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Zahltag bei Elmar Marxer
Zahltag bei Elmar Marxer, Buntag AG, Ruggell
Elmar Marxer ist ein typischer Quereinsteiger. Er entdeckte schon früh seine Begeisterung für die Reinigungsarbeit und liess sich vom Maurer in Richtung Gebäudereinigung umschulen. Nach fünf Jahren Tätigkeit in der Reinigungsfi rma seiner Schwiegereltern ergab sich für ihn und seine Frau Andrea Marxer die Chance, in die Unternehmungsleitung der Buntag AG einzusteigen und diese 1989 gemeinsam zu übernehmen. Interview · Fotos: Vera Oehri-Kindle
Wie viele unterschiedliche Reinigungsgeräte benötigt ihr? 25
Elmar Marxer hat im Jahr 1989 zusammen mit seiner Frau Andrea die Buntag AG seiner Schwiegereltern übernommen.
Wie alt ist dein ältester Kunde? 89
Corinne Marxer, die Tochter, ist ebenfalls im Familienbetrieb tätig und wird diesen Zusammen mit ihrer Schwester Gilliane und Schwager Marc übernehmen.
Wie viele Mitarbeiter arbeiten bei euch? 60
12
Wie viele unterschiedliche Dienstleistungen bietet Buntag an?
1969
3
In welchem Jahr wurde euer Geschäft eröff net? Wie gerne putzt du zu Hause von einer Skala 1 – 10?
Wie viele BuntagFahrzeuge sind im Einsatz? 26
Wie lautet der direkte Draht zu dir?
00423 373 13 85
Wie viele Fenster reinigt ihr durch300 schnittlich im Monat?
4
Wie oft reinigst du dein Privatauto im Monat? 180
Wie viele Liter Reinigungsmittel verbraucht ihr durchschnittlich in einer Woche?
Elmar hat schon früh seine Begeisterung für die Reinigungsarbeit entdeckt. Das breite Angebot an Reinigungsdienstleistungen deckt viele verschiedene Bereiche ab.
10
In welchem Alter hast du zu Hause das erste Mal deiner Mama beim Reinigen geholfen?
Wie viele Stunden dauert ca. eine Grundreinigung eines Einfamilienhauses vor Einzug?
35
1962
In welchem Jahr bist du geboren?
Elmar Marxer (60)
Elmar ist in Mauren aufgewachsen und lebt mit seiner Familie seit 1986 in Ruggell. In der Freizeit macht er gerne Ausfahrten mit seinem alten Tuc Tuc Piaggio. Ausserdem spielt er seit 1976 im Musikverein Konkordia Mauren und ist seit 1980 ebenfalls Mitglied bei der Narrenzunft Ruggell.
www.buntag.li
Von Geistesblitzen und Entwicklungsschritten
Dass Lukas Bernardi in Liechtenstein lebt, verdankt er nicht zuletzt der Tatsache, dass sein Bruder vor rund zehn Jahren kein Auto hatte. Eine wesentliche Rolle spielt aber auch seine Ausbildung zum Diplomingenieur in Brauwesen- und Getränketechnologie. Alte Kontakte trugen ihr Übriges dazu bei, dass er seit 1. Januar 2022 die Geschicke des Liechtensteiner Brauhauses als Geschäftsführer leitet. Text: Heribert Beck · Foto: René Müller
Aufgewachsen oberhalb von Bozen als Sohn eines Tierarztes und einer sehr liebevollen Mutter, war es bald klar, dass Lukas Bernardi seine Matura in der lokalen Landwirtschaftsschule macht. «Der Fokus lag, wie es für Südtirol naheliegend ist, auf Tierzucht, Obst- und Weinbau. Letzteres wurde auch noch auf Spirituosen und Bier ausgeweitet», sagt der 36-Jährige, der damit sein berufliches Tätigkeitsfeld früh gefunden hatte und schon in der Schule selbst Bier braute. Sein Weg führte ihn nach dem Abschluss nach Weihenstephan, einer Aussenstelle der Technischen Universität München. «Dort befindet sich die älteste durchgehende bestehende Brauerei der Welt, und es ist der einzige Ort, an dem sich Getränketechnologie und Brauwesen auf Universitätsniveau studieren lassen. Ausserdem habe ich meine Frau dort kennengelernt», sagt Lukas Bernardi und schmunzelt.
Kontakte sind das A und O in der Branche «In der Getränkebranche trifft man sich immer wieder an Messen oder anderen Veranstaltungen. Das Verhältnis zueinander ist in der Regel sehr gut. So habe ich nach meiner letzten Prüfung und noch vor der Diplomarbeit den Inhaber der Brennerei Psenner in Tramin in der Nähe von Bozen kennengelernt. Er sagte, ich solle mich melden, wenn ich meinen Studienabschluss habe. Als ich ihm von der anstehenden Diplomarbeit erzählt habe, sagte er, ich könne am folgenden Tag bei ihm anfangen. Ein Thema für die Arbeit fänden wir dann schon. Das war mein Start ins Arbeitsleben», sagt Lukas Bernardi.
Ins Arbeitsleben gestartet ist zu dieser Zeit auch Bernardis zwei Jahre älterer Bruder Florian, der während seiner Promotion an der Universität Wien eine Stelle suchte. «Er hatte dann ein Bewerbungsgespräch bei der Klaus Büchel Anstalt in Mauren. Da er aber kein Auto besass, hat er mich gefragt, ob ich ihn nach Liechtenstein bringe. Da ich Brauhaus-Gründer und Geschäftsführer Bruno Güntensperger ebenfalls von einer Getränkemesse kannte, habe ich mich entschieden, ihn in seiner Brauerei zu besuchen, während Florian sich beworben hat. Das war für uns beide ein Erfolg. Mein Bruder hat die Stelle bekommen, und mein Kontakt zu Bruno ist dann nie wieder abgerissen.» triebsleiter in der Brennerei Psenner. Bis Bruno Güntensperger ihn Ende des Jahres 2018 wieder kontaktierte. «Er sagte mir, dass er für das Brauhaus einen Neubau und eine Umstrukturierung in der Geschäftsleitung plant. Er suchte also einen Geschäftsführer, um sich mittelfristig ein wenig aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. Das hörte sich für mich spannend an, weckte mein Interesse, und ich habe im Juli 2019 zunächst als Braumeister angefangen. Zuvor habe ich aber natürlich mit meiner Frau über die Pläne gesprochen. Wir haben uns schliesslich für den Umzug nach Schaan entschieden, einerseits aufgrund der grossartigen Perspektive, andererseits, da unser Sohn erst drei Monate alt war. Wenn ein Kind einmal im Kindergarten ist, Wurzeln geschlagen hat, dann fällt eine solche Entscheidung deutlich schwerer.» Nun geniesst es Bernardi, einen kurzen Weg zur Arbeit zu haben. «Ich selbst bin früher 45 Minuten unterwegs gewesen. Ein ehemaliger Studienkollege fährt 100 Kilometer – pro Weg. Da merkt man, welcher Luxus es ist, am gleichen Ort zu wohnen und zu arbeiten. Und auch sonst sind wir in Schaan sehr gut aufgenommen worden, haben gleich Anschluss gefunden. Es ist eine grossartige Gemeinde in einem tollen Land. Unser Sohn hat inzwischen eine Schwester bekommen und beginnt in wenigen Tagen mit dem Kindergarten. Wir hoffen natürlich, dass es alles so gut weitergeht wie es angefangen und sich bisher entwickelt hat.»
«Wir quellen über vor Ideen» Weniger einfach verlaufen als der private Start in Schaan war der berufliche. Das lag aber nicht am Brauhaus, sondern an Covid-19. Das Virus brach wenige Monate nach Bernardis Arbeitsaufnahme als Braumeister aus. Die Pandemie und die mit ihr verbundenen Kontaktbeschränkungen sowie die Absage von Grossanlässen und die Schliessungen der Gastronomie liessen den Bierabsatz einbrechen. Hinzu kam der Umzug ins neue Brauereigebäude Im alten Riet. «Wir dachten zu Anfang ja, das Virus sei im Sommer 2020 wieder verschwunden und haben entsprechend am Projekt festgehalten. Zum Glück. Denn jetzt sind wir mit dem Ergebnis äusserst zufrieden. So etwas erlebt man in aller Regel nur einmal in einer Berufslaufbahn. Der erste Sud im neuen Brauhaus entstand im Oktober 2021. Zuvor stand die Produktion wegen des Umzugs während zwei Monaten still. Wir mussten alles vorproduzieren und abfüllen, was aufgrund der Pandemie mit einigem Risiko verbunden war. Glücklicherweise spüren wir inzwischen aber einen Aufschwung, auch wenn die 2019er-Absatzzahlen noch nicht wieder erreicht sind. Das werden sie dieses Jahr auch nicht, nur schon, da die ersten drei Monate und die Fasnacht so gut wie komplett weggefallen sind.» Dennoch sind Anlässe wie die Lihga und die Fussball-WM im Dezember Hoffnungsschimmer. «Vielleicht bietet unser Geschäftspartner in der Braustube sogar ein Public Viewing an, denn im Freien wird das im Winter ja kaum möglich sein.»
Als Geschäftsführer hat Lukas Bernardi sich inzwischen ebenfalls gut eingelebt. Selbst wenn ihm die Arbeit im Sudhaus manchmal fehlt. Zumindest bei der Entwicklung der wechselnden Spezialitätenbiere und bei der Qualitätssicherung der Dauerbrenner wie das Lagerbier, «das immer gut läuft», einer ist, kann er sich regelmässig in den Brauvorgang einbringen. «Auch sonst haben wir viele Ideen, die wir noch umsetzen wollen. Dass das Brauhaus kein statisches Unternehmen ist, hat sich längst herumgesprochen. Dafür steht ja auch unser Umzug. Aber wir quellen ganz allgemein über vor Einfällen und brauchen fast einen Geistesblitzableiter», sagt Bernardi und lacht. Eines der Ergebnisse gibt es mit dem Ribelmaisbier an der Lihga bereits zu probieren, Liechtensteiner Braugerste soll künftig ebenfalls eine grössere Rolle spielen. «Und auch sonst sind wir stets für neue Projekte offen.»
Die Familie als grösstes Hobby Abschalten vom oft hektischen Berufsalltag kann Lukas Bernardi bei seiner Familie. «Zeit mit meiner Frau und unseren Kindern zu verbringen, ist gleichzeitig auch mein Hobby. Früher bin ich gerne auf Skitouren gegangen oder im Sommer geklettert. Als Familienvater ist mir das aber zu riskant, und meiner Frau ist es auch lieber, wenn ich kein Risiko eingehe. Dennoch sitzen wir nicht zu Hause herum, wenn die Sonne scheint. Wir machen jetzt oft Radtouren. Unser Sohn ist schon mit zweieinhalb Jahren selbst gefahren. Es ist einfach toll, solche Entwicklungsschritte mitzuerleben. Das gilt aber nicht nur für meine Kinder, sondern auch für das Brauhaus. In beiden Fällen kann ich hoffentlich noch viele Entwicklungsschritte in die Wege leiten und miterleben.»