DV-Dialog 7/2012

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30. Juli 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E

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EuGH erlaubt Handel mit Gebrauchtsoftware

Power 7+ ab Herbst? IBM plant Vortrag zu dieser Prozessortechnik auf der Konferenz Hot Chips 24 | Seite 9

Im Gespräch mit Dr.

Aus dem Inhalt Mehr Security für IBM i

Digitale Geschäftsmodelle in Frage gestellt? | Seite 12

Help/Systems erwirbt Softwareschmiede Safestone | Seite 2

Magirus geht ganz zu Avnet

Sebastian Hetzler, Vorstand der Tonbeller AG, Bensheim

Hans Flierl, Mitglied der Geschäftsleitung der Pheron GmbH

Weitere Konsolidierung bei den IT-Distributoren | Seite 2

Cockpits helfen bei komplexen Entscheidungen

Hochverfügbarkeit der IT immer wichtiger  IT-Chefs, die bisher für Backups und Systemwartung immer noch ein Zeitfenster frei hatten, stellen mit wachsenden Systemanforderungen infolge Globalisierung und eBusiness fest, dass es damit zunehmend vorbei ist.

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Generell zeigt sich – je nach Bedeutung von Ausfallsicherheit für das Unternehmen, dass das Fehlen geeigneter Sicherungskonzepte und -maßnahmen die Geschäftsleitung in eine persönliche Haftung bringen kann. Die oft hohen Kosten sind hierbei gegen die Risiken für das Unternehmen abzuwiegen. Jedes Unternehmen hat daher auch unterschiedliche Anforderungen an die Hochverfügbarkeit – bzw. definiert diese anders. Jede Lösung ist somit auch individuell maßgeschneidert. Die Notwendigkeit für die hochverfügbare, redundante Auslegung der IT-Systeme wird u.a. forciert und begründet durch gesetz­ liche und geschäftliche Anforderungen. Mit zunehmender Ausweitung der Betriebszeiten auf Abend und Nacht sowie mit wachsender Datenabhängigkeit aller Betriebsfunktionen sind die Kosten einer Hochverfügbarkeitslösung in Unternehmen leichter zu rechtfertigen. Für die Beantwortung der Frage „Hochverfügbarkeit ja oder nein?“ ist das Verständnis der kritischen Aspekte entscheidend. Die Hochverfügbarkeit der IT bildet somit ein wesentliches Element jeder Geschäftsstrategie – gerade auch im immer globaleren Zusammenspiel der Unternehmen, – die eine dauernde Erreichbarkeit zur Pflichtaufgabe macht. Dabei ist die Firmengröße sekundär. Mehr und mehr IT-Chefs können und wollen das Ausfallrisiko nicht mehr eingehen. Auch in kleineren Betrieben, für die Hochverfügbarkeit bisher kein Thema zu sein schien, hat man begonnen umzudenken.

Maxava drängt nach Europa Hochverfügbarkeitsexperte für IBM i verstärkt sich personell | Seite 2

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omplexität zu meistern ist eine wichtige Fähigkeit von Unternehmen im 21. Jahrhundert. Dazu müssen sie vor allem schnell sein. Viele Organisationen sind davon aber noch weit entfernt: Entscheidungen werden nicht bei Bedarf, sondern periodisch auf Basis von Vergangenheitsdaten gefällt. Der Markt für Lösungen im Bereich Business Intelligence (BI) ist deshalb, nicht nur nach Ansicht der Marktforscher von PAC, das am schnellsten wachsende Softwaresegment im deutschsprachigen ITMarkt. Doch warum nutzen heute nur 15 bis 25 Prozent aller Manager solche Software- und Analysetools? Für Dr. Sebastian Hetzler, Vorstand der Bensheimer Softwareschmiede Tonbeller AG, ist die Antwort klar. Business Intelligence eröff-

net zwar Wege zur Echtzeitsteuerung von Unternehmen, doch das allein reicht noch nicht aus. Er spricht daher auch von Management Intelligence, die statt der Technologie die Führungskraft in den Mittelpunkt rückt. Einen der wesentlichen Treiber für die Anschaffung von Business-AnalyticsLösungen sieht PAC in der zunehmenden Nachfrage aus den Geschäftsbereichen. Im Gegensatz zu den Anforderungen seitens der IT sind die Anforderungen aus den Geschäftsbereichen wesentlich spezifischer. Gleichzeitig sieht PAC auch eine steigende Nachfrage nach Analysen, die von den Fachbereichen selbst durchgeführt werden können. Für IT-Dienstleister reicht es deshalb heute nicht mehr aus, BI-Lösungen in IT-Landschaften einzubauen. Vielmehr müssen

sie sowohl die Geschäftsanforderungen als auch die Geschäftsprozesse ihrer Kunden verstehen, um mit Business Analytics in den Fachbereichen einen echten Mehrwert zu generieren. Hier fühlt sich Tonbeller zu Hause, denn schon seit der Gründung im Jahr 1971 heißt die Vision „Turning Data into Information“. „Mit unserer Technologie und unserem Know-how, relevante Daten aus nahezu allen Datenquellen für den jeweiligen Informationsbedarf verfügbar zu machen, unterstützen wir unsere Kunden in der erfolgreichen Steuerung ihrer Unternehmen“, betont Hetzler im Gespräch mit DV-Dialog. „Hierbei stellen wir uns der permanenten Herausforderung, innovative Technologien kompatibel in unsere Lösungen zu integrieren.“ Interview Seite 4

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Alles neu bei Magic Neue Software und Marke | Seite 2

E-Bilanz für Dienstleister Rhenag und Veda kooperieren bei der Umsetzung | Seite 3

Know-how-Offensive IBM-Partner Group Business positioniert sich neu | Seite 3

Commitment für DCW All for One Steeb redet über Pflege auch nach 2016 | Seite 6

AS/400-Hitliste Die 15 umsatzstärksten Unter­ nehmen im Jahr 2011 | Seite 8 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Absturz eines Handy-Giganten: Nokia streicht 10.000 Stellen nokia.de +++ Patch für Flash-Player bringt Firefox 13 zum Straucheln mozilla.org +++ iOS 6 mit 200 Neuerungen für iPhone, iPad & Co apple.de +++ 100 Terabyte pro Stunde: HP mit Weltrekord beim Backup hp.de +++ 860 Mio. Euro B ­ uße für Microsoft: EuGH-Urteil im Kartellstreit curia.europa.eu +++ Papierberge verschwinden: Arbeitsagenturen setzen auf EAkte arbeitsagentur.de +++ Cloud-Versagen nach Orkan in USA: Instagram & Pinterest wegen A ­ mazon-Ausfall lange down amazon.de +++ Dell handelseinig mit Quest: Übernahme für 2,4 Mrd. Dollar dell. de +++ Patentstreit beigelegt: Facebook und Yahoo kooperieren facebook.de +++ Datenpanne bei Yahoo: 450.000 Passwörter weg yahoo.de +++ Google will ­unterhalten, per Tablet Nexus 7 und Google Play google.de +++


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midrange-markt

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DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

midrange-markt

Mehr Security für IBM i

4 „Ohne Handlungsrelevanz bringt Business Intelligence wenig!“ Im Gespräch mit Dr. Sebastian Hetzler, Vorstand der Tonbeller AG, Bensheim

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it Safestone Technologies, der dritten Akquisition seit dem vergangenen Jahr, rundete Help/Systems am 27. Juni das Angebot an Sicherheitslösungen für die Plattform IBM i ab. Außerdem wird die Präsenz in Europa gestärkt.

6 Starke SAP

Sparkurs nach dem besten Quartal aller Zeiten angesagt

6 SAP-Beratung für den Mittelstand

Profi Engineering kooperiert mit Proba IT Solutions

7 SVA übernimmt Tributus Software

Bildquelle: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com/Pixelio.de

Information Lifecycle Management „Made in Germany“

8 20 Jahre CSP

Am Anfang stand der Y-Adapter

8 Die aktuelle Hitliste der AS/400-Häuser

DV-Dialog hat die 15 umsatzstärksten Unternehmen des Midrange-Marktes im Jahr 2011 ermittelt

produkte 9 AS/400-Zugriff auch unterwegs

Cybeles z/Scope Anywhere bald mit HTML5-basierter 5250-Emulation

Help/Systems erwirbt Softwareschmiede Safestone

9 Intuitive EDI-Steuerung per Webbrowser

Mentens B2B-Plattform i-effect 2.2 mit grafischer Administrationsoberfläche Webcontrol

Magirus geht ganz zu Avnet

9 Datenkonvertierung vereinfacht

Softwarehaus Lobster erweitert Middleware um Data Wizard mit Dashboard und Favoritenliste

Weitere Konsolidierung bei den IT-Distributoren Produkte

Seite

13

Windows Server 2012

AS/400-Anschluss im nächsten Frühjahr geplant!

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ie Konsolidierung bei den IT-Großhändlern schreitet voran, wenn der Distributor Avnet wie geplant bis Oktober den Rivalen Magirus übernimmt, um die Position in Europa zu stärken. Der Übernahmepreis wurde nicht genannt.

Magirus kommt bei Avnet Technology Solutions unter

10 Speicher wird zur „Active Cloud-Engine“

IBM will auch Produkte anderer Hersteller einbinden

10 Rundruf: Welchen Nutzen bringt die Innovation der Speichertechnik? Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

10 K-Fall-Absicherung von Backup und Archivierung

Schon 2007 hatte der amerikanische Avnet-Konzern Teile von Magirus erworben, in Form der IBM- und HPGeschäftsbereiche. Jetzt kommt auch

der Rest des Spezialisten für RZ-Infrastrukturen hinzu, der überwiegend mit Produkten von Cisco, Vmware und EMC handelt. 1981 gegründet, beliefert Magirus heute mit 400 Mitarbeitern mehr als 4.500 Händler, Systemhäuser und ITServiceprovider. Der Jahresumsatz 2011 wird mit rund 530 Mio. Dollar beziffert. Im Zuge der Akquisition soll das Stuttgarter Unternehmen in das EMEA-Geschäft von Avnet Technology Solutions integriert werden. Als eigenen Jahresumsatz nennt Avnet 26,5 Mrd. Dollar.

Das britische Softwarehaus Safestone Technologies soll bei Help/Systems das Angebot der Töchter Powertech und Bytware ergänzen, die beide im Jahr 2008 übernommen worden waren. Die Briten sind Experten in Sachen Sicherheit, Auditing und Compliance; Flaggschiffprodukte sind der SecurityManager Detect IT sowie die Software Compliance Center, die außer auf IBM i auch auf AIX- und Linux-Servern einsatzfähig ist. „Safestones große Kundenbasis und die jahrelange Erfahrung in Sicherheitsfragen sind eine perfekte Ergänzung für Powertech und Help/Systems“, erläutert Robin Tatam, Direktor Sicherheitstechnologien bei Powertech. „Mit der Akquisition von Safe­ stone erhalten wir eine Spitzentechnologie und können innovative und umfassende Lösungen für die Sicherheitsanforderungen unserer Kunden liefern.“

Robin Tatam, Direktor Sicherheitstechnologien bei Powertech: „Mit der Akquisition von Safestone erhalten wir eine Spitzen­ technologie!“

www.avnet.com

Einfachere Konsolidierung mit Fujitsus Bandbibliothek Eternus CS

11 SugarCRM choreografiert für IBM City Cloud

Maxava drängt nach Europa

Flexible CRM-Lösung nutzerorientiert bezahlen

11 Zweite City Cloud in Augsburg

Sico-Systems stellt virtuelle IT-Ressourcen bereit – auch für Backups

13 Auch IBM i wird mobiler

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it zwei erfahrenen Verkaufsmanagern verstärkt das neuseeländische Softwarehaus Maxava, ein Experte in Sachen Hochverfügbarkeit für IBM i, sein Team in Europa.

Anwendungsmodernisierung als risikoarmer und kosteneffektiver Weg

14 E-Rechnung: Eile mit Weile

Wege zur elektronischen Rechnungsstellung nach dem Steuervereinfachungsgesetz

14 Marktübersicht Finanzwesen und Controlling

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

Hochverfügbarkeitsexperte für IBM i verstärkt sich personell

16 Vision vereinheitlicht das User Interface

Mimix Availability 7.1 beschleunigt Replikation und Auditing

Anwendungen

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Reise zu SAP

FTI Touristik will die heterogene Softwarelandschaft konsolidieren

Bei der Vertragsunterzeichnung: Die beiden Aareon-Manager Dr. Manfred Alflen und Hans-Georg Schneider sowie Robert Dent, Chef von 1st Touch (von links)

Aareon schluckt 1st Touch

Weltweite ERP-Konsolidierung beim Kunststoffhersteller A. Schulman

20 Schiesser ergänzt das ERP-System

eBusiness-Warenwirtschaft für den Onlineshop in Betrieb genommen

20 Ein neuer Takt bei der Pflege von Meinls Internetauftritt

Multi-Content-Management für den Hersteller von Musikinstrumenten

21 Preh spart Zeit

Clevere Mitfahrzentrale als Teil des Mobilitätsmanagements

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

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www.aareon.com

www.magicsoftware.de

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areon, das Mainzer Systemhaus für die Immobilienbranche, hat zum 1. Juli 1st Touch Ltd. zu hundert Prozent übernommen, einen britischen Anbieter mobiler Softwarelösungen für

Auch mobile Lösungen für die Immobilienbranche

Webbasierte Lösung für die Einpflege neuer Lieferanten

22 Vaude verbessert die Ökobilanz

Alles neu bei Magic

die Wohnungswirtschaft. 1st Touch soll am bisherigen Standort Southampton mit seinem Management um Managing Director Robert Dent und einem weiterhin eigenständigen Marktauftritt in Großbritannien seine Wachstumsstrategie weiterverfolgen.

17 L-wis bald an 18 weiteren Standorten am Start 19 Die Geschäftsprozesse im Griff

we

it neuen Versionen tauft das israelische Softwarehaus seine Produkte um und nahm gleichzeitig ein „Rebranding“ des gesamten Markenauftritts vor. Ziel ist es, die Veränderungen sowohl des Unternehmens (seit Ende 2010 eine Tochter der polnischen Asseco Group) als auch die Entwicklungen des Produktangebotes zu reflektieren. Ein Dachmarkenmodell mit Schwerpunkt auf der Unternehmensmarke statt des Branding der verschiedenen Produkte soll unterstreichen, dass alle Produkte Ausprägungen des gleichen, einheitlichen Technologie-Stacks sind. Die Applikationsplattform Unipaas (früher eDeveloper) heißt jetzt Magic xpa 2.2, die Integrationsplattform hört ab sofort auf den Namen Magic xpi 3.4.

anwendungen Spedition Raben vereinheitlicht die IT-Infrastruktur in Deutschland

Der Däne Anders Winther wird „Senior Director EMEA Sales“; zuvor war er zehn Jahre für IBM in Dänemark und im Europa-Management tätig. Als neuer „Director Sales EMEA“ wurde der Holländer Gerben Meeuwes engagiert, der ebenfalls lange Jahre für IBM, aber auch für diverse IBM-Partner tätig war. Mit den beiden erfahrenen MidrangeExperten will Maxava-CEO Allan Campbell sowohl die Beziehungen zu den IBM-Partnern als auch zu Kunden und Interessenten in Europa ausbauen. Das Unternehmen ist bereits seit zwölf Jahren über eine britische Niederlassung in Europa aktiv und hat Kunden wie Bentley, Kühne & Nagel, Nintendo, Revlon, Rubbermaid, Weidenhammer, ND Logistics oder den Orion Versand überzeugt. In Deutschland ist das Unternehmen aus Albany (Auckland/Neuseeland) über Vertriebspartner wie Blue Consult (Kempen) oder NCT (Trebur) vertreten.

Safestone wurde 1999 gegründet und ist in Sheffield beheimatet. Die Geschichte von Help/Systems reicht sogar bis ins Jahr 1982 zurück. Immer schon auf die Midrange-Systeme der IBM fokussiert, zählt das Unternehmen mit mehr als 5.100 Kunden zu den größten Anbietern von Systemund Sicherheitssoftware für die AS/400 und ihre Nachfolgemodelle. Zehn Jahre später war Help/Systems das erste amerikanische Unternehmen, das nach der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 zertifiziert wurde. Heute ist es im Eigentum der Investmentgesellschaft Summit Partners (siehe DV-Dialog 5/2012, S. 2), die sich auch als Aktionär bei Firmen wie Infor oder Rocket Software im MidrangeMarkt engagiert.

www.maxava.com


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DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

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Midrange-markt

Know-how-Offensive

D E-Bilanz für Dienstleister

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m eigenen Energiegeschäft beliefert Rhenag Haushalte, Gewerbe, Industrie und öffentliche Einrichtungen im Raum Düsseldorf, Rhein-Sieg, Bonn und im nördlichen Rheinland-Pfalz mit Gas, Strom, Wasser und Wärme.

Rhenag und Veda kooperieren bei der Umsetzung Die Rhenag, die für Kommunen und Stadtwerke im Bereich der Energie- und Wasserversorgung auch ein Rechenzentrum samt Anwender­ unterstützung für betriebswirtschaftliche Applikationen zur Verfügung stellt, bereitet sich auf die E-Bilanz vor. Zur Einführung, – sowohl intern als auch im Rechenzentrum für die Kunden, – wurde frühzeitig gemeinsam mit Veda eine Projektgruppe gegründet. Gemeinsam mit dem langjährigen Lieferanten der Software für die Finanzbuchhaltung hat man die Umsetzung der E-Bilanz konzipiert und dann schrittweise vollzogen. Schnell wurde in diesem Projekt klar, dass bei den Dienstleistungskunden viele verschiedene Anforderungen abzudecken sind. Neben unterschiedlichen Rechtsformen und der Notwendigkeit von Branchentaxonomien waren auch die unterschiedlichen Closing-Prozesse der Unternehmen zu berücksichtigen. Die Umsetzung in Veda FA Finanzen soll all diesen Belangen Rechnung tragen. Für die Dienstleistungskunden stellt Veda die notwendigen Softwaremodule zur Verfügung und entwickelte ein Schulungskonzept, um fachliches Wissen zu vermitteln und den Anwendern Sicherheit im Umgang mit der E-Bilanz zu geben. Rhenag steuerte ein Beratungskonzept bei, das die Kunden in Bezug auf die Anforderungen der Energieversorgung unterstützt. www.veda.net

IBM-Partner Group Business positioniert sich neu

ie Group Business Software AG (GBS) bündelt ihr Know-how bei der IBM Collaboration Plattform in fünf Competence Centern: Modernization, Security, Portal & BPM, Mobility und Cloud. Um Kunden dabei zu unterstützen, die gewachsene Komplexität ihrer Vorhaben zu bewältigen und zukunftssichere IT-Strategien in Einklang mit ihren Geschäftsprozessen aufzusetzen, wird jedes Competence Center von je einem fachlich und vertrieblich verantwortlichen GBS-Spezialisten betreut. Es geht z.B. um die Einbindung von Social Business, Web 2.0 und mobilen Endgeräte in vorhandene Prozesse. „Jetzt kommt es darauf an, diese Innovationen möglichst sinnvoll und in Einklang mit der Unternehmensstrategie umzusetzen“, erklärt Constanze Zarth, COO Europe bei GBS. Neben Beratung und Service adressiere jedes Competence Center deshalb

Competence Center Portal & BPM und Security gestartet Bereits gestartet ist auch das zweite Competence Center Portal & BPM. Es widmet sich modernen Portaltechnologien und deren Verknüpfung mit Geschäftsprozessen. Hier ergeben sich laut Zarth für Unternehmen zahlreiche Synergie-Effekte, durch die sich Abläufe effizienter gestalten lassen und der Informationsfluss intern wie

Constanze Zarth, COO Europe bei GBS: Es geht um die Ein­bindung von Social Business, Web 2.0 und mobilen Endgeräten in vorhandene Prozesse

extern verbessert wird. Dr. Thomas Bruse, Geschäftsstellenleiter der Niederlassung Paderborn und Experte

wohl auch die rückläufigen Umsätze, die im Geschäftsjahr 2011 mit 11,8 Mio. Euro rund vier Prozent unter dem Vorjahresniveau (2010: 12,3 Mio. Euro) lagen. Diese Abweichung ergab sich mit 0,8 Mio. Euro im Wesentlichen aus dem Bereich Handelsware (3rd Party).

Strategische Neuausrichtung, massive Abschreibungen

3

kurz notiert Neu am Start: Um ihre Expertise im Bereich IT-Prüfung und -Beratung organisatorisch zu bündeln und weiter auszubauen, gründet die mittelständische Wirtschaftskanzlei DHPG Dr. Harzem & Partner KG die Tochter DHPG IT-Services GmbH in Bonn. Ihre Themen sind verlässliche und zeitnahe Rechnungslegung, Integration unternehmensübergreifender Prozesse, E-Bilanz und digitale Betriebsprüfung. Zu ihren Dienstleistungen zählen u.a. gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen im ITUmfeld nach den Standards des Instituts der deutschen Wirtschaftsprüfer (IDW), individuelle Analysen und Konzepte zur Risikosteuerung sowie Unterstützung bei IT-Projekten. www.dhpg.de

Im Zuge der strategischen Ausrichtung wurden im vergangenen Geschäftsjahr die im wesentlichen aus Entwicklungs-, Erwerbs- und Verschmelzungsaktivitäten resultierenden hohen immateriellen Vermögenswerte außerplanmäßig abgeschrieben bzw. deren Abschreibungsdauer reduziert. Deshalb lagen die Abschreibungen mit 6,3 Mio. Euro erheblich über dem Vorjahreswert (2010: 1,8 Mio. Euro). Damit blieb auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Geschäfts-

Squeeze-out beim ERP-Hersteller: Über die Dresdener Tochter Comarch AG will der polnische IT-Konzern Comarch S.A. jetzt gegen eine Bar­abfindung in Höhe von 2,95 Euro die Beteiligungen aller Minderheitsaktionäre der früheren SoftM erwerben. www.comarch.de

Trotz des laufenden Patentprozesses gegen den deutschen OEM-Hersteller BDT hat der Speicherspezialist Overland Storage jetzt auch sieben andere Hersteller verklagt, zwei seiner Patente verletzt zu haben, darunter Quantum, Spectra Logic und Tandberg. Dabei geht es um die Partitionierung von Bandbibliotheken und den sicheren Austausch von Bandkassetten. Zuvor hatten IBM und Dell, die beide BDT-Tchnologie nutzen, sich außergerichtlich mit Overland geeinigt und die Patente anerkannt. www.overlandstorage.com

Website-Relaunch und neues Branding: Unter dem Slogan „Client Focused. Results Driven“ stellt der IT-Dienstleister Ciber seinen neuen Markenauftritt mit überarbeitetem Logo und Internetauftritt vor. Verbessert wurde durch die vereinfachte Navigation auch die Nutzerführung. Laut CEO Dave Peterschmidt habe man verstanden, dass die Marke ein Versprechen des Unternehmens an seine Kunden sei. Daran will Ciber sich künftig messen lassen – mit der weltweiten Verpflichtung, durch außergewöhnliche Betreuung Mehrwert zu bieten und den Erfolg der eigenen Arbeit an den Resultaten des Kunden zu bemessen. www.ciber.de

auch aktuelle Entwicklungen zum jeweiligen Thema. So rückt das erste Competence Center zum Thema Security beispielsweise die Themen Vertraulichkeit, Datenschutz und „Data Leakage Prevention“ in den Mittelpunkt. Fachlich verantwortet Matthias Röder, Head of Consulting Applications Europe, hier die technische Seite. Ihm zur Seite steht Jens Nehmer, Director Sales Central Europe, der sich um die vertrieblichen Belange kümmert.

in diesem Bereich Portale, zeichnet für die vertriebliche Ausrichtung des Competence Centers verantwortlich. Die fachliche Leitung übernimmt Jan Rombold, Director Business & IT-Service Europe. Die weiteren Competence Center werden in den kommenden Wochen lanciert. GBS wird dazu in allen Medien, auf der Website und den gängigen Social-Media-Plattformen informieren. Ein Motiv für diese Offensive sind

jahr 2011 mit –6,0 Mio. Euro deutlich unter dem des Vorjahres (2010: 4,8 Mio. Euro). Somit betragen die Abschreibungen des Jahres 2011 insgesamt 14,2 Mio. Euro, davon außerplanmäßig 12,1 Mio. Euro. So ergibt sich 2011 im Wesentlichen aufgrund der vorgenannten Abschreibungen ein Jahresfehlbetrag 2011 von 13,5 Mio. Euro. 2010 schlug ein Jahresüberschuss von 0,3 Mio. Euro zu Buche.

Büro in Heidelberg: Am 27. Juni eröffnete die Inconso AG, Bad Nauheim, offiziell ihren neuen Standort am Neckar unter der Leitung von Marion Schmitt-Hennrich. Mit dem erst kurz zuvor gegründeten Standort in Hamburg verfügt der Logistiksoftwarespezialist nun über zehn Standorte in Deutschland und Frankreich. Insgesamt beschäftigt das 2002 aus der insolventen Heyde AG entstandene Unternehmen heute über 420 Mitarbeiter. www.inconso.de

www.gbs.com

Kapitalerhöhung bei Centric Deutschland Holding bereitet Investitionen für weitere Expansion vor

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ie Centric Germany GmbH, eine Tochter des holländischen ITDienstleisters Centric, hat im Juni ihr Stammkapital um 1 Mio. auf 7,525 Mio. Euro erhöht, um durch Investitionen und Aufkäufe den eingeschlagenen Expansionskurs weiter verfolgen zu können.

Lagermanagementsoftware Logiworld für Deutschland

Die neue Zentrale von Centric Deutschland in Ratingens Bürogebäude Polygon-City

Die Centric-Gruppe zählt mit 15.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,2 Mrd. Euro (2010) zu den größten IT-Unternehmen der Beneluxländer. Die deutsche Tochter ist einerseits spezialisiert auf Projekte, Entwicklung und Service rund um SAP HCM im Bereich Personalwesen und strebt hier

weiteres Wachstum an. Der Ausbau wurde bereits durch die Übernahme des SAP-HCM-Spezialisten Magma IT Solutions im letzten Jahr entscheidend vorangetrieben. Auch das zweite Standbein der deutschen Niederlassung wird weiter ausgebaut: Centric ist Oracle-Platinum-Partner und bietet alle Dienstleistungen rund um die ERP-Software JD Edwards. Derzeit bereitet man den Markteintritt mit der eigenen Lagermanagementsoftware Logiworld vor, mit der Centric in den Beneluxländern bereits seit Jahren – auch im AS/400Umfeld – aktiv ist. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Centric mit über 70 Mitarbeitern an drei Standorten vertreten. Der Hauptsitz Oberhausen wurde am 25. Juni nach Ratingen verlegt; jetzt ist

Centric am Kreuzerkamp 9 in 40878 Ratingen zu Hause. Für den Umzug sprachen mehrere Gründe, wie Geschäftsführer René Nowotny erklärt: „Unser Mietvertrag in Oberhausen ist zum Sommer ausgelaufen. Der neue Standort liegt nur fünf Minuten vom Flughafen Düsseldorf entfernt. Damit erleichtern wir unseren Mitarbeitern ihre vielen Einsätze bei Kunden und sind auch für Besucher bequem erreichbar. Das repräsentative Bürogebäude ‚Polygon City‘ bietet genügend Raum für weiteres Wachstum und neue Mitarbeiter.“ Bereits Anfang des Jahres hatte Centric das RZ von Chemnitz nach Düsseldorf verlegt. Die unmittelbare Nähe von Firmenzentrale und RZ bedeutet kürzere Wege und schnellere Reaktionen. we

Platz für 3,25 Milliarden Etiketten: Das Bizerba Etikettenwerk in Bochum hat pünktlich zum 30-jährigen Bestehen und nach rund zweijähriger Bauzeit eine hochmoderne Lagerhalle erhalten. Kunden ist es künftig möglich, große Etikettenmengen zu günstigen Konditionen drucken und in der neuen Halle lagern zu lassen. Sie können zudem das „Etikettenmanagement”, eine neue Dienstleistung von Bizerba, nutzen und somit die eigene Logistik entlasten. Die Halle ist 15 Meter hoch und bietet Platz für 6.500 Paletten, auf denen jeweils Rollen mit 500.000 Etiketten stehen, die mit Gabelstaplern halbautomatisch ein- und ausgelagert werden. www.bizerba.com


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DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

Text: Berthold Wesseler | Fotos: jörg ladwig

„Ohne Handlungsrelevanz bringt Business Intelligence wenig!“ Im Gespräch mit Dr.

Sebastian Hetzler, Vorstand der Tonbeller AG, Bensheim

Herr Hetzler, Business Intelligence, kurz BI, ist doch eigentlich ein alter Hut. Was ist die neue Qualität, die Ihre Cockpits in die Entscheidungsfindung einbringen? Dr. Sebastian Hetzler: In der Tat beschäftigt sich Tonbeller bereits seit 40 Jahren mit dem BI-Thema. Die neue Qualität unserer Lösungen, insbesondere der Management-Cockpits und Simulationen besteht darin, dass sie Managern und Fachleuten aller Branchen dabei helfen, mit der zunehmenden Komplexität und Veränderungsgeschwindigkeit der Geschäfte besser umgehen zu können. Dazu nutzen wir innovative Methoden und Darstellungsformen, die es erlauben, große Datenmengen und komplexe Datenstrukturen so darzustellen, dass der Mensch in der Lage ist, schnell handlungsrelevante Änderungen zu erkennen. Was unterscheidet Ihren Ansatz der „Management Intelligence“ von der klassischen BI? Hetzler: Orientierungspunkt unserer Entwicklungen ist immer der Mensch, vor allem seine Fähigkeiten und Limitierungen im Umgang mit der zunehmenden Komplexität und Veränderungsdynamik der Geschäfte. Deshalb beschäftigen wir uns zu allererst mit der Psychologie: Wie verarbeitet der Mensch Informationen? Wie gelangt er zu Auffassungen? Wie fällt er Entscheidungen und welche Fehler macht er dabei? Das ist mittlerweile ein gut erforschtes Feld. Wir nutzen die Erkenntnisse der Visualisierungsforschung, um große Datenmengen so darzustellen, dass ein Mensch auf einen Blick erkennen kann, was passiert. Wir nutzen auch die Statistik als Hilfsdisziplin, um aus den immer größeren Datenbeständen und immer komplizierteren Datenstrukturen die handlungsrelevanten Informationen herauszufiltern und Prognosen zu erstellen.

Der Begriff der Handlungsrelevanz ist mir sehr wichtig, zumal die klassische Business Intelligence hier nie überzeugt hat. Sie hat einfach rapportiert und zu wenig deutlich gemacht, was für die Führungskraft wichtig ist, nämlich Hinweise darauf, wo gehandelt werden müsste, und Unterstützung in der Frage, was nun optimalerweise zu tun wäre. Im Gegenteil führt das Managementreporting, wie es in vielen Organisationen angewendet wird mit ihren festen Strukturen und Terminen in Teilen sogar zu einer Desinformation des Managements.

Wie meinen Sie das? Hetzler: Ich möchte das an einem übertragenen Beispiel verdeutlichen. Nehmen Sie einen Arzt, der seinen Nachtdienst antritt und einen Report in die Hand bekommt, auf dem die durchschnittliche Körpertemperatur der Patienten mit 36,8 Grad berichtet wird. Und weil wir modern sind, erscheint im Report eine grüne Ampel, die suggeriert, dass alles in Ordnung sei. Tatsächlich könnte die Situation aber dramatisch sein, weil bei manchen Patienten die Körpertemperatur rasch steigt und bei anderen rasch fällt. Eigentlich müsste der Arzt sofort handeln. Meiner Meinung nach wird Business Intelligence in vielen Unternehmen wie in diesem Beispiel falsch eingesetzt: Die Daten werden hochaggregiert, es werden Durchschnittswerte gebildet. Diese Vorgehensweise entspricht in vielen Fällen den Forderungen der Führungskräfte, die wenigen und wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick zu sehen. Tatsächlich wird ihnen jedoch damit ein Bärendienst erwiesen. Was heißt das fürs Management­reporting? Hetzler: Es muss so gestaltet sein, dass handlungsrelevante Informationen in Echtzeit in die Aufmerksamkeit des Managements gebracht

werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass rechtzeitig auf Veränderungen des Geschäftes reagiert werden kann. In dem Beispiel würde der Arzt ja erst dann reagieren, wenn die durchschnittliche Körpertemperatur der Patienten auf 37,5 Grad gestiegen wäre. Das kann für den ein oder anderen Patienten fatal sein.

„Bei Führungskräften ist Intuition nicht immer der beste Ratgeber.“ Sebastian Hetzler Wie bringen Sie die Handlungsrelevanz in die BI-Lösung? Hetzler: Das Problem ist nicht, dass uns die Daten fehlen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Das Problem ist vielmehr der Überfluss irrelevanter Daten, die den Managern in der Vielzahl von Reports zur Verfügung gestellt werden. Das ist sowohl ein konzeptionelles als auch ein technisches Problem. Dabei gibt es heute sehr leistungsfähige statistische Verfahren und auch die nötige Rechenleistung zu erschwinglichen Preisen, um schnell Veränderungen in den Datenströmen zu erkennen und bei Bedarf Alarm zu schlagen sowie Trendanalysen, Prognosen und Simulationen durchzuführen. In unserem Beispiel würde der Arzt informiert: Bei Patient X ist die Temperatur auf 38,5 Grad gestiegen und steigt weiter. Das nenne ich handlungsrelevante Information. Und zwar in Echtzeit, so dass man nicht ständig den Entwicklungen hinterlaufen muss, sondern vorbeugend aktiv werden kann und rechtzeitig gegensteuert.

Muss man Statistiker sein, um die Cockpits zu bedienen? Hetzler: Natürlich gibt es leistungsfähige Statistiksoftware für Analysen und Prognosen, die nur mathematisch geschulte Fachleute vernünftig bedienen können. Bei unseren Cockpits erstellt aber der Computer die Modelle sowie auch die Alarme komplett eigenständig. Und Visualisierungstechnik sorgt für ihre allgemeinverständliche und rasch zu erfassende Darstellung. Wer erkennt denn die Handlungs­relevanz von Veränderungen: die Software des Cockpits oder der Mensch davor? Hetzler: Zuerst einmal die Software. Sie zeigt an, dass ein Wert außerhalb des erwarteten Fensters liegt. Das ist keine künstliche Intelligenz, denn jetzt muss die Führungskraft hinschauen und entscheiden, ob diese Entwicklung erklärbar und zu vernachlässigen ist, ob man sie genauer unter die Lupe nehmen sollte oder ob sofort gegengesteuert werden muss. Der Manager bleibt die Instanz, die entscheidet. Informationstechnologie ist in diesem Sinne ein Filterinstrument, das gezielte Hinweise darauf liefert, wo Handlungsbedarf bestehen könnte. Das zu erkennen, ist in den komplexen Organisationen von heute nicht immer einfach. Wo sehen Sie die Haupteinsatzgebiete in mittelständischen Unternehmen? Hetzler: Zum Beispiel bei Entscheidungen des Topmanagements, in die eine Fülle von Einflussfaktoren einfließen. Wie gesagt liegen die Daten und Reports in der Regel vor. Schwierig ist es allerdings, alle für eine Entscheidung wichtigen Fakten auf einen Bildschirm zu bringen und die Daten miteinander in Beziehung zu setzen und so darzustellen, dass ihre Bedeutung für die Entscheidung auf einen Blick klar wird.


sebastian hetzler

DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

Sind die Cockpits standardisiert wie im Auto oder Flugzeug – oder arbeitsplatzspezifisch, vielleicht sogar nutzerspezifisch gestaltet? Hetzler: Wir sind der Meinung, dass der Endnutzer bei der Auswertung der Daten zwar sehr flexibel sein sollte, nicht aber bei der Darstellung der Auswertungsergebnisse im Cockpit. Das sind die Produktivitätsfresser: Wenn der Endbenutzer sich entscheiden kann, ob er lieber eine Säulenoder Tortengrafik hätte – und sich dann auch noch Gedanken über die Farbauswahl macht. Dann beschäftigen sich die Leute mehr mit der Form als mit den Inhalten einer Auswertung. Außerdem gibt es klare Regeln guter und richtiger Visualisierung. Hier empfehlen wir unseren Kunden das Information Design von Experten vornehmen zu lassen.

Neben diesem Einsatzgebiet eignen sich die Cockpits für alle Unternehmensbereiche, in denen es schnelle Veränderungen gibt, zum Beispiel im Vertrieb oder im Produktmanagement. Verliert das Unternehmen in einer Produktkategorie oder in einer Region Marktanteile, dann sollte es sehr schnell gegensteuern können.

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titelinterview

„Wir beschäftigen uns zuerst mit der Psychologie: Wie verarbeitet ein Mensch Infor­mationen? Das ist ­heute ein gut erforschtes Feld.“ Sebastian Hetzler

Wie kommen die Daten in diese Cockpits? Hetzler: Dazu bieten wir Standardschnittstellen zu allen gängigen Datenbanken, u.a. auch auf der AS/400. Solche haben wir darüber hinaus aber auch zu vielen BI-Systemen, die eventuell bei den Kunden schon im Einsatz sind, so dass unsere Cockpits auf den bereits vorhandenen IT-Strukturen aufsetzen können. Insbesondere können wir auch Excel als Datenquelle nutzen, denn aufgrund der erwähnten Defizite der klassischen BI-Tools sind trotz aller

Zentralisierungsbemühungen in den Unternehmen viele handlungsrelevante Informationen atomisiert in Excel-Tabellen überall in der Organisation verteilt. Unser Ansatz ist es, die vorhandenen BI- und Reportinglösungen des Kunden zu nutzen, seien es simple Excel-Tabellen, SQL-Datenbanken oder Data Marts bzw. ein Datawarehouse wie das SAP Business Warehouse. Darauf setzen wir auf und nutzen diese Daten für das Cockpit, um die handlungsrelevanten Daten herauszukitzeln. Sollten Kunden noch nicht über eine aus­ gebaute BI-Infrastruktur verfügen, können wir diese Daten auch aus den operativen Systemen extrahieren, sei es aus einem DCW-System auf der AS/400 oder aus einer Microsoft-Dynamics-Lösung auf dem PC-Server. Diese Daten

lisierungsrhythmen, die für die Steuerung des Geschäftes nötig sind: Ob Realtime zur Steuerung von Geschäftsprozessen, stündlich, täglich oder monatlich – die Aktualisierung kann differenziert und systemgesteuert erfolgen.

Wie können Cockpits konkret bei der Entscheidungsfindung unterstützen? Hetzler: Hier nutzen wir statistische Verfahren, die vergleichbar einer Wettervorhersage kurzfristige Forecasts für die nächsten Schritte liefern. Um dann die Handlungsoptionen zu bewerten, empfehlen wir Simulationen nach dem Motto „Was wäre, wenn“. Dazu werden die Szenarien und die möglichen Aktionen per Computer­ simulation durchgespielt, meistens bei strategischen Fragen mit langfristiger Relevanz. Dazu ist natürlich Vorarbeit nötig. Um die entsprechenden Modelle zu erstellen, muss man das Know-how der Führungskräfte und Fachleute des Unternehmens in Workshops aus den Köpfen herausarbeiten und in ein Simulationsmodell bringen. Und das berühmte „Bauchgefühl“? Kann das berücksichtigt werden? Hetzler: Modelliert werden nur die Fakten. Der Unternehmer sollte also nach wie vor auf seinen Bauch hören; das ist wichtig. Die Intuition leistet im Alltag oder bei immer wiederkehrenden Situationen gute Dienste. Er muss nur wissen, dass diese intuitive Entscheidungsfindung nicht immer zu den besten Alternativen führt, insbesondere dann, wenn heute Entscheidungen getroffen werden müssen, die auf eine andere Zukunft gerichtet sind. Dabei kann die Intuition zu systematischen Entscheidungsverzerrungen und damit Fehlentscheidungen führen. Intuition sollte somit nicht am Anfang des Entscheidungsprozesses stehen, sondern an dessen Ende. Dann, wenn man sich bewusst mit den Handlungsoptionen und den damit verbundenen Chancen und Risiken auseinandergesetzt hat. Dazu brauchen Führungskräfte in der komplexen Welt die richtigen (Denk-)Werkzeuge.

Beispiel Finanzwesen: Können auch klassische Aufgaben in Buchhaltung, Controlling und Unternehmensplanung durch Cockpits besser unterstützt werden? Hetzler: Absolut, wobei man nicht vergessen darf, dass das Finanzwesen nur ein Teil der Informationen liefert, die für Managemententscheidungen wichtig sind. Zweifelsohne gibt es nützliche Indikatoren, die anzeigen, wie gut oder wie schlecht die Geschäfte laufen – doch immer nur als Spiegelbild der Vergangenheit. Denn wenn der Umsatz zurückgeht, ist es eigentlich schon zu spät. Deshalb identifizieren wir gemeinsam mit unseren Kunden die Vorsteuergrößen, anhand derer frühzeitig auf drohende Chancen und Risiken reagiert werden kann. Wir haben jetzt schon viel über die Cockpits gesprochen. Kann ein Mittel­ständler bei Ihnen praxistaugliche Cockpits von der Stange kaufen – oder muss er sie selbst bauen? Hetzler: Der Standardisierungsgrad ist bei solchen Cockpits gering. Natürlich gibt es Branchen­charakteristika, aber die individuelle Ausprägung ist groß. Letztlich gleicht ja kein Konsumgüterhersteller dem anderen – und gerade aus den Unterschieden ziehen sie ihre Wettbewerbsvorteile. Wir empfehlen daher ein branchenspezifisches Kennzahlenset, das dann firmenspezifisch mit Leben gefüllt werden muss. Unsere Idee des Cockpits sieht vor, dass der Kunde in einem sehr einfachen Verfahren die wichtigen Daten selektiert, dann per Drag & Drop ins Cockpit holt und dort visualisiert. Dazu liefern wir Templates für das Cockpit-Design, aber auch Standards für Daten­extraktion und grafische Analysen basierend auf den Erkenntnissen der Visualisierungsforschung.

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be­reinigen und verdichten wir dann und stellen sie in Form eines dispositiven Datenbestandes für die Auswertungen bereit.

Wie halten Sie es denn mit sogenannten „Legacy-Systemen“ wie der AS/400? Hetzler: Aufgrund unserer langen Firmengeschichte verfügen wir über umfangreiche Erfahrungen, Methoden und Werkzeuge in diesem Bereich. Wir können Daten aus solchen Systemen nicht nur über unsere Schnittstellen – z.B. zur AS/400 – verarbeiten, sondern transportieren sie in die neue Welt der Management-Cockpits, Visualisierung und Simulation. Siron führt die Daten aus allen Vorsystemen zusammen und bereitet sie automatisiert für das Management­ reporting auf, und zwar genau in den Aktua-

Warum? Hetzler: Ich vergleiche Unternehmer gerne mit Schachgroßmeistern. Anders als der Computer berechnet der Großmeister ja nicht die möglichen Züge im Voraus, sondern hat rund 50.000 Spielsituationen als Muster gespeichert. Deshalb kann er auch simultan mit 30 oder 50 Leuten Schach spielen – weil er nur auf das Brett schauen muss und weiß, was zu tun ist. Was aber würde dem Großmeister seine ganze Erfahrung nutzen, wenn sich über Nacht die Spielregeln ändern, wenn neue Figuren ins Spiel kommen und sich die Größe des Spielfeldes ändert? Vermutlich nichts. Sie würde ihn zu falschen Entscheidungen führen. Genau das ist aber die Situation, vor der viele Führungskräfte in den Unternehmen stehen, wenn auch meistens nicht über Nacht. Schauen Sie sich Nokia an. Vor fünf Jahren noch der unbestrittene Marktführer – vor wenigen Wochen wurde die Aktie stark abgewertet. Solche Umwälzungen finden vielerorts statt, zum Beispiel auch im Energiesektor, in der Logistik oder im Handel. Da hilft die Intuition in vielen Fällen nicht weiter. ANZEIGE

anwendungsentwicklung optimieren

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Midrange-Markt

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kooperationen 4.400 Partner weltweit hat Oracle nach eigenen Angaben bisher von seinen Spezialisierungsprogrammen überzeugen können, die Ende 2009 eingeführt worden sind. Das seien 83 Prozent mehr als vor einem Jahr. Innerhalb des Oracle Partner Network (OPN), das jetzt über 25.000 Mitglieder zähle, könnten diese Spezialisten sich gegenüber dem Wettbewerb differenzieren, heißt es mit dem Verweis auf mehr als 18.000 individuelle Spezialisierungen. Außerdem gibt es jetzt im OPN insgesamt 80.000 zertifizierte Experten; 29.000 davon kamen dieses Jahr neu dazu. www.oracle.de

Partner in Belgien: Die Hamburger Honico eBusiness GmbH und der 2006 gegründete IT-Dienstleister Expertum aus Brüssel arbeiten ab sofort zusammen, speziell im Bereich SAP Business All-in-One und E-Commerce mit ePages. Die technische Anbindung erfolgt über ein SAP-Add-on von Honico, das beide Systeme tief integriert, so dass der Kunde seinen Onlineshop dann über die Benutzeroberfläche von SAP steuern kann. www.honico.com

Das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol wurde von Citrix zum Platinum Solution Advisor ernannt. Deutschlandweit haben derzeit zwölf Unternehmen diesen höchsten Partnerstatus. Frank Haines, Geschäftsführer von Fritz & Macziol (Foto rechts), nahm die Auszeichnung von Citrix-Manager Peter Goldbrunner entgegen. www.fum.de

Der Erfurter IT-Dienstleister Ibykus AG hat sich für eine Partnerschaft mit Retarus entschieden, um mit deren Messaging-Lösungen sein Angebotsportfolio abzurunden. Im Mittelpunkt steht dabei die enge Projektzusammenarbeit in den Bereichen EDI und SAP. www.retarus.de

Strategische Allianz: Die Portolan Commerce Solutions GmbH, Ilsfeld, gewinnt als Value-Added Reseller (Master VAR) für SAP Business By Design die TDS AG als Mitglied im SAP Extended Business Program für diese Cloud-Lösung. Ergänzend zu diesem ERP-System bietet die Fujitsu-Tochter auch Dienstleistungen und Software für Personalabteilungen. TDS ist in Portolans Kompetenzgruppe der richtige Partner für die Implementierung bei Konzerntöchtern und innovativer Wissensträger für Erweiterungsszenarien mit Business by Design. www.portolancs.com

SAP-Expertise gebündelt: Westernacher Consulting hat eine internationale Zusammenarbeit mit AG Technologies beschlossen, um in Indien Westernachers Knowhow in den Bereichen SAP ERP und Supply Chain Logistics anzubieten und umgekehrt in Europa, USA und China die Off-ShoreDienstleistungen von AG Technologies in den Bereichen SAP und Microsoft. www.westernacher.com

sap-welt

DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

Starke SAP Sparkurs nach dem besten Quartal aller Zeiten angesagt

S

AP lässt die Krise links liegen, meldeten die Agenturen nach Vorlage der vorläufigen Bilanzzahlen für das beste zweite Quartal der Geschichte des ERP-Herstellers. Umsatz (+18 Prozent auf 3,9 Mrd. Euro) und Gewinn lagen

Dr. Oswald Walter, Bereichsleiter DCW bei All for One Steeb, freut sich über die Zustimmung an den unlängst durchgeführten DCWKundentagen in Hamburg, Ratingen und Erding

Commitment für DCW verstärkt

Kostspielige Übernahmen drücken auf die Marge über den Erwartungen der Analysten; das Betriebsergebnis nach IFRS stieg um sieben Prozent auf 920 Mio. Euro. Wermutstropfen: Die operative Marge, also das Verhältnis zwischen Gewinn und Umsatz, fiel im ersten Halbjahr um 2,4 Prozentpunkte auf 23,6 Pro-

zent. Die Gründe: eine höhere Einstellungsrate, eine generelle Zunahme der Kosten, die kostspielige Übernahme von Successfactors und Abfindungszahlungen. Bis zum Jahr 2015 hat SAP das ehrgeizige Ziel, eine Rendite von 35 Prozent zu erreichen. Das heißt: Es soll gespart werden. Durch das organische Wachstum und die Übernahme von Successfactors stieg die Zahl der Mitarbeiter weltweit deutlich und liegt nun erstmals über der Marke von 60.000. In den ersten beiden Quartalen kamen über 5.200 neue Mitarbeiter zu SAP; mehr als 3.000 wurden neu eingestellt, die anderen kamen mit Zukäufen.

SAP-Beratung für den Mittelstand

A

b sofort wollen die Profi Engineering Systems AG und die Proba IT Solutions GmbH in der SAP-Beratung und den „Managed Services“ eng zusammenarbeiten. Der IBMPartner Profi aus Darmstadt baut das Angebot des seit mehr als zehn Jahren bestehenden SAP-Teams mit dem Partner aus Alzenau in der Nähe von

www.sap.de

M

it Steeb hat der SAP-Partner All for One im Dezember Finanzsoftware DCW übernommen. Jetzt zeigt das fusionierte Unternehmen den AS/400-Anwendern eine klare und langfristige Perspektive auf – inklusive der Entwicklung von sinnvollen Ergänzungen und notwendigen Anpassungen. Außerdem hat man sich mit den Kunden bereits auf eine „marktgerechte Wartungsgebührenanpassung“ ab 2015 geeinigt. Zudem werden jetzt verstärkt Zusatzlösungen für DCW vermarket.

Profi-Vorstand Manfred Lackner: „Den Betrieb der SAP-Systeme von Kunden ganzheitlich managen, ohne dass diese an Qualität, Selbstbestimmung und Flexibilität einbüßen.“

Aschaffenburg weiter aus und unterstützt die Kunden überregional bei Planung, Implementierung und Lifecycle Management von SAP-Systemen jeder Größenordnung. „Die Expertise im Team bei Proba IT, die Struktur mit zertifiziertem Rechenzentrum und das Kompetenzcenter SAP haben uns überzeugt“, begründet Christian Lenz, Leiter Geschäftsbereich SAP bei der Profi AG, die Partnerwahl. „Wir bekommen immer häufiger angetragen, den Betrieb der SAP-Systeme unserer Kunden ganzheitlich zu managen, ohne dass diese an Selbstbestimmung, Qualität und Flexibilität einbüßen. Diesen gewachsenen Anforderungen tragen wir mit der neuen Partnerschaft Rechnung“, ergänzt Profi-Vorstand Manfred Lackner.

All for One Steeb redet über DCW-Pflege auch nach 2016 Bereits seit 2004 betreut Steeb die seinerzeit von SAP-Mitbegründer Dr. Claus Wellenreuther für die AS/400 (heute IBM i auf der Power-Plattform) entwickelte und Ende 2003 an SAP veräußerte Finanzsoftware DCW. Daran soll auch der Zusammenschluss mit All for One zur All for One Steeb AG nichts ändern. „Die Betreuung der rund 200 DCW-Anwenderunternehmen wird unverändert weitergeführt“, versicherte der SAP-Partner aus Filderstadt daher bereits im Vorfeld der Anfang Dezember 2011 vollzogenen Transaktion.

www.proba-it.de

Partnerschaften geschlossen

Anfängliche Verunsicherungen der DCW-Kunden verflogen „Der Wechsel hat die Ausgangslage für die DCW-Anwender insofern verbessert, als dass wir deutliche Akzente in Richtung einer langfristigen Kundenbindung und -entwicklung erkennen. Unsere Ansprechpartner, deren Verfügbarkeiten und Standorte sind zudem unverändert«, bilanziert Ingo Junker, Sprecher des DCW-Anwenderkreises der IBM-Anwendervereinigung Common. So hatte All for One Steeb erst unlängst die Ende 2014 auslaufende, erweiterte Softwarepflege für DCW samt darin enthaltener Leistungszusagen um zwei weitere Jahre bis Ende 2016 verlängert und zudem ab 2015 eine marktgerechte Wartungsgebührenanpassung mit dem Anwenderkreis einvernehmlich vereinbart. Über Möglichkeiten einer weiteren Verlängerung der erweiterten DCWSoftwarepflege über 2016 hinaus wurde unlängst bereits mit den Kunden konkret gesprochen. „Wir wollen so für erweiterte Handlungsoptionen, Verlässlichkeit und Kontinuität sorgen“, so Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher bei All for One Steeb. „Jedes DCW-Anwenderunternehmen soll gut abgesichert und entlang seiner eigenen Unternehmensentwicklung auch die weitere Zukunft zusammen mit uns gestalten können.“ Das hatte er bereits im Interview mit DV-Dialog zugesagt. Berthold Wesseler

D

er Pforzheimer SAP-Partner ITML schließt mit Ageto als Partner eine Lücke beim Vertrieb in Nord- und Mitteldeutschland. „Zudem können wir auf Agetos eCommerce-Kompetenz im SAP-Umfeld zurückgreifen und somit zwei wichtige Geschäftsfelder miteinander verknüpfen“, so Tobias Wahner, Geschäftsführer der ITML GmbH.

Personalien aus Walldorf  Die rund 5.000 Mitarbeiter der SAP Deutschland haben einen neuen Chef. Harry Thomsen, bisher Leiter des Bereiches Financial und Public Services, folgte Anfang Juni auf Michael Kleinemeier (Foto). Der war im Sommer 2010 nach zwei Jahren Unterbrechung nach Walldorf zurückge-

Österreich, Schweiz) hatte er bereits im Mai weltweit die Verantwortung für das SAPBeratungsgeschäft übernommen. Außerdem wird Luisa Deplazes Delgado (Foto) im September Arbeitsdirektorin und Vorstand für Human Resources. Bisher Vorstandsvorsitzende von Procter & Gamble Nordic,

kehrt und steigt nun weiter auf. Zusätzlich zu seinem Posten als Präsident der sogenannten DACH-Region (Deutschland,

folgt die Schweizer Juristin auf Angelika Dammann, die SAP im letzten Sommer nach Querelen verlassen hatte.  we

SAP-Partner ITML arbeitet mit Ageto und ifb zusammen Außerdem arbeitet ITML nun mit der ifb AG aus Köln zusammen, einem auf Finanz- und Risikomanagement spezialisiertem Beratungsunternehmen. Die ifb-Berater unterstützen ITML in Kundenprojekten, wenn Finanzplanung und Budgetierung, die konsolidierte Berichterstattung und das Reporting effektiver gestalten werden sollen oder ein wirksames Governance-, Risikound Compliance-Management (GRC) zu etablieren ist. „Wir können nun noch individueller auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und das SAP-Angebot ausbauen“, motiviert Ageto-Vorstand Sascha Sauer die Partnerschaft. „Wir sind unserem Ziel, ein Komplett­ angebot für internetbasierte Geschäftsprozesse bereitzustellen, ein gutes Stück näher gekommen.“ www.itml.de


akquisitionen

DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

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midrange-Markt

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kurz notiert

Kooperation bei Bankensoftware

Firmenshopping: Direkt nach dem Abschluss der Übernahme des auf Behördengeschäfte spezialisierten US-Systemhauses GTSI für 75 Mio. Dollar kündigte die kalifornische Softwareschmiede Unicom die Übernahme von Network Engines an. Für diesen Hersteller von Server-Appliances will man weitere 62 Mio. Dollar locker machen. Unicom ist eine Holding für mehrere Unternehmen, darunter mit Softlanding und Macro 4 auch Anbieter von AS/400-Tools.

I

m Bereich Bankensoftware kooperiert die österreichische CPB Software AG mit dem Microsoft-Partner Halvotec Information Services GmbH, Rosenheim. Ziel ist die Verbindung ihrer bei-

CPB und Halvotec verbessern gemeinsam Steuernhandling

www.unicomglobal.com

Bildquelle: Rainer Sturm/Pixelio.de

den Systeme Sectras (zur Abwicklung des deutschen Meldewesens und der Steuern) sowie Raquest (zur Rückforderung ausländischer Quellensteuern). Die Unternehmensgruppe CPB bedient mit mehr als 100 Mitarbeitern in Österreich und Deutschland über 300 Kunden. Gemeinsam mit dem Partner Imtech war CPB übrigens auch auf der Common Europe Conference 2012 in Wien vertreten, um ihre Positionierung als verlässliche Anbieter für IBM-i-Systeme zu untermauern.

Vom Standort Miltenberg aus auch in Deutschland aktiv Seit der Übernahme der Finatec AG, Miltenberg, im Jahr 2007 ist CPB auch hierzulande präsent und betreut mit 30 Mitarbeitern Kunden wie die Bank Julius Bär, die DAB Bank AG, Invesco Asset Management, J. P. Morgan, Pictet & Cie. oder die Targobank. www.cpb-software.com

Die Banken nutzen Software-Unterstützung für die korrekte Einbehaltung und Abführung der Kapitalertragsteuer an die Finanzbehörden

SVA übernimmt Tributus Software Information Lifecycle Management „Made in Germany“

D

ie SVA System Vertrieb Alexander GmbH, mit 250 Mitarbeitern an zwölf Standorten in Deutschland einer der führenden Systemintegratoren, erweitert mit der Software des Kölner Partners Tributus Compliance Solutions ihr Portfolio in Richtung IT-Compliance.

Portfolio im Bereich IT-Compliance erweitert Die Tributus Compliance Solutions GmbH wurde im Dezember 2005 von Oliver Horbert und Michael Richter gegründet. Das Hauptprodukt des jetzt von dem Wiesbadener IBM-Partner SVA gekauften Bundles ist die Software „Compliance Information Center (CIC)“ für das Information Lifecycle Management (ILM). Sie ermöglicht es, Daten und Dokumente vollkom-

men losgelöst aus den unterschiedlichsten Entstehungssystemen (wie z.B. der AS/400) zu übernehmen und sie langfristig, unabhängig und kon­ trolliert verschiedensten Gruppen zur Verfügung zu stellen. Auch Daten von SAP-Systemen können außerhalb der ERP-Software revisionssicher in einem standardisierten Format archiviert und über das CIC mittels eines intuitiven Webclients zur Ansicht gebracht werden. Dank einer integrierten Schnittstelle zu Mainframe- oder AS/400-Daten werden u.a. vollständige Altsystemabschaltungen möglich. Gemeinsam mit dem Partner Monosoft bietet Tributus auch GDPdU-Lösungen im Serverumfeld von AS/400 bis Power i. Die Software von Tributus erlaubt außerdem eine revisionssichere Langzeitarchivierung unter Einhaltung gesetzlicher Richtlinien (GDPdU,

GoBS, SOX) – und zwar auch mit Blick auf die Prüfbarkeit von Daten aus Alt- und Produktivsystemen. Die archivierten Daten können schnell recherchiert, analysiert sowie im- und exportiert werden. SVA will die Software allen Kunden als Inhausinstallation anbieten, da sie hersteller- und plattformübergreifend fungiert – und das Angebot mit Serviceleistungen zur komplexen Compliance-Thematik ergänzen. Nach der Installation im Hosting-Rechenzentrum der SVA soll die ILM-Software außerdem aber auch als Cloud-Lösung zur Verfügung stehen. Die ILM-Cloud bietet dabei nicht nur weltweiten und einfachen Zugriff über gesicherte VPNAnbindungen und Webrowser. Sie schützt außerdem mit dem „Safe Har­ bour“-Prinzip alle Daten an deutschem Standort vor dem Zugriff der USA. www.sva.de

ADVERTORIAL

Mit dem Kauf des Züricher Unternehmens Novanet Solutions erweitert die Bertelsmann-Tochter Arvato ihr Team um Fachkräfte für E-Commerce-Projekte mit ­Hybris. Bei der Implementierung komplexer Webshops, der grafischen und inhaltlichen Gestaltung sowie der Suchmaschinenoptimierung setzt Novanet aber auch auf JavaWeb-Frameworks und Microsoft.Net. Zu den Novanet-Kunden gehören Unternehmen wie Mövenpick, Charles Vögele oder die NZZ. www.arvato-systems.de

Betreuungswechsel: Die Henrichsen AG, Straubing, konzentriert sich in Österreich zukünftig verstärkt auf ihr Produktportfolio in den Bereichen Bank- und SAP-Lösungen. Den bisherigen Kernbereich der Geschäftsstelle in Wien – Archivierung und Dokumentenmanagement mit Easy – übernimmt seit Anfang Juni die Easy Software GmbH als Landesgesellschaft des Essener Herstellers. www.easy-austria.at

Das IT-Beratungsunternehmen Up Consult schlüpft mit seinen Geschäftstätigkeiten unter das Dach der Softwareschmiede IDL mit Hauptsitz in Schmitten bei Frankfurt/ Main. Die neue Firmenbezeichnung lautet ab sofort IDL GmbH Mitte, Geschäftsstelle Limburg. IDL hat 2011 ein Umsatzplus von über 20 Prozent auf 14,1 Mio. Euro erzielt und als neue Kunden u.a. Bonita, Kokusai Europe und Leifheit gewonnen. www.idl.eu

MODERNES INFORMATIONSMANAGEMENT

Die Inconso AG hat alle Anteile des IT-Unternehmens pdv Technische Automation + Systeme GmbH (pdv TAS) übernommen. Die Kompetenzen des 32 Mitarbeiter starken Hamburger Unternehmens liegen in der Entwicklung und Integration von technischen IT-Lösungen, im Bereich der Embedded Systems sowie im Mobile Computing.

Das Portal als Integrationsplattform Portal-Lösungen bieten weite Facetten an Nutzungsoptionen, um Geschäftsabläufe effizienter zu gestalten. PROFI unterstützt Kunden in der Entwicklung von Unternehmens-Portalen von IBM, Microsoft oder SAP von der ersten Überlegung an. Anhand einer (Mehr-) Werte-Zuordnung beleuchtet PROFI zusammen mit dem jeweiligen Unternehmen Schlüsselnutzen und Rentabilität. Größter Vorteil eines UnternehmensPortals ist der gemeinsame, personalisierte Zugang zu Anwendungen, Daten, Prozessen und Personen über den Browser-Client. Neben effizienteren Operationsmöglichkeiten und Kosteneinsparungen bieten Portal-Lösungen vielseitige Interaktionen, die sowohl unternehmensintern, als auch extern Kommunikation und Datenaustausch verbessern. Zu den Funktionen gehören neben Zugangskontrolle und Single Sign On (SSO) ebenfalls Anwendungen wie Suchoptionen, Personalisierung und Web Content Management. Auch für die

Kommunikation und Zusammenarbeit werden Portale eingesetzt, um E-Mail und Kalender und Optionen für Chat und Foren anzubinden. Auch die Integration von virtuellen Team- oder Projekträumen, Wiki-Anwendungen, Blogs und E-Meetings erweitern den Einsatzbereich. Für die Stadt Karlsruhe setzte PROFI in einem Erfolgsprojekt ein „Rats- und Verwaltungsinformationssystem“ (ravis Portal) auf Basis des IBM WebSphere Portal Servers um. Dadurch entstand ein einheitlicher Zugang zu den internen und externen Informationsquellen für Mitglieder des Gemeinderates und Führungskräfte der Verwaltung. In dem Portal sind die verschiedenen Informationsquellen nun in einer neuen, konsolidierten Oberfläche verfügbar. Statt mit einer Vielzahl spezieller Clients, arbeiten die Anwender nun über den browserbasierten Zugang. Sie werden über eine selbsterklärende Navigation geführt und haben unter Verwendung der Single Sign On Authentifizierung Zugriff auf die integ-

www.inconso.de

Schematische Darstellung des ravis Portals.

rierten Informationsquellen der Verwaltung und Dienste aus dem Internet wie zum Beispiel Juris-Portal oder regionale Nachrichten. In einem eigens ausgelegten Webcast zum Thema informierte PROFI zum Aufbau von Portal-Architekturen und sich ergebenden Anwendungen. Interessierte finden die Aufzeichnungen auf der PROFI-Homepage. „Das Portal ermöglicht eine neue Zusammensetzung von Funktionen und Prozesszugriffen am Browserfrontend. Das spart Adminis-

trationskosten und Ausbildungen in unterschiedliche Clients. Natürlich kann es den spezialisierten Anwendungsclient nicht ersetzen – das ist auch gar nicht beabsichtigt“, erklärt Robert Raß, Leiter Geschäftsfeld Projekte Software Infrastruktur bei der PROFI AG und erläutert: „Man muss sich ein Portal sozusagen als „Gesicht“ einer service-orientierten Architektur vorstellen. Es schafft die Voraussetzung für eine flexible Gestaltung der Anwendungsentwicklung.“ ■

Vorstoß in die Top 3 der Schweizer SAPAnbieter geplant: Swisscom IT Services erweitert den SAP-Geschäftsbereich durch die Übernahme der beiden Firmen EFP Group und Cirrus und verstärkt die Branchenkompetenz in der öffentlichen Verwaltung, in Industrie und Handel, im Transportwesen sowie bei der Energieversorgung. CEO des Geschäftsbereichs SAP-Services mit jetzt rund 420 Beschäftigten bleibt Bruno Schmid. Im kommenden Jahr will er mehr als 120 Mio. Franken Umsatz erzielen. www.sap.swisscom.ch

Das Arnsberger ERP-Systemhaus Wrede GmbH hat das SAP-Geschäft der Easy Concept GmbH erworben, mit den PPS- und Logistiklösungen. „Neben unserer eigenen CRM-Lösung können wir nun ein umfangreiches Produktportfolio aus einer Hand liefern und betreuen“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Wrede. Man betreue mit 23 Mitarbeitern rund 140 SAP-Kunden in ganz Deutschland. www.wredegmbh.de


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midrange-Markt

kurz notiert

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trends

DV-Dialog 7–8/2012 | 30. Juli 2012

20 Jahre CSP

an Archiv, Fax, E-Mail oder andere Outputlösungen. Print2forms, die Software für elektronisches Formularmanagement, vereinheitlicht die Output-Strukturen in unterschiedlichen Netzwerk- und Hostumgebungen, natürlich auch an die AS/400. Die Software kann an beliebige ERP-Systeme angebunden und an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Beispielsweise können Nadeldrucker mit Hilfe von

Vom Schnittstellenbauer zum Druckservice-Experten

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Der britische IT-Sicherheitsexperte Sophos steigerte den Umsatz in dem am 31. März beendeten Geschäftsjahr um 17 Prozent auf 402,9 Mio. Dollar. CEO Steve Munford sprach von einem „Rekordergebnis“. Künftig solle Sophos sich vermehrt auf seine CompleteSecurity-Strategie konzentrieren, da vor allem „Bring Your Own Device“ (BYOD) und Cloud Herausforderungen mit sich bringen. Gemeint sind Schutzpakete aus einer Hand, wie die „Sophos Security Suites“ oder die in Kürze erhältliche Appliance „UTM 9“. In Deutschland hat das Unternehmen seinen Hauptsitz in Wiesbaden. www.sophos.de

Nachdem der IT-Dienstleister komplett vom Finanzinvestor Aurelius übernommen wurde, erklärte Getronics einen Strategiewechsel, um in Europa und Asien eine breitere Dienstleistungspalette anbieten zu können. Dazu zählt schon im dritten Quartal ein neuer Cloud-Service, der Leistungen und Anwendungen von Drittunternehmen bündeln und orchestrieren soll. Mit 2.800 Mitarbeitern erzielte Getronics 2011 einen Jahresumsatz von 450 Mio. Euro; darin nicht enthalten sind die lateinamerikanischen Geschäftseinheiten von Getronics Interna­ tional, die vom holländischen Konzern KPN an Opengate Capital verkauft wurden.

hr 20-jähriges Bestehen feierte die CSP GmbH am 1. Juni mit ihren Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten in der Klassikstadt, einer historischen Event-Location in einem Frankfurter Baudenkmal. Den unterhaltsamen Teil des gelungenen Events übernahm Weltmeister der Mentalmagie, Nikolai Friedrich. Mit Charme und verblüffenden Tricks verzauberte er das Publikum mit einer einzigartigen Bühnenshow. Nichts mit Magie, sondern viel mit moderner Technik zu tun haben die Produkte der Output-Experten aus Rodgau. Beispiel Info-Point zum Darstellen digitaler Werbeinhalte. Das ist eine individuelle Lösung zur multimedialen Anzeige von Informationen, etwa per Film oder Powerpoint-Präsentation. Man spricht von „Digital Signage“: So werden Kunden gezielt angesprochen, wobei eine Redaktionssoftware sowohl für die programmgesteuerte oder manuelle Zusammenstellung der Inhalte sorgt. Der Info-Point ist vielseitig einsetzbar und findet u.a. zu Werbezwecken, zur Begrüßung oder als Wegweiser am Empfang oder im Veranstaltungsbereich sein Einsatzgebiet.

Jubiläumsfeier in der Frankfurter Klassikstadt Anderes Beispiel: Der CS-Point dient als individueller und flexibler Arbeitsplatz zur Datenerfassung in Transport, Logistik oder Lager. Unabhängig vom Stromnetz kann z.B. die Waren­

eingangs- und Ausgangserfassung direkt im Arbeitsbereich durchgeführt werden. Das verkürzt Arbeitswege und macht wichtige Daten sofort verfügbar. Alle verwendeten Komponenten sind für den dauerhaften Einsatz in rauer Umgebung konzipiert; die Ausstattung kann je nach Kundenwunsch und Arbeitsumgebung variiert werden. Der Managed Print Service „Fleet- und Service Management“ (FSM) erlaubt eine herstellerübergreifende Überwachung der kompletten Druckerlandschaft. Die Einsicht in Monats-, Quartals- oder Jahresberichte über Zählerstände, Fehlerhäufigkeiten, Reaktionszeiten, Verbrauchsmaterial­ statistik, Tonerschwellwerte, aber auch Klickvolumen sorgt für Kostentransparenz. M4Print FSM macht die Kapazitätsauslastung ersichtlich und trägt zur Optimierung von Druckkosten und Geräteverfügbarkeit bei. Modulare Erweiterungen erlauben auch das Drucken mit Authentifizierung durch PIN, Karten oder Touchless Chips. Klassiker im CSP-Angebot sind bereits die Druckdatenstromkonvertierung Convert4print und das Outputmanagement mit Print2forms. Convert4print macht Druckerdatenströmen unterschiedlicher Art für Laser-, Ma­trix- und Etikettendrucker im Netzwerk lesbar. Diese serverbasierende IT-Lösung unterstützt beliebig viele Drucker effizient und deckt die Anforderungen an das Drucken im Netz ab. Hersteller- und produktunabhängig ist Convert4print flexibel erweiterbar durch Module, etwa zur Anbindung

Am Anfang stand der Y-Adapter

Die Klassikstadt, historische Event-Location in einem Frankfurter Baudenkmal

Durchschlagssimulation abgelöst werden, eine modulare Erweiterung durch Gateways zur Anbindung an Archiv, Fax und E-Mail ist ebenfalls möglich. Begonnen hatte die CSP-Geschichte übrigens 1992 mit dem bekannten Y-Adapter als Twinax/IPDS-Druckerschnittstelle. Druckdatenstromkonvertierung ist auch heute noch ein wichtiges Thema für die beiden Geschäftsführer Norbert Eifert und Rüdiger Peschke, die mittlerweile mit 30 Mitarbeitern über 11 Mio. Euro Jahresumsatz stemmen. Das Tätigkeitsfeld ist aber mittlerweile wesentlich breiter und reicht über Outputmanagement und Managed Print Services bis hin zur Beratung und Optimierung bei unternehmensweiten Druckkonzepten und der konsequenten Kosten- und Ressourcenkontrolle beim Druck. Dazu kommen IT-Sonderdrucklösungen nach dem Motto „Nichts ist unmöglich“ – vom Etiketten-, Barcode-, Formulardruck über Endlos- und Produktionsdruck bis hin zu Falz- und Kuvertierungslösungen. www.csp-gmbh.de

www.getronics.de

www.csc.com/de

Kamen die 15 größten System-iAnbieter 2011 noch auf einen System-i-Umsatz von rund 203 Mio. Euro, beläuft sich dieser jetzt nur noch auf ca. 167 Mio. Euro. Dieses Ergebnis nährt Spekulationen um ein schrumpfendes IBM-i-Geschäft in Deutschland. Auf eine Besonderheit des diesjährigen Rankings sei an dieser Stelle hingewiesen: Die durchweg geschätzten Werte von All for One Steeb basieren auf Elfmonatszahlen (1.1.-30.11.2011) der ehemaligen Steeb sowie auf einem gemeinsamen Umsatz mit All for One für Dezember 2011, da die Übernahme zum 1. Dezember über die Bühne ging. Als größter SAP-Partner sieht sich der Anbieter für die Zukunft bestens gerüstet – auch im System-i-Umfeld.

w

städter Dienstleister mit 26,8 Mio Euro Umsatz gegenüber dem Vorjahr nochmals leicht zulegen konnte. Haben sich wie erwähnt manche Anbieter aus unserem Ranking verabschiedet, gibt es aber auch erfolgreiche Newcomer. So landete der langjährige AS/400-Spezialist Wilsch mit 5,7 Mio. Euro Umsatz gleich auf Platz 8. Und nicht zuletzt tauchen mit Psipenta und SOU zwei alte Bekannte auf Platz 14 und 15 wieder auf.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Zahlen leider keinen kompletten Überblick über den Markt geben. Denn

Auf die Top 4 folgt ein breites Mittelfeld börsennotierte Unternehmen wie SAP, Oracle oder Infor wollen aus rechtlichen Gründen nicht teilnehmen. Ina Schlücker

DIE 15 GRÖSSTEN SYSTEM-i-HÄUSER IN DEUTSCHLAND Gesamtumsatz in Deutschland im letzten Geschäftsjahr (in Mio. Euro)

Davon System-ibezogener Umsatz (in Mio. Euro)

System-ibezogener Umsatz im Jahr zuvor (in Mio. Euro)

Unternehmen 1. Cancom

544,4

28,9

30,6

Anzahl der Anzahl Mitarbeiter in System-i-, Deutschland iSeries- und AS/400-Kunden in Deutschland

Prozentualer Anteil des System-i-Geschäftes am Gesamtumsatz

Hardware und Verkauf

Geheimniskrämerei gibt zu Spekulationen Anlass

Für das kommende Jahr baut sich daher schon jetzt Spannung auf: Dann nämlich werden die System-i-Umsätze des neuen Gesamtunternehmens in das Ranking einfließen, womit es sich weiter nach vorne schieben könnte. Generell lässt sich feststellen, dass unsere Spitzenreiter hinsichtlich ihrer Umsätze näher zusammenrücken; so trennen den Drittplatzierten Steeb gerade mal 170.000 Euro vom Zweiten, der Profi AG, obwohl der Darm-

Services (Schulung, Beratung etc.)

Rekordverlust beim IT-Dienstleister Computer Sciences Corp.: Das vergangene Geschäftsjahr 2012 schloss CSC mit einem leichten Umsatzrückgang von 16,04 Mrd. auf 15,88 Mrd. Dollar und einem riesigen Nettoverlust (4,24 Mrd. Dollar) ab. Im Geschäftsjahr 2011 hatte der US-Konzern noch 740 Mio. Dollar Gewinn erwirtschaftet. „Die Ergebnisse sind sehr schlecht, sie sind in­akzeptabel“, blaffte der neue CEO Mike Lawrie, der für den dringend nötigen Turnaround geholt wurde. Der frühere IBMManager, der im März an die Spitze von CSC rückte, will seit seinem Amtsantritt bereits rund 40 problematische Outsourcingverträge entdeckt haben und nun daran arbeiten, diese Probleme zu lösen.

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ie erfreulichen Nachrichten zuerst: Bereits zum dritten Mal in Folge konnte der Münchener IT-Dienstleister Cancom seine Position an der Spitze der hiesigen System-i-Häuser behaupten. Außerdem rückt mit der All for One Steeb AG ein neuer Player unter die Top 3 (siehe Seite 6). Weniger erfreulich ist die Zurückhaltung einiger Anbieter bei unserer diesjährigen Umfrage nach den System-i-Umsätzen des letzten abgelaufenen Geschäftsjahres. Unternehmen wie IBS Enterprise oder Comarch (früher SoftM, 2011 mit einem System-i-Umsatz von 26,6 Mio. Euro immerhin noch auf Platz 3), verzichteten in diesem Jahr ebenso auf eine Teilnahme wie K & P oder CPL.

Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze

Programmierung und Projektgeschäft

www.ptc.com

System-i-Markt in Bewegung

Lizenzen und Wartung

Zwölf Prozent Umsatzwachstum geschafft: Der Softwarekonzern PTC meldet für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2012 (per 31. März) einen Umsatz von 302 Mio. Dollar, wovon 75 Mio. Dollar auf Lizenzumsätze entfallen. Die 2011 akquirierten Firmen MKS Integrity und 4CS Solutions trugen 23 Mio. Dollar zum Umsatz bei. Für das vollständige Geschäftsjahr gibt PTC ein Umsatzziel zwischen 1,265 und 1,285 Mrd. Dollar aus, zu dem MKS und 4CS circa 90 Mio. Dollar beitragen sollen. Die Umsatzrendite soll bei etwa 19 Prozent liegen.

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

1.960

k.A.

2. Profi

149,0

26,8

26,6

4

3

3

8

315

680

3. (All for One) Steeb

78,3*

25,1*

15,3*

23*

7*

2*

k.A.

611

373*

4. Fritz & Macziol

248,0

23,6

23,0

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

771

630

5. Atoss

31,6

12,6

11,4

27

9

4

0

259

500

15

10,5

10,2

20

20

k.A.

30

150

900

10,6

8,9

10,8

30

44

k.A.

10

120

300

6. Veda 7. Oxaion 8. Wilsch

6

5,7

-

10

40

0

50

20

500

9. Basycs

7,3

5,5

8,1

7

0

43

26

58

178

25,7

5,1

4,6

24

6

70

0

190

150

10. Keos 11. Portolan

4

3,8

4,4

55

4

36

0

50

180

12. Innovabee

6

3,0

3,0

k.A.

k.A.

k.A.

0

60

60

13. Soft-Consult

3,3

2,9

2,6

25

26

20

16

33

390

14. Psipenta

25,0

2,5*

-

k.A.

k.A.

k.A.

k.A.

200

15

15. SOU

3,6

2,2

-

20

25

15

k.A.

30

100

* von der Redaktion geschätzte Zahlen


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