SPECIAL
HIERGEBLIEBEN
w w w.m e 2b e .d e BR AN D PU BL I SH ER S CO MMU NIC AT IO N G m b H H e f t 03 H e r b s t / W i n t e r 2018
€ 2,9 0 #B E R U F S O R I E NT I E R U N G
AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN
„ICH MÖCHTE LACHEN … AUCH WÄHREND DER ARBEIT!!“ MAN MUSS MENSCHEN MÖGEN!
DIE WELT SCHÖNER MACHEN!
KOCH-KUNST STATT UNI-FRUST
ÜBER DIE SPEZIELLE AUSBILDUNG VON NOTFALLSANITÄTER/-INNEN BEIM RETTUNGSDIENST NORDFRIESLAND
AN DER DESIGN FACTORY INTERNATIONAL IN HAMBURG-ALTONA STUDIEREN SCHÜLER/-INNEN ‚KOMMUNIKATIONSDESIGN’
MARCUS ENTDECKTE SEINE LEIDENSCHAFT FÜR DIE KÜCHE UND SCHMISS DAFÜR DAS STUDIUM
AZV SÜDHOLSTEIN // AGENTUR FÜR ARBEIT FLENSBURG // AMT EIDERSTEDT // COVESTRO // DESIGN FACTORY INTERNATIONAL // DMK // DUPONT DANISCO // EDEKA // FAMILA // KREISVERWALTUNG DITHMARSCHEN // KRONES // OSTERHUSUMER MEIEREI // RETTUNGSDIENST NORDFRIESLAND // SCHLESWIGER STADTWERKE // STÄDTISCHES KRANKENHAUS KIEL // WKK
Städtisches Krankenhaus Kiel Bildungszentrum
Dein Ziel? Wir stehen dahinter! Jede Gesellschaft ist nur so gut, wie die Menschen, die darin leben. Menschliche Zuwendung und Wärme, medizinische Therapie sowie fachkompetente pflegerische Betreuung benötigt jeder dann am meisten, wenn er krank oder pflegebedürftig ist.
Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Kinderkrankenpfleger/in wirst Du, wenn: • Du Dich für Deine Mitmenschen interessierst und Dir vorstellen kannst, auf ihre Nöte einzugehen und sie fachkompetent zu pflegen • Du Dich schon immer für den Aufbau des menschlichen Körpers mit seinen vielfältigen Funktionen interessiert hast • Du wissen möchtest, welche verschiedenen Krankheiten und körperlichen Einschränkungen es gibt, und einen Beitrag zur Pflege und Gesundung der betroffenen Menschen leisten möchtest • Du 3 Jahre Zeit in theoretische und praktische Ausbildung investieren willst • Du mindestens einen Realschulabschluss oder eine gleichwertige 10-jährige Schulbildung vorweisen kannst oder einen Hauptschulabschluss und zusätzlich eine abgeschlossene 2-jährige Berufsausbildung Viele fragen sich, ob dieser Beruf auch ihnen eine erfüllende Perspektive bieten könnte. D u a u c h ? Dann nimm doch einfach Kontakt zu uns auf! Die Ausbildungsgänge Gesundheits- und Krankenpfleger(in) oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger(in) starten jeweils am 1. April eines Jahres.
Nähere Informationen erhältst Du: Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Bildungszentrum • Hasseldieksdammer Weg 30 • 24116 Kiel Tel. 0431 1697-3701 www.krankenhaus-kiel.de seidabei@krankenhaus-kiel.de
EDITORIAL Aloha! Auf der Flensburger „bizNacht“ kam eine 15-jährige Schülerin an unseren ME2BEStand und sagte: „Ich bin neugierig, lernbereit und möchte nach der zehnten Klasse eine duale Ausbildung absolvieren. Ich will einen Beruf erlernen, der interessant ist, Zukunft hat, aber auch Spaß macht! Ich weiß, dass Berufsausbildung keinem Unterhaltungszweck dient. Aber wenn ich lache, geht es mir gut. Wenn es mir gut geht, bin ich motiviert. Und wenn ich motiviert bin, lerne ich schnell.“ Starke Worte, richtige Worte. In unserer dritten Ausgabe HIERGEBLIEBEN 2018 präsentieren wir viele Ausbildungsmöglichkeiten in Schleswig-Holstein und Hamburg, die von Auszubildenden sehr gut bewertet wurden. Einen örtlichen Schwerpunkt haben wir diesmal auf Sankt Peter-Ording (SPO) gesetzt. Wir waren zu Gast in der Nordseeschule und beim Bürgermeister, wurden von den Hotelfach-Azubis im „Beach Motel“ mit einem „Aloha“ begrüßt, trafen die Macher der örtlichen Kunstausstellung und sind an SPOs „Beach Number One“ herumgetobt. Anschließend zeigen wir euch, wie kreativ es in der Hamburger „Design Factory International“ zugeht, warum sich Sarah auf ihr Verwaltungspraktikum in Italien freut, was die „Neuen“ bei Covestro auf ihrer Azubi-Fahrt erleben, welche milchwirtschaftlichen Ausbildungsberufe in der Osterhusumer Meierei und bei DMK Azubis zum Lachen bringen … und vieles andere mehr! Wer sich lieber online bewegt, kann dieses Magazin auf me2be. de als e-Paper durchblättern und jeden Artikel einzeln als WebBeitrag finden. Ebenfalls auf unserer Webseite: Viele weitere regionale Ausbildungsangebote, Adressen und Bewerbungstipps sowie über 500 Portraits und Stories von Azubis und Studis aus dem Norden! Viel Spaß … und das Lachen nicht vergessen! Eure ME2BEs
www.me2be.de www.facebook.com/me2bemag hello@me2be.de
Hiergeblieben 08
St. Peter-Ording – Wo Häuser auf Stelzen stehen Können 850.000 Urlaubsgäste irren? Im Badeort an der Nordsee lieben die Leute den Mega-Strand und das coole Lebensgefühl
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Eins, zwei, Brei...
Companies 32
Zahlen und Fakten rund um deine Region
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Life is a beach! Thomas Bartram und Peter Bothe holen seit sieben Jahren die Kunst nach Ording.
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Kleiner Ort, große Klasse Bürgermeister Rainer Balsmeier über den Reiz von SPO
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Sarah Rohwedder, Auszubildende bei der Kreisverwaltung Dithmarschen, absolviert ein Verwaltungspraktikum in Italien.
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Eiderstedt ... mein Land. Mein Amt. Warum sich angehende Verwaltungsfachangestellte beim Amt Eiderstedt besonders wohlfühlen.
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Azubis voll in Fahrt Covestro begrüßt seine neuen Auszubildenden mit einer Fahrt nach Breklum
Temporausch im Watt Yacht Club St. Peter-Ording
Von Heide nach Vicenza
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Ich bin jetzt so weit! Über die Motivation von Auszubildenden in Gesundheits- und Pflegeberufen am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel
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Man muss Menschen mögen! Über die spezielle Ausbildung von Notfallsanitäter/-innen beim Rettungsdienst Nordfriesland.
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Energiegeladen in die Zukunft Vielseitige Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken
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Schule 17
Ich hab da mal `ne Frage Von Musicals, Sport und Gemeinschaft – Die Schüler der Nordseeschule
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„Ein riesiger Spielplatz direkt vor der Tür!“
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Gemeinsam die Erfolgsgeschichte weiterführen Krones – ein internationaler Konzern mit bayerischen Wurzeln
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Schönes Milchleben! Die Osterhusumer Meierei Witzwort eG bietet die Ausbildung in zwei faszinierenden, milchwirtschaftlichen Trendberufen an.
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DMK – Die Milch-und-Käsekönner Hohe Ausbildungsqualität bei der DMK – Deutsches Milchkontor GmbH
Nino Kappler unterrichtet Sport und Mathematik an der Nordseeschule in St. Peter-Ording
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Die Welt schöner machen!
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An der Berufsfachschule Design Factory International in HamburgAltona studieren Schülerinnen und Schüler ‚Kommunikationsdesign’.
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Über den Ausbildungsbeginn beim Abwasser-Zweckverband Südholstein
Die Nordseeschule Eine Gemeinschaft, stark wie Gezeiten
Ausbildung, die begeistert!
Dein Weg bei Edeka! Wissen, worum es geht! Personaler geben Tipps Lutz Kaska von der Osterhusumer Meierei Witzwort
Inhalt
ME2BE JOBTIONARY 68
Paradies für Fischköppe und Glückspilze Der „echte Norden“ boomt als Urlaubsland – und macht die Schleswig-Holsteiner zu den glücklichsten Deutschen
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Tourismus muss um Fachkräfte werben Wirtschaftsminister Bernd Buchholz über den Rekordsommer, Klimawandel und die Zukunft des Ferienlandes Schleswig-Holstein
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Koch-Kunst statt Uni-Frust Marcus entdeckte seine Leidenschaft für die Küche und schmiss dafür das Studium
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„Menschen glücklich machen“ Gourmet-Koch Volker Fuhrwerk (37) im Restaurant „1797“ auf Gut Panker über das Geheimnis der guten Küche und die Ausbildung zum Koch
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Flechtwerkgestalter – Der Strandkorb-Kreateur Wer diesen seltenen Beruf erlernen will braucht Kreativität und handwerkliches Geschick
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Arbeiten im Tourismus Welcher Typ bist du?
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Aloha from SPO Das Beach Motel St. Peter-Ording ist das erste Lifestyle-Motel der Nordseeküste und stellt mit seinem Konzept das Hotelfach auf den Kopf. „Live, love, laugh and surf“ heißt das Motto. Sehr zur Freude von Gästen, Mitarbeitern ... und Auszubildenden im Hotelfach. Danke, endlich mal was Neues!
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ASTOR – 3 Abschlüsse in 33 Monaten Dennis Jessen vom Bildungszentrum für Tourismus und Gastronomie über Berufschancen im Urlaubsland Schleswig-Holstein und die anspruchsvollen Ausbildungsprogramme
AZUBIPORTRAITS 98
Hotelfachmann/-frau Beach-Motel St. Peter-Ording
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Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in Städtisches Krankenhaus Kiel
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Fachangestellte für Bäderbetriebe Fachkräfte für Abwassertechnik Schleswiger Stadtwerke
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Chemielaborant/-in Covestro Deutschland AG
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Milchwirtschaftliche/-r Laborant/-in Milchtechnologe/-in Osterhusumer Meierei Witzwort eG
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Notfallsanitäter/-in beim Rettungsdienst Nordfriesland
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Milchwirtschaftliche/-r Laborant/-in Milchtechnologe/-in Deutsche Milchkontor GmbH
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Verwaltungsfachangestellte/-n Amt Eiderstedt
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Editorial
06
Ausbildung oder Studium Welcher Typ bist du?
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Impressum
Mehr Ausbildung,STORIES und Berufsorientierung auf WWW.ME2BE.DE 5
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HIERGEBLIEBEN So muss der schönste Spielplatz der Welt aussehen: Zwölf Kilometer feiner weißer Sandstrand, dahinter das Meer mit schönem Wellengang für Surfspaß und Strandsegeln, Kiten und Baden – hier in St. Peter-Ording an der Nordsee ist das Leben ein Stückchen cooler als anderswo in der Republik.
4.036
Einwohner
über 500.000 Tagesgäste pro Jahr
4 Ortsteile
Böhl, Bad, Dorf und Ording
Bürgermeister
Rainer Balsmeier
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ST. PETER-ORDING – WO HÄUSER AUF STELZEN STEHEN Können 850.000 Urlaubsgäste irren? Im Badeort an der Nordsee lieben die Leute den Mega-Strand und das coole Lebensgefühl TEXT Joachim Welding | FOTOS Sebastian Weimar, Tourismuszentrale SPO
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n den Ferien wollen über 850.000 Gäste erleben, warum dieser Urlaubs ort der beliebteste in ganz Schleswig Holstein ist. Rund 4.000 St. Peteraner und Ordinger kümmern sich darum, dass sie sich am Wattenmeer pudelwohl fühlen. Das beschert ihnen einen SuperUmsatz und zum Glück auch viele Jobs in Tourismus, Gastronomie und Handel. Ein gutes Pflas ter also für junge Leute, die da arbeiten wollen, wo andere Urlaub machen! Berühmt in ganz Deutschland ist „SPO“, wie Kenner den Ort nennen, wegen der urigen Holzhäuser, die auf Stelzen über dem Watt thronen: Ursprünglich nutzten die Gäste sie gern als Umkleidekabinen, heute kann man in den „höher gelegten“ Restaurants Eis, Kaffee und Spezialitäten inklusive Meeresblick genießen. Den ersten Pfahlbau nannte man 1911 ganz schelmisch „Giftbude“, weil es dort „wat gift“, wie es auf plattdeutsch heißt – und zwar reichlich Alkoholisches! Heute pilgern die Besucher in Scharen dorthin, auch wenn es etwas anstrengend ist: Von der Promenade hinter den Dünen geht es über eine 1.095 Meter lange Seebrücke über die Salzwiesen hinweg bis zum Strand mit den Pfahlbauten. Warum die auf Stelzen stehen? Klar, sie wollen keine „nassen Füße“ bekommen, wenn das Watt geflutet wird. Der sandige „Spielplatz“ erstreckt sich über zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite. So machen alle ungestört das, was sie am liebsten tun: Sowohl Wasser- und Strandsportler als auch Ruhesuchende und die, die einfach nur in der Sonne chillen wollen, finden reichlich Platz. Aber, geben
wir es zu: Das Wetter ist manchmal gar nicht so cool an der Nordsee. Macht nichts: Wenn es mal wieder regnet oder stürmt, lockt die überdachte Dünen-Therme – Badespaß mit angenehm temperiertem Meerwasser das ganze Jahr über! Gleich vier ganz verschiedene Gesichter bietet SPO in den Ortsteilen Böhl, Dorf, Bad und Ording. In Böhl geht’s etwas ruhiger zu: mit Ferienwohnungen, Pensionen und Campingplätzen, Strand und einer Menge Strandkörbe. Seehunde tummeln sich im Böhler Westküstenpark. Schönen Bernstein finden Strandspaziergänger im Ortsteil Dorf, in dem zwischen Reetdachhäusern, Cafés, Restaurants und urigen Läden sich das Leben abspielt. Aber so richtig quirlig wird’s in der Hochsaison im Ortsteil Bad: Wer sich nicht am Strand vergnügt, vielleicht mal Strandbuggys ausprobiert, der geht shoppen oder lecker Fischbrötchen essen. Hier in Bad liegt das Zentrum des Kurbetriebs mit eigener Schwefelsole-Quelle. Auch die vier Kurkliniken setzen in der Therapie auf die salzhaltige Luft, Meerwasser und Schlick. Sie bieten wie auch die Tourismuszentrale und die vielen Hotels und Restaurants Jobs und Ausbildungsplätze in Fremdenverkehr und Gastronomie. Sportlich aktiv geht‘s im vierten Stadtteil Ording zu: Wind- und Kitesurfen, Kitebuggy-Fahren oder Beachvolleyball ist hier Programm. Auch das gibt’s: Wer mit dem Auto kommt, darf direkt auf dem Strand parken! Aber vor der Freizeit kommt die Arbeit und noch früher die Ausbildung: Über 560 Unternehmen bieten in St. Peter-Ording
Charakteristisch für Sankt Peter-Ording ist der Strand. Er ist zwölf Kilometer lang und bis zu zwei Kilometer breit.
Kiten am Sandstrand.
weit über 2.000 Jobs und Stellen für Azubis. Vom neuen Boom profitieren auch Handel, Handwerk und Gewerbe: Sie setzen pro Jahr mehr als 200 Millionen Euro um. Zu einem modernen Badeort hat sich die Perle am Watt gemausert – vom etwas heruntergekommenen Chic der 1970er Jahre nichts mehr zu sehen; viele Millionen Euro sind in die Ortserneuerung geflossen. Das zahlt sich nun aus: Immer mehr junge Leute, Sportler und Promis wollen in SPO ihre Ferien und Freizeit genießen. Gute Laune ist Programm – dort, wo die Häuser auf Stelzen stehen. 9
EINS, ZWEI, BREI... Zahlen und Fakten rund um deine Region TEXT Joachim Welding
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trand satt – das ist St. Peter-Ording, aber auch noch viel mehr: Als Filmkulisse eignet sich das Nordsee-Heilbad bestens, angesagte Musikvideos fangen die Meeresstimmung gerne mit der Kamera ein. Natürlich werden an einem Ort wie diesem auch Promis gesichtet. Und was gibt es noch Wissenswertes über SPO? Lest selbst!”.
„Maleens Knoll“ Die Liebe spielt eine Rolle, wenn es um die höchste Düne von SPO geht: Maleens Knoll heißt sie und liegt im Ortsteil Bad. Der Sage nach soll ein Mädchen aus St. Peter dort sehnsüchtig auf ihren Verlobten gewartet haben. Doch – und nun wird es traurig – der junge Mann tauchte nie auf. Ein kleines bisschen Ruhm erlangte das Mädel durch den Umstand, dass die Düne nach Maleen benannt wurde. Die Aussichtsplattform hat man gerade erneuert und um eine zweite Ebene erweitert. Seitdem können Besucher sogar über die Baumwipfel des Ordinger Waldes blicken – und bei einem Panoramablick in alle Himmelsrichtungen danach Ausschau halten, ob der treulose Jüngling vielleicht doch noch auftaucht.
Kitesurf-Mekka Völlig losgelöst von der Erde – mit diesem bekannten Songtext lässt sich das unglaubliche Feeling beim Kitesurfen beschreiben. Der Sportler hängt quasi mit seinem kleinen Surfbrett an einem Lenkdrachen, der ihn rasant übers Wasser zieht. Dabei kommt es darauf an, dem Publikum gigantische Luftsprünge und andere Tricks zu präsentieren. Die besten deutschen Kitesurfer kämpfen in St. Peter-Ording bei den German Masters in den Disziplinen Racing, Slalom und Freestyle um die Deutschen Meisterschaften. „St. Peter-Ording ist ein Paradies für Wassersportler. Weltweit gibt es nur wenige Orte, die so gut für das Kitesurfen geeignet sind, wie die Nordsee und der Strand vor St. Peter-Ording“, meint Veranstalter Matthias Regber. Zu den Sporthighlights in SPO gehören außerdem der ‚Gegen den Wind Triathlon‘, Beachvolleyball-Turniere und die Strandsegel-Weltmeisterschaft (siehe Porträt Yacht-Club SPO). 10
Foto: Lightnic Photography Nicole Riederer
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Angesagte Filmkulisse „Gegen den Wind“ mit Hardy Krüger jr. und „Die Strandclique“ hießen die TV-Hits der Neunzigerjahre in der ARD. Sie wurden in St. Peter-Ording gedreht und fesselten vor allem junge Zuschauer mit Liebesgeschichten und gewagten Surf-Einlagen. Mit einer Einschaltquote von fünf Millionen entwickelte sich „Gegen den Wind“ zur beliebtesten Vorabendserie zwischen 1995 und 1997. „Kurschatten“ lautete der Titel für eine Folge der ZDF-Krimireihe Bella Block (gespielt von Hannelore Hoger), für die die markanten Pfahlbauten ins rechte Licht gerückt wurden. Auch hochkarätige Spielfilme wie der Psychothriller „Außer Kontrolle“ mit Jürgen Vogel und Christiane Paul entstanden vor der malerischen Nordsee-Kulisse. Gleich 200 Komparsen kamen 2011 im Ortsteil Bad an der Seebrücke zum Einsatz, als Regisseur Detlev Buck die Außenaufnahmen für den Film „Rubbeldiekatz“ mit Jung-Star Matthias Schweighöfer drehte. Auch für Musikvideos taugt der gigantische Strand: Jan Delay produzierte hier „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“, Scooter ließ sich für den Song „One (Always Hardcore)“ in Szene setzen.
Foto: Paul Ripke
Foto: Benedikt Schnermann
Promis lieben SPO Von Omas Kurort zum angesagten Reiseziel: Das frühere etwas spießige Seebad zieht heute Promis und Popstars an. Die Hamburger Sängerin Nena erholt sich im eigenen Haus mit Pferdestall. Dem Magazin ‚Mobil‘ sagte sie: „St. Peter-Ording ist einer meiner Lieblingsorte in Deutschland. Ich liebe es, den Deich entlangzuradeln, am Leuchtturm vorbei, durch Schafherden zu wandern, in
den Salzwiesen Kühe und Störche zu treffen.“ Johannes Oerding hat sein Album „Alles brennt“ in einem Hotelzimmer in St. Peter aufgenommen. „Du konntest immer raus ans Meer und ganz einfach wieder den Kopf freibekommen“, schwärmt der Musiker. Auch Niels Grötsch und Kristoffer Hünecke von der Band ‚Revolverheld‘ kommen gerne an den breiten Nordseestrand. Ebenso wie Sportmoderator Gerhard Delling und Fußballweltmeister Uwe Seeler, die dort oft zu sehen sind. Neben den Schauspielern Stephan Luca und Kostja Ullmann, die ihre Freizeit in SPO verbringen, hat auch die beliebteste deutsche Darstellerin Iris Berben einen Bezug zum Badeort: Sie lebte als Schülerin eine Zeitlang im Nordsee-Internat. Im Gymnasium habe ein Deutschlehrer ihre Liebe zur Literatur geweckt, verriet sie der Wochenzeitung ‚Die Zeit‘: „Bevor ich zu ihm an das Gymnasium in St. Peter-Ording kam, hatte ich schon zwei Internate verlassen müssen. Ich galt als etwas anstrengendes Kind.“ Bei einem Schreibwettbewerb belegte Iris Berben den ersten Platz, und dank ihres Deutschlehrers habe sie an Selbstbewusstsein gewonnen, sagte die 68-Jährige. „Es hat mir eine Welt geöffnet.“ 11
LIFE IS A BEACH! Thomas Bartram und Peter Bothe holen seit sieben Jahren die Kunst nach Ording. TEXT Sabrina Meyn | FOTOS Merle Jurzig
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eachen, Surfen, Baden, Wattwandern, Strandkörbe, Strandsegeln, mit dem Auto direkt an den Strand fahren, frischen Fisch essen: Das alles und noch mehr hat St. Peter Ording zu bieten. Aber wenn man am Deich rechts abbiegt, anstatt die Strandauffahrt hochzufahren, kommt man an einer unscheinbaren Halle vorbei, die Überraschendes beherbergt: Kunst. Die Strandkorbhalle in SPO, deren Parkplatz nachts zum beliebten Übernachtungsspot für Surfer wird, schützt im Winter die Strandkörbe. Aber wenn sie in den Sommermonaten leer steht, macht sie von Juli bis September für zehn Wochen Platz für Kunst in St. Peter Ording. Bereits seit sieben Jahren holen Thomas Bartram und Peter Bothe Kunst nach Ording und füllen die Strandkorbhalle mit Leben. Bereits 21.000 Besucher und Besucherinnen haben sie in der Halle am Deich begeistert. Jedes Jahr gibt es eine Ausstellung zu einem neuen Thema, in der vor allem ortansässige Künstler ihre Kunst zeigen. In diesem Jahr entstand zum ersten Mal eine Kooperation mit der HTK, der Akademie für Gestaltung in Hamburg, die acht jungen Künstlern die Möglichkeit gab, sich zu präsentieren. Unter dem Thema LIFE IS A BEACH wurde Streetart (mit Pinsel, Spraydose, Siebdruck, Stencil und großformatigen Plakaten) direkt vor Ort kreiert. ME2BE: Moin Thomas, moin Peter! Kunst ist ja nicht unbedingt das erste was einem in den Sinn kommt, wenn man an St. Peter Ording denkt. Wie kam es dazu, dass ihr hier die Kunstausstellung ins Leben gerufen habt? Thomas: Das war eher ein Zufall. Als ich vor 12
sieben Jahren einen Spaziergang gemacht habe, kam ich an der Strandkorbhalle vorbei und spürte direkt das Potenzial. Ich habe früher bereits in meiner Heimat Glückstadt Ausstellungen organisiert und da war für mich sofort klar, dass diese Halle eine einzigartige Gelegenheit bietet, Kunst auszustellen. So haben wir den Verein KISPO, Kunstinitiative St. Peter Ording, gegründet. Ehrenamtlich und selbst finanziert machen wir das jetzt schon seit sieben Jahren! Ich verstehe nicht, warum vorher noch niemand auf die Idee gekommen ist. Dann bist du also ein Kunstliebhaber, Thomas? So würde ich mich jetzt nicht unbedingt bezeichnen. Ich bin Fotograf. Ursprünglich war die Kunst eher ein Mittel zum Zweck für mich. Um ein historisches Gebäude in Glückstadt zu retten, habe ich dort meine erste Kunstaustellung organisiert … und das Gebäude steht immer noch! Wie kam es denn zu der Kooperation mit der HTK und der Entscheidung, Arbeiten in der Street Art Technik auszustellen? Thomas: Der ehemalige Leiter der HTK, der unsere Flyer erstellt, wohnt hier und hat den Kontakt zur Schule vermittelt. Die Idee für die Kunstaustellung Streetart zum Thema „Nordsee, Küste, Strand“ ist schon vor zwei Jahren entstanden. Wir hatten den Wunsch, ein jüngeres Publikum anzusprechen. Peter: Der Parkplatz vor der Strandkorbhalle ist ein beliebter Schlafplatz für Kiter. Genau diese Generation wollten wir auch für Kunst in der Halle begeistern. Das war der Startschuss für junge Künstler sowie junge Besucher, und in dem Zusammenhang fanden wir einfach die Techniken der „Streetart“ sehr passend. Streetart birgt ein Potenzial, das im Kunstbereich noch gar nicht
ausgeschöpft ist. Ein Künstler aus Greifswald wird zum Beispiel regelmäßig von Baugenossenschaften beauftragt, die Baufassaden zu besprayen. Graffiti und Sprühdosen haben ihr „Schmuddelimage“ inzwischen längst abgelegt. Durfte denn jeder, der wollte ausstellen? Thomas: Die Studenten haben zunächst Entwürfe eingereicht. Auf dieser Grundlage wollten wir uns dann entscheiden, wer ausstellen darf. Diese Entscheidung fiel uns allerdings dann so schwer, dass wir alle Studenten eingeladen haben, ihre Ideen umzusetzen. Außerdem sind noch drei weitere Künstler dabei. Die Kunstwerke wurden erst hier umgesetzt? Thomas: Ja, genau. Vierzehn Tage vor Ausstellungseröffnung kamen die Studenten, um vor Ort ihre Kunstwerke zu erstellen. Bis kurz vor der Ausstellungseröffnung wussten auch wir nicht, was uns erwartet. Das war schon spannend. Peter: Es war auch spannend, wie unterschiedlich das Thema künstlerisch bearbeitet wurde und wo sich die Künstler und Künstlerinnen ihre Inspiration holten. Eine Studentin ist zum Beispiel für einen Tag an den Strand gegangen und hat die Besucher am Strand beobachtet. Für sie bedeutete das Thema „Nordsee, Küste, Strand“ die Menschen, die dicht an dicht am Strand spielen, sich sonnen und baden, in ihrer Unterschiedlichkeit zu zeigen. So entstanden dann ihre schwarz-weißen Porträts. Welche Werke gefallen euch am besten? Thomas: Das ist natürlich schwer zu sagen, aber mich persönlich hat das Bild des Künstlers Diethard Wies aus Husum besonders angesprochen. Das Motiv W-Lan am Strand
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ist eben ein Thema, das zum Nachdenken anregt. Viele Urlauber wählen ihren Zielort ja auch unter der Voraussetzung, dass es dort W-Lan gibt. Peter: Mir gefällt das Bild der Studentin Anna Kantel. Besonders die aufwendige Technik hat mich beeindruckt. Mit verschiedenen Folien, die übersprüht werden, der sogenannten Stenzil-Technik, ist allmählich dieses Bild entstanden. LIFE IS A BEACH - ein Ausdruck, der im Englischen etwas Fantastisches oder einen Zustand der Glückseligkeit bezeichnet. Unser Besuch bei Thomas und Peter entsprach diesem Motto. Wir finden es fantastisch, dass die beiden sich für Kunst in SPO einsetzen. Das Gespräch und die Kunst haben auch uns in einen glückseligen Zustand versetzt, der die Zeit für einen Moment anhielt. Wir können nur sagen, weiter so! Auf die nächste Ausstellung und ein Wiedersehen freuen wir uns schon jetzt!
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Kunstinitiative St. Peter-Ording e.V. Kontakt: Thomas Bartram Norderdeich 43 T: 04863 950 77 43 E: anfrage@kunstinspo.de www.kunstinspo.de 14
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KLEINER ORT, GROSSE KLASSE Bürgermeister Rainer Balsmeier über den Reiz von SPO TEXT Joachim Welding | FOTOS Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording
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r ist längst eine Institution: Schon seit 1996 lenkt Rainer Balsmeier (61) als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde St. Peter-Ording. Eine seiner größten Aufgaben bestand darin, das betuliche Seebad mit dem Siebzigerjahre-Charme in einen modernen Ferienort mit dem markanten Kürzel SPO weiterzuentwickeln. 2018 haben ihn die Bürger und Bürgerinnen erneut als hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. ME2BE: Herr Bürgermeister, haben Sie einen Lieblingsplatz in St-Peter-Ording? Rainer Balsmeier: Eigentlich ist es kein Lieblingsplatz, sondern ein Lieblingsweg, nämlich die 1000 Meter lange Brücke an den Strand. Hier kann man bereits auf dem Weg zur Nordsee die Seele baumeln lassen. Mehr als 850.000 Übernachtungs- und Tagesgäste kommen jedes Jahr. Warum ist die Anziehungskraft der 4200-Einwohner-Gemeinde so groß? Ich glaube, es ist die Mischung aus dem riesigen Strandangebot mit zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite mit seinen markanten Pfahlbauten an fünf Badestellen und der sehr guten Infrastruktur, die den Gast erwartet. Was sagen Sie jungen Leuten, die in St. Peter beruflich ihre Zukunft sehen? Welche Perspektiven haben sie? Junge Leute haben vorrangig ihre Perspektive natürlich im Tourismus mit all seinen 16
Facetten, aber auch im Handwerk und Handel bestehen an einem solchen Ort wie St. Peter-Ording gute Möglichkeiten. Würden Sie also sagen, die Gemeinde hat durchaus Charme für den Nachwuchs? Ja, auf jeden Fall, zumal die langjährige Praxis, dass Tourismus nur über Saisonarbeitsverhältnisse abgebildet wird, längst der Vergangenheit angehört. Welche Highlights bietet der Ort für junge Leute? Auch hier gibt es für die Einheimischen attraktive Möglichkeiten. Die sehr gute Infrastruktur entspricht sicherlich nicht der eines normalen Ortes mit 4000 Einwohnern. Wenn man an die Dünen-Therme mit Saunalandschaft, den Strand, das vielseitige gastronomische Angebot, den Westküstenpark, aber auch viele kulturelle Angebote denkt, dann sind das zum großen Teil auch Highlights, die junge Menschen ansprechen. Wer vielleicht irgendwann hier eine Familie gründen will: Würden Sie ihm oder ihr dazu raten? Ich würde auf jeden Fall dazu raten. Da die Gemeinde zum Beispiel versucht bei der Bereitstellung von vergünstigten Grundstücken behilflich zu sein, ist dies in einem solchen Ort eine gute Entscheidung, hier eine Familie zu gründen. Eine persönliche Frage zum Schluss: Von welchem Beruf träumten Sie als Schüler?
Und was haben Sie tatsächlich gemacht? Viele sehr junge Schüler träumen davon, einmal bei der Feuerwehr beschäftigt zu sein. So war das auch bei mir. Gelernt habe ich tatsächlich Industriekaufmann, dann die Fachhochschulreife nachgemacht und danach in der Verwaltung begonnen.
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ICH HAB DA MAL ´NE FRAGE Von Musicals, Sport und Gemeinschaft – Die Schüler der Nordseeschule TEXT & FOTOS Jana Limbers
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ir waren an der Nordseeschule in St. Peter-Ording zu Besuch und haben sechs Schülerinnen und Schülern viele Fragen gestellt. Wo kommst du her? Wo willst du hin? Was ist dir wirklich wichtig: in deinem Leben, in der Schule und für deine berufliche Zukunft? Was sie geantwortet haben? Lies selbst!
Joshua (16) Ich bin in Freiburg geboren, habe dann in Hamburg gelebt und wohne nun seit elf Jahren in Sankt Peter-Ording. Bereits jetzt beschäftige ich mich viel mit Tontechnik und könnte mir auch vorstellen, später in dem Bereich zu arbeiten. Wenn nichts schief geht, würde ich eine eigene Firma gründen, die Veranstaltungstechnik produziert. In der nächsten Zeit wirke ich in zwei Musicals mit. Bei dem einen betreue ich die Technik, bei dem anderen spiele ich die Hauptrolle. Darauf freue ich mich schon.
Anton (14) Ich komme ursprünglich aus Essen und wohne jetzt seit fünf Jahren in Sankt Peter-Ording. Früher haben meine Eltern und ich hier oft Urlaub gemacht und irgendwann sind wir dann einfach geblieben. In der Umgebung gibt es viele Vereine und sich sportlich zu betätigen, ist wirklich gar kein Problem. Ich spiele Tennis, Tischtennis und Basketball. Außerdem macht mir Cardistry sehr viel Spaß. Das ist eine künstlerische Art, mit Spielkarten umzugehen, man baut damit quasi Figuren. Was mein Traumjob ist? Ich würde gerne in die Politik gehen, denn da kann man wirklich aktiv etwas gestalten. 17
Luca (15) Mir gefällt besonders gut an unserer Schule, dass es sehr viele Angebote gibt, wie zum Beispiel die AGs oder Austauschprogramme. Wenn ich mir ein Schulfach wünschen könnte, dann wäre es wohl Programmieren. In die Richtung möchte ich auch beruflich gehen, am liebsten würde ich selbständig als Web-Entwickler arbeiten. In meiner Freizeit programmiere ich auch und treffe mich mit Freunden, ab und zu auch hier auf dem Sportplatz zum Fußball spielen. Sehr spannend finde ich auch die E-Sport-Szene.
Lea (15) Mein Lieblingsfach ist auf jeden Fall Sport, auch sonst bin ich sportlich sehr aktiv. Ich spiele Handball beim TSV Mildstedt. Mein Traumjob wäre Physiotherapeutin. Ich habe schon viele Erfahrungen gesammelt; außerdem hat der Beruf ebenfalls mit Sport zu tun. Wenn ich mir ein Schulfach wünschen könnte, dann wäre es Kochen. Das hatten wir in der 7. Klasse schon mal für ein halbes Jahr; aber ich glaube, dass es für junge Leute sehr wichtig ist zu lernen, wie man gesund kocht. 18
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Joelyn (15) Meine Lieblingsfächer sind Sport und Deutsch. An der Nordseeschule gefällt mir besonders, dass es eine starke Gemeinschaft gibt. Man hat nie das Gefühl, dass man den anderen Schülern egal ist. Das Verhältnis untereinander ist sehr persönlich. Mir würde es gefallen, wenn man in der Schule ein Fach hätte, das einen auf das spätere Leben vorbereitet, also auf das, was passiert, wenn man nicht mehr in der Schule ist. Mein Traumjob ist Psychiaterin. Ich finde es total spannend, wie Gedanken einen Menschen verändern können.
Stefan (15) Ich bin in der Schweiz geboren und wohne seit eineinhalb Jahren in Sankt Peter-Ording. Natürlich war es nicht ganz einfach, aus meinem Freundeskreis in ein ganz neues Umfeld zu kommen, aber durch die tolle Gemeinschaft an der Schule habe ich schnell neue Freunde gefunden. Ich mag die Berge eigentlich lieber als das Meer, aber im Sommer ist es hier wirklich schön, gerade am Strand. Wenn ich einfach werden könnte, was ich wollte, dann wäre ich gerne ein erfolgreicher Anwalt in New York. Strafrecht interessiert mich sehr.
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DIE NORDSEESCHULE Eine Gemeinschaft, stark wie Gezeiten TEXT & FOTOS Jana Limbers
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s gibt Dinge, die immer wiederkehren, weil die Natur es so will. Wie Ebbe und Flut an der Nordsee. Und dann gibt es Menschen, die wieder an Orte zurückkehren, doch dies liegt nicht an der Natur der Dinge, sondern an den Orten. Die Nordseeschule in St. Peter-Ording ist so ein Ort. Seit 1945 gibt es die Nordseeschule, auch wenn sie damals noch anders hieß. Seit dem Jahr 2009 ist die Nordseeschule ein Gymnasium mit integrierter Gemeinschaftsschule. Außerdem ist sie das einzige staatliche Gymnasium mit angeschlossenem Internat in Schleswig-Holstein. Dies allein ist zwar ein besonders Charakteristikum, macht aber nicht den eigentlichen Reiz der Nordseeschule aus. Wir haben mit dem Schulleiter Herrn Hokamp darüber gesprochen, was die Nordseeschule zu einem besonderen Ort macht. Zur Zeit werden hier etwa 700 Schülerinnen und Schüler unterrichtet; im gymnasialen Zweig gibt es nur noch G9 Klassen. „Das ist ein wichtiges Merkmal”, erzählt uns Herr Hokamp, „wir haben Schüler, die einen weiten Fahrtweg auf sich nehmen, um im G9-System unterrichtet zu werden. Ich bin von G9 überzeugt; deswegen haben wir den erst möglichen Termin genutzt, um wieder zum diesem System zurückzukehren.” Doch G9 ist nicht die einzige Besonderheit der Schule, die nur einen Steinwurf vom Deich der Nordsee entfernt liegt. Als ausgezeichnete Europaschule glänzt sie mit einem vielfältigen Austauschprogramm, mit Partnerschulen in Italien, Frankreich, Spanien, aber auch in Mexiko. In der Mittelstufe wird das Fach Geografie auf Englisch unterrichtet, und bis zum Abitur können die Schülerinnen und Schüler bis zu vier Sprachen belegen. Auch Nachhaltigkeit wird an der Nordseeschule groß geschrieben. Sie ist Zukunftsschule und Nationalparkschule. Das Dach wurde zum Beispiel mit Solarplatten ausgestattet, und die Zusammenarbeit mit dem
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ehemaligen Internatsschüler kommen zu diesen Treffen aus aller Welt angereist.” Die Tatsache, dass der Schulleiter zurückgekehrt ist, hat ebenfalls mit dem besonderen Gemeinschaftsgefühl zu tun. „Ich hätte an keiner anderen Schule den Posten des Schulleiters übernommen, aber die Nordseeschule liegt mir sehr am Herzen. Die Chance, über Belange der Schule mitzuentscheiden und dafür zu sorgen, dass man sich hier wohl fühlen kann, konnte ich mir nicht entgehen lassen.”
Schulleiter Nils-Ole Hokamp.
Nationalpark Wattenmeer besteht schon seit vielen Jahren. Außergewöhnlich ist aber auch die sportliche Ausrichtung der Schule. „Wir haben eine offene Ganztagsbetreuung mit vielen AGs, darunter zahlreichen Sport-AGs. Einige unserer Mannschaften sind regelmäßig an deutschen Meisterschaften beteiligt. Im Unterschied zu anderen Schulen der Umgebung haben wir unser Sportprofil in der Oberstufe ausgebaut.” Der sportliche Spirit der Schule zeigt sich auch in anderen Teilen der Schule. Alle Schüler, mit denen wir sprechen, erzählen uns von ihren Sportvereinen sowie vom Zusammenhalt und der Gemeinschaft an der Schule. Diese Gemeinschaft ist etwas, das Herrn Hokamp sehr am Herzen liegt. „Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, dass sich hier alle wohl fühlen. Dass unsere Gemeinschaft so stark ist, liegt sicher auch daran, dass viele eine starke Bindung zur Nordseeschule und Eiderstedt haben. Acht Kollegen sind ehemalige Schüler der Nordseeschule - mich eingeschlossen. Unsere Ehemaligentreffen sind ebenfalls extrem gut besucht; fast alle
Wir wollen wissen, wie die Schule mit dem Thema Digitalisierung umgeht. „Wir sind uns im Kollegium einig, dass man die Digitalisierung nicht aufhalten kann und soll”, sagt Herr Hokamp. „Wir denken aber auch, dass es nicht sinnvoll ist, umstandslos auf digitale Medien umzusteigen. Lehren und Lernen ist ja auch eine persönliche Sache, und man muss berücksichtigen, dass nicht alle Kollegen optimal mit digitalen Medien umgehen können. Das Medium muss zur Person passen, und wenn man mit der klassischen grünen Tafel besser arbeiten kann, wird der Unterricht nicht besser, nur weil in der Klasse ein Whiteboard hängt. Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Wir haben Medienpräventionstage, an denen wir alle – Schüler, Eltern und Lehrer lernen, worauf es beim Umgang mit den aktuellen Medien ankommt, und wir arbeiten auch im Unterricht immer wieder mit Computern, Beamern, Whiteboards und auch Handys. Es kommt aber eben darauf an, was in der jeweiligen Situation sinnvoll ist. Digitalisierung ist nicht wichtiger als das individuelle Lernen.” Als wir die Schule verlassen haben und unseren Tag Revue passieren lassen, wird uns klar: Die Nordseeschule ist ein Ort, den man so schnell nicht vergisst. Die einzigartige Lage, die starke Gemeinschaft und die Wertschätzung jedes einzelnen lassen Menschen an diesen Ort zurückkehren. Immer und immer wieder… und manchmal für immer. 21
„EIN RIESIGER SPIELPLATZ DIREKT VOR DER TÜR!“ Nino Kappler unterrichtet Sport und Mathematik an der Nordseeschule in St. Peter-Ording TEXT & FOTOS Jana Limbers
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ino Kappler hat schon mit 37 Jahren viel von der Welt gesehen. Geboren in Westberlin, mit acht Jahren in die Türkei gezogen, mit 15 für ein Jahr nach Amerika, dann ans Nordseegymnasium in Sankt Peter-Ording. Nach dem Abitur das Studium in Kiel. Referendariat in Elmshorn, dann ab nach Venezuela zum Auslandsschuldienst, vier Jahre lang. Nun ist der sympathische Surfer nach SPO zurückgekehrt und erzählt uns, was die Nordseeschule ausmacht und was ihn antreibt.
später einmal verbeamtet zu sein. Vielmehr hat es mich eben gereizt, etwas zu bewegen. Auch die Chance, an den vielen Auslandsschulen zu arbeiten, war wichtig für mich. Ich habe ja von klein auf mitbekommen, wie spannend es ist, im Ausland zu leben.
ME2BE: Hallo, Herr Kappler! Wann genau wussten Sie eigentlich, dass Sie Lehrer werden möchten? Nino Kappler: Ehrlich gesagt, ursprünglich wollte ich Pilot werden. Leider fiel mein Zivildienst auf das Jahr 2001. Nach den Anschlägen vom 11. September wurde es plötzlich schwieriger, als Pilot eingestellt zu werden. Auf Lehramt zu studieren, war mein Plan B. Als Windsurflehrer hatte ich schon grundlegende Erfahrungen damit, jungen Menschen etwas beizubringen. Es lag also nahe, Lehrer zu werden. Diese Entscheidung habe ich bisher keinen Tag bereut!
„Diese Entscheidung habe ich bisher keinen Tag bereut!“
Was gefällt Ihnen denn am Lehrerberuf? Ganz klar, die Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern, ihre Entwicklung zu sehen und kleine und große Erfolge mit ihnen zu feiern. Natürlich gibt es hin und wieder auch Kandidaten, die sich querstellen oder sich auf nichts so richtig einlassen wollen; aber umso großartiger ist es, wenn man es schafft, auch sie zu motivieren. Meine Entscheidung, Lehrer zu werden, hatte nicht viel mit der Möglichkeit zu tun, 22
Was für ein Schülertyp waren Sie? Ich fürchte, ich war anstrengend. Habe das erledigt, was verlangt wurde, mehr nicht. Mein Ziel war das Abitur, aber nicht unbedingt ein Schnitt von 1,0.
Durch Ihre Auslandsaufenthalte sprechen Sie aber bestimmt mehrere Sprachen? Mein Türkisch ist nicht mehr so gut; diese Zeit liegt auch bereits 21 Jahre zurück. Meine Französischkenntnisse stammen noch aus der Schulzeit. Englisch und Spanisch spreche ich aber fließend. Welches aktuelle Thema besprechen Sie mit Schülern? In den Sportstunden ist Fitness zurzeit ein großes Thema, weil bald unser Lauftag stattfinden wird. Mein Ziel ist es, dass Schüler durch den Sportunterricht etwas finden, das ihnen Spaß macht - auch außerhalb der Schule. Das kann Laufen sein, aber auch Parcour, Volleyball! Was halten Sie von dem Phänomen, dass viele junge Leute ins Fitnessstudio gehen? Grundsätzlich finde ich es immer positiv,
wenn jemand eine Sportart findet, die ihn dazu motiviert, fit zu bleiben. Für viele Menschen ist es sicher gut, ins Fitnessstudio zu gehen. Ich würde es nicht tun, denn die meisten Kraftübungen kann man auch mit dem eigenen Körpergewicht ausführen. Sport an der frischen Luft zu betreiben, gefällt mir besser. Was macht die Nordseeschule besonders? Definitiv die Nähe zum Meer. Man ist in zwei Minuten am Deich, mit dem Fahrrad in 15 Minuten am Strand. Im Grunde ist die Nordsee ein riesiger Spielplatz direkt vor der Tür. Das nutze ich auch, so oft es geht, entweder beim Windsurfen, Wellenreiten, Kiten oder Foilen. Für Wassersportarten ist Sankt Peter-Ording der perfekte Spot. Welche Bedingungen muss man hier in der Nordsee beachten? Das Besondere ist, dass bei jeder Windrichtung gefahren werden kann. Der Strand ist etwas gebogen, deshalb kommt man auch bei Nord- bis Südwind gut klar; wer Flachwasser mag, fährt bei Ostwind. Man sollte aber unbedingt wissen, dass die Strömung hier sehr stark ist. Wer sich mit Ebbe, Flut und Strömung nicht auskennt, sollte die Einheimischen fragen, bevor er loslegt. Welche anderen Orte gefallen Ihnen in der Region? Eiderstedt hat viele schöne Orte, beispielsweise der Tümlauer Koog oder der Norderheverkoog. Die Dünen in Sankt Peter bieten hervorragende Wanderwege. An Hochsommertagen ist der Strand oft sehr voll, aber es gibt viele andere Plätze, sich zurückzuziehen.
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Gibt es einen Prominenten aus der Windsurfszene, den Sie gerne einmal treffen würden? Die Windsurfszene ist ja recht klein, und ich habe schon mit vielen tollen Windsurfern gesprochen. Einmal habe ich Levi Siver auf Hawaii beim Windsurfen beobachten können. Er hat einen faszinierenden Style. Das war sehr inspirierend!
Gibt es bestimmte Orte, die Sie noch bereisen möchten? Es gibt auf jeden Fall noch genügend Wellen, die ich surfen möchte. Dazu zählen zum Beispiel die Surfspots auf Mauritius oder Kap Verde. Ein großer Traum wäre, auch die „Jaws“ zu surfen, also die gigantischen Wellen vor Hawaii, allerdings auf dem Windsurfboard!
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Letzte Frage. Haben Sie ein Lebensmotto oder Leitbild, dem Sie folgen? Ich würde versuchen, die Dinge mit Spaß und Freude anzugehen und dem zu folgen, was man gerne tut. Dann wird früher oder später alles gut im Leben! Außerdem sollte man nichts übers Knie brechen! Danke, Herr Kappler. Hang Loose! 23
Sie hat es fast geschafft. Rebecca Wunsch (22) steht kurz vor ihrem Abschluss: „Ich habe hier eine großartige Zeit erlebt!“ Ein ausführliches Interview mit Rebecca gibt es auf www.me2be.de.
DIE WELT SCHÖNER MACHEN! An der Berufsfachschule Design Factory International in Hamburg-Altona studieren Schülerinnen und Schüler ‚Kommunikationsdesign’. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Christian Brandes
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as glaubst du, erwartet dich, wenn du die Türen der Design Factory International (DFI) in Hamburg-Altona aufschlägst? Wir verraten es dir: Du stehst in einem langen Flur, erblickst zahlreiche Fotografien, Grafiken und Illustrationen an den Wänden, schaust durch offenstehende Türen in Werkstatt- und Aufenthaltsräume, beobachtest Studierende, die sich mit Laptops auf den Knien über ihre Projekte austauschen, genießt den fantastischen Ausblick auf den Hamburger Hafen und wirst von Schulleiterin Jesta Brouns und ihrem Team herzlich willkommen geheißen. Um es vorwegzunehmen: Die Design Factory International ist weder Universität noch Kunsthochschule, sondern eine private Berufsfachschule, an der rund 200 Studierende den Studiengang ‚Kommunikationsdesign’ absolvieren. Voraussetzung für einen Studienplatz ist kein bestimmter Schulabschluss, sondern eine erfolgreiche ‚Mappenbewerbung’.
Der erste Schritt – die Mappenbewerbung „Mich interessiert vor allem der Mensch, der hinter einer Bewerbung steckt“, sagt Jesta Brouns. „Deshalb erstellen wir keine langen Listen über Voraussetzungskriterien, sondern sagen: ‚Hey, komm einfach mal zu uns, bring ein paar Arbeitsproben mit, und dann setzen wir uns gemeinsam hin und unterhalten uns. Was sind deine Interessen? Welche Erwartungen hast du an das Studium? Was sind deine Ziele? Wo liegen deine Stärken?’ Für die Mappenbewerbung erhalten 24
Bewerberinnen und Bewerber einen ‚Creative Brief’ mit verschiedenen Aufgaben. Das Ergebnis liefert uns einen konkreten Hinweis auf das individuelle, kreative Potenzial. Und wenn es zusammenpasst, sage ich den neuen Studierenden: ‚Willkommen an der DFI. Seid darauf gefasst, dass ‚Design Thinking’ euer Leben verändern wird! Ihr werdet die Welt mit anderen Augen sehen, euch selbst besser kennenlernen, entdecken, was ihr mögt oder nicht mögt und euch insgesamt eine sehr gute Basis für die berufliche Karriere schaffen.
‚Kommunikationsdesign’ heißt ‚Gestaltung und Konzeption’ Wer Kommunikationsdesign an der Design Factory studiert, lernt eine große Bandbreite von Inhalten kennen: In den ersten beiden Semestern werden Grundkenntnisse vermittelt, zum Beispiel: gestalterische Fähigkeiten und Techniken, innovatives Denken und Experimentierfreudigkeit. Im Hauptstudium können Studierende individuelle Schwerpunkte setzen und besondere Interessen vertiefen. In jedem Semester kann aus fünf Ausbildungsschwerpunkten ein „Primärkurs“ gewählt werden: Art Direction / Werbung, Brands + Branding, Editorial Design, Motion Design, Webdesign / Digitale Kommunikation. „Anders als die ‚Kunst’ beschäftigt sich Design nicht nur mit Gestaltung, sondern auch mit Konzeption und Beratung“, erklärt Dozent Tim Koenecke. „Wenn ein Kunde für die Eröffnung seines veganen Restaurants ein Design bei mir anfragt, gestalte ich nicht nur seine Speisekarte, sondern schlage
ihm auch vor, die Karten nicht zu laminieren! Designer denken ganzheitlich und benötigen deshalb eine breite und fundierte Ausbildung.“
Nach dem Studium – viele kreative Optionen „Eine der Stärken unserer Schule ist die hervorragende Vernetzung mit Agenturen, Firmen und Verlagen, die unsere Absolventen dringend benötigen“, betont Jesta Brouns. Die klassischen Beschäftigungsfelder für Kommunikationsdesigner sind Werbeagenturen, Verlage, Digitalagenturen, Corporate-Agenturen, Medienunternehmen, die Filmwirtschaft sowie Firmen und Startups aus allen Branchen. Auch das Packaging Design hat sich als wichtiger Zweig etabliert. Viele unserer Absolventen wählen den Weg in die Selbständigkeit. Wem sechs Semester Studium noch nicht reichen, der kann an einer der Partnerhochschulen der DFI weiter studieren, um seinen Bachelor oder Master zu erlangen, beispielsweise an der benachbarten Brand Academy, an der Bucks New University bei London, an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, dem Holon Institute of Technology Israel sowie der Beijing Normal University in Zhuhai. Egal in welche Richtung es später gehen soll – mit allen Absolventen führen wir während des Studiums intensive Gespräche, vermitteln ihnen Zugang zu Praktika und stellen ihnen unsere Netzwerke zur Verfügung. Unser Ziel ist es, der Welt unsere Talente zur Verfügung zu stellen, damit sie die Welt schöner machen!“
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„Lasst euch nicht einreden, die Verwirklichung von Träumen sei unrealistisch!“
Ida-Erika Gencheva, 24 aus Bremen, 1. Semester. „Als ich mich über das Studienangebot der Design Factory informierte, war ich sofort neugierig und meldete mich für den ‚Schnuppertag’ an. Beworben habe ich mich anschließend in Form einer eigens entwickelten Webseite und war total happy, als ich die Zusage erhielt. Ich fahre täglich von Bremen nach Hamburg, pendle zwei Stunden
hin und zwei Stunden zurück und kann es kaum erwarten, morgens aufzuwachen, und den nächsten Studientag zu erleben. Denn hier habe ich das Gefühl, mich zu dem entwickeln zu können, was ich irgendwann sein möchte … Art Director beim Film! Ich bin der totale Film-Freak, habe über 400 DVDs zuhause und spüre in mir den Wunsch, filmische Konzepte zu entwickeln. In meinem Semester sind wir zurzeit nur zwölf Studierende. Alle denken kreativ, bewegen sich
Kris Alexander Mehl, 18 aus Eckernförde, 2. Semester. „Ich bin fasziniert von Kommunikationsdesign und glaube, dass dessen Einfluss auf Menschen stark unterschätzt wird. Außerdem halte ich das Potenzial gegenwärtiger und zukünftiger Medien für riesengroß und auch deren Einfluss ist sehr wichtig. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, zukünftig daran mitzuwirken, das Image der ‚bösen Medien’ zu verändern, um die Freude am Medienkonsum zu fördern. An der Design Factory wird mir die Gelegenheit gegeben, mich kreativ zu entwickeln. Um das Studium zu beginnen, braucht es nicht viel. Wichtig ist nur der Wille, etwas zu gestalten und Spaß an kreativer Arbeit zu haben. Alles andere lernen wir im Verlauf des Studiums. Was mir gut gefällt, sind der persönliche Austausch und das Miteinander. Jeder hier hat ein gewisses Talent, und es fühlt sich gut an, ein Teil dieser kreativen Gemeinschaft zu sein. Innerhalb kürzester Zeit ergeben sich Kontakte und Freundschaften!“
„Die Bedeutung von Design wird völlig unterschätzt!“
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auf einer Wellenlänge, und ich empfinde uns schon jetzt als ‚little family’. Einen interessanten Kurs erlebe ich aktuell in der Veranstaltung ‚Kreativitätstechniken‘. Wir wissen zunächst nicht, was auf uns zukommt. Gemeinsam diskutieren und philosophieren wir dann so lange, bis ein Thema und ein Konzept entstanden ist. Heraus kommt immer etwas Spannendes!“
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Tim Koenecke, 28 aus Hamburg, selbständiger Designer und Dozent. „Nach der Schule gab es für mich zwei berufliche Optionen: Schauspieler oder Designer! Ich entschied mich für das Studium an der Design Factory und habe diese Entscheidung nie bereut. Heute arbeite ich als selbständiger Designer und unterrichte an der DFI die Kurse ‚User-Experience-Design’,
‚User-Interface-Design’ ‚Photoshop’, und ‚Illustrator’. Aus meiner Sicht bietet das Kommunikationsdesign-Studium an einer privaten Schule, wie der Design Factory, einen enormen Vorteil: Wir Dozenten arbeiten an vier von fünf Tagen genau in den Bereichen, die wir unterrichten. Das bedeutet, dass wir Studierenden heute berichten können, was wir gestern gemacht haben. Somit vermitteln wir aktuelles Fachwissen und Trends. Diese
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Erfahrungen schätzen viele Agenturen, Verlage und Arbeitgeber später an unseren Absolventen!“
„Designer lösen Probleme, bevor sie entstehen!“
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Philip Maaß, 24 aus Hamburg, 7. Semester. „Kreativität und handwerkliches Arbeiten – das waren immer die beiden Säulen, auf denen ich meine berufliche Karriere aufbauen wollte. In meiner ersten Ausbildung zum Fluggerätemechaniker arbeitete ich nur nach Handbuch. Mir fehlte die Kreativität. Ich entschied mich daher anschließend für das Studium Kommunikationsdesign an der DFI und kann nur sagen: Meine Erwartungen
wurden übertroffen! Hier kann ich scribbeln, illustrieren, entwerfen – von Covergestaltung bis Kunstgeschichte – die Inhalte sind breit gefächert. Spezialisiert habe ich mich auf den Bereich Werbung. Meinen TraumArbeitsplatz habe ich bereits während des Studiums gefunden: Zurzeit arbeite ich als Werksstudent für die Hamburger Agentur ‚Jung von Matt’ und hoffe anschließend dort als Junior Art Director einen längerfristigen Vertrag zu erhalten.“
„Die Zukunft gehört den Kreativen!"
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„DESIGN TRÄGT EINE VERANTWORTUNG!“ ME2BE-Redakteur Chris im Gespräch mit Jesta Brouns, Schulleiterin der Hamburger Design Factory International. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Christian Brandes
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esta Brouns ist Schulleiterin der Design Factory International (DFI) im Rainville-Campus in HamburgAltona. Zuvor führte sie unter anderem als Art Director das Mode-Magazin „Grazia“ für den Klambt-Style Verlag bei Gruner & Jahr auf dem deutschen Markt ein, verantwortete den Look der „Petra“ für den Jahreszeitenverlag, war für die Münchener Medienverlagsgesellschaft tätig sowie als Creative Director für die Berliner Agentur „Kircherburkhardt“. Begonnen hat ihre Karriere 1992 … als Studierende der neu gegründeten Design Factory International. Mit der Übernahme der DFI-Schulleitung von ihrem Vorgänger und Mentor Gerrit Ahnen im Jahre 2014 schloss sich für die Hamburgerin ein Kreis. ME2BE: Hallo, Jesta. Danke für die Einladung. Wow! Euer Ausblick auf den Hamburger Hafen ist atemberaubend …! Brouns: Absolut. Und er ist jeden Tag inspirierend. Der Hafen wirkt angenehm unaufgeregt, und das Sonnenlicht entwirft ständig neue Bilder.
Werden Schüler und Studierende heute nicht eher auf YouTube, Instagram und Pinterest inspiriert? Überall dort, wo wir uns aufhalten, erfahren wir Inspiration. Das können soziale Netzwerke sein, aber auch kulturelle und natürliche Räume. Unser Rat an Studierende lautet: Kommt raus aus dem Keller, schaut euch um, geht auf Reisen, besucht Theaterund Ballettvorstellungen … und hört auf euer Bauchgefühl! Wie bist du selbst zum Design gekommen? Worauf hast du dich spezalisiert? Ich war 1992 eine der ersten Studierenden an der Design Factory. Damals hieß das Studium noch ‚Graphikdesign’. Ich erinnere mich noch daran, dass wir im dritten Semester mit den ersten Apple-Macs ausgestattet wurden – ein Startschuss in die Digitalisierung! Was hat mich angetrieben? Mir ging es vor allem darum, mich auszudrücken. Zeichnen, Typografie, Konzeptionen – das Designstudium ist dafür ideal. Nach meinem Abschluss an der DFI wechselte ich zu K.N.S.K. BBDO und entwickelte dort
Wahlkampagnen für die SPD zur SchröderWahl mit und arbeitete an Pitches u.a. für Volkswagen. Doch es fehlte irgendwie die Leidenschaft. Deshalb verließ ich die Branche nach kurzer Zeit und spezialisierte mich auf den Bereich Editorial Design. Viele Jahre konnte ich dann als Art Director im Jahreszeitenverlag den Look der Zeitschrift ‚Petra’ entwickeln. Diese Aufgabe hat mir großen Spaß gemacht! Mein beruflicher Weg führte mich anschließend auch nach München und Berlin, bis ich 2014 das Angebot erhielt, die Schulleitung der DFI zu übernehmen. Das konnte ich nicht ablehnen! Wichtig war mir immer, meinem Bauchgefühl zu folgen, um dort tätig zu sein, wo ich mich mit meinem Talent wohlfühle. Das ist mir, glaube ich, bisher ganz gut gelungen. Wir werfen heute einen Blick auf euren Studiengang ‚Kommunikationsdesign’ und sprechen mit Studierenden aus unterschiedlichen Semestern. Was zeichnet aus deiner Sicht die Design Factory aus? Wir haben hier ein besonderes Miteinander kultiviert, legen Wert auf eine gewisse 29
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Hat dich ein Designer besonders geprägt? Es gibt jemanden, den ich seit langer Zeit
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Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Welche Aufgaben kommen auf Designer zu? Schon jetzt werden technische Innovationen nicht nur von Ingenieuren hergestellt, sondern von Designern geplant. Design verändert die Welt und bedeutet nicht nur Gestaltung, sondern auch Beratung. Designern wird die große Aufgabe zufallen, den Menschen die digitale Welt näher zu bringen. Wir werden uns zukünftig mit der Frage beschäftigen: Wo bleibt der Mensch, wenn Computer mehr und mehr Aufgaben übernehmen? Es geht um unsere Kultur. Deshalb trägt Design eine Verantwortung!
beobachte, der sich immer wieder neu erfindet und dessen konsequenter Stil mich fasziniert, … das ist der Modedesigner Paul Smith.
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Viele Studierende der DFI haben sich nach dem Studium erfolgreich weiterentwickelt. Welche Personen fallen dir spontan ein? Spontan fallen mir drei Beispiele ein: Erstens, die ‚Agentur Sherpa’, bestehend aus drei Designern, die sich heute erfolgreich auf dem Markt etabliert haben. Zweitens, Fred Falke, der unbedingt in Silicon Valley arbeiten wollte und dessen Abschlussarbeit im Game Design angesiedelt war.
Anschließend absolvierte er an unserer Partnerhochschule in Hildesheim ein Masterstudium und schaffte tatsächlich den Sprung zu Google nach Kalifornien. Drittens, die ‚Adana Twins’, die uns bereits während des Studiums mit einer außergewöhnlichen Arbeit beeindruckten und heute gefeierte DJs sind.
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Lockerheit und möchten für Studierende, Eltern und Besucher nahbar sein. Im Gegensatz zu Kunsthochschulen, die hohe künstlerische Ansprüche stellen, möchten wir bei jedem Studierenden dessen individuelles Talent freilegen. Ein weiteres Merkmal der Design Factory ist, dass wir frühe Möglichkeiten der Spezialisierung bieten und ausgesprochen praxisbezogen arbeiten. Bereits während des dreijährigen Studiums besteht die Möglichkeit, Einblicke in Agenturen zu bekommen, dort als Werksstudent oder Praktikant mitzuarbeiten und Kontakte zu knüpfen. Am Ende der Studienzeit schauen wir uns die Portfolios jedes einzelnen Absolventen an und bieten intensive Unterstützung beim Übergang ins Berufsleben.
Die Design Factory International (DFI) bietet folgendes Studium an: Kommunikationsdesign DESIGN FACTORY International College of Communication Arts and Interactive Media GmbH Rainvilleterrasse 4 22765 Hamburg T. 040 - 317 15 88 info@design-factory.de www.design-factory.de
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Finde hier deinen Ausbildungsplatz
VON HEIDE NACH VICENZA Sarah Rohwedder, Auszubildende bei der Kreisverwaltung Dithmarschen, absolviert ein Verwaltungspraktikum in Italien. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Michael Ruff
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ie Kreisverwaltung Dithmarschen in Heide ist einer der größten Arbeitgeber der Region. Über 500 verbeamtete und nicht verbeamtete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich täglich um die Verwaltung von rund 135.000 Dithmarscher Einwohnern und deren Anliegen. Baugenehmigungen und Bußgelder, Abwasserordnung und Asylanträge, soziale Leistungen und Umweltverschmutzungen … die Aufgaben und Arbeitsbedingungen sind so vielseitig und attraktiv, dass sich
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Schülerinnen und Schüler immer häufiger für die Ausbildungs- und Studienangebote im öffentlichen Dienst interessieren. Über die erlebnisreiche duale Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten berichtet Sarah Rohwedder im Interview mit ME2BE. Im letzten Ausbildungsjahr wird sie ein siebenwöchiges Arbeitspraktikum in der Stadtverwaltung von Vicenza in Norditalien absolvieren. Wir haben die 21-jährige Hollingstedterin privat kurz vor und nach dem Baltic Open Air-Festival getroffen.
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darauf bewerben könne. Das war bis dato für den öffentlichen Dienst ungewöhnlich; doch nach einigen Gesprächen erhielt ich die Zusage und bewarb mich mit dem Wunschland Italien. Es hat geklappt! Von Anfang September bis Mitte Oktober werde ich sieben Wochen in der Stadtverwaltung Vicenza verbringen. Warum wolltest du nach Italien? Sprichst du Italienisch? Hast du dort Freunde oder Verwandte? Ganz im Gegenteil. Ich kenne dort niemanden und spreche auch kein Italienisch! Für Italien habe ich mich entschieden, weil mich die römische und italienische Kultur interessiert und ich dort viele Erfahrungen sammeln möchte. Die meisten hospitieren in England oder Skandinavien. Allerdings wird das Praktikum englischsprachig angeboten! Ich werde also mein Schul-Englisch reaktivieren! Immerhin kann ich mich schon auf Italienisch vorstellen: ‚Buongiorno. Mi chiamo Sarah Rohwedder!‘ ME2BE: Hallo, Sarah. Vor anderthalb Jahren haben wir dich kurz nach deinem Ausbildungsbeginn in Heide getroffen (ME2BE HIERGEBLIEBEN, 2017/1). Jetzt bist du im dritten und letzten Ausbildungsjahr. Wie geht es dir? Sarah: Danke, mir geht es richtig gut! Seit dem Ausbildungsstart habe ich viele spannende Dinge erlebt. Ich muss sagen: Die Ausbildung beim Kreis Dithmarschen ist unglaublich erlebnisreich! Bevor wir über die Ausbildung sprechen … wie war‘s auf dem Baltic Open Air Festival? Wir hatten uns kurz bei der Anreise auf dem Autohof Wikingerland getroffen. Da warst du voller Vorfreude … Ja, es war auch diesmal ein tolles Erlebnis! Vor allem die Konzerte am Freitag und Samstag waren super. Als Headliner traten Kreator, Eisbrecher und Kärbholz auf, daneben gab es viele weitere interessante Bands, wie Serum 114 und Lotto King Karl. Mein persönliches Highlight war der Aufritt von Spitfire. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Von Freitag auf Samstag hat es so heftig geregnet, dass einige unserer Zelte weggespült wurden. Alles war durchnässt. Deshalb sind wir bereits Samstagnacht nach dem letzten Konzert nach Hause gefahren! Schade, das ist immer das Risiko bei Open-Air-Veranstaltungen. Wie viele Festivals hast du schon erlebt? Das Baltic Open Air habe ich jetzt zum
zweiten Mal erlebt, zweimal war ich auf dem Hurricane-Festival und auf dem Wacken Open Air habe ich am Wochenende im Track Control gejobbt. Ich hätte nach meinen Arbeitsschichten sogar umsonst ins Wacken-Infield gehen können, aber da war es mir wiederum zu heiß. Sommer 2018 – extreme Wetterbedingungen in Schleswig-Holstein. Weißt du eigentlich schon, wie das Wetter im Herbst in Italien werden soll? Gute Frage! Nein, das weiß ich zwar nicht, aber ich hoffe auf milde, angenehme Temperaturen. Anfang September wirst du im Rahmen deiner Ausbildung ein siebenwöchiges Praktikum im norditalienischen Vicenza absolvieren. Wie ist es dazu gekommen? Die Idee entstand bereits während meines ersten Ausbildungsjahres. Bei einem Vortrag im Berufsbildungszentrum Heide wurde uns das EU-Programm ‚Erasmus+‘ vorgestellt. Dieses Austausch-Programm richtet sich vor allem an Schüler, Auszubildende und Studierende und bietet unter anderem Plätze für Auslandspraktika an. Ich fand das unglaublich interessant und habe mich daraufhin bei meiner Ausbildungsleiterin Frau von Würtzen-Pieper erkundigt, ob ich mich als angehende Verwaltungsfachangestellte
Wie bereitest du dich auf das Praktikum vor, und welche Tätigkeiten werden dich dort erwarten? Im Vorfeld musste ich sehr viele Dokumente ausfüllen, zum Beispiel um einen Krankenversicherungsnachweis für das Ausland zu beantragen oder das offizielle Erasmus-Stipendium zu beantragen. Ansonsten ist
Ausbildungsleiterin Petra von Würtzen-Pieper unterstützt das Auslandspraktikum ihrer Auszubildenden und setzt somit bewusst auf Austausch und Weiterbildung: „Frau Rohwedder ist eine leistungsstarke Auszubildende, der ich es zutraue, die fehlenden Ausbildungswochen aufzuholen. Wir wünschen uns, dass sie die Zeit in Vicenza genießt und hoffen darauf, dass wir mit ihr eine langfristige Mitarbeiterin gewinnen werden, die frische Ideen in unsere Verwaltungsarbeit einbringt. In Italien wird sie eine völlig andere Mentalität kennenlernen und einen neuen Blick für bestimmte Vorgänge gewinnen. Ihre Ideen und Erfahrungen können unsere Abläufe bereichern. Die Verwaltungsarbeit bedarf ständig neuer Ideen und Sichtweisen.“
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„Die Kreisverwaltung Dithmarschen engagiert sich sehr für uns Azubis!“
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Zurück zu deinem Italien-Trip. Freust du dich? Bist du aufgeregt? Was versprichst du dir von dem Praktikum? Ja, ich freue mich jetzt riesig darauf. Das wird eine spannende Erfahrung. Natürlich habe ich auch Respekt davor. Es wird das erste Mal sein, dass ich allein ins Ausland fahre, doch ich glaube, dass mich das Praktikum persönlich und beruflich bereichern wird. Ich bin sehr neugierig darauf, wie die italienischen Kollegen die Aufgaben der Verwaltung erledigen. Zum Beispiel beim Thema Migration, das auch in Italien sehr aktuell ist. An meinen
Liebe Sarah, wir wünschen dir viel Spaß und eine gute Reise. Buon viaggio!
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Erzähl uns bitte etwas über die Fachbereiche, die du kennengelernt hast. Was hast du bisher ‚verwaltet‘? Während der dreijährigen Ausbildung lernt man verschiedene Fachbereiche kennen und kommt in mehreren Abteilungen zum Einsatz. Bei mir waren es bisher fünf Abteilungen: 1.) Liegenschaften, Schulen und Kommunalaufsicht. In diesem Bereich habe ich mich unter anderem mit kommunalen Haushaltsplänen beschäftigt sowie mit der Ausschreibung von Hausmeister-Tätigkeiten. 2.) Wasser, Boden und Abfall. Eine typische Aufgabe in diesem Fachbereich ist die Verfolgung fehlerhafter Abfallentsorgungen und die Erstellung entsprechender Mahnungen und Bußgeldbescheide 3.) Kultur und Allgemeines. Diese Abteilung gehört zum ‚Inneren
Welcher Bereich hat dir bisher am besten gefallen? Besonderes Interesse habe ich an den Fachbereichen der Geschäftsstelle 2: Bau, Wirtschaft, Ordnung, Umwelt. Schön wäre es, wenn ich dort nach der Ausbildung eine freie Stelle besetzen könnte. Doch auch in den anderen Bereichen wurde ich herzlich aufgenommen und habe überall nette Kollegen erlebt, die mir alle Aufgaben gut erklärt haben. Grundsätzlich ist die Kreisverwaltung Dithmarschen unglaublich ausbildungsfreundlich und engagiert sich sehr für uns Auszubildende!
freien Tagen möchte ich aber auch Land und Leute erleben. Ich hoffe, dass meine Gasteltern mir Vicenza zeigen werden und plane auf jeden Fall Ausflüge nach Rom und Venedig. In meinem Blog auf www.sarahinitalien. jimdofree.com werde ich ausführlich darüber berichten, was ich dort alles erlebe.
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alles perfekt organisiert. Während der Zeit in Vicenza werde ich in einer Gastfamilie wohnen. Ich fliege zunächst nach Venedig. Anschließend geht es mit dem Zug nach Vicenza. Dort werde ich von Eurocultura und der Gastfamilie empfangen. Was mich inhaltlich in der Stadtverwaltung erwartet, kann ich noch nicht genau sagen. Informationen dazu werde ich noch erhalten. Aber darüber mache ich mir keine Sorgen, denn in den Vorgesprächen habe ich detailliert angegeben, welche Verwaltungsfachbereiche ich bisher durchlaufen habe und welche Erfahrungen ich sammeln konnte.
Service der Kreisverwaltung und erledigt Materialbestellungen sowie die Aufgaben der Poststelle. 4.) Gesundheit, Betreuung und Projektplanung. Hier habe ich Erfahrungen mit der Qualitätskontrolle in Pflege- und Seniorenheimen gesammelt. 5.) Ordnung und Sicherheit. Dies ist mein derzeitiger Fachbereich, in dem ich die Arbeit in der Bußgeldstelle und der Ausländerbehörde kennenlerne.
Die Kreisverwaltung in Heide bietet folgende Ausbildungen an: Verwaltungsfachangestellte/-r Forstwirt/-in (nach Bedarf) Fachkraft für Büromanagement (nach Bedarf) Duales Studium Public Administration (B.A.) Kreis Dithmarschen Ausbildungsleitung Frau von Würtzen-Pieper Stettiner Str. 30 25746 Heide T. 0481 97-0 info@dithmarschen.de www.dithmarschen.de
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EIDERSTEDT … MEIN LAND. MEIN AMT. Warum sich angehende Verwaltungsfachangestellte beim Amt Eiderstedt besonders wohlfühlen. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken
„Wir machen uns fit für die Zukunft und suchen Nachwuchskräfte, die Eiderstedt mitgestalten wollen!“
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uf Eiderstedt leben rund 16.000 Menschen in 16 Gemeinden sowie der Stadt Tönning. Die nordfriesische Halbinsel wird auch die ‚Nase Schleswig-Holsteins‘ genannt, denn ihre Umrisse ähneln dem menschlichen Sinnesorgan. Ein gutes Näschen beweist auch das Amt Eiderstedt mit seinen Auszubildenden. Jedes Jahr starten hier mehrere Schulabgänger mit Mittlerem Schulabschluss, Fachhochschulreife oder Abitur in die dreijährige Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten oder beginnen das duale Studium ,Bachelor of Arts - Allgemeine Verwaltung‘. Ergebnis: Höchste Motivation und Zufriedenheit! Welches Erfolgsrezept steckt dahinter? ME2BE hat sich in Garding umgeschaut und sich unter die Azubis gemischt. Lena, Lynn, Malina und Sünje haben einiges gemeinsam: Sie sind an der Nordseeküste geboren, lieben Pferde und … haben sich für eine berufliche Karriere im Verwaltungsdienst beim Amt Eiderstedt entschieden. Wie erleben sie ihre Ausbildung? „Ursprünglich wollte ich beruflich mit Pferden arbeiten“, erzählt Lena aus Tetenbüll, 36
doch mein Vater riet mir, mich nach anderen Berufen umzuschauen, zum Beispiel in der Verwaltung. Für den Tipp bin ich ihm total dankbar. Die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten passt gut zu mir, ist interessant und abwechslunsgreich. Ich merke auch, dass ich viel selbstbewusster geworden bin. Zwar bin ich beruflich jetzt nicht von Tieren umgeben, dafür aber von tollen Menschen! Die Arbeitsatmosphäre beim Amt Eiderstedt ist sehr angenehm, und wir haben einen ausgezeichneten Zusammenhalt.“ Für Lynn ist die Vielfalt der täglichen Aufgaben das Besondere. „Es macht unglaublichen Spaß, während der Ausbildung ständig neue Abteilungen kennenzulernen“, meint die Ramstedterin, „und immer wieder neue Aufgaben zu erhalten. Im Fachbereich ‚Bürgerdienste und Ordnung‘ habe ich den persönlichen Kontakt zu Bürgern und Touristen. Im Fachbereich Finanzen beschäftige ich mich mit Berechnungen und Kalkulationen und kann meine Vorliebe für Zahlen und Mathe ausleben! Ich finde, nur Arbeit, die Spaß macht, ist sinnvoll. Nur dann macht man sie ordentlich!“
Malinas Entscheidung für die Ausbildung beim Amt Eiderstedt fiel nach einem Praktikum. „Das Verwaltungspratikum hat mich umgehauen“, berichtet die 19-Jährige aus Glüsing. Ich hätte nie gedacht, dass Verwaltungsarbeit so vielseitig und interessant ist! Wir sitzen im Amt nicht nur am Schreibtisch, sondern haben Meetings, Veranstaltungen und nehmen auch Außentermine wahr. Wir gehen beispielsweise Beschwerden nach, wenn jemand glaubt, vernachlässigte Tiere entdeckt zu haben oder führen Geräuschpegelmessungen bei Lärmbelästigungen durch.“ Sünje Kniese aus Uelvesbüll hat ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und anschließend das duale Studium ,Bachelor of Arts - Allgemeine Verwaltung‘ gewählt. „So lange ich denken kann, wollte ich Pferdewirtin werden“, erinnert sich die 25-Jährige, „und die Liebe zu Pferden wird auch immer bleiben. Doch beruflich war es für mich die richtige Entscheidung, Ausbildung und Studium beim Amt Eiderstedt zu absolvieren. Heute habe ich eine kleine Tochter und kann als Verwaltungsbeamtin in Teilzeit arbeiten. Arbeitsplatzsicherheit,
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Weiterbildungsmöglichkeiten und Verdienst sind Top-Argumente für die Verwaltung.“ Ausbildungsleiterin Irena Jebe ist nah dran an den Nachwuchskräften. „Ich kann mich gut in die Lage von Azubis versetzen“, erzählt die 29-jährige Husumerin, „denn auch ich habe hier in Garding meine Verwaltungslehre absolviert. Ein großes Plus ist die Vielfalt der Ausbildungsinhalte. Abwechslung hat für junge Menschen einen hohen Stellenwert. Genau das motiviert sie, ebenso wie Teamarbeit und der Kontakt zu Menschen. Wir legen besonderen Wert auf ein starkes Teamgefühl und organisieren deshalb viele gemeinsame Aktionen und Projekte. Ebenso fördern wir ihre Kreativität, indem wir sie beispielsweise Brainstormings zu gewissen Anforderungen oder Fotoshootings für das Ausbildungsmarketing durchführen lassen. Verwaltung wird nie langweilig und bietet Schülerinnen und Schülern vom Mittleren Schulabschluss bis zum Abitur attraktive Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Unsere Region wächst und wird in den kommenden Jahren einen Aufschwung erfahren. Wir machen uns fit für die Zukunft und suchen Nachwuchskräfte, die Eiderstedt mitgestalten wollen!“
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Fühlen sich mit der Region verbunden und haben Spaß an Verwaltungsarbeit: Lena (linke Seite), Lynn (oben), Malina (Mitte) und Sünje (unten).
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Das Amt Eiderstedt bietet folgende Ausbildungen an:
„ Ich habe eine kleine Tochter und kann hier in Teilzeit arbeiten!“
- Verwaltungsfachangestellte/-r - Verwaltungswirt/-in (Beamter/-in im mittl. Dienst) (nur nach Bedarf) - Duales Studium „Bachelor of Arts Allgemeine Verwaltung“ (nur nach Bedarf) Amt Eiderstedt Welter Straße 1 25836 Garding T. 04862 - 1000-441 info@amt-eiderstedt.de www.amt-eiderstedt.de
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AZUBIS VOLL IN FAHRT Covestro begrüßt seine neuen Auszubildenden mit einer Fahrt nach Breklum TEXT Katharina Grzeca | FOTOS Sebastian Weimar
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„Die Azubi-Fahrt ist jedes Jahr ein voller Erfolg.“
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ie sind ganz frisch bei Covestro dabei: Angehende Elektroniker/-innen für Automatisierungstechnik, Industriemechaniker/-innen, Chemikanten/-innen, Chemielaboranten/-innen, Zerspanungsmechaniker/-innen sowie Kaufmänner und Kauffrauen für Büromanagement – die neuen Auszubildenden aus den naturwissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Bereichen trafen sich zum Ausbildungsbeginn im August zur gemeinsamen Azubi-Fahrt. Wichtigster Programmpunkt der dreitägigen Fahrt: Kennenlernen. Die einzelnen Teilnehmer, die anderen Ausbildungsberufe und natürlich auch den neuen Arbeitgeber Covestro. Neugierig, mutig und vielfältig – dafür steht Covestro. Diese Unternehmenswerte sollen auch die neuesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenlernen – und sich mit ihnen identifizieren. „Ein Ziel der Fahrt ist, die Verbindung der Auszubildenden mit uns als Unternehmen zu stärken und zu zeigen, was wir machen und wofür wir einstehen“, erklärt Jürgen Evers, Leiter Ausbildung und Training in Brunsbüttel. In zahlreichen Vorträgen, Workshops und Gruppenarbeiten erfahren die „Neuen“ alles über das weltweit operierende Unternehmen, die verschiedenen Standorte, Produkte und Herstellungsprozesse, aber sie erhalten auch Informationen über den Ablauf der Ausbildung und die vielfältigen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. „Ausbildung liegt uns am Herzen. Die Azubis merken, dass sie bei uns gut aufgehoben sind,“ so Evers. Neben dem Kennenlernen sollen auch die sozialen Kompetenzen der Berufsanfänger gestärkt werden. In einem „Knigge“-Seminar zum Beispiel lernen die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie sie sich anderen gegenüber richtig verhalten. Egal
Fiete Wenn, macht eine Ausbildung zum Industriemechaniker. „Die Azubi-Fahrt hat mir sehr gut gefallen. Wir Azubis lernen und arbeiten in verschiedenen Bereichen und hätten uns ohne den dreitägigen Ausflug nicht so gut kennenlernen können. Schnell habe ich von allen die Namen gewusst – und das erleichtert es mir noch heute, mit den Mitauszubildenden ins Gespräch zu kommen. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war der Filmdreh am letzten Abend. Jeder aus dem ersten Lehrjahr konnte sich kurz vorstellen und erklären, welcher Unternehmenswert von Covestro am meisten für ihn bedeutet. Ich habe mich für den Wert Toleranz entschieden. Die wird bei Covestro auch gelebt. Jeder einzelne wird akzeptiert, und es herrscht ein gutes Gemeinschaftsgefühl.“ 39
Ausbildungsleiter Jürgen Evers.
ob bei Vorgesetzten, Kollegen, Ausbildern oder anderen Auszubildenden: Sie sollen allen Menschen unvoreingenommen begegnen und jeden mit Respekt behandeln. Die Workshops, Gruppenarbeiten und die gemeinsam verbrachte Freizeit am Abend stärken auch das Gemeinschaftsgefühl. Die verschiedenen Bereiche aus den fünf Ausbildungsberufen kommen zusammen und erfahren, was die anderen machen und was sie für das Unternehmen leisten. Jürgen Evers ist sehr zufrieden mit der Fahrt: „Die Azubi-Fahrt ist jedes Jahr ein voller Erfolg. Die Auszubildenden lernen in den drei Tagen sich und unser Unternehmen intensiv kennen. Zum Start ihrer Ausbildung sind sie bestens vorbereitet.“
Die Covestro Deutschland AG in Brunsbüttel Covestro beschäftigt weltweit 16.200 Menschen an 30 Standorten. Allein in Deutschland gibt es vier Werke. In Leverkusen, Dormagen, Krefeld-Uerdingen und Brunsbüttel 40
arbeiten rund 6.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 444 Auszubildende. Die nördlichste Produktionsstätte liegt im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel. Auf dem 420 Hektar großen Gelände, direkt an der Elbmündung, produzieren rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines der weltweit führenden Chemieprodukte: Methylendiphenylisocyanat (MDI). Dieser Stoff dient hauptsächlich der Isolierung in Bau- und Montageschäumen. Die Besonderheit: MDI-Schäume von Covestro sind ausgesprochen umweltfreundlich sowie besonders elastisch und beständig. Hightech aus Brunsbüttel - eingesetzt in der Bau- und Automobilindustrie, in Kühlschranktüren, Sportschuhsohlen, Matratzen und Faserplatten. Mit deinem Einstieg bei Covestro eröffnest du dir vielfältige Karrieremöglichkeiten. Ganz gleich, ob du dich für eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Bereich entscheidest: Eine Ausbildung bei Covestro bereitet dich bestens auf die Herausforderungen der heutigen Berufswelt vor.
Simon Stothfang, macht eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik. „Unsere Fahrt war klasse, weil die Gemeinschaft im Vordergrund stand. Zudem haben wir Methoden gezeigt bekommen, wie wir am besten lernen oder Sachverhalte präsentieren. Es ist manchmal wichtig, ein Thema anders als gewohnt anzugehen und sich in andere hineinzuversetzen. Bei Gruppenarbeiten wurde stets darauf geachtet, dass die Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Auf diese Weise konnten sich alle sehr schnell kennenlernen.“
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Jannick Stöven, macht eine Ausbildung zum Chemielaboranten. „Zu Beginn dachte ich, dass die AzubiFahrt nicht so viel Spaß machen würde. Schließlich kannten wir uns nicht. Umso überraschter war ich, wie schnell wir uns kennengelernt haben. Die Zeit war wirklich cool. Ich denke, die Fahrt hat den Zusammenhalt zwischen den Auszubildenden unterschiedlicher Berufe sehr gestärkt. Auch heute noch habe ich zum Beispiel mit Chemikanten und Industriemechanikern zu tun, und wir kommen immer ins Gespräch. Wir sind ein Team, auch wenn wir unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte haben. Die Fahrt hat auf jeden Fall entscheidend dazu beigetragen.“
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Bewirb dich jetzt für eine Ausbildung: Chemikant/-in Chemielaborant/-in Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik Elektroniker/-in für Betriebstechnik Industriemechaniker/-in Kaufmann/-frau für Büromanagement Zerspanungsmechaniker/-in Covestro, Ausbildung & Training Bewerbermanagement Frau Patricia Porschütz Fährstraße 51 25541 Brunsbüttel Telefon: +49 4852 816450 Bewirb dich online unter: www.career.covestro.de
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Yasmin, 20 Jahre, AzubizurIndustriekauffrau
ICH BIN JETZT SO WEIT! Über die Motivation von Auszubildenden in Gesundheits- und Pflegeberufen am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
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m Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel treffen sich täglich Menschen, um sich in Gesundheits- und Pflegeberufen aus- oder weiterzubilden. Rund 120 Schülerinnen und Schüler jährlich erleben hier ihre Ausbildung zu ‚Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen‘ oder zu ‚Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen‘. Die Plätze sind begehrt, denn die besondere Atmosphäre der Berufsfachschule am Hasseldieksdammer Weg lockt Bewerberinnen und Bewerber aus dem gesamten Bundesgebiet nach Kiel. Was macht den Reiz von Gesundheits- und Pflegeberufen aus? Wie erlernt man einen Beruf mit echten Patienten? Wie erleben Azubis ihre Ausbildung? ME2BE hat sich vor Ort umgeschaut und interessante Eindrücke gesammelt. „Menschen bilden bedeutet nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen.“ Mit diesem Zitat des antiken Dichters Aristophanes eröffnet das Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel seinen Internetauftritt und setzt damit ein klares Statement! Wer an diesem Ort einen Gesundheits- und Pflegeberuf erlernen möchte, wird eine motivierende Zeit erleben! Ist das so gemeint? „Ja, das passt gut“, bestätigt die Leiterin Britta Schmidt. „Wir möchten unsere Auszubildenden in unsere Berufe ‚mitnehmen‘, Potenziale wecken und ihre Eigenmotivation fördern. Zu Beginn der Ausbildungszeit erleben Schülerinnen und Schüler in einem achtwöchigen Einführungsblock, wie es sich anfühlt, Patienten zu pflegen und mit ihnen in ständigen, 44
körperlichen Kontakt zu kommen. Für das Hineinspüren in die Patientenrolle werden im fachpraktischen Unterricht eine Vielzahl von Übungen im Selbstversuch trainiert. Viele junge Leute verspüren zwar ein Interesse an gesundheitlichen Berufen, doch nicht jeder kann die Intimität fremder Menschen ertragen. Stimmt die Basis, entfachen wir mit praxisnahen Ausbildungsinhalten in der Theorie und einer intensiven Betreuung ihre Neugierde. Mit wachsendem Fachwissen und vielen praktischen Erfahrungen auf den Stationen stellen sie irgendwann fest: ‚Ich bin jetzt so weit! Ich möchte das, was ich gelernt habe, anwenden!‘“ Wie erleben die Schülerinnen und Schüler die Ausbildung? Was sind motivierende Erlebnisse?
Ronja Tolksdorf, 25 „Bereits in meinem Pflegepraktikum hatte ich ein motivierendes Erlebnis. Ich war ziemlich aufgeregt und hatte Respekt vor den Aufgaben. Doch das Pflegepersonal hat mich ganz behutsam an die Aufgaben und Patienten herangeführt, und am Ende des Praktikums erhielt ich nur positive Rückmeldungen, sowohl von Patienten als auch von den examinierten Kolleginnen und Kollegen. Das hat mich sehr bestärkt! Ich finde die Ausbildung großartig und stelle fest, dass dadurch meine gesamte Persönlichkeit gestärkt wird. Was ich allein an Kommunikationsfähigkeiten erlerne, hilft mir sowohl beruflich als auch privat in der Begegnung mit Menschen. Früher war ich schüchtern, heute würde ich mich als selbstbewusst beschreiben!“
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„Ich finde die Ausbildung großartig und stelle fest, dass dadurch meine gesamte Persönlichkeit gestärkt wird.“
Mandy Sack, 42 „Ich habe beruflich einiges ausprobiert, doch mit meiner jetzigen Ausbildung habe ich etwas gefunden, was mich stärker motiviert als alles bisher Dagewesene. Ich sammle unglaubliche Eindrücke und fühle mich sehr gut auf meine zukünftigen Aufgaben vorbereitet. Ein Lächeln zurückzubekommen … das Vertrauen eines Patienten zu spüren … die Dankbarkeit und Freude von Menschen zu empfangen, denen es wieder besser geht, … das sind Momente, die mich euphorisch stimmen!“
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Felix-Alexander Thölke, 34 „Es klingt vielleicht kitschig“, schmunzelt Felix, „aber es ist wirklich so: Wir erhalten am Bildungszentrum hervorragende Unterstützung und haben immer Ansprechpartner, wenn wir sie brauchen, sowohl von Mitschülern als auch von Lehrern. Meine Examensklasse besteht aus tollen Leuten. Es entwickeln sich echte Freundschaften! Ich komme ursprünglich aus dem Rettungsdienst der Bundeswehr und hatte aufgrund meines höheren Alters zunächst die Befürchtung, irgendwie isoliert zu sein. Diese Sorge war völlig unbegründet. Ich bin hier Teil einer Familie geworden.“
Annika Meinhardt, 21 „Bereits während des Bewerbungsgesprächs habe ich gemerkt, dass die Berufsentscheidung, Gesundheits- und Krankenpflegerin zu werden, richtig war. Die Ausbildung am Bildungszentrum ist sehr gut strukturiert, und man spürt täglich das ehrliche Interesse unserer Lehrerinnen und Lehrer, uns erfolgreich durch die Ausbildung zu führen. Auch die Einsätze auf den Stationen werden durch unsere Praxisanleiterinnen sehr gut unterstützt; Schritt für Schritt gewinnen wir so mehr Sicherheit!“
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Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums am Städtischen Krankenhaus Kiel.
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Als Kursleiterin in der Kinderkrankenpflege repräsentiert Lena Kannengießer stellvertretend das schulische Ausbildungsangebot. Wie erlebt sie die Auszubildenden? „Unser Konzept wird von allen positiv getragen“, meint die studierte Pflegepädagogin. „Die Auszubildenden empfinden es als Vorteil, in einem überschaubaren Umfeld zu lernen. Zum Einen ist die Zahl der Lehrkräfte und Mitarbeiter für die Auszubildenden überschaubar und zum Anderen haben wir von allen Schülerinnen und Schülern einen persönlichen Eindruck und können uns untereinander abstimmen, wer in welchem Bereich individuelle Unterstützung benötigt. Wir bilden in hochkomplexen Berufen aus, die viele soziale und kommunikative Aspekte beinhalten und in denen Auszubildende mit extremen Lebenssituationen konfrontiert werden. Die Empathie, die wir von ihnen erwarten, möchten wir selbst vorleben. Wir teilen ihnen nicht nur etwas mit, sondern hören ihnen auch zu! Wenn jemand auf mich einen niedergeschlagenen Eindruck macht, frage ich ihn, was los ist. Wir arbeiten nah an den Menschen und dürfen den Blick füreinander nicht verlieren! Das zu vermitteln, ist uns wichtig.“
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„Menschen bilden bedeutet nicht, ein Gefäß zu füllen, sondern ein Feuer zu entfachen.“
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Nächster Ausbildungsbeginn: 1. April 2019 Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss oder Erster Allgemeinbildender Schulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder eine Ausbildung in der Krankenpflegehilfe. Ein Pflegepraktikum im Altenheim oder Krankenhaus (ggf. sozialpädagogische Einrichtung für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege) wird erwünscht. Bildungszentrum Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Hasseldieksdammer Weg 30, 24116 Kiel Tel. 0431 1697-3701 bildungszentrum@krankenhaus-kiel.de www.krankenhaus-kiel.de
Lena Kannengießer, Kursleiterin in der Kinderkrankenpflege.
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MAN MUSS MENSCHEN MÖGEN! Über die spezielle Ausbildung von Notfallsanitäter/-innen beim Rettungsdienst Nordfriesland. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Frieder Dillmann
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as ist 2.000 Quadratkilometer groß, hat zehn Halligen, vier Inseln und drei Krankenhäuser? Nordfriesland! Wer arbeitet dort an zehn Standorten, beschäftigt 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fährt über 32.000 Einsätze im Jahr? Der Rettungsdienst Nordfriesland! Wer ein Mitglied dieses Teams werden will und sein Berufsleben der Notfall-Erstversorgung und somit der Rettung von Menschenleben widmen möchte, muss seit dem 1. Januar 2014 die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter bzw. zur Notfallsanitäterin absolvieren. Der Andrang ist groß, doch nicht alle Bewerberinnen und Bewerber sind für diesen Beruf geeignet. Worauf kommt es an? Wie läuft die Ausbildung ab? Und was unterscheidet den Rettungsdienst Nordfriesland von anderen Notdiensten? ME2BE hat angehende Notfallsanitäter in Nordfriesland besucht. Rettungswache Tönning. Es ist 20.30 Uhr. Ben und Jannek sind Auszubildende im zweiten Ausbildungsjahr. An diesem Abend essen sie gemeinsam Pizza und verfolgen die Fußball-WM im Fernsehen … während der Schicht! Wie das geht? Ganz einfach: Sie absolvieren die Ausbildung zum Notfallsanitäter beim Rettungsdienst Nordfriesland, haben Nachtschicht und warten – voll einsatzbereit – bis ein Notfall gemeldet wird! Wer jetzt denkt: „Cool. Entspannter Job. Da bewerbe ich mich gleich mal!“, sollte auf jeden Fall weiterlesen und sich mit einigen Details vertraut machen. Das Berufsbild Notfallsanitäter/-in ist sehr speziell und unterscheidet sich fundamental von anderen Ausbildungsberufen. 49
Berufsprofil: Notfallsanitäter/-in Jens-Peter Lindner ist Leiter des Rettungsdienstes Nordfriesland. Seit sieben Jahren lenkt er das Team der männlichen und weiblichen Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und neuerdings Notfallsanitäter im Kreis Nordfriesland. Er weiß, worauf es in dem Beruf ankommt und welche Anforderungen Bewerberinnen und Bewerber erfüllen müssen. „Ich bin kein Freund starrer Anforderungsprofile“, meint der gebürtige Friese. „Unsere Mitarbeiter kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und bringen verschiedene Kenntnisse und Fähigkeiten mit. Basisanforderungen sind: Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Menschlichkeit und Empathie. Unsere Klienten sind Menschen, die sich in teilweise extremen Notsituationen befinden. Um sie angemessen zu unterstützen und ihnen Hilfe zu leisten, bedarf es einer gewissen persönlichen Reife. Für die Verstärkung unserer Teams suchen wir deshalb Nachwuchskräfte mit einem sozialen Profil, großer Neugier, guter Fitness und einem ausgeprägten Teamgeist. Darüber hinaus müssen sie gut kommunizieren können, sowohl mit den Teampartnern als auch mit den Kranken und Patienten. Man muss Menschen mögen! Gleichzeitig müssen wir Kritik und steigenden Aggressionen von Dritten und ‚Gaffern‘ standhalten. Notfallsanitäter/-innen müssen immer die Ruhe bewahren und dürfen keine Barrieren im Kopf haben!“
„Wir sind die Ersten am Unfallort und dürfen keine Barrieren im Kopf haben!“ Wer sich für die Ausbildung bewerben möchte, muss 18 Jahre alt sein, mindestens einen guten Mittleren Schulabschluss (oder höherwertig) oder Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung besitzen, die gültige Führerscheinklasse B (alt: Klasse 3) vorweisen können sowie eine gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufs. Das Online-Bewerbungsverfahren startet zum Herbst auf rettungsdienst.nordfriesland.de mit einer persönlichen Log-In-Vergabe und führt im Erfolgsfall über ein Assessment-Center zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Im Anschluss wartet eine dreijährigen Vollzeitausbildung beim Kreis Nordfriesland, die mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen wird. Der Beruf Notfallsanitäter/-in wird zu den Gesundheitsfachberufen gezählt. 50
Jens-Peter Lindner leitet seit acht Jahren den Rettungsdienst Nordfriesland und weiß, wie man die Ruhe behält.
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„Zu merken, dass alle Abläufe gut funktionieren und du dein Wissen im Einsatzfall abrufen kannst, gibt dir einen großen Schub Selbstvertrauen!“
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RTW – Rettungstransportwagen KTW – Krankentransportwagen NEF – Noteinsatzfahrzeug ITW – Intensivtransportwagen Baby-NAW – Baby-Notarztwagen RTH – Rettungshubschrauber
„Die Ausbildung ist interessant und extrem abwechslungsreich … einfach spannend!“, schwärmt Azubi Ben Ströver, „doch das Wichtigste und gleichzeitig Schönste an unserem Beruf ist die intensive Teamarbeit und unser Zusammengehörigkeitsgefühl! Die Ausbildung selbst ist in drei Teile gegliedert. Insgesamt verbringen wir – abwechselnd in Blöcken – 1.960 Stunden im praktischen Dienst auf unserer Stammwache, 1.920 Stunden im Schulunterricht an der staatlich anerkannten Ausbildungsstätte für Notfallsanitäter/-innen sowie 720 Stunden bei diversen Krankenhauspraktika in nordfriesischen Kliniken und Krankenhäusern. Während der Praxisblöcke im ersten Ausbildunsgsjahr fahre ich als Azubi bei Einsätzen nur als ‚Dritter‘ auf dem Rettungswagen (RTW) mit. Dadurch habe ich viel Zeit, die Einsätze zu beobachten und daraus zu lernen. Die Mindestbesetzung besteht aus zwei Rettern, zusätzlich eventuell einem Notarzt sowie einem Azubi. Zur Mitte des zweiten Ausbildungsjahres, nach genau 18 Monaten, legen wir eine Zwischenprüfung ab. Wer sie besteht, darf als ‚Zweiter‘ auf Rettungsfahrten eingesetzt werden. In der Regel übernehmen die ‚Zweiten‘ den Fahrer-Job und steuern den RTW oder KTW oft auch mit Blaulicht und Martinshorn an den Einsatzort. Schritt für Schritt lernen wir auf diesem Weg, mehr Verantwortung zu übernehmen.“ Auch Jannek Hansen hat die Zwischenprüfung vor Kurzem geschafft. „Das erste Mal als ‚Zweiter‘ mitzufahren“, erinnert sich der 20-jährige Tönninger, „war ein besonderer Moment. Plötzlich war ich für das Fahrzeug und die Fahrt verantwortlich und musste während des gesamten Einsatzes Entscheidungen treffen. Dann zu merken, dass alle Abläufe gut funktionieren und du dein Wissen im Einsatzfall abrufen kannst, gibt dir einen großen Schub Selbstvertrauen. Das Team hilft dir dabei in jeder Sekunde!“ Ob als zweiter oder dritter Teampartner … Notfallsanitäter sind am Einsatzort oft die ersten! Für diesen wichtigen Beruf bietet
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WICHTIGE VOKABELN
der Rettungsdienst Nordfriesland jedes Jahr mehrere Ausbildungsplätze an. Wer seine Ausbildung antritt, wird auf der Stammwache in Husum, St. Peter-Ording, Tönning, Garding, Niebüll oder Högel eingesetzt. Dann beginnt eine abwechslungsreiche Ausbildungszeit in einem lebenswichtigen Gesundheitsberuf. Die Besonderheiten des Arbeitgebers fasst Rettungsdienstleiter Lindner zusammen: „Wir sind einer der wenigen kommunalen Rettungsdienste Schleswig-Holsteins und haben mit den Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm, aber auch mit dem touristenstarken Ort St. Peter-Ording, ein sehr spezielles Einsatzumfeld. Neben der besonderen Topographie bieten wir unseren Auszubildenden eine hohe Ausbildungsqualität, modernste Fahrzeuge und Einsatzausrüstungen, außerdem hervorragende Beschäftigungschancen. Wer seine Ausbildung gut abschließt, hat beste Möglichkeiten, ins Team übernommen zu werden.“
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Ausbildungsprofil: Viel Schule, viel Praxis!
Der Rettungsdienst Nordfriesland bietet folgende Ausbildung an: - Notfallsanitäter/-in Kreis Nordfriesland Marktstr. 6 25813 Husum T. (04841) 67-659 info@nordfriesland.de www.rettungsdienst.nordfriesland.de
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Was kannst du? Pflegeprofi, Lebensretter, Zahlenfreund – zeige was du kannst und bewerbe dich um eine Ausbildungsstelle an den Westküstenkliniken. Entdecke unsere 12 Ausbildungsberufe auf:
www.wir-können-karriere.de
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ENERGIEGELADEN IN DIE ZUKUNFT Vielseitige Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken TEXT Schleswiger Stadtwerke | FOTOS Henrik Matzen
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Die Auszubildenden bei den Schleswiger Stadtwerken lernen von Beginn an im Team und selbständig zu arbeiten. Projekte wie die Organisation des „Ferienspaßes“, zwei Aktionstage für Schleswiger Ferienkinder, werden eigenverantwortlich von ihnen geplant und durchgeführt. Und auch bei der Durchführung der IHK - Lehrstellenrallye oder der Ausbildungsmesse „nordjob“ sind
die Kreativität und das Teamwork der jungen Mitarbeiter gefragt. Wer sich für eine Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken interessiert, hat die Möglichkeit, vorab ein Praktikum zu absolvieren. Fragen dazu beantwortet das Personalmanagement. Hier werden auch gern die Bewerbungen entgegengenommen.
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Jede Menge zu tun also bei den Stadtwerken! Und damit das alles gut läuft, beschäftigt das Unternehmen 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende in vier Ausbildungsberufen. Um einen Überblick über das Unternehmen zu bekommen, schnuppern zu Beginn alle Auszubildenden in die unterschiedlichen Bereiche hinein. Später gestalten sie den internen Unterricht, in dem sie den anderen Azubis die Aufgaben aus ihrem Ausbildungsberuf näher bringen. „Für mich ist es spannend, über
den Tellerrand zu schauen“ sagt Cecilia A. Nitsch, angehende Industriekauffrau. „In der Buchhaltung sehe ich zum Beispiel die Rechnungen aus dem Fjordarium oder aus dem Klärwerk. Da ich selbst eine kurze Zeit dort war, kann ich jetzt auch inhaltlich etwas damit anfangen.“ Nils Jacobsen, im 1. Ausbildungsjahr zum Elektroniker, findet es gut, dass viele aktuelle Themen bei den Stadtwerken bearbeitet werden: „Vor allem Elektromobilität interessiert mich. Wir haben Elektroautos in unserem Fuhrpark und wir installieren Ladesäulen in Schleswig und in der Region. Hier gibt es für uns Elektroniker immer etwas zu tun.“ „Ich finde den Ausbau des Glasfasernetzes spannend“, sagt Florian Surberg, ebenfalls im 1. Ausbildungsjahr zum Industriekaufmann. „Dass sich die Stadtwerke um das Telekommunikationsnetz kümmern, hätte ich bis vor kurzem nicht gedacht. Wir haben wirklich ein vielfältiges Aufgabenfeld hier, das wird nie langweilig.“
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er seine Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken macht, übernimmt Verantwortung für Schleswig und die Region. Denn als Energiedienstleister sorgen die Stadtwerke dafür, dass die Kunden zuverlässig mit Strom, Erdgas, Wärme und Wasser versorgt werden. Aber mehr noch: sie klären das Abwasser aus der ganzen Region, kümmern sich darum, dass Grünflächen und Spielplätze in der Stadt gepflegt werden, dass die Straßen und Gehwege im Sommer sauber und im Winter schnee- und eisfrei sind und dass die öffentlichen Papierkörbe geleert werden. Außerdem betreiben die Stadtwerke einen Sportboothafen und einen Wohnmobilstellplatz. Und mit dem Fjordarium - Sportbad und Sauna halten sie ein wichtiges Sport- und Freizeitangebot in der Stadt bereit.
Die Schleswiger Stadtwerke bieten folgende Ausbildungen an: Industriekauffrau/ -mann Elektroniker/-in für Betriebstechnik Fachkraft für Abwassertechnik Fachangestelle/-r für Bäderbetriebe Schleswiger Stadtwerke GmbH Personalmanagement Werkstraße 1 24837 Schleswig Tel. 04621 801 130 www.schleswiger-stadtwerke.de www.facebook.com/schleswiger.stadtwerke
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„Nach vier Wochen Ausbildung muss ich sagen: Ich bin total zufrieden!“
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AUSBILDUNG, DIE BEGEISTERT! Über den Ausbildungsbeginn beim Abwasser-Zweckverband Südholstein TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Michael Ruff
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Neben der Verantwortung gegenüber den Bürgern und dem nachhaltigen Umgang mit der Natur, betont das Leitbild des AZV Südholstein die fachliche und persönliche Entwicklung aller Mitarbeiter sowie die Stärkung von Teamgeist, Eigeninitiative und Kreativität. Dass diese Werte in ihrem Ausbildungsbetrieb gelebt werden, erfuhren Inken und Dario auch auf einer Azubi-Ausfahrt in der zweiten Woche. „Auf unserem
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„Ich habe mich für die Ausbildung zum Industriemechaniker entschieden“, berichtet Dario. „Nach vier Wochen muss ich sagen: Ich bin total zufrieden! Schon der erste Tag war interessant. Alle neuen Auszubildenden erhielten eine ausführliche Sicherheitseinweisung sowie eine Werksbesichtigung im Klärwerk Hetlingen. Im Anschluss erfolgte die Einkleidung. Dort bekamen die Azubis der technischen
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Verantwortung, Teamgeist, hohe Zufriedenheit
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Gute Betreuung, hohe Motivation
Der Anfang ist gemacht. Gute Voraussetzungen für die neuen Auszubildenden des AZV Südholstein, sich in ihrem Arbeitsumfeld wohlzufühlen, die verantwortungsvollen Berufe zu erlernen und als zukünftige Fachkräfte beim AZV Südholstein heranzuwachsen.
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Auch Inkens Ausbildung begann am 1. August. Sie absolviert eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik. „Was mir in der ersten Ausbildungswoche besonders positiv auffiel“, erzählt sie, „war, dass mir sofort interessante Aufgaben übertragen wurden. Zunächst habe ich mich mit dem Bau einfacher Aus- und Wechselschaltungen beschäftigt, einen Tag später durfte ich bereits Kollegen auf ihren Außeneinsätzen an einer Dosieranlage begleiten. Nach der Schulzeit wollte ich nicht studieren, sondern handwerklich arbeiten und verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen – genau das wird mir hier angeboten, deshalb bin ich von der Ausbildung bisher wirklich begeistert!“
zweitägigen Ausflug an die Ostsee haben wir uns richtig kennengelernt!“, erzählt Inken. „Wir haben ein Aquarium in Timmendorfer Strand besucht, sind Wasserski gefahren und haben das Klärwerk in Neustadt besichtigt. Klar, alle Programmpunkte hatten etwas mit Wasser zu tun! Übernachtet haben wir dann im Jugendcamp Scharbeutz. Das waren fantastische Tage, die unser Gemeinschaftsgefühl sehr gefördert haben!“
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Der AZV Südholstein betreibt mit rund 250 Beschäftigten das Klärwerk Hetlingen, Kanalnetze mit einer Länge von insgesamt fast 700 Kilometern sowie Kläranlagen in Glückstadt, Lentföhrden und auf der Insel Helgoland. Kernaufgabe ist die sichere Abwasserentsorgung von circa 480.000 Menschen im rund 800 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet. Um die tägliche, umweltgerechte Entsorgung der Abwässer sicherzustellen, hat das Unternehmen einen hohen Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bildet in fünf Ausbildungsberufen aus: Fachkraft für Abwassertechnik, Industriemechaniker/-in, Elektroniker/-in, Fachkraft für Lagerlogistik und Kaufleute für Büromanagement. Fünf verantwortungsvolle Ausbildungsberufe, die Konzentration und Motivation erfordern.
Berufe ihre Sicherheitsschuhe, feuerfeste Arbeitshose und -jacke sowie eine Schutzbrille, Handschuhe und einen Helm. Von dort aus steuerte jeder seinen Fachbereich an – in meinem Fall die Gruppe ‚Maschinentechnik‘ – und wurde von den Fachkolleginnen und -kollegen begrüßt. Besonders hilfreich war auch eine Begrüßungsmappe, die von ehemaligen Auszubildenden in einem Azubi-Projekt zusammengestellt wurde und alle Informationen enthält, die man zum Ausbildungsstart braucht!“
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er eine Ausbildung beginnt, hofft auf einen guten Start, denn aller Anfang ist bekanntlich schwer! Wie werde ich aufgenommen? Welche Aufgaben erwarten mich? Wird mir die Ausbildung gefallen? Damit Auszubildende sich von Anfang an mitgenommen fühlen, empfängt der Abwasser-Zweckverband Südholstein (AZV) seine Nachwuchskräfte mit einem ‚Kennenlern-Programm‘, das für gute Integration sorgt!
Der AZV Südholstein bietet folgende Ausbildungen an: Fachkraft für Abwassertechnik Elektroniker/-in für Betriebstechnik Industriemechaniker/-in (Instandhaltung) Fachkraft für Lagerlogistik Kauffrau/-mann für Büromanagement AZV Südholstein Am Heuhafen 2 25491 Hetlingen Tel. +49(0) – 4103/964-0 personal@azv.sh www.azv.sh
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DU FÜR DANISCO FRISCHE AUSBILDUNGSPLÄTZE MIT GESCHMACK
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GEMEINSAM DIE ERFOLGSGESCHICHTE WEITERFÜHREN Krones – ein internationaler Konzern mit bayerischen Wurzeln TEXT & FOTOS Krones
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Flensburg ist für Krones die Stadt der Superlative: Hier befindet sich nicht nur der nördlichste Produktionsstandort, hier werden auch die größten Maschinen produziert, die Krones im Angebot hat: Über 500 Mitarbeiter aus den Sparten Reinigungs-, Pasteur- und Produktbehandlungstechnik entwickeln und fertigen die mitunter haushohen Flaschenreinigungsanlagen, Pasteure, Kastenwascher und Dampftunnel. Außerdem befindet sich hier das PETRecycling-Technikum, in dem RecyclingTechnologien entwickelt und getestet werden, sowie die PET-Recyclinganlagen gebaut werden. Neben einer erstklassigen Ausbildung bietet Krones viele spannende Möglichkeiten für die weitere Entwicklung. Kein Wunder, dass sich jedes Jahr über 100 Jugendliche für Krones entscheiden.
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Flensburg – das Größte was Krones zu bieten hat
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Doch was macht Krones? Krones plant, entwickelt und fertigt Maschinen und komplette Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik. Informationstechnologie, Fabrikplanung sowie zahlreiche Produkte der Krones Tochtergesellschaften, wie beispielsweise Intralogistik und Ventilproduktion, ergänzen das Krones Produktportfolio. Wie Krones
das schafft? Weltweit sind über 16.000 Mitarbeiter in fünf deutschen Werken und an über 90 Standorten am Erfolg des Unternehmens beteiligt.
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ur wenige kennen den Maschinenbauer mit Hauptsitz in Neutraubling, denn das Unternehmen taucht nicht als Markenname in Supermarktregalen auf. Zumindest nicht direkt, denn täglich werden Millionen von Flaschen, Dosen und Formbehältern mit Krones Anlagen „verarbeitet“, vor allem in Brauereien, der Softdrink-Branche sowie bei Wein-, Sektund Spirituosenherstellern, aber auch in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der chemischen, pharmazeutischen und kosmetischen Industrie. Egal ob in Deutschland oder auf fast 5.000m Höhe in Tibet – nur auf dem Südpol ist Krones nicht vertreten. Aber da gibt es auch noch keinen Abfüller.
Nach der Schule in den Beruf – aber richtig! Du suchst eine Ausbildungsstelle mit Perspektive und mit attraktiver Entlohnung, kostenloser Arbeitskleidung, Fahrgeldzuschuss und einer günstigen Betriebskrankenkasse? Oder du möchtest in den Ferien den Arbeitsalltag eines Weltmarktführers kennenlernen? Sieh dich mal auf der Website um, es gibt viel zu entdecken: www.krones.com/de/karriere/schueler.php
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SCHÖNES MILCHLEBEN! Die Osterhusumer Meierei Witzwort eG bietet die Ausbildung in zwei faszinierenden, milchwirtschaftlichen Trendberufen an. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
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Ausbildungsleiter Lutz Kastka ist zufrieden mit den Bewerberzahlen und den Leistungen seiner Azubis. „Zurzeit können wir unsere Ausbildungsplätze gut besetzen“, stellt der gelernte Molkereifachmann fest. Wir merken, dass sich der Bekanntheitsgrad der Berufe ‚Milchtechnologe‘ und Milchwirtschaftlicher Laborant‘ in den letzten Jahren erhöht hat.
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Der Aufgabenbereich von Milchtechnologinnen und Milchtechnologen ist vielseitig. In ihrer Ausbildung bei der Osterhusumer Meierei lernen sie, Milch zu verschiedenen Produkten zu verarbeiten, Produktionsprozesse zu überwachen, Maschinen zu bedienen sowie Hygienekontrollen durchzuführen. Ein typisches Beispiel aus dem Arbeitsalltag: Im Maschinenraum lernt die Auszubildende Miriam die richtigen Mengen- und Mischverhältnisse von Milch, Eiweißpulver sowie weiteren Zutaten und bereitet die Anlage für den Pasteurisierungsprozess vor. „Ich bin täglich mit
Damit alle Milchprodukte die Molkerei in einwandfreier Qualität verlassen, werden sie in jedem Produktionsschritt von Milchwirtschaftlichen Laborantinnen und Laboranten mit Hilfe von chemischen, physikalischen, mikrobiologischen und sensorischen Untersuchungen überwacht. Ihre Arbeit unerliegt strengen Hygienevorschriften. Auch Schutzbrille und Handschuhe gehören zur Arbeitskleidung. Im Mittelpunkt steht die permanente Analyse von Proben. Im Labor scannt die Auszubildende Fenja zum Beispiel eine Probe der angelieferten Rohmilch und bestimmt pH-Wert, Eiweiß- und Fettgehalt. Es werden Keimzahlen ermittelt, Schimmelpilze nachgewiesen und geprüft, ob die Milch eventuell Spuren von Antibiotika enthält. Für die Qualität von Milcherzeugnissen müssen viele Grenzwerte und Richtlinien genauestens eingehalten und dokumentiert werden. „Unsere Arbeit liegt in der Schnittmenge zwischen Naturwissenschaft und Lebensmitteltechnik“, beschreibt die 23-jährige Oldensworterin ihren Beruf. „Neben der Laborarbeit verkosten wir auch die Produkte. Ich muss unsere Erzeugnisse, riechen, schmecken und optisch prüfen. Das ist eine spannende Sache und erfordert Konzentration sowie die Fähigkeit, mehrere Vorgänge gleichzeitig zu bearbeiten und im Kopf zu behalten.“
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Milchtechnologie – Spannende Kombi aus Technik und Lebensmittelhandwerk
Milchwirtschaftliche Laborarbeit – Chemie, Physik und Sensorik
Es bewerben sich viele Schülerinnen und Schüler mit dem Mittleren Schulabschluss und Abitur bei uns. Wir möchten aber betonen, dass wir auch sehr gern Absolventen ausbilden, die den Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss besitzen. In unseren Praktika und Bewerbungsgesprächen achten wir weniger auf Bestnoten, sondern möchten vor allem junge Leute ausbilden, die zu unserem Team passen, uns auch nach der Ausbildung am Standort erhalten bleiben, vielleicht den Techniker- oder Meistertitel anstreben und hier im Unternehmen Karriere machen. Die Chancen dazu sind hervorragend, denn wir haben in den letzten Jahren in unserem Werk viel investiert. Noch 2018 werden wir eine zweite Produktionsanlage vollständig in Betrieb nehmen und unsere Verabeitungsmenge deutlich steigern. Bei uns gibt es viel zu tun!“
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Die schleswig-holsteinische Milchwirtschaft boomt. Knapp 4.000 Milcherzeuger produzieren jährlich 3 Milliarden Kilogramm Milch, mehr als 8 Millionen Kilogramm täglich. Mit einer Verarbeitungsmenge von täglich rund 420.000 Litern Milch gehört die Osterhusumer Meierei zu einer der wichtigsten Molkereien des Landes und setzt deshalb konsequent auf die Ausbildung von Nachwuchs zur Sicherung des eigenen Fachkräftebedarfs. „So lange Milch getrunken wird“, meint Betriebsleiter Lutz Kastka schmunzelnd, „sind unsere Jobs sicher!“ Also auf ewig! Denn wer will schon auf Milch, Sahne oder Joghurt verzichten? Was ist das Besondere an den Ausbildungsberufen, und welche Perspektiven ergeben sich nach der Ausbildung?
der Herstellung unserer Milchprodukte beschäftigt“, erklärt die 17-Jährige, „und genieße die Kombination von Handwerk und Technik. Im Verlauf der Ausbildung lerne ich alle Abteilungen des Unternehmens kennen: Milchannahme, Labor, Produktion und Abfüllung.
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enschen lieben Milchprodukte. Sie schmecken gut und liefern wichtige Nährstoffe. Vielleicht spielt auch die weiße Farbe der Milch eine Rolle für das positive Image. Weiß gilt als Symbol für Frische und Reinheit. Was auch immer die Faszination ausmacht – sie überträgt sich zunehmend auf junge Leute, die vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen. Ein Beleg dafür: Jedes Jahr entscheiden sich jeweils 60 Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein für die Ausbildung zu Milchtechnologen und Milchwirtschaftlichen Laboranten. Tendenz steigend. Ein Unternehmen, das beide Ausbildungen anbietet, ist die Osterhusumer Meierei eG in Witzwort.
Die Osterhusumer Meierei bietet folgende Ausbildungen an: - Milchtechnologe / Milchtechnologin - Milchwirtschaftliche Laboranten / Laborantinnen Osterhusumer Meierei Witzwort eG Süden 11 25889 Witzwort T. 04864 / 100-430 info@ohmw.de www.osterhusumer.de
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„Ich darf nicht nur zuschauen, sondern lerne, selbständig zu arbeiten!“
Zwei, die ins Milchhandwerk streben: Miriam (oben rechts) genießt die Ausbildung zur Milchtechnologin. Fenja (links) absolviert die Ausbildung zur Milchwirtschaftlichen Laborantin.
„So lange Milch getrunken wird, sind unsere Jobs sicher!“
Betriebsleiter Lutz Kastka
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DMK – DIE MILCH-UND-KÄSEKÖNNER Hohe Ausbildungsqualität bei der DMK – Deutsches Milchkontor GmbH TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
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ilch, Käse, Joghurt, Quark, Sahne, Butter – Milchprodukte gehören zu den beliebtesten Lebensmitteln. Um die deutschen Einkaufsregale täglich mit frischen Produkten zu füllen, arbeiten rund 160 Großmolkereien mit mehr als 35.000 Beschäftigten an der industriellen Milchverarbeitung. Das bundesweit größte Genossenschaftsunternehmen ist die DMK – Deutsches Milchkontor GmbH. An 25 Standorten in Deutschland und den Niederlanden verarbeiten rund 7.700 Mitarbeiter jährlich circa 8 Milliarden Kilogramm Milch zu Milchprodukten von höchster Qualität. Für die Herstellung der köstlichen Produkte sind vor allem Milchwirtschaftliche Laboranten und Laborantinnen sowie Milchtechnologen und –technologinnen verantwortlich. Beide Berufe werden von DMK in Schleswig-Holstein ausgebildet – an den Standorten Hohenwestedt und Nordhackstedt. Mit Milch fängt das Leben an! Sie ist die erste Nahrung für alle Menschen und Säugetiere. Ihr Zauber liegt in der Zusammensetzung: hochwertiges Eiweiß, Milchfett, Milchzucker, Mineralstoffe und Vitamine. Mit angelieferter Milch fangen auch die Tätigkeiten in milchverarbeitenden Betrieben an, also in Molkereien und Käsereien.
Erst messen, dann analysieren – konzentrierte Laborarbeit Zunächst wird die Rohmilch von Milchwirtschaftlichen Laboranten auf ihre chemische und bakterielle Zusammensetzung überprüft. Erst wenn alle Werte mit den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten übereinstimmen, darf die Milch angenommen und weiterverarbeitet werden. Auch alle weiteren Produktionsschritte werden von chemischen Analysen begleitet. Auszubildende Rikke Christiansen ist von der Ausbildung der DMK begeistert. „Mir gefällt die Mischung aus selbständiger Arbeit 62
und Teamwork. Bereits nach einer zweiwöchigen Einarbeitungsphase wurde mir die Verantwortung übertragen, Rohmilchproben selbständig zu ziehen. Sowohl auf den Rundgängen als auch im Labor erhalte ich vielseitige Aufgaben, habe aber auch genügend Zeit und Unterstützung, alle Vorgänge vernünftig zu lernen. Für Schülerinnen und Schüler, die sich für Naturwissenschaften interessieren, insbesondere für Mathe und Chemie, aber auch nicht ausschließlich am Labortisch sitzen möchten, ist die Ausbildung bei DMK ideal!“
Einrichten, befüllen, reinigen – technische Produktionsarbeit Um von der Rohmilch zur Trinkmilch, zum Joghurt oder zum Käse zu gelangen, bedarf es technisch anspruchsvoller
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„Die Ausbildungsqualität bei DMK – das kann man wirklich sagen – ist auf einem sehr hohen Niveau“, erklärt der gebürtige
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Einer der Ausbildungsleiter am Standort Nordhackstedt ist Lars Bjerringgaard. Er selbst absolvierte von 1994 bis 1996 die Ausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laboranten bei DMK und übernahm 2006 die Laborleitung. Was sind besondere Merkmale der Ausbildung bei DMK an den Standorten Nordhackstedt und Hohenwestetdt?
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Auf höchstem Niveau – Ausbildung bei DMK
Flensburger. „Unsere Auszubildenden durchlaufen alle Abteilungen der jeweiligen Standorte, lernen ihre theoretischen Grundlagen in fünfwöchigen Berufsschulblöcken in Malente und erhalten, ebenfalls dort, in einer eigenen Lehrmolkerei Einblicke in die Herstellung verschiedenster Milchprodukte. Darüber hinaus besuchen wir während der Ausbildung auswärtige Unternehmen und Forschungsinstitute, um die Produktion und Analysen derjenigen Produkte kennenzulernen, die an unseren Standorten nicht hergestellt werden. Somit gewährleisten wir eine breit gefächerte Ausbildung, die anschließend eine exzellente Grundlage für eine Weiterbeschäftigung darstellt. Als Großkonzern bietet DMK seinen Azubis darüber hinaus eine sehr attraktive Ausbildungsvergütung, die Übernahme von Fahrtund Unterkunftskosten zur Berufsschulzeit sowie einen Bücherzuschuss für Lernmaterialien. Nicht zuletzt legen wir besonderen Wert auf Teamarbeit, einen respektvollen Umgang miteinander sowie auf den Aspekt Weiterbildung. Wir möchten unsere Auszubildenden motivieren, auch nach der Ausbildung bei uns zu bleiben. Im letzten Jahr wurden bundesweit 50 von 54 Auszubildenden von DMK übernommen; für uns ein gutes Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind!“
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Produktionsvorgänge, die von Milchtechnologen ausgeführt werden. Ihre vielseitigen Aufgaben: Einrichtung und Vorbereitung von Leitungen und Anlagensystemen, Anmischung der Rohstoffe, Befüllung der Anlagen, Überwachung der Produktion sowie die Reinigung der Anlagen und Bereiche. Auszubildender Felix Mölck schätzt die technisch anspruchsvolle Arbeit von Michtechnologen. „An unserem Standort in Nordhackstedt produzieren wir Schnittkäse und Mozzarrella. Mich beeindrucken besonders die modernen Anlagensysteme von DMK. Dadurch erhalte ich eine Ausbildung auf technisch höchstem Niveau!“
Die DMK Deutsches Milchkontor GmbH bietet folgende Ausbildungen an: Milchtechnologe / Milchtechnologin Milchwirtschaftlicher/-r Laborant/-in Elektroniker/-in für Betriebstechnik (nach Bedarf) Mechatroniker/-in (nur am Standort Hohenwestedt) Standort Nordhackstedt Hasselbeker Ring 1 24980 Nordhackstedt T. 04639 / 9506-0 Standort Hohenwestedt Itzehoer Straße 54 24594 Hohenwestedt T. 04871 / 28-0 info@dmk.de www.dmk.de
DEIN WEG BEI EDEKA!
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ie EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH ist eines der führenden Lebensmittelunternehmen Norddeutschlands und hat seinen Hauptsitz in Neumünster. Mit rund 1.400 Azubis gehört EDEKA Nord zu den größten Ausbildungsbetrieben der Region. Mitverantwortlich für die Nachwuchsförderung ist Stefan Saal. Für die JOBAKTIV gibt er vorab wichtige Ausbildunsgtipps. Wie viele Ausbildungsberufe bietet EDEKA Nord an? Wir bieten mehr als 20 verschiedene Ausbildungen an. Die Bandbreite ist riesig und reicht von Handwerksberufen, wie Fleischer/-in, über kaufmännische Berufe, wie Fachverkäufer/-in, IT-Berufen, wie Fachinformatiker/-in bis hin zu gestalterischen Berufen, wie Mediengestalter/-in. Wie finde ich heraus, welche Ausbildung die Richtige für mich ist? Am besten durch Ausprobieren! Rund 50 Prozent unserer Auszubildenden kennen uns
bereits aus einem Praktikum, einer Aushilfstätigkeit oder durch einen Ferienjob. Auf diese Weise haben viele spätere Bewerberinnen und Bewerber erste Einblicke in ihre Ausbildungsberufe bei uns gewonnen. Was ist das Besondere an einer Ausbildung bei EDEKA Nord? Das riesigie Ausbildungsangebot – für sämtliche Schulabschlüsse – ist natürlich etwas Besonderes. Doch auch unsere intensive Ausbildungsbetreuung und die vielfältigen Möglichkeiten der Weiterbildung, können sich sehen lassen. Wir bieten unseren Auszubildenden zum Beispiel Warenkunde-Seminare an und vermitteln ihnen betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Außerdem gibt es interne Wettbewerbe, wie den „Mega- Azubi“, sowie weitere Ausbildungsprojekte.
starten und mit Anfang 30 seinen eigenen EDEKA-Markt eröffnen. Bei der Auswahl unserer Auszubildenden achten wir mehr auf Motivation als auf Schulabschlussnoten. Wer Interesse und Einsatz zeigt, kann bei uns eine tolle Karriere machen!
Welche Chancen bieten sich nach der Ausbildung? Wir bieten deutlich bessere Aufstiegschancen als viele andere Branchen. Theoretisch kann man bei uns mit einer Ausbildung
EDEKA Handelsgesellschaft Nord mbH Gadelander Straße 120 24539 Neumünster T. 04321 - 970 615 ausbildung@edeka-nord.de www.ausbildung.edeka.de
Karrierechancen
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Fachs
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Willkommen im Superausbildungsmarkt:
ausbildung.edeka.de
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IMPRESSUM ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL ist ein Produkt der BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GmbH Von-Kurtzrock-Ring 16 22391 Hamburg Telefon 040 - 99 99 66 08 Geschäftsführer Axel von Kortzfleisch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Christian Dorbandt, Vanessa Strehlow presse@me2be.de Schul- und Messebetreuung Mirja Wilde schule@me2be.de Chefredaktion (V.i.S.d.P.) Katharina Grzeca katharina.grzeca@me2be.de Chefin vom Dienst Katharina Grzeca Textredaktion Christian Dorbandt, Joachim Welding, Katharina Grzeca, Jana Limbers, Sabrina Meyn, Elena Kruse Lektorat Erhard Mich
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Onlineredaktion Jana Limbers, Sabrina Meyn, Christian Dorbandt, Elena Kruse, Lina Kerzmann hello@me2b2.de
1. Auflage
Social Media Merle Jurzig, Vanessa Strehlow, Jana Limbers, Elena Kruse hello@me2be.de
Druck VDD AG 09603 Großschirma
Art Direction Katharina Grzeca, Merle Jurzig Foto Sebastian Weimar, Eric Genzken, Frieder Dillmann, Michael Ruff, Christian Brandes, Jana Limbers, Merle Jurzig, Moritz Wellmann, Schleswiger Stadtwerke GmbH, Henrik Matzen, Wirtschaftsministerium SH, Yacht Club St. Peter-Ording, Krones, Tourismus-Zentrale St. Peter-Ording, Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, Lightnic Photography Nicole Riederer, Paul Ripke, Benedikt Schnermann, Sören Lappoehn, www.ostsee-schleswig-holstein. de / Thies Rätzke, Shutterstock Illustration Ibou Gueye Coverfoto Shutterstock
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ME2BE Bestellservice Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten Telefon 040 - 99 99 66 08 hello@me2be.de © 2018 für alle Beiträge der BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GMBH ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL wird kostenlos an Schulen verteilt. Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage.
Jobtionary Job|tionary [ˈʤɒbʃəneri] n, Verzeichnis beruflicher Tätigkeiten verschiedenster Branchen. Im J. erzählen ganz normale Menschen über ihren Arbeitsalltag.
Tourismus Wie es ist, Tourist/-in zu sein, wissen wir alle selbst. Wie die Branche dahinter aussieht, nicht so sehr. Tourismus ist vielfältig: Verwaltung, Gastronomie, Handwerk, Gesundheit, draußen, drinnen, mit oder ohne Kontakt zu Gästen. Um für euch die frische Brise des Fremdenverkehrs zu schnuppern, haben wir zwei Köchen über die Schulter geschaut und den Beruf der Flechtwerkgestalter/-innen genau unter die Lupe genommen. Erfahrt, welcher Arbeitsbereich zu euch passt, welche Ausbildungen das Berufsbildungszentrum für Tourismus und Gastronomie anbietet und wer nach Auszubildenden sucht.
Paradies für Fischköppe und Glückspilze
„Menschen glücklich machen“
Tourismus muss um Fachkräfte werben
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Koch-Kunst statt Uni-Frust
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Aloha from SPO
ASTOR – 3 Abschlüsse in 33 Monaten Seite 90
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TEXT Joachim Welding | FOTO Jana Limbers, www.ostsee-schleswig-holstein.de / Thies Rätzke , shutterstock
Paradies für Fischköppe und Glückspilze Der „echte Norden“ boomt als Urlaubsland – und macht die Schleswig-Holsteiner zu den glücklichsten Deutschen Na gut, so heiß wie 2018 muss es nicht immer werden. Aber „Sonne satt“ hat im Urlaubsland Schleswig-Holstein eine wunderbare „Nebenwirkung“: Die Touristen kommen in Scharen, an Nord- und Ostsee sind die Hotels und Ferienwohnungen komplett ausgebucht! Arbeiten, wo andere Urlaub machen, heißt: Es gibt viel zu tun. Aber auch: Schüler haben gute Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz. Ach ja, wer es noch nicht wusste – der „echte Norden“ macht glücklich!
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Gleich fünf Mal in Folge stehen die Nordlichter auf dem Treppchen ganz oben: Die glücklichsten Menschen Deutschlands leben in Schleswig-Holstein! Das haben Forscher für den „Glücksatlas 2017“ herausgefunden. Der „echte Norden“ – so lautet der Werbespruch für Schleswig-Holstein – belegt den ersten Platz zum fünften Mal in Folge. Die Fischköppe, wie sich die Schleswig-Holsteiner ja gerne selbst nennen, erreichten in den Umfragen eine Zufriedenheitsquote von 7,43, gemessen auf einer Skala von 0 bis 10.
Nordlichter sind Glückspilze So kommt es, dass wir hier oben den Dänen ganz dicht auf den Fersen sind, die als das glücklichste Volk der Welt gelten. Und warum ist das wohl so? Bettina Bunge von der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein hat eine Erklärung: „Es sind unsere einmaligen Naturschätze, unsere historischen Städte und die Menschen mit ihrer nordisch-gelassenen Art, die unser Land wieder auf Platz eins gehoben haben.“ Kurz gesagt: Wir leben eben da, wo alle anderen am liebsten in den Ferien hinfahren. Klar, dass es hier am schönsten sein muss. Seit Jahren schon drängt es immer mehr Familien, Best Ager, Gutverdiener und junge Wassersportfans ins 70
Land zwischen Nord- und Ostsee. 29,9 Millionen Übernachtungen zählte die Branche 2017, und in diesem Jahr wird die magische Marke von 30 Millionen ganz sicher geknackt. Wesentlich mehr Tagesgäste statten den Stränden am Weltnaturerbe Wattenmeer, der beliebten Hansestadt Lübeck oder der Landeshauptstadt Kiel einen Besuch ab: 146 Millionen Besucher kamen auf einen Kurztrip zu uns. Weil die Urlauber gerne viel Geld ausgeben, setzten die Tourismus-Betriebe 2017 rund 9,5 Milliarden Euro um. Davon profitieren nicht nur Hotels, Campingplätze oder Ferienhausvermieter: Der Einzelhandel – also Supermärkte, Souvenirläden oder Tankstellen – zählt ebenfalls zu den Gewinnern. Auch die vielen Freizeit- und Kultureinrichtungen wie das Multimar Wattforum in Tönning, die Phänomenta in Flensburg oder der Hansa Park an der Lübecker Bucht verbuchen Rekordeinnahmen.
Ausbilden, wo andere Urlaub machen Wo viel Geld verdient wird, gibt es viele Jobs und das heißt auch: Azubis gesucht! Eine Vielzahl von Ausbildungsberufen steht jungen Leuten im Tourismus in Nordfriesland und den anderen Regionen an Nord- und Ostsee offen: Dazu gehören Kaufleute für Tourismus und Freizeit, Fachangestellte für Bäderbetriebe ebenso wie Assistenten im Tourismusmanagement, Sportund Fitnesskaufleute oder Hotelfachleute. Wer das Abi oder die Fachhochschulreife in der Tasche hat, kann an der FH Westküste in Heide Internationales Tourismusmanagement als Bachelor- und Master-Studiengang studieren. Dann locken später verantwortungsvolle Positionen in größeren Hotels, bei Reiseveranstaltern, Fremdenverkehrsverbänden, aber auch bei Fluggesellschaften oder Kreuzfahrtunternehmen. Schwerpunkte sind zum Beispiel Hotelmanagement, Marketing, Personalmanagement, Digitalisierung im Tourismus sowie Controlling. Weder ums Geldverdienen noch um die Ausbildung geht es, wenn Urlauber erzählen, was sie am hohen Norden besonders mögen: Zum Nulltarif gibt’s Urlaubsatmosphäre, Möwengeschrei und salzige Luft. Nicht zufällig besitzt das Land zwischen Nord- und Ostsee mit der einzigartigen Lage und seiner Weltoffenheit jedes Jahr aufs Neue eine enorme Anziehungskraft für die Gäste aus dem In- und Ausland. Auch wer hier heimisch geworden ist, kann sich dem maritim geprägten Lebensgefühl kaum entziehen.
Salzige Luft und Strände ohne Ende Weil es sich in Schleswig-Holstein so gut leben lässt, zieht es immer mehr Menschen in den Norden – darunter viele junge, meist gut ausgebildete Frauen und Männer mit ihren Familien. Schleswig-Holstein gehört
zu den wenigen Regionen in Westeuropa, deren Bevölkerungszahl stetig wächst – jedes Jahr um mehr als 5000 Menschen. Unter ihnen sind überdurchschnittlich viele, die unter 18 und über 30 Jahre alt sind. Und warum bleiben sie? Da wären wir wieder beim Glücksatlas und den Nordlichtern.
„Wir leben eben da, wo alle anderen am liebsten in den Ferien hinfahren.“ Denn dieses Bundesland hat als einzige Region Deutschlands das Wattenmeer der Nordsee ebenso „im Angebot“ wie die Sandstrände der Ostsee – auf insgesamt 1190 Kilometern Küstenlänge. Urlauber wissen das angenehme Klima zu schätzen, das mit sauberer, salzhaltiger Luft und dem meisten Sonnenschein in Deutschland (auf der Insel Fehmarn) punkten kann. Segler, Surfer und Kiter genießen die Wasserreviere, und Naturfreunde lassen sich vom Weltnaturerbe Wattenmeer faszinieren. Die Kieler Woche als größtes Segelvolksfest Nordeuropas hat ebenso Weltgeltung erlangt wie das Schleswig-Holstein Musik-Festival. Und Sportsfreunde feuern in Kiel und Flensburg die besten Handball-Mannschaften Deutschlands an.
Trend „High Medical Wellness“ Sportlich und schön möchten nun mal viele Leute sein. Das Zauberwort heißt Wellness! Gesundheit ist einer der Megatrends der modernen Gesellschaft. Das Bewusstsein für den eigenen Körper sowie das eigene Wohlbefinden ist gestiegen. Trendforscher bestätigen: Die eigene Gesundheit ist den Deutschen am wichtigsten. Viele wollen im Urlaub etwas für ihre Gesundheit tun – und da kann der Norden mit seinen Stärken punkten: Viele Einrichtungen und Kurorte werben mit dem Qualitätsgütesiegel „Kuren mit Heilmitteln aus Schleswig-Holstein“, also beispielsweise Bäder mit Schlick, Algen und Meerwasser, die gegen Hautkrankheiten, Gelenkprobleme und verspannungsbedingte Schmerzen helfen. Bundesweit einmalig: Thalasso-Anwendungen mit heißem Seesand, Ostseealgen und Meerwasser. Ein neuer Trend für Gesundheitsbewusste nennt sich High Medical Wellness – Wellness mit medizinischem Know-how im Doppelpack. Das bietet beispielsweise das Nordseeheilbad St. Peter-Ording. Wer dann immer noch nach dem Glück in Schleswig-Holstein sucht, findet diese wertvollen Momente ganz sicher am Wattenmeer: Blicke bis zum Horizont. Ein Fischbrötchen mit Zwiebeln. Tagelang Zeit haben auf dem Segelboot. Da ist es ja – das pure Glück!
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TEXT Joachim Welding | FOTO Wirtschaftsministerium SH
Tourismus muss um Fachkräfte werben Wirtschaftsminister Bernd Buchholz über den Rekordsommer, Klimawandel und die Zukunft des Ferienlandes Schleswig-Holstein
Seit dem 28. Juni 2017 ist Dr. Bernd Buchholz Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein.
Dieser Sommer war ja für den Tourismus wie Ostern und Weihnachten gleichzeitig. Gibt es bei den Rekordzahlen nur Grund zum Jubeln oder auch Baustellen im Tourismusland Schleswig-Holstein? Natürlich freuen wir uns über die fantastische Saison. Und dies umso mehr, weil der Tourismus auch unabhängig von dem tollen Sommer sehr gute Zahlen aufzuweisen hat: Unser Ziel aus der Tourismusstrategie, 30 Millionen Übernachtungen bis 2025 zu erreichen, haben wir mit 29,9 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit 10 und mehr Betten und auf Campingplätzen bereits im letzten Jahr nahezu erreicht. Ich bin mir sicher, dass wir die 30 Millionen in diesem Jahr übertreffen werden. Baustellen gibt es trotzdem: Wir müssen weiter in Qualität investieren sowie den Binnenlandtourismus und den Radtourismus stärken. Die Digitalisierung ist für den Tourismus ebenso wie das Thema Fachkräfte eine Herausforderung, die wir angehen müssen. Können Sie schon Trends erkennen, die sich für das Rekordjahr 2018 abzeichnen? Unsere Städte haben in letzter Zeit an Attraktivität für Urlauber gewonnen und gute Zuwächse bei den 72
Übernachtungszahlen erzielt. Das wird sich hoffentlich fortsetzen. Ein Trend, den ich mir für die Zukunft wünsche, ist, dass wir die Saison verlängern. Die Küsten, die Städte und das Binnenland sind auch in der sogenannten Nebensaison attraktiv. Das wollen wir mit interessanten Angeboten weiter ausbauen. Wie es aussieht, könnte das Urlaubsland Schleswig-Holstein vom Klimawandel zukünftig profitieren. Sind Sie damit glücklich? Ob Schleswig-Holstein wirklich vom Klimawandel profitiert, wird sich noch zeigen. Generell sollten wir darauf setzen, Angebote zu schaffen, die wetterunabhängiger sind. Einzigartige Städte, faszinierende Museen, herausragende Events ziehen die Gäste an, unabhängig vom Wetter. Viele Feriengäste heißt auch viele Arbeits- und Ausbildungsplätze – an sich sehr zu begrüßen. Doch die Bewerberzahlen nehmen ab. Wie kann der Tourismus beim Fachkräftemangel gegensteuern? Die Unternehmen der Tourismuswirtschaft stehen in Konkurrenz zu anderen Branchen, wenn es um die Be-
setzung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen geht. Die Branche muss sich Gedanken machen, wie sie ein attraktiver Arbeitgeber sein kann. Die Wirtschaftsminister der Länder haben auf ihrer Konferenz Ende Juni einen Zehn-Punkte-Plan zum Fachkräftebedarf im Tourismus beschlossen. Dieser enthält eine Reihe von wichtigen Maßnahmen: von verbesserten Arbeitsbedingungen und Flexibilisierungsmöglichkeiten über die Qualitätssteigerung bei der Ausbildung und die Modernisierung der Ausbildungsverordnung sowie verbesserte Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu einer Imagekampagne der Branchenverbände. Ich würde mich freuen, wenn wir in Schleswig-Holstein gemeinsam die verschiedenen Maßnahmen angingen. Warum lohnt sich aus Ihrer Sicht für junge Leute eine duale Berufsausbildung im Tourismus in Schleswig-Holstein? Die Tourismusbranche bietet viele interessante Arbeitsplätze. Natürlich bringen Jobs in der Hotellerie oder Gastronomie auch Belastungen mit sich, zum Beispiel Arbeitszeiten am Wochenende und am Abend.
Das ist sicherlich nicht für jeden etwas, aber wenn man flexibel ist, bietet sich ein breites Betätigungsfeld – häufig auch mit vielen Kontakten zu Menschen.
„Die Tourismusbranche bietet viele interessante Arbeitsplätze.“ Welche Bereiche werden Zukunft haben? Wohin steuert Schleswig-Holsteins Ferienbranche? Barrierefreiheit wird auch im Tourismus immer wichtiger. Der Bedarf an entsprechenden Angeboten wird aufgrund des demografischen Wandels steigen. Barrierefreiheit im Tourismus wird zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor. Wir sollten diesen Trend nutzen und barrierefreies Reisen stärken. Im Gesundheitstourismus haben wir bestimmt noch Potential, das stärker genutzt werden kann. Aber Nord- und Ostsee bleiben natürlich auch in der Zukunft die „Kernkompetenzen“ für den Tourismus in Schleswig-Holstein.
Großhandel:
Einzelhandel:
// Kaufmann/-frau im Groß-und Außenhandel
// Verkäufer/in im Einzelhandel
// Fachinformatiker/in Systemintegration oder Anwendungsentwicklung // Fachlagerist/in // Berufskraftfahrer/in // Duales Studium Bachelor of Arts Betriebswirtschaftslehre/ Schwerpunkt Handel
// Kaufmann/-frau im Einzelhandel Schwerpunkt Food, Hartware/ Textil oder Fisch // Fleischer/in verkaufsbetont // Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Fleisch // Spezialausbildung zur Nachwuchsführungskraft Handelsfachwirt/in // Duales Studium Bachelor of Arts Betriebswirtschaftslehre/ Schwerpunkt Handel
TEXT Joachim Welding | FOTO Eric Genzken
Koch-Kunst statt Uni-Frust Marcus entdeckte seine Leidenschaft für die Küche und schmiss dafür das Studium
Kochlöffel statt Gitarre. Marcus fand eine neue Leidenschaft für das Kochen. Die Ausbildung zum Koch machte Marcus im Sterne-Restaurant.
Manchmal muss man im Leben ein paar Umwege gehen, um seinen Traumberuf zu finden. Für Marcus Heyn war die Sache nach dem Abi eigentlich klar: „Ich spiele Gitarre in einer Band und wollte eigentlich etwas mit Musik studieren“, erzählt der Kieler. Doch das Leben hatte etwas anderes mit ihm vor; der heute 29-Jährige fand schließlich seine Leidenschaft in der Küche: „Ich koche gern, habe immer neue Ideen am Herd. Koch ist heute mein Traumberuf!“ Inzwischen hat Marcus seine Ausbildung zum Koch bei einem Gourmet-Restaurant in der Holsteinischen Schweiz abgeschlossen. Jetzt macht er eine Weiterbildung an der Hotelfachschule, inklusive Meisterprüfung. Sein Traum: sich selbständig zu machen! Dabei war der Plan eigentlich ganz anders: kreativ arbeiten, vielleicht als Musikmanager junge Bands entdecken und neue Trends erkennen, vielversprechende Talente fördern. So ähnlich sah Marcus‘ Traum mit dem Abi in der Tasche aus. „Ich habe mich im Studiengang Musikmanagement eingeschrieben. Aber schon nach den 75
ersten Semestern merkte ich: Das ist mir viel zu theoretisch, zu betriebswirtschaftlich. Das geht an meinen Interessen vorbei.“ Dann machte der Student einen Schritt, der wohl niemandem leicht fällt: „Ich brach das Studium ab, um meinem Leben eine neue Richtung zu geben.“ Er folgte seinem Gefühl, steuerte um und machte sich klar, was er wirklich wollte: „Ich habe in meiner WG in Kiel gerne für andere gekocht: Leckere Schmorgerichte oder Rouladen kamen da oft auf den Tisch. Und dann erinnerte ich mich wieder; auch als Jugendlicher habe ich zuhause schon gerne zum Kochlöffel gegriffen, wenn meine Mutter keine Zeit hatte. Damals lernte ich, wie man Labskaus macht oder Königsberger Klopse.“ Der Entschluss reifte: eine Ausbildung zum Koch, am liebsten in einem Restaurant mit guter Küche – das wär’s! „Ich wusste, dass in Schleswig-Holstein viele gute Köche sogar mit dem begehrten Michelin-Stern arbeiten. Ich recherchierte und fand die Restaurants ‚Ole Liese‘ und ‚1797‘ auf Gut Panker. Mich begeisterte,
Die Zutaten sind immer frisch und kommen häufig aus der Region. Ein Interview mit dem Sternekoch Volker Fuhrwerk findest du auf der nächsten Seite.
dass dort das Gemüse im eigenen Garten angebaut und vor allem mit viel Leidenschaft gekocht wird.“ Nach der Bewerbung dauerte es gar nicht lange, bis der Küchenchef seinen neuen Azubi im neunköpfigen Team begrüßen konnte. Später kam der Sternekoch Volker Fuhrwerk zum Team und führt bis heute die beiden Restaurants. Dabei war Marcus Heyn schon früh klar, worauf er sich bei einer Ausbildung zum Koch einlässt: „Man muss wissen, dass die Arbeitstage lang werden, denn abends kommen die meisten Gäste. Auch am Wochenende und in der Sommersaison ist bei uns in Schleswig-Holstein am meisten Betrieb.“ Doch dafür seien traditionell in der Gastronomie die Montage und im Winter auch die Dienstage frei.
„Mich begeisterte, dass dort das Gemüse im eigenen Garten angebaut und vor allem mit viel Leidenschaft gekocht wird.“ Ein Menge Arbeit – das störte Marcus nicht, im Gegenteil: „So lernte ich sehr viel bei den Könnern in der Küche. Und das Team ist erstklassig eingespielt. Wenn alles läuft, macht die Arbeit viel Spaß.“ Doch vor der Inspiration hat der „Küchengott“ die Fleißarbeiten gesetzt: „Azubis fangen damit an, die Zutaten vorzubereiten. Das heißt: Kartoffeln schälen, pürieren, Spargel schälen, Kräuter und Gemüse waschen, schnippeln und vieles mehr. Doch diese Basics sind wichtig, um das Wesen des guten Kochens kennenzulernen“, meint Marcus. „Lebensmittel müssen bei der Zubereitung frisch sein. Wo kommen die Zutaten überhaupt her? Und was wächst zu welcher Jahreszeit bei uns auf den Feldern?“ An den einzelnen Stationen in der Küche lernt Marcus alle Geheimnisse des guten Kochens kennen: Wie werden erlesene Soßen zubereitet, wie die Beilagen? Wie kreiert der Küchenchef Fleisch und Fisch 76
in Fünf-Gänge-Menüs? Die süßen Desserts dürfen natürlich nicht fehlen und auch nicht die Backstube. „Wir haben sogar selbst Brot und Kuchen gebacken“, schwärmt Marcus. Während im Restaurant „Ole Liese“ gutbürgerlich gekocht wird, erwarten die Gäste im „1797“ eine gehobene Gourmetküche. Beide Arten lernte Marcus während seiner zweijährigen Ausbildung und der anschließenden Zeit als Geselle „von der Pike“ auf kennen. Nach einer längeren Auszeit durch einen Bandscheibenvorfall orientierte sich der Kieler ein zweites Mal neu: „Ich wollte noch mehr lernen und mich zusätzlich qualifizieren. So startete ich eine zweijährige Weiterbildung an der Hotelfachschule in Lübeck, finanziert mit Meister-BaföG.“ Damit kann der 29-Jährige gleich drei Abschlüsse auf einmal machen: Dann könnte er als Küchenmeister selbst Azubis ausbilden und als staatlich geprüfter Gastronom einen eigenen Betrieb aufmachen. „Als staatlicher geprüfter Hotelbetriebswirt verstehe ich eine Menge davon, wie man ein Unternehmen wirtschaftlich führt“, erzählt der Kieler. Eine Geschäftsidee hat Marcus natürlich auch schon: „Mit einem Arbeitskollegen will ich einen eigenen Cateringservice starten – für anspruchsvolle Kunden, die die Zubereitung und das Kochen auch selbst miterleben wollen.“ Seinen Musiktraum lebt Marcus übrigens auch noch, nur ein bisschen anders: Bei der kreativen Arbeit am Herd läuft immer gute Rockmusik im Hintergrund!
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TEXT Joachim Welding | FOTO Eric Genzken
„Menschen glücklich machen“ Gourmet-Koch Volker Fuhrwerk (37) im Restaurant „1797“ auf Gut Panker über das Geheimnis der guten Küche und die Ausbildung zum Koch „Lieber die Forelle aus dem Bach nebenan als einen exotischen Fisch aus Übersee ...“ Motivation zählt mehr als gute Schulnoten – wer eine Ausbildung bei Volker Fuhrwerk beginnen möchte, macht am besten erst ein Praktikum.
Eine persönliche Frage zu Beginn: Was kommt zuhause bei Familie Fuhrwerk auf den Tisch? Ich esse im Prinzip alles gerne. Es kommt auf die Saison an – im Sommer kommt etwas anderes auf den Tisch als im Winter. Ich koche zuhause ganz normal wie im Restaurant auch. Über ein schönes Stück Fisch mit Gemüse freue ich mich immer. Im Restaurant bestellen die Gäste in dieser Jahreszeit gerne Wildgerichte – zum Beispiel mit Kartoffeln und frischen Pfifferlingen. Das Lieblingsdessert unserer Kunden derzeit ist Erdbeere mit Fenchel – mal ganz etwas anderes! Sie bekommen regelmäßig Michelin-Sterne – die höchste Weihe für Köche. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Ich denke jeden Tag noch einmal darüber nach, ob unser Angebot für die Gäste gut ist und was wir noch besser machen können. So kommt man nicht in einen Trott und spult immer nur dasselbe Programm ab. Wichtig ist uns, dass wir in jeder Jahreszeit immer alles frisch auf den Tisch bringen. Wir haben einen eigenen Garten mit 1.000 Quadratmetern, den unser Gärtner bewirtschaftet. So wissen wir immer genau, dass wir Gemüse mit hoher Qualität in die Küche bekommen. Außerdem haben wir hier in der Holsteinischen Schweiz eine Reihe von hervorragenden Produzenten, 78
darunter auch Bio-Höfe, die uns täglich auf kurzen Wegen mit Lebensmitteln beliefern – vom Fleisch über Fisch bis zu Käse und Obst. Dass wir außergewöhnliche, frische Produkte verarbeiten können, macht ein gutes Restaurant aus. Lieber die Forelle aus dem Bach nebenan als einen exotischen Fisch aus Übersee, der vier Tage braucht, bis er auf Gut Panker ist. Müssen Sie immer wieder mit neuen Gerichten überraschen? Ja, aber es darf nicht krampfhaft und künstlich werden. Wichtig ist, zu sehen: Was für Zutaten haben wir hier bei uns in Schleswig-Holstein, was kann man kombinieren oder ganz neu zubereiten. Dabei sind auch die Klassiker wichtig: Was den Menschen vor 80 Jahren geschmeckt hat, schmeckt heute auch noch. Das hat nichts damit zu tun, dass zum Beispiel Rehrücken mit Sellerie altmodisch ist, wie manche denken. Man muss es ja nicht so wie früher auf den Teller bringen. Auch für Koch-Azubis ist es wichtig, dass sie die alten Klassiker lernen, selbst wenn es Labskaus ist (lacht). Sie haben beim bekannten TV-Koch Johann Lafer gearbeitet und in Berlin als Küchenchef für Pro-
„Wichtig ist uns, dass wir in jeder Jahreszeit immer alles frisch auf den Tisch bringen.“ mis und Staatsoberhäupter gekocht. Was war das für ein Gefühl? Das ist natürlich schön für einen Koch, wenn er weiß: Mensch, da draußen sitzt jetzt Bundeskanzlerin Merkel. Aber wichtig ist, dass man im Bewusstsein hat, der Gast bleibt Gast, egal ob er prominent ist oder nicht. Er bekommt immer das Beste von uns. Natürlich freut man sich, wenn man für Beyoncé kochen kann. Aber auch, wenn der normale Gast nach dem Essen sagt, es war ein Erlebnis für ihn, ist das genauso eine Erfüllung. Weil der Job schon recht stressig ist, ist es immer schön, wenn das Lob der Gäste vom Service auch an die Küche weitergegeben wird. Dann weiß man auch wieder, wofür man das macht. Das spornt an! Wenn Azubis bei Ihnen Koch werden wollen: Welche Voraussetzungen sollten Bewerber mitbringen? Motivation! Es geht gar nicht darum, dass man den besten Schulabschluss hat. Einige unserer Azubis sind schon etwas älter, sie haben vielleicht schon in anderen Bereichen gearbeitet – und dann den Beruf des Kochs für sich entdeckt. Jetzt fängt bei uns zum Beispiel ein ehemaliger Balletttänzer an! Mir ist einfach nur wichtig, dass die Mitarbeiter, die hier anfangen, gerne machen, was sie machen. In einem Praktikum kann man bei uns schauen, ob der Beruf zu einem passt. Unsere Mannschaft besteht aus neun Mitarbeitern in der Küche, darunter drei Azubis. Was geben Sie als einer der besten Köche Deutschlands an den Berufsnachwuchs weiter? Das Schöne ist, dass die Azubis nicht nur die gehobene Sterne-Küche, sondern auch die bürgerliche Küche kennenlernen. Wir haben ja zwei Restaurants auf Gut Panker. Sie lernen, indem sie in unserem Garten sehen, was zu welcher Jahreszeit wächst, welche Le-
bensmittel die Produzenten liefern. Denn wichtig ist immer zu wissen: Wo kommen die Zutaten her, die wir verarbeiten. Dann sehen sie etwa, dass die Erdbeeren im April aus Spanien kommen und nicht von schleswig-holsteinischen Feldern. Was du selber im Garten gepflückt hast, behandelst du automatisch respektvoller. Warum ist für Sie Koch der schönste Beruf der Welt? Jeden Tag gibt es Abwechslung in der Küche, man hat immer andere Aufgaben zu erledigen. Das unterscheidet sich von Monat zu Monat, weil immer andere Gerichte zubereitet werden, je nach Saison. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Menschen, die gutes Essen zu schätzen wissen, glücklich machen kann. Man kommt mit interessanten Leuten in Kontakt und arbeitet intensiv im Team zusammen. Wenn alles gut zusammenläuft, ist das Kochen ein wunderbares Erlebnis. Aber manche sagen vielleicht: So viel Arbeit! Und der Umgangston soll auch nicht so freundlich sein… Das ist heute nicht immer so, dass ein rauer Ton in der Küche herrscht. Während der Servicezeiten, also wenn die Gäste im Restaurant essen, arbeiten wir sehr konzentriert. Da müssen auch mal schnelle Ansagen ausreichen. Aber in der Vorbereitungszeit geht es bei uns immer sehr locker und easy zu. Wie arbeiten Sie als Küchenchef mit den Restaurant-Betreibern auf Gut Panker, dem Ehepaar Domnick, zusammen? Sie unterstützen mich voll. Ich habe hier großen Entfaltungsspielraum, und wir haben ein freundschaftliches Verhältnis. Alle Projekte gehen wir zusammen an. Es passt nur, wenn Köche und Betreiber dasselbe wollen. Wir laden die Gäste auf Gut Panker ja in zwei Restaurants ein: Das „1797“ bietet gehobene Küche, „Ole Liese“ ist gutbürgerlich. Das ist auch wichtig für Azubis: Wenn du dich bewirbst, solltest du dich informieren, welche Art von Küche es ist und ob das zu dir passt. Wer gerne Gourmet-Koch werden will, ist in einem Schnellrestaurant falsch. Diese Entscheidung kann schließlich ganz wichtig für deine berufliche Zukunft sein. [ Weitere Informationen findest du unter: www. ole-liese.de ]
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TEXT Joachim Welding | ILLUSTRATION Ibou Gueye
Flechtwerkgestalter – Der Strandkorb-Kreateur Wer diesen seltenen Beruf erlernen will braucht Kreativität und handwerkliches Geschick
Drei Jahre dauert die Ausbildung zum/zur Flechtwerkgestalter/-in. Flechtwerkgestalter/innen arbeiten vorwiegend in Korbmöbelflechtereien oder Werkstätten.
Sommer, Sonne, Strandkorb: An Nord- und Ostsee ist er kaum mehr wegzudenken. Dieses kultige Objekt macht das Strandleben erst zum richtigen Genuss. Zuständig für die Fertigung des gemütlichen Zweisitzers ist der/die Flechtwerkgestalter/-in – so die offizielle Bezeichnung des dreijährigen Ausbildungsberufes. Kreativität und handwerkliches Geschick werden für diese Tätigkeit gebraucht. Erfunden wurde der Strandkorb bereits 1882, was dem Rostocker Korbmacher Wilhelm Bartelmann zu verdanken ist. Der schwere Zweisitzer schützt vor Sonne, Wind und Regen und lädt ein zum Faulenzen, Lesen, Entspannen und Schlafen. Kleine Unterschiede gibt es in der Optik: Während der Nordsee-Korb eher kantige Konturen hat, verfügt die Ostsee-Variante über geschwungene Seiten. Der Flechtwerkgestalter, der bis 2006 Korbflechter hieß, stellt aber nicht nur Strandkörbe her, er fertigt auch Möbelstücke wie Schaukelstühle, Tische und Garderoben und übernimmt Reparaturarbeiten und Restaurierungen. Die Auszubildenden dieses alten und seltenen Handwerks lernen die verschiedenen Flechtmaterialien und -techniken kennen. Aber auch technisches Zeichnen, Gestaltung und Modellbau gehören dazu. Darüber hinaus vermitteln die Ausbilder Wissen im Bereich der Holz- und Metallverarbeitung. Dazu zählt der Umgang mit Naturmaterialien wie Rattan, Peddigrohr, Weide und Holz. Nachdem das Flechtmaterial aufbereitet wurde, beginnt die Arbeit des Zuschneidens und Biegens, um dann in Handarbeit das Korbobjekt zu flechten. Hierfür braucht man Geschick, Ausdauer und 80
Fingerfertigkeit. Oberflächen werden anschließend gebeizt oder gefärbt und mit Lacken, Wachsen oder Ölen wetterfest gemacht. Wie lange so eine Arbeit dauert, hängt von der Dicke des Flechtbands ab. Für einen einzigen Strandkorb wird die stattliche Länge von zwei Kilometern Flechtband verarbeitet. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte neben technischem Verständnis auch eine Portion Kreativität und einen Sinn für Ästhetik mitbringen. Flechtwerkgestalter arbeiten vorwiegend in Korbmöbelflechtereien oder Werkstätten. Gearbeitet wird werktags bei einer 40-Stunden-Woche. Vor der Saison, wenn die meisten Aufträge eingehen, kann auch Wochenendarbeit anfallen. Azubis verdienen zwischen 320 Euro im 1. Ausbildungsjahr und 465 Euro im dritten Jahr. Wer will, kann sich später zum Meister weiterbilden und/oder ein eigenes Unternehmen gründen. Mit Fachabitur kann man Innenarchitektur oder Holztechnik studieren. In Werkstätten für Behinderte oder an Berufsbildungsstätten werden Flechtwerkgestalter beschäftigt, die sich zum Arbeitserzieher weiterqualifiziert haben. Übrigens: Der neue Trend für die Sommersaison 2017 war der schicke Schlafstrandkorb. Mit einer Breite von 1,30 Meter und einer Länge von 2,40 Meter ist er mit zwei Liegeflächen für Erwachsene ausgestattet. Sichtluken oben und an den Seiten sorgen für einen ungehinderten Rundumblick zu Himmel, Strand und Meer. Zu buchen gab es diesen Korb an zahlreichen Ostseeund Nordseebädern. [ Weitere seltene Berufe sowie alle Tipps zur Bewerbung findet ihr auch unter www.me2be.de. ]
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Bei den großen Konzerten der Welt fasziniert dich vor allem die Licht- und Tontechnik? Du hast dich immer schon gefragt, wie so eine Bühne aufgebaut wird? Wer weiß, vielleicht bist du die geborene Fachkraft für Veranstaltungstechnik.
Nicht nur das Essen bereitet dir Freude, sondern auch verschiedene Speisen zuzubereiten, erfüllt dein Herz mit Glücksgefühlen. Als Koch/Köchin lernst du stetig neue Gerichte kennen.
Hotelfachfrauen und Hotefachmänner sind ständig im Einsatz, um den Gästen des Hauses den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Als Allrounder haben sie stets das Wohl des Kunden im Auge, arbeiten serviceorientiert und übernehmen kaufmännisch verwaltende Aufgaben.
Als Wasserbauer/in sorgst du dafür, dass niemand absäuft! Damit Seewege immer sicher befahrbar sind, braucht es Pflege. Flüsse, Kanäle und Küstenabschnitte werden für Personenund Frachtverkehr kontrolliert und gewartet.
Segel setzen und volle Fahrt voraus! Du machst es möglich, denn du bist Segelmacher/in! Du stellst Segel her: du nimmst Maß, bedienst den Computer und die Maschinen, die den Stoff zuschneiden, verklebst und nähst.
Du bist sportlich, voll motiviert, aber hast auch Lust, kaufmännisch zu arbeiten? Als Sport- und Fitnesskaufmann/ frau könntest du voll auf deine Kosten kommen!
Du liebst die phantastische Welt des Zirkus? Vor einem staunenden Publikum aufzutreten, ist dein Traum? Du bist gern auf Reisen? Artist/in könnte dein Traumberuf sein!
Bei privaten Feiern hast du immer das Wohl der Gäste im Blick? Du blühst auf, wenn es stressig wird, und es freut dich, wenn du anderen eine angenehme Auszeit bereiten kannst? Du könntest ein herausragender Restaurantfachmann oder eine herausragende Restaurantfachfrau werden!
„Nicht rennen!“ oder „Nicht vom Beckenrand springen!“ Bademeister/innen sind nicht nur dazu da, dich zu ermahnen oder dich nach Ringen tauchen zu lassen. Als Fachangestelle/r für Bäderbetriebe bietest du Sportkurse an, prüfst Wasser- und Strandqualität und sorgst für Sicherheit.
Der Flechtwerkgestalter, der bis 2006 Korbflechter hieß, stellt nicht nur Strandkörbe her, er fertigt auch Möbelstücke wie Schaukelstühle, Tische und Garderoben und übernimmt Reparaturarbeiten und Restaurierungen.
Kosmetik, Beauty und Wellness sind genau deine Welt? Du weißt immer, was wem steht und welche Produkte gefragt sind, wenn es darum geht, Haut, Nägel oder Haare zu stylen oder zu pflegen? Vielleicht ist der vielseitige Beruf des Kosmetikers oder der Kosmetikerin genau der richtige für dich.
Ausführliche Informationen über die Berufe und weitere Berufsbilder auf www.me2be.de/berufe TEXT Elena Kruse | ILLUSTRATION Ibou Gueye 83
TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar
Aloha from SPO Das Beach Motel St. Peter-Ording ist das erste Lifestyle-Motel der Nordseeküste und stellt mit seinem Konzept das Hotelfach auf den Kopf. „Live, love, laugh and surf“ heißt das Motto. Sehr zur Freude von Gästen, Mitarbeitern … und Auszubildenden im Hotelfach. Danke, endlich mal was Neues!
Malte und Tina sind Stammgäste und checken zum dritten Mal im Beach Motel in St. Peter-Ording ein (für Insider: SPO). „Wir kommen aus Aachen“, erzählt die 36-jährige Tischlerin, „und gönnen uns noch mal fünf Tage Kite-Spaß in Sankt Peter. Seit drei Jahren buchen wir im Beach Motel SPO, entweder einen Bulli-Stellplatz mit Strom und Zugang zu WCs und Duschen oder ein ‚Beach Loft‘, wenn wir Lust auf richtige Betten haben. Auf jeden Fall sind wir immer in unmitelbarer Strandnähe und genießen die Atmosphäre, die perfekt zu uns passt. Genau so was hat immer gefehlt!“ Von außen erinnert das Beach Motel SPO an eine Strandvilla in den „Hamptons“, jenem exklusiven Küstenstreifen auf Long Island, im US-Bundesstaat New York, an den der ostamerikanische Jet-Set im Sommer seine legendären Partys feiert. Holzbauwände in Naturfarbtönen, passend zu Strand und Hauptdüne. Das Interieur begeistert durch eine Mischung aus Vintage-Look, Lounge-Style und Tropical Resort. Alles ist cool und beachy, wirkt aber zu hundert Prozent authentisch und nicht wie eine Kopie der Kopie. Wer mit Flip Flops an der Rezeption steht, fällt nicht auf, Anzug- und Krawattenträger schon eher. Dabei richtet sich das Angebot keineswegs nur an Surfer und Kiter, sondern an alle, die sich vom klassischen Hoteldesign nicht mehr angesprochen fühlen. „Wer stehen bleibt, geht zurück!“ Das Mantra der freien Wirtschaft hat Jens Sroka perfekt verstanden. Mit seinen lifestyligen Beach Motels in St. Peter-Ording und Heiligenhafen sowie der benachbarten „Bretterbude“ hat der Hamburger Hotelier den Zeitgeist erfasst. Der Erfolg gibt ihm recht: Tourismus in Schleswig-Holstein boomt, doch die Gäste haben veränderte Ansprüche an ihre Umgebung. Wer braucht heute das Hotelerlebnis von gestern? Im Beach Motel gibts weder Drehtüren, Marmorböden oder Messingbeschläge, noch Hoteluniformen, weiße Tischdecken oder die ‚Präsidentensuite‘. Das Team trägt individuelle Kleidung, duzt sich mit den Gästen und die Zimmernamen lauten ‚Beach‘ und ‚Ocean‘, die Suiten ‚SURF‘N TRAVEL‘, ‚FATBOY‘ oder ‚FRITZ-KOLA‘-Suite. Designerlebnis pur! Jeder Raum könnte in exklusiven Interieur-Books abgedruckt werden.
Moin Matze, moin Lina. Danke für die Einladung. Echt cool, euer Beach Motel! Da möchte man glatt einchecken… Matze: Vielen Dank. Leider müssen wir euren Check-In verschieben. Wir sind komplett ausgebucht!
„Wir möchten anders sein und überraschen!“ Die hohe Anzahl der Übernachtungen beweist den Erfolg eures Konzepts. Was ist die Kernidee des Motelkonzepts? Matze: Die Idee, mit der wir vor fünf Jahren gestartet sind, basiert auf der Grundüberlegung, Gästen in einem entspannten Ambiente auf Augenhöhe zu begegnen. Wir haben festgestellt, dass Strandurlaub nach wie vor hochattraktiv ist, die traditionellen Hotelangebote weniger. Wir bieten individuelle Roomdesigns; man kann aber auch draußen auf einem Stellplatz im Bulli übernachten. Deshalb sind wir auch kein Hotel, sondern ein Motel. Darüber hinaus sind wir als Team authentisch und treten nicht als neutrale Dienstleister auf, die jeden Gast nach Katalog-Standards bedienen, weil sie dafür bezahlt haben. Zum Beispiel sind wir nicht uniformiert und duzen unsere Gäste. Wir möchten anders sein und überraschen! Okay, jetzt sind wir neugierig. Womit überrascht ihr uns? Lina: In unseren drei Häusern überraschen wir auf jeden Fall mit den unterschiedlichen Zimmerkategorien
Bei unserem Trip nach St. Peter-Ording sprachen wir mit Hotel Director Matthias Empen (Matze) und Vice Director Lina Wolf (Lina) über den Spirit des Beach Motels SPO und das besondere Ausbildungskonzept. 85
Authentisch bleiben … ist das Motto der jungen Hotelleitung.
und individuell eingerichteten Themen-Suiten. Für mobile Gäste haben wir Stellplätze für Surfer-Vans und VW Bullis mit Zugang zu externen Waschräumen, Toiletten sowie zu einem Trockenraum für Neopren Equipment inklusive Waschmaschine und Trockner. Im „Surfhouse“ bieten wir Surf- und Streetwear an sowie Surf-Equipment. Im Fahrradverleih „Cruiser King“ können sich sie Gäste „Electra“-Beachcruiser leihen. Es gibt einen Wellnessbereich mit Sauna und Spa, die leckerste Pizza der Welt im Restaurant ‚dii:ke‘, ein Private Cinema mit „Trust Bar“ und 10 Sitzplätzen, diverse Shops, kreative Cocktails in der ‚Old-NightOwl‘-Bar sowie in der rund um die Uhr geöffneten
‚Hang-Ten‘-Bar, eine ‚Games Corner‘ mit Spielekonsole und Kickertisch. Das größte Zugpferd ist natürlich der 12 Kilometer lange Strand direkt vor unserer Tür. Mit einem Kaffee morgens auf den Strand und das Meer zu blicken … das bleibt ewig spannend! Wow. Hört sich aufregend an. Aber wo ist die Mini-Bar geblieben? Matze: Ganz ehrlich: Auf die haben wir bewusst verzichtet. Wer braucht noch die Mini-Bar mit Getränkepreisen, über die man sich nur aufregt? Früher erwartete man Hotelzimmer mit Mini-Bar und Safe, King-Size-Bett und großem Badezimmer. Warum eigentlich? Die meiste Zeit verbringt man außerhalb der Räume. Hauptsache, die Betten sind sauber und bequem! Unsere Besucher schätzen das umfangreiche Angebot außerhalb der Zimmer. Und wie nehmen die Gäste das Duzen an? Matze: Entspannt und dankbar. Wir können auch nicht mehr anders, wenn wir authentisch bleiben wollen. Am Anfang war es ein schmaler Grat für uns und für manche Gäste. Mittlerweile haben wir diese Kultur etabliert. Ich erinnere mich an eine Tagungsgruppe. Die Teilnehmer kannten weder St. Peter-Ording, noch waren sie unsere lockere Atmosphäre gewohnt. Anfangs erschienen alle in Anzügen, und wir ernteten skeptische Blicke. Am Ende der Tagung trugen die Teilnehmer nur noch Freizeitkleidung und waren völlig entspannt! Lina: Die Kunst ist, zu duzen, dies aber ehrlich und respektvoll zu tun. Dass die Beziehung zwischen Team und Gästen gut funktioniert, erleben wir bei vielen Stammgästen. Manche rufen vorher bei uns an, um zu erfahren, ob bestimmte Teammitglieder während ihrer Reisezeit im Dienst sind. Nicht selten kommt es vor, dass uns Gäste am Empfang umarmen und sich freuen, uns wiederzusehen! Was für Gäste beherbergt ihr? Wer fühlt sich von dem Angebot angesprochen? Das ist bunt gemischt. Zu uns kommen sowohl jüngere Paare als auch ältere Gäste. Unser Durchschnittsgast ist 46 Jahre alt, jung geblieben, locker, sportlich und schätzt unser breites Angebot. Die meisten Gäste kommen aus Hamburg oder Nordrhein-Westfalen. Das Reiseverhalten hat sich generell etwas verändert. Früher hat man mit der ganzen Familie einmal im Jahr einen vierwöchigen Sommerurlaub ‚an der See‘ verbracht. Heute geht der Trend eindeutig zu mehreren kürzeren Trips über das Jahr verteilt. Das kommt uns entgegen, denn somit ballt sich nicht alles zur Sommersaison. Wie seid ihr selbst zum Beach Motel gekommen? Matze: Ich bin ein Kind der ersten Stunde, stamme aus St. Peter-Ording und habe nach einer Hotelfachlehre viele Jahre in einem Hamburger Surfshop im Einzelhandel gearbeitet. Irgendwann rief mich ein Schulfreund an und fragte, ob ich nicht aufgrund
Hotel Director Matthias Empen (linke Seite) und Stellvertreterin Lina Wolf (oben) leben vor, was Gäste im Beach Motel St. Peter-Ording erwartet … „live. love, laugh and surf!“
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Streetwear statt Uniform. Surfboards contra Stadtrundfahrt. Das Beach Motel St. Peter-Ording kombiniert Lifestyle mit PersÜnlichkeit. Bei den Gästen kommt das gut an. Bei den Mitarbeitern auch.
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meiner Gastro-Erfahrung bei einer Hoteleröffnung in SPO einsteigen wolle. Das ursprüngliche Konzept war noch konsequenter auf junge Gäste ausgerichtet, mit Mehrbettzimmern und SB-Bierkühlschränken auf den Fluren. Ich fand das ziemlich spannend und sagte zu. Das Konzept haben wir dann bis zum heutigen Beach Motel weiterentwickelt. Bereut habe ich diesen Schritt nie! Lina: Ich komme aus Hamburg, habe BWL und Marketing studiert und war schon immer ein Fan des Kitesurf World Cups in St-Peter-Ording. 2014 habe ich hier am Strand übernachtet und morgens im Beach Motel gefrühstückt. Das war mein erster Kontakt. Beruflich habe ich an zwei Hoteleröffnungen in Hamburg mitgewirkt, ehe ich nach Portugal gezogen bin und dort in Surfcamps gearbeitet habe. Das Beach Motel SPO hatte ich irgendwie immer im Kopf und war auch regelmäßig als Gast hier. Als ich 2017 von der vakanten Stelle als stellvertretende Hoteldirektion erfuhr, bewarb ich mich sofort. Das war genau die Chance, auf die ich gewartet hatte! Thema Ausbildung. Das Hotel- und Gaststättengewerbe beklagt einen extremen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Nur wenige Schüler möchten Hotelfachfrau oder Hotelfachmann werden. Eure Azubis hingegen schwärmen in den höchsten Tönen vom Beach Motel SPO. Was macht ihr richtig, was andere falsch machen? Lina: In erster Linie begegnen wir unseren Auszubildenden auf Augenhöhe. Wir duzen uns und vermitteln ihnen generell eine Wertschätzung für ihre Arbeit. Für uns sind sie keine günstigen Arbeitskräfte, sondern Teammitglieder, die wir motivieren möchten, auch nach der Ausbildung bei uns zu bleiben. Die Atmosphäre des Beach Motels kommt uns entgegen. Junge Leute entdecken uns im Web oder auf Facebook, fühlen sich angesprochen und bewerben sich bei uns gut motiviert. Matze: Für das negative Image des Hotelfachs ist die Branche mitverantwortlich. Jahrelang mussten Azubis hauptsächlich Betten machen, Geschirr abwaschen und Klos putzen. Ich selbst habe hier im Ort vor siebzehn Jahren die Ausbildung zum Hotelfachmann absolviert und ähnlich negative Erfahrungen gemacht. Diese Fehler machen wir nicht. Unsere Auszubildenden durchlaufen alle Bereiche des Beach Motels, erleben jede Menge Abwechslung, erhalten verantwortungsvolle Aufgaben und können sich einbringen. St. Peter-Ording verändert sich positiv. Es wurde viel investiert. Wie blickt ihr in die Zukunft? Was fehlt noch? Matze: Ja, es ist unglaublich viel in Bewegung gekommen. Der frühere ‚Kurort-Charme‘ hat kaum noch gezogen. Mittlerweile ist auch der letzte Gastronom aufgewacht und stellt sich auf die neue Situation ein.
Genießt die vielseitige Ausbildung: Lea am Tresen in der ‚hang ten Bar‘.
Früher war die Weinmesse unser touristisches Highlight im Jahr. Heute haben wir eine Tourismuszentrale und Mega-Events, wie das ‚Kite Surf Masters‘, Beachvolleyballturniere und Konzerte. Was noch fehlt, ist ein Skater-Park … Lina: … und vielleicht ein breiteres Angebot leichter Küche, zum Beispiel ein vietnamesisches Restaurant. [ Mehr über die Ausbildung zur/zum Hotelfachfrau/-mann beim Beach Motel unter www.beachmotel-spo.de. Deine Bewerbung geht an: Beach Motel SPO GmbH & Co. KG, Am Deich 31, 25826 St. Peter-Ording. T. 04863/90 80-0 E-Mail: personal@heimathafenhotels.de ] 89
TEXT Joachim Welding | FOTO Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein
ASTOR – 3 Abschlüsse in 33 Monaten Dennis Jessen vom Bildungszentrum für Tourismus und Gastronomie über Berufschancen im Urlaubsland Schleswig-Holstein und die anspruchsvollen Ausbildungsprogramme Das Bildungszentrum für Tourismus und Gastronomie (BTG) in Husum gehört zur Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein (WAK). Leiter Dennis Jessen (38) hat selbst einen klassischen Ausbildungsberuf gelernt – Bürokaufmann. Nach einer zweijährigen Weiterbildung zum Betriebswirt mit Schwerpunkten Marketing und Personalwesen absolvierte er das Fernstudium „Public Relations (AE)“ mit dem Abschluss „Akademischer PR-Berater“. Schleswig-Holstein hat gute Chancen, zum Urlaubsland Nr. 1 in Deutschland zu werden. Was bedeutet dieser Boom für den Berufsnachwuchs im Tourismus und in der Gastronomie? Nach meinen Informationen hat die Touristikbranche in Schleswig-Holstein 2017 knapp 30 Millionen Über90
nachtungen mit einem Umsatz von über 9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Und der fantastische Sommer in diesem Jahr hat auch dafür gesorgt, dass mehr Menschen in den Norden kommen. Allerdings leidet die Tourismusbranche schon jetzt unter dem Mangel an Fachkräften. Viele touristische und gastronomische Betriebe können die offenen Stellen nicht besetzen, finden nicht genügend Auszubildende und müssen daher sogar das eigene Angebote einschränken. Das bedeutet, dass der Bedarf an qualifiziertem Personal im touristischen Bereich noch nie größer war als heute – mit ausgezeichneten Chancen und Aufstiegsperspektiven für junge Menschen.
gen und auf der Karriereleiter in der Tourismusbranche ganz nach oben zu steigen. Die jungen Berufseinsteiger erlangen in nur 33 Monaten die Abschlüsse Hotelfachmann/-frau, Geprüfter/-r Fachwirt/-in im Gastgewerbe sowie die Ausbildereignung. Neben der Ausbildung im Betrieb absolvieren die Programm-Teilnehmer bei uns in Husum mehrmals im Jahr zwei- bis dreiwöchige Blockveranstaltungen. Hier stehen unter anderem Serviceabläufe in gastronomischen Bereichen, Veranstaltungsmanagement, Volks- und Betriebswirtschaftslehre sowie Unternehmensführung auf dem Stundenplan. Wie sehen die Berufs- und Aufstiegschancen mit ASTOR aus? Die Berufschancen nach der Aus- und Weiterbildung sind hervorragend. Das ASTOR-Programm ist wirklich am Puls der Zeit. Unsere Absolventen gehören zu den absoluten Spitzenkräften in der Branche.
„Die Berufschancen nach der Aus- und Weiterbildung sind hervorragend.“ Mit welchen Angeboten decken Sie den Ausbildungsbedarf im Bildungszentrum in Husum ab? Im Bildungszentrum für Tourismus und Gastronomie bieten wir eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dazu zählen unter anderem unsere Aus- und Weiterbildungskombiprogramme ASTOR (Hotelfachmann/-frau, Fachwirt/-in im Gastgewerbe (IHK) und Ausbildereignung) sowie „Ausbildung hoch drei“ – Karriere in der Systemgastronomie (Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Fachwirt/-in im Gastgewerbe (IHK) und Ausbildereignung), Weiterbildung zum/zur geprüften Küchenmeister/-in (IHK) oder zum/zur geprüften Diätkoch/-köchin (IHK) sowie unterschiedliche Prüfungsvorbereitungen beispielsweise für Hotel- und Restaurantfachleute. Welche Interessen und Qualifikationen sollten Schulabgänger/-innen mitbringen, die sich für Tourismus oder Gastronomie interessieren? Mit ASTOR oder unserer Ausbildung „hoch drei“ bieten wir sogenannte Abiturentenprogramme an. Hier sind die schulischen Voraussetzungen (Abitur oder Fachhochschulreife) sehr wichtig. Ansonsten sollten Berufseinsteiger in dieser Branche grundsätzlich Lust am Umgang mit Menschen haben. Sie sollten kommunikativ und offen sein, freundlich, serviceorientiert, hilfsbereit und belastbar. Organisationsgeschick wäre von Vorteil. Mit dem Programm ASTOR „Aufstieg mit System im Tourismus“ bieten Sie eine einzigartige Kombination von Aus- und Weiterbildung an. Was steckt dahinter? An wen richtet sich das Programm? Unser Programm ASTOR bietet seit einigen Jahren Abiturienten und Absolventen mit Fachhochschulreife die Möglichkeit, drei Abschlüsse in Rekordtempo zu erlan91
Die Integration von Flüchtlingen in den Betrieben spielt ja eine große Rolle. Was kann die Wirtschaftsakademie dazu beitragen? Haben junge Leute mit Migrationshintergrund gute Ausbildungschancen? Auf jeden Fall! Entscheidend sind die eigene Motivation sowie ausreichende Sprachkenntnisse. Gerade bei letzteren können wir helfen. In den vergangenen drei Jahren haben wir durch Sprach- und Integrationskurse – beispielsweise speziell auf Jugendliche zugeschnitten – unseren Beitrag dazu leisten können. Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit weiteren Partnern unterschiedliche Initiativen gestartet, um diesen jungen Leuten den Weg in die Arbeitswelt zu ebnen. Dazu zählt beispielsweise unser Programm „KoMM An“. Hinter diesem Titel verbirgt sich eine Qualifizierungsmaßnahme in Husum, die von uns in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Flensburg, dem Sozialzentrum des Kreises Nordfriesland und namhaften Betrieben auf Festland und Inseln angeboten wird, um Geflüchteten oder Arbeitssuchenden eine berufliche Perspektive in der Gastronomie und Hotellerie zu eröffnen. Jetzt wird’s persönlich: Hatten Sie Glück bei Ihrer Berufswahl? Absolut. Von der Personal- und Budgetverantwortung über die konzeptionelle Weiterentwicklung meiner Standorte bis hin zur Zusammenarbeit mit Unternehmen, Fachbehörden und Ämtern – mein Job als Niederlassungsleiter bei der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein ist wirklich sehr vielseitig und anspruchsvoll. Insgesamt blicke ich nun auf zwanzig spannende und erfolgreiche Arbeitsjahre zurück. Und diese Erfahrungen versuche ich täglich unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den unterschiedlichen Standorten der Wirtschaftsakademie SchleswigHolstein mitzugeben.
TEXT Joachim Welding | FOTO Sören Lappoehn
Sören Lappoehn, 22
„Wir alle verstehen uns, und dieses gute Betriebsklima bleibt den Gästen natürlich nicht verborgen.“ 92
Sören kommt aus Kampen auf Sylt und macht eine Ausbildung zum Hotelfachmann. Er ist im 3. Lehrjahr und seine Ausbildung findet innerhalb des Programms ASTOR („Aufstieg mit System im Tourismus“) der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein statt. „Gerade wenn man sich für die Gastronomie interessiert, ist meiner Ansicht nach das ASTOR-Programm der perfekte Einstieg, um schnell viel zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Aufgrund der ‚gestückelten‘ Theorie-Blöcke gefällt es mir besser als das duale Hotelmanagement-Studium. Nach dem Abi habe ich mich für diese Ausbildung entschieden, die mich für verantwortungsvollere Aufgaben in der Tourismusbranche qualifiziert. Einige Teile der schulischen Ausbildung sind recht anspruchsvoll. Aber wenn man mit dem Lernen am Ball bleibt, ist das kein Problem. In meinem Ausbildungsbetrieb, dem Hotel Söl’ring Hof auf Sylt, lerne ich ständig dazu, denn die Azubis durchlaufen alle Abteilungen. Ich liebe dieses Haus: die einzigartige, direkte Meerlage, dazu die Exklusivität mit 15 Zimmern und das Charisma von Sterne-Koch Johannes King! Wir alle verstehen uns, und dieses gute Betriebsklima bleibt den Gästen natürlich nicht verborgen. So bekommen wir häufig ein anerkennendes Feedback, und das motiviert zusätzlich bei der Arbeit. Sylt ist für mich perfekt, denn ich bin vom Meer fasziniert. Ich liebe alles, was sich darum dreht, auch das Wellenreiten – meine Leidenschaft.“
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10.09.2018 17:05:23
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TEMPORAUSCH IM WATT Yacht Club St. Peter-Ording TEXT Joachim Welding | FOTOS Yacht Club St. Peter-Ording
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it Rennwagen segeln – das geht nirgendwo besser als am MegaStrand von St. Peter-Ording. In Europa gilt diese Location als Mekka des Strandsegelns. Der Yacht Club St. PeterOrding (YCSPO) lässt die besten Piloten Deutschlands mit ihren Segel-Rennwagen regelmäßig gegeneinander antreten. Während die jungen Wilden im Verein immer besser werden, rüsten sich die erfahrenen Könner für die Weltmeisterschaften in SPO Ende September. In Schnupperkursen können Anfänger dem Temporausch im Watt nachspüren. Strandsegler sind Leute, die gern alles ganz anders machen als andere: Sie heizen mit Schiffen über Land und setzen Segel auf Rennwagen. Sie genießen die schönsten Strände praktisch im Vorbeifahren, gern auch bei badeunfreundlichen Temperaturen und einer ordentlichen Brise. Die Idee, rollenden Kisten ein Segel zu verpassen und dem Wind die Arbeit zu überlassen, ist zwar schon 400 Jahre alt. Inspiriert von Lastenseglern auf Rädern in China entwickelte der Physiker Simon Stevin für einen niederländischen Fürsten den ersten Segelwagen. Aber bis heute ist der Sport ein Hobby für eine relativ kleine Gruppe von Wagemutigen. So dreht sich beim Yacht Club in SPO alles ums Strandsegeln. Mit normalen Segelbooten haben die 250 Mitglieder und 70 Aktiven rein gar nichts am Hut. Der älteste Strandsegel-Club Deutschlands richtete schon mehrfach Welt- und Europa-Meisterschaften aus. Kein Wunder, dass die Piloten des Vereins dank ihrer vielen Erfolge zu den erfolgreichsten und erfahrensten Strandseglern Europas zählen. „Und nun kommen die jungen Wilden: Bei den Jugendmeisterschaften 2018 94
wurde den alten Hasen schon angst und bange beim Zugucken – so schnell flitzte der Nachwuchs über den abgesteckten Kurs am Strand“, berichtet Jugendwart Sven Harder. Der erst 14-jährige Michel Boldyreff siegte gleich dreimal in der Mini-Klasse. „Ich mag diese kleinen, aber schnellen Segelwagen. Sie sind rund 50 Kilo schwer, haben drei Räder und werden mit den Füßen gelenkt“, erklärt Harder. Ohne Probleme erreichen sie mehr als Tempo 50 – aber nur, wenn der Pilot den Wind in Geschwindigkeit umsetzen kann und die beste Linie auf dem Strandkurs findet. Außer dieser Einsteigerklasse gibt es fünf weitere. Die Boliden der Königsklasse (Klasse 3) strecken mächtige Segel in den Wind, sind maximal 3,50 Meter breit und flitzen mit bis zu 140 Stundenkilometer über die Sandpiste – diese Racer können nur Piloten mit viel Erfahrung sicher beherrschen. „Aber egal welche Klasse du fährst, mich begeistert das enorme Tempo, das die Strandsegler ohne Motorkraft ganz spielerisch erreichen können – und das im Einklang mit einer wunderbaren Natur im Wattenmeer“, erzählt Harder. „Schnell merkst du: Ich bin ja schneller als der Kollege nebenan. Das spornt zu Wettkämpfen an!“ Um einen Strandsegler pilotieren zu dürfen, muss man eine Lizenz besitzen. „Bei uns in der Segelschule können Jugendliche den ‚Pilotenschein für Land- und Strandsegelyachten‘ in ein- oder zweitägigen Kursen machen. Auch Schnupperkurse bieten wir an“, erklärt Harder, der die Segelschule leitet. Für alle, die bei diesen Erlebnissen süchtig werden, heißt es dann: Nur die besten und die größten Strände sind gerade gut genug! Sobald die Flut ihren höchsten Stand
erreicht, das Wasser langsam wieder weicht und Sandbänke aus der grauen Nordsee wie aus dem Nichts auftauchen, beginnt die Hektik im Yachthafen von SPO. Masten werden gesetzt, Segel gehisst; die Segler zwängen sich in ihre Trockenanzüge, unter den Helmen schauen nur die Augen hervor. Und dann geht’s los: Eine Strandyacht nach der anderen verlässt den Hafen. Zurück bleiben tiefe Spuren im Sand. Der Strand von SPO gilt als der anspruchsvollste in ganz Europa, denn keine andere Strecke verändert in kurzer Zeit ihr Profil: Es kommen neue Sandbänke hinzu, Priele versperren plötzlich die Strecke und ablaufendes Wasser reißt tiefe Kanten in den Sand. Dann ist das Fahrkönnen der Piloten gefragt, bei Windstärke 6 ihre Racer gekonnt zu steuern und dabei die Nase vorn zu haben. Wer hierher kommt, wird also schnell feststellen: Strandsegeln gehört zu Sankt Peter-Ording wie die urigen Holzhäuser auf Stelzen.
Strandsegel-WM 2018 in St. PeterOrding Die besten Strandsegler aus aller Welt werden vom 29. September bis 5. Oktober 2018 in St. Peter-Ording um Edelmetall kämpfen. Der örtliche Yacht Club organisiert die hochkarätige Veranstaltung, zu der tausende Zuschauer erwartet werden. Bis zu 200 Piloten treten in allen Klassen an. Bereits mehrfach hat der YCSPO bewiesen, dass er die wichtigsten Meisterschaften im Strandsegeln souverän veranstalten kann: Seit 1963 hat der Verein acht Mal Europa- oder Weltmeisterschaften ausgerichtet, zuletzt die WM 2004.
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WISSEN, WORUM ES GEHT! Lutz Kastka ist Molkereibetriebsleiter der Osterhusumer Meierei Witzwort und verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung von Milchtechnologen und -technologinnen sowie Milchwirtschaftlichen Laboranten und -Laborantinnen.
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TEXT Christian Dorbandt N
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FOTO Sebastian Weimar
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6. Das Praktikum – Berufliche Praktika sind von großem Wert, sowohl für die Praktikantinnen und Praktikanten als auch für den Betrieb selbst. In der Praxis können beide Seiten erkennen, ob sie sich ein dreijähriges Ausbildungsverhältnis gemeinsam vorstellen können. Wer sich bei uns bewirbt, muss des-
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5. Kleidung – Eine angemessene Kleidung für ein Vorstellungsgespräch richtet sich nach dem Arbeitgeber. In einer Bank wird sicherlich der Anzug bzw. das Kostüm erwartet. Bei uns muss das nicht sein. Eine normale Alltags-Bürokleidung reicht aus. Die zerrissene Hose muss es natürlich auch nicht sein. Für uns ist die Kleidung aber kein ausschlaggebendes Kriterium.
7. Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen und macht Ihnen die Arbeit Spaß? Ich bin in Eckernförde geboren und in Holtsee aufgewachsen. Durch die Nähe zur Käserei Holtsee habe ich von 1983 bis 1986 dort eine Ausbildung zum Molkereifachmann absolviert. Anschließend habe ich mehrere Jahre in der schleswig-holsteinischen Milchwirtschaft gearbeitet, aber auch in Bayern, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg Vorpommern, ehe mich 2001 mein jetziger Chef als Betriebsleiter zur neu fusionierten Osterhusumer Meierei nach Witzwort geholt hat. Ich arbeite seit 35 Jahren in der Milchwirtschaft und habe noch keinen Tag bereut!
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2. Der Versand – Wer sich bei der Osterhusumer Meierei auf einen Ausbildungsplatz bewerben möchte, sollte dies per E-Mail tun. Bitte nur geschlossene PDF-Dateien als Anhänge versenden! Offene, editierbare Wordoder Excel-Dateien werden aus Sicherheitsgründen automatisch blockiert.
4. Lieblingsfrage – Was sind Ihre Hobbys? Hobbys und private Interessen können ein Indiz für Teamfähigkeit und Sozialverhalten sein.
halb vor der Vertragsunterzeichnung mindestens ein einwöchiges Pflichtpraktikum absolvieren. Während dieser Zeit können sich interessierte Schülerinnen und Schüler einbringen, Fragen stellen, Teamfähigkeit beweisen, mit anpacken und ihr Interesse praktisch demonstrieren.
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1. Die schriftliche Bewerbung – Zur schriftlichen Bewerbung gehören ein Anschreiben, ein Lebenslauf sowie Zeugnisse und Bescheinigungen. Bewerberinnen und Bewerber sollten darauf achten, die Unterlagen formal korrekt und ohne Rechtschreibfehler einzureichen. Das letzte Schulzeugnis gehört selbstverständlich dazu. Wir erwarten weder Bestnoten noch den höchsten Schulabschluss, sondern achten darauf, dass die Kandidaten zu uns passen und unserem Team nach der Ausbildung als Fachkraft möglichst erhalten bleiben. Wir suchen junge Leute, die langfristig bleiben und bei uns Karriere machen möchten!
3. Das Vorstellungsgespräch – In der Regel geben wir allen Bewerberinnen und Bewerbern die Chance, sich persönlich vorzustellen. Dabei achten wir nicht so sehr darauf, ob die Kandidaten Details unserer Webseite auswendig gelernt haben. Uns kommt es vielmehr darauf an, zu erfahren, warum sich der- oder diejenige für genau diesen Ausbildungsberuf entschieden hat. Man erkennt sehr schnell, ob jemand nur irgendeinen Ausbildungsplatz sucht oder ob er ernsthaft einen bestimmten Beruf erlernen möchte. Schülerinnen und Schüler sollten also wissen, worum es in unseren Ausbildungsberufen geht!
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etriebsleiter Lutz Kastka ist immer in Aktion. Von seinem Büro aus erkennt er jeden ankommenden Milchsammelwagen, koordiniert die Arbeiten zwischen Produktion und Technik sowie Fremdfirmen und verfolgt nebenbei den Börsenmilchwert an der Leipziger Milchterminbörse. Als Ausbildunsgleiter landen alle Bewerbungsunterlagen auf seinem Tisch. Im Gespräch mit ME2BE fasst der gelernte Molkereifachmann zusammen, worauf es ihm bei der Auswahl von Auszubildenden ankommt.
Deine Bewerbung auf einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz bei der Osterhusumer Meierei richtest du bitte per E-Mail an: info@ohmw.de Weitere Informationen findest du auf www.osterhusumer.de
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„ Sc hon be im ers ten G e s präc h s pür te ic h die s e angenehm ent s pannte At mos phäre und den Spir it , nac h dem ic h ge s uc ht hat te!“
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Steffen Jensen, 22 Steffen ist Baujahr 1996 und ein echter Eiderstedter Jung. Nach dem Mittleren Schulabschluss an der Eider-Treene-Schule in Tönning entschied er sich zunächst für eine Tischler-Lehre, stellte allerdings fest, dass Holz nicht sprechen kann. Ihm fehlte der Kontakt zu Menschen. Den passenderen Ausbildungsplatz zum Hotelfachmann fand er kurze Zeit später an seinem Lieblingsstrand in St. Peter-Ording.
„Das Beach-Motel St. Peter-Ording hat mich sofort angesprochen“, erinnert sich Steffen. „Es ist optisch unglaublich einladend, hat ein überzeugendes Konzept, und schon beim ersten Gespräch mit dem Hotel-Management spürte ich die angenehm entspannte Atmosphäre und diesen Spirit, nach dem ich gesucht hatte! Auszubildende, Angestellte, Aushilfen, Abteilungsleiter, Hoteldirektion: wir duzen uns – übrigens auch mit den Gästen, und ich fühle mich wie in einer großen Familie. Während meiner dreijährigen Ausbildung gab es nicht einen Moment, in dem ich mich unfair behandelt gefühlt habe. House- and Barkeeping, Frühstücksservice, Event-Betreuung, Rezeption … ich habe alle Stationen durchlaufen und wurde als Hotelfachmann perfekt ausgebildet. Nach insgesamt vier Jahren im Beach-Motel habe ich mich für ein Zwischenspiel auf einem der AIDA Cruise Liner entschieden. Obwohl es mir wirklich schwer fällt, das Beach-Motel zu verlassen, fahre ich demnächst zweimal für fünf Monate um die Welt. Ich bin einfach hungrig, Neues zu erleben. Und wer weiß, vielleicht sieht man sich irgendwann wieder.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
Le a Eva Jo h a n nsen, 21 Lea ist ein Sonnenschein, nennt sich selbst „positiv verrückt“ und ist ziemlich glücklich! Nach Abschluss der zwölften Klasse hatte sie sich vergeblich um einen Ausbildungsplatz beworben. Eher zufällig erhielt sie den Tipp, sich im Beach-Motel St. Peter-Ording vorzustellen. Das könnte passen. Und es passte. Dass die Ausbildung zur Hotelfachfrau dermaßen attraktiv sei, hätte sie nicht für möglich gehalten.
„ Me ine F re unde s taune n, w ie s elbs tbe w u s s t ic h ge worden bin!“
„Allein das Praktikum im Beach-Motel hat mich umgehauen. Obwohl ich niemanden kannte und eher schüchtern war, hat es mir riesigen Spaß gemacht. Und als ich am letzten Tag die Zusage für den Ausbildungsplatz erhielt, war ich unglaublich happy. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und ich freue mich noch immer auf jeden Arbeitstag. Die Klischees über die Hotelfachausbildung kann ich überhaupt nicht teilen. Ich erlebe etwas völlig anderes. Meine Aufgaben sind abwechslungsreich und lassen mir Spielraum, mich einzubringen. Das Besondere am Beach-Motel ist der zwischenmenschliche Umgang. Wir verstehen uns nicht nur innerhalb des Teams sehr gut, sondern auch mit unseren Gästen. Es kommt immer wieder vor, dass uns Stammgäste zur Begrüßung umarmen und uns beim Namen nennen. Da wir uns alle duzen, entsteht eine persönliche Atmosphäre, die es mir leicht macht, mich wohl zu fühlen und motiviert zu bleiben. Das merken auch meine Freunde. Die staunen, wie selbstbewusst ich geworden bin!“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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„ Be s onders g ut gefällt mir die familiäre At mo s phäre im B ildung s ze nt r um .“
Ber n d H a h n, 27 aus Welzow, 3. Ausbildungsjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel, hat seinen Mittleren Schulabschluss an der Schiebell-Schule in Trebkau erworben. „Hallo, ich heiße Bernd und habe mich nach einer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit im Einzelhandel entschlossen, einen völlig anderen Beruf zu erlernen und mich zum Gesundheits- und Krankenpfleger ausbilden zu lassen. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum einen schwand die Motivation bei meiner kaufmännischen Tätigkeit in einem Baumarkt. Gleichzeitig hatte ich ein Schlüsselerlebnis als Patient im Krankenhaus. Nach einer Lungenverletzung verbrachte ich 2016 mehrere Wochen in der Uni-Klinik Würzburg. Dort teilte ich das Zimmer mit einem älteren Krebspatienten, der sehr niedergeschlagen und abweisend war. Da wir uns nicht ausweichen konnten, suchte ich das Gespräch mit ihm, und es gelang mir nach und nach, den Mann zu ermutigen, sodass er seine Niedergeschlagenheit überwinden konnte. Als ich nach drei Wochen die Station verließ, bedankten sich die Pflegekräfte bei mir, drückten mir einen Flyer mit Informationen zum Beruf ‚Gesundheits- und Krankenpfleger‘ in die Hand und meinten, das sei der richtige Beruf für mich! Dieser Moment brachte mich zum Umdenken. Jetzt befinde ich mich bereits im letzten Ausbildungsjahr, in der Examensklasse, und bin sicher, den richtigen Beruf gefunden zu haben. Besonders gut gefällt mir die familiäre Atmosphäre im Bildungszentrum. Wir kennen uns, sind füreinander da und werden sehr gut betreut. Viele organisatorische Dinge werden uns abgenommen, und auch in privaten Angelegeneheiten treffe ich überall auf ein offenes Ohr und viel Verständnis. Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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„ D ie Au sbildung erlebe ic h al s au s ge s proc hen v iel s e it ig und an s pr uc h s voll .“ Yvo n ne Wid m er, 28 aus Kassel, 3. Kursjahr zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhaus Kiel, hat zuvor an der Universität Kassel den Bachelorabschluss in Landschaftsplanung erworben. „Nach dem Abitur habe ich Landschaftsplanung an der Uni Kassel studiert. In diesem Studiengang lernte ich auch meinen Freund kennen. Nach dem Studium sind wir dann zusammen nach Kiel gezogen, weil er hier eine Stelle als Landschaftsplaner antreten konnte. Ich verspürte eher das Interesse im sozialen und gesundheitlichen Bereich zu arbeiten. Deshalb entschied ich mich für eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und habe diesen Schritt bisher nicht bereut. Die Ausbildung erlebe ich als ausgesprochen vielseitig und anspruchsvoll. Besondere Highlights sind für mich immer die Unterrichtsstunden mit den Kinderärzten. Auch die praktischen Erfahrungen auf der Geburtenstation oder in der Gynäkologie, sowohl im Städtischen Krankenhaus Kiel als auch bei auswärtigen Hospitanzen in Heide, Rendsburg und Neumünster sind unglaiublich interessant! Mein Ziel nach dem Examen: Eine Stelle in einer kinderpsychatrischen Einrichtung.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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„ Mir mac ht die Arbe it g roße n Spaß!“ Pasc al Prieg, 19
aus Schleswig, 2. Ausbildungsjahr zum Fachangestellten für Bäderbetriebe bei den Schleswiger Stadtwerken. „Moin. Ich bin Pascal, komme aus Schleswig und habe den Mittleren Schulabschluss auf der Bruno-Lorenzen-Schule gemacht. Nach der Schule habe ich mehrere Praktika absolviert, doch auf die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe bin ich
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eher zufällig im Jobcenter gekommen. Dort habe ich zum ersten Mal vom ‚Arbeitsplatz in der Schwimmhalle‘ gehört und fand das spannend. Ich hab mich schon immer für Sport interessiert und wollte sowieso einen Beruf erlernen, in dem ich mich bewegen kann und nicht nur am Schreibtisch sitze. Deshalb hab ich mich für diese Ausbildung im Fjordarium bei den Schleswiger Stadtwerken beworben und nach einem Praktikum meinen Wunsch-Ausbildungsplatz erhalten. Ich kann nur sagen: Mir macht die Arbeit großen Spaß! Alle Leute aus unserem Team sind unglaublich sympathisch. Ich wüsste gar keinen Punkt, der mir nicht gefällt. Was man für die Ausbildung mitbringen sollte? Man sollte natürlich gut schwimmen können, verantwortungsbewusst sowie körperlich fit sein und gut mit Menschen umgehen können. Wenn mir ein Gast eine Frage stellt, begegne ich ihm freundlich und helfe ihm bei seinem Anliegen. Da kann ich nicht sagen: ‚Sorry, keine Ahnung‘! Am wichtigsten aber ist, wachsam zu sein! Meine Augen richte ich während der Schicht nur auf das Becken, sodass ich alle Gäste im Blick habe und im Notfall sofort reagieren kann!“ Foto Moritz Wellmann | Text Christian Dorbandt
„ In der Au sbildung w ird mir s ehr v iel Ve rant wor t ung über t ragen .“
kommt aus Lürschau und ist im 3. Ausbildungsjahr zur Fachkraft für Abwassertechnik bei den Schleswiger Stadtwerken. „Durch mein Interesse an Chemie und umweltbedingten Themen bin ich auf den Beruf der Fachkraft für Abwassertechnik gestoßen. Zudem besitze ich mehrere Aquarien und weiß daher, wie wichtig die Wasserqualität für alle Lebewesen ist. Als ich die Anzeige der Schleswiger Stadtwerke in der Zeitung entdeckte, bewarb ich mich ganz klassisch mit einer schriftlichen Bewerbung. In meiner Ausbildung lerne ich, welche Vorgänge im Klärwerk nötig sind, um das Abwasser zu reinigen. Dazu gehört auch die Wartung und Instandhaltung der Anlage, um den Betrieb des Klärwerkes zu erhalten. In der Ausbildung wird mir sehr viel Verantwortung übertragen. Nach meinem Abschluss würde ich sehr gerne weiter bei den Schleswiger Stadtwerken im Klärwerk arbeiten. Ich finde meine Arbeit sehr vielseitig. Einerseits bin ich handwerklich gefordert, aber auch die Laborarbeit zur analytischen Überprüfung des gereinigten Wassers gehört zu meinen Aufgaben dazu. Wer sich für den Beruf Fachkraft für Abwassertechnik interessiert, sollte vorher ein Praktikum machen. In meiner Freizeit Spiele ich Badminton und bin in der Freiwilligen Feuerwehr in Lürschau.“ Foto & Text Schleswiger Stadtwerke GmbH
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Wolf Wege, 22 kommt aus Stade und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Chemielaboranten bei der Covestro Deutschland AG. „Es hat mich schon immer fasziniert, wie man mit chemischem Fachwissen die eigene Umwelt erklären kann. Deswegen zählte auch Chemie zu meinen Lieblingsfächern. Nach meinem Abschluss machte ich zunächst eine Ausbildung zum Lebensmitteltechniker. Der Beruf war interessant, aber noch nicht genau das, was ich beruflich tun wollte. Darum habe ich mich für die Ausbildung zum Chemielaboranten entschieden. Ich wollte Tag für Tag etwas tun, was mich brennend interessiert. Zu Beginn der Ausbildung absolvieren wir die Grundausbildung in den Laboren des Ausbildungszentrums. Mit diesem Wissen gehen wir anschließend in den Betrieb. Zurzeit arbeite ich im Umweltlabor. Hier kümmern wir uns unter anderem um Abwässer, die bei der Herstellung unserer Produkte entstehen. Wir überprüfen zum Beispiel, ob die gesetzlichen Messwerte eingehalten werden und stellen sicher, dass keine Verunreinigungen in die Umwelt gelangen. Umweltschutz ist ein wichtiges Thema im Unternehmen. Covestro hat sich zum Ziel gesetzt, die Welt zu einem lebenswerteren Ort zu machen – und das tun wir auch!“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca
„ Ic h wollte Tag f ür Tag e t wa s t un, wa s mic h brennend intere s s ier t .“
Jannick Stöven, 19 kommt aus Brunsbüttel und ist im 1. Ausbildungsjahr zum Chemielaboranten bei der Covestro Deutschland AG.
„Wir mü s s en s auber arbe ite n und die Arbe it s s c hr it te g ut organi s ie re n .“
„Den Beruf des Chemielaboranten habe ich in einem Praktikum kennengelernt. Die Arbeit im Labor hat mir auf Anhieb gefallen. Deswegen wählte ich an meinem Gymnasium auch das Chemieprofil und bewarb mich nach dem Abschluss um diesen Ausbildungsplatz. In unserem Beruf ist das richtige Verhalten am Arbeitsplatz wichtig. Das wird uns gleich zu Beginn der Ausbildung vermittelt. Wir müssen sauber arbeiten und die Arbeitsschritte gut organisieren. Auch ein sorgsamer Umgang mit den verschiedenen Chemikalien ist wichtig. Zu keiner Zeit dürfen wir uns oder andere gefährden. Nach meiner Ausbildung möchte ich bei Covestro bleiben. Die Arbeit macht mir großen Spaß, auch das Team ist klasse. Zudem hat man als Chemielaborant interessante berufliche Perspektiven. Der Bedarf an Fachkräften ist groß, und es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca
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Fenja Bieber, 23 aus Oldenswort, 2. Ausbildungsjahr zur Milchwirtschaftlichen Laborantin bei der Osterhusumer Meierei Witzwort eG. Fenja hat das Abitur an der Hermann-Tast-Schule in Husum erworben. „Hallo, ich heiße Fenja und komme aus Oldenswort. Nach dem Abi bin ich erst mal für acht Monate nach Australien gereist und habe in Port Hedland als AuPair-Mädchen gearbeitet. Das war eine unglaubliche Erfahrung. Die Temperaturen waren herrlich: 30 Grad im Winter, 40 Grad im Sommer! Zurück in Deutschland habe ich mich für die Ausbildung zur Milchwirtschaftlichen Laborantin bei der Osterhusumer Meierei entschieden. An einem ‚Girls Day‘ hatte ich bereits wichtige Einblicke erhalten. Deshalb war ich sicher, dass mir die Arbeit als Laborantin Spaß machen würde. Im Kern beschäftige ich mich mit der Qualitätskontrolle. Wir untersuchen alle Produkte in unterschiedlichen Produktionsstufen: sensorisch, chemisch sowie physikalisch. Somit stellen wir die Qualität der Produkte sicher und können in einem Problemfall genau erkennen, welche Charge und welcher Produktionsschritt betroffen ist. Nach der Ausbildung würde ich gern bei der Osterhusumer Meierei bleiben. Zu einem späteren Zeitpunkt gäbe es die interessante Option, eine betriebsbegleitende Ausbildung zur staatlich geprüften Lebensmitteltechnikerin zu absolvieren.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
„ Nac h der Au sbildung w ürde ic h ger n be i der O s terhu s umer Me iere i ble ibe n .“
Miriam Martens, 17 aus Stade, 1. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der Osterhusumer Meierei Witzwort eG. Miriam hat den Mittleren Schulabschluss an der Realschule Stade erworben.
„ D ie Au sbildung und da s Team gefallen mir s ehr g ut .“
„Hallo, ich bin Miriam und komme aus Stade. Mit der Entscheidung für die Ausbildung zur Milchtechnologin bin ich dem Beispiel meiner Mama gefolgt. Sie hat damals Molkereifachfrau gelernt – so hieß unser Beruf früher. Heute betreibt meine Mutter eine mobile Käserei. Ich bin also mit der Herstellung von Butter und Käse aufgewachsen. Um auch alles über die Produktion von Milch, Joghurt und Sahne zu erfahren, habe ich mich bewusst für die Osterhusumer Meierei entschieden. Bisher habe ich die Abteilungen ‚Milchannahme‘, ‚Maschinenraum‘ und ‚Verpackung‘ kennengelernt. Besonders gut gefällt mir, dass ich von Anfang an verantwortungsvolle Aufgaben erhalte. So macht die Arbeit Spaß und besitzt einen großen Lerneffekt. Natürlich passieren auch mal Fehler. Letztens habe ich begonnen, einen LKW mit falscher Ware zu beladen. Zum Glück konnte ich den Fehler noch rechtzeitig bemerken. Aber das wird mir so schnell nicht wieder passieren. Die Ausbildung und das Team gefallen mir sehr gut; womit ich allerdings noch etwas kämpfe, ist meine Prüfungsangst. Doch bis zur Zwischenprüfung habe ich ja noch genügend Zeit, mit den anderen Azubis gemeinsam zu lernen!“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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Ben Ströver, 22 aus Risum-Lindholm, 2. Ausbildungsjahr zum Notfallsanitäter beim Rettungsdienst Nordfriesland. „Ursprünglich wollte ich studieren. Aber was? Ich habe mich für die Fächer Wirtschaft, Politik und Sport interessiert, aber auch für soziale und medizinische Berufe. Entschieden habe ich mich letztlich für die duale Ausbildung zum Notfallsanitäter. Warum? Weil ich die Kombination der Aufgabenbereiche reizvoller als ein Studium finde: intensiver Kontakt mit Menschen in einem technisch anspruchsvollen Umfeld mit täglich neuen Herausforderungen! Der Plan ist aufgegangen. Ich hab den Beruf gefunden, der zu mir passt! Doch die Arbeit im Rettungsdienst ist nicht jedermanns Sache! Wer beispielsweise Berührungsängste mit fremdem Menschen hat, kein Blut sehen kann oder Schichtdiensten aus dem Weg gehen möchte, sollte sich beruflich anderweitig orientieren. Wer damit klar kommt, wird eine interessante Ausbildung in einem tollen Team erleben und täglich anderen Menschen begegnen!“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt
„ Ic h hab den Ber uf gef unden, der z u mir pa s s t!“
Ja n nek H a nsen, 20 aus Tönning, 2. Ausbildungsjahr zum Notfallsanitäter beim Rettungsdienst Nordfriesland. „Ich erlerne den besten Beruf der Welt! Bereits als Jugendlicher bei der Freiwilligen Feuerwehr verspürte ich den Wunsch, Menschenleben zu retten. Als angehender Notfallsanitäter kann ich mich noch direkter mit der Rettung und dem Transport von kranken und verletzten Personen beschäftigen. Mein schönster Moment während der Ausbildung? Da gibt es viele! Mein erster echter Einsatz als zweiter Mann und Fahrer eines RTW war natürlich ein Höhepunkt. Aber es ist auch jedes Mal ein schönes und bestätigendes Gefühl, wenn sich ein Patient nach einem Notfalleinsatz für die Arbeit bedankt und es ihm wieder besser geht! Übrigens: Auch bei Krankentransporten übernehmen wir eine wichtige Betreuungsfunktion. Wenn ich beispielsweise hinten im KTW neben einem kranken Menschen sitze, schaue ich nicht auf mein Handy, sondern unterhalte mich mit ihm und versuche beruhigend auf ihn einzuwirken. Menschen offen und mit Neugier zu begegnen, ist in unserem Beruf besonders wichtig!“ Foto Frieder Dillmann | Text Christian Dorbandt
„ Ic h erler ne den be s ten Ber uf der Welt!“
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Felix M ölck, 28 aus Flensburg, 2. Ausbildungsjahr zum Milchtechnologen bei der Deutschen Milchkontor GmbH, hat seinen Mittleren Schulabschluss an der Emil-Nolde-Schule Niebüll absolviert. „Hallo, ich bin Felix und absolviere eine Ausbildung zum Milchtechnologen bei DMK. Das Thema Milchwirtschaft hat mich schon früh interessiert. Von 2006 bis 2009, im Anschluss an die zehnte Klasse, habe ich deshalb eine Ausbildung zum Milchwirtschaftlichen Laboranten bei einem anderen Unternehmen abgeschlossen. Anschließend war ich für acht Jahre bei der Marine. Nun schließt sich für mich der Kreis. Nach dieser zweiten Ausbildung werde ich gut aufgestellt sein, um als Fachkraft entweder im Labor oder in der Produktion zu arbeiten. Am liebsten bei DMK. Zwei Dinge gefallen mir hier besonders gut: die modernen Produktionsanlagen und die entspannte Arbeitsatmosphäre. Die computergesteuerten Anlagensysteme zur Käseherstellung sind Hightech pur. Diesen täglichen Umgang mit moderner Technik finde ich absolut spannend. Das gute Arbeitsklima hilft, um sich wohl zu fühlen und motiviert zu bleiben. Das Einzige, woran ich mich erst wieder gewöhnen muss, ist die Schichtarbeit. Da ich eine Fernbeziehung führe, muss ich die Schichtdienste und meine Freizeit gut organisieren!“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
„ D ie s en täglic hen Umgang mit moder ner Tec hni k f inde ic h abs olut s pannend .“
Rikke Christiansen, 22 aus Flensburg, 1. Ausbildungsjahr zur Milchwirtschaftlichen Laborantin bei der Deutschen Milchkontor GmbH, hat ihr Abitur an der Dänischen Schule Flensburg absolviert.
„ Mir w ird von Anfang an Verant wor t ung über t ragen .“
„Hey, ich bin Rikke, erlerne den Beruf der Milchwirtschaftlichen Laborantin beim Deutschen Milchkontor in Nordhackstedt und bin wirklich sehr glücklich mit dieser Entscheidung! Nach dem Abitur habe ich zunächst angefangen, BWL zu studieren. Das war leider die falsche Entscheidung. Ich erinnerte mich aber daran, dass Chemie und Mathe meine besten Schulfächer waren und bin auf die Laboranten-Ausbildung bei der DMK gestoßen. Zum Glück, denn hier erlebe ich eine vielseitige Ausbildung und ein unglaublich nettes Team. Die Ausbildung macht mir großen Spaß. Meine Aufgaben bestehen unter anderem darin, selbständig Proben aus den Rohmilchtanks zu entnehmen, sie chemisch zu analysieren und die entsprechenden Werte zu dokumentieren. Dafür muss ich sorgfältig und konzentriert arbeiten, denn aufgrund meiner Ergebnisse wird die gelieferte Rohmilch angenommen und weiterverarbeitet! Genau das gefällt mir an der Ausbildung! Mir wird von Anfang an Verantwortung übertragen. Cool war auch das Azubitreffen im niedersächsischen Rieste. Dort kommen jedes Jahr alle 60 DMK-Auszubildenden aus ganz Deutschland zusammen, lernen sich kennen und erfahren alles über das Deutsche Milch-Kontor und seine Produkte!“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
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Ly n n Fl atterich, 22 aus Ramstedt, 3. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten beim Amt Eiderstedt. Ihre Fachhochschulreife hat sie an der Beruflichen Schule in Husum erworben. „Hallo, ich bin Lynn und komme aus Ramstedt. Als Kind wollte ich unbedingt Tierärztin werden, denn ich bin mit Pferden aufgewachsen und reite auch heute noch gern. Irgendwann wurde mir allerdings klar, das ich nicht studieren möchte, sodass ich mich über berufliche Alternativen informiert habe. Ein Verwaltungspraktikum hat mich schließlich überzeugt. Heute bin ich froh, dass ich mich beim Amt Eiderstedt beworben habe, denn die Ausbildung gefällt mir sehr gut. Das Schöne ist, dass es bei uns familiär zugeht und wir uns untereinander gut verstehen. Beruhigend zu wissen: Nach der bevorstehenden Abschlussprüfung wird mich das Amt Eiderstedt in Vollzeit übernehmen und im Fachbereich ,Finanzen‘ im Team ,Steuern und Abgaben‘ einsetzen. Dort werde ich künftig unter anderem für die Berechnung der Jahreskurabgabe zuständig sein. Für mich ist die Ausbildung beim Amt Eiderstedt der ideale Berufsweg. Ich habe einen sicheren Arbeitsplatz und kann in meiner Region bleiben!“ Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt
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„ D a s Sc höne i s t , da s s e s be i un s familiär z ugeht und w ir un s unte re inande r g ut ve rs tehen .“
# iDEEN SP U d lE R r Im KRONES Team arbeiten rund 16..000 Menschen, die alle durch ihre unverwechselbaren Ges chichten und Persönlichkeit en das Unternehmen bereichern. Was sie gemein sam haben: Begeisterung für Technik, Freude an dem, was sie tun und den unbedi ngten Willen, gemeinsam etw as zu bewegen. Sie möchten Teil unseres Tea ms werden? Dann schreiben Sie uns, we r Sie sind und was Sie ausma cht! Aktuelle Jobangebote bei der KRONES AG und ihren Tochtergesellschaften finde n Sie auf www.krones.com. Im Werk Flensburg bilden wir
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Wir sind Covestro. Wir sind neugierig. Wir sind mutig. Wir sind vielfältig. Wir sind Macher! Wir gehen an den Start, um mit innovativen Produkten neue Standards für chemische Werkstofflösungen zu setzen. Integrität ist unsere Währung. Innovation ist unsere Tradition. Wir sind überzeugt: Neugier überwindet Grenzen, Mut schafft neue Möglichkeiten. Unsere Vielfalt macht uns stark für jede neue Herausforderung. Mach mit! Mit Deinen individuellen Talenten und Deiner Persönlichkeit machst Du mit Covestro den Unterschied. Lass uns gemeinsam die Zukunft gestalten: WE MAKE the world a brighter place.
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• Chemikant/-in • Chemielaborant/-in • Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik • Elektroniker/-in für Betriebstechnik • Industriemechaniker/-in • Kauffrau/-mann für Büromanagement • Zerspanungsmechaniker/-in Mit Deinem Einstieg bei Covestro eröffnest Du Dir spannende Karrieremöglichkeiten. Ganz gleich, ob Du Dich für eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich entscheidest: Wir bereiten Dich bestens auf die Herausforderungen der heutigen Berufswelt vor. Denn eine qualitativ hochwertige Ausbildung liegt uns am Herzen. Werde Teil unseres Teams! Covestro, Ausbildung & Training Bewerbermanagement Frau Patricia Porschütz Gebäude 3507 25541 Brunsbüttel Telefon: +49 4852 816450 DEINE BEWERBUNG Bist Du bereit für Deinen Traumberuf? Dann bewirb Dich bitte online mit Deinen vollständigen Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf und Deine beiden letzten Zeugnisse).
Land Deutschland Standort Brunsbüttel Erfahre mehr: www.career.covestro.de www.facebook.com/covestrocareer Covestro begrüßt Bewerbungen aller Menschen ungeachtet von Rasse oder ethnischer Herkunft, Hautfarbe, Nationalität, Glauben, Weltanschauung, Geschlecht, Alter, Behinderung, Aussehen oder sexueller Identität. Wir bekennen uns zu dem Grundsatz, alle Bewerberinnen und Bewerber fair zu behandeln und Benachteiligungen zu vermeiden.