DV-Dialog 4/13

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19. April 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E

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Aus dem Inhalt

Sepa und E-Bilanz

CRM großgeschrieben

Viele Änderungen im Rechnungs­ wesen vor der Tür | Seite 12

Mobile Endgeräte und Cloud-Services treibende CRM-Trends | Seite 14

Einsatz von DCW langfristig gesichert All for One Steeb bietet erweiterte Softwarepflege 2020plus | Seite 2

Die ITML-Geschäftsführer Willy

Gary Calcott, Technical Marketing Manager, Application Development & Deployment, bei Progress Software

Strategische Kooperation der IT-Verbände

Krießler und Tobias Wahner im Interview

Gesellschaft für Informatik und Eco rücken zusammen | Seite 2 ANZEIGE

Mobile first  Die Verbreitung der verschiedensten mobilen Endgeräte verändert die Programmierung von Geschäftsanwendungen nachhaltig. Entwickler müssen ihre Lösungen deshalb auf die unterschiedlichsten neuen Anforderungen abstimmen. Viele Organisationen haben erste Erfahrungen mit mobilen Apps in ausgewählten Projekten gesammelt, etwa bei der Vertriebsunterstützung, der Optimierung von Geschäftsprozessen oder der Echtzeitauswertung von Daten in der Fertigung. Jetzt steht die nächste Phase einer weiteren Verbreitung in zusätzlichen Einsatzgebieten an. Dazu müssen die Anwendungen universell mobil einsetzbar sein. Wer heute eine Applikation für mobile Endgeräte entwickelt, kann zwischen drei Alternativen entscheiden: eine native App, eine Web-App oder eine hybride App. Native Apps entstehen mit einem Software Development Kit (SDK) für das jeweilige Betriebssystem und die Apps laufen nur auf dieser Zielplattform. Web-Apps setzen auf HTML5 und laufen im Browser auf allen modernen mobilen Endgeräten, können aber nicht alle gerätespezifischen Funktionen nutzen. Diese Einschränkung lässt sich aber leicht verschmerzen. Viele Entwicklungsprojekte verfolgen heute den Mobile-first-Ansatz. Die Apps sollten wie gesagt auf unterschiedlichsten Endgeräten laufen – dafür muss die Entwicklungsplattform die Voraussetzung bieten. Entwickler müssen sich ferner auf immer kürzere Änderungszyklen einstellen. Den großen Wurf einer Applikation, die dann eine geraume Zeit stabil bleibt, gibt es heute nicht mehr. Nahezu alles wird ständig geändert, erweitert und angepasst – ob man das dann als agil, elastisch oder flexibel bezeichnet, bleibt jedem selbst überlassen.

Die ERP-Welt dreht sich heute schneller Foto: Jörg Ladwig

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ahlreiche unterschiedliche Trends prägen den ERP-Markt allgemein und den SAP-Markt insbesondere. Kleinere ERP-Anbieter sehen sich überfordert mit der Fülle an technischen Innovationen, die für ERP-Anwendungen relevant sind. Denn Social Media, CRM oder Optimierung von Lieferkette und Logistik beispielsweise sind nicht nur Marketingthemen der Hersteller, sondern wirkliche Bedürfnisse der Kunden und der Anwender. Dazu kommen Cloud Computing oder In-MemoryDatenbanken, – mit gravierenden Auswirkungen auf den Betrieb von ERP-Systemen und die dafür nötigen Infrastrukturen. Nicht zu unterschätzen sind die Folgen

mobiler Anwendungen für das ERP-System, denn Tablet und Smartphone halten Einzug in die Geschäftswelt und verändern die Bedienoberfläche radikal. „Diesen Anforderungen können nur wenige große Anbieter mit entsprechender Kundenbasis in der gebotenen Kürze der Zeit Rechnung tragen“, meint ITMLGeschäftsführer Tobias Wahner. „Nur sie können die nötigen Investitionen in die eigene Entwicklung stemmen, nur sie haben genügend Partner, die ergänzend zum ERP-Kern veredelnde Add-ons beisteuern. Und zur Not haben sie die Finanzkraft, um sich fehlende Technologien durch eine Akquisition oder einen OEM-Vertrag kurzfristig zu beschaffen.“ Gleichzeitig stellt sein Kollege Willy Krießler fest, dass ERP-Standards in der Gunst

der Kunden steigen. „Sie setzen mehr und mehr auf standardisierte Pakete, um ihre Projekte zu beschleunigen und die Risiken und Aufwände für die Software-Einführung zu senken“, beobachtet der Geschäftsführer des SAP-Partners aus Pforzheim. „In der Softwarewelt geht heute alles schneller als früher: Es dauert einerseits nicht mehr so lange, bis die Entscheidung für eine bestimmte Software fällt, andererseits verkürzt sich aber auch deren Nutzungsdauer.“ Für Kernfunktionen, wie Bestandsführung oder Finanzbuchhaltung, hält er Investi­tionszyklen von acht bis zehn Jahren immer noch für adäquat. Aber bei der Vielzahl von Add-ons, die diese Kernfunktionen ergänzen, sei heute eine Nutzungsdauer von etwa fünf Jahren üblich. Interview Seite 4

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Heimathafen.

IT-Dienstleister? Freiberufler? Willkommen an Bord! I

KEOS

Zuverlässig. Seit 1988. convotis.com

Wachsen mit „Managed Services“ Partner Bechtle übernimmt bis zu 60 Mitarbeiter von IBM | Seite 3

Wege nach Russland SAP-Partner Fistec kooperiert mit Energy Consulting | Seite 3

Energiesparen lohnt sich Ein MES schließt den Regelkreis im Energiemanagement | Seite 3

WWS & Fibu aus der Cloud Baumann Computer geht neue Wege | Seite 6

Help/Systems kauft Showcase BI-Suite Sequel ausgebaut | Seite 7

Ametras erweitert Moeve POS-Services integriert | Seite 8 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN HP kommt nicht zur Ruhe: Verwaltungsratschef geschasst hp.de +++ Zwei Oberflächen, kein Durchblick: Stiftung Warentest rät von Windows 8 ab test.de +++ Blackberry berappelt sich und macht wieder Gewinn blackberry.de +++ Oracle-Umsatz sinkt: „Vertrieb hatte nicht genug Biss“ oracle.de +++ Cybergroßangriff auf Südkorea kam wohl aus China korea.net +++ Bahn will Kundendaten versilbern: Werbeangebote geplant bahn.de +++ T-Mobile und MetroPCS dürfen fusio­nieren: Letzte US-Behörde macht den Weg frei t-mobile.de +++ Final Shutdown für Roadrunner – erster Petaflop-Supercomputer wird abgewrackt lanl.gov +++ Nach Dell auch BMC vor Börsenabschied? Buy-outGerüchte sorgen für Kurssprung bmc.com +++ BKA warnt vor neuem Lösegeldtrojaner und wird wegen Staatstrojanerkauf verklagt bka.de +++


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midrange-markt

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unternehmen

midrange-markt

Mit der Büroumgebung ins SocialBusiness-Zeitalter

4 „ERP-Standards steigen in der Gunst der Kunden!“

Interview mit den beiden ITML-Geschäftsführern Willy Krießler und Tobias Wahner

6 CHG-Meridian plant Technologieinvestitionen

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Wandel vom Leasinganbieter zum Technologie-Portfolio-Manager

om Rechenzentrum in Ehningen aus bietet IBM nun auch Cloud-Services für Kunden in der EMEA-Region an, die flexibel Social-Business-Funktionen wie Onlinekonferenzen, E-Mail oder Social Services nutzen wollen. Abgerundet werden diese Services durch die Option des parallelen Bearbeitens von Dokumenten im Browser. „Auch externe Partner und Kunden können unter Einhaltung sämtlicher Datenschutzvorgaben aus Deutschland und der EU ins Netzwerk aufgenommen werden“, erklärt IBM-Sprecherin Beate Werlin. Je nach Bedarf seien die Services über ein Public- oder Private-Cloud-Modell oder auch als Mix aus Cloud-Diensten und Eigeninstallationen zu beziehen. Europäische Kunden wie Arnold Clark, Codorniu, Shanks, Centrax TCL und Development Alternatives Inc. (DAI) nutzen dieses Cloud-Angebot bereits.

7 Help/Systems kauft Showcase

Multidimensionale Datenanalyse für die BI-Suite Sequel

7 „Atmende“ SAP-Services

Bei maßgeschneiderten SAP-Betriebslösungen arbeiten die beiden IT-Dienstleister Profi und Abilis zusammen

8 Single-Source-Strategie

Ehrhardt+Partner mit Cobol-IT auch jenseits der AS/400-Welt

8 Logistiker und die Cloud

Organisationsstrukturen und Prozesse auf die neue Ära vorbereiten

produkte 9 Clarc Enterprise 4.2

Dokumentenerfassungs- und -verarbeitungssoftware von CTO für die aktuellen Windows- und Sharepoint-Versionen

9 GBS Project Management 11

Verschmelzung von Pavone- und GBS-Lösungen wird weiter vorangetrieben

10 In drei Schritten zur SAP-Systemkopie

Das Automatisierungstool Libelle System Copy (LSC), eine native Lösung für das System i

Seite

Produkte

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Rittal bringt neue Kühlung für kleine und mittlere Rechenzentren

10 Rundruf: Wie bewerten Sie die jüngste Power7+-Ankündigung der IBM Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

11 Gravity hält alles zusammen

Neue Workflowlösung von Remain Software

11 Echtzeitdatenintegration

Die Middleware Golden Gate 11g Release 2 verbessert Oracles AS/400-Anschluss

ie All for One Steeb AG hat die erweiterte Softwarepflege für die Finanz- und Warenwirtschaftssoftware DCW, die zuletzt bis Ende 2016 zugesagt war, jetzt über das Jahr 2020 hinaus verlängert. Außerdem wurde mit Otto Heß ein neuer Leiter des Bereiches DCW ernannt, der in Zukunft verstärkt auch die zehn Projekt- und Entwicklungspartner in den Support einbeziehen will.

12 E-Bilanz und Sepa meistern

Innovabee bietet Comarch-Anwendern verschiedene Optionen an

13 Sepa als Managed Service

Medienübergreifende Komplettlösung von Retarus

13 Hilfe bei der Sepa-Umstellung

Standardisiertes Umstellungsverfahren von Portolan

14 Marktübersicht: Customer Relationship Management (CRM)

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

Betreuung und Pflege der Software, die nach wie vor Eigentum der SAP ist, bei der All for One Steeb AG. Deren Vorstandssprecher Lars Landwehrkamp, der bereits Mitte 2012 die noch zu Steeb-Zeiten vereinbarte „erweiterte Softwarepflege für DCW“ um zwei weitere Jahre bis Ende 2016 verlängert hatte, kündigte jetzt die erweiterte Softwarepflege 2020plus an. „Mit den nun über das Jahr 2020 hinausreichenden Zusagen und Vereinbarungen hat sich die Planungssicherheit für unsere Mitgliedsunternehmen nochmals deutlich erhöht“, bilanziert Ingo Junker, der langjährige Sprecher des DCW-Anwenderkreises und Bereichsleiter Informatik und Organisation der Chemischen Fabriken Zschimmer & Schwarz GmbH, Lahnstein.

15 Big Data an der Kasse

PBS-Lösung für Ablage und Auswertung von Kassendaten in SAP

Zehn Partner stärker in die DCW-Entwicklung involvieren

16 Ein zweiter Blick auf SAP Hana

SAP spricht von „Unternehmensführung in Echtzeit“

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Otto Hess (Foto) hat Dr. Oswald Walter als Bereichsleiter DCW abgelöst

Digitale Workflows

anwendungen 17 ERP aus einem Guss

Erfolgreicher Echtstart bei Bempflinger nach nur sechs Monaten

17 Fibu auf dem System i eingeführt

Rex Industrie-Produkte setzt auf EVM von Portolan

19 Bahnweites ECM nimmt Fahrt auf

Aktuell 9.000 User in 18 verschiedenen Mandanten angeschlossen

20 Das RZ im Bauernhaus

Mehr Power in der IT – effizientere Prozesse im Landmaschinenhandel

21 Managed Services für Röchling

Betrieb der IBM-i- und Intel-Infrastrukturen mit SAP-Basisbetreuung

22 Compliance bestätigt

Büfa: Glasklarer Durchblick beim Softwareinventar

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

eu ausgerichtet hat sich der ITDienstleister Freudenberg IT (FIT). Der Leitgedanke dahinter spiegelt sich im Slogan „IT Solutions. Simplified.“ wider: Unternehmen der mittelständischen Fertigungsindustrie einfach zu nutzende IT-Dienstleistungen zu bieten und sie nachhaltig bei der Umsetzung von Erfolg versprechenden IT-Trends zu beraten und zu begleiten. Unverändert sieht der Dienstleister seine wichtigste Mission darin, die (unvermeidbare) Komplexität moderner IT-Systeme im Backend zu verbergen und den Anwendern via Frontend ausschließlich einfach nutzbare Services zur Verfügung zu stellen.

Außerdem meldet All for One Steeb den Vollzug des im vergangenen Jahr nach dem Ausscheiden von Geschäftsführer Gerd Scheuerer avisierten Generationswechsels in der Bereichsführung. Bereichsleiter Dr. Oswald Walter wechselte in den Ruhestand; sein Nachfolger ist Otto Heß. Der Softwaremanager verfügt über Erfahrung in der Langfristbetreuung altbewährter Anwendungssysteme, denn er verantwortet neben DCW und SC/400 mit Bovac eine seit 40 Jahren von Bosch-Vertragsgroßhändlern genutzte Lagersoftware. „Unsere Betreuungsleistungen für DCW beschränken sich nicht auf Firstund Second-Level Support, Behebung von Softwarefehlern oder Bereitstellung der jeweils aktuellen Softwareversion einschließlich der Anpassungen an neue gesetzliche Vorgaben“, versichert Heß. „Vielmehr werden wir stärker als bisher auf Best Practices und Zusatzlösungen setzen und dabei die Rolle unserer zehn Projekt- und Entwicklungspartner deutlich stärken.“ Auf diese Weise will Heß mit Partnerhilfe Bedenken der DCW-Kunden zerstreuen, die durch das zuletzt weiter geschrumpfte DCW-Entwicklerteam aufkeimten. Erste Ergebnisse wurden bereits auf der Cebit im Rahmen zweier DCW-Fokustage vorgestellt.

www.freudenberg-it.com

www.all-for-one.com

Anwendungen

Mit dem Neubau der Firmenzentrale hat die DBK-Gruppe auch ihr Archiv modernisiert

www.de.ibm.com

Einsatz von DCW langfristig gesichert All for One Steeb AG: erweiterte Softwarepflege 2020plus

„Wohlfühltemperatur“

Seite

DV-Dialog 4/2013 | 19. April 2013

Die DCW Software, in den 1980er-Jahren von SAP-Mitbegründer Dr. Claus Wellenreuther für die AS/400 entwickelt, hat eine zuletzt wechselvolle Geschichte hinter sich: Verkauf im Jahr 2003 an SAP, spätere Fusion mit der SAP-Tochter Steeb und schließlich Verkauf von Steeb an All for One im Dezember 2011. Seither liegen

FIT für die Zukunft

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Strategische Kooperation

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ie Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und der Verband der Internetwirtschaft e.V. Eco haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Gemeinsam wollen beide künftig Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel entwickeln sowie die Sichtbarkeit von IT in der politischen Willensbildung und im gesellschaftlichen Kontext fördern.

Gesellschaft für Informatik und Eco rücken zusammen „Der Fachkräftemangel in der Informatik wird immer mehr zu einem ernstzunehmenden Problem der deutschen Wirtschaft“, sagte GI-Präsident Oliver Günther anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Berlin. „Gemeinsam mit der Internetwirtschaft müssen wir dem entgegenwirken und darüber hinaus auf eine kontinuierliche Weiterbildung unserer Fachleute achten“, so Günther. Als eine Maßnahme könnte die engere Kooperation zwischen Hochschulen und der Internetwirtschaft dienen.

Eco-Vorsitzender Michael Rotert (links) und GI-Präsident Oliver Günther nach der Vertragsunterzeichnung

„Außerdem eröffnet sich durch diese Kooperation unserem IT-Nachwuchs die Chance, bereits früh im Studium in den Unternehmen des Eco-Verbandes praktische Erfahrungen zu sammeln“, sagte Günther. Im Gegenzug habe Eco die Möglichkeit, mit Informatikstudierenden in Kontakt zu kommen und sie als Mitarbeiter zu gewinnen. www.gi-ev.de


unternehmen

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Midrange-markt

Wachsen mit W „Managed Services“

Wege nach Russland ebnen

Partner Bechtle übernimmt bis zu 60 Mitarbeiter von IBM Business Services

Andreas Kirsch, Leiter des DIN-Arbeitskreises AK3 und Vorstand der Guardus Solutions AG

MES-Anwender aufgepasst: Energiesparen lohnt sich

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ie Bechtle AG, Neckarsulm, erweitert ihre Zusammenarbeit mit IBM im Bereich „Managed Services“. Eine neue Vereinbarung sieht den Wechsel von bis zu 60 Mitarbeitern aus dem Bereich IBM Business Services vor.

den rund 65 IT-Systemhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz als auch von den Einheiten der zentralen Bechtle Managed Services AG (BMS) erbracht. Insgesamt beschäftigt BMS nach Firmenangaben 535 Mitarbeiter, davon

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ie novellierte Energiesteuerricht­ linie für Unternehmen des produzierenden Gewerbes, die zum 1. Januar in Kraft getreten ist, hat es in sich. Die Nachfolgeregelung zur künftigen Entlastung durch den „Spitzenausgleich“ nach § 10 Stromsteuergesetz und § 55 Energiesteuergesetz sieht vor, dass nur noch Firmen begünstigt werden, die einen klaren Beitrag zum Energiesparen leisten. Dazu gehört auch die Einführung eines ISO-50001-konformen Energiemanagementsystems sowie die nachweis­liche Reduzierung der Energieintensität anhand konkreter Zielwerte im Zeitverlauf. Bei der Ermittlung dieser Kennzahl, welche den Gesamtenergieverbrauch je produzierter Gütereinheit beschreibt, verschaffen Manufacturing Execution Systems (MES) klare Vorteile. „MES speichern laut aktueller ISO-

Produkt- und Energiedaten in integrierter Form sammeln Norm 22400-2 alle qualitäts- und produktionsrelevanten Produkt- und Energiedaten in einer integrierten Datenbasis. Somit können diese Systeme jederzeit den direkten, produktund auftragsbezogenen Energieverbrauch ausweisen“, so Andreas Kirsch, Vorstand des MES-Experten Guardus Solutions AG und auch Leiter des DINArbeitskreises AK3. Im Rahmen der Norm ISO 22400-2 drücke sich dieser Kennwert im Key-Performance-Indikator „Comprehensive Energy Consumption“ aus. „Die Bedeutung effizienter Energieund Ressourcenkonzepte spiegelt sich auch in den Aktivitäten des Arbeitskreises AK3 im DIN NA 60-30-05 – dem Ini-

Ein MES schließt den Regel­ kreis im Energiemanagement

ir unterstützen Industrieunternehmen beim Rollout ihrer Systeme und ERP-Anwendungen nach Russland“, betont Fistec-Vorstand Karl Friedrich Schmidt. Dabei arbeite der SAP-Partner aus Saarbrücken mit einem russischen IT-Spezialisten zusammen: dem Wirtschaftsprüfungsund Beratungshaus Energy Consulting Group mit 700 Beschäftigten.

SAP-Partner Fistec kooperiert mit der Energy Consulting Group Fistec wendet sich insbesondere an deutsche Maschinenbauer oder Automobilzulieferer, die sich auf den Weg nach Russland machen oder schon dort sind und ihre IT konsolidieren möchten. „Neben dem Einrichten und dem Betrieb der notwendigen IT-Infrastruktur vor Ort bewerkstelligen wir nun mit unserem Partner das Zusammenführen von deutschen und russischen SAP-Installationen“, erklärt Schmidt. Fistec-Vorstand Karl Friedrich Schmidt arbeitet beim Rollout mit dem russischen IT-Spezialisten Energy Consulting zusammen

Die Firmenzentrale der Bechtle AG in Neckarsulm; insgesamt beschäftigt das Systemhaus im Bereich „Managed Services“ (BMS) nunmehr 535 Mitarbeiter

Bechtle baut mit der Übernahme das Managed-Services-Geschäft aus und festigt die Zusammenarbeit mit IBM. Die zu dem Neckarsulmer IT-Dienstleister wechselnden IBM-Mitarbeiter sind in Deutschland bei Kunden vor Ort tätig, sowohl bei Großkonzernen als auch bei Mittelständlern. Über weitere Details haben die Partner Stillschweigen vereinbart. Bereits im Oktober 2005 war ein vergleichbarer Vertrag geschlossen worden. Rund 100 Mitarbeiter wechselten damals in der Folge von IBM zu Jörg Öynhausen, Geschäftsführer Bechtle Onsite Services

Bechtle – laut Firmenangaben sind nahezu alle nach wie vor im Unternehmen. Schon zuvor gehörten „Managed Services“ zu den Kerngeschäfts­feldern von Bechtle; sie werden sowohl von

160 im Bereich „Onsite Services“. Insgesamt arbeiten für die 1983 gegründete Bechtle AG rund 6.000 Mitarbeiter, die etwa 75.000 Kunden bedienen. „Wir freuen uns sehr auf die erfahrenen, bestens ausgebildeten Mitarbeiter von IBM, die uns kräftig dabei unterstützen, unsere Wachstumspläne zu realisieren“, sagt Jörg Öynhausen, Geschäftsführer Bechtle Onsite Services. Bereits seit 28 Jahren unterhalten beide Firmen Geschäftsbeziehungen; Bechtle war in den 80er-Jahren einer der ersten Systemhauspartner von IBM in Deutschland. Die Onsite Services unterstützen im Rahmen von Outtasking- und Outsourcingverträgen dauerhaft die ITServiceteams beim Kunden vor Ort. Die Services werden durch lokale Teams erbracht, die sich auf die Anforderungen der jeweiligen Kunden spezialisieren. Auf Wunsch können Unternehmen den Betrieb ihrer IT-Prozesse auch vollständig an Bechtle übertragen. Sabine Brand

Fistec bietet dazu auch die App „Smart Shopfloor & Scheduling“, mit der sich alle Fertigungsaufträge aus SAP performant und transaktionssicher feinplanen lassen. Das Scheduling im Produktionsbereich erfolgt dabei über Smartphones und Tablet-PCs, die über WLAN mit dem ERP-System verbunden sind und Fertigungsrückmeldungen wie Zeiten und Mengen übermitteln. Viele Produktionsbetriebe können so laut Schmidt ohne Entwicklungsaufwand von der Plantafel oder Excel-Liste auf eine elegante Anwendung umsteigen.

Die App „Smart Warehouse“ für Smartphone und Tablet-PC Statt über teure Funklösungen will Fistec mit der App „Smart Warehouse“ über Smartphone und Tablet-PC eine transaktionssichere Lagerverwaltung in Echtzeit realisieren. Durch die direkte Online-Anbindung an das SAP ERP sind sämtliche Lagerbestände immer auf dem aktuellen Stand, verspricht Schmidt. Aufträge wie Wareneingang, Umlagerungen, Kommissionierung und Inventur sollen sich schneller abarbeiten lassen. Ralf M. Haaßengier

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tiator der VDMA-Einheitsblätter 66412 Teil 1 und 2 – wider. Aktuell werden dort zentrale Energiekennzahlen auf nationaler Ebene diskutiert, welche im Laufe des Jahres durch den VDMA publiziert werden“, skizziert Volker Schnittler, Referent ERP- und PPS-Systeme beim VDMA-Fachverband Software, den Entwicklungsstand. Per MES kann der Zusammenhang zwischen Produktionsauftrag, produzierter Menge und Ausschuss, Maschine und deren Zustände sowie eingesetztem Werkzeug und Material in Bezug auf den Energieverbrauch hergestellt werden. Auf dieser Grundlage lassen sich energiebezogene Kennzahlen zur Ermittlung der Energieintensität ermitteln und präzise Verbesserungsmaßnahmen zur Energiesenkung ableiten. Monika Nyendick

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kurz notiert

Die K&P Computer Service- und Vertriebs-GmbH bietet Unternehmen ab sofort umfassende Betriebsunterstützung durch bedarfsgerechte IT-Servicepakete, die von der Entlastung des IT-Teams bei Großunternehmen bis zur Systemverwaltung bei Mittelständlern reichen, die keinen eigenen Administrator beschäftigen. Ob ein personeller Engpass bevorsteht oder die Erfahrung für die Umsetzung komplexer IT-Anforderungen fehlt – die unterschiedlichen IT-Service Pakete lassen sich beliebig zusammenstellen. www.kpc.de

Sharp setzt die europaweite Vertriebs- und Supportstrategie im Bereich Information Systems in Deutschland um: Seit dem 1. April firmen die GOP – Global Office Products AG und die MKT-Gruppe als Sharp Business Systems Deutschland. Mit Niederlassungen in Köln, Bonn, Hilden, Mönchengladbach und Ettlingen wurde GOP bereits vor zwei Jahren als 100-prozentige Tochter in den Konzern integriert. Im November 2011 wurde dann die MKT Moderne Kopiertechnik GmbH mit den Standorten in Neu-Isenburg, Frankfurt und Hanau übernommen, um das bundesweite Vertriebs- und Supportnetz auszubauen. www.sharp.de

GXS, US-Anbieter von B2B-Integrations­ services, gab bekannt, dass Ende des vergangenen Jahres mehr als 550.000 Unternehmen über seine Integrationsplattform auf Cloud-Basis verbunden sind. Das GXS Trading Grid verwaltet demnach als weltweit größte Integrations-Cloud über 14 Mrd. Transaktionen pro Jahr. Die Plattform unterstützt alle wesentlichen Netzwerkprotokolle, wie z. B. AS2, FTP und MQ, sowie zahlreiche Nachrichtenstandards einschließlich EDI, XML, SWIFT, Rosetta Net und OAG. www.gxs-gmbh.de

Rüsselsheim soll noch in diesem Jahr eine City Cloud bekommen, kündigte Oberbürgermeister Patrick Burghardt an. Unternehmen können dabei ihren Datenverkehr, ihre Rechnerleistung oder ihre Datensicherung bis hin zur kompletten Abbildung von Unternehmensabläufen als IT-Dienst aus der „Cloud“ nutzen, heißt es. Realisiert wird das Projekt in der Heimatstadt von Opel durch die Stadtwerke Rüsselsheim, E-Shelter, NCT und IBM. www.stadtwerke-ruesselsheim.de

Auf das Konzept der Private Cloud setzt das Angebot AHP des IBM-Partners Cancom. Zum Einsatz kommt dabei jetzt auch das Pure Flex System zur Optimierung der Rechenlast. Es bietet eine zentrale Managementsicht, die sich über alle Anwendungsbereiche der Private Cloud erstreckt und eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Anforderungen erlaubt. Die AHP Private Cloud ermöglicht den orts- und zeitunabhängigen Zugriff auf Unternehmensapplikationen und -daten mittels eines beliebigen, internetfähigen Gerätes, auch über mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets. www.cancom.de

Die D.velop AG, Gescher, hat auch 2012 wieder ein starkes Kundenwachstum erzielt. 570 neue Unternehmen und Organisationen konnten für die Produktlinien D.3 und Ecspand gewonnen werden. Dies entspricht wie in den Vorjahren einer zweistelligen Steigerungsrate. Insgesamt setzen nun über 3.700 Unternehmen bei ihren Strategien zur digitalen Unterstützung von Geschäftsprozessen auf die ECM-Software aus der Glockenstadt, heißt es. www.d-velop.de


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Text: Berthold Wesseler Fotos: Jörg Ladwig

„ERP-Standards steigen in der Gunst der Kunden!“ Interview mit den beiden ITML-Geschäftsführern Willy Legen Mittelständler heute nicht mehr so viel Wert auf eigene bzw. maßgeschneiderte IT-Lösungen wie früher? Tobias Wahner: Im Zeitalter der Globalisierung will der Mittelstand von „größeren“ ERP-Lösungen profitieren. Demzufolge ist man auch offener geworden für Standards. Noch vor wenigen Jahren wollten sich die Mittelständler nicht in die Karten schauen lassen und sich vom Wettbewerb auch in der IT differenzieren. Da kam ein ERP-Paket schon allein deshalb nicht in Betracht, weil es bei der Konkurrenz bereits im Einsatz war. Willy Krießler: Unternehmen differenzieren sich über die Produkte und Leistungen, die sie am Markt anbieten – und nicht über die ERPSoftware, die sie dafür einsetzen. Software ist nur ein Mittel zum Zweck. Vielmehr kommt es darauf an, wie intelligent diese Software konfiguriert ist und wie intensiv die Mitarbeiter sie tatsächlich nutzen. Hier geht es um spezialisierte Branchenlösungen auf Basis der großen Standardpakete und um Templates, mit deren Hilfe sich ein hohes Maß an Individualisierung erreichen lässt. Wer auf etablierte Standards setzt, macht sich außerdem von eigenen ITMitarbeitern unabhängig und kann Ideen, die von außerhalb kommen, schneller adaptieren. Mobile und Social Business, Big Data und Business Intelligence, Cloud Computing und Hana – technische Hypes wie diese prägten die Cebit-Auftritte aller ERP-Hersteller. Welche dieser Trends sind heute schon „mittelstandskompatibel“ mit Blick auf Kosten, technische Reife und Akzeptanz durch die Anwender? Krießler: Bei den mobilen Anwendungen gibt es auf jeden Fall eine große Nachfrage, auch wenn sich viele mit der Umsetzung noch schwertun; es fehlen vielerorts noch die Strategien und Business Cases für die Einführung mobiler Endgeräte. Deshalb ist unsere Strategieberatung sehr gefragt.

Krießler und Tobias Wahner

Wahner: In der Praxis gibt es vor allem zwei Szenarien für mobile Endgeräte im ERP-Einsatz. Das sind zum einen Massenszenarien wie die Reisekostenabrechnung, die Arbeitszeiterfassung oder das Ticketing, etwa im Projektmanagement oder in der IT-Abteilung. Zum anderen gibt es kleinere Anwendergruppen mit sehr spezifischen Anforderungen, etwa im Vertrieb oder im Management mit klassischen Themen aus dem Bereich der Außendienstanbindung. Krießler: Auch in der Logistik oder im Kundendienst kann sich der Einsatz mobiler Endgeräte schnell bezahlt machen. Mobile Datenerfassung vermeidet beispielsweise Medienbrüche und senkt damit die Wahrscheinlichkeit von Erfassungsfehlern. Die Daten gelangen in Echtzeit direkt ins ERP-System und können somit schneller weiterverarbeitet werden. Außerdem haben die Mitarbeiter so die aktuellen Kunden- und Produktdaten ständig vor Ort, was Rückfragen erspart und viele Prozesse beschleunigt.

Türöffner für mobile Anwendungen sind ja oft iPhone und iPad. Inwieweit droht SAP hier eine Geräteabhängigkeit? Krießler: Ihre Unabhängigkeit demonstriert SAP auf der Serverseite eindrucksvoll. Welche Infrastruktur auch immer der Kunde hat, die ERP-Software läuft problemlos auf so unterschiedlichen Plattformen wie Windows, Linux, Unix oder AS/400. Auf der Seite der Endgeräte strebt man dasselbe an, mit der browserbasierten Webplattform HTML5 als gemeinsamen Nenner. Wahner: Allerdings ist es bei den Endgeräten wie bei den Servern – alle haben ihre ganz spezifischen Stärken und Eigenschaften; der Bildschirm eines Smartphones ist natürlich viel kleiner als der eines Tablet-PCs, was die Interaktion maßgeblich beeinflusst. Wer beispielsweise die Kamera des iPhone nutzen will, kommt um native Funktionen des Gerätes nicht herum. Gefragt sind native Apps, ebenso bei Offlinefunktionen. Nicht immer und überall hat man eine Internetverbindung, will aber dennoch

weiterarbeiten. Dafür bietet sich die SAP Mobile Platform (Anmerkung der Redaktion: vormals Sybase Unwired Platform) an, mit der Unternehmen ihre Backend-Datenquellen plattform­ unabhängig mit allen wichtigen Gerätetypen verknüpfen können – einschließlich Blackberry, Windows Mobile, iOS und Android. Krießler: So lassen sich mobile Anwendungen erstellen und verwalten, die eine sichere Verbindung aller wichtigen Gerätetypen zum SAPSystem herstellen. Diese Anwendungen müssen dann aber noch optimiert werden, was für den Mittelstand durchaus zu kompliziert und aufwendig sein kann. Deshalb haben wir den Spinoff ITML Business Solutions gegründet. Diese Tochter mit Sitz in Hamburg bietet das Hosting mobiler Anwendungen und gemeinsam mit ITML auch deren Entwicklung an.

Ein anderes Beispiel für ERP-Innovationen ist Hana: ITML nutzt die In-Memory-Datenbank bereits produktiv mit der Business Suite. Warum so schnell – und wofür? Krießler: Das Thema Hana beschäftigt uns in der Tat sehr stark, weil die Beschleunigung durch In-Memory-Computing der Erwartungshaltung der Anwender – insbesondere auch der mobilen Nutzer – gerecht wird. Die User sind nicht mehr bereit auf Ergebnisse zu warten. Das ERP-System muss also auf Knopfdruck liefern; lange Batch-

„Im Zeitalter der Globalisierung will der Mittelstand von ‚größeren‘ ERP-Lösungen profitieren. Demzufolge ist man auch offener geworden für Standards.“ Tobias Wahner

läufe, die manchmal auch erst in der Nacht oder gar am Wochenende gestartet werden dürfen, sind dadurch inakzeptabel. Wahner: Der Anwender, der zu Hause von seiner App auf dem Smartphone direkt die gewünschten Informationen erhält, erwartet das völlig zu Recht auch in der Geschäftswelt. Da ist der IT-Chef gefordert, dem mit Hana und anderen neuen Technologien die Mittel dafür zur Verfügung stehen. Gleichzeitig eröffnet ihm Hana aber auch völlig neue Anwendungsbereiche.

Können Sie dafür ein Beispiel nennen? Wahner: Wir haben vor vielen Jahren bei einem Automobilzulieferer SAP eingeführt, der damals schon in der Produktion seine Prozessdaten sehr detailliert aufgenommen hat. Für die Auswertung und Verarbeitung dieser Prozessdaten hat er eigene Anwendungen entwickelt, die nicht auf SAP basierten, sondern über Schnittstellen damit verbandelt wurden. Kam es in der Produktion der Bauteile zu Problemen, war die Ursachenforschung oft knifflig und zeitraubend, weil z. B. noch ergänzende Stammdaten aus dem SAP System zusammengesucht werden mussten. So etwas lässt sich mit Hana viel eleganter und vor allem schneller lösen. Krießler: Anwendungsfelder von Hana sehen wir aber nicht nur in ergänzenden Analysefunktionen, sondern durchaus auch in ERP-Kernanwendungen. Nehmen Sie zum Beispiel die Simulationsfunktionen, die SAP vor etlichen Jahren für das Supply Chain Management geschaffen hat. Ursprünglich als Advanced Planner & Optimizer, kurz APO, vermarktet, wird das Produkt heute als SAP SCM angeboten. Es wäre auch für den Mittelstand interessant, gilt aber als teuer, weil die dafür vom ERP-System benötigte Menge an Detaildaten zu umfangreich ist. Simulationen auf Basis dieser Daten erfordern bisher Batchläufe; dank Hana können diese Datenmengen künftig online im Hauptspeicher ausgewertet werden, was die Planung verbessert und die Reaktionszeiten verkürzt. Zudem


Willy KrieSSler & Tobias Wahner

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vermindert Hana sowohl die Komplexität als auch das Risiko der Projekte deutlich. Die große Masse der Daten direkt im Hauptspeicher zu verarbeiten kann so aber auch in vielen anderen Anwendungsbereichen einen großen Innovationsschub bringen.

Krießler: Nein. Klar ist allerdings, dass SAP bei neuen Anwendungsszenarien und Neukunden eindeutig Hana favorisiert. Manche innovative SAP-Anwendung wird künftig zuerst nur auf Hana laufen und erst später auf anderen Datenbanken.

Welche Vorgehensweisen gibt es bei der Einführung von Hana? Wahner: Dafür gibt es drei Szenarien. Erstens kann man das komplette ERP-System auf der Hana-Suite betreiben, was bei Neuinstallation durchaus sinnvoll sein kann. Hat ein Kunde schon SAP im Einsatz, wird in den meisten Fällen die Installation einer angedockten HanaEngine für neue Anwendungen der Königsweg sein; dafür hat SAP tolle Mechanismen entwickelt, die das einfach machen. Beispielsweise gibt es Modellierungswerkzeuge, mit denen sich die benötigten ERP-Daten sehr schnell ermitteln und bereitstellen lassen. Das dritte Szenario betrifft die Beschleunigung etablierter Anwendungen im Bereich Business Intelligence; dafür liefert SAP ja schon länger Lösungen und war damit im vergangenen Jahr sehr erfolgreich.

Welche Prioritäten setzen Mittelständler bei der Modernisierung bzw. Erweiterung ihrer ERP-Anwendungen aus technischer Sicht? Wahner: Im Mittelstand finden wir oft eine über lange Jahre gewachsene IT-Infrastruktur aus vielen Systemen, die über Schnittstellen mehr oder weniger gut verbunden sind. Dann kann es sein, das die Bestandszahlen in der Materialwirtschaft sich von denen in der Finanzbuchhaltung unterscheiden. Das führt dann zu einem höheren Aufwand für Administration und Abstimmung.

Gibt es Daumenregeln zu den Kosten von Suite on Hana? Wahner: Zweifellos ist für die Beschleunigung des ERP-Betriebs ein Aufpreis zu zahlen, denn Hauptspeicher ist nun einmal teurer als Plattenspeicher. Bei den Lizenzkosten ist zu bedenken, dass SAP seit Jahresbeginn Suite on Hana mit einem sehr mittelstandsfreundlichen Lizenz­ modell anbietet, so dass es auf Softwareseite keine elementaren Mehrkosten gibt. Krießler: Abhängig vom Datenvolumen ist natürlich ein IT-System als Plattform nötig, das eine entsprechende Hauptspeicherkapazität aufweist. Wir sprechen von einem Kostenfaktor 3, der bei Hardware zu Buche schlägt, da sehr schnelle Platten notwendig sind. Hier spielt uns die Technologie der Solid State Discs in die Karten; damit lässt sich asynchron sehr schnell ein Log der im Hauptspeicher verarbeiteten Daten auf die Platten schreiben, so dass wie bei klassischen Datenbanken das Verlustrisiko von Daten sehr klein ist. Da aber Hardware bei den Gesamtkosten eines ERP-Projektes nur eine untergeordnete Rolle spielt, stellen wir bei Hana-Projekten den Nutzen in den Vordergrund.

„Die User sind nicht mehr bereit, auf Ergebnisse zu warten. Das ERP-System muss also auf Knopfdruck liefern; lange Batchläufe, die manchmal auch erst in der Nacht oder gar am Wochenende gestartet werden dürfen, sind dadurch inakzeptabel.“ Willy Krießler

Betreut ITML schon Kunden, die Suite on Hana einsetzen? Krießler: Noch nicht. Sie dürfen ja nicht vergessen, dass die Ankündigung erst Anfang Januar erfolgte. Wir analysieren derzeit gemeinsam mit einigen Kunden den wirtschaftlichen Nutzen des Hana-Einsatzes im Produktionsumfeld. Erste Verträge, z.B. mit Q-Partners, sind bereits unterzeichnet, etwa über mobile Hana-Szenarien. Wahner: Bei Neuinstallationen von SAP ist Hana auf jeden Fall im Gespräch, allein schon aus Gründen der Datenbanklizenzierung. Die HanaLizenzpolitik räumt dem Kunden die Option ein, alle drei Datenbankprodukte der SAP einzusetzen – und das auch parallel; also neben Hana auch die ehemaligen Sybase-Produkte rund um den Adaptive Server Enterprise (ASE) sowie Max DB. Hier hat SAP nun endlich selbst eine skalierbare Datenbanklösung und muss Oracle nicht länger mit durchfüttern. Mit diesem Vorhaben hält SAP ja auch nicht hinter dem Berg.

Das Fundament des Ganzen bildet oft ein Sammelsurium aus Rechnern diverser Hersteller mit unterschiedlichen Betriebssystemen und Datenbanken – und das auch noch mit verschiedenen Versionen und Releaseständen. Da können schon Updates einer Datenbankversion problematisch sein. Wir liefern daher schon seit vielen Jahren unsere SAP-Systeme in virtualisierten Umgebungen aus. Damit ermöglichen wir es unseren Kunden, ihre Betriebsprozesse deutlich einfacher und schlanker zu gestalten und SAP ERP als stabiles Fundament für alle wichtigen Prozesse zu nutzen. Bei den Kernprozessen muss sich SAP längst hinter keinem anderen Hersteller mehr verstecken, so dass die „Best of Breed“-Gedanken längst keine Rolle mehr spielen.

Die meisten SAP-Kunden setzen heute Oracle-Datenbanken ein, sehr viele auch DB2 oder Microsofts SQL Server. Müssen die künftig Einschränkungen bei der Funktionalität oder beim Support befürchten?

Welche Prioritäten haben Ihre Kunden, wenn es um den funktionalen Ausbau vorhandener ERP-Systeme geht? Wahner: Da ist zu differenzieren zwischen Bestandskunden, die bereits SAP ERP im Ein-

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titelinterview

satz haben, und Neukunden, die sich erstmals damit beschäftigen. Neukunden interessieren sich vor allem für die Unterstützung des AfterSales-Managements, des klassischen Vertriebs und der operativen Produktionsabwicklung; im Finanzwesen glaubt man einer SAP offenbar, dass alle wichtigen Funktionen gut abgedeckt sind. Krießler: Bei Bestandskunden ist das Bild uneinheitlich. Manche sind innovativ und nutzen sehr früh neue Funktionen, die SAP als „Enhancement Packages“ im Rahmen des Wartungsvertrages regelmäßig ergänzt. Zwar war dieser Fundus den Kunden ein, zwei Jahre verschlossen, doch mittlerweile bieten die Enhancement Packages wieder eine beachtliche Funktionsvielfalt und versprechen klare Vorteile, beispielsweise bei der Prüfung auf Materialverfügbarkeit. Bei der Einführung ergänzender Module bewährt sich der jetzt von SAP favorisierte Paketeinsatz. Früher wussten die Kunden beispielsweise bei Logistikprojekten nicht, wie genau ihre funktionalen Anforderungen abgedeckt sind und welcher Partner das Metier beherrscht. Das damit verbundene Projektrisiko hat SAP durch Standardisierung und ihren Paketansatz abgemildert. Wahner: Dazu kommen die Rapid Deployment Solutions, die wesentlich weiter gehen als die von früher bekannten „Best Practices“, weil jetzt Funktionsumfang und Implementierungsaufwand fix vorgegeben sind. Klar: Am Anfang muss man genau hinschauen, ob das Paket ausreicht. Falls ja, ist es deutlich schneller, günstiger und risikoärmer zu implementieren. Zumal die Partner sich für die RDS-Pakete zertifizieren lassen müssen und die Qualität sichergestellt ist.

Für SAP-Bestandskunden bieten wir auch Workshops an, um mithilfe einer Systemanalyse auf Funktionen hinzuweisen, die zwar im ERPSystem vorhanden, aber noch gar nicht oder nicht gut genutzt sind. Wir sprechen da von verborgenen Schätzen, die es zu heben gilt. Auf Basis des Kundenfeedbacks und unserer SAP-Kenntnis machen wir nach dem Workshop Verbesserungsvorschläge.

Worauf ist zu achten, wenn auch Lösungen jenseits des SAP-Standards zum Einsatz kommen, wie Sie die ja auch selbst mit den ITML > Solutions anbieten? Wahner: Zuallererst natürlich darauf, dass diese Lösung bzw. die Schnittstelle zertifiziert ist. Im nächsten Schritt kommt es darauf an, dass diese Zusatzlösung auf dem gleichen Server wie SAP ERP läuft; so hält man die Total Cost of Ownership niedrig. Dann kommt es auch darauf an, ob der Anbieter dieser Zusatzlösung auch die SAP-Welt kennt; sonst gibt es z.B. bei Releasewechseln manchmal böse Überraschungen.

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Können Sie das vielleicht am Beispiel Ihrer CRM-Lösung verdeutlichen? Welche Vorteile bietet diese im Vergleich zum CRM-Standard der SAP, aber auch gegenüber Salesforce.com oder SugarCRM? Wahner: Alle Lösungen, die Sie erwähnt haben, sind per Schnittstelle an SAP ERP angebunden, während unsere Lösung in den ERP-Kern von SAP eingebettet ist. So macht es für uns keinen Unterschied, ob der Kunde mit Daten aus dem Controlling Liquiditätsanalysen machen will oder einen Adressstamm braucht. Außerdem zeichnet sich die Software durch Anpassbarkeit aus, so dass der Kunde flexibel bleibt. Das heißt: Wir können sehr große CRMSysteme zügig realisieren. Aber auch wenn der Kunde ein schlankes Einführungsprojekt mit wenigen Tagen Dauer wünscht, kann er das CRM-System später problemlos ausbauen und dabei ganz individuelle Anwendungen umsetzen. Wie man gern sagt: Oft kommt der Appetit ja erst beim Essen. Krießler: Unternehmen, die bisher keine CRMLösung im Einsatz haben, müssen zunächst das Fundament schaffen. Beispielsweise, indem sie die Adressen strukturiert verwalten und ihre Verkaufsressourcen gezielt planen. Im weiteren Verlauf geht es dann darum, auch ihren Kunden den Produktkatalog zugänglich zu machen; da sehen wir eine große Stärke unserer Lösung. Wahner: Dank der Integration ins ERP-System haben wir meistens die IT-Abteilung auf unserer Seite, denn das ist für sie eine bekannte Welt. Da kann die IT-Abteilung selbst Anpassungen vornehmen; außerdem senkt die Einheitlichkeit die Betreuungskosten, wenn der Kunde die Ressourcen hat. Falls nicht, bieten wir mit dem Extended Support die Alternative, dass der Kunde seine interne Hotline an uns übergibt. Support war ja in der jüngeren Vergangenheit ein durchaus heikles Thema in der SAP-Welt. Wie verhält sich da ITML? Krießler: Wir fanden die Marktkommunikation der SAP hier sehr unglücklich. Das ist schade. Denn wenn man sieht, was die SAP gemeinsam mit ihren Partnern an Leistungen liefert, dann sollte man nicht einzig und allein auf die Kosten schauen, sondern auch den Mehrwert beachten. Letztlich ist SAP dann im Vergleich mit den großen Playern im ERP-Markt sogar der günstigste Anbieter. Wahner: SAP bietet eine große Spannbreite unterschiedlichster Supportformen. ITML unterstützt alle Szenarien im Rahmen der Vorgaben des SAP-Wartungsvertrages, angefangen vom günstigen Mindestmaß bis zum High-Level-Support mit proaktiver Steuerung des Kunden. Wir helfen Kunden weiter, die nur einen Bestandserhalt wünschen und wenig Aufwand betreiben wollen, aber auch solchen Kunden, die gar keine bzw. nur eine sehr kleine IT-Abteilung haben und sich schnell weiterentwickeln wollen oder einen sehr intensiven Support wünschen. Denn bieten wir zusätzlich zum Enterprise Support oder sogar Enterprise Plus Support weitere Services an; beispielsweise überwachen wir die Systeme und kümmern uns dann auch um etwaige Probleme mit der Oracle-Datenbank. Krießler: Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass SAP zuletzt freiwillig auf die Möglichkeit verzichtet hat, die Wartungspreise zu erhöhen. Das kam sogar für uns überraschend, ist aber ein richtiges und wichtiges Signal, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Das sollte neben all der Kritik auch einmal in der Zeitung stehen. Denn das Potential ist groß, an die Bestandskunden neue Lösungen zu verkaufen, die SAP in den vergangenen drei Jahren geschaffen hat.


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midrange-Markt

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Unternehmen

DV-Dialog 4/2013 | 19. April 2013

kurz notiert Positiver Ausblick: Der Vorstand des Systemhauses Datagroup erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren Anstieg von Umsatz und Ebitda, nachdem bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 Rekordwerte bei wichtigen Kennzahlen erreicht wurden. So stieg der Umsatz um 35 Prozent auf 146,2 Mio. Euro; davon wurden erstmals über 70 Prozent durch Dienstleistungen erwirtschaftet. Das Ebitda verbesserte sich überproportional zum Umsatzwachstum um 60 Prozent auf 9,6 Mio. Euro. Für Datagroup arbeiten heute rund 1.400 Mitarbeiter in Deutschland, die weltweit mehr als 250.000 IT-Arbeitsplätze betreuen.

WWS und Fibu aus der Cloud

Die Zentrale der CHG-Meridian AG in Weingarten

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www.datagroup.de

Der 180 Mitarbeiter starke ERP-Experte KCS. net Holding AG übernimmt mit der HC Solutions IT einen Teil der HC Solutions Gruppe, um künftig über ERP-Lösungen hinaus auch weitere Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Mit der Übernahme ergänzt der auch im AS/400-Umfeld erfahrene Integrator KCS.net seine Kompetenz bei standardnahen und upgradefähigen Sharepoint-Implementierungen. Das 35 Mitarbeiter starke Team von HC Solutions IT in Linz/Österreich kann nun zusätzlich in Deutschland und der Schweiz auf die KCS-Strukturen aufbauen. www.kcs.net

Zukauf in den USA: Der Genfer Banksoftwarehersteller Temenos übernimmt den amerikanischen SaaS-Anbieter Trinovus, der Kernprozesse für mehr als 800 Banken abwickelt. Ziel ist es, Neukunden in den USA den Umstieg auf die Banking-Plattform T24 zu vereinfachen. Temenos hat sich 2012 offenbar gesundgeschrumpft – und hat bei einem Umsatzrückgang von fünf Prozent auf gut 450 Mio. Dollar wieder 24,2 Mio. Dollar Gewinn ausgewiesen. 2011 stand unterm Bilanzstrich noch ein Reinverlust von 28,3 Mio. Dollar. Im laufenden Jahr rechnet man mit einem Wachstum zwischen 4,5 bis 7,5 Prozent auf 470 bis 483 Mio. Dollar Umsatz. www.temenos.com

CHG-Meridian plant Technologieinvestitionen Wandel vom Leasingunternehmen zum Technologie-Portfolio-Manager

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ie auf Finanzierungs­ lösungen im Technologiebereich spezialisierte CHGMeridian AG mit Sitz in Weingarten hat das abgelaufene Ge-­ schäftsjahr trotz eines rückläufigen Neugeschäfts mit deutlichen Zuwächsen beim Rohertrag abgeschlossen. Beim Neuinvestitionsvolumen blieb das Unternehmen mit 804 Mio. Euro 6,4 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis und auch hinter den Erwartungen zurück. Dennoch wuchs der Rohertrag um 11,3 Prozent auf 131 Mio. Euro.

IDL, ein Anbieter ganzheitlicher Lösungen für das Business-Performance-Management mit Hauptsitz in Schmitten, hat im Geschäftsjahr 2012 ein Umsatzplus von fünf Prozent auf 14,8 Mio. Euro erzielt. Gleichzeitig wuchs die Belegschaft von 110 auf 130 Beschäftigte. Zu den Neukunden gehörten in Deutschland im vergangenen Jahr der Lebensmitte­lproduzent Alfred Ritter, das Versorgungsunternehmen Städtische Werke Nürnberg sowie der Hersteller von Reisemobilen und Wohnwagen Knaus Tabbert. www.idl.eu

Für 100 Mio. Dollar verkauft Lexmark sein Tintenstrahldruckergeschäft an den japanischen OEM-Hersteller Funai Electric, der die Geräte bereits seit 1997 herstellt und künftig unter eigenem Namen auf den Markt bringen wird. Funai erwarb damit auch über 1.500 Patente sowie eine Produktionsstätte auf den Philippinen. Bereits im vergangenen August hatte Lexmark den Abschied vom Tintenstrahldrucker und die Entlassung von 1.700 Mitarbeitern angekündigt. www.lexmark.de

Übernahme unter Oracle-Partnern: Quistor, europaweit aktiver Anbieter von Services rund um das ERP-System JD Edwards, erwirbt Steltix Iberia mit allen Mitarbeitern, Kunden und vertraglichen Verpflichtungen. www.quistor.com

Wiederaufnahme gewohnter Investitionszyklen erwartet War 2012 das Geschäft in Deutschland noch von –bedingt durch die Eurokrise – Investitionszurückhaltung geprägt, rechnet der Branchenverband BDL mit einer Wiederaufnahme angestammter Investitionszyklen – und demnach auch mit einem stärkeren Wachstum bei Investitionsentscheidungen im Technologiebereich. Das ist wichtig für die CHG-Meridian AG, die moderne Technologien – Server, Computer, Bildschirme, Drucker, Industriemaschinen sowie medizinische Ausstattung – im Wert von 2,5 Mrd. Euro in den eigenen Büchern hält und diese an Unternehmen und öffentliche Auftraggeber in 19 Ländern vermietet bzw. verleast. Erfreulich war 2012 die Entwicklung bei der Gerätewiederaufbereitung, der sicheren Datenlöschung und der Weitervermarktung von Gebrauchtgeräten. Durch das Remarketing im CHG-Meridian-eigenen Technologieund Servicezentrum nahe Frankfurt konnten im vergangenen Jahr rund 448.000 Technologieobjekte (2011: 415.000 Geräte; ein Plus von 7,7 Prozent) wiedervermarktet werden. Das

ist die höchste Zahl, die das Unternehmen seit der Aufnahme von Remarketing-Leistungen am Ende eines Technologielebenszyklus erzielt hatte. Hierzu zählen auch die sichere Datenlöschung nach Dekra- oder TÜV-Verfahren, nicht nur auf PC und Notebook, sondern auch im RZ-Bereich: Rund 88.000 Festplatten (2011: 73.617; ein Plus von 19,8 Prozent) wurden für Kunden im Jahr 2012 sicher gelöscht. Wegen des angestrebten Wachstums und der Neuorientierung weg vom reinen Leasingunternehmen und hin zum integrierten Technologie-Portfolio-Manager soll die Zahl der Mitarbeiter bis zum Jahr 2014 auf 514 in Deutschland und mehr als 900 weltweit steigen. Der Personalaufbau soll auch durch zusätzliche Ausbildungsplätze realisiert werden, u.a. im Rahmen der Studienkooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Mossakowski geht in einer Prognose, die sich auf die Technologienutzung von über 8.000 Kunden im B2B-Bereich weltweit stützt, davon aus, dass der klassische PC als fester Bestandteil des Arbeitsplatzes langsam Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Mossa­kowski: „Die Lage hat sich deutlich beruhigt, die Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen ist wieder leicht zu spüren.“

an Bedeutung verliert; er wird durch mobile Endgeräte wie Notebooks oder Tablet-PCs abgelöst. Auf der anderen Seite erwartet er deutlich höhere Investitionen in leistungsfähige Serverinfra­ strukturen – mit dem Ziel, in sich geschlossene, private Cloud-Lösungen aufzubauen.

implify your business life, empfiehlt die Aalener Softwareschmiede Baumann Computer und zeigt konkrete Wege zur Warenwirtschaft und Fibu in der Cloud. Mit der On-demand-Software verspricht der schwäbische Unternehmer Gordon Baumann „erhebliche Einsparungen im IT-Budget“: weniger Platz-, Zeit-, Hardware- und Energiebedarf sowie ein deutlich reduzierter Administrationsaufwand. Nachdem man seit nahezu 40 Jahren auf dem Gebiet der Software-Entwicklung von Warenwirtschafts- und Buchhaltungssystemen tätig sei, hält er nun die Ausweitung des Portfolios auf Onlinesysteme für absolut folgerichtig. Die Lizenzen können wahlweise gemietet oder gekauft werden. Einschränkungen gibt es nur im Hinblick auf den Funkscanner und das Kassensystem – beides ist nicht über die Cloud einsetzbar. Nach der webfähigen Cloud-Software ist die Anmietung eines externen Servers der nächste Schritt. Die Provider halten hierzu die unterschiedlichsten Serverkapazitäten – ganz nach den betrieblichen Erfordernissen – vor. Baumann sorgt für die korrekte Installation der Software beim Provider und bietet dem Anwender Wartungsverträge an, die alle Software-Updates und ein Hotlinekontingent beinhalten. Die Nutzung der Software in den Abteilungen des Unternehmens wird durch eine Remote-Desktop-Verbindung sichergestellt. Diese Verbindung steht grundsätzlich an allen Workstations innerhalb des Betriebs zur Verfügung. Sobald ein Zugriff auf die Cloud-Software von außerhalb des Unternehmens über einen Web­ browser gewünscht wird, wird zusätzlich HOB RD VPN einmal zentral auf dem Server beim Provider installiert. Dadurch ist auch der betriebssystem­ unabhängige Zugang über alle Handys und Tablet-PCs möglich, die über einen Java-fähigen Browser verfügen. www.baumanncomputer.de

Aufbau privater Cloud-Infrastrukturen Beides zusammen führt zu einer Verschiebung von Mitteln und zu einer Volumenausweitung. „Die Zahl der von CHG-Meridian für Unternehmen finanzierten mobilen Endgeräte wie Tablets legte beispielsweise in 2012 um rund 150 Prozent zu“, so Mossakowski. „Das Investitionsvolumen in so genannte Thin Clients stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um mehr als 40 Prozent. Das sind für uns klare Indikatoren, dass sich hier ein breiter technologischer Wandel vollzieht, dem wir positiv entgegenblicken.“ In das neue Jahr ist das Unternehmen nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden weitaus zuversichtlicher gestartet als in das Jahr davor. „Die Lage hat sich deutlich beruhigt, die Investitionsbereitschaft bei den Unternehmen ist wieder leicht zu spüren“, so Mossakowski. Er geht deshalb davon aus, dass einer konjunkturellen Erholung auch verbesserte Neuinvestitionszahlen folgen werden. „Wir warten aber nicht nur auf den Markt. Mit unserer Mobilien-LeasingTochter, der Erweiterung unseres Leistungsportfolios entlang des gesamten Lebenszyklus der von uns verwalteten Technologien, dem Ausbau unseres Vorstandsgremiums sowie mit dem Fokus auf neue, lukrative Auslandsmärkte werden wir auch in 2013 aus eigener Kraft heraus wachsen.“ www.chg-meridian.com

GXS Cloud Tokenization

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XS, ein weltweit aktiver US-Anbieter von B2B-Integrationsdiensten, hat für seinen Cloud-TokenizationService die Compliance-Bescheinigung des Payment Card Industry Data Security Standards (PCI DSS) 2.0 erhalten. Um die PCI DSS 2.0 Compliance zu erlangen, wurden die Richtlinien, Verfahren und technischen Systeme von GXS von einem dritten Auditor, AT&T, überprüft. Erklärtes Ziel ist es, die strengen Branchenstandards für den Datenschutz bei Karteninhabern zu erfüllen. Der Standard PCI DSS 2.0 beschreibt die Mindestanforderungen zum Schutz der Karteninhaberdaten. Er gilt für alle am Prozess der Kartenzahlung beteiligten Instanzen wie Händler, Auftragsverarbeiter, Aufkäufer, Aussteller und Serviceanbieter sowie für Instanzen, die Daten der Karteninhaber speichern, verarbeiten oder übertragen. Bei der GXS Cloud Tokenization werden Transaktionen akzeptiert und persönliche Daten wie z.B. die Kartennummer mit einem sicheren „Token“ versehen. Das ist eine zufällig zugeteilte Zeichenkette mit nicht identifizierbaren Zeichen. Die Transaktion mit dem Token wird dann zur Verarbeitung gesendet. Einer der ersten Cloud-Tokenization-Kunden von GXS ist ERP-Hersteller Infor. www.gxs-gmbh.de


unternehmen

DV-Dialog 4/2013 | 19. April 2013

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midrange-markt

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Help/Systems kauft Showcase Multidimensionale Datenanalyse für die BI-Suite Sequel

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as amerikanische Softwarehaus Help/Systems erwirbt von IBM die Softwareprodukte der Showcase-Familie. Mit der Übernahme soll die Business-Intelligence-Suite Sequel für das Power System i um Funktionen für das Data-Warehouse-Management und die multidimensionale Datenanalyse erweitert werden. Finanzielle Details sind nicht bekannt. „Showcase-Kunden teilen unsere Begeisterung für IBM i“, erklärte Firmenchefin Janet Dryer. „Wir freuen uns auf eine Zusammenarbeit mit diesen Firmen, deren Ansprüche weiter wachsen. Die Showcase-Produkte ergänzen unser Business-Intelligence-Angebot, das bisher aus Sequel bestand.“

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„Atmende“ SAP-Services

ei maßgeschneiderten SAPBetriebslösungen arbeiten die beiden IT-Dienstleister Profi und Abilis zusammen. Hintergrund ist, dass die immer komplexer werdenden SAP-Lösungslandschaften die Nutzer heute vor zahlreiche Herausforderungen stellen. Häufig ist umfangreiches Expertenwissen auf zu wenige Ressourcen verteilt und Mitarbeiter in den IT-Abteilungen sind zu stark in das Tagesgeschäft eingebunden. Dies kann erhöhte Ausfallzeiten und -kosten verursachen. „Vorteile für die Kunden, gewisse Bereiche durch einen Managed Service der Profi abzudecken, sind neben einer höheren Betriebssicherheit und Stabilität das flexible Atmen des Vertrages. So können Leistungen nach Bedarf hinzugebucht oder abbestellt werden“, erklärt Christian Lenz, Geschäftsbereichsleiter SAP bei Profi. Die Abilis GmbH, SAP- und IT-Komplettdienstleister aus Stutensee bei Karlsruhe, hat für die SAP-Einführung „Plug & Play“ entworfen. Dieses All-inclusive-Paket soll auch kleine und mittelständische Firmen durch ein Mietkonzept in die Lage versetzen, SAP schnell einzusetzen. Im Komplettlösungspaket sind neben der SAP-Einführung auch die SAPLizenzen inklusive Wartung, Hosting sowie Support inbegriffen. Um die Kostentransparenz im SAPBetrieb und die Identifizierung sowie Bewertung der Kostentreiber kümmert sich z.B. Markus Nospers, Leiter IT-Services & SAP Services bei Abilis. Dazu kommt der von Abilis ent­ wickelte TCO-Kalkulator zum Einsatz, der den Weg zum optimalen SAPBetrieb ebnen hilft. www.abilis.de

Flexera in München

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lexera Software, Anbieter von Software für das Lizenzmanagement, eröffnet eine neue Geschäftsstelle in München. Von dort will Peter Prestele, General Manager EMEA, Unternehmen, Softwareherstellern und Herstellern von Smart Devices Service- und Supportleistungen sowie maßgeschneiderte Lösungen bieten. Im deutschsprachigen Raum haben laut Prestele bereits über 2.000 Unternehmen Software von Flexera implementiert. Dank der Präsenz in Deutschland werde man besser in der Lage sein, seinen wachsenden Direktvertrieb und sein Netz an strategischen Partnern, VARs, Systemintegratoren und weiteren Vertriebswegen zu unterstützen. www.flexerasoftware.com

Die Produkt-Suite Sequel hatte Help/ Systems ebenfalls durch eine Übernahme erworben: im Jahr 2006 durch den Kauf der Firma Advanced Systems Concepts. Dabei handelt es sich um Tools zur Analyse, die einen Desktopzugriff auf die Daten auf dem System i in Echtzeit bieten, sowie Tools für die Programmentwicklung, ein automatisiertes Datenmanagement und die Verteilung von Reports. Nach Schätzungen von Marktkennern erhält Help/Systems mit Showcase rund 650 Kunden und zehn Mitarbeiter. Im Jahr 2009, als das Produkt im Zuge der Übernahme von SPSS für 1,2 Mrd. Dollar in den IBM-Besitz kam, war noch von rund 1.200 Showcase-

Kunden die Rede. Nach der Übernah­me von Showcase bedient das BI-Team von Help/Systems laut Dryer künftig mehr als 2.500 Kunden weltweit. „Showcase erweitert unsere BI-Technologien, so dass wir die datengetriebenen Organisationen von heute besser unterstützen können“, begründet Firmenchefin Janet Dryer die jüngste Übernahme. Geplant sei, die Showcase-Funktionalität stetig weiterzuentwickeln, indem die im Unternehmen vorhandene Automatisierungs- und Scheduling-Expertise in die Query-, Data-Warehousing- und ReportingFunk­tionen von Showcase integriert werden. www.helpsystems.com ANZEIGE


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midrange-markt

kurz notiert

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modernisierung

DV-Dialog 4/2013 | 19. April 2013

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Single-SourceStrategie

Die TDS HR Services und Solutions GmbH, Neckarsulm, hat einen Partnervertrag mit der E&E Information Consultants AG geschlossen und bietet ihren Kunden ab sofort die Dokumententechnologie Escriba von E&E im Application Service Providing (ASP) an. Unternehmen können damit ihre gesamte Dokumentenerstellung organisieren und automatisieren; durch das neue ASP-Angebot wird der Einsatz nun auch für kleinere Anwender interessant. Sie können Escriba zu einem attraktiven Preis pro Stammsatz und Monat quasi „aus der Cloud“ von TDS beziehen.

Ehrhardt+Partner mit Cobol-IT auch jenseits der AS/400-Welt

E Thinkstock/istockphoto

www.tds.fujitsu.com

Weiter im Akquisitionsmodus: Nachdem Oracle im Februar für rund 2 Mrd. Dollar den VoIP-Experten Acme Packet gekauft hatte, folgten im März die Übernahmen von zwei weiteren „Netzwerkern“ im Zuge der AllIP-Strategie des IT-Konzerns – und zwar der Firmen Nimbula und Tekelec. Tekelec ist ein Anbieter von Software für Signalisierung und Load-Balancing in Breitbandnetzen, Nimbula der Anbieter eines Cloud-Betriebssystems. Nimbula war erst kürzlich von zwei Machern der Amazon Web Services (AWS) gegründet worden war.

hrhardt+Partner, weltweit aktiver Anbieter der Lagerführungssoftware LFS, nutzt die Software des Anbieters Cobol-IT als neue Systemumgebung für die Plattformen Windows und Linux. „Viele Kunden setzen schon seit Jahren unsere Warehouse-Logistik-Systeme auf Linux- und Microsoft-Servern ein. Die moderne, auf Eclipse basierende Entwicklungsumgebung von Cobol-IT bietet für uns jetzt eine noch bessere Lösung“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Marco Ehrhardt. Dabei ist für E+P die Beibehaltung der erfolgreichen Single-Source-Strategie wichtig. Mit der Software von CobolIT (einem Open-Source-Compiler und Tools für Entwicklung, Modernisierung, Instandhaltung und Produktion von Cobol-Programmen) wird das Lagersystem ohne Änderung am

Businesscode auf offene Systeme portiert, während seine Entwickler der Plattform IBM i weiter treu bleiben. Die Besonderheit dabei ist, dass die Systemlandschaft für Windows und Linux identisch ist. Das grafische Front­ end vom LFS soll auf allen Plattformen weiter mit Digias C++-Bibliothek Qt bereitgestellt werden.

Dienst nach Vorschrift war nicht gefragt „Die Herausforderung für Cobol-IT bestand nicht nur darin, die laufende Anwendung auf einen anderen Compiler zu heben“, so Jens Schumacher, Geschäftsführer des Vertriebspartners Cobol-works aus Jena. „Die Entwickler sollten auch ein modernes und sta-

biles Entwicklungsumfeld erhalten.“ Eine wesentliche Anforderung sei das „Attached Debugging“ gewesen, das Eingreifen in einen laufenden Prozess. Überhaupt war kein Dienst nach Vorschrift gefragt. „Wir konnten aufzeigen, dass es für Attached und Remote Debugging keines umfangreichen Visual Studios bedarf“, so Schumacher. Technisch wurde die Umstellung von der Firma Easirun Europa begleitet. In dieser Form konnten die Anwendungen binnen fünf Monaten umgestellt werden. Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Projekt ist für Schumacher, „dass wir bewiesen haben, dass die dauerhafte Portierung komplexer Anwendungen von der iSeries auf Linux und Windows funktioniert“. www.cobol-works.de

www.oracle.de

Thinkstock/Stockbyte

www.controlware.de

Eine gemeinsame Schnittstelle bieten die Rakuten Deutschland GmbH und der E-Business-Software-Anbieter eFulfilment Transaction Services GmbH. Über die direkte Anbindung des Warenwirtschaftssystems von eFulfilment will Rakuten den Händlern schon ab diesem Sommer das effiziente Management des Onlinevertriebskanals ermöglichen. Die E-Commerce-Plattform Rakuten ist ein deutscher Marktplatz mit integriertem Shopsystem und bietet eine vielfältige und ständig wachsende Produktpalette mit mehr als 14 Millionen Produkten von über 7.700 Händlern in ganz Deutschland.

Versandsystem mit Touch-Funktion

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Thinkstock/istockphoto

www.rakuten.de

www.salt-solutions.de

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ie Idee beim Cloud Computing ist es, IT-Dienstleistungen genauso wie Strom oder Wasser zu beziehen und zu zahlen – also nach Bedarf. „Um Cloud Computing sinnvoll nutzen zu können, müssen Logistikunternehmen aber nicht das Rad neu erfinden oder der letzten Cloud-Mode folgen“, weiß Werner Habryka, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Active Logistics. „Viel wichtiger ist es, Organisationsstrukturen und Prozesse auf das neue Zeitalter vorzubereiten“, so Habryka weiter. Neben einem verlässlichen Cloud-Anbieter und ausgebildeten Mitarbeitern, die ihre neuen Rollen als Datenlogistiker und Prozessarchitekten ausfüllen, seien standardisierte Prozesse, eine intelligente Verknüpfung der Daten und ein ausgereiftes Wissensmanagementkonzept nötig. Die IT werde sich verstärkt in Richtung Infrastrukturservices entwickeln.

Track & Trace in der Cloud kann Logistikern enorm helfen

Controlware, deutscher Systemintegrator und IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Dietzenbach, bietet Kunden ab sofort sichere, skalierbare Managed Cloud Services. Aufsetzend auf das Virtual Data Centre von Claranet stellt das Controlware Customer Service Center (CSC) Cloud-basierte Collaboration-, Messaging-, VDI- und Mobility-Services für den Mittelstand bereit.

Eine Partnerschaft in Sachen Multi-Channel-Commerce haben Salt Solutions und die Heiler Software AG vereinbart. Beide Partner wollen ihr Know-how in der Auf­ bereitung von Produktstammdaten und der Gestaltung durchgängiger IT-Lösungen vom Lager bis zum Kunden bündeln. Mit Alexa bietet Salt eine eigene ERP-Lösung für den Handel, die um die Datenintegration mit Heilers PIM-Lösung erweitert wird.

Logistiker und die Cloud

ach ihrem Zusammenschluss 2012 planen die beiden norddeutschen Softwarehäuser dbh Logistics und Cargo Online Logistiklösungen für Speditionen und Versender zu Wasser, zu Lande, in der Luft und im Lager. Die Speditionssoftware Cargo Online bietet auf die diversen Verkehrsträger abgestimmte Module. Neben der Auftragsabwicklung sind Schnittstellen zu gängigen Buchhaltungssystemen sowie optionale Module verfügbar, z.B. für die Zollabwicklung oder Sanktions­ listenprüfung. Geplant ist die Anbindung von Lösungen aus dem dbh-Portfolio; schon jetzt ist der Betrieb von Cargo Online im dbh-Rechenzentrum (Hosting) möglich. Die jüngste Entwicklung ist „Advantage Delivery“„ zur Steuerung der Versandabwicklung. Die auch mit Handschuhen bedienbare Software wurde speziell auf Kundenwunsch entwickelt, um wichtige Versandschritte über Touch-Anwendungen, z. B.auf Tablet-PCs, auszuführen. Advantage Delivery steuert die Kommunikation mit externen Dienstleistern und übernimmt die Sendungsdaten aus den eingesetzten Warenwirtschaftsoder Transportmanagementsystemen (WMS, ERP oder TMS). www.dbh.de

Echtzeitinformationen für die Lieferkette

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AP investiert weiter in ihr Portfolio für die Lieferkette (Supply Chain Management, SCM) und hat Neuerungen für die Technologie Live Cache angekündigt. Damit können künftig Datenstrukturen und Datenströme, wie Netzwerke und Beziehungen, einfacher und effektiver abgebildet werden. Live Chache soll künftig von Hana unterstützt werden (also Planungsprozesse in Echtzeit erlauben) und zudem neue Möglichkeiten für den Einsatz der Komponente Ad­vanced Planning and Optimizer (APO) bieten. Im Rahmen ihre SCM-Strategie hat SAP erst kürzlich die neue Version der Applikation Transportation Management vorgestellt und plant, das Unternehmen Smart Ops zu übernehmen, einen Software-Anbieter für die Lieferketten- und Inventarverwaltung. „Nachfragegesteuerte Lieferketten in Echtzeit sind heute bereits Realität“, sagt SAP-Manager Hans Thalbauer. „Indem wir die Leistungsfähigkeit von Hana für die Lieferkette nutzen, statten wir unsere Kunden mit effektiven Werkzeugen für ein intelligentes und beschleunigtes Reporting aus.“ Carolin Nillert

Ametras erweitert Moeve

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er ERP-Hersteller Ametras aus Baienfurt integriert die Point-of-SalesServices der Iwofurn Service GmbH in Moeve, sein Warenwirtschaftssystem für den Möbelhandel. Dessen Anwender nutzen bereits seit Jahren mit stetig wachsenden Vernetzungszahlen den neutralen Service-Anbieter aus Holzgerlingen bei der EDI-Kommunikation mit ihren Lieferanten, etwa für Bestellungen, Auftragsbestätigungen oder Rechnungen. Weitere Integrationen sollen folgen, neben der Stammdatenanlage direkt aus den elektronischen Katalogen von Iwofurn vor allem auch die Unterstützung des Verkaufs durch neue Prozessmöglichkeiten. Variantenkonfigurationen in Iwofurn und Arbeitsergebnisse aus Planungsprogrammen können dann einfach über den Iwofurn Connector in den Kaufvertrag der Warenwirtschaft auf der AS/400 übernommen werden, ebenso die Zusammenstellungen einer Küche oder eines Schlafzimmers aus Diva – dem Tablet-gestützten Beratungstool von Crystal Design. Im Zuge der weiteren Zusammenarbeit beider Hersteller wird künftig auch der EDI-Versand der Varianten- und Planungsaufträge inklusive anhängender Planungsdokumente möglich. www.iwofurn.com

Vorteile gibt es viele: Neben Telematik und Track & Trace in der Cloud können Logistiker das externe Know-how ihres Cloud-Anbieters nutzen, müssen sich also nicht mehr um IT-Themen wie Wartung und aktuelle Technologie kümmern. Sie seien flexibler in Bezug auf IT-Kapazität und damit verbundene Kosten und können so besser auf schwankende Frachtvolumina reagieren. In der Regel bieten professionelle Cloud-Anbieter auch eine höhere Ausfallsicherheit und eine Rund-um-dieUhr-Kundenbetreuung. „In gleichem Zug müssen wir als Cloud-Anbieter für eine hohe Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit sorgen sowie transparent machen, wie mit den anvertrauten Daten umgegangen wird“, mahnt Habryka. „Nur dann werden wir das Vertrauen der Logistikunternehmen bekommen und behalten.“ www.active-logistics.com

Werner Habryka, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Active Logistics


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