, welches Problem oder welche Frage ich habe, es nimmt sich immer jemand die Zeit für mich. Nach dem Examen würde ich gerne am Westküstenklinikum in Heide bleiben um weitere Berufserfahrung zu sammeln. Studieren möchte ich immer noch. Ich könnte mir sehr gut die Studiengänge Gesundheits- oder Pflegemanagement vorstellen, um später eine eigene Pflegeeinrichtung zu eröffnen.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca
Ke vin, 20 ist im 3. Lehrjahr zum Medizinisch-technischen Radiologieassistenten am Westküstenklinikum in Heide. „Ich wollte auf jeden Fall mit Menschen arbeiten. Dessen war ich mir sicher. Da ich auch technisch interessiert bin und in der Schule Spaß an den naturwissenschaftlichen Fächern hatte, wurde mir der Beruf des Medizinisch-technischen Radiologieassistenten empfohlen. Nun bin ich fast am Ende meiner Ausbildung und bereite mich mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern auf das Staatsexamen vor. MTRAs werden überall gesucht und viele bekommen bereits während der Ausbildung einen Arbeitsplatz angeboten. Nach der Ausbildung werde ich nach Hamburg gehen und an einem großen Krankenhaus arbeiten. Die dreijährige Ausbildung an der Dr. Gillmeister-Schule am Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen hat mich bestens auf das Berufsleben vorbereit.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca
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HIER SEGELN DIE OPTIMISTEN! Beim Lübecker Yacht-Club lassen sich Jugendliche den Wind um die Nase pfeifen
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ieser Verein hat eine lange Tradition und einen großen Namen. Denn der Lübecker Yacht-Club (LYC) ist in der Segelwelt auf dem ganzen Globus bekannt – dank der Travemünder Woche, die jedes Jahr Hunderttausende Besucher anzieht. Für den Segelnachwuchs unternimmt der LYC eine ganze Menge: Beim Optimisten-Segeln und bei Törns auf der Vereinsyacht „Meu“ lassen sich Anfänger gerne den Wind durch die Haare pusten. Wie bitte? Dürfen beim LYC etwa nur Optimisten segeln? Weil die immer gute Laune mitbringen, oder was? Nein, nicht ganz: Weil das der Name der kleinen Boote für die Anfänger ist, egal ob jene nun den ganzen Tag grinsen oder nicht. Auf so einem Optimisten fangen fast alle an, die zum ersten Mal Tuchfühlung mit schwankenden Bootsplanken und blähenden Segeln aufnehmen. „Im Optimisten bekommen die Kinder und Jugendlichen die Grundausbildung im Segeln auf der Wakenitz. Auch die ersten Regatten werden mit den kleinen Booten ausgetragen“, berichtet Jugendwart Oliver Harnack. So einen fast „unsinkbaren“ Optimisten können je nach Körpergröße und Gewicht Mädchen und Jungs bis etwa 14 Jahre segeln. Eine handliche „Nussschale“ reicht am Anfang schon, um Wasser, Wellen und Wind zu spüren und eine Menge Spaß zu haben – und darauf kommt es ja schließlich an. „Wir sind mehr als 150 jugendliche Segler, die nur dann nicht segeln, wenn eine dicke Eisschicht das Wasser bedeckt“, erzählt Oliver Harnack. „Unser Club hat wunderschöne 80
Trainingsreviere: Unsere Anfänger und die Fortgeschrittenen segeln auf der Wakenitz und die Regattasegler trainieren auf der Ostsee vor Travemünde.“ Fortgeschrittene trainieren in den größeren Bootsklassen O‘pen Bic, Laser, 420er, 29er und Katamarane. Auch schon vor 118 Jahren wollten Segelfreunde Spaß haben – als sie den LYC gründeten. Damals ging alles noch ein wenig steifer zu. Besonders, wenn Kaiser Wilhelm II mit seiner Yacht „Meteor“ bei den Regatten vor Lübeck-Travemünde kreuzte. Der „Lüz“, wie er liebevoll genannt wird, gehört mit seinen über 800 Mitgliedern und mit all seinen Aktivitäten zu den führenden Segel-Clubs in Deutschland. Schon seit 1889 kommen die besten Segler zur Travemünder Woche, die heute zu den größten Segel-Veranstaltungen der Welt angewachsen ist. Alljährlich segeln in der letzten Juli-Woche auf der Lübecker Bucht mehr als 30 Bootsklassen um die begehrten Pokale. „Wir wollen neben internationalen Spitzenseglern auch der Jugend ein Forum des internationalen Segelsports bieten. Denn die Atmosphäre ist immer mitreißend“, erzählt Jugendwart Oliver Harnack. Auch das Unterhlatungsprogramm mit verschiedenen Live-Acts sorgt jährlich für immer neue Besucherrekorde von über 800.000 Besuchern. 2017 fanden zudem die die Deutschen Jugendmeisterschaften aller offiziellen Jugendklassen im Rahmen der Travemünder Woche statt. An die 800 Jugendboote aus ganz Deutschland haben teilgenommen.“ In Ostercamps – z.B. in Warnemünde – kommen viele junge Segler erstmals nach der Winterpause endlich wieder aufs Wasser.
Denn zu den Highlights gehören natürlich die Regatten, an denen der Nachwuchs zeigen kann, wieviel Talent in ihm steckt. So geht es etwa zum Störtebeker-Cup nach Helgoland oder sogar zur O‘pen Bic-Weltmeisterschaft nach Quiberon an die französische Atlantikküste. Und wenn Weltklasse-Segler des LYC wie der Olympia-Segler Simon Grotelüschen oder Europe-Profi Janika Puls für ein mehrtägiges Training zur Verfügung stehen, bringt das Spaß und eine Extraportion Motivation für alle! Immer wieder dürfen die Mädchen und Jungs auch auf der „Meu“ die Segel setzen oder das Ruder übernehmen. Dann geht es auf der clubeigenen Segelyacht hinaus auf die offene Ostsee. „So wollen wir das Seesegeln fördern“, erklärt der Jugendwart. Im Sommer wird traditionell ein großer Sommertörn während der Ferien gesegelt. Daneben ist die „Meu“ auch auf so mancher Regatta unterwegs. Die fast zwölf Meter lange Yacht hat ganze 85 Quadratmeter Segelfläche, beherbergt sieben Kojen und ist ein rundum sportlich zu segelndes Jugendboot. Die Yacht ist schnell, dabei stabil und seetüchtig und gleichermaßen geeignet zum Touren- und Regattasegeln. Und das schönste ist: Jeder darf mitsegeln, selbst wenn sie/ er (noch) nicht Mitglied ist, sagt Oliver Harnack. „Jeder ist an Bord willkommen!“ Mehr Infos unter: www.lyc.de/jugend/ TEXT Joachim Welding FOTOS Lübecker Yacht-Club Illustration Polyarix
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