DV-DIALOG 6/2012

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25. Juni 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E

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Aus dem Inhalt

Refresh für die Cloud

Neue Speicher für IBM i

IBM i erhält weitere Features für das Cloud Computing | Seite 10

EMC und IBM bringen neue Onlineund Massen­speicher | Seite 16

Comarch Deutschland verbessert Rentabilität Schrumpft der ERP-Hersteller sich gesund? | Seite 2

Fusion der GS1-Töchter

Im Gespräch mit

SA2 Worldsync und 1Sync verschmelzen im Herbst | Seite 2

Manfred Lackner, Ismail Elmas, Geschäftsführer der BMC Software GmbH

Die Cloud im Griff  Zunehmende Datenberge und immer komplexer werdende IT-Infrastrukturen stellen Unternehmen und ihre IT-Abteilungen vor große Herausforderungen, vor allem in Hinblick auf die Cloud. Wird die Cloud, für die man sich entschieden hat, der zunehmenden Komplexität standhalten? Zum Glück sind Cloud-Modelle per se dafür geschaffen, mit dem Unternehmen zu wachsen. Oft werden dann aus Private auch Public oder Hybrid Clouds.

Vorstand bei der Profi Engineering Systems AG

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Unabhängig vom gewählten CloudModell kommt es auf das richtige Cloud-Management an. Doch was sind die Voraussetzungen für ein erfolg­ reiches Management der Clouds? Grundvoraussetzung ist ohne Zweifel ein tiefes Verständnis für die unternehmensspezifischen Anforderungen an die Cloud-Architektur. Schließlich kann die Cloud keine Insellösung sein, sondern muss in die vorhandene IT integriert werden. Aber nicht nur die IT-Abteilung, auch das Management des Unternehmens stellt Anforderungen an die Cloud. Da gilt es, bestimmte Services zu bieten, um betriebswirtschaftliche Ziele zu erreichen. Oder es gilt, gewisse Richtlinien bezüglich des Datenschutzes einzuhalten. Erst wenn diese An­sprüche klar definiert sind, können Entscheidungen zum bestmöglichen Aufbau der Cloud getroffen werden. Natürlich ändern sich auch die Anforderungen an die Cloud im Laufe der Zeit. Damit der Cloud-Einsatz langfristig erfolgreich bleibt, muss die Performance kontinuierlich überwacht und flexibel angepasst werden, am besten im Rahmen eines intelligenten „Cloud Lifecycle Managements“. Wenn die Cloud damit ihr gesamtes dynamisches Potential entfaltet, kann sie nicht nur die IT-Betriebskosten senken, sondern die gesamte IT-Infra­ struktur viel agiler gestalten.

Kyocera kauft Aki Druckmanagement für heterogene IT-Umgebungen | Seite 2 Text: Berthold Wesseler

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ls Gesamtsystem für den sofortigen Einsatz, in dem Hardware, Software und Services nach den individuellen Kundenanforderungen bereits im Werk vorkonfiguriert werden, führte IBM im Mai die sogenannten „Expert Integrated Systems“ (EIS) ein. Das Versprechen: EIS und die damit verbundenen Pure Systems lassen sich schnell in bestehende IT-Infrastrukturen einbauen (siehe DV-Dialog 4/2012, S. 11). Zeitaufwendige Installationsarbeiten werden damit automatisiert. „Als kompetenter IBM-Partner können wir unseren Kunden damit eine Systemfamilie anbieten, die alle gewünschten Anforderungen an eine Cloudfähige Infrastruktur erfüllt“, erklärt Manfred Lackner, Vorstand bei der Profi Engineering Systems AG. Die

neue Systemfamilie, die unter dem Codenamen Next Generation Platform (NGP) entwickelt wurde, basiere auf einem einfach zu skalierenden Konzept.

Vorkonfigurierte und hochautomatisierte Server Das heißt, Kunden geben ihre Anforderungen an und erhalten ein vorkonfiguriertes System. Server, Storage und Netzwerkkomponenten sind bereits bei Anlieferung in einer hochautomatisierten Maschine integriert. Ergänzt wird die Lösung durch Vorlagen für die Anwen­ dungen von Standardsoftware-Anbietern und spezifische Konfigurationen, die auf die jeweilige Anwendung abgestimmt sind. Das neue System ist zudem „cloud ready“. Es beinhaltet alle Komponenten,

um private Self-Service-Clouds aufzubauen. „Ich sehe für unsere Kunden drei Vorteile“, so Lackner: „Erstens sparen sie Kosten und Aufwand, weil die Systeme maßgeschneidert und schnell einsatz­ fähig sind. Dann werden IT-Administratoren entlastet, da Infrastrukturen und Anwendungen wesentlich einfacher zu verwalten sind – das integrierte Expertenwissen macht es möglich. Und drittens können Kunden schnell die Vorteile des Cloud Computing nutzen. Denn in nur vier Stunden ist ihre Cloud-Umgebung konfiguriert.“ Die neue Systemfamilie sei vor allem für Kunden geeignet, die hohe Verfügbarkeit, gute Performance und niedrige Kosten unter einen Hut bringen wollten – und das mit einer extrem einfachen Lösung. Interview Seite 4

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Kundenzufriedenheit • Erfolg • Optimaler Service 11.06.12 12:49

Erneuter Chefwechsel Laukat löst Spiegel an der Spitze von KCS.net ab | Seite 3

Allgeier hat neue Ziele Systemhaus hat alle Servicekräfte gebündelt | Seite 3

Common Europe nun 50 Rückblick auf die Jubiläums­ konferenz in Wien | Seite 6

Optimierter IT-Betrieb Basycs und Keos intensivieren ihre Zusammenarbeit | Seite 6

SAP will Ariba schlucken Investition von 4,3 Mrd. Dollar in das Cloud-Marketing | Seite 8 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Facebooks glanzloser IPO: Nutzer klagen auf MilliardenSchadensersatz facebook.de +++ Wie die Such­maschinen erwachsen werden: News bei Bing und Google microsoft.de +++ Yahoo feuert CEO wegen gefälschtem Lebenslauf yahoo.de +++ Zusammen­gestückeltes Schadprogramm: Flame keine Superwaffe im Cyberkrieg bsi.de +++ SAP spart bei Reisekosten sap.de +++ Skype powered by Windows 8 – Microsoft plant Integration in‘s Betriebssystem microsoft.de +++ Massenentlassungen bei HP: 27.000 Stellen gestrichen hp.de +++ Oracle verliert Copy­rightKlage gegen Google oracle.de +++ Nano-SIM-Karte: Apple prägt den Standard apple.de +++ Google bittet Händler zur Kasse – Produktsuche nun kostenpflichtig google.de +++ Firefox 15 Aurora: Native Unterstützung für PDF-Anzeige kommt mozilla.org +++


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DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

midrange-markt

Kyocera kauft Aki

4 „Ein Pure System ist die AS/400 für die Cloud!“

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er japanische Druckerhersteller Kyocera, der nach Abschluss der Übernahme von Mita mit dem Namenszusatz „Document Solutions“ als Lösungsanbieter auftreten will, gab den Kauf der Würzburger Aki GmbH bekannt. Dieser 1986 gegründete Spezialist für Druckmanagement in heterogenen IT-Umgebungen bedient mit rund 30 Mitarbeitern und seiner Software-Suite Printaurus nach eigenen Angaben etwa 500 Kunden.

Im Gespräch mit Manfred Lackner, Vorstand bei der Profi Engineering Systems AG

6 Common Europe: Jubiläumskonferenz in Wien

Ergebnisse der Nachwuchsförderung für IBM i präsentiert

7 Fokussierung auf Kernkompetenzen

Ibykus und Persema schließen Kooperationsvertrag

7 Wilken, IT-Dienstleister mit Anwendungsschnittstelle Ulmer Softwarehersteller positioniert seine Servicetochter neu im Markt

8 SugarCRM choreographiert für IBM City Cloud

Flexible CRM-Lösung nutzerorientiert bezahlen

8 Oracle Cloud angekündigt

Druckmanagement für heterogene IT-Umgebungen

Fusion oder Konfusion – vieles bleibt im Vagen

produkte

Der Vertrieb von Aki bleibt unabhängig und soll die Arbeit im deutschsprachigen Raum weiter vorantreiben. „Unserer Unternehmensphilosophie folgend bleibt die Firma Aki ein eigenständig agierendes Unternehmen und

9 Aruba erneuert BI-Produkte

Verbesserungen bei Datenextraktion und Gestaltung

Rentabilität verbessert

9 Datawatch sorgt für Tempo

Monarch Professional 11 jetzt auch auf Deutsch

9 Proratio erweitert Proinfo

Schrumpft deutsche Comarch sich gesund?

Neue BI-Tools zur Beherrschung der Kosten und Konditionen

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10 Thin Clients in den Wolken

Cloud Computing: Comeback des Timesharing

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Produkte

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EMC-Storage für IBM i Auf der EMC World 2012 wurden insgesamt 42 neue Produkte vorgestellt

10 Rundruf: Was müssen Anwendungsmodernisierungs-Tools können?

Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

11 Eine Wolke wirft ihren Schatten

Kommentar von Björn Semjan, Geschäftsführer der Systemzwo GmbH

11 Mobiler Anschluss für die AS/400

Red Oak Software bringt Legacy Mobile für das iPad

11 „Klonen virtueller Maschinen in der Cloud!“

Interview mit dem IBM-Experten Dr. Wolfgang Rother

12 Arcad schlägt Brücken

ann die frühere SoftM sich gesundschrumpfen? Mit Verlust und Umsatzrückgang für das 1. Quartal startete das heute als Comarch Software und Beratung AG firmierende Unternehmen in das Jahr 2012 – und beschäftigt aktuell nur noch 230 Mitarbeiter. Zum Zeitpunkt der Übernahme Ende 2008 waren es noch über 400 Beschäftigte. Positiv gewertet werden kann, das die Münchener zum zweiten Mal in Folge ein positives Ebitda („Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen“) erwirtschafteten, aktuell 0,3 Mio. Euro (Vorjahr: –1,0). In den ersten drei Monaten des Jahres erzielte die Tochter des international tätigen IT-Konzerns Comarch S.A., Krakau, mit über 3.000 Kunden einen Umsatz von ca. 6,1 Mio. (Vj. 7,5) Euro. Dabei ­stagnierte der Umsatz mit Standardsoftware bei 3,6 Mio. Euro, während die Geschäftsfelder Beratung und Systemintegration für die Einbußen sorg-

Suites anderer Hersteller im Application Lifecycle Management nutzen

13 Halcyon kümmert sich um die Spooldateien

Neues Produkt-Document-Management-System v3.0 für IBM i

14 Marktübersicht: SCM und MES

Comarch-CEO Christoph Kurpinski ist „äußerst zuversichtlich, was die zweite Jahreshälfte angeht“

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Elektronische Kommunikation verbindlich gestalten Wie sich De-Mail und E-Brief in die Kommunikationsinfrastruktur einfügen

16 IBM verspricht mehr Speichereffizienz

Fortschritte bei Komprimierung, Management und Tiering

Seite

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Anwendungen

ten. Aufgrund der verbesserten Rentabilität, die sich im Ebitda spiegelt, konnte der Verlust drastisch reduziert werden, von 1,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch –0,2 Mio. Euro.

Konzentration auf profitable Geschäftsfelder Diese Entwicklung spiegelt laut CEO Christoph Kurpinski die Wirksamkeit der in der zweiten Hälfte 2011 eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen wider. „Ich bin sehr zufrieden, dass unsere neu eingeschlagene Organisations- und Produktstrategie greift und wir erste Resultate sehen können“, wird Kurpinski in einer Pressemitteilung zitiert. Die neue Produktstrategie sei auch von den Kunden sehr gut aufgenommen worden, die mittlerweile weitere Bestandteile des ComarchPortfolios anfragen. „Diese Projekte stimmen uns äußerst zuversichtlich, was die zweite Jahreshälfte angeht”, so Kurpinski. Den Umsatzrückgang von 2,8 Mio. auf 2,1 Mio. Euro im Geschäftsfeld Beratung führt Kurpinski auf das geringere Auftragsvolumen sowie auf die geringere Anzahl an Mitarbeitern zurück. Weil man sich mangels Wirtschaftlichkeit aus dem Geschäftsbereich Systemintegration zurückziehen wird, brach der ohnehin seit Langem serbelnde Umsatz hier erneut ein, auf 0,4 Mio. Euro (Vj. 1,1). In Zukunft wird dieser Bereich keine Rolle mehr spielen und auch die Bilanz nicht mehr groß belasten. we

Mehr Power dank PHP GMT nutzt eine gelungene Mischung aus Standard- und Individualsoftware

anwendungen 17 PDM bei Hessnatur

Naturmodelabel setzt auf WP-Model für das Produktdatenmanagement

18 Hegele führt das Lager jetzt auch aus der Cloud

Multi-User-Warehouse am Frankfurter Flughafen in Betrieb genommen

19 Dynamics AX mit AS/400-Anschluss

Der Polstermöbelhersteller Segmüller hat Microsofts ERP-System eingeführt

21 Rückkehr zum ERP-Standard

Motorradhersteller KTM aktualisiert Lawson M3

22 IBM i hält SAP frisch

Multivac spart mit dem Plattform-Duo IBM i/Power7

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

Fusion der GS1-Töchter

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bsichtserklärung unterzeichnet: Bis zum Herbst wollen die beiden größten Organisationen des internationalen Netzwerks „Global Standards One“ (GS1) zur Förderung der voll­automatischen Identifikation von Objekten (EPC/RFID), GS1 Germany und GS1 US, ihre Töchter SA2 Worldsync und 1Sync fusionieren. Beide gemeinsam bedienen – direkt oder indirekt –mehr als 15.000 Unternehmen aus Industrie und Handel in mehr als 40 Ländern im Bereich der Produktdatensynchronisation. Das fusionierte Unternehmen verfügt über Informationen zu mehr als 7 Mio. Artikeln für das Management vertrauenswürdiger Produktdaten im „Global Data Synchronization Network“ (GDSN). www.gs1-germany.de

KyoceraGeschäftsführer Reinhold Schlierkamp: Aki bleibt ein eigenständig agierendes Unternehmen

Cloud-Backup für Telcos

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sigra, ein kanadischer BackupSpezialist, wendet sich mit einer neuen Lösung auf Basis von NetappTechnologie an Telekommunikationskonzerne und IT-Provider, die damit „Data Protection as a Service“ (DPaaS) anbieten können. Asigra sichert auch Serverplattformen inklusive der AS/400. Man wendet sich mit der Software Cloud Backup v11.2 jetzt aber gezielt an Provider, die für ihre Kunden mit heterogenen IT-Geräten eine einheitliche BackupLösung anbieten wollen – inklusive der Desktops und mobilen Endgeräte. Es sind auch Datensicherungs-Apps für iOS 5 und Android 4.0 verfügbar. Weltweit sichert Asigra heute nach eigenen Angaben die Daten an 550.000 Firmenstandorten. www.asigra.com

ergänzt sinnvoll unsere 3rd-PartyLösungsstrategie“, sagt Kyocera-Ge­ schäftsführer Reinhold Schlierkamp dazu. Die Aki-Produkte sollen künftig allen Vertriebspartnern zur Verfügung stehen. Und: Man wolle den Umsatz in Deutschland in den kommenden fünf Jahren auf 500 Mio. Euro erhöhen. www.kyocera.de

MTI Insight Services

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ie MTI Technology GmbH, ein Wiesbadener Experte für Beratung im Bereich Cloud-Infrastruktur, hat seine Managed-Services-Angebote in dem Konzept MTI Insight Services zusammengefasst.

Moderne IT-Landschaften für den Mittelstand Besonders kleine und mittlere Unternehmen sollen so von modernen ITLandschaften und kundenorientiertem Support profitieren können, ohne dass hohe Investitionen in eigene ITAbteilungen anfallen – insbesondere bei einem Bedarf an Remote-Support oder Onsite-Support im Zusammenhang mit dem Informations- oder Rechenzentrumsmanagement. Als typische Argumente für Managed Services nennt Martin Träger, Vertriebsdirektor Deutschland bei MTI, ungenügende Personalkapazitäten, Kosteneinsparungen oder fehlendes Fachwissen. www.mti.com

Martin Träger ist Sales Director bei dem IT-Dienstleister MTI


unternehmen

DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

450 freiberuflichen Experten an zwölf Standorten erzielten die drei Gesellschaften 2011 einen Umsatz von rund 80 Mio. Euro.

Laukat löst Spiegel an der Spitze von KCS.net ab

Neue Ziele im Blick

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www.kcs.net

Kay Laukat, der kommende CEO beim IBM- und Microsoft-Partner KCS.net

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kurz notiert

Erneuter Chefwechsel rneuter Chefwechsel beim Schweizer IBM-Partner KCS.net: Kay Laukat tritt am 1. Juli die Nachfolge von Peter Spiegel an, der erst im Frühjahr 2011 Firmengründer Frank Koydl als CEO abgelöst hatte. Spiegels Nachfolger Laukat, der von 1990 bis 2007 Geschäftsführender Gesellschafter bei Cabus war, ist mit den Themen ERP, Archivierung, BI, CRM und Hosting bestens vertraut. Nach dem Verkauf der Cabus-Gruppe an Qurius hat der Diplom-Betriebswirt (FH) bis Ende 2010 als CEO die Integration der deutschen Gesellschaften in die holländische Firma verantwortet. Das Systemhaus KCS.net hat mit gut 180 Mitarbeitern an elf Standorten im deutschsprachigen Raum bereits über 440 ERP-Projekte in Produktions- und Handelsunternehmen realisiert – auch bei AS/400-Anwendern wie Segmüller. Für die Plattform IBM i bietet KCS.net Tools wie Spool-a-Matic, Spool Mail oder den Excel-erator. Dazu kommen IT-Services im Windows-Umfeld sowie im Bereich IBM i, inklusive Programmierung und Services zu aktuellen Themen wie Security, Serverkonsolidierung, Migrationen, Releasewechsel und Schnittstellen zu Fremdsystemen.

Midrange-markt

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Allgeier bündelt alle Servicekräfte in einer Geschäftseinheit

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ie Allgeier-Gruppe fasst ihre drei Münchner IT-Service-Gesellschaften Topjects, Softcon und Xiopia unter dem gemeinsamen Dach der neuen Geschäftseinheit Allgeier Services zusammen, um ihre Kräfte zu bündeln. Aus einer Hand bietet die Division nun ein Leistungsportfolio von der strategischen IT-Beratung über Software-Entwicklung bis hin zu Managed Services sowohl im Applikations- wie auch im Infrastrukturbereich an. Mit rund 300 Mitarbeitern und weiteren

Topjects, Softcon und Xiopa werden zu Allgeier Services Die neue Division Allgeier Services soll die regionale Diversifizierung fortsetzen und flexible Nearshore-Lösungen anbieten. Vor allem soll die Skalierbarkeit der Serviceleistungen weiter erhöht werden. Ihre neu formulierte Wachstumsstrategie basiert auf einer strikten Branchenfokussierung. Sie adressiert neben dem Kerngeschäft stark wachsende, innovative Technologiefelder. Ziel ist es, die starke Marktstellung in den Feldern Infrastrukturservices, Software-Entwicklung, Managed Services, strategische IT-Beratung und -Umsetzung sowie bei Business-Intelligence-Lösungen weiter auszubauen. „Neukundenerfolge in den Sektoren Banking, Telekommunikation und Automotive bestätigen den Kurs“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. www.allgeier.com

Bremer Systemhaus auf Erfolgsspur  Die Allgeier IT Solutions GmbH konnte 2011 den Umsatz um mehr als 50 Prozent steigern, von 14,9 Mio. Euro auf 22,7 Mio. Euro. Neben einer sehr guten Geschäftsentwicklung sorgte auch die Integration der aus einer Insolvenz erworbenen BSH IT Solutions GmbH für den Umsatzsprung. Die Mitarbeiterzahl stieg von knapp über 100 auf jetzt 167. Die Gesellschaft ist Teil der börsennotierten Allgeier Holding AG, die 2011 einen Gesamtumsatz von 379 Mio. Euro erzielte. Mit dem ERP-System Cierp3 hat Allgeier auch eine Cloud-Lösung, mit der Anwender jederzeit und von überall aus Zugriff auf ihre

Unsichere Konjunkturaussichten in einigen Exportländern, eine manchmal schwankende Auftragslage und die anstehende Einführung der Bankkriterien „Basel III“: Der Bundesverband Bitkom unterstützt Hightech­ unternehmen mit einem Finanzcheck dabei, diesen Anforderungen leichter und besser gerecht zu werden.

Geschäftsdaten haben. „Durch Cierp3 in Verbindung mit unseren anderen Cloud-fähigen Lösungen verfügen wir über ein Full-Ser­vice-Angebot, mit dem unsere Kunden erheblich Kosten sparen“, verspricht Geschäftsführer Hubert Rohrer. „Zudem stellen wir ihnen unser Rechenzentrum zur Verfügung, wo sie ihre Anwendungen und Daten sicher ablegen und so ihre IT-Aufwendungen deutlich reduzieren.“ Der Firmenlenker sieht im Cloud-Angebot – gerade im Hinblick auf die mittelständische Kundschaft – erhebliches Wachstumspotenzial und einen der wesentlichen Umsatzbringer in der Zukunft. www.allgeier-it.de

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Firmengründer und Geschäftsführer Ralph Rastert will unternehmensweit alle CRMProzesse unterstützen

20 Jahre Smart CRM

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m April feierte die Smart CRM GmbH ihr 20-jähriges Firmenjubiläum. Der Softwarehersteller blickt damit zurück auf über 400 CRM-Projekte, in denen sich ein klarer Fokus auf mittelständische Unternehmen aus den Branchen Industrie und Handel herausschälte.

Klarer Fokus auf Mittelständler in Industrie und Handel 1992 gründete der heutige Geschäftsführer Ralph Rastert gemeinsam mit Hans-Joachim Baumgartner das Unternehmen in Speyer, damals noch als B&R DV-Informationssysteme GmbH. Nach zwei Umzügen – bedingt durch die wachsende Mitarbeiterzahl – sowie der Umfirmierung im vergangenen Jahr betreut man seine Kunden heute vom Firmensitz in Kandel sowie von einer Niederlassung in der Schweiz. Begonnen wurde 1992 mit der Vertriebssteuerungssoftware ivs, deren 1999 erschienene 32-Bit-Version dann bereits als Customer-RelationshipManagement-System alle kundenbezogenen Aktivitäten für Vertrieb, Marketing und Service unterstützte. Heute hat sich die CRM-Software, die seit 2002 den Namen Smart CRM trägt, zu einem modular aufgebauten Gesamtpaket entwickelt, das unternehmensweit alle CRM-Prozesse unterstützt. www.smartcrm.de

Der Kölner ERP-Hersteller Gus Group nutzt seit September 2011 den Outsourcing-Partner Nearshore Solutions in Grasbrunn, der auf ein Development Center im weißrussischen Minsk zurückgreifen kann. Ziel ist der beschleunigte Ausbau der ERP-Suite Gus-Os sowie die Unterstützung in standardnahen Einführungsprojekten. www.gus-group.com

AS/400-Alternative fit für SAP: Das Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol bündelt sein SAP-Wissen mit Ciscos Unified Computing System (UCS): Das „Enterprise-Ready-­ System für SAP“ soll wie ein „Pure System“ von IBM Computing, Netzwerk, Speicherzugriff und Virtualisierung in einer skalierbaren Gesamtlösung vereinen. Neben einer hohen Flexibilität und Skalierbarkeit erlaubt es die einfache Administration der IT-Infrastruktur inklusive der virtualisierten Komponenten, die von Fritz & Macziol auf die speziellen Anforderungen von SAP optimiert wird. www.fum.de

Neue Online-Optik: Die Command-Gruppe tritt jetzt mit einer vollständig erneuerten Webpräsenz auf. Gleichzeitig präsentiert sich der Bereich Dokumentenmanagement im neuen Webgewand. Unter dem Direktlink www.command-dms.de finden Besucher alle Angebote sowie aktuelle Updates im Dokumentenmanagement – von Archivierung bis Belegerkennung, Eingangsrechnungen, digitale Personalakte und Vertragsmanagement. www.command.de

PSI AG optimistisch

Die E-Bilanz kommt

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ine Broschüre zur E-Bilanz bringt die Dortmunder Magellan Software GmbH im Juni heraus.

Magellan Software bringt erklärende Broschüre heraus „Die E-Bilanz verpflichtet alle Unternehmen in Deutschland gesetzlich, ihre Jahresabschlüsse ab 2013 elektronisch an die Finanzbehörden zu übermitteln“, begründet MagellanGeschäftsführer Wolfgang Geissler diese Maßnahme zur Information von Kunden und Interessenten. „Die ITChefs müssen sich also mit GCD- und GAAP-Modulen im Zusammenhang mit der Neueinführung der Taxonomien sowie mit der zugehörigen XBRLAnwendung auseinandersetzen.“ Hintergrund: Das Datenschema der sogenannten Taxonomie ermöglicht die elektronische Übermittlung des Inhalts der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung an die Finanzverwaltung in amtlich vorgeschriebenen Datensätzen. Ein solcher Datensatz besteht aus zwei unterschiedlichen Modulen, dem Stammdaten-Modul („GCD-Modul“) und dem Jahresabschluss-Modul („GAAP-Modul“). www.magellan-software.de/www.esteuer.de

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tarkes Wachstum im Industriegeschäft half dem Berliner Softwarehaus PSI AG im Jahr 2011, den Konzernumsatz um sieben Prozent auf 169,5 Mio. Euro und das Betriebsergebnis auf 10,7 Mio. Euro zu hieven. Mit der ERP-Software Psipenta wurde nach Firmenangaben dank größerer Projekte im Maschinen- und Fahrzeugbau erstmals die Ebit-Marge von 5 Prozent überschritten. Im Bereich Produktionsmanagement wuchs der Umsatz um satte 17 Prozent von 67,3 auf 78,6 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis stieg in diesem Bereich deutlich, von 1,3 auf 5,5 Mio. Euro. Die höchsten Margen erzielten demnach die Bereiche Metallindustrie und Optimierung, gefolgt von ERP und Logistik.

Berliner Softwarehaus plant weiteres Wachstum Für 2012 strebt PSI einen Auftragseingang von 190 Mio. Euro, ein Umsatzwachstum auf mehr als 180 Mio. Euro und eine Steigerung des Betriebsergebnisses auf 13 bis 16 Mio. Euro an. Das Berliner Unternehmen wurde 1969 gegründet und beschäftigt weltweit 1.500 Mitarbeiter. www.psi.de

Die Beratungs- und Servicegesellschaft Allgeier Holding ist seit dem 3. Mai eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE). Die Rechtsformumwandlung der AG in die SE soll die Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau des heute bereits über die Grenzen Deutschlands hinaus agierenden Unternehmens schaffen. Die Rechtsform der SE ist die einzige auf europäisches Recht gründende supranationale Rechtsform, die einer börsennotierten Gesellschaft mit Sitz in Deutschland zur Verfügung steht. www.allgeier.com

Fokus auf Social Software: Die GIS AG, Hannoveraner Spezialist für Collaboration- und Information Management, hat zum 22. Mai die GIS Schweiz GmbH gegründet. Die neue Tochter soll nicht nur die Kooperation mit dem Partner IBM vor Ort in der Alpenrepublik intensivieren, sondern ist vor allem die Konsequenz aus der auch dort steigenden Nachfrage im Social-Software-Bereich. „Mit der Tochtergesellschaft wollen wir diesem Trend begegnen“, so Andreas Hiller, Vorstandsmitglied der GIS AG. www.gis-ag.com


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DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

Profi-Vorstand Manfred Lackner und seine Assistentin Susanne Berger

„Ein Pure System ist die AS/400 für die Cloud!“

Text: Berthold Wesseler | Fotos: profi Engineering systems AG

Im Gespräch mit Manfred

Die Profi Engineering Systems AG, ein Systemhaus mit Hauptsitz in Darmstadt, unterstützt als IT-Dienstleister seit mehr als 25 Jahren große und mittelständische Unternehmen branchen­ übergreifend mit individuellen IT-Lösungen und -Strategien. Geliefert werden IT-Services von der Beratung und Konzeption über die Bereitstellung und Implementierung bis hin zu Betrieb und Wartung der IT. Kommunen, Städten und Landesbehörden bietet Profi darüber hinaus Softwareprodukte für Anwendungen in öffentlichen Verwaltungen. Das Unternehmen beschäftigt rund 315 Personen an 14 Geschäftsstellen und zählt zu den führenden IBM-Partnern in Deutschland. Im Gespräch mit DV-Dialog erläutert ProfiVorstand Manfred Lackner das sich wandelnde Selbstverständnis des Unterneh­mens und die Bedeutung innovativer Technik wie Pure Systems und Cloud Computing.

Herr Lackner, IBM hat im April die Pure Systems als neue Produktkategorie mit „eingebauter Expertise“ angekündigt. Wenn er darauf umstellt: Wofür braucht der ITChef dann noch Profis in der IT? Manfred Lackner: Gott sei Dank kommen jetzt endlich solche Server auf den Markt. Sie geben uns die Chance, das zu tun, was wir bereits vor zwei Jahren angekündigt haben – vom SystemIntegrator zum Cloud-Integrator zu werden. Wir wollen also Anwendungen verbinden und keine Systeme mehr koppeln; das können Server wie die Pure Systems dann hoffentlich weitgehend selbstständig.

Lackner, Vorstand bei der Profi Engineering Systems AG Schließlich bieten HP oder Cisco ja schon vergleichbare Systeme ... Lackner: Die Idee ist die gleiche. Der Unterschied ist jedoch, dass Pure Systems aus einem Guss sind. Es sind also nicht unterschiedliche Technologien und Software-Stacks verschiedener Hersteller nachträglich integriert worden. Das ist der große Vorteil der IBM. Der Trend ist aber eindeutig klar: Die manuellen Aufgaben bei der Integration von Systemen werden automatisiert und entfallen mehr und mehr. Diesen Trend haben wir schon vor Jahren erkannt und vor zwei Jahren mit unserer Neupositionierung als Cloud-Integrator die Konsequenzen gezogen. Was ist ein Cloud-Integrator? Lackner: Integration auf höherem Niveau, bis hin zur Prozessebene. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Anwendungen und Apps in der Cloud sinnvoll miteinander zu verbinden. Darum geht es ja letztlich beim Cloud Computing: Anwendungen schnell bereitzustellen, kostengünstig zu betreiben und unkompliziert zu skalieren. Als Cloud-Integrator erschließen wir dem Kunden diese Vorteile des Cloud Computing – mit der nötigen Zuverlässigkeit, Sicherheit und Performance im Anwendungsbetrieb. Geht das hin bis zur klassischen Unternehmensberatung? Lackner: Nein, wir setzen auf den Ergebnissen der Unternehmensberater auf, also zum Beispiel auf einer Geschäftsprozessoptimierung oder einem Business Reengineering. Wenn die Pro­

zesse definiert sind, geht es ja darum, sie auch mit Anwendungen systemtechnisch zu unterstützen. Darin sehen wir ebenso unsere Aufgabe wie in der Verknüpfung dieser Anwendungen, also der Middleware-Schicht mit ihren Schnittstellen und dem Datenaustausch.

Was genau leistet diese MiddlewareSchicht? Lackner: Sie dockt zum Beispiel eine CRMLösung an das zentrale ERP-System an oder verbindet Warenwirtschaft und Lager systemtechnisch. Was wir als Cloud-Integrator leisten wollen, wird aber besonders schön an mobilen Anwendungen klar, etwa an innovativen Apps für das iPad. Können Sie das an einem Beispiel verdeutlichen? Lackner: Nehmen Sie die App der Deutschen Bahn, die zur Orientierungshilfe unterwegs Google Maps integriert. Da die App „weiß“, wo sich das iPad befindet, zapft sie aus der Cloud heraus immer automatisch die richtige Fahrplanauskunft an – in Österreich die der ÖBB, in Deutschland die der DB und in der Schweiz die der SBB oder auch die der passenden regio­ nalen Verkehrsbetriebe. All diese Informationen zu vernetzen und bereitzustellen – darin liegt unsere Aufgabe als Cloud-Integrator. Darüber hinaus beraten wir unsere Kunden auch in Fragen der IT-Architektur – also beispielsweise, ob diese Integration im Client stattfindet, in einer Serverapplikation oder mit Hilfe der Datenbanken.

Und das wird mit den Pure Systems einfacher? Lackner: Ja, absolut. Genauso wie seinerzeit mit der AS/400, dem „Pure System“ vom Ende der 80er-Jahre. Schon die AS/400 integrierte ja Datenbank, Speichersysteme, Netzwerk und Applikationen in einem Gerät. Sie implemen­ tierte also die Idee des Pure System, allerdings auf dem technischen Niveau der 80er-Jahre und mit der Einschränkung der Anwendungs­welt auf RPG und Cobol. Mittlerweile hat sich die Technik deutlich weiter­entwickelt. In der Cloud-Welt haben wir das Internet mit seinen Protokollstandards und unterschiedlichste Endgeräte, wir haben mo­derne Programmiersprachen und Spezifikationen wie BPEL oder XPDL für das Business Process Management, wir haben Portalsysteme und innovative Sicherheitsmechanismen. All das liefern die Pure Systems aus einem Guss. Um es plakativ zu sagen: Die Pure Systems sind die AS/400 für die Cloud. Mit ihren eingebauten Expertensystemen automatisieren sie Bereitstellung, Betrieb und Wartung der Ressourcen oder Anwendungen in der Cloud. Wie viel Prozent der Aufgaben eines Systemadministrators kann ein Pure System automatisieren? Lackner: Schwer zu sagen. Einerseits fehlt noch die Praxiserfahrung, andererseits wird IBM ja auch mehr und mehr Expertise einbauen. Ich vergleiche die Situation gerne mit WindowsLaptop und iPad. Am iPad sind Inbetriebnahme, Netzwerkintegration oder die Ergänzung einer


Manfred lackner

DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

neuen Anwendung viel einfacher als bei Windows. Eine Vereinfachung auf Serverebene in dieser Dimension erwarte ich auch von den Pure Systems.

Wie können speziell die Kunden davon profitieren, die bewährte AS/400-Lösungen im Einsatz haben? Oder sind Pure Systems nur dann interessant, wenn komplett neue Anwendungen installiert werden sollen? Lackner: Sowohl als auch! Der Charme von Pure Systems liegt ja gerade darin, dass sie einer­seits alle innovativen Cloud-Features eingebaut haben, dass andererseits aber auch die klassischen RPG- und CL-Programme unverändert darauf laufen. Darüber hinaus können sie auch vorhandene Windows-, Linux- und UnixAnwendungen integrieren. Daran können sie dann neue Cloud-Apps oder Portallösungen andocken. Für alle unterschiedlichen Anwen­ dungen ist nur noch eine einzige Systemplattform nötig. Das bringt enorme Vorteile bei der Integration vorhandener Anwendungen in die neue Cloud-Welt.

„Der große Charme der neuen Pure Systems liegt ja gerade darin, dass sie einerseits alle innovativen Cloud-Features eingebaut haben, dass andererseits aber auch die klassischen RPG- und CL-Programme unverändert darauf laufen können.“ Manfred Lackner

Warum lassen Anbieter wie SAP, Infor oder SugarCRM ihre Standardsoftware dann für die Pure Systems zertifizieren? Lackner: Dabei geht es in erster Linie nicht um den Betrieb, sondern um Inbetriebnahme und Rollout. Für die selbst entwickelten RPGAnwendungen eines Unternehmens ist das normalerweise ein einmaliger Prozess, der nicht großartig automatisiert werden muss. Bei Standardsoftware ist das anders. Sie wird oft installiert, in verschiedenen Unternehmen und teilweise auch von Partnern oder dem Anwender selbst. Das muss einfach und automatisiert sein, also vom Pure System weitgehend eigenständig ausgeführt werden können. Das Gleiche gilt für Updates oder Patches. Ziel ist es, dass ein ERPSystem so einfach installiert werden kann wie eine App auf dem iPad; die App muss ja auch vorher von Apple zertifiziert werden, was eine problemlose Installation ebenso sicherstellt wie den reibungslosen Betrieb.

die man zusammengerechnet bei der separaten Anschaffung von Servern, Speichern und Netzwerktechnik käme. Der Spareffekt ergibt sich dann über die Zeit bei den Betriebskosten, die deutlich günstiger sind.

Wie ändert sich mit Pure Systems die ­Aufgabenverteilung zwischen Kunde, ­Systemhaus und Hersteller IBM? Lackner: Für unsere Kunden wird sich relativ wenig ändern, weil wir ihnen ja heute schon komplett integrierte Systeme aus einer Hand anbieten. Für uns aber wird sich einiges ändern, denn wir erhalten ja schon vorintegrierte Systeme aus Rechner, Speicher und Netzwerk. Wir konzentrieren uns deshalb wie gesagt auf die höherwertigen Aufgaben wie Cloud- und Anwendungsintegration; genau deshalb haben wir ja im vergangenen Jahr den Geschäfts­ bereich Softwarelösungen gegründet. Außerdem muss auch das Pure System in die ITInfrastruktur unserer Kunden integriert werden; diese Aufgabe bleibt, denn kaum ein Kunde wird all seine vorhandenen Systeme wegwerfen und alles auf neue Pure Systems packen ...

Lackner: Sehr wichtig, und zwar aus mehreren Gründen. Schon bei der IT-Infrastruktur bringt Cloud Computing großen Nutzen. Für Rechenzentren ist es der nächste Optimierungsschritt nach der Konsolidierung und Virtualisierung. Allein schon die Virtualisierung hat viele Vorteile gebracht, beispielsweise mit Blick auf die Skalierbarkeit und die Lastverteilung. Der Grund ist der Abschied von dedizierten Servern für jeden Workload, was die Effizienz und die Ressourcenausnutzung deutlich verbessert. Cloud Computing geht jetzt einen entscheidenden Schritt weiter und automatisiert auch die Bereitstellung neuer virtueller Ressourcen und ihre Abrechnung. Am Anfang zum Beispiel für die Anwendungsentwicklung oder für den Test, letztlich aber auch für den Produktivbetrieb. Auf Knopfdruck lässt sich ein neuer virtueller Server erzeugen, der sofort betriebsbereit ist. Auf diesen Knopf drücken könnte auch ein Fachabteilungsleiter, die notwendige Berechtigung dafür vorausgesetzt. Die IT-Abteilung wird so enorm entlastet. Und: Was vorher Tage gedauert hat, ist jetzt eine Sache von Minuten. Lastspitzen lassen sich künftig dadurch abfangen, dass verschiedene Clouds miteinander vernetzt werden, wie es heute schon mit dem vCloud Connector von Vmware möglich ist. Wird das dann wie beim Pure System zusätzlich mit der Applikationsbereitstellung gekoppelt, lassen sich sogar Rollouts von Anwendungen auf neue Standorte, die Einrichtung neuer ERPArbeitsplätze oder auch Upgrades automatisieren. Deshalb empfehlen wir mittelständischen Kunden, die Cloud-Technologie zunächst zu

Auch wenn IBM das gerne hätte, wie schon der Produktname suggeriert! Lackner: Klar! IBM spricht in dem Zusammenhang ja auch vom „Scale in Design“. Gemeint ist, dass alles darin abgewickelt wird. Doch das wird wohl die Ausnahme bleiben. Ein Einstiegspreis von 100.000 Dollar legt nahe, dass Pure Systems nicht so ganz kompatibel zum Mittelstand sind ... Lackner: Na ja – ich kenne etliche Mittelständler, die deutlich mehr in ihre IT-Systeme investieren. Und wenn man einmal nur die Hardwarekosten der Pure Systems betrachtet, dann liegt man gar nicht so weit von der Summe, auf

Wieder eine Parallele zur AS/400? Lackner: Ja, auch die AS/400 und heute das Power System mit IBM i schneiden nachweislich bei den „Total Cost of Ownership“ am günstigs­ ten ab. Deshalb glaube ich, dass die Pure Systems genauso gut im Mittelstand an­kommen werden wie seinerzeit die AS/400. Mittelständ­ler ­wollen sich nicht mit IT-Problemen herumschlagen, sondern zuverlässige, einfache und sichere IT-Lösungen, so dass sie mit einer kleinen ITAbteilung auskommen können. Die Pure Systems sind „cloud ready“, wenn wir der IBM glauben. Wie wichtig ist denn „Cloud Computing“ für den Mittelstand?

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titelinterview

nutzen, um das eigene Rechenzentrum effizienter zu machen. Das haben wir in Form unseres Cloud-Angebotes, der Profi Private Cloud, mit Technologien der vier Hersteller Citrix, IBM, Microsoft und Vmware realisiert. Diese Techno­ logien haben wir auch im eigenen Hause installiert und machen unsere tagtägliche Erfahrung damit. Daher können wir einem Kunden guten Gewissens die für seine Infrastruktur optimale Cloud-Umgebung empfehlen.

Sie sprachen mehrere Aspekte an ... Lackner: Neben der reinen Infrastruktur kann die Cloud auch Vorteile bei den Anwendungen bringen, auch wenn lupenreine Cloud-Anwen­ dungen heute noch rar sind und auch längst nicht für alle Einsatzfelder geeignet sind. Wenn man von Apples oder Googles Apps absieht, ist der Nutzen noch begrenzt. Außerdem fehlen echte Cloud-Anwendungen für Unternehmen, denn die meisten CRM- oder CollaborationAnwendungen mit diesem Siegel stammen noch aus der Software-as-a-Service-Ära. Warum ist der Nutzen von CloudAnwendungen noch begrenzt? Lackner: Das hat zwei Gründe. Es fehlt erstens noch an Standards, was die Integration von Cloud-Anwendungen verschiedener Hersteller erschwert. Was nutzt ein Cloud-basiertes CRMSystem, wenn ich es nicht mit meinem vorhandenen ERP-System verbinden kann? Zweitens gibt es gerade im Mittelstand große Sicherheitsbedenken. Warum soll ich meine Daten außer Haus geben, wenn ich nicht einmal weiß, wo sie gespeichert werden und wer darauf Zugriff haben könnte. Das ist eine zusätz­ liche Abstraktionsebene gegenüber dem klassischen Outsourcing. Deswegen ist das Thema Public Cloud für Mittelständler noch weit weg. Microsoft beispielsweise ist ja vor zwei Jahren groß in die Cloud gestartet, hat jedoch bisher im Markt wenig bewegt. Wann macht es dennoch Sinn, solche Public Cloud Services mit den privaten Cloud-

Diensten zu kombinieren? Die Google Apps beispielsweise heizen auch heute schon den Klassikern wie Lotus Notes ganz schön ein. Lackner: Das ist für uns als Cloud-Integrator ein spannendes Thema. Der Grund ist einfach: Wer heute Microsoft Exchange oder Lotus Notes nutzt, versendet ja nicht nur E-Mails damit, sondern schreibt Serienbriefe, verwendet Datenbanken und macht Termine. Wer Exchange nutzt, hat oft auch das Portal Sharepoint im Einsatz. Die Liste der integrierten Anwen­dungen ließe sich beliebig fortsetzen und sieht vermutlich in jedem Unternehmen anders aus. Spannend wird es, wenn ein Teil dieser Gesamt­ funktionalität in die Public Cloud verlagert werden soll. Dann müssen Brücken in die Private Cloud zu den übrigen Anwendungen geschlagen werden, um beispielsweise Workflows anzustoßen oder Daten zu aktualisieren. Was die IT heute schon leistet, soll ja auch die Cloud-Lösung können. Sonst wäre es um die Akzeptanz schlecht bestellt. Worauf ist bei der Cloud-Integration zu achten? Auf die Wahl des Providers? Lackner: Wo die Apps gehostet werden, spielt kaum eine Rolle. Ob Sie das mit Amazon oder IBM, mit T-Systems oder Microsoft machen, wirft keine grundlegend anderen technischen Fragen auf, sondern ist mehr eine Frage der Vertragsgestaltung. Der Knackpunkt ist die Anwendungsintegration. Um beispielsweise einen Workflow im ERP-System in der Private Cloud aus Google-Apps heraus starten zu können, sind Schnittstellen auf beiden

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Seiten nötig. Diese Schnittstellen müssen offen sein und über entsprechende Middleware, die es mittlerweile auch schon gibt, entsprechend versorgt werden, so dass die Anwendungen miteinander kommunizieren können. Solche Lösungen zur Cloud-Integration wollen wir bei Profi über unseren neuen Geschäftsbereich Softwarelösungen entwickeln und anbieten.

Das heißt: Wie die Wolken am Himmel unterscheiden sich auch die Clouds in den Unternehmen und am Markt. Wie kann der IT-Chef einen „Wildwuchs“ vermeiden, wie er für die Anfänge der PC-Ära oder des Client/Server-Computing typisch war? Lackner: Der IT-Chef sollte die Welle reiten und nicht nur mitschwimmen. Er muss klare Standards vorgeben und darf nicht abwarten, bis die Mitarbeiter auf irgendwelchen mobilen Endgeräten Cloud-Services in Form von Apps unbemerkt ins Unternehmen einschleusen. Das lässt sich dann nur noch schwer eindämmen. Außerdem sollte der IT-Chef als Innovator auftreten und keinesfalls versuchen, diese Entwicklung zu bremsen. Diese Entwicklung ist unumkehrbar, denn spätestens wenn die Geschäftsleitung mobile Anwendungen will, werden sie kommen. Am besten geht der IT-Chef also proaktiv vor und bietet seinen Mitarbeitern Apps in der Private Cloud an, die Arbeiten wie Auftragserfassung oder Lagerabruf erleichtern. Das schafft Akzeptanz. Ein anderer Fall ist es, wenn die Kunden solche Apps erhalten sollen, z.B. für Bestellungen oder Reklamationen. Hier kann sich ein Unternehmen als innovativ und kundenfreundlich positionieren und gleichzeitig effizienter werden. Auch das ist ein Thema der Private Cloud; die darin vorhandenen Anwen­ dungen werden über Apps auch mobil gemacht. Die Integration findet am Endgerät statt? Lackner: Genau. Der Anwender weiß überhaupt nicht, ob er eine Funktion aus der Public oder aus der Private Cloud nutzt. Das interessiert ihn aber eigentlich auch gar nicht.

Der Verkäufer nutzt auf seinem iPad über Apps die Lagerverwaltung seines Unternehmens, um beim Kunden die Produktverfügbarkeit zu ermitteln, das ERP-System für die Auftragserfassung und die Preisermittlung, aber auch den Routenplaner aus der Public Cloud. Diese Verbindung von Apps zur Anwendungs- und Datenintegration ist auch unser zentrales Thema. Solche Apps können ganz neue Geschäftsfelder eröffnen; beispielsweise können die Kunden des Unternehmens interaktiv mit Informationen arbeiten, die sie sich vorher mühsam aus verschiedenen Katalogen hätten zusammensuchen müssen. Denken Sie allein an die Zeit, die ver­ streicht, bis der einmal bestellte Katalog eintrifft. Zudem sind vielleicht ergänzende Telefonate nötig, um Informationen einzuholen, die im Katalog nicht vorhanden sind. Da wird es für uns als Cloud-Integrator jede Menge Arbeit geben, um solche Cloud-Services sicher, performant und kostengünstig zu gestalten.

Stichwort Sicherheit: Was empfehlen Sie IT-Chefs im Umgang mit den mobilen ­Anwendungen? Lackner: Neben weitgehender Standardisierung vor allem eine effektive Systemverwaltung für die Endgeräte, das sogenannte Mobile Device Management. Ohne das handelt man sich enorme Risiken und Probleme ein. Damit lassen sich zum Beispiel die Daten auf gestohlenen Geräten von der Zentrale aus unverzüglich löschen. Damit lassen sich aber auch unverzüglich Ersatzgeräte auf den aktuellen Stand bringen, sollte einmal ein Defekt auftreten.


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MIDRANGE-MARKT

kooperationen Content-Integration für Onlineshops: Einen Integrationspartner in den USA hat die Dortmunder E-Spirit AG gewonnen: Der IBM-Partner Bluesky Technology Partners mit Sitz in Noblesville, Indiana, realisiert auf Basis von Websphere Commerce E-Commerce-Projekte auch bei mittelständischen Unternehmen. Gemeinsam mit Bluesky will sich der Hersteller des Content-Management-Systems Firstspirit auf hochklassige Unternehmen im Retail-Markt fokussieren, die ihre internationalen Webstrategien schnell umsetzen, Inhalte für Websites, Intra- und Extranets effizient verwalten sowie in komplexe Portalstrukturen integrieren wollen. www.e-spirit.com

Veliq und T-Systems haben einen Kooperationsvertrag für „Enterprise Mobility“-Lösungen aus der Cloud geschlossen. Ergebnis ist ein zentrales Mobile-Device-Management auf Basis des Veliq-Produktes MobiDM, die aus den ausfallsicheren Rechenzentren der T-Systems heraus angeboten und betrieben wird. Sie regelt die Zugangsrechte zu Businessanwendungen und privaten Inhalten nach einem „pay-as-you-go“-Modell und soll als Selbstservice sofort und ohne Installationskosten aus der Cloud verfügbar sein.

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Partnerschaften

DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

Jubiläumskonferenz CEC 2012 Ergebnisse der Nachwuchsförderung für IBM i in Wien präsentiert

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nwender der Power-Plattform IBM i feierten das 50-jährige Bestehen ihrer Vertretung Common Europe. Dazu traf sich nicht nur das „Who is who“ der Szene vom 9. bis 12. Juni in Wien zum internationalen Common Europe Congress (CEC) 2012, sondern auch der Nachwuchs. Seit dem Jahr 2010 bietet die Hochschule Darmstadt den Kurs „Datenbank- und Anwendungsentwicklung für IBM i (AS/400)“ an. Dabei unterstützt sie auch den Kontakt zwischen Firmen und Studenten und will Studenten mit Kenntnissen der Serverplattform IBM i in anspruchsvolle Forschungsprojekte einbinden. Der Lehrbeauftragte für diesen Kurs, IT-Berater Manfred Sielhorst, hat das Vorhaben in Wien vorgestellt. Siel-

horst, der sich auf der Basis der IBMAcademic-Initiative um die Beziehungen zu Hochschulen kümmert und auch Mitglied des Common Europe Advisory Council (CEAC) ist, gab einen Überblick darüber, wie es dieser Kurs den Studenten möglich macht, interessante Projekte im Umfeld von IBM i mit Sponsoren und Förderern erfolgreich umzusetzen. Dazu brachte er auch einige Studenten nach Wien mit, die Ergebnisse ihre Arbeit vorstellten.

MySQL oder doch besser DB2/400? Im November 2011 trafen sich einige Studenten der Hochschule Darm-

www.veliq.com

Die Point Software & Systems GmbH hat eine Technologiepartnerschaft mit Crossroads Systems bekannt gegeben. Demnach unterstützt der Point Storage Manager – eine Softwarelösung, mit der Unternehmen eine „Tiered Storage“-Architektur realisieren können – zur Archivierung nun auch die hybride Storage-Lösung Strong Box von Crossroads. Somit können inaktive Daten, die nicht ständig im Zugriff stehen müssen, regelbasiert aus dem teuren Primärspeicher in die Strong Box ausgelagert werden.

der These „Porting Tradui Samurai and Eclipse Birt to IBM i Power processor technology“. Im Detail analysierte er die Möglichkeiten, das Open-Source-Framework „Business Intelligence Reporting Tools“ (BIRT) und die ergänzenden Tradui Reporting Services auf IBM i zu installieren. Dazu untersuchte er die Performance der verfügbaren Datenbanken und entwarf ein Dashboard für die Adminis­ tration der Anwendung. Der Lehrbeauftragte Manfred Sielhorst kümmert sich auf der Basis der IBM-AcademicInitiative um die Beziehungen zu Hochschulen und ist auch Mitglied des Common Europe Advisory Council (CEAC)

stadt zu einem PHP-Workshop und beschäftigten sich mit Open-SourceLösungen für IBM i, die in der Programmiersprache PHP entwickelt sind. Sie untersuchten auch, wann MySQL oder PostgreSQL als alternative Datenbanksysteme für diese Anwendungen im PASE-Bereich die richtige Wahl sind – oder wann man weiterhin auf DB2/400 setzen sollte. Ihre Ergebnisse präsentierte Jonathan Sielhorst, Student der Humboldt-Universität in Berlin, auf der CEC anhand der seither gesammelten Erfahrungen mit dem Content-Management-System Drupal.

Open Source BI auf IBM i

www.point.de

Christian Kaddatz, Student der Hochschule Darmstadt, beschäftigte sich im Rahmen seiner Bachelorarbeit mit

Das Austria Center Vienna, Veranstaltungsort des Common Europe Congress 2012

Ab sofort ist Uniorg nach erfolgreich absolviertem SAP-Zertifizierungsprozess „Partner Center of Expertise“ (PCoE). Das heißt: Der SAP-Partner hat den Beweis erbracht, dass seine Service- und Supportprozesse den grundlegenden Standards der Walldorfer entsprechen. Laut Geschäftsführer Thomas Weber kann man nun über die eigenen Support- und Service-Angebote hinaus auch SAP Enterprise- und Standard-Support anbieten. www.uniorg.de

Die Göttinger BSV Software GmbH ist neuer Partner und will die Softwareplattformen von Magic Software künftig in Projekten einsetzen. BSV arbeitet bereits seit Jahren mit Unipaas und hat damit neben eigenen ERP-Applikationen für Warenwirtschaft, Service und Vertragswesen schon erste CloudLösungen programmiert. In einem ersten Projekt mit iBolt koppelt BSV jetzt die Systeme eines Herstellers von Markisen und Sonnen­dächern per EDI an das Bestellsystem eines großen Versandhauses. Auch in der Schweiz gibt es einen neuen iBolt-Partner: die Creativ Software AG aus Widnau. www.magicsoftware.com

Beziehung vertieft: Atos, ein Anbieter von IT-Dienstleistungen, baut sein weltweite Zusammenarbeit mit SAP aus. Durch einen globalen Value-Added-Reseller-Vertrag hat Atos nun einen weltweit einheitlichen Rahmen für den Vertrieb von SAP-Produkten, -Services und -Support geschaffen. Damit ist Atos einer von derzeit nur drei weltweiten Value Added Resellern von SAP. www.atos.net

ine Komplettlösung für die rechtssichere Archivierung des elektronischen Nachrichtenverkehrs bietet der Frankfurter RZ-Dienstleister Wusys jetzt mit Bytstor Mail der Münsteraner Byte Action GmbH in einer Software-as-a-Service-Variante.

RZ-Dienstleister Wusys wird Partner der Byte Action GmbH Damit können Firmen ihren kompletten E-Mail-Verkehr entsprechend den Rechtsvorschriften handhaben und aufbewahren. Durch den Cloud-Service erhalten sie außerdem mehr Flexibilität und sparen Raum im Rechenzentrum. Bytstor Mail bildet den ein- und ausgehenden E-Mail-Verkehr ab. Sobald Nachrichten auf dem Server eintreffen bzw. ihn verlassen, generiert die Software eine Kopie der Mail inklusive Attachments, versieht sie mit einem Zeitstempel und legt sie im Archiv ab. So wird der Mailserver entlastet. Der integrierte Filter erkennt Spam-Mails sowie virenverseuchte Nachrichten und sortiert sie aus, so dass sie keinen Eingang ins Firmennetz erhalten. Via Weboberfläche gelangt der Mitarbeiter über einen personalisierten Log-in in sein E-Mail-Archiv und kann bei Bedarf E-Mails erneut an sein Postfach zustellen. Beim Auffinden der jeweiligen Nachricht unterstützt ihn die komfortable Suchfunktion, die sowohl die Nachrichten als auch alle Dateianhänge auf die eingegebenen Schlüsselbegriffe überprüft. www.wusys.de

Für die webbasierende Software Projektron BCS hat Florian Schröder, Student der Uni Darmstadt, die mögliche Migration auf DB2 für IBM i untersucht. Was muss für LAMP-Anwendungen, die mit PostgreSQL, Microsofts SQL Server oder Oracle arbeiten, beachtet werden, wenn sie auf DB2 für IBM i umgestellt werden sollen? Sielhorst, der als CEAC-Mitglied die Ideen und Anforderungen der Mitglieder mit IBM diskutiert, stellte einen neuen Weg vor, auf dem AS/400Anwender die Weichenstellung für eine bessere Zukunft von IBM i beeinflussen können. Seine Studenten haben dazu das Konzept „IBM Requirements CAMP“ entwickelt, das als „Common Advisory Member Portal“ die Mitglieder dazu befähigen soll, untereinander zu diskutieren, abzustimmen und ihre wichtigsten Anforderungen als Community an IBM heranzutragen. Anne Schüßler

Optimierter IT-Betrieb, aber sicher

E-Mail-Management in der Cloud

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Alternativen bei der Plattformwahl

Basycs und Keos intensivieren ihre Zusammenarbeit

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er Systemintegrator Basycs aus Kraichtal intensiviert die Zusammenarbeit mit der Convotis-Tochter Keos Software Service GmbH. Beide Partner wollen ihre Kompetenzen beim Aufbau hochverfügbarer IT-In­ frastrukturen auf Basis von IBM Power Systems bündeln. Ziel ist ein ganzheitliches ServiceAngebot, das vom kundenindividuellen Lösungsdesign über die Auswahl der passenden Hardware und Software bis hin zur Implementierung und Betreuung der IBM-Infrastrukturlösungen reicht. Hinzu kommen IT-Werkzeuge, die Kunden dabei unterstützen, den Betrieb ihrer IT-Gesamtsysteme zu optimieren und die laufenden ITKosten dauerhaft zu reduzieren. Mit dem iAgent von Basycs lassen sich sehr komplexe IT-Systemlandschaften

überwachen und steuern. Die von Keos bei Kunden installierten Lösungen von Vision Solutions, Mimix für die Hochverfügbarkeit und iTera für das Disaster Recovery, schützen wiederum Anwendungen vor Ausfällen

Schutz vor IT-Ausfällen und Datenverlusten und Datenverlust. Abgerundet wird das Portfolio durch Managed-ServicesAngebote von Basycs, die sich passgenau auf individuelle Kundenanforderungen zuschneiden lassen. Dazu zählen etwa standortnahe SupportLeistungen wie 24x7-Helpdesk-Services, die Betreuung und Weiterentwicklung von Applikationen oder das Hosting von IT-Infrastrukturen und Anwendungen.

„Die Applikationslandschaften in Unternehmen werden immer komplexer, zugleich verändern sich geschäftliche Anforderungen laufend“, beobachtet Basycs-Prokurist Peter Stelzer. „Durch die vertiefte Kooperation schaffen wir für gemeinsame Kunden maßgeschneidert leistungsfähige und hochverfügbare IT-Infrastrukturen, die kosteneffizient im Betrieb sind und sich flexibel an Businessanforderungen anpassen lassen.“ Und Frank Lange, Mitglied der Keos-Geschäftsleitung, ergänzt: „Unsere Unternehmen arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich beim Aufbau von Hochverfügbarkeitslösungen zusammen. Da sich unsere Leistungen auch in anderen Bereichen ergänzen, haben wir diese zum Nutzen gemeinsamer Kunden jetzt gebündelt.“

Gemeinsame Implementierung von SAP-Infrastrukturen Die 2002 von Geschäftsführer Dieter Huber gegründete Basycs GmbH begleitet Unternehmen bei der Entwicklung und Implementierung von SAP- und NonSAP-Systemlandschaften, vor allem auf Power-Systemen der IBM. Die 1988 gegründete Keos Software Service GmbH, seit 2008 eine Tochter der Convotis AG, bietet mit mehr als 35 Spezialisten Lösungen für Aufbau und Optimierung von IT-Infrastrukturen, insbesondere von IBM-Mainframe- und Midrange-­ Systemen. Dr. Andreas Schaffry


partnerschaften

DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

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MIDRANGE-MARKT

akquisitionen

Fokussierung auf Kernkompetenzen

Der britische IT-Dienstleister Logica soll für umgerechnet 2,2 Mrd. Euro von kanadischen CGI Group übernommen werden. Der Verwaltungsrat von Logica hat dem Deal bereits zugestimmt. Logica beschäftigt 41.000 Personen und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von 4,9 Mrd. Euro, hatte aber Ende 2011 bereits ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet und 1.300 Jobs gestrichen.

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ie Ibykus AG aus Erfurt und die Darmstädter Persema GmbH, Spezialist für Payroll- und Personalservices, einigten sich im Mai auf eine Kooperation. Sie wollen künftig gemeinsam am Markt agieren, um deutschlandweit ein vollständiges Angebot an Personaldienstleistungen für den Mittelstand bieten zu können.

www.cgi.com

Die insolvente Ada Das Systemhaus GmbH, Willich, steht in Übernahmeverhandlungen mit dem Druckerhersteller Ricoh, der offenbar das operative Geschäft fort­führen und damit sein Dienstleistungsangebot ausbauen will. Ada kämpft seit Jahren mit rückläufigen Umsätzen; die aktuell 1.040 Mitarbeiter konnten 2011 noch rund 120 Mio. Euro Umsatz erzielen.

Ibykus und Persema schließen Kooperationsvertrag Während Persema den Schwerpunkt auf Personaladministration legt, konzentriert sich die mehr als 140 Mitarbeiter starke Ibykus AG auf Beratung sowie auf Einführung, Betrieb und Support der unterstützenden IT-Systeme, wie etwa SAP ERP HCM. Verwaltungsintensive Aufgaben im Themenfeld Personal übernimmt Persema. „Wir verstehen uns seit jeher vorrangig als professionelle Personaler“, sagt Persema-Geschäftsführer Jürgen Theilmann. „Den ebenso wichtigen Part der IT überlassen wir vollständig Ibykus.“ Dank der Hessen könne man neben der Entgelt-, Renten- und Reisekostenabrechnung auch Reporting und Zeitwirtschaft sowie Bewerber- und Vertragsmanagement und umfassende Beratungsleistungen anbieten. Die Darmstädter wollen noch dieses Jahr einen eigenen Standort in Chemnitz eröffnen. Vor Ort stünde man dann nicht nur in engerem Kontakt zum IT-Dienstleister, sondern könne darüber hinaus den eigenen Wirkungskreis auf Ostdeutschland ausdehnen. „Auch vertrieblich werden wir in Zukunft zusammenarbeiten“, erklärt Ibykus-Bereichsleiter Thomas Merkel. „Aufgrund einer breiteren Bestandskundenbasis und eines gemeinsamen Partner- und Lieferantennetzwerks nutzen wir Synergien, was unsere Schlagkraft erhöhen wird. Außerdem können wir als Full-Service-Anbieter im Bereich HR auftreten.“ Für bisherige Kunden ändere sich durch die Kooperation nichts, bekräftigt Merkel. Sie könnten künftig allerdings stärker profitieren, da für sie nun mehr Leistungen, Know-how und

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www.ricoh.de

ERP-Fusion in St. Gallen vollendet: Die Albit Informatik AG ist nach der Übernahme im Juli 2010 jetzt voll und ganz mit der Gus Schweiz AG verschmolzen worden. Erklärtes Ziel: den Kunden von Albits AS/400-­ Software BMS-Handel die Java-Lösung GusOS Suite anbieten und weitere Kunden aus den Branchen Handel, Service und Fashion/ Textil gewinnen. www.gus-group.ch

Konzentration auf das Geschäftsfeld Forderungsmanagement: Die Essener GFKL Financial Services AG hat Anfang April ihre Softwaretochter Geneva-ID GmbH (Hamburg) zu einem ungenannten Preis an die Subito AG (Mörfelden-Walldorf) verkauft. Mit dem Kauf will Subito die Stellung als „Gesamtlösungsanbieter“ für die Finanzdienstleistungsbranche in Deutschland ausbauen. Der IBM-Partner Geneva-ID beschäftigt an den Standorten Hamburg, Düsseldorf und Kevelaer rund 150 Mitarbeiter.

Wilken, IT-Dienstleister mit Anwendungsschnittstelle Ulmer Softwarehersteller positioniert seine Servicetochter neu im Markt

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ank der Integration der technischen Beratung in sein RZ-Team stellt der Ulmer Softwarehersteller Wilken seine IT-Dienstleistungstochter jetzt neu auf. Statt wie bisher in erster Linie die eigenen Anwender zu adressieren, soll das Unternehmen künftig auch unabhängig davon agieren.

Hosting und Managed Services als Basis für Komplettlösungen Angeboten werden Hosting und Managed Services sowie ganzheit­liche Lösungen für mittelständische Unternehmen – bis hin zur Abbildung von Prozessen in Fokusbranchen, wie etwa der Energie-, Finanz- oder Sozialwirtschaft, aber auch im Handel oder im Tourismus. „Während andere RZ-Dienstleister in der Regel ausgesprochene Hardwareund IT-Infrastruktur-Spezialisten sind, haben wir einen starken Anwendungsfokus“, beschreibt Dr. Harald Varel,

Geschäftsführer der Wilken Rechenzentrum GmbH, das Alleinstellungsmerkmal. „Uns interessieren deswegen nicht nur die IT-Technologie, sondern vor allem auch die Geschäftsprozesse, die mit Hilfe dieser Technologien abgebildet werden.“ Dieser integrative Ansatz werde durch die Übernahme der Wilken-Mannschaft für den technischen Service und die Beratung weiter ausgebaut. „Damit haben wir die Kolleginnen und Kollegen mit an Bord, die genau wissen, wie man eine Anwendung in einer bestehenden Infrastruktur bestmöglich aufsetzt und betreibt“, so Rainer Unsöld, der gemeinsam mit Dr. Harald Varel die Geschäfte führt.

Auslagerung von Prozessen, die nicht wertschöpfend sind Neben klassischen Themen wie Virtualisierung oder Hosting konzentriert sich das Team vor allem auf

www.subito.de

die Auslagerung von Prozessen, die nicht wertschöpfend sind, bei denen man jedoch durch Automatisierung viel Geld sparen kann. Ein Beispiel ist hier die Abwicklung der Edifact-Kommunikation, die das Unternehmen schon heute beispielsweise für Handelsunternehmen oder Energieversorger abwickelt. Im Rahmen des Cloud Computing besteht die Möglichkeit, diese Leistungen auch über „Pay per use“-Abrechnungsmodelle zu nutzen. Der Kunde bezahlt dabei nur die Leistungen, die er tatsächlich nutzt – und nicht Lizenzen oder Wartung, wie das bislang üblich ist. Auch technisch stellt Wilken das Rechenzentrum neu auf. So werden in der derzeit im Bau befindlichen neuen Firmenzentrale in Ulm größere Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, die über eine optimale Anbindung an das Internet verfügen. Zudem soll das neue RZ vom TÜV Saarland eine „Level 3“-Zertifizierung erhalten. www.wilken.de

Oracle bleibt der Strategie des „FirmenShopping“ treu und meldet nach den Milliardenübernahmen von Rightnow und Taleo wieder zwei kleinere Zukäufe: Vi­true als Spezialisten für „social marketing“ und Collective Intellect, ein Anbieter Cloud-basierter „social intelligence“, mit der Unternehmen die Konversationen von Verbrauchern in sozialen Netzwerken beobachten, verstehen und schnell darauf reagieren können. Zu den Kaufpreisen gab es in beiden Fällen keine Angaben. www.oracle.de

personelle Ressourcen bereitstünden. Auch beim Thema Datensicherheit seien die Kunden gut aufgehoben, denn bei Ibykus sei man sich der Sensibilität von Personaldaten bewusst. „Bedenken können wir durch entsprechende Sicherheitskonzepte sowie durch zertifizierte und nach internationalen Standards ausgerichtete Prozesse ausräumen“, erläutert Merkel. Über die Vereinbarung von ServiceLevels garantiere man die Einhaltung der Kundenanforderungen hinsichtlich Datenschutz, Datensicherheit, Reaktionszeiten, Verfügbarkeit und Performance. Für Ausfallsicherheit sorge das Hochverfügbarkeitsrechenzentrum von Ibykus, das dem Tier3-Standard entspricht. Es ist an verschiedene Datennetze angebunden und verfügt über eine mehrfach redundante Stromversorgung. Tina Lück

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Unicom Systems übernimmt das kalifornische Systemhaus GTSI; der Wert der Transaktion beläuft sich auf 76,7 Mio. Dollar. GTSI war 2010 durch einen vorübergehenden Ausschluss vom Geschäft mit US-Behörden in Schwierigkeiten geraten. 1983 gegründet, beschäftigt GTSI heute etwa 450 Mitarbeiter und betreut über 1.700 Behörden in den USA. Die Unicom-Gruppe besteht aus 20 Unternehmen und ist mit Marken wie Softlanding oder Macro4 auch in der AS/400-Welt aktiv. www.unicomglobal.com

Das auf Datenintegration spezialisierte Softwarehaus Tibco beabsichtigt die Übernahme von Loglogic, um das Portfolio im Bereich Log-Management bzw. Security Information & Event Management (SIEM) zu erweitern, unter anderem auch für IBM i. www.tibco.de


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MIDRANGE-MARKT

cloud computiNG Amazon baut seine Cloud-Angebote aus und will die Amazon Web Services (AWS) vermehrt als Plattform für SAP anbieten. Amazon und der größte ERP-Hersteller hatten im Mai 2011 die Verfügbarkeit erster Lösungen auf der AWS-Plattform bekannt­gegeben. Die 2006 gestarteten Cloud-Dienste des Internethändlers richten sich an große wie kleine Kunden und können jederzeit ein­gerichtet, aufgestockt oder wieder beendet werden. Das Geschäftsmodell sieht keine langfristigen Verträge vor. www.amazon.de

Cloud hat keine Priorität: Mehr als die Hälfte aller Behörden in Westeuropa hat gemäß einer aktuellen IDC-Studie kein Budget, das speziell für Cloud-Investitionen bereitsteht. Und: Mehr als 15 Prozent des IT-Budgets hatte niemand für die Cloud übrig. www.idc.de

45 Prozent der europäischen IT-Manager sehen in Sicherheit und Service Level Agreements (SLAs) die größten Barrieren beim Cloud Computing, ergab eine Umfrage des RZ-Dienstleisters Interxion. Für 40 Prozent der Befragten ist die Befürchtung, langfristig an einen bestimmten Anbieter gebunden zu sein, ein Grund für die Zurückhaltung beim Wechsel in die Cloud. www.interxion.com

Kaufrausch im Mai: Der Speicherhersteller EMC kaufte drei technologisch interessante Firmen auf: den Flash-Pionier XtremIO, das Cloud-Startup Syncplicity und den kanadischen Performance-Manager Watch4Net, bereits seit über sieben Jahren EMC-Partner. www.emc2.de

100 Prozent mehr Cloud bis 2015: Innerhalb der nächsten drei Jahre soll sich die Zahl der Firmen, die mit Hilfe der Cloud ihre Geschäftsmodelle neu gestalten wollen, von 16 auf 35 Prozent mehr als verdoppeln. Das ergab jedenfalls eine neue Studie, für die über 500 Topmanager von IBM und der Economist Intelligence Unit befragt wurden. Sie wollen sich so vor allem den schnellen Zugriff auf wachsende Datenmengen zunutze machen. 62 Prozent sehen in einer intensiveren Zusammenarbeit mit Partnern einen Schlüsselfaktor für den Einsatz der Cloud. Weitere 56 Prozent wollen so neue Absatzkanäle und Märkte erschließen.

www.odata.org

Ein dreistufiges Partnerprogramm als Grundstein für weiteres weltweites Wachstum hat Pano Logic entwickelt. Der 2006 gegründete kalifornische Hersteller virtualisierungsbasierender Desktops hat gleichzeitig die Marke von 100.000 produktiven Zero Clients überschritten. www.panologic.com

perspektiven

DV-Dialog 6/2012 | 25. Juni 2012

Oracle Cloud angekündigt

SugarCRM choreografiert für IBM City Cloud

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ehr als 100 neue Anwendungen für die Cloud will Oracle demnächst auf den Markt werfen. So kündigte der kalifornische Softwarekonzern jetzt zum wiederholten Mal den Strukturwandel in seinem Produktportfolio an. Harte Fakten blieben in der knapp anderthalb Stunden langen Ankündigung aber nach wie vor rar gesät.

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uf den Mittelstand zugeschnitten hat der kalifornische Anbieter Sugar­CRM seine Software – und bindet sie jetzt auch in das deutschlandweite City-Cloud-Angebot von IBM ein.

Flexible CRM-Lösung nutzerorientiert bezahlen „Wir bieten unsere CRM-Lösungen in Zukunft auch in verschiedenen City Clouds an“, sagt Tom Schuster, General Manager SugarCRM Europe. „Das heißt, dass mittelständische Unternehmen innerhalb kürzester Zeit unsere Software Cloud-basiert nutzen und an veränderte Geschäftsbedingungen anpassen können – und dies auf Basis eines nutzerorientierten Bezahlmodells.“ Sugar, derzeit bei über 7.000 Unternehmen von mehr als 850.000 Endnutzern in 192 Ländern eingesetzt, ist auch als Solution Edition für IBM i erhältlich. Die vertraglichen Rahmenbedingun­ gen für die City Cloud haben Schuster und Andreas Busch, Solution Sales Manager Global Alliances & IDR Growth Initiatives bei IBM Deutschland, am 16. Mai in München unterzeichnet. SugarCRM ist damit das erste unabhängige Softwarehaus (Independent Software Vendor, ISV), dessen CRM-Produkt im Rahmen der CityCloud-Initiative verfügbar ist. Zeitgleich zur Vertragsunterzeichnung haben die ersten IBM-Partner angekündigt, das Angebot in ihre City Cloud zu übernehmen, wie Intersolute aus Krefeld. Außerdem wird Sugar ab sofort in der Münchner City Cloud von Liberatus IT verfügbar sein, wo sie bei Bedarf auch von anderen Geschäftspartnern an spezielle Anforderungen angepasst werden kann. Hierzu arbeitet die Pentos AG mit Liberatus zusammen und bietet die entsprechenden Serviceleistungen. Eigens für die City Clouds wurde die CRM-Software laut Schuster so „choreografiert“, dass sie den besonderen Anforderungen des Mittelstandes gerecht werden kann. Das heißt: Mittelständler können die Anwendungen individuell auf ihre Vertriebs- und Marketingaktivitäten abstimmen und die Software in ihre IT-Infrastrukturen integrieren. So lassen sich Marketingkampagnen zentral steuern und alle Daten sammeln, die via Telefon, E-Mail oder Web eingehen. Bereits bei der Datenerfassung werden die Informationen vorqualifiziert und dann direkt den zuständigen Vertriebsmitarbeitern übergeben.

www.ibm.de

OData-Webprotokoll wird Oasis-Standard: Microsoft will mit Citrix, IBM, Progress und SAP an der Spezifikation des Open-DataProtokolls innerhalb des Standardisierungsorgans Oasis (Organization for the Advancement of Structured Information Standards) arbeiten. Das Protokoll ist ein Zusammenschluss der Datentransportformate in den Data Services von Microsofts WebservicesPlattform Windows Communication Foundation (WCF) und basiert auf dem HTTP-Aufsatz Atom Pub. OData erlaubt komplexe Datenbankabfragen allein über die URL.

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Vertriebsprozesse aus der Cloud heraus automatisieren Mit Sugar können Mittelständler aus der Cloud heraus die Vertriebsprozesse automatisieren und so aufsetzen, dass das Vertriebsteam einheitliche Prozesse und Funktionen verwendet. Mit der komplett ausgestatteten CRMSuite lassen sich laut Bernd Schierholz, Director Mittelstand bei IBM, nicht nur Vertriebsabläufe managen, sondern auch Marketingkampagnen planen, steuern und verfolgen. Gerade im Mittelstand seien Vertrieb und Marketing oft eng gekoppelt, um Erfolge von Marketingaktionen rasch zu ermitteln und dem Vertrieb den Ursprung eines Leads aufzuzeigen. Hierfür bietet Sugar eine Integration von Lotus Notes und Connections sowie Schnittstellen zu den IBM-Produkten DB2, Cognos, Websphere und Sterling Commerce. Christiane Schütz

Fusion oder Konfusion – vieles bleibt vage

SAP will Ariba für 4,3 Mrd. Dollar Für das Cloud-Marketing: 20 Prozent mehr als der Aktienwert geboten

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RP-Marktführer SAP verabschiedet sich immer mehr von der Innovation aus eigener Kraft und investiert das Geld lieber in Akquisitionen. Kurz nach dem Milliardenzukauf Success Factors sind jetzt knapp 3,4 Mrd. Euro für Ariba geboten – eine Prämie von 20 Prozent auf den Aktienkurs des 1996 gegründeten Anbieters von Software für die elektronische Beschaffung, die vor zwölf Jahren auch auf die AS/400 gebracht worden ist. Das Softwarehaus Ariba hat den Sitz in Sunnyvale, Kalifornien, beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatzzuwachs um 38,5 Prozent auf 444 Mio. Dollar. Die internetbasierte Handelsplattform von Ariba verbindet und automatisiert ein Handelsvolumen von 319 Mrd. Dollar von 730.000 teilnehmenden Unternehmen. SAP bedient mehr als 190.000 Kunden und sieht deshalb „erhebliche Chancen, die Zahl der Teilnehmer des Netzwerks zu erhöhen und damit die Volumina der darüber laufenden Transaktionen zu erweitern“.

Aribas wechselvolle Geschichte schreckt SAP nicht Aribas Verwaltungsrat hat der Übernahme bereits zugestimmt; nun müssen noch Aktionäre und Kartell­ behörden Ja sagen. Es ist geplant, nach Abschluss der Transaktion (voraussichtlich im Herbst) alle Cloud-bezogenen Beschaffungslösungen der SAP unter Ariba zu vereinen. Das Management von Ariba soll das Unternehmen weiterführen, das eine eigenständige Geschäftseinheit bleibt. Ariba hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die in den Anfangsjahren durch exorbitante Erfolge an der Börse und durch Mega-Deals geprägt war, etwa die Übernahme von Tradex Technologies. Als Ariba im zarten Alter von drei Jahren an die Börse ging, war das Unternehmen schon mehr wert als heute – zunächst schlappe 6 Mrd. Dollar und dann im Jahr 2000

bereits stolze 40 Mrd. Dollar. Dann platzte die „New Economy“-Blase – und der geplante Kauf von Agile Software platzte 2001 ebenfalls. Der AribaWert implodierte und dümpelte dahin. 2010 waren die Aktien 1,5 Mrd. Dollar wert; danach stieg der Kurs wieder. In den letzten Jahren machte Ariba wieder von sich reden, vor allem durch Patentstreitigkeiten und kleinere Firmenübernahmen, etwa von Quadrem und dem französischen eInvoicingExperten B-process. SAP dagegen hatte lange Jahre nur ganz gezielt auf den Zukauf kleiner Softwarehäuser mit strategisch wichtigen Technologien gesetzt. Das hatte sich erst 2007 mit der Übernahme von Business Objects für 4,8 Mrd. Euro grundlegend geändert. 2010 folgte der Sybase-Kauf für 4,6 Mrd. Euro, gerade erst abgeschlossen ist die Übernahme von Success Factors für 2,5 Mrd. Euro. Den Kauf von Ariba für 45 Dollar je Aktie begründet SAP damit, dieses Unternehmen sei führend beim „Cloud-basierten Handel zwischen Geschäftspartnern“. Ohne das Marketingschlagwort Cloud läuft heute bei SAP kaum noch etwas – wenn auch nur durch Zukäufe, weil der 2007 lancierte Anlauf, mit Business By Design das Cloud-Geschäft abzukurbeln, nach dem Verkaufsstart im Sommer 2010 immer noch nicht über das Versuchsstadium hinausgelangt ist.

„Nach fast sieben Jahren intensiver Entwicklung, zahlreichen Innovationen sowie strategischen Akquisitionen und Investitionen in Milliardenhöhe präsentieren wir nun die umfassendste Cloud der Welt“, erklärte CEO Larry Ellison in einem „Strategie-Update“ Anfang Juni am Firmensitz in Redwood Shores. Mittlerweile beziehen demnach über 10.000 Unternehmen in aller Welt für mehr als 25 Mio. User Cloud-Services von Oracle – und zwar auf einer „standardbasierten Plattform“. Wie einheitlich diese Plattform ist, bleibt nach den vielen Übernahmen offen.

Oracle-CEO Larry Ellison bei einem Vortrag im vergangenen Jahr

Wie groß der Glaube an den Erfolg des Cloud-Konzeptes in Walldorf ist, zeigt die Tatsache, dass man für Ariba knapp das Zehnfache des Jahresumsatzes springen lässt – obwohl Ariba im Geschäftsjahr 2011 Verlust verbuchte. Nach der Übernahme sollen Aribas Kollaborationsanwendungen das SAPAngebot ergänzen. Mit diesem Schritt will sich SAP in einem Marktsegment positionieren, in dem sich Käufer und Verkäufer weltweit über Cloud-Lösungen miteinander vernetzen. Allerdings ist Ariba auch einer der Pioniere elektronischer Marktplätze. Das ist ein Thema, mit dem sich SAP in den letzten 15 Jahren immer wieder erfolglos beschäftigt hat – z.B. in Form der kostspieligen Beteiligung am 2004 pleite gegangenen Softwarehaus Commerce One oder an der erst 2011 erfolgten Übernahme von Crossgate. Außerdem hatte sich SAP im Jahr 2008 außergerichtlich mit der heutigen JDATochter i2 geeinigt und zahlte 83,3 Mio. Dollar dafür, Patente des einstigen Partners i2 in den eigenen SupplyChain-Lösungen nutzen zu dürfen.

Mit „Oracle Cloud“ geht es Ellison nicht um singuläre CRM- oder HRServices, sondern um ein breites Angebot integrierter Services, die Kunden Zugang zu Plattform-, Applikationsund Socialservices auf Basis von Subskription eröffnen sollen. Das Projekt war knapp sieben Jahren unter dem vielsagenden Namen Fusion mit der Entwicklung einer Middleware begonnen worden. Das CloudAngebot werde vollständig von Oracle verwaltet, gehostet und mit Support unterstützt, so Ellison. Ziel sei es zu verhindern, dass es bei Kunden zur Fragmentierung von Daten und Geschäftsprozessen kommt, wenn sie mehrere voneinander abgetrennte Public Clouds nutzen. Zu den Cloud-Applikationsservices zählen ERP (Fibu, Projektmanagement, Auftragsabwicklung und Beschaffung, Personalwesen (inklusive Lohn­ abrechnung, Talentmanagement und Recruiting), Sales and Marketing, Kundendienst und Social Services (dazu gehören Social Marketing, Commerce, Service und Monitoring sowie Links zu Facebook, Google+ oder Twitter). Über die wichtigen Details wie Verfügbarkeit und Performance der Services, Konfigurationsmöglichkeiten oder Preise war bisher leider nichts zu erfahren. „Es war eine gigantische Anstrengung“, so Ellison mit einem Seitenhieb auf den Rivalen SAP. „Es war das Schwierigste, was wir je gemacht haben.“ SAP werde erst im Jahr 2020 so weit sein – und das sei definitiv spät in der schnelllebigen Cloud-Ära.

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Ariba, eher Marktplatzbetreiber als Cloud-Pionier


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