DV-Dialog 10/13

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1. Oktober 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E

10 | 2013

Aus dem Inhalt

Vorhang auf für Power8

Quo vadis, ECM?

Ein Wafer mit Prozessoren der Vor­gängergeneration Power7 | Seite 10

Von Softwaremonolithen zu inter­ operablen Cloud-Services | Seite 12

Restart für Kodak Nach Insolvenzverfahren mit revitalisierter Strategie | Seite 2

Softwarepartner in Italien Remain Software setzt auf TC3 Informatica | Seite 2 Edgar Wagner, Datenschutzbeauftragter für Rheinland-Pfalz

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Selbstdatenschutz tut not!  „Im Internet weiß niemand, dass du ein Hund bist!“, hieß es auf einer bekannten Karikatur aus dem Jahr 1993. Zu sehen ist ein Hund. Er sitzt vor einem PC, eine Pfote auf der Tastatur, und erklärt einer Promenadenmischung das Internet. Die Möglichkeit, unter virtuellen Identitäten zu surfen, versprach eine bis dahin so nicht erlebte Anonymität.

Im Gespräch mit

Die Zeiten haben sich geändert. Längst gibt es Streit über die Grenzen der Anonymität im Netz. Vor allem von politischen Parteien und staatlichen Stellen (nicht nur Geheimdiensten) werden solche Grenzen zunehmend bedroht, was zu Interessenübereinstimmungen mit Google, Facebook und Co. führt. Der Datenschatten, den wir im Internet werfen, weckt Begehrlichkeiten. Die Daten werden für Zwecke der Kundenbindung, der Onlinewerbung oder der Marktforschung erfasst, ausgewertet und zu Nutzungs-, Kauf- oder Be­wegungsprofilen verdichtet. Den digitalen Augen und Ohren im Internet nicht alles preiszugeben, ist das legitime Recht aller Nutzer. Die Globalität des Internets macht es jedoch schwer, dies einzufordern. Wer nicht will, dass seine Daten Neugier und Sammelwut ausgerechnet sind, sollte digitale Vorsorge treffen. Zwar bringt es die digitale Lebenswelt mit sich, dass man nicht immer anonym bleiben kann; darin gleicht sie dem analogen Alltag. Hier wie dort wechselt man zwischen notwendiger Preisgabe persönlicher Daten und berechtigtem Verschweigen. Es gibt dazu durchaus Möglichkeiten, Datenspuren im Internet zu vermeiden, Inhalte bei E-Mail und Onlinespeichern durch Verschlüsselung zu schützen oder wie die penetrante Dateninkontinenz von Smartphones zu unterbinden. Dafür ist jeder selbst verantwortlich.

Jürgen Lange, Vorstand der Convotis AG

„BPM ist reif für den Mittelstand!“

B

Adito wird 25 Foto: Sandra LangE

usiness Process Management (BPM) ist zu einer Technologie gereift, die gut beherrscht ist und auch für Mittelständler sehr nützlich sein kann. Laut einer IBM-Mittelstandsstudie von 2011 planten seinerzeit über drei Viertel des deutschen Mittel­ standes, eine BPM-Lösung zu implementieren. „Für fast 70 Prozent der Firmen ist BPM ein Topthema“, weiß auch Frank Niemann, bei den Pierre Audoin Consultants Autor der aktuellen Trendstudie „BPM in der DACH-Region“. „Bei größeren Firmen fällt dieses Votum noch deutlicher aus.“ Sie sehen vor allem strategische Vorteile: Prozesse können transparenter und effizienter gestaltet und deren Qualität gesteigert werden. Dabei setzt die Mehrheit heute schon auf BPM-Systeme, größtenteils als Teilfunktion einer Unternehmenssoftware wie DMS- oder ERP-System. „Erfreulicherweise setzen sich die Fachbereiche sowie das

Topmanagement intensiv mit BPM auseinander“, beobachtet Niemann. „Dies ist bei weitem keine Selbstverständlichkeit bei einem IT-lastigen Thema, bei dem in der Regel allein die IT-Organisation die Marschroute bestimmt.“ Vorwiegend dienen BPM-Systeme heute dazu, Standardprozesse zu automatisieren (71 Prozent). Weiter reichende Einsatzzwecke, wie etwa die Unterstützung von Managemententscheidungen durch tiefgreifende Prozessanalysen, werden bislang weniger oft aufgegriffen (43 Prozent). Das mag sich in Zukunft ändern, denn mehr als die Hälfte hält die Möglichkeiten von BPM für das eigene Unternehmen noch lange nicht für ausgeschöpft. Auch IBM bietet seit der Übernahme von Lombardi im Jahr 2010 BPM-Tools für mittelständische AS/400-Anwender an – und hat daraus den Business Process Manager und die Cloud-Lösung „Blueworks Live“ entwickelt. Im Sommer 2011 kam BPM Express speziell für Unternehmen mit

bis zu 1.000 Mitarbeitern auf den Markt. Damit lassen sich Geschäftsprozesse definieren, abbilden, automatisieren und überwachen. Laut Hersteller zeigt sich in der Praxis, dass beispielsweise die manuelle Erfassung von Mitarbeiterdaten in Personalsysteme von durchschnittlich neun Stunden auf zehn Minuten reduziert werden kann. Manuelle Tätigkeiten, die für die Abwicklung von Rechnungen anfallen, werden zu 80 Prozent überflüssig. BPM Express zählt zur neuen Generation von BPM-Tools, die die beiden größten Hürden für den Einsatz von IT-gestütztem BPM im Mittelstand aus dem Weg räumen sollen: Kosten und Komplexität. Wie das in der Praxis aussehen kann, erklärt Jürgen Lange im Interview mit DV-Dialog. Der Vorstand der Convotis AG weiß, wovon er spricht, setzt der Frankfurter IBM-Partner doch nicht nur für Kunden BPM-Projekte um, sondern hat BPM-Lösungen auch schon lange im eigenen Haus im Einsatz. Interview Seite 4 ANZEIGE

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CRM-Haus der ersten Stunde feiert Firmenjubiläum | Seite 3

Neues „Powerhaus“ für AS/400-Modernisierung Fresche Legacy hat Databorough geschluckt | Seite 3

Im Reich der Mitte Basware kompatibel zum e-Autohub von Cedex | Seite 3

Adesso in der Türkei Schritt der Internationalisierungsstrategie umgesetzt | Seite 3

IT Due Diligence Chancen und Risiken der IT-Abteilung ermitteln | Seite 7

IBM strafft den Vertrieb Partner in der Pflicht | Seite 8 DVD IM INTERNET

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