IT-DIRECTOR 10/14

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Neue Chefs für Materna · IoT-Standards in Planung · Kampf gegen Cyberkriminalität Schweiz: 8,40 SFr DEUTSCHLAND: 4,30 EUR

10 I 2014

10 I 2014

Österreich: 4,70 EUR Luxemburg: 4,95 EUR

NO

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IM Interview

Gerd-Lothar Leonhart, Geschäftsführer der Bull GmbH Seite 22

IT-Dienstleistungen

mit Vollgas in die Wolke Damit die Private- und Public-Cloud-Welt problemlos miteinander kommunizieren und automatisiert Daten austauschen können, sind Standards sowie Interoperabilität gefragt. Seite 16

MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach  »Entgelt bezahlt«

Neue Chefs für Materna · IoT-Standards in Planung · Kampf gegen Cyberkriminalität · Im Interview: Gerd-Lothar Leonhart, Geschäftsführer der Bull GmbH

G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE

unified Communications Innovation durch CloudTechnologie und WebRTC Seite 34

Personalmanagement Rechtskonforme Verfahren für Lohn- und Gehaltsdaten Seite 48


Innovation durch Flexibilität

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vorwort Oktober < 2014

Notwendige Standards Ohne entsprechende Interoperabilität und Standardisierung läuft in Cloud-Umgebungen kaum etwas rund. > Fällt der Begriff „Standardisierung“, so denkt man innerhalb der IT wohl zunächst an betriebswirtschaftliche Software oder den elektronischen Datenaustausch. ­Gerade bei letzterem erwies sich die Suche nach einem international anerkannten und praktikablen Standard von Ina Schlücker, jedoch als ein recht schwieriRedakteurin IT-DIRECTOR ges und äußerst langwieriges Unterfangen. Zwar konnte sich in der Vergangenheit ­vielerorts das PDF-Format insbesondere im Rahmen der Bürokommunikation etablieren. Beim Austausch wichtiger Geschäftsdaten wie Lieferscheinen oder ­Rechnungen trifft man allerdings in vielen Branchen wie Handel, Automotive oder Gesundheitswesen noch immer auf divergierende, meist stark proprietäre ­Datei­formate.

im Umfeld von Cloud Computing, nicht zuletzt weil ­einige große (US-)Anbieter dem Projekt angehören. Aus deutscher Sicht ist vor allem die Ende Juli von SAP angekündigte Unterstützung der Initiative beachtenswert. Dabei wollen die Walldorfer künftig das Projekt insoweit unterstützen, als dass sie die Entwicklungen der Community nutzen und selbst zur Erweiterung der Open-Source-Codebasis beitragen werden.

Damit den Anwendern von Cloud-Services ein ähn­ liches Tohuwabohu erspart bleibt, sind Anbieter, B­ranchenverbände sowie staatliche Institutionen ge­ fordert, möglichst offene Standards zu schaffen und i­nternational zu etablieren. Einige Unternehmen haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt und sich etwa der Openstack-Initiative angeschlossen. Sie gilt gemeinhin als die derzeit wichtigste Open-Source-Unternehmung

Mehr zum Thema Cloud-Standards sowie zu IT-Dienstleistungen im allgemeinen erfahren Sie ab Seite 16. <

Generell versprechen Open-Source-Initiativen eine ­höhere Flexibilität für das Anwenderunternehmen, auch da man sich nicht allein in den Händen eines ­einzigen Anbieters weiß. Von daher wundert es kaum, dass quelloffene Initiativen momentan nur so aus dem Boden schießen und eine rege Nachfrage verzeichnen. Als weitere Beispiele neben Openstack seien hier die quelloffene Platform as a Service (PaaS) Cloud Foundry oder die hiesige Initiative „Interactive Cloud OS“, die ein quelloffenes Cloud-Betriebssystem vorantreibt, genannt.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

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Inhalt 2014 > oktober

Mit Vollgas in die Wolken: Wollen IT-Verantwortliche unterschiedliche

Jederzeit Blickkontakt: Die hohe Zahl mobiler Endgeräte ge-

16

34

Cloud-Services einsetzen, sollten sie auf Standards achten.

Aktuelles > Unternehmen

8 Plattform für das Internet der Dinge

Mitte September präsentierte Intel erste Anwendungen rund um die ­eigenen Hadoop-Lösungen für Cloud Computing und Big-DataAnalysen.

10

Im Kampf gegen die ­Cyberkriminalität

Ende September stellten der EcoVerband und Sicherheitsexperten im Rahmen der Internet Security Days Lösungen für die Bekämpfung von Cyberkriminalität vor.

14 Wahlen werden digital Interview mit Manfred Träger, Sales Director Outsourcing Services bei der Iris AG

ben dem Markt für Video-Konferenz-Lösungen neue Impulse.

22

Organisation > Unified Communications

16 Mit Vollgas in die Wolken

34 Jederzeit Blickkontakt

Wollen IT-Verantwortliche unterschiedliche Cloud-Services in ihrem Unternehmen einsetzen, sollten sie auf entsprechende Standards sowie Interoperabilität achten.

Die steigende Zahl mobiler End­ geräte mit integrierter Videofunk­ tionalität und die wachsende ­Akzeptanz von Cloud-Services ­geben dem Markt für Video-Kon­ ferenz-Lösungen neue Impulse.

30 Gute Geschäfte dank weltweiter Verbindung

Weltweit verteilte Produktions­ stätten, Just-in-Time-Logistik, vernetzte Steuerung oder die Nutzung von Cloud-Anwendungen zwingen Unternehmen dazu, die Vernetzung ihrer Kommunikation neu zu bewerten.

Interview mit Dr. Peter Rohrbach, CEO bei dem Consulting-Unter­ nehmen Cellent

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Geschäftsführer der Bull GmbH

Titelthema > IT-Dienstleistungen

32 Die IT als Brandbekämpfer

4

Interview mit Gerd-Lothar Leonhart,

38 Web Realtime Communication Vor- und Nachteile des geplanten Standards für Echtzeitkommuni­ kation

40

Die größten Stolpersteine bei der Videokommunikation

Interview mit Michael Brust, ­Director Global Solutions ­Marketing UC bei Unify


oktober < 2014

Das Gute liegt oft so nah: Interview mit Sascha Grosskopf, Demand Generation Manager EMEA bei Cornerstone Ondemand

48

Die Kraft der Natur: Der Pflanzenarzneimittel-Hersteller Schwabe modernisiert sein Produktionscontrolling.

58

42 Grenzenlos kommunizieren

52 Gehaltsveränderungen ver­

Insbesondere in internationalen ­Unternehmen wie Grohe oder ­Securitas können UC-Lösungen heutzutage ihre Stärken ausspielen.

einfachen

Persona Service nutzt seit Anfang 2014 eine webbasierte Software für die Entgeltabrechnung.

46 UC-Performance stets im Blick UC-Lösungen können die Zusammenarbeit zwischen räumlich von­ einander entfernten Mitarbeitern, Kunden und Partnern verbessern – allerdings kann die Performance dabei nicht immer gewährleistet werden.

Software > Personalmanagement

48 Das Gute liegt oft so nah

Anzeige

58 Die Kraft der Natur Der Pflanzenarzneimittel-Hersteller Schwabe verordnete seinem Produktionscontrolling einen Energieschub.

61 Schneller alarmiert Eine neue Software ersetzt bei Deutschlandradio alte Telefonlisten durch eine schnelle Alarmierung.

Software für Versorger und Industrie www.psi.de

54 Die elektronische Lohntüte

IT Director Inselanzeige 55x40 mm.indd 1

Im Interview berichtet Sascha Grosskopf, Demand Generation Manager EMEA bei Cornerstone Ondemand, wie Entscheider die richtige Mitarbeiterauswahl treffen.

Praxis > IT-Projekte

62 In frischem Gewand Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der globalen Marktpräsenz stand bei der Getriebebau Nord ein ­Relaunch der Website an.

26.01.2012 13:34:06

Um rechtskonform zu sein, müssen elektronische Verfahren für Lohnund Gehaltsdaten bestimmte ­Voraussetzungen erfüllen.

Standards 3 Vorwort: Notwendige Standards 57 Buchseite zum Thema Personalmanagement 64 Veranstaltungen 66 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Vorstandswechsel bei G Data > Von der Eleven GmbH geholt hat das Bochumer IT-Sicherheitsunternehmen G Data den Branchenexperten Walter Schumann. Der 56jährige Manager ist seit dem 1. September 2014 als neuer Vertriebs- und Marketingvorstand Nachfolger von Frank Heisler, der den neuen Geschäftszweig IT-SecurityServices aufbauen soll. Schumann war zuvor in führenden Positionen u.a. auch für Astaro, Clearswift und Zone Labs tätig. Der Vorstand besteht weiterhin aus drei Mitgliedern: Neben Schumann sind das Kai Figge (Personal- und Finanzen) sowie Andreas Lüning (Technologie). < Im Internet: www.gdata.de

Rewe baut E-Commerce aus > Webshop-Technologie gefragt: Rewe Digital, ein Unternehmen der Rewe Group, hat den E-Commerce-Anbieter Commercetools übernommen. Der Anbieter von Cloud-Software soll mit seinen fortschrittlichen Webshop-Technologien die konzernweiten digitalen Aktivitäten der Gruppe verstärken und bleibt gleichzeitig als eigenständiges Unternehmen am Markt bestehen. Mit dem Produkt Sphere.IO bietet Commercetools eine Plattform für alle notwendigen Handelsfunktionen als Application Programming Interface (API) an und ermöglicht damit kanalübergreifenden ECommerce, neudeutsch Omni channel. Zu den Kunden zählen namhafte Firmen wie Red Bull, Brita oder Koffer24, die bereits heute auf die Online-Technologien des 2006 gegründeten Münchner Anbieters setzen. „Die fortschrittlichen E-Com­ merce-Applikationen bieten außergewöhnliche Möglichkeiten für ­unsere zukünftigen Online-Aktivitäten“, erklärt Jean-Jacques van

Oosten, Chief Digital Officer der Rewe Group. „Als starker Partner im Hintergrund werden wir die Weiterentwicklung des noch jungen E-Commerce-Unternehmens vorantreiben und das Drittkundengeschäft weiter ausbauen“, so van Oosten. Die Übernahme durch Rewe Digital findet im Zuge eines Abkaufs aller Anteile der Altgesellschafter von Commercetools statt. Dabei bleibt das 40köpfige Team bestehen und die Unternehmensmitgründer Dirk Hörig und Denis Werner weiterhin als Geschäftsführer tätig. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. < Im Internet: www.rewe-group.com

Der Handels- und Touristikkonzern Rewe investiert nun auch in Webshop-Technologien.

Finanzspritze für Alfresco Walter Schumann, Vorstand bei G Data

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> Alfresco Software erhält über 45 Mio. Dollar Wachstumskapital. Der Anbieter von Software für die Verwaltung von Dokumenten, Grafiken und anderen geschäftlichen Inhalten (Enterprise Content Management, ECM) will mit diesen Mitteln den weltweiten Vertrieb stärken und in Marketingaktivitäten sowie in die Entwicklung investieren, um den Markt für Software as a Service (SaaS) vor-

anzutreiben. Die aktuelle Finanzierungsrunde wird von Sageview Capital angeführt. Drei weitere Investoren, die Alfresco bereits unterstützen, haben sich ebenfalls wieder beteiligt: Accel Partners, Mayfield Fund und SAP Ventures. Mit dem aktuellen Engagement liegt die Gesamtsumme des Wachstumskapitals von Alfresco bei 65,4 Mio. Dollar. < Im Internet: www.alfresco.de


unternehmen < aktuelles

Neue Chefs für Materna > Die beiden Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter des Dortmunder IT-Dienstleisters Materna GmbH, Dr. Winfried Materna (69) und Helmut an de Meulen (61), haben sich gemeinsam entschlossen, die Führung ihres Unternehmens weiterzureichen: Sie werden zum 31. März 2015 aus der Geschäftsführung der Materna GmbH und aller Tochterunternehmen ausscheiden. Die Nachfolge wird ein neuer Geschäftsführer antreten, der das Unternehmen ganzheitlich führen und langfristig weiterentwickeln soll; der bisherige kaufmännische

Geschäftsführer Ralph Hartwig bleibt an Bord. Das Ziel des bereits begonnenen Auswahlprozesses ist es, mit einem neuen Geschäftsführer einen nahtlosen Übergang bei der Leitung der Materna-Gruppe sicherzustellen. Materna und an de Meulen lenken seit der Gründung im Jahr 1980 die Geschicke des Unternehmens, das mit über 1.400 Mitarbeiter 2013 einen Jahresumsatz von 158 Mio. Euro erwirtschaftete – insbesondere mit Großunternehmen und Bundesbehörden. Bereits in den vergangenen Jahren wurden zwei entscheidende Veränderungen auf Gesellschafterund Gremienebene vorgenommen: Zum einen haben die Gründer knapp 50 Prozent der Anteile an ihre Kinder übergeben und damit den Charakter als Familienunternehmen gefestigt. Zum anderen hat das Unternehmen einen Beirat berufen, der die Unternehmensleitung mit externem Sachverstand berät. Dem Beirat gehören bislang Arndt Rautenberg als Vorsitzender, Prof. Dr. Jens Böcker und Christian Oecking an. Materna und an de Meulen wollen „die Entwicklung der Unternehmensgruppe künftig aus dem Beirat heraus strategisch begleiten“, heißt es aus Dortmund. < Im Internet: www.materna.de

Die Geschäftsführung der Materna GmbH (von links): Helmut an de Meulen, Dr. Winfried Materna, ­Ralph Hartwig

Versatel wird 1&1-Schwester > United Internet stockt seine Beteiligung an der Telefongesellschaft Versatel von 25,1 auf 100 Prozent auf – und kauft die restlichen Aktien für 586 Mio. Euro vom Finanz­investor KKR, inklusive der 361 Mio. Euro Bankschulden von Versatel. Mit dem Vollzug der Trans­aktion wird schon im Oktober gerechnet. Damit entsteht nach der Deutschen Telekom und Vodafone der drittgrößte Festnetzanbieter Deutschlands klar vor Telefonica und QSC. Versatel ist knapp 550 Mio. Euro Jahresumsatz stark und betreibt ein eigenes Glasfasernetz mit 37.000 Kilometer Länge in Deutschland. Die neue UI-Tochter soll DSLVorleistungen für ihre Schwester 1&1 bereitstellen, die bisher Wiederverkäufer der Telekom ist, und United Internet so jährlich bis zu ca. 55 Mio. Euro ersparen. Außerdem hat United Internet bis 2019 Investitionen in Höhe von ca. 145 Mio. Euro für den weiteren Ausbau der DSL-Infrastruktur eingeplant. „Die Marke Versatel bleibt erhalten“, verspricht VersatelCEO Johannes Pruchnow – und das B2B-Geschäft solle ausgebaut werden. Mithilfe des strategischen Investors werde man neben bandbreitigen Anbindungen der Glasfaserinfrastruktur auch die Services für Geschäftskunden ausbauen und ihnen neue Produkte aus den Bereichen Cloud und Hosting anbieten. < Im Internet: www.versatel.de

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Plattform für das Internet der Dinge Im Mai 2014 hat Intel in Feldkirchen das „Internet of Things Ignition Lab“ (IoT) als Thinktank für den Ideenaustausch und die Entwicklung neuer IoT-Lösungen eröffnet. Dazu präsentierte man Mitte September erste Anwendungen rund um die eigenen ­Hadoop-Lösungen für Cloud Computing und Big-Data-Analysen. > Das Internet der Dinge eröffnet Unternehmen das Potential, neue Services zu entwickeln, ihre Produktivität zu steigern, Entscheidungen in Echtzeit zu treffen oder neue Nutzererlebnisse zu schaffen. Laut einer Gartner-Studie werden neben den Milliarden von PCs, Tablets und Smartphones bis zum Jahr 2020 zusätzlich rund 26 Milliarden neue Geräte – vom Stromzähler bis zum Kühlschrank – über das Internet Daten austauschen. Beim Versuch, diese Geräte mit ITSystemen zu verbinden, stehen die Entwickler Herausforderungen bezüglich Fragmentierung, Inter­ operabilität und Sicherheit gegenüber. Nach eigenen Angaben verfolgt Intel die Strategie, die Entwicklung und Installation von IoTSystemen durch Engagement auf intelligente Geräte und Gateways

Das IoT Ignition Lab soll Partnern aus Indust-

rie und Forschung, die Entwicklungsarbeit im Bereich des Internets der Dinge betreiben sowie einen Treffpunkt zum Austausch von Ideen und zur Präsentation ihrer Arbeits­ ergebnisse bieten.

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zu forcieren. Wichtig sei dabei die Kollaboration mit Partnern in Industrie und Forschung. So haben sich Anfang Juli Intel und Atmel Corporation, Broadcom Corpora­ tion, Dell, Samsung Electronics ­sowie Wind River zusammengeschlossen, um ihre Kompetenzen im Rahmen des Open Interconnect Consortiums (OIC) zu bündeln. Die Entwicklung eines standardisierten Kommunikations-Frameworks zum Informationsaustausch zwischen PCs, Smartphones, Tablets und Wearables bis hin zu IoTGeräten aus der Industrie soll dazu beitragen, diese Geräte sicher miteinander sowie mit dem Internet zu verbinden. Das neu zu entwickelnde Framework soll verschiedene Lösungen zur Konnektivität beinhalten und unabhängig von Formfaktoren, Betriebssystemen oder Dienstanbietern arbeiten. An der Initiative beteiligen sich auch Unternehmen verschiedener Branchen wie Smart Home oder Automotive. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Hersteller schnell neue Produkte entwickeln können und diese intelligent, geschützt und reibungslos miteinander Daten austauschen – auch unter schwierigen Bedingungen wie variierender Stromstärke und Bandbreite. Standards für weitere IoT-Anwendungen sollen folgen. Laut Intel ist es geplant, die OICInitiative kontinuierlich zu erweitern, beispielsweise um Entwickler

von Anwendungen und Endgeräten, Dienste- und Lösungsanbieter sowie Hersteller von Chipsets. Das IoT Ignition Lab ist eines von vier ähnlichen Einrichtungen in Europa. Das zentrale Thema dieser vier Forschungsstandorte sind „Smart Cities“. Das Lab in München konzentriert sich auf die Aspekte Smart Energy, Mobilität und Industrie. Ziel soll hier sein, alle Elemente der IoT-Wertschöpfungskette, beginnend bei Hard- und Softwareherstellern über Systemintegratoren und Consultants bis zum Endanwender von IoT-Lösungen, zusammenzubringen. In Form einer „Open Labs“-Veranstaltung wurden erste Ergebnisse der Zusammenarbeit rund um die Themen Cloud und Big Data in Feldkirchen präsentiert. Nach ­einer Einführung von Hannes Schwaderer, Geschäftsführer der Intel GmbH, zum Engagement im Energiesektor, stellte Dr. Hendrik Behrens, Consultant bei SHS Viveon, die Möglichkeiten von Ad­ vanced Analytics am Beispiel intelligenter Stromnetze (Smart Grid) vor. Desweiteren nehmen auch am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, der Bereich Big Data und der damit verbundene Einsatz intelligenter IntelTechnologien eine zentrale Rolle ein. Details der dortigen Anwendungen erläuterte Manuel Martin Marquez, Data Scientist. < Siegfried Dannehl


www.wir-sprechen-kundisch.de


aktuelles aktuelles > unternehmen

Im Kampf gegen die Cyberkriminalität 2015 wird das Internet 25 Jahre alt. Für den Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. ein schöner Aufhänger, um zu den Internet ­Security Days (ISD) ins Brühler Phantasialand einzuladen. Dort stellten Ende ­September internationale Sicherheitsexperten diverse Lösungen für die Bekämpfung von Cyberkriminalität vor. > Im Jahr 1990 fiel der Startschuss für das Internet. „Seither hat es ­eine unglaubliche Entwicklung durchlaufen“, betonte Eco-CEO Harald A. Summa am zweiten Veranstaltungstag in seiner Begrüßungsrede. Besonders die letzten 18 Monate seien für das World ­Wide Web keine angenehme Zeit gewesen. Viel Schmach und Misstrauen musste es ertragen. „Nicht umsonst sitzen wir hier nun zusammen und reden über das Internet. Schließlich gilt es, Vertrauen zu schaffen und dessen Nutzung in spezifischen Bereichen zu stärken.“ Das Internet verändere die Gesellschaft, die Politik und schließlich das gesamte Leben. Zur Bekräftigung legte Summa ein paar Zahlen vor: 79 Prozent der Deutschen über 10 Jahre würden bereits das Internet nutzen, im Alter zwischen 10 und 44 Jahren seien es nahezu 100 Prozent. Der Umsatz in der In-

ternetwirtschaft sei gar größer als im Tourismus – Tendenz steigend. Parallel dazu nimmt allerdings auch die Cyberkriminalität zu. So sind die Herausforderungen für Sicherheitsexperten äußerst vielfältig: angefangen bei Spam über Attacken und Angriffe jeder Art bis hin zur Absicherung diverser Hardware einschließlich mobiler Endgeräte wie Smartphones. Die Internet Security Days boten hier eine gute Gelegenheit für die Security-Experten aus aller Welt, ihr Wissen mit den Partnern und Teilnehmern zu teilen und mit ihnen über aktuelle Lösungen und Maßnahmen zu diskutieren. Dies geschah in verschiedenen Sicherheits-Sessions – größtenteils in englischer Sprache gehalten – in den Räumlichkeiten des Quantum. Manuel Hähr, Field System Engineer bei F5, stellte beispielsweise in seinem Vortrag über E-Crime

Rund 800 Teilnehmer sollen in diesem Jahr beim Event im Quantum dabei gewesen sein.

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heraus, dass alle Angriffstypen und -ziele expandieren würden. „Heutzutage sind Angriffe sehr viel fokussierter und besser geplant, wobei 99 Prozent dazu dienen, Geld zu generieren“ – etwa durch den Abgriff von Kreditkartendaten oder den Weiterverkauf von wichtigen Unternehmensinformationen. Konstantin Agouros, Technical Lead Security Technologies bei Xantaro, hielt derweil einen eher technischen Vortrag für SoftwareEntwickler über die Wichtigkeit einer ordentlichen Programmierung. Diese würde das Leben der Angreifer deutlich erschweren. „Es gibt hierbei keinen Grund, das Rad neu zu erfinden, schließlich kann man auf bereits bestehende Dokumentationen zurückgreifen.“ Peter Hansemann, Geschäftsführer der ICN GmbH + Co. KG, referierte über das Thema „E-MailVerschlüsselung“ und stellte fest,

In den Pausen hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, die Attraktionen des ­Freizeitparks auszukosten.


unternehmen < aktuelles

Die Internet Security Days fanden am 24. und 25. September in den exotischen Kulissen des Brühler Phantasialands statt.

Eco-CEO Harald A. Summa sprach in seiner Begrüßungsrede über den 25. Geburtstag des Internets. dass lediglich 16 Prozent der Unternehmen überhaupt auf Verschlüsselung zurückgreifen, obgleich es die Technologie bereits seit 20 Jahren gibt. Der Grund: Viele Unternehmen denken, ihre Daten würden niemanden interessieren, oder dass die NSA diese Daten so oder so lesen könnte – ob verschlüsselt oder nicht. Ergänzend widmete sich Dr. Benjamin

Heckmann, Referent für Informatik dual an der Hochschule Darmstadt, in seinem Vortrag dem Thema „Verschlüsselung und Cloud“. Er habe in den letzten Jahren sehr viel Vertrauen im gesamten Verschlüsselungskontext verloren. Zudem sei es schwer herauszufinden, wer überhaupt eine vertrauenswürdige Verschlüsselung implementieren könne.

Im Anschluss an die Vorträge fanden stets kurze Paneldiskussionen statt, in die auch die Teilnehmer eingebunden wurden. Ferner konnten sie sich im Hauptsaal des Quantum an den verschiedenen Ständen der Eco-Partner über das Thema „Internetsicherheit“ informieren und mit den Experten ins Gespräch kommen. < Lea Sommerhäuser

Plattform für ID-Technologien > Vom 18. bis 20. November 2014 können in Frankfurt am Main alle, die sich mit der Identifikation von Personen und Objekten beschäftigen, die Fachmesse Euro ID und den parallel stattfindenden ID World International Congress er­ leben. Die Besucher erwartet eine Vielzahl an aufeinander abgestimmten Modulen sowie der ­Austausch und die Kommunikation mit persönlichen Kontakten. Aussteller, Referenten und ID-Experten freuen sich auf das Gespräch mit Fach­besuchern und Konferenz­ teilnehmern. Podiumsdiskussionen zu ­aktuellen Themen sowie Vorträge zu verschiedenen Anwendungen

sollen die Ausstellung begleiten. Mehrmals täglich werden realitätsnahe Demoprozesse vorgeführt, die neue Erkenntnisse über das Nutzenpotential liefern, das mit AutoID- und RTLS-Technologien e ­ rschlossen werden kann. Darüber hinaus ist der Besuch der „Plenary Session“ und der „CEO Vision“ des parallel stattfindenden ID World ­International Congress für alle r­ egistrierten Besucher kostenfrei zugänglich. Auf dem Kongress ­analysieren ID-Experten aus ­Wirtschaft, Forschung und Politik bestehende Märkte und beleuchten das Potential für die Märkte von morgen – ­sowohl

im Bereich der Objekt- als auch im Bereich der Personen-ID. Themen der englischsprachigen Konferenz sind u.a. ­Internet of Things, Big Data, die ­Sicherheit und Identifizierung von Reisenden, Mobilität und Smart Grid. Darüber hinaus werden in ­eigenen Themenblöcken sowohl die Bedürfnisse der etablierten als auch die Anforderungen der sich entwickelnden Märkte berücksichtigt. Besucher können sich unter www.euro-idmesse.de/eintrittskarten mit der Registriernummer 1412301029 für eine kostenfreie Eintrittskarte registrieren. < Im Internet: www.euro-id-messe.de it-director · Ausgabe 10/2014

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aktuelles > unternehmen ADVERTORIAL > KYOCERA

DOKUMENTE JUST IN TIME: DER RHEIN-KREIS NEUSS SENKT SEINE DOKUMENTENMANAGEMENT KOSTEN UM 25 % einem Blick die Mitarbeiterressourcen und direkten Kosten, die während eines Prozesses eingespart werden können. Auch der Rhein-Kreis Neuss profitierte bereits von der Analyse seiner Prozesse. Mit seinen acht Städten und Gemeinden muss die Kreisverwaltung sehr effizient und dienstleistungsorientiert arbeiten. Dokumente „Just in Time“ sowie die elektronische Weiterverarbeitung dieser Dokumente sind ein wesentlicher Bestandteil eines professionellen Kundenservice. Die IT-Abteilung sieht es als ihre Kernaufgabe, durch moderne Soft-und Hardware Unternehmen produzieren unaufhörlich

Bei KYOCERA Document Solutions hat man

die Prozesse so zu gestalten, dass die

Dokumente unterschiedlichster Art, die

diesen Bedarf erkannt und bietet seinen

einzelnen Fachabteilungen schnell und effi-

für ihre Geschäftstätigkeit relevant sind.

Kunden mit der MDS Prozessanalyse einen

zient arbeiten können. Daher suchte man im

So erfolgt allein die Kommunikation mit

ganzheitlichen Ansatz, um Potenziale in

Rahmen einer europaweiten Ausschreibung

dem Kunden zu 90 Prozent durch Doku-

diesem Bereich aufzuzeigen. Die MDS

nach einer Lösung, um das Dokumenten-

mente. Effiziente Dokumentenprozesse

Prozessanalyse setzt sich aus vier Phasen

management neu zu organisieren und die

sind daher für die Wirtschaftlichkeit eines

zusammen: Durch eine Analyse wird ein

Fachabteilungen auf diese Weise noch

Unternehmens essentiell. Jedoch: Häufig

entsprechendes Optimierungspotential

effizienter zu machen. „Wir wollten die alten

mangelt es hier an einer ganzheitlichen

ermittelt und dem Kunden in Form eines

Produkte gegen neue, leistungsfähige Sys-

Betrachtung und Automatisierung dieser

detaillierten Reportings zur Verfügung

teme austauschen, um eine Konsolidierung

Abläufe. Laut der IDC Studie „Print- und

gestellt. Sie zeigen dem Kunden genau

der Outputstrukturen zu gewährleisten. Die

Dokumentmanagement in Deutschland

auf, welches qualitative und quantitative

Prozesse sollten grundsätzlich verbessert

2014“ werden Dokumentenprozesse

Einsparpotential sich in den Dokumenten-

werden, sodass alle relevanten Dokumen-

oftmals nur auf Abteilungsebene analy-

prozessen verbirgt und automatisieren

te digital erfasst und weiterverarbeitet

siert und optimiert. Ein hohes Einspar-

die bestehenden Prozesse, wenn nötig

werden können“, erklärt Horst Weiner,

potential liegt aber in der gesamtheit-

durch den Einsatz intelligenter Hardware

IT- Leiter beim Rhein-Kreis Neuss, und

lichen Betrachtung und Optimierung.

und Software. Der Kunde sieht dann auf

ergänzt, dass ein wesentlicher Bestandteil der Ausschreibung die Kombination der

KOSTENREDUKTION VON 25 % DURCH MDS PROZESSOPTIMIERUNG VON KYOCERA

erforderlichen Softwaremodule sowie die passenden Hardware dazu gewesen sei.

¬ Deutliche Reduktion der Gerätezahl und Modelle ¬ Userbezogenes Scannen in ein vorhandenes DMS-System

Im Rahmen der öffentlichen Ausschrei-

¬ Digitale Weiterverarbeitung der Daten, schnellere Ablage und Recherche

bung haben KYOCERA und der betreuende

¬ Es wird weniger Bürofläche durch Akten blockiert

Fachhändler des Rhein-Kreis Neuss, die

¬ Sicheres und userbezogenes Drucken sowie optimierte Kostenkontrolle durch KYOcontrol ¬ Durch das neue Output-Konzept konnten 25 Prozent der Kosten gesenkt werden. Dies entspricht einer

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Mönchengladbacher ITZ, den Zuschlag erhalten, da man neben der Hardware

¬ Ersparnis von 70.000 jährlich

auch mit einem Optimierungskonzept

¬ Der KYOfleetmanager stellt Wartung, Software-Updates sowie Tonerbeschaffung und –management sicher

überzeugen konnte. Wichtig war in diesem

it-director IT-DIRECTOR · Ausgabe AUSGABE 10/2014

Zusammenhang, dass KYOCERA und


< ADVERTORIAL unternehmen < aktuelles

Für den Rhein-Kreis Neuss wurde daher

„Durch das neue Outputkonzept von KYOCERA konnten 25 % der Kosten gesenkt werden. Dies entspricht einer Ersparnis von 70.000 Euro jährlich.“

ein standardisierter Fragebogen für alle

Horst Weiner, IT- Leiter beim Rhein-Kreis Neuss.

ITZ dem Kunden empfohlen haben, eine detaillierte Analyse und Bestandsaufnahme der Ist-Situation durchzuführen.

Abteilungen und alle Mitarbeiter entwickelt und ausgewertet. Das auf den Ergebnis-

Darüber hinaus wurde die Print-&-Follow-

gesenkt werden, was einer jährlichen

sen dieser Befragung basierende Konzept

Lösung KYOcontrol installiert, mit der nun

Ersparnis von 70.000 Euro entspricht.

sah nun insgesamt sechs leistungsfähige

Druckaufträge dem Anwender zugeordnet

Geräteklassen für die neue Drucker- und

werden und so vor unbefugten Zugriff

Entsprechend zufrieden zeigt sich Horst

Kopiererflotte vor und deutlich weniger

geschützt werden. Auch die Kosten lassen

Weiner mit dem Projekt: „Für uns war

Arbeitsplatzdrucker. Diese wurden an

sich so den Fachabteilungen zuordnen

es zunächst wichtig, unter Einbindung

allen wichtigen Standorten als Pool-

und kontrollieren. Mithilfe des KYOfleet-

der Mitarbeiter, eine unabhängige

geräte aufgestellt. Die digitale Ablage

managers werden die Systeme ferner

MDS-Prozessanalyse mit KYOCERA

mittels Scanner und die Möglichkeit des

zentral verwaltet. Software-Updates,

und dem betreuenden Fachhändler ITZ

Mehrfachzugriffs auf ein gespeichertes

Wartungen sowie Tonerbeschaffung und

durchzuführen. Auch wenn wir bereits

Dokument haben den Bedarf an Drucken

-management können einfach und pro-

ein grobes Output-Konzept erarbeitet

und Kopien reduziert und darüber hinaus

blemlos durchgeführt werden. IT- Leiter

hatten, wurde erst nach der genauen

den CO2 -Ausstoß gesenkt. Das Auffinden

Horst Weiner und Projektkoordinator

Analyse deutlich, wie die Optimierung

der Dokumente wurde somit erleichtert.

Frank Meger vom Rhein Kreis Neuss sind

genau auszusehen hatte mit welchen

Die Mitarbeiter können nun an den neuen

mit dem Projektergebnis sehr zufrie-

Lösungen wir unsere Prozesse auto-

MFP-Systemen die Unterlagen scannen, so

den: „Wir konnten die Gerätedichte und

matisieren können. Nun sieht man uns

dass sie jederzeit weiterverarbeitet und in

Lagerfläche reduzieren und auch unseren

hier als eine Art Best Practise techni-

das vorhandene DMS-System übernommen

Papierverbrauch, den Energieverbrauch

scher Innovationen“, so Weiner. „Wir

und ausgewertet werden können. Doku-

sowie den CO2-Ausstoß senken. Dies wirkt

sind mit der Beratungsleistung von

mente werden in Zukunft „Just in Time“

sich natürlich positiv auf die Gesamtkos-

KYOCERA sehr zufrieden und werden

auf den Bildschirm geholt und nicht mehr

ten aus“, so Weiner. Diese konnten durch

auch bei weiteren geplanten Optimie-

wie zuvor aus einer herkömmlichen Akte.

das neue Output-Konzept um 25 Prozent

rungen eng zusammenarbeiten“. n

WEITERE INFORMATIONEN: KYOCERA Document Solutions Deutschland GmbH – www.kyoceradocumentsolutions.de KYOCERA Document Solutions Inc.– www.kyoceradocumentsolutions.com

it-director · AUSGABE Ausgabe 10/2014 IT-DIRECTOR

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Interview aktuelles > unternehmen

Wahlen werden digital Interview mit Manfred Träger, Sales Director Outsourcing Services bei der Iris AG, über das Potential von Scan- und Dokumenten-Management-­ Lösungen im Wahlverfahren

IT-DIRECTOR: Herr Träger, im vergangenen Jahr gegebenen lokalen Rahmenbedingungen kooperierte Ihr Unternehmen mit Scytl, eitechnisch tatsächlich machbar ist. Nach nem Spezialisten für Onlinewahlen. Welunseren Erfahrungen gibt es kein univerche Rolle spielen Ihre Lösungen im Rahselles Konzept, sondern eine individuelle men dieser Partnerschaft? Lösung, die die konkreten AnforderunM. Träger: Scytl besitzt eine umfassende Exgen erfüllt und bei allen Beteiligten Akpertise im Wahlmanagement und kann zeptanz findet. mit ihrer E-Election Platform alle WahlDie technische Basis für die Durchfühprozesse technisch unterstützen, so etwa rung der Wahlen bildet Scytls Sicherheitsdie Verwaltung des Wahlregisters, das technologie, die den Datenaustausch zwiTraining der Wahlhelfer oder die Abläufe Manfred Träger, Iris AG schen den verarbeitenden Systemen und in den Wahllokalen und Auswertungsauch die Daten- und Prozessprotokolle zentren. Vor zwei Jahren bekam der Anbieter den Auf- gegen Manipulation schützt, so dass während und nach trag, die Umsetzung der Wahlen in Ecuador und Hon- dem Wahlvorgang die korrekte Durchführung über duras zu begleiten. Um die Prozesse weiter zu optimie- Plausibilitätsprüfungen transparent nachgewiesen werren, suchte man einen Partner, der die Wahlauswer- den kann. Wir haben unsere Erfassungslösung in diese tung beschleunigt – unser technologisches Know-how Infrastruktur integriert, protokollieren sämtliche Vorin der automatisierten Datenextraktion passte hervor- gänge, nutzen ein Vier- oder Sechs-Augen-Prinzip in ragend. Beide Wahlen erfolgten mit Stimmzetteln, die der manuellen Nacherfassung und stellen sicher, dass in den Wahllokalen manuell ausgezählt wurden. Die die Informationen über Parteien, Kandidaten und deresultierenden Wahlberichte wurden anschließend ge- ren Auszählungsergebnisse nur von autorisierten Perscannt und mit unserer Datenerfassungslösung IrisX­ sonen eingesehen werden können. tract for Documents weiterverarbeitet, in Ecuador de- IT-DIRECTOR: Für Endnutzer werden das Internet sowie mozentral über 105 regionale Verarbeitungszentren, in bile Endgeräte immer beliebter und wichtiger – wie Honduras zentral über das nationale Wahlzentrum. kann man solche Kanäle optimal in Wahlvorgänge einDie Wahlergebnisse konnten durch die Automatisie- betten? rungsunterstützung mit geringem manuellen Aufwand M. Träger: Wenngleich die Integration von internetfähigen schnell und zuverlässig erfasst und für weitere Auswer- Endgeräten in einen rein digitalen Wahlprozess keine große technische Herausforderung darstellen sollte, ist tungen zur Verfügung gestellt werden. IT-DIRECTOR: Bei Wahlvorgängen handelt es sich um sehr unseres Erachtens eine einfache und ausreichend sichesensible Bereiche – wie gewährleisten Sie in diesem Zure Authentifizierung des Wählers kritisch. Gleiches gilt sammenhang die Sicherheit? sicherlich auch für die Datensicherheit, wenn die EndM. Träger: Die Sicherheit der Wahlvorgänge wird durch geräte nicht nur ausschließlich für Wahlzwecke verein organisatorisches und technisches Gesamtkonzept wendet werden. IT-DIRECTOR: Mit Scytl waren Sie vor algewährleistet, das den rechtlichen lem bei Wahlen in Südamerika akVorgaben entspricht und mit den tiv. Welche Bestrebungen bezüglich staatlichen Einrichtungen sowie einer elektronischen Abbildung der den relevanten politischen Kräften Wahlvorgänge gibt es in Europa soabgestimmt ist. Ein wichtiger Aswie insbesondere in Deutschland? pekt ist dabei auch, was unter den

„Über die elektronische Wahl wird in ­Europa noch viel diskutiert.“

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it-director · Ausgabe 10/2014


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M. Träger: Die elektronische Wahl wird in Europa viel diskutiert. Experten nehmen an, dass die Digitalisierung Kosten senkt und etwa eine Distanzabstimmung zu einer höheren Wahlbeteiligung führt. Demgegenüber bestehen aber Bedenken hinsichtlich der Geheimhaltung, unerkannter Manipulationen, mangelnder Transparenz und der Verletzung demokratischer Prinzipien, weil die Nachvollziehbarkeit nicht sichergestellt werden kann. In Deutschland hat dazu das Bundesverfassungsgericht bereits 2009 eindeutig Stellung bezogen und die Hürden sehr hoch gelegt. In einigen anderen europäischen Ländern kommt man jedoch zu progressiveren Gesamtbewertungen – letztlich führt man nicht nur eine technologische, sondern auch eine gesellschaftspolitische Diskussion. Wir verfolgen keine vollständige elektronische Abbildung, sondern möchten eine traditionell durchgeführte Wahl mit Automatisierungstechnologien unterstützen. So hoffen wir aufzuzeigen, dass in Europa und Deutschland Wahlprozesse weiter optimiert werden können, ohne die etablierte Vorgehensweise in Frage zu stellen. IT-DIRECTOR: Welche weiteren Projekte planen Sie in diesem Bereich? M. Träger: Momentan arbeiten wir an einem Pilotprojekt, bei dem wir über E-Mail eingehende Wahlbelege mit Hilfe digitaler Bild­ optimierung aufbereiten und einer automatisierten Verarbeitung zuführen. Darüber hinaus laufen aktuell Projektakquisen – gemeinsam mit Scytl wollen wir weitere Erfahrungen sammeln und unser Lösungsangebot ausbauen. < IS

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Die passende Fibu finden > In acht Schritten zur richtigen Finanzsoftware verspricht ein neues Papier von Trovarit. Eine solche Abkürzung wäre hilfreich, denn selbst ausgewiesene Branchenkenner sind lediglich schwer in der Lage, nur die Anzahl der im deutschsprachigen Raum verfügbaren Finanzsoftware genau zu beziffern. Darüber hinaus gilt es, die unterschiedlichen Anbietertypen zu identifizieren (von Anbietern integrierter ERP-Software bis hin zu Konsolidierungs-, Planungs- und Reportingspezialisten), die verschiedenen Funktionsumfänge der Lösungen zu bedenken, Branchenkenntnis und Referenzen zu prüfen, moderne Trends zu berücksichtigen. Umso wichtiger sei es, bei der Auswahl von Anfang an strukturiert vorzugehen und das Projekt durch eine bewährte Vorgehensweise und effiziente Werkzeuge abzusichern. < Im Internet: www.trovarit.com

Mehr Informationen: www.stulz.de/cyberrow it-director · Ausgabe 10/2014

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