DV-Dialog 1-2/14

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17. 00.Februar Monat 2014 | 29. Jahrgang | G 30793 E

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n Sie Besuche ebit: der C uns auf 5, Halle 08 Stand E

Aus dem Inhalt

Mail Next vorgestellt

Die Cebit 2014

Wie IBM das geschäftliche Messaging revolutionieren will | Seite 10

Ausblick auf die weltgrößte IT-Messe, die am 10. März startet | Seite 11

Comarch festigt Präsenz in Deutschland Ehemalige SoftM kämpft aber weiter gegen die Verluste | Seite 2

Citrix weiter im Umbruch Auf dem Weg zum Spezialisten für Cloud-Infrastrukturen | Seite 2 Dr. Jörn Voßbein, UIMC, Wuppertal

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Wenn der Chef plötzlich in den USA sitzt  Nicht nur Großkonzerne, sondern auch deutsche Mittelständler werden immer öfter Teil einer Firmengruppe. Werden hierbei institutions- und länderübergreifende Teams gebildet, so ist der fachliche Vorgesetzte plötzlich nicht mehr der Linienvorgesetzte, sondern der Leiter eines Bereichs der Muttergesellschaft. Dann werden automatisch auch personenbezogene Daten des Mitarbeiters übermittelt, was datenschutzrechtlich durchaus problematisch ist und zu einem Compliance-Verstoß führen kann.

Im Gespräch mit

Andreas Walter Vice President Server Solutions der Systems and Technology Group bei IBM Deutschland

Auch wenn dies in der diskutierten EU-Datenschutz-Grundverordnung angedacht ist, so existiert derzeit kein Konzernprivileg. Auch scheint diese Grundverordnung in der jetzigen Form nicht mehrheitsfähig zu sein. Somit muss weiterhin die Übermittlung von Mitarbeiterdaten an eine andere Gesellschaft, wie bei jeder anderen Datenübermittlung, stets durch eine Rechtsvorschrift legalisiert werden. Hierbei ist z.B. die Einführung eines konzernweiten Telefon- oder E-Mail-Verzeichnisses noch relativ einfach umsetzbar. Diese geschäftlichen Kontaktdaten sind oftmals für die Kommunikation und die Erfüllung der Arbeitsaufgaben erforderlich, so dass ein „berechtigtes Interesse“ gegeben sein kann (§ 28 BDSG). Dies wird im Rahmen einer MatrixOrganisation schwieriger. Im Gegensatz zum Telefonverzeichnis werden hier oft umfassendere Daten an Vorgesetzte übermittelt, etwa Skill- oder Performance-Informationen, was viel kritischer ist. Kann der Mitarbeiter diese Struktur bei Abschluss des Arbeitsvertrags erkennen und billigt sie durch Unterzeichnung, erhält das Arbeitsverhältnis einen Konzernbezug. Ein Datentransfer ist dann grundsätzlich durch das Beschäftigtenverhältnis abgedeckt (§ 32 BDSG).

Mit Power in die Zukunft Portolan optimistisch

Foto: ANdrea Fabry

A

ufgeschoben ist nicht aufgehoben. So hieß es auch, als Lenovo sich im vergangenen Frühjahr nicht mit IBM auf einen Kaufpreis für die x86-Serversparte einigen konnte (siehe DV-Dialog 6/2013, S. 3). Mitte Januar ist genau das gelungen, nachdem wohl auch Dell und Fujitsu Interesse gezeigt hatten. Statt der ursprünglich mindestens verlangten 2,5 Mrd. Dollar erhält IBM jetzt 200 Mio. Dollar weniger. Im Kaufpreis enthalten sind die Produkte System x, Blade Center sowie Flex System Blade-Server und -Switche, x86-basierte Flex-System, Nextscale- und iDataplexServer (inklusive zugehöriger Software), Blade-Networking sowie die Wartungsorganisation. Seit Lenovo im Jahr 2005 die PC-Sparte der IBM übernommen hatte, arbeiten beide Unternehmen eng zusammen. Diese

Zusammenarbeit soll jetzt weiter intensiviert werden. Also alles gut, weil IBM sich wieder einmal von einem Produktsegment mit auch auf lange Sicht niedrigen Margen trennt? Oder verkauft die IBM ihre Zukunft, weil die Mega­rechenzentren der Cloud künftig auf viele günstige Standardserver setzen? Man weiß es nicht. Die IBM jedenfalls hat ihre Antwort gegeben, weil sie nicht an die langfristige Tragfähigkeit der derzeitigen Scale-up-Strategien der Cloud-Provider glaubt. „Im Markt beobachten wir eine Nachfrage nach Alternativen bei der Servertechnologie, denn die Antwort auf alle Serverfragen kann ja nicht x86 sein!“ Das konstatiert im Interview mit DV-Dialog Andreas Walter, seit Jahresbeginn Chef der Power Systems und Mainframes bei IBM Deutschland. Auf diese beiden Asse setzt IBM jetzt offenbar voll und ganz. „Strategisch und wirtschaftlich wohl richtig, aber mit vielen

Risiken und offenen Fragen“, bewertet Andreas Zilch, IBM-Kenner bei der Unternehmensberatung Experton, den Deal. Insgesamt passe das Disvestment sehr gut in die IBM-Strategie von Investitionen im Softwarebereich. „Dabei schlägt IBM auch in Bereichen zwischen Hard- und Software zu, wie etwa kürzlich bei Softlayer.“ Von margenschwacher Commodity-Hardware aber trennt IBM sich konsequent: Kassen gingen an Toshiba, Drucker an Ricoh und Lexmark, PCs an Lenovo oder Platten an Hitachi. Der Verkauf der x86-Sparte zerteilt aber auch das IBM-Portfolio für Geschäftskunden. Nicht nur beim Zukunftsprodukt der Serversparte, dem Pure System, sondern auch bei anderen Systemen wie etwa Storwize oder SVC sind x86-Server integrale Bauteile. Nun darf man darauf gespannt sein, ob und wie die Lenovo-Server hier im IBM-Portfolio auftauchen. Interview Seite 4

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Weitere 34 Firmen aus 11 Ländern als Neukunden | Seite 2

Halcyon verstärkt Vertrieb in Europa Philip Pearson von Vision Solutions geholt | Seite 3

Neuorientierung Computer Compass mit Managed Print Services | Seite 3

Zielrichtung „Enterprise Collaboration“ Lotus-Partner Ikom in die DirektGruppe eingegliedert | Seite 3

Hochverfügbar bei EDI Menten mit Quick-EDD | Seite 6

IBM schrumpft weiter Wenig Power | Seite 8 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Konsolidierung der Chip­ industrie: HP-Spin-off Avago kauft LSI für 6,6 Mrd. Dollar avagotech.com +++ SAP knurrt der Magen: großer Übernahme­ hunger sap.de +++ Telekom setzt auf A5/3: Abhörschutz für Handys telekom.de +++ Debakel für Yahoo: Postfächer tagelang nicht erreichbar – und dann von Hackern geknackt yahoo.de +++ Delete McAfee – Name wird in Intel Security geändert mcafee.de +++ Zahlt Google Millionen an Ad­ block für das Durchlassen von Werbebotschaften?+++ Hacker erbeuten 1,2 Mio. Datensät­ ze aus der Schengen-Datenbank europol.europa.eu +++ Ende zweier Patentkriege: Samsung einigt sich mit Google und Ericsson samsung.de +++ Preiskampf in der Cloud – Amazon und Microsoft werden billiger microsoft.de +++ Spiel­ konsolen ohne PowerPC: Xbox One und Playstation4 mit AMD-Prozessor amd.de +++


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midrange-markt

1–2 | 2014

midrange-markt 4 „Power, integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette von IBM“ Interview mit Andreas Walter, Vice President Server Solutions der Systems and Technology Group bei IBM Deutschland

6 Arvato baut E-Commerce-Aktivitäten aus

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Peter Lupprich neu an Bord

7 Restrukturierung bei BDT

OEM-Hersteller von Speicher- und Druckerprodukten hat zu kämpfen

8 Fast Lane erster Kooperationspartner

„Arrow Global Training Alliance“ für IBM-Schulungen gegründet

8 IBM schrumpfte 2013 weiter

Schwache Hardwareverkäufe nagen auch am Gewinn

produkte

er polnische IT-Dienstleister Comarch hat 2013 seine Präsenz in Deutschland mit Investitionen gefestigt. Im Frühjahr wurde die neue Niederlassung in Dresden eröffnet, für rund 80 neue Mitarbeiter. Gleichzeitig entstand hier auch ein neues CloudRechenzentrum für Comarch-Lösungen im deutschen Mittelstand.

Ehemalige SoftM kämpft weiter gegen die Verluste

9 Hosting-Plattform von EBF

Das Management mobiler Apps und Endgeräte durch Outsourcing in die Cloud vereinfachen

9 Gesicherte CRM-Daten mit Deutschlandgarantie

In guten Händen dank ausgefeiltem Datenschutzkonzept

9 Sichere Agenten für Robot

Plattformübergreifendes Job Scheduling mit IBM i

10 IBM stellt Mail Next vor

Der künftige E-Mail-Client integriert Social Collaboration in die Inbox

Produkte

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DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

Ein Großteil der aktuellen ERP-Projekte läuft bei Kunden im Versandhandel und bei der Realisierung von Onlineshops

7 Raz-Lee verstärkt Vertriebsteam

unternehmen

Comarch festigt Präsenz in Deutschland

IT-Tochter des Bertelsmann-Konzerns erwirbt wesentliche Teile der insolventen Netrada-Gruppe

Seite

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Sicherheit für IBM i Enforcive/Enterprise Security um einen „Policy Compliance Manager“ erweitert

Im Finanzbericht der polnischen Mutter zu den ersten neun Monaten 2013 sind einige Bilanzahlen der ehemaligen SoftM zu finden. Der Umsatz der daraus entstandenen Tochter Comarch Software und Beratung AG schrumpfte demnach weiter, von 17,2 Mio. auf 13,5 Mio. Euro. Als Comarch im November 2008 die SoftM AG kaufte, beschäftigte die rund 420 Mitarbeiter und hatte schon länger einen Partner gesucht, um internationaler zu werden und schneller zu wachsen. Dann kam alles ganz anders – und SoftM schlidderte in eine bedrohliche Krise mit Riesenverlusten. Seit 2011 werden die Verluste aber reduziert,

zuletzt von knapp 2,2 Mio. Euro von Januar bis September 2012 auf 1,6 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2013. Die Zahl der CSuB-Mitarbeiter wird nicht mehr veröffentlicht; am 30. September 2012 waren es 163; das waren 87 weniger als Ende 2011. Diese Belegschaft sei ausreichend, um die abgeschlossenen und geplanten Verträge zu erfüllen, hieß es damals. Das Gros der Projekte im ERP-Bereich entfiel in diesem Jahr auf den Versandhandel; hier hat Comarch gemeinsam mit Onlinehändlern das Lösungsportfolio stark erweitert. Ins neue Jahr startet Comarch auch mit einem einfacheren Lizenzmodell für Comarch ERP (ehemals Semiramis) sowie für Financials Enterprise. Comarch ist ein weltweit tätiger ITAnbieter mit rund 3.800 Mitarbeitern. Der Konzern verfügt über Niederlassungen auf vier Kontinenten. In Deutschland, Österreich und der Schweiz bedienen nach eigenen Angaben über 300 Mitarbeiter an 14 Standorten mehr als 3.000 mittelständische Unternehmen, von denen viele AS/400-Sofware wie DKS, Schilling oder SoftM Suite im Einsatz haben. www.comarch.de Thinkstock/iStockphoto

11 „Datability“ als Cebit-Motto

Feilen an Apps und mobilen Browseroberflächen

11 Rundruf: Trends, die für IT-Chefs beim Cebit-Besuch wichtig sind

Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

12 IBM@Cebit2014

Messemotto „Build a smarter enterprise“

13 ERP prägt die Cebit-Hallen 4 und 5

Die Praxis von „Industrie 4.0“ live erleben

Citrix-CEO Mark Templeton kündigt Abschied an

Citrix weiter im Umbruch

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m Jahr 2013 konnte Citrix den Umsatz um 13 Prozent auf 2,92 Mrd. Dollar steigern, während der Jahresüberschuss um gut 3,5 Prozent auf 340 Mio. Dollar schrumpfte. Für 2014 wird eine Nettoerlössteigerung zwischen acht und zehn Prozent angestrebt.

Auf dem Weg zum Spezialisten für Cloud-Infrastrukturen CEO Mark Templeton, der die Auszeit nach dem Tod seines jüngsten Sohnes beendet hat, will sich noch dieses Jahr aus dem Berufsleben zurückziehen, sobald sein Nachfolger feststeht. Finanzchef David Henshall, der seinte Position kommissarisch innehatte, wurde zum Chief Operating Officer (COO) ernannt und wird damit einen Teil dieser Verantwortlichkeiten weiter ausüben. Außerdem wird die Firma Framehawk gekauft, deren Software die Übertragung virtueller Desktops und Apps auf Mobilgeräte beschleunigt, insbesondere auch über schlechte Verbindungen. Diese Software soll jetzt in die entsprechende Citrix-Lösung HDX einfließen. www.citrix.de

14 Daten für die Ewigkeit

Comarch ECM für iCas zertifiziert

Hana-Alliance gegründet

14 Marktübersicht: Dokumentenmanagement und ECM

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Nach Sepa ist vor Sepa

Die Verlängerung der Umstellungsfrist bis zum 1. August nimmt den Zeitdruck aus den Projekten – die aber auch danach weiterlaufen

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ier SAP-Partner – Basycs, ITML, Treorbis und Oetkers IT-Tochter OEDIV KG – haben sich zusammengeschlossen, um ihre Kunden gemeinsam bei der Evaluierung und Umsetzung einer maßgeschneiderten Hana-Strategie zu unterstützen. Die Hana-Alliance beschäftigt mehr als 500 IT-Experten und Berater; sie betreut insgesamt 1.200 Kunden. Gemeinsam wollen die Partner den Umstieg auf die In-Memory-Technologie von der Planung bis zum Betrieb sicherstellen, wobei Basycs auch ausgewiesene AS/400-Expertise einbringt.

16 Kitaplätze „smart“ vergeben

Die neue Portallösung Smart Kita zentralisiert die Verwaltung von Kindergartenplätzen einer Kommune

16 Customizing im Griff

Änderungsmanagement für Standardsoftware mit TD/OMS

Seite

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Anwendungen

Mehr Transparenz

HR-Umsteiger Elero setzt auf Gesamtpaket aus Lohn und Zeit

anwendungen 17 Umstieg von SoftM auf SAP

Bielefelder Itelligence AG gewinnt Meggle als Outsourcing-Kunden

17 JLU Group setzt auf IFS

Abschied vom ERP-System Infor AS eingeleitet

18 VW-Tochter OTLG baut PIA aus

Weiterbildungsmanagement und Personalentwicklung eingeführt

20 Programmiert auf Logistik

Honold Logistik setzt auf integrierte Fibu-Lösung mit Rechnungsleser

21 Zentrale Rechnungsverarbeitung per Workflow

SSP Germany kommt in der Buchhaltung ohne Papier und E-Mail aus

22 Mehr IT-Power für Silhouette

Brillenhersteller rüstet auf Power 740 und IBM i 7.1 auf

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

Portolan optimistisch

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ach erfolgreichen Projekten blickt Portolan-Geschäftsführer Joachim Nürk zuversichtlich auf das kommende Geschäftsjahr 2014. Zu den weltweit über 400 Kunden gesellten sich weitere 34 Firmen aus 11 Ländern hinzu. „Wir starten mit einem guten Auftragsbestand in das neue Jahr“, so Nürk. Bereits 70 Anfragen für 2014 seien in Bearbeitung. Neu ist die mobile Finanznavigation Fina, die dem Nutzer Mobilität in Echtzeit ohne Synchronisationsbedarfe verschafft. Fina ist ein Teil der Produktgeneration Portoweb 3.0, die 2014 auf den Markt kommt. www.portolancs.com

Geschäftsführer Joachim Nürk

www.hana-alliance.com

Christoph Feldmann und Holger Hildebrandt

Neue Führung beim BME

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uf BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt (65 Jahre), der in den Ruhestand wechselte, folgte zu Jahresbeginn Dr. Christoph Feldmann. Der 46-Jährige kommt vom Pharmakonzern Pfizer, bei dem er zuletzt am Standort Brüssel die globale Lieferkette und operative Produktlaunch-Koordinierung für das Generikasegment verantwortete. Hildebrandt war seit dem Jahr 2000 für den Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) verantwortlich; zuvor hatte er dem Verband bereits seit 1996 als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender Impulse gegeben. www.bme.de

IT-Point erweitert IBM-Kompetenz

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er Schweizer Dienstleister ITpoint verstärkt sich mit dem „PowerTeam“ der ICT Group AG, das aus vier ehemaligen Experten von Fritz & Macziol besteht. Außerdem beteiligt sich ITpoint finanziell an der ICT Group und nimmt mit CEO Roland Singer Einsitz in deren Verwaltungsrat. Anfang November hatte ITpoint bereits Michel Rosenheim an Bord geholt, den Gründer der Fritz & Macziol (Schweiz) AG. Er zeichnet für den Ausbau des Großkundengeschäftes verantwortlich und nimmt Einsitz in die erweiterte Geschäftsleitung. www.itpoint.ch


unternehmen

DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

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ie britische Firma Halcyon Software, ein in der AS/400-Welt verwurzelter Anbieter von Tools für das Multiplattform-Systemmanagement, hat jetzt Philip Pearson zum „Senior Sales Manager“ für Europa ernannt. Er kommt vom Rivalen Help/Systems International, wo er als „Regional Sales Manager“ IBM-i-Kunden mit grenzüberschreitender Präsenz betreute.

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it der Umfirmierung in Ikom Direkt GmbH schließt die DirektGruppe die Integration des Kölner Lotus-Partners Ikom Unternehmensberatung GmbH formal ab. Bereits seit Ende 2012 wurde das gemeinsame Angebotsportfolio zu den Themen Enterprise 2.0 sowie Modernisierung von Domino-Applikationsumgebungen aufeinander abgestimmt. Die Ikom GmbH bringt hier ihre Erfahrung im Bereich IBM Collaboration Solutions ein.

Philip Pearson bringt mehr als 13 Jahre AS/400-Erfahrung mit

www.halcyonsoftware.com

Gus baut das Service Center aus

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er Kölner ERP-Hersteller Gus Group hat im Herbst die Büroflächen am Hauptsitz um zwölf Prozent auf rund 3.000 m2 ausgeweitet. Hier sind jetzt die zentralen Software- und ServiceAktivitäten zusammengefasst. „Derzeit geht durchschnittlich jeden Monat ein Neukunde in den Echtbetrieb, so dass wir die Kapazitäten für den Anwender-Support deutlich erhöhen mussten“, begründet Dirk Bingler, Sprecher der Geschäftsführung von Gus Deutschland, den Platzbedarf. 150 Firme setzen Gus-OS Suite ein oder stehen kurz vor dem Echtstart, heißt es. www.gus-group.com

Die Systemhaus-Allianz Computer-Compass setzt bei Managed Print Services auf die beiden Partner CSP und Docuform

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ie Systemhausgruppe ComputerCompass baut im Bereich „Managed Print Services“ künftig auf die MPS-Lösung Fleet- und Servicemanagement der beiden Partner Docuform und CSP GmbH zur Servicesteuerung und Versorgung der Drucker mit Verbrauchsmaterialien. Die zugrundeliegende Lösung Mercury MPS verfügt u.a. auch über AFP/IPDS-Schnittstellten zur IBM-Welt.

14 Systemhäuser – eine Lösung für das Druckermanagement Neben dem eigentlichen MPS-Angebot habe man mit den Partnern über Jahre hinweg herstellerübergreifende Maschinenkompetenz im Markt erarbeitet und im eigenen Produkt MIF-Analyzer umgesetzt, erklärt Dirk Henniges, Geschäftsführer der Compass-Gruppe; MIF steht kurz für „Maschinen im Feld“. Gemeinsam werde man dieses Knowhow in das MPS integrieren, „um mit dieser neuen und homogenen Lösung unseren Part-

nern auch weiterhin Marktkompetenz zu garantieren.“ Die Einführung der Lösung Mercury MPS bei allen Compass-Partnern sei bereits „mit Hochdruck“ angelaufen und soll schnellstmöglich abgeschlossen sein. Die Computer-Compass HandelsGmbH wurde 1988, im Jahr der AS/400-Premiere, von 14 mittelständischen Systemhäusern gegründet. Heute sind es 39 verbundene Unternehmen, die in ganz Deutschland als Systemhäuser und Druckerspezialisten in Einkauf, Marketing, Logistik und im Service- und Schulungsbereich kooperieren. An 82 Standorten werden ca. 3.800 Mitarbeiter beschäftigt. Kernthemen der Compass-Strategien bilden „Managed Services“. Die Gruppe hat im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 646 Mio. Euro Außen­umsatz (Vorjahr: 567 Mio. Euro) erreicht. Außerdem hat sie 2012 für die Mitgliedsunternehmen ein Einkaufsvolumen (ausschließlich IT-Infrastruktur und Drucksysteme) von 165 Mio. Euro abgewickelt. www.compassgruppe.de

Lotus-Partner Ikom in die Direkt-Gruppe eingegliedert Ikom-Geschäftsführer Kai Lehmann plant eine breitere Ausrichtung auf „Enterprise Collaboration“ und will seine Domino-Kunden bei der Modernisierung ihrer Anwendungen unterstützen. Solche Vorhaben können eine Erweiterung um Social-Komponenten, die Transition zu Webtechnologien oder die Migration auf andere Plattformen (wie z.B. Sharepoint) zum Ziel haben. Einen weiteren Schwerpunkt setzt Lehmann auf das „Social Business“, getrieben durch das Ideenund Innovationsmanagement. Hier sei fachlich und technologisch unter dem Einfluss moderner kollaborativer Ansätze vieles im Umbruch. www.ikom.de

Die Sheriffs fordern Geld von IBM: Ihre Pen­sionskasse in Louisiana geht gerichtlich gegen den Konzern vor. Grund ist die NSAAbhöraffäre. IBM habe nicht nur verheimlicht, wie sehr der Skandal die Geschäfte in China belaste, sondern sich im US-Kongress auch dafür starkgemacht, Kundendaten – u.a. in China – an die NSA weitergeben zu dürfen. Die Konsequenz dieses fragwürdigen Gebarens sei ein Verlust von knapp 13 Mrd. Dollar Marktwert, heißt es in der Klage der Sheriffs. IBM weist die Vorwürfe strikt zurück. www.ibm.de

Der IBM-Partner Rewasoft aus RehlingenSiersburg bietet seine Warenwirtschaft in Verbindung mit den Servermodellen Power 720 und 740 Express jetzt als IBM i Solution Edition zu günstigen Konditionen an. www.rewasoft.de Thinkstock/iStockphoto

Pearson ist bei Halcyon verantwortlich für die Entwicklung der Beziehungen zu neuen und existierenden Kunden mit IBM-Servern in diversen Branchen, um sie mit Systemmanagement- und Sicherheitslösungen für die kritischen IT-Prozesse auf den Plattformen OS/400 bzw. IBM i, Windows, AIX und Linux zu unterstützen. Vor seiner Tätigkeit für Help/Systems war Pearson für Vision Solutions tätig.

Strategische Neuorientierung

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kurz notiert

Zielrichtung „Enterprise Collaboration“

KFM/Pixelio.de/CSP GmbH

Halcyon verstärkt Vertrieb in Europa

Midrange-markt

Rimini Street, Fremdwarter für SAP- und Oracle-Software, hat der US-Aufsichtsbehörde SEC einen Börsengang avisiert. www.riministreet.com

Eine Finanzspritze von 40 Mio. Dollar soll Talend, dem Anbieter von Integrationssoftware, bei der Weiterentwicklung seiner BigData- und Hadoop-Aktivitäten helfen. Das Kapital kommt von Bpifrance, Iris Capital und den bisherigen Investoren Silver Lake Sumeru, Balderton Capital und Idinvest Partners. Gemäß IDC sollen die Investitionen in Big Data 2014 um 30 Prozent ansteigen und dann mehr als 14 Mrd. Dollar betragen. Allerdings übersteige die Nachfrage nach Big-Data-Fähigkeiten das Angebot. Unternehmen suchen daher nach innovativen Ansätzen, um ihren Umsatz zu erhöhen und ihre internen Abläufe zu optimieren. www.talend.com

Ikom-Geschäftsführer Kai Lehmann: Umbruch durch kollaborative Ansätze in der IT ANZEIGE

Die MPDV Mikrolab GmbH mit Sitz in Mosbach, die seit mehr als 35 Jahren Manufacturing Execution Systeme (MES) entwickelt, setzt mit der neuen Niederlassung Stuttgart einen weiteren Meilenstein im Zuge der Expansion. Der Büroturm im Gewerbegebiet Egelsee in Heimsheim direkt am Autobahnkreuz Heimsheim bietet auf fast 3.000 m2 Fläche auch Platz für weiteres Wachstum. www.itpoint.ch

Savvis, die Hosting-Sparte des US-Konzerns Century Link, firmiert nach 20 Jahren unter einem neuen Namen – als „Century Link Technology Solutions“. Angeboten wird eine ganze Palette an Lösungen, wie Collocation, Managedservices, Cloud Computing oder Netzwerkservices für Unternehmen. In Europa gibt es sechs Rechenzentren: fünf in London und eines in Frankfurt/Main. www.mpdv.de

Umzug der deutschen Infoniqa-Töchter: Gleichzeitig mit der Cimdata Software AG ist zum Jahreswechsel auch die Kendox Deutschland von Gunzenhausen in das etwa 15 Kilometer entfernte Westheim umgezogen. Von hier aus koordiniert Niederlassungsleiter Edgar Kehm die Kunden- und Partnerbetreuung des Spezialisten für Dokumenten-, Akten- und Vorgangsmanagement. www.kendox.com

Seit 1. Oktober hat Sycor ein Büro im Südwestpark in Nürnberg. Damit hat der Göttinger SAP-Partner neun Standorte in Deutschland. Als Experte im fertigenden Mittelstand ist Sycor mit weltweit 460 Mitarbeitern an Standorten auch in Asien, Nord- und Südamerika global leistungsfähig. www.sycor.de Anzeige_Feb_2014.indd 1

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DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

Text: Berthold Wesseler | Fotos: andrea fabry

Im Gespräch mit Andreas Walter, Vice President Server Solutions der Systems and Technology Group (STG) bei IBM Deutschland

„Power, integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette von IBM“

D

er Servermarkt definiert sich derzeit völlig neu. Etablierte Größen wie HP oder Dell haben schwer zu kämpfen, Sun wurde von Oracle übernommen und Neueinsteiger wie Cisco sehen ihre Chance in diesem Umbruch. Dazu kommen im Markt weitgehend unbekannte Original Design Manufacturer (ODM) wie Compal, Inventec, Quanta Computer oder Wistron, die die Megarechenzentren von Google, Amazon, Facebook, Rackspace und Co. mit kundenspezifischen x86-Servern beliefern und so den klassischen Herstellern einen Teil des Kuchens wegnehmen. Nach dem Verkauf der x86-Sparte positioniert sich IBM in diesem turbulenten Markt als Alternative zum Wintel-Standard. Das wurde schon im Interview mit Andreas Walter deutlich, der seit Anfang Januar für die Mainframe- und Power-Server im deutschsprachigen Raum verantwortlich ist. Mit ihm sprachen wir kurz vor Bekanntgabe des Lenovo-Deals über die wichtigsten Trends im Servermarkt und die Positionierung von Power Systems im allgemeinen und IBM i im besonderen.

Herr Walter, welchen Verantwortungs­ bereich genau haben Sie mit Ihrem neuen Job übernommen? Andreas Walter: Eines möchte ich vorwegschicken: Ganz neu ist die Aufgabe für mich nicht. Ich habe ja in der Vergangenheit bereits gewisse Teilbereiche verantwortet – und bin auch für die Leser von DV-Dialog kein Unbekannter. Bereits seit 2007 bin ich in der STG – damals zunächst für die Power-Plattform verantwortlich, dann als Director of Platforms für das gesamte Hardware-Angebot zu der Zeit. Darauf folgten drei Jahre an der Spitze des Mittelstandsgeschäftes in Deutschland sowie zuletzt

ein Jahr Pure Systems auf europäischer Ebene. Meine neue Hauptaufgabe als Vice President Server Solutions für den deutschsprachigen Raum ist die vertriebsseitige Zusammenführung von Mainframe- und Power-Plattform.

Was heißt das? Walter: Ich sagte ganz bewusst vertriebsseitige Zusammenführung, denn technisch werden Power und Mainframe zwei eigene Produktfamilien bleiben. Es gibt auch weiterhin die Marken Power und System z, doch im Vertrieb wollen wir uns noch mehr an dem veränderten

Stationen der Karriere Andreas Walter verantwortet als VP Server Solutions IBM DACH das Hardwareg,eschäft über die Highend-Plattformen hinweg. Nach einer Ausbildung als Kommunikationselektroniker und dem Diplom als Wirtschaftsingenieur kam er 1996 zur IBM und übernahm dort Aufgaben in den Bereichen Markt- und Geschäftsfeldmanagement sowie Vertriebsunterstützung, Vertrieb und Projektleitung. Nach verschiedenen Managementaufgaben in den Bereichen Service und PC-Division auf deutscher und internationaler Ebene übernahm Walter den Aufbau der „Solution Design Center“Organisation der Central Region. Bevor er in die Server Group wechselte, hatte er bereits die Produktmanagement- und Vertriebsverantwortung für das Infrastrukturbusiness – in der Bandbreite von Enduser-Services über Storage-Services bis hin zu Server-Betriebsservices. Ab 2007 leitete er das Power Business – und übernahm dann die Verantwortung als Director of Platforms sowie später die Leitung des Mittelstandsgeschäfts Deutschland. Zuletzt verantwortete er im europäischem Umfeld die Pure Systems.

Kaufverhalten unserer Kunden ausrichten. Das orientiert sich immer stärker an den Lösungen. Hier sind Cloud, Analytics, Mobile und Social die Schwerpunkte, die wir sehen. Unsere Idee für das neue Vertriebsmodell ist, dass wir mit dem Kunden ganzheitlich über seine Lösungen sprechen, wobei die Infrastruktur nur ein Teilaspekt ist. Im Gespräch mit dem Kunden wollen wir unsere Highend- und High-Value-Plattformen Mainframe und Power positionieren – und zwar über einen einzigen Ansprechpartner.

Das heißt: Sie sind im Prinzip für das Servergeschäft mit den sehr großen Kunden zuständig? Walter: Ich bin für das Server-Solutions-Geschäft im deutschsprachigen Raum verantwortlich, vom Mittelstand bis hin zu den Large Accounts. Hier gibt es natürlich verschiedene Vertriebs­ ansätze. Im Mittelstand- und im Power-Business sind und bleiben die Partner unser Weg in den Markt; nur im Mainframe-Bereich gibt es noch einige Kunden, die wir direkt betreuen. Die Integration von Mainframe- und PowerBusiness wollen wir aber im Vertrieb konsequent über alle Kundensegmente durchziehen: Immer, wenn ein VB mit einem Kunden spricht, hat er die Gesamtkompetenz für Mainframe und Power. Das gilt nicht nur für die Hardware, sondern auch für den Software-Stack der STG wie z.B. PowerVM oder Smart Cloud Entry. Für Middleware wie Websphere bleiben aber die Kollegen der Software Group zuständig. Aber auch bei der Middleware verheiraten sich die Produkte mit dem Lösungsgedanken, der sie fast automatisch mit den genannten Themen Cloud, Analytics, Mobile und Social verknüpft. Hier wollen wir im Vertrieb den Hebel ansetzen und den Kunden bei seinem Business-Problem

abholen. Denn die Diskussion ist meistens stark von der Applikation getriggert und geht erst anschließend auf die Infrastruktur ein.

Dann ist auch das Brot-und-Butter-Ge­ schäft mit der Power 720 Ihr Thema? Walter: Genau. Wir ticken nicht in Portfolios, sondern wir wollen im Vertrieb ganzheitlich denken. Heißt ganzheitliche Verantwortung auch einheitliche Ansprache? Walter: Im Gegenteil. Wir bieten ja aus gutem Grund unterschiedliche Servertypen für unterschiedliche Anwendungen an. Und wir wissen genau, dass unterschiedliche Zielgruppen in unserer Kundschaft eine spezielle Ansprache brauchen. Dafür haben wir auch unsere Experten. Es geht also nicht darum, unsere Serverwelten vor dem Kunden gleichzuschalten, sondern im Gegenteil die für seinen favorisierten Lösungsansatz optimale Infrastruktur ins Gespräch zu bringen. Weil wir sagen: Verschiedene Kundenanforderungen brauchen verschiedene Lösungen. Deshalb bietet IBM unterschiedliche Servertypen an, was uns von vielen Wettbewerbern unterscheidet, die dem Kunden keine wirkliche Alternative bieten können. Wer nur eine Serverarchitektur anbietet, kennt die Lösung für den Kunden ja schon, bevor der überhaupt sein Vorhaben geschildert hat. Wie sieht der aktuelle Vertriebsansatz im i-Umfeld aus? Walter: Wie bisher auch schon, denn dieser Ansatz hat sich bestens bewährt. Die Schnittstelle zum Kunden bildet die Lösung des Geschäftspartners – meistens im Sinne einer Applikation, denn die macht ja den Unterschied!


andreas walter

DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

Wir konzentrieren uns hier im Vertrieb auf die Unterstützung unserer Geschäftspartner, um sie in den Stand zu versetzen, das Optimum aus der IBM-Infrastruktur für ihre Kunden herauszukitzeln. Dabei helfen wir mit Schulungen und Trainings, aber auch direkt mit unseren Experten für die Plattform IBM i. Analog gibt es Fachleute mit Mainframe-, AIX- und Linux-Skills oder StorageSpezialisten.

Das Servergeschäft ist zur Zeit ein hartes Brot. Was wollen Sie tun, um das Geschäft mit den Power Systems allgemein und speziell auch mit IBM i anzukurbeln? Walter: Ich würde sagen: Nicht speziell das Servergeschäft, sondern das IT-Geschäft insgesamt ist alles andere als einfach. Doch ich möchte die Frage aus einer anderen Perspektive beantworten, die klar macht, dass wir uns in Deutschland im Markt differenzieren. Denn blickt man speziell auf Power, wird deutlich, dass diese Plattform anders als x86 kein singuläres Produkt ist, sondern integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette der IBM für Kunden. Das macht das Beispiel Watson mit der Anwendung Cognitive Computing mit der Leistungsfähigkeit deutlich, die durch das gekonnte Zusammenspiel der verschiedenen IBM-Technologien entsteht. Nebenbei bemerkt zeigt Watson auch, wie sich künftig die Lösungen mit den Anforderungen selbsttätig ändern können. Hinter Watson steht viel mehr als nur etwas Hardware; deshalb wird IBM in diesen Geschäftsbereich auch 1 Mrd. Dollar investieren. Im Markt beobachten wir darüber hinaus eine Nachfrage nach Alternativen bei der Servertechnologie, denn die Antwort auf alle Serverfragen kann ja nicht x86 sein. Deshalb erleben wir derzeit mit Power spannende Zeiten. IBM plant, eine weitere Milliarde Dollar in Linux auf Power zu investieren. Und gemeinsam mit Google, Nvidia, Mellanox und Tyan wurde im vergangenen August die Open Power Foundation ins Leben gerufen. Ziel ist es, ein Ökosystem für Entwicklungen auf Basis des künftigen IBM-Prozessors Power8 zu begründen. Dieses Konsortium findet jetzt immer mehr Unterstützung, sind ihm doch die Suzhou Power Core Technology Company und das Research Institute of Jiangsu Industrial Technology beigetreten. Suzhou Power Core will in China kundenspezifische Serverprozessoren für Anwendungsfelder wie Big Data oder Cloud Computing entwickeln. Man sieht: All das stärkt die Plattform insgesamt. Da hat sich einiges grundlegend gewandelt. In den 1980er Jahren haben die Unterneh­ men Alternativen zur IBM gesucht – heute positioniert sich IBM als Alternative zum Marktstandard ... Walter: Genau das ist für mich das Spannende, wobei die Positionierung von IBM nicht neu ist. Wir sind schon immer der Meinung, dass verschiedene Probleme verschiedene Lösungen brauchen – auch in der Servertechnik. Gerade weil unterschiedliche Workloads unterschiedliche Anforderungen haben. Folgt man diesem Gedanken, muss es zwingend unterschiedliche Serverarchitekturen geben, um die Workloads bestmöglich abzuarbeiten. Mit dieser Meinung stehen wir nicht allein, wie die Open Power Foundation beweist. Und Open Power ist beileibe nicht das einzige Indiz dafür. Power als Lösungsplattform – in diese Richtung wollen Sie auch in Deutschland das Geschäft weiterentwickeln? Walter: Für mich sind das zunächst einmal Beispiele, die klar machen sollen, dass Power für IBM viel mehr ist als nur ein spezifisches Servermodell. Für IBM ist Power eine strategische Plattform, was für unsere Kunden entsprechende Investitionssicherheit bedeutet. Hinter Power steckt also viel mehr als nur Serverhardware. Andererseits haben wir viele Kunden, die schon lange IBM-Hardware einsetzen und jetzt ihre IT-Infrastruktur weiterentwickeln wollen. Das gilt gerade auch für Kunden, die schon seit der AS/400 oder sogar ihren Vorläufern /36 und /38 auf IBM setzen. Denen wollen wir helfen, ihre Infrastruktur so fit und modern zu machen, dass sie die Geschäftsprozesse optimal unterstützt. Das steht ganz oben auf meiner Prioritätenliste für 2014.

Die AS/400 wurde seinerzeit als lupenreines „Anwendungssystem“ zur Unterstützung des Geschäftes konzipiert. Es geht ja darum, dass der Kunde den Betrieb seiner IT-Infrastruktur so vereinfachen kann, dass er sich möglichst wenig darum kümmern muss und sich seinem Geschäft widmen kann. Diese Grundidee wollen wir 2014 mit integrierten Systemen weiter vorantreiben – und natür-

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titelinterview

Viele klassische Partner entwickeln sich weiter und sind längst auch Managed-Service- oder Cloud-Provider. Auch die Unternehmen gehen den Weg in die Cloud Schritt für Schritt, indem sie nach und nach manche IT-Services nicht mehr selbst erbringen, sondern einkaufen. Das ist keine digitale Entscheidung, sondern ein Prozess. Die IT-Chefs probieren die Cloud aus und beobachten genau, was praktikabel und wirtschaftlich ist und was zu riskant wäre. Das Thema Cloud- und Managed-Service-Provider ist daher auch eine unserer strategischen Stoßrichtungen für 2014. Damit tragen wir dem Wandel im Umgang mit der IT – und damit auch unserer Kundschaft – Rechnung.

Gemeinsam mit den Partnern hatte IBM ja die Initiative „City Cloud“ gestartet. Ist die noch aktuell? Walter: Auf jeden Fall, auch wenn wir längst ein Potpourri an Cloud-Initiativen anbieten, wenn ich es mal flapsig ausdrücken darf. Die City Cloud bleibt wichtig, weil wir damit die Anwendung eines Softwarehauses, die die Wertschöpfung für den Kunden bringt, zusammen-

„Die AS/400 wurde seiner­zeit als lupenreines „Anwendungssystem“ zur Unterstützung des Geschäftes konzipiert. Es geht ja darum, dass der Kunde den Betrieb seiner IT-Infra­ struktur so vereinfachen kann, dass er sich möglichst wenig darum kümmern muss und sich seinem Geschäft widmen kann.“ lich auch mit den geplanten Ankündigungen neuer Produkte auf Basis von Power8 und mit dem neuen Betriebsystem IBM i 7.2. Einige News werden bereits auf der Cebit zu sehen sein. Gerade bei Power i steht für IBM die Prämisse im Vordergrund, unseren Kunden bei Upgrades und Releasewechseln zu helfen – im Sinne von Investitionsschutz und möglichst einfacher Modernisierung. Das zieht sich von den Upgrade-Pfaden unter Wahrung der Kompatibilität durch bis hin zu den Bereitstellungsmodellen, sei es onpremise im Rechenzentrum des Kunden oder in der Cloud bei einem Serviceprovider.

Ist für Sie als Server-Solutions-Chef die Cloud nicht ein „Business-Stopper“? Walter: Absolut nicht – im Gegenteil! Denn wie mein früherer Chef so schön gesagt hat, läuft die Cloud ja nicht auf einer Kaffeemaschine. Aus meiner Sicht verschiebt sich nur die Kundenstruktur. Unser Kunde, der früher eine eigene AS/400 betrieben hat, bezieht vielleicht nur noch entsprechende IT-Services von seinem Systemhaus oder einem Provider. Das heißt: Die Hardware steht woanders.

führen mit der Infrastruktur eines Partners. Nur nicht wie bisher klassisch im Rechenzentrum des Kunden, sondern in der City Cloud des Partners. Wir gestalten für die City Cloud ein Netzwerk, das Systemhäuser und Softwarehersteller zusammenbringt. Diese neue Angebot ist eine Winwin-Situation: Der Kunde kann seine IT-Services kostengünstig aus der Cloud beziehen – und der Partner hat ein zusätzliches Geschäftsfeld.

Die Marktforscher sagen: Der Servermarkt schrumpft, bestenfalls stagniert er. Was planen Sie für 2014? Walter: Meine Antwort möchte ich abkoppeln von der allgemeinen Marktentwicklung, denn wir adressieren nicht den Gesamtmarkt, sondern fokussieren vor allem die Wachstumssegmente Cloud, Analytics, Mobile und Social. Dort sehen wir im Investitionsbudget vieler Unternehmen jeweils zweistellige Zuwachsraten. Das traditionelle Servergeschäft dagegen wächst möglicherweise nicht mehr. Von daher sind wir mit unseren Plattformen sehr gut aufgestellt; gerade Power erfüllt nicht nur die Anforderungen hinsichtlich Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Flexibilität perfekt, sondern auch die beim brandaktuellen Thema Sicherheit. Ich glaube: Wenn wir die richtigen Lösungen in den Servermarkt bringen, können wir auch genügend Wachstum erzeugen.

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Seit April 2012 gibt es die Pure Systems, ein völlig neues Serverangebot bei IBM. Auf welche Resonanz stößt das? Walter: Auf große Akzeptanz. Im vierten Quartal hat IBM über 2.500 dieser Maschinen geliefert, also bisher insgesamt mehr als 10.000 weltweit. Auch weil wir in den vergangenen beiden Jahren viel dazugelernt haben. Denn das Pure System ist nicht nur ein neues Produkt, sondern auch ein anderer Zugang zum Markt. Über ein voll integriertes System aus einem Guss ... ... also quasi eine AS/400 von heute? Walter: Was den Integrationsgedanken angeht, auf jeden Fall. Nur die Technik ist eben ein Vierteljahrhundert weiter. Wir integrieren nicht nur Prozessor, Speicher und Netzwerk mit der zugehörigen Middleware in einer Box, sondern erlauben darüber hinaus in einer Maschine auch die Konsolidierung der x86- und PowerArchitektur und zusätzlich deren Virtualisierung mit unterschiedlichen Hypervisoren: PowerVM, HyperV und KVM. Das eröffnet dem IT-Chef völlig neue Möglichkeiten, weil sich die Plattformen IBM i, Linux und Windows elegant integrieren lassen. Er muss seine bewährten AS/400-Anwendungen nicht wechseln und kann dennoch all seine Systeme zentral betreiben und verwalten. So sorgen wir im RZ-Alltag für jede Menge Einsparungen, die Budgets für Innovationen freisetzen.

Können Sie schon etwas zur AS/400 von morgen sagen, sprich über IBM i 7.2? Walter: Wie bei den Power8-Servern geht es auch hier um die vertrieblichen Details und das Timing. Außerdem müssen Preise und Softwareprodukte angepasst werden. Ich kann aber eines sagen: Wir haben das Betriebssystem schon jetzt parat, um das Optimum aus der neuen Power8-Hardware herauszukitzeln. Dieses Beispiel macht sehr schön deutlich, dass wir Power8 nicht nur als Prozessor betrachten, sondern als integrales Element eines Gesamtsystems, bei dem alle Details sorgsam aufeinander abgestimmt werden. Das ist der Trend, den wir im Servermarkt sehen. Aus diesem Grund hat Oracle Sun gekauft, mit dieser Idee ist Cisco hier als Newcomer eingestiegen. Die Idee ist es, Komplexität aus der ITInfrastruktur zu nehmen und ihren Betrieb zu vereinfachen. Was werden die wichtigsten Showcases sein, die AS/400-Anwender und -Partner auf der Cebit erwarten dürfen? Walter: Im Vordergrund stehen am IBM-Stand wieder Anwendungsszenarien und Lösungen. Bei Power wird sich viel um unsere Datenbank DB2 drehen, auch als deutliche Antwort auf die Diskussion rund um SAP Hana. Mit DB2 können wir unseren Kunden ja schon hier und heute helfen! Und wir können sehr klar die Vorteile aufzeigen, die der Kunde damit sofort erhält – statt auf irgendwelche Roadmaps und Versprechungen warten zu müssen. In dem Sinne, dass IBM auch hier eine Alternative bietet? Walter: Ja, aber auch mit Blick auf unsere DB2Kunden, die z.B. via DB2 mit Blu oder Technologien wie Flash-Speicher ohne Migration die Geschwindigkeit der Datenverarbeitung auf das geforderte Niveau bringen. Wir zeigen zudem Analytics-Anwendungen auf der Plattform IBM i und legen einen Schwerpunkt auf Power/Linux, um zu demonstrieren, wo hier die Wertschöpfung sein kann und warum das auch für Neukunden eine Überlegung wert sein sollte.


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midrange-Markt

Kooperationen

www.dynamicsolutions.com

Die CSD Management Consulting GmbH, Bad Düben, erweitert ihr Angebot bei der Realisierung prozessorientierter Anwendungen im Transportmanagement durch die Partnerschaft mit Kendox um das Dokumentenmanagement. Neben klassischer Archivierung stehen dabei sowohl die strukturierte Verwaltung, die Bereitstellung sowie der Austausch von Wissen bzw. unternehmensrelevanten Informationen zwischen den Mitarbeitern im Mittelpunkt.

Strategien

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ERP-Software Europa3000 fit gemacht für Österreich

ie Bison Group beginnt mit der internationalen Vermarktung der ERPSoftware Europa3000 – zunächst in Österreich. Dort hat die Bison-Tochter Europa3000 AG die Wiener Login Software, Beratung und Training GmbH als ersten Partner im Ausland gewonnen. Auch Deutschland ist ein Zielmarkt für Europa3000 – Bison ist hierzulande bereits auf Partnersuche. „Die Kooperation zwischen Login und der Europa3000 AG trägt Früchte“, sagt Heinz Ranner, Marketingchef der Bison Group in Sursee. „Seit Anfang 2014 ist die ERP-Software Europa3000 auf dem österreichischen Markt erhältlich.“ Möglich sei das, weil der Wiener Partner Login die Schweizer ERP-Lösung den österreichischen

Tochter Europa3000 AG rückt näher an die Mutter Bison Der Schweizer ERP-Hersteller Bison, seit 2011 Mehrheitsaktionär der Europa3000 AG, will im Partner- und Kundenumfeld enger mit der Tochter zusammenarbeiten und den indirekten Vertrieb stärken. Nicht nur für die neue Windows-basierte ERP-Generation FT3, sondern auch für Zusatzangebote wie etwa Dokumenten­ management, CRM oder auch „Mobile Access“. Nach Firmenangaben bedient Europa3000 gemeinsam mit rund 50 Partnern über 10.000 Firmenkunden in der Schweiz, darunter auch etliche AS/400-Anwender. www.europa3000.ch

www.csd-management.de

Alliance Storage Technologies (ASTI), der Käufer von Plasmons Speichertechnologie „Ultra Density Optical“ (UDO) im Jahr 2009, hat jetzt auch den UDO-Vertrieb des Herstellers Verbatim übernommen; UDO-Medien produziert Verbatim aber weiterhin. www.alliancestoragetechnologies.com

IBM hat die Bluvisio GmbH, Kleinostheim, als „Centre of Technical Excellence“ für IBM i und AIX ausgezeichnet. www.bluvisio.de

Neuer Europa3000-Partner in Wien: Michael Ruzek, Gründer und Inhaber von Login

Thinkstock/iStockphoto

Immer mehr Zulauf meldet die „Allianz für Cyber-Sicherheit“, der Ende 2013 bereits 580 Teilnehmer angehörten. Damit habe sich die Mitgliederzahl innerhalb eines halben Jahres verdoppelt, heißt es. Zu den Mitgliedern gehören öffentliche Institutionen, Unternehmen und Multiplikatoren, die Informationen zur aktuellen Sicherheitslage und Schutz vor Angriffen austauschen. Gegründet wurde die Plattform 2012 vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Branchenverband Bitkom. www.bitkom.org

Wien Computer Expert, das auch in der AS/400-Welt erfahrene Systemhaus für Auto-ID- und Drucksysteme aus Norderstedt, kooperiert mit Universal Laser Systems, einem Anbieter von modularen Multifunktionsgeräten für Lasergeräte zum Schneiden, Markieren und Gravieren verschiedener Materialien sowie zur Fotoreproduktion. Die Besonderheiten: Die modularen Laserquellen können vom Kunden selbst ausgetauscht werden – und bei einem Großteil der Plattformen wird kein Werkzeug benötigt. www.wien-computer.de

Neuer Partner in Spanien: Der ERP-Anbieter Softland (www.gruposoftland.com) mit Hauptsitz in Madrid vervollständigt sein Produktangebot mit der Business-IntelligenceSoftware von Arcplan aus Langenfeld. Die Spanier sind seit über 30 Jahren aktiv und bedienen mit rund 500 Spezialisten über 35.000 Kunden, auch in Lateinamerika. www.arcplan.de

DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

Bison sucht neue ERP-Partner

Thinkstock/iStockphoto

Im Rahmen einer Zusammenarbeit integriert der US-Speicherhersteller DSI die Backupsoftware Robot/Save von Help/Systems in seine Virtual Tape Library (VTL), um eine Datensicherungslösung speziell für AS/400Anwender zu schaffen. Beide Hersteller versprechen für jeden Kunden „maßgeschneiderte“ Backuplösungen inklusive Schulung sowie 24/7-Service und -Support.

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Heinz Ranner, Marketingchef bei Bison: Europa3000 ist auch für IBM i zertifiziert

Bedürfnissen angepasst und sie so für ihren heimischen Markt vorbereitet habe. „Möglich macht dies eDS – kurz für Europa3000 Development System“, so Ranner weiter. „Dieses BusinessFramework lässt die einfache und effiziente Bereitstellung von integrierten ERP-Systemen für jedes europäische Land zu.“ Die mit dem eDS-Framework generierbaren Komplettlösungen könnten in jedem Land von spezialisierten Partnerunternehmen mit geringem Aufwand auf landesspezifische Gegebenheiten vorbereitet werden.

Zertifiziert für IBM i – DB2 als Datenbankserver möglich „Die Landespartner können die so generierte Lösung auch unter eigenem Namen vertreiben“, verspricht Ranner. Man suche jetzt Partner in Deutschland für die „integrierte Business-Software in Schweizer Qualität“. Dabei helfe, dass Europa3000 in aktueller Microsoft-Technologie auf der .Net-Plattform entwickelt worden sei, gleichzeitig aber auch die „Integration zahlreicher Drittprodukte“ erlaube. Für AS/400-Anwender interessant sei zudem die Tatsache, dass Europa3000 auch für IBM i zertifiziert sei und DB2 als Datenbank nutzen könne. www.europa3000.ch

Arvato stärkt E-Commerce Arvato, die IT-Tochter des Bertelsmann-Konzerns, erwirbt wesentliche Teile der insolventen NetradaGruppe mit Sitz in Hannover und kombiniert die E-Commerce-Geschäfte beider Unternehmen

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etrada, ein E-Commerce- und Logistikanbietern für die Modebranche mit Kunden wie Esprit, C&A, Tommy Hilfiger oder Hugo Boss, hatte im Oktober Insolvenz anmelden müssen. Der Umsatz der gemeinsamen Geschäftsaktivitäten wird für 2013 auf mehr als 300 Mio. Euro beziffert, die Zahl der Mitarbeiter mit über 3.000. Netrada betreibt aktuell nach Firmenangaben rund 70 Webshops für 13 internationale Modemarken und beschäftigt an drei Logistikzentren im Großraum Hannover derzeit mehr als 2.000 Mitarbeiter.

Mit Netrada will Arvato-Chef Achim Berg die Wettbewerbsposition im europäischen E-Commerce-Markt „deutlich ausbauen“, besonders im Marktsegment Fashion und Lifestyle. „Der Kauf von Netrada ist eine der größten Transaktionen von Arvato“, heißt es in der Presseinformation, ohne Zahlen zu nennen. Er stärke „die Position im vielversprechenden E-Commerce-Geschäft, das im Rahmen der Bertelsmann-Konzernstrategie zu den definierten Wachstumsplattformen zählt“. Diese Transaktion sei der zweite große Wachstumsschritt nach

der Übernahme der Finanzdienstleistungsgruppe Gothia im Jahr 2013. Jetzt soll die bestmögliche Struktur für eine weitreichende Zusammenarbeit der beteiligten Einheiten entwickelt werden, erklärte Frank Schirrmeister, Leiter „Supply Chain Management“ bei Arvato. Ziel sei es, die gemeinsamen Aktivitäten auszubauen. Dabei setze man auf das Know-how der Mitarbeiter und werde sich „mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Arbeitsplätze und Standorte im bevorstehenden Integrationsprozess erhalten bleiben“. www.arvato.de

Geschäftsführer Ralph Menten: Bietet eine 30tägige Testphase mit Zufriedenheitsgarantie nach dem Motto: „No cure no pay“.

Partner für Hochverfügbarkeit

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ie Menten GmbH, Spezialist für EDI und Datenkonvertierung, startet mit einer neuen Vertriebspartnerschaft ins Geschäftsjahr 2014 und bietet nun für Hochverfügbarkeit und Business Continuity die Quick Software Linie (QSL) von QSL Northern Europe an. Als einen wichtigen Grund für diese Vertriebspartnerschaft nennt Menten die „große Zuverlässigkeit der Lösung Quick-EDD/HA“. „Durch die Aufnahme der Hochverfügbarkeitslösung QuickEDD/HA in unser Produktportfolio führen wir einen neuen Kompetenzbereich ein und optimieren somit unser Gesamtangebot als Anbieter komplexer Lösungen für IBM-i-Anwender“, erklärt Geschäftsführer Ralph Menten. „Das Ziel dieser Kooperation besteht darin, die Stärken beider Unternehmen zu vereinen.“ Mit den QSL-Produkten sowie seinem Expertenteam habe er bereits Kunden wie Dallmayr, Dunlopillo sowie Fuji überzeugen können. QuickEDD/HA stellt sicher, dass alle Daten, Applikationen und Objekte selbst bei einem Ausfall oder Notfall verfügbar bleiben. Als Alleinstellungsmerkmal führt Menten den sehr schnellen Replikationsprozess an, bei dem lediglich die ermittelten Differenzen an das Zielsystem übermittelt werden. „Der Vorteil liegt dabei klar auf der Hand“, so Menten weiter. „Die Bandbreite kann auf das absolute Minimum reduziert werden. Einen schnelleren Replikationsprozess auf Power i sucht man unter den Angeboten der Konkurrenz vergeblich.“ Menten weist auch auf die Möglichkeit hin, die angebotene Hochverfügbarkeitslösung im Rahmen einer 30tägigen Testphase mit Zufriedenheitsgarantie auszuprobieren, und zwar ganz nach dem Motto: „No cure no pay“. www.menten.com

Menten GmbH wird 25  In ihrer bewegten Firmengeschichte hat sich die Menten GmbH vom kleinen regionalen Software-Entwickler für AS/400Tools in Bergisch Gladbach zum weltweit operierenden EDI-Spezialisten gewandelt. Produkte wie Ascon (X.400-Anbindung), Edicon (Edifact-Konverter) und Gzip400 (Datenkomprimierung) waren die Basis für die 2004 eingeführte Standardlösung i-effect, mit mittlerweile über 28 Modulen für Konvertierung, Kommunikation, Archivierung, Verschlüsselung und qualifizierte digitale Signatur. 1989 zählte das Team um Ralph Menten zu den ersten Spezialisten für die damals neue AS/400. Es gibt heute über 500 Kunden und mehr als 1.200 Installationen in Branchen wie Handel, Industrie, Finanzwesen, Energieversorgung, Logistik sowie Automotive. Nun startet das Jubiläumsjahr – mit Produktneuheiten, Veranstaltungen und Aktionen. http://25years.menten.com


strategien

DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

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midrange-Markt

Restrukturierung bei BDT

Führungsspitze verschlankt

Der renommierte OEM-Hersteller von Speicher- und Druckerprodukten hat zu kämpfen

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ach dem schwachen ersten Halbjahr 2013 mit erheblichen Verlusten zeigen sich erste Erfolge der im Frühsommer eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen bei der BDT Media Automation GmbH, Rottweil. Weil viele der Maßnahmen inzwischen umgesetzt sind und das dritte Quartal 2013 mit einem leicht positiven Ergebnis abgeschlossen werden konnte, rechnet BDT mit einer weiteren Ergebnisverbesserung. Im ersten Halbjahr schlugen noch knapp 5 Mio. Euro Verlust zu Buche. Das Ergebnis im zweiten Halbjahr wird positiv sein, jedoch wird das Ergebnis für das Gesamtjahr deutlich negativ bleiben.

Im Jahr 2012 hatten seinerzeit noch rund 600 Mitarbeiter einen Umsatz von 114,2 Mio. Euro erwirtschaftet. Der jetzt noch 450 Mitarbeiter starke OEM-Hersteller konnte den durch die Absatzschwäche wichtiger Kunden in Europa sowie das Auslaufen älterer

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Produkte verursachten Umsatzrückgang im dritten Quartal 2013 auf unter drei Prozent reduzieren. Geschäftsführer Holger Rath ist optimistisch und erwartet bereits für 2014 „ein deutlich positives Ergebnis“. we

Ein Bild aus besseren Tagen: Mehrheitsgesellschafter Friedhelm Steinhilber und der aus­­ge­schiedene CEO Rolf Ritter mit Dr. Holger Rath, seit Oktober alleiniger Geschäfts­ führer (von links)

Als „Jahr des Umbruchs“ geht 2013 in die Firmengeschichte von BDT ein. Der traditionsreiche Entwicklungspartner und Produzent von Datenspeichern für renommierte Hersteller wie IBM (Bereich Storage Automation) sowie von innovativen Papierund Medienhandhabungsapplikationen für Drucker (Bereich Print Media Handling) hat nach einem Personalabbau in Deutschland und der Zusammenlegung von Servicestandorten in den USA und in Mexiko zum 1. Oktober auch seine Führungsebene umgebaut. CEO Rolf Ritter ist nach fünf Jahren bei BDT aus der Geschäftsleitung ausgeschieden. Der Erfinder Friedhelm Steinhilber, seit 1979 Geschäftsführender Gesellschafter und Inhaber von nahezu 100 Patenten,

wechselt in den Beirat als dessen Vorsitzender. Auch in seiner neuen Position wird er als Mehrheitsgesellschafter weiter Einfluss nehmen, insbesondere in den Bereichen Innovation, Firmenstrategie und Geschäftsbeziehungen. Alleiniger Geschäftsführer ist seit dem 1. Oktober der bisherige Geschäftsführer Finanzen Dr. Holger Rath, der im April 2011 von IBM zu BDT kam. Unter seiner Verantwortung vertreten Ralf Hipp (Print Media Handling), Bernd Krause (Storage Automation) und Mark Winkler (Global Operations) ihre jeweiligen Geschäftsbereiche in der Geschäftsleitung. Dr. Burkhardt Liebich übernimmt bis zum Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen den Bereich Finanzen.  www.bdt.de

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Viastore bleibt auf Wachstumskurs

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ür 2013 erwartet die Stuttgarter Via­ store-Gruppe einen Jahresumsatz von 83,3 Mio. Euro, also weniger als im Vorjahr. Das bereitet den beiden Geschäftsführern des Intralogistik-Spezialisten, Philipp Hahn-Woernle und Frank Apel, aber kein Kopfzerbrechen. „In diesem Jahr ist es bei ungewöhnlich vielen Projekten zu kundenseitigen Verschiebungen gekommen. Das wirkt sich natürlich auf den Umsatz aus“, erläutert Hahn-Woernle den für den Anlagenbau charakteristischen Verlauf. „Dafür wird unser Umsatz im kommenden Jahr um etwa 50 Prozent zulegen – wenn sich nicht andere Projekte verschieben.“ Beim Auftragseingang etwa sei ein deutlicher Sprung zu erwarten, von 98 Mio. Euro im Jahr 2012 auf rund 150 Mio. Euro 2013.

Virtualisierung und Cloud-Computing leicht gemacht. IBM System x Server und Lösungen. Der erste Schritt in Richtung virtualisierte oder private Cloud-Umgebung ist oft eine Herausforderung. Das hat sich jetzt geändert. Denn IBM System x® M4 Express® Server mit integrierten Virtualisierungsund Cloud-Lösungen von IBM vereinfachen und beschleunigen die Implementierung. Dank der neuesten Intel® Xeon® Prozessoren bieten IBM System x Server optimale Performance-, Skalierbarkeits- und Speichermerkmale für virtualisierte Workloads. IBM hat kürzlich durch das erste x86-virtualisierte TPC-C-Benchmark-Ergebnis mit den niedrigsten Kosten pro Transaktion1 bewiesen, wie effizient und wirtschaftlich diese Lösungen sind. Ab sofort profitieren Sie also nicht nur von den Vorteilen einer Cloud oder einer virtualisierten Umgebung, sondern auch von einer neuen Einfachheit und geringeren Kosten. Und Sie können sich jederzeit auf die Unterstützung von erfahrenen IBM Geschäftspartnern verlassen, um Ihr System zu konfigurieren und auf Ihre geschäftlichen Anforderungen abzustimmen.

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Raz-Lee verstärkt Vertriebsteam

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eter Lupprich (48) verstärkt seit Anfang Dezember den Vertrieb der Raz-Lee Security GmbH. Der AS/400Experte, der in Großenhain bei Dresden auch die Lupprich EDV-Beratung führt, soll Know-how und Kundenbeziehungen einbringen. „Es freut mich sehr, dass wir durch Peter Lupprich unsere iSecurity-Produkte noch näher an unsere Kunden bringen“, sagt Robert Engel, Geschäftsführer von Raz-Lee. „Die Entwicklung unserer Geschäfte hat eine Ausweitung der Vertriebskapazität dringend notwendig gemacht, um allen Interessenten eine hochwertige zeitnahe Beratung zukommen zu lassen.“ Lupprich bringt dazu viel Erfahrung im Umfeld von IBM i ein. Er hatte sich bereits 2012 zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Herstellern (u.a. auch Raz-Lee) entschieden, um den Kunden Lösungskonzepte anbieten zu können, die wirklich passen.

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Peter Lupprich soll die iSecurity-Produkte näher an die Kunden bringen

Lesen Sie das Technology Business Research-Whitepaper

Erfahren Sie, wie IBM mit seiner Virtual Desktop Infrastruktur für mehr Einfachheit sorgt. Weitere Informationen: ibm.com/systems/de/express1 Siehe http://www.tpc.org/1791 vom 07.05.2013. *Alle Preise sind Einzelhandelsverkaufspreise von IBM, gültig vom 31.10.2013, und beinhalten möglicherweise weder Speicher, Festplatte, Betriebssystem noch andere Leistungsmerkmale. **Monatliche IBM Leasingrate zzgl MwSt. bei 36 Monaten Laufzeit und einem Mindestvertragsvolumen von 4.000,– EUR. Die Finanzierungsangebote sind freibleibend, gelten vorbehaltlich einer positiven Bonitätsprüfung durch IBM und richten sich ausschließlich an Geschäftskunden. IBM behält sich das Recht vor, dieses Angebot ohne Vorankündigung zurückzuziehen oder zu modifizieren.

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IBM Hardwareprodukte werden fabrikneu hergestellt. Unabhängig davon gelten in jedem Fall die IBM Gewährleistungsbedingungen. Die aktuellen Bedingungen finden Sie auf http://www.ibm.com/servers/support/machine_warranties. IBM übernimmt keinerlei Verantwortung oder Garantie für Produkte und Leistungen anderer Hersteller. IBM, das IBM Logo, System x und Express sind Marken der International Business Machines Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. Weitere Produkt- und Servicenamen können Marken von IBM oder anderen Unternehmen sein. Eine aktuelle Liste der IBM Marken finden Sie unter www.ibm.com/legal/copytrade.shtml. Intel, das Intel Logo, Xeon und Xeon Inside sind Marken oder eingetragene Marken der Intel Corporation in den USA und/oder anderen Ländern. Preise von IBM Geschäftspartnern können von den hier angezeigten Preisen abweichen. Die Produkte sind je nach Verfügbarkeit lieferbar. IBM bietet die hierin beschriebenen Produkte, Dienstleistungen oder Leistungsmerkmale möglicherweise nicht in allen Ländern an. Aktuelle Preisinformationen erhalten Sie von Ihrem IBM Vertriebsbeauftragten oder IBM Geschäftspartner. © 2013 IBM Corporation.


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midrange-markt

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strategien

DV-Dialog 1–2/2014 | 17. Februar 2014

kurz notiert

„Arrow Global Training Alliance“ für IBM-Schulungen

Neue Heimat für Powerhouse: Unicom Systems hat die Application Development Tools (ADT) von IBM erworben. Die ADT-Suite, zu der auch die im AS/400-Umfeld bekannte 4GL-Umgebung Powerhouse gehört, war ursprünglich für den Minicomputer HP3000 gedacht, später aber „plattformunabhängig“. Bereits Cognos hatte die Weiterentwicklung gestoppt, bevor das Unternehmen Ende 2007 von IBM gekauft worden war.

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achdem die IBM den Distributor Arrow Electronics im Frühsommer 2013 als einen der vier Schulungs­ anbieter für ihre Hard- und Software ausgewählt hat, veröffentlicht der heute seinerseits die „Arrow Global Training Alliance“. Als erster schließt sich Fast Lane, ein Anbieter moderner IT-Schulungskurse, diesem weltweiten Kooperationsprogramm in ganz Nordamerika und Europa an.

www.unicomglobal.com

Mac IT-Solutions, ein auch in der AS/400-Welt erfahrener Anbieter von Versandhandelssoftware im E-Commerce- und MultichannelUmfeld aus Flensburg, hat eine Mehrheitsbeteiligung an der Etailer Solutions GmbH übernommen. Dieses Software-Unternehmen mit 20 Mitarbeitern hat seinen Standort in Olpe und unterstützt Versandhändler beim Ausbau oder der Neuausrichtung einer erfolgreichen E-Commerce-Strategie.

Fast Lane erster Kooperationspartner

www.mac-its.com

Mehr Komfort im „Client Care Center“ will Portolan seinen Kunden bieten und hat deshalb das Helpline-Ticketsystem verbessert. Die Helpline kann jetzt zusätzlich zu den Kanälen Telefon und E-Mail auch über das modernisierte „Client Network“ per Internet angesprochen werden. Das ist überarbeitet worden und bietet neben den Downloadund Remotezugriffsbereichen nun auch die Erfassung von Vorfallsmeldungen. www.portolancs.com

Thinkstock/iStockphoto

Die Heidelberger cbs Corporate Business Solutions übernahm am 1. Januar die Leogistics GmbH. Dieser 2007 gegründete Hamburger SAP-Partner und Spezialist für Logistik- und Supply Chain Management erweitert das cbs-Angebot für die Fertigungsindustrie. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Firmengründer André Käber soll Leogistics weiter führen; die bestehende Organisation bleibt erhalten, alle Mitarbeiter werden übernommen. cbs gehört zur Materna-Gruppe und beschäftigt 190 Mitarbeiter.

IBM schrumpft weiter

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Schwache Hardwareverkäufe nagen auch am Gewinn

eit dem Jahr 2011 hat IBM mit chronischem Umsatzschwund zu kämpfen. Lag der Umsatz 2011 bei 107 Mrd. Dollar, blieben 2012 noch 104,4 Mrd. und im vergangenen Jahr trotz günstiger Wechselkurse nur 99,8 Mrd. Dollar Umsatz. Dennoch gelang es durch Sparen, den Verkauf nicht so lukrativer Sparten, einer geringeren Steuerquote und den Zukauf Gewinn versprechender Firmen, den Profit über den Prognosen der Analysten zu halten – auch wenn er 2013 um ein Prozent auf 16,5 Mrd. Dollar eingeschmolzen ist. Die Hardwaresparte bereitete einfach zu große Probleme. Eine Konsequenz: Das Topmanagement erhält keinen Bonus.

mehr auf die „Gesamtperformance“ der IBM haben. 2013 habe die STG 1,7 Mrd. Dollar weniger Gewinn gemacht als noch 2012, allein im vierten Quartal sei der STG-Gewinn um über 750

Nach der Bilanz: IBM verkauft die x86-Serversparte an Lenovo Mio. Dollar geschrumpft. Immerhin sei die STG auch dank des Stellenabbaus im vierten Quartal mit 200 Mio. Dollar wieder profitabel gewesen – und sollte 2014 den Gewinn nicht mehr beeinträchtigen. „Flat-Profit ist aber nicht das langfristige Geschäftsmodell für die STG“, betonte Schroeter. 2015

www.cbs-consulting.com

Im Januar hat der japanische IT-Konzern NTT Data die im November 2013 angekündigte Übernahme der Everis Group abgeschlossen. Dieser spanische IT-Dienstleister mit mehr als 10.000 Mitarbeitern weltweit verfügt über eine starke Präsenz in Südeuropa sowie in lateinamerikanischen Ländern – und bietet eine breite Palette IT-Services an, von der Business- und Strategieberatung über die Anwendungsentwicklung und Systemintegration hin zu Outsourcing. Der Kaufpreis: 50 Mrd. Yen (umgerechnet 356 Mio. Euro).

Martin Schroeter, neuer Finanzvorstand der IBM: „Wir sind uns darüber im klaren, dass die Power-Plattform frühere Umsatz­niveaus nicht mehr erreichen wird. Wir werden Maßnahmen ergreifen und das in einem neuen Geschäfts­ modell berücksichtigen.“

www.nttdata.com/de

Mit der Übernahme des Unternehmens Saga Innovation verstärkt der IT-Dienstleister Centric die Präsenz in Norwegen. Das auf Personaldienstleistungen und IT-Outsourcing spezialisierte Unternehmen Saga hat seinen Sitz in Hamar bei Oslo und firmiert seit dem 1. Januar ebenfalls unter dem Namen Centric. www.centric.eu Thinkstock/iStockphoto

IBM hat vor allem an schwachen Hardwareverkäufen zu knabbern. Der Umsatz der Systems and Technology Group (STG) schrumpfte 2013 um 19 Prozent auf 14,4 Mrd. Dollar, im Schlussquartal sogar um 26 Prozent auf 4,3 Mrd. Dollar. Das verursachte im vierten Quartal letztlich einen Umsatzrückgang der IBM um insgesamt mehr als fünf Prozent auf 27,7 Mrd. Dollar; der Gewinn wuchs dennoch dank einer geringeren Steuerquote im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 6,2 Mrd. Dollar. Die Server sind also das große Sorgenkind, auch wenn die Servicesparte gleichfalls schwächelte. Schon in diesem Jahr soll die STG aber laut Martin Schroeter, der als neuer Finanzvorstand erstmals die Bilanzzahlen präsentierte, keinen negativen Einfluss

sollte ein neuer Mainframe-Produktzyklus den Gewinn steigern – und auch Power8 gibt Anlass zu Optimismus. Vielversprechend entwickeln sich auch die im April 2012 vorgestellten Pure Systems: Im vierten Quartal will IBM über 2.500 dieser Maschinen geliefert haben, was bisher insgesamt mehr als 10.000 installierte Systeme weltweit bedeutet. „Wir kämpfen mit einigen Herausforderungen in unserem Hardware­ geschäftsmodell für die Power-, Speicher- und x86-Systeme“, erklärte

Schroeter die Schwächephase im vierten Quartal. Der Umsatzrückgang bei den Mainframes dagegen sei durch den Produktzyklus bedingt und nach einem sehr guten Vorjahr eingeplant gewesen. Der Power-Umsatz brach aber um 31 Prozent ein, obwohl IBM laut Schroeter „signifikante Kapazitäten“ ausliefern und den Marktanteil im Unix-Markt halten konnte. Offenbar hat der Preiskampf mit den verbliebenen Unix-Protagonisten Oracle und HP – Schroeter spricht nur von einem „deutlich verbesserten Preis-LeistungsVerhältnis“ – viel Umsatz gekostet.

Das Geschäftsmodell für Power wird neu definiert Um das Geschäftsmodell für die Power Systems zu verbessern, will man die Plattform relevanter für die Kundschaft machen. Erste Maßnahme sei die Einführung der „Integrated Facility for Linux“ (IFL), mit der sich – ähnlich wie beim Mainframe – Linux-Work­ loads kostengünstig auf vorhandene Server verlagern lassen. Außerdem werde die Linux-Relevanz der Plattform mit der Einführung der Power8Prozessoren im Lauf des Jahres durch zusätzliche „Big Data“- und Cloud-Features weiter erhöht. Und durch die im August 2013 von IBM, Google, Nvidia, Mellanox und Tyan ins Leben gerufene Open Power Foundation soll ein „Ökosystem“ für Entwickler entstehen, dem im Januar auch die chinesische Suzhou Power Core Technology Co. und das Research Institute of Jiangsu Industrial Technology beigetreten sind. „Wir sind uns aber auch darüber im klaren, dass die Power-Plattform trotzdem frühere Umsatzniveaus nicht mehr erreichen wird“, so Schroeter weiter. „Wir werden Maßnahmen ergreifen und das in einem neuen Geschäftsmodell berücksichtigen.“ we

IBM vor dem Kadi  Der Reifenhersteller Bridgestone hat in den USA die IBM auf 600 Mio. Dollar Schadenersatz verklagt. Sie habe bei der 2009 in Angriff genommenen Modernisierung der Backoffice-IT versagt, die aus den 1980er Jahren stammt. Deshalb seien die Geschäftsabläufe „ins Chaos gestürzt” worden, „lähmende Mängel“ hätten „verheerende Auswirkungen auf das Geschäft“, weil Reifen nicht geliefert werden könnten

und sich stattdessen in Lagern stapelten. IBM weist die Klage als übertrieben und falsch zurück; Bridgestone habe vielmehr seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Diese Versäumnisse hätten Kosten und Zeitplan des Projektes negativ beeinflusst. Außerdem habe man IBM-Warnungen missachtet. Bridgestone hatte für das Projekt 78 Mio. Dollar an die IBM gezahlt; jetzt hat SAP den Auftrag.  www.ibm.de

Mit sofortiger Wirkung bietet Fast Lane autorisierte IBM-Schulungen über sein internationales Bildungsnetzwerk an, um die Kapazitäten und Angebote von Arrow zu ergänzen – auch in Deutschland und auch für AS/400-Anwender. „Seit heute bieten Arrow und Mitglieder der Arrow Global Training Alliance in 60 Ländern IBM-Schulungen an und sind auf dem besten Weg, innerhalb des nächsten halben Jahres in 130 Ländern vertreten zu sein“, heißt es in der Presseinformation. Bei Schulungen für IBM-Software adressiert Arrows folgende Produktsegmente: Business Analytics (Cognos & Co), Information Management (DB2, Informix & Co.), Collaboration (Lotus & Connections), Product Lifecycle Management, Ratio­ nal, Tivoli und Websphere. IBM-Systems heißt für Arrows: Power Systems, Pure Systems und Blade Center (auch mit IBM i), Storage und Storage Networking, System x, Mainframes und Cloud Computing. „Bildung ist ein zentrales Element unserer Mehrwertdienstleistungen“, kommentierte Arrows Europachef Laurent Sadoun für das Geschäftssegment Enterprise-Computing die Ankündigung. „Damit werden Markt und Vertriebskanal in die Lage versetzt, Technologieanbieter mit fertigen Produkten und Lösungen zu unterstützen.“ Das Arrow-Portfolio werde bald um einen Lösungsansatz ergänzt, „der entscheidenden Geschäftsbereichen wie Big Data, Mobilität, Sicherheit und Cloud Computing gerecht wird“ und so die strategische Beziehung mit IBM im Produktgeschäft und mit dem Händlernetz „im Bereich Sicherheit, Virtualisierung und Mobilität optimal umsetzt“. Arrow Electronics ist ein globaler Anbieter von Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für industrielle und kommerzielle Nutzer elektronischer Komponenten und von IT-Lösungen für Unternehmen mit mehr als 470 Standorten in 55 Ländern. Die Fast-Lane-Gruppe ist als Spezialist für IT-Training und Beratung im Highend-Bereich in 60 Ländern aktiv, verteilt über alle Kontinente. In Deutschland ist das Unternehmen über das Fast Lane Institute for Knowledge Transfer in Hamburg präsent. www.arrowecs.de

Laurent Sadoun, Arrows Europachef für das Segment Enterprise-Computing: „Bildung ist ein zentrales Element unserer Mehrwertdienstleistungen!“


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