3. November 2014 | 29. Jahrgang | G 30793 E
11 | 2014
Auf dem Magnetband ins Nirwana
Airbag für ERP-Projekte CHG-Meridian senkt Kosten- und Qualitätsrisiken | Seite 9
Aus dem Inhalt
Studie: Mängel beim Management von Tapes | Seite 10
Mega-Merger zweier Software-Oldies Micro Focus und die Attachmate Group fusionieren | Seite 2
Mit Concur auf der Reise in die Cloud Frank Hajduk, Senior Consultant Databases bei Materna
Investition in LegacySysteme sichern Die Ideen hinter „Business Rule Management“-Systemen (BRMS): die starke Abhängigkeit der Fachabteilung von der IT lösen und die Implementierung neuer Geschäftsregeln beschleunigen. Das ist wichtig, denn geänderte Vorschriften oder Gesetze, die Einführung eines neuen Produkts oder der Eintritt in neue Märkte sind nur einige Beispiele dafür, warum Organisationen heute sehr zeitnah ihre Geschäftsprozesse ändern müssen.
Größte Übernahme der Firmen geschichte von SAP | Seite 2
Interview mit Wolfgang M. Roser, Geschäftsführer der Wiener WMR Software-Support GmbH
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Software – Make or Buy?
Bisher definieren Fachabteilungen ihre Anforderungen in frei geschriebenen Tex ten; die IT übersetzt diese informelle Fach sprache dann in eine formale Programmier sprache. Dieser Ablauf ist fehleranfällig, da Regeln meistens nicht präzise genug definiert und umgesetzt werden. Mehr Sicherheit bietet ein BRMS. Es versetzt Fachabteilungen in die Lage, ihre Regeln strukturiert zu erfassen und zu verwalten. Bei geplanten Änderungen greift die IT auf das BRMS zu und kann neue Geschäfts regeln aufgrund der klaren Definitionen deutlich sicherer und schneller in Applika tionen umsetzen. Verfügt das BRMS über eine grafische Modellierungsoberfläche und eine Integration in das Anwendungssystem, kann eine Fachabteilung ihre Prozesse eigenständig modellieren und freigeben. So werden neue fachliche Regelungen nicht mehr in die Systeme programmiert, so dass erst sehr spät, nachdem die neue Software verfügbar ist, die Fachabteilung prüfen kann, ob die Regel korrekt umge setzt wurde. Darüber hinaus eignet sich ein BRMS auch zur Modernisierung von LegacySystemen, denn bestehende Geschäftslogik lässt sich schrittweise vom Sourcecode in das BRMS übertragen. Änderungen der Bestandsapplikationen führt die ITAbteilung daher künftig deutlich schneller aus. Zudem erhöht das Herauslösen von häufig zu ändernden Regeln die Wartbarkeit der Legacy-Systeme.
HP: Erneute Aufteilung Erinnerungen an den AgilentSpin-off 1999 | Seite 2 FOTO: Peter Podpera
N
icht ganz so alt wie der Computer selbst ist die Frage, die sich ein IT-Chef stellt, sobald das Unternehmen neue Anwendungssoftware braucht: Make or Buy? Bis in die 1970er Jahre hinein hatte er keine Alternative. Damals musste er mangels Angebot jede Software für das Unternehmen selbst erstellen. Das hat sich dann mit Pionieren wie ADV/Orga, PSI, SAP oder Soba im Laufe der Jahre grundlegend geändert. Sie haben Standardsoftware entwickelt, zunächst für Finanz- und Personalwesen, Warenwirtschaft oder Fertigung. Bis heute wurde die Funktionalität dieser Standardsoftware permanent perfektioniert und auch auf sehr unternehmensspezifische Bereiche wie Marketing, Kundendienst oder Vertrieb ausgeweitet.
Glaubt man den Softwareherstellern, ist „Make“ heute keine Alternative mehr für den IT-Chef. Doch die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte, denn auch heute noch werden Anwendungen aus gutem Grund individuell für ein Unternehmen entwickelt. Zu „eigen“ sind entscheidende Geschäftsprozesse, als dass sie sich in das Korsett einer Standardsoftware pressen ließen. Umgekehrt würde ein Unternehmen an Alleinstellungsmerkmalen und Stärke verlieren, wenn es bei entscheidenden Aufgaben auf den durch die Software definierten Standard zurückfällt und nur noch das macht, was andere auch können. Das führt dann zu Anpassungen der Standardsoftware und im schlimmsten Fall zu gescheiterten ERP-Projekten, von denen immer wieder zu hören ist. Grund genug für die Analysten der Trovarit und ihren Partnern in der Studie „ERP in der Praxis“
zu untersuchen, bis zu welchem Grad die Anforderungen und Erwartungen der Nutzer von ERP-Lösungen mit den Angeboten übereinstimmen. Erst hohe Übereinstimmung sorgt für Zufriedenheit – und die ist im Durchschnitt durchaus verbesserungswürdig. Warum, das weiß der Wiener SoftwareUnternehmer Wolfgang M. Roser, ein Experte für die individuelle Lösung von speziellen Aufgaben in Auftragsbearbeitung oder Lagerwirtschaft, die ein Unternehmen auf seine ureigene Art erledigt und sich gerade dadurch Vorteile im Wettbewerb verschafft. Definiert werden diese Aufgaben nicht durch ein Lastenheft, so Roser, „sondern durch ein Lastenblatt. Wir wollen ja nicht mit großem Aufwand ein Pflichtenheft erstellen, das fast genauso viel kostet wie die Software selbst.“ Interview Seite 4 ANZEIGE
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