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International top – Challenge League fl op
Es ist bisher eine zwiespältige Saison für den FC Vaduz und ein ständiges Wechselbad der Gefühle. Zum einen brilliert die Mannschaft international und erreicht zum ersten Mal in der Geschichte die Gruppenphase eines EuropacupWettbewerbs. Auf der anderen Seite steht der Aufstiegsaspirant in der Challenge League nach sechs Runden ohne Sieg da und liegt mit mageren zwei Pünktchen an vorletzter Stelle. Text: Christoph Kindle
Die Bilanz in den beiden Bewerben könnte unterschiedlicher nicht sein. In der UEFA Conference League blieben die Vaduzer in den zwei Qualifikationsrunden sowie den beiden Playoff-Partien ungeschlagen. In der Meisterschaft ist es dem Team von Trainer Mangiarratti in sechs Spielen noch nicht gelungen, als Sieger vom Platz zu gehen. Die Doppelbelastung hat also einmal mehr Sonnen- und Schattenseiten.
Der FC Vaduz schreibt Geschichte International zeigten die Vaduzer in den letzten Wochen ein ganz anderes Gesicht als in der Meisterschaft. Schon das Weiterkommen gegen den slowenischen Vizemeister FC Koper war alles andere als selbstverständlich. Und in der nächsten Runde gegen den Tabellendritten der letztjährigen türkischen Meisterschaft, Konyaspor, trauten nur die kühnsten Optimisten dem FCV zu, die Playoffs zu er-
Anzeige reichen. Das 1:1 im Hinspiel im Rheinparkstadion war zwar sehr ehrenvoll, schien aber zu wenig, um dann im Rückspiel im Hexenkessel von Konya bestehen zu können. Das Gegenteil war der Fall: Der FC Vaduz liess sich von der Kulisse nicht beeindrucken und feierte dank einer sowohl taktischen als auch spielerischen Glanzvorstellung die Sensation. Somit konnte nur noch der österreichische Rekordmeister Rapid Wien den erstmaligen Einzug des FC Vaduz in die Gruppenphase eines Europacup-Wettbewerbs verhindern. Doch erneut fühlten sich die Liechtensteiner in der Aussenseiterrolle pudelwohl und wuchsen über sich hinaus. Beim Hinspiel vor 3500 Fans im Rheinparkstadion war Vaduz die klar bessere Mannschaft, das Endergebnis von 1:1 schmeichelte den Wienern sehr. Im Rückspiel vor heimischer Kulisse würde der Favorit seiner Rolle schon gerecht werden, dachte man. Es kam wieder anders, der FC Vaduz verblüffte ein weiteres Mal und
Jubelnde Vaduzer nach der Sensation gegen Rapid Wien.
schaffte mit einem 1:0-Sieg im Wiener Weststadion die historische Sensation.
Geldregen für den FC Vaduz Der Einzug in die Gruppenphase der Conference League beschert dem FCV eine Antrittsprämie von fast 3 Millionen Euro. Rechnet man die Einnahmen in den Runden zuvor mit, liegt man schon bei knapp 4 Millionen Euro. Für jeden Sieg in der Gruppenphase gibt es jetzt zusätzliche 500’000 Euro Gage, für ein Unentschieden noch 166 000 Euro. Bereits am kommenden Donnerstag, den 8. September, steht das erste Spiel an und zwar zu Hause gegen den zypriotischen Meister Apollon Limassol. Eine Woche später sind
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die Vaduzer dann zu Gast beim holländischen Erstligisten Alkmaar AZ, dem klaren Favoriten in dieser Gruppe. Ebenfalls in dieser Gruppe befindet sich das ukrainische Team Dnjepr. Zur Auslosung sagte FCV-Sportchef Franz Burgmeier: «Klar hätten wir attraktivere Gegner wie West Ham, Fiorentina oder Köln bekommen können, aber wir wollen uns nicht beschweren. Schliesslich ist unsere Gruppe sportlich sehr interessant, sogar ein Weiterkommen ist möglich.» Der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die Achtelfinals, der Zweite kommt in ein Playoff gegen einen Gruppendritten der Europa League.
Doppelbelastung mit Folgen So schön und finanziell lukrativ das Europacup-Abenteuer für den FC Vaduz auch ist, so sehr leidet unter der enormen Mehrbelastung die Meisterschaft. Bisher waren es sechs zusätzliche Spiele in der Conference League-Qualifikation, jetzt kommen weitere sechs bis Anfang November dazu. Während es der Mannschaft international stets gelungen ist, an die Leistungsgrenze (und darüber hinaus) zu gehen, gelingt das in der Challenge League in dieser Saison bislang noch nicht. Bestes (oder eher schlechtes) Beispiel dafür war der Auftritt am letzten Sonntag in Lausanne. Drei Tage nach dem Coup in Wien wirkte die Mannschaft im Stadion La Tuillere sowohl mental als auch körperlich müde. Das war schon in den Heimspielen gegen Bellinzona und Thun zu beobachten. Es scheint so, dass die Spieler in der speziellen Europacup-Atmosphäre vor grossen Kulissen einfach noch ein paar zusätzliche Prozente herauskitzeln können. Für das tägliche Brot Challenge League braucht es in dieser ausgeglichenen Gruppe aber ebenfalls Woche für Woche Topleistungen, sonst findet man sich rasch im unteren Bereich der Tabelle. Genau das ist beim FCV nach zuletzt vier Niederlagen in Serie Realität. Nur zwei magere Punkte aus sechs Spielen entsprechen bei weitem nicht dem Anspruch der Vaduzer. Saisonziel ist der Aufstieg in die Super League, aktuell liegt man elf Punkte hinter den Top 3.
Start zur Aufholjagd am Sonntag? Höchste Zeit also, dass der FC Vaduz nun auch in der Meisterschaft endlich in die Spur findet, sonst könnte der Aufstiegszug frühzeitig ohne die Liechtensteiner abfahren. Den Anfang zur Aufholjagd will das Team um Trainer Alessandro Mangiarratti an diesem Sonntag im Heimspiel gegen den FC Schaffhausen machen. Der Trainer hat zuletzt immer wieder betont, man müsse das gleiche Engagement, die Laufbereitschaft und den unbedingten Willen zum Erfolg auch in der Meisterschaft an den Tag legen. Vielleicht hilft es, dass man jetzt eine Woche Zeit hatte, sich auf das Spiel gegen Schaffhausen vorzubereiten. Doch dann stehen wieder englische Wochen an …
Die nächsten Spiele des FC Vaduz
Sonntag, 4. September
14.15 Uhr: FCV – Schaff hausen (Challenge League)
Donnerstag, 8. September
Sonntag, 11. September
Donnerstag, 15. September
18.45 Uhr: Alkmaar – FCV (Conference League)
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ab CHF 220.–Erhältlich auf www.fcvaduz.lioder auf der Geschäftsstelle.
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