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Laufwasserkraftwerke im Rhein
Über Rheinkraftwerke wird seit den 1960-Jahren diskutiert. Die Motor-Columbus AG reichte 1981 ein Konzessionsgesuch für fünf Rheinkraftwerke mit einer jährlichen Stromproduktion von 440 GWh ein.
Zum Vergleich: Im Jahr 2021 verbrauchte Liechtenstein 408 GWh Strom. Die Stromproduktion im Jahr 2021 betrug aus einheimischen Energieträgern 98,5 GWh. Die Fotovoltaikanlagen
(ohne Eigenverbrauch) lieferten 22,4 GWh. In Zukunft soll ein erheblicher Teil der fossilen Brennstoffe durch Strom ersetzt werden.
Das heisst, dass der Stromverbrauch zunehmen wird, da immer mehr Wärmepumpen und Elektroautos in Betrieb genommen werden. Der Gesamtenergieverbrauch erhöhte sich gemäss den Ergebnissen des Amtes für Statistik im Jahr 2021 um 3,4 Prozent auf 1235 GWh. Der Anteil der Energieversorgung aus einheimischen Energieressourcen an der gesamten Energieversorgung nahm im Jahr 2021 von 13 auf 12,6 Prozent (155 Millionen KWh) ab. Eine höhere Eigenversorgung ist dringend notwendig. Ein Vertreter der LKW sagte anlässlich der der Präsentation vom 9. Dezember 2021 dazu: «Aus Eigenversorgungsperspektive wäre eine ökologisch verträgliche Umsetzung der Rheinkraftwerke sinnvoll.» Pro Staustufe rechnet die LKW mit 40 GWh Jahresproduktion (Anteil Liechtenstein), was zirka 10 Prozent eines Jahresabsatzes ausmacht.
Auch im Kantonsrat des Kantons St. Gallen wurde die Stromproduktion insbesondere mittels Rheinkraftwerken thematisiert. Die Kantonsregierung schreibt in einer aktuellen Interpellationsbeantwortung vom 10. Januar 2023 dazu: «Die Regierung erachtet es […] als angezeigt, dass einerseits die Erneuerung oder Erweiterung bestehender Wasserkraftwerke […] geprüft wird, anderseits aber auch Standorte für neue Kraftwerke evaluiert werden. […] Für neue Wasserkraftwerke dürfte es im Kanton nur einige wenige prüfenswerte Standorte geben. Ein bereits bekannter ist der Alpenrhein bei Sargans.» Mit Rheinkraftwerken kann das Problem der Winterstromlücke zwar nicht gelöst werden. Allerdings dürfte sich die Wasserabflussmenge im Winter eher positiv entwickeln. Die St. Galler Kantonsregierung schreibt in einer Interpellationsbeantwortung dazu: «Die Betrachtung der saisonalen Abflüsse zeigt, dass bis zum Jahr 2100 im Winterhalbjahr (Oktober bis März) der mittlere Abfluss von aktuell rund 68 m3 /s je nach Klimaszenario auf 75 m3 /s bis 95 m3 /s steigen wird.» Sofern diese Prognose zutrifft, würden Rheinkraftwerke auch im Winter an Relevanz für die Eigenversorgung gewinnen.
Mit einem Wirkungsgrad von zirka 85 bis 90 Prozent ist die Wasserkraft die effizienteste Form der Energiegewinnung. Das bedeutet, dass bis zu 90 Prozent der Wasserenergie in elektrische Energie umgewandelt werden. Kohlenkraftwerke erreichen nur einen Wirkungsgrad von rund 30 bis 45 Prozent. Bei Photovoltaikanlagen liegt er im Durchschnitt bei etwa 15 bis 25 Prozent. Ausserdem steht uns die Energie im Rhein praktisch kostenlos zur Verfügung, wir müssen sie nur nutzen. Licht, Handys, Kühlschränke, Autos, Maschinen, alles braucht Strom, und mit einem Rheinkraftwerk können wir diese Energiefresser mit sauberer Energie betreiben. Kein strahlender Atommüll, keine Kohle, kein Schweröl, sondern grüne Energie aus dem Rhein. Im Inland produzierte Energie ist ein gutes Fundament für eine sichere Zukunft für die heutige und nächste Generation.
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