DV-Dialog 1-2/14

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17. 00.Februar Monat 2014 | 29. Jahrgang | G 30793 E

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Aus dem Inhalt

Mail Next vorgestellt

Die Cebit 2014

Wie IBM das geschäftliche Messaging revolutionieren will | Seite 10

Ausblick auf die weltgrößte IT-Messe, die am 10. März startet | Seite 11

Comarch festigt Präsenz in Deutschland Ehemalige SoftM kämpft aber weiter gegen die Verluste | Seite 2

Citrix weiter im Umbruch Auf dem Weg zum Spezialisten für Cloud-Infrastrukturen | Seite 2 Dr. Jörn Voßbein, UIMC, Wuppertal

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Wenn der Chef plötzlich in den USA sitzt  Nicht nur Großkonzerne, sondern auch deutsche Mittelständler werden immer öfter Teil einer Firmengruppe. Werden hierbei institutions- und länderübergreifende Teams gebildet, so ist der fachliche Vorgesetzte plötzlich nicht mehr der Linienvorgesetzte, sondern der Leiter eines Bereichs der Muttergesellschaft. Dann werden automatisch auch personenbezogene Daten des Mitarbeiters übermittelt, was datenschutzrechtlich durchaus problematisch ist und zu einem Compliance-Verstoß führen kann.

Im Gespräch mit

Andreas Walter Vice President Server Solutions der Systems and Technology Group bei IBM Deutschland

Auch wenn dies in der diskutierten EU-Datenschutz-Grundverordnung angedacht ist, so existiert derzeit kein Konzernprivileg. Auch scheint diese Grundverordnung in der jetzigen Form nicht mehrheitsfähig zu sein. Somit muss weiterhin die Übermittlung von Mitarbeiterdaten an eine andere Gesellschaft, wie bei jeder anderen Datenübermittlung, stets durch eine Rechtsvorschrift legalisiert werden. Hierbei ist z.B. die Einführung eines konzernweiten Telefon- oder E-Mail-Verzeichnisses noch relativ einfach umsetzbar. Diese geschäftlichen Kontaktdaten sind oftmals für die Kommunikation und die Erfüllung der Arbeitsaufgaben erforderlich, so dass ein „berechtigtes Interesse“ gegeben sein kann (§ 28 BDSG). Dies wird im Rahmen einer MatrixOrganisation schwieriger. Im Gegensatz zum Telefonverzeichnis werden hier oft umfassendere Daten an Vorgesetzte übermittelt, etwa Skill- oder Performance-Informationen, was viel kritischer ist. Kann der Mitarbeiter diese Struktur bei Abschluss des Arbeitsvertrags erkennen und billigt sie durch Unterzeichnung, erhält das Arbeitsverhältnis einen Konzernbezug. Ein Datentransfer ist dann grundsätzlich durch das Beschäftigtenverhältnis abgedeckt (§ 32 BDSG).

Mit Power in die Zukunft Portolan optimistisch

Foto: ANdrea Fabry

A

ufgeschoben ist nicht aufgehoben. So hieß es auch, als Lenovo sich im vergangenen Frühjahr nicht mit IBM auf einen Kaufpreis für die x86-Serversparte einigen konnte (siehe DV-Dialog 6/2013, S. 3). Mitte Januar ist genau das gelungen, nachdem wohl auch Dell und Fujitsu Interesse gezeigt hatten. Statt der ursprünglich mindestens verlangten 2,5 Mrd. Dollar erhält IBM jetzt 200 Mio. Dollar weniger. Im Kaufpreis enthalten sind die Produkte System x, Blade Center sowie Flex System Blade-Server und -Switche, x86-basierte Flex-System, Nextscale- und iDataplexServer (inklusive zugehöriger Software), Blade-Networking sowie die Wartungsorganisation. Seit Lenovo im Jahr 2005 die PC-Sparte der IBM übernommen hatte, arbeiten beide Unternehmen eng zusammen. Diese

Zusammenarbeit soll jetzt weiter intensiviert werden. Also alles gut, weil IBM sich wieder einmal von einem Produktsegment mit auch auf lange Sicht niedrigen Margen trennt? Oder verkauft die IBM ihre Zukunft, weil die Mega­rechenzentren der Cloud künftig auf viele günstige Standardserver setzen? Man weiß es nicht. Die IBM jedenfalls hat ihre Antwort gegeben, weil sie nicht an die langfristige Tragfähigkeit der derzeitigen Scale-up-Strategien der Cloud-Provider glaubt. „Im Markt beobachten wir eine Nachfrage nach Alternativen bei der Servertechnologie, denn die Antwort auf alle Serverfragen kann ja nicht x86 sein!“ Das konstatiert im Interview mit DV-Dialog Andreas Walter, seit Jahresbeginn Chef der Power Systems und Mainframes bei IBM Deutschland. Auf diese beiden Asse setzt IBM jetzt offenbar voll und ganz. „Strategisch und wirtschaftlich wohl richtig, aber mit vielen

Risiken und offenen Fragen“, bewertet Andreas Zilch, IBM-Kenner bei der Unternehmensberatung Experton, den Deal. Insgesamt passe das Disvestment sehr gut in die IBM-Strategie von Investitionen im Softwarebereich. „Dabei schlägt IBM auch in Bereichen zwischen Hard- und Software zu, wie etwa kürzlich bei Softlayer.“ Von margenschwacher Commodity-Hardware aber trennt IBM sich konsequent: Kassen gingen an Toshiba, Drucker an Ricoh und Lexmark, PCs an Lenovo oder Platten an Hitachi. Der Verkauf der x86-Sparte zerteilt aber auch das IBM-Portfolio für Geschäftskunden. Nicht nur beim Zukunftsprodukt der Serversparte, dem Pure System, sondern auch bei anderen Systemen wie etwa Storwize oder SVC sind x86-Server integrale Bauteile. Nun darf man darauf gespannt sein, ob und wie die Lenovo-Server hier im IBM-Portfolio auftauchen. Interview Seite 4

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