ME2BE HIERGEBLIEBEN Special Zukunft

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SPECIAL

HIERGEBLIEBEN

AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN

ZUKUNFT?!

w w w.m e 2b e .d e

brandpublishers GmbH

H e f t 0 2 H e r b s t 2016

€ 2,9 0

WAS JUNGE SCHLESWIG-HOLSTEINER VON HEUTE BEWEGT

SCHAFFEN WIR DAS?

KATJA KALASCHNIKOW

„GUTE NACHT, KAPPELN!“

MINISTERPRÄSIDENT TORSTEN ALBIG ZU GAST AN DER A. P. MØLLER SKOLEN IN SCHLESWIG

HAIR & MAKE-UP-ARTIST AUS LEIDENSCHAFT

ÜBER DIE BEVORSTEHENDE ERSTE „NACHT DER BEWERBER“ DER SCHLESWIGER VOLKSBANK

BIZ STEUER // AGENTUR FÜR ARBEIT KAPPELN // SCHLESWIGER VOLKSBANK // OSTERHUSUMER MEIEREI // KRONES // VR BANK NIEBÜLL // DUPONT DANISCO // STÄDTISCHES KRANKENHAUS KIEL // TISCHLEREI MAU ST. NICOLAIHEIM SUNDSACKER E. V. // KREISHANDWERKERSCHAFT SCHLESWIG // ELEKTROHAUS MEHLBY // SCHLACHTEREI CLAUSSEN // SCHLESWIGER STADTWERKE // SCHWÄBISCH HALL


Zukunft Steuern

Ausbildung zum Finanzwirt/ zur Finanzwirtin

Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/ zur Diplom-Finanzwirtin

Ausbildungsdauer: 2 Jahre

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Einstellungsvoraussetzungen: • Mittlerer Schulabschluss oder gleichwertig anerkannter Bildungsstand • EU-Staatsangehörigkeit

Einstellungsvoraussetzungen: • Abitur oder Fachhochschulreife • EU-Staatsangehörigkeit

Die Bewerbung geht an das zuständige Finanzamt für deinen Wohnort. www.schleswig-holstein.de/ausbildung

Die Bewerbung geht an das zuständige Finanzamt für deinen Wohnort. www.fhvd.de


EDITORIAL Zukünftig und nördlich! ZUKUNFT. Um Zukunft geht’s irgendwie immer. Besonders für die Gruppe der Schulabgänger. Die ewigen Fragen: Was geht ab nach der Schule? Welche Ausbildung? Was sind deine Pläne, deine Ängste? Auch Ministerpräsident Torsten Albig interessiert, was ihr so über die Zukunft denkt. Wir berichten in dieser NORD-Ausgabe über seine spannende Begegnung mit Schülerinnen und Schüler der dänischen Minderheit an der A. P. Møller Skolen in Schleswig … Dialog mit der Zukunft (S. 22-25). „Nördlich“ kommt übrigens nicht von „Nerd“. Hat eher etwas mit der oberen Hälfte Schleswig-Holsteins zu tun. Nehmen wir die Stadt Kappeln. Die liegt nördlich von Schleswig und ist absolut lebens- und liebenswert. Das können wir von ME2BE ruhigen Gewissens behaupten, denn … wir waren da: im Nordhafen, auf der Schleibrücke, bei der Stadtverwaltung, beim CEO (also beim Bürgermeister), bei der Stadtmanagerin, im BBZ, bei der Agentur für Arbeit und in der Gemeinschaftsschule Süderbrarup. Kappeln ist eine schnuckelige Schleistadt … mit viel Wind und Schokolade (S. 6-21). Und was gibt’s sonst noch im ME2BE-NORD-Heft: Gute Stories, coole Fotos und jede Menge Top-Ausbildungsplätze: auf den Ausbildungsmessen „Nacht der Bewerber“ der VR Bank Niebüll (in Niebüll) und der Schleswiger Volksbank (in Kappeln), bei den Kappelner Werkstätten, bei BIZSteuer, im Städtischen Krankenhaus Kiel, in der Osterhusumer Meierei, bei Schwäbisch Hall, in Betrieben der KHW Schleswig, bei Krones, bei Danisco, im Elektrohaus Mehlby und in der Tischlerei Mau. Auch die JOBNIGHT in Bredstedt steht schon vor der Tür (4.11.). Infos darüber sowie alle Berichte, Azubiportraits und Adressen findet ihr, wie immer, auch auf me2be.de Macht’s nördlich … eure ME2BE’s.

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Hiergeblieben 06

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ’NEN SCHOKOFISCH Heiko Traulsen im Interview

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Die Azubis vom Bürgermeister Leonie Marie Zöhner und Allan Hendrik Schmuck werden Verwaltungsfachangestellte

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SCHAFFEN WIR DAS? Ministerpräsident Torsten Albig zu Gast an der A. P. Møller Skolen in Schleswig

„SUUTJE UN SINNIG!“ … denn Kappeln hat nix mit kappeln zu tun.

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ME2BE Special Zukunft

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„ICH HÄTTE ES SOWIESO IRGENDWANN GEMACHT!“ Zwei Freunde aus Arnis wagen die berufliche Selbständigkeit

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KATJA KALASCHNIKOW Hair & Make-up-Artist aus Leidenschaft

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Dem Herzen folgen Michelle ist im 2. Ausbildungsjahr zur Friseurin bei Katja Kalaschnikow

DIE STADTMANAGERIN Im Gespräch mit Lara Zemite

Schule 12

Gemeinschaftsschule „en vogue“ Warum die Schule am Thorsberger Moor bei Schülern so „angesagt“ ist.

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„Schritt für Schritt die Chancen verbessern!“ Berufsausbildung und -förderung am BBZ Schleswig / Außenstelle Kappeln

„Gute Nacht, Kappeln!“ Über die bevorstehende erste „Nacht der Bewerber“ der Schleswiger Volksbank

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„WIR WOLLEN DAS!“ Das moderne Ausbildungskonzept der Schleswiger Volksbank

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BO nach Maß! Im Gespräch mit Berufsberaterin Sabine Hinz, von der Agentur für Arbeit in Kappeln

„Ein Herz für die Welt finden!“ Lehrerportrait - Susanne Hoffmann, GMS Süderbrarup

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Ich hab da mal ne´ Frage … „Wie blickst du in die Zukunft?“

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Companies

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Ein hochmoderner Betrieb für eine moderne Ausbildung Bewirb dich jetzt um einen Ausbildungsplatz bei der Tischlerei Mau in Kappeln


Inhalt

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Ausbildung zum Finanzberater bei Schwäbisch Hall Bankkaufmann im Außendienst - Kundenberater in Finanzfragen

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Vom Stift zum Chef Dirk Schadewalt vom Elektrohaus Mehlby im Interview

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Die Nacht der Bewerber Alle Aussteller auf einen Blick

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Menschlich hervorragend! Über die Ausbildung „Gesundheits- und Krankenpfleger/-in“ am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel

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Gemeinsam die Erfolgsgeschichte weiterführen Krones – ein internationaler Konzern mit bayerischen Wurzeln

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Wenn es wieder Nacht wird … Die VR Bank Niebüll lädt zur sechsten „Nacht der Bewerber“ ein.

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„Ich fühle mich jetzt viel sicherer!“ Erfolgreiche Förderung: „Assistierte Ausbildung“ in der Stadtschlachterei Claußen in Husum.

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Da steckt viel Kultur drin!

AZUBI - PORTRAITS

Milchwirtschaftliche Laboranten und Laborantinnen machen mehr als Käse

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Azubi in der Freizeit – Milchtechnologin + Reiterin

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Yamile Nadine wird Milchtechnologin bei der Osterhusumer Meierei in Witzwort und ist nebenbei passionierte Reiterin.

Gesundheits- und Krankenpfleger/-in Städtisches Krankenhaus Kiel

Bankkaufmann/-frau, IT-Systemkaufmann Schleswiger Volksbank

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Industriekaufmann/-frau, Elektroniker für Betriebstechnik Schleswiger Stadtwerke

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Milchtechnologe Osterhusumer Meierei

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Tischler Tischlerei Mau

Service 65

Plan B

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Dein Anschreiben

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Dein Lebenslauf

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Ab die Post

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Das Vorstellungsgespräch

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Editorial

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Azubigehalt und Finanzspritzen

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Impressum


HIERGEBLIEBEN IN K APPEL N

KREIS

8.693

SCHL ES WIG-FL E NS BURG

EIN W OHNER

FL ÄCHE 43,32 K M 2

GEO GR AFISCHE L AGE 5 4° 4 0‘ N, 9° 5 6‘ O PL Z

KFZ

SL

24376

BÜRGERMEISTER HEIKO TR AULSE N

VORWA HL

04642

W W W.K APPELN.DE

ERSTE URK UN DLICHE ERWÄ HNUNG 6

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SCHULE

C O M PA N I E S

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„SUUTJE UN SINNIG!“ … denn Kappeln hat nix mit kappeln zu tun.

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s gibt Sonntagskinder, Enkelkinder, Wunderkinder … und „Ostseekinder“. Das sind zum Beispiel alle gebürtigen Einwohner aus Kappeln und Umgebung. „Schleikinder“ müssten sie doch heißen, denn Kappeln liegt an der Schlei. Aber hey… ganz ruhig bleiben! Entspannt euch! „Suutje un sinnig!“ sagt man hier auf Plattdüütsch. Acht Kilometer weiter östlich mündet die Schlei in die Ostsee. Also, seid nicht so pingelig! Kappeln ist schnuckelig! Hier gibt’s historische Häuser, eine Mühle, einen Nordhafen und einen Südhafen, Fischkutter, Segelboote, leuchtende Bojen, grüne Netze und natürlich überall Fischbrötchen. Was? Eckernförde hat kein Kino? Tja, Kappeln schon! Und auch eine Fußgängerzone zum Shoppen, die sich kurvenreich zum Hafen hinabschlängelt. Rund 9.000 Einwohner hat die Stadt mit der berühmten Klappbrücke. Familiär und beschaulich – das ist die eine Seite Kappelns. Die andere Seite ist sonnig, windig und gastfreundlich. Denn zur Saison kommen jedes Jahr gefühlte 999.999 Gäste und Touristen nach Kappeln, um hier Urlaub zu machen oder die vielen Angebote im Gesundheits- und Wellnessbereich zu nutzen. Aber das kennen die Kappelner schon. Kein Grund zur Panik. Die einen kommen, die anderen gehen! Und für alle, die hierbleiben möchten, gibt’s gute Nachrichten: Es gibt genügend Wind, Fischbrötchen und Ausbildungsplätze für alle in der Region. TEXT Christian Dorbandt FOTOS Sebastian Weimar & Liliy Blechschmidt

MEINE BUCKETLIST FÜR KAPPELN 10 Dinge, die du in Kappeln gemacht haben solltest. 1. Egal, ob auf ’nem Segelboot, Ausflugsdampfer oder Kanu … unbedingt eine Schleifahrt machen! 2. In der Schokoküche einen Schoko-Lolly in heißer Milch baden. 3. Im Goosbuster’s ordentlich abfeiern. 4. Ganz cool bleiben, wenn direkt vor dir die Schleibrücke hochklappt! 5. Die Heringswette gewinnen und für ein Jahr Heringskönig oder -königin werden. 6. In den krachvollen 3010er steigen und so tun, als sei man gerade total glücklich. 7. Im Schwackendorfer Barfußpark den Füßen mal was Gutes tun. 8. Am Nordhafen im Slalom um die Touris skaten. 9. Ausgehungert nach Maasholm fahren und dann bei Udo Pommes bestellen. 10. In der Kappelner Mühle heiraten!



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SCHULE

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MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ’NEN SCHOKOFISCH Heiko Traulsen im Interview

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er Bürgermeister von Kappeln geht täglich auf die Reeperbahn. Logisch! Im Kappelner Rathaus, in der Reeperbahn Nr. 2 hat Heiko Traulsen (58) sein Büro. Im September 2015 wählten ihn die Einwohner der Schleistadt übrigens zum zweiten Mal mit überragender Mehrheit zu ihrem Vorsteher. Er ist ein „Hiergebliebener“. In Kappeln geboren, zur Schule gegangen und 32 Jahre Polizeidienst verrichtet … den Straßentest besteht er problemlos. Beim Spaziergang durch die Stadt wird er an jeder Ecke erkannt und gegrüßt. Herr Bürgermeister, erste Frage: Fisch oder Schokolade? Klare Entscheidung: Beides! Wir haben in Kappeln nicht nur die besten Fischbrötchen, sondern auch eine leckere Schokoladenküche. Wie man unschwer erkennen kann, bin ich auch ein Schokoladenfan. Sind Sie ein glücklicher Bürgermeister? Ja, das bin ich auf jeden Fall! Kappeln steht gut da, die Wählerinnen und Wähler bringen mir großes Vertrauen entgegen und ich mache den Job als Bürgermeister wirklich gern. Welche Schul- und Berufsausbildung haben Sie genossen? Ich habe die Grund- und Hauptschule sowie die Realschule in Kappeln besucht. Nach der Mittleren Reife habe ich zwei Jahre bei einem Kaufmann gejobbt, um Geld zu verdienen. Das war aber auf Dauer nichts für mich. Schließlich bin ich in den Polizeidienst eingetreten, habe meine Fachhochschulreife nachgeholt und später an der Verwaltungsfachhochschule Altenholz ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt absolviert. War „Bürgermeister“ schon immer Ihr Traumberuf? Einen richtigen Traumberuf hatte ich nicht. In meiner Verwandtschaft gab es einen Polizisten. Was er von seinem Dienst erzählte, klang interessant. Da habe ich mir gedacht: Als Kappelner Dorfsheriff zu arbeiten … das ist gar nicht so schlecht. Deshalb bin ich

zur Landespolizei gegangen und habe dort insgesamt 32 Dienstjahre als Uniformträger verrichtet. Was ist das Schöne an Ihrem Beruf? Das Amt des Bürgermeisters ist vielseitig, abwechslungsreich und kreativ. Jeden Tag die gleiche Arbeit … das liegt mir nicht. Außerdem bedeutet das Amt eine hohe Arbeitsbelastung… …und das finden Sie schön? Ja, das brauche ich. Meine Woche hat selten weniger als 60 Arbeitsstunden. Doch ich fühle mich frei und kann einen Großteil meiner Arbeitszeit selbst organisieren. Mein Job erfüllt mich. Welche drei Attribute beschreiben Kappeln am besten? Moderne und innovative Unternehmen, wichtiger Gesundheitsstandort, inhabergeführte Geschäftswelt. Jetzt dürfen Sie drei Sätze über Kappeln bilden. Kappeln ist eine wunderschöne Kleinstadt im Kreis Schleswig-Flensburg mit rund 9.000 Einwohnern. Durch die einzigartige Lage an der Schlei und in unmittelbarer Nähe zur Ostsee sind wir ein regionaler Standort für Fischerei und maritime Wirtschaft. Für viele Tausende Touristen ist Kappeln jedes Jahr ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Gibt es genügend Ausbildungsplätze? Ja, es gibt in der Region ein breites Angebot, doch ich bin ganz ehrlich: Ich würde mir noch mehr wünschen! Größter Arbeitgeber Kappelns sind die Kappelner Werkstätten mit einem hohen Personalbedarf in den pädagogischen und erzieherischen Berufen. Es gibt zahlreiche Arbeits- und Ausbildungsplätze im Bereich Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe, Einzelhandel und Handwerk. Wichtig ist in diesem Zusammenhang das Firmenbündnis „Schleiboot“. Das ist ein Zusammenschluss von 23 lokalen Betrieben aus dem Bereich Yachtund Bootsbau, die allesamt ausbilden!

Was bietet Kappeln jungen Menschen, damit Sie hierbleiben? Unser Freizeitangebot ist vielschichtig. Größter Verein ist der TSV Kappeln mit rund 1.500 Mitgliedern, der eine hohe Bandbreite an Sportarten abdeckt. Darüber hinaus haben wir ein Kino, ein Dart-Zentrum, eine große Tartananlage, ein Jugendzentrum und durch die Wasserlage gibt es jede Menge Freizeitmöglichkeit an Stränden und auf dem Wasser! Was sind Pläne und Perspektiven? Wir verfolgen mehrere Bauprojekte zur Wohnflächenentwicklung und einem kreisübergreifenden interkommunalen Gewerbegebiet. Das bedeutendste regionale Projekt ist das „Ostseeressort Olpenitz“. Auf dem 174 Hektar großen Sondergebiet des ehemaligen Marinestützpunktes Olpenitz entsteht Nordeuropas größtes Ressort für Ferienimmobilien. Wir werden auch weitere attraktive Räume für junge Leute schaffen. Da sind wir mit den Jugendausschüssen im ständigen Austausch. An welche Orte führen Sie Ihre persönlichen Gäste? Auf Amanda, die höchste Mühle SchleswigHolsteins, in die Nikolaikirche mit ihrem prächtigen Altar und natürlich zum Hafen, dem Herz unserer Stadt! Wo können Sie am besten abschalten? Auf meinem Fahrrad am Ostseeküstenradweg und an der Schlei. Jetzt haben Sie noch einen Wunsch frei. Okay, dann wünsche ich mir eine stetige Steigerung unserer Wirtschaftskraft, sodass wir, neben den vielen Menschen aus Berlin, Hamburg und Bremen, die zu uns kommen, um hier ihren Lebensabend verbringen, auch immer mehr junge Menschen zum Hierbleiben und Hierherkommen bewegen. Herr Bürgermeister, der Schokofisch war lecker! Vielen Dank für das Gespräch. TEXT Christian Dorbandt FOTO Sebastian Weimar

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DIE AZUBIS VOM BÜRGERMEISTER

L e o n i e M a r i e Z ö h n e r (19) a u s S c h wa c k e n d o r f, 1. Au s b i l d u n g s j a h r z u r Ve r wa l t u n g s f a c h a n g e s t e ll t e n .

„Nach der Fachhochschulreife am BBZ wollte ich im Gesundheitsbereich arbeiten, konnte mich aber für keinen Beruf so richtig begeistern. In der Verwaltung zu arbeiten, fand ich auch interessant. Ein Praktikum in der Stadtverwaltung Kappeln hat dann den Ausschlag für diese Ausbildung gegeben. Die Arbeit und Atmosphäre haben mir gleich gut gefallen und ich wurde auch ganz lieb aufgenommen. In meiner ersten Ausbildungswoche bin ich ins Bürgerbüro gekommen. Das war total spannend. Wir haben Flüchtlingsunterkünfte besucht und Flüchtlingswohnungen ausgewählt und angemietet. Ich kann mir gut vorstellen, nach der Ausbildung hier in der Stadtverwaltung weiter zu arbeiten. Um den Beamtenstatus zu erlangen, müsste ich allerdings woanders studieren. Das lasse ich mal auf mich zukommen. Grundsätzlich lebe ich gern in unserer Region. Im Gegensatz zur Großstadt kennt man hier die meisten Leute. Und ich kann bequem meinem Hobby nachgehen und auf meinem Pferd Joschka reiten. Das steht direkt hinter unserem Haus.“

All a n H e n d r i k S c h m u c k (28) a u s B o t t ro p, 2. Au s b i l d u n g s j a h r z u m Ve r wa l t u n g s f a c h a n g e s t e ll t e n .

„Ich bin über Umwege nach Kappeln gekommen. Nach der Fachhochschulreife habe ich in Koblenz eine Ausbildung zum Zootierpfleger absolviert, fand jedoch die Arbeitszeiten schon damals belastend. Anschließend bin ich in den Norden gezogen, um als Tierpfleger im Natur- und Jugendzentrum Weidefeld zu arbeiten. Auch hier kamen soziale Kontakte etwas zu kurz. Deshalb entschied ich mich für eine berufliche Veränderung und bewarb mich bei der Stadt Kappeln. Das Schöne an der Arbeit in der Stadtverwaltung ist der Kontakt mit den Menschen, zum Beispiel im Ordnungsamt. Nach der abgeschlossenen Ausbildung möchte ich in der Verwaltung bleiben. Ich könnte mir auch gut vorstellen, irgendwann im Veterinäramt Schleswig zu arbeiten. Dort könnte ich dann von meiner ersten Ausbildung profitieren. In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim SG Schwansen und fahre gern in den Museumshafen an die Schlei.“

T i m Z a s c h e n b r e c h e r (24) m a c h t e b e n f a l l s e i n e Au s b i l d u n g z u m Ve r wa l t u n g s f a c h a n g e s t e ll ten. Wie es ihm bislang gefällt, erfahr t ihr a u f w w w.m e2b e .d e . TEXT Christian Dorbandt FOTOS Anja Berndt

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SCHULE

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DIE STADTMANAGERIN Im Gespräch mit Lara Zemite

Frau Zemite, seit Anfang Juli sind Sie Kappelns neue Stadtmanagerin. Was sind Ihre wichtigsten Aufgaben und Projekte? Im allgemeinen beschäftige ich mich als Mitarbeiterin der Wirtschaft und Touristik Kappeln GmbH (WTK) mit dem Standortmarketing. Als Stadtmanagerin trage ich das positive Bild der Stadt nach außen. Im speziellen bin ich für die Organisation, Durchführung und Vermarktung von Veranstaltungen, wie z.B. den Heringstagen, dem Hafenfest oder den monatlichen Fischmärkten zuständig. Außerdem bin ich Ansprechpartnerin für die Betreuung von Fremdveranstaltungen, wie dem Töpfermarkt und den Jahrmärkten. Die WTK ist zudem Herausgeber des Stadtreiseführers. Auch dafür fallen viele Arbeiten an. Wie sind Sie Stadtmanagerin geworden? Das war ein längerer Weg. Ich komme gebürtig aus Niedersachsen, bin in Hamburg aufgewachsen, habe acht Jahre in Lettland gelebt und schließlich Geografie mit dem Schwerpunkt Stadt- und Regionalentwicklung in Kiel studiert. Vom Baltikum über Kiel nach Kappeln … ich bin kein Großstadtmensch, sondern ein Ostseekind. Was für Fähigkeiten braucht eine Stadtmanagerin? Organisationstalent, Kreativität und ein betriebswirtschaftliches Grundverständnis sind hilfreich, denn man trägt auch eine gewisse Budgetverantwortung, z.B. für Veranstaltungen. Darüber hinaus hilft die Fähigkeit, mit Konflikten diplomatisch umzugehen. Da ich zwei Schwestern habe, blicke ich auf jahrelange Konflikterfahrung zurück. Welche sind die wichtigsten Veranstaltungen in Kappeln? An erster Stelle finden jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende die Kappelner Heringstage statt – unsere größte und bekannteste Veranstaltung. Gerade haben wir das vierte Kappeln Open Air Fest am Nordhafen und den langen Shopping-Abend mit Open Air Kino auf dem Dekelsenplatz gefeiert. Und dann gibt es noch den Kunsthandwerkermarkt, einen Stadtlauf, natürlich unse-

ren monatlichen Fischmarkt, immer am letzten Sonntag von 9-17 Uhr und vieles mehr. Haben Sie schon einen Lieblingsort in Kappeln? Ja. Oben auf der Mühle, direkt über unserer Touristinformation. Von dort hat man einen glänzenden Blick auf die Region und kann die stadtregionale Entwicklung Kappelns nachvollziehen. TEXT Christian Dorbandt FOTO Sebastian Weimar

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SCHÜL ERFR AGE

ICH HAB DA MAL ‘NE FRAGE ... W IE BL ICK S T DU IN DIE ZUKUNF T ? Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Süderbrarup antworten:

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SCHULE

Jan nik Thiesen (14) „Mein Traumberuf ist Lehrer. Ich möchte nach dem Mittleren Schulabschluss nebenan, auf dem Berufl ichen Gymnasium, mein Abitur machen und anschließend studieren. Meine Lieblingsfächer sind Mathe und Weltkunde. An unserer Schule werden wir super gefördert. Es gibt ein breites Angebot von Projekten, Wahlpfl icht- und Leistungskursen. Ich besuche zum Beispiel seit der fünften Klasse Musikkurse und lerne das Instrument Euphonium. Trotzdem mache ich mir auch viele Gedanken über meine Zukunft und ob das mit meinen Noten alles so passt. Momentan sieht’s noch gut aus. Aber meine Rechtschreibung muss ich dringend verbessern und meine Handschrift ist zu krakelig. Wenn ich das nicht in den Griff kriege, können Schüler später meine Schrift nicht lesen.“

C O M PA N I E S

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SCHÜL ERFR AGE

Tjalf Stieber (14) „Vor zwei Wochen hatten wir BFE, also Berufsfelderprobung. Dort konnten wir mit den Werkstoffen Holz und Metall arbeiten, und das hat mir sehr gut gefallen. Ich brauche irgendwie immer was zum Basteln! Deshalb sehe ich meine berufliche Zukunft im Metall- oder Holzhandwerk. Mit meinem Papa habe ich gerade ein Holzhäuschen für die Eckernförder Piratentage gebaut, das am Ende in die Luft gesprengt wurde! Privat spiele ich gern Fußball und gehe zur Jugendfeuerwehr. Ein bisschen Angst habe ich davor, dass ich den Schulabschluss nicht schaffe und keinen Ausbildungsplatz bei einer Tischlerei finde.“

Angelina

„Ich möchte später beruflich mit Pferden arbeiten, denn Reiten ist mein größtes Hobby. Ich habe eine Reitbeteiligung in Brebel. Mein Pferd ist ein Deutsches Reitpony und heißt Sammy. Momentan strebe ich nach dem Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss eine Ausbildung zur Pferdewirtin an. Und dann möchte ich nebenbei auf der Berufsschule den Mittleren Abschluss erwerben. Ich hab ein bisschen Angst, dass ich den Schulabschluss nicht schaffe. Deshalb finde ich es gut, dass wir an unserer Schule viel Unterstützung und Hilfeleistung bekommen!“

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SCHULE

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Jan Arff (14) „Ich hab ein Händchen für praktische Dinge und mein Traumberuf ist Mechatroniker … noch lieber Zweiradmechatroniker. Ich hab ’ne 125er-Cross-Maschine und repariere an der Schule auch gerade Mofas. In meiner Freizeit fahre ich gern Fahrrad, Cross oder Longboard und gehe zur Jugendfeuerwehr. Ich mag auch alle Ballsportarten und eigentlich alles an Sport, außer Turnen. Um einen Ausbildungsplatz in meinem Traumberuf zu bekommen, brauche ich den Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss. Den werde ich auch schaffen. Da mache ich mir keine Sorgen.“

Diercks (15)

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SCHUL E

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Gemeinschaftsschule „en VoGue“ Warum die Schule am Thorsberger Moor bei Schülern so „angesagt“ ist.

U

nter Archäologen und Historikern ist das Thorsberger Moor ein beliebter Schauplatz. Hier wurden Waffen, Kleidung, Schmuck und Haushaltsgegenstände aus dem dritten Jahrhundert nach Christus gefunden. Alles zu bestaunen … im Landesmuseum im Schloss Gottorf. Unter Schülerinnen, Schülern und Eltern ist die Schule am Thorsberger Moor ein beliebter Schulplatz. Hier findet man heute Schülerinnen und Schüler, die gern zur Schule gehen, ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Lehrern pflegen und sich über ein üppiges Schulangebot freuen. Alles zu bestaunen … an der Gemeinschaftsschule Süderbrarup! Dienstagmorgen. 9.50 Uhr. Ein ganz normaler Schultag. Normal? Vielleicht an anderen Schulen. Nicht an der Schule am Thorsberger Moor. Da fi ndet um diese Zeit der Wahlpfl ichtkurs „Modenschau“ im Schulfoyer statt. Heidi Klum lässt grüßen! Coole Musik, Schüler auf dem Catwalk, Luftballons und Konfetti … wow. Und ein Blick auf die Schulchronik auf der Webseite der GMS Süderbrarup verrät: An diesem Ort war schon früh was los! Die ältesten Dokumente über eine Kirchspielschule stammen aus dem Jahr 1606. Mehr als 400 Jahre später befi ndet sich am Schulstandort Thorsberger Moor die Gemeinschaftsschule mit rund 560 Schülerinnen und Schülern, mit Förderzentrumsteil und angrenzender Oberstufe des BBZ Schleswig. Im 17. Jahrhundert war schulisches Lernen vorwiegend Geistlichen und Adligen vorbehalten. Heute gibt es die allgemeine Schulpfl icht und in der Schulsatzung der GMS heißt es: „Jeder hat ein Recht, angstfrei und ungestört zu lernen!“ „Ich mag meine Schule, weil sie uns ein breites Angebot von Projekten, Wahlpfl icht- und Leistungskursen anbietet“, meint Jannik. „Ich fi nde es toll, dass wir große Unterstützung bei der Vorbereitung

auf die Abschlussprüfungen erhalten!“, fi ndet Angelina. Und Tjalf ist davon begeistert, „dass wir in den Schulpausen den Gummiplatz zum Fußballspielen nutzen dürfen!“. Dass seine Schule bei den Schülern so „en vogue“ ist, stimmt Rektor Rolf Lausen gut gelaunt. „Wir versuchen, unseren Schülerinnen und Schülern frühzeitig Verantwortung zu übertragen“, beschreibt er ein zentrales Anliegen. „Und wir legen

„Bei uns wird jeder mit seinen Stärken und Schwächen ernst genommen.“ großen Wert auf ein angenehmes Schulklima.“ Nun, das scheint gut zu klappen. Bei den Schülern ist die Schule ziemlich angesagt. Ein häufig genannter Grund: Das tolle Kursangebot. Beispiele gefällig? Spannende Wahlpfl ichtkurse, wie „Modenschau“, „Gestalten“, „En Vogue“. Oder „Jugendleiter“ (mit Erwerb des Jugendleiterscheins), „Schulsanitäter“, „Schülermitaufsicht“

(Unterstützung der Pausenaufsicht), „Schüler helfen Schülern“ (Nachhilfe), „Kids Club“ (Betreuung der Grundschüler), „Schülervertretung“, „Cafeteriakurs“, „Legis helfen Legis“ oder „Schülerbücherei“. Übrigens – im Caféteriakurs kochen Schüler für Schüler das Mittagessen in den zwei Schulküchen. Inklusive Einkauf aller Lebensmittel! „Bei uns wird jeder mit seinen Stärken und Schwächen ernst genommen“, sagt Berufsorientierungslehrer Kay Harms. „Das ist das, was uns auszeichnet. Früher waren Lehrer eher die Pauker an der Tafel. Heute verstehen wir uns eher als Lernbegleiter, haben ein respektvolles und kameradschaftliches Verhältnis zu den Schülern.“ An der Gemeinschaftsschule Süderbrarup gibt es ein gutes Tempo, den richtigen Ton. Alles wirkt unverkrampft und lebenspraktisch. Hier werden täglich gute Grundlagen für die Zukunft geschaffen. TEXT Christian Dorbandt FOTOS Lily Blechschmidt

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lehrerportrait sonja hoFFMann

beruf: Lehrerin traumberuf: Lehrerin Gute unterrichtslektüre: „aus DeM LeBen eines taugenichts“ hobbies: Fitness, WeLLness, reisen

schule: schuLe aM thorsBerger Moor (gMs süDerBrarup)

lieblinGsromane: MeDiterrane KriMis Mit schicKen KoMMissaren

lanGWeiliG: historische roMane 18

lieblinGsthema bio: Die ÖKosysteMe

Wpu’s: „MoDenschau“ unD „en Vogue“ fächer: Deutsch unD BioLogie


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„ein herz für die Welt finden!“ TEXT Christian Dorbandt | FOTO Lily Blechschmidt

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enn Schüler einen Lehrer toll finden, dann meistens aus drei Gründen: Interessanter Unterricht, Humor und positive Ausstrahlung. Kein Wunder also, dass Frau Hoffmann bei den Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Süderbrarup ziemlich beliebt ist, oder besser gesagt: en vogue! (französisch für „angesagt, zeitgemäß, modisch“.) Denn ganz nebenbei kümmert sich die Deutsch- und Biologielehrerin darum, dass die Welt ein bisschen besser aussieht. 10 Fragen von ME2BE an Sonja Hoffmann. Wo sind Sie zur Schule gegangen? Auf das Bernstorff-Gymnasium in Satrup. Was war ihr Traumberuf als Schülerin? Lehrerin. Glückwunsch! Das hat offenbar geklappt. Was unterrichten Sie? Danke. Meine Fächer sind Deutsch und Biologie. Zusätzlich biete ich zwei WPK’s an: „Modenschau“ und „En vogue“. Wow! „Modenschau“ und „En vogue“. Worum geht es da? Im WPU Modenschau machen wir – logisch – eine Modenschau. Die Idee entstand vor rund zehn Jahren, als GNTM „Germanys Next Top Model“ ins Fernsehen kam. Eigentlich wollte ich damals eine Bio-Jahreszeitenwerkstatt ins Leben rufen. Doch von 50 Schülern hatte nur einer Interesse daran. Musik und Mode

… Schüler lieben das. Der Kurs ist immer voll belegt. Im WPU „En vogue“ beschäftigen wir uns allgemein mit Aussehen, Stilen und Ästhetik. Wir sprechen darüber, wie man bei einem Bewerbungsgespräch auftritt, aber auch, wie man sich gut oder angemessen kleidet. Man muss nicht immer nur in schwarzen Klamotten rumlaufen!

„Am wichtigsten ist, die eigenen Fächer toll zu finden.“ Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Scherzhaft sag ich manchmal „Hätte ich den Ärger geahnt, hätte ich ’ne Boutique aufgemacht!“ Aber das ist nur Quatsch. Mir macht es riesigen Spaß, Dinge zu erklären und zu unterrichten. Ich habe einen wirklich tollen und vielseitigen Beruf. Am wichtigsten ist, die eigenen Fächer toll zu finden. Ich denke natürlich, dass Deutsch und Bio die schönsten und wichtigsten Fächer sind! Und ich bin gern mit meinen Schülern zusammen. Es freut mich, sie zu begleiten und zu beobachten, wie sie heranwachsen, Erfahrungen sammeln und Praktika machen. Wie hat sich der Lehrerberuf seit ihrer eigenen Schulzeit verändert? Meine Lehrer in den Achtzigern haben sich nicht so gut auf den Unterricht vorberei-

tet, wie wir das heute tun. Was wir uns alles überlegen, um den Unterricht spannend zu machen… das hätte ich mir früher auch gewünscht. Vor allem hat sich aber das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern deutlich verbessert. Ihr Lieblingsbuch? Ich lese gern Krimis. Am liebsten mediterrane Krimis mit einem schicken Kommissar. Ihr Lieblingsthema in Bio? Ökologie und die Ökosysteme der Welt: Pflanzen, Tiere, Ozeane … die Liste ist lang! Angenommen, Sie dürften ein neues Schulfach einführen. Wie würde es heißen? „En vogue“ Mit welchem Promi würden Sie sich gern mal treffen? Mit Christiano Ronaldo. Das ist ein Supertyp. Der hat Stil. Dem steht Hellgrün. Und Rot. Und ohne Trikot sieht er auch ganz gut aus! Was wünschen Sie sich für Ihre Schülerinnen und Schüler? Ich wünsche mir, dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum Schulabschluss eine gewisse Orientierung darüber gewonnen haben, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Das ist definitiv besser als totale Planlosigkeit. Und hilft dabei, ein Herz für die Welt zu finden!

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B E RUF S S CHU L E

„Schritt für Schritt die chancen verbeSSern!“ Berufsausbildung und -förderung am BBZ Schleswig / Außenstelle Kappeln TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Lily Blechschmidt

Blicken optimistisch in die Zukunft: Tobias, Matthias, Mika und Finja.

Mit rund 4.000 Schülerinnen und Schülern und 200 Lehrkräften ist das Berufsbildungszentrum (BBZ) Schleswig mit Abstand die größte Schule des Kreises Schleswig-Flensburg. Besonderheit: Die Schule hat neben der Schleswiger Hauptstelle noch vier Außenstellen: in Kappeln, Süderbrarup, Tarp und Kropp. Knapp 400 Schülerinnen und Schüler besuchen die Außenstelle in Kappeln und bereiten sich intensiv auf das Berufsleben vor. Mit Erfolg.


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„Die Schüler kommen gern zum Unterricht. Gründe dafür sind sicherlich unsere familiäre Atmosphäre und der intensive Unterricht in kleinen Klassen.“ Schulleiter Uwe Schürch (links) und sein Stellvertreter Hauke Nielsen - Modernes Lernen in historischen Gebäuden.

Matthias, Tobias, Finja und Mika steuern in Richtung Berufswelt. Ihre Wege unterscheiden sich voneinander, sowohl inhaltlich und zeitlich als auch, was die Zielsetzung anbelangt. Wie erleben sie ihre Berufsschulzeit in Kappeln? Und was denken sie über ihre Zukunft? Matthias und Tobias machen den „Klassiker“. Sie haben einen Ausbildungsplatz und absolvieren am BBZ den schulischen Teil ihrer dualen Ausbildung. „Nach dem Mittleren Schulabschluss an der Gemeinschaftsschule Kappeln wusste ich nur, dass ich nicht weiter zur Schule gehen, sondern Geld verdienen möchte“, berichtet der 18-jährige Matthias. Jetzt bin ich im ersten Jahr meiner Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Das macht Spaß, doch mir fehlt leider ein bisschen die körperliche Betätigung. Ich könnte mir deshalb vorstellen, anschließend noch etwas anderes zu lernen, z.B. Fluggerätemechaniker. Doch die kaufmännische Ausbildung ziehe ich auf jeden Fall durch!“ Tobias aus Wittkiel (19) befindet sich im dritten Jahr seiner Kfz-Lehre. Auch er möchte seine Ausbildung abschließen und sich dann weiterorientieren. „Ich lerne Kfz-Mechatroniker in einer markengebundenen Werkstatt in Flensburg. Nach der Ausbildung möchte ich im Kfz-Bereich bleiben. Doch vielleicht wechsle ich zu einer freien Werkstatt. Dort ist die Arbeit vielseitiger und man sammelt Erfahrungen an verschiedenen Autotypen.“ Mika ist mit 17 Jahren der Jüngste in der Runde. Er durchläuft zurzeit am BBZ die Berufsfachschule im Fachbereich Metalltechnik und hat ein klares Ziel: „Ich möchte zur

Bundeswehr.“ Darauf bereitet er sich in der Technikunterstufe intensiv vor. Für Finja (28) ist die Ausbildung zur Pflegeassistentin mit Schwerpunkt Familienpflege eine geeignete Vorstufe zu ihrem Wunschberuf Erzieherin. „Ohne die Unterstützung meines Umfelds und des BBZ in Kappeln“, sagt die zweifache Mutter, „hätte ich nicht gewusst, wie es weitergeht. Nach dem ersten Kind konnte ich meine Ausbildung zur Modenäherin nicht fortsetzen. Ich begann daraufhin eine Ausbildung zur Pflegeassistentin. Die konnte ich auch unterbrechen, als ich mein zweites Kind bekam. Momentan bin ich mit einem Notenschnitt von 1,7 Klassenbeste und hoffe, dass das BBZ in Kappeln zukünftig auch eine Erzieherausbildung anbieten wird.“ Schulleiter Uwe Schürch ist zufrieden mit seinen Schülerinnen und Schülern. „Wir helfen jedem individuell dabei, Schritt für Schritt, seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Dazu bieten wir die berufli-

che Ausbildung für Kfz-Mechatroniker/-innen, Einzelhandelskaufleute, Verkäufer/-innen im Einzelhandel und Pflegeassistenten/ -innen mit dem Schwerpunkt Familienpflege an. Darüber hinaus haben wir das Berufliche Gymnasium, die Berufsfachschule und den Bereich Berufs- und Ausbildungsvorbereitung mit neuerdings vier Daz-Klassen (Berufsintegrationsklasse Deutsch als Zweitsprache). „Aus meiner Sicht läuft es sehr gut bei uns. Die Schüler kommen gern zum Unterricht. Gründe dafür sind sicherlich unsere familiäre Atmosphäre und der intensive Unterricht in kleinen Klassen. Bei uns kennt noch einer den anderen!

Berufsbildungszentrum Schleswig, Außenstelle Kappeln Kirchstraße 7 24376 Kappeln T. 04642 - 91710 www.bbzsl.de www.bbzsl.de/SitePages/Angebote-Kappeln.aspx

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SCHAFFEN WIR DAS? Ministerpräsident Torsten Albig zu Gast an der A. P. Møller Skolen in Schleswig TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

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as bewegt junge Menschen in Schleswig-Holstein? Wie blicken sie in die Zukunft? Was erwarten sie von der Politik? Das Thema „Zukunft“ bewegt jede Generation. Unter dem Motto „Dialog mit der Zukunft“ diskutierte Ministerpräsident Torsten Albig mit rund 25 Schülern der A. P. Møller Skolen in Schleswig. Zuwanderung, Integration, Arbeit und berufliche Zukunft. Themen, die Schülerinnen und Schüler besonders intensiv beschäftigen. Klar. Nach der Schule stehen auch sie vor der Herausforderung, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Und auch die Politik steht vor riesigen Herausforderungen. Wie die Fakten belegen: - Die Zahl der Menschen, die in SchleswigHolstein Zuflucht suchen, steigt beständig.

Nahm das Land vor fünf Jahren 1.506 asylsuchende Menschen auf, waren es 2014 bereits 7.620 und 2015 stieg die Zahl der in Ersteinrichtungen aufgenommenen Menschen um das Siebenfache auf rund 55.000, ausgelöst durch die hohen Flüchtlingszahlen aus Syrien. - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) meldete Ende August 2016 bundesweit noch 172.224 freie Ausbildungsstellen zum Start des neuen Ausbildungsjahres. - Die Anzahl an Abiturienten stieg allein in Schleswig-Holstein um 40 Prozent, bedingt durch den doppelten Abiturjahrgang (Umstellung auf G8). - Schülerinnen und Schüler haben nach der Schulzeit die Auswahl von bundesweit 328 anerkannten dualen Ausbildungsberufen und 18.044 Bachelor- und Masterstudiengängen an deutschen Hochschulen.

Extreme Zahlen, die Chancen offenbaren, aber auch Ängste hervorrufen. Im Rahmen seiner Diskussionsreise durch schleswigholsteinische Schulen machte Ministerpräsident Torsten Albig Halt an der Schlei, um mit Schülerinnen und Schülern der dänischen Minderheit über ihre Zukunft zu diskutieren. Seine Fragen an die Generation Z: „Ihr gehört zu einer Minderheit in Deutschland. Was sind eure Zukunftsgedanken? Was läuft falsch in der Politik? Und was läuft vielleicht nicht ganz so falsch? Wie seht ihr eure Zukunft?“ Antwort aus der Schülerschaft: „Ja, wir sind eine Minderheit. Und auch Flüchtlinge stellen eine Minderheit dar. Aber wir sind alle Menschen. Und Menschen haben Rechte. Und Ängste. Durch monatelange Isolierung in Wohncontainern entstehen logischerweise Konflikte. Warum können wir Flüchtlinge 23


nicht schneller und besser integrieren und in Arbeit bringen?“ Volltreffer. Das Thema Zuwanderung entwickelt sich zum vorherrschenden Stoff der Diskussion. Kein Wunder, offenbart es doch, wie kein zweites Thema, viele Ängste, extreme Haltungen und zahlreiche Forderungen an die Politik. Auch unter den Schülerinnen und Schülern der dänischen Schule gab es kontroverse Meinungen. Ein Statement: „Es ist beschämend, wie sehr wir die Menschlichkeit aus dem Auge verloren haben. Menschen im Ausland tragen mit ihrer Arbeit und ihrem Konsum zu unserem Wohlstand bei und wir treten sie mit Füßen, wenn sie um Hilfe bitten!“ Eine andere These: „Es kann nicht richtig sein, Zäune aufbauen. Doch man darf nicht alle Ängste vor Zuwanderung verallgemeinern. Niemand kann im Moment abschätzen, wieviele noch zu uns kommen werden. Und ganz ohne sichere Grenzen, kann es auch kein funktionierendes Europa geben!“ Auch Zukunftsängste kamen zur Sprache, die u.a. durch ein übergroßes, unüberschaubares Ausbildungs- und Studienangebot entstünden: „Es wäre schön, etwas Sicheres zu studieren“, lautete ein Ruf. „Aber was? Ich fühle mich überfordert und nicht ausreichend vorbereitet auf das große Berufsangebot!“ Torsten Albig hörte aufmerksam zu, kommentierte die Forderungen mit bemerkenswerter Offenheit, äußerte sich mal verständnisvoll, mal kritisch und hinterließ einen ehrlich interessierten Eindruck bei den Anwesenden. Interessant allein sein Eingangsstatement: „Es ist die vierte Schule, die ich heute besuche. Warum mache ich das? Weil wir große Veränderungen organisieren müssen, und mich die Meinung derer interessiert, die am längsten von unseren Entscheidungen betroffen sein werden. Das seid ihr und die nachfolgenden Generationen.“ Insgesamt legte der Landeschef Wert darauf, sich auch der Fortschritte und Erfolge seit der Landesgründung vor siebzig Jahren bewusst zu sein. Eine zentrale Botschaft an die junge Generation: „Wir waren noch nie so klug, zivilisiert und wohlhabend, wie heute. Wer, wenn nicht wir, sollte zukünftige Herausforderungen meistern?“ Schulleiter Jørgen Kühl äußerte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „In solchen Begegnungen zeigt sich gute politische Bildungsarbeit! Ich bin auch ein bisschen stolz auf meine Schüler, dass sie auf einem guten sprachlichen Niveau mit dem Ministerpräsidenten diskutiert haben. Nor24

malerweise wird bei uns ja nur Dänisch gesprochen, außer im Deutschunterricht.“ Zwei Stunden lebhafter Gedankenaustausch in Schleswig. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 11 und 12 diskutierten niveauvoll mit dem Ministerpräsidenten, dessen erklärtes Ziel es war, aus der A.P. Møller Skolen klüger rauszukommen, als er reingekommen war. Ziel erfüllt … für den Moment. Die Politik ist gut beraten, sich dauerhaft mit den Zukunftsgedanken der jungen Generation vertraut zu machen. By the way … am 07. Mai 2017 findet die nächste Landtagswahl in Schleswig-Holstein statt. Wahlberechtigt werden alle Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren sein!

Jannis „Ich habe weniger Angst vor Zuwanderung, sondern mache mir eher Sorgen über meine berufliche Zukunft. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten, von denen ich noch gar nichts weiß. Nach der Schulzeit möchte ich zwar schon gern studieren, doch wo und was, ist noch völlig offen. Wenn ich nach Dänemark gehe, erhalte ich ausreichende finanzielle Unterstützung vom dänischen Staat. Das würde ich mir auch in Deutschland wünschen.“


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„Wir waren noch nie so klug, zivilisiert und wohlhabend, wie heute. Wer, wenn nicht wir, sollte zukünftige Herausforderungen meistern?“

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Stolz auf seine Schüler … Schulleiter Jørgen Kühl

Alina „Unsere Schule ist modern und hat eine tolle Lage an der Schlei. Sie bietet alle Voraussetzungen für gutes Lernen. Und anschließend habe ich viele Möglichkeiten, denn ich kann sowohl in Deutschland als auch in Dänemark studieren. Ich habe deshalb keine Angst vor der Zukunft. Momentan versuche ich herauszufinden, welche berufliche Richtung zu mir passt. Ich interessiere mich besonders für Ingenieursberufe und -studiengänge oder für ein duales Studium zur Immobilienkauffrau.“

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„ICH HÄTTE ES SOWIESO IRGENDWANN GEMACHT!“ Zwei Freunde aus Arnis wagen die berufliche Selbständigkeit TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Anja Berndt, Sebastian Weimar

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ein eigener Chef sein! Unabhängig und selbständig! Für viele Jugendliche ein großer Traum. Jährlich werden bundesweit rund 350.000 selbständige Unternehmen gegründet. Der Anteil der Selbständigen auf dem Arbeitsmarkt liegt bei knapp 11 Prozent, der Anteil junger Selbständiger in der Altersgruppe der 18-34-Jährigen ist jedoch eher gering. Motive für den Sprung in die Selbständigkeit gibt es viele: Nie mehr dem Meister hinterherfegen, Arbeitszeiten flexibel gestalten, alles selbst entscheiden. Die Kehrseite der Medaille: Kein regelmäßiges Einkommen und permanente Auftragsakquise. Jan Brügge und Niclas Nickel (Spitzname „Nickel“) aus Arnis haben ihr Handwerk von der Pike auf gelernt und versuchen nun, auf eigenen Beinen zu stehen. ME2BE hat sie an der Schlei besucht und sie nach ihren Motiven und Zukunftswünschen befragt. 26

Moin Jan, moin Nickel. Ihr seid auf dem Weg in die Selbständigkeit. Was habt ihr für eine Ausbildung gemacht und was genau habt ihr jetzt vor? Jan: Moin. Ich habe eine Bootsbau-Lehre in Kappeln absolviert und in diesem März meinen Meistertitel erworben. Seit April firmiere ich unter meinem Namen Jan Brügge, selbständiger Bootsbaumeister, Werft Königstein. Ich biete alle Bootsbauarbeiten an, von Service- und Reparaturarbeiten bis hin zu Umbauten, aber auch Beratung und Segeltraining sowie Schiffsüberführungen. Auch als Skipper kann man mich buchen, vorausgesetzt, das passt in meinen Terminkalender. Nickel: Moin. Ich habe eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker abgeschlossen und anschließend im Yachtservice und bei einem Tauchroboterhersteller gearbeitet. Jetzt möchte mich im Bereich Metall, Design und metallhandwerkliche Supportdienstleistun-

gen selbständig machen. Zu meinen Leistungen werden Service- und Metallarbeiten zählen, sowohl im Bootsbau als auch in anderen Branchen. Die ersten Anfragen sind schon da. Was ist eure Motivation, selbständig arbeiten zu wollen? Nickel: Bei mir liegt das Selbständigkeits-Gen in der Familie. Schon mein Opa war in Arnis Schlosser und Kunstschmied, den hier alle kannten. Und ich hatte einige Schlüsselerlebnisse. In der Schule zum Beispiel hatte ich eine Lehrerin in fast allen Fächern, die mich nicht leiden konnte. Im Abschlusszeugnis hatte ich ziemlich hohe Zahlen und begann deshalb mit dem Hauptschulabschluss meine Ausbildung. Bezeichnenderweise hatte ich danach auf der Berufsschule einen 2er-Durchschnitt und erhielt den Mittleren Schulabschluss on top. Später als Geselle empfand ich bestimmte


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Jan Brügge (links oben) und Nickel … zwei, die ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen.

Entscheidungen ausgesprochen ungerecht, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Deshalb gehe ich jetzt in die Selbständigkeit. Ich hätte es sowieso irgendwann gemacht! Jan: Schon in der Ausbildung habe ich gemerkt, dass mir das Handwerk liegt und ich gute Leistungen erziele. Ich durfte bereits Projektleitungen übernehmen und wurde mit Abschluss der Gesellenprüfung sogar Landes- und Bundessieger. Als selbständiger Bootsbauer habe ich die Möglichkeit, alles selbst zu entscheiden und alles so umzusetzen, wie ich es für richtig halte. Das war ein besonderer Anreiz. Welche Wünsche oder Ängste begleiten euch? Jan: Ich wünsche mir, dass die Selbständigkeit so gut weiterläuft, wie sie begonnen hat. Ich teile mir die Werkstatt mit anderen gewerblichen und privaten Bootsbauern.

„Schon in der Ausbildung habe ich gemerkt, dass mir das Handwerk liegt und ich gute Leistungen erziele.“ So kann ich die Betriebs- und Maschinenkosten überschaubar halten. Demnächst stelle ich meinen ersten Auszubildenden ein. Auch ein Geselle soll folgen. Das wird spannend, bedeutet aber auch viel Arbeit. Ich bin jetzt auch noch Vater geworden. Viel Zeit für’s Regattasegeln werde ich in absehbarer Zeit nicht haben. Nickel: Ich stelle mich darauf ein, dass ich am Anfang kleine Brötchen backen muss.

Aber dafür fühle ich mich frei und unabhängig. Ich bin gespannt auf meinen Weg, auch wenn er nicht einfach sein wird. Aber die beruflichen Erfahrungen, die ich bisher gesammelt habe, haben mich zu diesem Schritt motiviert. Ich möchte nicht in der Industrie an der CNC-Fräse arbeiten, sondern mit Liebe zum Detail ein Einzelstück herstellen. Dafür nehme ich mir die nötige Zeit und pfusche das nicht hin. Wichtig ist, dass ich das tun kann, was mir Spaß macht und mit meinem Herzen dabei bin. So arbeite ich als Feinwerkmechaniker, so baue ich Longboards, so singe ich … und so spiele ich auch Gitarre!

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llein ihr Künstlername klingt wie ein Versprechen: „Katja Kalaschnikow“ … it’s gonna be stylish! Als Mädchen aus Osterrönfeld träumte sie von einer Karriere als Maskenbildnerin am Theater. Verkleiden, schminken, stylen – das war schon immer ihre Welt. Fasching, Silvester, Halloween – für Katja die schönsten Tage im Jahr. Fest entschlossen begann sie nach der Realschule eine Friseurlehre, ihren Traum fest im Blick. Heute treffen wir die 28-Jährige in ihrem eigenen Salon in Kiel. Sie hat es geschafft und verrät, worauf es ankommt … in Sachen Karriere und Style! 28


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KATJA KALASCHNIKOW Hair & Make-up-Artist aus Leidenschaft TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

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ME2BE: Hallo Katja, danke dass du uns dazwischen geschoben hast! Seit etwas über einem Jahr hast du deinen eigenen Hair & Make-up-Salon. Wie fühlt sich das an? Katja: Das fühlt sich total gut an! Mein erster Salon, meine erste Auszubildende und ausgebuchte Termine … läuft! Angefangen hat alles in Rendsburg. Wie war dein Weg in die Selbständigkeit? Spannend, aber nicht einfach. Mir war immer klar, dass ich in dieser Branche arbeiten möchte, am liebsten am Theater. Diese ständige Verwandlung durch Schminke und Kostüme –faszinierend. Leider gibt es nur ganz wenige Stellen im Theaterbereich, wie ich nach der Friseurlehre feststellen musste. Um mich weiterzubilden und Zeit zu sparen, habe ich dann mein Diplom zum Special Make-up-Artist an der Face-Art-Academy in Hamburg gemacht. Anschließend habe ich in Hamburg als angestellte Friseurin gearbeitet und nebenbei auf Shootings und Events das Styling übernommen … oft umsonst, um Kontakte zu knüpfen und in der Szene Fuß zu fassen. Das war eine schwierige Zeit, auch wenn es Spaß gemacht hat. Irgendwann wuchs der Wunsch nach Selbständigkeit und auch finanzieller Sicherheit. Ich wollte auch raus aus der Großstadt, obwohl es ja dort die meisten Aufträge für Stylisten gibt. In Hamburg habe ich noch meinen Meistertitel erworben, bin

dann nach Kiel gezogen und habe wieder als angestellte Friseurin gearbeitet. Bis ich diesen leerstehenden Salon in der Nähe meiner Wohnung entdeckte … das war dann Schicksal und sollte wohl so sein! Was bietest du in deinem Salon an? Hairdressing und Make-up. Make-up spielt vor allem beim Braut-Styling eine große Rolle. Nebenbei übernehme ich aber auch Styling-Aufträge für Shootings und arbeite mit Fotografen zusammen. Ich arbeite mit veganen, umweltfreundlichen Produkten in recyclebaren Verpackungen, die nachhaltig produziert werden. Diese Produkte verkaufe ich auch im Salon. Da wir in unserer Branche Chemie verwenden, finde ich es wichtig, darauf zu achten.

„Das allerwichtigste ist Leidenschaft. Ohne Leidenschaft geht gar nichts.“ Was waren deine spannendsten Projekte? Ich habe für zwei Filmproduktionen als Stylistin gearbeitet. Diese Abläufe mitzuerleben und den Tag in einem großen Team zu verbringen, war spannend. Auch für das Theater habe ich gearbeitet. Da wird teilweise extrem geschminkt, was ich besonders reizvoll finde! Und ich habe u.a. bei einem tollen Fotoshooting für eine große Reitsportmarke mitgewirkt. Da war es schön, den ganzen Tag draußen zu sein. Welche Trends oder Styles gefallen dir persönlich gut? Momentan ist ja dieser „Undone-Look“ beliebt, also das „ungemacht“ aussehende. Ich mag aber auch den Vintage-Look, der bei Bräuten sehr beliebt ist. Das sieht man ja auch an den Bildern in meinem Salon. Ich liebe die 20er und 50er Jahre. Coco Chanel ist eine Stilikone für mich!

Welche Styling-Fehler erkennst du auf der Straße? Lidschatten bis zur Augenbraue hochgezogen, Augen und Lippen gleichermaßen intensiv geschminkt und schlecht blondierte Haare. Viele unterschätzen unser Handwerk und denken, sich selbst die Haare zu färben, sei ganz einfach. Welcher Promi ist nach deinem Geschmack gestylt? Dita von Teese. Die sieht immer gut aus … chic, elegant, weiblich. Was sind deine Pläne für die Zukunft? Momentan bin ich mit meinem Salon und der Ausbildung von Michelle ziemlich ausgelastet. Ich bin aber auch immer offen für Shootings oder Film- und Theaterprojekte. Und ich möchte demnächst Make-up-Events für meine Kunden anbieten. Was rätst du Schülerinnen und Schülern, die Hair- und Make-up-Artists werden wollen? Das allerwichtigste ist Leidenschaft. Ohne Leidenschaft geht gar nichts. Die müsst ihr mitbringen! Man fängt ja klein an und braucht sehr viel Ehrgeiz, Willenskraft und Lernbereitschaft. Unser Beruf ist ständig im Wandel und bei uns passt der Spruch: „Gut ist, wer nicht stehenbleibt!“. Ihr solltet immer an euch arbeiten und dazu lernen. Schaut euch Tutorials im Netz an, verfolgt die Arbeiten von Visagisten, studiert Frisuren im Netz. Kunden kommen mit Instagram-Fotos an und erwarten, dass ihr so was kennt. Wir müssen den Kunden immer einen Schritt voraus sein!

ERLEBT KATJA KALASCHNIKOW‘S HAIR & MAKE-UP-TRICKS LIVE AM ME2BE-STAND … AM 30. SEPTEMBER BEI DER „NACHT DER BEWERBER“ IN KAPPELN!

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DEM HERZEN FOLGEN Michelle (18) aus Kiel, 2. Ausbildungsjahr zur Friseurin bei Katja Kalaschnikow TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

Ich fand es schon immer cool, sich zu verkleiden, sich die Haare zu stylen und Menschen zu verwandeln. Nach der Realschule war ich unsicher. Alle meinten, als Friseurin verdiene man viel zu wenig. Irgendwann saß ich dann im Bewerbungsgespräch für eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten und habe mich überhaupt nicht wohlgefühlt. Ich habe dann doch die Ausbildung zur Friseurin begonnen und bin echt froh, meinem Herzen gefolgt zu sein. Haare schneiden ist schwerer, als viele denken! Vor allem die Geschwindigkeit in den Schnitt reinzukriegen, ist schwierig. Und die richtige Kommunikation ist wichtig, um Missverständnissen vorzubeugen. Was für manche Kunden „braun“ ist, definieren wir als „dunkelblond“. Unser Braun ist für manche Kunden Schwarz! Privat style ich mir oft die Haare und schminke mich gern. Ich bin ein Fan der 90er Jahre und recherchiere viel im Netz, gucke mir Fotos an und sammle Tipps und Infos. Mir gefallen die Stylings von Gwen Stefani, Taylor Swift und Cara Delavigne. Mir macht die Ausbildung total Spaß und ich weiß jetzt sicher, dass ich in diesem Beruf arbeiten möchte! Rückhalt bekomme ich auch von meinen Eltern. Die sind jetzt ganz happy mit meiner Ausbildung, obwohl sie anfangs skeptisch waren. Zur Zwischenprüfung haben sie sich mir als Modelle zur Verfügung gestellt und nun präsentieren sie ganz stolz Fotos meiner Stylings! Die Ausbildungsvergütung ist auch okay. Vielleicht weniger als in anderen Berufen, aber ich komme gut klar und habe am Ende des Monats meistens noch was über. Man lernt auf jeden Fall, mit Geld vernünftig umzugehen. Nach der Ausbildung möchte ich auf jeden Fall ein paar Jahre als Gesellin arbeiten. Irgendwann würde ich auch gern in die Richtung Hair & Make-up gehen. Mein Onkel lebt in London in der Nähe einer Make-Up-Schule … mal schauen!

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STÄDTISCHES KRANKENHAUS KIEL BILDUNGSZENTRUM Dein Ziel? Wir stehen dahinter! Jede Gesellschaft ist nur so gut, wie die Menschen, die darin leben. Menschliche Zuwendung und Wärme, medizinische Therapie sowie fachkompetente pflegerische Betreuung benötigt jeder dann am meisten, wenn er krank oder pflegebedürftig ist.

Gesundheits- und Krankenpfleger(in) oder Kinderkrankenpfleger(in) wirst Du, wenn • Du Dich für Deine Mitmenschen interessierst und Dir vorstellen kannst, auf ihre Nöte einzugehen und sie fachkompetent zu pflegen • Du Dich schon immer für den Aufbau des menschlichen Körpers mit seinen vielfältigen Funktionen interessiert hast • Du wissen möchtest, welche verschiedenen Krankheiten und körperlichen Einschränkungen es gibt, und einen Beitrag zur Pflege und Gesundung der betroffenen Menschen leisten möchtest • Du 3 Jahre Zeit in theoretische und praktische Ausbildung investieren willst • Du mindestens einen Realschulabschluss oder eine gleichwertige 10-jährige Schulbildung vorweisen kannst oder einen Hauptschulabschluss und zusätzlich eine abgeschlossene 2-jährige Berufsausbildung Viele fragen sich, ob dieser Beruf auch ihnen eine erfüllende Perspektive bieten könnte. Du auch? Dann nimm doch einfach Kontakt zu uns auf! Die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege startet am 1. April 2017, in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege am 1. April 2018. Nähere Informationen erhältst Du: Bildungszentrum Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Hasseldieksdammer Weg 30 • 24116 Kiel Tel. 0431 1697-3701 bildungszentrum@krankenhaus-kiel.de www.krankenhaus-kiel.de


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„GUTE NACHT, KAPPELN!“ Über die bevorstehende erste „Nacht der Bewerber“ der Schleswiger Volksbank TEXT Christian Dorbandt | FOTO Sebastian Weimar

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n Kappeln gibt‘s was Neues: Eine erste „Nacht der Bewerber“! Das ist aufregend, sowohl für die Aussteller als auch für alle Schülerinnen, Schüler und Eltern aus der Region. ME2BE hat bei der Personalentwicklerin und Vorstandsassistentin, Iris Clausen, nachgefragt, was am 30. September 2016 in Kappeln alles auf sie zukommen wird. ME2BE: Frau Clausen: Wie viele Austeller werden teilnehmen? Worauf dürfen sich die Besucher freuen? Es werden 27 öffentliche und private Arbeitgeber an unserer „Nacht der Bewerber“ teilnehmen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Hallensprecher der SG Flensburg-Handewitt, Michael „Holzi“ Holst. Wir werden da eine tolle Atmosphäre hinzaubern, mit Musik in allen Räumen! Besonders spannend wird der Auftritt von ME2BE und ihrer Hair- und Make-Up-Stylistin Katja Kalaschnikow. Freuen dürfen sich alle auf die Crêpes am Stand der DEHOGA, auf kostenlose Bewerbungsfotos bei Foto Guth und auf die „Blaulichtecke“ mit Feuerwehr und DRK. Außerdem präsentieren die Polizei und die Bundeswehr ihre Ausbildungsberufe. Aber auch alle anderen Aussteller informieren über ein breites Spektrum an attraktiven Ausbildungsberufen: im Handwerk, in den Pflegeberufen sowie in Industrie, Handel und Gewerbe. Und die Barmer GEK bietet u.a. alkoholfreie Cocktails an! Was gibt es jetzt noch zu tun? Clausen: Die Aussteller stehen fest, aber noch arbeiten wir auf Hochtouren. Momentan gestalten wir die Werbeflyer und das Messeplakat. Das zentrale Motiv der Eule haben übrigens unsere Auszubildenden ausgewählt. Wir beziehen sie ganz bewusst mit ein. Sie gehen auch durch die Schulen und laden Schülerinnen und Schüler persönlich zur „Nacht der Bewerber“ ein. Und natürlich werden sie an unserem Stand präsent sein. Wir möchten, dass sie selbst mit den nächsten Schulabgängern ins Gespräch kommen und aus ihrer Sicht von der Ausbildung bei der Schleswiger Volksbank berichten.

Iris Clausen (links) und Regina Andersen präsentieren das Plakat für die erste eigene „Nacht der Bewerber“ in Kappeln.

Was sind Ihre Erwartungen an Ihre erste „Nacht der Bewerber“ in Kappeln? Schülerinnen und Schüler sollen sich in lockerer Atmosphäre umsehen und sich über Berufsausbildung, Studium, FSJ und BFD informieren. Auch die Schleswiger Volksbank möchte ihre zukünftigen Kunden und den Nachwuchs persönlich kennenlernen. Nicht zuletzt möchten wir natürlich auch für die Ausbildung in unserer Bank werben. Deshalb findet die „Nacht der Bewerber“ übrigens auch in Kappeln statt, denn aus unserem nördlichen Geschäftsgebiet möchten wir den Anteil an Auszubildenden erhöhen. Wir hoffen auch darauf, dass viele Eltern ihre Kinder zur „Nacht der Bewerber“ begleiten werden. Die späte Uhrzeit kommt

vielen Berufstätigen gewiss entgegen. Und sie brauchen ja nicht an jedem Gespräch teilzunehmen, sondern können dem Treiben bei einer Grillwurst am Feuerwehrstand in aller Ruhe zuschauen. Nacht der Bewerber am 30.09.2016, 18:00 bis 21:30 Uhr in der Geschäftsstelle der Schleswiger Volksbank, Mühlenstraße 38 in Kappeln.

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„WIR WOLLEN DAS!“ Das moderne Ausbildungskonzept der Schleswiger Volksbank TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

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Und es gibt noch etwas Spannendes über die Ausbildung bei der Schleswiger Volksbank zu berichten. „Die Azubis haben den größten Teil unseres neuen Ausbildungskonzepts selbst erarbeitet!“, erzählt Personalentwicklerin Clausen. „Wir stellten uns die Frage: Wie machen wir unsere Bank fit für die Zukunft? Uns fiel auf, dass wir in

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Iris Clausen sieht darin die entscheidende Botschaft: „Ausbildung ist uns eine Ehre bei der Schleswiger Volksbank. Wir wollen das! Wir wollen ausbilden! An der Ausbildung beteiligen sich deshalb auch alle Mitarbeiter. Wir empfinden dies als gemeinsame Verpflichtung. Denn wir möchten unseren Nachwuchs möglichst langfristig an uns binden. Unsere Azubis erhalten daher eine hochqualifizierte Ausbildung und werden von uns sehr gefördert. Darüber hinaus ist es für die Azubis von großem Vorteil, dass sie in unserer Universalbank alle Abteilungen kennenlernen können, auch u.a. das Kreditwesen, die Baufinanzierung oder die Wertpapierberatung. In vielen anderen Banken gibt es diese Teilbereiche nur in der Zentrale.“

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„Am Anfang der Ausbildung war ich unglaublich aufgeregt“, berichtet Ayleen von den ersten Tagen ihrer Banklehre. „Alles war neu und ich erhielt viele grundsätzliche Informationen über die Ausbildung und Abläufe. Doch ich wurde von Beginn an super vom Team aufgenommen. Innerhalb kürzester Zeit fühlte ich mich wertgeschätzt und schon als gleichwertige Kollegin.“

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Ausbildung – eine gegenseitige Verpflichtung

den nächsten Jahren einen hohen Bedarf in der Privat- und Firmenkundenberatung haben werden, und legten darum den Fokus auf diesen Bereich. Wir machten daraufhin die Betroffenen zu Beteiligten und fragten unsere Azubis, wie die Ausbildung optimiert werden könne und welche Marketingmaßnahmen umgesetzt werden sollten. Die Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen waren dermaßen überzeugend, dass wir sie größtenteils vollständig in das Ausbildungskonzept übernehmen konnten. Ein Vorschlag für zukünftiges Marketing wird noch in diesem Jahr umgesetzt werden: Am 30. September lädt die Schleswiger Volksbank zum ersten Mal zur ‚Nacht der Bewerber‘ nach Kappeln ein!“

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Ausbildungsbetreuerin Regina Andersen und Personalentwicklerin Iris Clausen blicken zufrieden und optimistisch in die Zukunft. Als erfahrene Mitarbeiterinnen der Genossenschaftsbank sind sie ganz nah dran an der Ausbildung ihrer Bank- und IT-Systemkaufleute. Was ist das Besondere an der Ausbildung bei der Schleswiger Volksbank? „Wir sind eine genossenschaftlich organisierte Bank, sind tief in der Region verankert und arbeiten in einer familiären Atmosphäre“, sagt die gebürtige Schleswigerin Andersen. „Unsere Azubis werden in unseren Geschäftsstellen sofort willkommen geheißen und schnell integriert. Sie genießen eine intensive Ausbildung, in der sie viel lernen und sich auch schnell einbringen sollen. Eine große Motivation! Zusätzlich fördern wir den Nachwuchs mit unserem internen Ausbildungsprogramm TopStart. Mit professionellen Trainern der GenoAkademie schulen wir den Nachwuchs in den Bereichen Gesprächstraining, Rhetorik und Kommunikation über den gesamten Zeitraum ihrer Ausbildung. Ziel ist es, das theoreti-

sche Wissen aus der Berufsschule mit der Erfahrung aus dem Bankbetrieb zu verbinden. Dafür werden unsere Azubis insgesamt an 45 Seminartagen freigestellt!“

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chleswig-Holstein im Jahr 1900 … die Damen tragen lange, dunkle Röcke, die Herren Zylinder. Erste Eisenbahnen fahren dampfend durchs Land. Die Bevölkerung wächst. Mehr Menschen, mehr Arbeit, größere Mobilität und ... mehr Geld zum Sparen. Vor diesem Hintergrund entstand vor 116 Jahren die Spar- und Darlehenskasse Erfde – Wurzel der heutigen Schleswiger Volksbank. Heute zählt die Genossenschaftsbank zu den größeren Regionalbanken des Landes, mit 14 Geschäftsstellen von Erfde bis Gelting, 6 SB-Stellen, 167 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 18 Auszubildenden, 14.400 Mitgliedern und über 36.000 Kunden. Die Berufsbezeichnung „Bankkaufleute“ hat sich nicht verändert. Vieles andere schon. Vor allem die Ausbildung!

Die Schleswiger Volksbank bietet 2017 folgende Ausbildungen an: Bankkaufmann/-frau IT-Systemkaufmann/-frau Schleswiger Volksbank Volksbank Raiffeisenbank Friedrichstraße 57 24837 Schleswig T. 04621 - 388 - 0 F. 04621 - 3 88 47 info@sl-vb.de www.sl-vb.de Sponsored by


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Oben: Gut gelaunte Azubis vor der Schleswiger Hauptgeschäftsstelle. Mitte links: „Super vom Team aufgenommen“, schwärmt Ayleen. Mitte rechts: Ausbildungsleiterin Regina Andersen. Unten links: Personalentwicklerin Iris Clausen. Unten rechts: Auf Augenhöhe – Azubis und Ausbilder bilden ein Team.

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BO NACH MASS!

Im Gespräch mit Berufsberaterin Sabine Hinz, von der Agentur für Arbeit in Kappeln TEXT Christian Dorbandt | FOTO Agentur für Arbeit Kappeln

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as Zauberwort heißt „Berufsorientierung“ (oder kurz BO). Kein Schüler, keine Schülerin kommt daran vorbei. Und das ist gut so. Denn für einen sinnvollen Start ins Berufsleben brauchen Schüler Informationen über Ausbildung, Arbeitgeber und Karrierechancen! Sabine Hinz ist Berufsberaterin der Agentur für Arbeit in Kappeln und hilft ihnen dabei. ME2BE hat sie gefragt, auf was für Besonderheiten sich Jugendliche in der Region einstellen müssen. ME2BE: Frau Hinz, was sind Ihre Aufgaben als Berufsberaterin? Hinz: Ich unterstütze ratsuchende Jugendliche unter 25 Jahren bei der Berufsorientierung. Im Schulbereich bin ich zuständig für die GMS Kappeln und die Dänische Schule in Süderbrarup. Dort besuche ich die achten, neunten und zehnten Klassen und führe auch Einzelgespräche. Ich helfe grundsätzlich bei der Berufsfindung, gebe Tipps zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen und stelle Angebote der Agentur für Arbeit vor.

Wie begeistern sie 14-jährige Schüler in der 8. Klasse für Berufsorientierung? Gutes Stichwort: „Motivation und Begeisterung!“ Einige Schüler verlassen die Schule bereits nach der neunten Klasse mit dem Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss. Deshalb muss die BO spätestens in der 8. Klasse beginnen. Vielen Schülern fehlt eine vernünftige Vorstellung von ihrer Zukunft, ihrem Potential oder ihren Möglichkeiten. Manchmal nehme ich deshalb ein Maßband mit. Darauf zeige ich ihnen eine Länge von 1 Meter und sage: „Wenn dieser Meter eure Lebenszeit darstellt, dann sind die ersten 20-30 cm Kindergarten und Schulzeit, die letzten 20 cm eure Rentenzeit und alles, was dazwischen ist, ist eure Berufszeit!“ Dann staunen die Schüler und erkennen schnell, worum es geht. Welche Fehler machen Schüler? Viele nehmen das Thema auf die leichte Schulter oder sind schlecht vorbereitet. Beispiel Praktikum: Wenn ich mit einigen Mitarbeitern an meinem Praktikumsplatz nicht klar komme, heißt das nicht, dass der Beruf

nicht zu mir passt! Beispiel Bewerbungsgespräch: Möchte ich einen Ausbildungsplatz haben, informiere ich mich vorher über meinen Arbeitgeber, z.B. im Internet. Wie soll ich ihm sonst im Gespräch zeigen, dass ich großes Interesse an einer Ausbildung in diesem Betrieb habe? Wie ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region? Es gibt genügend Ausbildungsplätze zwischen Flensburg und Schleswig. Auf eines müssen sich Schülerinnen und Schüler auf jeden Fall einstellen, wenn sie in der Region bleiben möchten: Sie müssen zum Teil weite Wege zum Betrieb in Kauf nehmen. Das wissen sie aber auch. Die meisten nutzen von klein auf an öffentliche Verkehrsmittel, um von A nach B zu kommen. Zur Vermeidung von langen Fahrzeiten haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit, sich über Alternativen zum Wunschberuf Gedanken zu machen. Ausbildungen, die näher am Wohnort liegen oder auch mit dem Fahrrad erreichbar sind.

„Vielen Schülern fehlt eine vernünftige Vorstellung von ihrer Zukunft.“ BILDUNGSI

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Agentur für Arbeit Kappeln Sabine Hinz Flensburger Str. 3a 24376 Kappeln T. 04642 - 91 90 13 Sponsored by

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EIN HOCHMODERNER BETRIEB FÜR EINE MODERNE AUSBILDUNG Bewirb dich jetzt um einen Ausbildungsplatz bei der Tischlerei Mau in Kappeln TEXT & FOTOS Tischlerei Mau

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Weitere Azubiportraits der Tischlerei Mau findest du auf www.me2be.de.

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Kevin Peters (19) ist im 3. Lehrjahr zum Tischler: „Da ich aus Kappeln komme, ist mein Arbeitsweg zur Tischlerei sehr kurz. Das ist zwar ein schöner Vorteil, ausschlaggebend für meinen Berufswunsch war es aber nicht. Ich suchte nach einer abwechslungsreichen Tätigkeit, in der auch Kommunikationsgeschick zählt. Ein Freund meiner Mutter gab mir den Tipp, mich als Tischler zu bewerben. Und das war goldrichtig. Die Arbeit bringt mir sehr viel Spaß und ich kann mir gut vorstellen, diesen Beruf noch lange auszuüben. Mein Ziel ist es auch, mich zum Tischlermeister weiterzubilden. Angehende Azubis sollten stets motiviert an die Arbeit gehen und viel Einsatz zeigen. Dann kommen sie berufl ich auch gut voran.“

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Johannes Ramge (23) ist im 3. Lehrjahr zum Tischler: „Eine gute Ausbildung ist mir sehr wichtig. Deswegen habe ich mir einen Betrieb ausgesucht, der diese Erwartung in allen Bereichen erfüllt. An der Tischlerei Mau gefällt mir besonders, dass es zu den üblichen Aufgaben eines Tischlers zusätzliche Sachgebiete gibt, die ich lernen kann. Zudem habe ich sehr nette und kompetente Kollegen, mit denen ich sehr gerne zusammenarbeite. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte ein Praktikum machen,

um seine Erwartungen zu überprüfen und zu schauen, ob der Betreib zu einem passt. Das hat mir bei meiner Wahl sehr geholfen.“

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it handwerklicher Erfahrung, großer Sorgfalt und modernster Fertigungstechnik stellt die Tischlerei Mau in Kappeln Möbel und Einrichtungen in allen gängigen Holzarten her. Ebenso fertigt und liefert sie den kompletten Innenausbau von Booten. Computergestützte Planung und Ausführung mit 5-Achsen-CNC-Fräsen sorgen für ein sehr hohes Maß an Genauigkeit. Wir haben die Azubis der Tischlerei Mau befragt, was an ihrem Ausbildungsbetrieb so Besonderes ist.

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Die Tischlerei Mau sucht Auszubildende zum/zur: Tischler/-in Bewerbungen an: Tischlerei Mau e.K. Inh. Matthias Mau Arnisser Straße 65 a 24376 Kappeln Tel.: 04642 - 92 42 90 info@tischlerei-mau.de www.tischlerei-mau.de

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AUSBILDUNG ZUM FINANZBERATER BEI SCHWÄBISCH HALL Bankkaufmann im Außendienst - Kundenberater in Finanzfragen TEXT & FOTO Schwäbisch Hall

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Die Bausparkasse Schwäbisch Hall wurde in der Top-Arbeitgeber-Studie 2016 wiederholt als bester Arbeitgeber aller deutschen Finanzinstitute ausgezeichnet. Auch nach der Ausbildung bietet Schwäbisch Hall interessante berufliche Perspektiven. Die Bankkaufleute im Außendienst arbeiten als selbstständige Handelsvertreter, damit gehen attraktive Vergütungsmöglichkeiten

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Die Ausbildung findet in Blöcken in der Hauptverwaltung der Bausparkasse in Schwäbisch Hall und in der heimatnahen Bank vor Ort statt. Während der Zeit in Schwäbisch Hall wohnen die Auszubildenden in Appartements der Bausparkasse und besuchen hier auch die Berufsschule. Nach

Was bietet Schwäbisch Hall als Arbeitgeber?

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Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Bewerber bringen Abitur, Fachhochschulreife oder mittlere Reife mit erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung mit, idealerweise im kaufmännischen Bereich. Von Vorteil außerdem: eine gewisse Selbstsicherheit und überzeugendes Auftreten. „Unsere Kunden entscheiden sich bei wichtigen finanziellen Entscheidungen wie einer Baufinanzierung für Schwäbisch Hall. Deshalb ist es notwendig, dass auch unsere jungen Berater kompetent und vertrauenswürdig auftreten können“, erklärt Johannes Skibowski, Leiter Personalentwicklung Vertrieb bei der Bausparkasse.

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Rund 4000 Außendienstmitarbeiter arbeiten erfolgreich für Schwäbisch Hall als Berater in den genossenschaftlichen Banken vor Ort. Sie beraten Kunden zu allen Fragen rund um Bausparen, Baufinanzierung und Vorsorgethemen. Für den Ausbildungsstart im September 2017 sucht Schwäbisch Hall rund 50 Auszubildende als Bankkaufleute im Außendienst. Die Ansprüche der Kunden an eine passgenaue Finanzberatung sind hoch. Deshalb legt Schwäbisch Hall viel Wert auf eine fundierte, zweigliedrige Ausbildung gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

einher. Besonders wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit mit den Volks- und Raiffeisenbanken und mit den R+V Versicherungen und der Fondsgesellschaft Union Investment. Regelmäßige Weiterbildungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sorgen dafür, dass weitere Karriereschritte möglich sind.

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Was kann ich bei Schwäbisch Hall lernen?

zwei Jahren Ausbildungszeit folgt die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer zu Bankkaufleuten in Schwäbisch Hall.

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er gern auf Menschen zugeht, ein Interesse an Finanzthemen hat und nach Karrieremöglichkeiten vor Ort sucht, kann sich bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall für eine Bankausbildung im Außendienst bewerben.

Bewerbungen für eine Ausbildung zum/zur Bankkaufmann/-frau an den Standorten Niebüll und Bredstedt sowie Schleswig, Kropp und Kappeln an: Matthias Zwack matthias.zwack@schwaebisch-hall.de 01522/2685982 Weitere Informationen unter: www.schwaebisch-hall.de/karriere

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VOM STIFT ZUM CHEF Dirk Schadewalt vom Elektrohaus Mehlby im Interview TEXT & FOTO Elektrohaus Mehlby

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Was können Sie Schülern bieten, die sich für eine Ausbildung in Ihrem Betrieb interessieren? Wir bieten viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten wie die Installation von Neubauten, Daten-/Netzwerktechnik, Planung und Installation von KNX-Systemen oder den Einsatz im Kundendienstbereich. Wen das anspricht, der sollte sich unbedingt bewerben.

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Was gefällt Ihnen am Beruf des Elektronikers besonders gut? Die Vielfältigkeit der Aufgaben und der Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen machen den Beruf sehr abwechslungsreich.

Und wie verbringt der Chef seine Freizeit? Ich engagiere mich in der Freiwilligen Feuerwehr. Freizeit ist ein wichtiger Ausgleich zum Beruf, daher sollte jeder etwas machen, was ihm Freude bringt.

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Wie ging es beruflich für Sie weiter? Mit 25 habe ich die Meisterprüfung bestanden und mit 26 Jahren meinen damaligen Chef abgelöst und den Betrieb übernommen. Diesen führe ich bis heute.

Wie geht es für Sie weiter? Ich möchte meine Firma mit meinen Mitarbeitern erfolgreich weiterführen.

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Wie alt waren Sie, als Sie die Lehre zum Elektroniker begonnen haben? Ich war 15 Jahre alt.

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Herr Schadewalt, sind Sie aus Kappeln? Ja. Ich habe schon immer in Kappeln gelebt. Ich bin quasi ein „Urgestein“.

Übertragen Sie auch Verantwortung auf Ihre Mitarbeiter? Ja, wenn diese bereit dazu sind. Nur gemeinsam mit seinen Mitarbeitern kann eine Firma bestehen.

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eit seiner Gründung gilt das Elektrohaus Mehlby als zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner im Bereich Elektrotechnik in und um Kappeln. Auch in Sachen Ausbildung hat der Elektrobetrieb einiges zu bieten. Wir sprachen mit dem Inhaber Dirk Schadewalt.

Das Elektrohaus Mehlby sucht Auszubildende zum/zur: Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik Bewerbungen an: Elektrohaus Mehlby Flensburger Straße 44 24376 Kappeln www.elektrohaus-mehlby.de

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#DEINEAUSBILDUNGIMHANDWERK #DEINSTUDIUMIMHANDWERK #ILOVEDASHANDWERK HANDWERKSAUSBILDUNG IN NORDFRIESL AND BERUFE, BETRIEBE, ADRESSEN

WORLDSKILLS MAURER MARCO BEI DER WM

BAW HILFESTELLUNG FÜR DIE AUSBILDUNG

Berufsschule Lernen, was Sache ist Ma ga zin für Ausbildung im nordfriesischen Handwerk Aus gabe 03 Frühjahr 2016

DAS NEUE HANDS UP NORDFRIESLAND GIBT ES BALD WIEDER AN DEINER SCHULE.


© Chraecker, Pixabay

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Menschlich hervorragend! Über die Ausbildung „Gesundheits- und Krankenpfleger/-in“ am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar

Claudia Schulz: "... einfach glücklich!"

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Links oben: Ideale Lernbedingungen im Übungsraum, rechts: Robert, links unten: Lauritz, Mitte: Christin und Merle beim Verbandwechsel.

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ber 120 Schülerinnen und Schüler werden jährlich am Bildungszentrum Kiel in den Berufen Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ausgebildet. Der Bedarf an gut ausgebildetem Pflegepersonal ist riesig und die Zukunftsperspektiven sind gut. Vor dem Berufsleben auf Station steht eine anspruchsvolle, dreijährige Ausbildung. ME2BE hat Absolventen der Examensklasse nach ihren Eindrücken befragt. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Ausbildung so viel Spaß macht!“, schwärmt Robert. „Es gibt viele kleine, schöne Momente“, berichtet Claudia. „Es fühlt sich an, wie eine kleine Familie!“, sagt Bianca. „Wir lernen unglaublich viel ... fachlich und für‘s Leben!“, meint Lauritz.

Viel Empathie und Engagement Robert Bornholt (23), Lauritz Schewior (23), Bianca Jäger (39) und Claudia Schulz (23) ... vier Absolventen der Examensklasse

„Gesundheits- und Krankenpflege“ am Bildungszentrum Kiel. Zusammen mit 23 anderen Schülerinnen und Schülern befinden sie sich im dritten und letzten Jahr ihrer dualen Ausbildung. Im Frühjahr werden sie ihre staatliche Prüfung ablegen. Sind sie gut vorbereitet für den verantwortungsvollen Dienst auf Station? Kursleiter Bernhard Schneider bejaht die Frage und findet lobende Worte für die Klasse: „Der aktuelle Jahrgang ist ein sehr leistungsstarker Kurs. Mit dem Ausbildungsniveau bin ich sehr zufrieden. Die Teilnehmer gehen fürsorglich miteinander um und passen gut aufeinander auf. Auch der Umgangston gegenüber uns Lehrern ist angenehm. Es wird geklopft, wenn die Unterrichtsstunde beendet wird. Das gibt es sonst nur an Universitäten. Da ist viel Empathie und Engagement vorhanden.“ Zentrales Ziel der Ausbildung ist die wissenschaftlich basierte Heranführung der Schüler an die „Profession der Pflege“. Es geht darum, den Menschen professionell in seiner aktuellen Situation und Befindlichkeit wahrzunehmen und im Rahmen der

vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu unterstützen. Aus diesem Anliegen lassen sich zwei wesentliche Anforderungen an die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen ableiten: Ein breites, fundiertes Fachwissen sowie eine charakterliche und empathische Eignung. Auf beide Bereiche wird in der Ausbildung großen Wert gelegt. Das Städtische Krankenhaus Kiel und sein direkt angeschlossenes Bildungszentrum bieten dafür die bestmöglichen Voraussetzungen.

Gesundheit und Pflege – lernen und üben „Ich finde unsere Ausbildung aufregend und abwechslungsreich“, erzählt Bianca, die erst mit Mitte 30 ihr berufliches Glück in der Gesundheits- und Krankenpflege fand. „Ich hatte nach dem Hauptschulabschluss eine Ausbildung in der Systemgastronomie gemacht und habe dort viele Jahre gearbeitet. Nach einer längeren krankheitsbedingten Auszeit habe ich dann die Entscheidung getroffen, einen anderen Beruf zu lernen. An einen Pflegeberuf hatte ich nie gedacht. 45


Links: Bianca schwärmt von der Ausbildung: „Wie eine kleine Familie!“ Oben: Verbandwechsel und Lagerung – Kursleiter Bernhard Schneider macht‘s vor. Unten: Üben, üben, üben ... Merle und Pascal simulieren die Reanimation an einer Übungspuppe.

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Apropos Kommunikation. Im Gespräch mit den Schülerinnen, Schülern und Dozenten wird deutlich: Überall herrscht ein angenehmes Miteinander. Neben allen fachlichen Herausforderungen, ragt das Menschliche hervor! Wen es in die Gesundheits- und Krankenpflege zieht, der sollte „eine Neugierde am Menschen verspüren sowie eine Geneigtheit, auf Menschen zuzugehen“, rät die Leiterin des Bildungszentrums, Britta Schmidt. Nur wer diese Neugier in sich trägt und sich an der verantwortungsvollen Arbeit mit Menschen erfreut ... dem wird es so gehen können, wie Claudia. Unsere Frage: „Was gefällt dir an der Ausbildung besonders gut?“ Ihre Antwort: „Ich geh nach Hause und bin einfach glücklich!“

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Die Ausbildung hat es in sich! Auf dem Programm stehen 2.100 Stunden Theoretische Schulung sowie 2.500 Stunden Praktische Schulung auf den Stationen des Städtischen Krankenhauses. Üben, üben, üben heißt die Devise. Zu diesem Zweck verfügt das Bildungszentrum über eine sehr gute Ausstattung mit vielen Seminar- und Übungsräumen, ausgerüstet mit aktueller Medientechnik und modernem Unterrichtsinventar. „Wir lernen viel“, betont Lauritz, „Anatomie, Pflege, Krankheitsbilder, Psychologie, Organe, Arzneimittel – die Liste

ist lang“. „Und wir können in Absprache mit den Dozenten auch außerhalb des Unterrichts in den Räumen weiterüben“, erklärt Robert und bezieht sich auf die vielfältigen Pflegeanforderungen, wie Verbandswechsel, Lagerung oder Kommunikation mit Patienten.

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Dann habe ich ein Praktikum hier im Städtischen gemacht und da hat es bei mir ‚Klick‘ gemacht. Das war genau die Arbeit, die mich gepackt hat, zu der ich mich berufen fühle.“ Aber wie sieht’s mit der Theorie aus? Bianca beschreibt die Schulblöcke als lernintensiv und anspruchsvoll: „Zuhause bereite ich den Stoff vor und nach. Das kann auch mal 2-3 Stunden dauern. Das macht jeder anders. Ich möchte mit gut sortierten Ordnern lernen und eine lose Zettelwirtschaft vermeiden.“

Nächster Ausbildungsbeginn: 1. April 2017 Voraussetzungen: Mittlerer Schulabschluss oder Erster Allgemeinbildender Schulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder eine Ausbildung in der Krankenpflegehilfe. Ein Pflegepraktikum im Altenheim oder Krankenhaus (ggf. sozialpädagogische Einrichtung für Gesundheitsund Kinderkrankenpflege) wird erwünscht. Bildungszentrum Städtisches Krankenhaus Kiel GmbH Hasseldieksdammer Weg 30, 24116 Kiel Tel. 0431 1697-3701 bildungszentrum@krankenhaus-kiel.de www.krankenhaus-kiel.de Sponsored by


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GEMEINSAM DIE ERFOLGSGESCHICHTE WEITERFÜHREN Krones – ein internationaler Konzern mit bayerischen Wurzeln TEXT & FOTOS Krones

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Flensburg ist für Krones die Stadt der Superlative: Hier befindet sich nicht nur der nördlichste Produktionsstandort, hier werden auch die größten Maschinen produziert, die Krones im Angebot hat: Über 500 Mitarbeiter aus den Sparten Reinigungs-, Pasteur- und Produktbehandlungstechnik entwickeln und fertigen die mitunter haushohen Flaschenreinigungsanlagen, Pasteure, Kastenwascher und Dampftunnel. Außerdem befindet sich hier das PETRecycling-Technikum, in dem RecyclingTechnologien entwickelt und getestet werden, sowie die PET-Recyclinganlagen gebaut werden. Neben einer erstklassigen Ausbildung bietet Krones viele spannende Möglichkeiten für die weitere Entwicklung. Kein Wunder, dass sich jedes Jahr über 100 Jugendliche für Krones entscheiden.

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Flensburg – das Größte was Krones zu bieten hat

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Doch was macht Krones? Krones plant, entwickelt und fertigt Maschinen und komplette Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik. Informationstechnologie, Fabrikplanung sowie zahlreiche Produkte der Krones Tochtergesellschaften, wie beispielsweise Intralogistik und Ventilproduktion, ergänzen das Krones Produktportfolio. Wie Krones

das schafft? Weltweit sind über 13.500 Mitarbeiter in fünf deutschen Werken und an rund 80 Standorten am Erfolg des Unternehmens beteiligt.

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ur wenige kennen den Maschinenbauer mit Hauptsitz in Neutraubling, denn das Unternehmen taucht nicht als Markenname in Supermarktregalen auf. Zumindest nicht direkt, denn täglich werden Millionen von Flaschen, Dosen und Formbehältern mit Krones Anlagen „verarbeitet“, vor allem in Brauereien, der Softdrink-Branche sowie bei Wein-, Sekt- und Spirituosenherstellern, aber auch in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der chemischen, pharmazeutischen und kosmetischen Industrie. Egal ob in Deutschland oder auf fast 5.000m Höhe in Tibet – nur auf dem Südpol ist Krones nicht vertreten. Aber da gibt es auch noch keinen Abfüller.

Nach der Schule in den Beruf – aber richtig! Du suchst eine Ausbildungsstelle mit Perspektive und mit attraktiver Entlohnung, kostenloser Arbeitskleidung, Fahrgeldzuschuss und einer günstigen Betriebskrankenkasse? Oder du möchtest in den Ferien den Arbeitsalltag eines Weltmarktführers kennenlernen? Sieh dich mal auf der Website um, es gibt viel zu entdecken: www.krones.com/de/karriere/schueler.php

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ICH KOCHE, PU TZE, PLANE UN D KALKULIERE. VO N WEGEN, JUN GS KÖNNEN KEIN MULTITASKING .

Rene, 24 J

ahre, Haus wirtsc

hafter

Finde einen Beruf, der wirklich zu dir passt. Mehr unter www.dasbringtmichweiter.de Oder bei deiner Berufsberatung.


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WENN ES WIEDER NACHT WIRD … Die VR Bank Niebüll lädt zur sechsten „Nacht der Bewerber“ ein. TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, VR Bank Niebüll

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nter dem Titel „Schläfst du noch, oder suchst du schon?“ öffnet die VR Bank Niebüll am 16. September ihre Tore zur sechsten „Nacht der Bewerber“. Mit zuletzt 1.200 Besuchern ist und bleibt sie die größte regionale Ausbildungsmesse in Nordfriesland und erfreut sich großer Beliebtheit bei Schülerinnen

und Schülern, Eltern, Lehrern, Firmen und Betrieben. Auch dieses Mal werden wieder rund 70 Aussteller erwartet, die mehr als 120 Ausbildungsberufe präsentieren. Ebenfalls wieder dabei: Die 16-jährige Jana Bahr aus Langenhorn. Diesmal nicht als Schülerin, sondern als Auszubildende!

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„Der besondere Charme unserer Ausbildungsmesse entsteht durch die entspannte, beinahe private Atmosphäre!“

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„Total gut!“, meint Jana. „Vor dem Ausbildungsbeginn habe ich noch etwas Urlaub gemacht, mir etwas Wissen über das Bankwesen angelesen und schicke Klamotten gekauft. Ja, und dann ging’s los, sowohl für mich als auch für die zehn anderen Auszubildenden. Mit 16 Jahren bin ich zwar

„Der besondere Charme unserer Ausbildungsmesse entsteht durch die entspannte, beinahe private Atmosphäre!“, sagt Jasmin van Gysel, zuständig für Presse und Events bei der VR Bank Niebüll. Auch in diesem Jahr dürfen sich die Besucher auf interessante Angebote freuen. Im Handwerkerzelt warten regionale Betriebe aus verschiedenen Gewerken auf den begehrten Nachwuchs. Dort darf gern echtes Werkzeug in die Hand genommen werden, denn früh übt sich, wer in das „praktische“ Handwerk strebt! Auch weniger bekannte Berufe werden vorgestellt: Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein wirbt beispielsweise für die Ausbildung zum/zur Wasserbauer/-in! Und zu einem besonderen Highlight wird das Job-Speed-Dating, bei dem im Fünf-Minuten-Takt Gespräche mit Vertretern von 20 Firmen geführt werden können. Das attraktive Rahmenprogramm bietet u.a Live-Mu-

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Und wie verlief der Ausbildungsstart?

Wasserbauer, „Platzhalter“ und JobSpeed-Dating

sik der Newcomerband „Platzhalter“ und wird präsentiert von Moderator York Lange von Radio Bob. Verantwortlich für Bewerbung und Ausbildung bei der VR Bank Niebüll ist Sylvie Blanck: „Ich freue mich wieder auf tolle Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, die sich für unsere Ausbildungsberufe interessieren und unsere Zukunft bedeuten. Und vielleicht entdecken wir wieder neue Kandidaten, die in unser Team passen. So, wie Jana. Bei ihr hat es wunderbar geklappt!“

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So schnell kann es passieren … in der „Nacht der Bewerber“ in Niebüll. Denn auf der regionalen Ausbildungsmesse der VR Bank sind schon viele berufliche Verbindungen entstanden. „Rund ein Drittel aller Aussteller“, berichtet Marketingmitarbeiterin Jasmin van Gysel, „haben bereits Praktikums- und Ausbildungsverträge in unserer Messenacht verabredet. Tendenz steigend! Das ergab eine Auswertung der Feedback-Fragebögen, an denen sich online die meisten Aussteller im letzten Jahr beteiligt haben.“ Genauso erging es Jana. „Ursprünglich wollte ich nach dem Mittleren Schulabschluss am Beruflichen Gymnasium Niebüll mein Abitur machen“, erinnert sie sich. „Doch dann kam alles anders! Am Stand der VR Bank Niebüll erfuhr ich, wie vielseitig die Ausbildung bei der VR Bank sei und worauf es in dem Beruf der Bankkauffrau ankomme: zum Beispiel auf ein offenes, freundliches Wesen und die Lust, mit Menschen zu arbeiten. Am Ende des viertelstündigen Gesprächs wurde mir geraten, mich noch schnell auf einen Ausbildungsplatz für 2016 zu bewerben. Gesagt, getan, geklappt!“

das Küken, aber das macht nichts. Alle sind total nett zu mir und bald werde ich ja auch 17. In der Einführungswoche haben wir uns den Kolleginnen und Kollegen vorgestellt, sowohl in Niebüll als auch in den zwölf anderen Geschäftsstellen. Ich selbst werde zunächst in der Hauptgeschäftsstelle eingesetzt. Und hier stand ich schon nach wenigen Tagen in der großen Schalterhalle, um unsere Kunden zu begrüßen, Überweisungen auszufüllen oder Papier im Kontoauszugsdrucker nachzufüllen. Man wird ein bisschen ins kalte Wasser geworfen, doch so lernt man alles sehr schnell! Und falls ich einem Kunden nicht weiterhelfen kann, sitzen erfahrene Bankkaufleute direkt hinter dem Empfangstresen, die ich jederzeit ansprechen kann.“

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„Das ist echt unglaublich!“, meint Jana. „Vor einem Jahr war ich noch als Schülerin hier und habe mit meiner Mutter die ‚Nacht der Bewerber‘ besucht. Jetzt bin ich Auszubildende bei der VR Bank Niebüll und habe meine ersten sechs Ausbildungswochen hinter mir!“

Die VR Bank Niebüll eG bietet folgende Ausbildungen an: Bankkauffrau/-mann Informatikkauffrau/-mann Duales Studium Banking and Finance (Bachelor of Arts) VR Bank eG Niebüll Personalmanagement Frau Sylvie Blanck Hauptstraße 30 25899 Niebüll Tel:. +49 (0)4661 – 939 8510 E-Mail: sylvie.blanck@vrbankniebuell.de www.vrbankniebuell.de

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Jasmin van Gysel bei der Messeplanung: „Anders als in großen Hallen, finden sich in der Nacht der Bewerber, auf unseren Fluren und in den Büros, überall ruhige Ecken für gute Gespräche.“

Mirko Sothmann, 3. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Niebüll eG „Die ‚Nacht der Bewerber‘ in der VR Bank Niebüll ist ein echtes Highlight! Ich war schon im letzten Jahr mächtig beeindruckt. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Veranstaltung so groß ist und so viele Besucher teilnehmen. Großartig!“

Simon Sievertsen, 2. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Niebüll eG „Mein Tipp an alle Schülerinnen und Schüler: „Kommt zur ‚Nacht der Bewerber‘ und schaut euch in Ruhe um. Informiert euch gezielt über Ausbildungsberufe, die euch interessieren und präsentiert euch dabei authentisch. Ihr müsst keinen Anzug tragen. Aber ein ordentliches Hemd anzuziehen, schadet nie!“ 51


„ICH FÜHLE MICH JETZT VIEL SICHERER!“ Erfolgreiche Förderung: „Assistierte Ausbildung“ in der Stadtschlachterei Claußen in Husum TEXT | FOTO Christian Dorbandt

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„Für uns ist es eine Win-win-Situation“, sagt Annika Claußen-Eggers, Geschäftsfüh-

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„Ein typischer Fall, für den das Förderprogramm der Assistierten Ausbildung entwi-

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Was bietet die AsA? Durch die Bewilligung einer Assistierten Ausbildung durch die Agentur für Arbeit erhält der/die Auszubildende alle Hilfen und Unterstützungen, um die Anforderungen der Ausbildung bewältigen und erfolgreich abschließen zu können. Zum Beispiel: Hilfestellung bei der Überwindung von Krisen und Konflikten in Familie, Betrieb oder Schule sowie Nachhilfeunterricht, Sprachförderung und Alltagshilfen. Auch die Ausbildungsbetriebe erhalten Unterstützung bei Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung. Die Leistungen müssen nicht bis Ende der Ausbildung in Anspruch genommen werden. Alle Kosten übernimmt die Agentur für Arbeit.

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Marleen Gerkens (19) erging es 2012 so, wie vielen anderen Jugendlichen mit einem schwachen Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss. Auf viele Bewerbungen erfolgten ebenso viele Absagen. „Ich habe mich echt bemüht, aber nur Ablehnungen erhalten“, erinnert sich die 19-Jährige. „Irgendwann hatte ich überhaupt keine Motivation mehr!“ Dabei hatte sie nach einem Einzelhandelspraktikum den festen Wunsch, eine Ausbildung in diesem Bereich zu absolvieren. Hilfe bot die Agentur für Arbeit in Flensburg. Mit dem AsA-Programm und der Bereitschaft der Stadtschlachterei Claußen konnte Marleen 2015 ihren Ausbildungsvertrag unterschreiben.

Intensive Unterstützung während der gesamten Ausbildung

rerin der Stadtschlachterei Claußen in Husum. Wir haben generell Nachwuchssorgen in unserem Handwerk und Bedarf an Auszubildenden und Fachkräften. Bei Marleen sehen wir Potenzial. Sie macht ihre Sache gut, ist freundlich und wir hoffen, dass wir sie nach der Ausbildung übernehmen können.“ Das wünscht sich auch Marleen und ist durch die Assistierte Ausbildung voll motiviert. „Ich habe Spaß an der Arbeit mit Kunden und Lebensmitteln“, meint die angehende Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk. „Und ich fühle mich jetzt viel sicherer!“

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ckelt wurde“, erklärt Martin Rump, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Flensburg. „Viele Jugendlichen haben ein Potenzial, doch es fehlt die Startchance. Und mit einer abgeschlossenen Ausbildung sinkt das Risiko deutlich, später arbeitslos zu werden! Das lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Im Laufe ihres Lebens verdienen Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung rund 250.000 Euro mehr.“

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eit Herbst 2015 gibt es ein neues Förderinstrument der Bundesagentur für Arbeit: „Assistierte Ausbildung“, kurz AsA. Zielgruppe: Jugendliche unter 25 Jahren, ohne oder mit einem schwachen Schulabschluss sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund. Junge Menschen, die es deutlich schwerer haben, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt zu behaupten. Das Programm ist erfolgreich angelaufen. ME2BE blickt hinter die Kulissen der Assistierten Ausbildung … in der Stadtschlachterei Claußen in Husum.

Weitere Informationen: Agentur für Arbeit Flensburg Arbeitgeberservice Herr Michael Lehmann Waldstraße 2, 24939 Flensburg T. 0461 – 81 92 05 Sponsored by


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DA STECKT VIEL KULTUR DRIN! Milchwirtschaftliche Laboranten und Laborantinnen machen mehr als Käse TEXT Katharina Grzeca| FOTO Sebastian Weimar

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Milliarden Menschen nehmen täglich Lebensmittel zu sich, die Produkte des Marktführers enthalten – auf der ganzen Welt. Damit das gelingt, setzt das Unternehmen

Weitere Informationen über die dreijährige Ausbildung zum/zur Milchwirtschaftlichen Laboranten/-in sowie zu den anderen Ausbildungen, die DuPont Danisco ausbildet, bekommst du unter www.du-fuer-danisco.de.

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Gezüchtet werden die kleinen Kraftpakete bei DuPont Danisco in Niebüll. Der internationale Konzern hat sich in seinem Werk an der Nordseeküste auf die Herstellung von Starter- und Schutzkulturen, Hefen, Schimmelpilzkulturen und Nährmedien zur Kulturen-Züchtung spezialisiert.

auf gut ausgebildete Fachkräfte, wie zum Beispiel Milchwirtschaftlichen Laboranten. In den Laboren von DuPont Danisco überprüfen sie die Kulturen nicht nur ständig auf ihre Qualität, sondern erforschen und entwickeln sie auch ständig weiter. Um die einwandfreie Qualität der lebenden Mikroorganismen sicher zu stellen, überprüfen sie die Inhaltsstoffe und Eigenschaften der Erzeugnisse in allen Produktionsstadien. Dafür bedienen sie u.a. Laborgeräte und untersuchen die Proben mit modernsten Verfahren der chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Laborarbeit der Lebensmittelindustrie. Die Ergebnisse werden am Rechner dokumentiert und ausgewertet. Wer sich für die naturwissenschaftlichen Fächer begeistert und genau und sorgfältig arbeiten kann, für den ist der Beruf des Milchwirtschaftlichen Laboranten genau richtig.

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enn von Bakterien gesprochen wird, denken die meisten an Krankheiten oder verdorbene Nahrung. Bakterien können krank machen, das stimmt. Es gibt aber auch Bakterien, die sehr nützlich sind. Sie schützen uns sogar vor Krankheiten oder unterstützen den Darm bei der Verdauung von Nahrungsmitteln. Zum Einsatz kommen diese „guten“ Bakterien zum Beispiel bei der Herstellung von Lebensmitteln und sie sorgen dort dafür, dass aus Milch leckerer Joghurt, Käse oder Kefir wird. Auch bei der Erzeugung von Brot oder Fleisch und anderen Lebensmitteln sind die lebendigen Mikroorganismen unverzichtbar.

DuPont Danisco bietet folgende Ausbildungen an: Milchtechnologe/-in Milchwirtschaftliche/-er Laborant/-in Kaufleute für Groß- und Außenhandel / Büromanagement Fachkraft für Lagerlogistik Elektroniker/-in für Betriebstechnik DuPont Danisco Deutschland GmbH Busch-Johannsen-Straße 1 25899 Niebüll T. 04661 / 60 2-0 E. jobs.germany@danisco.com www.danisco.com www.du-fuer-danisco.de Sponsored by

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IN DER FREIZEIT

mIlCHTECHNOlOGIN

+ REITERIN

Als Milchtechnologin muss ich konzentriert und sorgfältig arbeiten … wie beim Reiten!

YAmIlE NADINE GUmmElT, 18 Ist im 2. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin bei der Osterhusumer Meierei Witzwort e. G. und nebenbei passionierte Reiterin.

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C O M PA N I E S

A Z UBI PO RT RA I T S

„Immer respekt haben!“ Warum Yamile von Kühen lebt und Pferde liebt

Abwechslungsreich und voller Möglichkeiten ... noch eine Parallele zur dreijährigen Ausbildung von Milchtechnologen! TexT Christian Dorbandt BILDUNGSI

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und Privatfoto

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„Mit Pferden ist es wie mit Menschen … jeder hat mal einen schlechten Tag!“, meint Yamile. „Ich bin bestimmt schon 30-mal vom Pferd geflogen! Gott sei Dank ist nie was Schlimmes passiert, außer blauen Flecken und Hautabschürfungen. Vor allem meine Kitty kann ganz schön zickig sein! Aber das gehört dazu.“ Und sie zieht noch weitere spannende Parallelen zwischen Ausbildung und Freizeitsport: „Die Ausbildung zur Milchtechnologin dauert drei Jahre. Und das Reiten erlernt man ja auch nicht an einem Tag! Nur durch ständiges Üben und Trainieren lernst du alle wichtigen Tricks und Techniken. Du musst immer Respekt haben! Sowohl vor dem Tier als auch vor den Konsequenzen deines Handelns. Das gilt irgendwie auch für die Ausbildung. Ich habe nicht nur Respekt vor meinen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch vor unseren Anlagen und Abläufen. Als Milchtechnologin muss ich konzentriert und sorgfältig arbeiten und sowohl die

Die Osterhusumer Meierei beschäftigt in Witzwort rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verarbeitet jährlich ca. 180 Millionen Kilogramm Milch für Industrie und Handel. Hauptprodukte sind Vollmilch, Fettarme Milch und Buttermilch sowie Sahne und das beliebte Joghurtprodukt: „Traum von Eiderstedt“. „Wir arbeiten in vier Schichten“, erklärt Yamile. „Das bedeutet, dass wir abwechselnde Arbeitszeiten haben, entweder Früh- Mittel, Spät- oder auch mal Nachtschicht. Schichtarbeit bedeutet auch, dass man sich seine Freizeit etwas flexibler gestalten kann. Es bleibt jedenfalls genügend Zeit, für meine Pferde! Am liebsten reite ich durch den Wald. Auch am Strand bin ich schon geritten. Das ist einfach abwechslungsreicher als in der Halle im Kreis zu reiten. Draußen kann ich mich mit meinem Pferd freier bewegen und habe mehr Möglichkeiten.“

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Viele Parallelen zwischen Job und Freizeit

richtigen Mischverhältnisse in der Milchund Joghurtherstellung als auch die umfassenden Hygienevorschriften beachten.“

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Zur Begrüßung in der Meierei serviert uns Yamile ein Glas „Koldskål“ (Kaltschale). Ein sahniges Buttermilchprodukt, speziell für den dänischen Markt. Wow. Echt lecker! „Für die Ausbildung zur Milchtechnologin bin ich nach der Schule von Leck nach Witzwort gezogen“, berichtet sie. „Ich bin mit Milch und Kühen aufgewachsen und habe mich auf dem Land schon immer total wohl gefühlt. Ich könnte gar nicht in der Stadt leben. Deshalb dachte ich, dass der Beruf der Milchtechnologin gut zu mir passen würde. Außerdem waren Chemie und Bio auf der Gemeinschaftsschule Leck meine Lieblingsfächer. Das passt gut zusammen. Nach dem Mittleren Schulabschluss und einem Praktikum in der Osterhusumer Meierei stand mein Entschluss fest, hier die dreijährige Ausbildung zur Milchtechnologin zu

absolvieren. Jetzt habe ich gerade meine Zwischenprüfung erfolgreich bestanden und schon mehr als die Hälfte der Lehrzeit geschafft. Mir macht’s echt Spaß, auch wenn die Arbeit anstrengend sein kann. Wenn es zum Beispiel im Sommer draußen heiß ist, kann die Hitze richtig ermüdend sein. Doch die Ausbildung ist sehr interessant und abwechslungsreich.“ Und wie sieht’s mit Freizeit aus? „Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinen beiden Pferden ‚Kitty‘ und ‚Strolch‘, meint die junge Auszubildende. „Kitty ist ein deutsches Reitpony und Strolch ein Hafflinger. Ich reite, seitdem ich fünf Jahre alt bin. Einer der schönsten Tage meines Lebens war mein sechster Geburtstag. Ich hatte mir ein eigenes Pferd gewünscht ... an diesem Tag wurde mein Traum war!

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amile ist glücklich. Ihr Tag beginnt mit der Milch glücklicher Kühe und endet auf dem Rücken glücklicher Pferde. Sie absolviert eine Ausbildung zur Milchtechnologin in der Osterhusumer Meierei Witzwort e. G.. Und jede Milchwirtschaft beginnt nun mal mit einer Kuh, die irgendwo in einem landwirtschaftlichen Betrieb gemolken wird. Deren Rohmilch wird anschließend zur Meierei gebracht. Dort wird sie von Milchtechnologen, wie Yamile, entgegengenommen, untersucht und weiterverarbeitet. Und wenn die 18-jährige Auszubildende Feierabend hat, fährt sie zu ihren Pferden und übt ihre liebste Freizeitbeschäftigung aus ... das Reiten!

Die Osterhusumer Meierei Witzwort e. G. bietet folgende Ausbildungen an: Milchtechnologe/-in Milchwirtschaftliche/-r Laborant/-in Osterhusumer Meierei Witzwort e. G. Süden 11 25889 Witzwort Tel.: (04864) 100 430 Fax: (04864) 100 43 19 E-Mail: info@ohmw.de Sponsored by

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L auritz Sche wior, 23 kommt aus Kiel und ist im 3. Ausbildungsjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauses Kiel. Lauritz hat sein Abitur am Gymnasium Wellingdorf gemacht. „Nach der Schule bin ich orientierungslos gewesen. Ich wusste nur: Ich möchte nichts mit Mathe, Physik oder Finanzen zu tun haben. Es gab ein vages Interesse an sozialen und medizinischen Berufen. Doch nach dem Abi stand erst Work-and-Travel in Australien und Thailand auf dem Programm. Bei einem anschließenden Praktikum in einer Arztpraxis bin ich dann auf den Geschmack gekommen und habe mich auf die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger beworben. Das war die richtige Entscheidung! In der Ausbildung lernt man viel fürs Leben. Für mich als junger Mensch war es anfangs krass, mit kranken und sterbenden Menschen zu tun zu haben. Seitdem habe ich einen anderen Blick gewonnen und bin für alles viel dankbarer. Die Schulblöcke sind anspruchsvoll. Es ist immer wieder eine Herausforderung, auf eine neue Station zu kommen und andere Kollegen, Ärzte und Patienten kennenzulernen. Ein großes Plus am Städtischen ist die familiäre Atmosphäre, sowohl am Bildungszentrum als auch im Krankenhaus selbst. Nach der Ausbildung werde ich vielleicht noch studieren, möchte aber auf jeden Fall im Gesundheitsbereich bleiben.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Bia n c a Jäger, 39 kommt aus Kiel und ist im 3. Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Bildungszentrum des Städtischen Krankenhauseses Kiel. Bianca hat den Ersten Allgemeinbildenden Abschluss. „Dass mir die Arbeit in einem Pflegeberuf liegt und Spaß macht ... hätte ich früher nicht für möglich gehalten! Nach der Schule habe ich erst eine Lehre in der Systemgastronomie gemacht und dort viele Jahre gearbeitet. Dann konnte ich drei Jahre lang krankheitsbedingt nicht arbeiten und habe anschließend bei der WAK eine Umschulungsmaßnahme absolviert. Um nicht zuhause rumzusitzen habe ich ein chirurgisches Klinikpraktikum gemacht. Und da hat es bei mir ‚Klick‘ gemacht. Ich hab gemerkt, wie sehr mich alles interessiert, das Medizinische, die Krankheitsbilder, die Arzneimittel, Therapiemöglichkeiten usw. und natürlich vor allem der Kontakt zu Menschen. Ich wurde auch vom Pflegeteam toll aufgenommen. Und das, obwohl ich völlig unerfahren war! Jetzt im letzten Ausbildungsjahr fühle ich mich sicher. Je weiter die Ausbildung voranschreitet, desto besser kann ich das erlernte Wissen anwenden und mit neuen Inhalten verknüpfen. Ich bin dankbar, meinen Traumberuf gefunden zu haben und würde gern nach der Ausbildung am Städtischen Krankenhaus bleiben. Vielleicht zieht es mich später in die Intensiv- oder Notfallmedizin. Weiterbildungsmaßnahmen gibt es unendlich viele.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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Ole Krecklo w, 21

aus Fahrdorf, 3. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann bei der Schleswiger Volksbank. „Nach dem Abitur kamen für mich zwei Ausbildungsberufe in Frage: Polizist oder Bankkaufmann. Am Ende entschied ich mich aus zwei Gründen für eine Banklehre. Zum einen wollte ich Schichtdienst und Ortswechsel im Polizeidienst vermeiden. Zum anderen konnten mir meine Mutter und mein Opa gute Informationen über eine Bankkarriere liefern. Beide hatten eine Banklehre absolviert. Für mich ist die Offenheit und Freundlichkeit gegenüber den Kunden und Kollegen das A und O im Berufsleben von Bankkaufleuten. Darüber hinaus ist ein gutes Verständnis von Zahlen hilfreich, denn man hat täglich mit Zahlen und Summen zu tun. Ich würde nach meiner Ausbildung gern bei der Schleswiger Volksbank weiterarbeiten und mich auch immer weiterbilden. Man kann hier eine tolle Karriere machen. Zurzeit führe ich Gespräche mit der Bank über meine Zukunft. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Mein Tipp an interessierte Schüler: Ihr solltet Lust auf Menschen haben und euch im Anzug wohlfühlen. Anzughosen finde ich zum Beispiel total gemütlich. Fühlt sich fast an, wie meine Trainingshose beim SIF Schleswig. Da tobe ich mich nach Feierabend im offensiven Mittelfeld aus!“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Ayleen Ba asch, 20 aus Kappeln, 2. Ausbildungsjahr zur Bankkauffrau bei der Schleswiger Volksbank. „Ich habe mein Abi am BBZ Schleswig gemacht und bin über verschiedene Jobmessen zu dem Berufswunsch Bankkauffrau gekommen. Mir war wichtig, mit Menschen zusammenzuarbeiten und gute Weiterbildungsmöglichkeiten zu haben. Beides bietet mir die Banklehre bei der Schleswiger Volksbank. Am Anfang der Ausbildung war ich sehr aufgeregt. Am ersten Tag lernt man erst einmal alle Räume und Kollegen kennen. Alles ist neu und man erhält viele grundsätzliche Informationen über die Ausbildung, Abläufe oder beispielsweise unser Computersystem. Doch von Beginn an wurde ich super vom Team der Volksbank aufgenommen. An der Arbeit als Bankkauffrau finde ich unter anderem reizvoll, für unsere Kunden ständig die optimale Lösung zu finden. Einmal konnte ich einer Kundin mit chinesischen Formularen helfen, die sie für ihre in Asien wohnhaften Schwestern ausfüllen sollte. Dazu habe ich mindestens sechs Telefonate geführt, bis ich wusste, was in diesem Fall zu tun war. Doch am Ende hatte ich das Problem gelöst! In meiner Freizeit mache ich seit 8 Jahren Fitness und Wing Chun. Das ist ein Kontaktsport auf Selbstverteidigungsbasis. Ein spannendes Training in guter Atmosphäre.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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Tobias Tieh m a n n, 17 aus Schleswig, 2. Ausbildungsjahr zum IT-Systemkaufmann bei der Schleswiger Volksbank. „Ich habe letztes Jahr an der Dannewerkschule den Mittleren Schulabschluss gemacht und mich anschließend bei der Schleswiger Volksbank für eine Ausbildung zum Bankkaufmann beworben. In den Bewerbungsunterlagen hatte ich auch IT-Zertifikate eingereicht, z.B. Nachweise über Excel- und Powerpoint-Schulungen. Im Bewerbungsgespräch wurde ich dann gefragt, ob ich mir auch eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann vorstellen könnte. Das kam überraschend, doch ein Praktikum in der EDV-Abteilung hat mich überzeugt und jetzt bin ich froh, dass ich diese Wahl getroffen habe! Unsere Aufgabe ist die IT-Versorgung unserer ‚Kunden‘, nämlich unserer Kollegen und Kolleginnen in der Schleswiger Volksbank. Wir kümmern uns sowohl um die Telefonanlage, als auch um die Netzwerksysteme und Rechner. Alles, was mit Hardware, Software und Verkabelung zu tun hat, landet auf unserem Tisch. Dazu gehören auch die Bankautomaten und die Kontoauszugsdrucker. Mir macht die Ausbildung mega Spaß. Die Arbeit ist vielseitig und ich mache mein Hobby sozusagen zum Beruf. Nach der Ausbildung habe ich viele Möglichkeiten, mich in der IT oder im kaufmännischen Bereich weiterzubilden. Auch ein Studium der Wirtschaftsinformatik kann eine Option sein. Deshalb mache ich gerade meine Fachhochschulreife an der Flensburger HLA. Kleiner Tipp: Für die Ausbildung zum IT-Systemkaufmann ist es hilfreich, sich mit PCs, Festplatten und Verkabelung etwas auszukennen.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Ire m K ar a d eniz, 20

„Ich habe 2012 ein vierwöchiges Schulpraktikum bei der Schleswiger Volksbank gemacht. Das bestand aus einer Seminarwoche und drei Wochen Mitarbeit im Kundenservice in drei verschiedenen Geschäftsstellen. Das war super! Danach war für mich ganz klar: Ich möchte Bankkauffrau werden! Andere Berufswünsche habe ich gar nicht gehabt. An der Ausbildung und der Arbeit in einer Bank mag ich vor allem den Kontakt zu den Kunden. Das passt einfach zu mir. Ich wäre nicht für die reine Sachbearbeitung im Büro geeignet. Wenn möglich, würde ich auch nach der Ausbildung sehr gern hier in der Hauptgeschäftsstelle weiterarbeiten. Mein persönliches Highlight in der Ausbildung war meine erste eigene Kontoeröffnung. Ich habe die Kundin beraten, den Vertrag fertiggemacht und ihr alles erklärt. Zwar musste ich bei meiner Kollegin etwas nachfragen, aber am Ende lief alles perfekt und unsere neue Kundin war total zufrieden. Ich wohne hier in Schleswig und habe es nicht weit zur Geschäftsstelle in der Friedrichstraße. Unsere Arbeitszeiten sind gut geregelt. Da bleibt mir genügend Zeit, um mich nach der Arbeit mit meinen Freunden zu treffen. Und im Sommer fliege ich jedes Jahr für 4 Wochen in die Türkei zu meinen Großeltern.“ Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

aus Schleswig, 3. Ausbildungsjahr zur Bankkauffrau bei der Schleswiger Volksbank. 59


M arvin Wollesen, 22 kommt aus Tolk und ist im 3. Lehrjahr zum Industriekaufmann bei der Schleswiger Stadtwerke GmbH. Sein Abitur hat er im Berufsbildungszentrum Schleswig gemacht. „Auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz war mir der Beruf eher unwichtig. Das Hauptkriterium war es, einen guten und familiär geprägten Betrieb zu finden. Durch Bekannte habe ich den Kontakt zu meinem jetzigen Betrieb erhalten und mich gleich schriftlich für eine Ausbildung beworben. Bei den Schleswiger Stadtwerken mag ich besonders den Bezug zur Region. Die Tätigkeiten, die man hier ausübt, helfen mir, meine Heimat ein Stückchen attraktiver zu gestalten. Dazu fordert die Ausbildung einen oft heraus.“ Foto & Text Schleswiger Stadtwerke GmbH

A n nik a War nke, 21 kommt aus Schuby und ist im 3. Lehrjahr zur Industriekauffrau bei der Schleswiger Stadtwerke GmbH. Ihr Abitur hat sie im Berufsbildungszentrum Schleswig gemacht. „Da nach der Schule ein Studium für mich nicht in Frage kam, habe ich mich im Internet über Betriebe in meiner Umgebung informiert. So bin ich auf die Schleswiger Stadtwerke GmbH gestoßen und schnell war für mich klar, dass ich in diesem Betrieb arbeiten wollte. Das Betriebsklima hat mir von Anfang an gefallen, ebenso die abwechslungsreiche und selbständige Arbeit. Besonders gut finde ich, dass sich mein Ausbildungsbetrieb aktiv für die Region einsetzt und viel Wert darauf legt, gemeinsam etwas zu bewegen. Außerdem kennen sich die Mitarbeiter untereinander gut und es wird jedem geholfen, wenn er Probleme hat.“ Foto & Text Schleswiger Stadtwerke GmbH

Julia n Wolfr at, 19 kommt aus Schleswig, 3. Lehrjahr zum Elektroniker für Betriebstechnik bei den Schleswiger Stadtwerken. „Ich bin durch die Lehrstellenrallye auf diesen Beruf aufmerksam geworden. Dann habe ich eine Anzeige der Stadtwerke in der Zeitung gelesen und mich daraufhin um diesen Ausbildungplatz beworben. In meiner Freizeit habe ich mich bereits intensiv mit Elektrotechnik beschäftigt, so dass es naheliegend war, mein Hobby zum Beruf zu machen. Darüber hinaus hat die Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz, aber auch der Umgang mit Starkstrom mein Interesse geweckt. Besonders gefällt mir auch, dass die Aufgaben in diesem Berufsfeld sehr abwechslungsreich sind. Mal macht man einen Hausanschluss, mal geht es um die Elektrik an Straßenlaternen, die repariert werden muss oder man hilft im Blockheizkraftwerk bei der Instandhaltung der Motoren. Später will ich meinen Meisterbrief machen oder eventuell ein Studium im Bereich Elektrotechnik absolvieren.“ Foto Schleswiger Stadtwerke GmbH | Text Joachim Welding

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Ja n nek Bartsch, 19 aus Olderup, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungsjahr zum Milchtechnologen bei der Osterhusumer Meierei Witzwort e. G.. „Hinter mir liegen sechs Wochen Berufsschule und vor mir liegt mein Urlaub ... im Moment geht’s mir also ganz gut! Nein, ernsthaft ... bisher hat mir die Ausbildung zum Milchtechnologen gut gefallen. In der Berufsschule in Malente hatte ich keine Probleme. Innerhalb des Betriebs wurde ich bereits in der Annahme, in der Joghurtherstellung und in der Produktion eingesetzt. Die Rohmilch wird in der Zeit von 8 bis 16 Uhr angeliefert. In der Annahme erstelle ich die erforderlichen Dokumente. Ich notiere zunächst das Kennzeichen des Tankwagens und die anliefernde Spedition. Um zu ermitteln, wie viel Milch angeliefert wird, wiegen wir auf dem Hof seinen vollen Tankwagen. Abzüglich des Leergewichts wissen wir dann genau, wie viel Kilogramm Milch wir entgegennehmen. In der Milchwirtschaft werden Rohmilchmengen in Kg gemessen, nicht in Liter! Wenn die Milch vollständig entladen wurde, drucke ich dem Fahrer seine Wiegenote aus. Schickt er seinen Wagen noch durch unsere Reinigungsanlage, erhält er entsprechende Reinigungszertifikate. Hygiene wird überall groß geschrieben. In meiner Freizeit fahre ich gern Motorrad. Mein erstes Bike war eine Kymco Pulsar. Meine Honda CB 500 habe ich leider gerade verkauft. Nun spare ich auf eine neue Maschine. Mal sehen, wie viel ich zusammenbekomme. Mein Traum wäre es, auf einer Kawasaki Ninja durch die Kurven Eiderstedts zu heizen!“ Foto Merle Jurzig | Text Christian Dorbandt

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Kelvin B r a m m a n n, 27

kommt aus Flensburg und ist im 2. Lehrjahr zum Tischler bei der Tischlerei Mau in Kappeln. Sein Abitur hat er an der Duborg-Skolen in Flensburg gemacht. „Die modern aufgemachte Internetseite der Tischlerei Mau hat mich gleich angesprochen. Mein zukünftiger Ausbildungsbetrieb sollte das auch sein – modern und mit neuer CNC-Technik ausgestattet. Nach einem einwöchigen Praktikum habe ich mich um einen Ausbildungsplatz beworben und bekam prompt eine Zusage. Das Besondere an der Tischlerei Mau ist, dass wir sehr viele verschiedene Auftragsarbeiten erledigen und individuell auf jeden Kundenwunsch eingehen. So ist jeder Tag anders und es bleibt immer spannend. Nach meiner Gesellenprüfung möchte ich meinen Techniker machen. Ebenso spiele ich mit dem Gedanken, mich irgendwann selbstständig zu machen.“ Foto & Text Tischlerei Mau

Ja n Christopher M üller, 23 kommt aus Bad Segeberg und ist im 3. Lehrjahr zum Tischler bei der Tischlerei Mau in Kappeln. Sein Abitur hat er an der Klaus-Harmas-Schule in Kappeln gemacht. „Wer in Kappeln lebt, der kennt auch die Tischlerei Mau. Der gute Ruf des Betriebs und die Empfehlung von Freunden und Verwandten haben mich dazu motiviert, mich dort um einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Zuvor habe ich mir den Beruf während eines Praktikums genau angeschaut. Mir liegt das handwerkliche und praktische Arbeiten sehr. Daher passt eine Lehre zum Tischler wirklich gut zu mir. Ein junges Team und ein toller Betrieb, der mit modernen Maschinen ausgestattet ist, machen die Ausbildung perfekt. Ich bekomme auch sehr viel Wissen vermittelt, welches ich auch außerhalb der Ausbildung gut einsetzten kann. Wenn ich frei habe, betätige ich mich gerne handwerklich und mache zudem Sport.“ Foto & Text Tischlerei Mau

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Qualifizierte Ausbildung und gute Perspektiven! Mit einer erfolgreichen Ausbildung bei den Schleswiger Stadtwerken schaffst Du gute Voraussetzungen für Deinen weiteren Berufsweg.

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Wir suchen Auszubildende für folgende Berufe: Elektroniker/-in Fachrichtung Betriebstechnik Fachangestellte/r für Bäderbetriebe Industriekaufmann/-frau Dein Ansprechpartner für den Bereich Ausbildung: Rüdiger Pirr, 04621 801-130 ruediger.pirr@schleswiger-stadtwerke.de

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SERVICE

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PLAN B

GEH WEITER ZUR SCHULE! FA CH A BIT U R → AUSBILD U N G, FA CHST U DIU M

A BIT U R → AUSBILD U N G, ST U DIU M

Mal angenommen, du findest Schule jetzt nun nicht so vollkommen doof. Und deine Noten sind so, dass du weiterführend zur Schule gehen kannst. Dann, ja dann kannst du auch gleich mal schön dein

Abitur machen. Und danach studieren. Oder mit einem höheren Bildungsabschluss den Beruf erlernen, der dir vielleicht noch besser liegt als der, den du nicht bekommen hast.

|2| ABSCHLUSS VERGEIGT? K L A SSE W IEDER H O LEN BERUFSV O R BER EIT U N GSJA H R (B VJ) B E R U F S V O R B E R E ITEN DE BILD U N GSM A SSN A H M E (B V B)

Hier noch was vom Klugschatzi: Thomas Mann musste auch eine Ehrenrunde drehen und hatte seine Mittlere Reife erst im zweiten Anlauf – und ein paar Jahre später bekam er den Nobelpreis für Literatur. Solltest du aber die Nase voll haben von Schule, kannst du dich mit einem Berufsvorbereitungsjahr oder einer Berufsvorbereitenden Maßnahme auf dein ganz eigenes Berufsleben vorbereiten.

Was geht, wenn gar nichts geht? Was machst du, wenn du keine Ausbildung anfängst? Kein großes Ding, manchmal läuft nicht alles nach Plan. Einen Ausbildungsplatz zu finden ist auch nicht leicht. Aber es gibt immer einen Plan B. Hier ein paar Ideen...

|4| WERDE MAL AUSLÄNDER! SCHÜLERAUSTAUSCH AU PA IR W O R K & T R AV EL SPR A CH R EISE

|3| MACH WAS FREIWILLIG!

Ein Auslandsaufenthalt ist so viel mehr als Urlaub. Wenn du länger im Ausland bist, bleibst du nicht nur am Hotelpool hängen, sondern fängst an, dich mit fremden Menschen und Kulturen zu beschäftigen. Du entdeckst viele Unterschiede und oft auch viele Ähnlichkeiten. Lernst neue Sprachen und Sichtweisen kennen, sammelst Erfahrungen und erweiterst deinen Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt macht sich sehr gut in deinem Lebenslauf.

FR EI W ILLIGES SOZIA LES JA H R FR EI W ILLIGES Ö KO LO GIS CHES JA H R FR EI W ILLIGEN DIENST

Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit, etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst. Ob an Schulen, bei Umweltverbänden, in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist sehr herzlich willkommen!

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SERVICE

DEIN ANSCHREIBEN

|1| DER BRIEFKOPF

Du beginnst links oben mit dem Absender, also mit deinem vollständigen Namen und deiner Adresse. Darunter folgt der Adressat, also Name und Anschrift des Unternehmens. Hier unbedingt checken, dass alles korrekt geschrieben und

die Firmierung vollständig ist (z.B. GmbH oder GbR). Ist ein zuständiger Mitarbeiter bekannt – oft ist dieser in der Stellenanzeige oder auf der Website des Unternehmens angegeben – muss auch dieser vermerkt werden. Eine Zeile unter dem Adressaten notierst du rechtsbündig den Ort und das Datum des Anschreibens. Wenige Zeilen darunter folgt linksbündig und gefettet deine Betreffzeile.

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DIE EINLEITUNG

ausfinden wolltest, ob die angebotene Stelle bereits vergeben ist, so solltest du unbedingt einleitend darauf aufmerksam machen: z.B.: Vielen Dank für das nette Telefonat am Montag Vormittag. Wie bereits besprochen, Hat im Vorwege ein Telefonat stattge- bin ich über Ihre Internetseite auf funden, weil du dich nach einem An- Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam sprechpartner erkundigen oder her- geworden. Hier erklärst du kurz, wie du auf das Stellenangebot aufmerksam geworden bist und warum du dich entschieden hast, dich auf diese Stelle zu bewerben.

DIE ERKLÄRUNG

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Warum gerade hier? Hier nimmst du Stellung dazu, warum genau dieses Stellenangebot UND dieses Unternehmen für dich so reizvoll sind.

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Warum gerade ich? Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was machst du – und was macht dich aus?

DIE VERABSCHIEDUNG

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DIE BEGRÜSSUNG

Nun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Also weise noch vor deinem Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Konjunktiv – und ohne Abkürzungen!

Ist ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird dieser auch direkt angesprochen. Solltest du selbst auf telefonische Nachfrage keinen Ansprechpartner herausfinden, lautet deine Begrüßung: Sehr geehrte Damen und Herren

Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und deine handschriftliche Signatur (die du bei einer Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver Schreibschrift hinzufügst).


Max Mustermann MusterstraĂ&#x;e 99 12345 Musterstadt Muster GmbH Frau Schuster MusterstraĂ&#x;e 66 54321 Musterstadt

1 Musterstadt, den TT.MM.JJJJ

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger

Sehr geehrte Frau Schuster,

LETZTER CHECK

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auf Ihrer Internetseite habe ich das Ausbildungsangebot zur Gesundheitsund Kinderkrankenpflege entdeckt, oder: in Ihrer Stellenanzeige in ME2BE HIERGEBLIEBEN habe ich gelesen, dass zum 1. April dieses Jahres die Ausbildung fĂźr Gesundheits- und Kinderkrankenpflege beginnt. Da mich das Gesundheitswesen generell und der Umgang mit Kindern im Speziellen sehr ansprechen, bewerbe ich mich hiermit um einen Ausbildungsplatz in Ihrem Hause.

3

Der Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ist fĂźr mich besonders interessant, da der persĂśnliche Umgang mit Menschen und insbesondere mit Kindern fĂźr mich von groĂ&#x;er Bedeutung ist. Zudem habe ich in meiner Freizeit bereits verschiedene Kurse als Rettungsschwimmer absolviert. Das Städtische Krankenhaus XY vereint verschiedenste Fachbereiche unter einem Dach. Daher sehe ich gerade hier sehr gute MĂśglichkeiten, während der Ausbildung viele Facetten des Gesundheitswesens in Theorie und Praxis erlernen zu kĂśnnen. Ich besuche das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel und befinde mich in den Abiturvorbereitungen fĂźr Juni diesen Jahres. Die naturwissenschaftlichen Fächer – vor allem Biologie – liegen mir besonders am Herzen. In den letzten Herbstferien habe ich ein zweiwĂśchiges Praktikum in einem Heikendorfer Sanitätshaus absolviert. Hier hat mich die individuelle und empathische Kundenberatung durch das Fachpersonal stark beeindruckt. So wĂźrde neben den medizinischen Aspekten auch der direkte Umgang mit Patienten fĂźr mich eine Ăźbergeordnete Rolle spielen. Gerne stelle ich mich Ihnen in einem persĂśnlichen Vorstellungsgespräch vor.

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4

t "MMF formellen Punkte sind eingehalten t "MMF inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet t 3FDIU schreibung und Grammatik sind einwandfrei

5

t 8JFEFS holungen, Konjunktiv und AbkĂźrzungen habe ich vermieden

Mit freundlichen GrĂźĂ&#x;en

t %BT Anschreiben ist ansprechend formatiert Max Musternann

t *DI IBCF unterschrieben

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SERVICE

DEIN LEBENSLAUF

KOPF

Du beginnst oben mit der zentrierten Überschrift Lebenslauf. Linksbündig darunter folgen deine Kontaktdaten mit Name, Familienstand (z.B. ledig), Anschrift, Telefonnummer(n) und E-MailAdresse. Dem neuen G le i c h b e h a nd l u ngs gesetz zufolge müssen keine Angaben zu Alter, Familienstand, Kindern und Religion gemacht werden. Auch ein Bewerbungsfoto darf, rechtlich gesehen, nicht vom Arbeitgeber gefordert werden. Ein solches empfiehlt sich allerdings.

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Muttersprache, Verhandlungssicher, Fließend, Sehr gute Kenntnisse, Gute Kenntnisse, Grundkenntnisse. So lauten die Einstufungen für Fremdsprachenkenntnisse. „Muttersprache“ ist dann relevant, solltest du dich auf eine Stelle in einem ausländischen Unternehmen bewerben. Längst nicht mehr wegzudenken ist der Umgang mit Computern. Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die speziell für das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, relevant ist.

BILDUNGSWEG

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KENNTNISSE UND BESONDERE FÄHIGKEITEN

Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert, sondern tabellarisch aufgebaut – und zwar rückwärts in der Zeitfolge.

BEWERBUNGSFOTO

Falls du freiwillig ein Foto in deine Bewerbung integrieren möchtest, dann denk an Folgendes: Urlaubsschnappschuss? Fotoautomat? Ein No Go! Hier empfiehlt es sich unbedingt, professionelle Bewerbungsfotos von einem Fotografen erstellen zu lassen. Der kann dir auch die entsprechenden Tipps geben, wie du dich auf dem Bild präsentierst: Freundlich, aber ohne im Kreis zu Grinsen. Aufgeweckt, aber nicht überdreht. Seriös und

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kompetent, aber nicht eingebildet. Wähle ordentliche, nicht zu bunte aber auch nicht zu farblose Kleidung. Jetzt noch ein Frisuren- und bei den Damen ein Make-up-Check (weniger ist manchmal mehr) – und dann bitte lächeln! Das Bild fügst du entweder oben rechts auf dem Lebenslauf oder mittig auf das Titelblatt deiner Bewerbungsunterlagen hinzu, entweder mit Klebe oder mit Hilfe deines Computerprogramms.

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN Solltest du bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt gesammelt haben - prima! Falls nicht – auch kein Problem. Denn hier zählen auch andere außerschulische Aktivitäten, die in irgendeiner Weise berufsvorbereitend verpackt werden können.

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|6| HOBBIES UND INTERESSEN

Was dich bewegt und was dich begeistert, fügt dem Ganzen eine persönliche Facette hinzu. Und das ist nicht zu unterschätzen! Mach dich interessant. Aber Achtung: Auch hier ist weniger oft mehr! Je nach angestrebtem Berufsweg ist z. B. Interesse für Medien (ins Kino gehen) oder für fremde Kulturen (mehrere Reisen in spanischsprachige Länder) eine gute Möglichkeit, etwas über sich zu verraten. Grundsätzlich positiv wirkt das Thema Sport, denn es zeugt von Teamfähigkeit und Lebensfreude, Ehrgeiz und Ausdauer.


LEBENSLAUF

1

2 Max Mustermann ledig

Anschrift:

MusterstraĂ&#x;e 99 12345 Musterstadt

Telefon: E-Mail:

1234 - 567890 Max@Mustermann.de

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Name: Familienstand:

LETZTER CHECK

Bildungsweg: 2005-2013: 2001-2005:

Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel-Heikendorf Grundschule in Kiel-Friedrichsort

t "MMF formellen Punkte sind eingehalten

3

Praktische Erfahrungen: 2010-2013: 2012: 2010-2011:

AG Hausaufgabenhilfe fßr Schßler der Unter- und Mittelstufe zweiwÜchiges Praktikum im Sanitätshaus Doose in Heikendorf Teilnahme an mehreren Kursen bei der DLRG

4

Kenntnisse und besondere Fähigkeiten: Englisch: Spanisch: Latein:

FlieĂ&#x;end Gute Kenntnisse Grundkenntnisse

EDV-Kenntnisse:

Word, Excel, Photoshop, CMS

t 3FDIU schreibung und Grammatik sind einwandfrei

Sonstige Kenntnisse: Erste Hilfe-Schein, Erste Hilfe-Schein fĂźr Babys und Kleinkinder, Rettungsschwimmer-Abzeichen der DLRG FĂźhrerschein:

Klasse 3

Hobbies: Interessen:

Handball, Schwimmen, Kochen, Reisen Sport im Allgemeinen, sĂźdamerikanische Kultur

Musterstadt, den TT.MM.JJJJ

t "MMF inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet

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t 8JFEFS holungen, Konjunktiv und AbkĂźrzungen habe ich vermieden t %BT Anschreiben ist ansprechend formatiert t *DI IBCF unterschrieben

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SERVICE

AB DIE POST

BRIEFMARKE ODER DOPPELKLICK?

Er so: „An einer schön gestalteten Bewerbungsmappe erkennt man, wie viel Mühe sich der Jobanwärter gibt und wie wichtig ihm eine erfolgreiche Bewerbung ist. Außerdem gerät eine Mappe mit Bild und Unterlagen nicht so schnell aus dem Blickfeld des Empfängers.“ Sie so: „Eine Online-Bewerbung ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht besser und somit zeitgemäß. Unternehmen werden dadurch nicht mehr mit platzraubenden Mappen oder Rücksendekosten belastet.“ Wer hat denn nun Recht? Die Antwort: beide! Aber keine Panik. Du machst nichts falsch, wenn du dich an folgende Faustregeln hältst: A) Wenn eine Stellenanzeige oder die Internetseite des Unternehmens die gewünschte Form der Bewerbung angibt, dann halte dich daran. B) Wenn es sich um eine Online-Bewerbung handelt, freu dich darüber, dass du Papier, Druckkosten und Porto sparst, aber geize keinesfalls bei Inhalt, Gestaltung und Einhaltung der korrekten Form.

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|2| DEINE BEWERBUNG AUF DEM HERKÖMMLICHEN POSTWEG

Bei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck. Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unternehmen passt und das gut zu handhaben ist. Lässt sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt die Mappe gut in standardisierte Umschläge und Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei anderen Branchen mit Individualität. Wer sich beispielsweise bei einer Werbeagentur auf eine Ausbildungsstelle als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt. Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Praktika, Fortbildungen etc.) mit einzuheften!

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DEINE BEWERBUNG PER ONLINE-FORMULAR

Wenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formular auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Daten z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um sicher zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein Word-Dokument mit automatischer Rechtschreibkorrektur tippen und dann in das Online-Formular kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf Senden klickst – sicher ist sicher.


IMPRESSUM ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL erscheint im Verlag brandpublishers GmbH Feldscheide 2, 24814 Sehestedt Telefon 04357 - 99 600 82 Fax 03212 - 138 95 67 Geschäftsführerin Marie Clasen Büro Sehestedt Feldscheide 2, 24814 Sehestedt Telefon 04357 - 99 600 82

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DEINE BEWERBUNG PER E-MAIL

Inhaltlich sind Bewerbungen per Post und per E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede. Die Unterschrift auf deinem Anschreiben scannst du ein oder du wählst eine passende Schriftart im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv. Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Damit Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (Anschreiben, Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt. In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........

Büro Hamburg Tegetthoffstr. 7, 20259 Hamburg Telefon 040 - 43 208 253 redaktion@brandpublishers.de Büroleitung Ronja Mutzeck Telefon 04357 - 99 600 82 ronja.mutzeck@brandpublishers.de Verlagsmanagement Axel von Kortzfleisch Telefon 04357 - 99 600 82 axel.vonkortzfleisch@brandpublishers.de Schul- und Messebetreuung Julia Witkup schule@brandpublishers.de Druck VDD AG 09603 Großschirma ME2BE Bestellservice Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten Ronja Mutzeck, Telefon 04357 - 99 600 82 ronja.mutzeck@brandpublishers.de © 2016 für alle Beiträge brandpublishers GmbH ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL wird kostenlos an Schulen verteilt. Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage. Herausgeberin Marie Clasen Chefredaktion (V.i.S.d.P.) Katharina Grzeca katharina.grzeca@brandpublishers.de Chefin vom Dienst Katharina Grzeca Textredaktion Christian Dorbandt, Katharina Grzeca, Tischlerei Mau, Krones, Schwäbisch Hall, Elektrohaus Mehlby, Schleswiger Stadtwerke redaktion@brandpublishers.de Online-und Social Media Merle Jurzig merle.jurzig@brandpublishers.de Grafik Katharina Grzeca, Merle Jurzig grafik@brandpublishers.de Foto/ Illustration Sebastian Weimar, Anja Berndt, Christian Dorbandt, Shutterstock, Lily Blechschmidt, Merle Jurzig, Agentur für Arbeit Kappeln, Chraecker für Pixabay, Tischlerei Mau, Krones, Schwäbisch Hall, Elektrohaus Mehlby, Schleswiger Stadtwerke, VR Bank Niebüll Titelbild Shutterstock www.brandpublishers.de www.me2be.de www.facebook.com/me2bemag


S

chon beim Thema „Anschreiben“ haben wir fe s t g e h a lten , dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt. Da ist es wirklich nicht besonders fair, dass man sich dieser Situation ein zweites Mal aussetzen muss. Wenn nämlich der erste (schriftliche) Eindruck positiv ausgefallen ist und man die erhoffte Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, dann geht es ein weiteres Mal um die Wurst. Und die hat bekanntlich zwei Enden: Ich mache auch live und in Farbe einen guten Eindruck und habe beste Chancen auf den Ausbildungsplatz. Oder mein Auftreten entspricht nicht den Erwartungen und ich muss mich nach weiteren Stellenangeboten umsehen. Ist man schlecht vorbereitet, braucht man mehr Glück als Verstand. Ist man zu nervös, hilft auch das bestgemeinte „einfach locker bleiben“ leider nicht. Denk immer daran: Da mussten und müssen Millionen andere auch durch – selbst derjenige, dem du nun Rede und Antwort stehen musst! Also, warum solltest ausgerechnet du das nicht packen?!

SERVICE

DAS VOR STELLUNGSGESPRÄCH

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DRESS TO SUCCESS

Wenn das so einfach wäre... Den gängigen Dresscode, wie z. B. Anzug und Krawatte in einer Bank, muss man zwar unbedingt einhalten, dennoch sollte man ein Outfit wählen, das nicht nur sauber und ordentlich aussieht, sondern in dem man sich auch weitgehend wohlfühlt. Schnösel, Hippies, graue Mäuse? Entscheide dich lieber für etwas Seriöses mit individueller Note. Eine ordentliche Frisur

„5 MINU TEN VOR DER ZEIT IST DIE RECHTE PÜNK TLICHKEIT“ Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenplaner aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Taxigeld mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erscheinen. Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...

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heißt nicht, dass du zwei Pfund Pomade verwenden oder der Hochsteckfrisur einer Braut Konkurrenz machen sollst. Ein gepflegtes Auftreten heißt nicht, dass du in einer Wolke aus Chanel No. 5 verschwindest. Vielleicht auch besser am Vorabend beim Griechen auf Zaziki verzichten oder nicht direkt vor dem Vorstellungsgespräch mit bloßen Händen den Garten umgraben.

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NIE INS KALTE WASSER SPRINGEN

Das gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher. Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau machen über das Unternehmen, in dem du dich vorstellst. Dieser Schritt sollte bestenfalls unternommen werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!

|4| MACH VORHER STRESSTESTS

Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer wieder auftauchen. Diese kannst du mit Eltern oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen. Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.


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„WO LIEGEN IHRE STÄRKEN?“

Die positiven Eigenschaften, auf die es hier ankommt, sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Computerprogramme einzuarbeiten.

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„WAS SIND IHRE SCHWÄCHEN?“

|5| Foto Shutterstock

„ERZÄHLEN SIE MAL EIN BISSCHEN ÜBER SICH!“ Klar kannst und sollst du hier an Punkte anknüpfen, die in deinem Lebenslauf vermerkt sind. Aber es geht ganz bestimmt nicht darum, zu wiederholen, was dein Gegenüber ohnehin gelesen hat, bevor du deine Einladung bekommen hast. Beginne am besten damit, was deine Ziele und Interessen sind, wie du darauf gekommen bist, diesen beruflichen Weg anzusteuern und was für tolle Chancen

gerade dieses Unternehmen für dich bietet. Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen, der informative und ansprechende Internetauftritt etc. – diese Aspekte kannst du gerne lobend erwähnen. Nach den ersten Minuten kannst du vielleicht auch schon besser einschätzen, ob dein Gesprächspartner den förmlichen oder den eher lockeren Ton anschneidet und bevorzugt.

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„SIE SIND MIT UNSEREM UNTERNEHMEN VERTRAUT?“

Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwächen darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft. Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehrgeiz. Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast, Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wieder mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.

„AUS IHREM LEBENSLAUF GEHT NICHTS ÜBER BERUFSPRAKTIKA HERVOR. WARUM NICHT?“

„GIBT ES NOCH FRAGEN IHRERSEITS?“

Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sammeln, ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist, was man später machen möchte. Es ist auch in Ordnung, wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine berufliche Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht. Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.

Mit dieser Frage enden viele Vorstellungsgespräche. Und die Antwort sollte immer „Ja“ lauten. Du kannst dich danach erkundigen, mit welchem Aufgabenfeld deine Ausbildung beginnt. Wie viele Kollegen dir in den einzelnen Abteilungen zur Seite stehen. Nicht aber, wann du das erste Mal Urlaub einreichen darfst oder nach wie vielen Tagen bereits eine Krankmeldung vorliegen muss...

Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fassen können, was das Unternehmen auszeichnet und von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist, wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bieten, im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!

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SERVICE

AZUBIGEHALT UND FINANZSPRITZEN

AM ENDE DES GELDES IST IMMER NOCH SO VIEL MONAT ÜBRIG...

Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps... Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, welchen Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“ genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht. Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen muss, damit hauszuhalten.

DEIN AUSBILDUNGSGEHALT: BRUTTO IST NICHT NETTO Schon mal im Großmarkt eingekauft und dich an der Kasse gewundert, wie sehr du dich verrechnet hast? Dann bist du entweder tatsächlich kein Mathegenie oder du bist auf die Nettopreise hereingefallen. In manchen Großmärkten ist nämlich der Nettopreis

groß ausgezeichnet und darunter – in kleinerer Schrift – liest du das, was du am Ende bezahlen musst: den Bruttopreis. Auch bei deinem Gehalt darfst du nicht enttäuscht sein, wenn du auf deinem Kontoauszug weniger findest, als dein Bruttogehalt dir „versprochen“ hat.

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BRUTTO IST DEIN GESAMTGEHALT ... NETTO IST DEIN GEHALT ABZÜGLICH STEUERN UND SOZIALVERSICHERUNGSBEITRÄGE Verstehe es nicht so, dass dir jemand etwas wegnimmt. Sieh es eher so, dass dir dein Arbeitgeber netterweise noch etwas draufpackt, das eben deine anfallenden Steuern und Sozialabgaben mit abdeckt. Und diese Abgaben sind außerdem dein doppelter Boden. Solltest du dich später einmal arbeitssuchend melden müssen, kannst du aufgrund dieser Abgaben Arbeitslosengeld beziehen. Weil eben alle in einen Topf einzahlen und denen helfen, die finanzielle Probleme haben. Außerdem investierst du dadurch in deine gesetzliche

Altersvorsorge. Für die allermeisten von uns ist es von Vorteil, dass diese Sozialabgaben automatisch abgezogen werden. Denn es erfordert sehr viel Disziplin, von sich aus die notwendigen Beträge für später beiseite zu legen! Und da es dennoch weiterhin schwer fällt, das Ganze positiv zu betrachten, bietet sich folgende Eselsbrücke an, um Brutto von Netto zu unterscheiden. „Netto“ klingt ein bisschen wie „Nichts“. Und das ist, was nach allen Abzügen übrig bleibt. Zugegeben, ein wenig überspitzt ausgedrückt...


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Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstützung angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.

BAB: DIE BERUFSBILDUNGSBEIHILFE

Die BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Solltest du während deiner Ausbildung noch bei deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld allerdings nicht zu. Wie viel finanzielle Unterstützung dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst eingehend geprüft werden. Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – beispielsweise durch Einkommensnachweise deiner Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anstehenden Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt werden.

BAFÖG: BUNDESAUSBILDUNGSFÖRDERUNGSGESETZ

Wer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sagen kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu bekommen, der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht... Die Abkürzung ist ein wenig irreführend. Denn das Bundesausbildungsförderungsgesetz setzt fest, wer Anspruch auf finanzielle Hilfe während einer schulischen Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens fallen fast immer Studiengebühren an). Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also monatliche finanzielle Unterstützung vom Staat und musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abgeschlossen ist und du berufstätig bist, wieder abstottern – zumindest einen gewissen Teil davon.

BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche Ausbildung ist kein BAföG vorgesehen – und für duale Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.

Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch beziehen, wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.

KINDERGELD: BONUS FÜR DEN NACHWUCHS

Deutschland gilt als familienfreundliches Land und als Spitzenreiter, wenn es um die Höhe des Kindergeldes geht. Der aktuelle Satz für das erste und zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich (Stand 2014). Bedenkt man, was im Alltag für Kosten anfallen – Miete, Strom, Heizung, Kleidung, Schulmaterial, medizinische Versorgung, Taschengeld, Freizeit und Hobbies und, und, und – wirkt diese Summe plötzlich gar nicht mehr so groß.

Vom ersten Lebensmonat bis zur Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld sicher. Befindet man sich

darüber hinaus noch in der Ausbildung für einen Beruf, kann die Kindergeldzahlung sogar bis zum 25. Lebensjahr fortgezahlt werden. Damit ist allerdings nicht nur eine klassische Ausbildung gemeint, sondern z. B. auch ein Studium.

Hauptsache, der Ausbildungsweg hat einen bestimmten Beruf als Ziel. Das schließt somit auch betriebliche oder andere weiterführende Ausbildungen mit ein. Grundsätzlich aber endet die Kindergeldzahlung, wenn das Ergebnis der Abschlussprüfung deiner Ausbildung schwarz auf weiß vorliegt.

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Starten Sie durch:

Mit einer Ausbildung bei krones! Eine Ausbildung bei krones bietet Ihnen eine Menge Vorteile: Sie starten Ihren Berufsweg bei einem internationalen Technologieführer. Sie arbeiten gemeinsam mit netten Kollegen an spannenden Aufgaben. Und Sie sichern sich die besten Aussichten für Ihre berufliche Zukunft.

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Werk Flensburg Astrid Schwartz Schäferweg 9 24941 Flensburg Telefon: +49 461 5044-1403 E-Mail: astrid.schwartz@krones.com Internet: www.krones.com


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