2. September 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E
9 | 2013
IBM paradox
Messetrio im Herbst
Umsatz schrumpft, Gewinn steigt weiter | Seite 8
IT & Business, DMS Expo und CRM-Expo in Stuttgart | Seite 10
Aus dem Inhalt Ingram Micro befördert zwei Topmanager Gerhard Schulz und Marcus Adä rücken auf | Seite 2
IT-Dienstleister Centric zufrieden SAP- und Oracle-Partner mit 12 Mio. Euro Nettogewinn | Seite 2
Jürgen Zirke Vorstandsvorsitzender der Agentbase AG, Paderborn
Per DMS die Risiken in Grenzen halten Dokumentenmanagement, und das ist viel mehr als Office oder Sharepoint, kam als Trend vor ca. 25 Jahren auf, später oft gepaart mit „Business Process Reengineering“ und Workflowmanagement. Doch auch nach dieser langen Zeit liegt gemäß einer Studie, die führende Hersteller im März 2012 beauftragt hatten, der Anteil der installierten Dokumentenmanagementsysteme (DMS) in Firmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern nur bei 27,3 Prozent. Sind diese Zahlen wichtig? Nun, es gibt eine ganze Reihe von Vorschriften, die nur mit einem funktionierendem Dokumentenmanagement und dazugehörigen Prozessen erfüllt werden können. Hand auf’s Herz: Wer von uns kann sicher behaupten, er betreibe rechtskonforme und revisionssichere E-Mail-Archivierung, erfülle die „Grundsätze zum Datenzug riff und zur Prüfbarkeit digitaler Unter- lagen“ (GDPdU) und was es sonst noch alles gibt, ganz zu schweigen von Compliance-Anforderungen, Risikomanagement oder Produkthaftung? Abgesehen davon, dass außerdem die Rechtsgrundlagen teilweise in sich widersprüchlich sind, türmen sich hier eine ganze Reihe von Risiken zur persönlichen Haftung der Verantwortlichen auf, die sich nicht ignorieren lassen. Zumal wir auch im Zeitalter von „Social Business“ immer wieder und immer mehr Dokumente produzieren werden. Insofern sollten wir permanent unser Dokumentenmanagement optimieren. Am Preis des eingesetzten Systems dürfte das nicht scheitern, schließlich gibt es auch im Open-Source-Bereich leistungsfähige Software. Aber die Umsetzung erfordert schon ein großes Projekt und permanente Weiterentwicklung. Der Erfolg aber sollte diese Investition wert sein.
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Interview mit
Karl Heinz Mosbach, Geschäftsführer ELO Digital Office, Stuttgart
Content mobil in der Wolke Bechtle-Gewinn erneut geschmälert Foto: Claus Uhlendorf
D
as elektronische Archiv hat sich gemausert. Aus dem einst langweiligen, angestaubten Content-, Output- und Dokumentenmanagement ist längst ein mächtiger Hebel in der Hand von IT-Chefs geworden, die den Wandel ihres Unternehmens zum Enterprise 2.0 vorantreiben. Praktisch alle aktuellen IT-Trends spielen bei diesem „Enterprise Content Management“ (ECM) eine wichtige Rolle. Das ist eine Herausforderung nicht nur für die IT-Chefs, die diese Trends in der für ihr Unternehmen passenden Geschwindigkeit in der richtigen Reihenfolge umsetzen wollen, sondern auch für die Hersteller, die in der Entwicklung eine unglaubliche Pace an den Tag legen müssen, um mit der Marktentwicklung Schritt zu halten. Das führte schon in den vergangenen zehn Jahren zu vielen Übernahmen: IBM
kaufte Filenet und Oracle Stellent, EMC schluckte Interwoven sowie Documentum und HP verhob sich an der Übernahme von Autonomy. Jüngstes Beispiel ist der Erwerb der Berliner Saperion AG durch Lexmark für ca. 72 Mio. Dollar; der Druckerhersteller war bereits im Jahr 2010 mit dem Kauf von Perceptive Software in dieses lukrative Marktsegment eingestiegen. Dennoch prägen nicht nur diese Global Player, zu denen auch Microsoft oder Opentext zu zählen sind, den ECM-Markt von heute. Das tun vielmehr innovative Start-ups, die Cloud Computing, mobile Apps oder Social Media elegant in die Praxis umsetzen. Daneben sind es auch manche Pioniere der Branche, von denen viele – wie etwa Ceyoniq, D.velop, Docuware, Easy, Optimal Systems oder SER – in Deutschland beheimatet sind. Zu diesen Pionieren zählt auch die Stuttgarter ELO Digital Office GmbH, deren Anfänge bis 1996 zurückreichen, als die
Unternehmensgruppe Louis Leitz das Geschäftsfeld „Elektronisches Ablegen und Archivieren“ begründete. Das ist die Geburtsstunde der Marke ELO (Elektronischer Leitz Ordner) und auch der Archivsoftware ELO Office, wobei ELO zwar noch das Leitz-L im Namen trägt, aber schon im April 2000 als unabhängige Gesellschaft aus der Leitz-Gruppe ausgegründet worden ist und seither eigenständig am Markt agiert. Angesichts der immer flexibleren, ortsunabhängigeren und mobileren Arbeitsweisen befragte DV-Dialog im Vorfeld der Fachmesse DMS Expo den ELO-Geschäftsführer Karl Heinz Mosbach zu den Auswirkungen dieser Trends im kostenbewussten Mittelstand. Denn ELO hat nicht nur im Mai die Kooperation mit IBM vertieft, sondern verfügt traditionell über Schnittstellen zur AS/400 und über kompetente Partner im Midrange-Markt. Interview Seite 4 ANZEIGE
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