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MESSESPECIAL

HIERGEBLIEBEN

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EDITORIAL Wir bleiben HIER … auch 2018! Moin, moin. Ist ja unglaublich, welches Tempo das Jahr 2018 vorlegt! Die Grippewelle nervt von Plön bis Büsum, die Heizung läuft noch auf 3,5 und ein Event jagt das nächste – in Gemeinschaftsschulen, auf Gymnasien, in den Beruflichen Schulen, in Firmen, Betrieben und auf Messen. Apropos – seit Anfang des Jahres haben wir euch bereits auf diversen Ausbildungsgsmessen getroffen und euch bei der Berufsorientierung begleitet. Auf me2be.de findet ihr regelmäßig Vor- und Nachberichte dieser Events. Vielen Dank an unser ME2BE-Messe-Team Jana, Mirja, Vanessa, Nadja, Axel und Eric und an euch und eure Geschichten! Die erste Ausgabe HIERGEBLIEBEN 2018 eröffnen wir mit zwei Reportagen aus der Schulwelt. Schülerinnen und Schüler berichten aus der einzigartigen deutsch-dänischen Efterskole („Nachschule“) in Tingleff sowie aus der Grundund Gemeinschaftsschule Tellingstedt. Anschließend präsentieren wir euch themensortierte Ausbildungsberufe mit den Schwerpunkten Industrie und Verwaltung. Wir stellen euch Schleswig-Holsteins größtes Industriegebiet vor, den ChemCoast Park Brunsbüttel und blicken in die Ausbildung bei Covestro und Total. Im zweiten Schwerpunkt widmen wir uns dem Thema Verwaltung. Wir trafen die Azubis der Gemeinde-, Stadt- und Kreisverwaltungen von Meldorf, Elmshorn und Heide und veröffentlichen ihre coolen Storys und Fotos, um aufzuzeigen, wie vielseitig und kreativ die Perspektiven im öffentlichen Dienst sind. Und in unserer Reihe ‚Seltene Berufe‘ verschaffen wir euch diesmal Einblicke in die Berufswelt der Flechtwerkgestalter und Pferdewirte! Wer sich lieber online bewegt, kann dieses Magazin auf me2be.de als e-Paper durchblättern und jeden Artikel einzeln als Web-Beitrag finden. Ebenfalls auf unserer Webseite: Viele weitere regionale Ausbildungsangebote, Adressen und Bewerbungstipps sowie über 500 Portraits und Stories von Azubis und Studis aus dem Norden!

Viel Spaß mit dieser ME2BE-Ausgabe wünschen … … eure ME2BE’s www.me2be.de www.facebook.com/me2bemag hello@me2be.de


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„Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck über die hohe Lebensqualität, Zukunftschancen für junge Leute und die Ausbildung in der Stadtverwaltung

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T wie Technik Das machen Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik und Industriemechaniker/-innen bei der Covestro Deutschland AG

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Total viele Chancen! Lebenslange Karrierechancen bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH in Brunsbüttel

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Elektroniker/-innen für Energie- und Gebäudetechnik an den WKK

Schule 06

Das Beste aus beiden Kulturen

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In der Deutschen Nachschule in Tingleff lernen und leben deutsche und dänische Schüler/-innen unter einem Dach

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Ich hab da mal ´ne Frage … Wie geht‘s? Und wie geht‘s weiter?

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Aus Liebe zur Geschichte ...

RKiSH: Die erste Generation Notfallsanis rückt aus! Im Gespräch mit angehenden und frisch ausgebildeten Notfallsanitäter/-innen der RKiSH

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Einsatz für die RKiSH! Notfallsanitäterin Lena Söth erklärt die Übernahme eines Notfalleinsatzes

Prima Klima in Tellingstedt Zu Besuch an einer der freundlichsten Schulen der Welt

Überall im Einsatz

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„Von Beruf ... Glücksbringer!“ Über 200 Innungsbetriebe locken mit attraktiver Ausbildung ins Dithmarscher Handwerk.

Lehrerportrait Klaus Leißner

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Einladung zum „Late-Night-Jobbing“ Zum Start der 7. Ausbildungsbörse der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG

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Ohne sie läuft nichts Sie halten das Leben in Städten und Gemeinden in Gang: die Mitarbeiter in den Verwaltungen. Die Ausbildung dort ist speziell

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Verwaltung mit Rückendeckung Warum Teilzeitausbildung bei der Elmshorner Stadtverwaltung glücklich macht

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DER NEUE TRAINER DER SV ELMSHORN Im Gespräch mit Michael Dürr, Ausbildungsleiter der Stadtverwaltung Elmshorn

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Companies 28

„Dynamisch und innovativ unterwegs“ Wirtschafts- und Arbeitsminister Bernd Buchholz über Zukunftschancen im ChemCoast Park, gut bezahlte Industriejobs und Karrierewege für Jugendliche

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Industrie-Perlen zwischen Elbe und Kanal ChemCoast Park Brunsbüttel trimmt seine Weltfirmen auf Zukunftskurs

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Verwaltung, überraschend anders! Über das vielseitige Aus- und Weiterbildungsangebot der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide

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Verwalten heisst ... gestalten! Vielseitige, kreative Verwaltungsausbildung beim Amt Mitteldithmarschen

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„In Dithmarschen gibt es viel zu gestalten!“ Im Gespräch mit Amtsdirektor Stefan Oing vom Amt Mitteldithmarschen in Meldorf


Inhalt

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Natürlich, höflich und offen sein! Nicole Elmenthaler, Ausbildungsleiterin im Fachdienst ‚Personal‘ beim Amt Mitteldithmarschen in Meldorf

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Die bundesbeste Azubine? Jana aus Kiel! Personaldienstleistungskauffrau Jana Cristin Rohr bekam höchste Auszeichnung in Berlin

AZUBIPORTRAITS 90

Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik, Industriemechaniker/-in Covestro Deutschland AG

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ME2BE JOBTIONARY 16

Studium oder Ausbildung

RKiSH

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Welcher Typ bist du?

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Pferdewirt/-in – „das Glück dieser Erde“ als Beruf Aus der ME2BE-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“

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Traumberuf Flechtwerkgestalter/-in Von hellem Licht und lauten Tönen – Was macht ein Veranstaltungstechniker? Wir haben Björn Hildebrandt getroffen, der eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik absolviert.

Chemikant/-in, Industriekaufmann/-frau TOTAL Bitumen Deutschland GmbH

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Verwaltungsfachangestellte Stadtverwaltung Elmshorn

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Aus der ME2BE-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“

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Notfallsanitäter/-in

Verwaltungsfachangestellte, Duales Studium Public Administration Kreisverwaltung Dithmarschen

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Verwaltungsfachangestellte Amt Mitteldithmarschen

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Bankkaufmann/-frau Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG

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Editorial

Verwaltungsfachangestellte, Fachinformatiker/-in Fachrichtung Systemintegration Stadt Brunsbüttel

Impressum 5


Syster ist 16 Jahre alt und kommt von der Insel Föhr. „Zunächst fand ich die Idee, Föhr zu verlassen und auf ein dänisches Internat zu gehen, nicht so toll. Aber meine Meinung hat sich sehr schnell geändert. Nach wenigen Tagen habe ich mich bereits gut eingelebt und konnte neue Freundschaften schließen. Die Lehrer geben sich große Mühe und der Unterricht macht mir richtig Spaß. Inzwischen ist mein Dänisch auch richtig gut und ich kann mich ohne Probleme mit meinen dänischen Freunden in ihrer Muttersprache unterhalten. Nach dem Jahr in der Efterskole möchte ich in Dänemark bleiben und mein Abitur am Deutschen Gymnasium in Apenrade machen. Danach kann ich mir sehr gut vorstellen, ein Studium an einer dänischen Universität zu beginnen.“


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SCHULE

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DAS BESTE AUS BEIDEN KULTUREN In der Deutschen Nachschule in Tingleff lernen und leben deutsche und dänische Schüler/-innen unter einem Dach TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar

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an nehme die entspannte und gesellige Art der Dänen und mixe sie mit den typisch deutschen Tugenden wie Fleiß und Gründlichkeit. Dann fügt man eine gute Schulleitung und engagierte Lehrer hinzu und würzt das Ganze mit einem bunten Kursangebot. Das ist das Erfolgsrezept einer ganz besonderen Schule: der Deutschen Nachschule im süddänischen Tingleff, an der auch die deutschen Abschlüsse ESA und MSA erteilt werden. Die dänische Efterskole (auf Deutsch: Nachschule) ist eine freie Schulform für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Jede Efterskole wird als Internat geführt und hat einen bestimmten fachlichen Schwerpunkt. So gibt es Efterskoler für Musik, Sport, Theater oder Kunst. Die Deutsche Nachschule Tingleff ist die einzige deutschsprachige Efterskole in ganz Dänemark, in der deutsche und dänische Schüler/-innen ein Jahr lang unter einem Dach zusammen leben und lernen. Etwa einhundert Schülerinnen und Schüler entscheiden sich jedes Jahr, die neunte oder zehnte Klasse in Tingleff zu absolvieren. Interessant ist diese Schule für Mädchen und Jungen aus Dänemark und Deutschland, die ein besonderes Interesse für die jeweils andere Sprache und Kultur mitbringen. Die Jugendlichen sollen in einem Jahr das Beste aus beiden Kulturen mitbekommen. Im Fokus stehen deswegen Spracherwerb, kultureller Austausch sowie gemeinsame Aktivitäten. Fünf Stunden in der Woche stehen Deutsch und Dänisch auf dem Stundenplan.

Beide Sprachen werden auf muttersprachlichem und fremdsprachlichem Niveau unterrichtet. Auch dänische und deutsche Kultur und Geschichte sind Teil des Unterrichtsangebotes.

Gemeinschaftlich leben und lernen Doch worin besteht das Besondere der Nachschule? „Schule soll Spaß machen. Dafür schaffen wir die richtigen Bedingungen“, erzählt Jørn Warm, seit 2006 Schulleiter der Efterskole. „Häufig kommen verzweifelte Eltern zu uns, die eine bessere Alternative für ihre Kinder suchen. Früh einsetzender Fremdsprachenunterricht, Tests, Klausuren, Hausaufgaben und das Abitur nach zwölf Jahren – deutschen Schülerinnen und

Mittagessen im Speisesaal. Auf dem Speiseplan stehen ausgewogene Gerichte.

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Schülern wird mehr abverlangt als jemals zuvor. Leistungsdruck gehört für viele zum Schulalltag. Stresssymptome wie Migräne, Schlafstörungen oder Magenbeschwerden können die Folgen sein. So etwas kennt man bei uns in Dänemark nicht. Wir sind eine Schule, die sich an den heutigen Bedürfnissen von Schulkindern orientiert. Fern von Konkurrenzdenken und Leistungsdruck. Jeder bekommt die individuelle Förderung, die er braucht. Wir schaffen ein angenehmes Lernklima und geben den Schülern die Möglichkeit, ihren Neigungen entsprechend Themenschwerpunkte zu wählen.“ Auch Thies Rheinthal steht als Lehrer voll hinter der Schulform Efterskole: „Als Lehrer sind wir immer vor Ort und werden mit der Zeit zu wichtigen Bezugspersonen für die Jugendlichen. Konflikte werden bei uns schnell aus der Welt gebracht. Durch das gemeinsame Leben lernen die Schüler, Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der jeder einzelne wichtig ist. Sie lernen zusammen, teilen sich ein Zimmer, erledigen häusliche Aufgaben wie Wäschewaschen, Küchendienst oder Putzen und gehen gemeinsam ihren Hobbys nach. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und gleichzeitig auch ihr Selbstbewusstsein. In dieser Atmosphäre können sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und ihre Leistungen verbessern“, erklärt Thies. Seit 1991 lebt und arbeitet er als Lehrer für Oben: Schulleiter Jørn Warm. Unten: Lehrer Thies Rheinthal in der Schulwerkstatt.

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Linus ist 16 Jahre alt und kommt aus Malente. „Der Schulwechsel nach Tingleff war das Beste, was ich machen konnte. Von meiner alten Schule war ich sehr frustriert und hatte die Lust am Lernen verloren. Ich wollte einfach nicht mehr nur stur den Stoff auswendig lernen, sondern ihn richtig verstehen. Hier wird man ganz anders an die Themen herangeführt. Die Lehrer gehen auf jeden Schüler ein und regen uns an, Neues selbstständig zu erkunden. Man hat keine Angst, etwas falsch zu machen und geht die Dinge selbstbewusster an. Mir gefällt auch, dass die Schule viel Wert auf die Vermittlung von sozialen Kompetenzen legt. Alle Aufgaben und Pflichten werden gemeinschaftlich erledigt. Einzelkämpfer gibt es hier nicht.“

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Trainieren können die Jugendlichen auf den Außensportplätzen, in der Sporthalle oder im Fitnessraum.

Geographie, Mathematik, Werken, Sport und Berufsberatung in Tingleff.

Ein Fach für jedes Interesse Neben den regulären Fächern wie z.B. Mathe, Physik, Biologie, Geografie, Englisch und Geschichte haben die Jugendlichen Unterricht in zahlreichen Wahlfächern, den sogenannten Linien. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Chor, Tanz, Design, Bauen, Reiten, Volleyball, Konditionstraining oder Mountainbike. Ein besonderes Ereignis ist das jährlich stattfindende Musical, für das sogar Schülergruppen aus Deutschland anreisen. Dieses Mal steht Neverland auf dem Programm. Erzählt wird die Geschichte vom fliegenden Jungen, der nicht erwachsen werden will, in einer besonderen Inszenierung. In Tingleff wird es nämlich keinen Peter, sondern eine Petra Pan geben. Gemeinsame Reisen und Ausflüge runden das bunte Programm ab.

auch das Abitur auf Dänisch ablegen können“, berichtet der Schulleiter.

Nach einem Jahr wird die Schule mit einem Ersten allgemeinbildenden oder Mittlerem Schulabschluss abgeschlossen. Beide Abschlüsse sind sowohl in Dänemark als auch in Deutschland anerkannt und die Schüler haben die Möglichkeit, in beiden Ländern eine Ausbildung zu beginnen. „Zahlreiche Absolventen entscheiden sich für das Deutsche Gymnasium in Apenrade – auch die aus Deutschland. In dem einen Jahr bei uns haben sie die Sprache so gut gelernt, dass sie

Wer auf die Efterskole in Tingleff gehen möchte, braucht vor allem eins: Er muss es wirklich wollen. „Für unsere Schule ist es nicht wichtig, welche Noten ein Schüler mitbringt. Schulische Defizite können wir durch individuelle Förderung ausgleichen. Was wirklich zählt, ist die Motivation. Wir möchten, dass sich jeder in die Gruppe einbringt und sich an die Regeln hält. Dann wird die Zeit in Tingleff zu einem unvergesslichen Erlebnis“, meint Jørn Warm. Die Regeln in

Tingleff sind einfach: Zigaretten, Alkohol, Drogen, Sex und Mobbing sind untersagt. Ansonsten gilt: Zeige Respekt und du wirst auch mit Respekt behandelt. Das Konzept Efterskole geht auf. Fast 65 Prozent der dänischen Schüler besuchen diese besondere Schulform. Und auch immer mehr deutsche Jugendliche zieht es nach Tingleff. Und was sagen die Schülerinnen und Schüler zu ihrer Schule? Das erzählen euch Ellen, Linus, Isabella, Louie, Natasja, Lukas und Syster!

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Lukas ist 17 Jahre alt und kommt aus Niebüll. „Jeder Tag beginnt bei uns mit einem gemeinsamen Frühstück. Das geht von 8.00 bis 8.30 Uhr. Danach geht es mit Motion weiter. Dabei kann man sich aussuchen, ob man an der Lauf- oder Fitness-Motion teilnehmen möchte oder lieber Yoga macht. In der Motion geht es hauptsächlich darum, den Körper in Gang zu bringen und das Gehirn fit für den Tag zu machen. Unterrichtsbeginn ist um 9.20 Uhr. Im Gegensatz zu deutschen Schulen wird bei uns fast nur am Computer gearbeitet. Jeder Schüler kann zum Beispiel seinen Wochenplan und die Hausaufgaben über das Intranet einsehen und bearbeiten. Klausuren und Abschlussprüfungen werden ebenfalls digital durchgeführt. Das macht den Schulalltag um vieles einfacher. An zwei bis drei Nachmittagen finden noch sogenannte Linien statt. Das sind Fächer, die jeder selbst wählen kann. Da ich gerne Sport mache, habe ich mich für Fußball, Konditionstraining und Ultimate Frisbee entschieden.“

Isabella ist 16 Jahre alt und ist in Bayern aufgewachsen. Geboren wurde sie in Dänemark. „Auf meiner Schule in Bayern war alles sehr streng, und ich hatte das Gefühl, dass sich die Lehrer nicht wirklich für uns Schüler interessierten. An der Efterskole in Tingleff ist das ganz anders. Wir duzen jeden – auch unseren Schulleiter und unsere Lehrer. Das war am Anfang ein wenig seltsam, aber man gewöhnt sich schnell daran. Es entsteht eine sehr angenehme Atmosphäre, wenn sich Schüler und Lehrer auf Augenhöhe unterhalten können. Tritt ein Problem auf oder verstehen wir etwas nicht, können wir immer zu unseren Lehrern gehen. Sie helfen uns auch bei Themen, die nicht den Unterricht betreffen. Sie setzen sich für uns ein und sind wirklich daran interessiert, dass es uns gut geht. Wir lernen auch anders, arbeiten oft in Gruppen und versuchen stets, alle einzubeziehen. Das gilt auch außerhalb der Klassenzimmer. Auf der Schule gibt es keine Cliquen, jeder redet mit jedem und keiner wird ausgeschlossen. Das gefällt mir sehr.“

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Ellen ist 16 und kommt aus München. „Meine Mutter kommt aus Kopenhagen, und ich bin mit vielen dänischen Traditionen groß geworden. Als ich immer unglücklicher an meiner alten Schule wurde und diese schließlich verlassen wollte, erzählte sie mir von den dänischen Efterskolen. Die Schulen sind bei dänischen Jugendlichen sehr beliebt und ich entschied mich, mir selbst ein Bild zu machen. Außerdem wollte ich mehr über die dänische Kultur erfahren und meine Sprachkenntnisse verbessern. Nach dem ersten Besuch in Tingleff stand für mich fest: hier möchte ich hin! An dieser Schule geht es nicht nur darum, Schülern den Schulstoff zu vermitteln. Wir werden auch auf das spätere Leben vorbereitet, indem wir lernen, Verantwortung für uns, unsere Kameraden und unser Umfeld zu übernehmen. Alle gehen sehr respektvoll und freundlich miteinander um. Die Atmosphäre ist fast schon familiär. Auch das Kursangebot ist riesig. Egal, ob jemand sich für Sport, Musik, Kunst, Tanz, Handwerk oder Kochen interessiert, er wird bestimmt das Passende finden.“

Louie ist 15 Jahre alt und kommt aus Berlin. „Ich bin bereits das zweite Jahr in Tingleff. Zuerst habe ich die neunte Klasse hier verbracht und meinen Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss gemacht. Das Jahr hat mir richtig gut gefallen. Zurück in Berlin gefiel es mir dort gar nicht, deswegen bin ich wieder an der Efterskole in Tingleff und mache nun auch meinen Mittleren Schulabschluss hier. Besonders gefällt mir der Mix der Kulturen. Da meine Mutter Dänin ist, kenne ich diese entspannte und offene Art an Dinge heranzutreten schon von zu Hause. Gleichzeitig verbessere ich meine Dänischkenntnisse erheblich. Früher konnte ich die Sprache nur sprechen, jetzt kann ich sie auch lesen und schreiben. Ein weiterer Vorteil ist das breite Angebot der Efterskole. Ich singe zum Beispiel im Chor und spiele auch im Musical mit. Jedes Jahr führen wir ein anderes Musical auf, und es hat mir schon im letzten Jahr viel Spaß bereitet, daran mitzuwirken. Zusätzlich bin ich noch in der Koch-Linie. Wir bereiten süße Snacks und Kuchen für die Schüler und Lehrer zu.“

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Natasja ist 16 Jahre alt und kommt aus Odense von der dänischen Insel Fünen. „Die Schule gefällt mir sehr gut. Am besten finde ich, dass wir als Schüler eine Gemeinschaft sind. Deutsche und dänische Schüler leben, lernen und kochen zusammen. Wir machen gemeinsam Sport und verbringen unsere Freizeit miteinander. Gleichzeitig erlernen wir eine weitere Sprache. Mein Deutsch wird stetig besser. Auch das Verhältnis zu den Lehrern ist klasse. Es ist viel persönlicher als an normalen Schulen. Eine Besonderheit ist unser alljährliches Musical. Dieses Mal führen wir Neverland auf. Das ist die Geschichte um Peter Pan und ich spiele die Fee Tinker Bell.“

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SCHULE AUSBILDUNG STUDIUM BERUFSORIENTIERUNG YEAH! YEAH!

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ICH HAB DA MAL ‘NE FRAGE ... W IE GEHT ‘ S? UND W IE GEHT ‘ S WE I TER? Die Grund- und Gemeinschaftsschule Tellingstedt legt großen Wert auf eine angenehme, freundliche Atmosphäre und vielfältige Angebote zum Üben, Lernen und zur umfassenden Berufsorientierung. Wir haben Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen gefragt, was ihnen an ihrer Schule gut gefällt und für welche Berufe sie sich interessieren?

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Jada Gutknecht (16) „An der GGS Tellingstedt haben wir viele Möglichkeiten, uns zu entfalten und erhalten große Unterstützung beim Thema Berufsorientierung. Ich habe schon einige Praktika absolviert. Außerdem kommen Mitarbeiter der Agentur für Arbeit an die Schule und bieten Beratungen an, die ich auch schon genutzt habe. Ursprünglich hatte ich großes Interesse an der Arbeit bei der Polizei oder beim Zoll, doch jetzt habe ich ein anderes Berufsbild gefunden, das mich stark interessiert: Mediendesignerin.“


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Leon Allers (16) „Mein Traumberuf ist Pilot in der zivilen Luftfahrt. Warum? Weil ich gern reise und mich für ferne Orte interessiere. Mein Lieblingsfach ist Deutsch, weil es mir Spaß macht, Texte zu schreiben und mir Erörterungen und Charakterisierungen gefallen. Die Zusammenarbeit mit Kindern in einem erzieherischen Beruf kann ich mir nicht vorstellen.“

Liza Felina Frahm (15) „In unserer Schule wird uns viel geboten und genügend Freiraum gelassen, Aufgaben selbständig zu bearbeiten. Mein Lieblingsfach ist Weltkunde. Ich finde geschichtliche Themen, wie beispielsweise die Zeit der Weltkriege, sehr spannend. Momentan beginne ich mich für den Beruf der Lehrerin zu interessieren, denn mir gefällt sowohl die Arbeit mit Schülern in der Hausaufgabenhilfe als auch die Auseinandersetzung mit Problemen und Konflikten. Ausschließen kann ich einen technischen oder handwerklichen Beruf. Ich habe zwei linke Hände!“ 20


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Laura Brammer (17) „Meine Lieblingsfächer sind Englisch und Biologie, weil ich Sprachen mag und mich die menschliche Anatomie fasziniert. Sollten es meine Noten zulassen, werde ich nach der zehnten Klasse am BBZ Heide weiter zur Schule gehen und das Abitur anstreben. Falls nicht, möchte ich eine Ausbildung in Heide oder Brunsbüttel in einem medizinischen Beruf absolvieren, zum Beispiel als Gesundheitsund Krankenpflegerin. Was mich überhaupt nicht anspricht, sind technische Berufe.“

Jakob Lüttschwager (15) „Sport und Technik sind meine Lieblingsfächer. Auch die Ausstattung unserer Schule mit Whiteboards gefällt mir richtig gut. Besonderen Spaß habe ich an Teamarbeit und handwerklicher Arbeit. Mein Interesse richtet sich deshalb nicht auf eine Ausbildung im Büro, sondern eher auf die Handwerksberufe Elektroniker und Mechatroniker.“

Lisa Diedrichsen (16) „Ich mag es, mit Zahlen zu rechnen und Zusammenhänge zu erkennen. Klar, dass Mathe mein Lieblingsfach ist! Trotzdem könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, einen IT-Beruf auszuüben. Mein berufliches Interesse richtet sich eher auf pädagogische Berufe, zum Beispiel den der Lehrerin oder den der Logopädin. Bei der schulischen Hausaufgabenhilfe merke ich, wie gern ich mit Kindern zusammenarbeite!“


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Julius Lorenzen (15) „Ich mag unsere Schule, weil sie sehr viele Möglichkeiten bietet. Besonders gefallen mir die Fächer Englisch und Geschichte. Vor allem meine Englischkenntnisse kann ich gut anwenden, beispielsweise als Internet-User oder in der Kommunikation mit Freunden im Ausland. Mein berufliches Interesse richtet sich auf den Polizeidienst. Die Arbeit ist nicht monoton, sondern besonders abwechslungsreich. Man weiß morgens nie, was auf einen zukommt. Ein handwerklicher Beruf kommt für mich nicht in Frage.“

Justin Leon Wilhelm (15) „Ich mag Sport, aber vor allem Mathe und Chemie, weil ich gern rechne und mit Formeln arbeite. Mein Traumberuf ist Anwalt. Deshalb möchte ich später das Abitur machen und Jura studieren. Mich reizt die Möglichkeit, Menschen helfen zu können und sie über ihre Rechte aufzuklären. Neben der Schule jobbe ich in einer Anwaltskanzlei und sortiere Akten. Dort bin ich zum ersten Mal mit diesem Berufsbild in Berührung gekommen. Ein Beruf, der gar nicht zu mir passt, ist der des Gärtners. Das weiß ich, seitdem ich ein Praktikum absolviert habe!“ 22


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Gina Kendziora (16) „Mir gefällt die entspannte Schüler-Lehrer-Beziehung an unserer Schule! Ich finde, wir haben sehr gute Lehrerinnen und Lehrer und ich kann mir gut vorstellen, irgendwann selbst auf Lehramt zu studieren. Mathe, Englisch und Französisch gefallen mir am besten. Vor allem Fremdsprachen liegen mir. Zusätzlich belege ich an unserer Schule noch einen Dänisch-Kurs. Trotzdem würde ich andere Berufe nicht ausschließen. Eigentlich kann ich mir nichts nicht vorstellen!“

Leif Kühl (15) „Unsere Schule gefällt mir sehr gut und meine Lieblingsfächer sind Sport und Technik. Büroarbeit wäre nichts für mich, eher eine Ausbildung im Handwerk. Mein Hobby ist das Sportschießen. Deshalb habe ich schon überlegt, ob nicht eventuell der Beruf des Feinwerkmechanikers oder Büchsenmachers etwas für mich wäre!“

Tjark Reimers (16) „Ich interessiere mich für die Polizei-Laufbahn, denn ich möchte einerseits gern mit Menschen zusammenarbeiten und suche andererseits Abwechslung. Auf keinen Fall will ich später eine reine Bürotätigkeit ausüben, denn auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich eher mit handwerklichen Dingen. An unserer Schule gefallen mir die kompetenten und hilfsbereiten Lehrer, die uns gut motivieren. Bevor ich auf die GGS Tellingstedt wechselte, lag mein Notenschnitt bei Drei-Komma-Irgendwas. Nun liegt er bei 1,7!“ TEXT Christian Dorbandt FOTOS Eric Genzken

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PRIMA KLIMA IN TELLINGSTEDT Zu Besuch an einer der freundlichsten Schulen der Welt

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ellingstedt liegt an der B 203 und hat 2.368 Einwohner. Die Telefonvorwahl lautet 04838 und die Postleitzahl 25782. 14 Kilometer westlich liegt Heide, 29 Kilometer nordöstlich Rendsburg. An der Grund- und Gemeinschaftsschule Tellingstedt werden rund 650 Schülerinnen und Schüler von 43 Lehrerinnen und Lehrern in 26 Klassen unterrichtet. Alles Zahlen und Buchstaben, die man schnell erfassen kann. Nicht so leicht darzustellen ist das, was die GGS Tellingstedt zu einer besonderen Schule macht, denn hier kommen subjektive Wahrnehmungen ins Spiel. Von einem ‚dauerhaft guten Klima‘ ist in Tellingstedt die Rede. Ein Ort ohne Klimawandel? Selten heutzutage, dachten wir von ME2BE. Grund genug, ein Team von ‚Klimaforschern‘ zur GGS Tellingtedt zu schicken, um diese besondere Atmosphäre kennenzulernen. „Es gibt keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen.“ Mit diesem Satz erinnert Klaus Leißner Schülerinnen und Schüler, sich beispielsweise auf ein Vorstellungsgespräch gut vorzubereiten. Als Lehrer für Deutsch, Weltkunde, Wirtschaft/ Politik und verantwortlich für Berufsorientierung an der GGS Tellingstedt weiß er, dass es schon bei der ersten Begegnung darauf ankommt, zu punkten. Die Schule selbst scheint diesen Satz gut verinnerlicht zu haben, denn der erste Eindruck ist … freundlich, vielseitig und vielfältig. Drei Gebäude, eine Großsporthalle, ein Sportplatz, naturnahe Schulhöfe und ein Schulbiotop. Wer an diese Schule kommt, muss einen guten Orientierungssinn haben, um alles überblicken zu können. Vielseitig sind zum Beispiel die Angebote der Schule: Lernbüros mit ‚Eigenlernzeiten‘ für die Jahrgangsstufen 5 bis 9, umfassende Ganztagsangebote, u.a. Hausaufgabenhilfe, AGs und Projekte, PC-Führerschein, Online-Schülerzeitung, Schulküche (mit Frühstücks- und Mittagsangebot), Konfliktlotsen, Schulsanitätsdienst, Kooperation mit dem Musik- und Sportver-

einen, ‚Bus-Engel‘, pädagogische Begleitung, Berufsvorbereitung (Berufswahlpass, Bewerbungstraining, Assessment-Programm), schuleigene Jobmesse, Praktika, Girls‘ Day) sowie Förderprogramme (‚Lesen macht stark‘ und ‚Mathe macht stark‘).

"Es gibt keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen." Solche Angebote bedürfen einer guten Ausstattung. Auch die gibt es an der GGS Tellingstedt, findet der 15-jährige Jakob. „Mir gefällt besonders der Unterricht an den White- und Panelboards.“ Lobende Worte, die auch Lehrer Leißner aufgreift: „Unsere Schulleitung ist da sehr aktiv und bemüht sich, uns das beste Material bereitzustellen.

Unseren Schülerinnen und Schülern kommt das zugute, denn so können wir sie auch optimal auf die digitale Berufswelt vorbereiten.“ Eine gute Umgebung ist die Basis für ein funktionierendes Miteinander. Dann müssen Räume nur noch mit Leben gefüllt werden – mit Schulleben. Wir sind beim Klimagipfel angelangt. Eine unserer ME2BE-Fragen war: „Was macht die GGS Tellingstedt so besonders?“ Alle befragten Schüler und Lehrer verwendeten ausnahmslos dieselben Formulierungen: „Tolle Atmosphäre!“ „Freundliches Miteinander!“ „Große Wertschätzung!“ „Gutes Klima!“ TEXT Christian Dorbandt FOTOS Eric Genzken

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LEHRERPORTRAIT KLAUS LEI ßNER

ALTER: 44 HEIMATORT: ITZEHOE WOHNORT: ALBERSDORF HOBBYS: FAMILIE UND OLDTIMER LIEBLINGS-OLDTIMER: OPEL REKORD A 26

SCHULE: GRUND- UND GEMEINSCHAFTSSCHULE TELLINGSTEDT FÄCHER: DEUTSCH, WELTKUNDE, WIRTSCHAFT/ POLITIK STUDIENORT: HAMBURG LIEBLINGSAUTOR: EUGEN ROTH


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AUS LIEBE ZUR GESCHICHTE …

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ass er Lehrer werden würde, wusste Klaus Leißner bereits als 12-jähriger Schüler der Wolfgang-Borchert-Schule in Itzehoe. Die Initialzündung für diesen Entschluss lag in seinem frühen Interesse an Geschichte, einem spannenden Geschichtsunterricht und der Förderung durch seinen damaligen Geschichtslehrer. Folgerichtig studierte er nach dem Abitur an der Universität Hamburg die Fächer Deutsch und Geschichte. Heute versucht er selbst, Schülerinnen und Schüler für das Weltgeschehen zu begeistern. Im Gespräch mit ME2BE verrät er uns, was für ihn, neben dem Fach Geschichte, das Schöne an seinem Beruf ist. ME2BE: Herr Leißner, erfahrungsgemäß entscheiden die meisten Schülerinnen und Schüler ziemlich spät, wie es nach der neunten oder zehnten Klasse weitergehen soll. Wann trafen Sie Ihre Berufsentscheidung? Ich wusste bereits in der 6. Klasse, dass ich Lehrer werden möchte. Treibende Kraft war das Unterrichtsfach Geschichte. Aus meinem Geschichtsinteresse erwuchs irgendwann ein Hobby und aus dem Hobby eine Berufung. Allerdings hatte ich parallel nach Alternativen gesucht. Das ist auch grundsätzlich mein Rat an alle Schülerinnen und Schüler: Informiert euch rechtzeitig und überlegt euch einen Plan B, falls Plan A später nicht aufgeht. Wer auf die Jagd geht, sollte immer mehr als nur einen Pfeil im Köcher haben! Was waren Sie selbst für ein Schülertyp? Ich würde mich als offenen und interessierten Schüler bezeichnen. Es gab Fächer, in denen ich Erfolge feierte und andere, die ich als persönliches Waterloo erlebt habe. Diese Erfahrungen betrachte ich heute als wertvoll. Niemand kann alles wissen! Ich freue

mich über alle Schüler, die eine besondere Leidenschaft für ein Fach entwickeln und darin gute Leistungen erzielen. Dann kann ich nachvollziehen, dass die Leistung in einem anderen Fach vielleicht nicht ganz so gut ist. Meine Leidenschaft war das Fach Geschichte. Mathe eher weniger. Was zeichnet Ihrer Meinung nach die GGS Tellingstedt aus? Atmosphäre, Angebot und Austattung sind drei Aspekte, die unsere Schule wesentlich prägen. Was ich besonders schätze, ist die gute Zusammenarbeit zwischen Schülern und Lehrern. Wir begegnen uns offen und respektvoll. Für die Schüler sind wir Ansprechpartner und Ratgeber in allen Lebenslagen. Trotzdem besteht auch noch eine gesunde Distanz. Das funktioniert an unserer Schule ganz hervorragend. Der zweite Punkt betrifft das große Schulangebot von der Lernwerkstatt über das Schulbiotop bis zu den Ganztagsangeboten. Und drittens sind wir sehr gut ausgestattet. Wir haben eine aktive Schulleitung, die ständig bemüht ist, das beste Material bereitzustellen. Mit White- und Panelboards können wir einen modernen Unterricht gestalten. Zukünftig werden wir das Thema Digitalisierung noch stärker in den Fokus nehmen. Wir wollen die Schülerinnen und Schüler, so gut es geht, auf die moderne Welt vorbereiten. Bewährtes darf allerdings nicht völlig verschwinden. Wer eine ordentliche Handschrift und einen gut geführten Ordner hat, der wird sich auch in einer digitalen Welt besser orientieren können. Was ist das Schöne am Lehrerberuf? Das Schönste ist die Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Jungen Menschen Bildung zu vermitteln und Wege zu eröffnen, ist eine wunderbare Aufgabe.

Angenommen Sie dürften ein Schulfach einführen: wie würde es heißen? ‚Wertekunde‘, also die Vermittlung von Werten und Umgangsformen. Welches jüngere geschichtliche Ereignis finden Sie bedeutsam? Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland und die Ausarbeitung des Grundgesetzes. Welchen Promi würden Sie gern mal kennenlernen? Wenn es eine Zeitmaschine gäbe, würde ich mich am liebsten mit den Gründungsvätern der Bundesrepublik, Theodor Heuss, Ludwig Erhard und Konrad Adenauer, auf eine Tasse Kaffee treffen. Was gefällt Ihnen besonders gut an Dithmarschen? Dithmarschen ist eine schöne Region mit vielversprechenden Perspektiven. Das Thema Windkraft ist nur eines von vielen Themen, mit denen der Landkreis zukünftig punkten kann. Doch vor allem schätze ich die Dithmarscher Natur und die Nähe zum Wasser. Es gibt Seen, Flüsse, den Nord-Ostsee-Kanal und natürlich die Nordsee. Nirgendwo spüre ich ein größeres Heimatgefühl als an der Nordsee. Haben Sie einen Leitsatz? Ja, sogar drei, die miteinander in Verbindung stehen: 1.) Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. 2.) Tue Recht und fürchte nichts! 3.) Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. TEXT Christian Dorbandt FOTO Eric Genzken

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„DYNAMISCH UND INNOVATIV UNTERWEGS“ Wirtschafts- und Arbeitsminister Bernd Buchholz über Zukunftschancen im ChemCoast Park, gut bezahlte Industriejobs und Karrierewege für Jugendliche TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Sascha Düvel | FOTO Wirtschaftsministerium SH

ME2BE: Warum ist der ChemCoast Park in Brunsbüttel so wichtig als Industriestandort für Schleswig-Holstein? Bernd Buchholz: Unter anderem, weil an diesem Park 12.500 direkte und indirekte Arbeitsplätze hängen – davon allein 4000 in Brunsbüttel selbst. Das ist für die ansonsten eher strukturschwache Westküste ein riesiges Pfund. Zudem besitzt der ChemCoast Park eine einzigartige logistische Lage direkt an der Elbe und verfügt damit gleichermaßen über eine große Nähe zur Metropole Hamburg und durch den Nord-Ostsee-Kanal über eine enge Verbindung nach Skandinavien, 28

ins Baltikum und nach Russland. Außerdem bietet eine erschlossene Fläche von 450 Hektar als Industriegebiet genügend Raum für Wachstum. Wie wird der Hafen in Brunsbüttel wachsen? Wenn man sich allein die Zahlen der Schramm-Group in den letzten Jahren anschaut, dann dürfte der Hafen vor allem stetig wachsen. Zur „Hafen-Familie“ der Schramms zählen inzwischen ja auch Kaianlagen in Glückstadt, Rendsburg, Hamburg und Schweden. Großes Wachstumspotenzial

sehe ich weiterhin einerseits im „Klassiker“ Massengut, aber auch rund um das Thema saubere Energie – man denke nur an die Vorplanungen des niederländischen Konzerns Gasunie für den ersten deutschen LNG-Terminal. Warum gelten die vielen großen Betriebe im ChemCoast Park als “Jobmotor” für die Westküste? Weil hier unzählige Firmen enorm dynamisch und innovativ unterwegs sind. Man denke nur an die jüngst in Betrieb genommene größte Produktionslinie für


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den Diesel-Zusatz AdBlue des norwegischen Konzerns Yara oder die regelmäßigen Millionen-Investitionen des südafrikanischen Energie- und Chemieriesen Sasol in den Standort. Auch die Spedition Kruse behauptet sich hervorragend im Wettbewerb, investiert in Modernisierung und Erweiterung – alles das bietet ausgezeichnete Perspektiven für sichere und gut bezahlte Industriearbeitsplätze. Was passiert, damit der Standort in Zukunft attraktiv für Unternehmen und Arbeitsplätze bleibt? Die Firmen tragen bereits durch ihre Investitionen eine Menge bei; parallel dazu sorgt die Landesregierung mit ihrer Industriepolitik dafür, dass weitere Pflöcke – Beispiel LNG-Terminal – eingeschlagen werden können. Weitere wichtige Themen sind aber auch die erneuerbaren Energien sowie die Raffinerie in Hemmingstedt als Hotspot für Wasserstoff mit der Fachhochschule Westküste als wissenschaftlichem Partner. Was bedeutet das für die Ausbildungschancen für Schulabgänger? Dass es sich für jeden Schulabgänger lohnt, sich hier einmal umzusehen. Ob Brunsbüttel-Ports, Covestro, Sasol, Yara und, und, und. Jugendliche sollten sich für die gewerblich-technischen Ausbildungsberufe dieser

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Betriebe interessieren und öffnen, indem sie einfach auf die ChemCoastPark-Homepage gehen und die Seite „Jobs“ anklicken. Warum ist eine gute duale Ausbildung im Unternehmen und in der Berufsschule so wichtig für junge Leute? Weil diese Ausbildung ein Erfolgsmodell ist, das äußerst zuverlässig auf das Berufsleben vorbereitet und um das wir in allen anderen Ländern sehr beneidet werden. Durch Projekte, wie etwa die Lehrlingsbaustellen, unterstützt die Landesregierung auch diesen Karriereweg und verfolgt stets den praxisorientierten Ansatz: ganz nah dran an den jungen Menschen. Welche Tipps würden Sie Schülern der 9. und 10. Klassen geben, die nach dem Traumjob und dem richtigen Ausbildungsplatz suchen? Vor allem, sich rechtzeitig schlau zu machen – idealerweise über ein Praktikum – und dann eine der sieben landesweiten Jugendberufsagenturen der Kommunen aufzusuchen und sich beraten zu lassen. Außerdem gibt es Produktionsschulen für junge Menschen unter 25 Jahren, die aufgrund ihrer persönlichen Situation und fehlender Basiskompetenzen Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben.

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INDUSTRIE-PERLEN ZWISCHEN ELBE UND KANAL ChemCoast Park Brunsbüttel trimmt seine Weltfirmen auf Zukunftskurs TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Sascha Düvel

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enau da, wo Nord-Ostsee-Kanal und Elbe an der Nordseeküste aufeinandertreffen, liegt das größte Industriegebiet Schleswig-Holsteins: Im ChemcoastPark Brunsbüttel haben Weltunternehmen ihren Produktionssitz; gleich drei Häfen sorgen für den Nachschub. Gut für Jobs und Ausbildungsplätze: Junge Leute werden dringend gesucht. Kenner lieben ihn, den Blick von der Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal bei Nacht, wenn das ganze Industriegebiet mit tausenden Lichtern funkelt und im Hintergrund beleuchtete Schiffe vorbeiziehen. Die 2000 Hektar große Fläche gilt als Puls wachsender Märkte: Zwischen Hamburg und Sylt gelegen verbinden sich in Brunsbüttel Erholung mit High-Tech und großzügigen Wirtschaftsflächen. Wo die Containerschiffe, Tanker und Kreuzfahrer in die Schleusen einlaufen, hat sich innerhalb von knapp 40 Jahren ein leistungsstarkes Industriegebiet in der Metropolregion Hamburg, dem „Tor zur Welt“, entwickelt. Viele der rund 20 Top-Unternehmen produzieren oder veredeln Spezialprodukte im Bereich der Chemie- und Mineralölindustrie. Auch Energieerzeuger und Logistiker haben sich hier angesiedelt. Sie produzieren überaus erfolgreich: DEA (Ölförderung), Covestro Deutschland (früher Bayer MaterialScience, Grundstoffproduktion für Schaumstoffe), Bioenergie Brunsbüttel Contracting (Biomasse-Heizkraftwerk), Holcim (Baustoffproduktion), Sasol (Grundstoffproduktion für Kosmetika und Medikamente), Total (Ölverarbeitung), Raffinerie Heide (Ölverarbeitung), Yara (Chemieproduktion). Von Schleswig-Holstein aus beliefern diese Unternehmen ihre Märkte rund um den Globus.

Bei Total Bitumen arbeiten etwa 150 Beschäftigte in der größten Raffinerieanlage zur Herstellung von Bitumenprodukten – die werden etwa bei der Dacheindeckung von Häusern oder beim Straßenbau gebraucht. Gleich vier verschiedene Berufsausbildungen bietet das Weltunternehmen (93.000 Mitarbeiter!) an – von Industriekaufmann/-frau und Chemielaborant/-in über Chemikant/-in bis zum/zur Baustoffprüfer/-in.

50 neue Mitarbeiter ein. Ganz besonders die Ausbildung junger Menschen stehe weiterhin im Vordergrund bei der Personalausweitung. Brunsbüttel Ports bildet den eigenen Nachwuchs in über zehn Berufen aus. „Um unserem nachhaltigen Wachstum gerecht werden zu können, bieten wir allen engagierten Auszubildenden gute Übernahmechancen – und wir suchen noch einige Auszubildende für 2018“, sagt Schnabel.

Neben dem verkehrsgünstigen Standort am Knotenpunkt von Elbe, Nordsee und Nord-Ostsee-Kanal kann der ChemCoast Park mit einer voll ausgebauten Infrastruktur punkten: Der mit drei Häfen ausgestattete Industriepark ist an Schiene und Fernstraße angebunden; die Betriebe können vor Ort Dienstleistungen nutzen – vom Brand- und Werkschutz über einen Logistik-Verbund bis zur Analytik. Die wirtschaftliche Stärke des Standortes sichert Arbeitsplätze: Die Unternehmen selbst beschäftigen etwa 4.000 Mitarbeiter. Zulieferer und andere Betriebe, die von den Global Playern profitieren, haben weitere 12.500 Jobs geschaffen. Und sie suchen laufend Nachwuchskräfte in 26 Ausbildungsberufen und Studiengängen.

In den letzten Jahren habe insbesondere die Windenergie in Norddeutschland einen Boom erfahren, der auch im Hafen zu spüren sei. Immer mehr Bauteile der Windenergiebranche werden hier umgeschlagen. „Deshalb haben wir unsere Hafenfläche deutlich vergrößert“, erläutert Schnabel. Mit dem geplanten Terminal für Flüssiggas sollen Investitionen von 400 Millionen Euro nach Brunsbüttel fließen – und so viele neue Arbeitsplätze schaffen.

Wie positiv sich der Traditionsstandort entwickelt, zeigen beispielhaft die drei Brunsbütteler Häfen, die jährlich rund 13 Millionen Tonnen Ladung umschlagen. Der Elbehafen etwa kann bis zu 350 Meter lange Schiffe abfertigen, er kann Waren aller Art, darunter Öl und Flüssiggas übernehmen, und sie am Terminal auf Züge, Laster oder andere Schiffe verladen. „Investitionen von über 20 Millionen Euro in unsere Häfen sind ein klares Bekenntnis unserer Unternehmensgruppe für den Standort“, betont Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports. Aktuell stellt das Unternehmen

Auch andere Firmen investieren kräftig: Der seit 1964 in Brunsbüttel ansässige Chemieproduzent Sasol, der unter anderem Grundstoffe für Kosmetik herstellt, baute die Laboranlagen und die Feuerwehr aus. Die Raffinerie Heide erweiterte ihr Tanklager, und die Spedition F.A.Kruse schaffte für den boomenden Markt Logistikflächen für Windenergie. Das Norderstedter Chemieunternehmen Schülke & Mayr baut für 20 Millionen Euro eine neue Fabrik. Als „absolut positiv“ wertet Brunsbüttel-Ports-Chef Schnabel die Zukunftsfähigkeit des Industriegebietes: „Der ChemCoast Park Brunsbüttel wird zurecht als industrielle Perle bezeichnet.“ Seinen Lieblingsort im ChemCoast Park hat Schnabel längst gefunden: „Mein Büro! Von hier aus habe ich einen wundervollen Blick auf die Elbe und kann die großen Containerschiffe sehen.“ 31


„ARBEITEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN“ Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck über die hohe Lebensqualität, Zukunftschancen für junge Leute und die Ausbildung in der Stadtverwaltung TEXT Joachim Welding | FOTO Michael Ruff | ILLUSTRATION Sascha Düvel

in den Standort Brunsbüttel und benötigen daher auch immer wieder Nachwuchskräfte, die dann eine gute Chance haben, einen attraktiven und sicheren Arbeitsplatz zu bekommen.

ME2BE: Was sagen Sie jungen Leuten, die nach Brunsbüttel kommen und fragen: Wenn ich im ChemCoast Park eine Ausbildung beginne – was kann ich in der Stadt eigentlich in meiner Freizeit erleben? Stefan Mohrdieck: In unserer Stadt gibt es sehr viele Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Man kann Mitglied in einem der zahlreichen Vereine werden und da deren Angebote nutzen, etwa im Bereich Sport und Kultur. Wir betreiben ein Freizeithallenbad mit einer Saunalandschaft. Das Elbeforum bietet für jeden Geschmack ein großes Angebot an Konzerten und Theater. Daneben haben wir ein Kino, ein Heimatmuseum, ein Mehrgenerationenhaus, eine sehr gute Volkshochschule sowie eine Stadtbücherei. Man kann aber einfach auch nur die vielen Grünanlagen in der Stadt oder an Elbe und Kanal genießen und spazieren gehen, joggen, skaten oder Rad fahren. 32

Würden Sie also sagen, Brunsbüttel hat durchaus Charme für den Nachwuchs? Ja, das denke ich schon. Welche Bedeutung hat der ChemCoast Park mit seinen starken Industriebetrieben als Ausbildungsmotor für die Region? Der ChemCoastPark bildet in jedem Jahr eine sehr große Zahl von jungen Menschen aus und hat damit eine herausragende, überregionale Bedeutung für den Ausbildungsmarkt. Wenn Azubis nach ihrer Ausbildung hier bleiben wollen: Wie gut sind die beruflichen Chancen? Die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden, sind sehr gut, sofern der Abschluss entsprechend erfolgreich geschafft worden ist. Die Betriebe investieren gerade in den letzten Jahren sehr stark

Wer vielleicht irgendwann hier im Südwesten Schleswig-Holsteins eine Familie gründen will: Würden Sie ihm oder ihr dazu raten? Ja, dazu kann ich nur raten. Dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen, ist eine interessante Perspektive. Gerade in Brunsbüttel gibt es sehr gute Bedingungen für junge Familien. Die Stadt hat in den letzten Jahren erheblich in die Qualität der Bildungseinrichtungen investiert, von der Kita bis zum Gymnasium. Daneben bieten wir alles, was Familien zum Leben benötigen vor Ort – von den Einkaufsmöglichkeiten über die Freizeitangebote bis hin zur Gesundheitsversorgung. Welche Ausbildungsangebote haben Sie in der Stadtverwaltung? Wir bilden regelmäßig in jedem Jahr zwei Verwaltungsfachangestellte und in jedem dritten Jahr eine/n Bauzeichner/-in aus. Daneben aber auch in jedem dritten Jahr zwei Gartenwerker, in jedem zweiten Jahr eine/n Fachangestellte/-n für Systemintegration (IT), in jedem Jahr dritten Jahr eine/n Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit und ganz aktuell auch drei Brandmeister. Außerdem bieten wir in jedem dritten Jahr die Ausbildung zum gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst mit einem dualen Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Dienstleistung an (Abschluss Bachelor of Arts Public Administration/Allgemeine Verwaltung).


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Wie attraktiv ist die Ausbildung im öffentlichen Dienst im Rathaus? Wer Interesse hat, im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge beruflich tätig zu sein und sich bei der Schaffung von öffentlicher Infrastruktur und öffentlichen Dienstleistungen engagieren möchte, der ist bei uns genau richtig. Alle Dienstleistungen, die wir hier in der öffentlichen Verwaltung erbringen, haben einen direkten Bezug zum Bürger und zu den Unternehmen am Standort. Eine letzte persönliche Frage: Von welchem Beruf träumten Sie als Schüler? Und was haben Sie tatsächlich gemacht? Ich habe als Schüler davon geträumt, bei der Polizei beruflich tätig zu sein. Na ja, das hat nicht geklappt, aber im öffentlichen Dienst bin ich dann trotzdem gelandet. Ich habe eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten absolviert und mich beruflich weiter entwickelt mit einem Studium zum Dipl.-Verwaltungswirt (FH). Über diese Ausbildung habe ich mich für Leitungsaufgaben in der Kommunalverwaltung qualifiziert und bin dann vor sieben Jahren zum ersten Mal zum Bürgermeister und vor wenigen Wochen sogar zum Landrat gewählt worden.

Ausbildungsangebot im ChemCoast Park

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Binnenschiffer/-in Chemielaborant/-in Chemikant/-in Duales Studium – Bachelor of Science BWL Elektroniker/-in für Betriebstechnik / Automatisierungstechnik Fachinformatiker/-in für Systemintegration Fachkraft für Hafenlogistik Industriekaufleute IT-Kaufleute Mechatroniker/-in Schifffahrtskaufleute Schiffsmechaniker Triales Modell Industriekaufmann/-frau und Bachelor of Arts BWL

Wo so viele Global Player zusammenkommen, werden ständig Nachwuchskräfte gesucht. So bieten die Unternehmen auf der Chemcoast-Homepage immer rund 40 Ausbildungsplätze und Duale Studiengänge in attraktiven Berufen an, darunter:

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Alle Infos unter www.chemcoastpark.de

Baustoffprüfer/-in Bauzeichner/-in

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T WIE TECHNIK Das machen Elektroniker/-innen fĂźr Automatisierungstechnik und Industriemechaniker/-innen bei der Covestro Deutschland AG TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar

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Top ausgestattet: Die Metallwerkstatt bietet alles, was die Auszubildenden benötigen.

Fiete Wenn (links) und Tobias Ladzenski (rechts) sind im ersten Lehrjahr ihrer Ausbildung zum Industriemechaniker.

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INT – das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Und für Berufe mit großem Zukunftspotenzial. Deutschland ist ein Hightech-Land, das auf der ganzen Welt für seine Innovationen bekannt ist. Deshalb werden gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht. Die Covestro Deutschland AG hat das schon vor langer Zeit erkannt. Seit 1977 können junge Menschen am Standort Brunsbüttel einen MINT-Beruf erlernen. Wer aus Brunsbüttel kommt, der kennt ihn gut. Den 132 Meter hohen, mit bunten Puzzleteilen bemalten Schornstein der Covestro Deutschland AG. Das Chemieunternehmen – welches 2015 aus der Firma Bayer MaterialScience hervorging – ist einer der weltweit führenden Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen. Weit über die Grenzen Brunsbüttels hinaus ist Covestro auch für seine hervorragende Ausbildung bekannt. Wer in Norddeutschland einen naturwissenschaftlichen oder technischen Beruf erlernen will, stößt bei seiner Suche unweigerlich auf das für die Ausbildung vielfach ausgezeichnete Unternehmen.

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In Brunsbüttel werden vor allem Chemikanten/-innen und Chemielaboranten/-innen ausgebildet. Die werden im Chemieunternehmen am meisten gebraucht. Technische Berufe wie Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik und Industriemechaniker/-in sind für die Produktion mindestens aber genauso wichtig. Sie warten, montieren und reparieren die Pumpen, Leitungen und Ventile in den modernen Produktionsanlagen; außerdem koordinieren und optimieren sie Prozesse bzw. Abläufe. Sie sorgen also dafür, dass Chemikalien, Wasser sowie Strom auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. Wie ihre Ausbildung im Einzelnen abläuft, haben wir uns genauer angeschaut.

Industriemechaniker/-in Tobias, Kai und Fiete haben es geschafft. Sie haben einen Ausbildungsplatz zum Industriemechaniker bei Covestro erhalten. „Seit meinem Schulpraktikum bei Covestro hatte ich den Wunsch, hier meine Ausbildung zu machen. Als ich die Zusage bekam, war ich richtig glücklich“, erinnert sich Fiete


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Robin Fleischhauer ist im dritten Lehrjahr zum Industriemechaniker. Nach seiner Abschlussprüfung möchte er am liebsten bei Covestro bleiben.

Wenn. Seit September vergangenen Jahres lernt der 20-Jährige aus Marne alles, was er für den spannenden und abwechslungsreichen Beruf benötigt. Die erste Zeit ihrer Ausbildung verbringen die angehenden Industriemechaniker in der Metallwerkstatt im Ausbildungszentrum von Covestro. Die Werkstatt ist mit richtigen Arbeitsplätzen eingerichtet, an denen die Lehrlinge die Grundlagen der Metallverarbeitung lernen. Sie erkunden verschiedene Werk- und Hilfsstoffe, sammeln Erfahrungen mit verschiedenen Werkzeugen und werden mit den Bestimmungen für den Arbeits- und Umweltschutz vertraut gemacht. Hier werden sie auch an die Bohr- und Fräsmaschinen herangeführt, mit denen sie Werkstücke bearbeiten und fertigen können. „Das Arbeiten an der Drehmaschine gefällt mir bislang am besten“, erzählt Tobias Ladzenski. „Im Moment fertigen wir zur Übung einen Lampenständer. Beim Arbeiten mit der Maschine ist höchste Präzision gefragt. Drehzahl, Vorschub und Geschwindigkeit müssen genau passen“, erklärt er. Ein Elektro- und Schweißlehrgang gehören ebenfalls zur Grundausbildung.

Nach vier bis sechs Monaten im Ausbildungszentrum gehen die Auszubildenden in die Produktion und begleiten die Gesellen und Meister bei ihrer täglichen Arbeit. Sie werden mit der Instandhaltung und Instandsetzung der Produktionsanlagen vertraut gemacht, lernen, wie sie die verschiedenen Geräte und Produktionsanlagen einrichten, reparieren und überwachen, wie sie Störquellen ermitteln und beheben. „Mein erster praktischer Einsatz wird in der Pumpenwerkstatt sein“, berichtet der 23-jährge Kai Zimmermann. „Das wird bestimmt sehr spannend.“

Tobias hat am StarthilfeProgramm teilgenommen und im Anschluss einen Ausbildungsplatz bei Lanxess bekommen. Seine Ausbildung findet bei Covestro statt.

Schleifen, Bohren, Sägen, Drehen, Fräsen, Schweißen und Verschrauben – diese Tätigkeiten müssen die Industriemechaniker beherrschen. Nach 18 Monaten findet der erste Teil ihrer Abschlussprüfung statt. Das Ergebnis fließt zu 40 Prozent in die Gesamtnote ein. Diese Prüfung hat Robin Fleischhauer bereits erfolgreich bestanden. „Im zweiten Jahr steigen wir tiefer in die berufliche Fachausbildung ein. Wir erstellen technische Zeichnungen und Baupläne, planen unsere Arbeitsabläufe und bauen erste Maschinen. Jetzt bin ich im dritten Jahr und 37



Simon Stothfang und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik.

wir bekommen immer mehr Verantwortung übertragen. Wir lernen, wie wir zum Beispiel CNC-Maschinen programmieren, größere Geräte warten oder passgenaue Bauteile herstellen“, so Robin. Der zweite Teil der Prüfung erfolgt am Ende der Ausbildung. Und für diese Zeit hat Robin auch schon feste Pläne: „Die Prüfung möchte ich bestmöglich bestehen und dann übernommen werden. Für die Ausbildung bin ich extra von Dortmund nach Brunsbüttel gezogen, und ich will auf jeden Fall hierbleiben.“

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ich das Studium abgebrochen und diese Ausbildung begonnen. Obwohl ich im Bereich Elektrotechnik durch mein Studium einiges Vorwissen mitbringe, muss ich mich trotzdem hinsetzen und lernen“, meint Hauke Hansen. „Wir werden ordentlich gefordert – aber auch gefördert. Bei Fragen ist gleich jemand zur Stelle. Hilfe bekommen wir nicht nur von unseren Ausbildern und Meistern, ebenso die Auszubildenden älterer Lehrjahre sind sehr hilfsbereit. Es ist ein tolles

Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik Gleich neben der Metallwerkstatt befindet sich im Ausbildungszentrum die Lernstätte der Elektroniker für Automatisierungstechnik. Hauke und Simon sind im ersten Lehrjahr und lernen in der Elektrowerkstatt die Grundlagen für ihren Beruf. „Dazu gehören zum Beispiel das Lesen und Erstellen von Schaltplänen, der Aufbau und die Funktionsweise verschiedener Bauteile oder das Ermitteln und Darstellen von Strömen, Widerständen und Kapazitäten“, erklärt Simon Stothfang. Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung sind die Elektroniker für Automatisierungstechnik für den störungsfreien Ablauf aller automatisierten Anlagen verantwortlich. Sie errichten, testen und warten die Anlagen. Bei Problemen suchen sie die Ursachen und finden die passenden Lösungen. Sie messen elektrische und physikalische Größen, inspizieren Schalt- sowie Funktionspläne. Darüber hinaus müssen sie die Funktionszusammenhänge einzelner Komponenten analysieren. Das Aufgabengebiet der Spezialisten ist umfangreich, die Ausbildung anspruchsvoll. „Vor meiner Ausbildung habe ich einige Semester Elektrische Energiesystemtechnik an der HS Flensburg studiert. Da mir die praktische Tätigkeit mehr liegt, habe

Hauke Hansen (links) hat einige Semester an der HS Flensburg studiert. Er wollte lieber praktischer arbeiten, daher begann er im September die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik.

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„Ich will nicht die besten, sondern jene, die am besten zu uns und unseren Werten passen.“

Bild oben: Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr: Chemikanten/-innen, Elektroniker für Automatisierungstechnik und Industriemechaniker. Bild unten: Ausbildungsleiter Jürgen Evers.

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Wer sich erfolgreich für eine Ausbildung zum/zur Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik oder Industriemechaniker/-in bewerben möchte, sollte einen guten Ersten oder einen Mittleren Schulabschluss besitzen. Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern bzw. Mathematik, aber auch handwerkliches Geschick sowie Teamfähigkeit

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Gute Noten sind nicht alles

sind wichtige Voraussetzungen. „Jugendliche, die sich bei uns um eine Ausbildung bewerben, müssen einen zweistufigen Eignungstest absolvieren“, erklärt Ausbildungsleiter Jürgen Evers. „Dabei stellen wir immer wieder fest, dass die Ergebnisse im Eignungstest nicht unbedingt die Schulnoten widerspiegeln, denn die geben nur Hinweise auf die fachlichen Fähigkeiten. Für den beruflichen Erfolg sind aber vor allem Persönlichkeit, Engagement und der Umgang mit Menschen von Bedeutung. Gute Noten sind deshalb keine Erfolgsgarantie für einen Ausbildungsplatz.“ Seit April 2017 ist Jürgen Evers für die Auswahl der neuen Auszubildenden verantwortlich: „Ich will nicht die besten, sondern jene, die am besten zu uns und unseren Werten passen. An fachlichen Defiziten können wir arbeiten. Schwieriger wird es, mangelnde Leidenschaft oder Teamfähigkeit auszugleichen.“

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Miteinander hier“, erzählt Hauke. Über ihre berufliche Zukunft haben sich Hauke und Simon auch schon Gedanken gemacht. Beide möchten nach der Ausbildung, sofern sie die Prüfungen bestehen und alle weiteren Voraussetzungen für eine Übernahme erfüllen, im Unternehmen bleiben. „Covestro bietet vielfache Weiterbildungsmöglichkeiten und unterstützt seine Mitarbeiter bei ihren Karriereplänen. Ich würde gern noch den Techniker oder Meister machen“, sagt der 20-jährige Simon.

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Covestro Deutschland AG Patricia Porschütz Fährstraße 51 25541 Brunsbüttel ausbildung@covestro.com www.karriere.covestro.de Bewirb dich online für eine Ausbildung: www.karriere.covestro.de/de/schueler/bewerbungsverfahren

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TOTAL VIELE CHANCEN! Lebenslange Karrierechancen bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH in Brunsbüttel TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken

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er den Firmennamen TOTAL hört, denkt vielleicht zunächst an die Tankstellen der französischen Unternehmensgruppe. Doch auch drei deutsche Industriewerke gehören dem Konzern an, darunter das Bitumenwerk in Brunsbüttel, nahe der Elbmündung, am Eingang des Nord-Ostsee-Kanals. Rund 140 Beschäftigte arbeiten hier in Europas größter Raffinerieanlage zur Herstellung von Bitumenprodukten. Von den weltweit mehr als 93.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mag die Brunsbütteler Belegschaft nur eine kleine Gruppe darstellen. Doch genau das empfinden viele Mitarbeiter als Vorteil!

Eileen Timm kommt aus Hemmingstedt, hat ihren Mittleren Schulabschluss an der Gemeinschaftsschule Meldorf gemacht und bereits mit 19 Jahren Beachtliches geleistet! Sie hat bei der Firma TOTAL die dreieinhalbjährige Ausbildung zur Chemikantin erfolgreich bestanden – als einzige weibliche Nachwuchskraft in diesem Beruf. Jetzt möchte sie ihre Karriere an gleicher Stelle fortsetzen. „Ich würde gern bei TOTAL weiterarbeiten“, erzählt die junge Dithmarscherin. „Jetzt kann ich unter Beweis stellen, was ich in der Ausbildung gelernt habe. Dass ich die einzige Frau unter den Chemikanten-Azubis war, hat mich anfangs verwundert“, erinnert sich Eileen, „doch ein Problem war das nie. Alle männlichen Kollegen haben mich schnell akzeptiert. Mittlerweile bin ich ein festes Teammitglied der Schicht 1 und verstehe mich mit allen ausgezeichnet. Zwei Dinge gefallen mir an TOTAL besonders gut: 1.) Die Aufgaben sind abwechslungsreich und höchst interessant. Azubis werden bei uns nicht nur in Ausbildungswerkstätten ausgebildet, sondern begleiten die Fachkräfte von Anfang an auf ihren Schichten. Dadurch ist der Praxisbezug außerordentlich hoch, und man erlernt den Beruf in der realen Arbeitsumgebung. 2) Aufgrund der relativ geringen Mitarbeiterzahl kennt sprichwörtlich jeder jeden auf dem Gelände. Ich empfinde das als großen Vorteil. Alles erscheint viel persönlicher. Meine ‚Schicht‘ beispielsweise, also das feste, zehnköpfige Team, mit dem ich täglich zusammenarbeite, hat einen beinahe familiären Charakter, sodass wir uns auch privat treffen und etwas unternehmen.“ Bei Thorben Audiger und Marco Pototzki laufen die beruflichen Karrieren bereits auf Hochtouren. Beide haben ihre Ausbildung bei TOTAL in Brunsbüttel absolviert,

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sich kontinuierlich weitergebildet und im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung übernommen. Wie beurteilen sie die Karrierechancen im Unternehmen? „Bei uns gibt es Kollegen, die von der Ausbildung bis zur Rente im Brunsbütteler Werk bleiben“, berichtet der stellvertrende Produktionsleiter Thorben Audiger. „Wo gibt es das noch? Auch dass mehrere Familienangehörige im Werk beschäftigt sind, ist bei uns keine Seltenheit, sondern Teil der Firmenphilosophie. Ich selbst habe hier 1997 nach der Realschule Industriemechaniker gelernt, mich anschließend mit Unterstützung meines Arbeitgebers an der Volkshochschule zum Chemiemeister weitergebildet und arbeite heute als Produktionskoordinator und Ausbildungsleiter. Wer gute Leistungen zeigt und bereit ist, sich weiterzubilden, wird vom Unternehmen konsequent gefördert.“ Diese Erfahrung hat auch Marco Pototzki gemacht. Nach seiner Ausbildung zum Chemielaboranten bei TOTAL im Jahr 2004 entschied er sich für das Studium zum Chemieingenieur an der FH Münster. „Es war meine Entscheidung, ein Studium zu beginnen, doch ich erinnere mich gut daran, dass mir das Unternehmen die Möglichkeit einräumte, während der Semesterferien im Labor zu jobben. So hielt ich den Kontakt, konnte im Anschluss wieder ins Unternehmen einsteigen und kurze Zeit später die Laborleitung übernehmen. 2012 absolvierte ich im Fernstudium den Masterstudiengang ‚Quality Management‘ und übernahm die Position des Laborleiters für Qualitätskontrolle. Aus meiner Sicht fordert und fördert das Unternehmen seine Mitarbeiter in vorbildlicher Weise. Wer Eigeninitiave und Lernbereitschaft zeigt, kann bei TOTAL eine lebenslange Karriere verwirklichen.“


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Die TOTAL Bitumen Deutschland GmbH bietet folgende Ausbildungen an: Industriekaufmann/-frau Chemielaborant/-in Chemikant/-in Baustoffprüfer/-in TOTAL Bitumen Deutschland GmbH Industriegebiet Süd 25541 Brunsbüttel T. 04852 / 888-0 isabel.schneede@total.de www.total.de

Blicken motiviert in ihre berufliche Zukunft bei der TOTAL Bitumen GmbH: Chemikantin Eileen Timm (oben), Produktionskoordinator Thorben Audiger (Mitte links), Azubi Maurice Brandt (Mitte rechts) und der Leiter ‚Labor und Qualitätskontrolle‘, Marco Pototzki (unten).

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ÜBERALL IM EINSATZ Elektroniker/-innen für Energie- und Gebäudetechnik an den WKK TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar

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ie Westküstenkliniken in Heide und Brunsbüttel bilden nicht nur medizinisches Personal aus. Für den Krankenhausbetrieb sind viele weitere Berufe wichtig. Wir zeigen, welche Aufgaben Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik haben und was Bewerber unbedingt mitbringen sollten, um sich für diese interessante Ausbildung zu bewerben. Elektroniker/-innen für Energie- und Gebäudetechnik planen und installieren elektrische Anlagen, die zur Energieversorgung oder zum Betrieb eines Gebäudes notwendig sind. Dabei sind sie schon längst nicht mehr nur für Steckdosen und Lichtschalter zuständig. Viele Gebäude verfügen über ein komplexes Techniknetzwerk, bei dem 46

Heizung, Licht, Alarmanlage sowie Internet und Telefon vernetzt und zentral gesteuert werden. Die Elektroniker/-innen installieren diese Anlagen, nehmen sie in Betrieb und warten sie regelmäßig. Sie montieren auch Sicherungen und Anschlüsse für Klimaanlagen, Lüftungen, Signalanlagen oder Datennetze, erstellen die benötigten Steuerungsprogramme und prüfen, ob alle Anlagen funktionieren. Bei Störungen ermitteln sie deren Ursache und beheben den Fehler. Auch umweltverträgliche Energieanlagen wie Solaranlagen gehören in ihr Aufgabengebiet. Außerdem prüfen sie elektrische Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen wie Rauchwarnmelder oder elektronische Schließanlagen.

Dass sich Patrick für Elektrik interessiert, wusste er schon lange. Bereits als Kind war er von allem begeistert, was mit Strom zu tun hatte. „In der Schule zählte der Werkunterricht zu meinen Lieblingsfächern und schnell stand für mich fest, dass ich einen handwerklichen Beruf erlernen möchte“, erzählt der 17-Jährige. Mit der Zusage für einen Ausbildungsplatz am Westküstenklinikum hat der junge Hemmingstedter den ersten Schritt Richtung Traumberuf getan. Zunächst wurde der Auszubildende mit kleineren Aufgaben betraut und begleitete seine Kollegen bei der Arbeit. Schritt für Schritt wurde er an seine späteren Aufgaben herangeführt und erledigt heute auch komplexe Aufgaben selbstständig.


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Mit dem Gesellenbrief in der Tasche sind Elektroniker und Elektronikerinnen für Energie- und Gebäudetechnik begehrte Fachkräfte, die sich in vielen technischen Bereichen erfolgreich weiterentwickeln können. Nach Abschluss der Ausbildung kann zum Beispiel die Prüfung zum/zur staatlich geprüften Techniker/-in oder zum/zur Elektrotechnikmeister/-in angestrebt werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, mit einem entsprechenden Schulabschluss ein Studium der Energie- und Gebäudetechnik zu absolvieren.

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Den theoretischen Hintergrund erhält Patrick am BerufsBildungsZentrum Dithmarschen. An zwei Tagen in der Woche lernt er, wie man elektrische Installationen plant und prüft, Steuerungen analysiert und anpasst oder informationstechnische Systeme bereitstellt. Auf dem Lehrplan stehen aber auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch,

Bewerber/-innen sollten einen guten Ersten allgemeinbildenden oder Mittleren Bildungsabschluss mitbringen sowie gute Noten in den MINT-Fächern und Deutsch vorweisen. Interesse an Technik und handwerkliches Geschick sollten ebenfalls vorhanden sein. Im Regelfall dauert die Ausbildung dreieinhalb Jahre. Nach Absprache mit dem Arbeitgeber und der Industrie- und Handelskammer kann sie unter bestimmten Voraussetzungen auf drei Jahre verkürzt werden. Die Gesellenprüfung besteht aus zwei Teilen: geprüft wird am Ende des 2. Lehrjahres und am Ende der Ausbildung. Beide Prüfungen ergeben die Gesamtbewertung.

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Für seinen Beruf braucht Patrick technisches Verständnis sowie gute Kenntnisse in Physik und Mathematik. Elektroniker/-innen für Energie- und Gebäudetechnik müssen anpacken können, fit sein und gut mit Werkzeug umgehen, aber auch geschickte Finger für filigrane Arbeiten haben und präzise sein. Genauigkeit und ein hohes Maß an Verantwortungsbereitschaft sind ebenso wichtige Eigenschaften für seine tägliche Arbeit.

Gemeinschaftskunde, Politik und Wirtschaft sowie Englisch. Themen wie Sicherheit und Gesundheitsschutz oder Arbeits- und Tarifrecht werden ebenfalls behandelt. Zusätzlich zum Unterricht in der Berufsschule finden überbetriebliche Unterweisungen in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer statt.

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Im Einsatz ist der angehende Elektroniker auf dem gesamten Klinikgelände in Heide und Brunsbüttel. Hier muss er sich immer wieder auf neue Anforderungen einstellen, denn in einem modernen Krankenhaus wie dem WKK gibt es viele verschiedene Abteilungen, die auf das Know-how des Spezialisten angewiesen sind. An einem Tag installiert Patrick eine elektronisch gesteuerte Schlossanlage in einem Verwaltungsgebäude und weist die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die richtige Benutzung ein. Am Tag darauf wird er auf eine Station gerufen, um eine defekte Rufklingel in einem Patientenzimmer auszutauschen. Kurze Zeit später kontrolliert er die Rauchwarnanlage. „Langeweile kommt hier garantiert nicht auf, das ist das Schöne an dieser Ausbildung“, verrät Patrick.

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Die WKK folgende Ausbildungen an: Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in Medizinisch-technische/-r Radiologieassistent/-in Altenpfleger/-in Operationstechnische/-r Angestellte/-r Anästhesietechnische/-r Assistent/-in Notfallsanitäter/-in Medizinische/-r Fachangestellte/-r Hebamme / Entbindungspfleger Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Fachinformatiker/-in für Systemintegration Elektroniker/-in für Energie- & Gebäudetechnik Westküstenkliniken Heide und Brunsbüttel Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen Esmarchstraße 50 25746 Heide Tel.: +49-481-785-2900 E-Mail: anicol@wkk-hei.de www.bildungszentrum-wkk.de www.wir-können-karriere.de Sponsored by

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RKISH: DIE ERSTE GENERATION NOTFALLSANIS RÜCKT AUS! Im Gespräch mit angehenden und frisch ausgebildeten Notfallsanitäter/-innen der RKiSH TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken, RKiSH

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m Herbst 2014 starteten mehr als hundert schleswig-holsteinische Azubis ihre Ausbildung zum/zur „Notfallsanitäter/-in“. Die neue dreijährige Ausbildung löste die zweijährige Lehrzeit zum/zur „Rettungsassistent/-in“ ab. Im Sommer 2017 beendeten nun die ersten Absolventen ihre Berufsausbildung. Deutschlandweit sind damit rund 13.300 Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und -sanitäter im Einsatz. Bei der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) sprach ME2BE mit angehenden und frisch examinierten „Lebensrettern“ über Ausbildung, Schichtdienst, Teamgeist und die alljährliche Vorfreude auf das Wacken Open Air Festival. ME2BE: Moin Lena, Moin Dennis, ihr habt eure Ausbildung bereits im Sommer abgeschlossen und gehört nun zu den ersten staatlich geprüften Notfallsanitätern in Deutschland. Wie fühlt sich das an? Lena: Das fühlt sich gut an. Ich bin froh, dass ich mich für diese Ausbildung entschieden 48

habe, denn ich habe meinen absoluten Traumjob gefunden! Dennis: Ja, ich bin auch total zufrieden und fühle mich sehr wohl in unserem Team. Caglar, du absolvierst zurzeit die Ausbildung zum Notfallsanitäter und bist im dritten Ausbildungsjahr. Wie bist du auf diesen Beruf gekommen? Caglar: Ich bin über einen Umweg zur RKiSH gestoßen. Nach dem Ersten allgemeinbil­ denden Schulabschluss und dem Bundes­ wehrdienst habe ich eine Ausbildung zum

„Ohne Teamwork geht bei uns gar nichts!“ Elektroniker für Betriebstechnik bei den Stadtwerken Neumünster absolviert und gleichzeitig den Mittleren Schulabschluss nachgeholt. Das war zwar eine interessante Zeit, der Beruf selbst hat mir aber nicht so

gut gefallen. Spaß an der Arbeit hatte ich nur bei meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei der Freiwilligen Feuerwehr und dem Roten Kreuz. Deshalb habe ich mich ent­ schieden, mein Hobby zum Beruf zu machen und eine Ausbildung zum Notfallsanitäter zu absolvieren. Mittlerweile weiß ich zu einhundert Prozent, dass es die richtige Ent­ scheidung war! Wie würdet ihr die Ausbildung beschreiben? Fühlt ihr euch gut auf die verantwortungsvollen Aufgaben vorbereitet? Dennis: Ja, absolut. Vom ersten Tag an wur­ den wir auf jene Situationen vorbereitet, denen wir uns täglich stellen müssen, zum Beispiel die Ankunft bei Notfallpatienten und der damit verbundenen wichtigen Auf­ gabe der Problemerkennung. Nicht Frontal­ unterricht, sondern Simulationstraining steht im Vordergrund. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich der Ausbildung bei der RKiSH die Bestnote 10 geben! Lena: Ich fühle mich auch gut vorbereitet, merke aber auch, dass ich als ausgebildetete


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Starkes Team bei der RKiSH: Lena Söth (linke Seite) Caglar Yerden (oben), Dennis Scheffler (rechts) und Pressesprecher Christian Mandel im Gespräch mit Caglar Yerden (unten).

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Notfallsanitäterin nun eine größere Verant­ wortung zu tragen habe. Als Azubi bin ich bis zum zweiten Ausbildungsjahr zusätzlich als dritte Person auf dem Rettungswagen mitgefahren. Nun gehöre ich zu den obliga­ torischen Zweierteams und übernehme beim Einsatz im Wechsel auch die Teamleitung. Aber wie gesagt: Dafür wurden wir gut ausgebildet! Gutes Stichwort: Wie wichtig ist „Teamwork“ im Rettungsdienst? Caglar: Ohne Teamwork geht bei uns gar nichts! Deshalb wird bei der RKiSH auf ein gutes Miteinander großer Wert gelegt. Das habe ich von Anfang an gemerkt, denn ich wurde beispielsweise von allen Kollegen, auch auf meiner Wache in Bordesholm, sofort gut aufgenommen. Das Team­ und Zugehö­ rigkeitsgefühl ist bei uns sehr ausgeprägt. Dennis: Teamarbeit ist wirklich ein elemen­ tarer Bestandteil des Berufs. Bei jedem Not­ falleinsatz fahren mindestens ein Notfallsa­ nitäter und ein Rettungssanitäter oder ein Auzubildender zum Einsatzort. Dann muss jeder wissen, was zu tun ist und seine Rolle im Team ausüben. Gute Teamarbeit rettet Menschenleben! Ihr arbeitet im Schichtdienst. Wie läuft das ab? Ist das sehr anstrengend oder gewöhnt man sich daran? Lena: Man gewöhnt sich dran. Wir haben in Vollzeit eine 48­Stunden­Woche und arbei­ ten abwechselnd in Tag­ und Nachtschich­ ten. Die Schichtlängen variieren zwischen neun und zwölf Stunden. Für Überstunden erhalten wir Freizeitausgleich über ein Arbeitszeitkonto. Dennis: Tag­ und Nachtschichten unter­ scheiden sich voneinander. Am Tag fahren wir viele Krankentransporte auch mit dem KTW (Krankentransportwagen), nachts sind es überwiegend Rettungseinsätze mit dem RTW (Rettungstransportwagen). Tagsüber herrscht stärkerer Verkehr, nachts schlech­ tere Sicht. Der Schichtdienst gehört zu unse­ rem Berufsbild einfach dazu. Unsere Einsätze lassen sich nun mal nicht langfristig planen. … mit einer Ausnahme: Jedes Jahr Anfang August erhält die RKiSH den Auftrag, eine Rettungswache auf dem Wacken Open Air Festival zu organisieren. Wart ihr auch schon dabei? Und was habt ihr für Erfahrungen mit den Metalheads gesammelt? Dennis: Ich war seit 2014 jedes Jahr dabei und freue mich schon wieder aufs nächste Jahr. Zum Festival bauen wir schon montags unsere improvisierte Wackener 50

Rettungswache auf: dazu gehören Wohn­ wagen, Zelte, bis zu zwölf Rettungswagen, EDV­Anbindung, Kühlschränke usw. Unsere Festivalwache ist die ganze Woche rund um die Uhr mit rund zwanzig Notfallsanitäte­ rinnen und ­sanitätern im Schichtdienst besetzt. Eines ist klar: Für den Dienst in Wacken gibt es nie Personalnot! Lena: Ich war jetzt zum zehnten Mal hin­ tereinander in Wacken und finde es immer wieder toll. Die Wacken­Fans sind supernett. Nie gab es Stress. Herrlich finde ich die Leute, die in den Schlammpfützen baden. Der Nachteil für uns ist, dass wir unsere RTWs nach Wacken vor lauter Matsch kaum noch erkennen können und kräftig waschen müssen! Caglar: Ich war 2016 und 2017 dabei und war begeistert, obwohl Metal nie meine Musikrichtung war. Die Wackener sind sehr hilfsbereit und freundlich. Im letzten Jahr zum Beispiel hatten wir uns im Matsch festgefahren; bevor wir aussteigen konnten, um uns das anzusehen, hatten sich schon zwanzig Fans zusammengefunden, um uns anzuschieben. Das W:O:A ist echt speziell. Ich war auch schon privat auf anderen Musikfestivals, aber nirgendwo sind die Fans so entspannt wie in Wacken! Das ist schon ein Wahnsinnserlebnis! Mittlerweile hat sich sogar mein Musikgeschmack etwas verän­ dert. Ich höre jetzt auch Volbeat, Disturbed oder Rise against.


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Bis zu zwölf Rettungswagen und circa 20 Notfallsanitäter/-innen pro Schicht. Die provisorische Rettungswache der RKiSH ist fester Bestandteil des Wacken Open Air Festivals und sorgt für professionelle Kranken- und Rettungstransporte.

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EINSATZ FÜR DIE RKISH! Notfallsanitäterin Lena Söth erklärt die Übernahme eines Notfalleinsatzes

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Gas­ und Bremspedal gut erreichen kann. Ein Kupplungspedal gibt es nicht, da unsere RTWs mit Automatikgetriebe ausgestattet sind. Mit einem Blick nach hinten prüfe ich, ob alle Personen anwesend sind und sich ordnungsgemäß angeschnallt haben. Erst dann starte ich den Motor und fahre aus der Halle raus. Auf dem Bordmonitor erhalte ich alle Informationen zu dem Einsatz, u.a. die Einsatzadresse, die vorliegenden Infos zum Patienten und ob die Fahrt mit Sonderrech­ ten gefahren werden darf. Bei einem Notfall mit Sonderrechten darf ich beispielsweise die zulässige Höchstgeschwindigkeit über­ schreiten. Um mein Wegerecht in Anspruch zu nehmen, muss ich Blaulicht und Mar­ tinshorn einschalten. Zusätzlich zum Blau­ licht auf dem Dach des RTW kann ich auch Blaulichter am Kühlergrill aktivieren sowie gelbe Blitzlichter an den hinteren Seiten. Bei Dunkelheit kann ich die Außenschein­ werfer nutzen, um Hausnummern schneller zu erkennen. Für Rückwärtsfahrten schalte ich eine Heckkamera an, die mir auf dem Bordmonitor anzeigt, was hinter dem RTW passiert.“

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„Zu Dienstbeginn unternehmen wir eine technische Prüfung der Rettungswagen. Dazu gehören ein Lichttest, ein Blau­ licht­Test, ein Bremsenfunktionstest sowie die Überprüfung des Ölstandes und des Scheibenwischwassers. Auch das gesamte medizinische Equipment wird umfangreich überprüft. Die Standardbesetzung eines Rettungswa­ gens besteht aus zwei Notfallsanitätern/­in­ nen oder einem Notfallsanitäter und einem Rettungsassistenten. Laut Gesetz geht auch ein erfahrener Rettungssanitäter als zweiter Mann. Bis zur Mitte des zweiten Ausbil­ dungsjahres begleiten uns zusätzlich Auszu­ bildende als dritte Einsatzkraft. Vor jedem Einsatz vereinbaren wir, wer den RTW fährt und wer die Teamleitung übernimmt. In der Regel wechseln wir nach jedem Einsatz die Aufgaben. Bei einem Notfalleinsatz steigen wir sofort in den RTW. Als Teamleiterin melde ich mich zuerst per Knopfdruck über Funk bei der Leitstelle und übernehme damit offiziell den Einsatz. Als Fahrerin hingegen stelle ich meinen Sitz und die Außenspiegel auf meine Körpergröße ein, sodass ich das

Das RKiSH bietet folgende Ausbildung an: Notfallsanitäter/­in Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein gGmbH RKiSH­Akademie Esmarchstraße 50 25746 Heide Tel.: 0481­785 28 41 Bewerbungen an: RKiSH gGmbH Frau Angela Hoyer Moltkestraße 10 25421 Pinneberg karriere@rkish.de www.rkish.de/karriere www.facebook.com/rkish.de

Hat ihren Traumberuf gefunden: Notfallsanitäterin Lena Söth. Sponsored by

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„VON BERUF … GLÜCKSBRINGER!“ Über 200 Innungsbetriebe locken mit attraktiver Ausbildung ins Dithmarscher Handwerk. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken

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ine jährliche Lohnsumme von rund 100.000.000 Euro! Das hört sich nach Apple oder Google an … beziffert aber die Lohnsumme im Dith­ marscher Handwerk! Über 400 Betriebe aus 14 Gewerken sind in der Kreishand­ werkerschaft Heide organsiert. Rund die Hälfte von ihnen bildet selbst aus und bietet Schülerinnen und Schülern mit allen Schulabschlüssen hervorragende Karriere­ chancen in über 20 Berufen. Besonders attraktiv: Im Dithmarscher Innungshand­ werk gibt es spannende Aufgaben und Bau­ stellen, attraktive Ausbildungsvergütungen und intensive Teamarbeit. Nie zuvor war die Möglichkeit besser, beruflich schnell aufzusteigen! Wenn sich Maurer und Fliesenleger, Straßenbauer und Zimmerer, Anlagenmechaniker und Elektroniker über den Weg laufen, könnte es sich theoretisch um eine Großbaustelle handeln, auf der Fachkräfte aus unterschiedlichen Handwerksbereichen (auch ‚Gewerke‘ genannt) nebeneinander ihre Auftragsarbeiten verrichten. Oder es ist ein ganz normaler Wochentag am Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Heide. Dort treffen sich Woche für Woche Auszubildende aus dem Dithmarscher Handwerk zur überbetrieblichen Ausbildung, denn weder im Ausbildunsgbetrieb, noch im Berufsschulunterricht gibt es bessere Möglichkeiten, Grundfertigkeiten ohne Zeitdruck zu üben. So, wie Moritz, Patrick, Mark-Hendrik und Ron – vier Dithmarscher Jungs, die sich bewusst für handwerkliche Berufe entschieden haben. Warum? Weil es Spaß macht, auch ein bisschen Abenteuer bedeutet und fantastische Einstiegs- und Zukunftsmöglichkeiten bietet. Handwerksberufe basieren grundsätzlich auf drei Säulen: Lust auf Arbeit mit Hand und Kopf, Teamwork und eine gewisse 54

Unempfindlichkeit für körperliches Arbeiten. „Alles andere lernt man während der Ausbildung!“, sagt Björn Will, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Heide und Obermeister der Bau-Innung Dithmarschen. „Die Chancen, die es für Jugendliche mit allen Schulabschlüssen gibt, sind heutzutage beinahe grenzenlos, denn aufgrund der guten Auftragslage suchen unsere Betriebe jedes Jahr viele Nachwuchskräfte mit fantastischen Perspektiven. Viele Junggessellinnen und -gesellen bilden sich nach der abgeschlossenen Ausbildung weiter, besuchen die Techniker- und Meisterschulen oder schließen ein Studium an. Unser Handwerk steht jedem offen … nur die Lust auf das Handwerk und den Willen, etwas erreichen zu wollen, müssen Azubis selbst mitbringen.“ Wer sich für die regionalen Ausbildungsmöglichkeiten im Dithmarscher Handwerk

interessiert oder Adressen von Ausbildungsbetrieben benötigt, kann sich jederzeit an die Kreishandwerkerschaft Heide wenden. Auch ein ‚Handwerkscheck‘ wird angeboten, bei dem Jugendliche unter Anleitung hauptamtlicher Ausbilder am BTZ herausfinden können, ob ihnen das handwerkliche Arbeiten Spaß macht. „Die Faszination des Handwerks“, meint Handwerksprofi Björn Will, „lässt sich nicht in einem Satz beschreiben. Man muss es erleben! Eine Sache erfüllt mich täglich aufs Neue: Wir Handwerker bauen und reparieren, warten und beraten, installieren und renovieren. Jeden Tag fahren wir zu unseren Kunden und schaffen etwas für sie, das sie glücklich macht! Deshalb sind wir überall als ‚Glücksbringer‘ willkommen und werden mit einem Lächeln begrüßt!“


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Mark-Hendrik Nielsen (21) aus Averlak, 1. Ausbildungsjahr zum Straßenbauer. „Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Straßenbauer und beschäftige mich mit dem Pflastern von Auffahrten und Gehwegen, mit Asphalttechnik und dem Verlegen von Rohren. Ich bin vom Kfz-Handwerk ins Bauhandwerk gewechselt, weil mir Atmosphäre und Teamarbeit auf Baustellen besser gefallen. Schon nach wenigen Monaten der Ausbildung weiß ich, dass meine berufliche Zukunft im Straßenbau liegen wird!“

Patrick Stoffer (17) aus Heide, 1. Ausbildungsjahr zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. „Ich habe mich für die Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger entschieden, weil dieses Handwerk alles bietet, was mir Spaß macht: Technisches Werken mit den Händen, abwechslungsreiche, kreative Aufgaben und die Aussicht, mich irgendwann im Handwerk selbständig machen zu können!" 55


Moritz Klein (22) aus Lohe, 3. Ausbildungsjahr zum Zimmerer. „Ich habe nach der zehnten Klasse eine Tischlerlehre absolviert. Am Ende der Ausbildung habe ich festgestellt, dass ich den größten Spaß an massiven Holzarbeiten habe, wie z.B. im Dach- oder Wandbau. Deshalb absolviere ich jetzt zusätzlich die Ausbildung zum Zimmerer. Als verlorene Zeit empfinde ich das nicht. Ich bin noch jung – kein Problem. Im Gegenteil, anschließend werde ich im Holzhandwerk perfekt ausgebildet sein!

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„Ich habe nach dem Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss einige Jahre als Lohnarbeiter im Bauhandwerk gearbeitet, doch ohne Ausbildung hat man kaum Aufstiegschancen. Jetzt absolviere ich eine Ausbildung zum Maurer und werde anschließend mit dem Gesellenbrief tolle Zukunftsperspektiven haben!"

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Ron Hesse (29) aus Westerdeichstrich, 1. Ausbildungsjahr zum Maurer.

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Kreishandwerkerschaft Heide Stiftstraße 83 25746 Heide Telefon: 04 81 / 85 66-37 Telefax: 04 81 / 85 66-16 voigt@handwerk-in-dithmarschen.de www.handwerk-in-dithmarschen.de


EINLADUNG ZUM „LATE-NIGHT-JOBBING“ Zum Start der 7. Ausbildungsbörse der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG TEXT Christian Dorbandt | FOTO Mirja Wilde, Nadja Linke, Merle Jurzig

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Late-Night-Jobbing Freitag, 02. März 2018 18:30 bis 22:00 Uhr Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG Hauptstelle Markt 24-26 25746 Heide Telefon: 0481 / 697-0 E-Mail: posteingang@dvrb.de www.dvrb.de

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OHNE SIE LÄUFT NICHTS Sie halten das Leben in Städten und Gemeinden in Gang: die Mitarbeiter in den Verwaltungen. Die Ausbildung dort ist speziell TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATIONEN Ibou Gueye

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n den Amtsstuben sitzen nur Beamte mit Ärmelschonern und genießen ein stressfreies Leben mit Schreibmaschine und Bleistiftanspitzer? Ganz ehrlich: Das ist ein gemeines Klischee und falsch dazu. Wie vielfältig und modern die Ausbildungslandschaft ist, beweist etwa die Hansestadt Lübeck: 4.600 Mitarbeiter/-innen arbeiten in der Stadtverwaltung und in vier Eigenbetrieben. Über 180 Azubis lernen an der Trave in über 20 Ausbildungsberufen in den Bereichen Verwaltung, gewerblich-technische Berufe, Pflege und Hauswirtschaft. Ärmelschoner haben hier nichts zu suchen, engagierte Mitarbeiter/-innen sorgen dafür, dass das Leben rund läuft. Egal, ob Azubis im Tiefbauamt oder bei der Feuerwehr lernen, in der Stadtbücherei oder in der Verwaltung: Immer geht es darum, das Leben in der Stadt am Laufen zu halten. Das ist eine wichtige Aufgabe! Denn die Menschen vertrauen darauf, dass ihr tägliches Leben funktioniert. Und dafür sind die Verwaltungen verantwortlich. Dabei kommt es auf jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin an. Wer die Möglichkeiten einer zukunftssicheren Ausbildung entdecken will, braucht nur mal in den Online-Seiten der Landeshauptstadt Kiel zu stöbern, eine der größten 60

Arbeitgeberinnen und Ausbildungsbetriebe in Schleswig-Holstein. Hier arbeiten rund 4.500 Leute, die für den reibungslosen Betrieb der Stadt sorgen. Ohne sie würden keine neuen Wohngebiete geplant, Straßen saniert oder das Abwasser geklärt. Sie machen Paare auf dem Standesamt ebenso glücklich wie Häuslebauer mit einer Baugenehmigung. Sie sorgen dafür, dass im Schwimmbad vergnüglich geplanscht werden kann und die Grünanlagen gepflegt aussehen. Sie besorgen Bücher für die

Stadtbibliothek und räumen den Schnee von den Straßen. Sie kochen Essen in der Kantine, löschen Feuer und retten Leben (Berufsfeuerwehr!). Sie kümmern sich um alle Anliegen der Bürger in der Verwaltung – vom Reisepass bis hin zum Wohnberechtigungsschein. Sie befassen sich auch mit spezieller Software und Computersystemen, die nötig sind, damit die Kolleginnen und Kollegen digital arbeiten können. Die Mitarbeiter üben also die unterschiedlichsten Berufe aus – am Schreibtisch, auf


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der Straße, in Labor oder Werkstatt. Im Mittelpunkt stehen dabei aber immer die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt und Kommune.

Verwalten und gestalten Die Ausbildungs- und Arbeitsplätze gelten als modern, sicher und sozial. Schüler, die sich dafür interessieren, sollten wissen, was das Wesentliche einer Stadtverwaltung ist, das kommt bei der Bewerbung gut an. Auszubildende mit Interesse am Gemeinwesen haben die Chance, die Stadt nicht nur verwalten, sondern auch mit zu gestalten. Gerade für den Beruf der Verwaltungsangestellten wünschen sich die Städte Offenheit für die soziale und kulturelle Vielfalt der Menschen. Deshalb ist es ganz unabhängig von den Zeugnisnoten wichtig, dass Bewerber Spaß am Umgang mit Menschen haben – mit den Bürgern ebenso wie beim Teamwork mit den Kollegen. Übrigens: Junge Leute mit Migrationshintergrund sind in allen Verwaltungen stets willkommen. Sie werden künftig noch stärker gebraucht! Während die gewerblichen Berufe, wie in Deutschland üblich, als duale Ausbildung (Praxis im Betrieb und Theorie in

der Berufsschule) gestaltet sind, sieht es im Öffentlichen Dienst anders aus: Beamtenanwärter/-innen lernen die Praxis in ihren jeweiligen Verwaltungen, die fachtheoretischen Ausbildungsinhalte dagegen vermitteln Lehrgänge an der Verwaltungsakademie Bordesholm. Sie umfassen insgesamt 990 Stunden, so dass Anwärter/-innen siebeneinhalb Monate der insgesamt zwei Jahren ihrer Ausbildung an der Akademie verbringen. In dieser Zeit wohnen sie im benachbarten Internat. Bei Verwaltungsfachangestellten ruht die Ausbildung sogar auf drei Säulen: Praxisinhalte vermitteln die Verwaltungen, die Theorie die Berufsschulen. Zusätzlichen vertiefenden Unterricht in 493 Stunden vermittelt die Verwaltungsakademie in Bordesholm, wo die Azubis auch wohnen können. Und wer es genau wissen will: Noch einige weitere Ausbildungsberufe im öffentlichen Dienst sind ein bisschen anders als in der freien Wirtschaft: Straßenwärter/-in, Umwelttechnische Berufe, Vermessungstechniker/-in, Wasserbauer/-in, Fachangestellte für Bäderbetriebe und Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste. Hier lernen die Azubis die Theorie wie die Verwaltungsfachangestellten an der Akademie in Bordesholm.

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Auch die Stadt Elmshorn legt den Schwerpunkt ihrer Angebote in die Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten (siehe Seite 64). Aber auch in technischen und pädagogischen Berufen will die Stadtverwaltung künftig verstärkt oder erstmalig ausbilden. Sogar Berufe, die man auf den ersten Blick nicht in einer Kommune vermutet, sind in Elmshorn möglich: Von der Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice über Bauzeichner/-in und Fachinformatiker/-in bis zu Vermessungstechniker/-in. In der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide arbeiten unter den rund 500 Beamten und Angestellten gleich 20 Azubis und Studierende in vielen verschiedenen Berufen, darunter auch die/den Verwaltungsfachangestellte/en (siehe Seite 68). Wer die Karriere im Blick (und die Fachhochschulreife in der Tasche) hat, dürfte sich hier vor allem für den beliebten Dualen Studiengang Allgemeine Verwaltung/Public Administration interessieren – dabei lernen die Studierenden in der Verwaltung die Berufspraxis kennen, und an der Fachhochschule in Altenholz bei Kiel wird der anspruchsvolle „Stoff“ studiert. Übrigens: Auch das Amt Mitteldithmarschen (Verwaltungen in Meldorf und Albersdorf) bietet die beiden genannten Ausbildungen an, darunter das Duale Studium (siehe Seite 74). 61



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Verwaltung ist speziell: Fachchinesisch erklärt Wer im Öffentlichen Dienst arbeiten will, lernt auch typische Begriffe beispielsweise des Beamtenrechts kennen, die es woanders nicht gibt. Hier die wichtigsten davon: Beamte auf Probe: Um Beamte/-r auf Lebenszeit zu werden und damit unkündbar, müssen die jungen Leute nach ihrer Ausbildung eine Probezeit durchlaufen. Erst, wenn die Eignung, Befähigung und fachliche Leistung festgestellt wird, darf er/sie ins Beamtenverhältnis übernommen werden. Die Probezeit dauert zwei bis drei Jahre. Dienstbezüge: So heißt das Gehalt von Beamten, auch Besoldung genannt, und umfasst das Grundgehalt, Zuschläge, Zulagen (z. B. Stellenzulage, Ministerialzulage), Auslandsdienstbezüge, vermögenswirksame Leistungen, Urlaubsgeld und jährliche Sonderzuwendungen (Weihnachtsgeld). Dienstherr: Arbeitgeber werden bei Beamten „Dienstherr“ genannt. Das sind Kommunen, Landkreise, Bundesländer oder auch der Bund. Ernennung: Beamte werden ernannt und in ein Amt berufen. Sie bekommen keinen

Arbeitsvertrag. Stattdessen wird ein Dienstund Treueverhältnis zwischen Dienstherr und Beamten/-in begründet. Arbeitnehmer werden im öffentlichen Dienst ganz normal aufgrund eines Arbeitsvertrages beschäftigt. TVöD: Der „Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst“ ist die „Bibel“ für die Entgelte, also das Einkommen der Angestellten (nicht der Beamten und Azubis). Wieviel Geld die Azubis verdienen, regelt der TVAöD (Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes).

Welche Berufe kannst du bei einer Kommune lernen? Jede Stadt hat eine ganz eigene Organisation, je nachdem wie groß sie ist und welche Eigenbetriebe (zum Beispiel Schwimmbäder, Kurbetrieb) sie unterhält. Entsprechend sieht auch das Angebot der Berufsausbildungen aus. Diese Berufe sind typisch für Großstädte in Schleswig-Holstein wie Kiel oder Lübeck:

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Verwaltung und Beratung: Verwaltungsfachangestellte/-r Fachangestellte/-r für Medien und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek Helfen und Assistieren: Brandmeisteranwärter/-in Notfallsanitäter/-in Oberbrandinspektoranwärter/-in Versorgen und Verpflegen: Hauswirtschafter/-in Koch/Köchin Technik im Büro: Bauzeichner/-in, Fachrichtung Tief-, Straßen und Landschaftsbau Fachinformatiker/in, Fachrichtung Systemintegration Handwerk/Industrie: Fachkraft für Abwassertechnik Industriemechaniker/-in Elektroniker/-in, Fachrichtung Betriebstechnik

Arbeit im Freien: Friedhofsgärtner/-in Landschaftsgärtner/-in Tiefbaufacharbeiter/-in 63


VERWALTUNG MIT RÜCKENDECKUNG Warum Teilzeitausbildung bei der Elmshorner Stadtverwaltung glücklich macht TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken

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pielen wir Quizduell: Welche Aussage über Elmshorn ist falsch? a) „Die lernende Stadt“ b) „Stadt der Walfänger“ c) „Stadt der 1.000 Parkplätze“ d) „Stadt mit Verwaltungsausbildung in Teilzeit“. Um es vorweg zu nehmen. Antwort c ist falsch, denn in Elmshorn herrscht akute Parkplatznot! Doch alle anderen Aussagen entsprechen der Wahrheit. Auflösung: Mit 22 Kindertagesstätten, 1 Waldorfkindergarten, 12 städtischen Schu­ len, 3 Privatschulen, einem Teil der Beruf­ lichen Schulen des Kreises Pinneberg, der Nordakademie, einem Industriemuseum so­ wie der Stadtbücherei, der Volkshochschule und des Stadtarchivs bezeichnet sich Elms­ horn zurecht als ‚lernende Stadt‘. Im frühen 19. Jahrhundert florierte in Elmshorn der Walfang (im Stadtwappen ist das Walfänger­ schiff Flora zu sehen) und die Stadt bietet, sowohl für Mütter als auch für Väter, die Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten in Teilzeit an. Zwei der ersten Personen, die sich auf die Teilzeitausbildung im August 2017 erfolg­ reich beworben haben, sind Nicola Röhl (27) und Marta Kienzle (35). Sowohl von der Aus­ bildung als auch von der Ausbildungsbetreu­ ung sind die zweifachen Mütter begeistert. Warum? Weil sie in der Stadtverwaltung auf viel Verständnis stoßen und Rückendeckung erhalten. „Ich habe insgesamt sieben Jahre in Texas gelebt“, erzählt Nicola, „war mit einem US­Soldaten verheiratet und habe dort auch meine beiden Kinder zur Welt ge­ bracht. Geboren bin ich in Heidgraben und die Mittlere Reife habe ich hier an der Erich 64

Kästner­Schule gemacht. In einem anschlie­ ßenden Highschool­Jahr in New Mexico habe ich dann mein Herz in Amerika verlo­ ren. Dieses Land besitzt großartige Seiten, und ein Teil von mir wird immer Amerika­ nerin bleiben. Doch so fantastisch Land und Leute sind, so schwierig ist es, dort als Frau und zweifache Mutter eine berufliche Karriere zu starten und seinen Lebensun­ terhalt zu finanzieren. Kindergärten, Arzt­ besuche, Schule, Ausbildung – in den USA kostet das alles viel Geld, sodass ich mich irgendwann zurück nach Deutschland ge­ sehnt habe. Für die Möglichkeit, das Ver­ waltungsfach in Teilzeit zu lernen, bin ich der Stadt Elmshorn unglaublich dankbar. So kann ich Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren und sehe für mich eine echte Zukunftschance!“

Nicola und Marta – zwei Verwaltungsfachan­ gestellte im ersten Ausbildungsjahr und vol­ ler Tatendrang. „Die flexiblen Arbeitszeiten der Verwaltung sind unglaublich hilfreich, wenn man Kinder zu versorgen hat“, meint Marta. „Seitens der Stadtverwaltung wird uns großes Verständnis entgegengebracht. Daher bin ich nicht nur dankbar, sondern auch hoch motiviert, die Ausbildung mit guten Leistungen zu absolvieren.“ Auch Nicola sieht das so. „Wir erhalten viel Un­ terstützung und bekommen beispielsweise die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen und schulische Aufgaben nachzubereiten. Un­ sere Ausbildungsleitung ist ausgesprochen rücksichtsvoll. Dafür bin ich total dankbar. Mein Ziel ist es, die Ausbildung gut zu absol­ vieren, um eine zuverlässige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung zu werden.“

Auch Marta hat zwei Kinder, die sie jeden Morgen um 7.15 Uhr zur Schule fährt, bevor sie ihren Ausbildungstag in der Verwaltung beginnt. „Ich habe nach der Mittleren Rei­ fe eine Ausbildung zur Fotokauffrau abge­ schlossen“, berichtet sie, „und anschließend viele Jahre in einem großen Elektromarkt in Halstenbek gearbeitet. Doch als Mutter in Teilzeitbeschäftigung hatte ich kaum Aufstiegschancen. Auch die Arbeit an Sonn­ abenden war alles andere als familienfreund­ lich. Drei Jahre lang liebäugelte ich damit, mich bei der Stadt Elmshorn zu bewerben und beruflich neu anzufangen. Dann habe ich mich getraut. Zum Glück! Denn nun fühle ich mich sehr wohl und bin motiviert, wie nie zuvor. Die Ausbildung ist interessant und abwechslungsreich und die Arbeitszei­ ten sind familienfreundlich. Solche Bedin­ gungen sind in der freien Wirtschaft schwer zu finden!“

Für Mütter und Väter, die nach einer Phase der Familienarbeit den beruflichen Wieder­ einstieg suchen, wird die Ausbildung zum/ zur Verwaltungsfachangestellten als Qua­ lifizierungsmaßnahme in Teilzeit angebo­ ten. Das Besondere: Die Teilzeitausbildung entspricht im schulischen Bereich der Voll­ zeitausbildung. Der Praxisanteil wird mit einer reduzierten Stundenanzahl durchge­ führt. Die Wochenarbeitszeit beträgt in der Regel 31 Stunden. Die Ausbildung findet in allen Ämtern statt. Alle 4 Monate erfolgt ein Wechsel der Ausbildungsbereiche. Ein Ein­ satz nach der Ausbildung ist in fast allen Be­ reichen der Verwaltung möglich. Vorausset­ zung ist ein guter Erster Allgemeinbildender oder Mittlerer Schulabschluss.


„Ich bin total happy, meinen Traumberuf in Teilzeit lernen zu können. Als zweifache Mutter in den USA war es für mich unmöglich, Karriere zu machen!“ (Nicola)

„Mit der Ausbildung in Teilzeit habe ich eine zweite Chance auf eine berufliche Karriere. Ich bin total motiviert!“ (Marta)

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DER NEUE TRAINER DER SV ELMSHORN Im Gespräch mit Michael Dürr, Ausbildungsleiter der Stadtverwaltung Elmshorn TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken

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er neue Ausbildungsleiter der Stadtverwaltung Elmshorn heißt Michael Dürr. Am 1. Juli 2017 übernahm der gebürtige Dithmarscher das Amt von Stefan Labusch. „Der Neue“ kommt aus Dithmarschen, hat in Kiel studiert, arbeitete in vielen unterschiedlichen Fachdiensten und pendelt täglich zweimal 65 Kilometer zwischen Arbeitsplatz und Wohnort. Allein damit beweist er einige Fähigkeiten, die moderne Verwaltungsarbeit erfordert: Flexibilität, Lernbereitschaft, Belastbarkeit und Motivation. Im Gespräch mit ME2BE erklärt er, worauf er bei der Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten besonderen Wert legt und welche Eigenschaften für ihn mit Abstand die wichtigsten sind.

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ME2BE: „Moin, Herr Dürr. Als neuer Ausbildungsleiter sind Sie verantwortlich für die Personalgewinnung und -ausbildung bei der Stadtverwaltung Elmshorn. Vorher waren Sie in anderen Ämtern und Funktionen tätig, zuletzt im Amt für Soziales. Welche Ausbildungen haben Sie durchlaufen und was hat Sie an der neuen Aufgabe gereizt? Michael Dürr: Ich habe nach einer Ausbildung zum Bürokaufmann und der Bundeswehrzeit das Verwaltungsstudium für den gehobenen Dienst in Kiel­Altenholz absolviert und in der Kieler Stadtverwaltung im Sozialamt ge­ arbeitet. 2002 wechselte ich ins Elmshorner Rathaus. Ab 2005 war ich 8,5 Jahre als Team­ leiter im Jobcenter des Kreises Pinneberg in unterschiedlichen Fachbereichen tätig. Im August 2013 kehrte ich als Sachgebietsleiter im Amt für Soziales ins Rathaus zurück. Seit dem 01.07.2017 bin ich als Ausbildungslei­

ter im Bereich Personalwesen und Organisa­ tion tätig. An der neuen Aufgabe hat mich vor allem die Arbeit mit jungen Menschen gereizt, speziell die Themen Ausbildung und Studium. Sowohl beruflich als auch privat arbeite ich seit vielen Jahren mit Jugend­ lichen zusammen und habe als Teamleiter und Trainer wichtige Erfahrungen im Be­ reich Mitarbeiterführung sammeln können. Ich spürte einfach eine große Motivation für diese Aufgabe. Übrigens: Die Möglichkeiten, sich auf interne Stellen zu bewerben und sich permanent weiterbilden zu können, sind meines Erachtens gute Argumente für eine berufliche Karriere bei der Verwaltung. Die Ausbildung bei der Stadt Elmshorn gilt als besonders vielseitig und hat einen guten Ruf. Was sind Ihre Pläne und Projekte? Zunächst einmal brauche ich die gute Arbeit meines Vorgängers, Stefan Labusch, nicht


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Mit aktuell 12 Verwaltungsfachangestellten in dualer Ausbildung und 10 Personen im dualen Studium bildet der Verwaltungsbereich die größte Gruppe. Worauf achten Sie bei Bewerbungen und während der Ausbildung? Arbeit in der Verwaltung heißt: Zusammen­ arbeit mit Menschen. Alle Fähigkeiten und Wesenszüge, die diese Zusammenarbeit er­ leichtern, sind willkommen, beispielsweise Hilfsbereitschaft, Geduld, Kommunikations­

ter Linie im Sport und speziell im Fußball. Ich habe selbst jahrelang im Verein gespielt, anschließend in Malente meine B­Lizenz als Fußballtrainer gemacht und viele Jugend­, Damen­ und Herrenmannschaften als Trai­ ner begleitet. Es gibt nichts Schöneres, als in einem Team zu arbeiten! Zurzeit trainiere ich also beruflich die Auszubildenden und Studierenden der Stadtverwaltung Elmshorn und privat die erste Herrenmannschaft von Ditmarsia Albersdorf.

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„Zwei Eigenschaften sind mir besonders wichtig: Ehrlichkeit und Teamgeist.“

Welches Talent hat Ihnen persönlich im Laufe Ihrer Verwaltungslaufbahn am meisten geholfen? Die Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen und ein großes Herz zu haben! Konflikte gehören im menschlichen Zusammenleben zur Tagesordnung. In der Verwaltung gibt es beispielsweise Konfliktsituationen, in denen Bürgerinnen oder Bürgern emotional werden. Trotzdem müssen Mitarbeiter Ruhe bewahren und dazu in der Lage sein, auch dem nächsten Kunden ruhig und unvorein­ genommen gegenüberzutreten. Das gelingt nicht allen gleichermaßen gut. Mir ist es wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vor allem den Auszubildenden Vertrau­ en zu schenken und sie zu ermutigen, eige­ ne Entscheidungen zu treffen. Das bedeutet für mich, dass ich hinter ihnen stehe und ihnen auch bei Fehlern den Rücken stärke. Ehrlich sein, gut zusammenarbeiten, Herz zeigen und locker bleiben!

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Welche Ausbildungen und Studiengänge sind das im Einzelnen? Wir bieten 4 Ausbildungsplätze für Verwal­ tungsfachangestellte in Vollzeit und einen Platz für Mütter oder Väter in Teilzeit an, sowie 4 Studienplätze für das duale Studium Öffentliche Verwaltung / Public Administ­ ration. Alle drei Jahre bilden wir zusätzlich aus in den Berufen: Fachkraft für Rohr­, Ka­ nal­ und Industrieservice, Bauzeichner/­in, Fachinformatiker/­in, Vermessungstechni­ ker/­in. Außerdem bieten wir die berufs­ begleitende Ausbildung zum Erzieher und zur Erzieherin an. Erstmalig vergeben wir ab Herbst 2018 Studienplätze für das duale Studium ‚Bauingenieurwesen‘.

freude und Freundlichkeit. Zwei Eigenschaf­ ten sind mir besonders wichtig: Ehrlichkeit und Teamgeist. Ohne Teamgeist funktioniert weder eine Fußballmannschaft noch eine Verwaltung! Und nur wenn wir ehrlich zu­ einander sind, können wir uns gegenseitig vertrauen und im Team zusammenarbeiten. ‚Schnacker‘, die sich in den Vordergrund stellen, haben bei uns keine Chance. Des­ halb achten wir im Bewerbungsverfahren nicht nur auf schulische, sondern vor allem auf menschliche und soziale Aspekte.

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grundlegend zu verändern, sondern möch­ te sie erfolgreich fortsetzen. Die Stadtver­ waltung Elmshorn bietet Auszubildenden und Studierenden eine interessante Verwal­ tungslandschaft mit zwölf Ämtern und vier Stabsstellen sowie ein Kollegium von über 500 Angestellten, Beamtinnen und Beam­ ten. Momentan schauen wir strategisch in die Zukunft und planen auch in den nächs­ ten Jahren viele Nachwuchskräfte einzustel­ len, die wir zu Fachpersonal entwickeln. Der Schwerpunkt wird weiterhin in der Ausbil­ dung von Verwaltungsfachangestellten lie­ gen. Künftig werden wir aber auch die tech­ nischen und pädagogischen Berufe verstärkt oder erstmalig ausbilden bzw. weitere duale Studiengänge anbieten.

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Duale Ausbildung Verwaltungsfachangestellte/­r Verwaltungsfachangestellte/­r (Teilzeit) Erzieher/­in (berufsbegleitend) Fachkraft für Rohr­, Kanal­ und Industrieservice Bauzeichner/­in Fachinformatiker/­in Vermessungstechniker/­in Duales Studium Öffentliche Verwaltung / Public Administration Bauingenieurwesen Wirtschaftsinformatik Deine Bewerbung schickst du an:

Auch die moderne Verwaltungsarbeit nutzt verstärkt digitale Möglichkeiten. Wird das die Verwaltungsarbeit verändern? Ja, das wird selbstverständlich Verände­ rungen mit sich bringen, doch wir sollten darauf achten, dass die menschlichen As­ pekte dabei nicht auf der Strecke bleiben. Die persönliche Begegnung mit Bürgern oder Kollegen vollzieht sich eben nicht di­ gital. Deshalb dürfen wir meines Erachtens Entscheidungsspielräume nie völlig aus der Hand geben.

Stadt Elmshorn Michael Dürr Schulstraße 15­17 25335 Elmshorn Tel.: 04121/231 221 E­Mail: m.duerr@elmshorn.de Mehr über die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Elmshorn findest du unter: www.elmshorn.de Sponsored by

Wenn der Tag in Elmshorn erfolgreich verwaltet wurde … wie entspannen Sie dann am besten? Meinen Ausgleich zur Arbeit finde ich in ers­ 67


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VERWALTUNG, ÜBERRASCHEND ANDERS! Über das vielseitige Aus- und Weiterbildungsangebot der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Frieder Dillmann

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ithmarschen – überall Schafe, Kohl und Nordseeküste – kaum ein anderer Landkreis ist so klischeebehaftet, wie das Gebiet im Südwesten Schleswig-Holsteins. Ähnlich simpel klingen Vorurteile über langweilige Verwaltungsarbeit. Aber was hat das mit der Realität zu tun? Wenig. Okay, es gibt hier Deiche, Kohl und die Nordseeküste, doch Verwaltungsarbeit ist keine Sekunde langweilig. Jedenfalls nicht in der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide. Der aktuelle Ländermonitor der Stiftung Bertelsmann verkündet einen ‚leichten Aufschwung für die berufliche Ausbildung‘ in Schleswig-Holstein. Gute Nachrichten für die Kreisverwaltung Dithmarschen mit ihren rund 500 Beamten und Angestellten, davon 20 Azubis und Studierende. Es deutet darauf hin, dass die duale Berufsausbildung bei Schülerinnen und Schüler wieder beliebter wird, auch für höhere Schulabschlüsse. Dazu passen auch die neuesten Ausbildungsmarktdaten der Agentur für Arbeit für das Jahr 2016/17. Sie präsentieren ‚Verwaltungsfachangestellte‘ auf Platz 8 der (bei Frauen) am stärksten nachgefragten Ausbildungsberufe. Warum das so ist, erleben wir in Gesprächen mit Azubis und dual Studierenden bei der Kreisverwaltung Dithmarschen. Keine Rede von trockener Aktenarbeit oder ewig gleichen Aufgaben, sondern nur von top Ausbildung, interessantem Studium, spannenden Projekten und umfangreichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Aussagen, die ein neues, attraktives Bild moderner Verwaltungsarbeit entwerfen. 69


Duale Ausbildung: Verwaltungsfachangestellte/-r „Ziemlich aufregend!“ „Unglaublich abwechslungsreich!“ „Überraschend kreativ!“ Solche Kommentare über Ausbildung hört man oft an Schauspielschulen. In diesem Fall sind es die Statements von Pia Stüben, Hanna Nottelmann und Pia Lüttschwager … drei junge Dithmarscherinnen mit Abitur oder mittlerem Schulabschluss, die Anfang August 2017 gemeinsam in die Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten gestartet sind. Wie erleben sie ihren Start in die duale Berufsausbildung?

dass ich als Verwaltungsfachangestellte den Kunden kein Produkt verkaufen muss, sondern im Dienst der Öffentlichkeit stehe. Das gefällt mir gut.“ Für Pia Stüben waren andere Faktoren ausschlaggebend. „Mir gefällt es, wenn etwas Ordnung und Struktur hat, so wie in der Verwaltung. Unsere Ausbildung ist top organisiert und auch Kreativität ist gefragt. Zurzeit hospitiere ich beispielsweise in der Personalabteilung. Dort arbeite ich momentan mit anderen Auszubildenden an der Erstellung

der internen Mitarbeiterzeitung. Das macht Spaß, ist kreativ, lehrreich und es wird nicht ständig unangenehmer Druck auf uns ausgeübt!“ Die Aussagen der Azubis entsprechen zu einem hohen Maße den Ergebnissen der letztjährigenen Jugendstudien. Die Mehrheit der 14-17-jährigen Jugendlichen erhofft sich in der Zukunft eine abwechslungsreiche und harmonische Arbeitsumgebung, die genügend Raum für Freizeit lässt.

„Mir gefällt die Vielseitigkeit der Aufgaben besonders gut“, erzählt Pia Lüttschwager. „Wir durchlaufen nach und nach die unterschiedlichsten Abteilungen der Kreisverwaltung, von der Bußgeldstelle im Fachdienst ‚Ordnung und Sicherheit‘ bis zur Abteilung ‚Gesundheit und Pflege‘ im Fachdienst ‚Soziales, Gesundheit, Familie‘. Es gibt täglich etwas Neues zu erleben. Dadurch wird es nie langweilig. Auch Hanna hat sich nach der 10. Klasse an der GGS Tellingstedt für die Ausbildung beim Kreis entschieden und führt überraschende Gründe an: „Ich hatte eine klare Tendenz zu einer beruflichen Tätigkeit im Büro. Deshalb wollte ich nicht weiter zur Schule gehen. In diversen Praktika hatte ich die Gelegenheit, andere Berufe kennenzulernen. Doch keine dieser Tätigkeiten hat mich wirklich begeistert. Ich glaube, das hängt damit zusammen, Drei Dithmarscherinnen, die sich für die Ausbildung in der Kreisverwaltung entschieden haben: Hanna Nottelmann (oben), Pia Lüttschwager (unten) und Pia Stüben (rechte Seite).

„Es gibt täglich etwas Neues zu erleben. Dadurch wird es nie langweilig.“

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„Mir gefällt es, wenn etwas Ordnung und Struktur hat, so wie in der Verwaltung.“

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Duale Studentin Nicole Maurischat: „Man wächst mit den Aufgaben!“

Duales Studium: Allgemeine Verwaltung / Public Administration Das ‚duale Studium‘ ist ein Erfolgsmodell: Es vereint die akademische und die duale Verwaltungsausbildung, führt zum Bachelorabschluss und in den gehobenen Dienst inklusive Verbeamtung. Die Kreisverwaltung Dithmarschen besoldet zurzeit fünf dual Studierende in unterschiedlichen Studienjahren. Eine von ihnen ist Nicole Maurischat aus Wesselburen, duale Studentin im 3. Studienjahr: „Ursprünglich wollte ich nicht studieren. Deshalb habe ich nach dem Abitur am Büsumer Nordseegymnasium zunächst die duale Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert. Erst anschließend entstand mein Interesse an dem Studium, um die Inhalte zu vertiefen und den gehobenen Verwaltungsdienst anzustreben. Tja, man wächst mit den Aufgaben! Rückblickend hätte ich mich vielleicht gleich auf ein Studium bewerben sollen. Jetzt genieße ich allerdings den Vorteil, dass ich viele Themen im Studium schon kenne und weniger lernen muss!“ 72

Das duale Studium ‚Allgemeine Verwaltung / Public Administration‘ ist in praktische und theoretische Trimester unterteilt. Abwechselnd finden viermonatige Theorieblöcke an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz und Praxisblöcke in der Kreisverwaltung in Heide statt. Das Studium beinhaltet rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fächer, zum Beispiel: Allgemeines Verwaltungsrecht, Arbeits- und Beamtenrecht, Staats-und Europarecht, BWL, VWL und Organisationssoziologie. Duales Studieren bei der Kreisverwaltung beinhaltet auch die Betreuung spannender Projekte. Neben ihrer Bachelorarbeit arbeitet Nicole zurzeit intensiv an dem Projekt ‚Jugend im Kreistag‘. „Wir möchten Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen stärker an die Kommunalpolitik heranführen“, berichtet die 24-Jährige. „Junge Leute sollen das Organ ‚Kreistag‘ kennenlernen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie kommunale Entscheidungsprozesse geführt werden. Unser Projekt besteht aus einem zweitägigen Planspiel.

„Wir möchten Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen stärker an die Kommunalpolitik heranführen.“ Wir laden Schülerinnen und Schüler an einem Wochenende ein und simulieren hier vor Ort eine Kreistagssitzung, bilden Ausschüsse, formulieren Vorschläge und bringen diese am Ende zur Abstimmung. Ziel ist es, der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegenzuwirken und zu einer aktiven Beteiligung an politischen Prozessen aufzurufen. In diesem Projekt wird deutlich, dass wir in der Verwaltung auch politische Beschlüsse aus der Kommunalpolitik umsetzen. Ich finde das Projekt sehr spannend und freue mich schon auf diesen Workshop mit Jugendlichen!“


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„Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst!“ Mit diesem Satz startet der interne Fortbildungskatalog 2018 der Kreisverwaltung Heide. Und in der Tat wird das Thema Weiterbildung groß geschrieben. Macht auch Sinn, denn Fortbildungen erweitern den Horizont, bereiten den Weg zum beruflichen Aufstieg, sind motivierend und bieten Abwechslung. Eine klassische Win-win-Situation! Verantwortlich für die entsprechenden Angebote in der Personalabteilung ist Marion Sievers. „Die Kreisverwaltung Dithmarschen bietet ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jedes Jahr einen umfangreichen Fortbildungskatalog an“, erklärt die erfahrene Personalentwicklerin. „Grundsätzlich gibt es für alle die Möglichkeit zu fachlichen Fortbildungen über das Kompetenzzentrum für Verwaltungsmanagement

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„Alle Auszubildenden und Studierenden haben sehr gute Aussichten, übernommen zu werden“, erklärt Ausbildungsleiterin Petra von Würtzen-Pieper. „Schon vor Ausbildungs- oder Studienende führen wir mit allen Beteiligten persönlichen Gespräche und beraten sie. Und dann gilt es, sich auf freie Stellen in unseren Fachdiensten und Abteilungen zu bewerben. Doch das Ende der Ausbildung ist der Beginn der Weiterbildung. Das Lernen hört auch in der Verwaltungsarbeit nie auf!“

Moderne Verwaltung benötigt auch modern denkende Menschen. Wie präsentiert sich der Verwaltungsnachwuchs Dithmarschens in den Augen erfahrener Kollegen? „Ich erlebe unsere Auszubildenden und Studierenden sehr engagiert und positiv“, sagt Personalentwicklerin Sievers. „Sie sind sehr konstruktiv und offen für Neues. Erhalten sie eine Aufgabe gehen sie da völlig angstfrei und offen ran, selbst wenn sie noch nicht viel Erfahrung mit dem Thema gesammelt haben. Es macht einfach Spaß, mit ihnen Projekte ins Leben zu rufen. Und sie sind technikaffin. Da wir uns durch die Digitalisierung in einem starken Wandel befinden, bietet dieses Potenzial eine wichtige Zukunftsperspektive für unsere Verwaltung. Von der Offenheit und Flexibilität unserer Nachwuchskräfte werden wir zukünftig in starkem Maße profitieren.“

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Drei Jahre Ausbildung oder drei Jahre Studium. Was passiert eigentlich danach? Auch hier hält die Kreisverwaltung Dithmarschen einen überraschend großen Strauß an Möglichkeiten parat.

(KOMMA) in Bordesholm sowie weitere externe Bildungsangebote und über 20 interne Schulungen, zum Beispiel: Kommunikationstraining, Seminare zu Konfliktund Kriesenmanagement, Sicherheitstrainings, Excel-Schulungen und vieles mehr.“

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Erst Aus-, dann Weiterbildung – eine Win-win-Situation

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Die Kreisverwaltung in Heide bietet folgende Ausbildungen an: - Verwaltungsfachangestellte/-r - Duales Studium Public Administration (B.A.) Kreis Dithmarschen Frau von Würtzen-Pieper Stettiner Str. 30D 25746 Heide Telefon: 0481 / 97-0 E-Mail: info@dithmarschen.de www.dithmarschen.de Sponsored by

„Von der Offenheit und Flexibilität unserer Nachwuchskräfte werden wir zukünftig in starkem Maße profitieren.“

Von den Auszubildenden und Studierenden begeistert: Personalentwicklerin Marion Sievers

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VERWALTEN HEISST … GESTALTEN! Vielseitige, kreative Verwaltungsausbildung beim Amt Mitteldithmarschen TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Moritz Wellmann & Eric Genzken

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er Kreis Dithmarschen besteht aus 5 Städten und 114 Gemeinden, die Einwohnerzahl beträgt 133.680 und die beiden größten Städte sind Heide und Brunsbüttel. Das Amt Mitteldithmarschen hat mit 24 Gemeinden und 23.440 Bürgerinnen und Bürgern den einwohnerstärksten Zuständigkeitsbereich und ist an den Standorten Meldorf und Albersdorf mit insgesamt 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern präsent. Sechs von ihnen befinden sich zurzeit in der Ausbildung. Schon während ihrer Ausbildungszeit helfen sie täglich mit, die öffentlichen Aufgaben zwischen Meldorfer Bucht und Offenbüttel wahrzunehmen. Und das macht offenbar großen Spaß! 74

Welche Aufgaben haben eigentlich Verwaltungsfachangestellte? Diese Frage präzise zu beantworten, fällt den meisten Menschen schwer. Das mag einerseits daran liegen, dass wir uns nur dann mit Verwaltung beschäftigen, wenn wir sie brauchen, zum Beispiel zur Verlängerung des Personalausweises. Andererseits sind die Aufgaben so umfangreich, dass sie schwer zu überblicken sind. Allein auf der Webseite des Amtes Mitteldithmarschen werden 228 Leistungen in alphabetischer Reihenfolge angezeigt – von ‚Abfall: Gartenmüll entsorgen‘ bis ‚Zweitwohnungsteuer‘. Kein Wunder also, dass die Verwaltung Mitteldithmarschens jedes Jahr Nachwuchs benötigt!

Moderne Verwaltungsarbeit – kreativ und abwechslungsreich Nico Amidou hat seine Verwaltungsausbildung beim Amt Mitteldithmarschen im August begonnen, doch er ist sich schon jetzt sicher, dass er seinen Traumjob gefunden hat. „Ich war lange Zeit unentschlossen und konnte mich für keinen Beruf richtig begeistern“, erzählt der 21-jährige Meldorfer, „doch jetzt bin ich zum ersten Mal richtig motiviert. Ich spüre, dass der Beruf des Verwaltungsfachangestellten genau das Richtige für mich sein wird. Die Aufgaben, auf die ich hier vorbereitet werde, sind so kreativ und spannend, dass ich mich auf


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„Als ich meinen Freunden von der vielseitigen Ausbildung erzählt habe, konnten die das gar nicht glauben. Sie dachten, ich säße nur an einem PC und würde Daten eingeben.“

jeden Ausbildungstag freue! Momentan erarbeiten wir in einer Projektgruppe Werbeslogans für unser Amt. Damit wird demnächst unser elektrobetriebener Dienst-BMW beklebt. Bereits in den ersten vier Monaten habe ich Einblicke in vier verschiedene Fachdienste gewonnen. Auch die Unterstützung durch die Ausbildungsleitung und der Zusammenhalt unter den Azubis ist vorbildlich. Als ich meinen Freunden von der vielseitigen Ausbildung erzählt habe, konnten die das gar nicht glauben. Sie dachten, ich säße nur an einem PC und würde Daten eingeben.“

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„Nach dem Abitur in Marne habe ich mich für die Verwaltung entschieden, weil ich gern einen Bürojob haben wollte, bei dem ich sowohl mit EDV als auch mit Menschen in Kontakt komme“, erzählt der 22-jährige Marner. „Diese Erwartungen wurden während der abwechslungsreichen Ausbildung sogar übertroffen, sodass ich über die gesamte Zeit hoch motiviert war und sehr gute Leistungen erzielt habe. Im Anschluss an die Ausbildung wurde mir vom Amt Mitteldithmarschen angeboten, das duale Studium anzuschließen. Das hat mich natürlich sehr gefreut! Nun bin ich Beamtenanwärter und habe abwechselnd Studienblöcke in Kiel und Praxisblöcke in Meldorf. Tja, ursprünglich wollte ich gar nicht studieren, doch nun gefällt mir diese neue Herausforderung gut. Schade ist nur, dass ich den Rosenmontag in Marne verpassen werde!“

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An der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Kiel-Altenholz treffen wir Justin Rudnikowski. Er hat ebenfalls die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten beim Amt Mitteldithmarschen erfolgreich abgeschlossen und absolviert nun das duale Studium ‚Allgemeine Verwaltung‘.

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Auch nach der Ausbildung ist die Freude an der Verwaltungsarbeit ungebrochen, wie uns Carolin Prochnow bestätigt. Seit wenigen Monaten hat sie ihre Ausbildung beendet und ist vom Amt Mitteldithmarschen unbefristet ins Bürgerbüro übernommen worden. „Ich merke, wie positiv mich die Ausbildungszeit verändert hat. Früher war ich ziemlich schüchtern, doch während der Ausbildung habe ich viel gelernt, wurde dabei perfekt unterstützt und habe mich persönlich weiterentwickelt, dass ich jetzt selbstbewusster bin und meine Aufgaben eigenständig wahrnehmen und gestalten kann.“

Nico, Justin und Carolin – drei junge Dithmarscher, die zukünftig für die Bürgerinnen und Bürger Mitteldithmarschens ein offenes Ohr haben werden. Dass sie sowohl in der Ausbildung, als auch im Studium gut motiviert sind, liegt an vielen Faktoren. Sie erhalten abwechslungsreiche, verantwortungsvolle Aufgaben, eine gute Ausbildungsbetreuung, genießen attraktive Arbeitszeiten sowie Ausbildungsvergütungen und können jederzeit ihre kreativen Ideen einbringen.

Das Amt Mitteldithmarschen bietet folgende Ausbildungen an: Verwaltungsfachangestellte (jährlich) Duales Studium „Allgemeine Verwaltung“ (nach Bedarf) AMT MITTELDITHMARSCHEN Hindenburgstraße 18 25704 Meldorf Tel. 04832 9597-0 info@mitteldithmarschen.de Sponsored by

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„IN DITHMARSCHEN GIBT ES VIEL ZU GESTALTEN!“ Im Gespräch mit Amtsdirektor Stefan Oing vom Amt Mitteldithmarschen in Meldorf TEXT Christian Dorbandt | FOTO Eric Genzken

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eit 2014 leitet Amtsdirektor Stefan Oing das Amt Mitteldithmarschen. In seinem Verantwortungsbereich liegen 24 Gemeinden, von Nordermeldorf bis Offenbüttel. Als oberster Verwaltungsbeamter ist er gleichzeitig Chef von insgesamt sechs Auszubildenden. Im Interview mit ME2BE spricht Stefan Oing über die Anforderungen des modernen Verwaltungsberufs, Dithmarschens Perspektiven und warum er in einer Scheune am besten entspannen kann. ME2BE: Moin Herr Oing. Bevor wir über Dithmarschen sprechen … woher stammt dieser außergewöhnliche Familienname? Stefan Oing: Diese Frage wird mir häufig gestellt. In meiner früheren Tätigkeit beim Ordnungsamt Bielefeld erzählte mir mal ein chinesischer Gastronom, dass dieser Name in China sehr geläufig sei. Allerdings stammt meine Familie aus dem Münsterland und dort enden viele Nachnamen auf ‚ing‘. Wahrscheinlicher ist die Vermutung, dass irgendwann ein Standesbeamter bei der Ausstellung einer Geburtsurkunde einen Buchstaben vor ‚oing‘ vergessen hat. Können Urkundenfehler, zum Beispiel an Ihrem Standesamt Mitteldithmarschen, heute noch passieren? Das ist wohl nie völlig auszuschließen. 76

Doch im Vergleich zu früheren Zeiten sind die Kontroll- und Korrekturmöglichkeiten so ausgereift, dass mir kein derartiger Fall bekannt ist. Außerdem sind unsere Verwaltungsbeamtinnen und -beamten natürlich hervorragend ausgebildet! Stichwort ‚Ausbildung‘. Sie bilden jedes Jahr Verwaltungsfachangestellte aus. Kennen Sie Ihre Azubis eigentlich persönlich? Ja, und darauf lege ich auch großen Wert. Die Ausbildung beginnt bei uns traditionell mit einem gemeinsamen Frühstück. Anschließend stellen wir den neuen Kolleginnen und Kollegen unsere Verwaltung vor. In Gesprächen erkundige ich mich regelmäßig nach dem Stand der Ausbildung und begegne den Azubis auch bei ihren Lernberichtspräsentationen. Im dritten Ausbildungsjahr verbringen die Auszubildenden jeweils einen kompletten Tag bei mir, nehmen an meinen Gesprächen und Terminen teil und erhalten einen Einblick in die Aufgaben der Amtsdirektion. Jetzt testen wir, wie gut Sie Ihre eigene Webseite kennen. Auf www. mitteldithmarschen.de werden im Slider drei Panoramafotos präsentiert. Können Sie spontan die drei Motive nennen? Ja, das kann ich. Die Motive zeigen die Fähre in Schafstedt, eine Photovoltaikanlage

in der Nähe von Wolmersdorf und einen Sonnenuntergang an der Meldorfer Bucht. Sehr gut! Sie besitzen also gute Menschenund Ortskenntnis. Welche weiteren Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert der moderne Verwaltungsberuf? Neben der Sachkompetenz sind vor allem kommunikative Fähigkeiten gefragt. Wichtig ist grundsätzlich eine offene Art im Umgang mit Menschen, sowohl mit unseren Bürgerinnen und Bürgern als auch mit Kolleginnen und Kollegen. Eine gewisse Selbständigkeit gehört ebenfalls zu unserem Beruf. Wir stehen im Dienst der Öffentlichkeit und müssen jeden Tag die passenden und korrekten Entscheidungen treffen. Wie sind Sie persönlich in die Verwaltung gelangt? Wie wird ein Münsterländer zum Dithmarscher? Ich habe Mitte der 1980er Jahre meinen Realschulabschluss gemacht und tendierte ursprünglich zu einer handwerklichen Ausbildung, entweder zum Kfz-Mechaniker oder zum Elektriker. Es kam anders, unter anderem, weil es zu jener Zeit nicht so viele


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freie Ausbildungsplätze gab wie heute. Ich besuchte daher zunächst die Höhere Handelsschule und entschied mich dann kurzfristig für die Ausbildung im Mittleren Dienst bei der Bundeszollverwaltung. Während der Ausbildung wurde mir klar, dass mir die Arbeit in der Verwaltung grundsätzlich zusagt. Allerdings suchte ich einen größeren Gestaltungsspielraum. Deshalb absolvierte ich nachträglich das Abitur und schloss die Ausbildung für den gehobenen Dienst ab. Nach einem berufsbegleitenden Studium der Beriebswirtschaftslehre und mehreren Berufsjahren in der Bielefelder Verwaltung bewarb ich mich schließlich auf die freie Stelle als Kämmerer in Meldorf. Eine Verbindung zu Dithmarschen hatten meine Frau und ich durch viele Urlaube in Friedrichskoog. Dort haben wir auch geheiratet.

Welche Perspektiven hat Dithmarschen jungen Leuten zu bieten? Ob jung oder alt – allen Bürgerinnen und Bürgern, Besuchern und Urlaubern bietet Dithmarschen zunächst einmal eine eindrucksvolle Natur, ein gesundes Klima und somit eine hervorragende Lebensqualität. Mit Heide und Brunsbüttel haben wir zwei starke Standorte in erreichbarer Nähe, die jungen Leuten viele Ausbildungsplätze und Zukunftschancen bieten. Meldorf und die unmittelbare Umgebung sind weniger durch Industrie, sondern mehr durch das Handwerk geprägt. Nicht zuletzt gibt es in unserer Verwaltung gute Chancen für junge Leute, sich ehrenamtlich oder haupberuflich zu engagieren. Wir sind vielleicht nicht der wirtschaftlich stärkste Kreis Schleswig-Holsteins, doch nicht nur in großen Städten,

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sondern auch in Dithmarschen gibt es viel zu gestalten! Wie gestalten Sie Ihre Freizeit? Gibt es einen Ort in der Region, an dem Sie gut entspannen können? Ja, mein Lieblingsort ist der Strand in Elpersbüttel. Dort kann man bei Flut im Sommer herrlich baden oder mit dem Hund spazieren gehen und wunderbare Sonnenuntergänge genießen. Einen Ausgleich zur Arbeit sollte meines Erachtens jeder Mensch finden. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit oft mit meinen Autos, die ich in einer kleinen Scheune selbst warte und repariere. Vor Kurzem habe ich den vierzig Jahre alten VW Käfer Cabrio meiner Frau restauriert. Das war für mich Entspannung pur!

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PERSONALER GEBEN TIPPS


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NATÜRLICH, HÖFLICH UND OFFEN SEIN! Nicole Elmenthaler, Ausbildungsleiterin im Fachdienst ‚Personal‘ beim Amt Mitteldithmarschen in Meldorf

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Foto Eric Genzken N

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7. Auftreten – Die Wahl der Kleidung sollte angemessen sein. Es muss nicht der Konfirmationsanzug sein, aber bitte auch nicht die Trainingshose, kombiniert mit einem Kapuzenpulli. Ein gepflegtes Äußeres, gepaart mit natürlichem, offenen und höflichem Auftreten – schon ist der erste positive Eindruck da.

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6. Lieblingsfrage – Warum sind Sie die/der richtige Auszubildende für uns?

Text Christian Dorbandt

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5. Vorstellungsgespräch – Vor einem Vorstellungsgespräch sollte man sich über den Ausbildungsberuf und den Ausbildungsbetrieb informieren. Im Internet sind alle Informationen frei verfügbar. Auf entsprechende Fragen gar nicht antworten zu können, hinterlässt einen mangelhaften Eindruck. Grundsätzlich gilt: Seid nicht zu nervös und präsentiert euch im Gespräch natürlich, höflich und offen.

4. Lebenslauf – Ein Lebenslauf muss vollständig, wahrheitsgemäß, kurz und übersichtlich sein. Grundsätzlich empfiehlt sich eine Gliederung in drei Teile: 1.) Angaben zur Person 2.) Angaben zur Schulbildung 3.) Weitere Informationen, zum Beispiel Angaben zu Lieblingsfächern, zur Art und Dauer von zusätzlichen Schulkursen, zu Prakika (mit beigefügten Praktikumsbescheinigungen), Hobbys, Führerscheinen und sonstigen Engagements.

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2. Schriftliche Bewerbung – Eine schriftliche Bewerbung sollte Folgendes enthalten: ein Bewerbungsanschreiben in Briefform, einen tabellarischen Lebenslauf und Kopien der letzten beiden Zeugnisse. Bitte beachten: Der erste Eindruck kann entscheidend sein! Darum sollten alle Dokumente im DIN A 4-Format angelegt sein und weder Eselsohren noch Risse oder Flecken aufweisen. Alle Blätter bitte nur einseitig beschreiben oder bedrucken. Natürlich gilt es, Rechtschreibund Zeichensetzungsfehler zu vermeiden. Eine Bitte in eigener Sache: Bewerbungen an das Amt Mitteldithmarschen sollten nicht in Bewerbungsmappen präsentiert werden,

3. Anschreiben – Ein Anschreiben sollte in eigenen Worten formuliert sein, um einen persönlichen Eindruck zu vermitteln. Deshalb rate ich, keine Formtexte aus dem Internet oder aus Fachbüchern zu übernehmen.

Und wie verlief Ihr eigenes Bewerbungsgespräch, Frau Elmenthaler? Vor meinem Vorstellungsgespräch habe ich gemeinsam mit anderen Mitbewerbern, darunter mir bekannten Mitschülern, im Flur des Rathauses gewartet und gedacht ‚Ich kann hier nicht gewinnen!‘ Aus diesem Grund war ich kaum nervös und ging ohne große Erwartungen in das Gespräch mit dem Bürgermeister und der Personalleiterin. Das Gespräch verlief dann überraschend entspannt und wirkte auf mich nicht wie ein übliches Vorstellungsgespräch. Als ich noch am selben Tag eine telefonische Zusage erhielt, konnte ich es kaum glauben! Noch heute verzichten wir beim Amt Mitteldithmarschen auf ein elektronisches Auswahlverfahren. Stattdessen betrachten wir sorgfältig die Bewerbungsunterlagen und laden anschließend nach festgelegten Kriterien die Bewerberinnen und Bewerber zum Gespräch ein. Für jeden Kandidaten nehmen wir uns ausreichend Zeit und entscheiden im Anschluss nach genauer Abwägung aller gesammelten Eindrücke. Es muss passen! Und ob es passt oder nicht, erfahren alle Bewerberinnen und Bewerber spätestens am darauffolgenden Tag, damit sie schnell wissen, woran sie sind.

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1. Praktikum – Wir empfehlen grundsätzlich, vor einer Ausbildung ein Praktikum zu absolvieren. Es macht wenig Sinn, jahrelang einen Beruf zu erlernen, den man sich ganz anders vorgestellt hat. Wir bieten jährlich bis zu 7 Bewerbern einen einwöchigen Praktikumsplatz an den Standorten Meldorf oder Albersdorf. In dieser Zeit erhalten Praktikanten einen Einblick in unseren Berufsalltag und lernen täglich eine neue Abteilung kennen.

da sie für uns schwieriger zu bearbeiten sind. Einfach die Unterlagen mit einer Büroklammer zusammenheften.

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ls Ausbildungsleiterin im Fachdienst ‚Personal‘ beim Amt Mitteldithmarschen sichtet Nicole Elmenthaler alle eingehenden Bewerbungsunterlagen und weiß, worauf es ankommt. Sie selbst absolvierte nach dem Mittleren Schulabschluss die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in Meldorf. Anschließend schlug sie die Beamtenlaufbahn für den mittleren allgemeinen Verwaltungsdienst ein. Nach Tätigkeiten als Vollstreckungsbeamtin und Leiterin der Stadtkasse Meldorf betreut sie seit 2008 alle Auszubildenden des Amtes Mitteldithmarschen. Im Gespräch mit ME2BE fasst sie die besten Tipps zum Thema Bewerbung zusammen.

Amt Mitteldithmarschen Fachdienst Personal Nicole Elmenthaler Hindenburgstraße 18 25704 Meldorf T: +49 4832 9597 232 E: N.Elmenthaler@mitteldithmarschen.de www.mitteldithmarschen.de 79


BESTE A ZUBINE

DIE BUNDESBESTE AZUBINE? JANA AUS KIEL! Personaldienstleistungskauffrau Jana Cristin Rohr bekam höchste Auszeichnung in Berlin TEXT Joachim Welding | FOTOS Joachim Welding & Axel Schön

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reude pur bei Jana Cristin Rohr, als die frisch gebackene Personaldienstleistungskauffrau (PDK) diese Nachricht bekam: Auszeichnung als beste Auszubildende im Kreis Kiel und im Land Schleswig-Holstein! „Aber dann wurde es ziemlich unwirklich: Es kam auch noch die Einladung nach Berlin mit der Info, dass ich beste Azubine in 80

ganz Deutschland geworden sein soll. Ich konnte mein Glück kaum fassen“, berichtet die 22-Jährige im Büro ihres Arbeitgebers, der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) in Kiel. Von 300.000 Azubis im Bund gehört Jana zu den rund 200 jungen Leuten, die ihre Berufsausbildung 2017 in ihren jeweiligen Berufen am besten absolviert haben. „Wir alle hier sind mächtig stolz auf Frau Rohr“, erzählt Burckhard

Lauf, Personal-Geschäftsbereichsleiter bei der GMSH. Wer so gut ist, muss doch eine Streberin sein, wenden sicher jetzt so einige Leute ein. „Nein, das war ich sicher nicht. Aber die Ausbildung in diesem Unternehmen hat mir unglaublich Spaß gemacht. Hier lernst du sehr viel, und die Kollegen unterstützen dich, wenn du etwas nicht weißt“, berichtet


Mit der Ausbildung will sich die ehrgeizige junge Frau nicht zufrieden geben, verrät sie: „Demnächst starte ich ein Fernstudium Betriebswirtschaftslehre (Schwerpunkt Personal und Organisation) berufsbegleitend neben meiner Arbeit bei der GMSH. Zum Glück unterstützt mich mein Arbeitgeber, und ein Stipendium habe ich auch schon“, erzählt Jana Rohr, die sich ehrenamtlich bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) engagiert. Und was hat sie mit dem Moderator Jörg Pilawa zu tun? „Ich durfte bei seiner Fernsehshow ‚Leuchte des Nordens‘ dabei sein – spannende Erfahrung!“ Okay, aber abgesehen davon ist Jana eine ganz normale junge Frau, die gerne joggen geht und sich abends mit ihren Freunden trifft.

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Um die Mitarbeiter der GMSH kümmert sich Jana nun in ihrer neuen Stelle im Personalmanagement. „Schon am Ende meiner Ausbildung wurde ich für die Arbeit vorbereitet und durfte dort sofort Verantwortung übernehmen – etwa bei den Entgeltabrechnungen der Kollegen.“ Für rund 270 Mitarbeiter ist sie außerdem Ansprechpartnerin, wenn es um Mutterschutz, Urlaub, Weiterbildungen oder Teilzeit geht. „Wir müssen immer auf

dem neuesten Stand sein, weil sich die Bestimmungen und Gesetze laufend ändern. Deshalb ist es wichtig, dass Interessenten einer Ausbildung bereit sind, ständig dazuzulernen“, sagt Jana.

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Über die GMSH hat sie gelernt: Mit 1400 Mitarbeitern gehört das landeseigene Unternehmen zu den großen in Schleswig-Holstein. „Bauen, Bewirtschaften, Beschaffen“ heißen die drei Aufgabenbereiche, erklärt Pressereferentin Natali Fricke: „Die GMSH plant und baut alle Gebäude des Landes und des Bundes in Schleswig-Holstein – vom gläsernen Plenarsaal des Landtages über neue Forschungsbauten der Unis bis zum Umbau von Schloss Gottorf in Schleswig, wo die Landesmuseen untergebracht sind.“ Außerdem sind die vielen Fachleute dafür zuständig, alle 1.250 Gebäude des Landes und des Bundes zu „bewirtschaften“ – also dafür zu sorgen, dass Schäden repariert, die Häuser sauber gehalten oder zum Beispiel energiesparende Heizungen installiert und gewartet werden. Schließlich kümmert sich eine andere Abteilung darum, sämtliche Dinge zu beschaffen, die die Mitarbeiter in den Verwaltungen brauchen – vom Kugelschreiber über Polizeiautos und Uniformen bis zu Funksprechgeräten, erzählt Natali Fricke schmunzelnd. „Wir besorgen sogar die Dienstschafe für den Küstenschutz auf dem Deich!“

A Z UBI PO RT RA I T S

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Sie musste selbst erkennen: Die Personaldienstleistungskaufleute (PDK) gehören zu den selteneren Berufen, die nicht jeder Schüler der neunten Klasse auf dem Schirm hat. „Ich muss zugeben, dass ich bis kurz vor dem Abi selbst nicht wusste, dass es den Beruf überhaupt gibt“, erzählt Jana. Es war ein kurioser Zufall, dass sie auf die Ausbildung gestoßen war: „Ich wollte eigentlich nur meinen Bruder bei der Praktikumssuche zur Jobmesse in Kiel begleiten. Dabei bin ich auf dem Stand der GMSH auf den Beruf aufmerksam geworden, als mir eine Auszubildende etwas über die spannenden Aufgaben einer Personaldienstleistungskauffrau berichtet hat.“ Eigentlich hatte sie sich noch keine abschließenden Gedanken über ihre berufliche Zukunft gemacht, gibt Jana offen zu. Erzieherin oder Grundschullehrerin seien in Betracht gekommen. „Doch dann fand ich heraus, dass PDK abwechslungsreiche Aufgaben und viel mit Menschen zu tun haben. Da war mir sofort klar: Hier bewerbe ich mich.“

Und was machen PDK? Eigentlich sagt es der Name schon: Personaldienstleistungskaufleute befassen sich mit allem, was mit den Mitarbeitern zu tun hat: von der Auswahl der Bewerbungen und dem Vorstellungsgespräch über die Planung des Personals in großen Unternehmen oder Zeitarbeitsfirmen bis zur Erstellung der Gehaltsabrechnungen und der Beratung junger Leute auf Jobmessen – dort, wo für Jana die Karriere angefangen hat.

C O M PA N I E S

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die Abiturientin. „Ich konnte meine dreijährige Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen und bekam schließlich das Angebot einer unbefristeten Stelle in der Personalabteilung. Ich habe natürlich zugesagt, denn auch das Betriebsklima stimmt – hier darf herzhaft gelacht werden, die Stimmung ist gut“, berichtet Jana Rohr.

SCHULE

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HIERGEBLIEBEN

Der GMSH bietet folgende Ausbildungen an: Kaufleute für Büromanagement Immobilienkaufleute Personaldienstleistungskaufleute Fachinformatiker/-in für Systemintegration Technische/-r Systemplaner/-in Bauzeichner/-in Bewerbungen an: Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR Stefanie Kaelcke Gartenstraße 6, 24103 Kiel Telefon: 0431 599-1175 stefanie.kaelcke@gmsh.de www.gmsh.de

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M E2B E JOBT IONARY

PFERDEWIRT/-IN – „DAS GLÜCK DIESER ERDE“ ALS BERUF Aus der ME2BE-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“ TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Ibou Gueye

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ein bester Freund hat vier Beine und galoppiert durchs Leben. Wer mitgaloppieren will, muss eine Menge lernen. Zum Beispiel, dass Rennpferde bis zu 70 Km/h schnell sein können und auch Vierbeiner mal in die Schule müssen – dann nämlich, wenn Pferdewirte sie für die Dressur trainieren. Wer diese besonderen Tiere liebt und für sein Leben gerne reitet, für den trifft das bekannte Sprichwort ganz sicher zu: „Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“. Und was kann es Schöneres geben, als sein Hobby mit dem Beruf zu verbinden? Und wenn es dann zwar ein nicht alltäglicher, aber zukunftssicherer Beruf ist – umso besser! Rund eine Million Pferde traben über Deutschlands Weiden. Und sie alle müssen versorgt, trainiert und gezüchtet werden. Und immer mehr (junge) Leute wollen gerne reiten lernen: genug Arbeit also für gut ausgebildete Pferdewirte! Gebraucht werden sie überall dort, wo die Vierbeiner dem Menschen Freude (und Geld) bringen sollen: in der Pferde- und Reiterausbildung, der Zucht edler Holsteiner oder Trakehner beispielsweise, aber auch in Reitschulen, Pferdekliniken und Rennställen. „Super“, denken nun bestimmt viele Pferdenarren: „Dann kann ich ja den ganzen Tag reiten.“ Na klar, es geht bei Pferden meist 82

darum, aber während der Arbeit wird das für den Profi eher zur Nebensache. Denn Pferdewirte kümmern sich um das Wohlergehen der Tiere: Sie tragen Verantwortung für Training, Zucht, Versorgung und Pflege der Pferde. Den Kunden bieten sie Hilfestellung und Beratung beim Umgang mit den Tieren. Und beim Reitunterricht bildet der Pferdewirt den Nachwuchs aus. Und weil der Aufgabenbereich so riesig ist, müssen sich die Azubis in der dreijährigen Ausbildung für eine von fünf Fachrichtungen entscheiden. Zunächst lernen alle die Grundlagen, erst im dritten Ausbildungsjahr eignen sich die Auszubildenden Spezialwissen im jeweiligen Fachgebiet an. In der Klassischen Reitausbildung steht der Sport im Mittelpunkt, denn es geht um Springreiten und Dressur. Damit Pferde gesund bleiben oder werden, brauchen sie gut ausgebildete Fachleute, die dieses Thema in der Fachrichtung Pferdehaltung und Service lernen. Hengste, trächtige Stuten und Fohlen stehen im Mittelpunkt in der Pferdezucht. Und ums Tempo beim Rennreiten und Trabrennfahren geht es in der Fachrichtung Pferderennen. Dabei bilden Pferdewirte die Tiere aus und bereiten sie auf die Rennen vor. Und im Spezialreitwesen trainieren die angehenden Fachleute beispielsweise Westernpferde. Aber die ganz alltäglichen Dinge im Umgang mit den wunderbaren Tieren

müssen alle Pferdewirte auch erledigen: striegeln, satteln, füttern und den Stall ausmisten. Wer die letztgenannten Arbeiten gerne anderen überlassen will, sollte überlegen, beruflich zum/zur Pferdewirtschaftsmeister/-in aufzusteigen. Damit kann man sich selbstständig machen oder eine leitende Position einnehmen. Und auf die Chance hoffen, das große Geld mit edlen Vollblütern zu machen. So wie mit dem berühmten Rennpferd „Danedream“, das dem Züchter die Rekordgewinnsumme von 3,6 Millionen Euro eingebracht hat. Gekostet hatte die Stute lediglich 9000 Euro. Übrigens: Im Norden bietet etwa die Reitanlage Bredenbeker Teich in Ammersbek (Kreis Stormarn) eine Ausbildung als Pferdewirt/-in im Schwerpunkt Klassische Reitausbildung oder Haltung und Service an. Um etwas kleinere Vierbeiner geht es bei der Ausbildung auf dem Islandpferdehof Kranichtal in Hornbek bei Mölln.

Weitere seltene Berufe sowie alle Tipps zur Bewerbung findet ihr auch unter www.me2be.de.




TRAUMBERUF FLECHTWERKGESTALTER/-IN Aus der ME2BE-Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“ TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

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edes Jahr entscheiden sich in Deutschland rund 30.000 Jugendliche für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann oder zur Einzelhandelskauffrau, circa 3.000 für eine Fleischerlehre, knapp 300 möchten Steinmetz/-in und Steinbildhauer/-in werden, aber nur etwa 30 werden Flechtwerkgestalter. Für ME2BE Grund genug, diesen seltenen Beruf ins Rampenlicht zu rücken. In unserer Reihe „Seltene Berufe – Folge deiner Leidenschaft“ präsentieren wir ein traditionelles Handwerk, in dem sehr glückliche Menschen arbeiten! Zum Beispiel die Korbmacherfamilie Sell aus Kiel! Das Korbmacher-Handwerk entstand in Deutschland vor 250 Jahren und ist eng mit der oberfränkischen Stadt Lichtenfels und den umliegenden Dörfern verknüpft. Vier Faktoren begünstigten die Entstehung des Berufsbildes: 1.) Die Landwirtschaft bot zu wenig Ertrag und Arbeit für die Bevölkerung. 2.) Es gab einen großen Bedarf an robusten, langlebigen Transportbehältern für Nahrungsmittel und Holz. 3.) Das Klima im Maintal bot ideale Wachstumsbedingungen für die Weide. 4.) Zum Flechten eines Korbes benötigte man nur wenig Werkzeug und Material.

Reisstrohzöpfe sowie indonesisches Rotan (Rattan), spanisches Espartogras oder kubanisches Palmblatt. Aus dem Korbhandwerk entwickelte sich eine Korbindustrie, sodass 1909 eine eigene Korbfachschule in Lichtenfels errichtet wurde. Diese Ausbildungsstätte heißt heute „Staatliche Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung“. Sie ist deutschlandweit die einzige ihrer Art!

Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung in Lichtenfels eine dreijährige schulische Ausbildung an. Vorteile: Die Ausbildung ist kostenlos. Mit einem erfolgreichen Abschluss gilt man als perfekt ausgebildet und kann überall auf der Welt als Fachkraft in diesem Beruf arbeiten. Nachteil: Man kann den Beruf nur in Lichtenfels erlernen und muss auf eine Ausbildungsvergütung verzichten.

3 Jahre Ausbildung – nur in Lichtenfels

Christin und Matthias Sell – Miteinander verflochten

Das Flechthandwerk produziert nicht nur Weidekörbe für Kaminholz oder für die Armbeuge auf dem Wochenmarkt. Es umfasst viele andere Bereiche, Techniken und Materialien. Aus diesem Grund heißt der Ausbildungsberuf heute nicht mehr Korbmacher/-in, sondern „Flechtwerkgestalter/-in“. Die Ausbildung dauert 3 Jahre und könnte grundsätzlich als duale Ausbildung in Betrieben erfolgen. Vorausgesetzt man findet einen Betrieb, der ausbilden will. Das ist zurzeit in Deutschland leider nicht der Fall. Deshalb bietet die Staatliche

In Kiel lebt die Korbmacherfamilie Sell und stellt in dritter Generation Körbe und andere Geflechte her. In guter Tradition ist der Betrieb in voller Familienhand – Vater, Mutter, Tochter und Schwiegersohn arbeiten Seite an Seite. Die Korbmacherei Sell ist außerdem der einzige Betrieb seiner Art in Schleswig-Holstein und Hamburg. Das bedeutet: Arbeit gibt es reichlich! Wir haben das junge Ehepaar Christin und Matthias Sell in ihrer Werkstatt besucht und einen spannenden Crashkurs im Flechthandwerk erhalten!

Körbe aus Deutschland – ein früher Exportschlager Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Korbmacherei zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Korbwaren wurden in Heimarbeit, meist unter Mithilfe der gesamten Familie, hergestellt und nach Holland, Preußen, Russland und Amerika exportiert. Aufgrund der hohen Nachfrage verwendete man auch französische Weidesorten, außerdem böhmische Holzfasergeflechte, italienische Strohborten, chinesische 85


ME2BE: Moin, moin. Danke, dass ihr uns in eure Werkstatt eingeladen habt. Was für Produkte entstehen hier? Christin: Ja, herzlich willkommen in unserem kleinen Familienbetrieb. Wir produzieren verschiedene Weidekörbe, zum Beispiel Einkaufs- und Wäschekörbe in allen Größen und Ausführungen, aber auch Tablette, Schalen, Brotbackformen, Flaschenträger, Beet-Einfassungen, Holzkörbe, Teppichklopfer und Puppenwagen sowie diverse Flechtwerkobjekte zur Gartendekoration und alles, was die Leute bei uns in Auftrag geben. Außerdem reparieren wir Flechtwerke, zum Beispiel die klassischen Stuhlgeflechte und bieten auch Flechtkurse an. Christin, du bist gebürtige Kielerin und führst den Familienbetrieb in dritter Generation. Dein Mann Matthias kommt aus dem bayerischen Oberfranken. Wie habt ihr euch kennengelernt? Christin: Tja, wir haben uns tatsächlich auf der Berufsfachschule in Lichtenfels kennengelernt. Matthias stammt ja dort aus der Gegend. Er war damals im dritten und ich im zweiten Lehrjahr. Irgendwann hat‘s zwischen uns gefunkt! Matthias hat anschließend seinen Zivildienst absolviert und als ich mit der Ausbildung fertig war, hab ich ihm vorgeschlagen, mit nach Kiel zu ziehen und in unseren Betrieb zu kommen. Das war vor 15 Jahren! Wie ist das, Matthias, auf engem Raum mit der Familie zusammenzuarbeiten und im gleichen Haus zu wohnen? Wird euch das manchmal zu viel? Matthias: Nein, überhaupt nicht. Man muss sich nur mögen … dann ist das geradezu ideal. Es gibt nichts Schöneres, als das zu tun, was einem Spaß macht! Wir üben unser Handwerk mit Leidenschaft aus. Und die Chance beruflicher Selbständigkeit, die das Handwerk auch grundsätzlich bietet, war für uns immer wichtig! Christin: Ich sag immer …‚ ich spiele kein Lotto, muss nirgendwo das Glück suchen, denn ich bin überglücklich, das gelernt zu haben, was ich immer lernen wollte!‘ Ihr arbeitet mit dem Rohstoff Weide. Wie lässt es sich damit arbeiten? Und woher bezieht ihr das Material? Matthias: Die Weide ist ein schönes und dankbares Material, mit dem sich gut arbeiten lässt. Da Weiden sehr lang sind, müssen sie vor der Verarbeitung der ganzen Länge nach in Wasser eingeweicht werden. Das passiert gleich hinter der Werkstatt. Für die 86

hellen, weißen Weideprodukte müssen die Weiden geschält werden. Die rotbraune Weide färbt sich durch die in der Weidenrinde enthaltene Salizylsäure. Den Teil der von uns verwendeten Weiden, die wir im Handel nicht einkaufen können, bauen wir im Garten selbst an! Was waren die ungewöhnlichsten Auftragsarbeiten? Christin: Wir erhielten mal den Auftrag, ein Strandkorbmuster anzufertigen, das anschließend industriell in Serie produziert werden sollte, mit eingearbeiteten Bullaugen und in größeren Maßen als die herkömmlichen Strandkörbe. Das müssen wir ganz gut hinbekommen haben, denn die Strandkörbe sehen wir heute überall bei einer bekannten Sylter Fisch-Gastronomie. Auch einen WeideKäfig für die Theaterkulissse des Stücks „Kaspar Hauser“ am Nürnberger Burgtheater haben wir schon hergestellt. Welche Voraussetzungen sollte man für euer Handwerk erfüllen? Matthias: Die wichtigste Voraussetzung ist, dass es Spaß macht! Das Handwerk selbst erlernt man in der dreijährigen Schulausbildung. Grundsätzlich hilfreiche Eigenschaften für Flechtwerkgestalter/-innen sind Kreativität, handwerkliches Geschick, Fingerfertigkeit, Geduld, logisches Denken und räumliches Vorstellungsvermögen. Welche Chancen und Risiken gibt es für Schülerinnen und Schüler, die sich für diese Ausbildung entscheiden? Christin: Etwas schwierig ist es zu Beginn, da die Ausbildung ausschließlich in Lichtenfels stattfindet und nicht vergütet wird. Man muss sich also selbst versorgen oder gegebenenfalls BaföG beantragen. Dafür ist die Ausbildung kostenfrei. Und man kann alle Objekte, die man in der Ausbildung herstellt, auch selbst verkaufen und muss nur das Material bezahlen. Ich glaube, der Beruf bietet gute Chancen für Menschen, die selbst etwas herstellen und kreativ arbeiten möchten. Es gibt nach der Ausbildung mehrere Perspektiven. Neben der Anstellung in Betrieben besteht die Möglichkeit, im sozialen oder therapeutischen Bereich zu arbeiten, zum Beispiel in der Ergotherapie oder in Behindertenwerkstätten. Einige studieren anschließend Design. Auch die Selbständigkeit ist eine Option. Da die Nachfrage an Korbwaren stabil ist und es nur wenige Flechtwerkgestalter gibt, sind die Chancen, seinen Platz zu finden, nicht so schlecht.

„Ich bin überglücklich, das gelernt zu haben, was ich immer lernen wollte.“


Naheliegend. Fachhochschule Westküste

Lernen mit weitem Horizont Fachhochschule Westküste Korbmacherin aus Leidenschaft: Christin Sell beim Prüfen des Rohmaterials (oben) und bei der Erneuerung eines Stuhlgeflechts und (unten).

Studienberatung / Zulassung Telefon: (0481) 85 55 141 / -133 Email: beratung@fh-westkueste.de www.fh-westkueste.de Fritz-Thiedemann-Ring 20 – 25746 Heide


VON HELLEM LICHT UND LAUTEN TÖNEN – WAS MACHT EIN VERANSTALTUNGSTECHNIKER? Wir haben Björn Hildebrandt getroffen, der eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik absolviert. TEXT & FOTOS Jana Limbers

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s gibt Leute, die haben Bürojobs. Es gibt Leute, die arbeiten von neun bis fünf. Es gibt Leute, die machen jeden Tag das Gleiche. Und dann gibt es Björn. Bei ihm verläuft kein Tag wie der andere, denn er ist Auszubildender zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik. 2016 hat der 30-Jährige sich entschlossen, nochmal die Schulbank zu drücken und umzusatteln. Es ist bereits seine zweite Ausbildung, denn direkt nach dem Realschulabschluss und dem Zivildienst hat er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann abgeschlossen. Wir haben uns mit Björn getroffen und ihn gefragt, wie es so ist, das Arbeiten zwischen Kabeln und Konzerten. Wenn man sich mit Björn unterhält, merkt man ganz schnell, dass Musik ein großes Thema in seinem Leben ist, denn er spielt nicht nur selbst Bass, sondern seine erste Ausbildung absolvierte er in einem Musikge­ schäft und war dort ganze zehn Jahre tätig. „Ich wollte einfach nochmal etwas anderes machen, denn das wirklich große Verkaufs­ talent war ich nie”, sagt der Hobbymusiker. Er erzählt davon, dass er auch vor seiner zweiten Ausbildung immer mal wieder am Licht­ oder Tonpult saß, um befreundete Bands (auf Konzerten) zu unterstützen. „Das ist etwas, was mir immer schon Spaß gemacht und mich fasziniert hat. Als ich dann von einem Bekannten hörte, dass sein Betrieb noch einen Auszubildenden suche, habe ich aber das erste Mal wirklich 88

dem einfach nur das Licht angeknipst wird und das war‘s dann.” Das Licht­ pult sieht übrigens so ähnlich aus wie ein Ton­ pult und kann ähnlich kompliziert sein. Manch­ mal programmiert Björn ganze Lichtshows, sodass die unterschiedlichen Lichteffekte genau auf die verschiedenen Teile eines Songs abgestimmt sind. Das ist schon beein­ druckend und man kann gut verstehen, weshalb ihm diese Arbeit gefällt.

ernsthaft darüber nachgedacht.” Im August 2016 hat Björn dann die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik, kurz VT, begonnen und es keinen Tag bereut. „Ich bin im Moment total zufrieden und würde mit niemandem tauschen wollen!” Björn gehört zu den VTlern, die in einem „festen Haus” lernen, sie sind also nicht ständig mit ihrem Betrieb unterwegs, son­ dern kümmern sich um die Veranstaltungen vor Ort, eben „im Haus”. In diesem Fall heißt das für Björn, dass er Musikabende, Parties, Kunstausstellungen oder sogar Wrestlingver­ anstaltungen plant und betreut. Kein Wun­ der, dass die Anforderungen immer wieder neu sind. Veranstaltungstechniker kümmern sich zwar auch um den Auf­ und Abbau von Bühnen, die Einrichtung und Bedienung von Tontechnik sowie um die Sicherheitsvor­ schriften, aber Björns Lieblingsaufgabe ist ganz klar: „Licht machen.“ „Wenn ich Licht mache, kann ich mich kre­ ativ so richtig austoben und Licht macht bei einer Show einen riesigen Unterschied. Es gibt nichts Schlimmeres als ein Konzert, bei

Aber mal Hand aufs Herz, Björn: Die Arbeitszeiten, die sind doch sicher ganz schön heftig oder? „Zum Glück geht das bei mir”, sagt er, „manchmal habe ich tatsächlich einen ganz normalen Arbeits­ tag von neun bis siebzehn Uhr. Es kommt natürlich mal vor, dass ich zehn oder sogar fünfzehn Stunden durcharbeiten muss, aber das gehört nun mal dazu. Urlaub nehmen wäre für mich auch kein Problem, aber das kann natürlich gerade bei Veranstaltungs­ technikern, die nicht in einem ‚festen Haus’ arbeiten, ganz anders sein.” Ok, verstanden: Die Arbeitszeiten können denen von Büro­ jobs gleichen, müssen es aber nicht. An Kon­ zerttagen sieht so ein typischer Arbeitstag aber doch völlig anders aus als der im Büro. Wenn ein Konzert um 19 Uhr beginnt, fängt Björn um 12 Uhr an zu arbeiten. Sofern die Bühne bereits steht, was im „festen Haus“ oft der Fall ist, gilt es, die Beleuchtung zu ins­ tallieren und eventuelle Sonderwünsche der Bands zu erfüllen. Im Laufe des Nachmittags erscheint dann die Band, baut ihr eigenes Equipment auf und macht mit Björn den


Soundcheck. Wenn dann der Sound stimmt und alle zufrieden sind, ist oft gar nicht mehr viel Zeit, bis das Konzert beginnt. Wenn die Show vorbei ist, muss natürlich alles wieder aufgeräumt werden und gegen Mitternacht hat Björn dann meistens end­ lich Feierabend. Klar ist also: Dieser Beruf verlangt nicht nur Kreativität, sondern auch Durchhaltevermögen. Björn erzählt uns, was darüber hinaus noch wichtig ist: „Man muss auch improvisieren können, denn manchmal gehen einfach Dinge schief. Ein bisschen Durchsetzungsvermögen schadet auch nicht, und man sollte auf jeden Fall bereit sein, manche Dinge mit Humor zu nehmen, beson­ ders in Stresssituationen; denn es ist nieman­ dem geholfen, wenn man durchdreht.” Wir haben außerdem gefragt, was Björn denjenigen empfehlen würde, die sich für eine Ausbildung zum Veranstaltungstechni­ ker interessieren. „Zunächst würde ich ein Praktikum machen, wenn man den Job noch nicht kennt. Man muss viele Dinge beach­ ten, oft schwere Sachen schleppen und es wird manchmal eben echt spät. Man sollte sich genau überlegen, in welchem Betrieb man die Ausbildung macht. Die Arbeit in einem ‘festen Haus’ kann entspannter sein, allerdings ist die Arbeit bei einem reisenden Betrieb viel abwechslungsreicher. Es kommt darauf an, was einem liegt. Am Wichtigsten ist aber: Nicht den Kopf in den Sand ste­ cken! Jeder fängt mal klein an.” Ihr seht, Veranstaltungstechniker ist ein vielseitiger und interessanter Beruf. Er ist technisch, fordert Kreativität, man hat mit anderen Menschen zu tun und eines ist sicher: Lang­ weilig wird dir nicht. Zwei Dinge wollen wir dann doch noch von Björn wissen: „Was war das schönste Erlebnis während deiner Ausbildung und was ist dein größtes berufli­ ches Ziel?“ „Ehrlich gesagt, ist das Schönste immer, wenn man von den Künstlern für das gelobt wird, was man macht. So bekomme ich die Bestätigung, dass ich meinen Job gut mache. Mein berufliches Ziel wäre es, ein­ mal bei einer großen Produktion mit einem bekannten Star oder einer großen Band mit­ zuwirken und die Show mit zu planen. Das wäre klasse.” Wir wünschen Björn, dass noch viele gute Shows in seiner Zukunft liegen und auch sein

Wunsch eines Tages Realität wird. Wir bedanken uns für den Einblick in sein Berufsleben und schließen mit einem Augenzwinkern und seinem berufli­ chen Motto: “Leg dich nie mit einem Lichttechniker an. Der hat Kabelbin­ der, Gaffa und ein leeres Case.”

Björns Ausbildungsbetrieb: Carls Eventlocation Carlshöhe 47 24340 Eckernförde Berufsschule: RBZ Technik Geschwister­Scholl­Straße 9 24143 Kiel



H auke H a nsen, 24 kommt aus Burg und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Sein Abitur absolvierte er am BBZ Dithmarschen. „Vor der Ausbildung bei Covestro habe ich einige Semester Elektrische Energiesystemtechnik an der HS Flensburg studiert. Das Studienfach an sich hat mir gut gefallen, denn das Fachgebiet Elektrik interessiert mich sehr. Was mir nicht gefallen hat, war die Art und Weise, wie sich meine Arbeit nach dem Abschluss gestalten würde. Das Studium qualifiziert dazu, später in der Planung und Konzeption von Energiesystemtechnik zu arbeiten. Ich möchte hingegen nicht nur im Büro sitzen und planen, sondern meine Kenntnisse auch praktisch anwenden. Dafür ist eine Ausbildung viel besser geeignet. Mir liegen auch handwerkliche Tätigkeiten. Das ist für diesen Beruf auch wichtig. Wer Elektroniker für Automatisierungstechnik werden möchte, braucht außerdem Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und Spaß im Umgang mit der Materie. Den Rest lernt man in der Ausbildung.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca

Sim o n Stothfa n g, 20 kommt aus Brunsbüttel und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker für Automatisierungstechnik bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Seine Fachhochschulreife erwarb er am Gymnasium Brunsbüttel. „Der Beruf des Elektronikers für Automatisierungstechnik kombiniert die Bereiche Elektronik und Technik und stimmt deswegen perfekt mit meinen Interessen und Fähigkeiten überein. Bei Covestro sind wir EATs, wie der Beruf abgekürzt wird, für die Wartung und Instandhaltung von komplexen, rechnergesteuerten Industrieanlagen verantwortlich. Tritt eine Störung auf, die den automatischen Prozessablauf behindert, kommen wir zum Einsatz. Das erste Jahr der Ausbildung verbringen wir im Ausbildungszentrum auf dem Werksgelände. In dieser Zeit erlernen wir die Grundlagen der Elektrotechnik. Dazu gehören zum Beispiel das Lesen und Erstellen von Schaltplänen, der Aufbau und die Funktionsweise verschiedener Bauteile oder das Ermitteln und Darstellen von Strömen, Widerständen sowie Kapazitäten. Im Anschluss an die Grundausbildung gehen wir in die Produktionsanlagen und begleiten die Gesellen und Meister bei ihrer täglichen Arbeit. Die Ausbildung macht mir großen Spaß. Wir werden bestens betreut und ganz individuell gefördert. Außerdem gefällt mir das gute Klima. Alle arbeiten Hand in Hand.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca

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Fiete Wenn, 20 kommt aus Marne und ist im 1. Lehrjahr zum Industriemechaniker bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. Sein Abitur hat er am Gymnasium in Marne gemacht. „Mein Schulpraktikum habe ich bei Covestro absolviert und es hat mir so gut gefallen, dass ich mich um einen Ausbildungsplatz beworben habe. Der erste Schritt war das Bestehen eines Online-Tests im Covestro-Karriereportal. Danach kam die Einladung zu einem weiteren Test hier im Ausbildungszentrum. Als das geschafft war, wurde ich zu einem persönlichen Bewerbungsgespräch eingeladen. Bald danach kam die erhoffte Zusage und im September vergangenen Jahres ging es auch schon los. Wer sich für den Beruf des Industriemechanikers interessiert, sollte handwerkliches Geschick und gute Kenntnisse in den Fächern Physik und Mathe mitbringen. Wichtiger als gute Noten im Zeugnis ist aber die Motivation. Wer wirklich Lust hat, sich mit dem Thema Metall zu beschäftigen und auf den Millimeter genau arbeiten kann, der wird hier wirklich Freude an der Arbeit haben.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca

Robin Fleischhauer, 28 kommt aus Dortmund und ist für seine Ausbildung nach Brunsbüttel gezogen. Er ist im 3. Lehrjahr zum Industriemechaniker bei der Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel. „Ursprünglich komme ich aus Dortmund und habe dort eine Ausbildung zum Hotelkaufmann gemacht. Nach der Lehre wurde mir allerdings schnell klar, dass der Beruf nicht zu mir passt und ich etwas Anderes machen möchte. Meine Schwester wohnte bereits in Schleswig-Holstein; sie war es auch, die mir Covestro als Ausbildungsbetrieb empfohlen hat. Ich habe auf ihren Rat gehört und bin, als ich die Zusage hatte, in den Norden gezogen. Die Ausbildung gefällt mir sehr gut. Ich wusste schon früher, dass mir die handwerkliche Arbeit Spaß macht und dass mich die Metallbearbeitung interessiert. Besonders gefällt mir, was uns schon in der Ausbildung geboten wird. Ein Erste-Hilfe-Kurs oder ein Gabelstapler-Führerschein sind nur einige Beispiele. Als Azubi wird man hier gefordert, aber auch sehr gefördert. Wenn wir Fragen haben, ist immer jemand für uns da. Die Kollegen sind ist einfach top und die Ausbilder sind ebenfalls super.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca

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Tobias Ladzenski, 17 kommt aus St. Michaelisdonn und ist im 1. Lehrjahr zum Industriemechaniker bei Lanxess. Seinen Mittleren Schulabschluss hat er an der Gemeinschaftsschule in St. Michaelisdonn absolviert. „Vor meiner Ausbildung habe ich am Starthilfe-Programm von Covestro teilgenommen. Ziel des Programms ist, die Teilnehmer ein Jahr lang auf eine Ausbildung vorzubereiten und sie in einen Ausbildungsbetrieb zu vermitteln. Die ersten vier Monate bestehen aus einem Grundlehrgang ‚Metallverarbeitung‘ in der Ausbildungswerkstatt auf dem Covestro-Gelände. Die restliche Zeit absolviert man Praktika in verschiedenen Unternehmen und sammelt dabei wichtige Erfahrungen. Ein Praktikum habe ich bei Lanxess gemacht. Das Unternehmen sitzt ebenfalls in Brunsbüttel und hat mir nach meinem Praktikum einen Ausbildungsvertrag angeboten. Da Lanxess allerdings keine eigene Ausbildungsabteilung in Brunsbüttel hat, lernen wir zusammen mit den Azubis von Covestro. Zurzeit ist das Drehen meine Lieblingstätigkeit. An der Drehbank muss man besonders darauf achten, dass die Drehgeschwindigkeit zum Werkstück passt. Außerdem muss man auf seine Sicherheit achten. Eine Schutzbrille ist in der Werkstatt Pflicht. Die Sicherheit steht an oberster Stelle; das gilt nicht nur für uns Auszubildende, sondern für alle Mitarbeiter im Unternehmen.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca

Dennis Scheffler, 28 aus Büsum arbeitet als Notfallsanitäter bei der RKiSH, Rettungswache Westerdeichstrich. „Moin, ich bin Dennis und habe im Sommer meine Ausbildung zum Notfallsanitäter an der RKiSH-Akademie erfolgreich abgeschlossen. Schon während der Schulzeit war ich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Daraus hat sich mein Berufswunsch automatisch abgeleitet. Die Ausbildungsqualität bei der RKiSH ist sehr hoch! Vom ersten Tag an wurden wir auf jene Situationen vorbereitet, denen wir uns täglich stellen müssen, zum Beispiel die Ankunft bei Notfallpatienten und der damit verbundenen wichtigen Aufgabe der Problemerkennung. Am Einsatzort versuchen wir mithilfe der „ABC-Regel“ innerhalb kürzester Zeit das gesundheitliche Problem des Patienten herauszufinden. ABC steht für „Airway, Breathing, Circulation“, also Atemwege, Atmung, Kreislauf. Heute, im alltäglichen Dienst, fühle ich mich bestens ausgebildet. Deshalb würde ich der Ausbildung, auf einer Skala von 1 bis 10, die Bestnote 10 geben!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

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Caglar Yerden, 25 aus Neumünster, absolviert im dritten Lehrjahr eine Ausbildung zum Notfallsanitäter bei der RKiSH, Rettungswache Bordesholm. „Ich bin Caglar und habe mich nach der Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik noch einmal beruflich umorientiert. Das ist vor allem einem ehemaligen Kollegen zu verdanken, der mich davon überzeugt hat, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Roten Kreuz beizutreten. Diese ehrenamtlichen Tätigkeiten haben mir so großen Spaß gemacht, dass ich mich schließlich dazu entschloss, mein Hobby zum Beruf zu machen. Meine Eltern waren von meinem Sinneswandel anfangs wenig begeistert, doch mittlerweile unterstützen sie mich und das ist mir auch besonders wichtig. Auf meiner Stammwache wurde ich von Anfang an sehr gut aufgenommen. Teamarbeit und Menschlichkeit werden in unserem Beruf groß geschrieben. Dass ich einen Migrationshintergrund habe, ist mir bei manchen Notfällen schon zugute gekommen. Bei einem syrischen Notfallpatienten konnte ich mich auf Türkisch mit dem Mann verständigen und somit sein gesundheitliches Problem erkennen.“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

Len a Söth, 25 aus Süderholm, arbeitet als Notfallsanitäterin bei der RKiSH, Rettungswache Ostrohe. „Hi, ich bin Lena, komme aus Süderholm und arbeite als Notfallsanitäterin an der Rettungswache in Ostrohe. Nach dem Abitur an der Meldorfer Gelehrtenschule, habe ich zunächst eine Ausbildung zur Medienkauffrau absolviert. Leider konnte ich mir nicht vorstellen, diesen Beruf mein Leben lang auszufüllen. Also musste ein Plan B her. Mein medizinisches Interesse führte mich schließlich zu einem Praktikum bei der RKiSH. Die Tätigkeit hat mich sofort gepackt und nicht mehr losgelassen! Jetzt habe ich ausgelernt und fahre selbst mit Auszubildenden auf Einsätze. Ich trage jetzt mehr Verantwortung, aber ich merke auch, dass ich viel trainierter und selbstbewusster geworden bin. Zu Beginn der Ausbildung fand ich es noch unangenehm, in einem Übungsvideo aufzutauchen, in dem mich alle sehen können. Heute macht mir das überhaupt nichts aus. Ich freue mich jetzt auf meine Berufszeit bei der RKiSH, kann mir auch gut vorstellen zu bleiben. Hier habe ich meine Familie und Freunde, spiele Fußball beim TSV Nordhastedt und Querflöte im Spielmannszug. Außerdem genieße ich die Nähe zur Nordsee.“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

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Maurice Brandt, 21 aus Epenwöhrden, 3. Ausbildungsjahr zum Chemikanten bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH. „Moin, ich bin Maurice, komme aus Epenwörden und habe den Mittleren Schulabschluss an der GMS Meldorf gemacht. Für zwei Ausbildungsberufe hatte ich mich schon früh interessiert: Bankkaufmann und Chemikant. Entschieden habe ich mich nach der zehnten Klasse für eine Bankkarriere. Leider die falsche Wahl, wie sich herausstellte, denn nach Abschluss der Ausbildung fühlte ich mich nicht mehr wohl in diesem Beruf. Ich beschloss noch einmal neu anzufangen – mit einer Ausbildung zum Chemikanten bei TOTAL. Und schon nach wenigen Monaten spüre ich, dass ich meinen Traumberuf gefunden habe. Warum? Weil Chemikanten bei TOTAL vielseitige Aufgaben haben, immer in Action sind und in allen Bereichen zum Einsatz kommen. Von Anfang an begleite ich die Fachkräfte auf ihren Schichten und lerne die Produktion hautnah kennen. Als ich zum ersten Mal eine unserer Anlagen von innen betrat, war ich vom Anblick überwältigt. Mein erster Gedanke war: Werde ich jemals die Funktionen all dieser Rohrleitungen verstehen? Doch diese Befürchtung legt sich mit der Zeit. Genau um das zu lernen, bin ich ja hier!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

L aur a Peters, 19 aus Diekhusen-Fahrstedt, 1. Ausbildungsjahr zur Industriekauffrau bei der TOTAL Bitumen Deutschland GmbH. „Hallo, ich heiße Laura und absolviere momentan eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Firma TOTAL in Brunsbüttel. Bereits vor dem Abitur auf dem Marner Gymnasium habe ich hier ein Betriebspraktikum gemacht, das für meine Berufsentscheidung hilfreich war. Meine Lieblingsfächer an der Schule waren Englisch und Französisch. Diese Fremdsprachenkenntnisse kann ich jetzt gut einsetzen, denn Industriekaufleute kommunizieren täglich mit internationalen Kunden und Geschäftspartnern, sowohl im Ein- und Verkauf als auch in der Korrespondenz. Während der Ausbildung lerne ich alle Abteilungen kennen, auch die technischen Bereiche, denn um unsere Bitumenprodukte vertreiben zu können, benötige ich Kenntnisse über die Produktion und unsere internen Abläufe. Bisher gefallen mir Ausbildung und Arbeitsbedingungen sehr . Ich könnte mir gut vorstellen, nach der Ausbildung bei TOTAL als Industriekauffrau weiter zu arbeiten, denn ich fühle mich in Dithmarschen sehr wohl und bin in der Region fest verankert. Das zeigt sich auch bei meiner liebsten Freizeitbeschäftigung: Ich tanze im Marner Karnevalsverein!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

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Leo n Sie vers, 17 aus Westerhorn, 1. Ausbildungsjahr zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Elmshorn. „Ich hatte schon früh den Wunsch, mit Menschen zusammenzuarbeiten. In der 9. Klasse absolvierte ich ein Praktikum im Kindergarten, doch die Arbeit mit Kindern hat mich, ehrlich gesagt, nicht angesprochen. Die entscheidenden Tipps, eine Verwaltungsausbildung zu machen, erhielt ich aus erster Hand von meiner Mutter und meiner Schwester. Beide rieten mir dazu und meinten, das würde gut zu mir passen. Das Bewerbungsverfahren der Stadt Elmshorn besteht aus drei Teilen: Im ersten Schritt reicht man eine klassische, schriftliche Bewerbung ein. Anschließend wird man zu einem mehrstündigen Test in die Stadtverwaltung eingeladen und muss Aufgaben aus den Bereichen Mathe, Wirtschaft und Verwaltung schriftlich beantworten. Der dritte Teil besteht aus einem Assessment Center. Dort haben Bewerber die Gelegenheit, sich in Rollenspielen und Gruppenübungen zu präsentieren und ihre soziale Kompetenz zu beweisen. Ich bin froh, dass meine Bewerbung erfolgreich war. Den Anruf mit der Zusage werde ich so schnell nicht vergessen.“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

Kristin Fuchs, 19 aus Pinneberg, im 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Elmshorn. „Nach dem Abitur an der Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg gab es für mich gute Gründe für eine Ausbildung bei der Verwaltung. Zum einen hatte mir meine Schwester von dieser Ausbildung vorgeschwärmt. Zum anderen suchte ich einen zukunftssicheren Beruf und hatte schon immer ein starkes Interesse an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen. Bisher gefällt mir die Ausbildung ausgesprochen gut. Wir werden in den drei Jahren Einblicke in die Tätigkeiten sämtlicher Ämter und Fachdienste erhalten. Alle vier Monate wechseln wir die Abteilung. Meine erste Station war die Öffentlichkeitsarbeit. Dort habe ich mich unter anderem mit der Aktualisierung unserer Inter- und Intranetseite beschäftigt. Momentan arbeite ich in der Abteilung Innerer Dienst und lerne die Abläufe der Materialbeschaffung kennen. Ein Highlight war die einwöchige Fahrt in unsere französische Partnerstadt Tarascon im November letzten Jahres. Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich dort mit unserem Team deutsche Produkte verkauft. Das war eine tolle Erfahrung!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

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Patricia B urek, 19 aus Moorrege, 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Elmshorn. „Nach dem Abitur habe ich ein Jahr Bundesfreiwilligendienst in einer Schule mit Kindergarten und Ganztagsbetreuung absolviert. Das war eine interessante Zeit, in der ich feste Unterrichtsaufgaben in den Fächern Mathe und Deutsch sowie Betreuungsaufgaben übernommen habe. Beruflich konnte ich mir diese Tätigkeit allerdings nicht vorstellen. Mein Interesse für Wirtschaft und Politik war der Grund, ein Praktikum in Moorrege zu machen. Mir hat es sehr gut gefallen. Beworben habe ich mich schließlich in Elmshorn, weil die Stadtverwaltung im Unterschied zu einer Gemeindeverwaltung über mehr Sachgebiete und Ämter verfügt. Einen ersten Eindruck der vielseitigen Aufgabengebiete einer Stadtverwaltung gewinnt man schon in den ersten Tagen, wenn die fortgeschrittenen Auszubildenden der Jugend- und Ausbildungsvertretung alle Berufsstarter in den Abteilungen herumführen und wir zu den Außenstellen fahren. Wasserwerk, Feuerwehr, Volkshochschule, Betriebshof, Standesamt … die Verwaltung ist für sehr viele Bereiche zuständig. Das macht das Berufsbild so spannend und abwechslungsreich!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

M o nic a Wesenberg, 19 aus Elmshorn, 2. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadtverwaltung Elmshorn. „Ich bin im zweiten Ausbildungsjahr und habe bereits wertvolle Einblicke auf verschiedenen Ämtern erhalten. Auch der erste Schulblock an der Verwaltungsakademie Bordesholm liegt hinter mir. Dort wird das Berufsschulwissen aus dem ersten Ausbildungsjahr vertieft. Die schulischen Anforderungen sind anspruchsvoll. Deshalb ist es hilfreich, dass sich alle Azubis schon aus der Berufsschule kennen und gut gemeinsam lernen können. Der siebenwöchige Blockunterricht findet im Zeitraum zwischen Sommer und Herbst statt. Während dieser Zeit wohnen wir in dem angeschlossenen Internat. Viel Abwechslung hat Bordesholm zwar nicht zu bieten, aber zum Lernen ist dieser Ort ideal. Und nach Schulschluss kann man zum Beispiel sehr schön um den Bordesholmer See laufen oder spazieren gehen. Parallel zur Ausbildung engagiere ich mich seit dem ersten Tag meiner Ausbildung in der Jugend- und Ausbildungsvertetung (JAV). In dieser Funktion bin ich Ansprechpartnerin für alle Auszubildenden und nehme auch an Bewerbungsgesprächen teil. Ich finde es gut, dass die Ausbildungsleitung im Bewerbungsverfahren Wert auf die Meinung von Auszubildenden legt, da wir uns besser in die Situation von Schulabgängern hineinversetzen können. Mein Tipp für alle Bewerber: „Seid nicht schüchtern, präsentiert euch und vergesst nicht zu lächeln!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

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Hanna Nottelmann, 16 aus Tellingstedt, 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide. „Ich bin Hanna und hab mich für die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten entschieden, weil ich ich sowohl gern im Büro arbeite als auch den Kontakt zu Menschen schätze. Zuvor hatte ich durch Praktika die Gelegenheit, andere Berufe kennenzulernen, zum Beispiel ‚Medizinische Fachangestellte‘, ‚Bankkauffrau‘ und ‚Groß- und Außenhandelskauffrau‘. Doch keine dieser Tätigkeiten begeisterte mich. Hilfreiche Tipps zur Berufswahl erhielt ich schließlich in der Schule und aus meinem familiären Umfeld, sodass ich mich letztlich bei der Kreisverwaltung Dithmarschen bewarb. Auf meine schriftliche Bewerbung bei der Kreisverwaltung Dithmarschen erhielt ich die Einladung zu einem Online-Test, in dem ich innerhalb einer bestimmten Zeit Fragen zur Allgemeinbildung online beantworten musste. Als nächstes wurde ich zu einem Gruppen-Vorstellungsgespräch eingeladen. Dort bewarben sich neben mir auch noch weitere Kandidatinnen und Kandidaten. Ein paar Wochen später, kurz vor Weihnachten 2016, erhielt ich dann den entscheidenden Anruf mit der Ausbildungsplatzzusage. Ein echt aufregender Moment und ein tolles Weihnachtsgeschenk! Jetzt liegt erst knapp ein halbes Jahr der Ausbildung hinter mir, aber ich weiß jetzt schon sicher, dass die Arbeit als Verwaltungsfachangestellte genau das Richtige für mich ist!“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt

Pia Lüttsch wager, 17 aus Tellingstedt, 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide. „Die Ausbildung gefällt mir unglaublich gut. Ich hätte nicht gedacht, dass Verwaltungsarbeit so spannend und abwechslungsreich ist! Im Laufe der Ausbildung lernen wir alle Fachdienste kennen und verbringen jeweils mehrere Monate in den verschiedenen Abteilungen. Am Ende eines Praxisblocks treffen sich alle Azubis eines Jahrgangs mit den Praxisanleiterinnen und Praxianleitern in einem Raum, stellen hintereinander ihre Fachdienste vor und halten eine kurze Präsentation darüber, was sie dort gelernt haben, was besonders interessant und auch weniger interessant war. In meinem Ausbildungsjahrgang sind wir fünf Azubis. Insgesamt präsentieren wir unsere Ergebnisse also vor rund 10 Personen. Das ist wirklich spannend. Zuletzt habe ich den Fachdienst ‚Liegenschaften, Schulen und Kommunalaufsicht vorgestellt. Dazu habe ich eine PowerPoint-Vorlage genutzt und auf etwa 20 Seiten Stichworte präsentiert, die ich in unterschiedlichen Schriftgrößen und -farben formatiert habe. Für den Vortrag selbst dürfen wir Karteikarten nutzen. Ich war natürlich ziemlich aufgeregt und hatte viele Karteikarten für meinen Vortrag vorbereitet. Doch am Ende habe ich da gar nicht drauf geschaut und alles in freier Rede präsentiert.“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt

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Melanie Rehbehn, 24 aus Süderdeich, 3. Jahr im dualen Studium Public Administration bei der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide. „Nach dem Abitur habe ich zunächst die dreijährige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten gemacht. Die Kenntnisse aus dieser Zeit kommen mir nun sehr zugute. Viele Themen und Rechtsinhalte habe ich bereits kennengelernt. Dadurch ist das Studium für mich weniger lernintensiv als für andere. Studiert wird bei uns in Trimestern. Das bedeutet, dass wir im Wechsel vier Monate an der Verwaltungsfachhochschule in Kiel-Altenholz studieren und anschließend vier Monate in der Kreisverwaltung in Heide arbeiten. Während der Theorieblöcke wohne ich in einem der Appartments, die neben der FH in Altenholz an Studierende vermietet werden. Im ersten Jahr absolvieren wir ein gemeinsames Grundstudium. Ab dem zweiten Jahr können wir dann Schwerpunkte wählen, zum Beispiel Europarecht, Baurecht oder Sozialrecht. Am Ende jeder Theoriephase gibt es eine Prüfungswoche. Bis dahin hat man Zeit, den Stoff zu lernen. Für mich geht das Studium nun in die letzte Phase. Gerade habe ich meine Bachelorarbeit abgegeben. Thema: ‚Übernahme von Bestattungskosten‘. Parallel habe ich mich auf eine Stelle im Bereich Pflege der Kreisverwaltung Dithmarschen beworben und dafür gerade eine Zusage erhalten. Ein gutes Gefühl! Ich weiß jetzt schon, dass ich nach dem Studium übernommen werde.“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt

Pia Stüben, 20 aus St. Michaelisdonn, 1. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten bei der Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide. „Ehrlich gesagt, wusste ich nach dem Abi wirklich nicht, welcher Beruf zu mir passen könnte. Deshalb habe ich erst mal eine achtmonatige Au-Pair-Zeit in Österreich verbracht und mir überlegt, was für ein Typ ich bin und was mir im Leben wichtig ist, zum Beispiel eine gewisse Ordnung, Sorgfalt, aber auch Kreativität. Die Ausbildungsberufe, die meinem Profil am ehesten entsprachen, waren ‚Steuerfachangestellte‘, ‚Verwaltungsfachangestellte‘ und ‚Raumausstatterin‘. Ich entschied mich für eine Ausbildung bei der Kreisverwaltung Dithmarschen. Zum Glück! Denn bisher gefällt mir hier alles ausgezeichnet. Die Ausbildung ist top organisiert und die Aufgaben sind anspruchsvoll und vielseitig. Die erste Abteilung, die ich kennengelernt habe, war der Fachdienst ‚Bau, Naturschutz und Regionalentwicklung‘. Dort habe ich unter anderem gelernt, wie sorgfältig Bauanträge bearbeitet werden müssen. Nun bin ich in der Personalabteilung, die sich mit den Belangen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt. Eine meiner Aufgaben ist die redaktionelle Arbeit an unser Mitarbeiterzeitung. Hier kann ich meine Kreativität ins Spiel bringen. Also, ich fühle mich in meiner Ausbildung richtig wohl und habe keine Zukunftsängste.“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt


Carolin Prochnow, 20 kommt aus Tensbüttel-Röst, hat ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Amt Mitteldithmarschen erfolgreich abgeschlossen. „Hey, ich heiße Carolin. Aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof in Tensbüttel-Röst. Beruflich war die Landwirtschaft allerdings keine Option für mich. Ich bin froh, dass ich mich nach der Schule für die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten entschieden habe. Meine Ausbildung habe ich jetzt abgeschlossen und bin vom Amt Mitteldithmarschen unbefristet übernommen worden. Momentan bekleide ich zwei halbe Stellen. Während unserer Öffnungszeiten arbeite ich im Fachdienst ‚Soziale Sonderleistungen‘, anschließend bin ich im Bürgerbüro tätig, in das ich Ende Mai vollständig wechseln werde. Die Arbeit im Bürgerbüro ist besonders abwechslungsreich. Dort werden Reisepässe beantragt, Hunde an- und abgemeldet oder Meldebescheinigungen erstellt. Der Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern ist hier besonders intensiv. Die meisten Besucher sind freundlich. Hin und wieder kommt es auch mal vor, dass jemand verärgert ist, zum Beispiel, wenn Unterlagen fehlen und der Besucher noch einmal wiederkommen muss. Dann gilt es, ruhig und freundlich zu bleiben. So sind nun mal die gesetzlichen Bestimmungen. Ich kann über die Ausbildung beim Amt Mitteldithmarschen nur das Beste sagen. Es gibt einen ausgezeichneten Zusammenhalt und große Hilfsbereitschaft unter allen Auszubildenden. Und ich genieße täglich unsere familiäre Atmosphäre. Bei uns kennt jeder jeden!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt

Nico A mid ou, 21 aus Meldorf, absolviert im 1. Lehrjahr eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten beim Amt Mitteldithmarschen. „Ich heiße Nico, bin 21 Jahre alt und wusste lange Zeit nicht, wie ich meine Zukunft gestalten soll. Nach dem Mittleren Schulabschluss absolvierte ich deshalb am BBZ Heide eine zweijährige Ausbildung zum Kaufmännischen Assistenten und erwarb automatisch die Fachhochschulreife. Leider war ich während der gesamten Schulzeit ziemlich faul, sodass meine Mutter mich ständig antreiben und motivieren musste. Das änderte sich erst, als ich über die Stellenanzeige vom Amt Mitteldithmarschen stolperte. Da dachte ich mir: ‚Eine Tätigkeit in der Verwaltung, sowohl am Computer als auch im Kontakt mit Menschen … das könnte mir liegen!‘ Zum Glück war meine Bewerbung erfolgreich. Jetzt sind die ersten Monate vergangen und die Ausbildung ist abwechslungsreich, meine BWL-Kenntnisse kann ich gut anwenden und das Team sowie die Atmosphäre sind sehr angenehm. Im Gegensatz zu früher bin ich heute oft der Erste im Büro und gehe jeden Morgen mit einem Lächeln ins Amt! Ich weiß genau, dass die Verwaltungsarbeit das Richtige für mich ist. Und meine Mutter ist happy, dass ich die Kurve gekriegt habe!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt


Kira Schwennsen, 19 aus Wesselburen, im 1. Jahr ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank. „Bei den Berufsorientierungstagen der FH Westküste habe ich zum ersten Mal Genaueres über den Beruf der Bankauffrau erfahren und mich daraufhin für ein entsprechendes Praktikum beworben. Das empfand ich dann auch als sehr angenehm und interessant, sodass ich mich anschließend auf einen Ausbildungsplatz bewarb und im Frühjahr 2016 eine Zusage erhielt. Das hat alles super geklappt! Die ersten Monate der Ausbildung haben mir gut gefallen. Ich wurde herzlich begrüßt und nicht gleich ins kalte Waser geworfen. Die Einführungswochen inklusive einer Geschäftsstellenrallye durch alle 11 Dithmarscher Filialen waren ein erstes Highlight! Seitdem erlebe ich täglich spannende Dinge, lerne viele Kunden kennen und erhalte abwechslungsreiche Aufgaben. Im Servicebereich disponiere ich beispielsweise Überweisungen, nehme Ein- und Auszahlungen vor oder richte Daueraufträge ein. Das macht mir nicht nur Spaß, sondern fällt mir auch leicht, denn ich habe früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Dadurch, dass meine Eltern gehörlos sind, bin ich Ihnen täglich bei vielen Angelegenheiten behilflich, vor allem im Bereich Organisation und Kommunkation. Ich übersetze, führe Telefonate und disponiere Termine für sie und werde auch zukünftig immer an ihrer Seite stehen. Dadurch habe ich früh eine starke Persönlichkeit entwickelt, bin offen, zuverlässig und verantwortungsbewusst. Und das passt gut zu dem Beruf der Bankkauffrau. Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt

Katharina Zimmermann, 21 aus Frestedt bei Burg, im 3. Ausbildungsjahr zur Bankkauffrau bei der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank. „Ursprünglich wollte ich Tierärztin oder Kindergärtnerin werden. Nach einem Praktikum im Kindergarten wusste ich, dass die erzieherische Arbeit nicht gut zu mir passt. Meine Lehrer empfahlen mir ein Germanistikstudium. Doch dann habe ich ein Schnupperpraktikum bei der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank absolviert und das hat vieles verändert. Obwohl ich anfangs eher schüchtern war, habe ich schnell gemerkt, dass mir der Kontakt zu den Kunden großen Spaß macht. Ich wurde auch sehr angenehm von allen Kollegen begrüßt. Das hat mich davon überzeugt, mich hier auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Und mit dieser Entscheidung lag ich goldrichtig! Ich lerne jeden Tag dazu, habe fast alle Abteilungen des Bankgeschäfts kennengelernt und mich auch persönlich weiterentwickeln können. Besonders hilfreich sind unsere bankinternen Schulungen im Rahmen des „TopStart-Konzepts“. In diesen Veranstaltungen vertiefen wir alle Themen aus der betrieblichen und schulischen Ausbildung und simulieren beispielsweise regelmäßig Kundengespräche. Das übt total! Schüchtern bin ich heute nicht mehr, sondern viel offener, selbstbewusster und kontaktfreudiger. Insgesamt fühle ich mich einfach sehr gut auf den Beruf der Bankkauffrau vorbereitet.“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt

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Christina Engel, 17 aus Elpersbüttel, im 2. Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Brunsbüttel. „Mein WiPo-Lehrer an unserer Gemeinschaftsschule in Meldorf hat mich auf den Beruf der Verwaltungsfachangestellten aufmerksam gemacht. Daraufhin habe ich mich über die Ausbildung informiert, und was ich erfahren habe, fand ich prima – schließlich habe ich mich beworben. Im Mittelpunkt steht die Arbeit in den Ämtern der Stadt Brunsbüttel für die Bürger. Man arbeitet dabei auch oft mit Gesetzen, die die Verwaltungsvorgänge regeln – so findet man auch immer eine Lösung für ein Problem. Positiv fand ich auch, dass der Beruf sicher ist. Und: Man lernt hier fürs Leben. Im praktischen Ausbildungsteil durchlaufen die Azubis einige Stationen vom Bürgerbüro und der Bauverwaltung über das Ordnungsamt bis zu den Abteilungen für Personal, Finanzen, Asyl und Wohngeld. Die Theorie lernen wir an der Berufsschule und an der Verwaltungsakademie in Bordesholm sowie im internen Unterricht bei der Kreisverwaltung. Mein Tipp für Schüler: Bewerbt Euch frühzeitig, und macht ein Praktikum!“ Foto Privat | Text Joachim Welding

H a n n o Wiese , 30 aus Brunsbüttel, im 1. Lehrjahr seiner Ausbildung zum Fachinformatiker Fachrichtung Systemintegration bei der Stadt Brunsbüttel. „IT und Computer interessieren mich schon seit ich denken kann. Deshalb kann ich hier Hobby und Beruf perfekt verbinden. Ich bin auch privat gern auf Messen wie die Cebit unterwegs, um mich über Neuigkeiten zum Beispiel zu Virtual Reality zu informieren. Wer weiß: Vielleicht kann man das ja auch mal im Beruf gebrauchen. Als meine Familie von meiner Berufsentscheidung erfuhr, hieß es nur: Das war ja klar! Als Fachinformatiker kümmere ich mich um die Computer- und IT-Systeme in der Verwaltung und sorge dafür, dass alle Kolleginnen und Kollegen ohne Probleme an ihren Geräten arbeiten können. In dem Bereich geht es deshalb auch darum, bei Störungen die Fehler zu analysieren und zu beheben. Deshalb hat man dauernd mit neuen Herausforderungen zu tun, und man muss bereit sein, lebenslang zu lernen. Nach Feierabend gehe ich Schwimmen, ich backe auch gerne oder genieße einen gemütlichen Filmabend mit meiner Freundin.“ Foto Privat | Text Joachim Welding


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