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«Man muss nicht alles akademisch lösen wollen»

Dankbar blickt Kurt Bühler auf ein erfülltes Berufsleben zurück. Selbst in seinen fast 20 Jahren als Leiter des Amts für Kommunikation hatte er dank des Rückhalts, den ihm seine Familie gegeben hat, aber auch stets Zeit für seine zahlreichen Hobbys. Heute geniesst er es, mehr Zeit für seine Frau, Kinder und Enkelkinder zu haben. Gleichzeitig macht er sich aber auch fundierte Gedanken über die Zukunft des Landes. Interview: Heribert Beck

Sie haben vor drei Jahren die Pension angetreten. Wie verbringen Sie den wohlverdienten Ruhestand? Kurt Bühler: Bereits im Berufsleben bin ich in meiner damals spärlichen Freizeit verschiedenen Hobbys nachgegangen. Neben Familie, eigenem Haus und Garten ist es die Blasmusik, der ich sehr viele Stunden gewidmet habe und bis heute widme. In meiner beruflichen Laufbahn, die mit einer enorm hohen Reisetätigkeit verbunden war, hatte ich das grosse Glück, dass meine Frau mir immer den Rücken freigehalten hat. Bei den vielen beruflichen Auslandsreisen konnte ich immer viele Eindrücke und Erlebnisse mit nach Hause nehmen. In den letzten Jahren haben wir verschiedene Reisen im Mittelmeerraum und in den hohen Norden bis Spitzbergen und Island unternommen.

Was hat Sie in diesen Ländern besonders beeindruckt? Ich vergleiche immer, wie in verschiedenen Ländern Lösungen für Problemfelder gefunden und realisiert wurden. Auch vergleiche ich dies gerne damit, wie mit denselben Problemen in unserem kleinen Land umgegangen wird. Unser spärlicher Lebensraum wird irgendwann einmal ausgeschöpft sein. In Liechtenstein können wir nicht beliebig wachsen und stossen an Grenzen. Etwas, was ich rund um die Welt in puncto Verkehr feststelle: Wenn man Qualität in ein Dorf oder eine Stadt reinbringen will, muss man insbesondere den Verkehr rausbringen.

In Liechtenstein ist die Thematik Verkehr und Mobilität ein Dauerbrenner. Jüngst gab es in einem Schulterschluss aller Parteien eine Postulatseingabe an die Regierung hinsichtlich eines ganzheitlich angedachten Raumplanungs-Mobilitäts-Konzepts mit unterirdischen Lösungen. Haben Sie entsprechende Beispiele in anderen Staaten kennengelernt? Da gibt es unzählige. Die Stadt Tromsö in Norwegen hat ihre enorme Verkehrsprobleme beispielsweise durch ein Tunnelsystem gelöst. Von Bergen und Wasser umringt, in einem schwierigen Lebensraum mit viel Verkehr, Lärm und Gestank,

Wanderung im Verzascatal

hat Tromsö das Problem mit einem aufwendigen und kostspieligen Tunnel durch den Berg und unter dem Wasser gelöst um die beiden Stadtteile verkehrstechnisch zu verbinden. Ein anderes Beispiel aus Barcelona zeigt, dass in neuen U-Bahn-Abschnitten links und rechts des Tunnels alle notwendigen Werksleitungen für Strom, Wasser, Abwasser, Medien platziert werden können. Man muss aber nicht allzu weit gehen, um zu sehen wie bereits unsere Nachbarn ihre Verkehrs- und Versorgungsprobleme lösen. Zum Beispiel bemerken Autofahrer, die in Richtung Davos unterwegs sind, dass viele Dörfer im Prättigau neuerdings umfahren werden. Es dauert wohl nicht mehr lange, bis auch von Wildhaus bis Wil praktisch das gesamte Toggenburg auf Umfahrungsstrassen durchquert werden kann. In Ös-

Zur Person KURT BÜHLER

Jahrgang: 1955 verheiratet, drei erwachsene Kinder, zwei Enkelkinder (bald drei)

Wohnort: Mauren

Berufsausbildung:

Physiklaborant, dipl. Elektro-Ing., dipl. Wirtschafts-Ing.

Berufsstationen:

Balzers AG (davon fünf Jahre USA-Aufenthalt), Hoval AG, Liechtensteinische Landesverwaltung

Hobbys: Familie, Haus und Garten, Fahrradfahren und vor allem Blasmusik

terreich und Deutschland gibt es ähnliche Beispiele, obwohl auch die mit dem bekannten Nein-Sager-Syndrom zu kämpfen hatten und haben. Dort scheint der Leidensdruck aber grösser gewesen zu sein.

In Liechtenstein aber bauen Firmen, Gemeinden und Bauunternehmer Parkhäuser, jeweils für mehrere Hundert Autos. Zur Abführung dieses Mehrverkehrs werden die dafür benötigten Strassenzubringer jedoch regelmässig mit verschiedensten Einsprachen blockiert. Die täglich langen LKW-Schlangen zur Zollabfertigung beim Grenzübergang in Schaanwald sprechen auch eine eindrückliche Sprache. Wirtschaft und Bevölkerung möchte Wachstum und Wohlstand. Dafür muss man aber auch die Voraussetzungen schaffen. Man stelle sich vor, wie es aussehen würde, wenn Ende der 60er-Jahre Balzers die Umfahrungsstrasse Gagoz nicht hätte bauen können und der gesamte Verkehr durch das Dorf Richtung Schweizer Grenze geführt werden müsste. Das Wirtschaftswachstum mit sehr vielen zusätzlichen Arbeitspendlern in den vergangenen 60 Jahren passt einfach nicht zusammen mit ein paar Metern Umfahrungsstrasse in Vaduz und Schaan.

Für mich gibt es für viele Problemfelder realisierte Lösungen als Vorbild. In Liechtenstein streitet und argumentiert man jedoch seit Jahrzehnten und investiert viel teures Geld in Gutachten, Gegengutachten und Projektstudien, die dann erfolgreich kaputtgeredet werden. So werden unsere Probleme nicht gelöst.

Sie haben mehrere Jahre in Amerika – in der Umgebung der Grossstadt Boston – gelebt und dort gearbeitet. Auch in dieser Millionenstadt hat man dreistöckige Autobahnen unter die Erde verlegt und damit neuen Lebensraum für die Menschen geschaffen. Warum sollte dies im Kleinformat nicht auch in Liechtenstein möglich sein? Wenn man wirklich will, ist fast alles möglich! Leider gibt es in Liechtenstein viele Menschen, die sehr gut zu wissen scheinen, was nicht geht, oder die ihre persönlichen Idealvorstellungen verwirklicht sehen wollen. Durch die Kleinheit des Landes – praktisch jeder kennt jeden – ist es für Landespolitiker und Gemeindeverantwortliche sehr schwierig, grosse Projekte, die mehrere Jahre bis zur Verwirklichung benötigen, durchzusetzen. Man muss aber auch nicht alles akademisch lösen. Mir fehlt bei unseren Verantwortlichen manchmal eine gesunde Portion Menschenverstand.

Gehen wir über zu Ihren damaligen Aufgaben Leiter des Amts für Kommunikation. Dieser war auch von vielen internationalen Aktivitäten gekennzeichnet. Wie wird Liechtenstein aus Ihrer Sicht im Ausland wahrgenommen? Leider muss man feststellen, dass viele Dienstleistungsangebote aus anderen Ländern für Liechtenstein nicht zugänglich sind. Dies hat hauptsächlich mit dem Profitdenken der Betreiber dieser Diensteangebote zu tun. Bekannte Grosskonzerne und Anbieter bevorzugen anfänglich immer Staaten mit hohen Einwohnerzahlen um ihre Profite zu maximieren. Kleinstaaten werden, wenn überhaupt, erst viel später berücksichtigt. «Keine Berechtigung in Ihrem Land» – dürfte wohl jeder schon einmal auf seinem Display gesehen haben. Dies führt in der liechtensteinischen Bevölkerung immer wieder zu roten Köpfen und Schuld sind dann meistens die lokalen Behörden.

Liechtenstein ist jedoch in internationalen Gremien sehr gut verankert. Durch die Beitritte zu UNO und EWR hat das Land ein gleichwertiges Stimmrecht und Zugang zu internationalen Ressourcen wie grosse Staaten. Allerdings hätte Liechtenstein die Möglichkeit, sich noch besser einzubringen. Die Weiterentwicklung sozialer Netzwerke, von Internetverbindungen, des Online-Handels und generell die Digitalisierung sind nicht aufzuhalten, und Liechtenstein würde gut daran tun, sich international noch besser einzubringen.

Warum tut sich Liechtenstein bei visionären Projekten denn Ihres Erachtens so schwer? Meiner Meinung nach ist dies ein uraltes Phänomen: Man steht Neuem tendenziell eher skeptisch gegenüber. In Liechtenstein spricht man öfters auch von Grössenwahnsinn. Dort wo es Geld zu verdienen gibt, gibt es auch Neider. In solchen Fällen versucht der Grosse den Kleinen auch mit verhaltener Gewalt oder Drohungen einzuschüchtern und zu verdrängen.

Nochmals zurück zu den schönen Dingen des Lebens und zu Ihren Hobbys. Sie waren viele Jahre aktives Mitglied im Maurer Musikverein Konkordia und Präsident des Liechtensteinischen Blasmusikverbandes. Ausserdem sind Sie seit der Gründung der Seniorenmusik Liechtenstein deren Präsident. Was fasziniert Sie an diesem Hobby? Musik zu machen, ist eines der schönsten Hobbys überhaupt. Musik ist ein Lebenselixier für Körper und Geist. Ich kenne kei-

ne Alternative zur Musik, um praktisch über eine gesamte Lebensspanne Ausgeglichenheit und Seelenfrieden zu erreichen. Ich kenne auch niemanden, der sich nicht mit Musik zu entspannen versucht.

Vereine bieten vielen Menschen eine wunderbare Freizeitbeschäftigung, sie vereinen die Menschen und stiften Lebensfreude. Wird die Kultur und werden die Vereine in Liechtenstein ausreichend gefördert oder gäbe es in der Wertschätzung dieser Institutionen weiteres Potenzial? In meiner Aktivzeit in Dorfvereinen, sowie im Blasmusikverband setzt man sich intensiv mit der Jugendarbeit auseinander. Es ist äusserst wichtig, Jugendliche mit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung in die soziale Welt der Gesellschaft zu integrieren. Alle Vereine schaffen in diesem Zusammenhang einen unvorstellbaren Wert für den sozialen Frieden und die Integrität. Funktioniert dies nicht, muss der Staat den gesellschaftlichen Absturz eines Einzelnen mit teuren Steuergeldern auffangen. Investitionen und die Förderung von Dorf- wie Landesvereinen erachte ich deshalb als äusserst wichtig. Sie stellen unter dem Strich eine wesentlich kostengünstigere Alternative dar. Der Kulturbereich wird durch die Kulturstiftung Liechtenstein gut gefördert. Verglichen mit dem Sport hinkt die Förderung aus meiner Sicht aber markant hinterher. Zur Förderung zähle ich auch die mediale Aufbereitung. Zwickt es einem Sportler in der Wade, ist das den Medien schnell mal ¼-Seite wert. Die Publikation eines Musikkonzertes muss im Gegensatz zu einem Sportanlass vielfach in unseren Landeszeitungen durch eine Anzeige erkauft werden. Diesbezüglich würde ich mir eine Verbesserung wünschen.

Wie kam es zur Gründung des Seniorenmusik Liechtenstein? Wie setzt sich der Mitgliederstamm zusammen und was für Literatur spielen sie? Durch meine Vernetzung mit allen Blasmusikvereinen stellte ich fest, dass ältere Mitglieder irgendwann einmal in der Dorfmusik fehlten. Auf Nachfragen hörte ich neben gesundheitlichen Gründen vielfach, dass die gespielte Literatur nicht mehr gefällt, man sich überfordert fühlt oder die häufigen Proben am Abend nicht mehr passen. Die älteren Semester in der Blasmusik hat man somit einfach vergessen, aufgegeben oder ihnen vielleicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das wollte ich zusammen mit ein paar Kollegen ändern. Mit eher leichter und traditioneller Musikliteratur, die man aber auch hervorragend interpretieren und für Zuhörer gehörfällig spielen kann. Wir spielen traditionelle Blasmusik mit starkem Hang zur böhmischen Literatur. Bei vielen Arrangements unseres Dirigenten singen unsere Mitglieder sogar. Was ich nach 14 Jahren Seniorenmusik hervorheben möchte, ist das kameradschaftliche Verhältnis untereinander. Einen solchen Zusammenhalt, Freude am gemeinsamen Hobby und gegenseitiges Miteinander habe ich noch in keinem anderen Verein erlebt.

Gibt es da noch andere Bereiche mit Ihrer eigenen Meinung? (schmunzelt) Ja klar, zu Themen der AHV-Renten, zu unserem Spitalprojekt, die jüngsten Kostenentwicklungen, insbesondere im Rahmen der Energiedis-

Kurt mit seinem Bruder und Schwägerin beim Vulkan Skali im Juni 2022 in Island.

Kurt als Musikant

kussionen, würde es schon noch Gesprächsbedarf geben. Aber ich habe auch Hoffnungen, dass ein paar gescheite Köpfe sich professionell darum kümmern. Mich beschäftigt jetzt mal kurzfristig die Finanzierung der neuen Einheitskleidung der Seniorenmusik. Nächstes Jahr dürfen wir unser 15-jähriges Bestehen feiern und da möchten wir mit einer neuen Einheitskleidung auftreten.

SATELLITENFREQUENZEN: «LIECHTENSTEIN STEHT IN DER ERSTEN REIHE»

In den Medien war es in den vergangenen Jahren in mehr oder weniger regelmässigen Abständen in Artikeln und Inseraten nicht zu übersehen: Ein europäisch-chinesisches Konsortium plant, Liechtensteiner Frequenzen zu nutzen, um ein weltumspannendes Satellitennetz zu schaff en. Viele Medienkonsumenten dürften aber wenig Ahnung von diesem Thema haben. Kurt Bühler als ehemaliger Leiter des Amts für Kommunikation erklärt den Sachverhalt anschaulich.

Text: Heribert Beck

«Die Nutzung des Weltraums war jahrzehntelang den Grossmächten vorbehalten. Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt hat jedoch eine Kommerzialisierung stattgefunden. Kapitalkräftige Unternehmen, bekannt durch schillernde Inhaberpersönlichkeiten wie Elon Musk oder Jeff Bezos betreiben Satellitenkonstellationen zur kommerziellen Nutzung, um einen weltumspannenden Datenaustausch mit sehr niedrigen Latenzzeiten, also die Übermittlungszeit einer Datensequenz, anzubieten», sagt Kommunikationsexperte Kurt Bühler. Zu dieser Kommerzialisierung seien auch die notwendigen Funkfrequenzen durch die zuständige International Telecom Union (ITU) zur zivilen Nutzung ausgeschrieben worden. «So hat ein regelrechter Wettbewerb im Zusammenhang mit der Antragstellung für solche Funkfrequenzen stattgefunden. Das Amt für Kommunikation als zuständige liechtensteinische Regulierungs- und Verwaltungsbehörde hat sich damals mit Unterstützung von Fachexperten ebenfalls um Frequenzen bemüht. Aufgrund der enorm grossen weltweiten Nachfrage wird seitens der ITU eine Art Rangliste geführt. Liechtenstein konnte sich als einer der ersten Antragsteller eine ausgezeichnete Ausgangsposition sichern.»

«Mich stört die mediale Aufbereitung» Das bedeute aber nicht, dass Liechtenstein selbst Satelliten betreibe. «Man muss zwischen Betreiber, Ressourcen und Kunden unterscheiden. Ein Betreiber ist für den operativen Betrieb einer Satellitenkonstellation verantwortlich. Dafür sind Investitionen im Milliardenbereich erforderlich. Geld verdient man aber nur mit Kunden, die mit der angebotenen neuen Technologie ihre Daten in höchstmöglichem Tempo weltumspannend übermitteln wollen. Für die Übermittlung dieser Daten zwischen Satelliten und Erde braucht es Funkfrequenzen. Diese Funkfrequenzen können nur durch UN-Mitgliedstaaten beantragt und zur Nutzung an lokale Betreiber unter bestimmten Auflagen zugesprochen werden», sagt Kurt Bühler. Liechtenstein könnte sich auf diese Weise in der globalen Datenübermittlung mit entsprechenden Auflagen eine exzellente Ausgangslage verschaffen. Im Bereich «Big Data» kann zielgerichtet in verschiedenen Branchen sehr viel optimiert werden. Man denke beispielsweise an den internationalen Schiffs-, Flug- und Bahnverkehr, an Konzerne die Daten mit ihren weltweiten Filialen austauschen. Durch Digitalisierungsprojekte wird beispielsweise im Logistikbereich des internationalen Güterverkehrs oder in Finanzbereichen zukünftig ein sehr hoher zeitkritischer Datenaustausch über Satellitenverbindungen erfolgen. Im operativen Betrieb könnten mit der Einbindung europäischer Behörden und Gremien auch Standardisierungs- und Sicherheitsthemen definiert und koordiniert werden. Die weltweite Erreichbarkeit oder die Nichtberücksichtigung eines Kleinstaates wie Liechtenstein könnte mit etwas Fingerspitzengefühl zumindest Teilweise minimiert werden.

«Was mich stört, ist, dass die mediale Aufbereitung der Fakten in Bezug auf China und dessen Einfluss auf das Projekt in unseren Landeszeitungen einseitig geschieht», sagt Kurt Bühler. Das gesamte Projekt sei höchst kompliziert und kostenintensiv. «Es gibt, wie wohl überall, verschiedenste Ansichten, wie Probleme gelöst werden können. Unqualifizierte Leserbriefe suggerieren ausserdem Nachlässigkeiten der Verwaltung. Ich konnte mich in Shanghai und Umgebung über die Investoren und involvierten Firmen persönlich informieren – alles andere wäre fahrlässig. Dabei handelt es sich entgegen der medialen Aufbereitungen in unseren liechtensteinischen Medien nicht um staatliche Organisationen der Volksrepublik China. Die Stadt Shanghai generiert innerhalb ihres Bezirks durch Ansiedlung vieler namhafter Konzerne eine sehr hohe Wertschöpfung, die so teilweise in Form von Investitionen Startups fördern. Während meiner Aufenthalte wurde uns Einblick in Firmen und Startups gewährt, die mit dem Projekt in Zusammenhang stehen.»

Technologie lässt sich nicht aufhalten Dass die Medienkampagnen grösstenteils schwer verständlich sind, liegt gemäss Kurt Bühler daran, dass es um sehr viel Geld und Einfluss geht. «Es gibt derzeit eine stattliche Anzahl an einflussreichen Betreibern und Startups für diese neuartige Dienstleistung. Nur wenige sind jedoch in der Lage, die notwendigen Investitionen zu stemmen.» Gemäss ITU stünden weltweit lediglich Funkfrequenzen für drei bis vier Betreiber zur Verfügung. «Liechtenstein steht mit seinen Frequenzanträgen in der ersten Reihe für die Verteilung dieser heissbegehrten, knappen Ressourcen.» Die ITU habe aber strenge Richtlinien zur endgültigen Zuteilung der Frequenzen erlassen. «Können diese Meilensteine nicht erreicht bzw. erfüllt werden, werden diese Frequenzressourcen an die nachfolgenden Antragsteller vergeben. Eine historische Möglichkeit für Liechtenstein steht also auf dem Spiel. Entwicklung und Realisierung sind so weit fortgeschritten, dass sich diese neuartigen Dienstleistungen über Satellitenverbindungen nicht mehr aufhalten lassen. Diese wird in Zukunft stattfinden – mit oder ohne liechtensteinische Beteiligung.»

Es gibt, wie wohl überall, verschiedenste Ansichten, wie Probleme gelöst werden können.

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