vorwort November < 2013
Und plötzlich steht die Welt still Ein (Berufs-)Leben ohne Smartphone und PC ist heute kaum noch vorstellbar. Das Rückgrat aller Telefonate, E-Mails oder des Internets bilden dabei Rechenzentren in aller Welt, die dafür stets auf dem neuesten Stand gehalten werden sollten.
> Würden von jetzt auf gleich weltweit sämtliche Rechenzentren (RZ) inklusive ihrer BackupStandorte ausfallen, würde die Menschheit innerhalb von Sekunden locker um ein Jahrhundert zurückgeworfen: Das Internet wäre von Ina Schlücker, Redakteurin IT-DIRECTOR lahmgelegt ebenso wie die gesamte Telekommunikation. Internationale Finanzmärkte müssten schließen, Flugzeuge am Boden bleiben und Züge stillstehen. Das Gesundheitswesen stieße genauso schnell an seine Grenzen wie Handel und Logistik. Und dass Energieversorger ohne die Daten ihrer Leitsysteme konstant weiterarbeiten können, scheint ebenfalls fraglich.
solche Horrorszenarien, welchen herausragenden Stellenwert Rechenzentren für die Gesellschaft wie auch Unternehmen besitzen. Grund genug, Themen wie RZ-Modernisierung oder -Infrastrukturen nicht stiefmütterlich zu behandeln. Hochverfügbarkeit, Energieeffizienz, Datensicherheit oder Netzmanagement sollten von daher auf der Tagesordnung der IT-Verantwortlichen nicht fehlen. Mehr über die aktuellen Entwicklungen in der Welt der Rechenzentren erfahren Sie ab Seite 14. < Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
Auf diese Weise würden fast sämtliche öffentlichen Lebensbereiche auf einen Schlag zum Erliegen kommen. Aber eben nur fast, wobei es in Zukunft gar noch weitaus schlimmer kommen könnte. Denn im Zuge der unaufhaltsamen Mobilisierung und zunehmenden Verbreitung der totalen Vernetzung – etwa im Rahmen des „Internets der Dinge“ – wird die Abhängigkeit von der Informations- und Kommunikationstechnologie weiter zunehmen.
Nicht stiefmütterlich behandeln Sicherlich ist die Vorstellung eines Komplettausfalls sämtlicher Data Center weit hergeholt. Dennoch zeigen
it-director · Ausgabe 11/2013
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Inhalt 2013 > november
Baustelle Rechenzentrum: Ist es sinnvoller, das Rechenzentrum zu modernisieren oder einen Neubau in Angriff zu nehmen?
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Eine aktuelle Gehaltsübersicht zeigt: IT-Spezialisten in Hamburg und München verdienen am meisten.
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Aktuelles > Unternehmen
6 Die Gehälter der IT-Profis
Der Blick fürs Detail: Interview mit Dr. Thomas Schnieders, Direktor E-Commerce, Innovation & Plattform bei Otto
Titelthema > Infrastrukturen
14 Baustelle Rechenzentrum
Interview mit Jens-Philipp Jung, Mitgründer und einer der Geschäftsführer von Link11
Viele Rechenzentren sind mittlerweile „in die Jahre“ gekommen. Für Entscheider stellt sich die Frage: Das RZ modernisieren oder einen Neubau in Angriff nehmen?
10 Dell baut Produktpalette aus
20 Auf Energieeffizienz ausge-
Im Rahmen eines Tech Camp in Paris präsentierte der Anbieter zahlreiche Neuerungen.
richtet
8 DDoS-Attacken ab zehn Euro
12 Durchstarten mit neuem Namen Siemens Enterprise Communications heißt jetzt Unify.
Der Neubau eines energieeffizienten Rechenzentrums soll bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall für mehr Platz sorgen.
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Mit Gleichstrom besser aufgestellt
Durch den Einsatz von 400-VoltGleichstromversorgungsarchitek turen könnten Unternehmen zukünftig die EU-Richtlinie 20/20/20 einhalten.
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Interview mit Jürgen Hermann, Vorstandsvorsitzender der QSC AG
32 Das Rechenzentrum wird blau Mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ sollen sich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Rechen zentren deutlich verbessern lassen.
34 Auf die Kühlung kommt es an Interview mit Markus Jungwirth, Manager IT-Administration bei der Thomas-Krenn.AG
36 Schlank in die Zukunft Der Workload im IT-Operations bereich wird in den nächsten Jahren durch den Wandel der Anforderungen an die Unter nehmens-IT ansteigen.
november < 2013
Dem Misserfolg den Rücken zukehren: Erfolgreiche IT-Projekte dank
Big Performance: Die Echtzeitverarbeitung großer Daten-
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Projekt-Management-Software und guter Teamarbeit
Organisation > Software-Entwicklung
38 Der Blick fürs Detail Interview mit Dr. Thomas Schnieders, Direktor E-Commerce, Innovation & Plattform bei Otto, über die Eigenentwicklung der neuen E-Commerce-Plattform
42 Besser früher als später
mengen stellt Logistiker vor neue Herausforderungen.
Strategie > Projektmanagement
Software > Business Intelligence
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56 Big Performance
Dem Misserfolg den Rücken zukehren
Wie Unternehmen mit der richtigen Projekt-Management-Software und guter Teamarbeit die Zeiten ge scheiterter IT-Projekte hinter sich lassen
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Teile und herrsche – mit In-Memory
Anstatt hochgerüsteter Datenbanken benötigen Planungsanwendungen skalierbare In-MemoryLösungen auf der Anwendungsseite.
Anzeige
Softwarefehler, die erst in einer späten Phase der Entwicklung entdeckt werden, sind teuer.
Die Echtzeitverarbeitung großer Datenmengen stellt Logistiker vor neue Herausforderungen.
44 Die Welt ist mobil
62 BI der nächsten Generation
Interview mit Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Adesso AG und Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Uni DuisburgEssen
Software für Versorger und Industrie www.psi.de
52 Modern oder traditionell?
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26.01.2012 13:34:06
Agile und traditionelle Methoden im Projektmanagement sind nur scheinbare Gegensätze.
Big Data ist mittlerweile vor allem im Zusammenhang mit BI zu einem wichtigen Thema geworden.
Standards 3 Vorwort: Und plötzlich steht die Welt still 51 Buchseite zum Thema Projektmanagement 64 Veranstaltungen: Termine 66 Letzte Seite: Vorschau und Impressum
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aktuelles aktuelles > unternehmen
Vertriebsspezialist an Bord > Seit Oktober verstärkt Dr. Rolf Werner die Geschäftsführung bei T-Systems Multimedia Solutions. Künftig verantwortet er den Ausbau des Vertriebs und das Wachstum des Unternehmens national wie international. Seit 2002 ist Dr. Werner in verschiedenen Management Positionen bei T-Systems tätig. Zuletzt leitete er kommissarisch die deutsche Vertriebsorganisation. Neben Peter Klingenburg und Susanne Heger hat die T-Systems Multimedia Solutions mit Dr. Rolf Werner jetzt einen Vertriebsexperten als Geschäftsführer an Bord. Er verfügt über Erfahrung und ist bestens in der Branche vernetzt. Heger verantwortet weiterhin den Bereich Finanzen, Klingenburg wird die strategische Ausrichtung des Unternehmens vorantreiben. < Im Internet: www.t-systems-mms.com
Die Gehälter der IT-Profis Eine neue Gehaltsübersicht von Robert Half Technology zeigt: IT-Spezialisten in Hamburg und München verdienen am meisten. > Die besten Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden, das ist eine der größten Sorgen von CIOs. Zudem ist für 88 Prozent der Führungskräfte die Suche nach geeigneten IT-Mitarbeitern eine große Herausforderung. Den höchsten Bedarf an qualifizierten Fachkräften haben CIOs im Bereich Software-Entwicklung, ITSicherheit und Software-Administration. Gleichzeitig befürchten 75 Prozent der Studienteilnehmer, ihre besten IT-Mitarbeiter an Wettbewerber zu verlieren. Vor diesem Hintergrund ist es für Arbeitgeber wichtiger denn je, die Attraktivität ihrer Gehaltspakete regelmäßig an aktuelle Marktentwicklungen anzupassen.
„Gerade im IT-Bereich stellen wir fest, dass die Gehälter für die gleiche Positionsbezeichnung von Arbeitgeber zu Arbeitgeber stark variieren können“, erläutert Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany bei Robert Half. Bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber spielt die Attraktivität des Unternehmens und damit verbunden das Gehaltspaket eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund will die aktuelle Gehaltsübersicht eine Orientierungshilfe bei anstehenden Gehaltsverhandlungen, Budgetplanungen und Personalstrategien bieten. < Im Internet: www.roberthalf.de
Berufserfahrung
Chief Security Officer (CSO)
Chief Information Officer (CIO)
3 – 5 Jahre
77.000 – 94.000 Euro
85.000 – 105.000 Euro
6 – 9 Jahre
92.000 – 127.000 Euro
102.000 – 104.000 Euro
10 – 15 Jahre
120.000 – 149.000 Euro
132.000 – 173.000 Euro
> 15 Jahre
> 139.000 Euro
> 167.000 Euro
SAP mit neuem CIO Dr. Rolf Werner, Geschäftsführer bei T-Systems Multimedia Solutions
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> Im vergangenen Oktober hat SAP Björn Goerke sowohl zum Chief Information Officer (CIO) als auch zum Leiter der „SAP Hana Enterprise Cloud“-Organisation ernannt. In dieser Doppelfunktion soll er das interne globale Programm der Walldorfer sowie die Lieferung von Cloud-Diensten
weltweit weiter vorantreiben. Goerke will durch die Verzahnung dieser beiden Funktionen die SAPeigenen Erfahrungen mit der Cloud-Technologie an die Kunden weiterreichen können. Er berichtet direkt an Gerhard Oswald, Vorstandsmitglied der SAP AG. < Im Internet: www.sap.de
unternehmen < aktuelles
Geschäftskommunikation von morgen für eine neue Art miteinander zu arbeiten. unify.com
Copyright © Unify GmbH & Co. KG, 2013 it-director · Ausgabe 11/2013
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Interview aktuelles > unternehmen
DDoS-Attacken ab zehn Euro Interview mit Jens-Philipp Jung, Mitgründer und einer der Geschäftsführer von Link11, über die zunehmende Zahl von Distributed-Denial-of-Service-Attacken (DDoS) und entsprechende Schutzmaßnahmen
IT-DIRECTOR: Herr Jung, wie entwickelt sich die IT-DIRECTOR: Wie können sich GroßunternehZahl der DDoS-Attacken? men vor DDoS-Attacken schützen? J. Jung: Einschlägige Analysten prognostiJ. Jung: Ausschlaggebend für einen erfolgzieren einen jährlichen Zuwachs von 20 reichen Schutz ist eine netzwerkbasierte bis 40 Prozent. Durch die steigende VerIT-Sicherheitstruktur, die die Angriffe dywendung von Breitband-Internet-Annamisch abwehren kann. In unserer Proschlüssen können mehr und mehr PCs tection-Cloud arbeiten mehrere in Reihe infiziert und zu immer größeren Botnetgeschaltete Filtertechnologien, die den zen zusammengefügt werden. Zudem beDDoS-Datentransfer mithilfe von detailsteht die Möglichkeit, DDoS-Attacken als lierten Analysen dynamisch filtern und günstige Dienstleistung im Internet zu Jens-Philipp Jung, Link11 ausschließlich den legitimen Datentranserwerben und über eine simple Suchan fer an die Rechenzentrumsinfrastruktur frage zu finden. Dieser Service ist bereits ab zehn Euro weiterleiten. Die in der Protection-Cloud eingeschlosvöllig anonym für einen 60-minütigen Angriff erhält- senen Geo-Monitoring-Features sowie eine Standbylich und steht somit vom Aufwand in keinem Verhält- Variante, welche den Schutz ausschließlich im Annis zu den Schäden, die verursacht werden können. griffsfall aktiviert, sind gerade für internationale WebKonkrete Zahlen zur Häufigkeit von DDoS-Über- auftritte und Hochverfügbarkeitsplattformen wichtig. griffen sind durch die zurückhaltende Kommunikation IT-DIRECTOR: Wird man trotz aller Schutzmaßnahmen Opfer von Betroffenen und seriösen Schutzanbietern aktuell – welche Sofortmaßnahmen sollten ergriffen werden? nicht möglich. Unternehmen jeder Größenordnung J. Jung: Ein Standardschutz mit Firewall oder Intrusion sind die Zielscheibe von Botnetzen. Durch kombinierte Prevention System (IPS) reicht aufgrund der Größe der Botnetze erfolgen die Attacken meist aus mehreren Angriffe oftmals nicht aus. Die Angriffsformen werden Ländern gleichzeitig. Sehr häufig gilt Asien als Quelle stetig weiterentwickelt und die Stärke nimmt zu, so dieser Angriffe. Eine Studie hat allerdings ergeben, dass eine granulare und adaptive Filterung der Anfradass die meisten Botnetz-Kommando-Server ihren Sitz gen notwendig ist. Wenn im Falle eines Angriffs IPS und Firewall scheitern, sollte Kontakt zu einem Experin den USA und Deutschland haben. IT-DIRECTOR: Einzeltäter, Regierungen, Hackergruppen oder ten aufgenommen werden. Bei komplexen Attacken ist andere Organisationen – was denken Sie, wer hinter es nahezu unmöglich, selbst Sofortmaßnahmen zu erden meisten DDoS-Attacken steckt? greifen, um den Betrieb der Plattform sicherzustellen. J. Jung: Es gibt verschiedene Motivationsgründe, aber die IT-DIRECTOR: Wie kommt man Angreifern auf die Schliche? wirtschaftlichen und kriminellen Beweggründe über- J. Jung: Leider ist es fast unmöglich, den Angreifer bzw. wiegen. Häufig setzt man DDoS-Attacken zunächst als den Auftraggeber zu identifizieren. Die Angriffe könAblenkungsmanöver ein: Durch die Attacke werden nen anonym in Auftrag gegeben werden und für die alle verfügbaren, personellen IT-Ressourcen mit der Szenarien werden Tausende von Rechnern zu einem Bekämpfung der DDoS-Attacken gebunden und paral- Botnetz verbunden. Mit einem DDoS-Schutz mit intelel wird im Hintergrund eine Sicherheitslücke im Un- grierter Reportingfunktion besteht zumindest die ternehmen unbemerkt für eine Datenkompromittie- Möglichkeit, die illegitimen IP-Adressen zu verfolgen, rung vorbereitet. Aber auch der Hacktivismus, eine jedoch werden die beteiligten Rechner oft unbemerkt Mischung aus Hacking und Aktivismus, gewinnt zu- vom eigentlichen Nutzer infiziert. < is nehmend an Popularität.
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WIE SICHER IST IHRE PRODUKTINNOVATION, WENN SIE ZUM DOKUMENT WIRD ?
unternehmen < aktuelles
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aktuelles aktuelles > unternehmen
Dell baut Produktpalette aus Im Rahmen eines Tech Camp präsentierte Dell im Oktober in Paris zahlreiche euerungen – angefangen von einer mobilen Workstation über Speicher- und N Switchprodukte bis hin zu Big-Data-Szenarien.
Mit der netzwerkbasierten
Speicherlösung Compellent FS8600 können performance-intensive Workloads besser verarbeitet werden.
> Bei zwei Ankündigungen werden insbesondere RZ-Verantwortliche die Ohren spitzen: Ab sofort sind neue Networking Switches der Serie S6000 sowie die netzwerkbasierte Speicherlösung Compellent FS8600 verfügbar. Beide sind in der konvergenten ActiveInfrastructure-Familie des Herstellers angesiedelt, die bereits im Laufe des Jahres immer wieder Zuwachs bekommen hatte. Zuletzt von dem Poweredge VRTX, einem integrierten Server-, Storage- und Networking-System, sowie von flashoptimierten Solutions, die laut Anbieter eine vollständige, zu 100 Prozent auf Flash-Storage beruhende Lösung zum Preis eines herkömmlichen 15K-Festplattensys-
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tems bieten sollen. Bei der Serie S6000 handelt es sich um den jüngsten Spross im Netzwerkportfolio des Anbieters. Die Switches sollen sich für hochvirtualisierte Rechenzentren eignen und hier eine Plattform mit höchster Dichte für Systeme mit einer Höheneinheit und 10/40 GbE bieten. Mit seinem 1-HE-Formfaktor verdoppelt der Switch laut Anbieter Dichte und Durchsatz und verbraucht dabei bis zu 50 Prozent weniger Strom als die bisherige Generation. Integrierte, erweiterte Virtualisierungs- und Automatisierungsfunktionen sollen die Anwender zudem bei der Skalierung für größere virtuelle Deployments mit einer kleineren physischen Stellfläche unter-
stützen und es e rlauben, virtu alisierte und nicht virtualisierte Aspekte einer Infrastruktur mit einander zu vereinbaren. Die netzwerkbasierte Compellent FS8600 stellt inklusive des Fluid File System in Version 3 (FluidFS v3) ein performantes sowie ska lierbares File-Storage mit auto matischem Tiering bereit und unterstützt bis zu zwei Petabyte in einem einzigen Namespace. Performance-intensive Workloads sollen durch ein leistungsfähiges File-Storage-System besser ver arbeitet werden. Bei dem System handelt es sich um eine primäre Storage-Lösung mit Policy-gesteuerter Datenreduktion bei variablen Blöcken; es verwendet Deduplizierung und Komprimierung, so dass redundante Daten effizienter gespeichert werden sollen.
Einstieg in die Big-Data-Welt Neben reinen Infrastrukturthemen hatte der Hersteller auch Neuigkeiten hinsichtlich der Big-Data-Welt in petto: So bieten Dell und SAP nun auf Basis der In-Memory-Technologie von Hana gemeinsame Lösungen für Unternehmen jeder
unternehmen < aktuelles
Größenordnung und Branche. Diese sollen ihnen dabei helfen, schnellere Entscheidungen zu treffen, größere Datenvolumina zu verarbeiten sowie Analysen in Echtzeit zu erstellen. Als erste Kunden setzen beispielsweise die Aareon AG, Atos sowie die Gesellschaft für Information und Bildung (G.I.B) auf die Kombination der beiden Hersteller. Der Hintergrund: Verantwortliche müssen in der Lage sein, aktiv ihre Geschäftsabläufe zu überblicken, um schnell auf Änderungen im Markt reagieren zu können. Die Masse an operativen Daten übersteigt allerdings vielfach die Datenmenge, die herkömmliche Festplattensysteme in einem vertretbaren Zeitrahmen verarbeiten können. Dies führt oftmals zu einem unzureichenden Zugriff auf Informationen und inakzeptablen Zeitverzögerungen. Die neue „Active Infrastructure Solutions for SAP Hana“ soll hier Abhilfe schaffen und den Kunden ein kostengünstiges Modell bieten, um schneller zu Ergebnissen zu kommen und damit auch Risiken zu minimieren. Nicht zuletzt kündigte man mit der Precision M3800, die ab Mitte November verfügbar sein soll, eine neue mobile Workstation an. Her-
stellerangaben zufolge handelt es sich dabei um die derzeit dünnste und leichteste mobile 15-ZollWorkstation auf dem Markt. Denn das Gerät ist nur knapp 18 Millimeter dick und startet mit einem Gewicht von 1,88 kg. Dank integrierter Nvidia-Optimus-Technologie kann das Gerät eine Akkulaufzeit von über zehn Stunden erreichen. Es wird wahlweise mit den Betriebssystemen Windows 8.1 Pro oder Windows 7 Professional ge liefert und ist mit einem Arbeitsspeicher von bis zu 16 GB ausgestattet. Erhältlich ist das Device ab 1.399 Euro aufwärts. Mit der neuen Workstation will der Anbieter vor allem Ingenieure und kreative Köpfe ansprechen, die damit von unterwegs beispielsweise 3D-Animationen rendern, CAD-Entwürfe direkt bei Kunden präsentieren oder Videos noch am Drehort editieren können. Apropos Videos: Als ein Anwender von Dells Endgeräten zeigte Joe Hahn, DJ und Sampler der US-Band Linkin Park, wie man mithilfe der Devices das Video des aktuellen Hits „A Light That Never Comes“ nicht nur konzipierte, sondern letztlich bis ins letzte Detail auch umsetzte. < IS
Der 15-Zoll-Bildschirm der 18 Millimeter dünnen Workstation „Precision M3800“ besteht aus Gorilla-NBT-Glas.
Integralis heißt jetzt NTT Com Security > Ende Oktober wurde bestätigt, dass Integralis, ein Anbieter von Sicherheits- und Risikomanagementlösungen, nun offiziell in NTT Com Security umfirmiert hat. Dabei wird das Produktportfolio von Managed Security, Infrastruktur, Dienstleistungen für Beratung und Technologieintegration künftig durch die Marke „Wide Angle“ weitergeführt werden. Dieser letzte Schritt sei eine natürliche Entwicklung für NTT Com Security, die beiden vorherigen Organisationen Integralis und Secode in einer Firmenstruktur zu vereinen, so das Unternehmen. Die Namensänderung spiegelt demzufolge die Absicht wider, die Sicherheitsleistungen des Anbieters auszuweiten, um Kunden weltweit zu bedienen. Dies bedeutet laufende Investitionen in Produkte, Plattformen, Dienstleistungen sowie verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten für die Mitarbeiter. Die Namensänderung soll keine Änderung der Inhaberschaft der Organisation zur Folge haben. Mit Ausnahme des Aufbaus von NTT Com Security in Japan sind keine Veränderungen im Management oder im Betrieb geplant. Die NTT Communications Group besitzt noch ungefähr 80 Prozent der Aktien und die Notierung der NTT Com Security AG (ehemals Integralis AG) an der deutschen Börse bleibt bestehen. < Im Internet: www.nttcomsecurity.com
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aktuelles aktuelles > unternehmen
Durchstarten mit neuem Namen Der tiefgreifende Wandel in der Kommunikationsbranche hat auch bei Siemens Enterprise Communications Spuren hinterlassen. Mit dem neuen Firmennamen „Unify“ und der in Kürze verfügbaren Kommunikationsplattform „Project Ansible“ will sich das Traditionsunternehmen eine zeitgemäße Identität zulegen. > Im Rahmen einer aufwendigen Präsentation hat Siemens Enterprise Communications gemeinsam mit namhaften Branchenexperten seine Umbenennung zelebriert. In München nahmen über 1.000 Mitarbeiter und Gäste an dem Event teil, gleichzeitig war man live mit dem Social Command Center von Unify in New York City verbunden. Weltweit verfolgten Mitarbeiter in 33 Ländern und rund 60 Niederlassungen die Übertragung und feierten gemeinsam die Enthüllung des neuen Markennamens.
„Project Ansible führt
als Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit sämtliche Inhalte in einer einzigen Ansicht zusammen und schafft ein homogenes Anwendererlebnis“, berichtet Martin Kinne, Unify-Deutschlandchef und General Manager Zentraleuropa.
Besuchen Sie uns: SPS IPC Drives in Nürnberg 26.–28. 11. 2013 Rittal: Halle 5, Stand 111 Eplan: Halle 11, Stand 110/120
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Nach den Worten von Martin Kinne, Deutschlandchef und General Manager Zentraleuropa, definieren Marktentwicklungen wie die Consumerization der IT, Bring-your-own-Device-Konzepte, der Einfluss der „Anywhere Workers“ und nicht zuletzt eine neue Generation IT- und kommunikationsaffiner Nutzer eine neue Art des Arbeitens. Der neue Firmenname bringt laut Kinne in perfekter Weise das Markenversprechen und die Vision von Unify zum Ausdruck, Kommunikationssysteme, Geschäftsprozesse und Menschen zusammenzuführen. „Wir blicken auf eine lange Siemens-Tradition zurück und die Verbindung zu unserer Herkunft als Innovator bleibt stark“, unterstreicht Hamid Akhavan, der seit 2010 die Position des CEO bekleidet und das Unternehmen komplett umkrempelte. Das Ziel der neuen Geschäftsstrategie besteht seinen Angaben zufolge darin, bestehende Kunden und die Branche insgesamt dazu zu animieren, sich auf eine neue Art einzulassen, miteinander zu arbeiten. „Es wird sich zeigen, dass
Make
easy.
RiMatrix S: Das erste Rechenzentrum in Serie. Einfach anschließen und fertig.
unternehmen < aktuelles
Technologie den Teamerfolg von Mitarbeitern verstärkt, Arbeitsgruppen und Prozessen neue Energie verleiht und die geschäftliche Performance steigert“, verspricht Hamid Akhavan. Eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung dieser Strategie soll das Project Ansible spielen. Die Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit wurde im Juni dieses Jahres erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und stieß sowohl bei Kunden als auch bei Analysten auf positive Resonanz. Die Plattform wurde gemeinsam mit Frog Design, einem Spezialisten für Produktdesign, Digitale Medien, Software, Branding und Geschäftsstrategie, entwickelt und ist das Ergebnis aus zwei Jahren Entwicklungsarbeit basierend auf Recherche zu Anforderungen und Vorlieben der Anwender. Die Plattform vereint und verwaltet die tägliche Kommunikationsflut in einer effizienten Multimediakommunikation. Verschiedenste Kanäle werden in einer einheitlichen Ansicht zusammengeführt. Nach Angaben des Anbieters wird die erste Version der Plattform vier Kommunikationskanäle gleichzeitig unterstützen: Sprache, Video, Text sowie eine gemeinsame Bildschirmnutzung. Ebenso wird sie es Anwendern ermöglichen, mithilfe einer einfachen Geste, genannt „Konversation-Swipe“, Multichannel-Gespräche ohne Unterbrechung von einem Gerät auf ein anderes zu übertragen. Der Anbieter bestätigte zudem, dass die erste Version als cloud-basiertes SaaS-Angebot (Software as a Service) bereitgestellt wird. Nach Vorstellung der Verantwortlichen soll Project Ansible die umfassende Palette bestehender Lösungen ergänzen, zu der
„Unsere neue Marke
haucht unserer Vision Leben ein“, so Hamid Akhavan, CEO von Unify.
u.a. das Openscape-Portfolio gehört, sowie Lösungen für Unternehmenstelefonie von anderen Anbietern wie etwa Cisco und Avaya unterstützen. Die Plattform setzt dabei auf die Methodik der agilen Entwicklung. Das bedeutet, dass kontinuierliche Validierung und entsprechendes Feedback durch die Kunden entscheidend sind. Der Anbieter hat zu diesem Zweck ein Customer Advisory Council angekündigt. Aufgrund des starken Interesses von Kunden, Partnern und Lieferanten gab man überdies einen verkürzten Zeitplan für das Projekt bekannt. So sollen erste Tests auf Kundenseite bereits im Januar stattfinden und die allgemeine Verfügbarkeit ist für Juli 2014 geplant. Außerdem erklärte das Unternehmen, dass die Zahl der Registrierungen für die erste Beta-Testversion das Angebot bereits jetzt übersteigt. < Siegfried Dannehl
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