19. Juni 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E
6 | 2013
25 Jahre AS / 400 Cebit im Wandel
Umstrittene GoBD-Pläne
Ohne Samstag mehr auf Business fokussiert | Seite 8
Finanzminister will EDV-Buchführung in Unternehmen erneuern | Seite 6
Aus dem Inhalt Basycs-Allianz mit No Risk Solution Kompetenz bei IBM- und Infra strukturservices ausgebaut | Seite 2
Elo intensiviert Kooperation mit IBM Distributionsvertrag für DB2 unterzeichnet | Seite 2 Wieland Alge, General Manager EMEA von Barracuda Networks
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Drei Leuchtfeuer im Nebel Die drei C – Crime, Consolidation und Cloud – sind Grundwerte, an denen sich IT-Profis bei der strategischen Planung orientieren können. Solange sie auf eine Balance dieser drei Elemente achten, sind sie auf dem richtigen Weg, ihre Systeme zu verbessern. Andernfalls drohen Probleme: Zu viel Cloud kann der Consolidation entgegenwirken, zu viel Angst vor Crime lähmt den Schritt in die Cloud. Auf dem Weg in die ungewisse Zukunft fungieren diese drei Leit linien als Orientierungshilfe, sozusagen wie Leuchtfeuer im Nebel. Aber immer öfter treffe ich IT-Profis, die trotzdem nicht vorankommen. Nach vielen Gesprächen habe ich deshalb erkannt, dass es ein viertes C gibt, das die Zukunft der IT bestimmt: Change. Es ist so bedeutend, dass es ein eigenes Mantra verdient: ABC – Always Be Changing. Der Druck zur Veränderung kann aus zwei Richtungen kommen – von außen oder von innen. In beiden Fällen bleibt der IT-Abteilung keine Wahl: Sie wird sich wandeln müssen. Der neue Ansatz ist die Integration der IT in die Fachabteilungen. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass die IT als gleichberechtigte Abteilung wegfällt. Einige ihrer Aufgaben wird sie an das Facility Management abgeben: Einkaufen und Installieren von Bildschirmen ist nicht grundlegend anders als das von Bürostühlen oder Lampen. Die IT-Teams der Zukunft werden sich zwar weiter zu Schulungen und zur Projektkoordination treffen, aber den größten Teil ihrer Zeit in Projektgruppen der Fachabteilungen verbringen. Sie müssen dort dafür sorgen, dass die IT von Beginn an berücksichtigt wird, und im Gegenzug, dass ein Projekt von Anfang an die bestmögliche Unterstützung durch die IT-Fachleute hat.
Interview mit Martina
Fiddrich,
Leiterin des Geschäftsbereichs Mittelstand der IBM
IBM feiert 25 Jahre AS/400 CRM-Allianz Foto: Andrea Fabry
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it Geschenken und Produktnews feiert IBM in diesen Tagen das silberne AS/400Jubiläum. Am 21. Juni 1988 um 14 Uhr hatte IBM-Manager Bernhard Dorn in der Mainzer Rheingoldhalle die lang erwartete AS/400 angekündigt. Dorn sprach damals zu Recht von einem „Urknall“, war es doch die Geburtsstunde einer neuen Serverwelt. Die Produktidee – Hardware, Betriebssystem, Datenbank und zentrale Funktionen wie Kommunikation und Sicherheit in einer Serverplattform vollständig integriert – entwickelte sich zu einer der größten Erfolgsgeschichten der Computerbranche, mit überzeugten IT-Chefs als Kunden und innovativen Softwarehäusern als langjährigen Partnern. Heute gibt rund um den Globus mehr als 150.000 Unternehmen und Behör-
den, die mit der AS/400 und einem ihrer Nachfolgemodelle iSeries, System i oder Power System arbeiten, erklärte Power Sales Leader Rick Newman Anfang Januar im Titelinterview mit DV-Dialog. Die Kunden können sich über „Geburtstagsgeschenke“ freuen, die IBM in diesen Tagen lanciert, wie etwa die „Anniversary Edition“ (siehe Seite 9) oder den Lizenztransfer des Betriebssystems für einen symbolischen Dollar auf Power7-Hardware. Vor allem dieses Angebot dürfte IT-Chefs freuen, die noch mit der alten Version V5R4 arbeiten, deren reguläre Wartung Ende September eingestellt wird. Es gibt aber auch viele Produktnews im Juni, etwa ein Update des Technology Refresh 6 für IBM i 7.1 mit einer plattformunabhängigen Java-Lösung in der Produktfamilie IBM i Access für den 5250-Zugriff von Linux- oder Apple-Clients. Vor allem aber unterstützt IBM i mit dem Update des TR6 die IBM-Speicher
SAN Volume Controller (SVC), Storwize V7000 und V3700 nun auch nativ – ergänzend zur bisherigen Anschlussmöglichkeit über den virtuellen I/O-Server (VIOS). Das erlaubt günstige neue Speicheroptionen im Mittelstand. Ebenfalls ab Juni bietet IBM erstmals IBM i Edition for Pure Flex, aber auch den Lizenztransfer des IBM-i-Betriebssystems bei Bestellungen eines neuen Pureflex-Systems oder einen IBM Power 710 Express Server mit nur zwölf (statt 36) Monaten Garantie; den gibt es übrigens nur in Deutschland und in den USA. DV-Dialog nahm den 25. Geburtstag der AS/400 zum Anlass für ein Interview mit Martina Fiddrich, Leiterin des Geschäftsbereichs Mittelstand in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei IBM Deutschland. Und wir haben ab Seite 9 einen Ausblick in die Zukunft der Servertechnik und ihrer Anwendung gewagt. Interview Seite 4 ANZEIGE
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Topfit auch für Pureflex IBM-Partner Fritz & Macziol | Seite 3
Partner im Modehandel Salt Solutions schart IT-Experten um sich | Seite 3
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben Servergeschäft-Verkauf von IBM an Lenovo auf Eis gelegt | Seite 3
State of IBM i Security Powertech konstatiert: Leider keine Fortschritte | Seite 6
Ausgerechnet IBM hat Lotus 1-2-3 aufgekündigt | Seite 8 DVD IM INTERNET
SCHLAGZEILEN Smartphone statt Geldbörse: Edeka und Netto testen neues Bezahlverfahren edeka.de +++ Deutsche Telekom startet schwach – Gegenwind im ersten Quartal telekom.de +++ Sony überrascht mit schwarzen Zahlen sony.de +++ Panasonic tief in den roten Zahlen panasonic.de +++ 34 Mio.-EuroCoup: Cyberbankräuber von New York brauchten nur wenige Stunden bild.de +++ Gerüstet für den Cyberkrieg? Übung einer Spezialeinheit der Bundeswehr bundeswehr.de +++ Neues Angebot für Dell: Bieterkampf geht weiter dell.de +++ BGH regelt Suchvorschläge: Google muss Autocomplete überarbeiten google.de +++ Nach Datenaffäre bei Bloomberg: Finanz datenanbieter holt Ex-IBM-Chef Palmisano als Berater bloomberg. de +++ Google kauft Makani Power, einen Hersteller von fliegenden Windturbinen google.de +++
Heimathafen.
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IT-Novum kooperiert mit der italienischen Open Symbol Srl | Seite 2
Zuverlässig. Seit 1988. convotis.com 04.06.13 11:01
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midrange-markt
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unternehmen
midrange-markt
Elo baut Kooperation mit IBM aus
4 „Essentiell ist die Wahl des richtigen Partners“
Interview mit Martina Fiddrich, Leiterin des Geschäftsbereichs Mittelstand bei IBM Deutschland
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6 Neue GoBD-Pläne so nicht praxistauglich
EDV-Buchführung in den Unternehmen dringend verbesserungswürdig
6 Studie „State of IBM i Security“
Powertech konstatiert: Leider keine Fortschritte
7 Neues Zuhause für Infor-Lösungen
ERP-Hersteller setzt auch auf die IBM Smart Cloud
7 Esker feiert Erfolge in der Cloud
Automatisierung von Dokumentenprozessen
8 Cebit ohne Samstag mehr auf Business fokussiert
thinkstock/istockphoto
Die neuen Cebit-Macher Frese und Felzmann wollen Konsumenten von der B2B-Fachmesse fernhalten
9 Gute Ideen altern nicht
Editorial von Wolfgang Wendt, Vice President der Systems and Technology Group bei IBM Deutschland
Basycs-Allianz mit No Risk Solution
9 IBMi25-Feierlichkeiten auf Facebook
Wissenswertes und Amüsantes aus einem langen Serverleben
9 Mit Socialytics zum Feedback
Callcenter haben den IBM-VB im blauen Anzug abgelöst
9 Rundruf: Was wünschen Sie der AS/400 zum 25. Geburtstag?
Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland
10 Das Echo der Zeit
Das nächste große Feld der Eroberung in der Ära von Software & Service
11 Das Business wird „social“
Die Revolution in der Zusammenarbeit und Anwendungserstellung
12 Vielgestaltige Serverzukunft
Ralf Fischer, Vice President, IBM Hardware Development
Produkte
Seite
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Mobile Anwendungen für einen Euro pro Gerät und Monat verwalten
produkte 14 Dynamischer Begegnungsverkehr
Transportnetze der Zukunft müssen schnell, pünktlich und umweltschonend sein
14 Marktübersicht: BDE und Systeme zur Fertigungssteuerung (MES) Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot
15 Verschlüsselung ohne Zertifikate
Passwortbasierte E-Mail-Kryptografie auf Domino-Basis
16 Extended Support für IBM i V5R4
Gegen Aufpreis lässt sich die Wartung für bis zu drei Jahre verlängern
16 Asna Mobile RPG und Wings 6.1
RPG-Anwendungen über Tablet und Touchscreen bedienen
Anwendungen
Seite
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er IBM- und SAP-Partner Basycs aus Kraichtal hat im Geschäftsbereich „IBM/Infrastructure Services“ eine strategische Allianz mit der No Risk Solution GmbH vereinbart. Die Leitung des Geschäftsfeldes übernimmt im Auftrag und im Namen von Basycs ab sofort Christoph Hasler, Geschäftsführer des Unterschleißheimer IBM-Partners No Risk Solution.
„Durch die Kooperation bauen wir unsere Kompetenzen bei ‚IBM/Infrastructure Services‘ konsequent aus. Für die Leitung des Geschäftsbereichs haben wir mit Christoph Hasler einen anerkannten Experten gewonnen, der auch menschlich hervorragend zu uns und zu unserer Firmenphilosophie passt“, erklärt Basycs-Geschäftsführer Dieter Huber. „Davon profitieren insbesondere die Kunden, die ihre SAP- und Oxaion-Systeme auf IBM-Infrastrukturlösungen betreiben. Wir können sie als ‚Trusted Advisor‘ nun noch besser bei der strategischen Planung und Konzeption, der Installation, dem ausfallsicheren Betrieb sowie der Wartung
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Neue Integrationsplattform für den Versicherungsdienstleister
20 Transformationsprojekt Storm
Münchner Otto-Tochter Sportscheck renoviert die IT
22 Optimale Prozesse beim Parkettexperten
Effizientes Informationsmanagement für Vöhringer
karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum
er Open-Source-Spezialist ITNovum geht gemeinsame Wege mit dem italienischen Systemhaus Open Symbol Srl und bietet dessen Branchenlösung auf Basis von SugarCRM im deutschsprachigen Markt an.
www.it-novum.com
www.flexerasoftware.com
thinkstock/istockphoto
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20 KVB optimiert Kernprozesse
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www.united-vars.com
18 Private Cloud für Propan Rheingas
Ein Kundenmanagementsystem für mehr als 24 Länder
www.elo.com
Ziel der CRM-Partnerschaft ist es, den Vertrieb auf Agentur- und Mitarbeiterebene zu verbessern. Mitarbeiter und freie Makler erhalten Zugriff auf die wichtigen Kundeninformationen, können sich auf aussichtsreiche Angebote konzentrieren und die Abschluss quote steigern. Zum Einsatz kommt die Anwendung, die von IT-Novum an die Spezifika des deutschsprachigen Versicherungsmarktes angepasst wurden, bereits seit Jahren bei der italienischen ZurichGruppe.
Partnernetz wächst
19 Sugar für Sennheiser
Um die Partnerschaft weiter zu vertiefen, haben Elo und IBM einen Distributionsvertrag für DB2 unterzeichnet. Inhalt der Vereinbarung ist, dass beide Hersteller in den Bereichen Lotus Notes, Domino sowie der DB2-Datenbank noch enger kooperieren. „Damit können wir unsere Kunden, die auf die IBM-Plattform setzen, noch besser unterstützen“, sagt Elo-Geschäftsführer Karl Heinz Mosbach. Die direkte Verzahnung von Lotus Notes mit Elo sei eine Besonderheit. Sie ermögliche die E-Mail-Archivierung per Drag & Drop und die Elo-Workflow-Steuerung aus Notes heraus. Weitere Features seien die virtuelle Aktenbildung, Versionierung und die Suchfunktion iSearch.
erstärkt um sechs neue Partner – Abyor (Indonesien), Detaysoft (Türkei), Itelis (Slowenien), Mibcon (Tschechien), Pearl Consulting (Norwegen) und Hand (China) – trafen sich die in der Allianz „United VARs“ zusammengeschlossenen IT-Dienstleister unlängst in Walldorf. Über 250 internationale SAP-Projekte haben sie bisher gemeinsam realisiert, meldete der Mitbegründer All for One Steeb. Demnach beschäftigen die derzeit 23 Partner zusammen über 5.000 SAP-Berater. Ihr mit SAP erzieltes Geschäftsvolumen liege bei jährlich über 1,6 Mrd. Dollar. Insgesamt werden mehr als 8.000 SAP-Kunden betreut.
17 Mehr Power für den FC Liverpool
Von Shared Desktop auf Desktopvirtualisierung umgeschwenkt
Dr. Andreas Schaffry
Elo-Geschäftsführer Karl Heinz Mosbach will „Kunden, die auf die IBM-Plattform setzen, noch besser unterstützen“
ment-Lösungen für Anwendungsentwickler und Unternehmen, eröffnet eine neue Geschäftsstelle in Nähe der Messe München. Von dort sollen Unternehmen, Softwarehersteller und Hersteller von Smart-Devices-Serviceund Supportleistungen sowie maßgeschneiderte Lösungen für die wachsende Kundenbasis in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten. In der Region haben bereits mehr als 2.000 Unternehmen Flexera-Lösungen implementiert; weltweit sind es über 80.000 Kunden. Die Flexera-Lösungen für Softwarelizenzierung, Berechtigungsverwaltung und Softwarebereitstellung – die Flexnet Producer Suite for Software Vendors bzw. for Intelligent Device Manufacturers – kommen in über 20.000 Anwendungen zum Einsatz. Die Installationslösungen Install Shield und Install Anywhere sind der De-facto-Industriestandard und werden auf mehr als 500 Mio. Desktops weltweit genutzt.
Frachtmanager Geodis Wilson vereinheitlicht seine IT-Systeme
Ticketing System auf ein leistungsstärkeres Power System 720 verlagert
und Weiterentwicklung einer dynamischen IT-Architektur für ihre ERPLösungen unterstützen.“ Außerdem dokumentiere die enge Kooperation gegenüber der IBM wie auch gegenüber den Bestandskunden die hohe strategische Bedeutung dieses Geschäftsfeldes. Die notwendige interne IBM/Infrastruktur-Kompetenz will der IT-Dienstleister aus Kraichtal mit einem Stammteam aus Solution-Architekten und System-Ingenieuren sicherstellen, nachdem am 10. Mai Jürgen Zeh durch einen Herzinfarkt im Alter von 49 Jahren aus dem Leben gerissen wurde. Zeh, der das Unternehmen im März 2002 gemeinsam mit Dieter Huber und Marcus Boness gegründet hatte, war als leidenschaftlicher IT-Experte für SAP on Power genial im Umgang mit komplexen IT-Systemlandschaften. Für Kundenprojekte kann Basycs künftig nach Bedarf auch auf das Expertennetz von No Risk Solution und dessen Technologiekompetenz im IBMUmfeld zurückgreifen. „Ich freue mich über das Vertrauen von Basycs, mir die anspruchsvolle Aufgabe der Leitung dieses {…} Geschäftsbereichs zu übertragen, sowie auf die Mitarbeit in einem {…} motivierten Team“, so Hasler.
CRM-Allianz Flexera in München Software, führender Anbiefür Versicherungen F lexera ter von Application-Usage-Manage-
IT-Plattform „Next Gen“
anwendungen
nger zusammenarbeiten wollen IBM Deutschland und die Elo Digital Office. Dazu wurde im März ein Distributionsvertrag für DB2-Datenbanklösungen unterzeichnet, so dass die Stuttgarter Elo nun den Endkunden über ihr Partnernetz ein IBMGesamtpaket inklusive DB2-Datenbank anbieten kann. Außerdem wird die Groupware-Lösung Lotus Notes in die Enterprise-Content-ManagementSuiten integriert. Die Partnerschaft besteht bereits mehrere Jahre. Ziel war und ist die Einbettung der Datenbank DB2 in die ECM-Systeme Elo Professional für den Mittelstand sowie Elo Enterprise für Großunternehmen. Darüber hinaus integriert ein separater Elo-Client Lotus Notes in das ECM-System; eine Verzahnung auf Serverseite mit dem Datenbankserver Lotus Domino ist ebenfalls verfügbar.
Eigenes Team aus Solution-Architekten und System-Ingenieuren ergänzt
Kompetenz bei IBM- und Infrastrukturservices ausgebaut
SAP Mobile Secure
DV-Dialog 6/2013 | 19. Juni 2013
IT-Novum kooperiert mit der italienischen Open Symbol Srl
unternehmen
DV-Dialog 6/2013 | 19. Juni 2013
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ritz & Macziol hat von IBM im vierten Jahr in Folge den Status „IBM Specialty Partner“ verliehen bekommen – und zwar jetzt alle fünf HardwareAuszeichnungen der IBM in dieser Kategorie. Mit der neu hinzugekommenen Zertifizierung als Specialty-Partner für Pureflex & Flexsystems ist das Ulmer Systemhaus nun als einer der ersten
IBM-Partner über alle fünf IBM-Brands mit diesem Specialty-Status ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit den bisher erhaltenen und jährlich rezertifizierten Specialties für System x (2010), Cloud Computing-/ Cloud Builders (2011), Storage Systems (2012) und Power Systems (2012) ist das laut Klaus Wiethölter, Mitglied der Geschäftsleitung Fritz & Macziol Deutschland, nun „eine lückenlose Bilanz“. www.fum.de
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lle Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Modehandels auf die neuen Entwicklungen im Multichannel-Commerce abstimmen – vom Lager bis zu Kasse, online, mobil und stationär: Unter dieser Prämisse bieten sechs Unternehmen künftig ihre Services gemeinsam an. Salt Solutions als Spezialist für IT im Handel bringt dabei die Kompetenzen der Anbieter Logwin, Mr. commerce, Fashioncheque, Act’o-soft und Oxid Esales zusammen.
Servergeschäft-Verkauf von IBM an Lenovo auf Eis gelegt
urz vor Bekanntgabe der enttäuschenden Bilanzzahlen der IBM kamen Gerüchte über einen möglichen Verkauf von Teilen der Serversparte an das chinesische Unternehmen Lenovo auf (siehe DV-Dialog 5/2013, S. 8). Anfang Mai meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg, die Verhandlungen seien vorerst gescheitert. Im Prinzip ja, heißt es offenbar von Lenovo wie bei Radio Eriwan auf die Frage nach der Übernahme der X86-Server von IBM. Der Witz sei der Preis, den IBM sich vorstelle, weiß Bloomberg zu berichten – und spricht von 2,5 bis 4,5 Mrd. Dollar, die IBM für die X86-Serversparte verlange, abhängig von den Modalitäten und dem in das Verkaufspaket gepackten Inventar. Aber auch 2,5 Mrd. Dollar wolle Lenovo nicht zahlen und habe sich aus den Verhandlungen zurückgezogen.
Sechs Partner für IT im Modehandel
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Midrange-markt
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Topfit auch für Pureflex
Klaus Wiethölter, Mitglied der Geschäftsleitung Fritz & Macziol Deutschland
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In der US-Zeitschrift CRN, die am 18. April die Gerüchte publik machte, war sogar noch von einer Preisvorstellung zwischen 5 und 6 Mrd. Dollar bei IBM die Rede. Immerhin wird das Umsatzvolumen dieses Bereiches auf 4,9 Mrd. Dollar geschätzt; das wäre knapp ein Drittel des auf 15,4 Mrd. Dollar taxierten Serverumsatzes der IBM im Jahr 2012 insgesamt. Allerdings gehen alle Analysten davon aus, dass das X86Geschäft der IBM nicht nur schrumpft, sondern auch Verluste einfährt.
Pokern in der Verhandlungstaktik Dass die Gespräche auf Eis gelegt wurden, wird allgemein als Pokern in der Verhandlungstaktik gewertet. Beide Parteien kennen sich nach dem Verkauf des PC-Geschäftes im Jahr 2005
bestens, zumal damals viele IBMler zu Lenovo gewechselt sind. Es gibt diverse Service- und Vertriebskooperationen sowie Lizenzverträge, dort wo sich IBM und Lenovo regional oder bei den Produkten ergänzen. Außerdem macht das Geschäft für beide Sinn: IBM könnte als Wiederverkäufer der Lenovo-Server auftreten und sich auf Installation, Integration und Betrieb dieser Maschinen bei den Kunden fokussieren, während Lenovo seine Produktpalette sinnvoll erweitern würde; erst 2008 ist Lenovo mit dem Thinkserver TS100 für Mittelständler in dieses Geschäftsfeld eingestiegen; die Basis dafür bildet ein Abkommen mit IBM über deren xSeries. Ebenso wenig zum Verkauf wie das Mainframe-Geschäft stehen übrigens die Power Systems. Inwiefern Puresystems und Blade Center tangiert sind, bleibt offen. Offen bleibt auch die Frage, welche Rolle Hardware künftig für IBM spielen darf, soll oder muss. we
IBM gründet Cloud-Geschäftsbereich Mit der Übernahme von Softlayer, einem texanischen Betreiber von 13 Rechenzentren mit 21.000 Kunden, will IBM die Position als weltweiter Cloud-Anbieter stärken. Die heute angekündigte Übernahme soll bis zum Herbst abgeschlossen sein; Kaufpreis und weitere Details des Deals wurden nicht bekannt. Softlayer wurde 2005 gegründet, zählt mit 100.000 verwalteten IT-Ressourcen sowie einem geschätzten Jahresumsatz von 360 Mio. Dollar zu den großen Infrastructureas-a-Service-Providern und gehört bisher der Investmentgesellschaft GI Partners.
IBM hat in den vergangenen fünf Jahren nach eigenen Angaben über 4,5 Mrd. Dollar in die Übernahme von mehr als ein Dutzend Cloud-Firmen gesteckt. Jetzt wird dafür ein eigener Geschäftsbereich mit der Bezeichnung Cloud Services unter Leitung von Erich Clementi gebildet, Senior Vice President, IBM Global Technology Services. 2012 sei der Umsatz in diesem Bereich um 80 Prozent gestiegen, so IBM; im Jahr 2015 will IBM im Cloud-Geschäft bereits 7 Mrd. Dollar Umsatz erzielen.
Nach dem Halt am Stoppschild geht es weiter. Fragt sich nur: Wann und in welche Richtung?
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kurz notiert Im schwächelnden Servermarkt gibt es weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Führungsposition. Die verteidigte IBM nach Analysen der Gartner Group mit knapp über 3 Mrd. Dollar Fabrikumsatz im 1. Quartal 2013 hauchdünn vor HP mit knapp unter 3 Mrd. Dollar. Insgesamt schrumpfte demnach das Servergeschäft um 5,0 Prozent auf 11,8 Mrd. Dollar. Weil mit 2,3 Mio. Geräten nur 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor gekauft wurden, stieg der durchschnittliche Preis aber wieder – auch weil die Großrechner sich entgegen dem Trend einer guten Nachfrage erfreuten (Umsatzplus 3,6 Prozent). Bis auf Dell verbuchten alle fünf großen Serverhersteller Umsatzverluste. www.gartner.com
Am 24. Mai feierte die Technogroup das Richtfest für die Erweiterung ihrer Firmenzentrale. Durch die Konzentration am Hauptsitz Hochheim will der IT-Dienstleister die bereichsübergreifende Arbeit zwischen Technik und Verwaltung verbessern. Der vollständige Ausbau des neuen Gebäudes soll Mitte September abgeschlossen werden. Der Neubau stellt den aktuell 160 Mitarbeitern dann zusätzliche 1.100 m2 für moderne Arbeitsplätzen – Büros, Schulungs-, Meetings- und Aufenthaltsräumen – zur Verfügung. Damit wird sich die Gesamtfläche des Standorts mehr als verdoppeln. www.technogroup.com
Gute Geschäfte: Der auch im AS/400-Markt aktive IT-Dienstleister Convotis AG meldet für das erste Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus um 26,9 Prozent auf 8,5 Mio. Euro. Zu den umsatzstärksten Bereichen zählt Vorstand Jürgen Lange Projektdienst leistungen, Cloud Computing und mobile Anwendungen. Er rechnet für die kommenden Quartale mit einer vergleichbaren Entwicklung. Die inhabergeführte IT-Unternehmensgruppe erzielte 2012 mit über 1.000 Kunden im Mittelstand rund 28,5 Mio. Euro Umsatz. www.convotis.com
Zufrieden mit der Zufriedenheit seiner Anwender zeigt sich ERP-Hersteller Oxaion nach einer großangelegten Kundenumfrage. Mit einer Durchschnittsnote von 1,8 wurde das gute Zeugnis der letzten Befragung aus dem Jahr 2009 exakt bestätigt. Bewertet wurde nach Schulnoten von 1 bis 5. Rund 100 Kunden haben sich diesmal beteiligt. www.oxaion.de
www.ibm.com/smartcloud
Salt Solutions schart IT-Experten um sich Während Salt Solutions erster Implementierungspartner für die Multichannel-Payment-Lösung SQ Wallet von Mr. commerce sowie für den deutschen Markteintritt des in den Niederlanden erfolgreichen Anbieters von Geschenkkarten für die Modewelt Fashioncheque ist, integriert Act’o-soft diese Produkte in die Kassenlösungen für den Fashionhandel. Die auch auf IBM i einsetzbare MultichannelPlattform von Oxid bildet dabei die E-Commerce-Basis für alle Touchpoints mit den Kunden. Christian Kucklick
Auf der Oxid Commons in Freiburg trat die Fashion-Initiative geschlossen auf (von links): Ingo Schlieper (Efulfillment), Martin Geldermann (Mr. commerce), Stefan Tieleman (CEO and Gründer Fashioncheque), Dr. Bernhard Blüthner (Geschäftsführer Salt Solutions), Charly Wagner (Mr. net Group), Jacqueline Gasché (Act’o-soft), Verena Gajdek (Logwin Solutions Deutschland), Andreas Christoffel (Geschäftsbereichsleiter E-Commerce, Salt Solutions) und Andrea Seeger (Executive Board, Oxid Esales AG)
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Entfall der Sammelrechnung bei der elektronischen Rechnungsübertragung
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Kann jede Art von Geschäftsdokumenten übermitteln Für Unternehmen jeder Branche Nutzt durchgängig Standardtechnologie Hoher Sicherheitsstandard Schneller ROI durch geringe laufende Kosten De-facto-Standard für B2B-Messaging Sicherheit: Daten können für den Transport verschlüsselt werden
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fragen: Berthold Wesseler | Fotos: andrea fabry
„Essentiell ist die Wahl des richtigen Partners“ Interview mit Martina
Fiddrich, Leiterin des Geschäftsbereichs Mittelstand bei IBM Deutschland
Frau Fiddrich, die AS/400 feiert in diesen Tagen ihren 25. Geburtstag. Was hat diese Mittelstandsmaschine zu einem derart langlebigen Erfolgsschlager gemacht? Martina Fiddrich: Das Konzept der AS/400 hat von Anfang an die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe getroffen: einfache Implementierung und Administration durch enge Integration von Hard- und Software, Hochverfügbarkeit und extreme Zuverlässigkeit sowie höchste Sicherheit. Wer auf die AS/400 und die Nachfolgemodelle eServer iSeries, System i und heute IBM i auf einem Power System gesetzt hat, musste sich vor 25 Jahren und auch heute keine Sorgen machen, denn der Rechenzentrumsbetrieb läuft entspannt ab, ohne ungeplantes Einspielen von kritischen Security Patches. Viele Kunden sprechen von einem ununterbrochenen Betrieb über Jahre hinweg – ohne Abstürze. Auch mit 25 Jahren ist die AS/400 jung geblie ben, da wir diese Plattform stetig weiterentwickeln. Ich glaube, man kann zu Recht sagen, dass dieses Systemkonzept offen für Neues ist und stets auf dem neuesten Stand der Technik. Als Software-Expertin müsste Ihnen doch das Herz aufgehen angesichts der absoluten Stabilität der Schnittstellen dieser Serverplattform, die ein langfristig tragfähiges Fundament für die Anwendungssysteme bildet und somit eine sehr große Investitionssicherheit verspricht.
Fiddrich: Der Mittelstand rechnet sicherlich mit sehr spitzem Bleistift und wägt gerade bei ITEntscheidungen genau Kosten und Nutzen ab. Dabei spielt auch die Zukunftssicherheit eine wesentliche Rolle – einmal unter technischen Aspekten, einmal unter dem Anbieteraspekt. IBM mit ihrer detaillierten Roadmap und ihren ISVs hat in allen Punkten bewiesen, dass IBM i eine Zukunft hat. ISVs bieten weltweit Tausende industriespezifische Lösungen für IBM i an und entwickeln diese weiter. Der Kunde hat also eine große Auswahl, die jede seiner Bedürfnisse abdecken sollte: von ERP-Lösungen über HR-Lösungen bis zu mobilen Anwendungen ist alles dabei.
Die Stabilität bestens bewährter Software verführt Mittelständler aber auch dazu, ihre Anwendungssysteme lange nicht anzutasten oder gar abzulösen, weil technisch dazu keine Notwendigkeit besteht. Welche Vorgehensweise empfehlen Sie Mittelständlern, die ihre IT funktional und ergonomisch auf dem Stand der Technik halten wollen? Fiddrich: Zunächst einmal ist IT kein Selbstzweck – vor allem nicht im Mittelstand –, sondern muss immer den Geschäftszweck unterstützen. Wie vor jeder Entscheidung sollte man eine detail lierte Soll-Ist-Analyse erstellen und dann verschiedene Lösungen mit dem jeweiligen Kostenrahmen anschauen.
„ IBM i auf Power Systems ist eine höchst moderne In frastruktur – seine integrative Natur ermöglicht Funktionen, die woanders gar nicht möglich wären, beispielsweise bei Business Analytics.“ Das kann im Einzelfall ein reiners SoftwareUpdate sein oder ein kompletter Systemwechsel, abhängig von den jeweiligen Anforderungen. Will ein mittelständisches Unternehmen beispielsweise seine Marketingaktivitäten stärker fokussieren und dazu Social-MediaAnalysen einsetzen, kann es dies als CloudService bei einem Dienstleister beziehen oder als neue Lösung dazukaufen.
Wo sehen Sie die typischen Auslöser für Projekte zur Modernisierung und Konsolidierung der IT-Infrastruktur mittelständischer IBM-Anwender? Fiddrich: Ich sehe hier mehrere Trends: zum einen erzeugt die zunehmende Digitalisie rung, Vernetzung und Mobilität enorme Datenmengen, die verwertet werden müssen. Zum anderen hat sich die Schnelligkeit erhöht, mit
der Unternehmen am Markt auf Änderungen reagieren müssen. Dabei spielt auch das geänderte Konsumentenverhalten eine Rolle: Der Kunde ist in den Mittelpunkt gerückt und erwartet eine entsprechend individuelle Betreuung, die wiederum eine Digitalisierung des Front Office als Kundenschnittstelle voraussetzt. Auch Mittelständler stehen im weltweiten Wettbewerb und müssen ihre IT so aufstellen, dass sie die Geschäfts anforderungen optimal unterstützen. Je nach anfallender Last müssen Unternehmen dann ihre IT-Infrastruktur anpassen.
Wie würden Sie den Stand der IT bei AS/400-Anwendern im Vergleich mit dem Durchschnitt des Mittelstandes charakterisieren? Fiddrich: IBM i auf Power Systems ist eine höchst moderne Infrastruktur – die integrative Natur von IBM i ermöglicht Funktionen, die woanders gar nicht möglich wären. Beispielsweise können wir dank der engen Verzahnung von Datenbank und Betriebssystem manche Aufgaben im Bereich Business Analytics schneller und kostengünstiger erledigen als mit allen anderen Tools. Ähnliches gilt beim Thema Cloud Computing: Gerade die Zuverlässigkeit macht die Power Systeme zur Plattform der Wahl in der Cloud. Alles zusammengenommen denke ich, dass Anwender von IBM i auch sonst einen hohen technischen Standard haben.
martina fiddrich
DV-Dialog 6/2013 | 19. Juni 2013
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titelinterview
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„Unmittelbare Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden wird zum neuen Normal. Wer diese Erwartung nicht erfüllt, ist sehr schnell raus aus dem Geschäft. Im Umkehrschluss heißt das, wer schnell und kreativ seine Chancen nutzt, kann Marktanteile gewinnen.“ Martina Fiddrich
Welche Rolle spielen Standards in der IT des Mittelstandes, dessen Stärken gerade Schnelligkeit, Flexibilität, Vielseitigkeit und Heterogenität sind? Welche Standards sind wichtig? Fiddrich: Ohne Standards kann es keinen schnell Austausch von Informationen geben. Gerade in der sehr heterogenen IT-Welt mittelständischer Unternehmen ist es wichtig, dass die verschiedenen Systeme miteinander problemlos kommunizieren können. Anderenfalls würde ein ERP-System ja nicht mehr funktionieren, wenn ein Anbieter oder Zulieferer sein Warenwirtschaftssystem ändert und die Schnittstellen nicht mehr kompatibel sind. Oder nehmen Sie das aktuelle Beispiel Cloud Computing – ohne standardisierte Schnittstellen kann es keine flächendeckende Verbreitung geben. Damit das nicht der Fall ist, setzt IBM seit langem auf offene Standards und OpenSource-Software. So sind wir bereits Anfang 2012 der Open Stack Foundation für offene Standards in der Cloud beigetreten und haben unsere Cloud-Referenz-Architektur in die Open Group übergeben. Wie wichtig ist heute schon das Cloud Computing für den Mittelstand? Fiddrich: Cloud Computing ist gerade für kleine und mittelständische Unternehmen von wachsender Bedeutung, denn sie können so der stetigen Neuausrichtung und Anpassung an IT-Anforderungen begegnen. Die Zahl der Mittelständler in der Cloud steigt kontinuierlich, wobei wir sich verändernde Motive für den Einsatz sehen: Ein Ziel bleiben Kosteneinsparungen, sei es durch die Nutzung eines PublicCloud-Modells und Einsparungen der Lizenz gebühren oder durch die verbesserte Auslastung der hauseigenen Ressourcen durch eine punktgenaue Bereitstellung. Das Know-how liegt dabei in den Händen des Cloud-Dienstleisters, während sich der dynamisch wachsende Mittelständler ganz auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. Doch noch etwas anderes gewinnt an Bedeutung. Unser Motto „Rethink IT – Reinvent Business“ bringt es auf den Punkt: Es ist der Wandel des Cloud Computings von einem reinen Bereitstellungsmodell für IT hin zu einem Transformations treiber. Innovation und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle können analog flexibel und schnell in neuen Diensten aus der Cloud widergespiegelt werden. Cloud Computing kann genau das Potential enthalten, das ein Unternehmen von dem Wettbewerb differenziert. Viele Mittelständler stehen der Cloud noch skeptisch gegenüber. Welche Bedenken sind berechtigt, welche unbegründet? Fiddrich: Laut einer Bitkom-Umfrage ist zwar der Anteil an Cloud-affinen IT-Beauftragten gestiegen, aber auch der Anteil der Skeptiker. Da sind zum einen Fragen zum Datenschutz und zur Informationssicherheit oder auch zum Abrechnungsmodell offen. Zum anderen gibt es Berührungsängste, weil die Vorteile eines Unternehmens durch die Cloud sehr individuell sind und sich nicht verallgemeinern lassen. All dies
führt dazu, dass eine holistische Sicht auf das Cloud-Modell noch fehlt und Weiterentwicklungen innerhalb des Cloud-Modells erst gar nicht wahrgenommen werden. Bedenken hinsichtlich Cloud Computing sind nicht falsch – im Gegenteil, sie fördern die Auseinandersetzung mit dem Thema und die Geduld, den richtigen Cloud-Dienstleister zu wählen. Einen Anbieter, der all diese offenen Punkte ausräumen kann – angefangen bei Sicherheit über Bedenken hinsichtlich der Systemintegration bis hin zu fehlenden Vorteilen.
Was tut denn IBM, um diese Bedenken – bei IT-Leitern, aber auch noch bei manchen Partnern und Softwarehäusern – auszuräumen? Fiddrich: Cloud Computing ist in allen Unternehmensbereichen der IBM ein wichtiges The ma – bei Beratung, Hardware, Software oder Services. Es muss unser Ziel sein, auf die genannten Bedenken individuell einzugehen und diese zu entkräften. Das fängt bei dem Thema Sicherheit an. Unser Unternehmen tätigt weltweit Milliardeninvestitionen, um Cloud Computing noch sicherer zu machen und das Risikomanagement sowie Compliance-Anforderungen unserer Kunden individuell zu unterstützen. Zweitens adressieren wir das Thema Rechtslage und Datenschutz mit unserer Initiative „City Cloud“, die wir zusammen mit unseren Part-
Dienstleistungen zu ziehen, stehen die Möglichkeiten von IT aus der Cloud am Anfang eines jeden Kundengesprächs. „Rethink IT – Reinvent your Business“ heißt für uns, dass wir zunächst mit dem Kunden über seine Geschäftsprozesse und Herausforderungen sprechen. Wir definieren mit ihm die Ziele, die mit dem Einsatz von Cloud Computing erreicht werden sollen, und welche Geschäftsprozesse sich dafür eignen. Die Daten werden dann entweder in eine Public, Private oder auch Hybride Cloud ausgelagert. So machen wir die Vorteile von Cloud Computing für die individuellen Bedürfnisse des Kunden sichtbar.
Mit den Pure Systems hat IBM vor einem Jahr eine neue Systemgeneration für das Cloud Computing vorgestellt, bei der gern von „AS/400 Reloaded“ die Rede ist. Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten, wo die größten Unterschiede zur AS/400? Was sind die Alleinstellungsmerkmale beziehungsweise die größten technischen Vorteile? Fiddrich: Die Pure Systems führen den Integra tionsgedanken der AS/400 in mehrerer Hinsicht weiter. Im Konzept dieser Systemfamilie finden sich viele Komponenten wieder, die bereits die ersten AS/400-Systeme ausgezeichnet haben. Zum einen sorgt die integrierte Hard- und Software in der Pure-Systems-Familie – vor allem bei Pure Application und Pure Data – für eine
„Im Konzept der Pure Systems finden sich viele Ideen wieder, die bereits die ersten AS/400-Systeme ausgezeichnet haben. Zum einen sorgt die integrierte Hard- und Software für eine schnelle Implementierung und Inbetriebnahme von Unternehmenslösungen. Zum anderen arbeiten wir auch bei den Pure Systems eng mit ISVs zusammen.“ nern ins Leben gerufen haben. Vor allem mittelständische Unternehmen wollen genau wissen, wo ihre Daten gelagert werden. Mit einem IBM-Geschäftspartner haben sie einen lokalen Ansprechpartner auf Augenhöhe. Desweiteren verdeutlichen wir mit Best Practices aus dem Mittelstand die Vorteile von Cloud Computing. Die Public Cloud eines großen Anbieters ist oftmals besser geschützt gegen Angreifer, Datendiebstahl, Viren oder fehlerhafte Anwendungen als eine selbst betriebene private Cloud in einem Unternehmen, dessen Kernkompetenz nicht IT ist. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Die Telecomputer GmbH ist spezialisiert auf IT-Services für öffentliche Verwaltungen. Anfang des Jahres haben sie die Kfz-Verwaltung in die IBM SmartCloud in Ehningen ausgelagert. Hier lagern die sensitiven Daten sicher und compliant – bei höherer Flexibilität und schnelleren Reaktionszeiten auf Kundenanforderungen. Drittens sollten die Vorteile von Cloud Computing individuell mit dem Kunden erarbeitet werden. Um den maximalen Nutzen aus Cloud-
schnelle Implementierung und Inbetriebnahme von Unternehmenslösungen. Auch dahingehend sind die Pure Systems eng mit der AS/400 verwandt: Über 200 ISVs haben ihre Beratungsexpertise und ihr Know-how in so genannte „Patterns of Expertise“ gepackt, mit denen sich die Anwendungen auf einem Pure System schneller installieren und konfigurieren lassen als jemals zuvor. Auch der Betrieb wird weitestgehend automatisiert – und zwar über die Plattformgrenzen hinweg. Das Konzept der Expert-Integrated-Systems ist hochinteressant für alle Unternehmen mit heterogenen IT-Infrastrukturen.
Die IT-Infrastruktur ist ja nur Mittel zum Zweck des Betriebs von IT-Anwendungen. Hier pusht IBM neue Anwendungen wie „Big Data“ oder „Social Business“. Gibt es hierfür schon Einsatzfelder im Mittelstand? Fiddrich: Mittelständler unterscheiden sich hier kaum von Großunternehmen – alle stehen im globalen Wettbewerb und müssen schnell auf
Anforderungen reagieren. Neue Anwendungen wie Cloud Computing, mobile Lösungen oder Social Business eröffnen neue Möglichkeiten für Unternehmen; zum Beispiel ergeben sich mit Big Data Analytics neue Optionen in der Kundenansprache. Das haben viele unserer mittelständischen Kunden erkannt. Sie sehen ein smartes, umfassendes Datenmanagement zunehmend auch als entscheidende Voraussetzung, um Beziehungen mit Kunden und Geschäftspartnern weiter auszubauen und ihr Geschäft zu planen. Anwender sind z.B. das Audio-Elektronik-Unternehmen Beyerdynamic, das mit unserer Lösung seine globale Produktions- und Vertriebsplanung ausbaut. Oder Derby Cycle: Der nach Umsatz größte deutsche Fahrradhersteller hat nun dank „Business Intelligence“ von IBM eine Gesamtsicht auf alle Geschäftszahlen, kann so auf Markttrends schnell reagieren und seinen Fachhandel entsprechend bedienen.
Stichwort Mobile Computing: Wo lohnt es sich für Mittelständler besonders, hier ein „early adopter“ zu sein? Fiddrich: Mobile Computing ist ebenso wie Big Data eine Entwicklung, der sich ein Unternehmen nicht verschließen kann. Bereits 2011 gab es erstmals mehr Smartphones und Tablets als PCs! So ist es erklärtes Ziel, für mittelständische Unternehmen – so unsere CEO-Studie für Mittelstand – Dienstleistungen, Informationen und Produkte noch mehr über mobile Vertriebskanäle anzubieten als bisher. Ein Markt für den Mittelstand, der bis 2016 ein Volumen von mehr als 30 Mrd. Dollar ausmachen wird. Das hat vielfältige Implikationen: Es bedeutet für Unternehmen Mobilität und Flexibilität, nämlich das jeder immer und überall Zugriff auf die für ihn notwendigen Informationen hat. Dies beschleunigt und verändert die Zusammenarbeit an der Schnittstelle zum Kunden und trägt der Anforderung Rechnung, schnell und individuell zu reagieren. Unmittelbare Interaktion zwischen Unternehmen und Kunden wird zum neuen Normal. Wer diese Erwartung nicht erfüllt, ist sehr schnell raus aus dem Geschäft. Im Umkehrschluss heißt das, wer schnell und kreativ seine Chancen nutzt, kann Marktanteile gewinnen. Typisch für klassische AS/400-Anwender ist es ja, dass sie mit wenig Personal in der IT auskommen können. Das macht den IT-Betrieb zwar sehr kostengünstig, kann es erschweren, neue Projekte zu stemmen und innovative Technologien einzuführen. Welche Auswege sehen Sie aus diesem Dilemma? Fiddrich: Wenn ein Unternehmen wenig ITPersonal hat, lohnt es sich immer, über Sour cing-Strategien nachzudenken. Das reicht von Cloud Computing über Managed Services oder einem kompletten Outsourcing der IT. Essentiell ist die Wahl des richtigen Partners, der sowohl die nötige fachlich-technische Kompetenz als auch das Wissen um die Geschäftsmodelle und Prozesse des Unternehmens hat.
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Midrange-Markt
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kooperationen
Partnerschaft besiegelt: Der IT-Dienstleister Adisy aus Weimar hat ab sofort mit der Comarch Software und Beratung AG neben Cimdata und IBM einen weiteren Partner, an seiner Seite. Laut Adisy-Geschäftsführer Prof. Wolfgang Hölzer bezieht sich die Zusammenarbeit auf die ERP-, CRM-, ECM-, BI-, EDI-, E-Commerce- und Billing-Produkte von Comarch. Adisy werde Vertriebs- und Consultingleistungen dafür anbieten und eigene Apps („Business-Applications“) für die jeweilige Zielgruppe im Mittelstand ergänzen. www.adisy.de
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trends
Neue GoBD-Pläne so P nicht praxistauglich
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iel Kritik einstecken musste das Bundesfinanzministerium zu seinen Anfang April veröffentlichten Plänen zur EDV-Buchführung in den Unternehmen. Diese Pläne sind im Prinzip nötig, denn die aktuelle Fassung der „Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme“ (GoBS) stammt aus dem Jahr 1995 und entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Ziel ist eine Zusammenfassung und Aktualisierung der bisherigen Regelungen (GoBS und GDPdU). Jetzt hat der Finanzminister jedoch im Alleingang eine praxisferne und bürokratische Verschlimmbesserung ins Auge gefasst.
Rechnung dient, nicht zwingend vom Steuerpflichtigen aufzubewahren ist. „Weitere wesentliche zeitgemäße Anpassungen enthält das Schreiben hingegen nicht“, bemängelt auch der Deutsche Steuerberaterverband e.V. (DStV). „Vielmehr ist es durch teilweise Ungenauigkeiten und unzeitgemäße Darstellungen geprägt.“ Der DStV zeigt daher etliche Punkte auf, die für eine tatsächliche Modernisierung wichtig wären. „In weiten Teilen“ sieht auch das IDW Nachbesserungsbedarf, „weil viele Anforderungen der Finanzverwaltung an die Aufbewahrungsregeln, die Datenzugriffsregeln für die Betriebsprüfung und die Anforderungen an
www.secureidentityalliance.org
„Der vorliegende Entwurf eines Schreibens über ‚Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD)’ stellt die Anforderungen allein aus Sicht der Finanzverwaltung dar und ist nicht praxistauglich“, lautet das vernichtende Urteil des Branchenverbandes Bitkom. Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) spricht von einer „wesentlichen Verschärfung der Rechtslage zu Lasten des Steuerpflichtigen“. Insbesondere die Abkehr von der geltenden Auslegung der GoBS und die überaus rigiden Regelungen zur Archivierung könnten „erhebliche Probleme in der Praxis“ bereiten.
Zend arbeitet mit IBM zusammen, um den auch auf der AS/400 ablauffähigen Zend Server als zentrale PHP-Leistung innerhalb der IBM Smart Cloud anzubieten. Die Smart Cloud Application Services stellen in der Form „Platform as a Service“ (PaaS) eine Suite cloud-basierter Entwicklungstools, WorkloadVorlagen, Middleware und Datenbanken zur Verfügung, um bei Kunden sowohl Java- als auch ihre PHP-basierten Applikationen zu unterstützen. Das IBM Zend Server V6 Application Pattern für PHP soll alle Funktionen von Zend Server 6 bieten, der PHP-Plattform für Bereitstellung, Betrieb und Verwaltung von Mobil- und Webapplikationen. www.zend.com/de/server
E-Mail nur noch ein Umschlag für die elektronische Rechnung
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Zwar stellt das BMF-Schreiben nunmehr klar, dass auch eine E-Mail, die lediglich als eine Art „Papierumschlag“ für eine angehängte elektronische
www.netzlink.com
Von der Unsicherheit, die der BMF-Entwurf hinterlässt, sind besonders Wirtschaftsprüfer oder Anbieter von Software für die Buchführung betroffen. Der Bitkom fordert deshalb die Finanzverwaltung auf, die lange Jahre erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten fortzusetzen und an dem vorliegenden GoBIT-Entwurf gemeinsam mit der AVW weiterzuarbeiten. Ein Alleingang der Finanzverwaltung ist dazu keine Alternative. „Das wäre eine Abkehr von der bisherigen bewährten Praxis, dass Wirtschaft und Verwaltung solche Grundsätze gemeinsam erarbeiten und dann auch gemeinsam tragen“, so Kempf. we
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und weit gefasster Vorgaben biete der Entwurf zudem keine Praxissicherheit für die Unternehmen hinsichtlich der Organisation ihrer Buchführung. „Somit bleiben die Unternehmen weitgehend im unklaren darüber, wie sie bei Prüfungen durch die Finanzverwaltung Beanstandungen ihrer Buchführung vermeiden können.“
Gegenentwurf GoBIT der AWV
KURZINTERVIEW
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Netzlink ist neuer Händler für die Produkte von QSL Northern Europe B.V, dem exklusiven Distributor für die Produkte der Quick Software Line (QSL) des französischen Softwarehauses Trader’s. Die QSL Suite besteht aus zwei Produktlinien, für Continuity and Security sowie für Dokumenten- und Outputmanagement speziell für das Power System bzw. AS/400.
Studie State of IBM i Security
owertech, eine Tochter der Softwareschmiede Help/Systems, hat jetzt zum 10. Mal die alljährliche Studie „State of IBM i Security“ veröffentlicht. Dazu wurden mehr als 100 Unternehmen befragt, die Server mit dem Betriebssystem IBM i im Einsatz haben – nach den größten Sicherheitslücken, nach den gefährlichsten Konfigurationsfehlern und nach den häufigsten Mängeln bei der Compliance. Eine große Schwachstelle ist und bleibt demnach die Zugangsberechtigung der User. Viele arbeiten mit DefaultPasswörtern der Software-Produkte, 31 Server verlangten keine regelmäßige Änderung des Passworts und immerhin neun Server erlaubten eine unbegrenzte Anzahl von Log-in-Versuchen. Und bei nur drei der untersuchten Server hatten weniger als zehn User die *ALLOBJ-Berechtigung für einen unbeschränkten Datenzugriff. „Jedes Jahr erwarte ich bessere Resultate“, erklärt Robin Tatam, Direktor Sicherheitstechnologien bei Powertech und Autor der Studie. „Aber auch zehn Jahre nach der ersten Studie finden wir immer noch Lücken, die durch mangelhaftes Management der User-Profile und viel zu wenig Netzwerksicherheit entstehen.“ Kein Wunder, wenn 79 Prozent der Server die Netzwerkzugriffe überhaupt nicht überwachen. Denn das heißt auch: Jeder kann mit einer gültigen UserBerechtigung über Interfaces wie FTP oder ODBC direkt auf wichtige AS/400Daten zugreifen.
EDV-Buchführung in den Unternehmen dringend verbesserungswürdig
Schutz digitaler Identitäten: Gemalto schließt sich mit 3M, der Safran-Division Morpho und Oberthur Technologies zur Secure Identity Alliance zusammen. Der Verbund will sich dafür einsetzen, dass amtliche E-Dokumente wie digitale Gesundheitskarten oder E-Pässe höhere Sicherheitsstandards erfüllen und bei Onlineservices die Privatsphäre der Anwender besser geschützt wird.
Kooperationsvertrag mit Blick auf das Thema Real Estate: Ceyoniq will im Zuge einer Zusammenarbeit seine Informationsplattform Nscale 7vecto in die Produktlinien der IMS GmbH, Dinslaken, integrieren. Mehr werte für die Kunden sollen erweiterte Suchmöglichkeiten, die Anzeige vollständiger Akten sowie deren Inhalte sein, aber auch Versionierung, Dublettenprüfung und die gesetzliche Langzeitaufbewahrung gemäß der Spezifikation TR-Esor des BSI.
DV-Dialog 6/2013 | 19. Juni 2013
Lesetipps Der BFM-Entwurf der GoBD www.elektronische-steuerpruefung. de/bmf/gobd-entwurf.pdf Schreiben des IDW vom 02.05.2013 www.idw.de/idw/download/BMF_ GoBD_IDWStell.pdf?id= 630832&property=Datei Stellungnahme S 04/13 des DStV www.dstv.de/interessenvertretung/ steuern/stellungnahmen-steuern/ 2013-s04-bmf-schreiben-zu-gobd Aktueller Entwurf der GoBIT www.awv-net.de/cms/ front_content.php?idart=848
die GoB unverständlich bleiben“. Das bringe „erhebliche Gefahren für die Steuerpflichtigen“ mit sich. Die Neuregelung soll bisherige Verlautbarungen der Finanzverwaltung zur Ordnungsmäßigkeit der Buchführung und zum Datenzugriff nach § 127 Abs. 6 AO zusammenfassen und ersetzen. Der Bitkom lehnt den „Alleingang der Finanzverwaltung bei der elektronischen Buchführung“ kategorisch ab; die „dringend notwendige“ Aktualisierung der Buchführungsgrundsätze sollte vielmehr gemeinsam mit der Wirtschaft erarbeitet werden. Die hatte ihre Vorstellungen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung (AVW) erarbeitet und in einem Entwurf für „Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung beim IT-Einsatz“ (GoBIT) zur Diskussion gestellt. Es werden so z.B. die Anforderungen an digitale Belege formuliert oder Erläuterungen zur Verantwortung bei der Auslagerung von IT-Buchführungssystemen gegeben. GoBIT sieht eine behutsame Fortentwicklung der GoBS vor, so dass keine grundlegende Umstellung der aktuellen Buchführungssysteme erforderlich wird. Werden die GoBD-Pläne wahr, drohen „zusätzliche Kosten und neue Bürokratie“, warnt Bitkom-Präsident Dieter Kempf, im Hauptberuf Chef der Datev. Und fährt fort: „Die Anforderungen müssen die Wertungen des Handelsrechts und die Arbeitsweise moderner Buchführungssysteme berücksichtigen und dürfen nicht durch Verschärfungen der bisherigen Verwaltungspraxis zusätzliche bürokratische Lasten bei den Unternehmen abladen.“ Der Bitkom kritisiert an dem Entwurf eine „teilweise veraltete Sichtweise auf die Arbeitsweise von elektronischen Buchführungssystemen“. Aufgrund vieler unklarer, nicht systematisch erläuterter Begriffe und sehr abstrakter
Leider keine Fortschritte! Herr Tatam, was sind die wichtigsten Erkenntnisse Ihrer neuen Studie zur IBM i Security? Robin Tatam: Viele der Schwächen, die wir schon vor zehn Jahren in der ersten Studie gefunden haben, sind heute immer noch nicht beseitigt. Trotz der verdienstvollen Arbeit vieler Sicherheitsexperten mangelt es in den Unternehmen immer noch an „Best Practices“. Auch wenn die Compliance-Thematik die Sicherheitslandschaft in den letzten Jahren definitiv verändert hat – Umfang und Kosten für die Minimierung der Risiken überfordern die erfahrenen Fachleute ebenso wie den Rahmen der Budgets.
Robin Tatam, Direktor Sicherheitstechnologien bei Powertech und Autor der Studie „State of IBM i Security“
Gibt es signifikante Veränderungen zu früheren Studien? Tatam: Es gibt keine direkte Korrelation zwischen den verschiedenen Studien, da sich die Teilnehmer und die untersuchten Server jedes Jahr ändern. Auffällig ist nur, dass die Auditing-Fähigkeiten der Plattform IBM i offenbar intensiver genutzt werden – wenn auch sicherlich nicht nur für Sicherheitszwecke; beispielsweise erfordern auch Hochverfügbarkeitslösungen ein aktiviertes Auditing. Gibt es Unterschiede zu Usern anderer Serverplattformen? Tatam: Definitiv! Die tiefe Integration der Security-Infrastruktur in Serverhardware und Betriebssystem
des Power System i ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Plattformen. Auch wenn weitgehend unsichtbar für den technischen Laien, gab es mit dem Betriebssystemrelease IBM i 6.1 vor einigen Jahren deutliche Verbesserungen beim Schutz der Datenintegrität auf dem Server, mit denen IBM die immer noch führenden Integritätsmechanismen verbessert, die seit 25 Jahren eine der klassischen AS/400-Stärken sind. Unglücklicherweise ist für diese Integration aber auch ein Preis zu zahlen: Viele IT-Chefs werden von dem Irrglauben eingelullt, dass ihre Server und Anwendungen ohne eigenes Zutun automatisch sicher seien. Denn die allermeisten Softwareprodukte wurden unter der Annahme entwickelt, dass die Sicherheit auf Objektebene konfiguriert ist – doch niemand kümmert sich darum.
Welche Maßnahmen empfehlen Sie, um die Sicherheitsrisiken in einer AS/400-Umgebung zu minimieren? Tatam: Der Erfolg steht und fällt mit der Aufmerksamkeit des Managements; ohne die kann es hier keinen wirklichen Fortschritt geben. Ich habe beispielsweise persönlich einen der Server in der Studie begutachtet, der so konfiguriert war, dass die minimale Länge des Passworts ein Buchstabe war. Das heißt mit anderen Worten: Nach nur 26 Versuchen ist das Passwort geknackt. Als ich nachfragte, wie das Unternehmen mit dem Risiko leben kann, hieß es nur: Der IT-Chef mag sich nicht mit Passwörtern beschäftigen. Es ist traurig, aber wenn das Management solch eine Einstellung hat, können wir nicht helfen.
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DV-Dialog 6/2013 | 19. Juni 2013
ERP-Hersteller Infor setzt auch auf die IBM Smart Cloud
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tellen Sie Ihre Lösungen auch in einem Cloud-Modell zur Verfügung? Diese Frage findet sich inzwischen immer öfter in Ausschreibungen – sogar wenn es um grundlegende Anwendungssoftware wie etwa das ERP-System geht. Der Software-Anbieter Infor hat auf diese Frage seit Mai eine neue Antwort, kooperiert mit IBM und nutzt die Smart Cloud. Zunächst kommen Infors Lösungen LN, M3 (früher Movex), Lawson und HCM in die Smart Cloud, die Public, Private und hybride Cloud-Services umfasst. Geplant ist, das Portfolio als Software as a Service und Platform as a Service über das Public-Cloud-Standardangebot und die Premium Managed Cloud anzubieten.
Auch in Ehningen wird IBM die Infor-Lösungen hosten Nach Angaben von Ali Shadman, Senior Vice President of Business Cloud and Upgrades bei Infor, werden deutsche Kunden insbesondere davon profitieren, dass das Cloud-Angebot für Applikationen mit sensiblen Kundendaten über das IBM-Rechenzentrum in Ehningen abgewickelt werden wird. „In Bezug auf europäische und insbesondere auf deutsche Datenschutzaspekte sind wir damit gut vorbereitet”, so Shadman. Dass deutsche Kunden durch ein RZ in ihrer Nachbarschaft zudem eine etwas bessere Netzwerkperformance erwarten könnten, sei ein Nebeneffekt, der insbesondere bei älteren, nicht nativ weborientierten Systemen eine Rolle spielen könnte. Grundsätzlich ist die Kooperation auch für Infor-Kunden interessant, die mit den für IBM i optimierten Infor-Lösungen arbeiten: Aktuell läuft ein Testprojekt am IBM-Standort im texanischen Houston, auch diese Lösungen in der Smart Cloud verfügbar zu machen. Die Testphase könnte bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. „Sobald wir für eine Cloud-Location zertifiziert sind, können wir weitere Standorte mit deutlich weniger Aufwand folgen lassen”, sagt Shadman. Parallel laufe ein weiterer Test: AIX lässt sich über Power VM in der Smart Cloud betreiben. „Wir arbeiten aktuell daran, wie wir die Power-VM-Funktionalität nutzen können, um Images von
Positioniert die Smart Cloud auch für AS/400Anwender: Ali Shadman, Senior Vice President of Business Cloud and Upgrades bei Infor
System i und AS/400-Anwendungen innerhalb der virtualisierten Infrastruktur und damit in der Smart Cloud verwenden zu können.” Ob Anwender von Infor AS oder MAS90 bereits in Kürze von der Smart Cloud profitieren werden, hänge von der Nachfrage ab. Jutta Deuschl
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Noris nach ISO/IEC zertifiziert Esker feiert Erfolge in der Cloud
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as Jahr 2012 feiert Esker als das erfolgreichste in der Firmengeschichte. Der französische Spezialist für die elektronische Verarbeitung (u.a. auch auf der AS/400) ein- und ausgehender Dokumente steigerte den Verkaufsumsatz um sechs Prozent auf 40,3 Mio. Euro und den Jahresüberschuss um etwa 14 Prozent auf über 3 Mio. Euro. Diesen Erfolg führt Esker auf die bereits 2005 erfolgte Ausrichtung auf die cloud-basierte Automatisierung von Dokumentenprozessen zurück, die den leichten Rückgang im traditionellen Softwaregeschäft überkom-
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Neues Zuhause für die Software
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pensiert habe. 2012 trug die Sparte cloud-basierter Lösungen mit 55 Prozent erstmals mehr als die Hälfte zu Eskers Verkaufsumsatz bei. Die Münchener Niederlassung, die bereits 2011 überdurchschnittlich gewachsen war, konnte sogar 20 Prozent Wachstum verbuchen. Mehr als 80.000 Kunden weltweit nutzen Lösungen des 1985 in Lyon/ Frankreich gegründeten Unternehmen, darunter BASF, Whirlpool, Lufthansa, Vodafone, Edeka und ING Diba. Beschäftigt sind heute insgesamt ca. 280 Mitarbeiter. www.esker.de
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er Rechenzentrumsbetreiber und IT-Outsourcing-Anbieter Noris Network AG ist nach ISO/IEC 20000 zertifiziert. Man ließ in einer Kombizertifizierung vom Zertifizierer DQS zeitgleich die ISO/IEC 27001 auditieren, nach der Noris bereits seit 2007
Joachim Astel, Vorstand der Noris Network AG
zertifiziert ist. Die parallele Neu- und Bestätigungszertifizierung war möglich, weil Noris Network die unternehmensweite Einhaltung der Normen über ein integriertes Managementsystem steuert. „Wir freuen uns über die ISO20000-Zertifizierung, denn sie bestätigt offiziell die von uns praktizierte Ausrichtung der Prozesse nach ITIL und ist Beleg für den hohen Anspruch, den wir an unsere Servicequalität haben“, sagt Joachim Astel, Vorstand der Noris Network AG. „Die Kunden brauchen die Gewissheit, dass ihre ITProzesse und -Einrichtungen mit allergrößter Gewissenhaftigkeit behandelt werden.“ ITIL-Prozesse (IT Infrastructure Library) seien bereits seit 2003 gelebte Praxis. www.noris.de ANZEIGE
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DV-Dialog 6/2013 | 19. Juni 2013
kurz notiert
Ausgerechnet
Einzelhändler in Deutschland sind deutlich zurückhaltender bei der Einführung von Cloud-Diensten als ihre europäischen Kollegen, ergab eine von Epson in Auftrag gegebene Studie. Rund 90 Prozent der befragten 400 Einzelhändler in Deutschland sorgen sich insbesondere um die Datensicherheit. Die Vorbehalte gegenüber der Cloud sind dabei so groß, dass rund 20 Prozent der Befragten den Einsatz dieser Dienste auch auf längere Sicht ablehnen. Nur bei einer Minderheit von 28 Prozent überwiegen die sich bietenden Geschäftschancen der Cloud.
IBM kündigt Lotus 1-2-3 auf
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www.epson.de
Der Umsatz mit Apps hat sich 2012 mehr als verdoppelt, meldete der Branchenverband Bitkom. Demnach wurden im vergangenen Jahr in Deutschland über 1,7 Milliarden Apps (+80 Prozent) im Wert von 430 Mio. Euro heruntergeladen. Urasche ist der Boom bei Smartphones und Tablets. 2013 werden in Deutschland voraussichtlich 28 Millionen Smartphones verkauft, ein Plus von 29 Prozent im Vergleich zu 2012. Bei den Tablet Computern sieht es ähnlich aus: Für dieses Jahr wird mit einem Absatz von fünf Millionen Geräten gerechnet. 2012 waren es noch 4,4 Millionen.
Cebit im Wandel Ohne den Samstag mehr auf Business fokussiert
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www.bitkom.org
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ndlich wird die Cebit zur B2BMesse. Im nächsten Jahr wird der für Privatleute gedachte Samstag ersatzlos gestrichen und der Preis für das Tagesticket von 39 Euro auf stolze 60 Euro angehoben; dafür wird der Service auf dem Gelände ausgeweitet. So soll das WLAN-Netz auf dem Gelände und in den Hallen künftig kostenlos nutzbar sein. Auch die Garderoben sind bereits im Preis enthalten. Die Frage ist nur, was aus den zuletzt masseweise verbreiteten Freikarten wird.
Das Deutsche Institut für Normung hat die DIN-Spezifikation 91289 für das Bench marking von Outsourcing-Dienstleistungen und -Dienstleistern veröffentlicht. Sie bietet Leitlinien für das strukturierte Benchmarking bei Outsourcing-Vorhaben. Dabei sollen kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit erhalten, für eigene OutsourcingVorhaben ein Benchmarking für die Auswahl geeigneter Outsourcing-Dienstleistungen und -Dienstleister nach einem Standard vorgehen durchführen zu können. www.din.de
Hoher Sicherheitsstandard: Kewill hat als erstes Unternehmen in der Branche der Zollund Logistiksoftware-Anbieter nicht nur das Rechenzentrum, sondern alle Abteilungen und Standorte von der British Standards Institution (BSI) gemäß ISO/IEC 27001 prüfen lassen und nahm jetzt die Zertifizierung entgegen. Die ISO-Norm wird u.a. auch vom Bundesministerium des Innern empfohlen. Das britische Unternehmen ist hierzulande in Bad Homburg, Düsseldorf und Hamburg präsent und liegt laut Logistik-IT-Studie des BVL auf Rang 39 der 100 umsatzstärksten Anbieter und auf Platz 10 in der Kategorie TMS. www.kewill.com/de
Die chinesische Regierung will eine strategische Zusammenarbeit mit SAP evaluieren. Ziel soll die Entwicklung intelligenter Transportsysteme sein, um den Verkehr in Chinas dicht besiedelten Stadtgebieten in den nächsten Jahrzehnten besser zu bewältigen. SAP und die chinesische High-Way Group planen im Rahmen einer Forschungskooperation, an Lösungen für Transportkommunikation und an intelligenten Systemen für Verkehrsmanagement zu arbeiten. Hierfür sollen SAP-Lösungen für die Verarbeitung sehr großer Datenvolumina mit Hana sowie aus den Bereichen Cloud und Mobile Computing zum Einsatz kommen. www.sap.de
Neue Cebit-Macher Kaum war mit der Hannover-Messe das wichtigste Event der Leinestadt erfolgreich beendet, ersetzte deren Macher Oliver Frese (45) im Vorstand der Deutsche Messe AG den CebitChef Frank Pörschmann. Der war im Mai 2010, von IBM kommend, Bereichsleiter Cebit geworden und am 1. April 2012 als Nachfolger von Ernst Raue in den Vorstand aufgerückt. Außerdem wurde zum 1. Juni mit Marius Felzmann wieder ein neuer Geschäftsbereichsleiter für die Cebit bestellt (siehe eingeklinkten Artikel). Pörschmann wurde Anfang Mai, nach nur 13 Monaten im Amt, abgelöst. Er habe „das Unternehmen auf Grund unterschiedlicher Auffassungen über die künftige strategische Ausrichtung seiner Geschäftsverantwortungen auf eigenen Wunsch“ verlassen, heißt es offiziell, bleibe dem Unternehmen aber beratend verbunden. Über den Auslöser der Differenzen wird kräftig spekuliert: War es die mangelhafte Kommunikation mit dem Aufsichtsrat, waren es Differenzen über den Erfolg oder Misserfolg der letzten Cebit oder brachte die Kostenexplosion beim Bau einer neuen Multifunktionsarena als Ersatz für die bisherigen Hallen 19 und 20 das Fass zum Überlaufen? Sie drohte 18 Mio. Euro teurer zu werden als die geplanten 40 Mio. Euro.
Die Cebit findet künftig von Montag bis Freitag statt, im kommenden Jahr vom 10. bis 14. März 2014. Mit einer klaren Positionierung als das führende Business-IT-Event und einer starken Verzahnung von Ausstellung und Konferenz strebt die Messe neues
den in acht marktbestimmende Themenbereiche überführt, die für alle Entscheider relevant sind, die in digitale Unternehmensprozesse eingebunden sind: Enterprise Resource Planning & Data Analysis, Enterprise Content Management, Web & Mobile Solu-
Felzmann neuer Cebit-Geschäftsbereichsleiter Marius Felzmann (33) ist seit dem 1. Juni neuer Geschäftsbereichsleiter der Cebit. Er kam im März 2006 zur Deutsche Messe AG und war zunächst in Produktmanagement und Marktforschung für die Entwicklung neuer Themenbereiche und Formate der Cebit zuständig. Im April 2008 war er als Abteilungsleiter im Cebit-Bereich für den weiteren Ausbau der Ausstellungs-
Abteilungsleiter Marius Felzmann ist neuer Geschäftsbereichsleiter der Cebit
bereiche Forschung & Entwicklung sowie Jobs & Recruiting zuständig und hat mit seinem Team neue Ausstellerformate für die Anbieter internetbasierter und mobiler Geschäftsmodelle entwickelt. Bevor Felzmann zur Deutschen Messe kam, war er als Sales Engineer bei Telefonica Deutschland tätig. Felzmann berichtet direkt an CebitVorstand Oliver Frese. Nachfolgerin von Felzmann wird Jutta Jakobi (42), die im Juli 2012 als Managerin Strategische Formate zur Deutschen Messe kam. Zuvor war sie bei IBM Deutschland als Managerin in unterschiedlichen Marketingfunktionen tätig; zuletzt verantwortete sie auch den Cebit-Auftritt des Konzerns. www.cebit.de
Wachstum an. „Wir werden den starken Kern der Cebit konsequent weiter ausbauen“, sagte Oliver Frese, der neue Cebit-Vorstand der Deutschen
Acht marktbestimmende Themen im Fokus Messe AG, in Hannover. „Wir setzen künftig zu 100 Prozent auf Business. Damit richten wir die Cebit exakt nach den Wünschen unserer Kunden aus.“ Die bisherigen vier Plattformen wer-
tions, IT Services, Security, Communication & Networks, Infrastructure & Data Centers sowie Research & Innovations. Das Konferenzangebot mit weit mehr als 1.000 Seminaren, Vorträgen und Foren in den Messehallen wird „stringenter und übersichtlicher“ gestaltet. „Schon seit Jahren ist die Cebit die größte IT-Konferenz der Welt. Wir werden diese Stärke durch thematische Bündelung und die richtige Themensetzung weiter in den Vordergrund stellen“, sagte Frese.
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Apache feiert Das frei verfügbare, auf offenen Standards beruhende Office-Paket Open Office feierte am 8. Mai den Jahrestag seiner ersten Version unter der Schirmherrschaft der Apache Software Foundation (apache. org), einer unabhängigen Organisation zur Entwicklung von Open-Source-Softwareprojekten. Seit diesem Tag wurden über 50 Millionen Downloads gezählt. Deutschland liegt mit knapp fünf Millionen Downloads auf Platz drei hinter den USA und Frankreich. IBM beteiligt sich seit September 2007 an der Weiterentwicklung von Open Office. Seit 2011 arbeiten Experten des deutschen IBM-Labors sowie des IBM Software Labs in Peking an dem Projekt. Für das künftige Open Office 4.0 hat man neben 150 Interoperability-Bugfixes auch Verbesserungen vorgenommen, etwa am User Interface. Die Basis dafür bildeten UI-Konzepte von Lotus Symphony, die in Open Office integriert wurden. IBM hatte den Source Code von Lotus Symphony bereits 2012 an Apache übergeben. www.openoffice.org
Der Aufsichtsrat entschied, nicht für die kalkulierten 40 Mio. Euro einen abgespeckten Entwurf umzusetzen, sondern die ursprünglich geplante Multifunktionshalle „für maximal 58 Mio. Euro“. Die Entscheidung sei „insbesondere mit Blick auf eine Nutzungsdauer von mehr als 30 Jahren für den ursprünglichen Entwurf“ gefallen, heißt es. Pörschmann jedenfalls konnte den jahrelangen Abwärtstrend der Cebit nicht stoppen; die Besucherzahl sackte erstmals unter die Marke von 300.000 ab. www.messe.de
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m Januar 1983 kam mit Lotus 1-2-3 eine Tabellenkalkulation auch für den PC auf den Markt, ähnlich wie sie zuvor bereits Visicalc für den Apple II herausgebracht hatte. 1-2-3 wurde zu einem der Klassiker, die viel zum Erfolg der Rechner mit PC- und MS-DosBetriebssystem beigetragen haben. Der Hersteller Lotus Development wurde schließlich 1995 für 3,2 Mrd. Dollar von der IBM übernommen, die nun diesen Monat die Vermarktung von 1-2-3 einstellen will. Hatte IBM sich bereits Ende vergangenen Jahres von der Marke Lotus verabschiedet, wurden am 11. Juni die Produkte Lotus 1-2-3, Smart Suite sowie Organizer vom Markt genommen. Der Support läuft noch weiter, soll aber zum 30. September 2014 ebenfalls eingestellt werden. Es soll weder Serviceverlängerungen noch Ersatzprogramme geben. Von Lotus bleiben damit nach knapp 20 Jahren IBM nur noch die Collaboration-Lösungen rund um Notes und Domino. Das Aus für 1-2-3 war der IBM nicht einmal eine Pressemitteilung wert. Auch wenn der Abschied endgültig sein sollte, bleibt das Erbe von 1-2-3 quicklebendig – in Form der nahezu universellen Anwendung der Tabellenkalkulation als Office-Tool. Heute populäre Nachkömmlinge sind Microsoft Excel, Google Sheets, iWork Numbers, Borland Quattro Pro oder Open Office Calc. Das Schicksal ihres Urahnen kann uns zweierlei lehren: Gute Ideen gehen nicht verloren – und Markterfolge lassen sich nicht auf ewig pachten. Außerdem haben auch veraltete Produkte noch ein zähes Leben, wenn sie für genügend Kunden gute Dienste leisten.
Open Office und IBM i Mit Hilfe von Client Access und dem JDBC-Datenbanktreiber der Java-Toolbox lassen sich Daten von der AS/400 auch in Spreadsheets der Tabellenkalkulation Open Office Calc importieren – und zwar von allen Betriebssystemen ab OS/400 V5R4M0 und Open-OfficeVersion 2.0. Der JDBC-Treiber steht im Internet unter folgender URL zum Download zur Verfügung: Präsentierten das neue Cebit-Konzept (von links): Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf und Oliver Frese, das neue Mitglied im Vorstand der Deutschen Messe AG
sourceforge.net/projects/jt400/