VO R WO R T
BETRIEBSKLIMA SCHLÄGT GELD?
F
AST TÄGLICH ERREICHEN UNS STUDIEN UND UMFRAGEN zu den aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Häufig spielt darin der zu erwartende Fachkräftemangel eine Rolle und dann natürlich, wie sich Unternehmen vor diesem Hintergrund für den immer rarer werdenden qualifizierten Nachwuchs interessant machen können.
Dabei lassen einen die Ergebnisse dieser Erhebungen teilweise ratlos zurück. Einerseits seien die jungen Leute – die Digital Natives – heute mehr am netten Betriebsklima und angesagten Endgeräten denn an Geld interessiert, andererseits sollen sich die etwas älteren, nicht ganz so digitalen Mitarbeiter doch tatsächlich mittels höherer Gehälter zur Konkurrenz locken lassen. Ja, was denn jetzt? Zählt das Finanzielle nun oder nicht? Fakt ist: Ein positives Arbeitsumfeld in allen Ehren – arbeiten gehen die meisten Menschen dennoch in erster Linie, um Geld zu verdienen. Das wird auch beim Nachwuchs kaum anders sein. Und was die schicken Endgeräte betrifft, berichten die Gesprächspartner unseres Titelinterviews schlicht davon, dass Tablets in Sachen Schnelligkeit und Produktivität den Notebooks mit klassischer Tastatur klar unterlegen sind. Und darum geht es doch wirklich: um Produktivität!
Guido Piech,
verantwortlicher Redakteur von IT-MITTELSTAND
Weitere Fragen bleiben unbeantwortet: Wenn doch die Digital Natives so IT-affin sind, wie steht es eigentlich um den IT-Nachwuchs? Da müsste doch statt eines Mangels irgendwo ein unerschöpfliches Reservoir sein. Oder ist traditionelle Programmierarbeit und IT-Administration doch anspruchsvoller als Apps und Social Media?
Integration statt Insellösungen Schnittstellen waren gestern Die GSD-Softwareprodukte basieren auf einer integrierten, homogenen Systemlösung. Durch die unternehmensübergreifende Unterstützung aller Geschäftsprozesse werden die Aktivitäten von Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten koordiniert, kontrolliert und zusammengeführt. Software-Lösungen von GSD lassen sich effizient in Ihre vorhandene IT-Landschaft integrieren. Getreu dem GSD-Motto: Integration statt Insellösungen ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢
mehr Effizienz durch Prozessoptimierung hohe Individualisierbarkeit kurze Einführungszeiten Investitionssicherheit zuverlässiger Rundum-Service gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit
Schreiben Sie uns Ihre Meinung: redaktion@itmittelstand.de Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
Guido Piech GSD Gesellschaft für Software, Entwicklung und Datentechnik mbH Ludwigsstädter Str. 95+97 • D-96342 Stockheim-Neukenroth (Ofr.) Fon +49 (0) 9265 955-0 • Fax +49 (0) 9265 955-50 00 www.gsd-software.com • info@gsd-software.com I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
markT
SEITE
26
tRenDS 6
Die „intrAlogistik“ AusbAuen
Der Technologiekonzern Körber erwirbt einen Anbieter von Logistiksoftware, um seine Expertise im Bereich „Warehouse Management“ zu stärken. 8
effizienz für rechnungsprozesse
Ein neues Zugferd-Modul soll es ermöglichen, digitale Rechnungen im PDF-Format aus jedem beliebigen ERP-System mit strukturierten XML-Rechnungsdaten anzureichern.
anWenDeR Im PoRtRaIt 10
SofTwarE
AbschieD von Der Monotonie
Dank einer neuen Personalwirtschaftslösung und der damit einhergehenden Prozessautomatisierung konnte das Handelsunternehmen Raiffeisen Centralheide monotone Pflichtarbeit abschaffen.
kommunIkatIon 12
sichere interAktionen geforDert
dokumEnTEnmanagEmEnT
ab in Die clouD? Die vermeintlichen Vorteile von Cloud Computing werden im Mittelstand gegen Sicherheitsbedenken und Anbieterbindung abgewogen. Dennoch gibt es Bereiche, für die Cloud-Lösungen gut geeignet sind. Gehört das Dokumentenmanagement dazu?
Robert Ehses von Unify geht im Interview der Frage nach, warum Mittelständler beim Einsatz von UnifiedCommunications-Lösungen (UC) eher Zurückhaltung an den Tag legen.
FeRtIgungSPRozeSSe 16
SEITE
20
zukunftskonzept 4.0
Welche Rolle spielt das moderne MES-System gerade im Hinblick auf das Technologiethema „Industrie 4.0“? 18
Auf Der sicheren seite
Im Interview erklärt Morten R. Stengaard, CTO bei Secunia, warum gerade Mittelständler von „Patch-ManagementLösungen“ profitieren können.
SEITE
14
organISaTIon
TITElInTErVIEw
DeR VeRtRieb spielt Die zentRale Rolle Im Gespräch mit Peter Nowottny, Vertriebsleiter Ravensburger Buchverlag, Marcus Dressler, CIO der Ravensburger AG, und Eckart Hener, Projektleiter (v.l.n.r.)
PeRSonaLItY „tk-AnlAgen Aus Der geiselhAft befreien“
Rainer Koppitz, CEO der Nfon AG 4
STandardS 3 32 56 58 58
Vorwort: Betriebsklima schlägt Geld? Buchtipps zum Thema Dokumentenmanagement Veranstaltungen Vorschau auf Heft 5/2014 impressum I T - m I T T E l S Ta n d
4 | 2014
april 2014 SEITE
SEITE
40
48
Infrastrukturen
Praxis
Rechenzentren
E-Commerce
Rechenzentren als Hochsicherheitstrakt In Zeiten von Datenklau und Cyberangriffen sollten Rechenzentrum oder Serverraum sicher betrieben werden. Mit entsprechenden Maßnahmen lassen sich diese schnell in Hochsicherheitstrakts verwandeln.
Den Shopbesuchern auf den Fersen Wer beim Kauf des passenden Produktes nicht auf eine persönliche Beratung verzichten möchte, kauft lieber beim Fachhändler, anstatt in einem der zahlreichen Webshops. Doch das könnte sich bald ändern – so lernt mittlerweile auch die Webseite, mit den Kunden zu sprechen.
Software
Infrastrukturen
Strategie
Dokumentenmanagement
Rechenzentren
E-Commerce
45 Goldene Backup-Regeln
50 Integration der Kanäle
33 Aller Anfang ist schwer
Die Datensicherheit im Rechenzentrum steht und fällt mit der entsprechenden BackupStrategie. Dabei sollten sich Unternehmen besser nicht nur auf ein einziges Backup verlassen.
Im Interview beleuchtet Olaf Kleidon, Geschäftsführer von Arithnea, inwieweit mittelständische Onlinehändler ihre digitale Kundenkommunikation im Griff haben.
Warum das papierlose Büro im Mittelstand bisher eher weniger präsent ist, weiß Marcus Laube, Geschäftsführer der Crossinx GmbH. 34 Alle Hebel in
52 Ein Dienstleister oder
Bewegung gesetzt
viele Partner?
Die Klaus Union GmbH & Co. KG setzt auf ein digitales Enterprise-Content-ManagementSystem (ECM), um Dokumente besser zu managen und E-Mails automatisch zu archivieren.
Aufgrund der Komplexität eines E-Commerce-Projektes sollten Auftraggeber mit einem Partnernetzwerk oder einer Full-Service-Agentur zusammenarbeiten. Doch was ist der bessere Weg?
36 Drei Fragen an ...
54 Wechsel in die digitale Welt
... Karl Heinz Mosbach, Elo Digital Office GmbH, und Jürgen Biffar, Docuware Group
Als stationärer Einzelhändler gestartet, transformierte KP Family International zu einem reinen Webshop. Teil der Erfolgsgeschichte sind mittels Datenvirtualisierung optimierte Geschäftsprozesse.
38 Drucken aus der Wolke
46 Bereit für den Soundcheck
Interview mit Norbert Höpfner, Head of Printing Solutions der Samsung Electronics GmbH, über Vorteile von Cloud-PrintingLösungen für den Mittelstand
Der fränkische Musikalienhändler Thomann beschleunigt seine IT-Systeme und Unternehmensprozesse mit moderner Flash-Speichertechnologie.
I T - Mitte l sta n d
4 | 2014
5
M ARKT | TRE NDS
KRASSER GEGENSATZ ZWISCHEN WUNSCH UND WIRKLICHKEIT: Obwohl deutsche Führungskräfte mit ihrem Smartphone oder Tablet auch auf Unternehmensanwendungen zugreifen möchten, kann dies nur die Minderheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des ERP-Anbieters IFS. Ende 2013 konnten nur 21 Prozent der mehr als 150 Befragten, die über ein mobiles Unternehmensgerät verfügten, damit auf ERP-Funktionen zugreifen. Auf „Bring your own Device“-Geräten sind es sogar nur fünf Prozent. Mittlerweile werden aber der großen Mehrheit der Führungskräfte (88 Prozent) in deutschen Unternehmen von ihrem Arbeitgeber Mobilgeräte zur Verfügung gestellt.
KEIN DURCHBRUCH IN SICHT
BESCHAFFUNGSLÖSUNGEN IM ÜBERBLICK Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) veröffentlichte seinen „eSolutions Report 2014“. Das Sonderheft soll einen Überblick über Trends in der elektronischen Beschaffung geben und Lösungen vorstellen. Neu ist eine Anbieterübersicht, die dem Leser die Orientierung im dynamischen Markt der Software und Services für den elektronischen Beschaffungsprozess erleichtern soll. Themen wie „Zusammenarbeit in der Supply Chain via Cloud“ und „effizientes Qualitäts- und Reklamationsmanagement“ stehen u.a. im Fokus. www.bme.de
MOBILES ERP NOCH DIE AUSNAHME
www.ifsworld.de
KÖRBER ERWIRBT INCONSO
DIE „INTRALOGISTIK“ AUSBAUEN Kernkompetenz des erworbenen Anbieters ist die kundenspezifische Optimierung von Logistikprozessen, besonders im Bereich Lagerverwaltung und -steuerung (Warehouse Management). Von zehn Standorten in Deutschland und einem in Frankreich aus unterstützen rund 500 Mitarbeiter ihre Kunden von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zur langfristigen Wartung ihrer logistischen Prozesse. Die Lösungen kommen dabei in diversen Branchen (Handel, Industrie und Logistikdienstleister) sowie bei vielen internationalen Unternehmen zum Einsatz.
Neu unter dem Dach von Körber ist die
Inconso AG, ihres Zeichens spezialisiert auf die Optimierung von Logistikprozessen.
STEUERUNG PER SPRACHE Der SAP-Partner Westernacher und die auf Sprachsteuerung spezialisierte Honeywell-Tocher Vocollect intensivieren ihre Partnerschaft. In diesem Rahmen bietet Westernacher seinen Kunden (u.a. aus den Branchen Maschinen- und Anlagebau sowie Automobilindustrie) in der SAP-Supply-Chain nun auch Sprachsteuerungssoftware mit ganzheitlicher Betreuung. Die Sprachsteuerung verfügt über eine direkte zertifizierte Schnittstelle zu SAP. Neben der Kommissionierung wird sie auch für die Nachschubsicherung oder die Prozesssteuerung bei Wartungen und Inspektionen eingesetzt. www.westernacher.com
KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN
6
DER TECHNOLOGIEKONZERN KÖRBER erwirbt die Inconso AG, einen Anbieter von Logistiksoftware mit Hauptsitz in Bad Nauheim. Mit dem Erwerb, der noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörde steht, möchte der Konzern sein Geschäftsfeld „Intralogistik“ weiter ausbauen.
Mit dem Palettier- und Fördertechniklösungsanbieter Langhammer, dem Generalunternehmer und Systemintegrator für automatisierte Intralogistiklösungen Aberle sowie dem Intralogistik-Software-Anbieter Aberle Software verfügt Körber bereits über ein breites Portfolio an Intralogistiktechnologien. www.koerber.de
SCHNELLE LIEFERUNG
RECHNUNGSWESEN FÜR SPEDITION
Der Kurier-Logistik-Dienstleister Wischtukat hat seine Fahrzeuge mit einer Telematiklösung von Masternaut ausgestattet, um seine Fracht schneller ausliefern zu können.
Bei der Spedition Kleine laufen Buchungsgeschäfte über die Lösung Diamant3/IQ, die in den Bereichen Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung und Anlagenbuchhaltung eingesetzt wird.
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
➔
AD VE R TO RIAL
Jetzt QR-Code scannen und Video anschauen.
TELEFONIEREN UND SURFEN AM „MOBILFUNK-BUFFET“
O2 UNITE – DAS EINFACHE UND FAIRE TARIFMODELL FÜR UNTERNEHMEN Buffets erfreuen sich allseits großer Beliebtheit. Bei den Gästen, weil sie sich nach Herzenslust aus vollen Schüsseln bedienen können und sich dabei nur das auf den Teller laden, was ihnen schmeckt. Beim Gastgeber, weil er – zusammen mit dem Caterer – nur einmal Auswahl und Mengen der Speisen bestimmen muss. Alles Übrige regelt sich quasi von selbst.
W
as bei der Bewirtung funktioniert, funktioniert auch bei Mobilfunkleistungen für Unternehmen. Das neue Business-Tarifmodell O2 Unite zeigt, wie es geht: Anstatt die Mitarbeiter mit einer Vielzahl von Einzelverträgen auszustatten, bitten die Verantwortlichen im Unternehmen bei diesem Modell alle Nutzer von GeschäftsHandys ans große Mobilfunk-Buffet. Dort nutzt jeder, was er braucht – und trotzdem bleibt alles übersichtlich. Was ist neu an O2 Unite? O2 Unite ist ein neues, speziell für die Anforderungen von Unternehmen maßgeschneidertes Tarifmodell. Bei diesem neuartigen Unternehmenstarif ersetzen gemeinsam genutzte Minuten-, Daten- und SMS-Kontingente, die für das gesamte Unternehmen bedarfsgerecht ermittelt werden, die bisher üblichen separaten Verträge für einzelne Mitarbeiter. Diese telefonieren, surfen oder schreiben SMS wie bisher – nur bedienen sie sich dabei aus gemeinsamen Mobilfunk-Pools. Damit vereint O2 Unite gleich mehrere Vorteile. Einfach verwalten. Flexibel anpassen. O2 Unite macht Schluss mit unübersichtlichen Einzeltarifen, die sowohl bei der Buchung als auch bei der monatlichen Abrechnung einen hohen Verwaltungsaufwand verursachen. Es muss nur einmalig der Gesamtbedarf des Unternehmens ermittelt werden, um ein maßgeschneidertes Angebot zu erhalten. Gleichzeitig bleibt der Kunde mit Unite maximal flexibel, wenn Mitarbeiter eingestellt werden oder das Unternehmen verlassen. SIM-Karten können in diesem Fall ganz einfach zu- oder abgebucht werden. Fair, transparent und einfach zu managen Bei herkömmlichen Flatrate-Verträgen verfällt Monat für Monat jede Menge ungenutztes Tarifvolumen. Bezahlt I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
Jedes Unternehmen hat sein eigenes Kommunikationsprofil.
werden muss es natürlich trotzdem. Bei O2 Unite zahlt der Kunde nur, was er auch tatsächlich verbraucht. Nicht genutzte Leistungen – zum Beispiel in Urlaubszeiten – werden einfach in die Folgemonate übertragen. Der monatliche Fixpreis verhindert zudem böse Überraschungen bei der Abrechnung. Ein bedienungsfreundliches Monitoring-Tool gibt dem Kunden jederzeit einen schnellen Überblick über die verbrauchten Volumina während des Monats. Kostenlose Try&Buy-Phase: 3 Monate testen und anpassen Zur optimalen Einstellung der Gesprächs-, SMS- und Datenkontingente dient eine 3-monatige Try&Buy-Phase, in der für nationale Leistungen keinerlei Kosten entstehen. Diese Probe-Phase beginnt bei Vertragsabschluss und geht der eigentlichen Vertragslaufzeit voraus. Während der drei Monate können die Volumina der Kontingente jederzeit nach oben oder unten angepasst werden. Weitere Informationen auf www.o2unite.de 7
M ARKT | TRE NDS
AM DRUCKERMANAGEMENT GEFEILT
DRUCKERFLOTTEN
Februar 2014
FRÜHJAHRSAUFSCHWUNG
KOSTENGÜNSTIGER MANAGEN
Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland konnten mit ihrem wirtschaftlichen Ergebnis im Februar zufrieden sein. Gegenüber Januar stieg der Index der realisierten Umsätze um zwei Zähler auf insgesamt 109 Punkte. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im Februar das Finanzgewerbe das wirtschaftlich erfolgreichste Segment war: Hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt; der Index liegt bei 150 Punkten. Auch die Industrie und das Dienstleistungssegment weisen überdurchschnittliche Indizes aus. Dagegen kam der Handel kaum in Fahrt; hier bildeten die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen nur eine Minderheit. Der Indikator der wirtschaftlichen Perspektiven für die kommenden drei Monate zeigt auf hohem Niveau eine marginal rückläufige Tendenz; er verlor drei Punkte. Der noch immer hohe Level von 129 Punkten überzeugt jedoch von anhaltendem Optimismus. Die prognostizierten Ausgabenplanungen für die kommenden drei Monate signalisieren Zuversicht. Für die nächsten drei Monate kündigen alle Branchen steigende IT-/TK-Investitionen an. www.fujitsu.com www.techconsult.de
HP WILL MIT NEUEN DRUCKERN, SERVICES UND LÖSUNGEN den IT-Chefs im Mittelstand helfen, ihre Druckerflotte einfacher und kostengünstiger als bisher zu betreiben, zu verwalten und instand zu halten. Zu den Neuerungen zählen die schnellen Tintenstrahldrucker der Serie „Officejet Enter-
prise“, die bis zu 50 Prozent der Kosten einsparen sollen, die einfachere Nachbestellung von Verbrauchsmaterialien, herstellerunabhängiger Support bei „Managed Print Services“ sowie Verbesserungen beim automatisierten Flottenmanagement. Neu ist der Service „Sure Supply Express“, der sich an Verbraucher und kleine Unternehmen mit bis zu zehn HP-Produkten richtet. Damit sei die Bestellung von Tintenpatronen und Tonerkartuschen mit nur einem Klick auf dem Smartphone oder Tablet möglich. Für größere Mittelständler mit mehr als zehn HP-Druckern oder auch Produkten anderer Hersteller soll sich „Sure Supply Auto-Delivery“ eignen. Mit dem Service lassen sich laut Anbieter Verbrauchsmaterialien automatisch wiederbeschaffen oder auch Bestellungen separat aufgeben. Mit der Smart Decision Suite 2.0 können ITAdministratoren die Nutzung der Produkte überwachen und analysieren; verbessert wurden die Analysetools sowie die Abrechnung. Weitere Features sind die Verwaltung von Verträgen, die Reporting-Funktionen, das proaktive Flottenmanagement sowie Sprachoptionen für 26 Länder.
Der neue Tintenstrahldrucker Officejet Enterprise Color MFP X585
www.hp.com/go/officejetenterprisex
NEUES ZUGFERD-MODUL
EFFIZIENZ FÜR
RECHNUNGSPROZESSE
DER DOKUMENTEN-MANAGEMENT-SPEZIALIST CTO BALZUWEIT hat den „Clarc Zugferd-Writer“ entwickelt, um PDF-Rechnungen im Zugferd-Format zu erstellen. Mit „Zugferd“ hat das Forum elektronische Rechnung Deutschland (Ferd) ein einheitliches Rechnungsdatenformat für den elektronischen Rechnungsaustausch entwickelt.
Mit dem neuen Modul sollen digitale Rechnungen im PDF-Format aus jedem beliebigen ERP-System (wie z.B. SAP Business One, Navision, DCW, etc.) mit strukturierten XML-Rechnungsdaten angereichert werden können. Wie bisher erstellt der Anwender Rechnungen in dem für ihn gewohnten ERP-System per Knopfdruck. Anhand der Rechnungsnummer soll das System automatisch erkennen, um welche Rechnung es geht. Zudem zieht es sich die Rechnungsdaten aus der ERPDatenbank und kombiniert beides zu einem Zugferd-PDF. Schließlich versendet das System die Rechnung via E-Mail an den Kunden. So können die Rechnungsdaten beim Empfänger automatisch ausgelesen und weiterverarbeiten werden. Hat der Empfänger noch keine Möglichkeiten, die Zugferd-Daten auszulesen, kann er laut Anbieter dennoch die Rechnung wie gewohnt bearbeiten. www.cto.de
KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN
8
ANLAGENBAUER MIT NEUER ERP-LÖSUNG
SOFTWARE-UMSTIEG GEMEISTERT
Die Jürgen Löhrke GmbH, Produzent von Maschinen und Anlagen für die Brau-, Getränke-, Milch- und allgemeine Lebensmittelindustrie, arbeitet künftig mit der ERP-Software Oxaion Open.
Nico Fahrzeugteile, Fachhändler für Fahrzeugteile und -zubehör, entschied sich für den Umstieg von einer Individual- auf eine neue Standard-ERP-Lösung von Sou.
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
TR E N D S | MARKT
KOSTEN L
OSER SIC
RÖNTGENBLICK
ITM: Mit der Initiative-S bietet Ihr Verband kleinen und mittleren Unternehmen einen „Webseiten-Check“ an. Wie läuft das Prüfverfahren ab bzw. welche Leistungen sind inbegriffen? SCHAFFRIN: Der Webseitencheck ermöglicht es, die eigenen Internetseiten sowie die IT-Infrastruktur nachhaltig und ohne großen Aufwand gegen Angriffe und Missbrauch zu schützen.
Die Initiative-S ist ein Projekt der Aktion „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Dabei können Betriebe ihre Firmenwebseite kostenfrei auf Sicherheitslücken überprüfen lassen. Im Interview erklärt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservices und verantwortlich für die Initiative-S, wie das Prüfverfahren im Detail abläuft und sich Websitebetreiber künftig nachhaltig gegen Attacken wehren können.
Nach der Anmeldung der eigenen Webseite unter www. initiative-s.de überprüfen die Sicherheitsexperten den Internetauftritt auf Schadprogramme in regelmäßigen Abständen. Im Falle einer Infektion, erhält der Betreiber per Mail erste Informationen zur Bereinigung der Webseiten und im Bedarfsfall der Firmenrechner. Zusätzlich enthält die E-Mail eine Ticketnummer und Kontaktdaten unserer Experten, die für Rückfragen zur Verfügung stehen sowie bei der Analyse und der Problembehebung helfen.
HERHEIT
S -CHEC
K
AUF DEN WEBAUFTRITT
ITM: Herr Schaffrin, inwiefern haben sich Art und Anzahl von Cyberangriffen auf die Webseiten mittelständischer Unternehmen in den letzten Jahren verändert? MARKUS SCHAFFRIN: Deutsche Internetseiten gehören zu den beliebtesten Zielen von Cyberkriminellen. Dies belegen diverse Statistiken. Zwölf Prozent aller Webressourcen, die Schadprogramme ausliefern, stammen laut Kaspersky aus Deutschland. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geht davon aus, dass ca. jede 35. Webseite in Deutschland mit Schadsoftware infiziert ist. ITM: Welchen Bedrohungen sind Webseiten derzeit am häufigsten ausgesetzt? Welche finanziellen und rechtlichen Folgen ziehen solche Angriffe für die betroffenen Mittelständler nach sich? SCHAFFRIN: Mittlerweile werden 80 Prozent aller Schadprogramme über manipulierte Webseiten ausgeliefert. Von daher liegt die größte Gefahr darin, dass es Cyberkriminellen gelingt, die Webseite zu manipulieren und der Webauftritt anschließend Viren und Trojaner verteilt. Die Verantwortung dafür tragen die Unternehmen und die Konsequenzen können weitreichend sein. Von Haftungsansprüchen infizierter Webseitenbesucher bis hin zum Imageverlust durch das Bekanntwerden der Infektion kann der wirtschaftliche Schaden immens sein. Dazu wird das Vertrauen der Kunden in den Betrieb oft nachhaltig gestört. Insbesondere Websites kleinerer Firmen sind beliebte Angriffsziele von Cyberkriminellen, weil diese unter Hackern – im Vergleich zu denen von Großunternehmen – als weniger gut geschützt gelten. Ohne entsprechende Schutzmaßnahmen können die Schadprogramme oft über lange Zeiträume hinweg unbemerkt eingeschleust und verbreitet werden.
KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
ITM: Wie teuer ist der Webseitencheck? Wie lange müssen die Verantwortlichen auf die Ergebnisse warten? SCHAFFRIN: Der Webseitencheck ist kostenlos, da er vom BMWi gefördert wird. Die Benachrichtigung erfolgt umgehend nach dem die Seite gescannt und Schadsoftware gefunden wurde.
Markus Schaffrin ist Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservices bei Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
ITM: Wie geht es nach der Webseitenüberprüfung weiter? SCHAFFRIN: Ein Teil der Beratung ist es, Mittelständler für die Zukunft zu sensibilisieren und auf eine bessere Absicherung des eigenen Webauftrittes hinzuarbeiten. Der Marketingaspekt des eigenen Online-Auftritts steht leider zu häufig im Fokus der Unternehmen. Das Thema Sicherheit haben die Unternehmer nur unzureichend auf dem Radar. INA SCHLÜCKER
SICHER IM INTERNET Schutzmaßnahmen für die Webseiten mittelständischer Unternehmen: 1. Betriebssystem und Dienste des Servers aktuell halten und regelmäßig auf Viren überprüfen 2. Software des Internetauftritts aktuell halten und alte Software vom Server entfernen 3. Nicht benötigte Serverdienste deaktivieren und Ports schließen 4. Regelmäßige Backups der Software und Datenbanken durchführen 5. Web Application Firewall vorschalten
6. Nicht (mehr) benötigte Benutzerkonten löschen/deaktivieren 7. Software nur aus vertrauenswürdigen Quellen beziehen 8. Vertrauliche Daten verschlüsselt übertragen und verschlüsselt in Datenbanken speichern 9. Zugangsdaten zum Server bzw. der Webseite regelmäßig ändern 10. Webauftritt regelmäßig auf Manipulationen durch Dritte und Schadcode überprüfen
➔
NETZWERK MODERNISIERT
E-COMMERCE-SUITE AUS DER CLOUD
Bei den Karwendel-Werken Huber wurde durch ein Netzwerk-Redesign von Scaltel mit den Schwerpunkten Netzwerk, Wireless LAN und Sicherheit die IT-Infrastruktur modernisiert.
Mit einem neuen ERP-Webshop-Paket möchte Sage Software, Anbieter kaufmännischer Software für den Mittelstand, einen leichten Einstieg in das Onlinegeschäft bieten.
9
M ARKT | ANWENDER I M P O R T R A I T
Mit einem Silozug werden Landwirte mit Mischfutter beliefert.
Welches Futtermittel braucht das Pferd: Ein Mitarbeiter ber채t in einem der f체nf Raiffeisen-M채rkte eine Kundin.
10
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
AN WE N D E R I M PO R TR AI T | MARKT
ABSCHIED VON DER
MONOTONIE Dank neuer Personalwirtschaftslösung und der damit einhergehenden Prozessautomatisierung konnte das
Handelsunternehmen Raiffeisen Centralheide
monotone Pflichtarbeit abschaffen.
Persönliches
D
EM ABTIPPEN EIN ENDE MACHEN: Klaus-Dieter Miller wollte sich nicht länger mit manuellen Buchungen und doppelter Datenpflege herumschlagen. Von daher suchte der Verantwortliche für das Lohn- und Personalwesen bei Raiffeisen Centralheide im Mai 2012 nach einer Personalwirtschaftslösung, die lästige Pflichtaufgaben abnimmt und sich zudem in bestehende Softwarelösungen wie das ERP-System integrieren lässt. Das norddeutsche Unternehmen beschäftigt 225 Mitarbeiter in landwirtschaftlichen Geschäftsstellen, Tankstellen und RaiffeisenMärkten. Es ist im klassischen Land- sowie Energiehandel tätig, verfügt über ein eigenes Tankstellennetz und einen Baustoffmarkt in Norddeutschland.
Vor allem das fehlende Ineinandergreifen der verschiedenen Lösungen aus dem Personal- und Buchhaltungsbereich sowie dem Fehlzeitenmanagement waren Miller ein Dorn im Auge. Beispielsweise erwiesen sich die Urlaubsrückstellungen als Kampf. „Das passte einfach nicht zusammen“, so Miller. Zwar lief die alte Lösung Varial gut, aber sie bot keine Komplettlösung. Von daher fasste der Mittelständler drei Hersteller ins Auge, um nach einer neuen Software zu suchen. Am Ende konnten die HR-Lösungen von Sage überzeugen. „Mit den offenen Schnittstellen war es kein Problem, die Personalsoftware mit der bestehenden ERP-Software zusammenzubringen“, berichtet IT-Leiter Detlef Fahrenholz. Die Lösung biete verschiedene Bestandteile, die sich miteinander kombinieren lassen. In Soltau seien die Komponenten Mitarbeiterverwaltung, Fehlzeiten, Budgeting und Personalkostenplanung sowie Zeitwirtschaft im Einsatz. Mit dem integrierten Ansatz war es möglich, auf die bisherige Fehlzeitensoftware zu verzichten.
Umzug ins neue System Doch vor dem Einsatz der neuen Personalwirtschaft stand die Datenübernahme: Dies wurde mithilfe des Sage-Partners Rocon GmbH erledigt. Ein Tag dauerte der „Umzug“ ins neue System. Eine Basisschulung bot dabei Überblick und Einführung in die neue Software. Beim Starttermin im August 2012 waren Mitarbeiter des Partners vor Ort, um auf mögliche Probleme schnell zu reagieren. Als einige Zeit später die erste Sonderzahlung zunächst nicht Über Raiffeisen Centralheide korrekt verlief, folgte Hilfestellung seitens des Partnerunternehmens. Branche: Land- und Nicht zuletzt lernt Dieter Miller stets neue Funktionen im HR-System kennen: „Um beispielsweise die Rückstellungen für nicht genutzten Urlaub zu berechnen, drücke ich heute auf einen Knopf. Im Altsystem musste ich die Daten als Excel-Tabelle aus der einen Lösung ziehen, um sie manuell mit den Lohndaten zu verknüpfen.“
Energiehandel; Tankstellennetz Standort: Soltau Gründung: 1911 Gesamtmitarbeiterzahl: 226 Zahl der IT-Mitarbeiter: drei Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr: 150 Mio. Euro www.centralheide.de
Name: Holger Laue Alter: 48 Jahre Größte Hobbys: Jagd und Jagdhundeausbildung Ausbildung und Werdegang: Kaufmann im Groß- u. Außenhandel, Handelsbetriebswirt, Verkaufsleiter, Geschäftsstellenleiter, Geschäftsführer Futtermittelindustrie Derzeitige Position: Geschäftsführendes Vorstandsmitglied bei Raiffeisen Centralheide
KURZ UND KNAPP … In unserem Unternehmen ist … … in allen Bereichen eine gut funktionierende Informationsund Kommunikationstechnologie wichtig. In unserer Branche muss ITseitig in der Regel am meisten in … … Serverbereiche durch zunehmende Virtualisierung investiert werden. Die notwendigen Mittel vorausgesetzt würde ich sofort … … die deutschlandweite Akzeptanz unseres Kundenkartensystems anstoßen. Von ITK-Anbietern für den Mittelstand erwarte ich … … ausgereifte Softwarelösungen, permanente Weiterentwicklung und gesetzliche Anpassung der eingesetzten Software sowie fachkompetente Betreuung und Beratung. Optimaler Support zeichnet sich dadurch aus, dass … … keine Wartezeiten entstehen und schnelle Problemlösungen aufgezeigt werden.
JENNIFER DREHER, IS
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
11
M ARKT | KOM M U NI K AT I O N
UNIFIED COMMUNICATIONS IM MITTELSTAND
SICHERE INTERAKTIONEN GEFORDERT Nach wie vor legen Mittelständler beim Einsatz sogenannter Unified-Communications-Lösungen (UC) eher Zurückhaltung an den Tag. Ein Grund dafür könnten Sicherheitsaspekte sein, wie Robert Ehses, Senior Vice President Product Management bei dem UC-Anbieter Unify, im Interview mit IT-MITTELSTAND erklärt.
ITM: Herr Ehses, wie aufgeschlossen sind mittelständische Unternehmen für einen Einsatz von Unified-Communications-Lösungen? ROBERT EHSES: In Sachen Unified Communications sind Mittelständler verglichen mit Großunternehmen noch immer zurückhaltend. Die Investitionskosten und häufig auch Skepsis gegenüber Sicherheit, Zuverlässigkeit sowie Flexibilität halten Unternehmen davon ab, auf ein UC-Modell umzustellen. Genauer betrachtet, erweisen sich diese Bedenken jedoch oft als unbegründet.
Lösungen speziell für kleine und mittlere Unternehmen, die für einen effizienten Geschäftsablauf sowie einen schnellen Return on Investment (ROI) sorgen, sind bereits auf dem Markt. So haben wir im Rahmen der Cebit mit unserer Openscape Business X1 Appliance eine neue Lösung vorgestellt, die insbesondere auf die Bedürfnisse von Firmen mit bis zu 30 Mitarbeitern ausgelegt ist. Die enthaltenen Voice-, UC- und Mobility-Funktionen ermöglichen einen universellen Zugriff auf Geschäftsanwendungen sowie eine schnelle Interaktion mit Kunden. ITM: Welche Rolle spielt das Thema „Sicherheit“ in diesem Zusammenhang? EHSES: War Sicherheit in der Vergangenheit bereits ein wesentlicher Punkt bei der Entscheidung für oder gegen eine UC-Lösung, so ist dieser Aspekt in den vergangenen Monaten noch wichtiger geworden. Bisher gaben oft der Preis und die Benutzerfreundlichkeit den Ausschlag. Gerade bei cloud-basierten Services spielen jetzt allerdings auch Parameter wie der Firmenstandort des Anbieters verstärkt eine Rolle. Weitere essentielle Bestandteile einer sicheren UC-Lösung sind eine ausreichende End-to-End-Verschlüsselung, lokale Datenspeicherung sowie eine sichere Mandantenfähigkeit. ITM: Wie können Mittelständler von Unified Communications profitieren? EHSES: Firmen können ihre laufenden Kosten mit Systemen wie IP-Telefonie deutlich reduzieren. Zudem lassen sich Kundenservices über verschiedene Kanäle hinweg sowie die Produktivität im Betrieb insgesamt verbessern. Dabei ist es möglich, bestehende Ressourcen auszuschöpfen. Unsere Openscape-BusinessLösung erlaubt Mittelständlern beispielsweise, ihre Sprachinfrastrukturen zu behalten, voll auf IP zu setzen oder einen Mischbetrieb einzurichten. ›
KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN
12
ONLINESHOPS NEU AUFGESETZT
STEIGENDE KREDITKARTENUMSÄTZE
Bruno Bader führte für die Onlineshops des Tochterunternehmens Brigitte Exquisit Service einen Relaunch durch. Die neuen Markenshops wurden von Arithnea realisiert.
Der Drucksachenhersteller Prantl nutzt die Payment-Lösung von Paymill für alle Bezahltransaktionen in seinem Onlineshop und konnte damit die Kreditkartenumsätze steigern.
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
➔
KOM M U NIKAT I O N | M A R K T
› Insbesondere Mittelständler, die ihr Geschäft expandieren und Büros an mehreren Standorten eröffnen oder bereits unterhalten, können die Erreichbarkeit und letztlich die Produktivität ihrer Mitarbeiter erhöhen. Alle Mitglieder eines Teams werden in die Lage versetzt, standortunabhängig zusammenzuarbeiten. Dabei haben die Angestellten jederzeit Zugriff auf alle relevanten Anwendungen und Informationen. ITM: Was sollte man bei der Einführung beachten? EHSES: Vor der Entscheidung für eine UCLösung sollten die Verantwortlichen exakt definieren und überprüfen, welche Ziele erreicht werden sollen und wie ein technologisches Konzept diese Ansprüche in der Praxis umsetzen kann. Je nach Geschäftsmodell und Zielsetzung kann es beispielsweise ausreichend sein, Mitarbeitern ausschließlich Zusatzfunktionen wie Präsenzmanagement zur Verfügung zu stellen. Sollen Funktionen wie Video Conferencing und Web Collaboration integriert werden, sind die Umstellungen in der IT-Infrastruktur aufwendiger.
Oftmals ist es mit der Implementierung einzelner UCModule möglich, die Kundenzufriedenheit sowie die Effizienz der Mitarbeiter zu steigern sowie Kosten zu senken. Dies gelingt beispielsweise über eine MobilityLösung mit sogenanntem One-Number-Service. Ob ein On-Premise-, Cloud- oder Hybrid-Modell gewählt wird, hängt in erster Linie von den finanziellen Zielen des Unternehmens, seinem Sicherheitsdenken sowie den Anforderungen durch seine Geschäftsprozesse ab. ITM: Welche sind in der Praxis die größten Herausforderungen? EHSES: Bei einer Migration hin zu einer UC-Lösung sind sowohl technische als auch organisatorische Aspekte zu beachten. Grundsätzlich sind die technischen Voraussetzungen in jedem Unternehmen unterschiedlich.
erklärt Robert Ehses, Senior Vice President beim UC-Anbieter Unify.
Daher muss die UC-Lösung spezifisch an die vorhandene Umgebung angepasst werden. Eine Herausforderung in diesem Zusammenhang stellt die Kombination von Time-Division-Multiplexing- (TDM) mit IP-Technologie dar. Aktuell setzen noch viele Firmen aus verschiedenen Gründen TDM und konvergente Systeme ein. Spezielle Anforderungen wie Notruffunktionalitäten, DECT-Installationen, Faxgeräte, modembasierte Wartungssteuerung und ähnliches machen dann ein Zusammenspiel von herkömmlicher und innovativer Technologie notwendig. Aus organisatorischer Sicht gilt es vor allem, die Mitarbeiter und deren Bedürfnisse miteinzubeziehen. UC-Lösungen können erst dann ihr volles Potential entfalten, wenn die Mitarbeiter die Lösungen ohne Schwierigkeiten anwenden. Dabei sollten das Anwenderverhalten sowie die Nutzung der neuen Möglichkeiten kontinuierlich überwacht und verbessert werden. IS
www.elo.com/ecmworld
Besuchen Sie uns auf der ECM WORLD 03.- 04. Juni 2014 Congress Center Düsseldorf
nl
Enterprise-Content-Management Dokumenten-Management Archivierung · Workflow
ad
un
g
zu
r:
Leichtigkeit für Ihr Business
Ei
Mehr
„Unified-Communications-Lösungen (UC) entfalten erst dann ihr volles Potential, wenn die Mitarbeiter die Lösungen ohne Schwierigkeiten anwenden können“, …
M ARKT | PE RS O NA L I T Y
IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:
Rainer Koppitz, CEO der Nfon AG
„TK-ANLAGEN AUS DER GEISELHAFT BEFREIEN“ Unter Mittelstand verstehe ich … … den Treiber unserer Wirtschaft und das wahre Rückgrat der Marke „Made in Germany“. Mit Qualitätsbewusstsein, Bodenständigkeit und beeindruckendem Innovationswillen dient er auch den großen Konzernen als Vorbild.
Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … man hier noch mehr Wert auf persönliche Partnerschaften, offene Kommunikation und oftmals auch Tradition legt. Häufig ist die Unternehmensleitung näher dran an den Geschäftsprozessen – vom Einkauf, über den Vertrieb bis zu IT und Service. In der Regel sind die Wege zwischen den Abteilungen kürzer, der Austausch ist reger, der Umgang familiärer. Und der mittelständische Unternehmer hat die Branche „im Urin“, er ist Teil des Ökosystems, hat eine gesunde Kenntnis des Marktes und braucht zur Einschätzung keine große Strategieabteilung.
Um als IT-Spezialist im Mittelstand Erfolg zu haben, bedarf es … … eines offenen Dialogs auf Augenhöhe, der auch auf Anregungen und Wünsche eingeht und diese aufgreift, um die eigene Lösung zu verbessern. Natürlich helfen dabei ein guter Draht zu den Unternehmen und eine starke, kommunikative Mannschaft. In unserem Fall sind beste persönliche Beziehungen und ein gut vernetztes System von regionalen und lokalen Vertriebspartnern der Schlüssel zum Erfolg. Man muss selbst kurze Entscheidungswege und Handschlagqualität haben.
Was die IT anbelangt, ist der Mittelstand … … zunehmend aufgeschlossen für neue Entwicklungen auch aus dem CloudUmfeld. Das gilt besonders mit Blick auf 14
die Telekommunikation. Denn diese ist inzwischen integraler Bestandteil der IT und muss genauso einfach und flexibel gemanagt werden können wie die übrige Infrastruktur. Zudem spielt das Thema „Sicherheit“ dabei zurecht eine große Rolle: Lösungen wie unsere Cloud-Telefonanlage, die diesem Anspruch gerecht werden und zugleich Nutzen schaffen, werden offen angenommen.
tigen Aufgaben und den wenigen vorhandenen Stunden müssen alle Systeme auch über verschiedene Standorte und Home Offices hinweg stets das leisten, was sie versprechen. Selbst eine Lösung wie die unsere kann nur eingeführt werden, wenn sie das „Running System“ nicht gefährdet.
Die durchschnittliche IT-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus …
… eine aktive Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen. Ein Beispiel, wie wir das tun, ist unsere ab dem Sommer verfügbare Ncloudbox: Mit ihr können Unternehmen ihre bereits vorhandenen, alten Systemtelefone direkt mit unserer Cloud-Telefonanlage verbinden – damit entfallen die Kosten für die Anschaffung neuer IP-Telefone und der IT-Abteilung bleiben Zeit und Nerven erspart, ihre Mitarbeiter an neue Endgeräte gewöhnen zu müssen. Das laufende System „Telefonieren“ funktioniert wie gewohnt weiter, aber die Vorteile unserer Cloud-TK greifen über Nacht: Die Administration wird leichter, lebenslang kostenlose Updates halten die Telefonanlage stets auf dem neuesten technischen Stand und dank Pay-per-Use-Modell wird nur noch für die Nebenstellen bezahlt, die aktuell tatsächlich in Betrieb sind – denn mit uns können sie diese monatlich zu- und abbuchen.
… vielen individuellen Einzellösungen, die komplex, aber funktional zusammenspielen – oftmals zählt hierzu leider auch eine veraltete Telefonanlage, deren Betrieb und stetige Anpassung mit unnötigem Zeitaufwand und Kosten verbunden ist. An dieser Überalterung tragen die klassischen Anbieter mit ihren langlaufenden Verträgen für proprietäre Systeme Mitschuld. Diese grenzen an Kidnapping. Unternehmen müssen deshalb ihre TK-Anlage aus der Geiselhaft befreien und die Chance auslaufender Verträge nutzen, um sich offenere Varianten anzusehen.
Charakteristisch für IT-Investitionsentscheidungen im Mittelstand ist … … die Suche nach intelligenten, kostengünstigen und vor allem zukunftssicheren Lösungen. Konkret auf die Telefonanlage bezogen bedeutet das neben geringen Gesamtkosten vor allem auch, dass diese sich kontinuierlich an den technischen Fortschritt anpasst und verschiedene mobile Endgeräte unkompliziert und verlässlich einbindet.
Die typischen IT-Probleme des Mittelstandes sind … … die banalsten und zugleich anspruchvollsten: Zeit und Kosten. Bei den vielfäl-
Als Lösung für diese Probleme favorisiere ich …
Handlungsbedarf auf IT-Seite im Mittelstand sehe ich … … aus genannten Gründen vor allem im Bereich Telekommunikation: Die alte Telefonanlage muss raus, eine Modernisierung ist bitter nötig. Wir bieten ein faires, transparentes und sicheres Angebot, das für jeden Mittelständler – insbesondere für Filialisten und Unternehmen mit verteilten Arbeitsplätzen oder Home-OfficeStrukturen – Vorteile bringt, die wir ihnen gerne belegen. I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
PE R S O N AL I TY | MARKT
›
Persönliche Daten Name: Rainer Koppitz Alter: 45 Jahre Familienstand: verheiratet, eine Tochter, einen Enkel Hobbys: Schach, Tauchen, Literatur, altes Bauernhaus
Karriere Ausbildung: Abitur, anschließend Siemens Corporate University Beruflicher Werdegang: Head of Account Management & Consulting bei Siemens, Head of Sales bei der Extr@com AG, Managing Director bei Unify, Chief Commercial Officer & Managing Director bei Atos Solutions and Services GmbH, General Manager bei Dell Inc. Derzeitige Position: CEO, Nfon AG
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
15
M ARKT | F E RT I GU NGS P R O Z ES S E
A
N DER SCHWELLE zur vierten industriellen Revolution müssen alle fertigungsnahen Systeme beweisen, dass sie mit den hoch gesteckten Erwartungen und ständig wechselnden Anforderungen an die Produktion umgehen können. Zudem wird gerade im Mittelstand die Standardisierung mit Blick auf mehr Vielfalt im Maschinenpark immer bedeutender. Egal, wie intelligent dezentrale Systeme werden, MES wird als Datendrehscheibe benötigt. Der Umgang mit großen Datenmengen und eine umfassende Vernetzung von vielen unterschiedlichen produktionsnahen Systemen werden in Zukunft wichtige Themen sein. Prinzipiell berücksichtigt MES diese Anforderungen bereits, so dass es die beste Startposition im Rennen um Industrie 4.0 hat.
MODERNE MES-SYSTEME
4.0
ZUKUNFTSKONZEPT
Dass Manufacturing-Execution-Systeme (MES) sowohl Transparenz als auch Effizienz in der Produktion steigern, ist unbestritten. Aber welche
Rolle spielt das moderne MES in Zukunft?
Welche Herausforderungen meistert Fertigungs-IT in mittelständischen Unternehmen heute schon und wie werden sich die Anforderungen mit Blick auf Industrie 4.0 ändern? KURZMELDUNGEN UNTERNEHMEN
16
MES ist aus einem modernen Mittelstandsunternehmen mit eigener Fertigung nicht mehr wegzudenken und genießt immer häufiger den Status eines strategischen Systems – neben dem überlagerten ERPSystem. MES ergänzt dabei die dort angesiedelte langfristige Planung durch einen echtzeitfähigen Blick und die Steuerungsmöglichkeiten der Produktion. Die Zielsetzung einer MESLösung ist je nach WIE FLEXIBEL IST Unternehmen breit DIE MES-LÖSUNG? gefächert und reicht von „Nutzgrade erhöhen und Energiekosten senken“ über „Qualität und lückenlose Dokumentation sichern“ bis hin zur Erhebung belastbarer Produktionskennzahlen. Die Aufgaben eines MES orientieren sich dabei an der VDI-Richtlinie 5600 und decken im Idealfall neben der Fertigung an sich auch die Bereiche Personal und Qualität ab. Damit sorgen MES-Lösungen in Fertigungsunternehmen für mehr Effizienz und Transparenz – nicht nur im Mittelstand ist das die Basis für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit. Zwar bringt der Einsatz einer bewährten Standardsoftware viele Vorteile mit sich, jedoch kommt in Zeiten individueller Kundenanforderungen kaum mehr ein Unternehmen um die Abbildung spezieller Abläufe herum. Ausschlaggebend ist hierbei, wie flexibel eine MES-Lösung ist. Beispielsweise kann der für bestimmte Kunden erforderliche, spezifische Umgang mit Materialchargen bereits dazu führen, ›
UMFIRMIERUNG VOLLZOGEN
NEUER VERTRIEBSLEITER BEI G DATA
Die TDS Informationstechnologie AG, IT-Dienstleister sowie SAP-Systemhaus für mittelständische und große Unternehmen, firmiert ab sofort als Fujitsu TDS GmbH.
Der IT-Security-Anbieter G Data stellt die Führung seines deutschen Vertriebs neu auf und ernennt Uwe Gries zum Sales Director Deutschland.
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
F ER TI G UN GS PR O Z E S S E | MAR KT
› dass kundenspezifische Anpassungen nötig werden. Mit Blick auf Industrie 4.0 werden Customizing und einfache Konfigurierbarkeit signifikant an Bedeutung zunehmen, um die häufig wechselnde Anordnung und Konfiguration von Maschinen und Anlagen flexibel unterstützen zu können.
Heterogener Maschinenpark Zusätzlich zur Variabilität innerhalb des Maschinenparks wird auch die Vielfalt der Maschinen an sich zunehmen. Bereits heute stehen MES-Lösungen vor der Herausforderung, mit Maschinen auf unterschiedlicher Art zu kommunizieren, um Daten für die Planung im Leitstand bzw. für Auswertungen abzugreifen oder Einstelldaten bzw. NC-Programme zu übertragen. Selbst in klassischen Branchen kommen moderne Fertigungsunternehmen nicht mehr mit Maschinen eines Typs bzw. eines Herstellers aus – das gilt bereits für kleinere Betriebe. Beispielsweise nutzen sie zur Verkettung einzelner Fertigungsschritte immer mehr automatische Transportmechanismen und Roboter, die mit den produzierenden Maschinen synchronisiert werden müssen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Maschinenschnittstellen grundsätzlich von einer Standardisierung profitieren und daher einer Individuallösung vorzuziehen sind. Auch unter Industrie-4.0-Gesichtspunkten ist die Standardisierung von Maschinenschnittstellen wichtig – schließlich sollen in Zukunft Maschinen, Werkzeuge und sogar Werkstücke vernetzt werden und dezentral miteinander kommunizieren. Hierfür ist eine gemeinsame „Sprache“ und eine einheitliche Datendrehscheibe unverzichtbar. Zusätzlich gewinnen sowohl
KURZMELDUNGEN
cc|e-bilanz
cc|cad integration
Auch wenn viele Anbieter von Software und Hardware mittlerweile behaupten, dass sie Komponenten haben, die zu 100 Prozent Industrie-4.0-tauglich sind, so ist der Weg bis zur praxisgerechten Nutzbarkeit dieser Ansätze noch weit. Es sei zudem davor gewarnt, übereilt in vordergründige „Industrie-4.0-Lösungen“ zu investieren, die sich in ein paar Jahren möglicherweise als inkompatibel herausstellen. Vielmehr sollten sich gerade mittelständische Fertigungsunternehmen nach wie vor auf das Hier und Jetzt konzentrieren, dabei aber die Zukunft nicht aus den Augen verlieren. RAINER DEISENROTH
ZUKUNFTSKONZEPT MES 4.0 Um den neuen Anforderungen von Industrie 4.0 gerecht zu werden, müssen Unternehmen Konzepte für „MES 4.0“ entwickeln und Handlungsfelder identifizieren. › FLEXIBILITÄT einfache Konfiguration statt aufwendiger Programmierung › MOBILITÄT Nutzung mobiler MES-Anwendungen für smarte Prozessabbildung
C
M
Y
CM
MY
BusinessSoftware für Menschen
CY
CMY
K
› DEZENTRALITÄT flexibler Umgang mit intelligenten und autonomen Systemen › INTEROPERABILITÄT standardisierte Synchronisation mit anderen Systemen
Als Branchenspezialist für die Fertigungsindustrie und projektorientierte Dienstleister sowie Handelsunternehmen verfügt COSMO CONSULT über ein umfangreiches Angebot an zertifizierten Branchen- und Speziallösungen auf Basis von Microsoft Dynamics und QlikView.
› ONLINEFÄHIGKEIT Interaktion in Echtzeit und Überbrückung von Netzwerkausfällen › INTEGRATIVES DATENMANAGEMENT zentrale und themenübergreifende Datenhaltung › HORIZONTALE INTEGRATION Vermeidung von Schnittstellen und Insellösungen › MANAGEMENT-SUPPORT Managemententscheidungen auf Basis belastbarer Kennzahlen
RZ-Products präsentiert mit Data Center Shielding (DCS) eine geprüfte, auf Kundenbedürfnisse angepasste Raumschirmungslösung.
4 | 2014
QlikView
Mobiles Produktionsmanagement
SCHUTZ VOR DATENSPIONAGE
PRODUKTE
I T - M I T T E L S TA N D
Werker als auch Meister und Manager an Flexibilität, wenn sie nicht mehr auf ortsgebundene PCs oder Erfassungsterminals angewiesen sind, um mit dem MES zu interagieren. Zahlreiche App-Angebote belegen, dass mobile MES-Anwendungen keine Zukunftsmusik mehr sind, aber in Zukunft nicht mehr aus einer modernen Fabrik und schon gar nicht aus Industrie 4.0 wegzudenken sind.
Quelle: MPDV
➔ Partner ELITE SOLUTION PROVIDER
www.cosmoconsult.com
BE RL IN | DRES DE N | H A M BURG| M ÜNSTER N Ü RN BE RG | ST U T TGA RT| WÜRZ BURG
M ARKT | S ICH ER H EI T
MIT PATCH-MANAGEMENT IT-SCHWACHSTELLEN BEHEBEN
AUF DER
SICHEREN SEITE Im Interview erklärt Morten R. Stengaard, Chief
Technical Officer beim IT-Sicherheitsanbieter Secunia, warum gerade Mittelständler von Patch-ManagementLösungen profitieren können. ITM: Herr Stengaard, was versteht man eigentlich generell unter dem Begriff Patch-Management? MORTEN R. STENGAARD: Patch-Management beschreibt den Prozess, in dem Sicherheitsanbieter Schwachstellen erkennen, priorisieren und beheben. Im Rahmen dieses Prozesses werden sämtliche Betriebssysteme und Anwendungen der IT-Infrastruktur eines Unternehmens kontinuierlich analysiert, um Sicherheitslücken zu identifizieren und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dafür erstellen die Sicherheitsanbieter das eigentliche SicherheitsUpdate – den Patch – oder integrieren Software-Updates verschiedener Hersteller in ihre Lösungen. Der Prozess endet dann mit der Verteilung der Aktualisierungen auf Server und Endgeräten. Dabei werden die Updates nicht nur umgesetzt, sondern auch dokumentiert und verwaltet. ITM: Worauf kommt es bei einer entsprechenden Sicherheitslösung konkret an? STENGAARD: Eine passende Sicherheitslösung muss in der Lage sein, die Schwachstellen in allen am Markt verfügbaren und von Unternehmen genutzten Programmen zu erkennen und zu beheben. Das Augenmerk liegt dabei vor allem auf Drittanbietersoftware. So belegt der aktuelle Jahresreport „Vulnerability Review 2014“, dass Drittanbietersoftware für 76 Prozent der Schwachstellen in
„Es reicht nicht aus, nur auf Patches der Hersteller zu warten und diese dann einzuspielen.“ Morten R. Stengaard,
CTO bei Secunia
den 50 beliebtesten Anwendungen verantwortlich ist. Die Suche nach diesen Schwachstellen ist mithilfe aktueller Scan-Technologien und Reports von unterschiedlichen Anbietern möglich. Nur so können sämtliche Anwendungen auf den Servern und Endpunkten des Unternehmens auf Sicherheitslücken hin analysiert werden. ITM: Für welche Unternehmen eignen sich solche Sicherheitsanwendungen? STENGAARD: Während in großen Unternehmen professionelle Sicherheitsexperten kontinuierlich die Systeminfrastruktur beobachten und Sicherheitslücken zeitnah schließen können, verfügen kleine und mittelständische Firmen meist nicht über eine solche personelle Ressource und sind auf passende Sicherheitstechnologien angewiesen. Für kleine und mittlere Unternehmen stellt intelligentes Patch-Management eine gute Alternative dar, denn es kann die Inhaber beim Schutz ihrer IT-Systeme weitgehend automatisiert unterstützen. ITM: Welche Hürden gilt es auf Anwenderseite bei der Umsetzung zu überwinden? STENGAARD: Es reicht nicht aus, nur auf Patches der Hersteller zu warten und diese dann einzuspielen. Unternehmen, die auf eigenentwickelte Software setzen, müssen auch die dafür notwendigen Patches erstellen bzw. erstellen lassen und diese dann in ihrer individuellen IT-Umgebung verteilen.
Für das Scannen dieser selbst entwickelten Programme, Treiber und Plug-ins gibt es Regelsets. Diese sollten ebenfalls in die Patch-Management-Lösung integriert werden. Dadurch können die IT-Verantwortlichen in den Unternehmen Aufschluss darüber erhalten, auf welchen Servern und Endpunkten die jeweilige Software installiert ist, und können die entsprechenden Patches implementieren. ITM: Welche technischen Voraussetzungen sollten Anwender berücksichtigen? STENGAARD: Das Patch-Management-Modul sollte in die übergeordneten Deployment-Systeme (Softwareverteilsysteme) integriert werden können, wie Windows Server Update Services, Microsoft System Center Configuration Manager oder Altiris Deployment Solution. Durch die Einbindung wird die Installation von SicherheitsUpdates vereinfacht und beschleunigt. Dadurch können alle Patches aus der gewohnten Oberfläche des Deployment-Systems heraus auf Server und Endpunkte verteilt werden. Egal, welche Patch-Management-Lösung genutzt wird – sie sollte für einen effizienten Prozess mit anderen Programmen kombinierbar sein. ALENA BECKER
KURZMELDUNGEN PRODUKTE
18
AUTOMATISCHE VERARBEITUNG
ERP-LANDSCHAFT AUS EINEM GUSS
Das Add-on zur automatisierten Kontoauszugsverarbeitung von Bob nutzt die SAP-Fähigkeit zur Verarbeitung von MT940-Auszügen und erweitert diese um ein selbstlernendes System.
Der SAP-Komplettdienstleister Itelligence führt die Branchenlösungen „It.Automotive Supplier“ und „It.Metal“ bei der Isabellenhütte Heusler mit Sitz in Dillenburg ein.
I T - M I T T E L S TA N D
4 | 2014
■
S I C H E R H E I T | MAR KT
IT-QUALITY-COCKPIT
IT-SICHERHEIT QUALITÄTSORIENTIERT STEUERN
DYNAMISCHE ANGRIFFSLANDSCHAFT
Einen Nutzen soll der IT-Quality-Ansatz auch für das Risikomanagement generieren. Er berücksichtigt den sinnvollen Einsatz von Standardverfahren wie etwa die Fault-Tree- und Business-Impact-Analyse zur systematischen Analyse von Risiken Der Quality-Index greift auf eine in der Service-Erbringung. Die abgeleiteten Konfigurationsmanagementdatenbank zu. Korrektur- und Schutzmaßnahmen können dabei individuell nach wirtschaftlichen WEIL UNTERNEHMEN technisch und orga- Kriterien ausgewählt werden. Außerdem nisatorisch einer kontinuierlichen Verän- richtet die Methode ein Augenmerk darauf, derung unterliegen, wird auch das Security die Risiken auch im Kontext einzelner SerManagement fortlaufend mit vices und der Service-Erbrinneuen Anforderungen konfrongung samt ihrer gegenseitigen SYSTEMATISCHE tiert. Herkömmliche Metho- ANALYSE VON Abhängigkeiten zu berücksichden können diesem Anspruch RISIKEN tigen. Der Quality-Index greift hierbei zur Risikobewertung auf jedoch meist nicht ausreichend gerecht werden, weil ihnen eine aktive eine mit den notwendigen Informationen und qualitätsorientierte Steuerung fehlt. ausgestattete KonfigurationsmanagementDie ITSM Consulting AG hat aus diesem datenbank zu und führt Risikoanalysen Grund ein Konzeptionsmodell für das Secu- durch. rity Management entwickelt, bei dem die klassischen Vorgehensweisen durch eine Nicht zuletzt berücksichtigt die IT-QuaQualitätskomponente erweitert werden. lity-orientierte Sicherheitsmethode auch das Business Continuity Management Es beruht auf der eigenen Methodik des und bindet die Sicherheitsanforderungen „IT-Quality-Cockpit“ und zielt darauf ab, unmittelbar in die Change-Managementdie Qualität der Sicherheitsmaßnahmen Prozesse ein. Zudem erzeugt die Methode operabel zu definieren und anschließend anforderungsgerechte Einstufungen der objektiv messen zu können. Wesentlicher Prioritäten, Eskalationszeiten und SchweBestandteil ist der „IT-Quality-Index“, über regrade von Vorfällen, um im Problemfall den die Verantwortlichen erfahren, wel- eine schnelle Reaktion zu ermöglichen. che Stärken und Schwächen sich in der www.itsm-consulting.de
IT
Unsere
IT- und Business
Lösungen
Personal
Materialwirtschaft & Einkauf
Arbor Networks, Anbieter von Sicherheitslösungen zur Abwehr von DDoS-Angriffen, veröffentlicht seinen neunten weltweiten Sicherheitsbericht World Security Infrastructure Report 2013 (WSIR). Der Bericht bietet einen Einblick in die aktuellen Sicherheitsbedrohungen für Netzwerke und basiert auf weltweiten Auswertungen des Datenverkehrs von Service-Providern, Unternehmen, Cloud-, Hosting- und anderen Netzwerkanbietern aus einem einjährigen Untersuchungszeitraum bis einschließlich Oktober 2013. Fast ein Viertel aller Anbieter von mobilen Dienstleistungen beobachteten DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) auf ihre mobile Internetinfrastruktur – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Allerdings gaben nur rund 20 Prozent der befragten Anbieter mobiler Dienstleistungen an, durch Angriffe relevante Ausfälle für Kunden gehabt zu haben. Im Vorjahr waren es noch etwa 30 Prozent. Sowohl die Anzahl und Komplexität, aber vor allem der Umfang der DDoS-Angriffe nahmen im Vergleich zum Vorjahr zu. Der größte gemeldete Angriff, die berüchtigte DDoS-Attacke auf die Schweizer Organisation Spamhaus im März 2013, erreichte ein Angriffsvolumen von 309 Gigabit pro Sekunde (Gbps). Bisher betrug der größte jemals verzeichnete Angriff maximal 100 Gbps. Im aktuellen Untersuchungszeitraum kam es vermehrt zu Angriffen mit über 100 Gbps. www.arbornetworks.com
Energiewirtschaftliche Services
Mit unseren Beratungs-, Service- und Supportdienstleistungen entwickeln und betreiben wir skalierbare, sichere und zukunftsfähige IT- und Businesslösungen. In kundenindividuellen Schulungen, z.B. in ABAPTM, geben unsere Experten ihr Wissen auch gerne weiter. prego services. MehrWert für den Mittelstand!
www.prego-services.de
Consulting. Solutions. Services.
ABAPTM ist eine Marke oder eingetragene Marke der SAP AG in Deutschland und in vielen anderen Ländern.
Sicherheitsinfrastruktur befinden. Mit dem Bewertungs- und Steuerungssystem werden beispielsweise die Sicherheitsleitlinien auf ihre Aktualität geprüft und im Bedarfsfall entsprechend der Schutzbedürfnisse des Business angepasst.