IT-DIRECROR 7-8/14

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Renaissance der Mainframes · Agile Software-Entwicklung · HP erweitert Cloud-Angebot Österreich: 4,70 EUR Luxemburg: 4,95 EUR

Schweiz: 8,40 SFr DEUTSCHLAND: 4,30 EUR

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G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE

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IM Interview

Peter Wienand, Vice President bei Telefónica Deutschland Seite 22

Kommunikation

Licht und   Schatten Der Breitbandausbau in Deutschland hat zwei Gesichter: Schnellem Internet stehen noch viele „weiße Flecken“ gegenüber. Seite 16 MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach  »Entgelt bezahlt«

Business Intelligence In-Memory als Turbo für   die Datenanalyse Seite 30

Organisation Augmented Reality noch nicht reif für die Logistik Seite 40


Mehr Daten – weniger Kosten

Business-centric Storage

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Intel® Xeon® Prozessor


vorwort juli–August < 2014

Wo bleibt das schnelle Netz? Immer kapazitätshungrigere Anwendungen und Dateiformate verlangen immer höhere Bandbreiten. Ein Glück für Unternehmen, wenn sie vor diesem Hintergrund sämtliche Standorte und Home-Office-Arbeitsplätze im urbanen Raum oder zumindest im Einzugsgebiet großer Ballungszentren angesiedelt haben. > Denn je weiter man in der Bundesrepublik auf das „platte“ Land vorrückt, desto schwieriger könnte es mit ­einer schnellen Internet­ verbindung und entsprechen­ der Mobilfunkabdeckung werden. Dabei sind mit dem „platten“ Land weder Natur­ schutzgebiete in Vorpom­ von Ina Schlücker, mern noch einsame Täler Redakteurin IT-DIRECTOR im Schwarzwald gemeint. ­Vielmehr scheitert man bereits an manchen Stellen des Hannoveraner oder Kölner Stadtgebiets daran, einfach einmal mit seinem Smartphone zu telefonieren – von der Nutzung des mobilen Internets ganz zu schweigen. Und es gibt nicht wenige Firmen sowie Privathaushalte aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis, der immerhin ­direkt ans Kölner Stadtgebiet angrenzt, oder aus dem Speckgürtel um die bayerische Landeshauptstadt ­München herum, die alles andere als zufrieden mit ­ihrer Breitbandversorgung sind.

bandausbau (ab Seite 16) den aktuellen Zustand ganz gut: „Vor allem in Regionen jenseits der großen Bal­ lungszentren tröpfeln häufig nur ein paar Megabyte aus den Leitungen.“ Vom großen Ziel der Bundesregierung, im Rahmen ihrer Breitbandstrategie bis 2018 flächen­ deckend allen Haushalten in Deutschland Bandbreiten von 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung zu stellen, ist man demnach noch meilenweit entfernt. Doch will Deutschland seine wirtschaftliche Stärke und Innovationskraft auch in Zukunft bewahren, muss die Qualität der digitalen Infrastruktur auf Dauer stimmen. Zu viele „weiße Flecken“ auf der Landkarte darf man sich dann nicht mehr leisten. Von daher wird derzeit an vielen Stellen auf Hochtouren daran gearbeitet, die Breitbandversorgung bundesweit zu verbessern – etwa innerhalb der EU, bei der Bundesregierung, auf Länderund Kommunalebene sowie nicht zuletzt bei den hiesi­ gen Internet-Providern und Telkos. Bleibt zu hoffen, dass das Sprichwort „zu viele Köche verderben den Brei“ dabei nicht zutreffen wird. < Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

Gut, ein Providerwechsel könnte die Situation der ­Betroffenen vielleicht etwas verbessern. Doch generell trifft ein Zitat aus unserem Artikel zum Thema Breit­

¬ Schreiben Sie uns: E-Mail: redaktion@it-director.de | Twitter: @ITDredaktion | Facebook & Google+: it-director

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Inhalt 2014 > juli–August

Licht und Schatten beim Netzausbau: Insbesondere in den ländlichen Regionen Deutschlands stößt man noch auf „weiße Flecken“.

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Aktuelles > Unternehmen

6 Neuer Chef für die Cloud Peter Arbitter wird Direktor des ­Geschäftsbereichs Cloud & Enterprise bei Microsoft Deutschland.

8 Gute Perspektiven für

4

Mehr als nur Geschwindigkeit: Die Auswertung vieler Datenquellen in Echtzeit ermöglicht neue Geschäftsmodelle.

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Interview mit Peter Wienand, Vice President B2B Solutions bei Telefónica in Deutschland

Titelthema > Kommunikation

16 Licht und Schatten beim Netzausbau

Mainframes

Viel Licht, aber auch viel Schatten – so könnte man den aktuellen Stand des Breitbandausbaus in Deutschland beschreiben.

Nachdem das Großrechnergeschäft in den letzten Jahren stagnierte, ­sehen Fujitsu-Verantwortliche jetzt Anzeichen für eine Trendwende.

Software > Business Intelligence

10 Schnelle Reaktionen gefragt

30 Mehr als nur Geschwindigkeit

Das jüngste CA-Event in London stand ganz im Zeichen der Software-Entwicklungs-Methode DevOps.

Die Auswertung vieler verschiedener Datenquellen in Echtzeit und vorausschauende Analysen machen neue Geschäftsmodelle möglich.

12 Für Gegenwart und Zukunft

34 Microsoft baut die Azure-

Auf der „HP World Tour“ in Mannheim wurde die Fokussierung auf aktuelle IT-Trends wie Cloud und Sicherheit verkündet.

Plattform aus

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Um von technologischen Entwicklungen wie Big Data und dem ­Internet der Dinge zu profitieren, ist laut Microsoft eine nachhaltige Datenkultur nötig.

36 Big Data trifft Industrie 4.0 Die digitale Vernetzung beschert ­eine nie dagewesene Fülle an ­Daten, die den Zustand von ­Maschinen und Anlagen beschreiben.

38 Harmonisierung aller Daten Interview mit Monika Pürsing, Chief Executive Officer bei der Zetvisions AG in Heidelberg, über aktuelle H ­ erausforderungen beim Stamm­daten- und Beteiligungs­ management


juli–August < 2014

Noch fehlende Reife: Augmented Reality (AR) bietet großes Potential

Ein Weg mit Hindernissen: Für potentielle Anwender von

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für die Logistikindustrie, wird dort aber noch recht selten eingesetzt.

Organisation > Logistik

­virtuellen Desktopinfrastrukturen gibt es einige Fallstricke.

Infrastrukturen > Virtualisierung

40 Noch fehlende Reife

48 Ein Weg mit Hindernissen

Augmented Reality (AR) bietet ­großes Potential für die Logistik­ industrie, wird dort aber noch recht selten eingesetzt – hauptsächlich in Pilotprojekten. Ein Grund scheint die bisher fehlende Reife der Technologie zu sein.

Neben den Vorteilen virtueller Desktopinfrastrukturen (VDI) gibt es für potentielle Anwender einige Fallstricke zu beachten. Anzeige

52 „50 Prozent IT-Wartung – 50 Prozent Innovation“

Interview mit Erwin Breneis, ­Manager Systems Engineering bei VMware

Praxis > Portale

54

Rostocks Zählerstände gehen ans Netz

44 Transparente Überwachung Kommentar von Michael Weidel, Director Strategic Solutions bei ­Infor, über moderne Lösungen für Sales and Operations Planning

Software für Versorger und Industrie www.psi.de

46 Erhebliche Doppelarbeit

Interview mit Volker Hasch, ­Geschäftsführer der Cargo 26.01.2012 13:34:06 Support GmbH, über die Knack- IT Director Inselanzeige 55x40 mm.indd 1 Open Source für das punkte beim Einsatz von Logistik­ ­Rechenzentrum lösungen Die Finanzholding KAP Beteiligungs-AG entschloss sich zu der Einführung einer Virtualisierungsmanagementsoftware.

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Interview mit Stefan Waldhaus aus dem Bereich Unternehmens­ entwicklung der Stadtwerke ­Rostock AG über das firmeneigene Vertriebsportal

Standards 3 Vorwort: Wo bleibt das schnelle Netz? 45 Buchseite zum Thema Logistik 56 Veranstaltungen 58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Neuer Chef für die Cloud > Peter Arbitter (44), bisher Leiter des Bereichs Global Business Supports (GBS), wird Direktor des neuen Geschäftsbereichs Cloud & Enterprise bei Microsoft Deutschland. Er löst damit Dr. Kai Göttmann in dieser Funktion ab und berichtet direkt an Klaus von Rottkay, Mitglied der Geschäftsleitung. Göttmann übernimmt ab sofort die Rolle des Senior Directors Partner Sales bei Microsoft. Arbitter ist seit über 22 Jahren in der ITBranche tätig. Nach selbstständiger Tätigkeit als Berater und der kaufmännischen Leitung eines mittelständischen Service-Unternehmens war er zwölf Jahre bei Siemens Peter Arbitter, ­Direktor Cloud & beschäftigt – zuletzt Enterprise bei als CTO der Siemens ­Microsoft Deutsch­ land IT Solutions & Services GmbH & Co OHG (SIS). Anschließend verantwortete er bei T-Systems die IT- und CloudServices, bevor er vor zweieinhalb Jahren zu Microsoft wechselte. GBS ist eine Einheit mit 450 Mitarbeitern, die Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Mittel- und Osteuropa (CEE) bedient. < Im Intenet: www.microsoft.de

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BPM-Tools im Vergleich > Den BPM-Toolmarktmonitor 2014, eine Marktstudie zu 22 Geschäftsprozess-Management-Werkzeugen, hat die Kölner Unternehmensberatung BPM&O erstellt. Sie beschreibt funktionale Aspekte und Besonderheiten der angebotenen Werkzeuge. Laut BPM&O sind neben der Funktionsbeschreibung

auch nicht funktionale Fragen und die Kosten pro Arbeitsplatz Thema. Beschrieben werden u.a. Lösungen von Fichtner, GBTEC, IBM, Intellior, Mega, MID, Ploetz+Zeller, Prologics, QPR Software, Semtation, Signavio, Software AG, Sycat oder Vicon. < Im Internet: www.bpmo.de

Neuer RSA-Deutschlandchef > Ralf Kaltenbach wechselte kürzlich innerhalb von EMC und ist seitdem Leiter des Deutschlandgeschäfts von RSA. In dieser Funktion verantwortet er die strategische Ausrichtung von RSA sowie die Positionierung der Sicherheitslösungen im Markt. In den vergangenen zwei Jahren leitete er bei EMC Deutschland den Vertrieb Enterprise Central. Zuvor arbeitete Kaltenbach in verschiedenen Vertriebspositionen im Service-Provi-

der-, Großkunden- und Mittelstandsumfeld, u.a. bei EMC und Cisco Systems. < Im Internet: www.rsa.com

Ralf Kaltenbach, Leiter des Deutschland­ geschäfts von RSA

Wechsel bei Citrix > Anfang Juli 2014 gab Dr. Jürgen Müller, Geschäftsführer Deutschland bei Citrix, bekannt, das Unternehmen auf eigenen Wunsch zu verlassen. Im direkten Anschluss übernahm Peter Goldbrunner, ­Director Partner Sales Central ­Europe, kommissarisch seine Aufgaben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Jürgen Müller hatte die Position als Area Vice President und Geschäftsführer Deutschland bei Citrix vor zweieinhalb Jahren angetreten. Jetzt zieht er sich aus privaten Gründen aus dem Geschäft

zurück. Mit Peter Goldbrunner übernimmt ein erfahrener Vertriebsmann und Citrix-Kenner interimsweise die Führung. < Im Internet: www.citrix.de

Peter Goldbrunner, kommissarischer Deutschlandchef bei Citrix


unternehmen < aktuelles

Schärfere Sicherheits­ maßnahmen Laut einer Studie von Cyberark ­ haben 68 Prozent der Unternehmen im letzten Jahr ihre Sicherheitsstrategien geändert. > Der Sicherheitsanbieter führte die Untersuchung „Global Advanced Threat Landscape“ zum achten Mal durch. 373 (IT-)Führungskräfte aus Unternehmen in Europa, Nordamerika und der Region AsienPazifik wurden rund um die Datensicherheit befragt. Die Mehrheit der Befragten sieht die größte Gefahr im Missbrauch privilegierter Accounts – sowohl im Hinblick auf Insider- als auch Cyberangriffe. So vertreten zudem 44 Prozent die Ansicht, dass Angriffe, die auf den Diebstahl privilegierter Zugangsdaten zurückzuführen sind, am schwierigsten zu entdecken und zu beheben sind. Zunehmend werden Dienstleister zum Ziel von Angriffen. Die Gefahr wird laut Studie deutlich, wenn man bedenkt, dass 60 Prozent der befragten Externen eine Remote-Zugriffsmöglichkeit auf ihr internes Netzwerk einräumen. Über die Hälfte (58 Prozent) sei sich nicht sicher, ob ihr Service-Provider privilegierte Accounts schützt und überwacht. <

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Im Internet: www.cyberark.com

Auslöser für eine ­Veränderung von Sicherheitsstrategien

0

Cyberangriffe wie PoS-Attacken

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NSA/Edward-Snowden-Affäre

37 %

Spionageaktivitäten von Regierungen

19 %

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www.orchestra.de


aktuelles aktuelles > unternehmen

Gute Perspektiven für Mainframes Nachdem das Großrechnergeschäft in den vergangenen Jahren stagnierte, sehen ­Fujitsu-Verantwortliche jetzt Anzeichen für eine Trendwende. Angesichts ungebremst wachsender Datenmengen und immer komplexer werdender, rechenintensiver ­Anwendungen werden sich Mainframes einen Teil der Bühne zurückerobern, ­prognostiziert der Technologiekonzern. > Gleich zwei Jubiläen gab es anlässlich des diesjährigen „BS2000 Mainframe Summit“, der am 3. und 4. Juni in München und Prien am Chiemsee stattfand, für den Anbieter zu feiern: 50 Jahre Mainframe- sowie 40 Jahre BS2000Entwicklung. Nachdem dezentrale Client-Server-Umgebungen seit den 90er Jahren den Einsatz von Großrechnern immer weiter zurückgedrängt hatten, sieht Dr. Rolf Strotmann, Vice President Enterprise Server and Software bei Fujitsu, jetzt Anzeichen für eine Re-

naissance der Mainframes. Trends wie die Rezentralisierung der IT, Big Data sowie Mobility und Cloud Computing verleihen dem Großrechner seinen Worten nach wieder neuen Auftrieb: „Es zeichnet sich nunmehr eine Trendwende in Richtung Zentralisierung von Rechenzentrumsleistungen und Konsolidierung von Serverfarmen ab. Genau hier kann der Mainframe seine Stärken wieder voll ausspielen. Maschinen wie die Server der BS2000-Reihe ermöglichen es, nicht nur eine Vielzahl an virtuel-

Zum diesjährigen BS2000-Mainframe-Summit hatte man Anwender und Interessenten ins Deutsche Museum nach München eingeladen.

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len Servern zu starten, sondern nehmen durch ihre immense Leistungsfähigkeit deutlich mehr virtuelle Server huckepack. Das spart Platz und Strom im Rechenzentrum und hilft, die Kosten zu senken“, erklärt Strotmann. Unterstützung für seine Argumentation erhält er von Dr. Joseph Reger, dem technologischen Vordenker und CTO von Fujitsu. Nach dessen Vorhersage wird das Thema „Konvergenz“ die Entwicklung der IT-Technologie in den kommenden Jahren maßgeblich bestimmen. „Ohne Konvergenz entsteht Komplexität“, sagt Reger. Die steigende Zahl von Appliance-Lösungen, Produktentwicklungen wie Smartphones, aber auch die Tatsache, dass der Begriff IT immer häufiger durch ICT ersetzt wird, sind laut Reger klare Indizien für eine fortschreitende technologische Konvergenz. „Die Steuerung komplexer Wertschöpfungsketten, wie sie beispielsweise in Form des Internets der Dinge auf uns zukommt, ist mit den bisher praktizierten ,Best in class‘-Strategien nicht zu bewältigen. Mainframes werden deshalb in zunehmendem Maße mit anderen modernen Technologien konvergieren“,


unternehmen < aktuelles

Kasse machen

Dr. Rolf Strotmann, Vice President Enterprise Server and Software bei Fujitsu: „Der Main­ frame ist mehr als ein Server. Er ist der Takt­ geber im Rechenzentrum.“ ­ rognostiziert Reger. Desweiteren p präsentierte der Hersteller auf dem Summit die neue Generation seiner Mainframes, die BS2000SESerie. Sie umfasst drei SE-Servermodelle, deren Server-Units innerhalb der SE-Infrastruktur unterschiedlich kombinierbar sind: SE300, SE500 und SE700. Mit ­dieser komplett neu entwickelten Serverinfrastruktur stellt man ­eigenen Angaben zufolge eine hochskalierbare und flexibel gestaltbare Highend-Multi-OS-Infrastruktur bereit. Die neuen Server erlauben es, herkömmliche Mainframe-Anwendungen und An­ wendungen aus der sogenannten offenen Welt je nach Bedarf parallel auf unterschiedlichen und/oder gleichen Hardwaretechnologien mit verschiedenen Betriebssystemen zu betreiben. Der neue SEManager ermöglicht ein zentrales webbasiertes Management der gesamten SE-Infrastruktur, einschließlich der /390-basierten ­Server-Unit, der x86-basierten ­Server-Unit, der Net-Unit, sowie den Application-Units für den Einsatz weiterer Betriebssystemwelten (Linux, Windows) und Hypervisor (beispielsweise VMware vSphere). Neu ist auch die Software OSD/BC

Dr. Joseph Reger, CTO von Fujitsu: „Ohne Konvergenz entsteht Komplexität.“ Version V10.0, die neben einigen neuen Features für die bestehenden BS2000-Server der S- und SQ-Serie auch spezielle additive Funktionen zur Unterstützung der neuen SE-Serie enthält. Die neue Betriebssystemversion ermöglicht eine erweiterte Integration von Netstorage und gewährleistet laut Anbieter durch verschiedene Performancemaßnahmen eine deutlich effizientere Nutzung des Gesamtsystems. „Im SE-Server werden unter dem Dach eines gemeinsamen Mainframe-Managements Host-Technologie für klassische Mainframe-Lasten und x86Technologie für Linux- und Windows-Aufgaben nebeneinander und effizient gekoppelt bereitgestellt. So eröffnet diese Infrastruktur einerseits den klassischen HostApplikationen den kontrollierten und effizienten Zugang zu Windows- und Linux-Welten, während diese von den Vorteilen des Großrechnermanagements profitieren“, resümiert Rolf Strotmann. < Siegfried Dannehl

> Der US-Anbieter Oracle will für 5,3 Mrd. Dollar Micros Systems übernehmen, einen USHersteller von Kassensystemen und Abrechnungsprogrammen für Händler, Hotels und Restaurants. Das 1977 gegründete Unternehmen ist bereits seit 15 Jahren Oracle-Partner und erwirtschaftete zuletzt mit 6.400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von knapp 1,3 Mrd. Dollar. Kommt der Deal zustande, wäre es der größte Oracle-Zukauf seit 2010 (Sun Microsystems für 7,4 Mrd. Dollar). < Im Internet: www.micros-fidelio.de

Retarus will weiter wachsen > Die Münchener Retarus Group meldet für das am 31. Mai abgeschlossene Geschäftsjahr 2014 über 15 Prozent organisches Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr – auf 40,5 Mio. Euro. Mehr Details wurden bisher nicht veröffentlicht. Der weltweit agierende Anbieter von Cloud-Services für EMail, Fax, SMS und EDI legt – eigenen Angaben zufolge – eine über dem Wachstum des Marktes liegende Umsatzsteigerung vor. „Wir konnten in allen Regionen und Märkten Wachstum erzielen und streben für das aktuelle Geschäftsjahr noch ambitioniertere Ziele an“, äußert sich Johannes Hecker, COO der Gruppe. Zudem will das Unternehmen die globale Expansionsstrategie insbesondere in den USA sowie auf dem asiatischen Markt fortsetzen. < Im Internet: www.retarus.de it-director · Ausgabe 7–8/2014

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Schnelle Reaktion gefragt Das „Application Economy European Media & Influencer“-Event, zu dem der IT-Anbieter CA Technologies am 24. Juni nach London eingeladen hatte, stand ganz im Zeichen der Software-Entwicklungsmethode DevOps.

Im Panel diskutierte CA mit IT-Spezialisten, Kunden und Partnern über die Marktveränderungen durch Trends wie Mobile, Social Media, Analytics und Cloud Computing. > Eröffnet wurde die Veranstaltung von Eric Grotefeld, Vice President Application Delivery bei CA Technologies, der die Möglichkeiten der sogenannten „Application Economy“ für Unternehmen vorstellte. Er erläuterte, wie Unternehmen Software in ihre Produkte und Services integrieren können, um ihre Marke zu stärken. „Wir durchleben derzeit eine weitere Phase der Veränderung – eine Veränderung in einer recht kurzen Zeitspanne“, so Grotefeld. „Die Unternehmen müssen schnell reagieren.“ Dann übergab er das Mikrofon an Andrew Buss, Consulting Manager Europe – Datacentre, Infastructure and Client Devices beim Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC, der einen längeren Vortrag über die Technologie-Evolution im Business hielt und betonte, dass ein Umdenken bei der Software-Entwicklung in der „Application Economy“ stattfinden müsse. Dabei ging er auf verschiedene Methoden der Anwendungsentwicklung ein, beginnend mit dem Wasserfallmodell, das sich aus Planung, Design, Bau, Test und dem letztlichen Einsatz zusammensetzt und nicht sehr flexibel sei. Codefehler könnten nur während der Testphase herausgefischt werden. Anders sei die agile Anwendungsentwicklung, mit der der Entwicklungsprozess flexibler und schlanker gestaltet werden kann. Aber auch hier würden in der Testphase, so Buss, noch Einschränkungen bestehen. Menschen, Prozesse und Kulturen müssten letztlich auf neue Methodiken und Tools eingestellt bzw. ausgerichtet werden.

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„Die Notwendigkeit einer größeren Zusammenarbeit“ werde oft als Treiber für DevOps zitiert. Durch jene Entwicklungsmethode könnten Einschränkungen durch abhängige Systeme und gemischte Applikationen abgeschwächt werden. In der anschließenden Paneldiskussion, von Sarah Atkinson, Vice President bei CA, moderiert, diskutierten Eric Grotefeld und Andrew Buss zusammen mit ITSpezialisten, Kunden und Partnern über die Marktveränderungen durch Trends wie Mobile, Social Media, Analytics und Cloud Computing. Sie skizzierten, wie Unternehmen in der digitalen Revolution überleben. Ein Panelteilnehmer war Ahmad Alayan, Head of DevOps bei Swisscom, der die CA-Lösung „Release Automation“ für eine schnelle Einführung seiner cloudbasierten TV-On-Demand-Services nutzen konnte. „Swisscom musste reagieren, um bestehen zu können. Aus diesem Grund haben wir zu DevOps gewechselt. Dabei rückten das Dev- und Ops-Team näher zusammen. Es fühlte sich an, als würden wir wie eine Familie zusammenarbeiten, um das Ziel zu erreichen.“ Abschließend gaben sämtliche Sprecher ihre persönliche Einschätzung zu DevOps ab. Man war sich einig, dass die Entwicklungsmethode viel Zeit in Anspruch nimmt und nicht über Nacht abgehandelt werden kann. Die Bewegung müsse zunächst verstanden werden. Doch wenn man die Reise mitmache, würde DevOps „rocken“, so Business Solution Architect Mo Uppal. < Lea Sommerhäuser


unternehmen < aktuelles

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Für Gegenwart und Zukunft Kürzlich machte HP mit seiner World Tour Station in Mannheim. Auf der Kunden­ konferenz verkündete Europachef Peter Ryan die Fokussierung auf aktuelle IT-Trends wie Cloud und Sicherheit. Zudem beschäftigt sich der Anbieter mit Zukunftsthemen wie dem Internet der Dinge und entwickelt eine völlig neue Computerarchitektur.

> Vor drei Jahren hat HP seinen Umbau gestartet. Das vierte Jahr soll laut Peter Ryan das Wachstumsjahr werden. Dafür setzt der amerikanische IT-Anbieter auf den „New style of IT“, wie Ryan erklärt, der als Senior Vice President für die Enterprise Group und als General Manager der Region EMEA verantwortlich ist. Unter diesem Slogan nimmt man die großen aktuellen Trends in den Fokus: Cloud, Big Data, Mobility und Si-

cherheit. Vor allem das CloudGeschäft sieht Ryan als großen Wachstumsmotor. „Bis 2016 werden 75 Prozent aller IT-Umgebungen als Private, Managed oder Public Cloud bereitgestellt“, betonte der Europachef in Mannheim. In den meisten Fällen werde es sich um hybride Umgebungen handeln, so Ryan. Dafür hat HP sein zuvor eher heterogenes Cloud-Angebot unter der Marke Helion zusammengefasst. Technische Grundlage ist die quelloffene Cloud-Architektur Openstack. Auf dieser basiert auch das Helion Network, das der IT-Riese jetzt vorgestellt hat. Mit diesem Netzwerk will das Unternehmen ein Ökosystem aus Software-Anbietern und -Entwicklern, Systemintegratoren und Value Added Resellern aufbauen. Gemeinsam sollen Entwicklungen vorangetrieben und Dienste für Cloud-

Peter Ryan, General

Manager der Region EMEA bei HP, sieht das Cloud-Geschäft als großen Wachs­ tumsmotor.

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Anwender angeboten werden. Die Nutzer erhalten laut Anbieter Zugang zu einem großen CloudService-Portfolio für Unternehmensumgebungen, das horizontale und vertikale Anwendungen sowie netzwerkbezogene Dienste umfasst. Dank der Open-Source-Architektur wird das Helion-Netzwerk hardware-unabhängig sein. Voraussichtlich im vierten Quartal soll es als Pilotprogramm starten. Als wichtiger Erfolgsfaktor für Cloud Computing gilt die Sicherheit der Daten in der Wolke. HP hat daher eine Verschlüsselungslösung für Cloud-Anwendungen entwickelt. Atalla Cloud Encryption vereinfacht laut Anbieter mithilfe von sogenannten „Split Keys“ die Verschlüsselung und das Schlüsselmanagement bei Public- und ­Private Clouds sowie in hybriden Umgebungen. Die Schlüssel wer-

Andrew Bolwell, bei

HP für Technologie­ visionen zuständig, sieht Themen wie Wearables, Daten­ brillen und das Inter­ net der Dinge für wichtige Entwicklun­ gen der IT-Branche.


unternehmen < aktuelles

den dabei während des Verschlüsselungsprozesses geteilt. Anwender behalten einen Teil des Schlüssels und somit auch die Kontrolle bei der Übertragung der Daten in die Cloud. Speziell für den Schutz von unstrukturierten Daten hat der Hersteller außerdem die Lösung Atalla Information Protection and Control im Programm. Die Software sichert Informationen, die etwa in E-Mails oder Dokumenten liegen, vor dem Zugriff von Unbefugten. Laut Anbieter arbeitet sie dabei nach einem informationszentrischen Verschlüsselungsansatz, der sich in vorhandene Geschäftsprozesse integrieren lässt. Zudem hat man neben den Trends auch die Zukunft im Visier. Ein Beispiel dafür bietet Andrew Bol-

well, der in Mannheim einen Ausblick auf die künftigen Entwicklungen gab. Bolwell ist für Technologievisionen und Strategie im Bereich Printing and Personal Systems zuständig. Er hält Themen wie Wearables, Datenbrillen und das Internet der Dinge für die wichtigen Entwicklungen der ITBranche. „Alles wird zur Technologie“, so Bolwell. HP sieht er auch in dieser künftigen IT-Welt als einen wichtigen Player. „Wir arbeiten an allen diesen Zukunftsthemen“, erklärt Bolwell. Dass der amerikanische IT-Anbieter den Blick nach vorn gerichtet hat, zeigt sich auch an dem hohen Stellenwert, den Forschung und Entwicklung derzeit im Unternehmen haben. „Wir investieren mehr als jemals zuvor in Forschung und

Entwicklung“, sagt Europachef Ryan. Drei Viertel der Mitarbeiter aus diesem Bereich beschäftigen sich gerade mit dem Projekt „The Machine“. Unter diesem Arbeitstitel will HP das Computing revolutionieren. Ziel ist eine Computerarchitektur mit völlig neuen Speicher- und Rechentechnologien sowie einem neuen Betriebssystem. Kernelement der neuen Entwicklung sind Memristoren – passive elektrische Bauelemente, deren elektrischer Widerstand nicht konstant ist. Sie sollen das Speichern großer Datenmengen sowie sehr schnelle Rechenoperationen ermöglichen. Geplant ist, dass die entsprechenden Systeme 2019 in die Serienproduktion gehen werden. < Markus Strehlitz

Speicher neu definieren > EMC hat bei einem Launch-Event in London im letzten Monat ein überarbeitetes Produktportfolio vorgestellt. Zwei große Ankündigungen machte das Unternehmen in Sichtweite der Tower Bridge: VMAX3 und Isilon Data Lake. Die Zunahme an unstrukturierten Daten aus Work­ loads, wie File-Sharing, Mobile- und Cloud-Anwendungen, stellt Unternehmen vor Herausforderungen bei der Datenspeicherung. Der Speicheranbieter will deshalb mit neuen Produkten für jede Unternehmensgröße den Storage-Markt neu definieren. Besonderes Augenmerk galt dem jüngsten Mitglied der Speicherplattformfamilie „VMAX3“ – eine Hyper-Konsolidierung für bestehende Workloads. Die nach eigenen Angaben einzige Plattform für offene Enterprise Data Services bildet die Grundlage für eine Hybride Cloud bei Kunden, die Storage-as-a-Service mithilfe regelbasierter Service Levels anbieten möchten. Die Speicherplattform basiert auf Hypermax OS, eine Kombination aus Storage-Hypervisor und Betriebssystem, die nach Herstellerangaben dazu beitragen soll,

Infrastruktur und Speicher zu konsolidieren und dadurch Kosten zu reduzieren. Somit soll die VMAX-­ Engine Infrastruktur-Services wie Cloud-Zugriff, Datenmobilität und -schutz direkt auf dem Array bereitstellen können. Mit dem Update der Isilon-Produktfamilie sollen Kunden künftig von einer flexiblen Datenspeicherung und neuen Sicherheitsfeatures profitieren. Die „Data Lake“-Speicherumgebung ermöglicht es, Daten aus verschiedenen Clouds, NAS oder SANs ohne vorhergehende Kategorisierung konsolidiert zu verwalten – unabhängig von ihrer späteren Verwendung und ihrem Ursprung. Das Software-Upgrade auf XtremIO 3.0 für installierte XtremIO-Arrays ist kostenfrei. Der Vorteil der neuen Flash-Architektur liege bei stets verfügbaren InlineDatendiensten, unabhängig von den eingesetzten Work­loads. Nun ergänzt EMC seine Lösung mit speichereffizienten Meta-Data-Snapshots sowie neuen Konfigurations-/Dataservices. < ZI

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Mehr Energie sparen Ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördertes Projekt erforschte in den vergangenen Jahren Methoden, um den Energieverbrauch in Rechenzentren (RZ) weiter zu senken. > Hinsichtlich der Energieeffizienz im Rechenzentrum können die Betreiber jenseits von sparsamen Netzteilen und Grüne-IT-Maßnahmen bei Servern, Klimasystemen und Infrastruktur noch mehr Energie einsparen. Wie dies genau funktionieren kann, damit hat sich das Forschungsprojekt „AC4DC“ (Adaptive Computing for Green Data Centers) in den vergangenen drei Jahren beschäftigt. Dabei hat der IT-Spezialist Rittal das Forschungsprojekt als Konsortialführer geleitet und gemeinsam mit den weiteren fünf Partnern während einer Abschlussveranstaltung im Juni 2014 in Herborn die Ergebnisse präsentiert. Neben den Hessen hatten sich BTC IT Services, der Zweckverband Kommunale Daten-

Das modulare, standardisierte Rechenzent­ rum Rimatrix S in Containerform wurde während der Abschlussveranstaltung des Forschungsprojekts AC4DC präsentiert.

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verarbeitung (KDO) Oldenburg sowie Offis Institut für Informatik am Projekt beteiligt. Als wissenschaftliche Partner engagierten sich die Universität Paderborn sowie das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit. „Das Projekt AC4DC verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz. Die Methoden zielten auf die Datenspeicher, Server, Applikationen und die physische Infrastruktur sowie die Klimatisierung in Rechenzentren ab“, erklärte Bernd Hanstein, Hauptabteilungsleiter Produktmanagement IT bei Rittal und Gesamtprojektleiter. Aber auch Arbeitsplatzrechner in angeschlossenen öffentlichen und privaten Verwaltungen waren in die Forschung einbezogen worden. Mit drei Zielen ging AC4DC im Mai 2011 an den Start: Erstens ging es darum, Speicherplatz in Endgeräten (z.B. Desktoprechnern) als kostengünstigen Backup-Speicher zu nutzen. Zweitens sollte sich aus den Vor-Ort-Bedingungen der verschiedenen Rechenzentren ein dynamischer Referenzpreis pro Rechenleistung ergeben (Last- und Powermanagement). Und drittens sollten Umgebungsbedingungen wie Wind oder die Außentemperatur bei der Klimatisierung des Rechenzentrums helfen. Der Schaffung einer neuartigen, dezentralen Datensicherung widmete sich die Uni Paderborn. Im Fokus stand dabei die Verwendung

von ungenutztem Speicherplatz in Desktoprechnern. Um diesen effektiv zu nutzen, könnten dort Backup-Daten des Unternehmens vorgehalten werden. Kombiniert man dies mit einer Cloud-BackupLösung für die Sicherung von Datenservern könnte man die Wertschöpfung vorhandener Ressourcen weiter steigern. Gleichzeitig kann aufgrund dieser speziellen Backup-Lösung auf zusätzliche, dedizierte Backup-Hardware im Rechenzentrum verzichtet werden. Dem Thema Last- und Powermanagement hatte sich Offis verschrieben. Durch eine effizientere Ausnutzung vorhandener Server und sämtlicher RZ-Kapazitäten soll der Energieverbrauch – auch standortübergreifend – weiter gesenkt werden können. Sollte ein Unternehmen z.B. mehrere RZStandorte in Deutschland betreiben, könnte die Hauptlast automatisiert auf den jeweils kühlsten RZStandort verlagert werden. Rittal selbst nutzte die Forschungsresultate und Konzepte von AC4DC für die Entwicklung des modularen, standardisierten Rechenzentrum Rimatrix S, um eine geringe Power Usage Effectiveness (PUE) von bis zu 1,15 garantieren zu können. Die Lösung nutzt Daten aus allen Infrastrukturkomponenten, um den perfekten Betriebspunkt für die aktuelle Auslastung des Rechenzentrums zu finden. < IS


unternehmen < aktuelles

Modulare Bauweise > Eine von Colt beauftragte Umfrage unter rund 500 Entscheidungsträgern für IT-Infrastrukturen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien sowie den Niederlanden fand heraus, dass es den Entscheidern insgesamt schwerer fällt, eine Strategie für die Nutzung von Rechenzentren (RZ) zu entwickeln, obwohl der Einsatz der entsprechenden Technologie an sich einfacher wird. Für technologiegetriebene Unternehmen ist das Rechenzentrum laut Studie der Dreh- und Angelpunkt für den Einsatz moderner Technologien und Konzepte wie Social Business, Mobility, Cloud Computing und Big Data. Ineffizienz im Rechenzentrum habe daher direkten Einfluss auf den Unternehmenswert und den Umsatz. Doch wie kann es gelingen, Unsicherheiten und Fehlplanungen im Hinblick auf Kapazitäten zu beseitigen und dabei auch noch den Kostendruck im Auge zu behalten? Einen Ansatzpunkt bietet das Rechenzentrum selbst, und zwar in seiner Bauweise als Gebäude.

Wenn Rechenzentren modular gebaut sind, kann laut Studie die Kapazität leichter nach dem tatsächlich bestehenden Bedarf aufgebaut werden als dies bei herkömmlicher Bauweise der Fall ist. Die Kosten für den Bau seien grundsätzlich geringer, obwohl in traditioneller Bauweise inzwischen auch sehr günstig errichtet werden kann. Dank einer modularen Bauweise sind kleinere Entscheidungsschritte erforderlich, was den Prozess beschleunigen kann und es werden eher keine Überkapazitäten entstehen. Sollten die Kapazitäten zu knapp kalkuliert worden sein, kann ein weiteres Modul errichtet werden. Mit „Modul“ ist dabei nicht notwendigerweise ein beweglicher Container gemeint. Vielmehr ist darunter ein vorgefertigtes Element zu verstehen, das in einer Produktionsumgebung entsteht. Dies ist ein Konzept, dass in verschiedenen Fertigungsbereichen angewendet wird und vor rund fünf Jahren auf den RZBau übertragen wurde. <

IT Cooling Solutions

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Im Internet: www.colt.net

Data Center besser managen > Lösungen für das Datacenter Infrastructure Management (DCIM) sollen helfen, Prozesse im Rechenzentrum zu verbessern und den Energiebedarf zu senken. Vor diesem Hintergrund hat Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. für ein Anfang Juli

2014 vorgestelltes Whitepaper ein Jahr lang den Markt analysiert sowie mit Herstellern und Anwendern gesprochen. Auf Basis dieser Ergebnisse gibt man nun eine fundierte Einschätzung sowie praxisorientierte Empfehlungen rund um die Einführung von DCIM. <

Mehr Informationen: www.stulz.de/cyberrow

Zusammengefasst auf 124 Seiten steht der Bericht kostenlos zum Download bereit: http://datacenter.eco.de/whitepaper.html it-director · Ausgabe 7–8/2014

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