ME2BE CAMPUS FH-Special

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SPECIAL

CAMPUS S T UDIUM IN S CHL E S W IG - HOL S T E IN UND HA MBURG

„I AM FHAPPY“

Warum das Studieren an (Fach-)Hochschulen glücklich macht.

w w w. m e 2b e . d e

B R A N D P U B L I S H E R S C O M M U N I C AT I O N

H e f t 01

Fr ü h j a h r/S o m m e r 2017

€ 2,9 0


ME2BE.DE


ED I TO R I A L

FH oder UNI? Jede wissenschaftliche Forschung beginnt mit einer guten Frage. Angenommen, du hast eine Hochschulberechtigung und möchtest gern studieren. Dann solltest du dich mit folgenden Fragen befassen: WARUM will ich studieren? WAS will ich studieren? WO will ich studieren? Um gute Antworten auf diese Fragen zu finden, kann es hilfreich sein, sich eine weitere zu stellen: WIE will ich studieren? Im FH-Modus oder UNI-like? Mit höherem Theorie- oder Praxisbezug? Überwiegend in Hörsälen oder Seminarräumen? Mit Profs aus der Wirtschaft oder aus der Wissenschaft? Genau darin unterscheiden sich u.a. Universitäten und (Fach-)Hochschulen. Bevor du dir also die Uni Tübingen auf `nem Satellitenfoto anschaust, solltest du erst mal checken, wie viele Stunden du pro Woche in einem Hörsaal wach bleiben kannst. Mit der neuen ME2BE-CAMPUS und auf unseren Hochschul-Onlineseiten auf ME2BE.DE liefern wir euch echte und ehrliche Stories, Fotos und Emotions, damit ihr mit eurer Studienwahl ins Schwarze trefft. So, wie Aenne, Lennart, Andreas, Julie und Jean Philip, die sich bewusst für ein FH-Studium entschieden haben. In unserer Portraitstrecke „I AM FHAPPY“ und weiteren Studiportraits berichten sie und andere von ihren guten Erfahrungen an der Hochschule Flensburg, der HAW, der FH Kiel, FH Lübeck, WAK, FH Westküste, Nordakademie Elmshorn und FHVD Altenholz. Nicht minder glückliche UniStudis präsentieren wir euch auch, z.B. von der Europa-Universität Flensburg, Universität zu Lübeck, CAU Kiel und der Kühne-Logistics-University. Viel Spaß beim Frage-Antwort-Spiel. Eure ME2BE‘s


8„I AM

FHAPPY“

CAMPUS 06

WIE WAR EIGENTLICH DEIN PRAKTIKUM?

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„I AM FHAPPY“

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TOP 5 WIRTSCHAFTSFILME

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STUDIUM ODER AUSBILDUNG?

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Zu Besuch am Beruflichen Gymnasium RBZ I Wirtschaft in Kiel.

GUTE LOGISTIK MERKT MAN NICHT!

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STAUBIG WAR GESTERN!

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FRANÇAIS À LA FLENSBOURG!

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WER BIN ICH? WAS KANN ICH? WAS WILL ICH?

Welcher Typ bist du?

TASCHENGELD FÜR PROFIS

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WATERKANTISCH. PRAKTISCH. GUT.

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DIE HOCHSCHULE FLENSBURG

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STUDIEREN MIT FIRMENANSCHLUSS

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READY TO MOVE THE WORLD

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OFFSHORE MAL GANZ COOL

Warum die Hochschule Flensburg eine außergewöhnliche Fachhochschule ist und unter Studierenden einen exzellenten Ruf genießt

Moderne Zeiten im Studiengang Allgemeine Verwaltung an der FHVD in Altenholz

Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum WS 2017/18 den Studiengang Französisch ein

LOGOPÄDIE UND ERGOTHERAPIE? STUDIEREN!

Universität zu Lübeck plant neue Gesundheitsstudiengänge zum Wintersemester 2017/18

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„WIR AKADEMISIEREN GESUNDHEITSFACHBERUFE“

Prof. Enno Hartmann über die neuen Studiengänge an der Universität zu Lübeck

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STAUBFREIE SPITZENFORSCHUNG IM KIELER NANOLABOR

Hightech 2000-mal dünner als ein menschliches Haar

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WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘S“

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„ICH KANN GANZ GUT MIT ZAHLEN“

Wenn das Geld nicht reicht und Oma nicht ans Telefon gehen will

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Prof. Dr. Henning Kontny, Leiter des Departments Wirtschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), über Digitale Vernetzung, Industrie 4.0 und logistische Herausforderungen der Zukunft

Im Gespräch mit Berufsberaterin Sünje Christiansen von der Agentur für Arbeit in Niebüll

Warum das Studieren an (Fach-)Hochschulen glücklich macht.

STUDIUM

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Die dualen Studiengänge „Wirtschaftsinformatik“ und „Angewandte Informatik“ bei der PPI AG in Hamburg und Kiel

Über das duale Studium „Banking and Finance“ bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG.

WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘s“

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Kooperation der FH Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel

Seit 2010 bildet die KLU internationale Führungskräfte in Logistik und Unternehmensführung aus

Studierende der FH Kiel schnuppern Nordsee-Konferenzluft an Brennpunkten der Offshore-Industrie

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EDITORIAL

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GLOSSAR

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IMPRESSUM

WIRTSCHAFT AUS LEIDENSCHAFT

Diplom-Betriebswirt und Dozent Claus-Dieter Piontke über BWL an der FH Kiel und die Management-Generationen der Zukunft

Auf einen Blick – Studiengänge im wirtschaftlichen Bereich in Schleswig-Holstein und Hamburg


I N H A LT

PORTRAITS 64

ELEKTRISCHE ENERGIESYSTEM­ TECHNIK UND BWL MIT SCHWERPUNKT BESCHAFFUNG, LOGISTIK UND SUPPLY CHAIN MANAGEMENT Hochschule Flensburg

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SCHIFFSTECHNIK MIT SCHWER­ PUNKT SCHIFFSBETRIEBSTECHNIK

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DUALES STUDIUM PUBLIC ADMINISTRATION

Fachhochschule Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz

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BWL

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DEUTSCH / GESCHICHTE UND DEUTSCH / SPORT AUF LEHRAMT

Hochschule Flensburg

Fachhochschule Kiel

Europa Universität Flensburg

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MARKETING/TECHNISCHE BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE

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Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg

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Universität zu Lübeck

ENERGIE­ UND GEBÄUDEINGENIEURWESEN

Fachhochschule Lübeck

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK UND ELEKTRO­ UND INFORMATIONSTECHNIK

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Fachhochschule Westküste

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PHYSIOTHERAPIE UND PFLEGE

MIKROELEKTRONISCHE SYSTEME Fachhochschule Westküste

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DUALES STUDIUM ANGEWANDTE INFORMATIK PPI AG in Hamburg / Nordakademie Elmshorn

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Riekes Geistesblitz schützt Patienten Selbstdesinfizierendes Stethoskop von einer 15-jährigen Schülerin geht bald in Serie

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Startup im Cap3 Vom Hörsaal in den Chefsessel: So wird die eigene Firma erfolgreich

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Hanna sehnt sich nach ... Mint und Meer

Was zunächst als ein schönes Hobby begann, ist heute mehr als ein reiner Zeitvertreib. Die Bolggerin Hanna im Interview

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„Marisha“ – die Überlebensgeschichte der Malka Rosenthal Gabriele Hannemanns Buch für Kinder über das jüdische „Mädchen aus dem Fass“

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Mathe-Ass auf dem Treppchen Pinneberger Schüler Adrian Riekert holt bei der Olympiade dreimal Edelmetall


WIE WAR EIGENTLICH DEIN PRAKTIKUM? Zu Besuch am Beruflichen Gymnasium RBZ I Wirtschaft in Kiel. Jana und Laura besuchen die 12. Klasse des RBZ Wirtschaft in Kiel. ME2BE hat sie zur Präsentation ihrer Praktikumsberichte besucht, sie nach ihren Zukunftsplänen befragt … und auch mal ihre Lehrer zu Wort kommen lassen.

Jana Smolka (18) Bild unten: „Mein Wirtschaftspraktikum habe ich beim Berufsorientierungslabel ME2BE absolviert. Den Ausschlag dafür gab die Aussicht, eigene Artikel in einer familiären Atmosphäre schreiben zu dürfen. Ich muss sagen: Mir hat die Zeit super gut gefallen! Ich hatte immer das Gefühl, ein Teil des Teams zu sein und nicht nur die Praktikantin, die zuschaut und ‚daneben‘ sitzt. Das ganze Team hat sich viel Zeit für mich genommen, um mir Sachen ausführlich und verständlich zu erklären. Und das ist ihnen auch wirklich gelungen! Meinen ausführlichen Praktikumsbericht könnt ihr auf me2be.de unter dem Titel: ‚Praktikum, der erste Schritt in die Arbeitswelt‘ nachlesen‘.“

Laura Böhls (17) „Ich habe ein Praktikum bei der ‚Otto Stöben Immobilien GmbH‘ absolviert und Einblicke in den beruflichen Alltag von Immobilienkaufleuten und -maklern erhalten. Ich musste Besichtigungstermine disponieren, Probleme mit Immobilien aufnehmen und Sachverständige anrufen. Hat Spaß gemacht!“

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Mark Martjanow „Unsere Schülerinnen und Schüler sind kreativ und motiviert. Wir haben ihnen für das Praktikumsprojekt viele Freiheiten gelassen. Letzten Endes entschieden sie sich für die gegenseitige Präsentation Ihrer Erlebnisse in Form einer jahrgangsinternen ‚Berufsinformationsbörse‘. Eine spannende Frage, auf die alle Schüler eine Antwort vorzubereiten hatten, war: Hat der erlebte Beruf Zukunft?“

Text Christian Dorbandt Fotos Sebastian Weimar

Bernd Steinleger „Unsere Unterrichtsidee ist, dass Schülerinnen und Schüler im Anschluss an das Praktikum nicht nur ihre Berichte abgeben, sondern den Mitschülern ihre erlebten ‚Arbeitgeber‘ vorstellen. Zusätzlich sollen sie eine Prognose erarbeiten, wie die Arbeitswelt der Zukunft bei ihren Praktikumsbetrieben aussehen könne.“ 7


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Text Christian Dorbandt Fotos Sebastian Weimar, Eric Genzken, Shutterstock

„I AM FHAPPY“ Warum das Studieren an (Fach-)Hochschulen glücklich macht. Fachhochschüler packen‘s nicht an der Uni, müssen nach Stundenplan studieren und sowieso … ein FH-Bachelor ist weniger wert als ein Uni-Bachelor! Klischees über das Studieren an Fachhochschulen gibt es viele … mit der Realität haben sie nichts zu tun! FH-Studiengänge liegen voll im Trend, verbuchen steigende Studierendenzahlen, verfügen über attraktive Fördermittel und punkten immer häufiger mit topmoderner Ausstattung. In Forschung und Lehre haben FH‘s gegenüber den Unis stark aufgeholt! Der Imagewandel ist deutlich erkennbar. Resultat: Die Anzahl der Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen in Schleswig-Holstein und Hamburg hält sich ungefähr die Waage. 2016/17 waren in beiden nördlichen Bundesländern insgesamt 159.891 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, davon ca. 48 Prozent an staatlichen Universitäten, 22 Prozent an öffentlichen Fachhochschulen und ca. 30 Prozent an privaten Hoch- und Fachhochschulen. ME2BE hat sich an Fachhochschulen im Norden umgeschaut und viele „happy people“ kennengelernt.

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Aenne Boye 22 Jahre, aus Hohenwestedt, studiert im 4. Semester Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation (BA) an der Fachhochschule Kiel.

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„Ich bin Aenne und studiere ‚Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation‘ an der FH Kiel. Mit dem Studium habe ich für mich persönlich eine gute Wahl getroffen, denn es ist sehr praxisorientiert und bietet mir großen kreativen Spielraum. Meine Studiengruppe ist mit rund 20 Studierenden, überwiegend Mädels, angenehm klein, sodass sich auch schnell private Freundschaften ergeben haben. Unsere Dozenten sind kompetent und Räume und Ausstattung sind auch super. Mir gefällt es außerdem gut, dass wir im Vergleich zu anderen Studiengängen nicht so viele Klausuren schreiben müssen. Dafür erarbeiten wir uns Punkte durch praktische Aufgaben und Projekte in den Themenfeldern ‚Medienanalyse‘ oder ‚Public Relations‘. Beispiele: Einige der letzten Aufgaben waren: Businesspläne verfassen, englischsprachige Pressemitteilungen texten und Interviews führen. Das Ende des Semesters fällt terminlich zusammen mit der Kieler Woche. Die werden wir in einem Videoprojekt filmisch begleiten – das nächste spannende Medienprojekt steht also vor der Tür! Nach dem Abi am Immanuel-Kant-Gymnasium in Neumünster bin ich übrigens erst mal ein bisschen gereist. Ich habe drei Monate lang in Namibia auf einer Farm gearbeitet und dort Rinderherden zusammengetrieben und Kälber markiert – eine echt aufregende Erfahrung. Anschließend war ich für ein halbes Jahr au pair in Irland und erst nach meiner Rückkehr entschied ich mich dann endgültig für das Studium. Für die Fachhochschule Kiel sprachen mehrere Gründe: Seit meinen Auslandsaufenthalten weiß ich wirklich zu schätzen, wie gut es mir zuhause geht und wie wichtig die Nähe zu meiner Familie ist. Das hatte auch Einfluss auf meine Studienplatzwahl. Die Hamburger Hochschulen erschienen mir zu groß und anonym und an der FH Kiel gab es genau das zu mir passende Bachelorstudium. Im Anschluss an mein Studium könnte ich mir gut vorstellen, für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eines regionalen Unternehmens zu arbeiten. Das würde zu mir passen, denn ich bin kommunikationsfreudig, kreativ und habe Lust, Texte zu erstellen. Für meinen späteren Beruf wäre mir das Gefühl wichtig, täglich gern zur Arbeit zu gehen. So, wie ich jetzt täglich gern zur FH fahre!“


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Lennart Schmidt 19 Jahre, aus Kiel, absolviert im 2. Semester ein Duales Studium Wirtschaftsinformatik (BSC) bei der PPI AG in Kiel / Wirtschaftsakademie Kiel.

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„Ich habe mein Abi am Hans-Geiger-Gymnasium in Kiel gemacht und wollte anschließend Wirtschaftsinformatik an einer Uni oder FH studieren. Ein Online-Artikel über die PPI AG auf ME2BE.DE hat mich neugierig auf ein duales Studium gemacht und war mit ausschlaggebend für meine Bewerbung. Vorher kannte ich die Firma gar nicht. So hatte ich online schon mal einen Eindruck gewonnen, wie der Alltag von Wirtschaftsinformatikern aussieht! Das Duale Studium der Wirtschaftsinformatik bei PPI hat viele Vorteile: Wir genießen eine große Freiheit in unseren Aufgaben, erhalten Unterstützung, Wertschätzung und eine attraktive Vergütung. Außerdem haben wir flexible Arbeitszeiten und können im Anschluss an das Studium, entsprechend unseren Neigungen, mit entscheiden, ob wir als Softwareentwickler, Consultants, Projektmanager oder Technische Redakteure im Unternehmen arbeiten möchten. Mein persönliches Highlight? Unsere Jahreskonferenz im Ballsaal des Millerntor-Stadions! Dort haben wir auch Kollegen und Kolleginnen aus München und Frankfurt kennengelernt und vieles über die Werte des Unternehmens erfahren. Die Atmosphäre bei PPI ist wirklich extrem kollegial und freundlich. Diese Werte sind bei uns keine bloßen Werbesprüche. Deshalb gehe ich in den Praxisphasen jeden Tag gern ins Büro und möchte auch nach dem Studium bei PPI als Wirtschaftsinformatiker arbeiten.“


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Andreas Maack 26 Jahre, aus St. PeterOrding, studiert im 6. Semester BWL (BA) mit Schwerpunkt Steuern und Rechnungswesen an der Hochschule Flensburg.

„Ich habe nach dem Abi am Nordseegymnasium in St. Peter-Ording lange überlegt, ob ich studieren soll und mich nach dem Zivildienst für eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten entschieden. Erst anschließend wollte ich BWL in Flensburg studieren. Die Hochschule Flensburg ist für meinen Schwerpunkt Steuern und Rechnungswesen sehr gut aufgestellt. Zu je einem Drittel beschäftigen wir uns mit Steuern, Bilanzierung und Controlling. In den Kursen sind wir nur 20 Studierende, sodass die Dozenten uns kennen und persönlich auf uns eingehen können. Der intensive Kontakt untereinander und der gemeinsame Campus mit der Uni zeichnen die Hochschule besonders aus. Jetzt, im sechsten Semester, absolviere ich mein Praxissemester bei einer Kanzlei, die sich auf gemeinnützige Organisationen spezialisiert hat. Glücklicherweise hatte ich mich im Laufe des Studiums bereits mit Internationalem Recht beschäftigt. Diese Kenntnisse kann ich nun im Praktikum hervorragend einbringen, sodass ich bereits ein Jobangebot von der Kanzlei erhalten habe. Ein gutes Beispiel für die Praxisnähe der Hochschule Flensburg!“

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Julie Diron 21 Jahre, aus Flensburg, studiert im 4. Semester Betriebswirtschaftslehre (BA) mit Schwerpunkt Marketing an der Hochschule Flensburg.

„Ich studiere Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Flensburg und mein Traum ist es, irgendwann als Filmproduzentin bei einer großen Firma, wie Disney, Warner Brothers oder Constantin arbeiten zu können. Ich war schon immer ein großer Fan von Animations- und Zeichentrickfilmen und könnte mir sehr gut vorstellen, in der Schnittmenge zwischen kreativen und wirtschaftlichen Prozessen, zum Beispiel im Bereich Filmvermarktung, zu arbeiten. Durch meinen Marketing-Schwerpunkt glaube ich, mein erlerntes Wissen später gut anwenden zu können. Angewandte Wissenschaften … das ist ja sowieso das Prinzip von FH‘s und der Hochschule Flensburg! Nach 13 Jahren Schule und dem Abi auf dem Förde-Gymnasium Flensburg hatte ich persönlich keine Lust auf ein theorielastiges Universitätsstudium. Ich wollte praxisorientiert studieren. Und das kann ich hier! Eine tolle Erfahrung war mein Auslandssemester an der ‚University of the Sunshine Coast‘ in der Nähe von Brisbane in Australien. Die Hochschule Flensburg hat weltweit über 60 Partner-Universitäten, sodass wir viele Möglichkeiten haben, mal eine Zeit lang im Ausland zu studieren. Ich brauchte mich nur kurz zu bewerben und in einem persönlichen Gespräch meine Englischkenntnisse nachzuweisen. Schwupps – hatte ich den Studienplatz! Das Semester wurde mir anschließend übrigens voll angerechnet, weil ich in Australien alle Kurse und Hausarbeiten erfolgreich bestanden habe. Ich kann das Studieren an der Hochschule Flensburg nur jedem empfehlen. Wir haben einen wunderschönen Campus und studieren in einer intensiven, familiären Atmosphäre. Und wir genießen eine große Bindung zu unseren Profs. Ich finde es persönlich auch sehr hilfreich, dass alle Dozenten über eine mehrjährige praktische Berufserfahrung verfügen. Durch sie erhalten wir viele Tipps und Einblicke ins Berufsleben. Und Flensburg bietet auch nach einem Studientag genügend Abwechslung. Bei uns geht es entspannt zu, egal ob am Hafen, in der Innenstadt oder an den Stränden. Man kann gut shoppen gehen und hat eine große Auswahl an Cafés und Kneipen. Mein Geheimtipp: Karaoke im Irish Pub!“ 15


Jean Philip Zimmermann 26 Jahre, aus Berlin, studiert im 4. Semester International Logistics and Management (MSC) an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.

„Ursprünglich wollte ich Tontechniker werden und absolvierte deshalb ein Praktikum bei einem Berliner Radiosender. Leider musste ich feststellen, dass dieser Beruf für meinen Geschmack viel zu viel mit Mathe und Physik zu tun hat. Meine zweite berufliche Orientierung ging in Richtung Logistik. Durch ein freiwilliges Praktikum beim Deutschen Paketdienst konnte ich einen interessanten Einblick in ein großes Logistikunternehmen gewinnen, sodass ich mich anschließend bundesweit auf entsprechende Bachelor-Studiengänge bewarb. Für die HAW entschied ich mich aus zwei Gründen: Zum einen genoss das Studium aufgrund der hohen Praxisorientierung schon vor sechs Jahren einen sehr guten Ruf. Zum anderen wohnte meine damalige Freundin in der Nähe Hamburgs. Die private Affäre hielt zwar nicht lange, doch aus der Einschreibung an der HAW ist eine feste Beziehung geworden! Nach dem Bachelorabschluss vor zwei Jahren entschied ich mich für das anschließende englischsprachige Masterstudium an der HAW, um meine beruflichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Seit Oktober 2015 arbeite ich im Departement Wirtschaft auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Industrie 4.0-Lösungen, wie z.B. dem Forschungsprojekt ‚Business Innovation Lab (BIL)‘. Der Vorteil ist, dass ich kurze Wege zwischen Beruf und Vorlesung habe. Im BIL beschäftigen wir uns mit ‚adaptiver Auftragsplanung‘ und digitalen Prozessen. Ziel ist es, Softwarelösungen zu programmieren, mithilfe derer mittelständische Unternehmen ihre logistischen Prozesse optimieren können. Dafür haben wir zum Beispiel Demonstratoren angefertigt, die unsere abstrakten Konzepte anschaulich machen. Die HAW bietet mit dem Bachelor-Studiengang Logistik/TBWL aus meiner Sicht ein sehr gutes, sehr praxisorientiertes Studium. Das Studieren im Zentrum Hamburgs, in unmittelbarer Nähe zur Alster, macht echt Spaß. Ich werde jetzt erst mal meinen Masterabschluss machen und möchte anschließend hier an unseren Innovationsprojekten weiterarbeiten und der Logistik treu bleiben. Wir haben hier vieles aufgebaut. Jetzt möchte ich sehen, wie die Arbeit Früchte trägt!“

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Foto: Teresa Horstmann, Rechte Seite: Uni Lübeck (Oben), Eric Genzken

STUDIUM


Seiten 20 - 63 20

WATERKANTISCH. PRAKTISCH. GUT.

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DIE HOCHSCHULE FLENSBURG

32

STUDIEREN MIT FIRMENANSCHLUSS

34

READY TO MOVE THE WORLD

37

OFFSHORE MAL GANZ COOL

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WIRTSCHAFT AUS LEIDENSCHAFT

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Warum die Hochschule Flensburg eine außergewöhnliche Fachhochschule ist und unter Studierenden einen exzellenten Ruf genießt

Foto: Joachim Welding

Kooperation der FH Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel

Seit 2010 bildet die KLU internationale Führungskräfte in Logistik und Unternehmensführung aus

Studierende der FH Kiel schnuppern Nordsee-Konferenzluft an Brennpunkten der Offshore-Industrie

Diplom-Betriebswirt und Dozent Claus-Dieter Piontke über BWL an der FH Kiel und die Management-Generationen der Zukunft

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FRANÇAIS À LA FLENSBOURG!

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WER BIN ICH? WAS KANN ICH? WAS WILL ICH?

GUTE LOGISTIK MERKT MAN NICHT!

Prof. Dr. Henning Kontny, Leiter des Departments Wirtschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), über Digitale Vernetzung, Industrie 4.0 und logistische Herausforderungen der Zukunft

Im Gespräch mit Berufsberaterin Sünje Christiansen von der Agentur für Arbeit in Niebüll

STAUBIG WAR GESTERN!

Moderne Zeiten im Studiengang Allgemeine Verwaltung an der FHVD in Altenholz

Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum WS 2017/18 den Studiengang Französisch ein

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LOGOPÄDIE UND ERGOTHERAPIE? STUDIEREN!

Universität zu Lübeck plant neue Gesundheitsstudiengänge zum Wintersemester 2017/18

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„WIR AKADEMISIEREN GESUNDHEITSFACHBERUFE“

Prof. Enno Hartmann über die neuen Studiengänge an der Universität zu Lübeck

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STAUBFREIE SPITZENFORSCHUNG IM KIELER NANOLABOR

Hightech 2000-mal dünner als ein menschliches Haar

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WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘S“

62

„ICH KANN GANZ GUT MIT ZAHLEN“

Die dualen Studiengänge „Wirtschaftsinformatik“ und „Angewandte Informatik“ bei der PPI AG in Hamburg und Kiel

Über das duale Studium „Banking and Finance“ bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG.


Text Christian Dorbandt Fotos Eric Genzken, Sebastian Weimar, Sönke Dwenger, Michael Ruff, Hochschule Flensburg

Waterkantisch. Praktisch. Gut. Warum die Hochschule Flensburg eine außergewöhnliche Fachhochschule ist und unter Studierenden einen exzellenten Ruf genießt


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Oben links: Virtuelle Welten erforschen und programmieren … mit VR-Brillen in den Studiengängen „Angewandte Informatik“ und „Medieninformatik“. Oben rechts: HighTech-Studium im Schiffsbrückensimulator des Maritimen Zentrums. Studiengang: Seeverkehr, Nautik und Logistik.

Linke Seite: Laborarbeit im Bachelor-Studium „BiotechnologieVerfahrenstechnik“ Unten links: Hochschule Flensburg – Studieren … ganz nah an der Praxis! Unten rechts: „Schiffstechnik“ studieren und erleben – im Maschinenraumsimulator.

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Kiel hat die größte, Heide die kleinste, Lübeck die älteste und Flensburg die höchste … die Rede ist von staatlichen Fachhochschulen in SchleswigHolstein. Vier gibt es davon: FH Kiel, FH Lübeck, FH Westküste und die Hochschule Flensburg. Bewerberinnen und Bewerber haben die Qual der Wahl. Doch welche Faktoren begünstigen die Entscheidung für Studiengang und Studienort? ME2BE hat sich an der Hochschule Flensburg umgeschaut, den neuen Slogan „Ganz nah und weit voraus“ unter die Lupe genommen und Studierende und Dozenten nach dem Wesenskern ihrer FH befragt.


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Lernen mit einem Lächeln! Note 1 für den Campus der Hochschule Flensburg.

Julia ist 25 Jahre alt, gebürtige Hamburgerin, ausgebildete Schiffsmechanikerin und Studentin der Schiffsbetriebstechnik am Maritimen Zentrum der Hochschule Flensburg. Ihren zukünftigen Arbeitsplatz sieht sie nicht zwangsläufig im Maschinenraum eines Schiffes. „Mit dem Bachelor-Abschluss der Hochschule Flensburg kann ich sowohl als technische Offizierin zur See fahren oder als Ingenieurin an Land arbeiten!“, beschreibt sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das war früher etwas anders. Als 1886 die Königliche Seedampf-Maschinistenschule in Flensburg gegründet wurde, richtete sich das Ausbildungsangebot ausschließlich auf zukünftige „Seeführer und Schiffsmaschinisten“. 1969 entstand daraus die „Staatliche Fachhochschule für Technik“. Deren Ziel: die fachliche Ausbildung von „Nautikern“ und „Schiffsbetriebstechnikern“. Seitdem wurde das Bildungsangebot kontinuierlich erweitert: es folgten Elektrotechnik, Informatik, weitere Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft, Energie- und Umweltwissenschaften bis hin zum heutigen Studienangebot von 10 Bachelorund 8 Masterstudiengängen. Dass die „FH“ in Flensburg seit kurzem nur noch „Hochschule“ heißt, liegt nicht an der „hohen“ Lage im

Stadtteil Sandberg. Auch die Zugangsvoraussetzungen für einen Studienplatz haben sich nicht verändert (siehe Fakten Seite 31). Allein das Wort „Fachhochschule“ erschien nicht mehr zeitgemäß. Zwar steht der „fachliche“ Bezug – die Praxisnähe – nach wie vor im Vordergrund. Doch sowohl Angebot, Ausstattung, Lehre und Forschung, als auch Abschlüsse, Berufsaussichten … und das gesamte studentische Leben werden durch den Begriff „Hochschule“ viel treffender ausgedrückt.

Der Campus – deutschlandweit einzigartig! Ein „Campus“ (lat. Feld) beschreibt einen zusammenhängenden Komplex von Flächen und Gebäuden, die zur selben Hochschule gehören. Der Flensburger Campus darf zweifellos als deutschlandweit einzigartig angesehen werden: Hochschule Flensburg (HSFL) und die Europa-Universität koexistieren auf dem rund 50 Meter hohen „Sandberg“ und teilen sich die drei genau in der Mitte liegenden Gebäude: Audimax, Flens-Arena und Mensa. Frei nach dem Motto: „Das Auge isst mit!“ ist der Campus wunderschön gelegen und durch Rasen-

flächen und altem Baumbestand mit einem hohen Wellness-Faktor ausgestattet. Lernen mit einem Lächeln! Wow! Wer von einer großstädtischen Beton-Uni zur HSFL wechselt, denkt, er sei im Märchenfilm gelandet! „Das Einzigartige an dem Flensburger Campus ist, dass Uni und FH direkt nebeneinander liegen – mit gemeinsamer Mensa und vielen Freizeitveranstaltungen und Semesterpartys“, beschreibt BWL-Studentin Celine ihren Campus. Bestes Beispiel: Alle zwei Wochen läuft das CAMPUS-Kino im Audimax. Jim Lacy, Werbefilmer und Professor am Fachbereich Information und Kommunikation, hat mit seinen Überraschungsfilmen, wie zuletzt „Ein ausgekochtes Schlitzohr“, längst Kultstatus erreicht. Falk studiert Elektrische Energiesystemtechnik und meint: „Unser Campus hat den Vorteil, dass hier jeder jeden kennt oder sehr schnell kennenlernen kann!“ Und Schiffstechnikstudentin und Greenpeace-Aktivistin Julia schwärmt: „Unser Campus ist grün und wirklich schön. Ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad hierher und nenne ihn auch … das Auenland.“

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Jim Lacy, gebürtiger Texaner, Professor am Fachbereich Information und Kommunikation, Experte für Film und Animation, Gastgeber des zweiwöchigen CAMPUS-Kinos.

Curriculum und Ausstattung – Vieles gibt‘s nur in Flensburg Wer glaubt, jedes Fach an jedem Ort studieren zu können, irrt gewaltig. Hochschulen befinden sich auf dem Weg der Spezialisierung, um die Qualität von Lehre und Forschung ihrer Fachbereiche zu verbessern. Die Hochschule Flensburg bietet ein beachtliches Angebot an Studiengängen (10 Bachelor- und 8 Masterstudiengänge), von denen viele in ihrer Ausrichtung nur in Flensburg angeboten werden. Beispiel 1 – Seeverkehr, Nautik und Logistik: Seit über 130 Jahren werden Schiffsführer und -ingenieure in Flensburg ausgebildet. Landesweit ist das Maritime Zentrum der einzige Studienort und gilt als eines der größten und modernsten Simulationszentren in Nordeuropa. Zur Ausstattung gehören: 33 Übungsund Seminarräume, 6 Schiffsführungssimulationsanlagen, 3 Instruktor-Stationen, 12 Stationen zur Radar-ECTIS-Ausbildung sowie einen Maschinenraumsimulator und zahlreiche 26

dem Arbeitsmarkt ist gleichermaßen gewaltig. CBT-Plätze (Computer-Based-Training). BeiDie Flensburger Studiengänge Angewandte spiel 2 – Energiewissenschaften: Das Thema Informatik und Medieninformatik bringen „Erneuerbare Energien“ wird alle zukünftigen diese gefragten kommenden Programmierer Generationen beschäftigen. Windkrafttechnound Kommunikationsexperten hervor: Virtual logie gilt als schleswig-holsteinischer ExportReality, Human-Computer-Interaction, aber schlager. Die Hochschule Flensburg verfügt auch Social Media, Design, Werbefilm, Corüber eine campuseigene Windenergieanlage porate Communication und Marketing – die sowie einen Windmessmast mit drei Ebenen Hochschule Flensburg, Ultraschallsensoren, mit ihrem Stop-MoFotovoltaikanlagen, Dicht an den Menschen Brennstoffzellen, Erd- und besonders innovativ. tion-Labor und dem neuen Fernsehstudio wärmepumpen, VerDer Slogan der HSFL ist bestens dafür aussuchsanlagen und gerüstet. Für Professor Labore. Studierende lautet: „Ganz nah Jim Lacy, gebürtiger notieren im Hörsaal und weit voraus“. Texaner und erfahredie per Beamer auf die ner Werbeexperte, ist klar: „Die Kombination Leinwand projizierten Messdaten, schauen von Medieninformatik und Gestaltung im aus dem Fenster und beobachten live, wie sich Rahmen eines intensiven Kontakts zwischen die 100 Meter entfernte Windenergieanlage Dozenten und Studierenden ist in dieser Form zu den Daten verhält! Beispiel 3: Angewandte in Deutschland einzigartig und scheint bei Informatik und Medieninformatik: Das Interden Studierenden sehr gut anzukommen!“ esse daran, Computer- und Softwaresysteme nicht nur anzuwenden, sondern sie selbst zu gestalten und zu bauen, ist unter Jugendlichen groß. Der Bedarf an IT-Fachkräften auf


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Sabine Christiansen, Kanzlerin der Hochschule Flensburg.

Prof. Dr. Bosco Lehr, Professor für BWL / eHealth und Vizepräsident für Internationales.

Prof. Dr. Thomas Severin, Professor am Fachbereich Wirtschaft und Vizepräsident für Studium und Lehre.

Prof. Dr. Ing. Jochen Wendiggensen – Dekan des Fachbereichs Energie und Biotechnologie.

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Studierende der HSFL schätzen die Praxisnähe und den intensiven Kontakt zu ihren Dozenten. Oben links: Prof. Dr. Volker Looks, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft im Gespräch mit Studierenden. Rechts: Diplom-Designer Uwe Zimmermann mit Informatikstudenten. Unten links: Prof. Jim Lacy mit Studis im Filmstudio.

Die Praxisnähe – Ganz nah und weit voraus Statistisch gesehen unterschreibt etwa jeder dritte Studierende der Hochschule Flensburg einen Arbeitsvertrag bereits vor dem Bachelor- oder Masterabschluss.

„Als BWL-Student mit Schwerpunkt Steuern und Rechnungswesen absolviere ich zurzeit mein Praxissemester bei einer Kanzlei, die sich auf gemeinnützige Organisationen spezialisiert hat“, erzählt Andreas Maack aus St.-Peter-Ording. „Meine Kenntnisse aus dem Studium kann ich im Praktikum hervorragend anwenden, sodass ich jetzt schon ein Jobangebot von der Firma erhalten habe.“ Theoretische Kenntnisse praktisch anwenden! Dieses Grundprinzip Angewandter Wissenschaften darf als elementarer Wesenskern von Fachhochschulen verstanden werden. Das obligatorische Praxissemester (für Studierende ohne abgeschlossene Ausbildung) betont die praktische Ausrichtung, ebenso, wie die praktische Erfahrung der Dozenten

und Dozentinnen. Wer an einer FH unterrichten will, braucht mindestens fünf Jahre Berufserfahrung. Typisches Beispiel – Professor Dr. Volker Looks: „Ursprünglich wollte ich nach der Realschule nie wieder zur Schule gehen“, erinnert sich der Dekan des Fachbereichs Wirtschaft. „Ich absolvierte zunächst eine Ausbildung und holte gleichzeitig mein Fach-Abitur nach. Erst durch die dreijährige Ausbildung erwuchs mein Interesse an einem Studium, das ich hier an der Hochschule Flensburg absolvierte. Anschließend führte mich mein Weg zu BMW nach England, zu weiteren Studienabschlüssen, zur Promotion und schließlich als Dekan zurück zur HSFL. Als Dozenten wissen wir aus unserer praktischen Erfahrung, was Studierende benötigen, um konstruktiv-kritische Geister in Unternehmen sein zu können und ihre Herausforderungen zu bewältigen! Aufgrund der kleinen Gruppen haben wir die Möglichkeit, sie wesentlich intensiver und individueller zu fördern als dies an vielen Universitäten möglich ist.“

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Die Stadt – Mehr als Handball und Flens

vielen Freizeit- und Shoppingmöglichkeiten steht die Fördestadt ganz oben in puncto Lebensqualität. Im erreichbaren Ausflugsradius: Dänemark, Nordfriesland, Schleswig, Kiel und so viel Ostsee, wie das Auge reicht. Ganz nebenbei und doch nicht unwichtig: Im Vergleich zu Hamburg sind die Mieten für Studierende noch geradezu günstig!

„Ich bin Seglerin und wollte unbedingt in Wassernähe studieren!“, meint die Hamburger BWL-Studentin Celine. „Ich wollte nach Flensburg und auf keinen Fall in die Großstadt“, berichtet Falk aus Neumünster. Und Julie Die Suche nach dem Wesenskern der Hocherklärt: „Als Flensburgerin genieße ich die schule Flensburg führt über einen grünen entspannte Atmosphäre, sowohl in der Stadt Campus zu toll ausgestatten als auch an der Hochschule. Fachbereichen mit interesIch mag sowohl unseren Im Vergleich zu santen Studiengängen und Hafen und die nahgelegenen Hamburg sind zukunftsorientierter SchwerStrände als auch die Innenpunktsetzung. In den Flustadt mit den vielen Cafés, die Mieten für Boutiquen und Bars. Mein Studierende noch ren und Räumen, Laboren Hörsälen begegnen sich Geheimtipp: Karaoke im geradezu günstig! und Studierende und Dozenten Irish Pub!“ intensiv und auf Augenhöhe. Ein wichtiDie Hochschule Flensburg profitiert nicht nur ger Teil des Selbstverständnisses der Hochvon der Wohlfühl-Umgebung auf dem Sandschule Flensburg ist die Forschung an zurzeit berg-Campus, sondern auch von der Stadt 17 Forschungsprojekten sowie die Beteiliselbst. Mit 100.000 Einwohnern, einer traumgung an fünf Forschungszentren. Durch die haften Wasserlage, malerischen Häusern und 30

Drittmittelforschung gewinnt die Hochschule zusätzliche Anerkennung und bietet Studierenden das perfekte Umfeld angewandter Wissenschaften. Und ist ein Studientag vorbei, kann man zusätzlich noch die Annehmlichkeiten der Fördestadt Flensburg genießen. Oder sich zwischendurch für ein Auslandssemester an einer der über 60 Partner-Universitäten weltweit bewerben. Studis und Dozenten bewerten ihren Studienort gleichermaßen als besonders angenehm. Die Zahlen sprechen für sich: In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der Studierenden um fast 30 Prozent auf heute mehr als 4.000. Auch das Ende eines Studiums an der Hochschule Flensburg gestaltet sich oft „angenehm“. Statistisch gesehen unterschreibt etwa jeder dritte Studierende der Hochschule Flensburg einen Arbeitsvertrag bereits vor dem Bachelor- oder Masterabschluss. Studieren … „ganz nah“ an der Praxis und vielen Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt „weit voraus“!


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Die Hochschule Flensburg Die Hochschule Flensburg ist die nördlichste Fachhochschule Deutschlands und eine der renommiertesten Einrichtungen der regionalen Fachkräfteausbildung. Zurzeit studieren hier mehr als 4.000 Studierende, der Anteil weiblicher Studenten liegt bei rund 25 Prozent. Das Studienangebot umfasst 10 Bachelor- und 8 Masterstudiengänge: Bachelor • Angewandte Informatik • Betriebswirtschaft • Biotechnologie-Verfahrenstechnik • Energiewissenschaften • Internationale Fachkommunikation • Maschinenbau • Medieninformatik • Schiffstechnik • Seeverkehr, Nautik und Logistik • Wirtschaftsinformatik

ein Studium? Wie kann ich BAföG beantragen? Und was soll ich eigentlich studieren?

Master • Angewandte Informatik • Biotechnology and Process Engineering • Business Management • eHealth • Intermedia & Marketing • Internationale Fachkommunikation • Systemtechnik • Wind Engineering • Automatisierungstechnik (in Kooperation mit der FH Westküste)

• Studierendensekretariat (beantwortet alle Fragen rund um das Studium) • Info Point (offene Anlaufstelle, InfoMaterial, Abgabe von Unterlagen) • Studienberatung (termingebundene und offene Studienberatung für Schüler/-innen, Studierende und Studieninteressierte) • Psychosoziale Studienberatung (unterstützt bei Ängsten und Problemen) • Stipendienberatung (informiert und berät zu Stipendien) • CampusCareer (informiert über Praktika, Jobangebote und den Berufseinstieg)

Was sind Zulassungsvoraussetzungen für ein Studium an der Hochschule Flensburg? Was ist ein Probestudium? Wie viel Credit Points brauche ich pro Semester? Wie wechsle ich

Wer sich mit dem Thema Studium beschäftigt, hat besonders am Anfang viele Fragen und benötigt dringend Antworten. Um alle Fragen von Studieninteressierten und Studierenden schnell und kompetent beantworten zu können, hat sich der Studierendenservice der Hochschule Flensburg besonders serviceorientiert aufgestellt:

Bereich Studierendenservice, „sind mit allen Abteilungen gut verzahnt und kommunizieren offen und serviceorientiert. Wir bieten Studierenden und Studieninteressierten eine ausführliche Studierendenberatung und haben mit dem Servicepoint auf dem Campus eine offene und schnelle Empfangs- und Anlaufstelle. Und wir präsentieren das Hochschulangebot auf Bildungsmessen, in Schulen und beraten auch telefonisch. Zu Beginn der Studienzeit bieten unsere Mentoring-Programme Orientierung und Unterstützung." Hochschule Flensburg Kanzleistraße 91-93 24943 Flensburg Telefon: +49(0)461 805 - 01 Telefax: +49(0)461 805 - 1300 E-Mail: studierendensekretariat@hs-flensburg.de, studienberatung@hs-flensburg.de, infopoint@hs-flensburg.de Web: www.hs-flensburg.de Facebook: www.facebook.com/hsflensburg/

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„Wir sind dicht an den Studierenden", sagt Sylvia Rußbüldt, Abteilungsleiterin für den 31


Die Studierenden können ihre Praxissemester in den Unternehmen des ChemCoast Park absolvieren, ihre Abschlussarbeiten zu praxisnahen Themen der Betriebe schreiben und dabei Kontakte für die spätere Jobsuche knüpfen.

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Text Joachim Welding Fotos FH Westküste

Studieren mit Firmenanschluss Kooperation der FH Westküste mit dem ChemCoast Park Brunsbüttel Der ChemCoast Park Brunsbüttel gilt als der größte Standort international aufgestellter Industrieunternehmen in SchleswigHolstein. Eine Kooperationsvereinbarung mit der Fachhochschule Westküste in Heide sorgt dafür, dass die Studierenden in den Betrieben Praxiserfahrung sammeln und Kontakte zu späteren Arbeitgebern knüpfen können. Die Firmen profitieren wiederum davon, dass sie hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte gewinnen. Gleich 20 Top-Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten an der südlichen Westküste am Schnittpunkt von Nord-Ostsee-Kanal und Elbe angesiedelt. Sie heißen Covestro (früher Bayer Material-Science), Sasol, Total, Lanxess oder Yara. Die Raffinierie Heide gehört ebenso dazu wie das große Zementwerk Holcim. Die Branchen reichen von der Mineralölwirtschaft über die Energieerzeugung bis zur Logistik. Die Industrieunternehmen, Zulieferer und Dienstleistungsunternehmen beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiter. Und sie alle brauchen guten Berufsnachwuchs. Die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und die FH haben sich kürzlich darauf verständigt, die bestehenden Kontakte weiter auszubauen. „Die Studierenden im Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik (Schwerpunkt Automation und angewandte Informatik) profitieren insbesondere, da ihr Wissen in den großen Industrieunternehmen gefragt ist“, erläutert Prof. Reiner Schütt, Vizepräsident der FH Westküste. Auch die Betriebswirtschaft ist mit ihrem Schwerpunkt „Human Resources & Management“ in die Kooperation eingebunden. „Die Studierenden können ihre Praxissemester in den Unternehmen des ChemCoast Park absolvieren, ihre Abschlussarbeiten zu praxisnahen Themen der Betriebe schreiben und dabei Kontakte für die

spätere Jobsuche knüpfen.“ Denn die Firmen, in denen sie schon einmal gute Erfahrungen gemacht haben, sind später erste Wahl bei der Arbeitssuche. Die Fachkräfte von morgen werden so auf ihre späteren Tätigkeiten im Berufsleben vorbereitet. „Hier lag es nahe, die Vernetzung und den Austausch zwischen FH und Wirtschaft zu intensivieren – auch um die Ausbildungs- und Studiengänge praxisgerecht anzubieten und bereits frühzeitig den jungen Menschen einen Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen“, erläutert Prof. Schütt. „Eine vielschichtige Verknüpfung der Theorie mit der Praxis ist das Ziel.“ Auch in industrienahe Forschungsprojekte sind die Studierenden regelmäßig eingebunden – etwa bei einem Projekt der Fernüberwachung der Erdöl-Pipeline zwischen Brunsbüttel und Heide. Projektpartner ist dabei die Raffinerie Heide, einer der großen Hightech-Arbeitgeber an der Westküste. „Insgesamt sind in den Fachbereichen Technik und Wirtschaft einige Dutzend unserer Studierenden in Firmenprojekte eingebunden, sie absolvieren hier ihre Praxissemester und schreiben ihre Abschlussarbeiten“, erläutert der FH-Vizepräsident. Dabei haben die Studierenden die Möglichkeit, aktuelle Projekte in den Unternehmen zu begleiten und Lösungsansätze mit ihrem wissenschaftlichen Hintergrund zu erarbeiten.

Davon profitieren beide Seiten: Die Studierenden erhalten Einblick in die Arbeitsprozesse der Unternehmen, und die Firmen können das Knowhow der Studentinnen und Studenten in ihre Projekte einfließen lassen. Für diese Konstellation gibt’s eine schöne neudeutsche Bezeichnung: Es handelt sich um eine klassische Win-Win-Situation. Und zwar um eine, die junge Leute auf ihrem Karriereweg ein gutes Stück voran bringt.

Die Fachhochschule Westküste bietet folgende Bachelorstudiengänge an: Betriebswirtschaft Betriebswirtschaft (Triales Modell) Elektrotechnik und Informationstechnik International Tourism Management Management und Technik Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik Wirtschaftspsychologie Wirtschaft und Recht Fachhochschule Westküste Fritz-Thiedemann-Ring 20 25746 Heide Studienberatung: 0481 / 85 55 -141 oder -133 www.fh-westkueste.de

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Ready to move the world Seit 2010 bildet die KLU internationale Führungskräfte in Logistik und Unternehmensführung aus „Ohne sie würde unser Alltag zusammenbrechen“, antwortet Mark Bäumler, wenn er nach der Wichtigkeit von Logistik gefragt wird. Und recht hat der junge Student: in unserer globalisierten Welt gibt es kaum einen Bereich, der nicht von Logistik beeinflusst wird. So bekommen wir im nächstgelegenen Supermarkt Waren aus der ganzen Welt, teilweise tagesfrisch, Bahn und Bus kommen im Minutentakt und wer möchte, kann sich so ziemlich alles vor die Haustür liefern lassen, ganz egal woher und ohne lange Wartezeit. Viele Annehmlichkeiten unserer modernen Welt nehmen wir als selbstverständlich wahr, doch würden sie ohne Logistik gar nicht erst möglich sein. Das macht sie so relevant für unseren Alltag, für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Mit 258 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2016 Grundlagen, wie auch eine Spezialisierung und mehr als 3 Millionen Beschäftigten ist auf General Management oder Logistik nach Logistik der drittgrößte Wirtschaftsbereich dem vierten Semester. Gerade die SpezialisieDeutschlands. Die Branche wächst und die rung auf Logistik finde ich spannend und eine Nachfrage nach jungen und gut ausgebildegelungene Kombination zweier sehr innoten Logistikexperten steigt stetig. An der vativer Bereiche“, sagt Mark. Noch vor den Kühne Logistics University (KLU) in Hamburg schriftlichen Abiturprüfungen hat sich der lernen sie alles für einen 18-Jährige online beworerfolgreichen Berufsein- Unsere Klassen ben. „Auf der Webseite stieg. Seit 2010 bietet sind mit circa der KLU konnte ich ganz die private, staatlich einfach meine Unterlaanerkannte Hochschule 20 Studierenden gen hochladen. Neben der mit Sitz in der HafenCity sehr klein. Das HochschulzugangsberechBachelor- und Masterstuoder einer aktuermöglicht uns einen tigung diengänge für Manageellen Notenübersicht bei ment und Logistik an und viel intensiveren denen, die ihr Abschlussbereitet ihre Absolventen Austausch zeugnis noch nicht haben, gezielt auf eine Karriere ist ebenfalls ein Nachin internationalen Unter- mit unseren weis über gute Englischnehmen vor. Mark hat im Professoren und kenntnisse in Form eines letzten September seinen TOEFL- oder IELTS-SprachStudienkameraden. 3-jährigen Bachelor in zertifikats nötig, da an der Hamburg begonnen: „Nach meinem Abitur Hochschule ausschließlich in Englisch unterwollte ich ein Studium in Richtung Managerichtet wird. Kurze Zeit später wurde ich zu ment mit dem Schwerpunkt Logistik anfaneinem Interview eingeladen und bekam im gen“, erzählt der 18-Jährige. „Auf der Suche Anschluss recht schnell die Zusage für den nach einer passenden Hochschule habe ich Studienplatz“, erinnert sich Mark. die Kühne Logistics University gefunden. Die KLU hat einen hervorragenden Ruf und der Das Studium an der KLU unterscheidet sich Bachelorstudiengang Management vermittelt in vielen Dingen von einem Studium an einer uns sowohl betriebs- und volkswirtschaftliche normalen deutschen Hochschule. „Mit aktuell 34

275 Studenten sind wir eine relativ kleine Uni, was viele Vorteile mit sich bringt“, erzählt Sebastian Tschirner, der ebenfalls seinen Bachelor in Management macht. „Unsere Klassen sind mit circa 20 Studierenden sehr klein. Das ermöglicht uns einen viel intensiveren Austausch mit unseren Professoren und Studienkameraden. Das Studium ist sehr international und praxisorientiert ausgerichtet,“ erzählt Sebastian weiter, „wir lernen alle eine zweite Fremdsprache, machen ein dreimonatiges Praktikum und auch ein Auslandssemester steht im weiteren Studienverlauf auf dem Kursplan. Alle Fragestellungen im Unterricht werden auch immer im internationalen Kontext behandelt. Wir machen viel Gruppenarbeit und diskutieren aktuelle Themen. Was uns außerdem zugute kommt, ist die gute Vernetzung unserer Professoren. Viele von ihnen haben sehr gute Kontakte zu wichtigen Wirtschaftsunternehmen oder leiten selbst welche. Sie lassen uns an ihren Beziehungen teilhaben und wir können bei der Suche nach Praktika oder Jobs auf diese Kontakte zurückgreifen,“ so Sebastian. Der 20-Jährige mag ebenfalls die besondere Lernatmosphäre am Campus: „Das moderne Gebäude am Großen Grasbrook bietet uns Studenten alles, was wir für ein fokussiertes Studium brauchen. Die Seminarräume sind mit neuester Technik ausgerüstet, die Bibliothek beherbergt eine


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Text Katharina Grzeca Fotos Eric Genzken

Mark Bäumler (linke Seite) und Sebastian Tschirner sind im ersten Semester ihres Bachelorstudiums Management an der KLU in Hamburg.

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weite Anzahl an Fachliteratur und es gibt viele Möglichkeiten, sich zum Lernen zurückzuziehen. Aber auch für die Zeit zwischen dem Studieren ist gesorgt. Wir haben einen eigenen Fitnessraum, eine Studenten-Lounge mit Kicker und ein Café.“ Ein weiterer Bonus für die Studierenden der Privatuni sind die regelmäßigen Recruiting-Days, an denen Unternehmensvertreter und Studenten einander kennen lernen und Kontakte für die Zukunft knüpfen. Mit dabei sind Personalexperten von Konzernen wie Deutsche Bahn, Lufthansa Technik, BMW oder Jungheinrich. Diese Nähe zur Wirtschaft und die konkrete Vorbereitung auf das spätere Arbeitsleben schätzt auch der KLU-Student Chenye Liu. Er wurde in China geboren, ist in Namibia aufgewachsen und hat in Kapstadt Deutsche Sprache und Literatur studiert. Seit eineinhalb Jahren lebt er nun in Hamburg. „Bevor ich mein Bachelorstudium an der KLU begonnen habe, war ich eine Zeit lang an der Universität Hamburg eingeschrieben. Deswegen habe ich einen direkten Vergleich zwischen staatlicher und privater Uni. An der KLU ist durch die geringe Studierendenzahl der Umgang viel persönlicher und die Betreuung deutlich individueller. Das Student-Service-Team ist vom ersten Tag an an unserer Seite und sorgt für einen geordneten Studienstart. Wir haben zudem ein Career-Office, welches uns mit einem Workshop- und Coaching-Programm bei der Berufsorientierung unterstützt und das International-Office hilft uns bei der Planung des Auslandssemesters an einer der 50 Partnerhochschulen der KLU“, berichtet Chenye. Die Kühne Logistics University hat ihren Studenten viel zu bieten, erhebt allerdings auch Studiengebühren. Das dreijährige Studium kostet 4.980 Euro pro Semester. Wer ein intensiveres Studium mit zusätzlichen Seminaren und einem weiteren Praktikum absolvieren 36

Chenye Liu findet das Studium an der Kühne Logistics University klasse. Auch das vielfältige Kultur- und Freizeitangebot in Hamburg gefällt dem jungen Studenten.

möchte, zahlt 5.680 Euro pro Semester. Dafür erreicht er in der gleichen Zeit 210 anstelle der normalen 180 ECTS-Punkte. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich das Studium an der privaten Hochschule durch ein Stipendium oder eine Kooperation mit einem Unternehmen finanzieren zu lassen. Viele sind Werkstudenten, beziehen BAföG oder haben einen Geschwister- oder „early-bird“-Rabatt bekommen, der die Studiengebühren um 10% reduziert, wenn man seine Bewerbung vor dem 31. Dezember einreicht. Die Absolventen haben nach ihrem Abschluss auf jeden Fall alle Zutaten für eine steile Karriere beisammen. So heißt es, dass kein Student die Hochschule ohne einen Job in der Tasche verlässt. Mark, Sebastian und Chenye sind mit ihrer Wahl sehr zufrieden. Die drei sind vor kurzem zusammengezogen und genießen das Studentenleben in der schönsten Stadt der Welt. „Wir bauchen nur 10 Minuten mit dem Fahrrad, um zur Uni zu kommen“, berichtet Mark, „und weitere 10 Minuten, um in die Schanze oder auf den Kiez zu kommen“, fügen Sebastian und Chenye hinzu. Ja Hamburg hat wahrlich viel zu bieten.

Die KLU ist eine private, staatlich anerkannte Hochschule mit Sitz in der Hamburger HafenCity. Seit 2010 bildet die Hochschule internationale Führungskräfte in Logistik und Unternehmensführung aus. Neben dem dreijährigen Bachelor of Science in Management bietet sie den Master of Science in Global Logistics & Supply Chain Management bzw. Management, einen Tri-Continental Master of Science in Global Supply Chain Management und einen Master in International Maritime Law and Logistics. Außerdem bietet die KLU ein Ph.D.-Programm für Doktoranden sowie einen MBA in Leadership & Supply Chain Management. Kühne Logistics University Großer Grasbrook 17 20457 Hamburg Telefon: 0 40 328707-0 info@the-klu.org Mehr Informationen zum Studium an der KLU gibt es beim nächsten Open Day am 1. Juli.


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Offshore mal ganz COOL Studierende der FH Kiel schnuppern Nordsee-Konferenzluft an Brennpunkten der Offshore-Industrie

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Bei Wind und Wellen mit dem Schiff auf der Hochseeinsel Helgoland anzulanden – so ging es schon mal ganz COOL los, als die Studierenden der Fachhochschule Kiel beim „Campus for Ocean and Offshore Learning“ im vergangenen Jahr eincheckten. Führte die spannende “Expedition” bisher auf die deutsche Hochseeinsel, so wird COOL 6.0 in diesem Jahr erstmals in Cuxhaven stattfinden. Neben Wind und Wellen steht vor allem das Erleben der beeindruckenden Offshore-Industrie im Mittelpunkt. „Schon bei der Schiffsreise hinaus zur Hochseeinsel spürst du die Naturgewalten – besonders im November, wenn es bei Sturm und Seegang ordentlich zur Sache geht“, schwärmt Jaqueline Brune. Die 20-Jährige studiert im 4. Semester Offshore-Anlagentechnik an der FH Kiel und will im nächsten Jahr ihren Bachelor machen. „Die viertägige Konferenz ist für alle Studierenden ein Highlight.“ Dort lernen die jungen Leute Offshore-Serviceschiffe und die Hubschrauberbasis der Bundesmarine ebenso kennen wie den Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“. Bei COOL kommen die Studierenden Serviceunternehmen, Herstellern von Offshore38

Windenergieanlagen, Komponentenlieferanten und Forschungsinstituten ganz nah. „Beim fachlichen Austausch mit Fachleuten aus der Offshore-Branche bekommst du ein gutes Gefühl dafür, wofür du studierst“, erzählt Jaqueline Brune. „Das motiviert dich noch einmal mehr für unser anspruchsvolles Studium.“ Als eine der wenigen Frauen in diesem Studiengang fühle sie sich besonders angespornt. „Ich gehe mit viel Ehrgeiz an die Sache heran. Es gefällt mir so gut, dass ich ein Masterstudium Maschinenbau an den Bachelor anschließen will.“ Absolventen und Absolventinnen können alternativ auch die Masterstudiengänge Schiffbau und Maritime Technik oder Wind Engineering beginnen,

letzteren bietet die FH Kiel zusammen mit der Hochschule Flensburg an. „Offshore ist eines der letzten legalen Abenteuer Deutschlands“, meint Prof. Peter Quell mit einem Augenzwinkern. Er hat den COOL-Campus inzwischen fünf Mal organisiert: „Schon unsere Erstsemester fahren mit. So schaffen wir echten Praxisbezug und eine Motivation für das ganze Studium.“ Prof. Quell leitet auch den 2012 gestarteten Studiengang Offshore-Anlagentechnik, der eine Menge Zukunftspotenzial hat: „Der Bedarf an Fachkräften wird zukünftig groß sein. Denn die Windparks auf hoher See erlebten 2015 einen Durchbruch: Bereits jetzt erzeugen die Windenergieanlagen in der deutschen Nord- und


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Text Joachim Welding Fotos Areva Multibrid/ Jan Oelker, DOTI/Mathias Ibeler und J. Welding

Rhetorik und Präsentation, UnternehmensOstsee die gleiche Nennleistung wie drei führung, Verhandlungstechnik und KonfliktlöAtomkraftwerke. Und geplant ist die siebensung runden das Studium ab. „Wichtig ist fache Kapazität allein in Deutschland!“ Weil uns, dass der Studiengang den Studierenden diese Technologie sehr jobintensiv ist, suche die Möglichkeit eröffnet, ihr Fachwissen nicht die Offshore-Branche in Zukunft viele Ingeninur im Offshore-Bereich, sondern auch in der eure und Ingenieurinnen mit Spezialwissen. Maschinenbau- und Schiff„Unsere Absolventen finden bauindustrie einzusetzen.“ Jobs bei den Herstellern Offshore ist der Windkraftanlagen und eines der letzten Rückenwind verleihen dem der Komponenten ebenso wie bei den Betreibern der legalen Abenteuer Studium nicht zuletzt spannende studentische Projekte Windparks, Ingenieurbüros, Deutschlands. wie der Bau des windangetrieWerften, Logistik- und Serbenen Fahrzeugs „Baltic Thunder“, das bei viceunternehmen“, erläutert Prof. Quell. internationalen Rennen regelmäßig vordere Wegen dieser Bandbreite an EinsatzmöglichPlätze belegt. Das motiviert ebenso wie COOL: keiten umfasst das sechssemestrige Studium „Wer auf Helgoland oder in Cuxhaven mit den ein großes Wissens-Portfolio. Los geht es mit Praktikern aus der Industrie zusammenkommt, den ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen lernt nicht nur viel über Offshore. Beim Con– etwa Werkstofftechnik, Mechanik und Konference Dinner am Abend können die Studiestruktion. Richtig tief in die Materie steigen renden Kontakte für die Bachelor-Arbeit oder die Module der Ingenieurswissenschaften ein: die Mitarbeit als Werkstudentin und -student Fertigungstechnik, Elektrotechnik, Projektieknüpfen“, meint Prof. Quell. „Diese Chance rung und Gründung von Offshore-Bauwerken, wird auch rege genutzt.“ Fertigung und Montage von Großanlagen, Besonders Frauen ermuntert die angehende Sicherheit und Umweltschutz, aber auch Ingenieurin Jaqueline Brune, es mit Offshore Recht, BWL und andere Fächer. Soft Skills wie

zu versuchen: „Das Studium fordert Dich, aber man kann es in sechs Semestern gut schaffen. Toll finde ich das breite Spektrum der Fachgebiete und die Tatsache, dass alle Professoren aus der Praxis kommen. Das lockert die Vorlesungen auf.“ Dazu kommen das familiäre Klima an der überschaubaren Fachhochschule und die vielen Kontakte zwischen Studierenden und Lehrenden, die die 20-Jährige als Pluspunkte verzeichnet. Und COOL? War wirklich cool. Der Studiengang Offshore-Anlagentechnik Abschluss: Bachelor of Engineering Dauer: 3 Studienjahre (6 Semester) mit Bachelorthesis und Kolloquium Numerus clausus: Keiner Fachhochschule Kiel Sokratesplatz 3 24149 Kiel Tel. 0431/210 -1338 und -1339 studieninformation@fh-kiel.de www.fh-kiel.de/oat Sponsored by

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Wirtschaft aus Leidenschaft Diplom-Betriebswirt und Dozent Claus-Dieter Piontke über BWL an der FH Kiel und die Management-Generationen der Zukunft Seit über drei Jahren leitet Claus-Dieter Piontke die Veranstaltung „Unternehmenspolitik / Strategische Unternehmensanalyse“ an der FH Kiel im Fachbereich Wirtschaft. Der Kurs richtet sich an Bachelor-Studierende im 5. Semester der Betriebswirtschaftslehre und erfreut sich wegen des hohen Praxisbezugs großer Beliebtheit. ME2BE (selbst Kooperationspartner dieser Veranstaltung) wollte von dem 54-jährigen Diplom-Betriebswirt und Business-Coach wissen, welche Herausforderungen auf BWL-Studierende zukommen wird. ME2BE: Herr Piontke, Sie sind ein Kieler Eigengewächs, haben nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann an der FH Kiel BWL studiert und bilden heute an gleichem Ort im gleichen Fach unsere Manager von morgen aus. Was hat sich am meisten im Vergleich zu Ihrer Studienzeit verändert? Piontke: Das Studienfach heißt noch immer BWL, ansonsten hat sich so einiges verändert. Studiert habe ich – streng genommen – nicht am gleichen Ort. Damals war die FH Kiel noch am Westufer beheimatet und hatte nicht diese Campus-Atmosphäre, wie heute in Neumühlen-Dietrichsdorf. Im Vergleich zu meiner Studienzeit gibt es heute erweiterte Studienmöglichkeiten, z.B. berufsbegleitende Online-Studiengebote. Die auffälligste Veränderung jedoch ist die kulturelle Vielfalt unter den Studierenden. Zu meiner Zeit gab es kaum fremdsprachige Studierende aus dem Ausland oder mit Migrationshintergrund. Das empfinde ich heutzutage als extrem bereichernd! Im CHE-Ranking schneidet der Fachbereich Wirtschaft der FH Kiel gut ab. Was ist das Besondere am BWL-Studium an der FH Kiel? Unsere Studienbegleitung ist intensiver als an Universitäten, die Angebote der FH Kiel sind attraktiv, es gibt keine überfüllten Hörsäle und der Praxisbezug ist besonders hoch. Es gibt nicht nur das obligatorische Praxissemester, sondern auch Veranstaltungen, wie „Strategische Unternehmensanalyse“, zu der Studierende „echte“ Firmen besuchen und somit ihr theoretisches Wissen im Studium praktisch anwenden können. Alle FH-Dozenten müssen 40

über eine mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Die Studierenden schätzen diesen Erfahrungsschatz, da wir immer wieder praktische Anwendungsbeispiele geben können … das Prinzip angewandter Wissenschaften! Welche Anforderungen stellt die Wirtschaft an Bachelor-Absolventen der BWL? Welche Managertypen werden in Zukunft gebraucht? Unternehmen müssen agil und flexibel sein, um sich wirtschaftlichen Situationen schnell anpassen zu können. Junge Managerinnen und Manager benötigen ein fundiertes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, Zielorientierung und Vertrauensprozesse. Das Thema „Softskills“ hat enorm an Bedeutung gewonnen. Wir leben heute in einer Wirtschaftswelt der intensiven Zusammenarbeit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen heute mehr Verantwortung als jemals zuvor. Heute wissen alle: Gutes Teamworking und konstruktive Menschenführung sind elementare Bausteine eines Unternehmenserfolgs. Im Grundstudium bieten wir dazu Veranstaltungen an. Es geht um Teamentwicklungsphasen, Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung, Change Management, Projektmanagement oder Transaktionsanalyse. Wird der autoritäre Managertyp aussterben oder wird es ihn immer geben müssen? Es wird niemals nur einen einzigen Führungsstil geben. Im Augenblick kann ein partizipativ-kooperierender Führungsstil oder ein autoritärer Führungsstil zum wirtschaftlichen Erfolg führen. Längerfristig und über das Ganze betrachtet ist in unserer modernen

Wissensgesellschaft der kooperativ-partizipative Führungsstil als Erfolgsfaktor unabdingbar. Die Fakten dazu lauten: Menschen suchen Führung, aber auch Geborgenheit und Vertrauen. Alle stehen systemisch bedingt unter einem Leistungsdruck. Wichtig ist, den richtigen Stil zur richtigen Zeit zu wählen. Wie bewerten Sie die Ausbildungsqualität im Management-Bereich? Als sehr positiv. Die Studierenden verlassen unsere Hochschule mit einem sehr guten Ausbildungsniveau. Die Ausbildungsqualität in Deutschland genießt ja allgemein eine hohe Anerkennung. Im Managementbereich gibt es nach wie vor die Situation, dass unsere Managerinnen und Manager in allen Unternehmensgrößen gut vertreten sind. Lediglich das absolute Spitzenlevel ist überwiegend von Universitätsabsolventen besetzt. Welchen Tipp geben Sie BWL-Studierenden mit auf den Weg? Habt Leidenschaft für den Job und für die Menschen!

Die Fachhochschule Kiel ist mit 7.428 Studenten die größte Fachhochschule und zweitgrößte Hochschule des Landes Schleswig-Holstein. Angeboten werden 19 Bachelor- und 16 MasterStudiengänge. Fachhochschule Kiel Sokratespl. 1 24149 Kiel Telefon: 0431 – 21 00 www.fh-kiel.de


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Text Christian Dorbandt Foto Eric Genzken

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Zufrieden mit Forschung und Lehre an der HAW: Prof. Dr. Henning Kontny

Im Business Innovation Lab (BIL) beschäftigen sich Logistikstudierende mit adaptiver Auftragsplanung für mittelständische Unternehmen.

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Gute Logistik merkt man nicht! Prof. Dr. Henning Kontny, Leiter des Departments Wirtschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), über Digitale Vernetzung, Industrie 4.0 und logistische Herausforderungen der Zukunft Wer bei „Logistik“ an Speditionen, Containerschifffahrt und Paketdienste denkt, ist auf der richtigen Spur, doch Transport und Lieferung sind nur Teilaspekte von Unternehmenslogistik. Logistik – das ist die „ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle aller unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Informations- und Güterflüsse“. Da steckt also mehr dahinter. Was genau, haben wir Prof. Dr. Kontny gefragt, Logistikprofessor an der HAW und Leiter des dortigen Departments Wirtschaft. ME2BE: Herr Professor Kontny, was ist Ihre Lieblingsfrage an Studierende? Viele Studierende finden den Weg ins Studium über den hohen Fachkräftebedarf und die damit verbundenen guten Zukunftsperspektiven von Logistikexperten. Eine Standardfrage an Studienanfänger lautet: „Warum studieren Sie Logistik? Ich stelle immer wieder fest, dass sich vielen Studierenden die Komplexität der Logistik erst gegen Ende des Studiums erschließt. Oft höre ich dann des Satz: „Jetzt verstehe ich erst, was Logistik alles umfasst!“ Was lernen Studierende im Bachelorstudium „Logistik / Technische BWL“ an der HAW und welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollten sie mitbringen? Studierende lernen, Lieferketten zu analysieren, nach wirtschaftswissenschaftlichen Gesichtspunkten zu bewerten und selbstständig neue Lieferketten zu planen und zu betreiben. Mitzubringen sind idealerweise Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, IT-, Management- und Planungsprozessen sowie

ein technisches Grundverständnis. Bei uns wird studiert, aber auch programmiert, gelötet und geschraubt. Was ist eigentlich das Ziel von Logistik? Bei der Logistik und dem Supply Chain Management geht es um die ganzheitliche Optimierung von internationalen Wertschöpfungssystemen. Ziel ist es, möglichst wenig Ressourcen zu verschwenden und eine bestmögliche Kundenzufriedenheit zu erreichen. Dafür müssen alle Abläufe – von der Rohstoffgewinnung bzw. der Wiederverwertung von Stoffen über die Produktion und den Handel bis hin zur Rückführung der Produkte – in einer mehrstufigen Struktur mit selbständigen Akteuren optimal organisiert werden. Woran erkennt man gute Logistik? Es gibt die Weisheit: „Gute Logistik merkt man nicht!“ Wenn alle Kundenanforderungen erfüllt werden, alle Prozesse planmäßig und sauber ablaufen, ohne dass es zu Verzögerungen kommt und externe Dienstleister

kurzfristig und kostenpflichtig gebucht werden müssen … dann kann man von gelungener Logistik sprechen. Dies funktioniert allerdings zunehmend weniger, weil die Anforderungen, Prozesse schnell und flexibel zu gestalten, ständig steigen. Da gibt es in Unternehmen zum Teil große Unterschiede zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ich kenne kein Unternehmen, dass sich logistisch nicht noch verbessern könnte! Heute sind über 20 Milliarden Geräte und Maschinen über das Internet vernetzt – bis 2030 werden es rund eine halbe Billion sein. Digitalisierung und Vernetzung wird mehr und mehr zum Motor für Wachstum und Wohlstand. Mit dem „Business Innovation Laboratory“ investiert das HAW in die Logistikforschung. Worum geht es in diesem Projekt? Die Idee des „Business Innovation Laboratory (BIL)“ ist es, einen integrierten Ansatz für Forschung, Lehre und Transfer zu erarbeiten, der eine wissenschaftlich fundierte 43


Text Christian Dorbandt Fotos Eric Genzken

Die HAW bietet mit dem Bachelor-Studiengang Logistik/TBWL aus meiner Sicht ein sehr gutes, sehr praxisorientiertes Studium. Das Studieren im Zentrum Hamburgs, in unmittelbarer Nähe zur Alster, macht echt Spaß!

Behandlung von Prozess- und darauf aufbauenden Geschäftsmodellinnovationen erlaubt. Zentraler Ansatzpunkt ist dabei die wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung der Forschungsergebnisse im Kontext von Informations- und Kommunikationstechnologien. Mit dieser Ausrichtung schlägt das geplante Business Innovation Laboratory der HAW Hamburg neue Wege bei der wissenschaftlich fundierten Behandlung von Innovationsfragen des Unternehmens ein. Insbesondere die Behandlung von Fragen der Prozessinnovation 44

erfordert eine neue Herangehensweise an das Thema. Ein Schwerpunkt des BIL ist die Beschäftigung mit Cyber-Physischen Systemen (CPS) und dem Thema „Industrie 4.0“. Wie sieht die Logistik der Zukunft aus? Unbemannte Raumschiffe … summende Elektro-LKWs? Unsere Verkehrsmittel werden sich grundsätzlich nicht so schnell ändern. Die Kernfrage bleibt: „Wie kann ich Transporte effektiver und günstiger gestalten?“ Ich glaube schon,

dass wir „Autonomes Fahren“ innerhalb der kommenden zehn Jahre erleben werden, allein aufgrund des Einsparungspotenzials bei den Personalkosten. An selbstfahrende LKWs glaube ich noch nicht, doch die Assistenzsysteme werden so sein, dass Fahrer deutlich entlastet werden. Offen sind noch ethische und rechtliche Fragen. Im Bereich Digitalisierung müssen Fragen zur Datensicherheit und Cyberkriminalität geklärt werden. Zukünftig werden dezentralere Koordinationsmechanismen und Selbststeuerung durch automatische Systeme


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erforderlich sein. Es geht um Wandlungsfähigkeit und Infrastruktursysteme, die permanenten Wandel mitdenken können. Warum müssen Logistiksysteme wandlungsfähig sein? Durch den technischen Fortschritt und sich ständig verändernde Kundenanforderungen werden Firmen permanent vor logistische Herausforderungen gestellt. Wenn ein Unternehmen heute ein Logistiksystem einführt, war es wahrscheinlich vor 2 bis 3 Jahren optimal und wird noch 1 bis 2 Jahre funktionieren. Heutzutage haben wir aber den Anspruch, uns ständig verbessern zu müssen. Das ist das, was Industrie 4.0 fordert: Wandlungsfähigkeit. Wir können es uns nicht leisten, Logistik nur für ein paar Jahre zu planen! Ein Beispiel: Ein Unternehmen agiert auf unterschiedlichen Märkten, z.B. im Bereich PC-Hardware. Im Hochpreissegment von PC-Produkten kommt es auf Qualität, schnelle Lieferung und individuelle Änderungswünsche an, während die wichtigsten Faktoren im Niedrigpreissegment von PCs Massenproduktion

und kostengünstiger Transport sind. Die unterschiedlichen Produkte und Zielgruppen erfordern unterschiedliche logistische Prozesslösungen. Setzen Sie Ihr Wissen auch im Alltag ein? Man macht sich im privaten Umfeld schnell unbeliebt, wenn man beginnt, Prozesse optimieren zu wollen und alles unter ökonomischen Gesichtspunkten organisiert. Man ist auf jeden Fall Opfer der eigenen Kenntnisse. „Verschwendung“ ist ja ein zentraler Ansatzpunkt zur Prozessoptimierung. Dementsprechend versuche ich, wie jeder andere Mensch auch, zu vermeiden, dreimal in den Keller laufen zu müssen, sondern überlege mir vorher meinen Bedarf. Wenn ich Lebensmittel kaufe, lasse ich vorher kein Programm durchlaufen, sondern frage mich: Wann brauchen wir was, wie viel und woher? Das klappt recht gut. Vielleicht bin ich deshalb zuhause für die Einkäufe zuständig!“

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Das Department Wirtschaft der HAW bietet folgende Studiengänge an: B.Sc. Außenwirtschaft/Internationales Management Logistik/Technische Betriebswirtschaftslehre Marketing/Technische Betriebswirtschaftslehre M.Sc. International Logistics and Management International Business Marketing und Vetrieb Multichannel Trade Management in Textile Business Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) Fakultät Wirtschaft und Soziales – Department Wirtschaft Berliner Tor 5 20099 Hamburg Studierendenzentrum der HAW Stiftstraße 69 20099 Hamburg Telefonzentrale 040 / 42 875 - 9898 studierendensekretariat@haw-hamburg.de www.haw-hamburg.de

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Zentrale Studienberatung

Studium am Meer: Studien-Info-Tage 13. bis 15. März 2018, www.uni-kiel.de/studien-info-tage

Du willst nicht nur etwas lernen, sondern auch etwas bewegen? Wir denken gerne über den Tellerrand. Klingt gut? Dann komm zu uns nach Kiel! Mit rund 80 Fächern bieten wir dir einen weiten Horizont. Von den Agrarwissenschaften bis zur Zahnmedizin. www.uni-kiel.de/studium

/ kieluni


Staubig war gestern! Moderne Zeiten im Studiengang Allgemeine Verwaltung an der FHVD in Altenholz Egal ob in den Rathäusern oder in der Landesverwaltung: Hier arbeiten hervorragend qualifizierte Beamte und Beamtinnen im gehobenen Dienst. Das könnte dich interessieren? Dann musst du in Schleswig-Holstein an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz studieren! Im Interview berichtet Dekanin Silke Lautenbach vom Fachbereich Allgemeine Verwaltung über die Besonderheiten des dualen Studiengangs. Der 2009 gestartete Bachelor-Studiengang heißt „Allgemeine Verwaltung“ und im englischen Zusatz „Public Administration“. Bedeutet das, dass die Inhalte europafreundlich und englischsprachig ausgerichtet sind? Public Administration heißt er deshalb, weil die Bachelor-Studiengänge in Europa vereinheitlicht worden sind. Das heißt, in allen EU-Ländern gelten gleiche Standards, überall werden nach ähnlichen Kriterien für Leistungen der Studierenden Punkte vergeben, die so genannten Credit Points. Wir haben zwar auch Englischunterricht, aber die Verwaltung in Deutschland sagt: Die Amtssprache ist deutsch. Die Gesetzestexte im Öffentlichen Recht bilden das Rückgrat unserer Ausbildung, und das in unserer Landessprache. 46

Welche Berufsfelder in der Verwaltung stehen den Absolventen und Absolventinnen offen? Wir bilden künftige Beamte und Beamtinnen im gehobenen Dienst aus, und zwar für alle Kommunalverwaltungen, für die Landesverwaltung (Ministerien und angeschlossene Behörden) und für Dataport, den öffentlichen IT-Dienstleister in Nachbarschaft zu unserer FH in Altenholz. Die Studierenden bekommen ein breites Rüstzeug mit. Denn unser Ziel ist, dass sie alle Aufgaben, die in den Ministerien oder den Ämtern in den Verwaltungen auf sie zukommen, mit einer Einarbeitung bewältigen können. In vielen Bereichen sind sie eng mit den Kunden im Kontakt, etwa in Bürgerund Meldeämtern, sie können in Bauämtern ebenso eingesetzt werden wie im Wirtschafts-

oder Sozialministerium. In anderen Bereichen wie im Rechtsamt wiederum haben sie viel mit juristischen Themen zu tun, dafür werden die Studierenden bei uns auch speziell ausgebildet. Und viele wollen auch Karriere machen. Wir haben sogar einige Bürgermeister, die früher bei uns studiert haben. Auch die Leitung von Abteilungen oder Ämtern ist mit dieser Ausbildung möglich. Wer an einem Studium interessiert ist, kann sich nicht einfach an der FH bewerben. Wie läuft das Verfahren ab? Wer bei uns studieren will, bewirbt sich zuerst bei einer Verwaltung, das sind die so genannten Dienstherren, 50 sind es in Schleswig-Holstein – von der kleinen Gemeinde Harrislee über die Landeshauptstadt Kiel bis zu den


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Text & Foto Joachim Welding

Landesministerien. Wer das anspruchsvolle Einstellungsverfahren besteht, kann das dreijährige, duale Studium an unserer FH beginnen. Derzeit starten rund 140 Studierende pro Jahrgang. Sie durchlaufen ein duales Studium, das heißt nach dem ersten Studienjahr an der FH wechseln Praxis-Phasen in der jeweiligen Verwaltung mit Studienphasen bei uns ab. Das macht das Studium für die Studenten erfrischend abwechslungsreich. Wir haben bei uns Trimester, um die Verzahnung von Theorie und Praxis möglichst eng zu gestalten. Was ich in der Theorie auf hohem Niveau lerne, kann ich nachher auf die tatsächliche Anwendung in der Praxis überprüfen. Wie kommt es, dass die Studis bei Ihnen bezahlt werden? Unsere Studierenden befinden sich ja in einem Beschäftigungsverhältnis mit ihrer einstellenden Behörde. Deshalb werden sie auch entlohnt: Derzeit bekommen sie rund 1.000 Euro monatlich. Sie genießen also den Vorteil, Ihre Ausbildung nicht selbst oder mittels Ihrer Eltern finanzieren zu müssen. Manche halten die Verwaltung ja für gestrig und verstaubt. Was sagen Sie den Kritikern? Klischees halten sich lange. Aber wir versuchen dem etwas entgegenzusetzen: Was die Studierenden bei uns lernen – etwa was Medienkompetenz oder Projektmanagement, Controlling oder Europafähigkeit angeht – ist in die Zukunft gerichtet und soll auch ein Motor für Veränderungen sein. Und die sind längst im Gang. Verwaltungen sind heute schon moderne Dienstleistungsunternehmen. Wir beschleunigen den digitalen Wandel, der in den nächsten Jahren nach und nach alle Verwaltungen erfassen wird. Auch unsere Lehrpläne passen wir laufend den gesellschaftlichen Veränderungen an, um unsere Studierenden so modern und zukunftsfähig wie möglich auszubilden. Bei aller Schnelllebigkeit in diesen Zeiten bietet die Arbeit als Beamter oder Beamtin einen großen Vorteil: Der Arbeitsplatz ist sicher. Das wissen viele unserer Studierenden zu schätzen. Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Rehmkamp 10 24161 Altenholz Weitere Informationen im Internet: www.fhvd.de

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Text Christian Dorbandt Fotos Michael Ruff

Français à la Flensbourg! Die Europa-Universität Flensburg (EUF) führt zum WS 2017/18 den Studiengang Französisch ein Europa ohne Frankreich? Undenkbar! Europa-Universität ohne „Französisch“? Nicht mehr lange! Ab dem kommenden Herbstsemester 2017/18 wird die Lücke an der EUF geschlossen. Mit dem Studiengang „Französisch“ werden Französischlehrerinnen und -lehrer zukünftig auch an der Flensburger Förde ausgebildet. Die Verantwortung für Forschung und Lehre in diesem Bereich übernehmen zwei Frauen: Prof. Dr. Margot Brink und Prof. Dr. Cordula Neis. ME2BE sprach mit beiden – bei einem Café au lait – über Chansons, die französische Sprache und den Zauber der französischen Kultur. ME2BE: Nach der letztjährigen Einführung des Teilstudiengangs „Spanisch“ folgt nun „Französisch“. So langsam nimmt das Romanische Seminar der EUF Gestalt an. An wen richtet sich das Studium? Prof. Dr. Brink: Sowohl der Teilstudiengang B.A. Bildungswissenschaften „Französisch“ als auch die anschließenden Masterstudiengänge sind grundsätzlich auf das Lehramt der Sekundarstufen I und II ausgerichtet. Für diejenigen, die sich im Laufe des Studiums gegen den Lehrerberuf entscheiden, gibt es nach dem 4. Semester eine „Exit-Option“, die zu einer alternativen Schwerpunktsetzung führt und mit Master-Studienangeboten, wie z.B. „Bildung in Europa“, „Kultur, Sprache, Medien“ oder auch „Transformationsstudien“ sinnvoll ergänzt werden kann. Das Studium richtet sich an alle Personen, die Lust auf den Lehrerberuf sowie Freude an französischer Sprache und frankophonen Kulturen haben.

Bringen die französische Sprache an die EUF: Prof. Dr. Cordula Neis (li.) und Prof. Dr. Margot Brink (re.).

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Wie gut müssen Schülerinnen und Schüler die französische Sprache beherrschen, um Prof. Dr. Neis: Aufbruchstimmung und interbei Ihnen studieren zu können? disziplinärer Fokus der Europa-Universität Prof. Dr. Neis: Grundsätzlich wird das SprachFlensburg haben mich schnell davon überniveau „B1“ vorausgesetzt. Im Gegensatz zeugt, die Professur in Flensburg anzutreten. zu vielen anderen Hochschulen möchten wir In Flensburg entsteht zurzeit eine attraktive jedoch Studierenden bei uns die Chance geben, Forschungslandschaft das Studium mit A2 aufMir gefällt die u.a. mit einem Zentrum zunehmen, um sich im zur interdisziplinären Laufe des ersten Semesausdrucksstarke, Europaforschung. Bei uns ters auf B2 zu verbeskunstvolle, ästhetische wird Interdisziplinarität sern. Vor Studienbeginn Sprache! Ein Gedicht nicht nur gefordert sonkönnen Interessenten dern täglich praktiziert! an einem 14-tägigen, von Verlaine zergeht kostenlosen Intensivmir auf der Zunge. Was ist für Sie das FasVorbereitungskurs teilDas ist wie Musik! zinierende an der frannehmen. zösischen Kultur und welches Stück französischer „Sprachkunst“ Wo setzen Sie Schwerpunkte? Was wird das mögen Sie besonders gern? Besondere an dem Französischstudium in Prof. Dr. Neis: Mir gefällt die ausdrucksstarke, Flensburg sein? kunstvolle, ästhetische Sprache! Ein Gedicht Prof. Dr. Brink: Unser Teilstudiengang wird von Verlaine zergeht mir auf der Zunge. Das eine Kombination aus Literatur- und Kulturist wie Musik! Der Klang der Sprache hat wissenschaft, Sprachwissenschaft und Lanmich auch motiviert, Französisch zu studiedeskunde und orientiert sich grundsätzlich ren. Gelungene Sprachkunst sind für mich die an den Modulstrukturen der LehramtsausbilChansons von Georges Brassens und die phidung. Doch wir werden sowohl inhaltlich als losophische Literatur Rousseaus. auch in der Ausrichtung eigene Schwerpunkte Prof. Dr. Brink: Ich mag die französische setzen. Beispiel: Internationalität und KulturKultur und ihre hohe Wertschätzung des Liteaustausch. Wir messen dem internationalen rarischen. Ein neues Buch wird in Frankreich Austausch eine hohe Bedeutung bei. Mit der noch immer tagelang heiß diskutiert! Meinen Université du Maine haben wir gerade einen Studierenden werde ich auf jeden Fall die Erasmus-Vertrag geschlossen. Mit anderen „Tropismes“ von Nathalie Sarraute empfehlen Einrichtungen sind Projekte geplant. 50

und „La Princesse de Clèves“ von Marie-Madeleine de la Fayette, einem Werk aus dem 17. Jahrhundert, mit dem das Genre des Romans begründet wurde. Was sind Ihre Lieblingsorte in Flensburg und Frankreich? Prof. Dr. Brink: Ein schöner Ort in Flensburg ist die Jürgenstreppe. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Flensburger Förde. Und in Frankreich könnte ich viele Lieblingsplätze nennen, ganz aktuell „Lescun“ … ein kleiner Ort in den französischen Pyrenäen! Prof. Dr. Neis: In der Umgebung gefällt mir der Strand von Wassersleben besonders gut. Mein Lieblingsort in Frankreich: „Le Train Bleu“ - das ist ein Pariser Restaurant mit einer prachtvollen Atmosphäre, wie im ÉlyséePalast!

Europa-Universität Flensburg Zentrale Studienberatung Gebäude Helsinki, Raum 002 Auf dem Campus 1a 24943 Flensburg Telefon: 0461 / 805-2193 studienberatung@uni-flenbsurg.de www.uni-flensburg.de/zsb Sponsored by


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Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich?

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Text Christian Dorbandt Foto Agentur für Arbeit

Im Gespräch mit Berufsberaterin Sünje Christiansen von der Agentur für Arbeit in Niebüll Wer in Niebüll seinen Schulabschluss macht und studieren möchte, hat gute Chancen, Sünje Christiansen zu begegnen. Als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit für Abiturienten und akademische Berufe steht die gebürtige Nordfriesin Schülerinnen und Schülern in Sachen Berufsorientierung zur Verfügung. ME2BE hat sie um Tipps für die optimale Studienwahl gebeten. ME2BE: Frau Christiansen, was sind die Hauptanliegen, mit denen Schüler zu Ihnen kommen? CHRISTIANSEN: Häufig wissen Schülerinnen und Schüler noch nicht genau, was sie stu­ dieren wollen und möchten sich grundsätzlich über Studienangebote informieren. Oder sie haben einen konkreten Studienwunsch und möchten wissen, an welchen Hochschulen dieses Studium mit einem Numerus Clausus belegt ist und an welchen sie zulassungsfrei studieren könnten. Ist jeder Abiturient für ein Studium geeignet? Gewiss nicht. In Gesprächen mit Schülern ver­ suche ich Folgendes zu vermitteln: In einem Studium geht es nicht nur um Wissensver­ mittlung, sondern auch um das Erlernen von

Methoden, wie man sich Wissen aneignet. Dafür benötigt man ein hohes Maß an Eigen­ disziplin. Um die Studierfähigkeit festzustel­ len, frage ich deshalb auch nach der Selbst­ organisation oder wie jemand sich einem speziellen Thema nähert. Wir haben auch einen berufspsychologischen Service, der Tests anbietet, um die eigenen Fähigkeiten zu prüfen. Mit dem Zugang zu Eignungstests helfen wir Schülern bei der Beurteilung ihrer fachlichen Qualitäten. Welche Fehler machen Schüler bei der Studienwahl? Viele informieren sich erst sehr spät. Ein Jahr vor dem Abi sollten sich Schüler Gedan­ ken über ihre Studienwahl machen, um die Entscheidung nicht im Abitur­Stress tref­ fen zu müssen. Schnupperstudientage an

Wenn ich Luft- und Raumfahrttechnik studiere, wird mein Wohnort wahrscheinlich nicht Niebüll bleiben können.

Universitäten finden oft im Frühjahr, parallel zu den Abi­Klausuren statt. Sie richten sich nämlich an 12­Klässler und nicht an Abitur­ schreibende. Deshalb gehe ich gern in die zwölften Klassen und werbe dort rechtzeitig für unsere Beratungsangebote. Ein weiteres Problem ist die räumliche Eingeschränktheit. Manche möchten Biologie studieren, aber bitte nur in Flensburg. Weil es das dort jedoch nicht gibt, studieren sie Biotechnologie und stellen irgendwann fest, dass dies ein völlig anderes Studienfach ist. Was ist Ihre Lieblingsfrage an Studien­ interessierte? Ich frage sie gern, wo sie sich selbst später sehen möchten. Mögen sie lieber ländliches oder städtisches Leben, Schlips und Kragen oder Pulli, Fahrrad­ oder Autofahren. Wenn ich Luft­ und Raumfahrttechnik studiere, wird mein Wohnort wahrscheinlich nicht Niebüll bleiben können. Sünje Christiansen Berufsberaterin für Abiturienten & akademische Berufe Tel.: 04661 ­ 96 70 24 suenje.christiansen@arbeitsagentur.de www.arbeitsagentur.de Postanschrift: Agentur für Arbeit Flensburg 24927 Flensburg Besucheranschrift: Agentur für Arbeit Niebüll Bahnhofstr. 26a 25899 Niebüll

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Logopädie und Ergotherapie? Studieren! Universität zu Lübeck plant neue Gesundheitsstudiengänge zum Wintersemester 2017/18

Logopäden/-innen und Ergotherapeuten/-innen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung können ab Herbst 2017 ein Studium draufsatteln: Zwei neue Angebote der Universität zu Lübeck wollen die Gesundheitsberufe akademisch aufwerten. Wer später eine Leitungsfunktion übernehmen will oder eine akademische Karriere anpeilt, sollte sich die Studiengänge genauer ansehen. Interessant sind die beiden Gesundheitsstudiengänge auch für Oberstufenschüler/-innen mit Abitur, die zunächst eine Berufsausbildung absolvieren und später ein Bachelorstudium anhängen wollen. Es sei hochschulpolitisch erwünscht, die anspruchsvollen Gesundheitsfachberufe zu akademisieren, erläutert Studiengangskoordinatorin Dr. Janine Simons. „Unsere beiden additiven Bachelorstudiengänge Ergotherapie und Logopädie sind auf vier universitäre Semester angelegt und zielen darauf ab, bereits berufspraktisch ausgebildete Logopäden/-innen und Ergotherapeuten/-innen wissenschaftlich zu qualifizieren. Zudem beinhalten sie vielfältige Spezialisierungsoptionen, die die Studierenden entsprechend ihrer Interessen auswählen können.“ Wie sehen die Berufsbilder eigentlich aus? „Ergotherapeuten/-innen behandeln Pati52

Text Joachim Welding Fotos Universität zu Lübeck

enten oder Klienten aller Altersklassen, die Ergotherapeuten/-innen auch die Hilfsmitteletwa durch einen Unfall, eine orthopädische, versorgung und üben mit den Patienten den neurologische oder psychiatrische ErkranUmgang etwa mit Prothesen – alles mit dem kung sowie sensomotorischen Defiziten wie Ziel die größtmögliche Selbstständigkeit und beispielsweise eine Entwicklungsverzögerung somit Teilhabe des Patienten am gesellschaftbei Kindern in ihrem lichen Leben zu ermögliLebensalltag einge- Hier ist einiges im chen.“ schränkt sind“, erklärt Umbruch, denn die Simons. „Die Therapeu„Logopäden/-innen sind ten/-innen erarbeiten Akademisierung der auf die Behandlung von gemeinsam mit den Gesundheitsfachberufe Patienten spezialisiert, Patienten Strategien für deren Sprach-, Sprech-, die Bewältigung ihres hat in Deutschland Stimm- oder SchluckfäAlltags – beispielsweise gerade erst begonnen. higkeit beeinträchtigt Anzieh-, Mobilitäts-, ist. Auch hier sind die oder Autoregulationstraining. Sie führen Störungen auf neurologische, onkologische, aber auch Hirnleistungstrainings mit ihnen psychische oder organische Erkrankungen durch, helfen Handlungsplanungen (wieder) zurückzuführen“, erläutert die Studienzu erarbeiten oder die psychosoziale Entwickgangskoordinatorin. Es werden zum Beispiel lung zu fördern. Darüber hinaus übernehmen Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerung


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in ihrer Kommunikationsfähigkeit gefördert. Patienten nach einem Schlaganfall müssen unter Umständen Sprachverständnis, -verarbeitung sowie Sprachproduktion wieder erlernen oder sie benötigen eine Schlucktherapie. Auch die Atemtherapie, computerunterstützte oder alternative Kommunikationstherapie sowie die Beratung für Patienten und ihre Angehörigen gehören zum Repertoire der Logopäden, erläutert Simons. „Ebenso wie die Ergotherapeuten/-innen erstellen Logopäden/-innen individuelle Behandlungspläne für ihre Patienten. Umgesetzt werden sie häufig in einem multiprofessionellen Team mit Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten, Pflegepersonal, Erziehern oder Lehrern.“

Palliativmedizin oder in der Versorgung von chronisch Kranken und Schwerverletzten“, ergänzt Simons. Die Einsatzbereiche der Absolventen/-innen werden vielfältig sein. Sie können etwa Leitungsfunktionen in Akutkrankenhäusern, Reha-Kliniken oder Pflegeheimen übernehmen oder eine wissenschaftliche Karriere in Lehre und Forschung einschlagen, sagt die Koordinatorin. „Die universitäre Ausbildung eröffnet den Absolventen attraktive Berufsperspektiven auch im Ausland. Hier ist einiges im Umbruch, denn die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe hat in Deutschland gerade erst begonnen.“

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Geplant ist, dass beide Studiengänge ebenso wie der dritte neue Studiengang Hebammenwissenschaften zum Wintersemester 2017/18 starten. Ab Sommer können sich Interessenten für die studiengebührenfreien Studiengänge bewerben. „Einzigartig an unserem Angebot ist, dass die Ergotherapeuten/-innen und Logopäden/-innen mit den Kommilitonen/-innen aus Medizin, Psychologie und den anderen Gesundheitswissenschaften gemeinsam studieren – das fördert den fachlichen Austausch. So macht das Studieren richtig Spaß!“

Weil die künftigen Studierenden die Berufsausbildung bereits mitbringen, betont das additive Studium in Lübeck die wissenschaftliche Fundierung. „Die Studenten/-innen lernen Methoden des wissenschaftlichen und evidenzbasierten Arbeitens kennen. Damit werden sie bestens darauf vorbereitet, Forschungsstudien zu interpretieren, Statistiken einzuschätzen und das eigene Handeln zu reflektieren“, betont Simons. Es gehe dabei letztlich darum, die Versorgung von Patienten in der Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage immer weiter zu verbessern. Weil in Lübeck das Studium eng mit der Universitätsmedizin verzahnt ist, prägen entsprechende Fächer den Lehrplan, darunter Neurowissenschaften, Kinder- und Jugendmedizin, Psychiatrie, Innere oder auch Sozialmedizin. Bei der Logopädie kommen fachspezifische Fächer wie Phoniatrie (Stimmheilkunde), Pädaudiologie (Hörstörungen im Kindesalter), Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kiefer-Gesichtschirurgie hinzu und die Ergotherapeuten besuchen Veranstaltungen beispielsweise in Orthopädie, Unfallchirurgie, Rheumatologie oder Arbeitsmedizin. Auch die enge Verbindung zu den Psychologie-Instituten des Campus wird im Studiumaufbau ersichtlich: Unterrichtet werden unter anderem Entwicklungs-, Sozial-, Neuro- oder Pädagogische Psychologie. Die Studierenden können darüber hinaus Kurse aus dem gesamten Fächerangebot der Uni wählen – darunter Medizinische Ernährungswissenschaft, Molecular Life Science, Medizininformatik, Robotik und autonome Systeme und Biomedical Engeneering. „Wir möchten unseren Studierenden die Möglichkeit zur individuellen Profilausrichtung geben, etwa in der Neuro-Rehabilitation oder Kinder-Jugend-Psychosomatik, Geriatrie und 53


Unser Konzept ist tatsächlich in Deutschland einmalig: Dieses Angebot an einer Universität mit einer medizinischen Spezialisierung und dem ganzen Portfolio an Gesundheitsfachberufen sowie der Verbindung zur Medizintechnik und -informatik gibt es nur an der Universität zu Lübeck.

Text & Fotos Joachim Welding

„Wir akademisieren Gesundheitsfachberufe“ Prof. Enno Hartmann über die neuen Studiengänge an der Universität zu Lübeck Der Zellbiologe Prof. Enno Hartmann ist als Vizepräsident der Universität zu Lübeck auch zuständig für die Planung und Einrichtung neuer Studiengänge. Bevor er 2001 nach Lübeck kam, arbeitete er als Forscher am Max Delbrück Centrum in Berlin und an der Uni Göttingen. Nach den gerade gestarteten Studiengängen Pflege und Physiotherapie will die Universität zu Lübeck weitere Fächer anbieten. Welches Studienkonzept verfolgen Sie dabei? Prof. Hartmann: Demnächst sollen die drei Studiengänge Hebammenwissenschaft, Ergotherapie und Logopädie starten, hier sind wir noch in der Vorbereitung. Wenn diese Bachelorangebote angelaufen sind, planen wir anschließend einen Masterstudiengang, der darauf aufbaut. Das Ziel des gesamten Portfolios der Gesundheitsfachberufe in einer akademisierten Form ist es, die Ausbildung an einem Standort und aus einer Hand anzubieten. An der Universität zu Lübeck ist ja die 54

Humanmedizin seit Jahrzehnten besonders stark vertreten. Dank der Nähe zur Medizin wollen wir die Fachberufe auch stärker medizinisch als etwa betriebswirtschaftlich ausrichten. Außerdem betonen wir die Interprofessionalität. Das bedeutet: Sowohl zwischen den Gesundheitsfachberufen zur Medizin als auch zur Medizintechnik pflegen wir eine intensive Zusammenarbeit über Fächergrenzen hinweg. Und nicht zuletzt fließt auch unsere Kompetenz in der Klinischen Psychologie in das Studienkonzept mit ein. Die beiden Angebote Pflege und Physiotherapie sind als duale Studiengänge angelegt.

Was bedeutet das für die Studierenden? Bei der Pflege absolvieren die Studierenden als Bestandteil des Studiums gleichzeitig eine Ausbildung bei einem Praxispartner (Pflegeheim, Krankenhaus). Damit haben die Absolventen später zwei Abschlüsse in der Hand – zum einen in ihrem Ausbildungsberuf und den Bachelor der Uni. Damit haben sie die Berufszulassung als Pfleger/-in (in der Altenpflege, Gesundheitspflege oder Kindergesundheitspflege), sie können aber auch ein Masterstudium anschließen, um etwa später wissenschaftlich zu arbeiten. Die Physiotherapie ist ebenfalls dual angelegt, aber hierbei ist die Universität zugleich berufsausbildend


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aktiv, so dass Studierende beide Abschlüsse in einem Guss absolvieren können. Unser geplanter Hebammen-Bachelor wird so ähnlich gestaltet wie das Pflegestudium. Bei der Ergotherapie und der Logopädie wird es wieder anders aussehen: Hier absolvieren die Bewerber zunächst ihre Berufsausbildung komplett, bevor sie bei uns studieren. Für alle Studiengänge ist das Abitur Voraussetzung. Sie wollen die Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen aufwerten. Welche Vorteile haben die Studierenden und später die Absolventen auf dem Arbeitsmarkt? Ein Vorteil ist, dass die Absolventen im Ausland arbeiten können, da in den meisten europäischen Ländern ein akademischer Abschluss in diesen Berufen vorausgesetzt wird. Auch in Deutschland stellen sich die Arbeitgeber darauf ein, dass die Akademisierung in diesen Berufen mehr und mehr Fuß fasst. Es gibt schon Überlegungen, Absolventen für komplexere Arbeiten einzusetzen und dafür besser zu bezahlen oder ihnen Leitungs- oder Spezialisierungsfunktionen zu übertragen. Und nicht zu vergessen: Der wissenschaftliche Background hilft ihnen später im Arbeitsalltag, etwa wenn es darum

geht, welche neuen Verfahren in welchen Fällen angewendet werden sollten. Auch eine wissenschaftliche Karriere in Forschung und Lehre steht den Absolventen offen. Wir selbst suchen ja auch qualifizierte Leute, die etwa im Studiengang Hebammenwissenschaften in der Lehre mitarbeiten. Wie ordnen Sie die Fokussierung der Gesundheitsstudiengänge an der Universität zu Lübeck in der deutschen Studienlandschaft ein? Unser Konzept ist tatsächlich in Deutschland einmalig: Dieses Angebot an einer Universität mit einer medizinischen Spezialisierung und dem ganzen Portfolio an Gesundheitsfachberufen sowie der Verbindung zur Medizintechnik und -informatik gibt es nur an der Universität zu Lübeck. Mit welchen Argumenten würden Sie AbiturientInnen von Ihrer Uni überzeugen? Es ist einfach gut hier! (lacht) Wir haben einen überschaubaren Hochschulcampus, es gibt kurze Wege. Man kommt mit anderen Studierenden aus vielen verschiedenen Fachbereichen in Kontakt, alle schauen schon während des Studiums über den eigenen Teller-

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rand hinaus. Es ist für mich immer interessant zu sehen, wie die Studierenden an einem ganz neuen Studiengang Dinge mitgestalten können. Das ist ein fortlaufender Verbesserungsprozess, in den natürlich auch die Studenten und Studentinnen eingebunden sind. Als Pionier ist das immer die spannendste Zeit, und das Engagement der Studierenden ist dabei besonders gefragt. Und: Die Gruppen sind mit 20 bis 40 Studenten vergleichsweise klein, so dass sie von den Dozenten und Dozentinnen intensiv betreut werden können.

Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160 23562 Lübeck www.uni-luebeck.de E-Mail: studium@logo.uni-luebeck.de oder studium@ergo.uni-luebeck.de

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Staubfreie Spitzenforschung im Kieler Nanolabor Hightech 2000-mal dünner als ein menschliches Haar Mit dem in Norddeutschland einzigartigen Kieler Nanolabor hat die Technische Fakultät 2008 die Tür für Zukunftstechnologien weit aufgestoßen. Denn das 600 Quadratmeter große Laboratorium dient als zentrale experimentelle Technologieplattform für Spitzenforschung im Bereich Nanosystemtechnik an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU). Hier werden Sensoren, Steuerungselemente und elektronische Komponenten im extrem kleinen Nano-Format entwickelt, hergestellt und erforscht. Es geht um Dimensionen, die 2000mal dünner fende Technologieplattform für die Forschung sind als ein menschliches Haar: Ein Nanomegeschaffen, in der wir auch die Studierenter (nm) entspricht ein Milliardstel Meter. Was den in einer Zukunftstechnologie ausbilden. mit dem Auge nicht sichtbar ist, kann zukünfZusätzlich stellen wir die Infrastruktur bereit tig große Fortschritte in der Medizintechnik, für Transferprojekte aus der wissenschaftliMikroelektronik und chen Grundlagenforschung Im Nanolabor Oberflächentechnoloin die industrielle Anwenbilden wir zudem gie ebenso ermöglichen dung.“ wie in der Metallverarjunge Menschen beitung, Chemie und Welche Bedeutung das Kiean hochkomplexen ler Nanolabor in der deutKunststoffverarbeitung. Nanomaterialien erlauForschungsgeräten schen Forschungslandschaft ben erhebliche Einspaeinnimmt, zeigt bereits aus. rungen bei Gewicht und die Tatsache, dass der PhyVolumen, bei Rohstoff- und Energieverbrauch sik-Nobelpreisträger Peter Grünberg vom und eröffnen erhebliches Potenzial etwa bei Forschungszentrum der Leitfähigkeit von Materialien oder bei der Jülich die Festrede Übertragungsgeschwindigkeit von Daten. bei der Einweihung hielt. Hochmoderne Geräte im Wert von In den Nanowissenschaften und der Oberflächenforschung hat die Kieler Universität rund zehn Millionen Euro bilden das Herz bereits einiges vorzuweisen: Unter anderem zwei Sonderforschungsbereiche und die des Nanolabors. Zur Ausstattung gehört Koordination der Norddeutschen Initiative ein aufwändiger ReinNanomaterialien mit der Wirtschaft sind hier angesiedelt. „Das Nanolabor war der nächste raumbereich, der für Forschungsarbeiten logische Schritt für unseren Forschungsschwerpunkt“, erläutert Professor Dr.-Ing. besonders im Bereich Eckhard Quandt, der als Mitinitiator geholfen der Medizintechnik, der Elektronik und hat, dass das Großprojekt Nanolabor in die Tat umgesetzt werden konnte. „Wir haben damit der Sensorik elementar ist. Denn darin eine fakultäts- und universitätsübergrei56

können kleinste Bauteile und empfindliche Materialien während der Arbeiten wirksam vor Staub geschützt werden. Auch die Wissenschaftler und Techniker müssen hier Schutzkleidung tragen. Genutzt wird das Nanolabor für Spitzenforschung etwa im Sonderforschungsbereich 1261 „Magnetoelectric Sensors: From Composite Materials to Biomagnetic Diagnostics“, den die Uni Kiel im Mai 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt bekommen hat. Die Förderung läuft für zunächst vier Jahre. Dabei geht es um Magnetfeldsensoren für den Einsatz bei biomagneti-


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Text Joachim Welding Fotos Universität Kiel / Jürgen Haacks

schen Diagnosen in der Medizin. Die neuen Sensoren, die die Forscher entwickeln, sollen zum Beispiel eingesetzt werden, um krankhafte Hirnaktivitäten zu entdecken oder Hirnareale zur Behandlung epileptischer Anfälle oder Parkinson-Symptome zu stimulieren – das wäre ein internationaler Meilenstein im medizinischen Fortschritt. Entstehen werden die neuen Verbundstoffe für die Sensoren im Nanolabor, denn nur in der völlig staubfreien Umgebung eines Reinraums lassen sich diese Sensorsysteme erfolgreich herstellen. Doch hier geht es nicht nur um die „reine“ Forschung: „Im Nanolabor bilden wir zudem junge Menschen an hochkomplexen Forschungsgeräten aus“, ergänzt Quandt. Und auch Unternehmen können in Kooperationsprojekten auf die erstklassige Technologie auf dem Gelände der Technischen Fakultät in der Kaiserstraße zugreifen. So wird das Nanolabor zu einer Hightech-Plattform für den Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft – und das garantiert ohne ein einziges störendes Staubkorn.

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Christian-Albrechts-Platz 4 24118 Kiel Telefon: 0431 880 - 00 mail@uni-kiel.de www.uni-kiel.de

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Text Christian Dorbandt Fotos Eric Genzken (PPI AG in Hamburg) Sebastian Weimar (PPI AG in Kiel)

PPI-Student Julian Leßmann.


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WILLKOMMEN BEI DEN „IT‘s“ Die dualen Studiengänge „Wirtschaftsinformatik“ und „Angewandte Informatik“ bei der PPI AG in Hamburg und Kiel Die digitale Revolution ist in vollem Gange. Der Bedarf an IT-Experten ist gewaltig! Sind sie es doch, die unsere digitale Welt konzipieren, programmieren, analysieren, strukturieren und … kapieren! Neueste Zahlen weisen bundesweit 51.000 offene Stellen für IT-Spezialisten auf. Das entspricht einem Anstieg um knapp 20 Prozent zum Vorjahr. Demgegenüber stehen folgende Beschäftigtenzahlen im Norden: In Hamburg arbeiten 3,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten als Informatiker oder in anderen ITK-Berufen (Informationstechnik und Telekommunikation). Das ist im Vergleich der Bundesländer mit deutlichem Abstand der Spitzenplatz. Schleswig-Holstein folgt auf Platz 13 mit einem Anteil von 1,4 Prozent. Softwareentwickler und IT-Berater sind also heiß begehrt. Die Wahrscheinlichkeit, einem Pinguin in der U-Bahn zu begegnen ist größer, als einem arbeitslosen IT-Experten im Jobcenter! Als unabhängiges, europaweit operierendes Beratungs- und Softwareunternehmen für die Finanzbranche zählt die PPI AG seit Jahren zu Deutschlands besten Arbeitgebern. Um den eigenen Nachwuchsbedarf zu sichern, werden an den Standorten Hamburg und Kiel jährlich mehrere duale Studienplätze für „Wirtschaftsinformatik“ und „Angewandte Informatik“ angeboten. Ab dem Wintersemester 17/18 wird es zusätzlich einen PPI-Studienplatz für „Business Administration“ an der HSBA geben. Vorteile: Festanstellung mit attraktiver Vergütung, abwechselnde Theorie- und Praxisphasen, hohe Übernahmewahrscheinlichkeit. Folge des erfolgreichen Studienmodells: Ein Großteil der Absolventen verbleibt nach erfolgreich absolviertem Studium im Unternehmen! Wir haben Studierende der PPI AG in Kiel und Hamburg besucht und befragt, wie sich das duale Studium in Theorie und Praxis „anfühlt“ und welche beruflichen Ziele sie verfolgen. Hallo Julian, Felina und Lennart. Ihr absolviert zurzeit ein duales Studium bei der PPI AG. Wie seid ihr überhaupt darauf gekommen? Julian Leßmann (21) aus Elmshorn, studiert im 4. Semester Wirtschaftsinformatik (PPI

Hamburg / Nordakademie Elmshorn, NAK): Dass ich studieren möchte war mir früh klar … ich lern extrem gern! Ernsthafte Gedanken habe ich mir Anfang der 12. Klasse gemacht. Ein Musikstudium lag nahe, denn ich habe elf Jahre lang Posaune gespielt. Doch die Vorstellung, anschließend beruflich Musik spielen zu „müssen“, fand ich nicht so toll. Ich habe mir dann eine Mindmap gemacht und bin bei Physik und BWL gelandet. An der Nordakademie habe ich mich bei einer Probevorlesung über das Studium „Wirtschaftsingenieurwesen“ informiert, doch das weckte wenig Interesse in mir. In der „Wirtschaftsinformatik“ ging es anschließend um das Thema Nutzwertanalyse und das fand ich total interessant. Analytische und logische Herangehensweisen … so etwas mag ich, das ist unbestechlich! Meine Studien-Entscheidung war somit gefallen. Aus der Liste der Kooperationsbetriebe habe ich mich für PPI entschieden, weil ich einen Tipp eines Orchesterfreundes erhielt. Der hatte genau dieses Studium bei PPI absolviert und war extrem begeistert. Jetzt weiß ich, warum! Felina Kaminski (19) aus Geesthacht, studiert im 4. Semester Angewandte Informatik (PPI Hamburg / NAK): Ich hatte Informatik als Profilfach auf dem Gymnasium. Doch begonnen hat alles in der 7. Klasse durch das

Computerspiel „Final Fantasy“. Animation, Bildbearbeitung … von den Möglichkeiten der Computertechnik war ich fasziniert. Nach einem Besuch der School for Games in Berlin sowie mehreren Praktika bei Hamburger IT-Firmen wählte ich das Studium der Angewandten Informatik. Und für PPI entschied ich mich, weil ich hier kein anonymes Assessment-Center durchlaufen musste, das Vorstellungsgespräch angenehm locker war und die Rahmenbedingungen top sind! Lennart Schmidt (19) aus Kiel, studiert im 2. Semester Wirtschaftsinformatik (PPI Kiel / Wirtschaftsakademie Kiel, WAK): Ich war schon immer technik- und informatikaffin und habe mich in der 13. Klasse über IT-Studiengänge informiert, u.a. bei einem zweiwöchigen Informatik-Schnupperstudium an der Kieler Uni. Doch reine Informatik war mir zu trocken. Ich konnte mir nicht vorstellen, mein Leben lang nur zu programmieren. Die Aussicht mit einem dualen Studium an der WAK zwei Abschlüsse zu erlangen und in der Schnittstelle zwischen IT und Wirtschaft zu arbeiten, erschien mir ideal! Auf PPI bin ich ehrlich gesagt auch durch euch gestoßen! Denn ich hatte auf der ME2BE-Webseite einen interessanten Online-Artikel über den Praxisalltag von dual Studierenden bei PPI gelesen. Dadurch erhielt einen guten Einblick. 59


Die Theoriephasen finden an privaten FH‘s statt, an der Elmshorner NAK und der WAK in Kiel. Wie sieht euer Tagesablauf dort aus? Felina: Pro Semester gibt es eine zehnwöchige Theoriephase. 9 Wochen lang besuchen wir dort täglich Vorlesungen und Veranstaltungen. In der letzten Woche schreiben wir Klausuren. „Uni-Tage“ – so, wie wir sie nennen – sind unterschiedlich lang. An manchen Tagen haben wir Vorlesungen von 9.15 Uhr bis 18.45 Uhr, an anderen nur von 13 Uhr bis 15.45. Da ich in die Nähe der Nordakademie PPI-Studentin Felina Kaminski. gezogen bin, reicht es, wenn ich 08:15 Uhr aufstehe. Ausreichender Schlaf und kurze Anfahrten sind absolut hilfreich, denn man sollte unbedingt wach sein, um den Vorlesungen konzentriert folgen zu können: Eine Frage! Je näher die Klausuren kommen, desto Vorlesung kann bis zu sechs Zeitstunden (mit höher wird der Lernaufwand. Fünf KlausuPausen) dauern! Meinen Lenovo-Laptop von ren in einer Woche … das ist wirklich nicht PPI nehme ich nur selten mit. Um den Stoff zu ohne! Doch mir gefallernen, schreibe ich lielen die Theoriephasen ber handschriftlich mit Motivierend sind ganz gut. Unsere Klasse und bereite meine Aufunsere kompetenten ist mit rund 30 Leuten zeichnungen zuhause nach. Aber jeder lernt Dozenten. Die brennen überschaubar. Dadurch entsteht eine gute Lernanders. Wir bekommen für das, was sie tun. atmosphäre und ich habe auch Skripte, aber in Das beflügelt mich! sehr schnell neue Leute denen wird nur zusamkennengelernt! mengefasst, was auf den Felina: Der Stoff ist anspruchsvoll, aber zu Vortrags-Folien steht. Die Mittagspausen sind schaffen. Die Informatik-Fächer interessieren unterschiedlich lang, manchmal nur 30 Minumich persönlich etwas mehr als die wirtschaftten, manchmal haben wir zwischen zwei Vorlichen – deshalb studiere ich ja auch Angelesungen mehrere Stunden Pause. Es gibt eine wandte Informatik und nicht WirtschaftsinMensa, einen fußläufig erreichbaren Superformatik! Die Klausur „Diskrete Mathematik markt und einige Pizzaläden. Ich koche mir 2“ habe ich zuletzt nicht bestanden. Mehr als meistens etwas vor und verpflege mich selbst. die Hälfte aller Teilnehmer ist durchgefallen, doch wir haben noch zwei weitere Versuche, Wie würdet ihr das Niveau des Stoffes sie zu bestehen. Sorgen mache ich mir keine. beschreiben? Wie anspruchsvoll sind die Es gibt Nachhilfegruppen und Tutorien und Theoriephasen und wie bewertet ihr das? auch während der Praxisphasen bei PPI unterJulian: Die Theoriephasen sind auf jeden Fall stützen uns unsere Ausbildungsleiter und lernintensiv! In unserem Studium wird der Paten bei allen Themen. Bei PPI brauchen wir Stoff in neun Wochen komprimiert vermittelt, keine Angst davor zu haben, Schwächen einwährend die Vorlesungszeit an den Universizugestehen! Andere Firmen reagieren da leitäten bis zu 15 Wochen beträgt! Ich persönder nicht so entspannt. Darüber bin ich froh, lich bin jemand, der sehr viel Zeit mit Lerdenn niemand kann auf Anhieb alles perfekt! nen verbringt, das ist auch typabhängig. Ich schreibe alles mit und bereite den Stoff nach. Wie sehen die Praxisphasen aus? Arbeitet Und ich versuche nachhaltig zu lernen, sodass ihr dauerhaft an denselben Projekten? ich auch später noch davon profitieren kann! Felina: Das können wir zum Teil mit gestalBis jetzt hat das gut geklappt. Motivierend ten. Bereits vor jeder Theoriephase bespresind unsere kompetenten Dozenten. Die brenchen wir mit unseren PPI-Ausbildern, in welnen für das, was sie tun. Das beflügelt mich! chen Bereichen und an welchen Projekten wir Lennart: Das Lernen kostet viel Zeit, keine 60

in der anschließenden Praxisphase eingesetzt werden möchten. Natürlich lernen wir viele Bereiche im Unternehmen kennen, z.B. Software-Entwicklung, Testmanagement, Business Intelligence und Consulting. Lennart: In den Praxisphasen haben wir wenig Lernstress, können etwas durchatmen und das Erlernte praktisch anwenden. An der WAK in Kiel startet man in der ersten Theoriephase mit Java. Die Kenntnisse konnte ich in der Praxisphase schon anwenden. Besonders gut gefallen mir auch die flexiblen Arbeitszeiten bei PPI. Projekt- und terminabhängig kann ich hier auch mal später ins Büro kommen und meine Arbeit auf den Abend verlegen. Julian: In meiner letzten Praxisphase war ich bei einem Kunden in Hannover eingesetzt. Auch wenn das Reisen etwas aufwändiger war – mir hat es super gefallen, dass PPI schon so früh Vertrauen in mich setzt und mich zu einem Kundenprojekt schickt! Was sind eure Ziele und Perspektiven bei PPI? Julian: Ich plane im dritten Studienjahr ein Auslandssemester in London. Nach dem Studium könnte ich mir gut vorstellen, noch den Master zu machen, entweder in Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftspsychologie. Lennart: Das Tolle bei PPI ist, dass dir nach dem Studium alle Bereiche offen stehen: Ich kann sowohl als Entwickler arbeiten als auch ins Consulting gehen, im Bereich Business Intelligence arbeiten, oder als Produktmanager oder Technischer Redakteur arbeiten. In der Wirtschaftsinformatik bin ich auf jeden Fall genau richtig angekommen und ich


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könnte mir jetzt schon gut vorstellen, bei PPI zu bleiben. Felina: Ich möchte im fünften Semester über das Erasmus-Programm ein Auslandssemester in Tartu in Estland verbringen. An der dortigen Uni gibt es Kurse zu den Themen Robotik und Verschlüsselung, die mich persönlich sehr interessieren. Nach dem Studium kann ich mir gut vorstellen, im Unternehmen zu bleiben. PPI fühlt sich für mich schon so an, wie eine zweite Familie. Duales Studium bei PPI Wirtschaftsinformatik (Nordakademie Elmshorn / Wirtschaftsakademie Kiel) Angewandte Informatik (Nordakademie Elmshorn) Business Administration (HSBA) Anzahl Studienplätze: PPI bietet jedes Jahr insgesamt etwa 7 Studienplätze an Voraussetzungen für jede Bewerbung: (Fach-) Hochschulreife, erfolgreiche Absolvierung des Nordakademie-Auswahltests Studiendauer: 6 Semester (Wirtschaftsakademie und HSBA), 7 Semester (Nordakademie inkl. möglichem Auslandssemester) Studiengebühren: werden von PPI übernommen Studienbeginn: zum 01. Oktober Bewerbungseingang: bevorzugt ein Jahr im Voraus Weitere Informationen unter: karriere.ppi.de Du willst noch mehr erfahren? Dann steht dir unser Student Julian (Julian.Lessmann@ppi.de) für Fragen rund um das duale Studium gerne zur Verfügung.

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PPI-Student Lennart Schmidt.

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Text Christian Dorbandt Fotos Eric Genzken

„ICH KANN GANZ GUT MIT ZAHLEN“ Über das duale Studium „Banking and Finance“ bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG. Wer das Bankgeschäft bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG von der Pike auf lernen möchte, absolviert die dreijährige duale Ausbildung zur Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann an einem der 15 Standorte. Das Bankgeschäft lässt sich aber auch von der Pike auf „studieren“ – im dualen Studium „Banking and Finance“. Vorteil: Nach 3 Jahren winken gleich zwei Abschlüsse: Der IHK-Abschluss „Bankkaufmann/frau“ sowie der akademische Titel „Bachelor of Arts“. Voraussetzung: Abitur, gute Mathe- und Wirtschaftskenntnisse, hohe Lernbereitschaft und ein gutes Gespür für Zahlen. ME2BE hat den VR-Bank-Studenten Björn Daumann aus Schleswig befragt, wie das duale Studium abläuft. Hallo Björn, seit 2015 absolvierst du das duale Studium „Banking and Finance“ bei der VR Bank Flensburg-Schleswig. Warum hast du dich für dieses Studium entschieden? Mir gefiel sowohl die Kombination von Mathe und Wirtschaft als auch die von Theorie und Praxis. Neben der finanziellen Sicherheit bieten sich mir nach dem Studium sehr gute berufliche Perspektiven. Und alles, was ich im 62

Studium und in der Ausbildung lerne, kann ich später auch für meine eigenen Finanzen gut gebrauchen. Wo findet das duale Studium statt? Das duale Studium ist aufgeteilt in insgesamt 60 Wochen geblocktes Studium an der Berufsakademie für Bankwirtschaft in Hannover sowie 96 Wochen betriebliche Ausbildung bei der VR Bank Flensburg-Schleswig, abzüglich

Urlaubstage. Mein praktischer Ausbildungsstandort ist die VR Bank-Filiale in Jübek. Viele betriebliche Seminare und Veranstaltungen finden auch in der Zentrale in Schleswig statt. Wie läuft das Studium ab? Locker oder intensiv? Keine Frage … das duale Studium ist intensiv. Dafür gibt es keine überfüllten Hörsäle


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„In meinem Semester sind wir nur 26 Studierende, sodass die Dozenten sogar unsere Namen kennen.“

Studium in Hannover, Ausbildung in Jübek und Schleswig – in der Zentrale bespricht Björn die nächsten Aufgaben mit Ausbildungsleiterin Kira Richter.

und die Atmosphäre ist nicht so anonym, wie an vielen Universitäten. In meinem Semester sind wir nur 26 Studierende, sodass die Dozenten sogar unsere Namen kennen. Wir sitzen in einem ebenerdigen Seminarraum und natürlich herrscht Anwesenheitspflicht. Inhaltlich ist das Studium mit dem klassischen BWL-Studium vergleichbar. Allerdings ist unser Programm straffer. Mein Studientag dauert täglich von 08.30 Uhr bis 16 Uhr. Im Gegensatz zur klassischen BWL kann ich aus den fünf Schwerpunkten Marketing, Personal, Banksteuerung, Firmen- und Privatkundengeschäft sogar drei Profile wählen. Und wie sieht dein privates Studentenleben aus? Natürlich nicht so ausschweifend, aber die Stadt Hannover ist ganz okay. Im Gegensatz zu Schleswig gibt es dort wesentlich mehr Kneipen, Clubs und Freizeitmöglichkeiten. Ich wohne in einer 3er-WG in der Nähe der Hochschule, zusammen mit zwei anderen Studenten. Der eine kommt von der Volksbank Lüneburger Heide, der andere von der

VR Bank Fulda. Wir haben ein gemeinsames Konto, auf das wir die Miete und unser Haushaltsgeld überweisen. Das klappt ganz gut. Vor Klausuren lernen wir auch gemeinsam und gehen abends zuhause den Lehrstoff nochmal durch. Wenn ich mal Lust auf andere Leute habe, gehe ich ganz gern ins „Zaza“. Das ist ein ziemlich cooler Club am Raschplatz. Demnächst wollen wir uns auch mal ein Eishockeyspiel der Hannover Scorpions angucken. Weißt du schon, wie es für dich nach dem Studium weitergehen wird? Ich habe mich noch nicht festgelegt. Nach dem Studium stehen mir bei der VR Bank Flensburg-Schleswig grundsätzlich viele Möglichkeiten offen, nicht nur in den Marktfolge-Abteilungen sondern auch in der Kundenberatung. Um praktische Erfahrungen im Bereich Kundenberatung zu sammeln habe ich mich jetzt für unseren „Vertriebswettbewerb“ angemeldet. In diesem Rahmen bin ich für 40 persönliche Kundengespräche innerhalb von vier Wochen verantwortlich. Danach

kann ich besser entscheiden, ob mir das Privatkundengeschäft liegt. Vorstellen kann ich mir das! Auf jeden Fall möchte ich wieder in den Raum Schleswig-Flensburg ziehen. Für mich als Schleswiger bedeutet das Leben zwischen Meeren pure Lebensqualität!

Die VR Bank Flensburg-Schleswig folgende Ausbildungen an:

bietet

Ausbildung zum/-r Bankkaufmann/-frau Duales Studium zum Bachelor of Arts in Banking and Finance VR Bank Flensburg-Schleswig eG Personalabteilung Kira Richter Königstraße 17 24837 Schleswig www.vrbank-fl-sl.de

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STUDENTEN-PORTRAITS

STUDENTENPORTRAITS Falk Schmidt


„DAS TOLLE AN DER HOCHSCHULE FLENSBURG? DAS CURRICULUM, DER CAMPUS … UND DIE NÄHE ZUM WASSER.“

STUDENTEN-PORTRAITS

„MEIN BERUFSWUNSCH NACH DEM STUDIUM: BERUFSSCHULLEHRER.“ Falk Schmidt, 25

Celine Hülsen, 24

aus Neumünster, studiert im 5. Semester Elektrische Energiesystem­ technik an der Hochschule Flensburg.

aus Hamburg, studiert im 7. Semester BWL mit Schwerpunkt Beschaffung, Logistik und Supply Chain Management an der Hochschule Flensburg.

„Ich habe den Mittleren Schulabschluss an der Wilhelm­Tanck­ Realschule in Neumünster gemacht und anschließend eine auf drei Jahre verkürzte Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik absolviert. Von meinem Ausbildungsbetrieb wurde ich danach über­ nommen, doch ich wusste, dass ich mein Potenzial noch nicht aus­ geschöpft hatte. Deshalb bin ich weiter zur Schule gegangen und habe in zwei Jahren in Vollzeit an der Walther­Lehmkuhl­Schule erst die Fachoberschule (FOS), dann die Berufsoberschule (BOS) erfolgreich abgeschlossen. Mit der Hochschulzulassung entschied ich mich für ein Fachhochschulstudium in Flensburg, weil ich hier Elektrische Energiesystemtechnik studieren konnte. Das liegt im Gegensatz zur reinen Elektrotechnik viel näher an meinem Profil und ist näher an Facharbeitsplätzen in der Industrie. Außerdem bin ich kein Großstadtkind und genieße hier die Nähe zum Wasser. Und unser Campus hat den Vorteil, dass hier jeder jeden kennt oder sehr schnell kennenlernen kann. Seit dem ersten Semester wohne ich im Studentenwohnheim und bekomme BAföG. Zusätzlich jobbe ich seit einem halben Jahr nebenbei als nicht­wissenschaftlicher Mitarbeiter im Gebäudemanagement der Hochschule. Mein Berufs­ wunsch nach dem Studium: Berufsschullehrer.“

„Ich habe mein Fachabitur an der Höheren Handelsschule in Ham­ burg gemacht und anschließend eine Ausbildung zur Groß­ und Außenhandelskauffrau absolviert. Für meinen Berufsstart wollte ich mich aber noch besser aufstellen. Deshalb entschied ich mich für ein praxisorientiertes BWL­Studium an einer Fachhochschule. Die Entscheidung für Flensburg war absolut richtig! An der HSFL gefielen mir von Anfang an das Curriculum, der Campus und die Nähe zum Wasser! Mein Studienschwerpunkt ist Beschaffung, Lo­ gistik und Supply Chain Management. Zahlen, Rechnen, Englisch … das alles passt sowieso gut zu meinem Profil und qualifiziert mich anschließend beispielsweise für die Arbeit in einem Logistik­ unternehmen. Das Einzigartige an unserem Sandberg­Campus ist, dass Uni und Hochschule direkt nebeneinander liegen, mit gemeinsamer Mensa und vielen Freizeitveranstaltungen und Semesterpartys. Einmal im Jahr findet der „Campus Bowl“ statt. Dann messen sich Uni und Hochschule in der Flens­Arena in verschiedenen Spielen, wie z.B Bobbycar­Bowling, Tangram, Völkerball oder Quiddich … ist super besucht und macht total viel Spaß!“

Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken

Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken

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STUDENTEN-PORTRAITS

„UNSER CAMPUS IST GRÜN UND WIRKLICH SCHÖN. ICH NENNE IHN AUCH … DAS AUENLAND!“

„DER EINSTIEG IN DAS STUDIUM WAR EINFACH UND ANGENEHM.“

Laura Sypli, 21 aus Tornesch, studiert im 1. Semester Marketing/Technische Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.

Julia Winter, 25 aus Hamburg, studiert im 7. Semester Schiffstechnik mit Schwer­ punkt Schiffsbetriebstechnik an der Hochschule Flensburg und ist aktives Greenpeace­Mitglied.

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„Ich studiere Schiffstechnik mit Schwerpunkt Schiffsbetriebstech­ nik an der Hochschule Flensburg. Davor habe ich eine dreijährige Ausbildung zur Schiffsmechanikerin absolviert. Schule hat mir frü­ her überhaupt keinen Spaß gemacht. Ein Studium kam für mich erst mal nicht in Frage. Mein Wunsch war es, eine technische oder handwerkliche Ausbildung zu machen. Und da ich zuhause auszie­ hen und schnell unabhängig sein wollte, war die Ausbildung zur Schiffsmechanikerin genau die richtige Wahl. Anschließend ver­ spürte ich den Wunsch, mich weiter zu qualifizieren. Heute gefällt mir das Studieren außerordentlich gut. Vor allem die theoretischen Fächer Mathe, Elektrotechnik und Thermodynamik liegen mir. Die Hochschule Flensburg ist ideal, um zu studieren. Wir haben kleine Gruppen und eine große Nähe zu den Dozenten. Außerdem ist unser Campus grün und wirklich schön. Ich nenne ihn auch … das Auenland. Mit dem Bachelor­Abschluss kann ich später so­ wohl als technische Offizierin zur See fahren oder als Ingenieurin an Land arbeiten. Vielleicht kann ich später an der Entwicklung schadstoffärmerer Schiffsantriebe mitwirken!“

„Ich habe mein Abi am Johannes­Brahms­Gymnasium in Pinne­ berg gemacht. Beruflich schwankte mein Interesse zwischen dem kreativen und dem mathematischen Bereich. Für das Studium ‚Marketing / TBWL‘ an der HAW habe ich mich entschieden, weil es viele interessante Bereiche abdeckt: Technik, Mathematik, Recht, Wirtschaft und Marketing. Mit dem Bachelor­Abschluss könnte ich mir gut vorstellen, später bei einer Veranstaltungsfirma zu arbei­ ten – gern hier in der Region, denn Hamburg finde ich echt schön. Der Einstieg in das Studium war einfach und angenehm. Es gab eine Orientierungswoche, in der wir überall rumgeführt wurden und von Tutoren viele Tipps erhielten. Zusätzlich habe ich mich schnell auf eine ausgeschriebene Tutorenstelle beworben und arbeite nun in der Fachbibliothek mit. Da verdiene ich mir ein bisschen Geld dazu und kann meine Freistunden sinnvoll nutzen. Im Gegensatz zur Schulzeit kommt es im Studium viel stärker auf Selbstdisziplin und Eigenleistung an. Es gibt zwar einen Stunden­ plan, aber nicht immer Hausaufgaben, sodass ich selbst entschei­ den muss, wie umfangreich ich meine Vor­ und Nachbereitungen gestalte. Doch insgesamt macht das bisher echt Spaß. Und die Lage der HAW ist ja auch ziemlich gut. In den Pausen kann man wunderbar zum Eis­Essen an die Alster gehen.“

Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken

Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken


„MIT DEM INNOVATIVEN STUDIENGANG ENERGIE- UND „… EIN ABSOLUT ZUKUNFTSWEISENDER STUDIENGANG!“

GEBÄUDEINGENIEURWESEN KÖNNEN WIR EINEN GROSSEN BEITRAG BEZÜGLICH DES KLIMASCHUTZES ERREICHEN.“

STUDENTEN-PORTRAITS

Arne Marquitan, 26 aus Bad Segeberg, 2. Semester im Bachelorstudiengang Energie­ und Gebäudeingenieurwesen an der Fachhochschule Lübeck.

Lasse Zapf, 21

„Ich bin gebürtiger Lübecker. Was liegt da näher, als an einer Hoch­ schule am Heimatort zu studieren. Hier habe ich die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär­, Heizungs­ und Klimatechnik durchlaufen, daneben das Fachabitur in der Abendschule nachge­ holt, habe hier mein soziales Umfeld und meine Freunde. Wenn dann noch die gesuchte Fachrichtung stimmt, ist auch die Hoch­ schule richtig. Schon immer haben mich erneuerbare Energien und deren Tech­ niken interessiert, besonders dabei die gebäudeplanerischen As­ pekte. Genau das bietet der Studiengang EGI des FB Bauwesen der FH Lübeck. Hier werden viele Themen in den höheren Semestern behandelt, die ich mit meiner beruflichen Ausbildung verbinden kann. Die Ausbildung passt genau in die Vorstellung von meinem zukünftigen Berufsbild. Der Studiengang ist absolut zukunftsweisend. Wer bei der Energie­ wende und bei der Umstellung von fossilen zu erneuerbaren Energi­ en mitmachen will, dem kann ich dieses Studium nur empfehlen.“

„Als ich von dem Studiengang Energie­ und Gebäudeingenieurwe­ sen erfahren habe und mich über die bevorstehenden Lehrmodule informierte, fiel mir die Entscheidung leicht, diesen zu wählen. Denn dass fossile Energien die Umwelt schädigen, ist bekannt, und dass ich an der Ideenentwicklung zu alternativen Energiequellen beitragen könne, ist für mich eine spannende und interessante Herausforderung. Durch eine Ausbildung zum allgemeinen Mecha­ troniker kann ich meine Kenntnisse und mein Wissen, das ich er­ worben habe, mit einfließen lassen. Technische Systeme überblicken zu können und in Projektarbeiten mit verschiedenen Spezialisten zusammen zu nachhaltigen Ergeb­ nissen zu kommen, ist für mich sehr reizvoll. Mit dem innovativen Studiengang Energie­ und Gebäudeingenieur­ wesen können wir einen großen Beitrag bezüglich des Klimaschut­ zes erreichen. Wenn ihr naturwissenschaftlich und technisch interessiert seid und zudem Spaß an Teamarbeit habt und zusätzlich etwas zum Klimawandel beitragen wollt, kann ich allen nur das Studium Ener­ gie­ und Gebäudeingenieurwesen in Lübeck empfehlen. Lübeck ist eine schöne und kulturell vielseitige Studierendenstadt in Nord­ deutschland.“

Text Lasse Zapf | Foto FH Lübeck

Text Arne Marquitan | Foto FH Lübeck

aus Lübeck, im 2. Semester im Bachelorstudiengang Energie­ und Gebäudeingenieurwesen (EGI) an der Fachhochschule Lübeck.

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„AUF DEM CAMPUS DER FH IN HEIDE MIT RUND 1600 STUDENTEN GEHT ES RECHT FAMILIÄR ZU.“

„ICH KANN DAS STUDIUM NUR EMPFEHLEN, DENN MAN HAT NACH DEM ABSCHLUSS SEHR GUTE EINSTIEGSCHANCEN IN DEN

STUDENTEN-PORTRAITS

BERUF.“

Hauke Harders, 24 aus Heide, Master­Studiengang Automatisierungstechnik, 1. Se­ mester, davor Bachelor­Studium Elektrotechnik und Informations­ technik an der Fachhochschule Westküste.

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Milan Norgel, 21

„Entscheidend für die Wahl des Studiums und der FH Westküste war mein Interesse an Technik und Physik: Während eines Schulprak­ tikums entdeckte ich dann die Elektrotechnik für mich. Seitdem stand für mich fest, dass ich mehr über die Sache mit dem Strom lernen möchte. Ich habe mir eine kleine, gute Fachhochschule aus­ gesucht, weil dort der Praxisbezug größer ist als an der Uni. Das ist mir persönlich sehr wichtig. Auf dem Campus der FH in Heide mit rund 1600 Studenten geht es recht familiär zu. Nach einigen Semestern kennt man viele Mitstudenten, und die Betreuung der Professoren ist sehr gut. Sie kennen die Studis per Namen und un­ terstützen sie speziell während der Lernphasen für Klausuren. Die beruflichen Perspektiven sehen übrigens prima aus: Die Welt wird immer weiter digitalisiert und automatisiert. Für diese Aufgaben werden gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, die nicht nur Syste­ me entwickeln, sondern warten und instandhalten können. Außer­ dem hast du gute Aufstiegschancen bis zum Abteilungsleiter. Mein Tipp fürs Studium: Am Anfang nicht den Kopf hängen lassen! Es ist in Ordnung, auch mal eine schlechte Note zu schreiben. Wichtig ist aber, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die einem Spaß machen. Dann kommen dort die guten Noten von ganz allein. Weiterhin sollte man Kontakte knüpfen, denn man kann nur von einander und miteinander lernen. In den Semesterferien kann ich nur empfeh­ len, als Werkstudent in einem Unternehmen zu arbeiten. So lassen sich Theorie und Praxis prima miteinander verknüpfen.“

aus Heide, Studium der Elektro­ und Informationstechnik im 4. Semester an der Fachhochschule Westküste.

Text Joachim Welding | Foto Hauke Harders

Text Joachim Welding | Foto Milan Norgel

„Ich wusste, dass ich nach dem Abitur studieren wollte, habe mich aber relativ spät auf ein Studium festgelegt. Es war mir nur klar, dass Mathe und Physik – meine besten Fächer in der Schule – die Kernthemen sein sollten. Entschieden habe ich mich schließlich für den Studiengang Elektro­ und Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Technik. Außerdem war es mir wichtig, einen zu­ kunftsorientierten Beruf mit guten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Die Dozenten und Professoren betreuen uns hervorra­ gend. Wenn man Fragen oder Probleme hat, nehmen sie sich genü­ gend Zeit, um zu helfen. Teamarbeit wird bei uns großgeschrieben, daher arbeiten wir häufig in Gruppen: Das fängt bei Übungen an und hört bei den Labortätigkeiten auf. Außerdem wird das Lernen in Gruppen gefördert. Freizeitangebote gibt es auch genügend, von Ballsportarten bis hin zum Fitnesstraining ist für jeden etwas dabei. Meine Erwartungen an das Studium sehe ich nach vier Se­ mestern positiv bestätigt. Ich kann das Studium nur empfehlen, denn man hat nach dem Abschluss sehr gute Einstiegschancen in den Beruf. Das Lernen in kleinen Gruppen ist sehr effektiv und die theoretischen Lerninhalte werden in Laborversuchen praxisnah er­ klärt. Nicht zu vergessen das Engagement der Dozenten. In meiner Freizeit spiele ich Fußball und gehe ins Fitnessstudio.“


„ALS „NERD“ BEZEICHNET ZU WERDEN, EMPFINDE ICH NICHT ALS BELEIDIGUNG …!“ Prof. Reiner Schuett, Andreas Buck, Katharina Vollsen und Prof. Rainer Dittmar (v l n r).

Katharina Anne Vollsen, 24

„Meine Ausbildung zur Mechatronikerin hat mein Interesse für Elektrotechnik geweckt, so dass ich tiefer in diese Materie ein­ steigen wollte. Besonders die Vielfalt an Möglichkeiten, die das elektrotechnische Studium bietet, finde ich großartig. Ich wollte einen soliden und interessanten Job mit Zukunftsaussichten – den habe ich gefunden. Die Hauptaufgaben dieses Berufes sind vielfältig. Aufgabengebie­ te gehen von der Entwicklung klassischer analoger und digitaler Schaltungen, Programmierung von elektronischen Komponenten bis hin zu Fertigungs­ bzw. Prozesskontrollen. Später kann man dann tätig werden in der Nahrungsmittel­, Automobil­ oder Ener­ gieversorgungsbranche, um nur einige Bereiche zu nennen. Während des Studiums haben die Professoren immer ein offenes Ohr für unsere Fragen und sind gut erreichbar. Meist arbeitet man zu zweit oder in Laborgruppen zusammen. In der Freizeit werden Ausflüge und Sport angeboten. Außerdem sehen die beruflichen Chancen gut aus, wenn man einen Job hat. Dadurch, dass ständig technische Neuerungen auf den Markt kommen, bildet man sich immer weiter. Wichtig ist dabei, ein gewisses Maß an Neugierde und Forschungsdrang mitzubringen. Wer sich für dieses Studium in­ teressiert, sollte bedenken, das ein Bachelor­Studium mindestens sieben und ein Master­Studium drei Semester dauert. Das muss man finanziell und von der Motivation her erst mal durchhalten. In meiner Freizeit lese ich gern, gehe schwimmen, verreise oder mache Pilates.“ Text Joachim Welding | Foto Katharina Anne Vollsen

STUDENTEN-PORTRAITS

aus Osterhorn, hat an der Fachhochschule Westküst in Heide Elektro­ und Informationstechnik studiert und anschließend den Master Mikroelektronische Systeme absolviert. Für ihre Masterar­ beit erhielt sie kürzlich den mit 1.500 Euro dotierten „Industrie­ preis Technik“. In der Untersuchung bei dem Energieproduzenten RWE DEA AG Friedrichskoog / Mittelplate deckte sie Optimie­ rungspotenziale in der elektrischen Energieversorgung des Un­ ternehmens auf und erarbeitete Vorschläge für ein verbessertes Energiemanagement sowie für ein System zur Erkennung kritischer Betriebsfälle. Jetzt arbeitet sie als Ingenieurin Nachrichtentechnik in der Energiebranche.

Finja Hauschild, 21 aus Kaltenkirchen, absolviert im 6. Semester ein Duales Studium Angewandte Informatik bei der PPI AG in Hamburg / Nordakademie Elmshorn. „Ich habe mich relativ spät über Studienmöglichkeiten informiert. Mir schwirrten nur Klischees im Kopf herum, zum Beispiel, dass ein FH­Abschluss weniger wert sei als ein Uni­Abschluss! Zum Glück erhielt ich den Tipp, mich an der Nordakademie in Elmshorn umzuschauen. Dort entdeckte ich schließlich das Angebot: Duales Studium: Angewandte Informatik. Dieses Fach hatte mir schon auf dem Gymnasium Kaltenkirchen gut gefallen. Ich besorgte mir von der NAK die zum Studium gehörige Firmenliste, bewarb mich bei insgesamt drei Unternehmen, wurde von allen dreien zum Vorstel­ lungsgespräch eingeladen und erhielt anschließend drei Zusagen. Meine Entscheidung fiel auf die PPI AG: Zum einen wurden mir hier die besten Rahmenbedingungen geboten. Zum anderen verlief das Gespräch in einer sympathischen, freundlichen und lockeren Atmosphäre ab – das wirkte total attraktiv und überzeugend auf mich! Die Entscheidung habe ich nie bereut. Im Gegenteil – ich würde gern nach dem Studium bei der PPI AG bleiben und überlege zurzeit, in welcher Unit ich am liebsten nach dem Studium arbei­ ten würde … es bleibt spannend! Und es bleibt auch genügend Freizeit, in der ich am liebsten Sport mache, mich mit Freunden treffe oder kleinere Programme für meinem Raspberry Pi program­ miere. Als „Nerd“ bezeichnet zu werden, empfinde ich nicht als Beleidigung, sondern als Bestätigung dafür, dass ich etwas von meinem Kram verstehe!“ Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken

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STUDENTEN-PORTRAITS

„IM BERUF IST MIR SOWOHL DER KONTAKT ZU BÜRGERN ALS AUCH DER EINSATZ IN DEN VIELFÄLTIGEN AUFGABENBEREICHEN DER VERWALTUNG WICHTIG.“

„DIE ATMOSPHÄRE IST TOTAL ANGENEHM …“

Lisann Ketels, 21 Janina Schulz (20) aus Scharbeutz, Studiengang Allgemeine Verwaltung, 3. Trimester an der Fachhochschule Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz.

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aus Husum, Kreisinspektoranwärterin im 8. Trimester des dualen Studiums Public Administration bei der Kreisverwaltung Dithmar­ schen.

„2011 hatte ich ein Praktikum bei der Gemeinde gemacht. Das hat mir so gut gefallen, dass ich daraufhin eine Ausbildung zur Verwal­ tungsfachangestellten absolviert habe. Da ich gerne im gehobenen Dienst arbeiten wollte, habe ich mich danach für das Studium ent­ schieden. Im Beruf ist mir sowohl der Kontakt zu Bürgern als auch der Einsatz in den vielfältigen Aufgabenbereichen der Verwaltung wichtig. Das Studium kann im Beamtenverhältnis abgeleistet werden, in der Regel wird es im dualen Studium bei einem Dienstherrn in öffentlichen Verwaltungen absolviert. Danach kann man als Sach­ bearbeiter, Abteilungs­ oder Amtsleiter tätig werden. Da ich be­ reits im Verwaltungsbereich ausgebildet bin, ist mir der Einstieg ins Studium leichter gefallen. Wenn man anfangs etwas mehr Zeit in das Lernen der Grundlagen investiert, kommt man sehr gut mit. An der FH Altenholz gefällt mir besonders der offene Umgang mit den Dozenten. Sie haben immer ein offenes Ohr, wenn es Probleme gibt. Aber auch der Kontakt zu den Kommilitonen ist gut und die gegenseitige Unterstützung klappt prima. Später würde ich gerne in einer Gemeindeverwaltung arbeiten, insbesondere interessiert mich das Haupt­, Ordnungs­ oder Bauamt. Die Familie und Freunde reagierten positiv auf meinen Berufswunsch, die meisten haben sich für mich gefreut. Klar, dass ab und zu schon mal ein Beamten­ witz fällt, aber das stört mich nicht weiter. In meiner Freizeit enga­ giere ich mich ehrenamtlich als Schwimmtrainerin bei der DLRG.“

„Mir kam es nach dem Abi an der Theodor­Storm­Schule in Husum darauf an, einen Beruf zu erlernen, der mir Spaß macht, in dem ich anderen Menschen helfen und mich persönlich und beruflich wei­ terentwickeln kann. Außerdem wünschte ich mir familienfreund­ liche Arbeitszeiten und eine Tätigkeit hier in der Region. All das ermöglicht die Verwaltungslaufbahn im Höheren Dienst. Nebenbei fand ich es attraktiv, mit zwei Abschlüssen das duale Studium zu beenden und auch später verbeamtet zu werden. Das Studium an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz ist anspruchsvoll. Die ersten beiden Trimester haben wir nur mit The­ orie verbracht. Eine willkommene Abwechslung sind die Praxisblö­ cke hier im Kreishaus Heide. Die Atmosphäre ist total angenehm und wir Nachwuchskräfte werden als Unterstützung wahrgenom­ men und nicht als Belastung. Die Stimmung unter uns Azubis ist sowieso super! Zuletzt habe ich vier Monate in der Eingliederungs­ hilfe gearbeitet, die sich mit Angebotsleistungen für Menschen mit Behinderung beschäftigt. Einige Male konnte ich meine Kollegen begleiten und direkt zu den betroffenen Personen fahren, um ih­ nen die Möglichkeiten und Grenzen von Leistungen zu erklären. Mir geht das Schicksal von Bürgerinnen und Bürgern manchmal ganz schön nahe. Aber wir lernen, mit emotionalen Situationen umzu­ gehen und für jeden eine gerechte Lösung zu finden. Es stimmt definitiv nicht, dass die Arbeit in der Verwaltung eintönig ist! Im Gegenteil … die Aufgaben sind spannend, abwechslungsreich und niemand muss ein Leben lang in derselben Abteilung arbeiten!“

Text Joachim Welding | Foto Janina Schulz

Text Christian Dorbandt | Foto Michael Ruff


„FÜR MICH IST DIE ARBEIT IN DER VERWALTUNG GENAU

„VIELE DOZENTEN

DAS RICHTIGE, WEIL ICH

KENNEN UNSERE

GERN MIT MENSCHEN

NAMEN, GEHEN NÄHER

ZUSAMMENARBEITE.“

AUF UNS EIN UND HABEN IMMER EIN OFFENES OHR FÜR FRAGEN.“ STUDENTEN-PORTRAITS

Kathrin Bork, 27 aus Lassan, im 3. Studienjahr im dualen Studium Public Administ­ ration / Allgemeine Verwaltung bei der Stadtverwaltung Elmshorn. „Ich habe nach dem Abitur eine Ausbildung zur Verwaltungsfach­ angestellten in Potsdam absolviert und anschließend drei Jahre in der Potsdamer Verwaltung gearbeitet. Erst danach beschloss ich, nach Elmshorn zu ziehen, das duale Studium aufzunehmen und hier die Ausbildung im gehobenen Dienst anzutreten. Meine Ausbildung dauert dadurch insgesamt zwar länger, aber im Studium habe ich dadurch auch einen Wissensvorsprung. Für mich ist die Arbeit in der Verwaltung genau das Richtige, weil ich gern mit Menschen zusammenarbeite. Ich mag den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern. Zahlen sind eher nicht so meins. Ich genieße besonders das Bodenständige an Elmshorn. Man hat hier alles, was man braucht: genügend Einkaufsmöglichkeiten, eine gute Infrastruktur, eine tolle Lage am Rande Hamburgs und die Nähe zu Nord­ und Ostsee. Schön finde ich auch, die Königstra­ ße entlang zu bummeln oder im Liether Wald spazieren zu gehen. Nach dem Studium wird mich die Elmshorner Stadtverwaltung über­ nehmen. Dafür habe ich schon eine Zusage erhalten. Jetzt suche ich noch eine Wohnung … und dann freue ich mich einfach auf alles, was kommt.“ Text Christian Dorbandt | Foto Eric Genzken

Viktoria Gebel, 25 kommt aus Trappenkamp und studiert im 5. Semester Betriebswirt­ schaftslehre an der FH Kiel. „Dass ich mal studieren werde, war nicht von Anfang an klar. An­ gefangen habe ich mit dem Ersten Allgemeinbildenden Abschluss. Anschließend habe ich noch den Mittleren Abschluss gemacht und zuletzt noch die Fachhochschulreife erworben. Darauf folgte die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, nach der mir mein Arbeitgeber ein Studium oder eine Art von Weiterbildung anbot. So habe ich angefangen, BWL zu studieren. Nebenbei arbeite ich weiterhin ein paar Stunden pro Woche im Betrieb. Dort werde ich nach dem Studium auch im externen Rechnungswesen tätig sein. Die kurzen Wege an der FH Kiel sind toll. Viele Dozenten kennen unsere Namen, gehen näher auf uns ein und haben immer ein of­ fenes Ohr für Fragen. Außerdem gefällt mir gut, dass das Studium hier näher an der Praxis ist, als zum Beispiel BWL­Studiengänge an der Uni.“ Text Aenne Boye| Foto Eric Genzken

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„UNSER CAMPUS IST SCHÖN GRÜN, ES IST NIRGENDS ÜBERFÜLLT UND ES GIBT NETTE VERANSTALTUNGEN ...“

Janne Kühn, 23

Laura Frank, 25

aus Gettorf, studiert im 4. Semester Geschichte und Deutsch (B.A.) auf Lehramt mit Schwerpunkt Sekundarstufe I an der Europa­Uni­ versität Flensburg.

aus Bad Segeberg, studiert im 10. Semester Deutsch und Sport (B.A.) auf Lehramt mit Schwerpunkt Sekundarstufe I an der Europa­ Universität Flensburg.

„Hi, ich bin Janne und studiere im 4. Semester Geschichte und Deutsch auf Lehramt. Mein Abi habe ich an der Isarnwohldschule in Gettorf gemacht. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, Lehrerin zu werden, sondern tendierte zum Zoll oder zur Polizei. Dann habe ich ein Lehrerpraktikum an einer anderen Schule absolviert, fand das ganz gut und habe ich mich mal ‚auf Verdacht‘ um einen Studien­ platz in Flensburg beworben. Als ich die Zusage erhielt, hatte ich von Polizei und Zoll noch nichts gehört … tja, die Uni war halt schneller! Das Studieren und die Uni finde ich toll. Ich bin auch der länd­ liche Typ und finde unsere Studienumgebung unglaublich schön. Außerdem möchte ich nicht weit vom Meer entfernt leben. In mei­ ner Freizeit fahre ich gern nach Glücksburg. Dort gibt es schöne Strände und man kann gut mit dem Hund spazieren gehen. Nach dem Studium möchte ich auch gern als Lehrerin arbeiten, aber auf keinen Fall im Ausland! Ich bin da eher ein Familienmensch und brauche meine Freunde um mich!“

„Hallo, ich bin Laura. Ich studiere Deutsch und Sport auf Lehramt an der EUF und würde anschließend gern als Lehrerin im Ausland arbeiten. Nach dem Abitur wusste ich nicht so genau, was ich be­ ruflich machen sollte und habe deshalb erst mal ein Au­Pair­Jahr in Madrid verbracht. Dort bin ich halbtags an einer deutschen Schule gewesen. Das hat mir gut gefallen. Durch den Handballsport hatte ich sowieso Interesse, beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. So kam es zu meiner Entscheidung für das Lehramtsstu­ dium. Die Entscheidung für Flensburg fiel spontan. Ich bin hier einfach zum Sporttest hingefahren und habe mir gesagt: Wenn es hier klappt, warte ich nicht auf die Zusagen anderer Unis. Heute bin ich froh darüber, denn in Flensburg zu studieren, macht echt Spaß. Unser Campus ist schön grün, es ist nirgends überfüllt und es gibt nette Veranstaltungen, wie das Campus­Kino oder Sport­ Events. Und man kann hier schnell Leute kennenlernen, so wie Janne. Wir kennen uns seit diesem Semester aus den Pädagogik­ veranstaltungen.“

Text Christian Dorbandt | Foto Michael Ruff

Text Christian Dorbandt | Foto Michael Ruff

STUDENTEN-PORTRAITS

„DAS STUDIEREN UND DIE UNI FINDE ICH TOLL.“

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„DAS BESONDERE DABEI IST, DASS DER MENSCH IM MITTELPUNKT

„ICH KANN DAS STUDIUM NUR EMPFEHLEN, DENN MAN HAT NACH DEM ABSCHLUSS SEHR GUTE EINSTIEGSCHANCEN IN DEN BERUF.“

STEHT, MIT DEM MAN ZUSAMMENARBEITET, UM DIE GEWÜNSCHTEN ZIELE ZU ERREICHEN.“

STUDENTEN-PORTRAITS

Marc-Johannes Stender, 21 aus Kiel, Studiengang Pflege, 6. Semester an der Universität zu Lübeck.

„Zuerst wollte ich eigentlich Medizin studieren, da ich aber kei­ nen Platz bekam, habe ich mich alternativ auch für Physiotherapie beworben. Wichtig war für mich, etwas im Gesundheitsbereich zu machen, um Menschen helfen zu können. Mein Interesse wurde dabei geweckt, als ich selbst einmal verletzt war und physiothera­ peutisch behandelt wurde. Außerdem wollte ich einen Beruf, der nie langweilig wird und in dem man immer dazulernt. Die Haupt­ aufgaben dieses Berufes sind ja Bewegungsstörungen zu verbes­ sern, zu verhindern und zu heilen. Das Besondere dabei ist, dass der Mensch im Mittelpunkt steht, mit dem man zusammenarbei­ tet, um die gewünschten Ziele zu erreichen. Möglichkeiten, sich weiterzubilden, gibt es viele, was von Arbeitgebern auch häufig erwartet wird. Wenn man später im Krankenhaus arbeitet, bieten sich gute Aufstiegschancen. Da Physiotherapeuten derzeit Man­ gelware sind, sind sie sehr gefragt. Die Betreuung an der Uni läuft super, man kann jederzeit über seine Themen sprechen und erhält Unterstützung. Dabei ist Teamarbeit sehr wichtig, da gerade in den praktischen Übungen oft zusammengearbeitet wird. Nicht zu ver­ gessen auch das breite Spektrum an sportlichen und musikalischen Angeboten der Uni. Aktiv bin ich selbst bei Floorball und Pilates dabei. Wenn man ein Fach mit viel Praxis studieren möchte, ist dieser Studiengang genau der Richtige.“

„Für meine Berufswahl war ausschlagebend, dass ich gerne mit Menschen arbeiten wollte. Dass das der richtige Beruf für mich ist, ist mir seit der Oberstufe klar. Im Vorstellungsgespräch für diese Ausbildung habe ich mich dann relativ spontan für das Studium entschieden. Außerdem haben mich Gesundheitsthemen interes­ siert. Als Gesundheits­ und Krankenpfleger unterstützt man den Arzt und ist für die medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten zuständig. Das Studium ermöglicht uns auf dem neues­ ten Stand der Wissenschaft zu arbeiten, was dem Patienten zugute kommt. Nach dem vierjährigen dualen Studium hat man gleich zwei Abschlüsse in der Tasche: Das Examen als Gesundheits­ und Kran­ kenpfleger und anschließend den Bachelor of Science in Pflege. Das bietet viele Möglichkeiten, man kann z.B. im Ausland tätig werden oder auch einfach zuhause im Krankenhaus arbeiten. Dar­ über hinaus kann man auch einen Masterstudiengang absolvieren, um pädagogisch oder wissenschaftlich arbeiten zu können. Teamarbeit und Kommunikation spielen in diesem Beruf eine sehr wichtige Rolle. Im Laufe des Studiums lernen wir, mit den verschie­ denen anderen Berufen wie Physiotherapie und Medizin zusammen zu arbeiten. Wer sich für diesen Beruf interessiert, dem empfehle ich, lieber ein Praktikum zu viel als zu wenig zu machen, um her­ auszufinden, ob die Arbeit im Krankenhaus das Richtige ist.“ Meine Erwartungen an das Studium sehe ich nach vier Semestern positiv bestätigt. Ich kann das Studium nur empfehlen, denn man hat nach dem Abschluss sehr gute Einstiegschancen in den Beruf. Das Lernen in kleinen Gruppen ist sehr effektiv und die theoreti­ schen Lerninhalte werden in Laborversuchen praxisnah erklärt.“

Text Joachim Welding | Foto Thomas Berg

Text Joachim Welding | Foto Marc-Johannes Stender

Rica Großmann, 20 aus Lübeck, Studiengang Physiotherapie, 2. Semester an der Uni­ versität zu Lübeck.

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AUF EINEN BLICK

Studiengänge im wirtschaftlichen Bereich in Schleswig-Holstein und Hamburg

HH Berufsakademie Hamburg - Betriebswirtschaft KMU (dual) (BA) - Management Erneuerbarer Gebäudeenergietechnik (dual) (BEng)

BiTS - Business and Information Technology School - Business & Managementstudies (MSc) - Business Law (LLB) - Business Psychology (BSc) - Communication & Media Management (BSc) - Journalism & Business Communication (BA) - Soccer Management (BSc) - Sport & Eventmanagement (BSc) - Corporate Management (MSc) - Int. Sport & Event Management (MA) - Marketing Management (MA)

DIPLOMA Hochschule - Betriebswirtschaft (BA) - Generalmanagement (BA) - Medienwirtschaft & Medienmanagement (BA) - Tourismuswirtschaft (BA) - Wirtschaft & Recht, Schwerpunkt Management (MA) - Wirtschaftsrecht (LLB) - Wirtschaftsrecht mit internationalen Aspekten (LLM) - Wirtschaftsingenieurwesen (BEng) - Wirtschaftsinformatik (BSc)

EBC Hochschule - International Business Management (BA) - Sports Management (BA) - Fashion, Luxury and Retail Management (BA) - Tourism & Event Management (BA) - Business Psychology (BSc) - Pflegewissenschaft & Management (BA) - Pädagogik & Management (BA) - Fakultät Care & Education Management (BA) - International Management (MA)

Europäische Fernhochschule Hamburg - Betriebswirtschafslehre (BSc) - International Business Administration (BA) - Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie (BSc) - Finance & Management (BSc)

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- Sales und Management (BA) - IT-Management (BSc) - Logistikmanagement (BSc) - Wirtschaftsrecht (LLB) - Betriebswirtschaftliches Bildungs- und Kulturmanagement (BA) - General Management (MBA) - Marketing (MBA) - Business Coaching & Change Management (MA) - Wirtschaftspsychologie (MSc) - Taxation, Accounting, Finance (MAcc)

FOM - Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH - Banking & Finance (BA) - bb - Business Administration (BA + MBA) - dual oder bb - International Business (BA) - bb - International Management (BA) - dual oder bb - Marketing & Digitale Medien (BA) - dual oder bb - Business Administration, Vertiefung Aviation Management (BA) - bb - Finance & Accounting (MSc) - bb - Human Resource Management (MSc) - bb - Management - Ausrichtung Unternehmensmanagement (MA) - bb - Management - Ausrichtung Kommunales Management (MA) - bb - Management - Ausrichtung Non-Profit-Management (MA) - bb - Marketing & Communication (MSc) - bb - Risk Management & Treasury (MSc) - bb - Sales Management (MSc) - bb - BWL und Wirtschaftspsychologie (BSc) - bb - Wirtschaftspsychologie (MSc) - bb - Wirtschaftsrecht (LLB) - dual oder bb - Unternehmensrecht, Mergers & Aquisitions (LLM) - bb - Taxation (LLM) - bb - IT Management (MSc) - bb - Wirtschaftsingenieurwesen (BSc) - bb - Technologie- und Innovationsmanagement (MSc) - bb - Gesundheits- und Sozialmanagement (BA) - dual oder bb - Pflegemanagement (BA) - dual oder bb - Wirtschaftsinformatik (BSc) - dual oder bb

HAW – Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Produktionstechnik und -management (BSc + MSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc) - Bibliothek- und Informationsmanagement - Interdisziplinäre Gesundheitsversorgung und Management (BSc) - Sozial- und Gesundheitsmanagement (MBA)

- Public Management (dual) (BA + MA) - Außenwirtschaft/Internationales Management (BSc) - International Logistics and Management (MSc) - International Business (MSc) - Logistik/Technische Betriebswirtschaftslehre (BSc) - Marketing/Technische Betriebswirtschafslehre (BSc) - Marketing und Vertrieb (MSc) - Multichannel Trademanagement in Textile Business (MA)

Helmut-Schmidt-Universität – Universität der Bundeswehr Hamburg - Betriebswirtschaftslehre (BSc + MSc) - Volkswirtschaftslehre (BSc + MSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc) HFH – Hamburger Fern-Hochschule - Gesundheits- und Sozialmanagement (BA) - Management von Organisationen und Gesundheit im Personalwesen (MA) - Pflegemanagement (BA) - Wirtschaftsingenieurwesen (BEng) - Betriebswirtschaft (BA + MA) - Betriebswirtschaft (dual) (BA) - General Management (MBA) - Taxation - Steuerberatung (MA) Hochschule Fresenius - Betriebswirtschafslehre (BA) - Betriebswirtschafslehre (bb) (BA) - Logistik und Handel (BA) - auch bb - Management und Ökonomie im Gesundheitswesen (BA) - Sportmanagement (BA) - Sportmanagement (BA) - auch bb - Tourismus-, Hotel- und Eventmanagement (BA) auch bb - Wirtschaftsrecht (LLB) - Corporate Finance and Controlling (MSc) - Energiemanagement (MSc) - General Business Management (MBA) - bb - General Management (MBA) - bb - Human Resources Management (MA) - International Pharmaoeconomics, Health Economics & Market Strategies for Healtcare Products (MSc) - Sustainable Marketing & Leadership (MA) - International Business Management (BA) - International Business Psychology (BA) - Digital Management (MA) - 3D-Design und Management (BA) - Kommunikationsstrategie und Management (BA) - bb - Medien- und Kommunikationsmanagement (BA) auch bb - Digitales Management (MA) - Wirtschaftspsychologie (BSc + MSc) - auch bb - Business Psychology (Master) - Gesundheit & Management für Gesundheitsberufe (BA) - Führung und Management im Gesundheits- und Sozialwesen (MA) HSBA - Hamburg School of Business Administration - Business Administration (dual) (BSc)


GLOSSAR

- Business Administration Englisch (dual) (BSc) - Business Informatics (dual) (BSc) - Logistics Management (dual) (BSc) - Maritime Management (dual) (BSc) - Media Management (dual) (BSc) - Global Management & Governance (MSc) - bb - Real Estate & Leadership (MSc) - Corporate Management (MBA) - bb - Shipping MBS - bb - Executive Master of Business Administration (MBA) - bb

International School of Management - Business Administration International Management (BA) - auch bb - Business Administration Finance (BA) - auch bb - Business Administration Logistik Management (BA) - auch bb - Business Administration Sales & Brand Management (BA) - auch bb - Management International Management (MA) auch bb - Management Finance (MA) - auch bb - Management Supply Chain Management & Logistics (MA) - auch bb - General Management (MBA) - auch bb - Betriebswirtschaft International Management (dual) (BSc) - Betriebswirtschaft Logistik Management (dual) (BSc) - Betriebswirtschaft Marketing & Communications (dual) (BA) - Management, Marketing, CRM & Vertrieb (MA) - bb - Management Psychologie & Management (MA) bb

TUHH – Technische Universität Hamburg-Harburg - Mechanical Engineering and Management (MEng) - Joint Master in Global Innovation Management (MEng)

Universität Hamburg - Arbeits- und Sozialmanagement mit Schwerpunkt Recht (LLB) - Betriebswirtschaftslehre (BSc) - Betriebswirtschaft (Business Administration) (MSc) - Gesundheitsmanagement (MBA) - Health Economics and Health Care Mangement (MSc) - Human Resource Management (MA) - International Business and Sustainability (MA) - IT-Management und -Consulting (MSc) - Law and Economics (LLM + MA + MSc) - Law and Econmics of the Arab Region (LLM + MA + MSc) - Volkswirtschaftslehre (BSc) - Wirtschaft und Kultur Chinas - Wirtschaftsinformatik (BSc + MSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc) - Wirtschaftsmathematik (BSc + MSc)

SH

CAU - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

- Sicherheitsmanagement (BA) - auch in Teilzeit - Betriebswirtschaft (BA) - auch in Teilzeit - Business Management (MA) - auch in Teilzeit - Management soziale Arbeit (BA) - in Teilzeit

- Betriebswirtschaftslehre (BSc + MSc) - Environmental Management (MSc) - Hospital Management (MHM) - Materials Science and Business Administration (voraussichtlich ab WS 19/20) - Schulmanagement und Qualitätsentwicklung (MA) - Volkswirtschaftslehre (BSc) - Wirtschaftsinformatik (BSc + MSc) - Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik und Informationstechnik (BSc + MSc) - Wirtschaftsingenieurwesen Materialwissenschaft (BSc)

Nordakademie Graduate School

Europa-Universität Flensburg

- Betriebswirtschaftslehre (dual) (BSc) - Wirtschaftsinformatik (dual) (BSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (dual) (BSc) - Business Administration (MBA) - bb - General Management (MA) - bb - Marketing and Sales Management (MA) - bb - Financial Management & Accounting (MSc) - bb - Wirtschaftsinformatik/IT-Management (MSc) - bb - Wirtschaftsingenieurwesen (MSc) - bb - Wirtschaftspsychologie (MSc) - bb - Wirtschaftsrecht (LLM) - bb

- International Management (BA) - International Management Studies (MA) - Energie- und Umweltmanagement/Developing Countries (MEng) - Energie- und Umweltmanagement/Industrial Countries (MEng)

MSH Medical School Hamburg – University of Applied Sciences and Medical University - Medical Controlling and Management (BSc) - Rescue Management (BSc)

NBS – Northern Business School

Fachhochschule Kiel - Agrarmanagement (MSc) - Technologiemanagement und Marketing (BEng) - Betriebswirtschaftslehre (BA) - auch Online - Wirtschaftsinformatik (BA) - auch Online

- Betriebswirtschaftslehre (MA) - Technische Betriebswirtschaft (MA) - Wirtschaftsinformatik (MA) - Online

Fachhochschule Lübeck - Betriebswirtschaftslehre (BSc + MA) - Umweltingenieurwesen und -management (BSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (BSc + MSc) - auch Online - Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie (BEng)

Fachhochschule Wedel - Betriebswirtschaftslehre (auch dual) (BA) - IT-Management, Consulting & Auditing (BSc) - Wirtschaftsinformatik (BSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (BEng)

Fachhochschule Westküste - International Tourism Management (BA + MA) - Wirtschaft & Recht (LLB) - Betriebswirtschaft (BA) - Betriebswirtschaft - Triales Modell (BA) - Management und Technik (BSc) - Wirtschaftspsychologie (BA + MSc) (der MSc ist geplant auf WS 17/18) - Tourismusmanagement (MA) - Online und bb

Hochschule Flensburg - Betriebswirtschaft (BA) - Wirtschaftsinformatik (BSc) - Businessmanagement/ Wirtschaftsinformatik (MA) - Business Management (MA)

Wirtschaftsakademie Kiel - Betriebswirtschaftslehre (dual) (BA) - Wirtschaftsinformatik (dual) (BSc) - Wirtschaftsingenieurwesen (dual) (BEng)

Legende (BA) (BSc) (BEng) (MA) (MSc) (MEng) (MAcc) (MBA) (LLB) (LLM) (BA-NF) (MEd) (SE) (WS) bb

Bachelor of Arts Bachelor of Science Bachelor of Engineering Master of Arts Master of Science Master of Engineering Master of Accountancy Master of Business Administration Bachelor of Laws Master of Laws Bachelor of Arts - Nebenfach Master of Education Staatsexamen Wintersemester berufsbegleitend 75


Top 5 Wirtschaftsfilme Denkt man an Wirtschaft, kommen einem Floskeln wie „Zeit ist Geld“ und „Geld stinkt nicht“, in den Kopf. Dass es in der Wirtschaft aber um mehr als nur Profit geht, beweisen unsere fünf Wirtschaftsfilme. Alle zeigen den Zuschauerinnen und Zuschauern eine Welt, die weit komplexer ist, als eine Aneinanderreihung von Zahlen. Es geht um Schicksale, Freundschaft und den Glauben an sich selbst. Text Nadja Linke

The Social Network Drama, USA 2010, 121 Min.

Harvard- Student Mark Zuckerberg wurde gerade von seiner Freundin verlassen. In seiner Wut legt er den Universitätsserver lahm, wodurch die Brüder Winklevoss auf ihn aufmerksam werden, da sie einen Programmierer für ihr Projekt suchen. Ihre Idee ist es, ein uni-internes Portal zu entwickeln, über das sich Studenten miteinander vernetzen können. Zuckerberg ist sofort Feuer und Flamme für das Projekt und beschließt, es für seine eigenen Zwecke zu nutzen. Zusammen mit seinem besten Freund Eduardo Saverin (Andrew Garfield) entwickelt er die Idee weiter und gründet Facebook. Doch die Winklevoss-Brüder schwören Rache und auch die Beziehung zu Eduardo verändert sich. Foto Sony Pictures Home Entertainment

Wer ist Mr. Cutty? Komödie, USA 1996, 109 Min.

Investmentbankerin Laurel Ayres (Whoppi Goldberg) ist frustriert. Nicht sie, sondern ihr Kollege Frank Peterson (Timothy Dali) erhält die begehrte Beförderung und das alles nur, weil Laurel kein Mann und schwarz ist. In ihrer Not gründet sie ihre eigene Firma und erfindet die Persönlichkeit Robert Cutty, in dessen Namen sie von nun an arbeitet. Nach und nach entwickelt sich die Firma zum Erfolg, doch plötzlich wollen alle den ominösen Mr. Cutty kennenlernen. Laurel steht vor einem Problem. 76

Die Kunst zu gewinnen – Moneyball Drama, USA 2011, 133 Min.

Billy Beane, Baseballcoach der Oakland Athletics, hat es nicht leicht. Verzweifelt versucht er talentierte Spieler in seinem Team zu halten, doch diese verabschieden sich sofort bei dem nächstbesten Angebot. In Foto Sony Pictures Home Entertainment seiner Not stellt er den Yale-Absolventen Peter Brand ein (Jonah Hill). Der behauptet, mithilfe computerunterstützter Statistiken, einen erfolgreichen Kader mit unterklassigen No-Name-Spielern zusammenstellen zu können. Statistik meets Sports … und auf Tatsachen basierend!

The Big Short

Drama, USA 2015, 131 Min. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Michael Lewis. Er handelt von den Hintergründen der amerikanischen Bankenkrise aus dem Jahre 2007, die eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise auslöste. Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) erkennt frühzeitig die sich anbahnende Immobilienblase, gründet einen eigenen Fond und spekuliert fortan auf Kurseinbrüche, sogenannte „short options“. Sein Erfolg gibt ihm Recht … nach massiven Kurseinbrüchen gerät die Weltwirtschaft ins Wanken!

Die Changemaker

Dokumentation, D 2015, 26 Min. Der Film begleitet die zwei Kieler Start-ups ’Goldeimer’ und ’My Boo’ in dem ersten Jahr nach ihrer Gründung. Beide Projekte wollen mit ihren Produkten die Welt verändern und zu mehr Nachhaltigkeit und Inklusion anregen. Die Jungs von ’My boo’ stellen robuste Bambusfahrräder her, die in Ghana handgefertigt werden. Das Team von ’Goldeimer’ widmet sich einer ganz anderen Sache. Sie bauen Ökotoiletten für Musikfestivals. Zwei unterschiedliche Projekte, die den Traum der Selbständigkeit leben. Foto www.yooweedoo.org


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Taschengeld für Profis Wenn das Gehalt nicht reicht und Oma nicht ans Telefon gehen will

Das Ausbildungsgehalt fällt in den meisten Fällen nicht gerade üppig aus. Abhängig von der eigenen Lebenssituation kann es schwer werden, sich von der Vergütung über Wasser zu halten. Azubis, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, müssen vom Ausbildungsgehalt die Miete, Essen, Telefon und Fahrten bestreiten. Manche Berufe verlangen zudem die Anschaffung von Berufskleidung oder anderen Arbeitsmaterialien, auch Bücher für die Berufsschule müssen häufig selbst bezahlt werden. Noch schwieriger haben es diejenigen, die eine schulische Ausbildung an Berufs(fach)schulen absolvieren. In der Regel bekommen sie keine Ausbildungsvergütung. Viele private Schulen verlangen zudem eine monatliche Schulgebühr.

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Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) Unterstützung für Auszubildende, die in finanzielle Nöte geraten, bietet die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur für Arbeit. Ziel dieser Förderung ist die Überwindung wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die einer angemessenen beruflichen Qualifikation entgegenstehen. Wie viel finanzielle Unterstützung dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst eingehend geprüft werden. Anspruch auf die BAB haben Auszubildende, die nicht mehr zu Hause wohnen und keine finanzielle Unterstützung vom Elternhaus erhalten können. Schulische Ausbildungen sind von dieser Förderung ausgenommen.


Text Katharina Grzeca Illustration Sarah Matuszewski

BAföG Schüler können zu diesem Zweck Leistungen aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragen. Der monatliche Zuschuss muss von Schülern nicht, so wie es bei Studenten der Fall ist, anteilig zurückgezahlt werden. Für die Schülerförderung sind die Ämter für Ausbildungsförderung der Kreise oder kreisfreien Städte zuständig. Für die Studierendenförderung sind die Studentenwerke der Hochschulen zuständig, an denen die Immatrikulation erfolgt. Hier wird zunächst eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.

Wohngeld Wer weder Anspruch auf die Berufsausbildungsbeihilfe noch auf BAföG hat, kann sich seine Miete, oder Teile davon, durch das Wohngeld finanzieren. Dabei muss der Auszubildende volljährig sein und nachweisen, dass er die Kosten für die Wohnung selbstständig aufbringen muss.

Kindergeld Vom ersten Lebensmonat bis zur Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld sicher. Befindet man sich darüber hinaus noch in

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der Ausbildung für einen Beruf, kann die Kindergeldzahlung sogar bis zum 25. Lebensjahr fortgezahlt werden. Damit ist allerdings nicht nur eine klassische Ausbildung gemeint, sondern z. B. auch ein Studium. Hauptsache, der Ausbildungsweg hat einen bestimmten Beruf als Ziel. Das schließt somit auch betriebliche oder andere weiterführende Ausbildungen mit ein. Grundsätzlich aber endet die Kindergeldzahlung, wenn das Ergebnis der Abschlussprüfung deiner Ausbildung schriftlich vorliegt.

Meister-BAföG Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) ermöglicht Handwerkern und Fachkräften finanzielle Förderungen bei der beruflichen Weiterbildung in Form des Meister-BAföG. Das Meister-BAföG wird gemeinsam von Bund und Ländern getragen und zu einem Teil als Zuschuss, zum anderen Teil als Darlehen ausgezahlt. Alle Berufsbereiche sind förderungsfähig, aber die Förderung ist an bestimmte Anforderungen gebunden. So muss beispielsweise eine abgeschlossene Erstausbildung nachgewiesen werden. Wer nach einer solchen Förderung eine Selbstständigkeit anstrebt, dem können Teile des Darlehens erlassen werden.

Nebenjob Wer trotz aller Hilfen mit seinem Geld nicht auskommt, dem bleibt noch der Nebenjob als Alternative. Über alle bezahlten Nebentätigkeiten sollte der Ausbildungsgeber informiert werden. Dabei ist einerseits entscheidend, wie viele Stunden der Nebenjob einnimmt. Die Arbeitszeit wird nämlich mit der im Ausbildungsbetrieb verrechnet. Andererseits sollte darauf geachtet werden, wie viel Geld man aus Ausbildung und Nebenjob erhält. Ein zu hohes Einkommen kann dazu führen, dass der Anspruch auf Wohn- oder Kindergeld verfällt. Wer zudem über 450 Euro im Monat dazuverdient, ist sozialversicherungspflichtig. Einsparmöglichkeiten gibt es zudem bei kostenlosen Girokonten für Auszubildende und bei günstigen Wohnheimen. Vergünstigungen gibt es auch bei Nah- und Fernverkehr sowie bei vielen Sportund Freizeitaktivitäten. Wer einen Monat trotz der Tipps nicht über die Runden kommt, dem bleibt immer noch der Anruf bei Oma.

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No. 1

SOMMER 2017

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om Hörsaal in den Chefsessel: So wird die eigene Firma erfolgreich

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elbstdesinfizierendes Stethoskop von einer 15-jährigen Schülerin geht bald in Serie

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as zunächst als ein schönes Hobby begann, ist heute mehr als ein reiner Zeitvertreib. Die Bolggerin Hanna im Interview

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Malka Rosenthal P

abriele Hannemanns Buch für Kinder über das jüdische „Mädchen aus dem Fass“

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inneberger Schüler Adrian Riekert holt bei der Olympiade dreimal Edelmetall


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Rubrik

THE NØRD TIMES

Selbstdesinfizierendes Stethoskop von einer 15-jährigen Schülerin geht bald in Serie

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efährliche Keime gelten als tödliche Gefahr: Sie sitzen auch auf Stethoskopen, mit denen Ärzte ihre Patienten untersuchen. „Dagegen muss man etwas tun“, dachte sich die 15-jährige Rieke-Marie Hackbarth und tüftelte an einem Stethoskop, das sich automatisch desinfiziert. Mit ihrer Erfindung gewann die Gymnasiastin einen Bundespreis bei „Jugend forscht“. Jetzt will ein Medizintechnik-Unternehmen ihren „Geistesblitz“ auf den Markt bringen. Es kommt nicht alle Tage vor, dass die Erfindung eines 14-jährigen Mädchens so gut ist, dass es reihenweise Preise gewinnt und als Patent angemeldet wird. „Dass sich auch noch ein Medizintechnik-Hersteller für mein Stethoskop interessiert und es für die Serienfertigung weiterentwickeln will, war für mich ein tolle Bestätigung für die intensive Forschungsarbeit neben der Schule“, erzählt die Gymnasiastin aus Henstedt-Ulzburg. Die Unternehmensgruppe Fischer (Waldachtal/Baden-Württemberg), die für ihre Dübel und die Fischertechnik-Baukästen bekannt ist, hat Rieke


Thema

BLOG

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„Auf das Problem der Keimbelastung auf Stethoskopen hat mich unser Kinderarzt gebracht. Er hat mir erzählt, dass die Geräte zum Abhorchen der Lungen echte Keimschleudern sind.“ Hackbarth kürzlich das Patent abgekauft und ihr zusätzlich eine Umsatzbeteiligung eingeräumt. Inzwischen ist Riekes Erfindung weltweit als Patent geschützt. „Auf das Problem der Keimbelastung auf Stethoskopen hat mich unser Kinderarzt gebracht. Er hat mir erzählt, dass die Geräte zum Abhorchen der Lungen echte Keimschleudern sind.“ In späteren Laboruntersuchungen bei einem Unternehmen aus der Region konnte Rieke nachweisen, dass die Membran des Stethoskops ebenso stark mit Keimen belastet ist wie die nicht desinfizierten Hände von Versuchspersonen. Dann begann die Schülerin des Gymnasiums Harksheide in Norderstedt, eine Vorrichtung zu bauen, die die Membran automatisch desinfiziert. Sie besorgte sich Teile, darunter eine kleine Pumpe, Infusionsbeutel und Desinfektionsflüssigkeit, dazu die Elemente für die elektronische Steuerung. „Im Keller habe ich noch kurz vor der Präsentation bei Jugend forscht gelötet und die Schaltung programmiert“, erzählt Rieke, die sich besonders für Naturwissenschaften und Mathe interessiert.

Naturwissenschaft/Technik von Bundespräsident Joachim Gauck.

Die Jury des Landeswettbewerbs 2015 in Kiel ließ sich von der damals 14-Jährigen und ihrer Erfindung begeistern. So genial einfach funktioniert das selbstdesinfizierende Stethoskop: Der Arzt drückt während der Untersuchung beim Abhorchen automatisch einen Knopf auf dem Abhörkopf. Wird das Gerät länger als drei Sekunden vom Körper des Patienten abgehoben, löst der Pump-Mechanismus automatisch aus und sprüht die Desinfektionsflüssigkeit auf die Membran. So löste Rieke mit dem ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelt die Fahrkarte zum Jugend forscht-Bundeswettbewerb in Ludwigshafen. Auch dort sorgte die jüngste Nachwuchsforscherin unter den Teilnehmern für Furore: Die damalige Neuntklässlerin erhielt den Sonderpreis

„Professionelle Unterstützung bekam ich beim Bundesfinale des Wettbewerbs Weconomy, wo ich das Stethoskop Managern vorstellen konnte, darunter Franz Fehrenbach, Aufsichtsratsvorsitzender von Bosch“, erzählt Rieke. Ein Mentor half ihr, einen Partner aus der Industrie zu finden, der das bereits patentierte Gerät in Serie herstellen will. So kam der Kontakt zum innovationsstarken Unternehmen Fischer zustande, das sich für das Patent interessierte, um es für einen Markteintritt weiterzuentwickeln. „Wir schätzen den innovativen Erfindergeist der jungen Wissenschaftlerin Rieke Hackbarth sehr“, sagte Wolfgang Pott, Pressesprecher bei Fischer. Das Unternehmen will die Tüftlerin auch künftig in die Weiterentwicklung einbinden.

Die Auseinandersetzung mit medizinischen Themen hat bei Rieke inzwischen auch ihren Berufswunsch gefestigt: „Ich will Ärztin werden“, meint sie selbstbewusst, im kommenden Jahr macht sie Abitur. Aus ihrem Projekt habe sie außerdem eine Menge gelernt, unter anderem auch, dass man für Forschung Geduld brauche. „Das Stethoskop wird für mich immer eine Herzensangelegenheit bleiben. Ich freue mich, dass ich die Weiterentwicklung bei Fischer begleiten kann.“ Und wer weiß: Vielleicht wird Rieke Hackbarth eine Tages ihre Patienten ganz selbstverständlich mit einem selbstdesinfizierenden Stethoskop abhorchen. Text & Fotos Joachim Welding


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Vom Hörsaal in den Chefsessel: So wird die eigene Firma erfolgreich

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leich vier Diplomanden haben sich nach erfolgreicher Abschlussprüfung am Institut für Informatik als Unternehmensgründer Respekt erworben. Cap3 lautet der ungewöhnliche Name für ihre mittlerweile schon über fünf Jahre existierende Software-Firma. Ein Startup wie im Bilderbuch. Man darf es als „edle Form von Wissenstransfer“ bezeichnen: Wenn Innovationen bereits die Abschlussarbeit an der Uni prägen und mit diesem geistigen Kapital der mutige Sprung in die Selbstständigkeit gelingt. Sören Fenner, Nicolas Günther,

Rubrik

THE NØRD TIMES

Felix Magedanz und Bettual Richter hatten schon gute Ideen in ihren Diplomarbeiten bei Professor Wilhelm Hasselbring am Institut für Informatik der Uni Kiel entwickelt. Den Schritt vom Hörsaal in die (eigene) Chefetage gingen die frisch gebackenen Diplom-Informatiker schließlich im Oktober 2011: Sie gründeten ihr eigenes Unternehmen – die Cap3 GmbH. Als Starthilfe gab es von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) gleich ein Gründerstipendium mit auf den Weg. „Aus unserer Studienzeit stammt nicht nur die Idee zur Gründung sondern auch der Firmenname“, erzählt Felix Magedanz. „CAP3 ist die unter Studenten gebräuchliche Abkürzung des Hörsaalgebäudes am

Aus unserer Studienzeit stammt nicht nur die Idee zur Gründung sondern auch der Firmenname


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S TA RT U P

Christian-Albrechts-Platz 3. Der meist ungenutzte Bereich neben den Hörsälen war damals unser ‚Wohnzimmer’. Hier paukten wir oft gemeinsam“, ergänzt Sören Fenner. Dabei fanden die Vier heraus, dass sie im Team bestens an komplexen Themen arbeiten können – und, dass der Name Cap3 für ein gemeinsames Unternehmen einfach perfekt ist. „Unser erster Kunde war und ist noch immer das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel“, erzählen die vier Gründer nicht ohne Stolz. „Für das renommierte Institut entwickeln wir auch weiterhin agil eine Cloud-basierte Plattform zur Unterstützung der Prozesse in der Aufgabenentwicklung für die Bildungsforschung – Stichwort PISA-Studien“ Nach ersten Pilot-Tests konnte das ITEMS-System Mitte 2015 erstmals im Rahmen einer Erhebung im Zusammenhang von NEPS (Nationales Bildungspanel) erfolgreich eingesetzt werden. Seit 2016 findet ITEMS unter anderem in der internationalen MEWS Studie Verwendung. Weitere Erhebungen für die NEPS Studie sowie anderen Studien sind bereits in Planung. Inzwischen – über fünf Jahre nach der Gründung – entstehen bei Cap3 Softwarelösungen für namhafte Kunden wie Hermes Fulfilment, ABUS oder Bartels-Langness. Cap3 entwickelt Individuallösungen für Geschäftskunden in den Bereichen Web und Mobile-Applikationen und setzt auf zukunftsfähige Tech-Stacks und Expertise. „Immer wieder entwickeln wir auch iOS oder Android Apps für die Stores, aber unser Schwerpunkt liegt im Abbilden von Geschäftsprozessen“, so Mitgründer Nicolas Günther. Viel Arbeit also, die nach kompetenten Arbeitskräften verlangt. So wundert es nicht, dass das Team um die vier Gründer sich bereits auf 16 Mitarbeiter/innen vergrößern konnte. Praktikanten, Bacheloranden und Masterstudenten unterstützen zusätzlich die kreative Arbeit. „Und wir sind stets auf der Suche nach sympathischen und qualifizierten Kollegen“, betont Sören Fenner. Felix Magedanz ergänzt, dass sich vieles geändert hat seit der Gründung, aber der Zusammenhalt ist geblieben. Ein wichtiger Faktor für ein erfolgreiches Unternehmen – da sind sich die Vier einig. Text Joachim Welding Fotos Cap 3

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nachgebaut haben. Da freue ich mich sehr und bin auch ein klein wenig stolz, dass jemand meine Idee in seiner Wohnung umgesetzt hat. Du betreibst deinen Blog mittlerweile schon seit anderthalb Jahren. Was ist dein Highlight aus dieser Zeit? Mit steigender Bekanntheit wurde ich seit letztem Jahr vermehrt auch zu Firmen und Events eingeladen und habe darüber inzwischen viele tolle Leute kennen gelernt.

Was zunächst als ein schönes Hobby begann, ist heute mehr als ein reiner Zeitvertreib. Die Bolggerin Hanna im Interview

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int und Meer – so heißt der Blog der 26 Jährigen Lehramtsstudentin aus Kiel, in dem sie ihre Liebe für Design und Einrichten auslebt. Im Interview erklärt uns die Kielerin, was sie dazu bewegt hat, einen eigenen Blog zu schreiben und welche Rolle Instagram dabei spielt. Wie bist du auf die Idee gekommen, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen? Angefangen hat alles mit ein paar Bildern, die ich auf Instagram geteilt habe. Nach und nach haben sich dann immer mehr Menschen für die Bilder interessiert, vor allem auch für die DIY (Do-it-yourself) Projekte. Für die Anleitungen zu den Projekten war auf Instagram einfach zu wenig Platz, weshalb ich beschlossen habe, einfach alles in einem Blog zu vereinen. Bei ’Mint und Meer’ kann ich alles erzählen, was mehr Platz braucht.

Ich habe quasi angebaut, nutze Instagram aber weiterhin als Medium. Nach welchen Kriterien wählst du deine Themen aus? Grundsätzlich kommt nur das auf den Blog, was mir auch gefällt. Das können ganz verschiedene Dinge sein – von Wohnen und Design bis hin zu Reisen wird alles verbloggt, worauf ich Lust habe. Zum Beispiel Fundstücke vom Flohmarkt, Reiseziele oder Anleitungen für DIY-Projekte. Inzwischen arbeite ich auch gelegentlich mit Firmen zusammen, über deren Produkte ich Artikel schreibe oder ich arbeite freiberuflich für andere Firmen und schreibe für deren Blogs und Webseiten. Dabei verbiege ich mich aber nicht, sondern schreibe nur über Produkte und Themen, die zu mir passen. Alles andere fände ich nicht authentisch. Wie ist das Feedback zu deinen Blogeinträgen? Sehr positiv. Am schönsten finde ich es immer, wenn mir Leute Bilder von DIYs schicken, die sie nach meiner Anleitung

Was machst du neben dem Bloggen und dem Studium in deiner Freizeit? Ach, im Moment nimmt das Bloggen einen Großteil meiner Freizeit ein. ’Hauptberuflich’ bin ich ja noch Studentin und meine Fächerkombination Englisch und Geschichte lässt wenig Raum für Kreatives, da ist der Blog eine tolle Abwechslung. Es hat ja als Hobby angefangen und sich dann langsam professionalisiert. Ich bastle total gerne und plane neue Projekte in meiner Wohnung. Wirklich abschalten kann ich gut am Meer. Da kann man einfach bei jedem Wetter die Seele baumeln lassen. Wie würdest du diesen Satz vervollständigen? Ich habe eine Vision... ... das die Menschen irgendwann aufhören, anderen Menschen oder Trends hinterher zu eifern und einfach ihren eigenen Stil finden und leben. Das wäre so viel Spannender, als immer das Gleiche zu sehen. Hannas Blog findet ihr unter: www.mintundmeer.de Text Nadja Linke Fotos Johanna Misfeldt


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„Am schönsten finde ich es immer, wenn mir Leute Bilder von DIYs schicken, die sie nach meiner Anleitung nachgebaut haben.“

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Gabriele Hannemanns Buch für Kinder über das jüdische „Mädchen aus dem Fass“

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in Fass unter der Erde rettete das jüdische Mädchen Marisha: Eine Bauernfamilie versteckte die Siebenjährige, sie überlebte den Holocaust als einzige ihrer Familie. Von ihrer Flucht und der Hoffnung auf ein Weiterleben in Israel erzählt das biografische Kinderbuch „Marisha – Das Mädchen aus dem Fass“, das die Autorin Gabriele Hannemann im Kieler Landeshaus vorstellte. Mit einer Skype-Verbindung war Malka Rosenthal aus Israel zugeschaltet – sie war das Mädchen, das sich immer verstecken musste und früher Marisha hieß. Das kleine Gefängnis in der Scheune ist Marishas Ort der Zuflucht, der Sicherheit. Nur eine Stunde am Tag darf das Mädchen das Fass verlassen, alles andere wäre zu gefährlich gewesen. Von einer polnischen Familie in jener Scheune versteckt, überlebt Marisha den Völkermord an den Juden durch Deutsche im Nationalsozialismus und wandert 1948 nach Israel aus. Dort nimmt sie den Namen Malka Rosenthal an und löst über 70 Jahre später ein Versprechen ihrer Mutter ein, die im Angesicht ihres eigenen Todes einem deutschen Wehrmacht-Soldaten entgegenschreit: „Meine Tochter wird leben – und sie wird es der ganzen Welt erzählen!“ Die Lehrerin und Autorin Gabriele Hannemann aus Schleswig-Holstein hat Malka Rosenthal eine Stimme geliehen und die Geschichte der kleinen Marisha aufgeschrieben – so einfühlsam, dass Grundschul-Kinder sie nachvollziehen können, ohne selbst traumatisiert zu werden. „Schon 2002 hatten wir Malka nach Norddeutschland eingeladen, damit sie in Schulen ihre Erlebnisse erzählen konnte“, berichtet die Autorin, die den Verein „Yad Ruth“ in Hamburg mitgegründet hat. Er unterstützt bedürftige jüdische Holocaust-Überlebende in Israel und Osteuropa. Seit 20 Jahren arbeitet die Lehrerin zudem mit Zeitzeugen in Schulen, damit junge Deutsche direkt von Überlebenden Informationen bekommen können. Für


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„„Marisha“ die–

s n e b e l r e b Ü hichte c s der e g

Malka Rosenthal

ihr Engagement erhielt Hannemann 2013 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Vor einiger Zeit führte sie Interviews mit Malka Rosenthal, um deren Geschichte für andere Kinder aufzuschreiben. Ihr Buch „Marisha – Das Mädchen aus dem Fass“ (80 Seiten, Illustrationen von Inbal Leitner) erschien 2005 im Ariella Verlag. „Es gab bereits Veröffentlichungen über Malkas

haben zwischen 1933 und 1945 rund sechs Millionen Juden ermordet – die meisten in Konzentrationslagern wie in Auschwitz. Das Leben der etwa gleichaltrigen Marisha können Schulkinder gut nachvollziehen: Das 1934 geborene Mädchen erlebt in ihrer polnischen Heimatstadt eine glückliche Kindheit. Der Vater ist Kaufmann, die Mutter Lehrerin, es werden mehrere Sprachen

„Nur in Israel konnte ich ein Mensch sein.“ Leben, doch die sind bisher kaum wahrgenommen worden.“ Außerdem hat die bekannte Gedenkstätte Yad Vashem in Israel einen Film mit und über Malka Rosenthal gedreht, der als DVD erhältlich ist. Das Schicksal des kleinen Mädchens Marisha lässt niemanden kalt, insbesondere die Viertklässler in Grundschulen nicht: „Die Neun- und Zehnjährigen sind sehr offen für das Thema – sie sind meist wissbegierig und wollen mehr über den Holocaust erfahren“, hat die Lehrerin bei ihren Lesungen in Schleswig-Holstein festgestellt. Die Nazis

zuhause gesprochen, auch jiddisch. Als die Deutsche Wehrmacht kommt, ist sie sieben Jahre alt. Die vierköpfige Familie muss ihr Haus verlassen und im Ghetto eine Bleibe finden. Dann erlebt Marisha, wie deutsche Soldaten vor dem Haus zwei Kinder, darunter auch ihren Bruder, erschießen. Die Familie entschließt sich zur Flucht. Wenig später opfert sich die Mutter vor einer Scheune und stellt sich Soldaten entgegen, während der Vater mit der Tochter fliehen kann. Sie leben Monate lang in

Wäldern, ernähren sich von Fischen, Beeren und Pilzen. Im Winter brauchen sie einen Unterschlupf. Eine Bauernfamilie ist bereit, Marisha zu verstecken, sie muss sich vom Vater trennen. Das Fass in der Scheune wird von nun an ihre Rettung sein. Nach Ende des Krieges bleibt sie eine Zeitlang bei der Retterfamilie Kott, die später in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wird. Mit dem Schiff „Exodus“ versucht sie vergeblich nach Israel zu gelangen, erst im zweiten Anlauf gelingt es nach einer Odyssee durch Europa. Bei Tante Lea in Haifa kommt sie 1948 an. Sie gründet eine Familie, wird Grundschullehrerin, bekommt zwei Kinder. „Nur in Israel konnte ich ein Mensch sein“, erzählte Malka Rosenthal nach der Lesung über eine Skype-Verbindung. Das Vertrauen zu den Menschen habe sie nie verloren, weil viele für sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten. Die Hoffnung habe Malka Rosenthal als Kind getragen, denn der Vater habe ihr immer wieder gesagt: „Am Ende wird alles gut!“ Überlebt hat er den Holocaust nicht. Doch die Geschichte von Marisha wird weiterleben und in die nächste Generation getragen. Text & Fotos Joachim Welding


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Pinneberger Schüler Adrian Riekert holt bei der Olympiade dreimal Edelmetall

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ls Adrain Riekert noch auf die Johannes-Brahms-Schule in Pinneberg ging, konnte ihm kein Schüler des Landes etwas vormachen: Bei Mathe-Bundeswettbewerben schnitt er regelmäßig als Bester ab und qualifizierte sich unter 200.000 Teilnehmern in Deutschland drei Mal für die Mathe-Olympiade (IMO). Adrian holte mit dem Deutschland-Team zwischen 2013 und 2015 zweimal die Silbermedaille und einmal Bronze. Nach dem Abi begann der heute 20-Jährige mit dem Studium in Bonn. ME2BE fragte den Ausnahme-Tüftler, warum er Mathe cool findet. ME2BE: Du bist ja für die großen Mathe-Wettbewerbe schon viel in der Welt herumgekommen. Was hat dich dabei beeindruckt? Adrian: Es war auf jeden Fall spannend, in die verschiedenen Länder zu reisen und andere Teilnehmer aus der ganzen Welt kennenzulernen. Teilweise waren die Wettbewerbe fast wie Urlaub, nur dass man sich zwischendurch mit Mathe beschäftigt hat. Wann hast du als Kind gemerkt, dass dir die Welt der Zahlen und Formeln besonders liegt? Als ich in die Grundschule gekommen bin, habe ich gemerkt, dass mir der Mathematikunterricht im Vergleich zu den anderen Schülern besonders leicht fiel. In der fünften Klasse habe ich das erste Mal von der

Mathe-Olympiade gehört und wollte das einfach mal ausprobieren. Das hat mir auch direkt Spaß gemacht und ich habe ganz gut abgeschnitten. Danach habe ich dann jedes Jahr daran teilgenommen und angefangen, mich mehr mit Mathematik zu beschäftigen. Was begeistert dich an Mathe? Ich finde es faszinierend, dass mathematische Probleme, die auf den ersten Blick sehr schwierig aussehen, trotzdem ziemlich einfache, teilweise überraschende, Lösungen haben können. Außerdem gefällt mir das Abstrakte an der Mathematik: Viele Probleme, auch in der Praxis, werden einfacher, wenn man unwichtige Dinge weglässt und sie aus einer allgemeineren oder abstrakten Perspektive betrachtet. Welche Fähigkeiten muss man haben, um so gut bei Wettbewerben abzuschneiden? Man sollte auf jeden Fall durchhalten können und nicht aufgeben, auch wenn man bei manchen Aufgaben erstmal nicht weiterkommt. Bei der IMO hat man jeweils 4,5 Stunden Zeit für drei Aufgaben, das heißt, es ist schon so vorgesehen, dass man sich mehr als eine Stunde mit nur einer Aufgabe beschäftigt. Manchmal ist es auch nicht so einfach sich überhaupt für eine so lange Zeit zu konzentrieren. Man muss dann andere Dinge ausblenden und sich auch nicht davon unter Druck setzen lassen, wenn die letzte Klausur schlecht gelaufen ist.

große Rolle spielt. Die meiste Zeit habe ich mich kaum auf die Wettbewerbe vorbereitet. Aber Übung bringt einen auf jeden Fall auch weiter, manche Lösungsmethoden muss man einfach mal gesehen haben. Und je mehr Aufgaben eines bestimmten Typs man schon gemacht hat, desto leichter fallen einem dann ähnliche Aufgaben. Deshalb gibt es zumindest vor der IMO auch mehrere Vorbereitungsseminare für das Team. Nach dem Abi hast du ein Studium begonnen. Ich brauche dich nicht zu fragen, welches Fach – oder? Ich habe mich tatsächlich für ein Mathematikstudium entschieden. Ich habe schon ernsthaft überlegt, etwas Angewandtes zu studieren, aber letztendlich interessiert mich Mathematik doch am meisten. Damit hat man später beruflich auch noch vielfältige Möglichkeiten, ohne sich direkt festzulegen. Hast du schon einen Plan, was du nach der Uni machen willst? Ich bin mir aktuell noch nicht sicher. Ich kann mir schon vorstellen, an der Uni zu bleiben und in die Forschung zu gehen. Aber auch in der Wirtschaft zu arbeiten, wäre möglich. Ich möchte erst einmal mein Studium fortsetzen und mehr Gebiete der Mathematik kennenlernen, bevor ich weiß, was mir am besten gefällt. Text Joachim Welding

Muss man dafür viel lernen oder reicht ein hervorragendes Talent aus? Ich würde schon sagen, dass das Talent eine

Foto Adrian Riekert


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Textredaktion Christian Dorbandt, Joachim Welding, Katharina Grzeca, Nadja Linke, Lasse Zapf, Arne Marquitan Foto Sebastian Weimar, Eric Genzken, Michael Ruff, Sönke Dwenger, Joachim Welding, Shutterstock, Hochschule Flensburg, FH Westküste, Areva Multibrid/ Jan Oelker, DOTI/Mathias Ibeler, Agentur für Arbeit, Universität zu Lübeck, Universität Kiel/Jürgen Haacks, Fachhochschule Lübeck, Hauke Harders, Milan Norgel, Katharina Anne Vollsen, Janina Schulz , Thomas Berg, Teresa Horstmann, Marc-Johannes Stender, Sony Pictures Home Entertainment, www.yooweedoo. org, Cap 3, Johanna Misfeldt, Adrian Riekert Illustration Sarah Matuszewski, Ibou Gueye Titelbild Shutterstock 2. Auflage www.me2be.de www.facebook.com/me2bemag


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