lie:zeit Ausgabe 134

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Liebe Leserin, lieber Leser

Am Donnerstag dieser Woche fand die Eröffnungssitzung des Landtags mit der Vereidigung der gewählten Abgeordneten statt. Damit hat die Legislaturperiode 2025 bis 2029 begonnen.

Im Mittelpunkt der Eröffnungssitzung standen die 21. Thronrede S.D. des Erbprinzen und die nachfolgende Vereidigung der Abgeordneten. Die weiteren Tagesordnungspunkte bildeten die Bürowahlen, bei denen gemäss Koalitionsvereinbarung der VU-Abgeordnete Manfred Kaufmann als Landtagspräsident und Franziska Hoop als Landtagsvizepräsidentin gewählt wurden, sowie die Ansprache von Dr. Erich Hasler in seiner Eigenschaft als Altersvorsitzender. Mit der Bestellung der drei ständigen Kommissionen, der Delegationen bei internationalen Institutionen, der besonderen Kommission und der parlamentarischen Vertreter

im Richterauswahlgremium wurden die Bürowahlen abgeschlossen. Danach hat der Landtag die Regierungsmitglieder für die nächsten vier Jahre und deren Stellvertreter gewählt, welche dem Erbprinzen zur Ernennung vorgeschlagen wurden.

«Welche Konsequenzen hat der Sperrlistenaustausch Ihrer Meinung nach für Liechtenstein?» wurden die Parteien in der Monatsumfrage gefragt. Die Antworten finden Sie auf den Seiten 14 und 15.

In der Rubrik «im:fokus» stellt unser Mitarbeiter Heribert Beck im Gespräch mit Gemeindevorsteher Christian Öhri die stark prosperierende Gemeinde Ruggell vor.

Das grösste Maurer «Baumhaus» auf der Parzelle an der Fallsgass 7 besticht durch Funktionalität und Eleganz. Das Holzhaus am westlichen Dorfeingang gehört Dietmar Marxer, Inhaber und Geschäftsführer der Marxer Metallbau AG. Früher weideten auf der Wiese zwei Esel, danach hat Didi Marxer auf dem Grundstück eine Metallbauausstellung eingerichtet, und mit Blick in die Zukunft liess er ein Mehrfamilienhaus mit fünf 3,5-Zimmerwohnungen errichten. Lesen Sie die interessante Entstehungsgeschichte dieses Baumhauses in Mauren ab Seite 46.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kamen täglich viele Flüchtlinge an die Grenze Schaanwald-Tisis, um in Liechtenstein oder in der Schweiz Zuflucht zu suchen. Sie wurden von freiwilligen Helfern versorgt, unter ihnen auch die Landesfürstin. Die Hilfe an der Grenze veranlasste Fürstin Gina das Liechtensteinischen Rote Kreuz zu gründen. Rückblick von Günther Meier ab Seite 73.

Mittwoch, 16. April, 14:00 – 17:00 Uhr

Im Sportteil stellen wir das 46. Internationale Radkriterium um den Weiherring am 1. Mai in Mauren in den Mittelpunkt. Das traditionelle Maurer Kriterium garantiert neben einem vielseiten Rahmenprogramm auch hochkarätigen Radsport, spannende Nachwuchsrennen und kulinarische Highlights.

Ich wünsche Ihnen sonnige Frühlingstage, weiterhin alles Gute und viel Freude bei der Lektüre der neusten Ausgabe der lie:zeit.

Herbert Oehri, Redaktionsleiter

Samstag, 19. April, 10:00 – 16:00 Uhr

10

Ansprache des Altersvorsitzenden Dr. Erich Hasler // Landtagseröffnung 2025

«Alle Parteien in die Lösungsfindung

miteinbeziehen»

Dr. Gerald Hosp, Geschäftsleiter der Stiftung Zukunft.li

16 Reformbedarf für Liechtensteins Milizparlament

18

Ruggell im:fokus

«Gemeinsam langfristige Perspektiven für Ruggell schaffen»

jugend:zeit im Gespräch mit Alessandro Senti 26

«Die Meinungen der Jugendlichen finden oft zu wenig Gehör»

Impressum

Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 9000 · Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck · Beiträge/InterviewpartnerInnen: Erich Hasler, Sabine Moosmann, Dr. Gerald Hosp, Gemeindevorsteher Christian Öhri, Alessandro Senti, Tilmann Schaal, Alexander Schädler, Jeanine Parata, Martim Oliveira Miranda Rosa, Alina Aslani, Stefan Hirschlehner, Egon Oehri, Marco Lippuner, Christoph Kindle, Philipp Meier, Günther Meier · Grafik/Layout: Carolin Schuller, Daniela Büchel · Anzeigen: Vera Oehri-Kindle, Brigitte Hasler · Fotos: Michael Zanghellini, Paul Trummer, Oliver Hartmann, Tatjana Schnalzger,

Martin Breuss, Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz, Shutterstock, ZVG · Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden. · Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. · Druck: Somedia Partner AG, Haag · Auflage: 22’500 Exemplare · Online: www.lie-zeit.li · Erscheinung: 12. April 2025 · «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort. Nächste Ausgabe: 10. Mai 2025

meine:zeit

Aus dem Inhalt

Zahltag bei Jeanine Parata, «Im Alter Daham»

Bildung & Jugend: «Mir gefällt die Vielfalt»

Bildung & Jugend: «Abwechslung im Beruf ist mir sehr wichtig» 45

P. Dr. Fridolin Marxer SJ: Glaube und Vernunft 54

Tanja Frick: «Ich zeichne, um Betrachtern, Dargestellten und mir selbst Freude zu bereiten» 58

1. Mai – 46. Internationales Radkriterium in Mauren 63

Balzers: Schlüsse aus Arbon-Niederlage ziehen

Fürstin Gina gründete Liechtensteinisches Rotes Kreuz 73

Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm trickste Zöllner aus 76

Eröffnung der Badesaison

Freitag, 9. Mai 2025, 10.00 Uhr

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15. Apr

Kammermusikkonzert

Klaviertrios

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

16. Apr

Residenzkonzert Violoncello

Klasse von Prof. Ivan Monighetti

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

22. Apr

Kammermusikkonzert

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

23. Apr

Residenzkonzert Violoncello

Klasse von Prof. Kian Soltani

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

29. Apr

Kammermusikkonzert

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

30. Apr

Residenzkonzert Klavier

Klasse von Prof. Pavel Gililov

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

1. Mai

Donnerstag im Hagenhaus

Gitarrissimo | Petrit Ceku, Gitarre und Linus Roth, Violine

19 Uhr – 65 CHF inkl. Konzertgetränk

6. Mai

Kammermusikkonzert

Klavierquartette

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

7. Mai

Residenzkonzert Klavier

Klasse von Prof. Ruben Dalibatayan

19 Uhr – freier Eintritt/Kollekte

9. Mai

Festival Musik:Arte

Eröffnungskonzert mit Intendantin

Sara Domjanić & Friends

19 Uhr – 90 CHF inkl. Konzertgetränk

10. Mai

Festival Musik:Arte

Fado-Musik

19 Uhr – 65 CHF inkl. Konzertgetränk

Konzerte der Musikakademie Donnerstag im Hagenhaus Festival Musik:Arte

Die Thronrede S.D. Erbprinz Alois zur Landtagseröffnung der neuen Legislaturperiode

«In

stürmischen Zeiten sind

Stabilität und Sicherheit besonders gesucht»

Mit der Eröffnungssitzung des Landtages am Donnerstag dieser Woche begann die neue Legislaturperiode 2025-2029. Im Mittelpunkt stand die Thronrede S.D. des Erbprinzen und die Vereidigung der Abgeordneten. Nach den üblichen Bürowahlen hat der Landtag die Regierungsmitglieder für die kommenden vier Jahre und deren Stellvertreter gewählt, welche dem Erbprinzen zur Ernennung vorgeschlagen wurden. Lesen Sie nachfolgend die Thronrede S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein

Sehr geehrte Mitglieder des Landtages und der Regierung

Zuallererst möchte ich Ihnen, sehr geehrte Mitglieder des Landtages, herzlich zur Wahl gratulieren. Gleichzeitig möchte ich Ihnen – aber auch allen nicht gewählten Kandidatinnen und Kandidaten – für Ihren Mut und Ihr Verantwortungsbewusstsein danken, dass Sie sich der Wahl gestellt haben.

Sie treten dieses Amt in besonders stürmischen Zeiten an. Bei meinen beiden Ansprachen anlässlich der Landtagseröffnung und des Staatsfeiertages im letzten Jahr habe ich das Bild von Liechtenstein als ein kleines, aber stabiles Boot auf stürmischer See verwendet. Leider hat sich der Wind inzwischen nicht gelegt, sondern ist noch stürmischer geworden.

Die geopolitische Situation und ihre Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich weiter verschärft. Auch sind die Herausforderungen bezüglich der Zukunft unserer Medienlandschaft noch grösser geworden. Zwar profitieren unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft von den Vorteilen der Digitalisierung, insbesondere der rasanten Entwicklung bei der Künstlichen Intelligenz, sie sind aber gleichzeitig auch mit deren Nachteilen immer stärker gefordert. Hinzu

kommen noch die Herausforderungen der letzten Jahre wie die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft.

Um unser Boot weiterhin auf Kurs zu halten und erfolgreich durch die Legislaturperiode zu steuern, werden sich der neue Landtag und die neue Regierung rasch mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen und wichtige Entscheidungen treffen müssen. Im Folgenden möchte ich auf einige Bereiche näher eingehen, die ich in diesem Zusammenhang als bedeutend einstufe.

In stürmischen Zeiten ist der Bedarf nach Sicherheit und Stabilität besonders gross. Sowohl wegen der geopolitischen Entwicklung als auch der immer umfassenderen Digitalisierung sollten wir unsere Sicherheitspolitik grundlegend überdenken. Wir müssen den bisherigen Fokus, der auf dem lokalen Bevölkerungsschutz lag, auch auf andere Bereiche wie Energie-, Daten- und Aussensicherheitspolitik ausdehnen.

Dazu müssen wir auch den Austausch mit unseren Partnern im Ausland weiter pflegen und intensivieren. In einer Zeit, in der fast sämtliche Politikbereiche jeweils auch eine starke aussenpolitische Komponente haben, sind diese Partnerschaften für die Sicherheitspolitik eines Kleinstaates entscheidend.

Die abtretende Regierung hat in Absprache mit mir bereits intensiv an einer neuen Sicherheitsarchitektur für Liechtenstein gearbeitet. Es wäre wünschenswert, dass die neue Regierung diese Arbeiten nicht nur rasch aufnimmt und ihre Überlegungen in den Landtag einbringt, sondern auch einen fruchtbaren Dialog darüber mit der gesamten Bevölkerung sicherstellt.

Die Kohärenz und der Zusammenhalt der Bevölkerung sind entscheidende Elemente einer erfolgreichen Sicherheitspolitik. Unsere vielen gemeinnützigen Vereine in Bereichen wie Kultur,

Sport und Soziales sind ein bedeutender Faktor der Integration, des Zusammenhalts und der Kohärenz für eine stabile Gesellschaft, auch weil sie vorwiegend auf Freiwilligenarbeit sowie privater finanzieller Unterstützung aufbauen. Als Teil der Sicherheitspolitik sollten wir daher auch deren Rahmenbedingungen verbessern.

In der neuen Legislaturperiode sollten wir ausserdem möglichst grosse Fortschritte bei der Umsetzung der Altersstrategie erzielen – nicht zuletzt, weil sie ebenfalls Massnahmen im Bereich der Freiwilligenarbeit und soziale Integration vorsieht. Weitere Massnahmenbereiche der Altersstrategie sind die Alters- und Gesundheitsvorsorge, die Pflege und

Titelstory

Betreuung, die Mobilität und Bildung sowie das Arbeiten und Wohnen im Alter. Für den Erfolg der Altersstrategie müssen wir alle gemeinsam Verantwortung wahrnehmen. Daher sollten sich auch alle von uns fragen, zu welchen Massnahmenbereichen sie selbst einen Beitrag leisten können.

Zwar enthält die Altersstrategie auch den Bereich Bildung, ich möchte deren Bedeutung für diese Legislaturperiode aber speziell erwähnen. Wenn wir die Gefahren der rasanten technologischen Entwicklungen bei der Künstlichen Intelligenz sowie den Sozialen Medien meiden, aber zugleich deren Chancen nutzen wollen, müssen wir vor allem bei der Bildung ansetzen.

Wir brauchen nicht nur rasch entsprechende Lösungen im Bereich der Schulbildung, sondern auch bei der Erwachsenenbildung und bei der frühkindlichen Bildung – am besten bereits ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft beginnend mit einer guten Schulung der zukünftigen Eltern. Lösungen für die Erwachsenenbildung benötigen wir sowohl bei der privaten als auch der Weiterbildung durch die Unternehmen.

Wahrscheinlich werden wir nur dann erfolgreich sein, wenn wir neue Wege ausserhalb der traditionellen Vorgehensweisen suchen. Dies gilt auch bei der Schulbildung, wo wir ansonsten den rasanten Entwicklungen – vor allem bei der Künstlichen Intelligenz – nur hinterherlaufen.

Schliesslich wäre es wichtig, dass wir in dieser Legislaturperiode die Voraussetzungen für eine Medienlandschaft schaffen, die auch im Zeitalter der Digitalisierung einen echten Wettbewerb von tagesaktuellem Qualitätsjournalismus sicherstellt, der möglichst unabhängig von Staatsorganen, Parteien und sonstigen Interessenvertretungen ist. Dazu wird es gerade angesichts unseres winzigen Marktes neben philanthropischer Finanzierung, Einnahmen durch Abonnements und Werbung auch erhebliche staatliche Finanzierungsbeiträge benötigen. Die genaue Ausrichtung dieser staatlichen Finanzierungsbeiträge benötigt nicht zuletzt wegen der Einstellung von Radio Liechtenstein eine baldige Überarbeitung.

Sehr geehrte Mitglieder des Landtages

Der Sturm wird sich auch wieder einmal legen. Momentan ist es jedoch schwierig abzuschätzen, wie lange er noch dauern wird. Wenn es uns gelingt, in den wichtigsten Bereichen rechtzeitig die nötigen Massnahmen umzusetzen, können wir die Seetüchtigkeit und damit die Stabilität unseres Bootes erhöhen. Dadurch können wir unser Boot nicht nur auf Kurs halten, sondern auch die

Attraktivität unseres Standortes stärken, weil gerade in stürmischen Zeiten Stabilität und Sicherheit besonders gesucht sind.

Für die kommende Legislaturperiode wünsche ich uns allen – den Mitgliedern des Landtages und der neuen Regierung, den Parteien, den Vertretern der Wirtschaft und der gesamten Bevölkerung – ein gutes Zusammenwirken sowie viel Kraft, Weisheit und Gottes Segen!

Es gilt das gesprochene Wort.

Ansprache des Altersvorsitzenden

Dr. Erich Hasler anlässlich der Landtagseröffnung 2025

«Alle

Parteien in die Lösungsfindung miteinbeziehen»

Durchlauchter Erbprinz

Sehr geehrte Frauen und Herren Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landtagsabgeordnete

Sehr geehrte Mitglieder der Regierung

Geschätzte Medienvertretende

Meine Damen und Herren, die heute die Eröffnungssitzung im Plenarsaal oder von zu Hause aus mitverfolgen.

Ich begrüsse Sie auch meinerseits zur Eröffnung des Liechtensteinischen Landtages.

Ich bedanke mich bei Ihnen, Durchlauchter Erbprinz, für die Thronrede, mit der Sie dem Landtag massgebende Hinweise auf Herausforderungen und Schwerpunkte der kommenden Legislatur, insbesondere bezüglich Sicherheitspolitik, Altersstrategie und Bildungspolitik, gegeben haben.

Es ist mir ein Anliegen, allen Frauen und Herren Abgeordneten und stellvertretenden Abgeordneten herzlichst zur Wahl in den Landtag zu gratulieren. Ich freue mich sehr, Sie alle zur Eröffnungssitzung begrüssen und der Tradition folgend an der heutigen Landtagseröffnung ebenfalls ein paar Worte an Sie richten zu dürfen – übrigens, das erste Mal, dass diese

Ehre nicht einem Vertreter der beiden Regierungsparteien, sondern dem Vertreter einer Oppositionspartei zuteilwird.

Vor vier Jahren galten bei der Landtagseröffnung wegen der Coronapandemie noch besondere Schutzmassnahmen. Zum Glück ist diese Zeit nun vorbei. Allerdings warten diejenigen, die damals diskriminiert wurden, immer noch auf eine gründliche Aufarbeitung dieses Zeitabschnitts, was Seine Durchlaucht Erbprinz Alois bereits anlässlich der Landtagseröffnung vor vier Jahren gefordert hat. Wichtig ist, die Anliegen betroffener Bevölkerungskreise ernst zu nehmen und in den Prozess miteinzubeziehen. Dabei sollte man am Schluss nicht zu stolz sein, Fehler einzugestehen und sich für logisch nicht-nachvollziehbare Diskriminierungen zu entschuldigen. Überhaupt ist von Bedeutung, aus Vergangenem zu lernen und für die Zukunft die richtigen Schlüsse zu ziehen. In diesem Zusammenhang werden Regierung und Landtag schon sehr bald darüber entscheiden müssen, ob gegen die neuen Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO fristgerecht Widerspruch eingelegt werden soll oder nicht.

Angeregt durch die Covid-Krise hat sich die Digitalisierung in den letzten Jahren sowohl in der Verwaltung als auch in der Wirtschaft stark beschleunigt. Es gilt sicherzustellen, dass durch die rasche Digitalisierung keine neuen Diskriminierungen geschaffen werden. Die Digitalisierung darf nicht alternativlos umgesetzt werden. Nicht nur für natürliche, sondern auch für juristische Personen sollte eine alternative Möglichkeit bestehen, um mit der Verwaltung zu kommunizieren – nicht zuletzt deswegen, weil digitale Systeme nur mit Strom funktionieren und anfällig für Attacken sind und bleiben. Zudem sollte die Verwaltung den Kontakt mit den Bürgern in Folge der Digitalisierung nicht abbauen, sondern im eigenen Interesse aufrechterhalten, weil sich sonst ein Graben zwischen Bevölkerung und Verwaltung auftun könnte.

Die Digitalisierung darf auch nicht Selbstzweck sein, sondern muss für die Verwaltung und vor allem für die Bevölkerung, seien es Privatpersonen oder Firmen, Vorteile und Einsparungen bringen. Können Digitalisierungsprojekte diese Bedingungen nicht erfüllen, sind diese zu hinterfragen und gegebenenfalls zu stoppen.

Auch sollte der überbordenden Regulierung Einhalt geboten oder diese zurückgeschraubt werden. Je feiner reguliert wird, desto mehr Verwaltungsaufwand wird anfallen. Regulierung darf nicht so weit gehen, dass diese am Ende als Schikane empfunden wird und unsere Entwicklung und unser Wachstum bremst.

Überhaupt sollte der neue Landtag dafür sorgen, dass die Verwaltung nicht mehr deutlich schneller wächst als die Wirtschaftsleistung. Ansonsten werden wir unseren nachfolgenden Generationen keinen Staat mit so guten Rahmenbedingungen hinterlassen können, wie wir es erleben durften.

Politisch gesehen befinden wir uns in einer herausfordernden Zeit, weil Gewissheiten sich über Nacht aufgelöst haben. Wir wissen nicht, was uns in dieser Legislaturperiode noch erwarten wird. Die sich uns stellenden Herausforderungen können nur gemeistert werden, wenn alle Parteien bei der Lösungsfindung aktiv miteinbezogen werden. Gerade die letzten Landtagswahlen haben gezeigt, dass die Loyalität der Wähler ihre Grenzen hat und die Politikverdrossenheit am Zunehmen ist. Diesem Trend kann nur begegnet werden, wenn die Politik glaubwürdig bleibt, alle Interessensgruppen und Parteien integriert und sich für die Interessen der Bürger einsetzt.

Durchlaucht, geschätzte Frauen und Herren Abgeordnete

Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen im Landtag und wünsche Ihnen von Herzen gutes Gelingen, viel Erfolg und Freude bei der Ausübung Ihres Mandats zum Wohl unseres Landes und seiner Einwohner.

Es gilt das gesprochene Wort.

Dr. Erich Hasler

polit:zeit

Helmut Hasler

Helmut Hasler ist kein typischer Politiker und auf den ersten Blick vielleicht auch kein typischer Handwerker. Er ist irgendetwas dazwischen und hat genau dort seinen Weg gefunden. Er übernahm zusammen mit seinem Bruder den Familienbetrieb, um gemeinsam einen neuen Weg zu gehen. Nun sind sie in ganz Europa unterwegs. Sein Vater trug viel dazu bei, dass Helmut Hasler heute alles genau so macht, wie er es möchte, und nicht so, wie die Gesellschaft es vorgibt.

Text: Sabine Moosmann

Seine Ausbildung zum Zimmermann absolvierte er im Familienbetrieb. Im Anschluss absolvierte er eine Weiterbildung zum Treppenbauer. Für diese Ausbildung zog der mit 20 Jahren nach Deutschland. Dort bildete er sich an der Bundesfachschule in Kassel weiter und baute sich ein grosses Netzwerk auf, das er bis heute nutzt. Auf die Ausbildung in Deutschland folgten weitere Weiterbildungen bis hin zur Meisterprüfung. Nach dem Tod des Vaters übernahmen Helmut und sein Bruder den Familienbetrieb. Dass die Übernahme gut verlief, war nur durch die gute Unterstützung des Vaters im Vorfeld möglich. Wie auch bei der Wahl der Ausbildung liess er seinen beiden Söhnen im Familienbetrieb Platz, sich zu entfalten. Er band die beiden immer weiter in die Geschäfte ein, förderte dabei die Ideen und Zukunftsvisionen der beiden jungen Männern.

Seine Freizeit verbringt er gerne auf dem Rad oder in den Bergen. Einmal im Jahr nimmt

er sich eine besondere Auszeit. Vor einigen Jahren hat der das Buch «Ich bin dann mal weg» gelesen. Darin beschreibt der deutsche Komiker und Autor Hape Kerkeling seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Diese Geschichte inspirierte Helmut so sehr, dass er nun einmal im Jahr vier Tage am Stück pilgert. Meistens jedoch nicht, wie üblich, in Richtung Santiago de Compostela, sondern in die Gegenrichtung. Denn er sagt selbst über sich, dass alles, was normal sei, einfach nicht zu ihm passen würde.

Sein politischer Weg ist mittlerweile auch schon etwas länger. Bereits in seiner Jugend hat er über seine Familie den Bezug zur FBP hergestellt und sich dann immer mehr politisch engagiert. Vor zwei Jahren wurde er in den Gemeinderat von Gamprin-Bendern gewählt. Aufgrund seines grossen Interesses und der Wichtigkeit des Themas ist Helmut Mitglied der Umweltkommission der Gemeinde Gamprin-Bendern. Im vergangenen Jahr wurde er als Landtagskandidat für die Legislatur

2025–2029 angefragt. Im Gegensatz zu den bisherigen Anfragen erhielt die FBP im vergangenen Jahr eine positive Rückmeldung von Helmut zu seiner Kandidatur. Die Landtagswahlen gingen für ihn dann positiv aus, und so gehört Helmut in den kommenden vier Jahren als stellvertretender Abgeordneter dem Landtag an.

Helmut betonte bei seiner Erklärung, warum er sich letztes Jahr zu einer Landtagskandidatur entschied, dass dieses Mal alles passte und der Zeitpunkt der richtige war. Besonders wichtig sei dabei aber auch die Unterstützung seiner Frau und der ganzen Familie. Die Führung des Familienbetriebs nähme bereits sehr viel Zeit in Anspruch und benötige Unterstützung und Verständnis der Familie. Es sei dann eben umso wichtiger, dass man sich neben der Arbeit und dem politischen Engagement immer wieder Freiräume schaffe, um diese mit der Familie teilen und geniessen zu können. Dieser Ausgleich sei die Basis, um alles so leisten und den Erfolg schaffen zu können.

Seite der FBP
Menschen in der FBP

Fragen an

Seit dem 7. Januar 2025 können Spieler, die in der Schweiz gesperrt wurden, auch nicht mehr in Liechtensteiner Casinos spielen. Der Sperrlistenaustausch trifft die Casinos im Land hart, heisst es von den Betreibern.

Fragen

Welche Konsequenzen hat der Sperrlistenaustausch Ihrer Meinung nach für Liechtenstein?

Bereits vor zehn Jahren warnten Fachleute vor den Gefahren mehrerer Casinos im Land, da mit dem höheren wirtschaftlichen Druck auch das Sozialkonzept gefährdet sei. Trotzdem entschied sich die damalige Politik gegen das bestehende Konzessions- und für ein neues Bewilligungsmodell, was den Startschuss für das starke Wachstum an Casinos gab. Denn aus ökonomischer Sicht sind Casinos für den Staat ein mehr als lukratives Geschäft. Bis 2023 belief sich der Bruttospielertrag in Liechtenstein auf 134 Millionen. Für den Staat bedeutete dies zusätzliche Einnahmen von rund 50 Millionen Franken durch Glücksspielabgaben.

Aber der Staat trägt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Verantwortung. Laut Meinung von Suchtspezialisten sucht der Spieler nach Spielgelegenheiten. Wenn er in einer Umgebung ist, in der es zehn Mal mehr Gelegenheiten zum Spielen gibt, wird er auch häufiger spielen – nach dem Motto «Gelegenheit macht Diebe».

Der Sperrlistenaustausch mit der Schweiz bedeutet, dass zirka 100‘000 Spielerinnen und Spieler nicht mehr in Liechtenstein spielen dürfen. Durch die geringere Nachfrage reduziert sich auch das Angebot bzw. die Casinodichte in Liechtenstein, was laut Suchtexperten eine geringere Suchtgefahr bedeutet. Die Politik ist nun gefordert, den verbleibenden Casinos durch gezielte Massnahmen ein wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen, ohne dass der Spielerschutz gefährdet wird.

Aus meiner Sicht wurde seitens des Casinoverbandes versucht, eine zeitliche Koinzidenz von Sperrlisten und natürlich erwarteter Marktkorrektur zu konstruieren und von weit wichtigeren Themen der Glücksspiel-Branche abzulenken. Man muss keine grosse Ahnung von «Mittel- und Methodenverfügbarkeit» haben, wenn es um suchtspezifische Mechanismen geht.

Wir haben als Zivilgesellschaft die Aufgabe, den Schwächeren in unserer Gesellschaft Sorge zu tragen. Von Sucht betroffene Menschen gehören ganz besonders dazu. Artikel 14 der Liechtensteinischen Landesverfassung sagt, dass die «[…] oberste Aufgabe des Staates […] die Förderung der gesamten Volkswohlfahrt» darstellt. Ich lese das mit Beschau auf die gegenständliche Diskussion so, dass Wohlfahrt nicht auf Kosten anderer gebaut sein darf.

Ich erhoffe mir durch die gegenwärtige Sperrlisten-Diskussion einen adäquaten Umgang und Fokus auf die Gefahren, die dem Glücksspiel innewohnen, dass sich die Casinos im Land zukunftsfähig aufstellen und sich der Auseinandersetzung zu Spieleingangsalter junger Menschen, regulärer Alkohol-Bepreisung und Rauchverbot stellen.

Offen bleibt, dass wir uns darauf verständigen, für was die Einnahmen aus dem Glückspiel genutzt werden sollen – für Prävention vielleicht?

Dr. Marc Risch

Die drastischen Gewinneinbrüche der Casinos zeigen schwarz auf weiss, dass ihr Geschäftsmodell stark von gesperrten Spielerinnen und Spielern abhängt. Die Einführung des Sperrlistenabkommens mit der Schweiz war seit 2023 absehbar und ein notwendiger Schritt für mehr Spielerschutz. Die Casinos müssen nun beweisen, dass sie auch ohne gesetzliche Schlupflöcher überlebensfähig sind. Es darf auf keinen Fall die Aufgabe der Steuerzahlenden sein, eine Branche zu subventionieren, die jahrelang hohe Gewinne, auch auf Kosten von Spielsüchtigen, erzielt hat. Dass drei der Spielbanken bereit waren, bis vor den Staatsgerichtshof zu ziehen, um den Austausch der Sperrlisten gerichtlich zu verhindern, zeigt, dass es ihnen nicht um Verantwortung, sondern um die eigene Gewinnmaximierung geht. Jetzt auch noch alle Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner mit einer stattlichen Subvention in Mithaftung nehmen zu wollen, ist eine grenzenlose Frechheit. Steuergelder sollen den Menschen in Liechtenstein zugutekommen und nicht ein fragwürdiges Geschäftsmodell retten. Setzen wir unsere Mittel dort ein, wo sie gebraucht werden: zur Entlastung des Mittelstandes durch Senkung der Lebenshaltungskosten, zum Ausbau der Infrastruktur oder zur Schaffung von öffentlichen Freiräumen. Kurz: um die Lebensqualität aller Menschen in Liechtenstein zu fördern und nicht, um das Glücksspiel künstlich am Leben zu erhalten.

Im Jahr 2023 beliefen sich die Erträge aus den Geldspielabgaben auf 50,1 Millionen Franken. Für das Jahr 2025 ist aufgrund des Austauschs der Sperrlisten mit einem deutlichen Rückgang dieser Einnahmen zu rechnen. Gemäss der Finanzplanung 2025–2028 besteht jedoch kaum Spielraum für Einnahmeausfälle oder ein Ausgabenwachstum.

Bereits mit den in der Finanzplanung angenommenen Prämissen lassen sich zwei der fünf Eckwerte nicht einhalten – selbst bei den geplanten Einnahmen aus den Geldspielabgaben, die im Jahr 2025 auf 35 Millionen und bis 2028 auf 30 Millionen Franken sinken sollen.

Die Aufwendungen wachsen stärker als die Erträge, und auch das Verhältnis zwischen den Selbstfinanzierungsmitteln und den Nettoinvestitionen liegt unter den geforderten 90 Prozent, was gemäss Finanzhaushaltsgesetz unzulässig ist. Der absehbare Einbruch bei den Geldspielabgaben untergräbt die Stabilität der ohnehin schon fragilen Finanzplanung weiter. Es besteht daher die Gefahr, dass die neue Regierung dem Landtag schon bald Massnahmen zur Entlastung des Staatshaushalts vorlegen muss. Angesichts der bisherigen Ausgabenpolitik der VU-FBP-Koalition lehnen wir sowohl Steuererhöhungen als auch Einsparungen auf Kosten der Bürger ab.

Der Sperrlistenaustausch zwischen Liechtenstein und der Schweiz, der seit dem 7. Januar 2025 in Kraft ist, soll gefährdete Personen besser schützen, indem gesperrte Spielerinnen und Spieler auch im jeweils anderen Land keinen Zugang zu Casinos erhalten. Das Abkommen war Gegenstand intensiver politischer Debatten und wurde vor der Volksabstimmung vom 29. Januar 2023 offen diskutiert.

Die Behauptung, dass der Austausch die Casinos «hart trifft», muss differenziert betrachtet werden. Zwar berichten einige Betreiber von Besucherrückgängen seit Inkrafttreten des Abkommens. In Liechtenstein seien bis zu 85 Prozent der Gäste weggebrochen, was einzelne Casinos und deren Arbeitsplätze gefährde. (SRF, 29.01.2025) Dennoch sollte der Schutz gefährdeter Personen nicht zugunsten kurzfristiger wirtschaftlicher Interessen aufgeweicht werden.

Einige Experten befürchten ein Ausweichen gesperrter Spieler auf ausländische Casinos. Das Casino in Bregenz verzeichnet laut Medienberichten seit Januar deutlich mehr Gäste, die zuvor in der Schweiz oder Liechtenstein gesperrt wurden. Das zeigt die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit beim Spielerschutz. (lie:zeit, 10.02.2025)

Casinos sind gesetzlich verpflichtet, problematisches Spielverhalten zu erkennen und Personen nötigenfalls zu sperren. Eine klare Sperrpolitik stärkt die Glaubwürdigkeit des Standorts und schafft Vertrauen.

Die MiM-Partei warnt jedoch klar vor einer Ausweitung über die Schweiz hinaus. Das würde die Basis der damaligen Abstimmung verändern und wäre datenschutzrechtlich problematisch.

Kevin Marxer

Reformbedarf für Liechtensteins

Milizparlament

Das Milizparlament ist ein zentrales Element der politischen Kultur Liechtensteins. Es ist Ausdruck einer bürgernahen Politik, die auf der aktiven Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger basiert. Doch das Milizsystem stösst an seine Grenzen.

Text: Dr. Gerald Hosp, Geschäftsleiter der Stiftung Zukunft.li, Ruggell

2025

haben sich 69 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl für die 25 Landtagssitze gestellt. Der Liechtensteiner Landtag ist als Milizparlament konzipiert und verkörpert die Idee, dass Bürgerinnen und Bürger ihr politisches Schicksal selbst in die Hand nehmen. Im Gegensatz zu Berufsparlamenten stehen Milizparlamente für Bürgernähe, breite politische Partizipation und einen schlanken Staat.

Während sich das Umfeld in den letzten Jahrzehnten durch gesellschaftliche Veränderungen, technologische Entwicklungen und die zunehmende Komplexität der politischen Landschaft gewandelt hat, wurden die Rahmenbedingungen des Landtages seit Jahrzehnten nicht mehr substanziell angepasst. Häufig wird beklagt, dass es schwieriger wird, die parlamentarische Tätigkeit mit Beruf und Privatleben zu vereinbaren.

Im Durchschnitt

wenden Landtagsmitglieder rund 840 Stunden pro Jahr auf, was einem Arbeitspensum von 45 % entspricht.

Hohe Belastung, grosse Motivation

Längerfristig stellt sich die Frage, wie effizient und effektiv das Milizparlament noch ist. Eine Online-Umfrage unter ehemaligen und aktiven Abgeordneten bestätigt teilweise die Kritikpunkte. Die Befragten sprechen von einer hohen Arbeitsbelastung, die häufig zulasten der Familie und des Privatlebens geht. Auch sind sie mehrheitlich der Meinung, dass sich die Reputation des Landtags verschlechtert hat. Jeweils 40 Prozent sind der Überzeugung, die Entscheidungsqualität ist mittelmässig und die Effizienz geringer geworden.

Trotzdem würde nach den eigenen Erfahrungen nur knapp jeder zehnte Befragte nicht mehr für ein Landtagsmandat kandidieren. Das Interesse am politischen Diskurs, die persönliche Weiterentwicklung und die interessanten persönlichen Kontakte werden als Motivationsfaktoren genannt. Der Reformbedarf wird jedoch als hoch angesehen.

Ungute Entwicklung

Für einen hohe Anteil der aktiven und ehemaligen Abgeordneten ist die Entscheidungsqualität mittelmässig und die Effizienz geringer geworden.

Durchschnittlicher Zeitaufwand für verschiedene mit dem Landtagsmandat zusammenhängende Aufgaben

Reformbedarf und Lösungsvorschläge

Seit Jahren werden Reformvorschläge diskutiert, ohne dass es zu einer umfassenden Umsetzung gekommen ist. Zukunft.li sieht besonderen Handlungsbedarf in den Bereichen Expertenzugang, Effizienzsteigerung, soziale Absicherung und Arbeitsbelastung.

Mehr Zugang zu Experten

Drei Viertel der Abgeordneten wünschen sich einen vereinfachten Zugang zu Experten, um Fachfragen zu klären. Die Parteien können dabei Hilfestellung leisten, indem sie zu ausgewählten komplexen Fragestellungen Expertengutachten einholen oder wissenschaftliche Unterstützung bereitstellen. Der Parlamentsdienst sollte zudem moderne technische Lösungen zur Verfügung stellen.

Verstärkte Kommissionsarbeit

Die Kommissionsarbeit sollte ausgeweitet werden, um vertieftes Fachwissen aufzubauen und eine höhere Effizienz zu gewährleisten. Kommissionen tragen zudem dazu bei, die Position des Landtags gegenüber der Regierung zu stärken. Um wiederholende Diskussionen zu vermeiden, sollten die Sachgeschäfte, die bereits in einer Kommission behandelt wurden, im Plenum einer Redezeitbeschränkung unterliegen.

Optionale Sozialversicherungen

Abgeordnete sollten die Möglichkeit haben, sich freiwillig für Sozialleistungen zu versichern und in eine Pensionskasse einzuzahlen, um Vorsorgelücken zu schliessen. Das Land sollte die entsprechenden Arbeitgeberbeiträge leisten.

Stellvertreterregelung

Die Rolle der stellvertretenden Abgeordneten sollte klarer definiert werden. Sie agieren in einer rechtlichen Grauzone. Dabei sollte aber die Flexibilität beibehalten werden, damit ordentliche Abgeordnete auch entlastet werden können. Ein Wahlverfahren mit zwei Listen für Abgeordnete und Stellvertreter könnte Abhilfe schaffen. Kandidatinnen und Kandidaten könnten sich dann bewusst entscheiden, für welches Amt sie sich zur Verfügung stellen.

im:fokus

Ruggell

Natur und Siedlungsgebiet gehen in Ruggell fliessend ineinander über – nicht nur beim Kreisel nahe der Rheinbrücke.

«Gemeinsam langfristige Perspektiven für Ruggell schaffen»

Die Attraktivität von Ruggell als Wohngemeinde und Wirtschaftsstandort ist ungebrochen. Die Gemeinde unternimmt daher viel, um die Lebens- und Standortqualität zu erhalten oder gar noch zu steigern. Gleichzeitig ist sich Vorsteher Christian Öhri bewusst, dass starkes Wachstum auch grosse Herausforderungen mit sich bringt.

Interview: Heribert Beck

Herr Öhri, sie sind fast bei der Halbzeit Ihrer ersten Legislaturperiode als Gemeindevorsteher von Ruggell angelangt. Wie lautet Ihr Fazit bei einem Blick zurück und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit im Gemeinderat?

Christian Öhri: Mein Fazit fällt sehr positiv aus. Ohne Unterbruch konnten der Gemeinderat und ich alle wichtigen Projekte wie beispielsweise die neue Fussgänger- und Radverkehrsbrücke Sennwald-Ruggell, das Judozentrum oder die Verwirklichung des Generationenhauses vorantreiben und auch neue Projekte in Angriff nehmen wie die Sanierung der Sennerei und des Vereinshauses – um nur einige zu nennen. Im Gemeinderat wird sehr konstruktiv im Sinne und zum Wohle der Gemeinde zusammengearbeitet. Es finden gute, zum Teil auch rege Diskussionen statt. Man hört aufeinander und geht aufeinander ein, sodass die besten Lösungen für unsere Gemeinde gefunden werden.

In Sachen Lebensqualität konnten Sie sich bei Ihrer Amtsübernahme am 1. Mai 2023 auf zahlreiche Vorarbeiten stützen, die Sie bereits als Gemeindesekretär begleitet haben, anderes ist inzwischen neu entstanden. Starten wir den Überblick bei den Jüngsten:

2018 war Ruggell die erste «Kinderfreundliche Gemeinde» des Landes. Was ist seither in dieser Hinsicht geschehen und was ist derzeit sowie in Zukunft geplant?

Seit dem Erhalt des Labels im Jahr 2018 konnten zahlreiche Projekte und Massnahmen im Sinne der Kinder und Jugendlichen erfolgreich umgesetzt werden. So entstand beim Freizeitpark Widau auf Anregung der Kinder ein Spielplatz für ältere Kinder, der sich einer grossen Beliebtheit erfreut. Die Pumptrackanlage wiederum entwickelte sich zu der meistgenutzten Anlage in der Gemeinde, und durch die angebotenen Fahrschulungen kann diese sicher genutzt werden. Die Gemeinde Ruggell konnte über die vergangenen Jahre ein starkes Bevölkerungswachstum verzeichnen. Vor allem für Familien hat sich Ruggell zu einer beliebten Wohngemeinde entwickelt. Aktuell legen wir einen besonderen Fokus auf die Jugendlichen. Mit dem Jugendraum haben wir einen beliebten Treffpunkt, der am Wochenende von bis zu 40 Jugendlichen besucht wird. Mit der Fertigstellung des Skaterplatzes erhält diese Altersgruppe einen weiteren Treffpunkt in der Gemeinde. Generell pflegen wir auch einen intensiven Austausch mit anderen kinderfreundlichen Gemeinden und den verschiedenen Institutionen und Organisationen. Besonders wichtig ist uns, dass Kinder und Jugendliche von Beginn an in alle Projekte einbezogen und aktiv gehört werden.

Die Seniorenkoordinationsstelle betreibt Ruggell seit einigen Jahren mit den Nachbargemeinden Gamprin und Schellenberg. Was umfasst dieses Angebot und wie wird es genutzt?

Seit 2022 bietet die Seniorenkoordination kostenlose Beratungen für ältere Menschen, deren Angehörige und Bezugspersonen. Gemeinsam werden individuelle Lösungsansätze entwickelt, finanzielle Fragen

Grosse, notwendige Ausgaben konnten wir mit höheren Einnahmen gut decken. Ich bin froh, dass ich mit der schrittweisen Senkung des Steuersatzes parallel einen guten Kompromiss vorschlagen konnte, der einen breiten Anklang gefunden hat.

geklärt, Kostenschätzungen erstellt und Anträge vorbereitet. Dabei vernetzt die Seniorenkoordination die Betroffenen mit den zuständigen Institutionen und unterstützt bei behördlichen Abklärungen oder Behördengängen. Sie berät die Gemeinden bei altersrelevanten Projekten. Die Beratungs- und Anlaufstelle wird rege genutzt. Zudem plant und organisiert sie mit den freiwilligen RuGaSch-Engagierten Aktivitäten und Anlässe, um soziale Treffpunkte zu schaffen, den Austausch zu fördern und die Bevölkerung einzubinden. Die zahlreichen Aktivitäten und Anlässe werden gut besucht und bereichern das Angebot für ältere Menschen. Alle sind herzlich willkommen – sei es als Gast oder als Mitgestaltende.

Die Anlaufstelle nicht nur für die ältere Generation, sondern für alle Einwohnerinnen und Einwohner von Ruggell ist das Rathaus, dessen Öffnungszeiten Anfang 2025 angepasst worden sind. Was hatte es mit dieser Massnahme auf sich?

Die grösste Veränderung bei den Öffnungszeiten vorweg: Wir haben am Freitag neu durchgehend von 8.30 bis 13 Uhr geöffnet. Am Freitagnachmittag bleibt das Rathaus geschlossen. Dazu geführt hat, dass wir einerseits über eine Zählung festgestellt haben, dass die Laufkundschaft im Rathaus immer mehr zurückging – besonders am Freitagnachmittag bewegten sich die Zahlen über mehrere Monate hinweg auf sehr tiefem Niveau. Dies liess sich auf diverse Veränderungen im Angebot, aber auch auf das veränderte Bedürfnis der Bevölkerung zurückführen. Viele Anfragen und Anliegen werden telefonisch oder schriftlich bei der Gemeindeverwaltung eingereicht. Und damit sind wir bereits beim «Andererseits»: Unsere Mitarbeitenden, besonders im Kanzlei- und Empfangsteam, sind durch ihre vermehrten Arbeiten im Hintergrund stärker eingebunden. Daher haben wir uns entschieden, die Schalteröffnungszeiten etwas zu kürzen und somit dem veränderten Ruggell im fokus

Christian Öhri Gemeindevorsteher von Ruggell
Vorsteher Christian Öhri und Seniorenkoordinatorin Ann Näff-Oehri

Besuchsverhalten der Bevölkerung, aber auch der Effizienz und Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden gerecht zu werden. Trotzdem ist es uns wichtig, vollumfänglich für alle da zu sein. Deshalb haben wir mit dem Freitagmittag nach wie vor zu einer Randzeit geöffnet. Und natürlich kann auch in sämtlichen Abteilungen auf Anfrage immer ein Termin abgemacht werden.

Dem Namen nach zu urteilen, spricht auch das Generationenhaus die gesamte Bevölkerung an. Was umfasst das geplante Angebot alles und wie sieht der Fahrplan für den Bau aus?

Die Vorbereitungsarbeiten für das Ruggeller Generationenhaus starten in diesem November, und der Rohbau soll bis Oktober 2026

fertiggestellt sein. Die beiden Baukörper sind dann gemäss heutiger Planung im Herbst 2027 bezugsbereit. In diesen werden zwölf altersgerechte beziehungsweise barrierefreie Wohneinheiten mit 2,5und 3,5-Zimmern realisiert. Im Erdgeschoss des einen Gebäudes soll eine Gemeinschaftspraxis einziehen, für die wir aktuell aktiv auf der Suche nach interessierten Ärztinnen und Ärzten sind. Im anderen Gebäude wird auf zwei Stockwerken die Tagesstruktur für 30 Kinder umgesetzt. Dies, weil die aktuellen Räumlichkeiten im Schulgebäude bereits seit Längerem an ihre Kapazitätsgrenzen stossen. Als weiteres Angebot wird auch eine Physiotherapie im Generationenhaus einen Platz finden. Ausserdem ist ein Gemeinschaftsraum für alle Nutzergruppen angedacht.

Der Ruggeller Gemeinderat besuchte im vergangenen September seine Kollegen in Stephanskirchen (Bayern), mit denen er eine gute Freundschaft pflegt.

Bei der Senkung des Gemeindesteuerzuschlags hat sich Ruggell für eine schrittweise Lösung entschieden. Er soll weiterhin um 5 Prozent pro Jahr reduziert werden, bis 150 Prozent erreicht sind. Wie geht die Rechnung auf?

Wir hatten nun zweimal hintereinander das grosse Glück, dass die Steuereinnahmen wesentlich höher ausgefallen sind als gedacht, was aber auch dazu geführt hat, dass wir zweimal hintereinander keinen Finanzausgleich erhalten haben, was den Mindestfinanzbedarf anbelangt. Dies ist aus meiner Sicht auf unseren gut aufgestellten und breit diversifizierten Wirtschaftsstandort zurückzuführen, der auch staufrei gut erreichbar ist. Die höheren Einnahmen waren für mich ein Karma-Effekt: Grosse, notwendige Ausgaben konnten wir mit höheren

Einnahmen gut decken. Ich bin froh, dass ich mit der schrittweisen Senkung des Steuersatzes parallel einen guten Kompromiss vorschlagen konnte, der einen breiten Anklang gefunden hat. Im nächsten Jahr steht als für den Moment letztes grosses, planbares Bauprojekt das Abwasserentlastungsbauwerk im Spidach mit neuen Zuleitungen im Umfang von 2,4 Millionen Franken an. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass wir für das Steuerjahr 2026 oder allerspätestens 2027 den Mindestgemeindesteuerzuschlag von 150 Prozent erreichen werden.

Ein weiteres Thema, das die Ruggeller Bevölkerung, aber nicht zuletzt auch Gäste von ausserhalb bewegt, sind die zahlreichen Tempo-30-Tafeln in den Quartieren. Was hat es mit den 30er-Zonen auf sich und wie sind die bisherigen Erfahrungen sowie Rückmeldungen?

Über 200 Einwohner besuchten den Informationsabend der Gemeinde Ende März 2025.

Vereine haben einen hohen Stellenwert in der Gemeinde – wie beim Tag der Offenen Tür der Sennerei.

Die Tempo-30-Zonen waren bei uns bereits vor einigen Jahrzehnten in Planung. Da eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 keine Zustimmung gefunden hat, beschloss der Gemeinderat, eine Meinungsumfrage durchführen zu lassen, sodass jene Gebiete evaluiert werden konnten, in denen sich die Mehrheit der Anwohner für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone ausgesprochen hat. Folglich wurden in den Jahren 2023 und 2024 die Zonen nur in diesen betroffenen Strassenzügen realisiert, was natürlich viel mehr Tafeln benötigt als eine flächendeckende Lösung. Mit diesem Vorgehen konnte aber eine grosse Akzeptanz geschaffen werden. Lediglich ein paar Anregungen zum Standort der Stelen wurden eingebracht, was auch schon zu einzelnen Verbesserungsmassnahmen geführt hat. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich der aufwendige

Mit der Kampagne «Müar z Ruggäll sägen hoi» machte die Gemeinde auf die Bedeutung des sozialen Zusammenhalts aufmerksam.

Entstehungsprozess gelohnt hat und die Tempo-30-Zonen in den entsprechenden Gebieten sehr gut angenommen wurden – dies im Sinne einer Verbesserung der Lebensqualität und Schulwegsicherheit.

Mit Regeln gelenkt werden müssen nicht nur Autofahrer, sondern auch die Besucher des Ruggeller Riets, da sich immer wieder Spaziergänger in gesperrte Bereiche des Naturschutzgebiets begeben. Wie möchten Sie dies in den Griff bekommen?

Das Ruggeller Riet ist Heimat für viele seltene Pflanzen und bietet einen wertvollen und idealen Lebensraum für gefährdete Tiere. Um dieses Naturschutzgebiet zu bewahren, ist es entscheidend, dass alle Besucher die Regeln einhalten. Um eine Besucherlenkung zu

erreichen, werden die Fussgängerinnen und Fussgänger neu mittels Beschilderungen und Barrieren auf das korrekte Verhalten und auf Betretungsverbote im Naturschutzgebiet aufmerksam gemacht. Dafür wurden bei den Zugängen zu verschiedenen Vogelbrutzonen hölzerne Barrieren mit Hinweisen auf das Betretungsverbot errichtet. Als weitere Massnahme werden bei den Zugängen zum Ruggeller Riet allgemeine Informationstafeln platziert, die auf das korrekte Verhalten und auf die sensible Natur aufmerksam machen. Besucher werden so aufgefordert, auf den Wegen zu bleiben und ihre Hunde an der kurzen Leine zu führen. Zudem ist es wichtig, alle Pflanzen und Tiere unberührt zu lassen. Abfälle sind in den dafür vorgesehenen Mülleimern zu entsorgen.

Das Riet macht bekanntlich nicht an der Landesgrenze halt. Wie sieht die diesbezügliche Zusammenarbeit mit der Stadt Feldkirch aus?

In den vergangenen Jahren konnten wir wiederholt beobachten, dass Personen über die grüne Grenze beim Hasabach ins Ruggeller Riet gelangen. Da sich dort Vogelbrutschutzzonen befinden, wird dadurch die Natur erheblich gestört. Aus diesem Grund wurden bei den betroffenen Grenzübergängen Verbotsschilder angebracht. Ebenfalls werden unbefugt errichtete Brücken über den Hasabach regelmässig entfernt. Diese Massnahmen erfolgen in intensiver und sehr guter Zusammen-

arbeit mit der Stadt Feldkirch. Anfang April fand eine gemeinsame Begehung des Ruggeller Riets statt, bei der auch die Problematik der unerlaubten Grenzübergänge besprochen wurde. Während der Blütezeit der Schwertlilien wird zudem die gemeinsame Kommunikation zu den Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet verstärkt.

Welche weiteren Ziele – neben den angesprochenen – haben sie für die zweite Hälfte der Legislaturperiode 2023 bis 2027?

Mit dem neuen Generationenhaus, dem Alters- und Pflegeheim der LAK und dem SZU II entstehen die drei grössten Gebäude in unserer Gemeinde. Es stellt sich also die Frage: Wie wirken sich diese drei Gebäude auf den Ruggeller Dorfcharakter aus? Ein wichtiges Schwerpunktthema in diesem Zusammenhang wird es in den kommenden zwei Jahren daher sein, ob und wie wir weiter wachsen sollen. Dazu läuft ein spannendes Projekt mit der Universität Liechtenstein, die uns bei der Zentrumgestaltung und der Gestaltung der zukünftigen Dorfstrasse mit vielen neuen und kreativen Ideen begleitet. Aber haben wir überhaupt ein Zentrum und brauchen wir eines? Zudem sind wir eine der wenigen Gemeinden, die staufrei ist, und dies möchten wir auch bleiben. Einige Inputs dazu bekamen wir schon im letzten Jahr beim Bevölkerungsworkshop. Nun gilt es, gemeinsam eine langfristige Perspektive für die Entwicklung unserer Gemeinde zu schaffen.

Einzigartiges Natureldorado – das Ruggeller Riet.
Ruggell im fokus

Auch mit den Gemeinden über den Grenzen besteht ein enger und freundschaftlicher Austausch – wie mit dem Bürgermeister von Feldkirch (Ende Februar 2025).

Der Gemeinschaftsgarten in Ruggell blüht in allen Farben und ist ein beliebter Treffpunkt.

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jugend:zeit

«Die Meinungen der Jugendlichen finden oft zu wenig Gehör»

Alessandro Senti aus Mauren ist 19 Jahre jung und hat 2024 seine Lehre als Kaufmann FZ mit der ausgezeichneten Note von 5,3 abgeschlossen. Herzliche Gratulation dazu, Alessandro! Der Eintrag ins Goldene Buch auf Schloss Vaduz war für ihn ein einmaliges Erlebnis. Alessandro interessiert sich sehr für bildungs- und gesellschaftspolitische Themen. Im Interview gewährt er einen Blick in seine Welt und erklärt, welche weiteren beruflichen Ziele er hat und was ihn als Jugendlichen bewegt und beschäftigt.

Interview: Johannes Kaiser

Alessandro, du hast deine Lehre im Herbst letzten Jahres als Kaufmann FZ sehr erfolgreich abgeschlossen. Was gefällt dir an deinem Beruf in der Finanzbranche?

Alessandro Senti: Meine berufliche Tätigkeit bringt jeden Tag neue Herausforderungen mit sich, sei es in der Beratung von Kunden, der Analyse von Finanzdaten oder der Entwicklung individueller Lösungen. Was ich im Weiteren sehr schätze, sind der direkte Kontakt mit Menschen und die Möglichkeit, ihnen bei finanziellen Entscheidungen beratend zur Seite zu stehen.

Deine Berufsausbildung hast du mit der ausgezeichneten Note von 5,3 abgeschlossen, und so konntest du dich ins Goldene Buch eintragen. Wie war dieses Erlebnis auf Schloss Vaduz?

Es war eine grosse Ehre, mich ins Goldene Buch einzutragen. Die feierliche Atmosphäre auf Schloss Vaduz, die Glückwünsche des Erbprinzen, die Anerkennung und der Austausch mit anderen Absolventen machten diesen Moment unvergesslich. Solche Erlebnisse sind einmalig und motivieren einem für den weiteren Ausbildungsweg.

Wo arbeitest du derzeit und was sind deine weiteren beruflichen sowie persönlichen Ziele?

Ich bin derzeit am Kundenschalter der Landes-

bank in Eschen tätig und absolviere die Berufsmittelschule in Vaduz mit der Teilzeitausbildung. Beruflich möchte ich mich weiterentwickeln, zusätzliche Qualifikationen erwerben und mich in der Finanzbranche spezialisieren. Persönlich ist mir eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben wichtig.

Welche gesellschaftspolitischen Themen beschäftigen dich als jungen Erwachsenen?

Ich beschäftige mich mit Themen wie der wirtschaftlichen Entwicklung, der Digitalisierung und deren Einfluss auf den Finanzsektor. Zudem mache ich mir auch Gedanken über die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft, bei der sich Fragen über die Zukunft der Altersvorsorge stellen, sowie laufend mit aktuellen politischen Themen und den Entscheidungsfindungen dahinter.

Was sind für dich die zentralen Anliegen, welche die zukünftige Welt der Jugend betreffen?

Für mich sind die wichtigsten Anliegen der Jugend die beruflichen Zukunftsaussichten sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Digitalisierung und KI. Wie vorhin erwähnt, spielt auch eine sichere Altersvorsorge eine grosse Rolle. Es ist wichtig, dass junge Menschen gute Chancen auf Bildung, Weiterentwicklung und Mitbestimmung in der Gesellschaft haben.

Werden die Jugendlichen in ihrer Meinungsbildung ausreichend gehört beziehungsweise ihre Ideen in die Entscheidungsprozesse aufgenommen?

Jugendliche werden zwar vermehrt in Diskussionen einbezogen, aber ihre Meinungen finden oft zu wenig Gehör. Es ist wichtig, sie stärker in politische und wirtschaftliche Entscheidungen zu integrieren, um zukunftsrelevante Themen wie Bildung und Digitalisierung zu gestalten.

Wäre das Wahlalter 16 ein Weg der früheren politischen Partizipation?

Nein, ich denke nicht, dass es der beste Weg zur früheren politischen Partizipation ist. Viele Jugendliche sind in diesem Alter noch in der Ausbildung und haben wenig Erfahrung mit politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen. Wichtiger wäre es, politische Bildung in Schulen zu stärken und die Jugend schrittweise an politische Prozesse heranzuführen.

Was machst du in der Freizeit? Was sind deine Hobbys?

In meiner Freizeit spiele ich gerne Schlagzeug und Gitarre. Musik ist für mich ein perfekter Ausgleich zum Berufsalltag, da ich dabei kreativ sein und abschalten kann.

Danke, Alessandro, für dieses interessante und sehr sympathische Gespräch.

Foto: Tatjana Schnalzger
Johannes Kaiser im Gespräch mit Alessandro Senti (19).

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Umwelt-Hypothek: Klimaschutz, der sich auszahlt

Um 55 Prozent will Liechtenstein seinen CO₂-Ausstoss reduzieren und bis 2050 klimaneutral sein, so die offizielle Klimastrategie der Regierung. Einen wichtigen Beitrag dazu können Massnahmen im Immobilienbereich leisten. Das unterstützen Hypothekarbanken wie die LGT.

Interview: Tilmann Schaal

Zusätzliche Dämmung, Austausch von Öl- oder Gasheizungen durch Wärmepumpen oder die Installation von Photovoltaikanlagen … Wir kennen eine Vielzahl von Massnahmen, die helfen, Gebäude energieeffizienter zu gestalten. Darin zu investieren kann sich bei Neubauten ebenso lohnen wie bei bestehenden Immobilien, ist sich Alexander Schädler, Kreditberater Finanzierungen Liechtenstein

bei der LGT, sicher. Im Gespräch erläutert er, warum die Massnahmen für energieeffizientere Gebäude sinnvoll sind und wie diese unterstützt werden.

Warum hat sich die LGT als Bank dem Thema CO2-Reduktion bei Immobilien verschrieben?

Alexander Schädler: Als Unternehmen haben

wir uns ehrgeizige Ziele zur Reduktion unseres CO2-Ausstosses gesetzt. Dazu zählen wir auch die Emissionen, die in Zusammenhang mit unserer Hypothekenvergabe entstehen. Auch diese wollen wir reduzieren.

Ist die LGT mit ihren Ambitionen allein?

Wir haben bei der LGT ambitionierte Ziele. Aber wir sind sicher nicht allein. Ganz im

Die Umwelt-Hypothek ist eine gute Wahl für alle die bauen oder renovieren wollen.
Alexander

Gegenteil: Wir begrüssen, dass auch unsere Mitbewerber im Land und der Liechtensteinische Bankenverband ähnliche Anstrengungen unternehmen. Angesichts der unverminderten Dringlichkeit des Problems ist das sicher eine gute Nachricht für uns alle.

Ist es begründet, dass man gerade den Gebäudebereich anschaut? Wie relevant ist denn der CO2-Ausstoss am Gesamtausstoss?

Tatsächlich ist der Gebäudebereich in Liechtenstein, wie auch in vielen anderen Ländern, ein zentraler Faktor, vor allem, weil bei der Heizung oft noch fossile Energieträgern eingesetzt werden. Das bestätigt auch die Klimastrategie 2050 der Regierung. Danach ist der Immobilienbereich, zusammen mit dem Verkehrsbereich, zentral für die Entwicklung hin zur Klimaneutralität.

Die LGT bietet eine Umwelt-Hypothek, die einen einmaligen Bonus für konkrete Energiesparmassnahmen beinhaltet. Werden da Neubauten oder eher Sanierungsmassnahmen bei Bestandsimmobilien gefördert?

Die LGT fördert beides. Wir unterstützen Energiesparmassnahmen sowohl bei Bestandsimmobilien als auch bei Neubauten. Die Förderhöhe ist abhängig von der Höhe der Hypothek. Damit fördern wir nicht nur grosse Projekte, sondern auch kleinere, bei denen die Höhe der Hypothek nicht ganz so hoch ist.

Wie sind die Konditionen zum Beispiel für Immobilienbesitzerinnen oder -besitzer, die ihr Eigenheim renovieren wollen?

Bei Hypotheken in Höhe von 100'000 Franken bieten wir eine Einmalzahlung von 2000 Franken – der Bonus beträgt also 2 Prozent. Die Maximalförderung liegt bei 10'000 Franken. Wer also für seine Renovierung eine Hypothek von 500'000 Franken oder mehr aufnimmt und die geforderten Umweltmassnahmen umsetzt, kann mit diesem maximalen Bonus rechnen. Die Konditionen haben wir jüngst nochmals verbessert, insofern ist die Förderung nun noch attraktiver.

Wie sieht die Unterstützung bei Neubauten aus?

Auch dabei beträgt der Bonus volle 2 Prozent, bis zum Maximalbetrag von 10'000 Franken bei einer Hypothek über 500'000 Franken.

Was ist der Massstab, um eine Förderung zu erhalten? Was müssen die Hypothekarnehmer vorweisen?

Wir orientieren uns grundsätzlich am Minergie-Standard, der sich seit über 20 Jahren in der Schweiz und in Liechtenstein bewährt hat. Die Zertifizierung ist im Immobilienbereich allgemein anerkannt und steht für Qualität und Nachhaltigkeit. Wenn keine Minergie-Zertifizierung angestrebt wird, kann uns

alternativ der Gebäudeenergieausweis mit einer Gesamtenergieeffizienzklasse von mindestens A eingereicht werden. Sobald wir den Nachweis erhalten und der Hypothekarkredit ausgeschöpft ist, kann die einmalige Bonuszahlung beantragt werden.

Was muss ich sonst noch beachten?

Da gibt es zwei wichtige Punkte, auf die ich gerne hinweisen will: Die Hypothek muss eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren haben und das Objekt selbst bewohnt sein. Und weil wir immer wieder danach gefragt werden: Der Bonus ist sowohl für Hypotheken mit variablem als auch fixem Zinssatz verfügbar.

Der einmalige Bonus ist sicher eine gute Sache – profitieren Immobilienbesitzerinnen und -besitzer von dieser Massnahme aber auch längerfristig?

Absolut. Wir fördern ja Massnahmen, die sich langfristig auswirken. Ein Vorteil ist sicher der geringere Ressourcenverbrauch, was sich in niedrigeren Betriebskosten niederschlagen kann. Viele der Massnahmen sorgen für einen spürbar höheren Wohnkomfort und das kann den Wert der Immobilie positiv beeinflussen. Mit all diesen Faktoren ist die Umwelt-Hypothek eine gute Wahl für all diejenigen, die eine Immobilie bauen oder renovieren wollen.

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Als familienfreundlicher Augenoptiker mit einem grossen Sortiment an modischen Brillenfassungen setze ich auf gsunde Gläser, gsunde Brillen und gsunde Preise. WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH.

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Demenz Liechtenstein ist eine Initiative des Vereins für Menschen mit Demenz in Liechtenstein.

«DEMENZ BESSER VERSTEHEN»

AB 29. APRIL 2025 IN SCHAAN

Der Angehörigenkurs «Demenz besser verstehen» ist eine Kooperation von:

Die beiden Kooperationspartner:innen bieten diesen Kurs im Rahmen der Angehörigenberatung von Psychiatrie St. Gallen und des Gruppenangebots von Demenz Liechtenstein mit folgenden Inhalten an:

Einführung zum Krankheitsbild Demenz Umgang mit den alltäglichen Herausforderungen in der Begleitung von demenzkranken Menschen Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen

Kursleitung an allen Abenden:

Termine: jeweils Dienstag von 18.30 – 20.30 Uhr

Claudia Murk, Pflegefachfrau und Gerontobeauftragte Psychiatrie St.Gallen, Alters- und Neuropsychiatrie Sargans

Matthias Brüstle, Klinischer Psychologe und Geschäftsführer von Demenz Liechtenstein

Bitte um Beachtung: «Demenz besser verstehen» ist ein geschlossenes Angebot. Eine Anmeldung gilt für alle vier Abende. Wir vereinbaren Verschwiegenheit über die besprochenen Inhalte.

WEITERE AKTUELLE ANGEBOTE

29.4., 6.5., 13.5., 20.5.2025

www.demenz.li und

Di + Tagestreff Vergissmeinnicht für MenDo schen mit Demenz, Schaan, 9–17 Uhr

Di Bewegen & Wohlfühlen im Kunstmuseum, Vaduz, 14–15 Uhr

Fr Denkspaziergang bis 4. Juli und ab 22.8., Schaan, 13.45 Uhr

28.4. Info- und Austauschnachmittag Schaan, 14–17 Uhr

21.5. 3. Liechtensteiner Vorlesetag im Tagestreff, Schaan, 12.30–14 Uhr

26.5. Info- und Austauschnachmittag Schaan, 14–17 Uhr

3.6. Angehörigenabend: Offene Gesprächsgruppe, Schaan, 19 Uhr

5.6. Vortrag: Wissenswertes zum Pflege-/ Betreuungsgeld. Schaan, 19 Uhr

30.6. Info- und Austauschnachmittag Schaan, 14–17 Uhr

29.7.– Sommerpause 14.8. Tagestreff Vergissmeinnicht

Hinweis: Im November 2025 findet voraussichtlich ein weiterer Durchgang in Sargans statt.

Ort: Stützpunkt Demenz Liechtenstein Poststrasse 14, 2. Stock, 9494 Schaan

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos.

Information und Anmeldung: Matthias Brüstle, Telefon: +423 / 230 34 45, Mail: kontakt@demenz.li

25.8. Info- und Austauschnachmittag, Schaan, 14–17 Uhr

2.9. Angehörigenabend: Offene Gesprächsgruppe, Schaan, 19 Uhr

21.9. Konzert «Vergissmeinnicht» zum Tag der Menschen mit Demenz, Schaan, 14.30 Uhr

29.10. Liechtenstein-Premiere: «24 Stunden», mit Regisseur, Schaan, 18 Uhr

Weitere aktuelle Angebote finden Sie unter:

Der ARGUS Hausnotruf –

Ihre Sicherheit für zu Hause.

Zuhause ist dort, wo man sich wohl und geborgen fühlt – besonders im Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen. Viele Menschen wünschen sich, so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Der ARGUS Hausnotruf unterstützt genau das: Er gibt Ihnen die Freiheit, weiterhin selbstständig zu leben, während Ihre Liebsten wissen, dass im Notfall schnell Hilfe kommt.

So einfach funktioniert’s:

1. Alarmierung: Ein einfacher Druck auf den Notrufknopf am Handgelenk oder am Basisgerät genügt, um sofort einen Alarm auszulösen.

2. Kontaktaufnahme: Nach der Alarmierung nimmt ARGUS unmittelbar Kontakt mit der betroffenen Person auf. Ist dies nicht möglich, werden umgehend die vorher definierten Angehörigen oder Vertrauenspersonen informiert.

3. Einsatzkoordination: Falls keine Kontaktaufnahme zu den Angehörigen gelingt, übernimmt ARGUS umgehend und führt eine professionelle Abklärung vor Ort durch. Bei Bedarf werden Rettungsdienste alarmiert.

Rund um die Uhr für Sie da:

Ob Tag oder Nacht – unser erfahrenes Team ist 24/7 einsatzbereit. Mehr als 3000 bearbei-

tete Notrufe allein im letzten Jahr zeigen, wie oft wir helfen konnten. Mit unseren Teams im Ober- und Unterland sind wir schnell zur Stelle, wenn es darauf ankommt.

Mehr erfahren?

Alle Infos finden Sie auf www.hausnotruf.li –dort können Sie auch bequem das Anmeldeformular online ausfüllen.

Oder rufen Sie direkt unseren Kundenberater Oliver Geissmann an: +423 377 40 66.

Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!

Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) und Familienhilfe Liechtenstein (FHL)

Gemeinsam im Dienste der Bevölkerung unterwegs

In der Öffentlichkeit sind sie kaum sichtbar, aber, wenn man sie braucht, sind sie da. 199‘132 verrechenbare Leistungsstunden (FHL) und 97‘163 Pflegetage (LAK) haben die guten Geister der Familienhilfe Liechtenstein und der Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe 2024 im Dienst der Bevölkerung des Fürstentums geleistet.

Rund 720 Mitarbeitende pflegten im vergangenen Jahr 1691 Menschen oder rund 4,1 Prozent aller Einwohner Liechtensteins. Dazu legten die Mitarbeitenden der FHL 387‘891 Kilometer zurück. Die enge Zusammenarbeit zwischen der LAK und der FHL sorgt dafür, dass zum richtigen Zeitpunkt die Hilfe bei den Menschen ankommt, die sie benötigen.

Der Wandel des Angebots der FHL «Das Angebot der FHL wurde in den letzten Jahren ausgeweitet. Es geht heute weit über die Hilfe im Haushalt und die herkömmliche Hauskrankenpflege hinaus», sagt Fabienne Bernegger-Hafner, Vorsitzende der Geschäftsleitung der FHL. Durch hauswirtschaftliche Leistungen, Sozialbetreuung und Pflege zu Hause rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr können die Klienten jeden Alters möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben. «In den Spitex- und Betreuungsteams arbeiten Mitarbeitende mit spezialisierter Fachkompetenz wie zum Beispiel in Wundmanagement, Palliative Care, Psychiatrie, Diabetesberatung, Demenzbetreuung, Schmerzmanagement, Kinästhetik und Aromapflege», ergänzt Bernegger-Hafner.

Nahtloser

Übergang

Auch das Aufgabengebiet der LAK hat sich stark verändert. Um auf die immer komplexeren Krankheitsbilder der Klienten zu reagieren, forcierte die LAK die Spezialisierung der Mitarbeitenden. Sie verfügen heute über ein vertieftes Spezialwissen in den gleichen Fachgebieten wie jene der FHL. Das erleichtert die Zusammenarbeit. «Wir fördern verstärkt Fachkarrieren und sind branchenweit führend in der Palliative Care», sagt Thomas Riegger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LAK.

FHL und LAK arbeiten eng zusammen. Die FHL übernimmt die Betreuung von Menschen zu Hause. Wenn das nicht mehr möglich ist, springt die LAK ein. Die Behandlung der Klienten geht damit nahtlos weiter, wenn sie von zu Hause in ein Pflegeheim der LAK eintreten oder vom Heim nach Hause zurückkehren. Das Angebot richtet sich an Personen jeden Alters, die ihren Alltag kurz- oder langfristig nicht mehr selbst bewältigen können.

Jugend für das Alter

Die Familienhilfe bildet elf junge Menschen aus. «Wir bieten in der LAK rund 50 Lernenden

und Studierenden einen Ausbildungsplatz. Zusammen bilden wir die kommenden Generationen der Betreuenden und Pflegenden aus», sagt Thomas Riegger. Mit dieser Nachwuchsförderung leisten LAK und FHL einen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel und sichern die Betreuung und Pflege bedürftiger Menschen auch in Zukunft. Ein Augenmerk richten die beiden Institutionen auf die stete Weiterbildung der Mitarbeitenden. «Unsere enge Zusammenarbeit garantiert, dass Langzeitpflege, Spitex sowie ambulante Betreuung auch in der Bildung aufeinander abgestimmt sind», sagt Riegger. Dadurch könne die Betreuung der Klienten beim Eintritt in die LAK jeweils auf gleichbleibend hohem Qualitätsniveau fortgesetzt werden, führt der Chef der LAK aus. «Unsere interne Aus- und Weiterbildung basiert auf aktuellen Erkenntnissen», ergänzt Bernegger-Hafner. Damit profitieren die Klienten immer vom neusten Wissen. Mit diesen Bildungsanstrengungen stellen sie sicher, dass betreuungs- und pflegebedürftige Menschen auch künftig nicht auf eine qualitativ hochstehende Betreuung und Pflege verzichten müssen. In Zeiten einer immer älter werdenden Gesellschaft kann dies nicht hoch genug geschätzt werden.

Sport im Alter

Unser Ziel ist es, auch im Alter körperlich und geistig fit zu bleiben. Es ist erwiesen, dass körperliche Aktivitäten und ein möglichst aktives Leben dem biologischen Alterungsprozess entgegenwirken.

Dazu braucht es ständig neue geistige Anreize und Abwechslung. Dabei gibt es aber einiges zu beachten:

Regelmässiges Training im Alter ist wichtig.

Wenn Sport im Alter richtig helfen soll, ist ein kontinuierliches Training notwendig. Die wöchentlichen Übungsstunden, die das Programm Fitness 50+ des Seniorenbundes anbietet, sind dabei von grossem Nutzen. Es werden Übungen gezeigt, die in das tägliche Training eingebaut werden können. Entscheidend ist bei älteren Menschen, die Muskulatur immer wieder zu beanspruchen, um sie zu erhalten, ganz nach dem Motto: «Wer rastet der rostet».

Alle unsere Aktivitäten finden in einer Gruppe statt. Das Zusammensein macht Spass und fördert die Lebensfreude.

Für Sabine Eichberg vom Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie an der Deutschen Sporthochschule Köln gibt es keine Sportart, die sie für ältere Menschen kategorisch ausschliessen würde.

Zu empfehlen sind:

• Mindestens dreimal die Woche trainieren

• Sportpausen sollten niemals länger als drei Monate sein.

• Nicht nur Ausdauertraining betreiben. Kraft training ist ebenso wichtig, um die Muskeln zu erhalten. Denn die halten den ganzen Körper fit.

• Bevor man richtig loslegt, sollte man sich vom Arzt durchchecken lassen.

Doch auch vielseitige Beanspruchungen sind nur begrenzt wirksam, wenn keine Freude dabei aufkommt. Was man auch immer für den Körper oder das Gedächtnis tut, es soll Freude machen. Nebst verschiedenen Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Walking oder Turnen können auch kulturelle und gesellschaftliche Anlässe die Gesundheit fördern. Dazu zählen z. B.: Musik hören, ins Museum gehen, mit den Enkeln Karten- oder Memory-Spielen oder einen Spaziergang mit Freunden machen. Zusätzlich sollte man versuchen, sich möglichst oft

auf neue Situationen einzustellen, um so auch das Gehirn zu fordern, das ständig neue Reize braucht.

Die Trainingsangebote des Seniorenbundes:

Fitgymnastikgruppen Balzers, Triesen, Triesenberg, Vaduz, Schaan, Eschen

Seniorenturnen Nendeln, Gamprin, Schellenberg, Ruggell, Vaduz

Männerturnen Schaan und Schellenberg

Internationales Folkloretanzen Vaduz und Ruggell

(Nordic) Walking Gruppe Schaan und Ruggell

Wassergymnastik Balzers und Schaan

Radfahren

Wöchentliche Tour von April bis Oktober

Boccia Schaan, Boccia-Halle

Minigolf Vaduz von Mai bis September

Gedächtnis-Training Vaduz und Eschen

Alle Kurse finden während des ganzen Jahres ausser in den Schulferien statt bzw. nach Absprache mit der Leiterin / dem Leiter.

Ein Einstieg ist jederzeit möglich – eine «Schnupperlektion» ist gratis!

Weitere Infos

finden Sie auf der Internetseite www.seniorenbund.li

oder melden Sie sich beim LSB Sekretariat –Tel. +423 230 48 00 oder sekretariat@seniorenbund.li

Die Plattform für freiwilliges Engagement in Liechtenstein. Auf freiwillig.li können Sie kostenlos und ohne Registrierung Inserate aufgeben:

„Ich suche“ – Finde Unterstützung oder engagierte Helfer:innen.

„Ich biete“ – Teile deine Zeit und Fähigkeiten mit anderen.

Freiwilligenarbeit in den Bereichen: Alltag & Service (Mahlzeitendienst), Begleitung & Betreuung, Bildung & Kultur, Integration, Natur & Umwelt, Sport, Sonstiges

Aktuell gibt es neue Inserate von:

Im Vorarlbergs •Aufzüge • Treppenlifte • barrierefreie Umbauten Liftsysteme

Im Vorarlbergs

Seit über 17 Jahren sind wir, die PANDAS GmbH als einziger Gesamtanbieter im Bereich Barrierefreiheit und Pflege in Feldkirch tätig. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen ein selbstbestimmtes und komfortables Leben in ihren eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Vorarlbergs

•Aufzüge • Treppenlifte • barrierefreie Umbauten Liftsysteme

auch außerhalb möchten unsere Kunden sicher und komfortabel am sozialen Leben teilnehmen können. Wir nehmen uns deshalb sehr viel Zeit für sie und ihre Wünsche. Egal ob Liftsysteme oder ein anderes Mobilitätsprodukt – wir finden die perfekte Lösung für unsere Kunden.

Tel.+43 5522 365 83 | www.pandas.cc | info@pandas.cc | A-6800 Feldkirch

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Mit einem umfassenden Portfolio an innovativen Liftsystemen, darunter Plattformlifte, Treppenlifte und maßgeschneiderte Hebebühnen, bieten wir individuelle Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt sind. Aber nicht nur das, auch unsere Pflegebetten, Rollatoren und E-Mobile entsprechen allen Anforderungen und Wünschen des Kunden. Unsere Produkte zeichnen sich nicht nur durch höchste Funktionalität und Qualität aus, sondern auch durch ein ansprechendes Design, das sich harmonisch in jedes Wohnambiente einfügt.

Wir, die PANDAS GmbH ist stolz darauf, einen Beitrag zu einem barrierefreien Leben zu leisten und die Lebensqualität unserer Kunden zu verbessern.

Vertrauen Sie auf unsere langjährige Erfahrung und unser Know-how – für ein Zuhause, das Sicherheit, Komfort und Unabhängigkeit bietet.

Wir sind Experten auf dem Gebiet der Barrierefreiheit und wissen, wie wichtig es ist, dass man sich in den eigenen vier Wänden sicher und geborgen fühlt. Aber nicht nur zu Hause sondern

Tel.+43 5522 365 83 | www.pandas.cc | info@pandas.cc | A-6800 Feldkirch

Entdecken Sie die Möglichkeiten der Barrierefreiheit mit PANDAS GmbH und gestalten Sie Ihr Zuhause nach Ihren Wünschen!

Geschäftsführerin bei der 24-Stunden-Betreuuung «Im Alter Daham»

Zahltag bei Jeanine Parata, «Im Alter Daham»

Die Variante der «Rund-um-die-Uhr-Betreuung» ist eine Alternative zu einem Alters-/Pflegeheim. Sie bietet eine umfassende Versorgung mit einer 24-Stunden-Anwesenheitsbetreuung, zugeschnitten auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse der Klienten bzw. die der Angehörigen. Die Betreuungsperson wohnt und lebt mit im Haushalt. Sie hilft, den gewohnten Alltag weiterzuführen und entlastet damit auch die Angehörigen. Jeweils zwei Betreuerinnen sind für eine Familie zuständig und wechseln sich im Drei-Wochen-Turnus ab – 365 Tage im Jahr.

Interview & Fotos: Vera Oehri-Kindle

Wann wurde die Firma übernommen? 2024

Der gesamte bürokratische Aufwand (Anmeldung, Versicherungen, Lohnabrechnung etc.) wird ebenfalls von «Im Alter Daham» erledigt.

2012 In welchem Jahr wurde «Im Alter Daham» ins Leben gerufen?

Wie viele Stunden arbeiten Sie als Geschäftsführerin durchschnittlich pro Woche?

25

Wie ist der direkte Draht zu «Im Alter Daham»? +423 340 48 68

Zum Leistungspaket gehören pflegerische, hauswirtschaftliche und betreuerische Tätigkeiten.

Wie hoch ist das Mindestalter der Betreuungspersonen?

35

5

Wie viele Patienten nehmen diese Leistungen durchschnittlich pro Jahr wahr?

In Liechtenstein werden qualifizierte Betreuer/innen, Pfleger/innen und Krankenschwestern aus dem Europäischen Wirtschaftsraum vermittelt.

Wie viele Personen arbeiten für «Im Alter Daham»?

3

30 Aus wie vielen unterschiedlichen Ländern kommen die Betreuungspersonen

Wie viele Betreuungspersonen arbeiten durchschnittlich pro Jahr für euch?

60

Wie alt ist die älteste oder der älteste zu Betreuende?

96

wohn:zeit bau &

Förderung von Wärmedämmung bestehender Bauten

Ein gut gedämmtes Gebäude ist nicht nur im Winter mit Hinblick auf Reduktion der Wärmeverluste wichtig, sondern auch gegen eindringende Hitze im Sommer relevant. Hohe Raumtemperaturen beeinträchtigen Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit immens. Das Nachdämmen bei bestehenden Gebäuden bringt somit einen umfassenden Mehrwert über das ganze Jahr.

Sie sanieren energieeffizient – wir fördern!

Der Förderbetrag des Landes für die Dämmung von Flächen zu beheizten Räumen berechnet sich in Abhängigkeit der jeweilig sanierten Einzelbauteile und deren Flächen.

Energiefachstelle Liechtenstein

Amt für Volkswirtschaft | Haus der Wirtschaft | 9494 Schaan T +423 236 69 88 | info.energie@llv.li | energiebündel.li | llv.li

Fenster | Aussentüren

Dach

Dach- bzw. Estrichboden

Innenwand zu unbeheizt

Kellerdecke | Wand zu Erdreich | etc.

Land + Gemeinde = Gesamt

Die Gemeinden fördern gemäss ihren eigenen Beschlüssen und verdoppeln meist bis zu ihren jeweiligen Maximalbeträgen.

Willkommen im Alpin Royal

Wer das Alpin Royal betritt, spürt sofort: Hier geht es um mehr als nur Glücksspiel. Es ist ein Ort für Menschen, die Atmosphäre schätzen, gutes Essen lieben und gerne einen stilvollen Abend verbringen.

Im Casino erwarten Sie 210 topmoderne Spielautomaten sowie 14 Spieltische mit Klassikern wie American Roulette, Black Jack und Poker. Zwei moderne Bars bieten köstliche Drinks und feine Snacks, ideal für eine genussvolle Pause.

Wer den Abend kulinarisch beginnen oder abrunden möchte, ist im Alpin Royal Restaurant genau richtig. Küchenchef Helmut Thaler serviert regionale Küche mit Charakter, begleitet von ausgezeichneten Weinen und einem

traumhaften Blick auf die Schweizer Bergwelt. Für den Restaurantbesuch ist kein Check-in im Casino notwendig.

Raucher- und Nichtraucherbereiche, eine grosszügige Tiefgarage mit direktem Zugang sowie komfortable Hotelzimmer machen den Aufenthalt im Alpin Royal rundum entspannt.

Das Alpin Royal freut sich auf Ihren Besuch –vielleicht schon heute Abend?

Öffnungszeiten

Casino: 11.00 Uhr

Livegame: 18.00 Uhr

Restaurant: 17.30 Uhr

Alpin Royal Im Rietacker 8 info@alpin-royal.li

9494 Schaan alpin-royal.li

Die Anfahrt erfolgt derzeit über das Industriegebiet «Im alten Riet».

Bildung & Jugend

«Mir gefällt die Vielfalt»

Martim Oliveira Miranda Rosa absolviert das zweite Lehrjahr als Automatiker FZ bei der Hilti Gruppe in Schaan und gibt einen kleinen Einblick in seine spannende Arbeit.

Interview: Vera Oehri-Kindle

Warum hast du dich für den Beruf des Automatikers entschieden?

Martim Oliveira Miranda Rosa: Ich habe beim Schnuppern gemerkt, dass mich der Beruf sehr interessiert und die Aufgaben sehr unterschiedlich sein können. Der Beruf verbindet die handwerkliche und elektrische Seite sehr gut.

Was gefällt dir an deinem Beruf und deinem Ausbildungsbetrieb?

Mir gefällt die Vielfalt des Berufes sehr gut, es kommt keine Langeweile auf. Am Ausbildungsbetrieb finde ich gut, dass den Lernenden sehr viel geboten wird. Bei vielen Themen oder anfallenden Arbeiten darf auch mitentschieden werden, was toll ist!

Worin liegen die beruflichen Herausforderungen?

Die grösste Herausforderung für mich ist im Moment die Berufsschule. Wir haben viele unterschiedliche und für mich anspruchsvolle Schulfächer.

Wie sieht dein Tagesablauf im zweiten Lehrjahr aus?

Den Morgen starte ich um 6.50 Uhr. Ich ziehe mich um und stemple ein. Dann bespreche ich zusammen mit meinem Fachvorgesetzten meine Arbeitsliste, um zu schauen, was ansteht. Das kann täglich variieren. Von elektrischen bis mechanischen Arbeiten wie zum Beispiel dem Löten, Verdrahten und Programmieren bis hin zu handwerklichen Arbeiten oder auch zum Dokumentieren. Um 11.20 Uhr haben

wir Lernenden Mittagspause, die wir im Personalrestaurant der Hilti verbringen. Das Mittagessen wird mir von der Hilti bezahlt. Nach dem Mittag arbeite ich bis 16 Uhr, stemple aus und nehme danach den Bus, um nach Hause zu kommen.

Wer unterstützt dich während deiner Berufsausbildung?

Ich werde von meinen Eltern, Mitarbeitern sowie dem Berufsbildner und dem Fachvorgesetzten unterstützt.

Langversion ab 12. April 2025 online www.lie-zeit.li

Komm mit auf die Reise

Mit einer Lehre bei Hilti schöpfst Du Dein persönliches Potential voll aus. Wir bieten Dir Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten, die über das übliche Mass weit hinausgehen!

Nutze Deine Chance und werde Teil von einem führenden, international tätigen Unternehmen mit einer einzigartigen Unternehmenskultur.

Oder suche nach „Hilti Lehre“

Dann informiere dich über die Möglichkeiten auf unserer Homepage www.lehre.li Hilti Aktiengesellschaft  I  Feldkircherstr. 100  I  9494 Schaan  I +423 234 2417  I  lehre@hilti.com  I  careers.hilti.group/de-li/lehre GESTALTE DEINE BERUFLICHE ZUKUNFT

Interessiert?

„Verwittertes Pflaster?! –Die

Alternative

Die Steinpfleger Schweiz-Ost, das Team im Interview:

Eine kurze Einleitung bitte. Was genau bieten Die Steinpfleger an?

Wir haben uns darauf spezialisiert, Oberflächen im Außenbereich aufzubereiten und diese nachhaltig zu schützen. Im Grunde vergleichbar mit der Pflege eines Autos. Richtig geschützt hat man auch hier deutlich länger Freude daran und erhält zeitgleich den Wert.

Kurz zum Ablauf, wie kann man sich einen Steinpflegerbesuch vorstellen?

Zunächst schaut sich ein Mitarbeiter die Flächen an, legt eine Probereinigung, bspw. In einer Ecke an, und erstellt dann ein Aufmaßblatt inkl. Fotos. Dieses wird noch vor Ort an unser Büro versendet. Direkt im Anschluss erhält der Kunde ein schriftliches Angebot. Das Besondere bei uns: Bis hierhin ist alles kostenfrei und völlig unverbindlich. Für uns sind die Angebote verbindlich, es wird kein Cent mehr abgerechnet als vereinbart, auch wenn wir länger bleiben müssen.

Und wie läuft so eine Aufbereitung, bspw. die eines Pflasters ab?

Reinigung mit bis zu 100° C heißem Wasser (350 BAR Druck)

Gleichzeitige Absaugung von Fugenmaterial und Schmutzwasser

Wir reinigen mit bis zu 100°C heißem Wasser und einem angepassten Druck von bis zu 350 bar. Dabei saugen wir gleichzeitig das entstehende Schmutzwasser sowie das Fugenmaterial ab. Im Anschluss wird die Fläche einer umweltverträglichen Art der Desinfektion unterzogen. Damit entfernen wir selbst die kleinsten Rückstände und Sporen. Damit es aussieht wie neu verlegt und die Flächen ihre Stabilität behalten, werden diese neu verfugt. Im Anschluss imprägnieren wir die Flächen und schützen diese so langfristig.

Warum sollte man die Steinpfleger beauftragen?

Zum einen natürlich der Faktor Zeit. Ich denke, ein Garten ist in erster Linie ein Ort der Ruhe und Erholung. Wer möchte schon die wenigen Sonnenstunden damit verbringen, zu reinigen und Sachen von A nach B zu schleppen. Außerdem ist ja zu beachten, reinigt man selbst, ist das i. d. R. alle 3-4 Monate nötig. Dabei wird viel Dreck an Fenstern und Türen verursacht, teilweise werden die Fugen ausgespült, Pfützen entstehen und natürlich wird jedes Mal das Pflaster weiter angeraut. Dadurch ist das Pflaster im neuen Jahr noch schmutzanfälliger. Wenn wir da waren, bieten wir mit STEINPFLEGER Protect 4 Jahre Garantie, auch gewerblich! Und dank unserer hauseigenen festen

Neuverfugung mit unkrauthemmendem Fugenmaterial

Langzeitschutz dank Steinpfleger-Protect-Imprägnierung

zur Neuverlegung.“

Systemfuge ist auch eine nachhaltige chemiefreie Unkrauthemmung möglich.

Man hört und liest ja immer wieder von Drückerkolonnen, welche vor Ort direkt abkassieren und mit dubiosen Mitteln nachhelfen. Was unterscheidet Sie davon?

Einfach alles! Das beginnt schon damit, dass wir Angebote ausschließlich schriftlich versenden, geht über unsere Auftragsbestätigungen bis hin zu einer ordnungsgemäßen Rechnung, welche auch zum Teil steuerlich geltend gemacht werden kann. Nicht zuletzt sind wir einfach vor Ort und mit offenem Visier am Kunden. Das gibt Sicherheit. Garantiert haben wir auch in Ihrer Nähe Referenzen zu bieten.

Ein letztes Statement an alle Unentschlossenen, und wie man Sie erreichen kann!

Testen Sie uns. Bis zu Ihrem „Go“ zur Durchführung der Arbeiten ist es kostenfrei und unverbindlich, Sie können nur gewinnen!

Auf www.die-steinpfleger.ch haben wir ein informatives Video am Beispiel einer Auftragsdurchführung, telefonisch sind wir unter +41 71 510 06 40 erreichbar.

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Bildung & Jugend

«Abwechslung im Beruf ist mir sehr wichtig»

Alina Aslani befindet sich im ersten Lehrjahr zur Gebäudetechnikplanerin Lüftung EFZ bei der Lippuner EMT AG in Grabs und gibt uns einen kleinen Einblick in ihren spannenden Beruf.

Interview: Vera Oehri-Kindle

Warum hast du dich gerade für diesen Beruf entschieden?

Alina Aslani: Ich habe sehr gerne Abwechslung in meinem Beruf. In der Lehre als Gebäudetechnikplanerin Lüftung EFZ habe ich diese Abwechslung. Ich bin nicht nur im Büro, sondern auch ab und zu auf der Baustelle. Ausserdem habe ich Kundenkontakt.

Was gefällt dir an deinem Beruf und deinem Ausbildungsbetrieb?

Im Beruf der Gebäudetechnikplanerin EFZ hat man nie ausgelernt – als Lernende ohnehin nicht. Ich erlebe mit, wie Mitarbeiter, die schon seit Jahren diesen Beruf ausüben, immer wieder Neues dazulernen. Das finde ich spannend. Bei

der Firma Lippuner gefällt mir auch, dass wir trotz der grossen Mitarbeiterzahl ein sehr gutes Verhältnis untereinander pflegen. Es ist wie in einer sehr grossen Familie.

Welche Voraussetzungen sollte man für deinen Beruf mitbringen?

Ohne Flair für Mathematik kommt man in der Lehre als Gebäudetechnikplanerin EFZ nicht weit. Dazu sollte man logisches Denken und gutes Vorstellungsvermögen besitzen. Kontaktfreudig zu sein, ist auch von Vorteil.

Wie schaltest du nach einem langen Tag und getaner Arbeit am besten ab?

Nachdem ich den ganzen Tag im Büro gewesen bin, versuche ich, meinen Abend ab und zu

«Ideen für Menschen und ihre Umwelt!»

sportlich zu gestalten. Doch meistens bin ich mit meiner Familie zusammen. Wenn das nicht der Fall ist, bin ich in meinem Zimmer und lerne oder schaue mir einen Film an.

Welche Ziele hast du nach der Lehre?

Mein Ziel ist es die BMS erfolgreich abzuschliessen und danach zu studieren. Bis jetzt will ich mich im Beruf weiterbilden, aber man weiss ja nie, wo einen der Weg hinführt.

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Projektpräsentation «Baumhaus»

Das grösste Maurer «Baumhaus» besticht durch Funktionalität und Eleganz

Von der Eselwiese über die Metallbauausstellung zum Holzhaus: Das ist im Zeitraffer die Geschichte der Parzelle an der Fallsgass 7 in Mauren. Doch es ist eine Geschichte, die es verdient, ausführlicher erzählt zu werden. Insbesondere das letzte Kapitel, das von mehreren Ideen, wohnlicher Atmosphäre und zufriedenen Mietern handelt.

Text: Heribert Beck, Fotos: Martin Breuss

Ein Mehrfamilienhaus mit schindelgedeckter Fassade ist auch im ländlich geprägten Liechtenstein eine Rarität. Umso mehr sticht das auf diese Weise verkleidete Holzhaus wenige Hundert Meter hinter dem westlichen Maurer Dorfeingang ins Auge. Bauherr Dietmar Marxer, Inhaber und Geschäftsführer der Marxer Metallbau AG, hat mit dem Objekt mehrere Ideen verwirklicht, die teilweise nicht alltäglich sind, zusammen aber ein stimmiges Ganzes ergeben. «Früher standen auf ihr zwei Obstbäume und es weideten zwei Esel – nicht immer nur zur Freude der Nachbarn», sagt Marxer. «Dann habe ich auf dem Grundstück, auch um der Ruhe und des nachbarschaftlichen Friedens willen, eine Metallbauausstellung eingerichtet. Irgendwann habe ich mir aber angefangen zu überlegen, wie ich einen Mehrwert für meine Familie und mich selbst schaffen könnte. Dies

auch im Hinblick auf meine drei Kinder, denen ich die Parzelle eines Tages weitergeben möchte. Das funktioniert mit Wohnungen schlicht besser als mit einem Boden zum Aufteilen», schildert er seine erste Überlegung. Durch sie war die Idee geboren, ein Mehrfamilienhaus zu bauen. Fünf 3,5-Zimmer-Wohnungen –vier davon mit identischen Grundrissen, jene im dritten Obergeschoss etwas grösser und anders geschnitten –, Garage und Eingangsbereich im Erdgeschoss sowie eine Tiefgarage mit gesonderter Zufahrt sollten entstehen. Schallschutz wie in einem Betonbau Die Tiefgarage und der Treppenhauskern mit Liftschacht wurden betoniert. Bei der restlichen Materialisierung kam die nächste Überlegung von Dietmar Marxer ins Spiel. «Mein eigenes Haus ist in Massivholzbau errichtet. Es strahlt auch nach vielen Jahren noch eine

Projektpräsentation «Baumhaus»

wohnliche Atmosphäre aus, hat ein angenehmes Raumklima und verströmt einen frischen Holzduft. Ich habe mir gedacht, dass dies heutzutage auch bei einem Mehrfamilienhaus möglich sein sollte.» Marxer ging also auf die Legna Holz. Werk AG mit Sitz in Schaanwald zu, mit der er immer wieder erfolgreich zusammenarbeitet, und stellte seine Idee vor. Dort stiess er auch offene Ohren. Doch es galt noch die Hürde der Schallisolierung zu bewältigen – gerade an der starkbefahrenen Fallsgass ein entscheidender Faktor für die Wohnqualität. «Die Fachleute der Legna haben aber auch dafür eine Lösung gefunden», sagt Marxer. So konnte der Bau im April 2024 beginnen. Am 1. März durften die neuen Mieter ihre Wohnungen bereits beziehen. «Das

Gebäude stand gerade erst im Rohbau, als die ersten Interessenten auf mich zugekommen sind. Im Spätherbst 2024 waren alle fünf Wohnungen vermietet. Und vor wenigen Wochen habe ich einen Test in Sachen Schallisolierung durchführen lassen – das Gebäude weist die gleichen Werte auf wie ein Mehrfamilienhaus, das im Betonbau errichtet ist», sagt Dietmar Marxer zufrieden. Dann ergänzt er schmunzelnd: «Es ist übrigens kein Wiederspruch, dass ein Metallbauer ein Holzhaus erstellen lässt. Darin ist für die Statik genauso viel Stahl verbaut wie in einem gewöhnlichen Mehrfamilienhaus.»

Die dritte Idee, die Dietmar Marxer mit der Liegenschaft verband, war

Projektpräsentation «Baumhaus»

die bereits erwähnte Verkleidung mit Schindeln. Holzbau und Holzschindeln leisteten auch den entscheidenden Beitrag zur Namensgebung für das Objekt: Seit März hat Mauren folglich ein «Baumhaus», das von fünf Mietparteien bewohnt wird. Der Ginkgo-Baum, der kürzlich zur Fallsgass hin gepflanzt wurde, soll dieses Bild des Baumhauses noch vervollständigen, wenn er einmal grösser ist. Der Ginkgo steht in seiner asiatischen Ursprungsheimat für die Einheit von Gegensätzen – Sanftheit und Lebenskraft, Vergangenheit und Zukunft, Körper und Geist. Diese Harmonie hat im Baumhaus bereits Einzug gehalten. «Wir haben einen grossartigen Mietermix aus jungen Paaren, älteren Bewohnern und einer kleinen Familie gefunden», sagt Dietmar Marxer.

Eschnerstrasse 53

LI-9487 Bendern +41 79 624 68 83

spenglereidaum@hotmail.com

Mir war es wichtig, dass meine Mieter gesund und heimelig wohnen können. Dieses Ziel haben wir mit vereinten Kräften erreicht.

Wir danken für den geschätzten Auftrag.

Dietmar Marxer

Projektpräsentation «Baumhaus»

Der eigene Strom wird gespeichert

Diese Mieter profitieren nun von der angenehmen Wohnatmosphäre, die ein Holzbau bietet. Verstärkt wird sie noch dadurch, dass die Wände in den fünf Einheiten alle ebenfalls in Sichtholz – bestens oberflächenbehandelt, versteht sich – gehalten sind. Auch die fixen Einrichtungen wie beispielsweise in den Küchen, alle im gleichen Braun, aber in verschiedenen Tönen, strahlen eine wohnliche Wärme aus. Zur Wohnatmosphäre tragen ausserdem die grosszügig bemessenen, mit Glas verkleideten Balkone Richtung Südwesten bei, die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr mit Bushaltestelle direkt vor dem Gebäude und die durchdachte Haustechnikanlage. Geheizt wird in der Fallsgass 7 mit einer modernen Luftwärmepumpe, und die PV-Anlage auf dem Dach versorgt nicht nur die Liegenschaft, sondern füllt bei Überproduktion auch einen Batteriespeicher.

«Mir war es wichtig, dass meine Mieter gesund und heimelig wohnen können. Dieses Ziel haben wir mit vereinten Kräften erreicht», sagt ein zufriedener Dietmar Marxer. «Das bestätigen mir auch die Rückmeldungen der Mieter, die ja nun schon seit einigen Wochen im ‹Baumhaus› wohnen. Sie alle fühlen sich sehr wohl. Negatives habe ich noch nicht gehört, und ich bin mehr als nur überzeugt, dass das auch so bleibt.»

Z A H L E N & F A K T E N

«Baumhaus», Fallsgass 7, Mauren

Bauzeit: April 2024 bis Februar 2025

Volumen: 4076 m3

Bruttogeschossfläche: 448 m2

Wohnungen: 5

Überdachte Parkplätze: 6

Aussenparkplätze: 5

Plätze in der Tiefgarage: 12

Leistung PV-Anlage: 27,95 kWp

Stromspeicher: 20 kWh

Baumbedarf Holzbau und Fassade: 94 Stück

Nachwuchszeit in Österreich: rund 5 Minuten

Gespeicherter CO₂: 236,2 Tonnen

meine:zeit

P. Dr. Fridolin Marxer SJ: Glaube und Vernunft

Vor 100 Jahren wurde der Liechtensteiner Theologe und Philosoph P. Fridolin Marxer geboren.

Text: Stefan Hirschlehner

Im Bücherregal seines Arbeitszimmers im Borromäum in Basel standen die Klassiker der Philosophie: Platon, Aristoteles, Augustinus, Thomas von Aquin, Kant, Marx, Heidegger, Sartre. An den Wänden hingen Porträts von Meryl Streep, Michael Douglas und Christopher Lambert. Und zwischen diesen Polen, zwischen Philosophie und modernem Film, dachte und schrieb der Liechtensteiner Theologe Pater Fridolin Marxer.

Am 12. März 1925 wird Fridolin Marxer geboren, also vor genau 100 Jahren. Nach der Schulzeit in Mauren und Vaduz tritt er 1946 in den Jesuitenorden ein und studiert Philosophie und Theologie in München, Lyon und Rom. In Rom promoviert er mit der Arbeit «Die inneren geistlichen Sinne. Ein Beitrag zur Deutung der ignatianischen Mystik». Erschienen ist das Werk 1963 im renommierten

Herder-Verlag. Mit dieser Studie hat er sein theologisches Lebensthema gefunden: die Bedeutung der Spiritualität für ein christliches Leben. Die Priesterweihe empfängt Fridolin Marxer im Juni 1956. 34 Jahre lang ist er in Basel als Philosophie- und Religionslehrer tätig. Von 1982 bis 1989 nimmt er auch ein Teilzeitpensum für Philosophie am Liechtensteinischen Gymnasium wahr. Im Jahr 1995 beendet P. Fridolin Marxer seine Unterrichtstätigkeit, im März 2009 verstirbt er nach längerer Krankheit im 84. Lebensjahr.

Heimatverbunden

P. Fridolin Marxer war seiner Herkunftsfamilie zeitlebens sehr verbunden. Gerne besuchte er die Familie seiner Schwester Maria in Schaan und seine Verwandten in Mauren. Immer wieder half er auch in der Pfarrei Mauren und Schaanwald aus. Dass er in seiner Heimat ein geschätzter Seelsorger

war, zeigte sich anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums am 25. Juni 2006. Zahlreiche Verwandte und Bekannte nahmen daran teil.

«Lesen, lesen, lesen und schreiben»

P. Fridolin Marxer war ein rationaler Mensch, ein philosophischer Theologe. Sein Bestreben war es, die Themen des Glaubens mit den Mitteln der Vernunft einsichtig zu machen. Dazu studierte er die grossen Denker der abendländischen Theologie- und Philosophiegeschichte. Und er verband seine rationalen Überlegungen mit den Erfahrungen der Literatur, insbesondere der französischen und der russischen, für die er sich speziell interessierte. In einem «Volksblatt»-Interview aus dem Jahr 1996, da war er immerhin 71 Jahre alt, antwortete er auf die Frage, was er den ganzen Tag so mache, mit: «Lesen, lesen, lesen und schreiben.» Und sein Mitbruder P. Eugen Frei schrieb: «Wenn er

in die Sommerferien ging, meistens in ein Jesuitenhaus in Sardinien oder in Istrien/Kroatien, packte er in seinem Koffer dicke Bücher ein, die er lesen wollte und auch las.»

Acht Bücher verfasst

Sein intellektuelles Interesse galt der philosophisch-theologischen Bildung. Die Frage nach Gott beschäftigte ihn intensiv, ebenso die Frage, was religiöse Erfahrung ausmacht, wie ein christlicher Lebensstil aussehen könnte und vieles mehr. Dass er nicht weltfremd in seiner Klosterzelle dachte und schrieb, sondern sich mit den Fragen seiner Mitmenschen auseinandersetzte und sie in seine Überlegungen einfliessen liess, geht auch daraus hervor, dass die meisten seiner acht Bücher aus den vielen Vorträgen entstanden sind, die er in der Erwachsenenbildung hielt.

Das Interessensgebiet von P. Fridolin Marxer war sehr breit. Das zeigt

Fridolin Marxer, 1925– 2009
Fridolin Marxer als Ministrant

sich insbesondere an den beiden Büchern, die er mit seinem ehemaligen Schüler, dem Physiker Andreas Traber, publizierte. «Gottes Spuren im Universum. Christliche Schöpfungsmystik und moderne Physik» und «Wiedergeburt: Hoffnung oder Illusion».

Seine Bücher sind auch heute noch lesenswert. Sie berühren die Probleme unserer Zeit. So beschreibt er in seinem 1980 erschienen Buch «Die Infragestellung Gottes. Antwort auf die Provokation des Atheismus», wie sich der ursprünglich theoretisch fundierte Atheismus der Moderne, den nur eine intellektuelle Minderheit vertrat, zu einem praktischen Atheismus für immer mehr Menschen ausweitete. Die säkulare Weltanschauung der Gegenwart begründet sich, so P. Fridolin Marxer, nicht mehr the-

Buch «Wiedergeburt: Hoffnung oder Illusion», 2016

oretisch. Sie wird praktisch gelebt, d. h. in der Lebenseinstellung vieler Menschen verlieren Religion und Kirche immer mehr an Bedeutung, ihr Bewusstsein ist geprägt von einer Gleichgültigkeit gegenüber religiösen Fragen. Das ist für die Kirche wie für die Theologie eine enorme Herausforderung, ist doch mit Menschen, die ohne Interesse gegenüber der Gottesfrage sind, ein Dialog über religiöse Themen nur schwer möglich.

Gibt es ein Gegenmittel gegen diese Indifferenz? Rationale theologische und philosophische Überlegungen allein führen diesbezüglich nicht weiter. Sie sind nötig und bedeutsam, bleiben aber im «Vorraum des Glaubens» (Fridolin Marxer). Wenn «nichts fehlt, wenn Gott fehlt», wenn ein säkulares Bewusstsein vorherrscht und der Zeitgeist «religiös unmusikalisch» geworden ist, dann benötigt es nach P. Fridolin Marxer Erfahrungen, die eine «religiöse Unruhe» zulassen. Es gilt, die in sich verschlossene Welt aufzubrechen und die Sehnsucht nach Transzendenz, nach dem ganz anderen zu wecken.

Spirituelle religiöse Erfahrungen zu ermöglichen, das ist das Stichwort, das die Arbeiten von P. Fridolin Marxer leitet. Was sie bedeuten und vor allem, wie es zu solchen Erfahrungen kommen kann, das zeigt

er in seinen Büchern «Der Weg zu Gott», «Kehr ein in dein Herz: Augustinus, Pascal, Newman» und «Die mystische Erfahrung» auf.

Filmfachmann

Glaubenseinstellung entgegenstanden, so scheute er sich auch nie, Filme zu zeigen, die sich kritisch mit den Inhalten des Christentums auseinandersetzen.

«Für einen gescheiten Katholizismus»

P. Fridolin Marxer war ein intellektueller Seelsorger. Sehr präzise drückte dies sein Mitbruder Franz-Xaver Hiestand SJ in seinem Nachruf auf P. Fridolin Marxer aus: «Vielleicht wird die Kirchengeschichte die Jahrzehnte nach dem 2. Vatikanischen Konzil dereinst auch als Epoche charakterisieren, in welcher sich tief humane Seelsorger darin aufrieben, den nachfolgenden Generationen die christlichen Mysterien neu zu erschliessen. Marxer könnte dann als typischer Vertreter solcher Seelsorger-Persönlichkeiten gelten. In den Augen von Statistikern, welche bloss darauf achten, wie viele brave Kirchenschäfchen ein katholischer Hirte gehütet, geformt oder sogar produziert hat, mag er brutal gescheitert sein. Doch zum Aufleuchten eines gescheiten, dialogfähigen und menschenfreundlichen Katholizismus hat er Wesentliches beigetragen.»

Für P. Fridolin Marxer verlief der Weg zur religiösen Erfahrung aber nicht allein über Theologie und Kirche. Eine Möglichkeit, die für ihn bedeutend und hilfreich war, war diejenige über das Medium Film. Filme waren für ihn Kultur, lebendige Wirklichkeit, Ausgangpunkt für ein vertieftes Nachdenken über Gott und die Welt. 40 Jahre lang, von 1966 bis 2006, organisierte er zusammen mit Gymnasiasten im Filmstudio «Borromäum» alljährlich mehrere Filmzyklen. Sie trugen Namen wie «Zwischen Phantasie und Wirklichkeit“, «Die Frau im Film», „Menschen am Rande der Gesellschaft», «Vom Ich zum anderen», «Kriminalfilm als Gesellschaftsspiegel» «Mythos der starken Männer» oder «Liebe in verschiedenen Gestalten». Und P. Marxer führte jeweils in die Filme ein. Besonders schätzte er die Werke von Michelangelo Antonioni, Federico Fellini, Lucino Visconti, Ingmar Bergman und Luis Buñuel. Das Medium Film bot P. Fridolin Marxer eine nachhaltige und tiefgehende Möglichkeit, über die grossen Fragen des menschlichen Daseins zusammen mit jungen Menschen nachzudenken. Und wie er in seinen Büchern immer auch die Auseinandersetzung mit denjenigen Denkern suchte, die seiner

Matura 1946: Rolf Bachenheimer, Fridolin Marxer, Konrad Sele, Walter Oehry, Ernst Strauss (v. l.).
Familie Marxer Kranz

WLU Betriebsgebäude «Halle 19» in der Wirtschaftszone in Eschen

Erfahrungsbericht der Firma

STEBATEC mit der WLU

«An einem klaren Wintermorgen macht sich Peter Strüning auf den Weg zu einem langjährigen Kunden: der Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland (WLU), die er seit über 30 Jahren betreut. Dabei betont er, dass die WLU mit ihrem kleinen, aber hochkompetenten Team wohl eine der modernsten Wasserversorgungen Europas betreibt – oder zumindest eine der effizientesten. Empfangen wird er von Georg Matt, dem engagierten Geschäftsführer der WLU, der seit über 15 Jahren an der Spitze steht.»

Gastbeitrag von Egon Oehri, Mauren

Die WLU betreibt mit ihrem kleinen, aber hochkompetenten Team eine der modernsten, effizientesten Wasserversorgungen Europas. Georg Matt steht seit über 15 Jahren als Geschäftsführer an der Spitze der WLU. Mit

Begeisterung spricht Georg Matt über laufende Projekte, Neubauten und seine Vision für die Zukunft. Sein Ziel ist es, die Wassersysteme im Unterland kontinuierlich zu optimieren und Wasserverluste auf ein Minimum zu reduzieren bzw. auf einem solchen zu halten – stets nach dem Leitsatz: Jeder Tropfen Wasser zählt.

Die WLU wurde 1970 von den fünf Gemeinden Eschen, Gamprin, Mauren, Ruggell und Schellenberg als Genossenschaft gegründet. Sie wird von jeweiligen Gemeindevorstehern

Reservoir Gantenstein Baujahr: 2024 Inhalt: 2 x 280 m3

geleitet, die sich in der Präsidentschaft abwechseln.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO gehen weltweit etwa 30 Prozent des Trinkwassers durch Lecks, ineffiziente Systeme und veraltete Infrastruktur verloren. Dieses Problem betrifft nicht nur Entwicklungsländer, sondern auch Industriestaaten.

Ein Highlight der WLU-Anwendung ist das System zur Überwachung der zehn Versorgungzonen. Es erfasst täglich den Wasserverbrauch bei allen Kunden und vergleicht ihn mit den eingespeisten Wassermengen. Die Messung der gelieferten Mengen erfolgt durch Zähler und präzise Sensoren, die nahtlos mit den Gebäudewasserzählern zusammenarbeiten. Die zentrale Kommunikation wird über die Liechtensteinischen Kraftwerke abgewickelt, welche der WLU die gesammelten Daten übermitteln. Anschliessend werden die Daten im eigens dafür entwickelten Programm AquaGrip ausgewertet und analysiert. Dieses moderne Netzwerk bildet ein europaweit einzigartiges System zur Überwachung und Steuerung der Wasserversorgung.

Mit rund 4500 smartmeterfähigen Gebäudewasserzählern wird der Verbrauch mit Zählern der neueren Generation bis auf den Liter genau erfasst. Das Programm meldet Auffälligkei-

ten, wenn in einem Gebäude ein Wasserhahn rinnt, der Schwimmer im Schwimmbad hängt oder die WC-Spülung nicht richtig schliesst. Muss der Verbrauch als nicht plausibel deklariert werden, wird der Kunde kontaktiert. Die Kunden sind ausnahmslos dankbar, da sich der Verbrauch unmittelbar auf das Portemonnaie auswirkt. Und seit die Kunden von der WLU aktiv über Ungereimtheiten im Wasserverbrauch kontaktiert werden, gibt es bei der Rechnungsstellung betreffend die Bezugsmenge keine Rückfragen mehr. Weniger Kosten und mehr Wasser – das sind klare Vorteile.

Trotz der Verdoppelung der Netzlänge auf 260 Kilometer in den vergangenen rund 40 Jahren konnte der Wasserverlust von ehemals 600‘000 Kubikmetern auf heute 40‘000 Kubikmeter reduziert werden, also auf ein Fünfzehntel. Bei einer verkauften Wassermenge von 2‘500‘000 Kubikmetern entspricht dies lediglich 1,6 Prozent.

Ein weiterer Meilenstein zur Versorgungssicherheit ist das neue Reservoir Gantenstein in Schellenberg. Das bisherige Reservoir Borscht aus dem Jahr 1932 mit einem Speichervolumen von 240 Kubikmetern erfüllte die aktuellen Anforderungen nicht mehr. In höheren Lagen waren die Betriebsdrücke knapp ausreichend, und sowohl die Versorgungssicherheit als auch die Brandfallabdeckung waren nicht mehr genügend gewährleistet.

Um die Herausforderungen zu meistern, entschied sich die WLU für den Neubau eines Reservoirs mit einem Speichervolumen von 560 Kubikmetern an einem elf Meter höher gelegenen Standort. Die einzigartigen Edelstahltanks im Bauwerk gewährleisten eine lange Lebensdauer und minimieren den Wartungsaufwand.

Und die WLU arbeitet bereits an der nächsten Stufe: prädiktive Analysen durch künstliche Intelligenz. Die WLU weiss aufgrund der Bilanzierung täglich, in welcher der zehn Versorgungszonen ein Wasserverlust auftritt. Ist ein auftretender Verlust nicht erklärbar, muss das Leck gesucht werden. Das Ziel dieser Analysen der Wasserströme ist es, vorherzusagen in welchem Teil der Versorgungszone sich das Leck befindet. Somit kann der Aufwand für die Lecksuche erheblich reduziert werden.

Quelle: Aqua & Gas, Fachzeitschrift für Wasser, Gas und Wärme.

Den Erfahrungsbericht der WLU «Jeder Tropfen zählt» finden Sie unter: www.wlu.li

Das neu erstelle Reservoir Gantenstein in Schellenberg.
Peter Strüning und Georg Matt diskutieren die Funktion der Ausgleichsklappen
«Ich zeichne, um Betrachtern, Dargestellten und mir selbst Freude zu bereiten»

Karikaturen zum aktuellen Geschehen sind feste Rubriken in vielen ausländischen Zeitungen. In Liechtenstein gehören sie allerdings kaum zum Inhalt der Printmedien – von den Fasnachtszeitungen einmal abgesehen. Ende der 2010er- und Anfang der 2020er-Jahre war dies anders. Tanja Frick brachte im «Volksblatt» regelmässig Themen aufs Papier, die das Land bewegten. Sie legt aber Wert darauf, dass es sich nicht um Karikaturen im eigentlichen Sinn handelte, die sie damals publiziert hat, genauso wie bei den Zeichnungen, die sie heute noch anfertigt.

Text: Heribert Beck

«Beim Zeichnen sind meines Erachtens etwas Talent, vor allem aber die Freude an der Arbeit und das stetige Üben wichtig.» Diese Worte stammen von Tanja Frick aus Mauren, die sich im Metier des Zeichnens längst einen Namen gemacht hat. Seit über 20 Jahren zieren ihre Werke die Maurer Fasnachtszeitung «Räbahobel». Auch das «Liechtensteiner Volksblatt» hat ihre Zeichnungen, versehen mit lustigen Sprüchen und feinem Humor, eine Zeitlang publiziert. Dass es einmal so kommen könnte, liess sich bereits in der Kindheit und Jugend von Tanja Frick erahnen. «Ob in der Primarschule in Nendeln, in der Realschule im Kloster St. Elisabeth in Schaan oder bei meiner Primarlehrerinnenausbildung in Baldegg im Kanton Luzern: Ich habe immer gerne gezeichnet und in diesem Fach gute Noten bekommen», sagt sie und verweist darauf, dass sie die Liebe zu dieser Kunstrichtung und das Talent von ihrem Vater Willy Hasler geerbt hat.

Ein Ausgleich aus

Unterrichten und Zeichnen

So machte Tanja Frick Freunden und Verwandten – auch als sie schon als Lehrerin an der Primarschule in Mauren arbeitete – gerne mit selbstgestalteten Gratulationskarten zu Geburtstagen, zu Hochzeiten oder zum Nachwuchs eine Freude. 2003 wurde so auch die Redaktion des «Räbahobel» auf sie aufmerksam und bat sie darum, das Team zu verstärken. Schliesslich sind Texte in einer Fasnachtszeitung erst die halbe Miete. Lustige Illustrationen sind genauso wichtig. Tanja Frick sagte gerne zu, wollte sich aber weiter fortbilden, um den Ansprüchen der Leserschaft noch besser gerecht zu werden. Über einen Bekannten, damals Mitarbeiter der Druckerei Matt, hat sie dessen inzwischen leider verstorbenen Vater Peter Haas kennengelernt. Der Karikaturist, Comiczeichner und Trickfilmer wohnte in Domat/Ems und war in der Schweiz eine feste Grösse in seinem Tätigkeitsfeld. «Peter war damals eigentlich schon im Pensionsalter, hat aber aus Freude am Zeichnen noch weitergearbeitet. Mit ebenso viel Freude hat er mich in meinen Fortschritten unterstützt», sagt Tanja

Frick. «Ich habe ihn ungefähr zweimal pro Jahr besucht, ihm meine Zeichnungen gezeigt, er hat mir dann erklärt, wie ich mich verbessern kann, woran ich arbeiten soll, und so ist eine sehr schöne Freundschaft entstanden. Oft habe ich ihm auch Bilder per Post geschickt, wenn ich Fragen hatte. Sobald Peter sie erhalten hat, haben wir das Ganze am Telefon besprochen.»

Tanja Fricks Zeichnungen wurden nach und nach immer gefragter. So illustrierte sie beispielsweise im Auftrag des Schulamtes Zusatzmaterial für den Englischunterricht, während sie die Maurer Schulkinder weiter unterrichtete. «Dann kamen unsere eigenen Kinder», sagt Tanja Frick und schmunzelt. Nach zehn Jahren gab sie das Unterrichten daher vorläufig auf und konnte sich neben der Familienarbeit verstärkt auf ihr Hobby konzentrieren. Nach 13 Jahren Pause waren die Kinder selbständig genug, dass die Mutter wieder in einem Teilzeitpensum in den Schuldienst zurückkehren konnte. «Nun habe ich das Glück, dass meine Wochen sehr abwechslungsreich sind. Ich unterrichte in einem kleinen Pensum an drei Tagen und geniesse das Quirlige, das Lebendige

300 Jahre Liechtenstein, Januar 2019

Männerquote, April 2017

bei der Arbeit mit den Kindern sowie die Zusammenarbeit im Team. Dann kann ich aber wieder zwei Tage kreativ und ganz für mich sein.»

Die Mäuse sind mittlerweile immer dabei

Diese kreativen Tage nutzt Tanja Frick teils auch für ihre künstlerische Weiterbildung. «Ich besuche manchmal Kurse bei der Erwachsenenbildung Stein Egerta, habe aber auch schon an einem Fernstudium in Hamburg teilgenommen. Ausserdem habe ich Ende 2018 für ein grösseres Projekt damit begonnen, am Tablet zu zeichnen. Das wäre mir früher nie in den Sinn gekommen, jetzt möchte ich aber nicht mehr darauf verzichten.» Dennoch zeichnet Tanja Frick auch nach wie vor gerne auf Papier, und sie ergänzt: «Wichtig ist mir vor allem, dass ich die Freude am Zeichnen nicht verliere. Ich fahre zum Beispiel nie ohne einen Skizzenblock in die Ferien und trainiere auch dort das genaue Beobachten. Denn das ist wegweisend für eine gelungene Zeichnung.» Dennoch, räumt sie ein, werden in ihren Zeichnungen gerade Gesichter mit jedem Mal, dass sie eine Person porträtiert, ein bisschen anders. Das macht für sie aber genau auch die Faszination am Zeichnen von Gesichtern aus. Warum sie bei ihren Werken im «Räbahobel» selbst nicht von Karikaturen spricht, erklärt sie so: «Karikaturen überzeichnen charakteristische Merkmale von Gesichtern. Ich zeichne Portrait-Köpfe mit lustigen Comic-Körpern.»

Wert legt Tanja Frick auch darauf, dass ihre Zeichnungen, für die sie je nach Anzahl der Gesichter sowie Details bis zu sechs Stunden benötigt, nicht beissend-spöttisch herüberkommen und niemanden verletzten, sondern dem Betrachter Freude machen und auch die Dargestellten darüber lachen können. Ein Beispiel

bald darauf zu ihrem Markenzeichen. Heute sind sie aus ihren Zeichnungen nicht mehr wegzudenken. «Sie zieren auch die Rechnungen für meine Auftragsarbeiten. Dort kommentieren sie allerdings nicht, sondern bedanken sich», sagt Tanja Frick und lächelt.

Von der Glückwunschkarte bis zur Krawatte

Solche Auftragsarbeiten erledigt die Zeichnerin immer wieder gerne, und das Spektrum ist breit: «Es können nach wie vor Glückwunschkarten zu verschiedensten freudigen Ereignissen sein, ich verschönere aber auch Flyer oder habe kürzlich das Design für die neuen Krawatten des

April 2017

dafür – wenn auch ohne dargestellte Personen –ist die erste Karikatur, welche die Zeichnerin im «Volksblatt» veröffentlicht hat. Es ging um die Vermehrung des Bibers und dessen Abschuss, der damals zur Diskussion stand. Tanja Frick versetzte sich sozusagen in die Lage der Nagetiere und zeigte, wie sie sich schützen könnten. «Die Rückmeldungen waren sehr positiv, was sicher auch daran lag, dass ich zwar in Absprache mit der Redaktion ein aktuelles Thema aufgegriffen, aber niemanden persönlich angegriffen habe.» Tiere sind ohnehin wiederkehrender Bestandteil von Tanja Fricks Zeichnungen. Die kleinen Mäuse, die jeweils ihren Kommentar zum Geschehen abgeben, waren beim «Biberkiosk» zwar noch keine Zaungäste, entwickelten sich aber

Café-Matt-Stamms kreiert. Auch Bücher, Spiele oder kurze Werbetrickfilme durfte ich schon illustrieren. Werbung mache ich für diese Dienstleistung zwar keine. Denn ich will mich beruflich nicht komplett aufs Zeichnen konzentrieren, sondern weiterhin mit viel Freude dabei sein und die Abwechslung in meinem Erwerbsleben geniessen. Aber wenn jemand auf mich zukommt, können wir uns gerne ganz unverbindlich über einen Auftrag unterhalten, der dann beiden Seiten Freude bereitet», sagt Tanja Frick.

Kontakt für Anfragen tanja.martin@adon.li

Biberkiosk,

242 Firmen mit 576 Mitarbeitenden im Jahr 2024 kontrolliert

Rückblick: Die Zentrale Paritätische Kommission der Stiftung SAVE (ZPK SAVE) prüft die Einhaltung von allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsverträgen und hat im abgelaufenen Jahr Kontrollen durchgeführt. Auch Strafen wurden ausgesprochen.

Für die Überwachung und den Vollzug von allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsverträgen (ave GAV) wurde von den Sozialpartnern (Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband, LANV, und Wirtschaftskammer Liechtenstein, WKL) im Jahr 2007 die Stiftung SAVE gegründet. Die ave GAV bilden die vertragliche Grundlage für sämtliche Arbeitsverhältnisse in einer bestimmten Branche. Darin sind Mindestlöhne, Auslagen, Arbeitszeiten und vieles mehr verbindlich festgelegt. Sobald die Regierung einen GAV mittels Verordnung für allgemeinverbindlich (ave GAV) erklärt, ist dieser für alle Betriebe der entsprechenden Branche in Liechtenstein verbindlich. Dies gilt sowohl für in–als auch für ausländische Betriebe, sogenannte Entsendebetriebe, die im Land arbeiten. Derzeit gibt es 15 ave GAV in Liechtenstein.

Die Zentrale Paritätische Kommission (ZPK) wurde für den Vollzug und die Kontrolle eingesetzt. Die ZPK hat die Aufgabe und Kompetenz, die Einhaltung der GAV-Bestimmungen im zuständigen Geltungsbereich zu kontrollieren und durchzusetzen.

Drei unterschiedliche Kontrollarten

Die ZPK führt drei unterschiedliche Kontrollen durch: 1) Baustellenkontrollen, bei denen vor Ort auch Personen befragt werden; 2) Deklarations-/ Meldekontrollen, in deren Rahmen Betriebe und Mitarbeitende auf pflichtgemässe Anmeldung

geprüft werden; 3) Lohnbuchkontrollen, bei denen der Fokus auf entsenderechtliche und vor allem auf Einhaltung von GAV-Bestimmungen gelegt wird.

Kontrollen von Liechtensteiner Betrieben im Jahr 2024 Total sind über 500 Inlandsbetriebe bei der ZPK gemeldet. Davon wurden bei 40 Betrieben (Vorjahr 2023: 30) Lohnbuchkontrollen angeordnet, und es konnte 4 (3) Betrieben ein rundherum vertragsmässig und ordentliches GAV-Verhalten bescheinigt werden. Insgesamt wurden bei den abgeschlossenen 36 (37) Kontrollen 66 (94) Verstösse festgestellt. Es wurden von 14 (24) Betrieben über CHF 48’000 (CHF 74'000) an Lohnnachzahlungen geleistet. Mehr Details zu den Kontrollergebnissen können im Tätigkeitsbericht 2024 der ZPK SAVE nachgelesen werden. Dieser ist auf der Homepage www.zpk.li aufrufbar.

Kontrollen von Entsendebetrieben im Jahr 2024 190 vom Ausland nach Liechtenstein entsandte Arbeitnehmende von 86 Betrieben wurden auf Baustellen infolge von Verdachten in Liechtenstein von der ZPK protokolliert und 60 Betriebe zu Lohnbuchkontrollen eingeladen. In Entsendeangelegenheiten arbeitet die ZPK eng mit dem Amt für Volkswirtschaft zusammen, welches zusätzlich Kontrollen vor Ort durchführt.

Diesbezüglich kann im Rechenschaftsbericht 2024 der Regierung mehr nachgelesen werden. Sanktionierte und gesperrte Entsendebetriebe können über einen Link auf der ZPK-Homepage eingesehen werden.

Die Zusammenarbeit mit dem Amt für Volkswirtschaft in entsendrechtlichen Belangen, welche seit dem Jahr 2018 auf einer Leistungsvereinbarung mit der Regierung basiert, ist sehr erfolgreich, wofür die ZPK SAVE recht herzlich dankt.

Vor-Ort-Kontrollen

Die ZPK hat im Jahr 2024 über 1400 Objekte in Liechtenstein kontrolliert. Der grösste Teil wurden je nach Baufortschritt mehrmals zeitlich versetzt kontrolliert. Bei Unregelmässigkeiten und Auffälligkeiten wurden Befragungen mit einer Protokollierung durchgeführt.

Neue Bestimmungen seit 1. April 2025

Diverse neue Bestimmungen traten am 1. April 2025 in Kraft. Diese sind auf der Homepage der ZPK aufgeschaltet und kostenlos einsehbar.

Zentrale Paritätische Kommission der Stiftung SAVE (ZPK SAVE), Austrasse 9, Pf. 966, LI-9490 Vaduz www.zpk.li / info@zpk.li / Tel. +423 239 87 57

sport:zeit

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FUSSBALL – AUS LIEBE ZUM SPIEL. MBPI. In Liechtenstein. Für Liechtenstein.

Landstrasse 105, Postfach 130, 9495 Triesen Telefon + 423 399 75 00, info @ mbpi.li, www.mbpi.li

46. Internationales Radkriterium in Mauren am 1. Mai

Am 1. Mai 2025 steht Mauren bereits zum 46. Mal ganz im Zeichen des internationalen Radsports. Ein Event, das sowohl für ambitionierte Rennfahrer als auch für Familien ein echtes Highlight darstellt. Abseits der Rennstrecke wird ebenfalls einiges geboten: von regionalen und thailändischen Köstlichkeiten in der Festwirtschaft bis hin zu Glitzer-Tattoos für die Kleinen.

Text: Marco Lippuner

Der Vormittag steht im Namen des Nachwuchses Traditionell startet das Radkriterium mit dem 4-Länder-Cup, der Nachwuchsrennserie für junge Talente aus der Bodenseeregion. In spannenden Rennen kämpfen die jungen Athleten um den Sieg. Direkt danach steht das U17-Rennen über 30 Runden auf dem Programm, bei dem die nächste Generation um Punkte und Platzierungen fährt.

Beim RVM-Schüler-Cup um 12:15 Uhr können Kinder auf einer abgesperrten Strecke erste Rennerfahrung sammeln – ohne Lizenz. Die Streckenlänge ist altersgerecht angepasst.

Special Olympics zu Gast in Mauren

Die Organisatoren freuen sich, auch dieses Jahr Athleten von Special Olympics Liechtenstein willkommen zu heissen. Sie zeigen ihr Können und ihre Begeisterung für den Radsport. Ihr Rennen begeistert die Zuschauer jedes Jahr aufs Neue.

Die Rennhöhepunkte am Nachmittag

Das grosse Familienhighlight des Tages startet um 14 Uhr mit dem Piccolo Race. Dabei steht der Spass im Vordergrund: Die Kinder sprinten von der Zielkurve zum Zielstrich, und jedes Kind ist ein Sieger. Alle Teilnehmer erhalten eine Medaille und eine kleine Überraschung.

Nach längerer Pause feiert das reine Damenrennen als Teil des Internationalen Frauen-Cups sein Comeback. Damit bieten die Organisatoren den Fahrerinnen wieder eine eigene Plattform, um ihr Rennen auf höchstem Niveau auszutragen. Um 14:15 Uhr kämpfen die besten Athletinnen um wertvolle Punkte für die Gesamtwertung der renommierten Rennserie. Mit der Rückkehr dieses Rennens und der Einbindung in den FrauenCup ist ein starkes und spannendes Teilnehmerfeld garantiert.

Das sportliche Hauptevent beginnt um 15:30 Uhr mit dem Kriterium der Herren-Elite über 70 Runden. In diesem Jahr feiert ein besonderes Rennformat seine Rückkehr: das Ausscheidungsfahren. Nach den 70 Runden treten die zehn besten Fahrer in einem Ausscheidungsrennen an. In jeder Runde scheidet der Letztplatzierte aus, bis die letzten drei Fahrer um den Sieg sprinten. Spannung bis zur letzten Sekunde!

Ein Ausflug nach Mauren lohnt sich Neben packenden Rennen bietet das Radkriterium ein vielseitiges Rahmenprogramm. Eine Festwirtschaft mit regionalen Spezialitäten und thailändischen Köstlichkeiten vom Restaurant Mai Thai sorgt für Genuss. Neben der Strecke gibt es für Kinder noch mehr zu entdecken: Wer möchte, kann sich Glitzer-Tattoos machen lassen.

Am 1. Mai 2025 garantiert das Radkriterium für hochkarätigen Radsport, spannende Nachwuchsrennen, ein familienfreundliches Programm und kulinarische Highlights – ein perfekter Tagesausflug für alle Radsportfan.

JAHRE

Programm

Wo? Weiherring, Mauren

Wann? 1. Mai 2025 ab 9.00 Uhr

Tagesprogramm: 9.00 Uhr: 4-Länder-Cup

11.00 Uhr: U17

12.15 Uhr: RVM Schüler Cup (U9 bis U15)

12.45 Uhr: Special-Olympic Race

14.00 Uhr: Piccolo U7

14.15 Uhr: Damen, int. Frauencup

15.30 Uhr: Herren Elite

Kulinarik: Regionale Speisen & Spezialitäten vom «Mai Thai» Mauren

Extras: Familienfreundliches Programm mit Glitzer-Tattoos für Kinder

Infos unter www.rvm.li; Instagram und Facebook: @radkriterium_mauren

Ring-Garage Wille Anstalt Weiherring 96 9493 Mauren

Telefon: +423 373 18 73

Mobil: +423 777 18 68

ring-garage@adon.li www.ring-garage.li

ZEMMA FÖRA FCV

Sei live dabei bei jedem Heimspiel.

Usman Simbakoli, Carouge (Mitte), gegen Denis Simani, FCV

FC Vaduz zurück in der Spur

Der FC Vaduz hat sich nach einer gewissen Durststrecke in der Rückrunde wieder gefangen und aus den letzten vier

Partien immerhin neun Punkte geholt. Somit liegt das Team von Trainer Marc Schneider auf dem 4. Tabellenrang. Zuletzt gab es zwei Siege am Stück, ein überzeugendes 3:0 in Wil und ein hart erkämpftes 2:1 zuhause gegen Xamax Neuchatel. Die Mannschaft hat sich also im Verlauf der letzten Wochen in die Spur zurückgekämpft.

Text: Christoph Kindle

Auf den FC Vaduz warten jetzt noch sieben Partien in der Challenge League und mindestens eine, maximal zwei im Liechtensteiner Cup. Das Halbfinale beim formstarken Erstligisten USV Eschen/Mauren mit dem Ex-Vaduzer Michele Polverino als Trainer steigt am Mittwoch, den 23. April, im Sportpark.

Befreiungsschlag vor der Pause

Noch vor der Länderspiel-Pause gelang dem FC Vaduz der dringend benötigte Befreiungsschlag. Der 3:1-Heimsieg am 16. März gegen die AC Bellinzona war erst der zweite Vollerfolg des FCV im neuen Jahr. Eine Woche zuvor musste er sich beim abstiegsbedrohten und kriselnden Schaffhausen mit einem 1:1 begnügen. Gegen «Lieblingsgegner» Bellinzona fand die Elf von Trainer Marc Schneider dann aber doch den Weg zurück in die Erfolgsspur. Die Weichen zum Sieg stellte Kaio Eduardo mit einem Doppelpack in der 12. und 17. Minute. Aber zum wiederholten Mal musste der 19-jährige Brasilianer schon im Verlauf der ersten Hälfte mit gesundheitlichen Problemen vom Feld. «Das darf kein Dauerzustand werden», sagte Trainer Schneider nach dem Spiel. Mit dem 3:0 von Cavegn in der 49. Minute war das Spiel gelaufen und der gewünschte Befreiungsschlag nach der Negativ-Serie geglückt.

Erneuter Rückschlag, dann ein klarer Sieg Wer nun geglaubt oder erhofft hatte, der Dreier gegen die Tessiner wäre der Start zu einer Vaduzer Erfolgsserie gewesen, wurde schon bald auf den Boden der Realität zurückgeholt. Im ersten Spiel nach der Länderspiel-Pause gab es gegen Stade Lausanne-Ouchy den nächsten Rückschlag. Vor nur 1100 Fans im Rheinpark-

stadion feierte der Super League-Absteiger aus der Westschweiz einen aufgrund der zweiten Halbzeit verdienten 1:0-Sieg. Das einzige Tor erzielte Beney in der 59. Minute. Wie schon oft in dieser Saison blieben die Vaduzer im Offensivbereich zu harmlos.

Lange Zeit, sich über diese knappe Pleite zu ärgern, blieb dem Team um Trainer Marc Schneider nicht. Vier Tage später ging es zum Ostderby nach Wil. Und dort zeigten die Vaduzer wieder ein anderes Gesicht. Die Mannschaft ging von Beginn an entschlossen und konzentriert ans Werk. Dosenöffner zum letztlich klaren 3:0-Sieg in der Lidl-Arena war Neuzugang Malik Deme – der 20-jährige Offensivspieler war in der Länderspiel-Pause von den Berner Young Boys ausgeliehen wor-

den – mit seinem Treffer in der 16. Minute. Ein Eigentor von Geiger führte noch in der ersten Halbzeit zum 2:0. Kurz vor dem Ende traf der eingewechselte Del Toro zum Schlussergebnis. Insgesamt eine starke Reaktion der Schneider-Elf nach der Heimniederlage gegen Ouchy.

Heimsieg gegen Xamax Neuchâtel Am vergangenen Sonntag hiess der Gegner am Kids Day im Rheinparkstadion Xamax Neuchâtel. Vaduz wollte den Schwung des 3:0-Erfolges mitnehmen und den nächsten Dreier einfahren. Vor knapp 1600 Zuschauern, darunter natürlich viele Kinder, erhielt die gute Stimmung in der 32. Minute einen Dämpfer, als Hautier die Gäste vom Neuenburgersee in Führung brachte. Aber noch vor dem Halbzeitpfiff zeigte Schiedsrichter Piccolo nach einem Foul an Gasser auf den Punkt. Topskorer Fabrizio Cavegn liess sich nicht zweimal bitten und traf zum Ausgleich. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich kein berauschendes, aber ein offenes Spiel mit leichten Vorteilen für den FCV. Kurz vor Schluss sorgte der eingewechselte Kaio Eduardo für den viel umjubelten Vaduzer Siegtreffer. Einmal mehr entpuppte sich der junge Brasilianer als Matchwinner

Jetzt zum Lieblingsgegner ins Tessin An diesem Samstag dürfen die Liechtensteiner mit Zuversicht ins Tessin reisen. Gegen Bellinzona hat der FCV alle drei bisherigen Vergleiche in dieser Saison für sich entscheiden können. Dann warten zwei Highlights auf den FC Vaduz: am Freitag, den 18. April, das Gastspiel beim Leader FC Aarau und am Mittwoch, den 23. April, das mit Spannung erwartete Halbfinale im Liechtensteiner Cup beim USV Eschen/Mauren.

FCV-Captain Nicolas Hasler

Englische Wochen bis Ende April

Der Höhenflug des FC USV Eschen-Mauren ging am letzten Mittwoch abrupt zu Ende. Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten Uzwil gab es die erste Niederlage in diesem Jahr. Trotzdem haben sich die USV’ler unter dem neuen Cheftrainer Michele Polverino hervorragend entwickelt und in sieben Meisterschaftsspielen 18 Punkte gesammelt. Das hat der Mannschaft bisher den 6.Rang eingebracht, was vor Inangriffnahme der Frühjahrsrunde niemand gedacht hat. Insgesamt steht der FC USV vor englischen Wochen, resp. vor weiteren fünf Meisterschaftsspielen, inklusive des Cup-Halbfinals gegen Vaduz I. Wir haben mit Trainer Michele Polverino über die nächsten Partien gesprochen.

Interview: Herbert Oehri

Grosse Freude beim FC USV nach dem 3:0-Sieg am 29. März 2025 über das St. Gallen U19-Team.

Ismael Adejumo (l.) ist mit 13 Toren der beste USV-Angreifer. Er liegt derzeit auf Platz 5 der besten Erstligastürmer der Schweiz

1. LIGA, GRUPPE 3

FC Kreuzlingen 23 44:31 43

FC Winterthur U-21 23 49:32 42 3. FC St. Gallen 1879 U-21 23 43:26 39 4. FC Tuggen 23 47:35 38

5. FC Wettswil-Bonstetten 23 34:23 38 6. USV Eschen/Mauren 23 37:29 36 7. SC YF Juventus 23 44:34 35 8. AC Taverne 23 25:36 35 9. FC Kosova 23 28:24 33

10. FC Collina d'Oro 23 27:23 31

11. FC Freienbach 23 35:43 28

12. SV Höngg 23 25:31 26

13. SV Schaffhausen 23 36:48 26

14. FC Linth 04 23 36:55 22

15. FC Mendrisio 23 18:34 20

16. FC Uzwil 23 26:49 18

Michele, auf was führst du diesen gewaltigen Aufschwung der 1.Liga-Mannschaft des FC USV Eschen/ Mauren im Frühjahr zurück? Gibt es mehrere Gründe?

Michele Polverino: Für mich war es wichtig, aus Individualisten eine Einheit zu formen, die mit Leidenschaft, Disziplin und mit der richtigen Mentalität auftritt. Der Teamgeist hat sich verbessert, die Spieler ziehen an einem Strang und glauben an ihre Stärke. Sie sind zu einer Einheit geworden.

Hat der Trainerwechsel auch Einfluss auf diesen Höhenflug?

Das ist eine schwierige Frage. Die Mannschaft wurde im Sommer 2024 mit vielen Abgängen und Zugängen komplett verändert. Da hat meiner Meinung nach Heris Stefanachi einen sehr guten Job gemacht. Es war keine einfache Situation, und wir konnten die nötigen Punkte einfahren. Natürlich hat jeder Trainer seine eigenen Ideen und Spielphilosophie. Das habe ich den Jungs in kürzester Zeit beizubringen versucht, und es scheint zu funktionieren. Ob dies der Grund ist, kann ich nicht sagen. Im Fussball zählt am Ende nur das Resultat, aber ich behaupte, dass jeder Trainer viel Aufwand betreibt, um erfolgreich zu sein. Manchmal gelingt es und manchmal nicht.

Im Herbst zählte der FC USV noch zu den potenziellen Abstiegskandidaten. Das hat sich schlagartig mit dem Trainerwechsel geändert. Nun sind wir in der umgekehrten Situation. Der USV darf

oder kann nach oben blicken. Auch wenn wir wissen, dass du eher eine bescheidene Persönlichkeit bist, so sei die Frage erlaubt, ob diese Zielsetzung nicht auch durch eure Köpfe geht?

Ziel war es einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen und sich so schnell wie möglich von den Abstiegsplätzen zu entfernen. Dies ist uns gelungen. Jetzt schauen wir von Spiel zu Spiel, und am Ende wird abgerechnet. Sich Gedanken über einen Aufstiegsrang zu machen, wäre meiner Meinung nach vermessen. Wir haben in diesem Monat noch fünf Spiele zu absolvieren, und wenn wir das Auswärtsspiel am 3. Mai gegen YF Juventus dazunehmen, sind es sogar sechs Spiele. Das geht an die Substanz. Denn wir sind keine Profis.

Am 23. April wird das Cup-Halbfinale ausgetragen. Dann ist die Challenge League-Equipe des FC Vaduz im Sportpark zu Gast. Wie man aus gut unterrichteten Kreisen hört, freut sich die USV-Mannschaft auf das Spiel gegen die Profis aus der Residenz. In den letzten Jahren gab es manchmal auch enge Resultate. Wie schätzt du die Chancen für den FC USV ein, dem hohen Favoriten ein Bein zu stellen?

Im Moment beschäftige ich mich noch nicht mit dem FC Vaduz. Aber für mich ist Vaduz ganz klarer Favorit. Wir müssen einen perfekten Tag haben und Vaduz nicht. Sie sind Profis und sind uns im physischen Bereich überlegen. Selbstverständlich werden wir alles daran setzen, um das Spiel zu gewinnen, aber realistisch gesehen wird es sehr schwierig. Doch wie sagt man so schön: Der Cup hat seine eigenen Gesetze.

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Schlüsse

aus ArbonNiederlage ziehen

2. LIGA INTERREGIONAL, GR.4

Der Auftakt in die Meisterschaftsrückrunde der Saison 2024/25 ist für den FC Balzers opitmal geglückt. Nach drei Spielen mit drei Siegen gegen Red Star/ZH (1:3), Gossau (2:1) und Frauenfeld (4:1) erklomm das Team des FCB-Cheftrainers

Marius Zarn vorübergehend den 3. Rang. Dann folgte das vierte Rückrundenspiel zu Hause gegen Aufsteiger FC Arbon, das in schlechter Erinnerung bleiben dürfte. Die Balzner hatten eine rabenschwarzen Tag erwischt und gingen dank vieler eigener Fehler mit 2:3 unter. Aus dieser Niederlage will nun Marius Zarn die Schlüsse ziehen und es beim nächsten Spiel an diesem Sonntag in Dübendorf besser machen, wie er im Gespräch verlauten liess.

Interview: Herbert Oehri

Marius, nach einem hervorragenden Rückrundenstart mit drei Siegen in Serie hat deine Mannschaft gegen Aufsteiger FC Arbon am letzten Samstag überraschend zu Hause mit 2:3 Toren verloren. Wie ist das passiert? Und was ist der Hauptgrund für diese unnötige Niederlage?

Marius Zarn: : In dieser Liga kann jeder jeden schlagen, das haben wir auch am Samstag wieder gesehen. Generell sind die Resultate in unserer Gruppe immer sehr knapp, und jedes Spiel muss zuerst gespielt werden. Der Grund dafür, dass wir am Samstag als Verlierer vom Platz gegangen sind, war, dass der Gegner unsere Fehler eiskalt ausgenutzt hat. Wir wussten um die Qualitäten ihres schnellen Umschaltspiels, und trotzdem haben wir genau da die Fehler gemacht und sie so zu

Chancen und Toren eingeladen. Im Gegenzug haben wir unsere teils hochkarätigen Chancen nicht genutzt und so das Spiel dann am Ende verloren.

Der nächste Gegner heisst Dübendorf. Diese Partie findet am kommenden Sonntag auswärts statt. Wie willst du die Mannschaft auf dieses sicherlich schwere Spiel einstellen? Dübendorf liegt auf Rang 7 und bereits im Hinspiel auf der Rheinau taten sich die Balzner beim 3:2-Sieg gegen diese Mannschaft schwer.

Dübendorf ist ein Gegner, der mit individuell sehr guten Kickern gespickt ist. Im Hinspiel waren wir das überlegene Team, aber der Gegner hat trotzdem lange geführt. Wir konnten das Spiel damals in den letzten Minuten noch für uns entscheiden. Es gilt jetzt vor allem, aus

der Arbon Niederlage zu lernen, die Schlüsse daraus zu ziehen, entsprechende Korrekturen vorzunehmen und diese in Dübendorf einfliessen zu lassen.

Balzers hat noch elf Meisterschaftsspiele auszutragen. Ist der Gruppensieg noch ein Thema, denn es sind insgesamt noch 33 Punkte zu holen?

Bei elf Punkten Rückstand von einem Gruppensieg zu reden, ist absolut vermessen. Wir geben alles in jedem Spiel, aber sind gut beraten, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen, sondern Woche für Woche unsere Hausaufgaben zu erledigen. Das haben wir gegen Arbon nicht gemacht und wollen dies gegen Dübendorf auswärts korrigieren.

Marius vielen Dank für die Beantwortung.

FCB Torjäger Ferhat Saglam
Trainer Marius Zarn

Historisches

25 Jahre Rotes Kreuz, Festakt im Schlosshof Vaduz, Ansprache von Fürstin Gina; 11.07.1970; SgAV 01 NS 012/017/004; Fotograf / Künstler: Wachter, Walter / Schaan; Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz

Liechtenstein am 30. April 1945

Fürstin Gina gründete das Liechtensteinische Rote Kreuz

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kamen täglich viele Flüchtlinge an die Grenze Schaanwald–Tisis, um in Liechtenstein oder in der Schweiz Zuflucht zu suchen. Sie wurden von freiwilligen Helferinnen und Helfern versorgt, unter ihnen auch Fürstin Gina von Liechtenstein. Die Hilfe an der Grenze veranlasste die Fürstin, das Liechtensteinische Rote Kreuz zu gründen.

Text: Günther Meier

Kriege bringen grosse Not und viel Leid für die Zivilbevölkerung.

Liechtenstein war im Zweiten Weltkrieg von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont geblieben, aber

der Flüchtlingsstrom an der Grenze zeigte auf, welchen Entbehrungen und Ängsten die Geflüchteten ausgesetzt waren. Das «Liechtensteiner Volksblatt» war in den letzten Apriltagen am Grenzübergang Schaanwald-Tisis

und berichtete von den Flüchtlingen, die ein sicheres und kriegsverschontes Land suchten: «Was da für Elend über unsere Grenze gezogen kam, ist kaum zu glauben. Wer es nicht selbst gesehen hat, kann sich keinen Begriff

davon machen.» Unter den Flüchtlingen machte der Berichterstatter ganz unterschiedliche Menschen aus, die aber alle den gleichen Wunsch nach Sicherheit hatten: «Neben Fremdarbeitern in zerfetzten Kleidern und abgetragenen Uniformstücken standen Frauen aus ehemals guten Verhältnissen, die noch als einziges Stück ihres Reichtums vielleicht einen Pelzmantel zu retten vermocht hatten, zur Suppenentgegennahme an. Sie waren alle vom gleichen Gedanken beseelt: Hinaus aus der Hölle!» Die liechtensteinische Regierung reagierte mit Soforthilfe auf das Flüchtlingselend, unterstützt von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die Suppe kochten, Trost an die Verzweifelnden spendeten, Lebensmittel für die Weiterreise in die Schweiz ausgaben.

Von der Spontanhilfe zur Gründung des Roten Kreuzes

Unter den zahlreichen Helferinnen war auch Fürstin Gina, die nicht nur spontane Hilfe leistete, sondern vom Gedanken an den Aufbau einer Hilfsorganisation getragen wurde. Die Hilfsbereiten seien von der Fürstin aufgemuntert und angespornt worden, weiter zu helfen, wie die Zeitung berichtete: «Höchstpersönlich greift sie ein, bald hier, bald dort, teilt Gaben aus und spricht gütige und freundliche Worte zu den Armen. Das Land, die ganze Bevölkerung ist stolz auf die edle hohe Frau, die so gütig und hilfsbereit den Menschen

beisteht.» Von dieser Hilfsbereitschaft war es nur ein kleiner Schritt bis zur Gründung des Liechtensteinischen Roten Kreuzes, die von der Fürstin mit tatkräftiger und finanzieller Unterstützung durch Fürst Franz Josef II. vorbereitet wurde.

Eine Kundmachung in den liechtensteinischen Zeitungen machte die Bevölkerung darauf aufmerksam, dass am 30. April 1945 die Gründung des Liechtensteinischen Roten Kreuzes erfolgt war: «Vom Wunsch unseres verehrten Fürsten ins Leben gerufen, geleitet von unserer geliebten Landesmutter, Fürstin Georgine, und anerkannt von der Fürstlichen Regierung, bildete sich in diesen Notlagen eine liechtensteinisch-nationale Gesellschaft vom Roten Kreuz. Gleich ihren Schwestergesellschaften anderer Länder will sie im Krieg wie im Frieden im Sinne und im Zeichen des Roten Kreuzes der Not entgegentreten, wo und wie immer sie sich zeige.» Begleitet war die Kundmachung vom Aufruf, Mitglied des Roten Kreuzes zu werden. Angesichts der Flüchtlinge und des Elends überall nach dem Krieg werde die Hilfsorganisation noch lange eine wichtige Aufgabe zu erfüllen haben, blickte das Rote Kreuz in die damals nicht sehr hoffnungsfrohe Zukunft.

Um Geldspenden zu erhalten, organisierte das Rote Kreuz ein Wohltätigkeitskonzert in Vaduz, das von der Harmoniemusik, dem Kir-

chenchor und dem Sängerbund musikalisch gestaltet wurde. Obwohl die Bevölkerung aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und den Auswirkungen des Weltkrieges nicht auf Rosen gebettet war, kam für die damaligen Verhältnisse ein ansehnlicher Spendenbetrag zusammen: Fürstin Gina bedankte sich öffentlich in einem Zeitungsbeitrag für die grosszügigen Spenden. Dank einer zusätzlichen Zuwendung der Gemeinde Vaduz waren 2566,95 Franken eingegangen.

Enge Zusammenarbeit mit der Schweiz

An einer Veranstaltung aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Roten Kreuzes erinnerte Heinz Batliner, der von 1968 bis 1992 die Funktion als Generalsekretär ausübte, an die Situation am Kriegsende in Schaanwald und an den Anlass zur Gründung der Hilfsorganisation: «In den letzten Kriegstagen suchten dort Tausende von Flüchtlingen Hilfe. Jenseits des Stacheldrahtes standen Menschen, denen der Hunger und die Schrecken des Krieges ins Gesicht geschrieben stand, Menschen, die oft schon während Monaten auf der Flucht waren und denen nichts geblieben war als das, was sie auf dem Leibe trugen. Allein am 1. Mai 1945 registrierte man über 1100 Grenzübertritte von Flüchtlingen, und insgesamt kamen in jenen Tagen über 7000 Flüchtlinge nach Liechtenstein – mehr als die Hälfte der damals 12'000 Einwohner zählenden Bevölkerung.»

Fürstin Gina am Bahnhof. 1956 SgAV 01 N 012/028-033; Fotograf / Künstler: Wachter, Walter / Schaan; Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz

Für die meisten Flüchtlinge war nicht Liechtenstein, sondern die Schweiz das Ziel. Liechtenstein und die Schweiz trafen am 27. April 1945 eine Vereinbarung über den Umgang mit Flüchtlingen. Allgemein galt demnach, dass für die Aufnahme und für die Rückweisung von Flüchtlingen in Liechtenstein die gleichen Bestimmungen gelten sollen wie an der Grenze zur Schweiz. Die liechtensteinischen Hilfspolizisten wurden zum Grenzschutz eingesetzt, unterstanden jedoch den Grenzwachtorganen der Schweiz. Liechtenstein erklärte sich bereit, zur Sicherung der Grenzen geeignete Drahtverhaue aufzustellen. Flüchtlinge, die nach einer Kontrolle an der Grenze nicht sofort zurückgewiesen wurden, mussten an das Schweizer Territorialkommando in Buchs überwiesen werden.

Bauamt errichtete Notunterkunft an der Grenze Wie es an der Grenze in Schaanwald bei der Kontrolle, Übernahme und Abweisung von Flüchtlingen ausgesehen hat, schilderte ein Berichterstatter im Volksblatt: «Von Schaanwald werden die Flüchtlinge mittelst der Bahn und im Bedarfsfalle mittelst Camions nach Buchs in die Sammelstelle überführt. Infolgedessen gibt es immer wieder längere Wartezeiten hinter unserer Landesgrenze für jene Flüchtlinge, die die Kontrolle passiert haben, aber noch auf den Zug warten müssen. Aus diesem Grund wurde vom fürstlichen Bauamt ein kleiner Lagerplatz mit Baracken und Sitzgelegenheit hergerichtet, um den Leuten die Wartezeit etwas angenehmer zu gestalten.» Was laut «Volksblatt» noch fehlte, nämlich die Verpflegung der Flüchtlinge, wurde aber relativ rasch ebenfalls organisiert. Pfadfinder brachten Wasserkessel und Essgeschirr, sodass bald die ersten Hungrigen mit Suppe verpflegt werden konnten: «Welch eine Freude für alle Heimatlosen, als sie nach Betreten freien, neutralen Bodens noch mit einer warmen und kräftigen Suppe gespeist wurden.» Fürstin Gina brachte laut Bericht «eine grosse Menge weiterer Lebensmittel mit, vor allem auch Brot, das nun auch zur Suppe gereicht werden konnte».

Nicht alle Flüchtlinge konnten den Transport mit Bahn oder Lastwagen in Anspruch nehmen. Wie das «Volksblatt» berichtete, haben beim ersten Flüchtlingsstrom Ende April 1945 viele Flüchtlinge zu Fuss das Flüchtlingslager in Buchs aufgesucht: «Flüchtlin-

ge aus dem Reich stauen sich nun auch an der Grenze in Schaanwald. Am Mittwochabend kam ein Transport von 30 Flüchtlingen zu Fuss in Schaan an. Jedes trug seine Habseligkeiten mit sich in einem Bündel, in einem Kistchen oder wie es sich gerade gab. Wir sahen darunter noch ordentlich gekleidete Männer und Frauen, den Kleidern der anderen sah man die durchgestandenen Nöte und Strapazen an. Die verhärmten Gesichter hellten sich auf im Marsch durch unser Land, es winkte ja die Freiheit.» Eine andere Flüchtlingsgruppe, etwa 100 Personen, wurde berichtet, sei singend den Weg durch Schaan nach Buchs gegangen –fröhlich der Freiheit entgegen.

Auch KZ-Häftlinge kamen über die Grenze

Aber nicht nur Frauen und Männer kamen, die vor den nachrückenden alliierten Truppen geflüchtet waren, sondern auch KZ-Häftlinge, die das Grauen überlebt hatten. Das «Volksblatt» berichtete über diese bedauernswerten Leute:

«Dienstag, den 1. Mai, kamen erstmals Insassen des Konzentrationslagers Dachau. Körperlich und seelisch in einem unbeschreiblichen Zustand … Die Leute hielten sich eng beisammen und nahmen von der Umgebung kaum Notiz. Elendsgestalten, die Zeugnis ablegten von den ihnen von Untermenschen angetanen körperlichen und seelischen Qualen. Es war uns ein Rätsel, wie diese Leute nur unsere Grenze lebend erreichen konnten. Sie blieben liegen, wo man sie hinlegte und waren zufrieden, nur keine Gestapo mehr zu sehen. Ihre grün- und blaugestreiften dünnen Gewandungen umbauschten die zu Skeletten abgemagerten Gestalten ... Eine später aus den Konzentrationslagern anlangende Gruppe war besser erhalten. Ihre Gewandung war blau-weiss gestreift. Sie versicherten, dass die Leiden des Konzentrationslagers eigentlich nicht zu schildern seien. Sie froren in ihren dünnen Gewändern, wir hörten aber keine Klagen. Das Wissen, dass sie der Hölle der Konzentrationslager entronnen seien, gute Worte, ein mit Liebe gereichtes Essen waren ihnen reichliches Glück.»

Wachter, Walter / Schaan; Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv / Vaduz

Evakuierung der Fürstlichen Familie und Gemälde aus Wien. 27.02.1945

B 069/001/001; Fotograf / Künstler: Frommelt, Otto / Vaduz; Quelle: Liechtensteinisches Landesarchiv Vaduz

1945: Fürstliche Kunstwerke von Wien nach Vaduz

Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm

trickste die Zöllner aus

Mehrfach wurden im Zweiten Weltkrieg die Ausstellungsräume mit den Kunstwerken des Fürstenhauses Liechtenstein geschlossen und wieder geöffnet. Gegen Ende des Krieges, als auch Städte in Österreich bombardiert wurden, bestand höchste Gefahr für die Kunstschätze. Mit abenteuerlichen Aktionen aber konnte ein Teil nach Vaduz überführt werden.

Text: Günther Meier

Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 hatte auch Auswirkungen auf die während Jahrhunderten von den Fürsten von Liechtenstein gesammelten Kunstwerke. Die Zentralstelle für Denkmalschutz erliess den Bescheid, die fürstliche Kunstsammlung werde unter den österreichischen Denkmalschutz gestellt. Damit war es praktisch unmöglich geworden, die Kunstwerke trotz akuter Gefährdung aus Österreich wegzubringen. Schon im Herbst 1944 stellte Fürst Franz Josef II. einen Antrag an die deutschen Behörden, die Kulturgüter zur Sicherheit nach Vaduz zu evakuieren. Die Antwort war erwartungsgemäss negativ, aber Fürst Franz Josef II. und Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm schafften es trotzdem, einen erheblichen Teil nach Liechtenstein in Sicherheit zu bringen – mit Überlistung der Zollbehörden.

Am Mittwoch in der Karwoche 1945, am 28. März, verabschiedeten sich ein Autobus und ein Lastwagen mit Anhänger aus Liechtenstein in Richtung Österreich. Ihr Ziel waren

verschiedene Orte, in denen man wertvolle Kunstschätze des Fürstenhauses eingelagert hatte. Der fürstliche Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm hatte für die Fahrt Franz und Andreas Ritter aus Mauren gewinnen können, die bereit waren, eine solch abenteuerliche Rettungsaktion zu übernehmen. Schon drei Tage danach, am Karsamstag, 31. März 1945, standen die beiden Fahrzeuge am Abend beim Zollamt Feldkirch-Schaanwald. Das deutsche Zollamt war über den Transport jedoch informiert und liess die Kunstwerke nicht über die Grenze nach Liechtenstein. Trotz abenteuerlicher Fahrt durch Österreich, vorbei an Flüchtlingsströmen und unter steter Angst vor Bombardierungen, konnte dieser Teil der Rettungsaktion mit Erfolg abgeschlossen werden. Bis die Kunstwerke aber auf Schloss Vaduz in Sicherheit waren, gab es noch einige Hürden zu überwinden und Abenteuer zu überstehen.

Kunstwerke in Bergwerk in Sicherheit gebracht

Die Liechtenstein-Galerie in Wien war bis kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eine

weltberühmte Ausstellung. Neben bekannten Gemälden von Rubens, Leonardo da Vinci oder Rembrandt gehörten auch Plastiken, Stiche, Teppiche, Möbel, Waffen und Porzellan zu den Ausstellungsstücken. Bei Kriegsausbruch am 1. September 1939 hatte Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm die Kunstwerke in den Keller der Galerie in Sicherheit gebracht. Schon vorher war die Liechtenstein-Galerie vorübergehend aus Sicherheitsüberlegungen geschlossen worden, etwa als Deutschland 1938 mit Krieg gegen die Tschechoslowakei drohte. Weil Fürst Franz Josef II. die Unterbringung im Keller der Galerie als nicht sicher einstufte, befasste er sich mit dem Gedanken, die Kunstwerke nach Liechtenstein zu verbringen.

Nachdem andere Wiener Museen begonnen hatten, ihre Objekte ausserhalb der Stadt in Sicherheit zu bringen, verlegte auch das Fürstenhaus einen Teil seiner Kunstwerke – etwa in die frühere Karthause Gaming in Niederösterreich. Mit dem Kriegsverlauf wurden aber auch diese Orte ausserhalb Wiens zunehmend unsicherer, sodass Fürst Franz Josef II. alles

Evakuierung der Fürstlichen Familie und Gemälde aus Wien (Repro). 27.02.1945

daransetzte, die Kunstwerke nach Liechtenstein zu verlegen. Weil seit 1944 das Reichsministerium des Innern in Berlin für solche Fragen zuständig war, wurde auf verschiedenen Kanälen versucht, das Ministerium für eine Ausfuhr zu gewinnen.

Die Eingabe von Fürst Franz Josef II. bei den deutschen Behörden lässt erahnen, dass es sich um eine grössere Aktion handelte, die Kunstwerke mit der Eisenbahn in Sicherheit zu bringen: Für die Gemäldegalerie würden vier bis fünf Waggons benötigt, für die Möbel drei Waggons, für die Kupferstichsammlung und die Bücher nochmals je ein Waggon. Für seinen Antrag führte der Fürst «Luftgefährdungsgründe» an, um die Kulturgüter an einem sicheren Ort erhalten zu können. Im Herbst 1944 erreichte der Fürst bei den zuständigen Stellen, einen kleineren Teil der Sammlung nach Vaduz überführen zu dürfen. Dabei handelte es sich um weniger bedeutende Kunstwerke. Für die wertvollsten Kunstgegenstände, die zuerst im Kloster Gaming und dann im Salzbergwerk Ischl in Salzburg untergebracht waren, erhielt er erst am 21. März 1945 die Bewilligung für die Ausfuhr, aber nicht nach Vaduz, sondern nur auf die Insel Reichenau im Bodensee.

Kunstwerk-Schmuggel von Fürst

Franz Josef II.

Schon vor der Genehmigung durch die ös-

terreichischen bzw. deutschen Behörden gelangten aber Kunstwerke nach Vaduz. Im Herbst 1943 holte Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm mehrmals kleinformatige, aber wertvolle Gemälde aus dem Depot in Gaming ab, die der Fürst unbemerkt über die Grenze nach Schloss Vaduz brachte. Möglich war dies, wie der Historiker Peter Geiger im Buch «Kriegszeit» schreibt, weil Fürst Franz Josef II. mit einem Diplomatenpass reiste, weshalb er an der Grenze nicht kontrolliert wurde. Gustav Wilhelm führt dazu in seinen Erinnerungen aus, dass er Befürchtungen hatte, das Wegholen von Bildern könnte den Verantwortlichen auffallen. Um mögliche Verdächtigungen zu zerstreuen, ging er in die Offensive und informierte die Zuständigen über sein Vorhaben: Er wolle nur die Kunstwerke etwas dezentralisieren, weil in Gaming zu viele wertvollte Kunstschätze lagerten, und richte anderswo ein neues Depot ein. Gemälde und andere Kunstwerke gelangten mit diesem Trick in das Auto des Fürsten, der sie mit seinem Auto umgehend nach Liechtenstein transportierte.

Gefahrvolle Reise der Kunstwerke durch Österreich

Weil die Russen bereits bis nach Ungarn vorgerückt waren, erhielt der Fürst am 21. März 1945 die erwähnte Genehmigung, Kunstwerke nach Westen zu verbringen. Kabinettsdirektor Wilhelm holte mithilfe von Andreas und Franz Ritter einen Teil der wertvollen

Kunstschätze ab. In Salzburg mussten sie aus dem Salzbergwerk geholt, in Kisten verpackt und auf die beiden Fahrzeuge verladen werden. Die Rückfahrt in Richtung Liechtenstein gestaltete sich beschwerlich, weil tagsüber Bombenangriffe drohten und in der Nacht wegen Truppenverlegungen kaum Platz auf den Strassen war.

Kabinettsdirektor Gustav Wilhelm täuscht die Zöllner Weniger Glück hatte der Transport, der laut Gustav Wilhelm am «Karsamstag, 31. März 1945, abends um 19 Uhr 20» an die liechtensteinische Grenze kam, bei den Zollbeamten in Feldkirch-Tisis. Die dortigen deutschen Zollbeamten hatten den Befehl erhalten, den Transport nicht nach Liechtenstein durchzulassen, weil die Evakuierung der Kunstwerke nur auf die Insel Reichenau gestattet war. Erst am Ostermontag ging es weiter auf die Reichenau. Weil aber Süddeutschland bereits unter Beschuss der Alliierten stand, nutzte Gustav Wilhelm die allgemeine Verwirrung, liess die Kunstschätze nach Bregenz transportieren und griff erneut zu einer List: «Am Bahnhofzollamt zeigte ich die Ausfuhrbewilligung für den Hausrat des Fürsten und teilte mit, dass ich zwei Busse voll Hausrat hier habe und diese ins Fürstentum führen müsse. Die Listen der bewilligten Sachen seien beim Zollamt in Feldkirch, und ich schlug vor, dass das Zollamt Bregenz die beladenen Wagen versiegeln und gleich bis zum Bahnhof Schaan aufgeben solle.»

Der Trick gelang, allerdings musste Wilhelm eine Erklärung unterschreiben, dass die Fracht in Liechtenstein vom Zoll begutachtet werden dürfe. Die Gemälde wurden ins Schloss Vaduz gebracht, der Raum wurde versiegelt, weil Kabinettsdirektor Wilhelm angeblich schon wieder nach Wien abgereist sei und nur er die Kunstwerke kenne. In Tat und Wahrheit stieg Wilhelm in mehreren Nächten über den Dachboden in diesen Raum und vertauschte die Nummern auf den Bildern. Als die Zollkontrolle dann vor Ort war, konnten die Kontrolleure, die keine Kunstkenner waren, die Kunstwerke mit ihren Listen vergleichen –und hatten nichts zu beanstanden: Im Schloss befanden sich damit aber die wertvollsten Gemälde, die eigentlich nicht nach Liechtenstein hätten gebracht werden dürfen.

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