vorwort November < 2012
Auf Informationsdiät Wie kann man dem Teufelskreislauf der immer schneller wachsenden Datenberge entkommen? > Laut den Marktforschern von IDC verdoppeln sich die Datenmengen weltweit alle zwei Jahre. Im Bereich von Big-Data-Analysen ist bereits von Zetta- und Yottabyte die Rede, wobei es sich dabei um Zahlen mit 21 respektive 24 Nullen handelt. Nicht zuletzt betonte jüngst der Telefonkonzern Vodafone, in den nächsten drei Jahren mit einem um – unglaubliche – 2.000 Prozent steigenden Datenverkehr über die deutschen Mobilfunknetze zu rechnen. Soweit, so gut. Bleibt allerdings offen, wie sinnvoll diese Informationen überhaupt sind, wohin dieses exorbitante Wachstum führen soll und vor allem, wie man sich als IT-Verantwortlicher oder Privatperson bei diesem Informationsgau noch (einigermaßen) zurechtfinden kann. Vielleicht hilft aber auch ein Blick in andere Lebensbereiche, wo derzeit viele über Nachhaltigkeit sprechen. Mag sein, dass „Nachhaltigkeit“ nicht mehr ist als eine
weitere, abgedroschene Marketingphrase. Jedoch kann es nicht so verkehrt sein, wenn ein jeder versucht, Abfall zu vermeiden, seine Wahl auf öffentliche Verkehrsmittel fällt oder beim Einkauf regionale Produkte aus ökologischer Landwirtschaft bevorzugt. Warum kann der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen nicht auch auf das Informationsverhalten angewandt werden? In unseren Heften berichten Verantwortliche immer wieder davon, ihre Prozesse mit Hilfe der Informationstechnologie entschlankt bzw. optimiert zu haben. Vielleicht lohnt es sich, über einzelne Arbeitsschritte hinaus auch die Datenproduktivität zu hinterfragen und unnötigen Ballast abzuwerfen – und damit sich selbst sozusagen auf Informationsdiät zu setzen. < Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
von Ina Schlücker,
Redakteurin IT-DIRECTOR
it-director · Ausgabe 11/2012
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Inhalt 2012 > november
Transformieren statt kapitulieren: Aufgrund des ungebremsten Datenwachstums steigt der Bedarf an leistungsfähigen Speicherlösungen.
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Jüngst gab Google bekannt, seine Sicherheits- und Archivierungs services Postini bis Ende 2013 einzustellen.
10 „Zeit der Early Adopters ist vorbei“
Social Software ist in den Unter nehmen angekommen – so lautet die Botschaft der IBM-Konferenz Connect.
12 Die Cloud als Zielstandard Interview mit Kai Göttmann, Direktor Geschäftsbereich Server, Tools & Cloud Business bei Microsoft
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Servicevirtualisierung als Kostenbremse
Dem wachsenden Testaufwand in service-orientierten Infrastrukturen will CA mit Simulation zu Leibe rücken.
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Big-Data-Analysen sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.
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Aktuelles > Unternehmen
8 Postini vor dem Aus
Fast grenzenlose Datenanalysen: Den Einsatzfeldern von
Interview mit Alexander Wallner, Geschäftsführer der Netapp Deutschland GmbH
Titelthema > Storage
Infrastruktur > Energieeffizienz
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32 Eine Basis für den RZ-Umbau
Transformieren statt kapitulieren
Angesichts des weltweit unge bremsten Datenwachstums steigt der B edarf an leistungsfähigen Speicherlösungen. Hier werden konventionelle Systeme den An forderungen an modernes Daten management immer seltener gerecht.
30 Der Geist von Rockefeller lebt Interview mit Evan Powell, CEO von Nexenta Systems, darüber, wie Open-Source-Lösungen Unternehmen aus der Hersteller bindung befreien können
Software für das Datacenter Infrastructure Management (DCIM) bietet eine Grundlage für Umstrukturierungen im Rechenzentrum.
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An Brennstoffzellen führt kein Weg vorbei
Interview mit Jörg Rosengart, Geschäftsführer bei Equinix Deutschland
Software > Business Intelligence
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Fast grenzenlose Daten analysen
Die Einsatzfelder von Big-DataAnalysen sind vielfältig und der Phantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
november < 2012
Wenn ein Software-Audit droht: Nicht viele Unternehmen können auf
Netze für die Energierevolution: Die E.on Bayern AG hat
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Knopfdruck Auskunft über ihre Lizenzsituation geben.
40 Nachweislich schneller
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Interview mit Marc Beierschoder, der innerhalb der Unternehmens beratung IBM Global Business Services den Bereich „SAP Business Analytics“ leitet
42 Zentrale Datenaufbereitung Die Schweizerische Post legt bei der Datenaufbereitung und -haltung großes Augenmerk auf die Pflege der Stammdaten.
44 Big Data als Spielwiese
Lizenzmanagement – warum und wofür?
Kommentar von Dr. Bernhard Schweitzer, Director Services bei Insight Deutschland, über die korrekte Lizenzierung von Microsoft-Umgebungen Anzeige
50 Alle Assets nachverfolgen
IT Director Inselanzeige 55x40 mm.indd 1
46 Wenn ein Software-Audit droht Nicht viele Unternehmen können auf Knopfdruck Auskunft über ihre Lizenzsituation geben. Kommt nun das Audit eines Softwareherstellers, ist die Aufregung groß: Was tun?
Praxis > Kommunikation
52 Netze für die Energierevolution Um verlässliche Messdaten aus den Energienetzen zu gewinnen und die Versorgung effizient zu planen, schuf E.on Bayern neue Daten kommunikationsnetze.
Strategie > Outsourcing Software für Versorger und Industrie www.psi.de
Interview mit Wolfgang Seybold, CEO der Cubeware-Gruppe
Organisation > Lizenzmanagement
sich für den Boom der regenerativen Energien gewappnet.
26.01.2012 13:34:06
Interview mit Bastian Brand, Leiter Marketing & Vertrieb sowie Prokurist bei FCS Fair Computer Systems GmbH, über praktische Funktionen im Asset-Management
54 Prozesse mit Outsourcing- Potential
Interview mit Dieter Berz, Country Managing Director bei Cognizant, über wichtige Vertragsinhalte beim Business Process Outsourcing
Standards 3 Vorwort: Auf Informationsdiät 49 Buchseite zum Thema Lizenzmanagement 56 Veranstaltungen: Termine 58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum
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aktuelles aktuelles > unternehmen
Webadressbuch zu gewinnen > Die neue Ausgabe von „Das Web-Adressbuch für Deutschland“ präsentiert wichtige Adressen auf einen Blick. Zu über 1.000 Themenbereichen werden jeweils zwei bis zehn Topadressen aus dem Internet übersichtlich präsentiert. Die Redaktion testet, bewertet und vergleicht jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Webseiten und fischt aus den Tiefen des Internets auch diesmal wieder zahlreiche Perlen heraus. Darunter sind auch viele neue, eher unbekannte Surftipps zu aktuellen Trends. So beinhaltet die aktuelle Neuauflage ein Special mit den besten Webseiten zu Essen und Trinken. Erhältlich ist das Buch für 16,90 Euro im Buch- und Zeitschriftenhandel. Nicht zuletzt wird die 16. Auflage erstmals auch in einer E-Book-Ausgabe erscheinen. < Im Internet: www.web-adressbuch.de
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xemplar der neuen Ausgabe von E „Das Web-Adressbuch für Deutschland“. Eine Teilnahme an der Verlosung ist unter www.it-director.de möglich.
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Country Manager etabliert > Acronis, ein Hersteller von Disaster-Recovery- und Data-Protection-Lösungen für physische, virtuelle und Cloud-Umgebungen, hat Alex Fürst zum Country Manager DACH und Eastern Europe be rufen. Fürst verfügt über Erfahrung im Direkt- und Channel-Vertrieb. In seiner neuen Rolle verantwortet er bereits seit dem 1. Oktober 2012 das regionale Management sowie Wachstum und Ausbau der Gebiete. Er ist Mitglied des europäischen Managementteams von Alan Laing, der als Vice President EMEA seit Mai für den Ausbau der europäischen Sales- und ChannelStrategie des Unternehmens verantwortlich zeichnet. Alex Fürst kommt von Avaya, wo er als Managing Director und Sales Leader für Österreich und die Schweiz zuständig war. Zuvor
war er bei Motorola für den Aufund Ausbau des Partnervertriebs mit globalen Systemintegratoren verantwortlich. Weitere Karriere stationen waren Symbol Technologies sowie Siemens. < Im Internet: www.acronis.de
Alex Fürst, Country Manager bei Acronis
Interims-CEO für Fujitsu > Erneuter Wechsel bei Fujitsu Technology Solutions: Rod Vawdrey übernahm zum 31. Oktober 2012 als Interims-CEO, nachdem der bisherige CEO Rolf Schwirz beschlossen hatte, das Unternehmen zu verlassen. Zum 30. Juni 2012 hatte bereits Finanzchef Thomas Hetmann, CFO der Fujitsu Technology Solutions, auf eigenen Wunsch die Unternehmensgruppe verlassen. Vawdrey verabschiedete seinen Vorgänger mit den Worten: „Ich danke Rolf Schwirz im Namen von Fujitsu für seinen hohen Einsatz für das Unternehmen und wünsche ihm alles Gute für die Zu-
kunft.” Rod Vawdrey ist seit April 2011 President of Global Business Group and Corporate Senior Vice President Fujitsu Limited. Davor war er Chief Executive Officer for Fujitsu Australia Ltd. < Im Internet: www.fujitsu.com/de/
Rod Vawdrey
ist n euer CEO bei Fujitsu Technology Solutions.
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aktuelles aktuelles > unternehmen
Postini vor dem Aus Jüngst gab Google bekannt, seine Sicherheits- und Archivierungsservices Postini bis Ende 2013 einzustellen. Den betroffenen Kunden legt der Hersteller einen Umstieg auf Google Apps nahe. Parallel dazu haben bereits verschiedene deutsche Anbieter spezielle Migrationspakete geschnürt. > Beim Umstieg auf Google Apps versprechen die US-Amerikaner mehrere Vorteile: „Postini-Kunden steigen auf eine skalierbarere, zuverlässigere Plattform um, die auf moderner Architektur aufgebaut ist. Die darin integrierten Features für E-Mail-Sicherheit und -Archivierung sind auf viele Arten leistungsfähiger und flexibler als die Funktionen in Postini“, erklärt Adam Swidler, Security Products Manager for Google Enterprise. Überdies positioniere sich der Kunde durch einen Umstieg deutlich besser für die Nutzung anderer Google-Apps-Features wie GMail und Docs. Nicht alle Experten glauben jedoch, dass die Anwender dabei gut wegkommen. „Mit den Google-Services können Firmen alles Mögliche ausprobieren. Das ist zwar schön für Pioniere, die etwas Neues antesten wollen. Schlecht hingegen ist es für Anwender, die ihr Geschäft professionell auf solch einen kostenlosen Dienst stützen: Denn wird der Service eingestellt, dann ,steht‘ auch das Business oder der Geschäftsbetrieb wird zumindest empfindlich gestört“, betont Sebastian von Bomhard, Vorstand bei Spacenet. In dieselbe Kerbe schlägt Bernhard Hecker, Leiter Produktmanagement bei Retarus: „Postini-Kunden erhalten nach einem Wechsel zu Google Apps nur noch einen bedingt unternehmensfähigen Mail-
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Service. Aus Gesprächen mit Kunden wissen wir jedoch, dass sie ihre E-Mail-Kommunikation gerne im Griff haben möchten und es hierzu professioneller Administrationsmöglichkeiten sowie aussagekräftiger Monitoring- und Reporting-Funktionen bedarf.“ Ähnliche Features soll es bei Google Apps zwar auch ab 2013 geben, jedoch ist der Umfang laut Hecker derzeit noch völlig unklar. Doch damit nicht genug, sei es ein nicht unterschätzendes Sicherheitsrisiko, dass jeder Anwender des neuen Dienstes vollen Zugriff auf unerwünschte Mails haben soll, um etwa seinen Spamfilter zu trainieren. Dies war vorher nicht der Fall und ist laut Hecker äußerst unproduktiv. „Zudem blockiert der neue Dienst alle E-Mails, die ausführbare Dateien enthalten. Das lässt sich nicht konfigurieren. Das heißt, Unternehmen, die mit Partnern ausführbare Dateien per Mail austauschen müssen, können das nicht. Ein frei konfigurierbarer Attachment-Blocker, der unerwünschte Anhänge abweist oder an eine definierte Mail-Adresse umleitet, wäre hier sinnvoll“, so Bernhard Hecker weiter. Verständnis für den US-amerikanischen Anbieter zeigt hingegen Danny Reimer, Mitbegründer und CEO von Your Time Solutions. „Der Anbieter bringt mit der Zusammenführung von Postini und
Adam Swidler, Security Products Manager for Google Enterprise
Google Apps seine Technologie auf den aktuellen Stand und reduziert die Komplexität für die Kunden“, so Reimer. Überdies bieten die Apps neue Anwendungsmöglichkeiten für die Kollaboration im Team wie die parallele Bearbeitung von Office-Dokumenten durch unterschiedliche Mitarbeiter. Derzeit gibt es Zehntausende von Unternehmen, die Postini-Services nutzen und von der bevorstehenden Migration betroffen sind. Doch was kommt auf diese bei einem Umstieg auf Google Apps zu? Adam Swidler erklärt: „Wir überführen die Kunden auf die GoogleApps-Plattform, die sie künftig weitgehend auf dieselbe Weise wie heute Postini nutzen können. Das heißt, sie werden ihren vorhandenen E-Mail-Server nicht durch GMail ersetzen müssen.“ Die Kunden könnten sich weiterhin auf ihre aktuellen Server wie Microsoft Exchange, Lotus Notes und Group-
unternehmen < aktuelles
wise verlassen. „Die einzige Ausnahme sind Kunden von Google Message Discovery (Archivierung), die Lotus Notes/Domino nutzen – für diese Konfiguration planen wir keinen Support“, ergänzt Swidler. Ein Umstieg auf Google Apps ist jedoch nicht zwingend. Allein in Deutschland gibt es zahlreiche
Bernhard Hecker, Leiter Produktmanagement
bei Retarus
nbieter, die für wechselwillige A Postini-Anwender Migrationspakete geschnürt haben. So bietet etwa Retarus eine Alternative: „PostiniKunden erhalten bei uns ein komplettes Lösungsset für E-MailSicherheit, inklusive Virus Protection, Spam- und BackscatterSchutz, Attachment-Blocker und Mail Encryption von TLS bis S/ Mime. Auch unterstützen unsere Services Unternehmen bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen“, so Hecker. Dabei finde die Datenverarbeitung gemäß den jeweiligen lokalen Anforderungen statt, auf Wunsch auch nach strengen europäischen Datenschutzrichtlinien und ausschließlich in deutschen Rechenzentren. „Außerdem erhalten die Kunden eine administrative Steuerung: Unser webbasierendes mehrsprachiges Administrationsportal bietet granulare Konfigurationsmöglichkeiten auf Domain- und Benutzerebe-
ne, leistungsfähige Analysefunktionen und ein umfassendes Reporting“, erklärt Hecker. Die Antispameurope GmbH aus Hannover fängt betroffene Kunden ebenfalls auf: „Allen wechselwilligen Nutzern stellen wir unseren Spamfilter-Service bis zum Ende ihrer Google-Postini-Vertragslaufzeit kostenlos zur Verfügung. Bei Vorlage des bisherigen Vertrags ändern sich nicht einmal die Konditionen – so erhalten Neukunden das Produkt eines deutschen Sicherheitsanbieters zum Google-Preis“, berichtet Oliver Dehning, Geschäftsführer bei Antispameurope. Inbegriffen sei eine umfängliche Betreuung im Rahmen der Migration: „Wir bieten jedem Kunden die Möglichkeit, die Ersteinrichtung per Webcast gemeinsam mit unseren Consultants durchzuführen. So lernt er von Beginn an die Funktionsmöglichkeiten und das Handling unseres Control Panels kennen und kann nachverfolgen, dass die Umstellung ohne Unterbrechung des E-Mail-Verkehrs vonstattengeht“, so Dehning weiter. Im Anschluss daran könne der Kunde vorhandene Einstellungen wie individuelle Black- und Whitelists oder Routing-Einstellungen importieren, bevor als letzter Schritt die MX-Einträge der Kundendomain auf den Antispameurope-IP-Adressbereich geändert werden. Ähnlich verläuft eine Umstellung bei dem Anbieter Eleven: „Um unsere Managed E-Mail Security nutzen zu können, müssen lediglich der MX Record umgestellt werden, so dass eingehende EMails über unsere Server geleitet werden, und die Filtereinstellungen im Kundeninterface vorgenommen werden“, erklärt Sascha Krieger, Head of Corporate Communications bei Eleven. Die Ein-
richtung soll für den Kunden nicht länger als 30 Minuten dauern, anschließend sei die Lösung sofort einsatzfähig. Auch die Berliner versprechen einen einfachen Postini-Ausstieg: „Wir offerieren den Nutzern eine einfache Migration auf unsere Services. Dabei rechnen wir die Restlaufzeit des laufenden Postini-Ver-
Oliver Dehning, Geschäftsführer bei Antispameurope
trags an, so dass Neukunden unsere Lösung bis zu zwölf Monate lang kostenlos nutzen können“, berichtet Krieger. Nicht zuletzt ist bei Your Time Solutions mit „yourMail“ eine E-Mail-ManagementLösung auf Basis von Outlook und Sharepoint – wahlweise „on premise“ oder „on demand“ – erhältlich. Funktionen wie Kollaboration und E-Mail- und Aufgabenmanagement stehen dabei laut Danny Reimer direkt in der gewohnten Outlook-Umgebung zur Verfügung und die Archivierung von E-Mails erfolge mit einem Klick. Der Umstieg lohne sich vor allem für die Firmen, die bereits mit Outlook arbeiten. „Aus technischer Sicht können vorhandene E-Mails und Dokumente aus dem zentralen Postini-Archiv exportiert und mit Hilfe unseres Migrationswerkzeugs einfach überführt werden“, so Danny Reimers. < Ina Schlücker
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aktuelles aktuelles > unternehmen
„Die Zeit der Early Adopters ist vorbei“ Social Software ist in den Unternehmen angekommen, so lautet die Botschaft der IBM-Konferenz Connect im September in Stuttgart. Denn immer mehr Unternehmen nutzen solche Systeme als zentrale Drehscheibe für die interne Kommunikation. > Innovationen beschleunigen, die Beziehung zum Kunden verbessern und die Produktivität der eigenen Mitarbeiter steigern – das sind laut Alistair Rennie die Hauptvorteile von Social Business. Er ist General Manager bei IBM und verantwortet die gesamte CollaborationSparte, die noch vor Kurzem unter der Lotus-Marke zusammengefasst war. Mit Produkten wie der Plattform Connections bietet Big Blue Software-Lösungen, die Firmen zum Social Business machen sollen. Sie können dabei Anwendungen wie soziale Netzwerke nutzen, um besser intern und mit ihren Kunden zu kommunizieren. „Unternehmen sollten damit in wichtigen Geschäftsbereichen beginnen“, empfahl Rennie. Dann ließe sich besonders großer Nutzen aus Social Software ziehen. Allerdings sollten die Verantwortlichen in kleinen Schritten vorgehen. „Die Technologie ist schnell umgesetzt“, so Rennie, und weiter: „Doch dann muss man sukzessive ein Einsatzszenario nach dem anderen angehen.“ Dass es bereits eine ganze Reihe von Firmen gibt, die sich auf den Weg zum Social Business gemacht haben, bestätigt Peter Schütt, Leiter für Softwarestrategie und Wissensmanagement bei IBM. „Die Zeit der Early Adopters ist vorbei“, sagt Schütt. „Es gibt viele
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Anwender unserer Lösungen, die ins Social Business gestartet sind. Und keiner hat damit aufgehört.“ IBM treibt seine Produkte daher weiter in diese Richtung voran. Besondere Bedeutung hat dabei der Activity Stream. Er stellt einen zentralen Posteingang für alle Nachrichten und Kommunikationsmittel dar, die für den Mitarbeiter und seine aktuelle Tätigkeit relevant sind. E-Mail ist dabei nur noch ein Medium von vielen. Und eines mit wenig Zukunft – so berichtet Schütt von einem Consulting-Unternehmen, das für die interne Kommunikation komplett auf die klassische digitale Post verzichtet. Die Mitarbeiter tauschen Nachrichten nur noch über Connections aus. Die Verwendung von E-Mails ist lediglich für die Kommunikation nach draußen erlaubt. Der Verzicht auf E-Mails kann ei-
nem Unternehmen Vorteile verschaffen – das glaubt auch Jens Rauschen, Bereichsleiter Kommunikation beim Schuhhändler Hamm Reno. Zumindest, wenn die Technologie nicht mehr für den Austausch von Dateien herhalten muss. „Ich glaube“, so Rauschen, „wenn in einem Unternehmen keine Mails mehr mit Anhängen verschickt werden, lässt sich die Produktivität um bis 30 Prozent steigern.“ Um dies zu erreichen, soll bei Hamm Reno die interne Kommunikation künftig weitgehend über Connections stattfinden. Das Unternehmen will das Intranet durch die Social-Software-Plattform ersetzen. Zusätzlich werden alle 500 Filialen mit iPads ausgerüstet. So will man das wertvolle Wissen der Filialmitarbeiter sammeln. < Markus Strehlitz
„Man muss für Social Software sukzessive ein Einsatzszenario nach dem anderen angehen“, betont Alistair Rennie, General Manager für Social Business bei Big Blue.
unternehmen DV-RATIO < ADVERTORIAL < aktuelles
DV-RATIO – an der Schnittstelle zwischen Business und IT
000021219210 iStockphoto / mediaphotos
System- und Solutionarchitekten planen und realisieren komplexe IT-Gebäude. Dabei müssen sie immer ganzheitlich denken. Denn es gibt immer technische oder betriebswirtschaftliche Grenzen, die bei der Planung beachtet werden müssen. DV-RATIO hat dies von Anfang an verstanden und zum zentralen Element ihres Portfolios gemacht. Wir arbeiten direkt an der Schnittstelle zwischen Business und IT. Wir überführen die Prozesse getrieben vom Business in die Welt der ITApplikationen und können damit unsere Kunden ganzheitlich betreuen.
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Business- & IT-Beratung: Wir verstehen und berücksichtigen bei der Konzeption und Gestaltung von Funktionalitäten und Systemen die enge Verbindung von Geschäfts- und ITit-director · AUSGABE Ausgabe 11/2012 IT-DIRECTOR
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Interview aktuelles > unternehmen
Die Cloud als Zielstandard Eine Reihe neuer Produkte hat Microsoft in der jüngeren Vergangenheit angekündigt. Einer der Entwicklungsschwerpunkte lag auf dem Ausbau der Infrastruktur für die Cloud mit Windows Server 2012 und System Center 2012. Wir fragten nach bei Kai Göttmann, Direktor Geschäftsbereich Server, Tools & Cloud Business (STB). IT-DIRECTOR: Herr Göttmann, Microsoft spricht laubt die zentrale Steuerung und Automavon einem Betriebssystem für die Cloud. tisierung. Da Anwendungen in der Regel Was darf man sich darunter vorstellen? Daten verarbeiten, ist SQL Server 2012 K. Göttmann: Wir beobachten derzeit einen eine weitere wichtige Säule des Cloud OS. eindeutigen Trend: Menschen nutzen Und nicht zuletzt spielen etablierte Techmehr und mehr verschiedene Endgeräte, nologien eine zentrale Rolle, die eine über die sie Services konsumieren und eiDurchgängigkeit ermöglichen, die sonst ne Fülle von Daten generieren. Dabei verniemand bieten kann. Denken Sie nur an schwimmen die Grenzen zwischen berufActive Directory, damit alle Services – für licher und privater Nutzung. den Anwender transparent – mit einheitDaraus ergeben sich neue Anforderun- Hinsichtlich der Implemenlichen Identitäten arbeiten können. IT-DIRECTOR: Cloud Computing bedeutet Stangen: Wie kann man Anwendern die beste tierung von Cloud-Infrastrukturen gibt Kai Göttdardisierung der IT. Wie geht diese mit der Benutzererfahrung ermöglichen, ohne da- mann den Anwendern den Rat, von vornherein den versprochenen Flexibilität einher? bei Sicherheitsaspekte zu vernachlässiAnspruch zu verfolgen, eine K. Göttmann: Hier muss man differenzieren. gen? Wie können Benutzer aus riesigen hybride Umgebung als einEine Charakteristik von Cloud CompuDatenmengen schnell Erkenntnisse ge- heitliche Umgebung zu ting ist das Bündeln und Virtualisieren winnen? Wie kann man Anwendungen betreiben. von Infrastrukturressourcen. In gewisser so gestalten, dass sie bei Bedarf optimal skalieren? Und wie kann man das Rechenzentrum so Weise findet dabei eine Standardisierung statt. Anwenweiterentwickeln, dass es Anwendungen nach dem dungen können standardisierte, virtuelle Ressourcen Cloud-Prinzip als Service bereitstellt? Das Cloud OS flexibler in Anspruch nehmen als heterogene – und schlussendlich profitieren davon die Anwender. ist das Betriebssystem für diese neue Welt. IT-DIRECTOR: Inwieweit spielen die vielen neuen Produkte, Gleichwohl setzt unsere Cloud-Plattform bestehend die Sie gerade vorgestellt haben, in diese Cloud-OSaus Windows Server und System Center keine einheitStrategie hinein? liche Infrastruktur voraus. Eine StandardfunktionaliK. Göttmann: Windows Server 2012 spielt eine zentrale Rol- tät ist etwa die Verwaltung von Hypervisor-Technolole bei der Transformation des Rechenzentrums in eine gien anderer Hersteller. Wir beobachten derzeit, dass Cloud. Die neue Version von Hyper-V in Windows Ser- Unternehmen vermehrt von VMware auf Hyper-V ver 2012 virtualisiert beispielsweise die gesamte Infra- wechseln. Diese können dank dieser Interoperabilität struktur, die Anwendungen benötigen – neben Servern einen sanften Migrationsweg einschlagen. Mittelfristig auch Netzwerk und Storage, so dass Anwendungen ist eine vollständige Standardisierung auf Hyper-V praktisch komplett unabhängig von der physischen In- zweifellos ökonomisch sinnvoller. Das gilt natürlich frastruktur werden, einfacher skaliert oder zwischen auch für die zugrundeliegende physische Infrastruktur. Lokationen verschoben werden können. Es ist sogar IT-DIRECTOR: Welche Szenarien sehen Sie derzeit bei den möglich, eine Private Cloud mit Kapazitäten von Ser- Anwendern. Wie hat sich deren Einstellung gegenüber vice-Providern oder Windows Azure in einer hybriden Cloud Computing verändert? Cloud zusammenzuführen. System Center 2012 legt K. Göttmann: Cloud Computing ist kein Trend mehr, Clouddarüber ein einheitliches Management-Cockpit und er- Infrastrukturen sind in Unternehmen in der Zwischen-
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unternehmen < aktuelles
zeit als Zielstandard akzeptiert und werden pragmatisch betrachtet. Es geht darum, in konkreten Einsatzszenarien einen Nutzen daraus zu ziehen und – vor allem bei größeren Unternehmen – zugleich eine klare IT-Strategie zu verfolgen. Das Spektrum der Einsatzbereiche ist sehr breit. So beziehen immer mehr Unternehmen standardisierte Services wie Office 365 aus der Public Cloud. Zugleich stellen wir fest, dass kritische Anwendungen zunehmend in Private-Cloud-Umgebungen überführt werden. Und innovative Unternehmen nutzen Windows Azure, um nicht nur neuartige Services anzubieten, sondern auch ganz neue Geschäftsmodelle umzusetzen. Apropos Windows Azure: Die Software verfügt heute über mehr Rechenleistung, als der gesamten Menschheit im Jahr 1999 zur Verfügung stand. Cloud Computing ist also längst Realität. IT-DIRECTOR: Einerseits wollen die Anwender getätigte Investitionen schützen, andererseits von bedarfsorientierter, flexibler IT profitieren. Wie organisiert man den (vor übergehenden) Mischbetrieb? Worauf ist zu achten? K. Göttmann: Man sollte von vornherein den Anspruch verfolgen, eine hybride Umgebung als einheitliche Umgebung zu betrachten bzw. zu betreiben, indem man sich
die verfügbaren Technologien zunutze macht. Ein Beispiel ist die einheitliche Verwaltung einer hybriden Cloud. Dafür sollte man von Beginn an System Center einsetzen. Ein anderes Beispiel ist Active Directory, mit dem verteilte Anwendungen auf einheitliche Benutzer identitäten zugreifen können. IT-DIRECTOR: Inwieweit ist gerade bei der Installierung hybrider Strukturen Beratung notwendig? K. Göttmann: Das hängt vom konkreten Vorhaben und dem vorhandenen Know-how ab. Wenn Sie unsere PublicCloud-Services wie Office 365 im Zusammenspiel mit Windows Server Essentials betrachten, werden Sie feststellen, dass die Einführung solcher Lösungen sehr einfach gestaltet wurde. IT-DIRECTOR: Welche Rolle spielen die Microsoft-Partner in in Ihrer Cloud-Strategie? K. Göttmann: Partner gehören zur DNA von Microsoft. Für alle kommerziellen Cloud-Angebote bieten zahlreiche Partner Services an. Damit sie ihre Kunden optimal beraten können, haben wir Cloud Computing bereits vor Jahren zu einem Schwerpunkt in unserem Partnerprogramm gemacht und dieses darauf hin angepasst. < Guido Piech
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IT SERVICE SOLUTIONS
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aktuelles aktuelles > unternehmen
Servicevirtualisierung als Kostenbremse Dem wachsenden Testaufwand in service-orientierten Infrastrukturen (SOA) will CA mit Simulation zu Leibe rücken. Möglich machen soll dies die Produktsuite Lisa, die das Verhalten der Systeme mittels Servicevirtualisierung klont.
> „Software-Entwickler sind heute oft frustriert!“ Für die schlechte Stimmung macht Justin VaughanBrown die enormen Einschränkungen verantwortlich, die übliche Methoden der Software-Entwicklung und -tests in komplexen SOAInfrastrukturen mit sich bringen. Zum Beleg führt der Manager von CA Technologies die Ergebnisse einer Studie an, die Coleman Parkes im Auftrag des Anbieters durchgeführt hat. Für die Untersuchung wurden in Deutschland, Frankreich und UK über 300 SoftwareEntwicklungs-Manager aus Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar befragt. 71 Prozent der Teilnehmer aus Deutschland gaben an, dass der Ruf ihrer IT-Abteilung darunter leidet, weil keine zeitgemäßen Entwicklungs- und Testverfahren
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anwendet werden. Knapp die Hälfte führten als eine der Herausforderungen die Punkte Qualität und Zeit an, die bei der Applikationseinführung durch Integrationstests entstehen. Ein Drittel weist wiederum auf Schwachstellen im Performancetest hin; knapp 30 Prozent berichteten von Problemen beim Probebetrieb. Der Druck auf die IT-Abteilungen wird eher zunehmen. Die Mehrheit der Entwickler ist überzeugt, dass die Funktionalität von Software weiter steigt. „Servicevirtualisierung ist hier eine Antwort, um die Entwicklung neuer Services einschließlich Tests innerhalb des geplanten Zeit- und Budgetrahmens zu erhalten“, so VaughanBrown. Der Begriff steht für ein technisches Verfahren, zu Entwicklungs- und Testszwecken eine virtuelle Service-Umgebung einzurichten. Im Grunde findet eine Art Mock-up in der Software-Entwicklung statt. Die virtuelle ServiceUmgebung, die mit dem Tool Lisa erstellt wird, bildet das Verhalten der Produktionslandschaft eines Unternehmens nach. Um an die notwendigen Daten zu gelangen, wird ein Rekorder zwischengeschaltet, der konsequent den Informationsfluss zwischen Services mitzeichnet. Zu diesem laut CABerater Jens Dollenbacher „elegantesten Weg“ können zusätzlich Daten aus Performance-Management-Tools in die Analyse und Modellierung einfließen. In der LisaWorkstation wird auf diesem Weg
das dynamische Verhalten des bzw. der Services geklont, mit denen sich die neuen Programme oder Service integrieren sollen. Die so erstellten virtuellen Services entsprechen in ihrer Außenwirkung – also Schnittstellen, Datenformaten und Inhalten – den physischen Originalen. Im Anschluss wird die Workstation abgeklemmt und die Klone stehen via Lisa für Test- oder Qualitätssicherungsaufgaben zur Verfügung. IT-Teams sind damit in der Lage, eine Applikation in einer virtuellen Infrastruktur zu testen, die einer realen Produktionsumgebung entspricht. Dieses Konzept bringt alle Vorteile einer Virtualisierung mit sich. Es lassen sich auf diesem Weg beliebig viele Kopien bereitstellen, um die parallele Entwicklung in Teams zu unterstützen. Das erlaubt, viele Teilaufgaben im Rahmen des Software-Entwicklungsprozesses auf einen früheren Punkt vorzuziehen, da nicht mehr um die verfügbaren Zeitfenster auf den Test- oder Integrationssystemen konkurriert werden muss. Zudem ermöglicht das Tool den Entwicklern, neue Testszenarien zu durchlaufen. Ohne großen Aufwand lässt sich so ein höheres Antwortverhalten oder der teilweise Ausfall einer Komponente simulieren, um die Auswirkungen auf den eigenen Anwendungsservice zu prüfen. Es muss nur ein wenig an den entsprechenden Verhaltensparameter im Ser vicemodell „gespielt“ werden. < Achim Born
unternehmen < aktuelles
De-Mail im Einsatz Um sicher und nachweisbar mit Kunden, Partnern oder Mitarbeitern über das Internet zu kommunizieren, können Unternehmen die De-Mail nutzen. Dabei stellt der neue Dienst auch eine Alternative zum Briefversand dar. > Knapp 18 Milliarden Briefe werden in Deutschland jährlich versendet, die meisten sind Geschäftspost. Im Zeitalter der E-Mail ließen sich viele davon elektronisch versenden. Mit De-Mail gibt es mittlerweile eine digitale Alternative zum klassischen Brief. Die rechtliche Basis von De-Mail ist das im Mai 2011 in Kraft getretene De-Mail-Gesetz. Es sieht einen aufwendigen Zertifizierungsprozess für künftige Provider vor, damit kritische Aspekte wie Sicherheit, Datenschutz und Funktionalität gewährleistet sind. Die Prüfung übernimmt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Erst nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Anbieter ihre Akkreditierungsurkunde. Eine davon hat beispielsweise die Deutsche Telekom auf der Cebit 2012 entgegengenommen.
Zudem sind auch die künftigen Nutzer von De-Mail verpflichtet, sich zunächst bei ihrem Provider zu registrieren und eindeutig zu identifizieren. So können alle Teilnehmer sicher sein, dass sie sich nur mit bekannten Kommunikationspartnern austauschen. Bei Unternehmen legt ein gesetzlicher Vertreter, Geschäftsführer oder Prokurist, einen beglaubigten Handelsregisterauszug vor. Der Provider überprüft die Daten auf ihre Richtigkeit und schaltet das DeMail-Konto frei. Im Anschluss haben Firmen die Möglichkeit, Postfächer für Kollegen sowie für einzelne Abteilungen wie Vertrieb und Service einzurichten. Es ist nicht erforderlich, dass sich jeder Mitarbeiter einzeln für den Dienst anmeldet und identifiziert. Damit kein Dritter die De-Mails mitlesen kann, übertragen die Pro-
Mit De-Mail gibt es mittlerweile eine digitale Alternative zum postalischen Briefversand.
vider alle Nachrichten verschlüsselt. Überdies hat der Sender die Möglichkeit, sich den Versand und Empfang bestätigen zu lassen. Diese kostenpflichtige Option bietet jeder Provider an. Besonders bei Schriftstücken mit gesetzter Antwortfrist kann dies von Vorteil sein, denn im Zweifelsfall lässt sich so nachweisen, dass die De-Mail rechtzeitig versendet wurde. < Im Internet: www.telekom.de
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