DVD 04/2014

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00. 22. Monat April 2014 | 29. Jahrgang | G 30793 E

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Mehr Support für die Open Power Foundation

Die Cebit 2014 hinterlässt gemischte Gefühle

Altera, Micron und Servergy neu im Konsortium | Seite 8

Ein erstes Resümee der ersten Messe mit dem neuen Konzept | Seite 10

Aus dem Inhalt Prof. Scheer kauft Teile seiner Firma zurück Software AG trennt sich ganz von der SAP-Beratung | Seite 2

TD Azlan wird „IBM-Exzellenz“ Lothar Steyns, Geschäftsführender Gesellschafter der Summit IT Consult GmbH

HR-Outsourcing mit Qualitätszertifikat

Tech-Data-Tochter ist „IBM Centre of Technical Excellence“ | Seite 2

Im Gespräch mit

Heidi Schmidt und Roland Zurawka

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Die Auslagerung von HR-Prozessen ist im Mittelstand immer mehr auf dem Vormarsch. Während das in den USA, Großbritannien oder den Benelux-Staaten seit Jahren zum Standard gehört, setzte sich dieses Outsourcing hierzulande nur zögerlich durch. Aktuell ändert sich das. Um dabei den Qualitätsansprüchen der HR-Prozesse gerecht zu werden, müssen absolute Datensicherheit, permanente Verfügbarkeit und ein restriktiver Zugriffsschutz gewährleistet sein. Kundenorientierte Anbieter von HRServices unterziehen sich deshalb einer Zertifizierung, etwa gemäß Prüfstandard IDW PS 951 des Instituts der Wirtschaftsprüfer. Alle Prozesse und die dazugehörigen Sicherheitsmaßnahmen werden analysiert, dokumentiert und festgeschrieben. Der Kunde verfügt somit über eindeutige Prüfkriterien, denen der Wunschdienstleister entsprechen muss. Besitzt dieser weitere Zertifikate, wie z.B. das der ITSG der Krankenkassen zum Datenversand im Bereich HREntgelt, hat der IT-Chef auf jeden Fall für eine ordnungsgemäße und sichere Lösung gesorgt. Weil die Kernaufgabe „Entgeltabrechnung“ in Zukunft sicher nicht einfacher wird, hilft eine dynamische Lösung bei den nötigen Änderungen, die notwendigen Freiräume für die wertschöpfenden Tätigkeiten zu schaffen – und somit auch bei der Einrichtung effizienter Arbeitsabläufe. Bei der Auswahl des richtigen Partners sollte man aber nicht nur „Hardfacts“ wie Funktionalität und Zertifizierungen vertrauen, sondern auch dem „Bauchgefühl“. Gefragt ist ja ein kompetenter Partner, der außer der Software vor allem auch sein ureigenes Know-how einbringt und bei der Gestaltung bzw. Optimierung der HR-Prozesse fundiert beraten kann.

Den Generationswechsel aktiv gestalten Profi formiert ein Hana-Team Foto: dieter kölbl

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ach wie vor betreiben viele Firmen ihre Kernanwendungen auf der Plattform IBM i. Weil diese Anwendungen in die Jahre gekommen sind und weil sie vielen neuen Anforderungen hinsichtlich Funktionalität und Technologie gerecht werden müssen, wächst der Handlungsdruck auf die IT-Chefs. Und dies umso mehr, falls es an der kontinuierlichen Modernisierung dieser Anwendungen gemangelt hat, eben weil sie die fachlichen Anforderungen bestens abdecken. Und gerade weil die Serverplattform so stabil ist und technische Änderungen für die Software weitgehend abfedert. Dieser Vorteil wird zum Pferdefuß, wenn die Akzeptanz wegen einer veralteten Benutzeroberfläche schwindet und die Flexibilität mangels Integration leidet. Den bevorstehenden Generationswech-

sel auf der Serverseite – gekennzeichnet durch Schlagworte wie Power8, Pure Systems oder Smart Cloud – kann der IT-Chef als Chance nutzen, falls er eine Anwendungsmodernisierung in Betracht zieht. Endlich lassen sich mit guten Argumenten alte Zöpfe abschneiden, die z.B. noch mit OS/400 V5R4 verbandelt sind. Hier gibt es viele Optionen, von der Einführung einer neuen Standardsoftware über ein konsequentes Reengineering bis hin zu einer völligen Neuentwicklung der maßgeschneiderten Anwendungen. Letzteres ist sicher eher selten, kommt aber vor, falls passende Softwarepakete „von der Stange“ nicht erhältlich sind oder ihre Anpassung zu aufwendig wäre. Die Fortführung der Eigenentwicklung erhält die Flexibilität des Unternehmens, bringt Wettbewerbsvorteile und kann mit heutiger Softwaretechnologie einfach um fertige Businessfunktionen aus der Standardsoftware-Welt erweitert werden, etwa

in standardisierten Bereichen wie Buchhaltung oder Personalwesen. Viele IT-Chefs müssen nicht nur die technische Erneuerung stemmen, sondern stehen auch vor der Herausforderung des Generationswechsels in der Belegschaft. Für PKS-Geschäftsführerin Heidi Schmidt gilt es, die drei aktiven Generationen Baby­boomer, Gen X sowie die nach­rückende Gen Y in eine konstruktive Zusammenarbeit zu bringen. Denn der Generationswechsel bei den Mitarbeitern betrifft ja nicht nur die IT-Teams, sondern auch die Endanwender im Unternehmen, bei Lieferanten und Kunden. Gelinge diese Zusammenarbeit nicht, können die in den letzten 10 bis 25 Jahren durch maßgeschneiderte Anwendungen geschaffenen Werte nicht weiter genutzt werden. Schmidt hält es dabei für entscheidend, die Gen Y für die unbekannte Welt von IBM i zu begeistern. Interview Seite 4 ANZEIGE

Fokus auf die präferierten SAPPlattformen | Seite 2

Lufthansa macht die IT fit IT-Sparte soll in drei Gesellschaften aufgeteilt werden | Seite 3

Atoss bleibt weiter optimistisch Im achten Jahr in Folge Umsatzund Ergebnisrekorde | Seite 3

Allgeier setzt seine Agenda 2015 um Servicetochter Didas wird an Cancom verkauft | Seite 6

Rocket kauft sich EDI-Expertise Trubiquity stärkt die Präsenz in Deutschland | Seite 7 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Kahlschlag bei TelekomTochter: T-Systems baut fast 5.000 Arbeitsplätze ab t-systems. de +++ Kommt die gläserne Netzregierung? USA gibt Icann-Kontrolle ab icann.org +++ Twitter-Sperre in der Türkei – Erdogans vergeblicher Feldzug twitter.de +++ Internet-Konzernchefs lassen Obama abblitzen bei geplanter NSAReform nsa.gov +++ Microsoft bringt Office auf‘s iPad microsoft.de +++ Facebook kauft Oculus VR für 2,3 Mrd. Dollar, einen Pionier für VirtualReality-Brillen facebook.de +++ Oracle bringt Java 8: Update verspricht mehr Stabilität und Sicherheit oracle.de +++ Huawei mit Rekordgewinn: Chine­si­scher IT-Konzern floriert huawei. de +++ Eiermann-Campus aufgegeben: Insolvenzverwalter lässt frühere IBM-Zentrale verfallen ibm.de +++ Datenklau in großem Stil: 18 Mio. Nutzerkonten gehackt bsi.de +++


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midrange-markt

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unternehmen

midrange-markt

Westernacher setzt auf Vocollect

4 „Brücken schlagen zwischen den Generationen!“

Interview mit Heidi Schmidt und Roland Zurawka von der PKS Software GmbH in Ravensburg

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6 Allgeier setzt Agenda 2015 um

Servicetochter Didas wird an Cancom verkauft

6 All for One Steeb verstärkt sich weiter

Anzahl Mitarbeiter seit 2011 mehr als verdoppelt

7 Retarus neuer Partner von T-Systems

Serviceprovider erweitert die „Dynamic Services for Collaboration“ der Telekom um Fax- und SMS-Dienste

7 Rocket kauft EDI-Expertise

Neue Tochter Trubiquity stärkt die Präsenz in Deutschland

8 AS/400 in der Cloud

Neues Einsatzfeld für AS/400-Emulation von Infinite

produkte 9 Neue Archivschnittstelle zwischen d3 und IBM i

Prof. August-Wilhelm Scheer kauft Teile seiner alten Firma zurück

Edoc hat Alternative zu Dlink für die iSeries fertiggestellt

9 Plattform für Datenmanagement vereinheitlicht

Optimized Backup and Deduplication Solution 8.0 von Falconstor

9 Archivintegration mit Awelos 5.0

Hersteller Actiware erweitert die Integrationsplattform für ELO und Sharepoint um neue Repository-Adapter

10 Rundruf zum neuen Fokus der Cebit auf Businessanwender

Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

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DV-Dialog 4/2014 | 22. April 2014

Produkte

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Software AG trennt sich von SAP-Beratung Scheer Group kauft Teile der 2009 verkauften IDS Scheer AG zurück; Umsatzziel von 100 Mio. Euro für 2017

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rof. August-Wilhelm Scheer kauft für einen nicht genannten Preis, der nach Schätzungen der Börsenanalysten im niedrigen zweistelligen Millionenbereich liegen dürfte, das SAP-Beratungsgeschäft der Software AG in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das war 2009 im Zuge der Akquisition der IDS Scheer AG für insgesamt 477 Mio. Euro zur Darmstädter Softwareschmiede gekommen, deren Hauptaugenmerk damals aber schon Aris galt, der Tool-Suite zur Geschäftsprozessanalyse.

Cebit-Macher zufrieden Hoch Helmut lässt nicht nur die Sonne strahlen

10 Instandhaltung à la IBM

Auf dem Weg zur Cyberfabrik

11 T-Systems unterstützt Hybrid-Cloud-Szenarien

Die Telekom-Tochter verspricht einfachen Zugriff und flexibles Management

11 Die Cloud als Schutz vor Naturkatastrophen

IBM und das Marist College testen die Verlagerung von IT-Ressourcen

12 Transportmanagement für LFS

Integriert und vernetzt: Ehrhardt + Partner erweitert Lagersoftware

13 HP feilt am Druckermanagement

Schnelle Tintenstrahldrucker der Serie „Officejet Enterprise“ und herstellerunabhängiger Support bei „Managed Print Services“

13 Neue Windows-Treiber für den AS/400-Zugriff

ODBC/400 „kann“ jetzt auch Office2010/2013

14 Marktübersicht: Elektronischer Datenaustausch (EDI)

Rund 500 Mitarbeiter gewonnen Der Verkauf umfasst alle SAP-Server in der Region DACH, die in der SAGTochter IDS Scheer Consulting gebündelt sind – und betrifft rund 500 Mitarbeiter und einen Gesamtumsatz von ca. 64 Mio. Euro im Jahr 2013. Zuvor

er SAP-Partner Westernacher und die auf Sprachsteuerung spezialisierte Honeywell-Tocher Vocollect intensivieren ihre Partnerschaft; nun bietet Westernacher seinen Kunden in der SAP-Supply-Chain auch Sprachsteuerungssoftware mit ganzheitlicher Betreuung. Berater von Westernacher absolvieren im Rahmen des Partnerprogramms an der Vocollect-Universität ein umfassendes Zertifizierungsprogramm. Am Ende des Prozesses steht die Auszeichnung als „Platinum Host System Provider“. Die Westernacher-Gruppe ist weltweit tätig, u.a. als System- und Beratungshaus für das Lagermanagementsystem SAP EWM. Fokussiert werden hier die Branchen Kontraktlogistik, Maschinen- und Anlagebau oder Automobilindustrie mit ihren komplexen Abläufen im Bereich After-Sales-Service. Auch Kunden aus dem Handel haben damit zahlreiche Vorteile, insbesondere bei der Auftragsabwicklung.

hatte die Software AG 2013 bereits die Betriebseinheiten in Nordamerika und Osteuropa verkauft. Die Software AG beschäftigt über 5.200 Mitarbeiter in 70 Ländern und erzielte 2013 rund 973 Mio. Euro Umsatz. Scheer, der sich nach dem Verkauf seiner Firma nicht zur Ruhe gesetzt hat, gründete mit Scheer Group eine Gruppe von Software-Unternehmen, zu der nun IDS als nunmehr siebtes Unternehmen hinzustößt. Die Scheer Group ist 2013 um 50 Prozent gewachsen und hat sich bis 2017 das Umsatzziel von 100 Mio. Euro gesetzt. Prof. Scheer zeigt sich überzeugt davon, IDS „weiter auf nachhaltige Profitabilität ausrichten“ zu können. Kunden der IDS Scheer Consulting, die das Softwaretool Aris einsetzen, das auf der von Scheer entwickelten gleichnamigen Methode basiert, würden auch im neuen Umfeld eine „hochwertige Betreuung erhalten“.

Die Sprachsteuerung von Vocollect verfügt über eine direkte zertifizierte Schnittstelle zu SAP, die sich in Kundenprojekten bewährt hat. Neben der Kommissionierung wird sie auch für die Nachschubsicherung oder die Prozesssteuerung bei Wartungen und Inspektionen eingesetzt.

www.scheer-group.com

www.westernacher.com

Ganzheitlicher Beratungsansatz: Westernachers Marketingmanager Christian Speck (links) und Dirk Becker, BusinessDevelopment-Manager bei Vocollect Europe.

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Persönliche Haftung für Open-Source-Software 16 CA gibt Modellierungs-Suite Erwin ab

Embarcadero verspricht mehr Power für Datendesigner

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Anwendungen

ERP-Umstieg

Sorgfältige Software-Auswahl bei Stadlbauer

anwendungen 17 Maßgeschneiderte ERP-Lösung

CBR Fashion Group setzt auf Best-of-Breed-Ansatz

17 Pentac Polymer erweitert Comarch ERP Enterprise

Smartphones in der Labor- und Prozesssteuerung

18 Neue Lagersoftware für Loxxess

Bewährte AS/400-Lösung passgenau ergänzt

18 Eckes-Granini verlädt rechtskonform

Prüfsiegel „Verlader-Check“ erhalten

21 Abschied von Brain

E. Bruderer Maschinenfabrik AG plant ERP-Umstellung auf Sivas

22 Papierkriege für immer beendet

Neue Zeitwirtschaftssoftware für Picard Lederwaren

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

TD Azlan wird „IBM-Exzellenz“

Profi formiert Hana-Team

Kommentar von Timo Schutt, Fachanwalt für IT-Recht

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ig-Data-, In-Memory-, Mobile-, Cloud-Computing – der IT-Markt ändert sich rasant. Um auf diese Veränderungen zu reagieren, hat SAP Hana als neue Referenzplattform etabliert.

Fokus auf die präferierten Hana-Plattformen Da Profis Kernmarkt mit SAP-Kunden durchdrungen ist, gründeten die Darmstädter das Kompetenzteam SAP Hana (KTSH), um ihre Kompetenz als Hard- und Softwarelieferant sowie als SAP-Dienstleister zu bündeln; schon seit Jahren beschäftigt sich das SAP-Team mit In-Memory-Lösungen der SAP, wie etwa dem „Business Warehouse Accellerator“ (BWA). Die Leitung des KTSH wurde Arne ­Tornieporth übertragen; der SeniorBerater und Solution Architect kennt die SAP schon seit den frühen Jahren des R/3. Er will mit seinem Team Beratung und Services für Hana auf den präferierten Plattformen IBM/Lenovo, Fujitsu und Cisco bieten – „und zwar von der Entscheidungsfindung über die Auswahl und Implementierung bis zum sicheren Betrieb der passenden SAP-Hana-Landschaft“. www.profi-ag.de

Der Münchener IT-Großhändler baut die langjährige Zusammenarbeit mit IBM weiter aus

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m März hat IBM den IT-Großhändler TD Azlan als „Centre of Technical Excellence“ zertifiziert. Dieser Award wird nicht über subjektive Meinungen oder auf Befragungen hin vergeben, sondern basiert vielmehr auf klaren Fakten, verlangt er doch ein beachtliches Zertifzierungslevel. Michael Görner, Direktor IBM-Hardware bei TD Azlan

So auch bei der Tech-Data-Tochter Azlan, deren Spezialisten allein letztes Jahr rund 60 Highend-Zertifizierungen für IBM-Speicherprodukte, Power mit i und AIX, System x sowie Pure Flex erworben haben. „Dies ist ein Investment, von dem primär unsere Vertriebspartner profitieren“, betont Michael Görner, Direktor IBM-Hardware bei TD Azlan, „denn sie könnten jederzeit auf die Expertise unseres Team zurückgreifen“ und müssten nicht eigenes Know-how in den Produkt- und Lösungssegmenten der IBM in ihrem eigenen Haus aufbauen. „Hätten wir nicht schon vor Jahren begonnen, unsere Mitarbeiter auszubilden und zertifizieren zu lassen, hätten wir heute kaum eine Chance, das gigantische Wissen zu erlernen, das im IBM-Bereich vonnöten ist“, so Görner weiter. Das Wissen helfe auch bei der täglichen Arbeit – „Leads lassen sich dadurch noch professioneller bearbeiten und wir können im Schulterschluss mit unserem Vertriebspartner richtig große Projekte realisieren.“ www.azlan-ibm.de


unternehmen

DV-Dialog 4/2014 | 22. April 2014

100 Mio. Dollar Cash für Actifio

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ctifio, ein schnell wachsender Spezialist für die Virtualisierung von Datenkopien, hat sich dweitere 100 Mio. Dollar an neuen Finanz­mitteln gesichert. Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben für Kunden in 31 Ländern einen Datenbestand von 1 Exabyte (auch auf der AS/400) verwaltet, hat bereits 36 Patente in seinem IP-Portfolio erteilt bekommen, beantragt oder erworben, etwa für die „Virtual Data Pipeline“. Das frische Kapital soll für den schnelleren Ausbau der Marktpräsenz und die globale Markenentwicklung und die Verbesserung der Produkte genutzt werden. Schon heute nutzen mehr als 25 Cloud-Provider Actifio-Technologien, u.a. IBM bei der neuen Smart Cloud Data Virtualization (SCDV). Es gibt bereits Implementierungen auf unterschiedlichen Plattformen wie Vmware, Windows, Linux, AIX, HP-UX, Solaris oder nativ auf der AS/400 und für Anwendungen wie Oracle, DB2, Exchange, Sharepoint oder SAP. Die deutsche Niederlassung befindet sich in Frankfurt/Main.

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Midrange-markt

Lufthansa macht ihre IT fit

28.000 Gehäuse für schnelleres Netz sicher gegen Vandalismus und Co. Die Deutsche Telekom forciert mit Initiativen wie „Mehr Breitband für Deutschland“ und „FTTC-All IP“ den Netzausbau für ein schnelleres Internet. Damit die Kommunen an das schnelle VDSLNetz angeschlossen werden können, ist eine bundesweite Breitbandoffensive mit einem System-Rollout bis 2016 an den Start gegangen. Die dafür geeigneten Outdoorsysteme liefert der Herborner Schaltschrank- und Gehäusesystemanbieter Rittal. www.rittal.de

Geht an einen Outsourcer: Serverraum bei Lufthansa Systems

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ie Hamburger Isec7 GmbH kooperiert mit der Operational Services GmbH, die künftig Isec7-Technologie zur Mobilisierung von SAP-Daten und -Systemen einsetzt. Dabei dient Isec7 Mobility for SAP dem 700 Mitarbeiter starken IT-Dienstleister OS nun als Basis für speziell auf die individuellen Anforderungen seiner Kunden abgestimmte Lösungen. Der völlige Verzicht auf Middleware beschleunigt die sichere Anbindung an bestehende SAP-Systeme, betont Patrik Parvin, Senior Sales Manager bei OS, dem Joint Venture der Fraport AG mit T-Systems. Die Isec7-Lösung ermöglicht den mobilen Zugriff auf beliebige SAP-Backends ohne zusätzliche Middleware für alle gängigen Smartphone- und TabletBetriebssysteme – Blackberry 7 und 10, iOS, Android, Windows 8 und Windows Phone 8.

Kurz notiert

Dass die Lufthansa ihre IT-Tochter Lufthansa Systems umstrukturiert, steht schon länger fest. Jetzt ist die Strategie klar.

www.actifio.com/de

Partnernetz erweitert

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er enorme Kostendruck bei den Fluggesellschaften wirkt sich nun auch auf die IT-Tochter der Lufthansa aus. Lufthansa Systems, 2013 mit Lufthansa-Vorstand Simone Menne: „Eine leistungsfähige IT bleibt ein essentieller Wettbewerbsfaktor!“

4.200 Mitarbeitern weltweit und 640 Mio. Euro Umsatz die kleinste Tochter im Konzern, wird in drei Gesellschaften aufgespalten. Wie bereits angekündigt, wird der Infrastrukturbereich mit weltweit rund 1.400 Mitarbeitern bis zum Jahresende an einen IT-Dienstleister ausgelagert.

Outsourcing des Infrastruktur­ bereiches geplant Da die Tochter nicht nur für den gesamten Konzern arbeitet, sondern auch für rund 300 weitere Airlines und 150 andere Kunden tätig ist, gilt es bei der Reorganisation, das Know-how und die Erfahrungen dieses Bereiches dauerhaft zu sichern. „Eine leistungsfähige IT mit luftfahrtspezifischem Know-how ist für den Lufthansa-Kon-

zern ein essentieller Wettbewerbsfaktor“, betont Lufthansa-Vorstand Simone Menne. „Gleichzeitig gilt es, unser Portfolio ständig zu optimieren und alle Ressourcen auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.“ Menne begründet den Teilverkauf so: Der Markt für IT-Infrastrukturservices erfordere die beständige Weiterentwicklung des Produktportfolios, ein anhaltend hohes Wachstum und damit hohe Investitionen. Skaleneffekte seien hier ein entscheidender Wettbewerbsfaktor, die künftig in Zusammenarbeit mit einem großen, global agierenden IT-Dienstleister erzielt werden sollen. Die Bereiche Airline und Industry Solutions sollen als eigenständig agierende Gesellschaften in der Lufthansa Group verbleiben.

Versicherung für Mobilgeräte: Der IT-Großhändler Tech Data Europe will durch eine Vereinbarung mit Square Trade, einem US-Anbieter von Garantieplänen in der Mobilbranche, europaweit Versicherungsschutz für Mobilgeräte anbieten. Europaweit soll dann nicht nur ein Geräteversicherungsschutz bereitstehen, sondern auch ein Geräteaustausch, der Mobilfunkbetreibern und Einzelhändlern das Leben erleichtert. Tech Data will mit seiner automatisierten Logistik auch Hunderttausende von Bestellungen für die Zustellung über Nacht in alle Teile Europas abwickeln. www.techdata.de

Konica Minolta unterstützt die Gründung einer eigenständigen User Group für die europäische Produktionsdruck-Community namens Prokom. Im Fokus steht der Austausch von Praxiserfahrungen und Knowhow der Nutzer der Druckerfamilie Bizhub Press. Andy Barber, General Manager Imail bei der britischen Postgesellschaft UK Mail, ist erster Vorsitzender von Prokom. www.prokom.org

www.lufthansa.com

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www.isec7.com

Atoss optimistisch für 2014

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m achten Jahr in Folge meldet die Atoss Software AG Umsatz- und Ergebnisrekorde für das Geschäftsjahr. 2013 wuchs der Umsatz des Münchner Spezialisten für Workforce-Management auf 35,5 Mio. Euro insgesamt bzw. auf 21,8 Mio. Euro im Kernbereich Software, jeweils um acht Prozent. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg mit elf Prozent sogar zweistellig auf 8,4 Mio. Euro; die Ebit-Marge konnte im Jahresvergleich um einen Prozentpunkt auf 24 Prozent ausgebaut werden. Allerdings hat sich das Finanz­ ergebnis aufgrund von Einmaleffekten bei der Entwicklung des Goldpreises negativ entwickelt; der Jahresüberschuss halbierte sich daher beinahe auf 3,0 Mio. Euro (Vj. 5,8 Mio. Euro). In fast allen Branchen bleibt der Bedarf für Workforce-Management-Lösungen nach Einschätzung von AtossVorstand Andreas Obereder hoch, so dass der Markt weiterhin erhebliches Potential biete. www.atoss.de Anzeige_EDI_Apr_2014_Druck.indd 1

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Fragen: Berthold Wesseler Fotos: dieter kölbl

„Brücken schlagen zwischen den Generationen!“ Interview mit Heidi

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Schmidt und Roland Zurawka von der PKS Software GmbH in Ravensburg

tillstand ist Rückschritt. Darauf weist Heidi Schmidt in ihren Vorträgen die AS/400-Anwender regelmäßig hin. „Leider haben viele in den letzten Jahren die technologische Erneuerung und Anpassung ihrer eigenentwickelten Lösungen vernachlässigt“, diagnostiziert die Geschäftsführerin der Ravensburger PKS Software GmbH. Sie spricht hier von „technischen Schulden“. Diese Defizite können so beängstigend für die Entscheidungsträger werden, dass sie zur Standardsoftware flüchten wollen. Doch dies sei gar nicht notwendig, gebe es doch mittlerweile praxistaugliche Werkzeuge und Methoden zur nachhaltigen Modernisierung, erklärt Schmidts Geschäftsführerkollege Roland Zurawka, der bei PKS die Produktentwicklung, Beratung und das Projektgeschäft verantwortet. Er weiß aus Kundenprojekten, dass so bis zu 85 Prozent der Kosten gespart wurden, die eine Komplett­ erneuerung mit sich gebracht hätte. Die Modernisierung der Bedienabläufe von Altanwendungen macht laut Schmidt eine Produktivitätssteigerung von 25 Prozent und mehr möglich. Dabei helfe die Neugestaltung der 5250-Anwendungen durch bessere, integrative Oberflächen. Allerdings sind auch die soziologischen Prägungen der Generationen zu beachten, die heute in den Firmen zusammenarbeiten. Diese Prägungen bergen durchaus Konfliktstoff – nicht nur bei der Akzeptanz unterschiedlicher Oberflächen. Vor allem ist für Schmidt ein wertschätzender Umgang zwischen den „alten Hasen“ (als Know-how-Träger) und den nachrückenden „Greenhorns“ gefragt; nur wenn Erfahrung und Innovation konstruktiv zusammenträfen, könne das Unternehmen aus seiner Individualsoftware weiter Nutzen ziehen.

Frau Schmidt, welche Situation finden Sie typischerweise vor, wenn ein IT-Chef PKS bei der Modernisierung seiner bewährten AS/400-Systeme zu Rate zieht? Heidi Schmidt: Viele IT-Verantwortliche befinden sich heute in einer verzwickten Situation: Vor ein paar Jahren noch hatte man die AS/400 samt Anwendung zum „Auslaufmodell“ deklariert. Folgerichtig wurde wenig bis gar nichts in die fortlaufende technische Erneuerung und erst recht nicht in den Aufbau und die Ausbildung von Nachwuchskräften investiert. Heute jedoch will kaum mehr ein Kunde weg von der AS/400-Plattform – haben sich doch all die Experimente beim Umstieg auf neue, angeblich kostengünstigere oder zukunfts­sichere Plattformen und Lösungen als Trugschluss erwiesen. Heute ist es meist so, dass die IT-Chefs zu uns kommen, damit wir gemeinsam einen Weg finden, die technischen Schulden der letzten Jahre effizient abzuarbeiten und die AS/400basierte Kernanwendung samt dahinterstehender Mannschaft wieder fit für die heutigen und zukünftigen Anforderungen zu machen.

darstellen. Hier lohnt sich in jedem Fall eine effiziente, schlagkräftige und fitte Individualentwicklung – nur so können sich Firmen heute noch vom Mitbewerb differenzieren. Das beweisen die Marktführer aller Branchen. Und auch auf der AS/400 gibt es ja hervor­ ragende Standardlösungen für klassische Bereiche – jedoch sollte jeder Kunde gut prüfen, ob das jeweilige Softwarehaus wiederum seine technischen Schulden im Griff hat und fortlaufend in die Werterhaltung und Weiterentwicklung von Anwendung und Entwicklungsteam investiert. Leider muss man sagen, dass auch das ein oder andere Softwarehaus durch Fehlentscheidungen in der Investitionsplanung nicht mehr am Puls der Zeit arbeitet und damit der Ruf der Plattform auch schon Schaden erlitten hat.

Gibt es auch aussichtslose Fälle? LegacyAnwendungen sind kein wertvolles Erbe, sondern Altlasten für den IT-Chef, die entweder durch Standardsoftware oder durch Neuentwicklungen abgelöst werden sollten... Roland Zurawka: Eine Standardsoftware empfehlen wir generell bei allen Prozessabläufen, die nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens zählen. Dies sind häufig die Bereiche Personal, Finanz- und Rechnungswesen oder Controlling. Hier muss man das Rad mit einer Individual­ anwendung wirklich nicht neu erfinden. Anders sieht es bei jenen Prozessen und Verfahren aus, die die Kernkompetenz der Firma

„Das Tool eXcite liefert den Kunden die Grundlage für die rasche Erstellung grafischer, intuitiv bedienbarer Ober­ flächen für bestehende Kernsysteme und öffnet gleich­ zeitig das Tor zur Webwelt.“

Wie lässt sich erkennen, ob eine Moder­ nisierung oder eine Ablösung sinnvoller ist? Zurawka: Die Analyse des vorhandenen Codes ist hier die einzig valide Erkenntnisgrundlage!

Heidi Schmidt

Man muss immer erst die vorhandene Anwendung genau analysieren und den „estimated rewrite effort“ berechnen. Wir sprechen kurz von ERE, dem zu erwartenden Aufwand für die Neuimplementierung. Hierzu führen wir gemeinsam mit den Entwicklern, die die Anwendung gut kennen, und mit Hilfe unserer PKS Application Analysis Suite – kurz PAAS – eine maschinelle Komplett­analyse der vorhandenen Sourcen durch. Dabei wird auch festgestellt, wie viel sogenannter toter Code vorhanden ist, der problemlos archiviert werden kann. Das ist schon einmal der erste wichtige Schritt zur Bereinigung. Weiter geht es mit dem sogenannten Clustering. Das ist ein von uns entwickeltes Verfahren, um die kompletten Programme und Files logisch den für den Kunden relevanten Sach- und Fachgebieten zuzuordnen.

Mit welchem Ergebnis? Zurawka: Solch eine Ausarbeitung macht ersichtlich, wie die Anwendung tatsächlich heute „tickt“; nur so kann dann gemeinsam mit dem Kunden eine Roadmap für eine Neuentwicklung entworfen werden. Alles andere wäre Blindflug und nicht professionell. Mit dem ERE ermitteln wir zudem pro Cluster den zu erwartenden Aufwand bei der Neuimplementierung. Diese Berechnung beruht auf Metriken aus der Softwareliteratur sowie unseren Erfahrungswerten aus den vergangenen 20 Jahren, in denen wir solche Projekte schon für Kunden durchführen. Also: ❚ Erstens: Klärung der Frage, ob ein Umstieg auf Standardsoftware in Frage kommt. Wie gesagt ist das nicht zu empfehlen bei den Prozessen, mit denen der Kunde seine Kernkompetenzen unterstützt!


heidi schmidt & roland zurawka

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❚ Zweitens: Bewertung des Datenbankmodells der Anwendung. Die Grundfrage lautet hier: „Ist die Grundidee, die im Datenmodell steckt, noch für das Business passend?“ Heißt die Antwort „Ja“, ist eine schrittweise Neuentwicklung mit einer intelligenten Integrationstechnologie der kostengünstigste Weg. Bei einem klaren „Nein“ muss über die Erstellung eines neuen Datenbankmodells beraten werden – dann kann aber i.d.R. viel weniger der vorhandenen Businesslogik aus dem Altsystem weitergenutzt werden. Wenn eine Modernisierung bzw. die schrittweise Neuentwicklung favorisiert werden kann, folgt drittens eine fundierte, maschinelle Analyse des bestehenden Systems inklusive der Bereinigung um nicht mehr benötigte Module und „toten“ Code.

Auf welche Weise kann bei der Modernisierung der Brückenschlag zwischen prozeduraler RPG-Programmierung von einst und modernen Programmiersprachen und Entwicklungsmethoden von heute so gelingen, dass sich die alte und neue Softwarewelt reibungslos zusammenfügen lassen? Zurawka: Hierzu braucht es eine spezielle Integrationstechnologie, die wir mit PKS eXcite speziell auf IBM i anbieten, und das fundierte Know-how aus der prozeduralen wie auch der heutigen serviceorientierten Programmierwelt. eXcite ist nicht nur eine Plattform zur Integration zwischen 5250- und Java-Oberflächen, sondern ebenso eine Plattform zur Prozess­ optimierung, da sich damit vorhandene Workflows sehr effizient verbessern und mit neuen Abläufen integrieren lassen. Vor allem aber braucht es Mitarbeiter, die sich mit beiden Technologien – alt und neu – speziell auf IBM i auskennen – sonst ist keine optimale SoftwareArchitektur zu schaffen.

„eXcite ist nicht nur eine Plattform zur Integration zwischen 5250- und Java-Oberflächen, sondern ebenso eine Plattform zur Prozess­optimierung. Vor allem aber braucht es Mit­ arbeiter, die sich mit beiden Technologien – alt und neu – speziell auf IBM i auskennen – sonst ist keine optimale Software-Architektur zu schaffen.“ Roland Zurawka

Was sollte ein IT-Chef in den „Werkzeugkasten“ seiner Programmierer packen? Welche Neuerungen sind relevant, wie etwa Free RPG, RPG OA, Java, Eclipse oder PHP? Schmidt: Moderne Software-Entwicklung beginnt mit der Entwicklungsumgebung; hier bietet IBM mit dem Rational Developer for i, basierend auf Eclipse, ein leistungsfähiges und speziell auf die AS/400 abgestimmtes Toolset. In dieser Umgebung können auch weitere Programmiersprachen direkt integriert werden. Mit der neuesten Generation von Free RPG können innerhalb kürzester Zeit sowohl gestandene RPG-Programmierer als auch nicht RPGProgrammierer moderne und zeitgemäße Programme entwickeln. In den Werkzeugkasten eines Programmierers gehören meines Erachtens heutzutage: versierter Umgang mit Eclipse,

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titelinterview

entsprechen, kann mit geringem Aufwand auf ein anderes Framework gewechselt werden. Die gesamte Anwendungslogik, die als Service zur Verfügung steht, bleibt dabei außen vor. Sollen die neuen Anwendungen bzw. Anwendungsteile mit der bestehenden IT-Welt integriert werden, kann dies mit der eXcite-Technologie performant und auf ganz einfache Art und Weise realisiert werden. Im Laufe der Zeit kann sich dann das Verhältnis von „bestehender“ und „neuer“ Software gegenläufig entwickeln, ohne dabei einen Medienbruch für die Anwender oder einen „Big Bang“ riskieren zu müssen.

Wann können Cloud-Lösungen für Software-Entwicklung und -Test helfen, wie z.B. die neue „Power-Development-Plattform“ oder die Smart Cloud Application Services der IBM? Schmidt: Dies ist eher für Softwarehäuser interessant, da damit auf die Schnelle die eigene Software auch auf anderen OS/400-Versionen getestet werden kann, ohne dass man sich dafür eine eigene Umgebung aufbauen muss. Sicherlich sind solche Lösungen auch interessant, um im Vorfeld eines Releasewechsels eine neue OS/400-Version zu evaluieren. Nehmen wir an, Sie entwickeln noch unter V5R4 und würden gern ein paar Versuche mit dem neusten Free RPG durchführen, dann können Sie dieses ganz einfach in der Cloud realisieren. Nicht nur die Technik, auch organisatorische und menschliche Aspekte können für den Erfolg von Modernisierungsprojekten entscheidend sein. Was sind hier nach Ihrer Erfahrung die dicksten Stolpersteine? Schmidt: Die dicksten Stolpersteine sind in der Tat die organisatorischen und menschlichen. Häufig sind die RPG/Cobol-Entwickler und die Java-Programmierer nicht in gemeinsamen Teams organisiert. Das ist ein großes Problem,

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in Netzwerken beschafft. Die Kinder der Tablets und Smartphones.

Der IT-Chef sollte also auch die soziologischen Prägungen der Generationen beachten – sowohl auf Anwender- und Kundenseite als auch in seiner eigenen Abteilung ... Schmidt: So unterschiedlich diese Generationen sind, so sehr sind wir aufgrund der demografischen Entwicklung darauf angewiesen, die langjährige Expertise und das fundierte Wissen sowie die jugendliche Neugier zusammenzubringen und für das Unternehmen zu nutzen. Ich habe manchmal den Eindruck, dass im klassischen Handwerkerbereich, der ja einfach auch schon eine viel ältere Tradition hat als die IT, der respektvolle Umgang zwischen Meister und Lehrling besser gelebt wird als in der IT – davon kann sich die IT echt noch eine Scheibe abschneiden. Lange Rede, kurzer Sinn: Die technischen Herausforderungen bei einer innovativen Erneuerung von Kernsystemen sind die Seite der Medaille, die häufig in den Vordergrund gestellt wird. Hier gibt es aber viele gute Werkzeuge und Technologien, diese zu meistern. Die andere Seite, nämlich die organisatorischen und menschlichen Herausforderungen, werden oft unterschätzt oder gar nicht wahrgenommen. Doch viele IT-Manager und Geschäftsführer sehen darin inzwischen sehr wohl den entscheidenden Faktor für eine erfolgreiche Zukunft der Unternehmens-IT auf der Plattform IBM i – und damit den ausschlaggebenden Impuls für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Welche Herausforderungen resultieren daraus bei der Zusammenstellung der Entwicklungsteams – und überhaupt bei der Personalplanung für die IT-Abteilung? Schmidt: Es ist darauf zu achten, dass man fortlaufend auch in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investiert und zusieht, dass

Können Sie das an mobilen Anwendungen verdeutlichen, über die z.B. der Außendienst per Smartphone oder Tablet auf eine vor 20 Jahren „selbstgestrickte“ RPG-Warenwirtschaft zugreifen soll? Schmidt: Klar! Für unseren Kunden Zapf, Deutschlands führenden Hersteller von Betonfertiggaragen, haben wir genau das gemacht. In wenigen Monaten wurde das komplette RPGSystem mit eXcite für die Nutzung auf iPads verfügbar gemacht. eXcite bietet für diesen Bedarf einen Mobile-Client, der auf Basis von HTML5 und CSS3 das typische Look and Feel von Mobile-Anwendungen ermöglicht. Alle Daten bleiben sicher auf der IBM i. Die Businesslogik muss nicht neu erfunden werden. Und trotzdem ist der Client von einer nativen App nicht zu unterscheiden. Andere Beispiele: Die Personalsoftware auf der AS/400 soll um ein Bewerbermanagement und den Einbezug von „Social Media“ erweitert werden – oder ein Online-Shop wird in die Anwendungslandschaft integriert... Schmidt: Zum ersten Beispiel: Bei einer Personalsoftware würde ich stark Richtung Standardsoftware plädieren. Beim zweiten Beispiel, dem Onlineshop, ist eXcite das Mittel der Wahl, denn damit kann ich die vorhandene Anwendung in eine Webanwendung transformieren und das Look and Feel von Shopanwendung und Kernsystem identisch konfigurieren. Die technische Integration ist auf Basis von Web­ services-Technologie und Javascript-Bibliotheken überhaupt kein Problem, wenn man den Java-Kontext auf IBM i beherrscht. Worauf ist aus technischer Sicht zu achten, damit langfristig haltbare und performante, skalierbare Schnittstellen zwischen alter und neuer Softwarewelt entstehen? Zurawka: Das A und O solcher Optimierung ist eine Schichtentrennung. Hierfür werden die Programme in eigenständige Services zerlegt. Die so entstehenden Module können direkt von anderen Modulen aus angesprochen oder per SOAP- bzw. Rest-Services von der „neuen“ Softwarewelt angesprochen werden. In einem weiteren Schritt kann diese Art von Services auch in einer neuen Technologie entwickelt und per Wrapper von der „alten“ Softwarewelt konsumiert werden. Zum Schneiden und Auftrennen der Anwendung nutzen wir unsere Software-Suite PAAS – damit können ressourcenoptimale Vorgehensweisen beim Modularisieren gefunden werden.

Kenntnisse in Java, Free RPG und ILE sowie natürlich auch die Kompetenz, sich in gewachsenen Codestrukturen mittels Werkzeugen zurechtzufinden und diese zu verstehen.

Welche Werkzeuge sind für die FrontendEntwicklung zu empfehlen, um dem End­ anwender auch auf Tablet und Smartphone das gewohnte Look and Feel beim Arbeiten mit AS/400-Anwendungen zu bieten? Zurawka: Um Frontends neu zu entwickeln, empfehle ich eines der am Markt weitverbreiteten Javascript-Frameworks, z.B. jQuery, Dojo oder ExtJS. Diese Frameworks bieten auch spezielle Ausprägungen für die Entwicklung von optimierten Frontends für Tablets und Smartphones. Wichtig hierbei ist es, wie schon skizziert, zuvor die zu verwendenden Businesskomponenten als Services zu realisieren. Sollte sich im Laufe der Zeit herausstellen, dass das gewählte Framework oder dessen Technologie nicht mehr den Anforderungen im Hause

denn der Software-Stack sollte mit Experten aus beiden Welten bestückt sein, wenn man die alte und die neue Welt verbinden möchte. Bei der menschlichen Komponente wird gern unterschätzt, dass ein konstruktives Miteinander der Generationen nicht von selbst geschieht. Wir haben ja drei ganz unterschiedlich sozialisierte Generationen in den IT-Teams: ❚ die Babyboomer, geprägt von hohen Geburtenzahlen und mit dementsprechendem Konkurrenzdenken groß geworden. Diese „Kinder des Greenscreens“ sind häufig eher zufällig in der IT bzw. der Software-Entwicklung gelandet. ❚ die Generation X, geprägt durch Couplands Roman „Generation X“, sehr gut angepasst an die Gesellschaft. Sie sind Kinder der Windowsund Client-Server-Welt. ❚ die Generation Y – heute zwischen 17 und 34 Jahren alt. Die Generation, die bereits 2020 die Hälfte der Erwerbstätigen stellen wird. Eine Generation, die technologieaffin groß geworden ist, sich Informationen am liebsten online und

fachlich und menschlich ein „rundes“ Team mit unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten zusammenarbeiten kann. Leider wurde in vielen Firmen dem Thema „Ausbildung“ einige Jahre zu wenig Beachtung geschenkt – vielleicht auch, weil man wie eingangs erwähnt glaubte, dass IBM i ein Auslaufmodell sei und weil es genug Nachwuchs mit Standard-Skills im OpenSystems-Umfeld zu geben schien. Das Blatt hat sich massiv gewendet. Wer jetzt nicht rasch die verlorene Zeit aufholt, etwa durch die Nutzung spezieller Ausbildungsangebote wie etwa unsere i-cademy oder die AzubiInitiative von Common Deutschland, läuft Gefahr, dass er die individuelle Software-Entwicklung und seine maßgeschneiderten Anwendungen aufgeben muss, nur weil kein fachkundiges Personal für die Weiterentwicklung mehr vorhanden ist. Das ist fatal, denn häufig basieren der unternehmerische Erfolg und die Vorteile der Abgrenzung gegenüber dem Mitbewerb genau auf diesen zentralen Anwendungen.


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midrange-Markt

kooperationen

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Bilanzen

DV-Dialog 4/2014 | 22. April 2014

Allgeier setzt Agenda 2015 um

Teamprozesse vereinfachen und beschleunigen wollen die beiden Hersteller E-Spirit und Unify durch eine neue Vertriebspartnerschaft. Der Dortmunder Anbieter des Content-Management-Systems Firstspirit hat den bisher als Siemens Enterprise Communications bekannten Experten für Kommunikationssoftware und -services als Consultingund Implementierungspartner gewonnen; Unify setzt Firstspirit künftig als CMS für seine Portallösung auf Basis von Liferay ein.

Die Systemhausgruppe Allgeier setzt ihre bereits 2012 begonnene Neuausrichtung gemäß ihrer „Agenda 2015“ weiter um

www.e-Spirit.com

Going Global: Remain Software, Experte für das Software-Change-Management aus Utrecht/Holland, verstärkt den internationalen Vertrieb um drei neue Partner: SRN Information Technology in China, Formaserve Systems in Großbritannien und Green Light Technology in Lateinamerika. Im deutschsprachigen Raum ist die Essener Vogelbusch GmbH Vertriebspartner der Niederländer.

All for One Steeb verstärkt sich weiter

www.remainsoftware.com­

www.acquia.com

Das belgisches Softwarehaus Adafi AG ist neuer Implementierungspartner des ERPHerstellers IAS. Das Ziel dieser länderübergreifenden Kooperation ist die Erschließung neuer Marktpotentiale für die Lösungen Canias ERP und Adafi Software mittels Bündelung von Software-Know-how. IAS will so auch den belgischen Markt adressieren. Adafi bietet seit fast 40 Jahren Lösungen in den Bereichen CRM, Finanzbuchhaltung und Rechnungsstellung, auch als Stand­ alone-Anwendung, die kundenspezifisch um zusätzliche Funktionen erweiterbar ist. www.caniaserp.de

Die Avatech AG, ein Schweizer Spezialist für Zugriff auf die Unternehmens-IT, ergänzt sein Portfolio um die Access-Lösungen von Ericom Software. Avatech, seit Juli 2013 eine Tochter der Ruf-Gruppe, wird als Platin-Partner sowohl die gesamte EricomProduktpalette vertreiben als auch technischen Support und Pre-Sales-Unterstützung für Endkunden leisten. Ericom bietet den HTML5-basierten RDP-Client Access Now, die Powerterm-Produktlinie für den HostZugriff (u.a. auch die AS/400) sowie den RDP-Beschleuniger Blaze. www.avatech.ch

Komplett auf JD Edwards fokussiert: Der auch in Deutschland aktive Oracle-Partner Steltix expandiert nach Südafrika. Als Leiter der neuen Niederlassung wurde Fritz Hölscher gewonnen, Gründer des OracleExperten REO Consulting, der 2009 von EOH übernommen worden war. Hölscher will dem „derzeit etwas strauchelnden JDEdwards-Markt in Südafrika“ neue Impulse geben. Südafrika biete außerdem ein sehr großes Angebot erfahrener Berater, die Steltix künftig beim Dienstleistungsangebot in Europa unterstützen könnten.

thinkstock/iStockphoto

www.steltix.de

D thinkstock/iStockphoto

Ökosystem für digitales Marketing: Acquia, Anbieter von „Unternehmenslösungen für die Entwicklung digitaler Erlebnisse“, lädt jetzt auch Hersteller aus dem deutsch­ sprachigen Raum zu seiner im Oktober 2013 gestarteten „Digital Alliance“ ein. Diese Initiative bringt auf Basis der Acquia-Plattform „Open Cloud“ und dem auch auf der AS/400 nutzbaren Open-Source-basierten ContentManagement-System Drupal Lösungsanbieter für digitales Marketing und Infrastrukturanbieter zusammen.

Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG, zur Einstellung des Mitarbeiters Nr. 1.000: „Innerhalb von zehn Jahren haben wir uns personell verzehnfacht, innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Jetzt ist die Schallmauer durchbrochen.“

I

m Rahmen der „Agenda 2015“ kauft Allgeier das österreichische Beratungshaus Hexa Business Services und trennt sich von der Servicetochter Didas. Dafür wurde mit Cancom ein Käufer gefunden. Außerdem wurden zum 1. Januar wesentliche Geschäftsteile rund um die Software Smart.Capture der Digidoc GmbH erworben und zu Jahresbeginn die Mehrheit am IT-Dienstleister Innocate übernommen. Dessen Knowhow und die Microsoft-Technologien Sharepoint und Dynamics CRM sollen neue Wege der Kommunikation und Zusammenarbeit bahnen. Zwei Leitgedanken prägen die Agenda 2015: die Bildung einer „zukunftsfähigen Gruppenstruktur“ mit Divisionen als größeren Unternehmenseinheiten und die „Fokussierung des Geschäftsmodells auf wachstumsstarke Felder“

Feilen an „zukunftsfähiger“ Gruppenstruktur mit überdurchschnittlichem Entwicklungspotential. Allgeier bedient mit über 4.600 Angestellten jetzt in fünf Divisionen mit individuellen fachlichen oder branchenbezogenen Schwerpunkten über 2.000 Kunden aus nahezu allen Branchen. Fokussiert werden künftig folgende Aktivitäten: ❚ Allgeier Experts, mit deutlich über 200 Mio. Euro Umsatz einer der Marktführer bei Personaldienstleistungen in Deutschland, wird als Antwort auf die zunehmende Knappheit an ITFachkräften positioniert. ❚ Der Geschäftsbereich Solutions/Business Software, gegliedert in die Divisionen Allgeier Business Software und Terna. Hier werden eigene Lösungen im Bereich ERP und DMS sowie Security Software ebenso angeboten wie ERP-Lösungen von Microsoft inklusive selbstentwickelter Add-ons für Navision. Terna wird als Microsoft-Partner im Bereich Dynamics AX mit eigenen Softwarelösungen positioniert, arbeitet aber auch mit Infor zusammen. Der Geschäftsbereich mit ca. 100 Mio. Euro Umsatz soll, nach entsprechenden Investitionen, künftig eine zweistellige jährliche Wachstumsrate und eine zweistellige Ergebnismarge erzielen können.

Cancom stellt die Weichen  „2013 war für Cancom das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmen­ geschichte, mit entscheidenden Fortschritten und weichenstellenden Ereignissen“, so CEO Klaus Weinmann. „Wir konnten unsere Positionierung in Wachstumsmärkten wie Cloud Computing und ITMobility weiter ausbauen, sowohl mit operativen Erfolgen als auch durch die getätigten Akquisitionen. Zudem haben wir die Eigenkapitalbasis geschaffen, um das Wachstum auch im laufenden Geschäftsjahr weiter voranzutreiben.“ Das Eigenkapital erhöhte sich im Jahresverlauf 2013 spürbar, von 80,8 Mio. Euro auf 162,9 Mio. Euro. Die Firmengruppe konnte 2013 das Wachstum der Gesamtwirtschaft und des IT-Markts in Deutschland übertreffen. Der Konzernumsatz legte um zehn Prozent auf 613,8 Mio. Euro zu; dabei sind 6,7 Prozent des Umsatzwachstums organisch. Der Konzernrohertrag wuchs ebenfalls von 166,2 Mio. Euro auf 186,5 Mio. Euro (+12,2 Prozent), was u.a. auf die Ausweitung des Dienstleistungs­ geschäfts zurückzuführen ist. Das starke Geschäft mit Cloud-Services im Private-Cloud-Umfeld wirkte sich positiv auf das Ergebnis aus. So stieg das Konzern-Ebitda von 28,1 Mio. Euro auf 33,4 Mio. Euro, was einem Plus von 18,9 % entspricht. Zum Jahresende beschäftigte die Cancom insgesamt 2.360 Mitarbeiter, zählt heute aber mit der jüngst akquirierten HPM Networks in den USA und der Pironet NDH mittlerweile über 2.600 Mitarbeiter. www.cancom.de

Cancom-CEO Klaus Weinmann blickt auf das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte zurück

❚ Im Geschäftsbereich Software Development entwickelt die Division Nagarro für ihre Kunden international individuelle Software. Die Division mgm Technology Partners entwickelt als Spezialist für Portale Lösungen insbesondere für den Internethandel,

Hexa Business Services wird mit Nagarro verschmolzen Banken, Versicherungen und öffentliche Institutionen. Der Geschäftsbereich mit einer Größe von aktuell knapp 100 Mio. Euro Umsatz hat nach Einschätzung des Vorstands ebenfalls „erhebliches Wachstumspotential“. Während Allgeier mit dem Kauf der Hexa Business Services, die sich der Division Nagarro anschließt, sowohl die Cloud-Kompetenz als auch die Position am österreichischen Markt stärken will, steht der Bereich System­ integration nicht mehr im Mittelpunkt der künftigen Entwicklung. Das betrifft vor allem die Tochter Didas Business Services GmbH mit Sitz in Langenfeld, deren Kerngeschäft ITDienstleistungen im Bereich Systemintegration sind, von der Beratung über die Umsetzung bis zum Betrieb. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 260 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2013 rund 56 Mio. Euro Umsatz. Insgesamt stieg Allgeiers Konzernumsatz nach vorläufigen Zahlen um 13 Prozent auf 477,6 Mio. Euro; der Umsatz des fortgeführten Geschäfts betrug 421,3 Mio. Euro (374,8 Mio. Euro im Jahr 2012). Cancom zahlt für Didas einen nicht explizit genannten Kaufpreis, „der im Bereich einer für das verkaufte Geschäft üblichen Marktbewertung liegen wird“, im wesentlichen in eigenen Aktien, die im Wege einer Sachkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital geschaffen werden. „Sowohl Allgeier als auch Cancom sind offen für eine künftige Zusammenarbeit im Bereich Systemintegration“, heißt es in einer Presseinformation. Durch die Akquisition will Cancom einerseits Skaleneffekte nutzen und andererseits durch die verbreiterte Kundenbasis das Geschäft mit Cloud-Lösungen weiter ausbauen. www.allgeier.com

er SAP-Partner All for One Steeb setzt seine Wachstumsstrategie mit der geplanten Übernahme der Düsseldorfer Avantum Consult AG fort. Dieser 2003 gegründete, technologieunabhängige Spezialist für BusinessAnalytics- und Performance-Management ist überwiegend in Deutschland und der Schweiz tätig, beschäftigt aktuell rund 70 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2013 etwa 10 Mio. Euro Umsatz. „All for One Steeb hat eine schlagkräftige Business-Unit im AnalyticsBereich“, kommentiert Avantums Vorstandssprecher Michael Sinß die Übernahme. „Damit verstärken wir unsere Ressourcen und unsere Leistungsfähigkeit. Zudem wollen wir für die vielen Mittelstandskunden von All for One Steeb unser Leistungsangebot gemeinsam weiter ausbauen.“ Mit den drei alleinigen Aktionären und Vorständen Sinß, Dr. Thomas Fischer und Dirk Böckmann wurde eine Einigung über die Eckpunkte eines Kaufvertrags für alle Aktien erzielt. Die drei Vorstände bleiben auch nach der Übernahme, die im nächsten Quartal abgeschlossen werden soll, im Unternehmen tätig.

Buy-and-Build-Strategie fortgesetzt Mit der geplanten Übernahme will Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG, seine Buy-and-Build-Strategie weiter fortsetzen. „Bei größeren Unternehmen werden mit Technologien wie SAP Hana, Mobile Solutions und anderen entscheidende Impulse für unseren Kernmarkt, den deutschsprachigen Mittelstand, generiert“, begründet Landwehrkamp den jüngsten Zukauf. Daher habe man sich erst vor kurzem mit dem Übertritt des Technologieteams der Gopa IT Consultant GmbH im Bereich Technologie-Consulting gezielt verstärkt.

Anzahl Mitarbeiter seit 2011 mehr als verdoppelt Zu dem organischen Wachstum kamen in den vergangenen Jahren die Übernahmen von Steeb (2011), OSC (2012), Orga und Webmaxx (beide 2013). Dabei hat sich die Mitarbeiterzahl verdoppelt, von 477 (30. September 2011) auf nunmehr über 1.000. Zusätzlich zu den Firmenkäufen wurden allein 2013 über 100 neue Mitarbeiter eingestellt. Mit Martin Rudzki, einem Spezialisten für Systemintegration, war kurz vor Ankündigung der AvantumÜbernahme bereits der tausendste Mitarbeiter an Bord gekommen. www.all-for-one.com


dokumenten-management

DV-Dialog 4/2014 | 22. April 2014

Rocket kauft EDI-Expertise

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midrange-markt

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kooperationen Die Zentrale von T-Systems in Frankfurt

Zusammengeschnürt für die deutsche Cloud: Die Nionex GmbH, ein Full-ServiceDienstleister für digitale Kommunikation, E-Commerce und Application Hosting, bietet Software-Unternehmen mit dem neuen SaaS-Package von Atlassian eine CloudLösung für agile Software-Entwicklung. Speziell für den deutschen Markt ergänzt die Bertelsmann-Tochter das Basispaket aus dem Bug- und Issue-Trackingsystem Jira sowie dem Dokumentationsmanagementsystem Confluence seines Partners Atlassian um entsprechende Supportleistungen.

A

m 28. Februar schloss Rocket Software mit der Übernahme von Trubiquity bereits die 26. Akquisition der Firmengeschichte ab. Das in Boston beheimatete Softwarehaus hat dabei viele AS/400-Produkte erworben, wie etwa den Aldon Lifecycle Manager, iCluster von IBM, Seagulls Legasuite, das BI-Tool Hyper Vu von Corvu oder die Terminal-Emulation Bluezone.

www.nionex.de

Trubiquity gilt als einer der Marktführer bei Managed File Transfer und Informationslogistik. 1995 gegründet, kontrolliert das mit drei Niederlassungen in Deutschland präsente Softwarehaus heute monatlich den sicheren Austausch von ca. einer Million Transaktionen für über 6.500 Kunden in mehr als 40 Ländern, besonders in der Automobil-, Produktions-, Einzelhandels- und Luftfahrtbranche. Die Präsenz in Deutschland geht im wesentlichen auf die Übernahme der Secorex-Gruppe im Herbst 2007 zurück, die aus den vier deutschen Unternehmen OCS, Procaess, Profile Software Engineering und Schmitt bestand, auch im AS/400-Markt sehr aktiv war und damals über 2.600 Kunden betreute, etwa Behr, BMW, Hella, Honda und Johnson Controls. Rocket Software ist 24 Jahre jung, macht mit 1.200 Mitarbeitern 300 Mio. Dollar Jahresumsatz und bedient rund 15.500 Kunden, davon 3.880 in Europa. Insgesamt über fünf Millionen User arbeiten mit den mehr als 100 Rocket-Produkten, sagte Sam Elias, Senior Vice President and General Manager, Application Development, Integration and Modernization Business Unit, der auch Trubiquity zugeschlagen wird. Mit der IBM pflege man bereits seit 20 Jahren eine OEMPartnerschaft im Mainframe- und AS/400-Bereich. „Heute entwickelt und supportet Rocket mehr als 70 Produkte für IBM“, erklärt Elias. Chefin des Geschäftsfeldes Trubiquity bleibt Maureen Huber.

Retarus neuer Partner von T-Systems Serviceprovider erweitert die „Dynamic Services for Collaboration“ der Telekom um Fax- und SMS-Dienste

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ie Münchener Retarus GmbH erweitert als neuer Partner von T-Systems die „Dynamic Services for Collaboration“ (DSC) um Fax- und SMS-Services. Durch die Anbindung der Retarus MesANZEIGE

www.governikus.com

Das 500 Mitarbeiter starke Softwarehaus Mainline Information Systems mit Sitz in Tallahassee/Florida intensiviert die Zusammenarbeit mit IBM und ist nun als erster Cognos-Partner der USA mit dem Gold-Status ausgezeichnet worden. Außerdem wurde von der Firma Data Systems International (DSI) das Recht der Betreuung von deren rund 600 IBM-Kunden erworben. DSI positioniert sich jetzt als Anbieter mobiler Lösungen und will künftig keine Hardware- und Wartungsservices mehr anbieten. Als neuer Vertragspartner springt ab sofort Mainline ein. www.mainline.com

Mailjet setzt auf europäische Server

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Governikus neue Dachmarke ie Bremen Online Services GmbH ist mit ihrer Vertriebstochter Governikus fusioniert. Die Spezialisten für den rechtssicheren Kommunikationszyklus – von der Authentisierung über den sicheren Datenaustausch bis zur beweiswerterhaltenden Langzeitaufbewahrung – firmieren seit Anfang März als Governikus GmbH. „Wir machen aus unserer etablierten Produktdachmarke eine Unternehmensmarke“, erläutert Geschäftsführer Dr. Stephan Klein. Sicher, rechtsverbindlich, komfortabel – unter dieser Devise werden seit 15 Jahren SecurityLösungen für E-Government, E-Justice und E-Business entwickelt – unter Berücksichtigung nationaler und internationaler Gesetze. Die Lösungen decken den ganzen Zyklus elektronischer Kommunikation ab: von der Authentisierung über den sicheren Ende-zu-Ende-verschlüsselten Transport bis hin zur Beweiswerterhaltung elektronischer Daten gemäß TR-Esor, der BSI-Richtlinie TR 03125 zur „Beweiswerterhaltung kryptografisch signierter Dokumente“ – auch im Kontext von TR-Resiscan unter Einbeziehung qualifizierter elektronischer Signaturen und Zeitstempel.

laboration vorrangig an Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und ihren Bedarf an Messaging und Kollaborationsdiensten. Jetzt könne T-Systems mit DSC bedarfsgerechte Lösungen bieten, die über die nativen Funktionen von Exchange, Sharepoint oder Lync hinausgehen. Die Fax- und SMS-Dienste von Retarus werden im DSC-Gesamtgefüge bereitgestellt. Ein Mehrwert für DSCKunden liegt in der Verfügbarkeit von nahezu unbegrenzten Versandkapazitäten, in einer nutzer- und verbrauchsabhängigen Abrechnung sowie in der zentralen Administrationsmöglichkeit im Customer Self Service.

www.flexerasoftware.com

www.retarus.de

www.rocketsoftware.com

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saging Cloud an die DSC Private Cloud (Exchange, Sharepoint, Lync) können T-Systems-Kunden Geschäftsnachrichten jetzt jederzeit bedarfsgerecht per Telefax und SMS versenden, per Fax zusätzlich auch empfangen. Eigenlösungen für den Fax- und SMS-Versand müssen nicht vorgehalten werden. „Durch die DSC-Anbindung an unsere globale Messaging-Infrastruktur werden T-Systems-Kunden von der Leistungsfähigkeit unserer Cloud-basierten Messaging-Services profitieren“, erklärt Retarus-Geschäftsführer Martin Hager. Als UCC-Plattform (Unified Communications and Collaborations) richtet sich Dynamic Services for Col-

Outsourcing der Softwarelizenzoptimierung: Flexera Software, Anbieter von ApplicationUsage-Management-Lösungen, forciert eine neue weltweite Initiative, in der Software­ lizenzoptimierung als „Managed Service“ durch spezialisierte Mitarbeiter oder über das Partnernetzwerk angeboten wird. Dabei geht es um Services rund um Inventarisierung und Datenkonsolidierung, Compliance sowie Optimierung mit der Flexnet Manager Suite for Enterprises, die sowohl klassisch als auch in der Cloud verfügbar ist und u.a. die Produkte von IBM und Microsoft verwaltet.

thinkstock/iStockphoto

Rocket Software, starker OEM-Lieferant der IBM

Das Rechnungswesen für Versandhändler „Mit dem immer erfolgreicher werdenden OnlineGeschäft wuchsen auch die Anforderungen im Rechnungswesen. Mit fimox haben wir heute eine Finanzbuchhaltung mit besonderer Stärke im B2Cgeschäft.“

it Mailjet tritt ein E-Mail-Dienstleister, der Unternehmensdaten vor Spionage schützen will, nun auch in den deutschen Markt ein. In Frankreich gegründet, finan­ziell unabhängig und in weitere europäische Länder wie Großbritannien oder Belgien expandierend, bedient Mailjet heute rund um den Globus mehr als 15.000 Kunden in über 120 Ländern. Als Mailjets Gründer Thibaud Elziere die Fotoplattform Fotolia gründete, konnte er keine passende Mail-Lösung finden. Das Tool sollte einerseits flexibel sein, um je nach Bedarf sowohl hohe als auch niedrige Sendevolumen bewältigen zu können. Andererseits

Die Hamburger Körber AG will mit der Inconso AG einen Anbieter für Logistiksoftware erwerben, um ihr Geschäftsfeld „Intralogistik“ auszubauen. Mit dem Palettierund Fördertechniker Langhammer, dem Systemintegrator Aberle sowie dessen Intralogistiktochter Aberle Software verfügt der weltweit rund 11.000 Mitarbeiter starke Technologiekonzern bereits über ein breites Portfolio an Technologien in dem Bereich. Die Marke Inconso soll erhalten bleiben; für Inconso mit Hauptsitz in Bad Nauheim sind etwa 450 Mitarbeiter tätig. www.inconso.de

www.mailjet.com

Blue Elephant Systems, Stuttgarter Spezialist für die Überwachung von IT-Infrastrukturen, ist nun mit Midas Boom im Global Solutions Directory der Partnerworld von IBM vertreten. Dabei handelt es sich um ein Tool zur plattformübergreifenden Überwachung heterogener IT-Umgebungen. Es konsolidiert das IT-Monitoring von Systemen, Hosts, Applikationen und Services verschiedener Hersteller in eine einzige Oberfläche.

Alexander Krug Bilanzbuchhalter gebrüder götz GmbH & Co. KG

www.fimox.de

nutzen die meisten Mail-Dienste Server in den USA, deren Daten aufgrund des Patriot Acts von der US-Regierung auch ohne richterliche Anordnung eingesehen werden können. Damit war 2011 die Idee eines Service geboren, die diese Probleme löst: Sitz in Europa sowie Rechenzentren ausschließlich in Deutschland und Frankreich; eine Cloud-Infrastruktur soll die kostengünstige Zustellung sicherstellen. „Wir wollen keinerlei Kompromisse im Datenschutz eingehen und weiterhin nach den EU-Richtlinien agieren“, sagt Geschäftsführer Quentin Nickmans.

www.blue-elephant-systems.com

Seit Jahresbeginn ist Bluetrade eine hundertprozentige Tochter der Timetoact Group, die diesen E-Commerce-Spezialisten im Jahr 2011 gemeinsam mit der Nubizz GmbH gegründet hatte. Nubizz bleibt Partner von Bluetrade, wird aber verstärkt als technologieunabhängiger Dienstleister auftreten, während Bluetrade-Geschäftsführer Joubin Rahimi lupenreines IBM Smarter ­Commerce bieten will. Mailjets Gründer Thibaud Elziere

www.timetoact.de


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produkte

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strategien

DV-Dialog 4/2014 | 22. April 2014

trends Der Schweizer IT-Dienstleister Symotech AG hat sein drittes Rechenzentrum eröffnet, um der steigenden Nachfrage nach Cloud- und Colocation-Diensten Rechnung zu tragen. Technologiepartner waren Schneider Electric IT und die IBM, die mit zwei Flex-System den einwandfreien Betrieb der PurecloudServices des AS/400-Experten Symotech garantieren will. Das Investitionsvolumen wird mit 2 Mio. Franken beziffert.

Europa baut die „Coco Cloud“

D Der Linux-Server Cleantech CTS-1000 von Severgy, das erste nicht von IBM gebaute Power System seit den Tagen von Apple/Motorola

www.symotech.ch

Das Stuttgarter Trainingsunternehmen Integrata AG kooperiert mit der Global Knowledge Corporation, die das Seminarangebot der Integrata im offenen Seminarbereich und für Inhausseminare erweitert und um zusätzliche Herstellertrainings von IBM und Cisco ergänzt. Im Gegenzug fungiert Integrata als bevorzugter Partner für die Kunden von Global Knowledge in Deutschland. www.integrata.de

Die Ergebnisse der Umfrage „IBM i Personal- und Ausbildungsbedarf“ liegen vor. Damit möchten IBM und der Anwender­ verein Common Deutschland das Aus- und Weiterbildungsangebot verbessern und insbesondere an die aktuellen Bedürfnisse der AS/400-Anwender angleichen. www.common-d.de

Ausbau der Business-Cloud: Dell hat in Deutschland ein Partnerprogramm für „Managed Service Provider“ ins Leben gerufen; einer der ersten Partner ist die Kölner Cancom-Tochter Pironet NDH. DellKunden können nun Applikationen und Systeme in den ausschließlich deutschen Rechenzentren von Pironet NDH betreiben lassen. Weitere Partner sind: Host Europe, Lease Web, Quality Hosting und Teuto.net. Zu den neuen Cloud-Services von Dell zählt auch die Filesharing-Lösung Data­space von Grau Data, die sich im Paket mit Dell-Servern unter Linux oder Windows als „Managed Service“ oder in einer Private Cloud betreiben lässt. www.pironet-ndh.com

Experten für Nachhaltigkeitsmanagement: Die DV-Ratio SMC GmbH wird Mitglied im Netzwerk Baum; der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e.V. ist mit rund 550 Mitgliedern die größte Umweltinitiative der Wirtschaft in Europa. Die eigentümergeführte Unternehmensberatung DV-Ratio will mit ihrem Ratio-System helfen, den Reifegrad des Nachhaltigkeitsmanagements in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales festzustellen und gezielt zu steigern. www.dv-ratio.com

Internetkonsortium gegründet: In Boston haben die Konzerne AT&T, Cisco, GE, IBM und Intel das Industrial Internet Consortium (IIC) aus der Taufe gehoben. Dabei handelt es sich um eine offene Gruppe, die digitale und reale Welt enger miteinander verbinden möchte. Ziel ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, künftig in allen Industriebereichen Daten, Assets, Organisation und Betrieb für mehr Effizienz enger miteinander zu verbinden. www.iiconsortium.org

Vertreter der öffentlichen Hand und des Herstellerverbands Bitkom haben sich auf neue IT-Einkaufsbedingungen verständigt. Künftig steht für die öffentliche Auftrags­ vergabe im IT-Bereich mit „EVB-IT Service“ ein neuer Mustervertrag zur Verfügung – die „Ergänzenden Vertragsbedingungen für die Beschaffung von IT-Leistungen“.

Mehr Support für Open Power Die Open Power Foundation, eine im Sommer 2013 ins Leben gerufene offene Entwicklungsallianz rund um den Power-Mikroprozessor, hat Ende März Altera, Micron und Servergy als neue Mitglieder gewonnen

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ange war es ruhig um die Open Power Foundation. Jetzt häufen sich die Beitritte zu dieser Entwicklungsallianz für die Power-Architektur. Im März kamen Altera, Micron und Servergy hinzu. Altera ist ein Hersteller von ASICs sowie programmierbaren integrierten Schaltungen, Servergy ein 2009 gegründeter texanischer Hersteller von Linux-Servern und Micron ein USHersteller von Speicherchips und Bildsensoren (siehe eingeklinkten Artikel).

FGPA-Turbos für spezielle Power-Anwendungen geplant Altera will in der OPF seine FPGAs für die nächste Generation von Rechenzentren entwickeln. „Field Programmable Gate Arrays“ sollen konfigurierbare Hardwareturbos für Power-Systeme werden, die für bestimmte Anwendungen viel Rechnerleistung bei wenig Stromverbrauch liefern. Parallel mit dieser Kooperation hat Altera aber auch die Zusammenarbeit mit Intel bei der 14-nm-Fertigung erweitert; derzeit fertigt Intel die Altera-Produkte. Gemeinsam mit IBM hat Altera aber bereits eine Schnittstelle zwischen dem Power8-Prozessor und der Stratix-V-FPGA erarbeitet. Es gibt auch schon eine Software-Ent-

wicklungsumgebung, Alteras SDK für OpenCL, mit der sich kohärente HighPerformance-Computing-Anwendungen für Power-CPUs mit Verstärkung durch Altera FPGAs erstellen lassen. Altera will OpenCL und seine FPGATechnologie in die OPF einbringen. Während Altera wie die Gründer „Platinum-Mitglied“ der OPF ist, wurde Severgy „Silber-Mitglied“. Der in Dallas beheimatete Serverhersteller wird als erstes Unternehmen außerhalb des IBM-Konzerns seit den Tagen von Apple und Motorola eigene Power-Server bauen. Das erste Modell, das sich bereits vorbestellen lässt, heißt BladeServer Cleantech Server CTS-1000. Dieser Linux-Server ist laut Hersteller für Cloud- oder Big-Data-Rechenzentren gedacht, wiegt gut vier Kilogramm und kann unter mehreren Linux-Varianten betrieben werden, wie z.B.Red Hat, Suse, Fedora oder Ubuntu. Laut Hersteller verbraucht der Server mit 1,5 GHz getaktetem Acht-CoreProzessor unter Volllast nur rund 100

Basiert der neue Blade-Server von Severgy noch auf Power7 oder schon auf Power8?

Watt und erspart so 80 bis 90 Prozent der Energie eines klassischen Servers ein. Er verbraucht nur ein Viertel des Platzes anderer Linux-Server, bietet also laut Severgy über 16 Mal so viel I/O- und Compute-Dichte wie bisherige Server.

Auch Xilinx, Fusion-IO und SK Hynix bekennen sich zu Power Die Open Power Foundation, im August 2013 von IBM mit Google, Mellanox, Nvidia und Tyan gegründet, erfährt offenbar allmählich mehr Rückenwind. In diesem Jahr waren zuvor bereits Samsung Electronics und die chinesische Suzhou Powercore Technology dem Konsortium beigetreten. Gemeinsam wollen die Hersteller Server-, Netzwerk-, Storage- und Hardwarebeschleunigungstechniken für die Power-Plattform entwickeln. All diese Unternehmen sind, wie jetzt auch Altera, „Platinum-Mitglieder“. Weitere „Silber-Mitglieder“ neben Severgy sind der Flashspeicherhersteller Fusion-IO, der Halbleiterkonzern Xilinx und der südkoreanische Chipproduzent SK Hynix. Es gibt auch einen „GoldStatus“ für Mitglieder, aber noch kein Unternehmen in diesem Rang.

www.coco-cloud.eu

we

Open Power Foundation plant innovative Speicherlösungen  Nach Samsung und Altera meldete auch Micron Technology Ende März den Beitritt zur Open Power Foundation, um gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern auf Basis der Power-Architektur neue Speicherlösungen für das Rechenzentrum zu entwickeln. Die OPF-Homepage jedoch wurde lange nicht entsprechend aktualisiert – anders als bei den zuvor von Altera und Servergy publizierten Meldungen. Allen drei Meldungen gemeinsam ist, dass IBM sie offiziell noch nicht bestätigt hat, auch wenn hochrangige Mitarbeiter – Doug

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AS/400 in der Cloud

S/400 in the Cloud“ nennt die kalifornische Infinite Corporation ihr neues Programm, mit dem sich bewährte RPG- und Cobol-Anwendungen als Amazon Cloud Services betreiben lassen. Dazu werden sie mit den Infinite-Tools auf Linux-Plattform mit Oracle-Datenbank auf Amazons x86-Server migriert.

Balog, General Manager für die Power Systems bzw. IBM-Fellow Bradley McCredie – darin von den neuen Mitgliedern als Kronzeugen wörtlich zitiert sind. Mit Micron tritt der wachsenden Schar ein zweiter Speicherhersteller bei, der schon länger mit IBM zusammenarbeitet, etwa beim

IBM baut bereits den „Hybrid Memory Cube“ (HMC) für Micron. Der neue Herstellungsprozess „Through Silicon Vias“ (TSV) ermöglicht einen bis zu 15 Mal schnelleren Speicher in bis zu 90 Prozent kleinerem Formfaktor.

Neues Einsatzfeld für AS/400Emulation von Infinite

www.bitkom.org

Doug Balog, bei IBM General Manager für die Power Systems

Deutschlands erste lupenreine De-Mail-Beratungsgesellschaft, die im letzten Sommer von ehemaligen 1&1-Mitarbeitern gegründete Karlsruher Demab De-Mail Beratungs GmbH, hilft den Kunden dabei, Sicherheit im „Schriftverkehr 2.0“ zu gewährleisten. An diesem Start-up hat sich jetzt die Bremer PTS Group mit 20 Prozent beteiligt.

„Hybrid Memory Cube“ (HMC). Dieses dreidimensionale Hauptspeichermodul wird von IBM gebaut und soll dank des neuen Herstellungsprozesses „Through Silicon Vias“ (TSV) den Speicher bis zu 15 Mal schneller und bis zu 90 Prozent kleiner machen als traditionell zweidimensionale Speicher.

www.demailberatung.de

ie Europäische Kommission hat HP mit der Koordination des Projekts „Coco Cloud“ beauftragt; Coco steht für „Confidential & Compliant“ und eine flexible, gesetzeskonforme Cloud-Umgebung, in der ein sicherer Datenaustausch zwischen Nutzern und Cloud möglich ist. „Ziel von Coco Cloud ist, eine Grundlage für das Cloud-Sicherheitsmodell zu entwickeln“, sagt Jakub Boratynski, Head of Trust and Security Unit innerhalb der DG Connect, der Generaldirektion für Kommunikationsnetze, Inhalte und Technologien der EU-Kommission. „Das Projekt wird dabei helfen, rechtliche Unterschiede zwischen EU-Ländern zu überbrücken und Regulierungsprobleme zu lösen. Es wird sicherstellen, dass sensible Daten künftig jederzeit sorgfältig durch Kontext-adaptive Lösungen kontrolliert und geschützt werden. Wenn das Vertrauen in Cloud Computing wächst, wird auch das Vertrauen in Cloud-Services zunehmen. Davon wird die ganze digitale Wirtschaft profitieren – und damit auch die Gesellschaft.“ Man darf also auf die Ergebnisse gespannt sein. Die Arbeitsgruppe hinter dem Projekt soll unter der Führung von HP eine sichere, durchgängige Lösung für das Verbinden von zentralen Datenspeichern und mobilen oder stationären Endgeräten liefern. Diese wird nutzerdefinierte Regeln für Datenspeicherung, -austausch und -zugriff bieten. Zudem wird sie Verhandlungen zwischen Cloud-Service-Anbietern und Endanwendern über Cloud-Leistungsmerkmale ermöglichen. Zum Coco-Team gehören außer HP Partner aus der Wissenschaft wie das Italian National Research Council, die Uni Oslo und das Imperial College London sowie Partner aus der Industrie wie Atos. Diese Partner arbeiten gemeinsam an Komplettlösungen für die Pilotanwender Agenzia per l’Italia Digitale (AGID) und Grupo Hospitalario Quirón. Die Uni Oslo und die Kanzlei Bird&Bird prüfen zudem juristische Fragen und vergleichen internationale Gesetze und Vorschriften. Coco Cloud wird auf einer HP-CloudOS-Plattform gehostet, die auf der Open-Stack-Technologie basiert.

www.open-power.org

Das Programm richtet sich mit Festpreispaketen an Firmen mit bis zu 100 AS/400-Usern; den Support leistet Amazon. Eine grafische Bedienoberfläche und Browserzugriff sind im Preis enthalten. Zehn User mit 1 TB Speicherplatz kosten bei drei Jahren Vertragslaufzeit beispielsweise 1.500 Dollar monatlich, 100 User und 3,5 TB 4.500 Dollar. Vorab wird einmalig eine fixe Bereitstellungspauschale fällig, bei zehn Usern knapp 25.000 Dollar und bei 100 Usern rund 70.000 Dollar. www.infinitecorporation.com


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