NØRD TIMES DEINE PERSPEKTIVEN IM NORDEN
W I E GE S U N D IS T U N S ER S C H U L E S S EN ? H AU T R E I N !
VON NA POLEON BIS NOBELPR EIS
D A S R E Z E P T Z U M E R F OL G
W i e e in C a t e re r a u s H a m b u rg das Schulessen gesünder macht
N a t u r p r in z i p L o g i s t i k
In t e r v i e w m it O l e P l o d s t e d t v o n „ DI E KO C H P R O F I S “
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4. Jahrgang
H e f t 01
M ä r z 2014
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Kontakt: Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen | Westküstenklinikum Heide Esmarchstraße 50 | D-25746 Heide | Telefon 0481 / 785-2900 | info@wkk-hei.de
EDITORIAL
Gutes Essen macht Fachkraft
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iele haben vom Schulessen die Schnauze voll. Kein Wunder, zu häufig kommt zu wenig auf den Teller und es schmeckt einfach nicht. Die festgelegten Höchstpreise machen es unmöglich, bessere und frischere Gerichte anzubieten. Daher geht es oft in der Schulverpflegung nur um eins: Sattwerden. Das Ernährungsverhalten wird mit dem lieblosem Standardzeugs nicht gerade verbessert: Schon jetzt sind 15 Prozent aller Jugendlichen übergewichtig. In diesem Magazin zeigen wir euch, wie es anders gehen kann. Wie bei Tim Mälzer, dem Fernseh-Koch, zum Beispiel. Bei seinem Schülerwettbewerb „KLASSE, KOCHEN!“ kann man eine von zehn top Übungsküchen gewinnen. Oder mit dem Schul-Caterer Brunkhorst, das sind echte Bio-Lecker-Logistiker, die ordentlich was auf die Schulteller zaubern. Geht doch. Logistik ist auch unser zweites Schwerpunktthema, Deutschlands drittgrößter Wirtschaftssektor mit dem Stinklangweilig-Schmuddel-Image, das es gar nicht verdient hat. Wir zeigen euch, was man heute mit Logistik alles bewegen kann. Und ihr mit Logistik, in überraschend vielen und neuen Berufsfeldern. Hier werden eine Menge männliche und weibliche Fachkräfte gesucht. Und das nicht nur zum LKW fahren. Wen es interessiert, findet hier sicher genau sein Ding. Würde uns freuen. Herzlich Euer ME2BE-Team und Josh, Chefredakteur
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I N H A LT
M AC H E N
LERNEN
Die Gemüsefrage
Wir wollen junge Menschen optimal fördern
Wie gesund ist eigentlich unser Schulessen?
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Bildungsministerin Wara Wende über das neue Schulgesetz
Haut rein!
Über die Schulter geguckt
Wie ein Caterer aus Hamburg das Schulessen gesünder macht
Die Schüler der Regionalschule Brunsbüttel besuchten die Redaktion von ME2BE
Eine Klasse für sich Kampf der Kantinenkatastrophe
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Das Klassenzimmer in der Nordsee
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Ein Arbeitsplatz im nordfriesischen Wattenmeer
Von Napoleon bis Nobelpreis Naturprinzip Logistik
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Logisch in der Logistik Ausbildungsberufe im innovativen Berufszweig
Logistik von A bis Z Die wichtigsten Infos rund um die Welt der Logistik
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Filme in denen Logistik eine Rolle spielt
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I N H A LT
TEILEN
GE S TA LT E N
Mi casa es su casa
Das Rezept zum Erfolg
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(“Mein Haus ist dein Haus“)
Tue Gutes und rede darüber
Interview mit Ole Plogstedt, von „DIE KOCHPROFIS“
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Freiwilliges Engagement beim Hamburger Weg
Eine Portion Glück, bitte!
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Ein Fast Food-Märchen
Schöne Schuhe Die Schuhmanufaktur Julius Harai
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Bühne frei! Editorial
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Interview mit Alexander Schulz, Veranstalter des Reeperbahn Festivals
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Foto Teresa Horstmann
MACHEN Die Gem端sefrage Wie gesund ist eigentlich unser Schulessen?
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Haut rein! Wie ein Caterer aus Hamburg das Schulessen ges端nder macht
Eine Klasse f端r sich Kampf der Kantinenkatastrophe
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Von Napoleon bis Nobelpreis Naturprinzip Logistik
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Logisch in der Logistik Ausbildungsberufe im innovativen Berufszweig
Logistik von A bis Z Die wichtigsten Infos rund um die Welt der Logistik
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Filme in denen Logistik eine Rolle spielt
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DIE GEMÜSEFRAGE Wie gesund ist eigentlich unser Schulessen?
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paghetti oder Schnitzel mit Pommes. Diese Kantinen-Klassiker sind schwer von den Speiseplänen vieler Schulen wegzudrängen. Sie sind leicht in der Zubereitung und günstig im Einkauf. Gesund und ausgewogen ist was anderes. Viele Schüler möchten aber auch mal gesünder essen und, ganz wichtig, Abwechslung auf ihren Tellern. „Du bist was du isst“ heißt es im Volksmund. Gemeint ist, dass unser Essen der Grundstein unseres Lebens ist. Es entscheidet über unsere Gesundheit, Beweglichkeit und auch über unsere Bildung. „Doch was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, lehrt uns eine andere Volkswahrheit. Mit anderen Worten, wer als Kind nicht gelernt hat, sich gesund zu ernähren, lernt es als Erwachsener auch nicht. Und da Hans seinen Kindern nichts beibringen wird, was er selbst nicht kann, ist im schlimmsten Fall jede Folgegeneration von Hans zum Fastfood-Konsum verdammt. In Deutschland ist das besonders folgenschwer. In kaum einem anderen europäischen Land leben so viele fehlernährte Erwachsene und Kinder. Ein Ausweg könnte die Schule sein, denn das ist ja auch der Ort, wo einem die anderen wichtigen Dinge für das spätere Leben beigebracht werden. Im besten Fall gehört das Fach Ernährung fest in jeden Stundenplan. Die Schüler lernen dann nicht nur in der Theorie, wie man sich gut und ausgewogen ernährt und sondern können das Erlernte sofort anwenden. Später werden sie in der Mensa von gut ausgebildeten Köchen verpflegt, die nur frische und gesunde Zutaten verarbeiten. Aber die Realität sieht anders aus. In Deutschland muss es praktisch sein und billig. Viele Schulen klagen über ein zu knappes Budget. Im Schnitt darf ein Essen 2,50 € kosten, doch eine gesunde Mahlzeit ist unter 3,50 €,
manche sprechen sogar von 4,50 €, pro Portion nicht zu realisieren. An vielen Schulen ist gute Qualität so nicht möglich. Meistens wird das Essen außerhalb gekocht und warm angeliefert. So wird es über mehrere Stunden hinweg warm gehalten. Was schließlich auf den Tellern landet, ist verkocht, frei von Vitaminen, Auswahl gibt es kaum. Werden überhaupt mehrere Gerichte angeboten, müssen die Schüler oft weit im Voraus entscheiden, was sie essen möchten. Und längst nicht jede Schule, in der gegessen wird, verfügt auch über eine eigene Kantine. Das Ergebnis: Viele Schüler versorgen sich selbst und gehen lieber zum Kiosk oder Bäcker. Besonders vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl von Ganztagsschulen in Deutschland kommt der Verpflegung in der Schule eine bedeutende Rolle zu. Laut Experten würde es den Staat jährlich etwa 500 Mio. Euro kosten, allen Schülern ein gesundes Mittagessen zu ermöglichen. Das ist ein Bruchteil dessen, was für militärische Rüstung ausgeben wird. Die Debatte um die Schulverpflegung ist undurchdringlich wie langwierig. Tatsächlich wird die Verantwortung vom Staat an die Kommunen und von den Kommunen oft an die Schulen abgegeben. Die wiederum übertragen die Verantwortung zu großen Teilen an Caterer, die günstig liefern sollen. Niemand möchte verantwortlich sein. Dabei hätte eine gute Schulverpflegung viele Vorteile. Die Kinder wären nicht nur gesünder und leistungsstärker, sie wüssten auch mehr über gesunde Ernährung. Langfristig würde der Staat auf diese Weise sogar sparen. Denn in der Zukunft gäbe es weniger Kranke und wir hätten gebildetere Menschen, die mehr verdienen würden. Unterm Strich, eine gesündere und reiche Gesellschaft. Text Katharina Grzeca Illustration Sarah Matuszewski
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SKURRILES RUND UMS ESSEN Vorsicht beim Frühstück: In der Verpackung von Cornflakes sind mehr Nährstoffe als in den Cornflakes selbst! Burger King heißt in Australien Hungry Jack’s. Das Eigelb enthält mehr Eiweiß als das Eiweiß selbst! Ein Maiskolben hat immer eine gerade Anzahl an Körnern in einer Reihe. Zuckerwatte wurde von einem Zahnarzt erfunden. Nutella hat einen Lichtschutzfaktor von 9,7. Zitronenlimonade enthält künstliche Aromen, Zitronenreiniger muss immer echte Zitrone enthalten. Der Zucker, der in einer Flasche Ketchup vorhanden ist, würde für 40 Stück Würfelzucker reichen. Die Geschmacksrichtung grüner Gummibärchen ist „Erdbeere“.
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Thies Bunkenburg
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HAUT REIN! Wie ein Caterer aus Hamburg das Schulessen gesünder macht
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ie Regulierungslust der Deutschen ist weit über unsere schönen Staatsgrenzen hinaus bekannt. Akribisch wird auf die Breite von Bananen und die Länge von Schnuller-Ketten geachtet*. Sogar im Fernsehen wird mit dem Klischee des gewissenhaften Deutschen gespielt, wenn der französische Geschäftsmann im neuen Lufthansa-Werbespot über den Perfektionismus „dieser Deutschen“ sinniert. Auch der Preis einer Portion in der Schulmensa ist, wie könnte es anders sein, gesetzlich fest geregelt. Eine Mahlzeit darf an Hamburger Schulen nicht mehr als 3,50 € kosten, in Schleswig-Holstein sind es 2,50 €. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat eigens Qualitätsstandards für die Schulverpflegung veröffentlicht, die eine bedarfsgerechte und abwechslungsreiche Schulspeisung gewährleisten sollen. Auf dem Papier soll das Hauptgericht in der Schulkantine warm sein, ohne geschmacksverstärkende Zusätze, dafür mit regionalem und saisonalem Gemüse. Wenig Salz soll es enthalten und mit frischen Kräutern verfeinert werden. Und das für diesen niedrigen Preis. Die Anforderungen an das Deutsche Schulessen sind hoch. Gefordert wird beste Qualität, gezahlt werden Dumpingpreise. Kaum ein Anbieter schafft es, alle Qualitätsempfehlungen umzusetzen. Und hier versagt die deutsche Gründlichkeit, denn es handelt sich hierbei um Empfehlungen, die weder genau vorgeben, woher das Essen kommen soll, noch welche Mengen auf dem Teller der Schüler landen.
Und so kommt es, dass die Kinder häufig mit ungesunder, unausgewogener und nicht schmackhafter Nahrung Vorlieb nehmen müssen. Denn auch in der Welt der Schulverpflegung gelten die Mechanismen der freien Marktwirtschaft und meistens bekommt derjenige Anbieter bei den jährlichen Ausschreibungen den Zuschlag, der den niedrigsten Preis anbietet. Dass die von den Ländern festgelegten Höchstpreise es aber unmöglich machen, hochwertige, nahrhafte, wohlschmeckende und abwechslungsreiche Gerichte anzubieten, hat auch Professor Ulrike ArensAzevêdo von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg mit ihrer Studie zur Schulverpflegung gezeigt. Der Hamburger Ernährungswissenschaftlerin zufolge, ist ein ausgewogenes Essen unter 3,00 € schlichtweg nicht realistisch. Einsparungen werden zumeist beim Einkauf der Lebensmittel gemacht, was eine Verschlechterung der Qualität und des Geschmacks nach sich zieht. Als Folge bleiben viele Mensen leer und die Schüler kaufen sich ihr Essen beim Kiosk oder Imbiss um die Ecke. Dass es auch anders funktioniert, zeigt ausnahmsweise kein Fernsehkoch mit einem frisch aufgetaute Sendeformat, sondern ein Hamburger Caterer mit dem starken Willen, die Debatte über die Schulspeisung nicht über den Preis, sondern über die Qualität aufzurollen. Thies Bunkenburg und Dirk Harms sind Geschäftsführer von Brunckhorst. Der Caterer mit Firmensitz in Hamburg-Stellingen, der dieses Jahr 100-jähriges Bestehen feiert, bietet als neueste Leistung ein Schul- und Kitacatering an, welches im Besonderen auf höchste Qualität und Ausgewogenheit setzt. Die Lebensmittel kommen zu 70% aus ökologischem Landbau, sind saisonal und regional und werden täglich frisch zubereitet. Damit leistet der Caterer mehr, als die Richtlinien der DGE verlangen, ohne den vorgegebenen Preis von 3,50 € zu überschreiten. Thies Bunkenburg: „Die Idee, ein Schul- und Kitacatering aufzubauen, ist tatsächlich aus zweierlei Beweggründen entstanden. Der eine ist ein sehr emotionaler, nämlich dass wir beide, Dirk und ich, Kinder haben, die in die Kita oder Schule gehen. So
haben wir festgestellt, dass es Caterer auf dem Markt gibt, die Gemeinschaftsverpflegung im Schul- und Kitabereich gut machen, dass es aber eben auch welche gibt, die es nicht gut machen. Wir wollten die Punkte, die uns nicht gefallen haben, selbst besser machen. Der zweite Grund war die wirtschaftliche Betrachtung. Als Unternehmen möchten wir eine solide und kontinuierliche Auslastung über das gesamte Jahr hinweg erreichen. Der Eventbereich unterliegt saisonalen Schwankungen, die wir mit dem neuen Geschäftsbereich ausgleichen möchten. Gemeinschaftsverpflegung ist ein planbares Geschäft, weil wir wissen, wie viele Essen wir an welchen Tagen produzieren müssen.“ Üblicherweise veranstaltet Brunckhorst Events in und um Hamburg und ist in der Cateringlandschaft der Hansestadt eine feste Größe. Mit dem Vorstoß auf den Schul- und Kitacateringmarkt wagten sie etwas Neues. „Naiverweise dachten wir, dass wir schnell in die Schul- und Kitaverpflegung einsteigen könnten, immerhin kochen wir seit vielen Jah-
Dirk Harms
14 ren erfolgreich für unsere Gäste. Im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung gibt es mehr Normen, Richtlinien und Gütevereinbarungen, als wir uns ehrlicherweise ausgemalt haben“, berichtet Bunkenburg, der vor seiner Geschäftsführertätigkeit bei Brunckhorst bei führenden Agenturen im Marketing tätig war. Zur Hilfe kam den beiden ein erfahrener Schul- und Kitacaterer, der wie Brunckhorst der LECA-Vereinigung, einem Verband von Caterern, die sich eigenen Qualitätsstandards verpflichtet haben, angehört. „Wir haben uns mit einem Partner zusammengetan, der bereits 30 Jahre Erfahrung im Schul- und Kitacatering mitbrachte. Das hat uns ziemlich schnell in die Lage versetzt, die entsprechenden Auflagen schnell erfüllen zu können, um nun selbst nach Rezept Schul- und Kitaessen zuzubereiten. Und es sieht ganz so aus, als würde man die 30 Jahre Erfahrung auch schmecken. Von den Kindern bekommen viel positive Resonanz“, erzählt Dirk Harms, der das Unternehmen in der dritten Generation leitet. Auf die Teller kommen Gerichte wie gebackenes Seelachsfilet mit Remouladensauce, dazu Salzkartoffeln und Gurken-Dill-Salat oder vegetarisches Olympia Gyros mit Krautsalat und Tzaziki, dazu Bio-Reis. Gemäß den DGE-Qualitätsstandards für die Kitaund Schulverpflegung finden sich auf dem Speiseplan reichlich Getreideprodukte, Kartoffeln und Reis, frische Salate, Gemüse und Hülsenfrüchte, häufig fettarme Milch und Milchprodukte, überwiegend magere Fleischsorten sowie einmal pro Woche Seefisch. Frittiertes oder TK-Produkte wird gar nicht angeboten. Damit alles frisch und lecker an die Schulen kommt, hat Brunckhorst in neueste Küchentechnik investiert. Sie verwenden die Cook & Chill-Methode. Die Schulen bekommen dabei die Mahlzeiten nicht warm geliefert, sondern in gekühlter Form. Auf dem Transport gehen durch diese Methode Geschmack und Nährstoffe kaum verloren. An den Schulen muss das Essen vor Ort nur noch zu Ende garen und kann sofort serviert werden. Mit dieser Methode umgeht man die unbeliebte Warmanlieferung, bei der das Essen häufig erst Stunden nach der Zubereitung an die Schüler ausgegeben wird. Brunckhorst ist einer der wenigen Caterer, der dieses Verfahren verwendet. Es gilt nach
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der Frischzubereitung, die sich viele Schulen aus Kostengründen und wegen ungenügender Räumlichkeiten nicht leisten können, als beste Alternative. „Das Cook & Chill-Verfahren bedarf zwar technischer Gerätschaften wie einen Chiller zum Runterkühlen der Mahlzeiten und einen Konvektomaten für die Regenerierung, aber die Qualitätsunterschiede sind enorm“, versichert auch Corinna Rohmann. Die Ökotrophologin betreut im Catering-Unternehmen die
Schul- und Kitaverpflegung und ist in allen Ernährungsfragen die Ansprechpartnerin für Eltern, Schüler oder das Schulpersonal. Neben dem gesunden Essen versucht Corinna Rohmann Essen als Thema weiter in den Schulplan der Kinder zu integrieren: „Nur wer sich mit der Nahrung auch richtig auseinandersetzt, wird die Wichtigkeit ausgewogener Ernährung verstehen“. Regelmäßig fahren deshalb die Brunckhorst-Köche zu den Schulen und sprechen mit den Kindern. Auch Koch-Workshops für Klassen werden angeboten. Schwer zu glauben, dass der Caterer anfangs Schwierigkeiten hatte, sein Konzept an
die Schulen zu bringen. „Die Schulspeisung ist ein komplexes Thema. Die Eltern wollen nur das beste Essen für ihre Kinder, möchten aber nur wenig dafür bezahlen. Dabei sind, wenn man es genau betrachtet, 3,50 € wirklich nicht viel für ein gesundes und ausgewogenes Essen. Für den Betrag, der im Übrigen mit 19% versteuert wird, müssen wir die Lebensmittel einkaufen und von unseren Köchen zubereiten lassen. Das Essen muss an die Schule gefahren werden und die Reste müssen wieder an uns zurück. Dann kommt die Ausgabe, für die wir auch verantwortlich sind sowie für die Reinigung der Küchen- und Tischbereiche. Hinzu stellen wir die Soft- und Hardware für die Abrechnung. Dürften wir den gesamten Betrag nur für den Lebensmitteleinkauf verwenden, gäbe es überhaupt keine Probleme. Durch die vielen Zusatzposten, die vom Portionspreis abgehen, ist es uns nur durch eine gesunde Mischkalkulation möglich, die hohe Qualität zu liefern. Im Übrigen ist man nicht dazu verpflichtet, Bio-Produkte einzukaufen. Aber das ist eben der Teil, wo wir es richtig machen wollen“, erzählt Bunkenburg. Für Eltern, die sich das Essen nicht leisten können, gibt es entsprechende Vergünstigungen aus staatlichen Zuschüssen. In einigen Bundesländern liegt der Höchstsatz für eine Portion sogar bei nur 2,00 €, gespart werden kann da nur an der Qualität der Lebensmittel. Selbst Catering-Riesen wie Sodexo und Apetito, die günstiger produzieren können und zusammen auf einen Marktanteil von über 50 Prozent kommen, tun sich schwer mit den niedrigen Vorgaben der Behörden. Und das ohne Bioqualität anzubieten. An der Qualität der Lebensmittel wird bei Brunckhorst nicht gespart. Dirk Harms: „Der Markt ist hart umkämpft, aber wir glauben an unser Produkt. Wir haben einen hohen Anspruch an unser Essen. Es soll immer so gut sein, dass wir es auch unseren eigenen Kindern geben würden. Sobald wir das nicht mehr gewährleisten können, hören wir lieber ganz auf“. Soweit wird es aber bestimmt nicht kommen. Die vom Caterer belieferten Schulen wollen auf das leckere und gesunde Essen nicht mehr verzichten. Den Kindern schmeckt es. „Die Schulen sind untereinander gut vernetzt und Gutes spricht sich schnell rum.“ Zurzeit erfreuen sich drei Hamburger Schulen am ge-
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sunden Essen des zertifizierten Bio-Caterers, das sind täglich 650 Mittagessen. Das Thema gute Schulverpflegung bedeutet viel Überzeugungsarbeit. Denn den hohen Ansprüchen an die Qualität steht leider eine niedrig akzeptierte Preisschwelle gegenüber. Schule, Eltern und Caterer müssen einen gemeinsamen Dialog eingehen. Aber auch die Meinung der Kinder sollte berücksichtigt werden, denn egal mit welchem Ergebnis die Gespräche enden, sie sind diejenigen, die das Essen bekommen. Gesund, lecker und in der richtigen Qualität muss das Essen sein. Dann stimmt das Urteil des französischen Fluggastes aus der Fernsehwerbung über den Perfektionismus der Deutschen wieder: „Fantastique!“, nicht nur in deutschen Flugunternehmen, sondern auch an deutschen Schulkantinen. *Laut der Verordnung (EG) Nr. 2257/94 müssen Bananen, die in die EU eingeführt werden, eine Länge von mind. 14 cm und eine Dicke von mind. 27 mm besitzen. Höchstens 22 cm darf eine Schnuller-Kette lang sein. Text Katharina Grzeca Fotos Teresa Horstmann
Weiterführende Informatioenen findest du unter: www.bio-logisch.de oder www.brunckhorst-catering.de oder Corinna Rohmann Tel: 040/552036-0 E-mail: schule@brunckhorst-catering.de Für das Cook & Chill-Verfahren unverzichtbar: der „Chiller“ (oberes Bild) zum Kühlen der Speisen und der Konvektomat (links zu sehen) für die Regeneration. Die Gäretschaften werden von Brunckhorst auch an die Schueln verliehen, wenn sich diese den Erwerb nicht leisten kann.
Der nächste Sommer kommt. Wir machen schon mal kreative Pause. Aber nicht lange: Anfang Juni erscheint die neue ME2BE CAMPUS – Studieren in Schleswig-Holstein und Hamburg. Mit den besten Studienplätzen vor Ort und vielen neuen Themen.
SUMMER E gDefüIllTt aInOScNhulen
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EINE KLASSE FÜR SICH Kampf der Kantinenkatastrophe
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artha Payne ist knallhart. In ihrem Blog lässt sie kein gutes Haar an schottischem Schulessen. Es macht nicht satt, ist nicht gesund und schon mal gar nicht lecker. In ihrem Blog „NoSeconds“ rechnet sie mit kümmerlichen Kroketten ab und rückt Schulkantinen ins (un-)rechte Licht. Martha ist 10 Jahre alt. Eigentlich wollte sie nur dokumentieren, wie der Verpflegungsalltag an ihrer Schule aussieht. Damit hat sie in kürzester Zeit 8 Millionen Follower gewonnen. Einer ihrer größten Fans: Starkoch Jamie Oliver. Denn auch er hat die Missstände in Schulkantinen erkannt und will etwas dagegen tun. Bei uns geht ebenfalls ein Ruck durch die Kochtöpfe – dank engagierter Promis. „Brav aufessen, damit du groß und stark wirst!“ Auch wenn alle Enkelkinder bei diesem Satz mit den Augen rollen, hat Oma doch irgendwie Recht. Kinder und Jugendliche haben besondere Bedürfnisse. Um gesund heranzuwachsen, brauchen sie eine ausgewogene Ernährung. Und wenn der Magen so laut knurrt, dass man dem Matheunterricht kaum folgen kann, geht die Rechnung einfach nicht auf. An immer mehr Schulen wird länger unterrichtet, bis 16 oder sogar 17 Uhr. Klar, dass man als Schüler zwischendurch etwas essen muss. Schaut man sich aber auf den Tellern in Schulkantinen mal um, kann einem schnell der Appetit vergehen. Der kleinen Martha ging es auch oft so. Ein mickriges Stück Pizza, ein winziger Muffin, eine harte Krokette, ein bisschen Mais – nur ein Beispiel ihrer traurigen Ausbeute. Aber woran liegt das? Wieso erinnert die Panade an Pappe, wo kommt das ganze Fett her, warum sind die Erbsen so grau und die Würstchen so schrumpelig? Wie so oft im Leben spielt das liebe Geld auch hier keine unbedeutende Rolle. In einigen deutschen Städten darf ein Schulessen nicht mehr als 2 Euro kosten. Mehr ist nicht drin. Man kann an einer Hand abzählen, was für ein Essen man für dieses Geld bekommt. Klingt nach einem unlösbaren Problem. Zum Glück haben sich aber verschiedene bekannte Köche entschlossen, mit ihrem Namen und Wissen für besseres Essen an Schulen zu kämpfen.
TV-Koch Tim Mälzer mit einer Schülerin beim Kochwettbewerb „KLASSE, KOCHEN!“
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Einer von ihnen ist der englische Starkoch Jamie Oliver. Während die britische Regierung seelenruhig zusah, wie immer mehr Kinder dem Übergewicht verfielen und sie munter weiter mit Fast Food fütterte, schmeckte dem berühmten TV-Koch dieser Zustand gar nicht. Er setzte es sich zum Ziel, Frittenfett und Schokolade gegen Brokkoli und Müsliriegel einzutauschen. In seiner Sendung „Jamie‘s School Dinners“ rüttelte er Eltern wie Politiker wach und machte auf die untragbaren Zustände aufmerksam. Was folgte, war die Unterschriftenaktion „Feed Me Better“, die bessere und vor allem gesündere Versorgung forderte. Stolze 270.000 Menschen zückten die Stifte, um die Petition zu unterschreiben. Und siehe da: Der britische Premierminister sicherte umgehend rund 417 Millionen Euro zu, mit denen nicht nur Speisepläne überarbeitet, sondern auch Küchen umgebaut und das Schulküchenpersonal geschult wurde. Ein voller Erfolg, für Jamie Oliver und für Kinder wie Martha. In Deutschland tat sich Tim Mälzer, der „deutsche Jamie Oliver“, 2009 mit dem Bundesernährungsministerium, der Bertelsmann-Stiftung und dem Küchenhersteller Nolte zusammen und rief den Wettbewerb „KLASSE, KOCHEN“ ins Leben. Das Konzept ist ebenso simpel wie gut. Jedes Jahr gibt es ein anderes Motto, über das im Internet abgestimmt wird. Im Anschluss ist Kreativität gefragt. Jede Schule kann sich zum jeweiligen Thema ein Rezept überlegen und damit bewerben. Die besten 10 Schulen werden mit einer hochwertigen Übungsküche belohnt, in der die Schüler ihre Rezepte und Ideen in die Tat umsetzen können. Und weil Mälzer ein Mann der Tat ist, kocht er auch gern mal eine Runde mit. Echt klasse! Auch die Berliner TV-Köchin Sarah Wiener kämpft für „Gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“. Darum trägt ihre Stiftung auch genau diesen Beinamen. Es geht dabei um das Offensichtliche: weniger Übergewicht und ein besseres Verständnis für Lebensmittel. Darüber hinaus hofft Sarah Wiener mit ihrer Initiative, Kinder zu kritischen Verbrauchern zu erziehen,
die einen großen Bogen um Fertiggerichte machen. Die notwendige Basis dafür möchte sie in Kochkursen vermitteln, in denen Schüler lernen, wie sie ganz alleine ein gesundes Mittagessen oder nahrhafte Pausensnacks zuberei-
Tim Mälzer´s Autogramme sind sehr gefragt.
ten können. Ganz spielerisch - so klappt es ja bekanntlich am besten. Anderer Ansatz, gleiches Ziel bei Johann Lafer. Im November 2012 ging im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach die erste Mahlzeit in der „Genuss-Mensa mit Bildungsauftrag“ über den Tresen. Das Motto lautet „Aus der Region für die Region“. Spaghetti Bolognese und Hühnerfrikassee werden nicht von der Speisekarte verbannt, sondern einfach mit besseren Produkten gekocht. Statt Billiggeflügel vom Discounter gibt es glückliche Hühner vom Bauern nebenan. Durch die gläserne Küche können die rund 1.200 Schüler des örtlichen Gymnasiums dabei zusehen, wie ihre Speisen zubereitet werden, getreu dem Grundsatz „mehr Transparenz, mehr Bewusstsein.“ Über einige deutsche TV-Köche möchte man nur den Kopf schütteln, wenn sie ihre Gesichter auf Fertigsuppenbüchsen drucken lassen oder uns von überlebensgroßen Plakaten einschlägiger Fast Food-Ketten anstrahlen. Zum Glück gibt es aber auch die mutigen Vorreiter wie Oliver, Mälzer und Lafer, die sich dafür einsetzen, dass Kinder wie Martha Payne eines Tages etwas Leckeres und Gesundes in der Schule auf den Teller bekommen.
„Brav aufessen, damit du groß und stark wirst!“
www.neverseconds.blogspot.de www.jamieoliver.com www.jamieoliverfoodfoundation.org.uk www.tim-maelzer.de www.sarahwiener.de www.sarah-wiener-stiftung.de www.tim-maelzer.info/schulkuechen www.johannlafer.de
Text Slaven Marinovic Fotos KLASSE, KOCHEN!
www.food@ucation.de
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LOGISTIK
Von Napoleon bis Nobelpreis Naturprinzip Logistik
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ie meisten Leute denken bei dem Begriff „Logistik“ an Lkws auf der Autobahn, an den Postboten, der jeden Morgen Briefe ausliefert und an die langen Schlangen in der Postfiliale zur Weihnachtszeit. Dabei ist Logistik noch viel mehr: eine Schlüsseldisziplin der modernen Wirtschaft und sogar ein naturwissenschaftliches Prinzip. Viele Menschen verstehen erst, wie wichtig etwas ist, wenn es nicht mehr da ist und fehlt. Wenn zum Beispiel die Freundin bzw. der Freund einen verlässt und man merkt, wie wichtig diese eine Person doch war. So ähnlich ist es auch mit der Logistik. Kaum einer denkt an sie, doch ohne sie wären die Geschäfte leer und es würde keine Bahn und kein Bus fahren. Eine Vorstellung, die den wenigsten gefallen dürfte. Die Logistik ist unser ständiger und unsichtbarer Begleiter, der uns mit allen notwendigen und angenehmen Dingen des Lebens versorgt. Und das rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr. Die Logistik sorgt dafür, dass alles rund läuft und dass das Waren- und Dienstleistungsangebot nicht ins Stocken gerät. Ohne die Logistik gäbe es keine Globalisierung und keine Produkte aus dem Ausland, es gäbe keinen Urlaub in fremden Ländern und auch kein Internet. Historisch hat die Logistik ihren Ursprung im Militärwesen und in den Kriegen, die der französische Kaiser und Feldherr Napoleon (1769 - 1821) von 1792 bis 1815 führte. Napoleon wusste, dass ein zuverlässiger und schneller Nachschub von Waffen, Munition und Verpflegung nicht selten über Sieg oder Niederlage entscheidet und seinen Ausspruch „Amateure sprechen von Strategie, Profis von Logistik“ kennt auch heute noch jeder Militärstratege. Napoleon ließ den Nachschub seiner Armeen akribisch planen und besiegte so die europäischen Großmächte Österreich und Preußen. Sein Niedergang begann erst, als er im Jahr 1812 mit einer halben Million Soldaten in Russland einmarschierte. Begleitet wurde die
größte Armee, die Europa bis dahin gesehen hatte, von 6.000 Fuhrwerken mit Lebensmitteln, von 50 Kassenwagen, die den Sold an die Soldaten auszahlten, von mobilen Lazaretten, in denen Verletzte versorgt wurden, und von Lastkähnen für den Transport des Materials über Flüsse und Seen. Allein Napoleons persönlicher Tross umfasste 18 Versorgungswagen. Napoleon wollte seine Armee auf dem langen Weg nach Moskau mit russischen Nahrungsmitteln versorgen, doch die Russen betrieben eine Politik der verbrannten Erde und ließen Getreidefelder, Lebensmittellager und sogar ganze Dörfer und Städte niederbrennen. Der französischen Armee fehlte es bald an Nahrung, viele Soldaten verhungerten, wurden krank oder fielen Schnee und Kälte zum Opfer. Von der halben Million starken Armee überlebten nur 18.000 Mann und Napoleon musste den Rückzug antreten.
Ab dem Zeitalter der Industrialisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden die Regeln der Militärlogistik auch in der Wirtschaft angewandt, um die Produktion und den Transport von Produkten zu organisieren. Viele Erfindungen ermöglichten dabei eine immer schnellere und zuverlässigere Beförderung von
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22 Waren, wie z.B. die Einführung der Eisenbahn, des Automobils, des Gabelstaplers und auch des Schiffscontainers. Malcom McLean, der Erfinder des Containers, war selbst Spediteur und ärgerte sich über das mühevolle Tragen einzelner Kisten und Säcke vom LKW zum Schiff. Er kam auf den Gedanken, einfach den kompletten Auflieger eines LKW auf Schiffe zu laden und am Zielort wieder auf ein Fahrzeug zu setzen. Seine Idee ließ sich problemlos auch auf Eisenbahnwagen übertragen und revolutionierte damit die Transportbranche. Eine logistische Meisterleistung war auch die Berliner Luftbrücke, welche die Versorgung der Berliner Bevölkerung nach der sowjetischen Blockade im Jahr 1948 sichern sollte. Über den Landweg war Berlin nicht mehr erreichbar, die 2,5 Millionen Berliner mussten deshalb aus der Luft mit Nahrungsmitteln, Kohle, Benzin und Medikamenten versorgt werden. Dafür wurde ein ausgeklügeltes System mit drei Luftkorridoren erdacht. Durch den Korridor im Norden (zwischen Hamburg und Berlin) und im Süden (zwischen Frankfurt am Main und Berlin) flogen die Transportflugzeuge nach Berlin. Zurück flogen sie dagegen durch den mittleren Korridor zwischen Berlin und Hannover. Auf diese Weise war es möglich, dass alle drei Minuten ein Flugzeug in Berlin landen konnte. Ingesamt wurden 2.325.509 Tonnen Fracht über die Berliner Luftbrücke transportiert. Logistik wird heute definiert als “Organisation, Steuerung, Bereitstellung, Optimierung und Sicherung von Prozessen der Güter-, Informations-, Energie-, Geld- und Personenströme entlang der Wertschöpfungskette sowie der Lieferkette”. Man könnte auch vereinfacht sagen: “Logistik ist die organisierte Bewegung von Waren, Menschen, Informationen, Geld und Energie.” Die Logistik hat dabei immer die Aufgabe zu gewährleisten, dass – die richtige Menge – in der richtigen Qualität – für den richtigen Kunden – zum richtigen Zeitpunkt – am richtigen Ort – und zu den richtigen Kosten zur Verfügung gestellt wird. Die Wirtschaft kommt ohne Logistik nicht aus und selbst die Pflanzenwelt kann nicht auf sie verzichten. Rund 80 Prozent aller Pflanzenarten sind auf eine Fremdbestäubung durch Wind, Wasser, Tiere und Insekten angewiesen.
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In den gemäßigten Breitengraden sind die Honigbienen die wichtigsten Bestäuber. Ihrem Arbeitseifer verdanken wir Äpfel, Birnen, Kirschen, Gurken und Kürbisse. Honigbienen sind deshalb nach Rindern und Schweinen die wichtigsten Nutztiere der Erde. Selbst der menschliche Organismus ist auf ein funktionierendes Transportsystem angewiesen. Im menschlichen Körper herrscht 24 Stunden am Tag logistischer Hochbetrieb. Denkprozesse, Temperaturregulation, Zellregeneration, Blutzuckerhaushalt - alle überlebenswichtigen Körperfunktionen müssen zuverlässig und reibungslos ablaufen. Dafür reichen die Körperzellen ununterbrochen kleine Päckchen (sog. Vesikel) mit Molekülen weiter. Damit ein Päckchen seinen Inhalt auch an der richtigen Stelle entleert, muss es zunächst an einer anderen Zellmembran andocken. Nur wenn der Proteinkomplex des Päckchens perfekt zum Proteinkomplex der anderen Zelle passt, stimmt der Bestimmungsort und das Vesikel kann seine Ladung abladen. Ansonsten steht es vor verschlossenen Türen. Lädt ein Vesikel seine Ladung dagegen am falschen Ort oder zum falschen Zeitpunkt ab, droht eine Störung der Zelllogistik. Diese kann zu neurologischen Erkrankungen und sogar zu Diabetes führen. Dass die logistischen Gebote Koordination und Pünktlichkeit nicht nur in der Wirtschaft und im Transportwesen, sondern auch im menschlichen Körper entscheidend sind, haben die amerikanischen Zellbiologen Randy Schekman und James Rothman und der deutsche Biochemiker Thomas Südhof entschlüsselt - und dafür im Juli 2013 den Nobelpreis für Medizin erhalten. Text Slaven Marinovic Illustrationen Sarah Matuszewski
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Logisch in der Logistik Ausbildungsberufe im innovativen Berufszweig
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ie Aufgabenbereiche in der Logistik sind so abwechslungsreich und vielfältig wie in kaum einem anderen Beruf. Ganz allgemein bezeichnet Logistik den Material- und Warenfluss. Als Basis von allem steht der Aufbau, die Planung und Organisation von Abläufen; Absatzplanung und Marketingstrategien werden erarbeitet. Bevor es um den Warentransport geht, findet also ein Informationsaustausch statt. Im zweiten Schritt geht es um die Abwicklung der erarbeiteten Maßnahmen. Die Umsetzung erfolgt auf kaufmännischer Weise durch Bestellung oder Lagerbuchung, oder kann durch körperliche Ausführung erfolgen. Dazu zählt das Einlagern, Verpacken oder Transportieren von Dingen. Am Ende steht immer die Kontrolle, die sicherstellt, dass Abläufe auch tatsächlich logisch erfolgt sind.
eine Alternative zu Schifffahrtshäfen, aber stehen sich nicht in Konkurrenz gegenüber. Beide sorgen dafür, dass der Güter- und Warenverkehr in der richtigen Quantität und Qualität zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ausgeliefert wird. Allgemein spricht man in der Logistik von den „Sieben r“, die alle dafür sorgen, dass der Prozess reibungslos von Statten geht. Service wird in der Logistik großgeschrieben. So stehen neben der Planung und Abwicklung der Logistikprozesse die richtige Verpackung, Etikettierung und die Bereithaltung wichtiger und begleitender Informationen ganz oben auf der Agenda, sodass zu jeder Zeit festgestellt werden kann, wo sich die einzelnen Güter befinden.
Gute Chancen für Quereinsteiger Es gibt auch ohne abgeschlossene Ausbildung zahlreiche Möglichkeiten, in den Berufszweig
Der Berufszweig ist nicht nur sehr vielfältig, er hat auch viel Zukunft. Der Bereich Lager und Transport kann inner- oder außerbetrieblich erfolgen. Für Letzteres wird eine Spedition angeheuert. Norddeutschland ist dank seiner geografischen Lage ein besonders attraktiver Ort für die logistische Abwicklung globaler Warenströme. Die Berufe Schifffahrtskaufmann/frau - Fachrichtung Linienfahrt – oder Schifffahrtskaufmann/frau – Fachrichtung Trampfahrt – sind sehr gefragt. Was für Laien ein interessantes und transparentes Schauspiel der Containerterminals in den Häfen bietet, sorgt für einen erheblichen Beitrag zur Weltwirtschaft. Neben den klassischen Ausbildungswegen in diesem Bereich stehen zahlreiche Weiterbildungswege bereit. Aufstiegsmöglichkeiten bietet auch ein Studium. Der Berufszweig ist nicht nur vielfältig, sondern zukunftsorientiert. Flughäfen bieten
Logistik zu finden. Umschulungen und Weiterbildungen bieten zahlreiche Möglichkeiten. Der Anspruch bleibt dabei gehaltvoll, wenn man bedenkt, dass kaum ein Mitarbeiter ohne Englischkenntnisse auskommt. Verantwortungsbewusstsein und Genauigkeit werden ebenfalls großgeschrieben. Illustration Raphaelle Martin Text Mareike Brünig
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LOGISTIK
Kaufmännische Berufe aller Logistikbereiche - Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdienstleistung - Kaufmann/frau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen - Schifffahrtskaufmann/frau - Fachrichtung Linienfahrt - Schifffahrtskaufmann/frau - Fachrichtung Trampfahrt - Servicekaufmann/frau im Luftverkehr - Kaufmann/frau für Verkehrsservice (Schwerpunkt Sicherheit und Service) - Kaufmann/frau für Verkehrsservice (Schwerpunkt Verkauf und Service)
Lager- und Umschlagberufe - Fachlagerist/in - Fachkraft für Lagerlogistik - Fachkraft für Hafenlogistik
Fahr- und Zustellberufe - Berufskraftfahrer/in - Fachkraft im Fahrbetrieb - Servicefahrer/in - Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice - Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen - Eisenbahner/in im Betriebsdienst (Fachrichtung Fahrweg) - Eisenbahner/in im Betriebsdienst (Fachrichtung Lokführer und Transport) - Hafenschiffer/in - Binnenschiffer/in
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MACHEN
Logistik von A bis Z Die wichtigsten Infos rund um die Welt der Logistik
Anlieferlogistik Umfasst die gesamte Planung, Gestaltung, Steuerung, Durchführung, Terminierung und Kontrolle der Anlieferung von Waren vom Lieferanten bis zum Verbraucherort.
Beschaffungslogistik Plant, kontrolliert und koordiniert die Material- und Informationsflüsse zwischen dem Beschaffungsmarkt und dem Bedarfsträger im Unternehmen.
Cargo Das ist die englische Bezeichnung für Frachtgut.
Geschäftsprozess Bezeichnet einen betriebsinternen oder -übergreifenden Ablauf.
Handelslager Lager für nicht selbst hergestellte Güter.
Import Die Einfuhr von Waren oder Dienstleistungen aus dem Ausland.
Just-in-Time-Belieferung Distribution Meint den Vertrieb der Waren auf dem Gesamtweg zwischen Produktion und Verwendung.
Europoolpalette (umgangssprachlich Europalette) Ist eine genormte Transportpalette. Sie kann von allen vier Seiten mit einem Gabelstapler oder Hubwagen aufgenommen und transportiert werden. Die typische Europalette hat ein Maß von 1200 x 800 x 144 mm und wiegt 20 bis 24 kg.
Warenbereitstellung zu einem genau vorherbestimmten Zeitpunkt.
Kommissionierung Entnahme von bestimmten Teilmengen (Waren) aufgrund einer Anforderung aus der Produktion oder eines Kundenauftrages.
Logistik First in First out (FIFO) Bei dieser Lagerentnahmestrategie wird der Artikel, der zuerst eingelagert wurde, auch wieder zuerst ausgelagert.
Logistik umfasst alle Aufgaben zur integrierten Planung, Koordination, Durchführung und Kontrolle der Güterflüsse sowie der güterbezogenen Informationen von den Entstehungssenken bis hin zu den Verbrauchssenken.
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LOGISTIK
Mindestliefermenge Bezeichnet die optimale oder kleinstmögliche Bestellmenge, die der Lieferant ohne Mindermengenzuschlag anbietet.
Nutzwertanalyse Ist eine Methode zum Vergleich von Objekten.
Outsourcing Meint die Auslagerung von Teilprozessen eines Unternehmens an externe Lieferanten oder Dienstleister.
Tonnenkilometer Einheit für Transportleistungen beim Landverkehr.
Überproduktion Bezeichnet Waren, die zu viel hergestellt werden.
Verzollung Zoll- und steuerrechtliche Behandlung eines Produkts.
Warehouse Logistik Meint das Management von Material- und Informationsflüssen in einem Warenlager.
Prozesskette Betrachtung alle Bereiche logistischer Einzelprozesse.
Qualitätsmanagement Betrachtet alle Tätigkeiten eines Unternehmens mit dem Ziel, mehr Qualität zu erzeugen.
XYZ-Analyse Die XYZ-Analyse ist eine Methode, Materialien nach dem Grad ihres Bedarfs einzuteilen. X-Teile: Materialien mit gleichbleibendem Bedarf. Y-Teile: Saisonaler oder trendförmiger Bedarf. Z-Teile: Materialien mit unregelmäßigem Bedarf.
Yield-Management Regionallager Bezeichnung für ein dezentrales Lager, das ein bestimmtes Gebiet mit Waren versorgt.
Supply Chain Management Bezeichnet den Aufbau und die Verwaltung integrierter Logistikketten (Material- und Informationsflüsse) über den gesamten Wertschöpfungsprozess, ausgehend von der Rohstoffgewinnung über die Veredelungsstufen bis hin zum Endverbraucher.
deutsch: Ertragsmanagement, Ziel des Unternehmens ist in Zeiten hoher Auslastung, hohe Preise zu verlangen. Umgekehrt sinken die Preise, wenn das System weniger ausgelastet ist.
Zentrallager Konzentriert alle Artikel eines Unternehmens an einem Lagerstandort.
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MACHEN
Filme, in denen Logistik eine Rolle spielt
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hne Logistik lässt sich kein Film realisieren. Die Schauspieler, Kameras und Kulissen müssen transportiert und von Drehort zu Drehort gefahren werden. Es gibt aber auch viele Filmhandlungen, in denen Logistik und Transportmittel eine große Rolle spielen. Alle Filme sind auf DVD erhältlich.
TM & © 1999 Twentieth Century Fox Film Corporation
Stirb langsam 2
Mission: Impossible
Actionfilm, USA, 1990
Agententhriller, USA, 1996
Eigentlich will John McClane (Bruce Willis) an Heiligabend nur seine Frau Holly vom Flughafen in Washington abholen. Aber mal ehrlich, wer will einen Liebesfilm mit Action-Star Bruce Willis sehen? Dann doch lieber eine Söldnertruppe, die den Flughafen unter ihre Kontrolle bringt und damit droht, die eintreffenden Passagierflugzeuge und damit auch Johns Frau abstürzen zu lassen. In dem Film wimmelt es von ausgedachten Fluggesellschaften – echte Airlines wollen mit Terroristengeschichten ja nicht in Verbindung gebracht werden. Eine japanische Fluggesellschaft heißt „Fuji“, eine Fluglinie aus England „Windsor“ und Holly McClane kreist in einem Flugzeug der „Northeastern Airlines (NEA)“ über dem Flughafen.
In dem ersten Film der Mission: Impossible-Serie versucht Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) mit seinem Team einen Verräter aus den eigenen Reihen zu überführen, der die Decknamen sämtlicher verdeckter CIA-Agenten in Osteuropa an einen Waffenhändler verkaufen will. Dafür reist Hunt nach Prag, in das CIA-Hauptquartier in Langley, Virginia, und nach London. Das große Finale spielt in und auf dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV und im Eurotunnel, der durch den Ärmelkanal führt. Der TGV („Train à grande vitesse“, deutsch „Zug mit großer Geschwindigkeit“) erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 320 km/h und braucht nur 2 Stunden und 15 Minuten von London nach Paris und 1 Stunde und 51 Minuten von London bis Brüssel.
TM, ® & Copyright © 2013 by Paramount Pictures
TM, ® & Copyright © 2013 by Paramount Pictures
Collateral Thriller, USA, 2004
Taxi oder U-Bahn? Schnell und bequem oder lieber günstig? Auftragskiller Vincent (Tom Cruise) hat es eilig und wählt ein Taxi – das von Max (Jamie Foxx). Für 700 Dollar soll Max ihn die ganze Nacht lang durch Los Angeles fahren und ihm dabei helfen, vier Gerichtszeugen und eine Staatsanwältin zu beseitigen. Max spielt das Spiel ein paar Stunden mit, doch dann verursacht er absichtlich einen Unfall und erschießt Vincent beim Showdown in der U-Bahn. Schade um die 700 Dollar – ein Tagesticket für die U-Bahn hätte Vincent bloß 6,50 Dollar gekostet. Und der Fahrer der U-Bahn hätte ihn auch sicher nicht bei der Arbeit gestört.
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LOGISTIK 2005 © Buena Vista Home Entertainment, Inc.
Per Anhalter durch die Galaxis Science Fiction, Großbritannien, 2005
Außerirdische wollen die Erde zerstören, um eine galaktische Hyperraum-Expressroute zu bauen. Da denken sich der Arthur Dent (Martin Freeman) und sein Freund Ford Perfect (Mos Def): „Daumen raus und nichts wie weg hier!“ Auf einem Raumschiff der Vogonen beginnt ihr Anhalter-Abenteuer durch das Universum. Ähnlich abenteuerlich ist auch der Weltrekord des Deutschen Dieter Wensch: Er nahm in seinem Leben mehr als 9.500 Anhalter mit, die sich alle in seinem Gästebuch verewigt haben. Die Idee zu der Geschichte hatte der Schriftsteller Douglas Adams, als er einmal betrunken bei Innsbruck (Österreich) in einem Acker lag, das Buch „Per Anhalter durch Europa“ las und sein Blick auf den Sternenhimmel fiel. TM & © 2004 Warner Bros. Entertainment Inc
The Transporter Actionfilm, USA/Frankreich, 2002
Frank (Jason Statham) betreibt in Südfrankreich ein lukratives Transportgeschäft für zwielichtige Kunden. Was genau er transportiert, weiß er nie: Fragen werden nicht gestellt, das Paket niemals geöffnet. Als der Zufall ihn zwingt, von diesen Regeln abzuweichen, gerät er zwischen die Fronten. Auf der einen Seite Menschenhändler, auf der anderen die französische Polizei, mit der er sich wilde Verfolgungsjagden liefert. Zum Glück fährt er einen BMW 735i mit einer Höchstgeschwindigkeit von 228 km/h und die Gesetzeshüter bloß Peugeots 307, die es nur auf 188 km/h bringen. Frank entkommt. In Dubai hätten ihn die Polizisten gekriegt: Dort fährt das schnellste Polizeiauto der Welt Streife. Ein Lamborghini Gallardo. Spitzengeschwindigkeit: 317 km/h.
Aviator
Filmbiografie, USA, 2004
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben. So auch die von Luftfahrtpionier und Filmproduzent Howard Hughes (Leonardo DiCaprio). Howard Hughes liebte Filme, Hollywood-Starlets und seine Hotelsuite in Las Vegas. Vor allem aber: das Fliegen. Hughes gründete mehrere Luftfahrtfirmen, war Mehrheitsaktionär der ehemals größten Fluglinie der Welt TWA (Trans World Airlines) und hat in selbst entwickelten Flugzeugen verschiedene Rekorde aufgestellt: 1935 brauchte er für die Strecke Los Angeles – New York nur 7 Stunden, 28 Minuten und 25 Sekunden.
Up in the Air Tragikomödie, USA, 2009
Ryan Bingham (George Clooney) feuert beruflich Mitarbeiter. Dafür fliegt er non-stop durch die USA und sammelt fleißig Flugmeilen. Das Ziel des kühlen Pragmatikers: die 10 Millionen Meilen-Schallmauer zu durchbrechen. Ryan erreicht sein Ziel, doch seine Kollegin Natalie macht ihm klar, dass es mehr gibt als Meilensammeln und Ryan hängt seinen Job an den Nagel. Als größter echter Meilensammler gilt der Amerikaner Thomas Stuker, der von 1982 bis 2011 mit 5.900 Flügen die 10 Millionen Meilen-Grenze bei der amerikanischen Fluggesellschaft „United Airlines“ erreicht hat.
In 80 Tagen um die Welt Spielfilm, USA, 1956
In der Verfilmung des Klassikers von Jules Verne geht der britische Gentleman Phileas Fogg (David Niven) 1872 ganz ohne Meilensammlerkarte auf die Reise und versucht, die Erde mit Heißluftballon, Schiff und Elefant in 80 Tagen zu umkreisen und dabei eine Wette und 20.000 Pfund zu gewinnen. Und es klappt – allen Hindernissen zum Trotz. Die Zeitverschiebung an der Datumsgrenze im Pazifik verschafft ihm den entscheidenden Tag. Den heutigen Rekord für die schnellste Weltumrundung hält das französiche Flugzeug „Concorde“ mit nur 31 Stunden, 27 Minuten und 49 Sekunden. TM & © 1956 Warner Bros. Entertainment Inc
TM, ® & Copyright © 2013 by Paramount Pictures
Foto Jonas Wรถlk
LERNEN Wir wollen junge Menschen optimal fördern Bildungsministerin Wara Wende über das neue Schulgesetz
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Über die Schulter geguckt Die Schüler der Regionalschule Brunsbüttel besuchten die Redaktion von ME2BE
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Das Klassenzimmer in der Nordsee
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Ein Arbeitsplatz im nordfriesischen Wattenmeer
Wir wollen junge Menschen optimal fördern Bildungsministerin Wara Wende: Das ändert sich mit dem neuen Schulgesetz ab dem nächsten Schuljahr in Schleswig-Holstein
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SCHULE
ME2BE: Frau Wende, zum nächsten Schuljahr wird sich an den Schulen in Schleswig-Holstein durch ein neues Schulgesetz eine Menge ändern. Welches sind die wichtigsten Neuerungen? WARA WENDE: Erstens: Wir werden künftig eine klar strukturierte Schullandschaft in Schleswig-Holstein haben: zwei Säulen – Gemeinschaftsschulen und Gymnasien – in der Sekundarstufe I und drei Säulen – Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und Berufliche Gymnasien – in der Sekundarstufe II. Damit setzt dieses Schulgesetz einen Schlusspunkt unter die jahrelange Auseinandersetzung um die Schulformen. Und zweitens war es unser erklärtes Ziel, die Zahl erfolgreicher Bildungsbiografien zu erhöhen, deshalb schaffen wir mehr Möglichkeiten, das Abitur zu erlangen: Wir lassen mehr Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe zu und wir ermöglichen Kooperationen zwischen Gemeinschaftsschulen ohne eigene Oberstufe und Schulen mit Oberstufe. An den Gemeinschaftsschulen sollen alle Schüler zusammen in einer Klasse lernen, egal welchen Schulabschluss sie anstreben. Welche Vorteile hat das für die schwächeren und stärkeren Schüler? Ich bin der festen Überzeugung, dass das längere gemeinsame Lernen und die gezielte individuelle Förderung die besten Mittel sind, um junge Menschen optimal zu fördern. Unser Ziel muss sein, dass Schüler und Schülerinnen all ihre Potenziale entfalten können, die intellektuellen wie die kreativen und natürlich auch die sozialen. Das gilt sowohl für die lernschwachen wie für die hoch begabten Schüler und Schülerinnen. In gemeinsamen Lernsituationen können z.B. die Schwächeren von den Begabteren lernen, indem sie sich Dinge abschauen. Aber auch die Begabteren profitieren vom Miteinander: Wenn sie ihren Mitschülern und Mitschülerinnen den Unterrichtsstoff noch einmal in ihren eigenen Worten erklären, vertieft sich auch bei ihnen das zuvor Gelernte. Von den dabei zugleich erworbenen sozialen Kompetenzen einmal ganz abgesehen. Es soll neben den normalen Klassen sogenannte Leistungsgruppen und Flexi-Klassen geben. Was bedeutet das konkret? An den Gemeinschaftsschulen wird es in der Tat, mit Ausnahme der ‚Flexiblen Übergangsphase‘, keine abschlussbezogenen Klassenverbände mehr geben. In diesen ‚Flexib-
len Übergangsphasen‘ können Schülerinnen und Schüler die Jahrgangsstufen 8 und 9, je nach ihrem individuellen Leistungsvermögen, in zwei oder drei Jahren durchlaufen. Ziel ist, dass auch Leistungsschwächere den Hauptschulabschluss erreichen. Ansonsten werden in den Gemeinschaftsschulen alle Jugendlichen gemeinsam – in binnendifferenzierender Form – unterrichtet. Ab der Jahrgangsstufe 7 ist es allerdings möglich, in einzelnen Fächern Lerngruppen einzurichten, in denen dann nach Leistungsfähigkeit und Neigung der Schülerinnen und Schüler differenziert wird.
Illustration Raphaelle Martin Text Joachim Welding Foto Bildungsministerium
Wenn die Eltern meinen, ein mittlerer Abschluss sei für ihr Kind richtig, der Schüler einer Gemeinschaftsschule in der 10. Klasse aber spürt, dass er ein ganz gutes Abitur schaffen könnte: Kann er nun einfach draufsatteln und die Oberstufe besuchen? Voraussetzung dafür ist, dass er oder sie ein bestimmtes Leistungsniveau erfüllt. Das bedeutet konkret: eine 2,4 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch, in keinem Fach eine 6 und ein Notendurchschnitt über alle Fächer von mindestens 3. An der Gemeinschaftsschule können drei Schulabschlüsse erworben werden: der Erste allgemeinbildende Schulabschluss nach insgesamt neun Schuljahren, der Mittlere Schulabschluss nach zehn Schuljahren und das Abitur nach 13 Jahren. Die Eltern müssen sich also nicht schon am Ende der Grundschulzeit für einen Bildungsgang entscheiden, sondern können gelassen die weitere Entwicklung des Kindes abwarten. Welche Wahlmöglichkeiten haben Gymnasiasten? Können sie sich aussuchen, ob sie in acht oder in neun Jahren Abitur machen? In der Regel führen unsere Gymnasien in acht Jahren bis zum Abitur. Allerdings gibt es 15 Ausnahmen: Elf Gymnasien bieten G9 und vier bieten beide Möglichkeiten an. Wer sich für das Gymnasium als weiterführende Schulart entscheidet, sollte sich vor Ort über das jeweilige Angebot informieren. Unabhängig davon möchte ich eins aber noch betonen: Die ‚Schauergeschichten‘ über G8 scheinen mir übertrieben. Ich habe bei meinen Schulbesuchen in den vergangenen Monaten festgestellt, dass viele Gymnasien sehr kreativ und überaus konstruktiv mit der verkürzten Schulzeit umgegangen sind: Es gibt eine Vielzahl guter Beispiele für gut gemachtes G8!
Prof. Dr. Waltraud ‚Wara‘ Wende ist seit dem 12. Juni 2012 Ministerin für Bildung und Wissenschaft des Landes SchleswigHolstein. Vor ihrem Ministeramt war sie zwei Jahre lang Präsidentin der Universität Flensburg.
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LERNEN
Über die Schulter geguckt Die Schüler der Regionalschule Brunsbüttel besuchten die Redaktion von ME2BE
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as macht eine Redaktion eigentlich den ganzen Tag und wie sieht die Arbeit bei ME2BE aus? 20 Schüler aus zwei Klassen der Regionalschule Brunsbüttel haben uns einen Tag lang über die Schulter geguckt und dabei sogar selbst und ganz eigenständig ein kleines Sonderheft produziert. Über die schöne Oldtimertankstelle bei uns vor der Tür. Die Aufgabe klang eigentlich ganz leicht: produziert in sechs Stunden ein sechsseitiges Magazin. In drei Gruppen aufgeteilt – Text, Foto und Grafik/PR – gingen die Schüler, die im Rahmen ihrer Projektfahrt: „Medien von Profis gemacht“ drei Tage lang die Hansestadt besuchten, ans Werk. Jeder konnte seinen Interessen folgend einen Teil des Magazins mitgestalten. Unterstützt wurden die Teams von Mitgliedern unserer Redaktion. Slaven setzte sich mit dem „Team Text“ zusammen, Tom leitet das „Team Foto“ und Sonja, Irene und Katharina kümmerten sich um das „Team Grafik/PR“.
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LERNEN
Ziel dieser kleinen Übung war, neben der Fertigstellung des „MAGAZINS ÜBER DIE OLDTIMERTANKSTELLE”, dass die 20 medieninteressierten Schüler die Arbeit hinter den Kulissen eines Magazins erleben. Denn wer ein fertiges Magazin in den Händen hält, kann sich kaum ein Bild davon machen, wie viele Menschen wirklich daran gearbeitet haben. Journalisten, Fotografen und Illustratoren sorgen mit ihren Texten, Fotos und Zeichnungen für den Inhalt, Grafiker und Mediengestalter für ein ansprechendes Design. Im Verlag arbeiten aber noch viele Menschen, die für die Büroorganisation und den Anzeigenverkauf zuständig sind. Aber zurück zu unserer Klasse. Den Aufbau des Magazins haben wir vorgegeben: auf der ersten Seite kommt der Titel, die Seiten 2 bis 5 werden mit dem redaktionellen Beitrag gefüllt und auf der letzten Seite ist Platz für die Werbeanzeige der Oldtimertankstelle.
Team Text Jede schöne Geschichte braucht auch einen guten Text. Die Textgruppe mit vielen erfahrenen Redakteuren der Schülerzeitung „Boje-Welle” hatte die Aufgabe, den Text über die Oldtimer-Tankstelle an den Elbbrücken zu schreiben. Zunächst wurde dafür im Internet recherchiert und alles Interessante zu dieser historischen Tankstelle gesammelt. Die gefundenen Informationen wurden sortiert und in den folgenden Fragen zugeordnet: Seit wann gibt es die Tankstelle? Wie wurde sie in den Anfangsjahren genutzt? Was ist seitdem mit ihr passiert? Wer betreibt die Tankstelle heute? Kann man an der Tankstelle überhaupt noch tanken? Wer besucht das kleine Restaurantbistro so? Was für Speisen bekommt man dort zum Frühstück und zum Mittagessen? Im Anschluss ging es zur Tankstelle selbst, zum Interview mit der Restaurantchefin, die jeden Tag die hungrigen Gäste aus der Umgebung und von weiter weg bedient. Dann ging es endlich ans Texten. Dafür setzte sich die Textgruppe um einen Computer, einer tippte und die anderen formulierten ihre Geschichte zur Oldtimer-Tankstelle. Als der Text fertig und korrigiert war, wurde er an die Grafik zum Layouten geschickt. Slaven erklärt seinem Team wie man richtig recherchiert.
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Team Grafik/PR Die Grafik und die Public Relations-Abteilung arbeiten nicht nur bei unserem Schulbesuch sehr eng zusammen. Die Ideen der Werber und Mitarbeiter, die für jegliche öffentliche Kommunikation Verantwortung tragen, werden von den Grafikern visuell umgesetzt. Für die Magazinproduktion stand die Schülergruppe vor der Aufgabe, sich eine ansprechende Werbeanzeige zu überlegen, diese mit einem fesselnden und eindringlichen Slogan zu versehen und ein Logo zu gestalten. Nach dem Überwinden der anfänglichen Schüchternheit waren die Schüler voller Ideen. Was wollen wir mit der Anzeige bewirken? Wer soll sich angesprochen fühlen und welches Motiv muss dafür von dem Foto-Team produziert werden? Auf all diese Fragen musste die Gruppe Antworten finden und, was noch schwieriger war, sich auf eine Lösung einigen. Zum Schluss hatte das Team Grafik/ PR die besondere Aufgabe, alle Teile der ver-
schiedenen Gruppen zusammenzubringen. Unter der Anleitung unserer Grafikerin arbeiteten die Schüler mit dem Layout-Programm InDesign, suchten sich die passende Schrift aus, platzieren die Fotos und setzten Logo und Anzeige. Zuletzt verewigte sich jeder verdient im Impressum. Das fertige Magazin kann sich sehen lassen. Mit einer halbstündigen Verspätung nach geplantem Abgabetermin war das Magazin tatsächlich fertig. Wie im wahren Leben lief auch hier nicht alles nach Plan und zum Schluss wurde es ein wenig hektisch. Hier zeigte sich die Wichtigkeit eines guten Zusammenspiels aller Gruppen. Spaß gemacht hat es beiden Seiten, der Redaktion und den Schülern, die nun ein wenig mehr über die Welt der Magazine wissen. Text Katharina Grzeca & Slaven Marinovic Fotos Tom Roeler
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Team Foto „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.“ Für den Fotografen bedeutet das aber eine riesige Herausforderung. Es ist etwas anderes, einen Schnappschuss seiner Freunde mit der Handykamera zu machen oder Bilder zu schießen, die anschließend in einem Magazin Verwendung finden. Unser Fotograf Tom erklärte der Gruppe zunächst die Funktionsweise des Fotoapparats. Welches Objektiv ist für welche Einstellung geeignet und wie geht man richtig mit dem Blitz um? Nach der theoretischen Einweisung dienten zunächst die eigenen Mitschüler als Probemotive. Dann ging es zur Tankstelle. Neben den Portraits der sympathischen Interviewpartner wurden zahlreiche Außen- und Umgebungsaufnahmen gemacht. Eine großzügige Motivauswahl ist wichtig, damit die Grafik größere Gestaltungsmöglichkeiten erhält. Zurück in der Redaktion wies Tom die Gruppe in die Grundzüge der Fotobearbeitung ein. Die bearbeitete Auswahl ging darauf an die Grafik.
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erfüll sionäre und Vi nieure ge Inge m. Zwei jun er Jahre Trau ihren 50
Fertige Seiten des Magazins über die Oldtimer Tankstelle, die von den Schülern der Brunsbüttler Regionalschule in der ME2BE-Redaktion produziert wurden.
In der Zeit wurde das Gebäude nur mangelhaft gepflegt und wurde so marode, dass es 1984 geschlossen werden musste. Die Jahre vergingen und das Gebäude blieb leer bis die beiden oldtimerbegeisterten Ingenieure Alex Piatschek und Jann de Boer das Gebäude entdeckten und sich ihren Traum von einer eigenen Oldtimer-Tankstelle erfüllten. Am 11.9.2010 fingen sie mit der Sanierung der Tankstelle an und stellten sie innerhalb von einem Jahr wieder her. Ende September 2011 wurde die Tankstelle feierlich wiedereröffnet. Die Tankstelle beherbergt seitdem eine TÜV-Werkstatt für neue und alte Autos und ein Bistro. Am Wochenende ist die Tankstelle ein beliebter Anlaufpunkt für Oldund Youngtimerfans und Liebhaber der 50er Jahre. Die Waschanlage wird dann auch für Konzerte und Kunstausstellungen genutzt. Im Bistro gibt es wochentags von 4.00 bis 11.00 Uhr morgens Früh-
stück, von 11.30 bis 15.00 eine täglich wechselnde Mittagskarte und von 11.00 bis 18.15 durchgehend Imbissessen wie Currywurst mit Pommes. Die Besucher sind zwischen 20 und 90 Jahre alt und kommen in das Restaurant, weil sie entweder in der Nähe arbeiten oder in Erinnerungen schwelgen wollen. Im Sommer besuchen täglich 80 bis 120 Gäste das Restaurant. Im Winter liegt die Besucherzahl bei 40 bis 80 Personen. In dem nostalgischen Ambiente herrscht eine freundliche und offene Atmosphäre, in der sich die vielen Stammgäste wohlfühlen. ,,Mit schlechter Laune habe ich noch nie einen Gast gehen lassen“, sagt Rieke, die Restaurantleiterin, die schon seit 20 Jahren in der Gastronomie arbeitet und selbst ein Fan der 50er Jahre ist. Rieke kennt die Tankstelle von Wochenendausflügen mit ihrer Vespa-Gruppe und war sofort Feuer und Flamme, als sie auf Facebook las, dass die
Hamement riegs mbard ltk dem Bo des 2. We Nach en im nd währe Häuserblöck burgs nichts den amm alwar von r Röhrend er der mm rne Trü lho Bil Die n 1953 übrig. e wurde bildeten äud mehr hngeb und ten Wo ngehäuft ch heu no me zusam ament für die rtankstelle. nd me Fu dti s Jahr Ol da elle ein 54 altene 19 Tankst te erh rde sie em die Nachd b war, wu ch 30 Jahre trie na in Be sen und da genutzt. tt geschlos towerksta Au lang als
Betreiber eine Mitarbeiterin für das Restaurant suchen. Alex Piatschek und Jann de Boer wollen in Zukunft auch den Tankstellenbetrieb wiederaufnehmen und dafür die alten Zapfsäulen restaurieren. Was nur noch fehlt ist eine Bank, die ihnen das Vorhaben finanziert. INFOKASTEN Oldtimer Tankstelle Brandshof Piatscheck & de Boer GmbH Billhorner Röhrendamm 4 20539 Hamburg Telefon: 040-78 25 64 Homepage: www.tankstelle-brandshof.de Facebook: www.facebook.com/ oldtimertankstelle
IMP R ES S UM Chefredaktion: Hanna Kruse, 10a
redaktion: Aline Gerber, 9d Arbresha Kelmendi, 9d Hanna Kruse, 10a Katharina Mechke, 9b
design und Werbung: Elisaweta Bjalik, 9d Mirjeta Brahimi, 9d Sabine Hahn, 10b Vanessa Hoffmann, 10a Elena Kühl, 10b Alex Malek, 10a
Photo: Sören Biere, MINT 10 Birthe Eberhardt, MINT 10 Natalie Rusch, 9d Sophie Staack, 9d
brunsbüttel komPass: P Pass: Stina Hahnkamm, MINT 10 Nicola Rohde, MINT 10 Robin Hodgson, MINT 10 Dörte Peters Winnie Lehmann
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Findest du die Informationen in ME2BE hilfreich bei der Berufsorientierung?
„Ja, ich finde schon. Ich habe durch ME2BE schon mehrere Berufe kennengelernt.“
Zum Abschluss bewerteten die Schüler die letzte ME2BE-Ausgabe.
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Hättest du Lust, bei ME2BE ein wenig mitzumachen?
„Ja, weil der Tag echt viel Spaß gemacht hat!“
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Die Sch端ler der Brunsb端ttler Regionalschule mit ihrem Lehrer Herrn Lehmann.
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Das Klassenzimmer in der Nordsee Ein Arbeitsplatz im nordfriesischen Wattenmeer
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m Jahr 1634 wütete ein Orkan über der Nordseeinsel Strand. Sie konnte der Naturgewalt nicht lange standhalten und riss buchstäblich in mehrere Teile. Nach dieser sogenannten Burchardiflut, blieben von der einstigen Insel Strand nur Pellworm und Nordstrand übrig – und ein kleines Fleckchen Erde mitten im Nationalpark Wattenmeer – die Hallig Nordstrandischmoor. Nordstrandischmoor ist 170 Hektar groß – oder doch besser klein. Ein Sturmflutpfahl zeigt die höchsten Wasserstände über Normal Null seit 1634 an, wobei die Hallig bereits bei 2,50 Metern über Normal Null Landunter meldet. Dann gucken nur noch die vier Warften aus der Nordsee. Warften sind künstlich aufgeschüttete Siedlungshügel, die den Bewohnern der Halligen und ihren Tieren Schutz bei Sturmfluten bieten. Außerdem gibt es auf der Hallig einen
ist seit Dezember die neue Lehrerin der Halligschule. Ihre Schüler heißen Kjell, Svea, Swantje, Erik und Henrik. Sie besuchen die Grund- und Hauptschule von der ersten bis zur neunten Klasse. Sie sitzen in nur einem Klassenraum und werden von einer einzigen Lehrerin unterrichtet – gleichzeitig. Was man sich fast nicht vorstellen kann, ist auch für Jacqueline Martinovic absolutes Neuland gewesen: „Das ist schon eine Herausforderung“, gesteht sie. Studiert hat sie eigentlich Deutsch und Bio. Nun unterrichtet sie alle Fächer, auch Mathe, Kunst und Sport: „Ich nähere mich Stück für Stück an und arbeite mich in die neuen Fächer ein. Die Kinder haben Geduld mit mir und ich versuche mich einzufuchsen.“ Trotzdem bedeutet ein neuer Lehrer auch immer Veränderung. Besonders Kjell, der Kleinste, hadert noch und ist von seiner neuen Lehrerin gar nicht begeis-
Zum Sportunterricht geht es raus auf den Spielplatz: „Er bietet viele Möglichkeiten. Mit den großen Jungs mache ich Ausdauertraining, dann gehen wir joggen. Wenn das Wetter zu schlecht ist, räumen wir die Tische und Stühle zur Seite und improvisieren im Klassenzimmer“, erzählt sie. Kreativ muss man sein und lernen, sich der Natur anzupassen. Im Schulhaus, in dem der Halliglehrer traditionell auch wohnt, hat sie sich eingerichtet. Das Haus ist vor ihrer Ankunft noch renoviert worden: „Als ich das erste Mal in meinem Wohnzimmer stand, um mich hier umzusehen, habe ich diesen Ausblick gesehen“, schwärmt sie. Der hat sie umgehauen und er ist wirklich phänomenal. Rundherum nur Meer: „Das Meer ist morgens das erste, was ich sehe“, und das genießt sie in vollen Zügen. Sie mag die Natur und die Ruhe. Am Wochenende geht es zu ihrem Mann
„Ich nähere mich Stück für Stück an und arbeite mich in die neuen Fächer ein. Die Kinder haben Geduld mit mir und ich versuche, mich einzufuchsen.“ Friedhof, einen Raum für Gottesdienste, einen Lorenbahnhof, einen kleinen Segelhafen, eine Schiffsanlegestelle, nicht zu vergessen 170 Schafe, sechs Kühe, ein Pferd, zwischenzeitlich abertausend rastende Ring- und Nonnengänse, 21 Bewohner und eine Schule – die kleinste Schule Deutschlands! Für das Leben auf einer Hallig muss man geboren sein. Das Klima ist rau, in Herbst und Winter ist es einsam, manchmal sogar bedrohlich, nämlich dann, wenn das Wasser bei Sturm immer weiter steigt und die Nordsee sich plötzlich direkt hinter dem Gartenzaun ausbreitet. Mal eben einen Kaffee trinken im Café um die Ecke? Fehlanzeige. Shoppen gehen – ja klar, wenn man mit der Lore über den Lorendamm zum Festland fährt. Das dauert etwa eine Viertelstunde, in der es mitunter ganz schön zugig werden kann. Was veranlasst also eine junge Frau, die Bequemlichkeit ihres bisherigen Lebens gegen diese manchmal unwirtliche Landschaft einzutauschen? Es ist ihr Job. Nicht irgendein Job hat sie dazu bewogen, sondern ein Job, der Herzblut erfordert. Jacqueline Martinovic
tert. Erst als sie ihn ermutigt, rückt er mit der Sprache heraus: „Sie gibt zu viele Hausaufgaben auf“, findet er. Sie muss schmunzeln. Kjell hat natürlich unterschlagen, dass es am Wochenende keine Hausaufgaben gibt, wenn alle in der Woche gut mitgearbeitet haben. „Jeder Lehrer hat seinen eigenen Stil und seine eigene Ordnung. Ich habe hier ein paar Dinge verändert, Regeln aufgestellt und umsortiert. Wie Frauen so sind!“ Natürlich ist der Schulalltag in der Halligschule ein ganz anderer, als an einer regulären Grundschule. Aber es gibt durchaus Parallelen: „Vom Sinn her ist es hier das Gleiche. Auch in meiner alten Grundschule in Ascheberg habe ich in einer Klassenstufe differenziert unterrichtet und den Stoff für die stärkeren und die schwächeren Schüler unterschiedlich vorbereitet. Das ist hier ganz ähnlich – nur im großen Stil. Jeder Schüler bekommt eine Aufgabe und weiß, was er machen soll. Sie lernen schnell, bestimmte Dinge allein zu machen.“ So schreibt Henrik zum Beispiel in der 9. Klasse gerade eine Mathearbeit, während Kjell und Svea im Kunstunterricht Spardosen basteln.
nach Ascheberg bei Plön: „Dann wird erst einmal eingekauft“, schmunzelt sie. „Ich komme mit leeren Koffern an und mit gefüllten wieder auf die Hallig.“ Lebensmittel, Getränke, Dinge des täglichen Bedarfs – alles, einfach alles, müssen die Inselbewohner mit der Lorenbahn auf die Hallig bringen, denn hier gibt es weder Bäcker noch Supermarkt. Wenn sie doch mal etwas vergessen hat, bringt es ihre Nachbarin Ruth Kruse-Hartwig mit, wenn sie zwischendurch auf das Festland fährt: „Bekommt man allerdings plötzlich Heißhunger... hat man ein Problem.“ Da hilft nur durchhalten. Bei allen anderen Problemen sind die Nachbarn zur Stelle: „Wenn mal etwas kaputt ist, kann ich die Nachbarn fragen. Sie sind jederzeit für mich da“, freut sie sich über die Hilfsbereitschaft und darüber, dass sie hier so positiv empfangen wurde. „Wir sind so begeistert, dass wir sie haben und dass sie unsere Kinder unterrichtet. Es könnte nicht besser passen“, erzählt Ruth Kruse-Hardwig, die übrigens die Mutter dreier Schüler der Halligschule ist. Wenn sich Jacqueline Martinovic am Freitagmittag auf den Weg nach Ascheberg zu
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LEHREN
Jacqueline Martinovic
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Hat ein offenes Ohr f端r den richtigen Ton - Stefan Krasinsky.
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Raus aus dem Bild, hieß es und alle tauchten im Viehanhänger ab - auch NDR Redakteurin Karin Henningsen.
ihrem Mann aufmacht, lässt sie alle Schulsachen auf der Hallig: „Wochenende ist Wochenende“. Das ist auch richtig so, denn schon am Sonntagabend kommt sie zurück, um am Montag fit und pünktlich in der Klasse zu stehen. Dann kann sie, auch während der Arbeit, wieder den großartigen Ausblick genießen: „So ein Arbeitszimmer hat nicht jeder – das ist ein Traum!“
„So ein Arbeitszimmer hat nicht jeder – das ist ein Traum!“
Klappe – Film ab! Eine junge Frau auf einer einsamen Hallig. Das ist schon einen Beitrag wert! Das dachte sich auch der NDR, der im Februar ein Filmteam auf die Hallig schickte, um eine kleine Reportage über die Halliglehrerin zu drehen. Mit Kamera und Tontechnik ging es mit der Lore auf nach Nordstrandischmoor. Für den knapp drei Minuten langen Film wurde fast vier Stunden gedreht. Die Schüler fanden das natürlich spannend und auch für Jacqueline Martinovic war das eine völlig neue Erfahrung. Bei strahlendem Wetter und milden Temperaturen war es auch für unsere Redakteurin ein sehr schöner und spannender Tag auf der Hallig! Text & Fotos Claudia Kleimann-Balke
Bald bekommt Jacqueline Martinovic ihre eigene Lore. Kevin Laske fängt die erste Fahrstunde ein.
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Foto Airbnb
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(“Mein Haus ist dein Haus“)
Tue Gutes und rede darüber Freiwilliges Engagement beim Hamburger Weg
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MI CASA ES SU CASA (“Mein Haus ist Dein Haus”)
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enn man kein Geld in der Tasche hat und nicht weiß, wie man Essen und Miete bezahlen soll, kommt man auf manche gute und manche weniger gute Ideen. Brian Chesky und sein Kumpel Joe Gebbia, die Gründer von Airbnb, hatten eine beim ersten Hören ziemlich blöde Idee, haben aus ihr aber die weltweit größte Online-Plattform zum Mieten und Vermieten von privaten Unterkünften gemacht. Und das allen Widerständen zum Trotz. Die Geschichte von Airbnb beginnt im Silicon Valley, im Tal der digitalen Träume. Brian Chesky und Joe Gebbia, zwei Absolventen der berühmten Rhode Island School of Design, waren nach ihrem Abschluss 2007 in das Land von Apple, Google und Facebook gezogen und wollten eine Internetfirma gründen. Was ihnen
aber fehlte, war eine zündende Geschäftsidee und bald auch das Geld, um ihre Wohnung in San Francisco zu bezahlen. Eines Tages stolperten sie zufällig über eine Zeitungsmeldung, dass die Hotels in der Stadt alle ausgebucht sind und die Besucher einer bevorstehenden Designkonferenz keine Unterkunft mehr finden können. Joe Gebbia hatte drei (!) Luftmatratzen im Keller herumliegen und so kamen die beiden auf die Idee, die Luftmatratzen aufzupumpem, in ihr Wohnzimmer zu legen und als Schlafmöglichkeit anzubieten. Um ihr Angebot zu bewerben, bauten Brian und Joe in nur drei Tagen eine Webseite und nannten sie „airbedandbreakfast.com” (dt. “Luftmatratze mit Frühstück”). Eine Woche später trafen ihre ersten Kunden ein: ein 30-jähriger Mann, eine 35-jährige Frau aus Boston und ein 45-jähriger Familienvater. Alle drei waren überraschenderweise bereit, 80 US-Dollar pro Nacht für eine Luftmatratze zu bezahlen. Unglaublich. Joe und Brian konnten selbst nicht glauben, dass erwachsene Frauen und Männer für eine solche Übernachtungsmöglichkeit Geld bezahlen würden. Sie dachten sich aber auch, dass sie ja vielleicht zufällig auf eine große Idee gestoßen sind und entschlossen sich deshalb, weiterzumachen. Sie trafen verschiedene Investoren, die aber alle ablehnten. Welcher normale Mensch schläft schon lieber in einer fremden Wohnung als in einem schönen, sauberen Hotelzimmer? Ein Investor fand die Idee der beiden sogar so doof, dass er in der Mitte des Gesprächs einfach aufstand und wegging. Joe und Brian ließen sich aber nicht beirren und verstanden diese Ablehnung als Aufforderung, weiterzumachen. Anfang 2008 ging ihnen erneut das Geld aus. Die Bank verwehrte ihnen einen
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Welcher normale Mensch schläft schon lieber in einer fremden Wohnung als in einem schÜnen, sauberen Hotelzimmer?
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Brian gab sein Schlafzimmer auf, packte seinen Koffer und übernachtete fortan in fremden Zimmern {...}
Kredit, der leere Kühlschrank in ihrer Wohnung brummte einsam vor sich her und nachts wurden die beiden Gründer von Albträumen und Existenzängsten geplagt. Ein neue Idee musste her. Schnell. In den USA tobte damals gerade der Präsidentschaftswahlkampf zwischen Barack Obama von den Demokraten und John McCain von der Republikanischen Partei. Gebbia und Chesky aßen zum Frühstück gerne Cornflakes und kamen eines Morgens auf die Idee, besondere limitierte Obama- und McCain-Cornflakes-Packungen zu entwerfen und dann im Internet zu verkaufen. Gesagt, getan. Von ihrem letzten Geld kauften die beiden Pappkartons, falteten sie
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nächtelang zu Cornflakesboxen und beklebten sie dann mit selbst entworfenen Aufdrucken. Die „Obama O’s” und „Cap’n McCains” waren ein voller Erfolg. Im Internet rissen sich die Leute um die 800 limitierten Packungen für 40 US-Dollar pro Stück und Joe und Brian hatten endlich genug Geld, um ihre Schulden bei der Bank zurückzubezahlen und etwas anderes zu essen, als bloß Cornflakes und Pizza. Kurz darauf kam ihnen der entscheidende Einfall, auf ihrer Webseite nicht nur die eigene Wohnung, sondern auch fremde Zimmer und Wohnungen anzubieten. Und wieder nutzten Brian und Joe den Präsidentschaftswahlkampf für ihre eigenen Zwecke und boten den Hunderten von Teilnehmern des Demokratischen Kongresses in Denver, Colorado, die kein Hotelzimmer mehr bekommen hatten, private Übernachtungsmöglichkeiten bei Leuten in der Umgebung an. Seitdem ging bei den beiden Freunden bergauf. Immer mehr Privatpersonen inserierten ihre Betten, Zimmer und Wohnungen auf Airbnb und immer mehr Reisende zogen eine private Unterkunft einem sterilien und teuren Hotel vor. Brian Chesky und Joe Gebbia richteten in ihrer Wohnung ein Büro für ihre neuen Mitarbeiter ein. Brian gab sein Schlafzimmer auf, packte seinen Koffer und übernachtete fortan in fremden Zimmern und Wohnungen, die er auf Airbnb gefunden hatte. Heute, Jahre später, kann man auf Airbnb jede erdenkliche Unterkunft in jeder Preisklasse in über 34.000 Städten in 192 Ländern buchen. Vom einfachen Zimmer in der Nähe des Eiffelturms für ein romantisches Wochenende zu zweit bis hin zu ganzen Inseln findet man alles, was das Herz begehrt: 17.000 Villen, 4.000 Hütten, 640 Schlösser, 1.400 Boote und 300 Baumhäuser. Jurten, große Rundzelte, sind übrigens die beliebtesten Unterkünfte bei Airbnb, gefolgt von Baumhäusern, Tipis, Höhlen, Hütten und Booten. Trotz des mittlerweile riesigen Erfolgs von Airbnb sind Brian Chesky und Joe Gebbia bescheiden geblieben. Joe hat bis vor Kurzem noch in der Wohnung gewohnt, in der alles begann, und Brian Chesky besitzt noch nicht einmal ein eigenes Bett. Er hat aber einen Tipp für alle, die knapp bei Kasse sind: “Für jedes Problem gibt es eine kreative Lösung. Man muss sie nur finden.” Text Slaven Marinovic Fotos Airbnb www.airbnb.de
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Tue Gutes und rede darüber
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eben ist seeliger als Nehmen” heißt es schon in der Bibel. Wer anderen hilft, tut nicht nur etwas Gutes für den anderen, sondern auch für sich selbst. Wer hilft, ist zufriedener und glücklicher und stärkt das Gemeinsamschaftsgefühl. Hamburg ist bekannt für seine viele Stiftungen und sozialen Projekte, bei denen sich Privatleute und Firmen zusammenschließen, um jungen und alten Menschen, denen es an etwas fehlt, zu helfen. Eine der bekanntesten Initiativen ist der „Der Hamburger Weg”.
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ENGAGEMENT
Beim Hamburger Weg haben sich der Hamburger Sport-Verein (HSV), in Hamburg ansässige Unternehmen und bekannte Persönlichkeiten zusammengetan, um vor allem junge Menschen in der Hansestadt zu unterstützen. Die Liste der teilnehmenden Unternehmen ist prominent besetzt. Mit dabei sind der Automobilhersteller Audi, die Deutsche Telekom, die Fluggesellschaft Emirates, die Sparda-Bank, der Würstchenhersteller Hareico, die Holsten-Brauerei sowie NDR 2, Norddeutschlands beliebtester Radiosender. Sie alle engagieren sich in sozialen Projekten, spenden Geld, veranstalten Workshops und bieten Gespräche und Ausbildungsplätze an. Die Partner des Hamburger Wegs wollen da helfen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird. Zu den im Rahmen des Hamburger Weges geförderten Projekten gehört z.B. „Hippy“, ein Hausbesuchskonzept für Eltern und Kinder im Vorschulalter, mit dem Bildungsnachteile kompensiert werden sollen. Bei „Kids in die Clubs“ können Kinder kostenlos im Verein Sport treiben. Jugendlichen mit einem schlechten Schulabschluss oder Vorstrafen hilft „NeuStart“ mit Ausbildungsangeboten in Metall- oder Elektroberufen weiter. Und bei „Unified Sports“ spielen Mannschaften mit behinderten und gesunden Kindern gegeneinander. Auch für viele Profilspieler des HSV ist die Mitarbeit beim Hamburger Weg eine Herzensangelegenheit. Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart ist Pate der Initiative „Anstoß! e.V.“ und trainiert dort eine Straßenfußballer-Mannschaft. Bei Anstoß! e.V. spielen arme und sozial ausgegrenzte Menschen – Verkäufer von Straßenzeitungen, Menschen ohne feste Wohnung oder Menschen mit einem gewaltgeprägten Lebensumfeld – zusammen Fußball und finden so Ablenkung von ihrem Alltag. Zusammen nehmen sie an Trainingsworkshops, öffentlichen Veranstaltungen und Turnierserien teil. Mittelfeldspieler Marcell Jansen unterstützt zusammen mit der TV-Moderatorin und Schauspielerin Nova Meierhenrich das Projekt „Praktisch gut”. Hier erhalten 100 Schülerinnen und Schüler in Hamburg und Umgebung durch Praktika während der Sommerferien Einblicke ins Berufsleben, sammeln Erfahrungen und knüpfen Kontakte, die ihnen die spätere
Suche nach einem Ausbildungsplatz erleichtern. Das Projekt richtet sich an Mädchen und Jungen ab 14 Jahren mit ungünstigen Startbedingungen, insbesondere mit Migrationshintergrund. Nach einem Auswahlverfahren, das nicht nach Noten, sondern nach der individuellen Motivation fragt, werden die Mädchen und Jungen in Workshops ausführlich auf ihre mehrwöchigen Praktikas in Unternehmen vorbereitet. Bei „Praktisch gut” erhalten engagierte Jugendliche so unabhängig von ihren Schulnoten die Chance, ihr Potenzial in der Praxis unter Beweis zu stellen und etwas für ihre Zukunft zu tun. Seit einigen Monaten kann sich auch jeder „normale” Hamburger gemeinnützig engagieren und Teil des Hamburger Wegs werden. Auf der Webseite www.der-hamburger-weg.de
finden Hamburger Bürger verschiedene soziale Initiativen, die sie mit kleinen und großen Geldspenden unterstützen können. Sie können auf dieser Plattform aber auch selbst eigene Projekte vorstellen und bewerben. Diese Form der „Schwarmfinanzierung“ wird „Crowdfunding” genannt und ist bei Startups, insbesondere in Nordamerika, eine beliebte Art der Finanzierung. Der Begriff setzt sich aus den Worten „Crowd“ (dt. „Menschenmasse”) und „Funding“ (dt. „Finanzierung”) zusammen. Beim “Crowdfunding” finanziert eine Masse von Menschen gemeinsam mit kleinen
und großen Beträgen ein bestimmtes Projekt und ermöglicht so dessen Realisierung. Den Projekten auf der Crowdfunding-Plattform des Hamburger Wegs sind keine Grenzen gesetzt: Von Bolzplätzen in sozial schwachen Stadtteilen über Sportausrüstungen bis hin zu Workshops für Kinder und Jugendliche findet man alle möglichen Projekte, die Unterstützung brauchen. Mit Spenden in Höhe von 2.290,- € wurde im letzten Dezember ein Weihnachtsessen für Hamburger Obdachlose organisiert. Das Projekt „Kinder interviewen Spitzensportler” konnte 3.000,- € einsammeln und bei „Schulfach: Glück mit Mutter Erde” kamen mehr als 8.000,- € zusammen. Mit diesem Geld wird in der Stadtteilschule im Hamburger Stadtteil Barmbek ein Schulgarten eingerichtet, in dem sich die Schülerinnen und Schüler zwischen Pflanzen und Tieren vom Unterricht erholen können. Einen Stadtteil weiter, in Bramfeld, haben 18 Spender 5.000,- € gespendet, damit das Fußballteam an der dortigen Stadtteilschule am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teilnehmen und sich hierfür Trikots und Spielbälle kaufen kann. Aber nicht jedes auf der Webseite www. der-hamburger-weg.de vorgestellte Projekt hat Erfolg. Ein dreitägiger DJ- und Rapworkshop mit dem Rapper MoTrip und DJ Vito, dem DJ von Samy Deluxe, konnte nicht realsiert werden, weil nur 470,- € gespendet wurden. 3.650,- € wären nötig gewesen. Text Slaven Marinovic Fotos Witters, Der Hamburger Weg
www.der-hamburger-weg.de
Foto Harai Schuhe
GESTALTEN Das Rezept zum Erfolg Interview mit Ole Plogstedt, von „DIE KOCHPROFIS“
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Eine Portion Glück, bitte! Ein Fast Food-Märchen
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Schöne Schuhe Die Schuhmanufaktur Julius Harai
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Bühne frei! Interview mit Alexander Schulz, Veranstalter des Reeperbahn Festivals
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Interview mit Ole Plogstedt
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ine Prise TV-Star, ein Hauch Punkrocker und eine große Portion Herzblut-Koch. Gestatten, Ole Plogstedt! Der gebürtige Berliner hat seine Kochausbildung im Steigenberger Hotel absolviert, in renommierten Restaurants wie dem „Nil“ auf St. Pauli gearbeitet und vor knapp zwei Jahren schließlich sein eigenes Restaurant, das „Olsen“ im Hamburger Szeneviertel Eimsbüttel, eröffnet. Vielen ist er bekannt aus Fernsehformaten wie den „Kochprofis“, wo er Gastronomen, bei denen es nicht so gut läuft, unter die Arme greift und wertvolle Ratschläge gibt. Weniger bekannt ist Oles Cateringfirma „Rote Gourmet Fraktion“ (RGF), mit der er für Musiker wie Fettes Brot, Die Toten Hosen, Element of Crime und Jan Delay auf Tournee kocht.
Ole, wie bist du zum Kochen gekommen? Ich wollte immer Koch werden und hatte nie einen anderen Berufswunsch. Ich stand schon als kleiner Junge ständig mit meiner Mutter in der Küche und habe ihr beim Kochen geholfen. Bei den „Kochprofis“ auf RTL 2 hilfst du Restaurantbetreibern in der Not. Was sind die häufigsten Fehler in der Gastronomie? Wie heißt es so schön? „Wer nichts wird, wird Wirt.“ Viele Quereinsteiger gehen blauäugig an die Sache ran. Die meinen, sie machen mal eben ein Restaurant auf und schon ist ihr Lebensabend gesichert und sie müssen nur noch in den Laden kommen, um das Geld abzuholen. So läuft es aber nicht. Manchmal helfen wir den Leuten bei den „Kochprofis“ am meis-
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ten, wenn wir ihnen den Mut geben, den Laden zuzumachen. Welche Fähigkeiten braucht man denn, wenn man Gastronom werden will? Als Erstes muss man natürlich kochen können, bzw. einen guten Koch haben. Man braucht unbedingt gute Grundkenntnisse. Wer nicht weiß, wie man eine Brühe kocht, ist in der Küche fehl am Platz. Man sollte außerdem rechnen können und wissen, wie viel Umsatz jeder Platz im Restaurant jeden Tag bringen muss, damit man seine Kosten decken kann. Man muss sich auch weiterbilden, um mit den eigenen Gerichten am Puls der Zeit zu sein. Der Umgang mit dem Personal ist ein weiterer wichtiger Punkt: „Sei Chef, aber nicht cholerisch.“ Werbung darf man auch nicht vernachlässigen. Denn: Wer nicht wirbt, der stirbt. Und schließlich braucht man einen langen Atem. Selbst als Profi ist es schwer.
Gastronomie ist ein Kulturgut, das mehr unterstützt werden sollte. Was genau macht es einem so schwer? Ein Hauptproblem ist der Stellenwert, den Essen hier in Deutschland hat. Es ist superwichtig, ein gutes Öl in sein Auto zu schütten, aber 10 Euro für ein anständiges Olivenöl will keiner ausgeben. Die Franzosen und Italiener haben da eine andere Kultur. Sie wissen einen guten Restaurantbesuch zu schätzen und sind bereit, dafür auch etwas mehr zu bezahlen. Das haben wir verlernt. Wir sollten die Gastronomie als Kulturgut wieder mehr unterstützen. Selbst im „Olsen“ kann ich oft nicht die Preise aufrufen, die unser Essen eigentlich wert ist. Vor allem bei Fleischgerichten gibt es viele Konkurrenten, die für wenig Geld viel Fleisch, aber schlechte Qualität anbieten und damit die Preise kaputt machen.
taurants und Schlachtbetrieben ein Viertel des Fleisches auf dem Müll.
Apropos Fleisch. Isst du selbst auch Fleisch oder bist du Vegetarier? Ich bin Flexitarier. Das sind Menschen, die ab und zu Fleisch essen, sich aber darüber im Klaren sind, was für Zustände in der Fleischindustrie herrschen. Ich finde es persönlich wichtig, sich Gedanken zu machen, wo das alles hinführen soll. Jeder sechste Mensch auf der Erde hungert. Und trotzdem landet in Res-
Fotos Rote Gourmet Fraktion
Du begleitest mit Deiner Cateringfirma „Rote Gourmet Fraktion“ viele bekannte Musiker auf Tour. Was essen Rockstars denn so? Viele Musiker essen ca. 4 Stunden vor der Show nichts mehr oder nur etwas Leichtes. Pasta ist sehr beliebt. Nudeln geben Energie, ohne schwer im Magen zu liegen. Das Leben als Musiker auf Tour ist schon hart. Man muss jeden Abend Leistung bringen. Darum passen Musiker schon sehr auf sich auf und achten auf ihre Ernährung. Manche lassen sich auch ein Konzept von einem Ernährungsberater erstellen, nach dem wir uns dann richten.
EINFACHES PASTAGERICHT VON „KOCHPROFI“ OLE PLOGSTEDT (FÜR 2 PERSONEN)
1. Man nimmt zwei Tomaten, schneidet das Innere heraus und würfelt das Fruchtfleisch. Im Anschluss schmeckt man die gewürfelten Tomaten mit Zucker, Meersalz, Pfeffer und Olivenöl ab. 2. Man kocht 250 Gramm Nudeln in einem Topf mit Meersalz. 3. Man erhitzt 50 Gramm Butter in einer Pfanne. 4. Man lässt die fertig gekochten Nudeln im einem Sieb nur fast ganz abtropfen und gibt sie dann in die Pfanne. Dort schwenkt man sie mit der geschmolzenen Butter durch.
Text Slaven Marinovic
Restaurant Olsen Bellealliancestraße 45, 20259 Hamburg Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, ab 18 Uhr Telefon: 040 - 55 89 18 15 E-Mail: olsen@rote-gourmet-fraktion.de www.rote-rourmet-fraktion.de www.restaurant-olsen.de www.facebook.com/restaurantolsen
5. Anschließend gibt man 50 Gramm Parmesan in die Pfanne und mischt die gewürfelten Tomatenstücke und ein paar Basilikumstreifen dazu. 6. Guten Appetit!
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Ein Fast Food-Märchen
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s war einmal ein Burger wie alle anderen – ein pappiges Brötchen, irgendwas Fleischartiges in der Mitte, ein bisschen traurige Salatgarnitur. Doch dieser Burger träumte davon, etwas Besonderes zu sein. Er träumte von knackig-frischen Zutaten, knusprigem Brot und vielen neuen Freunden. Eines Nachts kam ein mächtiger Zauberer des Weges und machte seinen Wunsch wahr. Als der Burger erwachte, befand er sich in einem magischen Zauberwald und konnte kaum glauben, was ihn da umgab: aromatischer Heumilchkäse, saftiges Fleisch, pikante Bratlinge und köstliche Soßen. Endlich war alles so, wie der Burger es sich immer erträumt hatte. Tja, und dann hat ihn jemand aufgegessen. Damit hat er wohl nicht gerechnet. Hätte er aber ahnen können. Denn bei „Hans im Glück“ sind alle Burger wirklich zum Anbeißen! Mit seinem Konzept für Hans im Glück hat der Münchener Gastronom Thomas Hirschberger etwas Einzigartiges geschaffen: die Verbindung von Gourmet-Burgern und einer hinreißenden Märchenwelt. Auch Patrick Junge konnte sich diesem Bann nicht entziehen. Ihm gefiel das Konzept sogar so gut, dass er nicht nur zum Essen blieb, sondern gleich beruflich einstieg. Uns hat er verraten, warum. Fast Food und Märchen – eine überraschende Kombination. Wie entstand die Idee zu Hans im Glück und warum wurde gerade dieses Märchen Namensgeber? Die Idee zu Hans im Glück hatte Thomas Hirschberger. Es ist ein Gesamtkonzept, das den Kunden in eine eigene Welt entführen und glücklich machen soll. Daher der sehr eigene,
schöne Ladenbau und die besondere Atmosphäre mit netten Mitarbeitern und leckerem Essen. Warum das Märchen „Hans im Glück“? Weil Hans erkennt, dass Glück ein Zustand ist, der nicht mit materiellen Dingen messbar ist. Wir wollen dem Gast ein Glücksgefühl bieten, wenn er unsere Restaurants besucht. „Hänsel und Gretel“ hätten da nicht so richtig gepasst. Seit wann gibt es Hans im Glück und wo können wir euch finden? Hans im Glück wurde 2010 mit dem ersten Restaurant in München eröffnet. Inzwischen gibt es 12 Filialen, die meisten davon immer noch in München. Aber wir erobern Stück für Stück ganz Deutschland. München ist so weit weg. Können wir euch auch in Norddeutschland besuchen? Auch das! Aktuell haben wir je ein Restaurant auf Rügen und in Lübeck. Seit 2013 betreiben wir die Hans im Glück Systemzen-
trale Nord GmbH in Lübeck. Dadurch können wir Filialen von Flensburg bis Göttingen, von Bremen bis Berlin eröffnen. Und es ist einiges in Planung. Wir eröffnen in Berlin im März unser nächstes Restaurant. Im April kommt Flensburg und im Mai Hamburg. Wie bist du zu Hans im Glück gekommen? Nach dem BWL-Studium war ich drei Jahre bei Tchibo, ein Jahr bei Blume 2000 und dann 15 Jahre bei der Junge Gruppe. Davon 12 Jahre lang als Geschäftsführer und Gesellschafter der Stadtbäckerei und des Hansebäckers. 2012 habe ich meine Anteile verkauft, weil ich die Zukunft in der Systemgastronomie sehe und mich gastronomisch weiterentwickeln wollte. Nach einem Jahr des Suchens bin ich in München auf Hans im Glück gestoßen. Die Atmosphäre hat mich sofort gefesselt und so habe ich dann Kontakt zu Thomas Hirschberger aufgenommen. Vielleicht war es auch ein Schicksalswink. Immerhin hieß mein Großvater auch Hans und hatte viel Glück im Leben.
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Was für eine Atmosphäre erwartet Gäste in euren Restaurants? Unsere Einrichtung ist wirklich einzigartig. Im Gastraum stehen schöne Holzbänke und echte Birkenstämme, die bis zur Decke reichen und die Karten sind wie ein Märchenbuch gestaltet. Wir möchten mit dieser Welt verzaubern und mit Fast Food auf Gourmet-Niveau
Und wen trifft man dann in eurem Zauberwald bei Burgern und Drinks so an? Meist Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Das freut uns, weil es wenig Food-Konzepte gibt, die feminin sind. Und da die Herren da sind, wo sich Damen aufhalten, entsteht in unseren Restaurants unterm Strich ein interessanter Mix.
„Wir verkaufen Freude!“
Wahres daran! Einmal hat mich mein 6 Jahre alter Sohn Conrad gefragt, was ich denn nun beruflich mache. Ich antwortete: „Wir machen jetzt Burger-Läden.“ „Und was machst du, wenn es nicht läuft?“, hat er dann gefragt. Tja, bisher „läuft“ es sehr gut, das liegt wohl an dem besonderen Konzept von Hans im Glück. Das hat auch mein Sohn mittlerweile gemerkt und ist nun der Meinung: „Papis Burger-Laden ist der Beste!“ Ich fühle mich selbst ein wenig wie Hans im Glück (lacht). Text Slaven Marinovic
begeistern. Auf unserer Speisekarte findet man viele verschiedene Burger – klassische, vegetarische und auch brotlose. Dazu einen Mojito und die Stimmung ist perfekt. Kurzum: Wir verkaufen Freude! Welcher Burger ist dein Favorit? Der Klassik Burger im Menü mit Beilagensalat, Durstlöscher und Kaffee – einfach und gut. Dann kann der Tag nur toll werden.
Generell freuen wir uns aber über jeden, der gute Laune hat und im Herzen jung geblieben ist. Noch eine persönliche Frage: Welches Märchen liest du deinen Kindern vor? Ich lesen meinen Söhnen viel vor, auch Märchen und tatsächlich auch „Hans im Glück“. Ich wünsche mir, dass sie glücklich und unbelastet von materiellen Dingen groß werden. So gesehen passt das Märchen gut. Es ist viel
Fotos Hans im Glück
Hans im Glück Franchise GmbH Sonnenstr. 24-26 80331 München Telefon: +49 (0) 89 14 9903 7880 E-Mail: info@hansimglueck-franchise.de www.hansimglueck-burgergrill.de
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Die Schuhmanufaktur Julius Harai
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ahrhundertelang schauten sich die Menschen gegenseitig auf die Füße, um zu sehen, welchen Rang und gesellschaftlichen Status der andere hatte. „Zeig mir deine Schuhe und ich sage dir, wer du bist”, hieß es dazu passenderweise im Volksmund. Wie wichtig gepflegte Schuhe sind, ist heute vor allem bei den Männern in Vergessenheit geraten. Getragen wird, was bequem und günstig ist und im Schuhgeschäft in der Nähe der Kasse griffbereit herumsteht. Es geht aber auch anders. In der Schuhmanufaktur Julius Harei in Neumünster gibt es handgefertigte Maßschuhe für Männer, die Wert auf schöne Schuhe legen und die nicht selten im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stehen. Zu den Kunden von Julius Harei zählen viele Politiker, Wirtschaftsbosse und Stars aus der Welt der Unterhaltung. Die ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Walter Scheel tragen Maßschuhe aus Neumünster genauso wie der Pud-
ding-König Rudolf August Oetker aus Bielefeld und der Hollywoodstar und ehemalige Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. Die Kundschaft von Julius Harei kommt aus der ganzen Welt und bestellt bei Martin Harei, dem Schuhmeister, das nächste Paar gerne per E-Mail. Martin Harei fertigt nach
traditioneller ungarischer Machart und hat das Schuhhandwerk von seinem Vater Julius Harei, einem gebürtigen Ungarn, gelernt. Schon der Maler der „Mona Lisa“, der Italiener Leonardo da Vinci, wusste, dass der menschliche Fuß etwas ganz Besonderes ist, „ein Kunstwerk aus 26 Knochen, 107 Bändern
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HANDWERK
und 19 Muskeln.“ Die Füße sehen bei jedem Menschen anders aus. Industriell produzierte Schuhe “von der Stange” haben jedoch eine Einheitsform und drücken bei vielen Schuhträgern häufig den großen – manchmal auch den kleinen – Zeh nach innen und quetschen ihn dabei. Bequemer sind da Maßschuhe, die optimal auf den Fuß des Trägers zugeschnitten sind und vom Schuhmacher nach dessen individuellen Wünschen angefertigt werden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Schuhe immer per Hand hergestellt, erst danach wurden die ersten Maschinen entwickelt, mit denen man große Stückzahlen von Einheitsschuhen industriell herstellen konnte. Hierdurch wurde das traditionelle Maßschuhhandwerk in wenigen Jahrzehnten durch die industrielle Schuhproduktion mit ihren Konfektionsschuhen verdrängt. Kunden konnten fertige Schuhe in den Geschäften kaufen und mussten nicht erst auf deren Herstellung warten. Die Auswahl wurde größer, die Preise sanken und Schuhe wurden zu einem erschwinglichen Gebrauchsgegenstand. Heute gibt es in Deutschland nur noch wenige Manufakturen wie Julius Harei, bei denen man schöne handgefertigte Maßschuhe bekommt. Mitbringen sollte man eine gut gefüllte Geldbörse und ein bisschen Geduld. Vom ersten Vermessen des Fußes bis zu dem Moment, in dem der Kunde sein persönliches Paar Schuhe erhält, vergehen rund zwei Monate und über 1000 Handgriffe: zuschneiden, ausschärfen, glasen, walken, zwicken, nähen. Zu Beginn wird der Fuß vermessen und ein Holzleisten, ein hölzernes Abbild des Fußes, angefertigt. Auf diesem Leisten entsteht ein erster Probeschuh, an dem die Passgenauigkeit des Leistens überprüft und – falls notwendig – angepasst wird. Im Anschluss entsteht dann der eigentliche Maßschuh. Die Anfertigung eines Maßschuhes ist kostspielig und aufwendig. Dafür halten sie aber auch ein Leben lang – wenn man sie richtig pflegt und putzt.
Schon der Maler der „Mona Lisa”, [...], wusste, dass der menschliche Fuß etwas ganz Besonderes ist. Jedes „Schuheputzen“ beginnt mit einer Grundreinigung, bei der man die oberflächlichen Verschmutzungen auf dem Schuh gründlich abbürstet und mit einem feuchten Tuch abwischt. Zum Trocknen spannt man den Schuh auf einen Schuhspanner und trägt anschließend die Schuhcreme auf – vorzugsweise mit einem festen, flusenfreien Baumwolltuch und kreisenden Bewegungen. Zuletzt wird der Schuh mit einem festen, sauberen Baumwolltuch und einer feinen Bürste aus weichem Ziegenhaar poliert. Seine Schuhe sollte man immer an einem trockenen und gut gelüfteten Platz auf Schuhspannern aufbewahren. So bleiben sie immer gut „in Form“. Der menschliche Fuß sondert pro Tag etwa 5 cl Feuchtigkeit ab. Die Schuhsohle und das Oberleder saugen diese Feuchtigkeit auf und brauchen ca. 48 Stunden zum Trocknen. Als Faustregel für das Schuhetragen sollte man sich deshalb merken: 1 Tag tragen, 1 Tag ruhen lassen. Text Slaven Marinovic Fotos Harai Schuhe
Harai Schuhe Ungarische Schuhmanufaktur Inh. Martin Harai e.K. Maßschuhmachermeister Esplanade 20 24534 Neumünster Telefon: 04321 - 448 39 E-Mail: info@harai.de www.harai-schuhe.de
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Foto Stefan Malzkorn
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Osteuropa. Das Festival ist die erste Anlaufstelle für die Popkultur von morgen und zwingt seine Besucher dazu, sich auf Neues einzulassen. 90 Prozent der Bands sind unbekannt oder höchstens Geheimtipps und hoffen, ebenso wie die Beatles Anfang der 1960-er Jahre, im Herzen von Hamburg ihren Durchbruch zu schaffen. Bekannte Künstler wie Clueso, Cro, Mumford and Sons, Gotye, Bon Iver und Biffy Clyro sind bereits vor Jahren auf dem Festival aufgetreten. Im letzten Jahr hat dort „Gloria”, die Band von Fernsehmoderator Klaas Heufer-Umlauf, dem Klaas von „Joko und Klaas” („Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt”, “Circus HalliGalli” auf ProSieben) und Mark Tavassol von „Wir sind Helden” ihr erstes öffentliches Konzert gegeben. ME2BE traf Alexander Schulz, den Veranstalter des Reeperbahn Festivals, zum Gespräch. Er organisiert seit 2006 zusammen mit der Hamburger Konzertagentur Karsten Jahnke das Festival.
Interview mit Alexander Schulz
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eder träumt davon, einmal auf den „Brettern, die die Welt bedeuten” zu stehen, auf den kleinen und großen Konzertbühnen der Welt. Die wenigsten wissen aber, wie aufwendig und mühsam es ist, Konzerte und Festivals zu planen und durchzuführen.
Wenn Musiker auf Reise gehen, dann reicht ihnen nur selten eine Wandergitarre aus. Instrumente, Verstärker, die Crew und die Musiker selbst müssen von Ort zu Ort und von Land zu Land befördert werden. Manchmal mit dem Flugzeug, aber in der Regel mit Nightliner-Bus-
für die Beförderung der riesigen Bühnenkonstruktionen zuständig, in 50 LKWs wurde das Sound-, Licht- und Videosystem befördert und in den restlichen Trucks fanden Instrumente, Merchandisingartikel, Küchen und Lebensmittel Platz. Und das alles für nur eine Band.
Alexander, woher stammt die Idee, ein Festival auf St. Pauli zu veranstalten? Die Idee für das Reeperbahn Festival ist mir vor vierzehn Jahren auf dem South By Southwest-Festival (SXSW) in den USA gekommen. SXSW findet seit 1987 jedes Jahr in Austin, Texas, statt und präsentiert Newcomer-Bands, neue Filme und interessante
Auf dem Reeperbahn Festival, Deutschlands größtem Clubfestival, treten 350 Künstler in 70 Spielstätten rund um die Reeperbahn und den Spielbudenplatz auf. In Konzerthallen wie der „Großen Freiheit 36”, Clubs wie dem „Uebel & Gefährlich” im Bunker an der Feldstrasse, in Bars und Theatern, Galerien und außergewöhnlichen Orten wie der St. Pauli Kirche. Beim Reeperbahn Festival verwandelt sich ganz
sen, „rollenden Hotels” mit bis zu 18 Betten, in denen die Künstler und ihre Mitarbeiter während der Tournee schlafen und leben. Bei der größten Tour aller Zeiten, der „360° Tour” der irischen Supergruppe U2, waren etwa 200 LKWs im Einsatz. 108 LKWs waren
St. Pauli jedes Jahr für ein paar Septembertage in eine riesige Jukebox. An jeder Straßenecke und in jedem halbwegs besuchertauglichen Laden gibt es Musik zu hören. Aus Deutschland, aber auch aus Großbritannien, den USA, Kanada, Südostasien, aus Skandinavien und aus
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„Ein Festival zu veranstalten, ist eine große organisatorische Herausforderung.“
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Startups aus der digitalen Welt. Viele bekannte Künstler hatten ihren Durchbruch auf dem Festival, John Mayer, The White Stripes und die Strokes zum Beispiel. Ähnlich wie das Reeperbahn Festival findet auch das SXSW vornehmlich auf einer Straße, der 6th Street in der Innenstadt von Austin, statt. Dort gibt es etliche Bars und Musikclubs, durch welche die Festivalbesucher abends schlendern und sich die verschiedensten Bands und Musikrichtungen anhören. Die Atmosphäre auf der 6th Street hat mich stark an die Reeperbahn und St. Pauli erinnert und so habe mir gedacht: „Wieso mache ich so etwas nicht zu Hause?”
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Wie waren die Anfangsjahre des Festivals? Schlecht. Unsere Premiere im Jahr 2006 ist richtig gefloppt. In den ersten Jahren haben wir eine Menge Geld verloren, das Profil des Festivals aber immer weiter geschärft. Unser Konzept eines Festivals für Newcomer und unbekannte Bands hat hier niemand verstanden. Das war hierzulande völlig neu. Die Leute haben gefragt, wer denn der Headliner, die Hauptband, ist. Darauf habe ich immer geantwortet: „Das Konzept und die Marke sind bei uns die Headliner”. Es hat einige Jahre gedauert, die Leute davon zu überzeugen, dass man keine große und bekannte Band braucht, um ein Festival zu veranstalten. Wie wählt ihr die Künstler aus, die bei euch auftreten? Auf drei Arten. Wir erhalten jedes Jahr ungefähr 3.000 Initiativbewerbungen von Bands aus Deutschland, Österreich und der Schweiz über unsere Homepage. Daneben schlagen uns auch unsere Partner im Ausland Bands vor. Und manchmal fragen wir direkt bei dem Management von Bands nach, die uns interessieren. Wie aufwendig ist es, ein solches Festival zu organisieren? Sehr aufwendig, das ist ein echter Fulltime-Job. Wir arbeiten das ganze Jahr über mit einem Team von sechs bzw. fünfzehn Mitarbeitern (im 2. Halbjahr) 50 Stunden pro Woche daran, die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Wenn man mit so vielen Bands, Clubs, Bars, Hotels, Medienpartnern und Sponsoren zu tun hat, ist das einfach eine extrem große organisatorische Herausforderung. Text Slaven Marinovic
Das Reeperbahn Festival 2014 findet vom 17. bis 20. September statt. Tickets und Informationen erhaltet ihr unter: www.reeperbahnfestival.com www.reeperbahnfestival.com www.sxsw.com
Alexander Schulz, der Veranstalter des Reeperbahn Festivals
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