5
I T- M I T T E L S TA N D 35 / 2 0 1133
G59638
www.itmittelstand.de
Österreich: 3,30 EUR Luxemburg: 3,45 EUR
Schweiz: 5,90 SFr DEUTSCHLAND: 3,00 EUR
Rechenzentren: Energiefressern auf der Spur Unified Communications: Wem nutzen Soziale Medien? Industrie 4.0: Evolution statt Revolution
I T- B U S I N E S S
IM
M I T T E L S TA N D
IT-BUSINESS IM MITTELSTAND
Im Interview Bernhard Früh (li.), Chief Financial Officer bei Ganter Interior, sowie Christoph Haberla, Leiter IT und Organisation Seite 20
Industrie 4.0 Evolution statt Revolution Seite 26
Unified Communications Wem nutzen soziale Medien? Seite 36
Rechenzentren Energiefressern auf der Spur Seite 50
Meisterhaft iGanter Interiori
eingerichtet MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt«
im interview: Bernhard Früh, Christoph Haberla, Ganter Interior
13
vo r wo r t
www.ams-erp.com 11. - 13. Juni 2013 Tivoli Fußballstadion Aachen Besuchen Sie uns: Stand Nr. 38
Was bleibt von Web 2.0 und Industrie 4.0?
Sondermaschinenbau. Anlagenbau. Einzelfer-
a
uffällig ist bereits seit längerem, dass viele Trends numerisch aufgewertet werden, indem ihnen eine Zahl X sowie ein „Punkt null“ angehängt werden. Dieses „Punkt null“ scheint auch in Zeiten allgemeiner Wortabkürzungen dringend vonnöten, unterstreicht es doch anscheinend die Wichtigkeit des Trends an sich.
Das Kreieren und ständige Wiederholen trendiger Schlagworte (sogenannter Buzzwords) wird vor allem in Marketingabteilungen und von Marktanalysten mit Vehemenz betrieben – bis irgendwann sogar die Bundeskanzlerin auf der Hannover Messe von Industrie 4.0 schwärmt.
tigung. ams Kunden gehören zu den Besten.
Innovativ. Flexibel. Kundenorientiert. Wie ams.erp Lösungen. Vom Angebot bis zur Auslieferung. Konstruktionsbegleitend inkl. Controlling und Service. In über 650 Projekten mit mehr als
22.000 Anwendern. Wir freuen uns auf Sie. Guido Piech, verantwortlicher Redakteur IT-MITTELSTAND
Aber was steckt wirklich dahinter? Im Falle von Web 2.0, das vor allem das starke Aufkommen von Social Media sprachlich abbilden sollte, handelt es sich um einen gesellschaftlichen Wandel, der von vielen – vor allem der Generation der Digital Natives (auch so ein wunderbares Schlagwort) – vorangetrieben wurde. Was anfangs ausnahmslos großartig schien, wird mittlerweile endlich auch kritisch hinterfragt. Die Nutzung von Social Media ist im privaten Umfeld häufig nervtötend, in Unternehmen kann das Prinzip dieser Kommunikationsart abseits der E-Mail jedoch Prozesse beschleunigen (mehr dazu ab Seite 45). Den Begriff Internet 2.0 an sich wird es aber wohl nicht mehr lange geben. Und Industrie 4.0? Im Prinzip wird es den Historikern überlassen bleiben, in der Nachschau zu bewerten, ob es sich wirklich um eine vierte industrielle Revolution handelte. In dieser Ausgabe fällt das Schlagwort auch einige Male, allerdings eher im Sinne von Evolution statt Revolution. Was bereits heute mit IT-Unterstützung geht, beschreiben wir ab Seite 26. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe 5 Punkt 13.
Guido Piech
ams
Die ERP-Lösung
Prozesse verstehen. Transparenz gestalten.
ams.Solution AG Rathausstraße 1 . D-41564 Kaarst T +49 21 31 40 66 9-0 . F +49 21 31 40 66 9-69 www.ams-erp.com . info@ams-erp.com I T - M itt e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
https://twitter.com/logo
www.facebook.com/brandpermissions/logos.php
www.youtube.com/yt/brand/downloads.html
http://www.iconarchive.com/show/simple-icons-by-danleech/xing-icon.html http://corporate.xing.com/deutsch/presse/bildarchiv/xing-logos/logos-printformat/
Markt
SEITE
26
Trends 6
In CRM-Systeme investieren
Laut dem aktuellen Prozeus-IKT-Barometer wollen kleine und mittlere Betriebe verstärkt in das Kundenbeziehungsmanagement investieren. 8 Ein stimmiges Konzept
Der polnische IT-Dienstleister Comarch eröffnete Ende April in Dresden ein neues Rechenzentrum – zugleich wurden neue IT-Angebote für den Mittelstand vorgestellt. Software
10 Präsentation mit Emotion
Im vergangenen April stellte HP neue Notebook-, Scanner- und Druckermodelle sowohl für das Consumer- als auch für das Business-Segment vor.
Buchhaltung 14 GoBD-Pläne so nicht praxistauglich
Bezüglich seiner Anfang April veröffentlichten Pläne zur EDV-Buchführung in den Unternehmen musste das Bundesfinanzministerium viel Kritik einstecken.
Manufacturing Execution System
Evolution statt Revolution Mit dem Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ möchte die Bundesregierung die vierte industrielle Revolution einläuten. Doch die IT-gestützte Vernetzung von Produkten, Produktionsanlagen und Steuerungssystemen schreitet in der Branche nur gemächlich voran. Was sind die Bremsklötze?
Dokumentenmanagement 16
Web genieSSt Vorrang
Rund 350 Anwender und Partner informierten sich im Rahmen der Fachkonferenz „Docuworld“ in Düsseldorf über Neuheiten rund um die Dokumenten-Management-Lösung Docuware.
Cloud Computing
SEITE
20
18 Marktplatz in der Cloud
Im Interview schildert Phil Zamani, Senior Vice President Cloud Services bei der Deutschen Telekom, warum das Unternehmen das Cloud-Angebot auf seinem Business Marketplace erweiterte.
Titelinterview
ERP-Systeme
Meisterhaft eingerichtet Im Gespräch mit Geschäftsführer und Inhaber Michael Ganter (li.), dem kaufmännischen Geschäfts leiter Bernhard Früh (mi.) und Christoph Haberla, Leiter IT und Organisation bei Ganter Interior
Personality
Standards
Bedrohungen aus dem Netz aBfangen SEITE
12 4
Nachgefragt bei Dr. Peter Smeets, CEO bei der Gateprotect AG Germany
3 54 56 58 58
Vorwort: Was bleibt von Web 2.0 und Industrie 4.0? Buchtipps zum Thema Unified Communications Veranstaltungen Vorschau auf Heft 6/2013 Impressum
I T - M itte l sta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
mai 2013 SEITE
SEITE
36
50
Organisation
Infrastruktur
Soziale Netzwerke
Energieeffizienz
Sozial integriert
Energiefressern auf der Spur
Im Rahmen von Unified-Communications-Projekten wollen Unternehmen die Kommunikation in einer einheitlichen Anwendungsumgebung zusammenfassen – inklusive sozialer Medien wie Facebook und Twitter.
Sowohl produktseitig als auch bei der Inbetriebnahme neuer Rechenzentren lassen sich Energiekosten vor allem durch den Einsatz neuer Technologien deutlich reduzieren.
Software
Organisation
Supply Chain
Soziale Netzwerke
30 Die alte Frage: Spezialist
40 Wer braucht noch
oder Generalist?
Königswissen?
Im Rahmen des Marktspiegels SCM wurde unter anderem untersucht, in welchen Funktionsbereichen SCM-Systeme klassischen ERP-Systemen überlegen und in welchen beide ebenbürtig sind.
In jüngerer Vergangenheit fällt öfter einmal der Begriff des Social Workplace. Wie dieser Begriff mit Leben und Inhalt gefüllt werden kann, erläutert Jürgen Zirke, Vorstand des Paderborner IT-Dienstleisters Agentbase AG.
32 Über den
42 Heavy Metal organisieren
46 Drei Fragen an...
… Michael Bauer, Vertriebsleiter Business Analytics beim Ulmer Systemhaus Fritz & Macziol, und Andreas Kusch, Vorstandsvorsitzender der Avodaq AG
Infrastruktur Energieeffizienz 52 Ab in den Norden
Tellerrand schauen
Interview mit Christopher Nawrath, Manager und Supply-Chain-Experte bei Solving Efeso, über die Möglichkeiten einer „Operational Excellence“ in der Lieferkette
Eine gemeinsame Datenbank und gleicher Kenntnisstand für alle Beteiligten helfen bei der Organisation des Wacken Open Air Festivals.
Um im Wettbewerb die Nase vorn zu haben, müssen alle Partner einer Lieferkette optimal in die Prozesse integriert werden. 35 Kettenreaktion
Im Kommentar schildert Klaus Wenger, Head of Central & Eastern Europe JDA Software, was eine SCM-Software leisten muss.
54 Luftströme besser beobachten
43 Social macht sich nützlich 34 IT setzt die Standards
In Island, dem Land der Vulkane, lassen sich Rechenzentren besonders energieeffizient betreiben.
Social Business ist keine Softwarelösung wie CRM und ERP, welche vom Anwender für bestimmte Prozesse genutzt werden muss. Ein Social-Business-Projekt ist daher kein reines IT-Projekt, sondern braucht motivierte Anwender.
Interview mit Rüdiger Gilbert, Vice President IT Business bei Schneider Electric, über effektives Energiemanagement in Rechenzentren mittelständischer Unternehmen
Unified Communications 44 Überzeugungsarbeit leisten
Interview mit Italo Adami, COO von Placetel, über die Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen von Unified-CommunicationsLösungen (UC) aus der Cloud
I T - M itte l sta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
5
m arkt | tre nds
Social beim Cloud-Standort Deutschland Deutschland stagniert in seiner Entwicklung als Standort für CloudComputing – und fällt damit im internationalen Vergleich zurück. Dies ist das Ergebnis der „2013 BSA Global Cloud Computing Scorecard“, die das politische und technische Umfeld für die Cloud in 24 Ländern analysiert. Zwar rangiert Deutschland 2013 im weltweiten Vergleich auf dem vierten Platz, rutscht aber im Vergleich zum Vorjahr einen Rang hinter die USA zurück. Als Grund dafür sieht die BSA „die zu strengen Regeln zum Datenschutz“. Auch erste Fortschritte im Bereich Infrastruktur können daran nichts ändern. Japan führt die Liste an, gefolgt von Australien. Singapur macht den größten Sprung vom zehnten auf den fünften Platz nach der Umsetzung neuer Gesetze zum Schutz der Privatsphäre. Die BSA empfiehlt sieben Schritte, um den größtmöglichen Nutzen aus der Cloud zu ziehen (siehe unten).
Autokauf Immer mehr Autohändler setzen im Rahmen ihrer Marketingaktivitäten auf Social Media. Das zeigt eine aktuelle Händlerbefragung von Puls Marktforschung im Auftrag von Autoscout24.
Prozent der in sozialen Netzwerken aktiven Händler an, entsprechende Kanäle zu nutzen, um über eigene Veranstaltungen zu informieren. Während Social Media 33 Prozent der deutschen Autohänd- sich bei den Händlern erst langsam durchler nutzten im vergangenen Jahr sozi- setzt, ist die klassische Webseite für die ale Medien. Laut Studie hat Facebook die Mehrheit bereits Standard: 84,2 Prozent größte Nutzergemeinde: Auf der Umfrageteilnehmer hatten dieser Plattform bewegen sich 2012 eine eigene Webseite. Vor Klassische 98,2 Prozent der Umfrage- WEbseite weit allem Markenhändler besitzen teilnehmer. Es folgen in der verbreitet eine Webseite (95,6 Prozent), Beliebtheit Twitter (14,5 Probei den freien Händlern sind zent) und Xing (12,1 Prozent) vor Youtube es 72,7 Prozent. In den meisten Fällen soll (10,9 Prozent) sowie Google+ (10,3 Pro- die Webseite dazu dienen, Informationen zent). Soziale Medien werden in 83 Prozent rund um die Dienstleistungen des Händder Fälle für die allgemeine Darstellung des lers zu liefern. Unternehmens genutzt. Zudem gaben 73,3 www.autoscout24.de
In CRM-Systeme
investieren
www.bsa.org
Nutzen aus der Cloud Datenschutz: Anwender müssen sich sicher sein können, dass ihre Daten geschützt sind. Anbieter müssen bei der effektiven Übertragung von Daten in der Cloud frei sein. Sicherheit: Effiziente Strategien gegen Cyberrisiken erfordern die Flexibilität, moderne Security-Lösungen einzusetzen. Im Kampf gegen Cyberkriminalität benötigen Behörden und Cloud-Anbieter wirksame Gesetze, um den widerrechtlichen Zugriff auf Daten zu unterbinden. Freier Datentransfer und harmonisierte internationale Gesetzgebung: Der Gesetzgeber sollte gemeinsam mit der Wirtschaft Standards erarbeiten, die den freien Datenfluss über Grenzen erleichtern und verhindern, dass gesetzliche Anforderungen in verschiedenen Märkten einander widersprechen. Freier Handel: Handelsschranken müssen abgebaut und die Bevorzugung bestimmter Technologien oder Unternehmen reduziert werden. Infrastruktur: Für private Anbieter müssen Anreize geschaffen werden, in Breitbandinfrastruktur zu investieren, um so den allgemeinen Zugang für die Bürger zu ermöglichen. 6
Für groSSe Unternehmen sind CustomerRelationship-Management-Systeme (CRM) selbstverständlich. Laut dem aktuellen Prozeus-IKT-Barometer wollen nun auch kleine und mittlere Betriebe stärker in Kundenbeziehungsmanagement investieren. Excel-Listen und Adressdatenbanken sind häufige Formen, in der kleine und Auf welche Art und Weise werden kundenspezifische Daten vorwiegend in Ihrem Unternehmen gespeichert? in einem CRM-System 27,1 % 51,1 % 27,2 % Auf dem Unternehmenslaufwerk in verschiedenen Medien, wie z. B. Adressdatenbanken, Office-Software, Excel-Tabellen 65,2 % 44,2 % 65,1 % Mitarbeiter mit Kundenkontakt speichern die Kundendaten individuell und lokal für sich ab. 6,0 % 4,1 % 6,0 % n bis 50 Mio. Euro Umsatz n ab 50 Mio. Euro Umsatz n Gesamt Quelle: IW-Unternehmervotum (16/2012), Prozeus-IKT-Barometer (1/2013)
Kurzmeldungen Personal
mittlere Unternehmen ihre Kundendaten speichern. Das ist bei geringer Kundenund Mitarbeiterzahl vielleicht noch ausreichend, sobald jedoch mehrere Abteilungen mit denselben Kunden zu tun haben, kann es schnell zu Effizienzverlust kommen. Viele Mittelständler sind nur schlecht über Nutzen und Funktionsweisen ihrer Kundenmanagementsysteme informiert, so das aktuelle ITK-Barometer. Auch die Angst vor hohen Einführungskosten lasse die Betriebe zögern. Entscheiden sich Unternehmen für den Einsatz von CRM-Systemen, entsteht – so die Studie – oftmals hoher Aufwand durch die vorhandene, unübersichtliche Datenstruktur oder die unklare Zielsetzung der Unternehmen. Bei mittelständischen Unternehmen scheint ein Umbruch stattzufinden. Zwar sind viele der befragten Unternehmen noch skeptisch. Trotzdem landen CRM-Systeme auf Platz drei, wenn es um die Investitionsbereitschaft geht – direkt hinter „eigene Webseite“ und „IT-Sicherheit“. Die Masse an kundenspezifischen Daten erklärt den Bedarf nach der Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements. www.prozeus.de
➔
Tanja Bartsch wechselt zu Colt ;; Colt gibt die Ernennung von Tanja Bartsch zum Business Development Manager Distribution für Deutschland, Österreich und die Schweiz bekannt.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
Q S C ®- t e n g o : Arbeiten Sie doch, wo Sie wollen!
den Arbeitsplatz nach hause auf den balkon verlagern? im handumdrehen. noch schnell in die Filiale? nur eine Videokonferenz entfernt. Schon auf dem heimweg mit der Zusammenarbeit beginnen? der Zug wird zum büro. Mit den cloud Services von QSc®-tengo ist ihr Arbeitsplatz immer dort, wo Sie gerade sind. ihre Programme, dokumente, nachrichten und Kontakte sind online und synchron mit dabei. in virtuellen Projekträumen arbeiten Sie mit Kollegen standortübergreifend zusammen. Und ist doch einmal eine dienstreise notwendig, bleiben Sie über ihre büronummer erreichbar. offline? nur, wenn Sie Feierabend machen! QSC®-tengo: A l l e S i n M e i n e r h A n d
www.qsc.de/go/tengo-2013
m arkt | tre nds
Dank Dieselaggregat auf dem Dach können die Server auch
längere Stromausfälle unbeschadet überstehen, während zwei Kaltwassersätze die Systeme auf einer gleichmäßig niedrigen Temperatur halten.
Ein stimmiges M Konzept Am 26. April 2013 eröffnete der polnische IT-Dienstleister Comarch ein
neues Rechenzentrum in Dresden.
Es ist das zweite Data Center des Unternehmens in Deutschland. Darüber hinaus wurden neue IT-Angebote für den Mittelstand vorgestellt.
„Aktuell suchen wir noch mehrere Ingenieure für den Rechenzentrumsbetrieb, für die Beratung und vor allem für die Software-Entwicklung.“ Dr. Christoph Kurpinski, Comarch (2. v. r.)
Kurzmeldungen produkte
8
ehr als 12 Mio. Euro investierte Comarch in sein neues Rechenzentrum (RZ), das südlich des Dresdner Hauptbahnhofs im Stadtteil Plauen liegt. Dort entstanden auf einer Gesamtfläche von etwa 4.800 Quadratmetern drei Gewerbeeinheiten: Büroflächen für ca. 80 Mitarbeiter und zwei RZs mit einer Nutzfläche von ca. 320 Quadratmetern. Laut Anbieter entspricht das neue Data Center dem Tier3-Standard und ist eines der sichersten der Region Dresden und Mitteldeutschland. Finanziert wurde es zum Teil aus eigenen Mitteln, aber auch durch die Unterstützung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
„Wir machen keinen Unterschied zwischen den Himmelsrichtungen, sprich, woher ein Unternehmen kommt“, betonte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in seiner Veranstaltungsrede, nachdem bereits Comarch-Gründer Prof. Janusz Filipiak die zahlreichen Gäste begrüßt hatte. „Am Ende ist es entscheidend, ob das Konzept stimmig ist und ob das Unternehmen eine Perspektive liefern kann. Dann sind wir auch bereit, einzugreifen und Unterstützung zu bieten. Schließlich wollen wir, dass sich das Land wirtschaftlich weiterentwickelt, und hierzu brauchen wir Investoren, die Vertrauen in diesen Standort haben.“
Keine zufällige Wahl Auch der Staatssekretär aus dem Wirtschaftsministerium in Polen, Dariusz Bogdan, wohnte der Veranstaltung bei und hielt eine kurze Rede: „Wir eröffnen heute eine neue Ära der polnisch-sächsischen Zusam- ›
Fashion im Fokus
Rechnungswesen aus der Cloud
;; Der IT-Anbieter W+P Solutions gibt die Veröffentlichung seiner neuen ERP-Fashion-Lösung auf Basis von Microsoft Dynamics AX 2012 R2 und seines PDM-/PLM-Systems bekannt.
;; Diamant Software, Anbieter für Rechnungswesen und Controlling-Lösungen im deutschsprachigen Markt, lanciert die Cloud-Buchhaltungslösung „Diamant Online”.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
tr e n d s | markt
› menarbeit. Ich bin stolz, dass sich Comarch entschieden hat, nach Sachsen zu gehen. Der Standort ist aber keine zufällige Wahl.“ Schließlich ist das sogenannte „Silicon Saxony“ ein in Europa führendes IT-Cluster. Es gibt viele junge und wachstumsstarke Hochtechnologiefirmen, starke Partner für Forschungsprojekte wie die Technische Universität Dresden und gut ausgebildete Fachkräfte. Das betonte auch Dr. Christopher Kurpinski, Vorstandsvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG, in seinem Grußwort: „Bei der Standortsuche haben wir viele Kriterien in Betracht gezogen: die wirtschaftsfreundliche Politik in der Region, die Nähe zu einer Universität, aber auch die geografische Nähe zu Polen und unserem Stammsitz in Krakau.“ Die Zusammenarbeit mit der Sächsischen Aufbaubank und der Sächsischen Wirtschaftsförderung habe das Unternehmen überzeugt. Zudem sei auch die Kooperation mit der TU Dresden ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor gewesen.
Noch ein paar leere Büros Über die Jahre hat sich Comarch von einem Software lieferanten zu einem Dienstleister entwickelt. Heute stellt das polnische Unternehmen viele Softwareprodukte aus der Cloud zur Verfügung und übernimmt mit seinen Services die gesamte IT-Verantwortung der Anwender. „Aus den beiden deutschen Rechenzentren bieten wir unsere Softwarelösungen für den Mittelstand für ERP, Financials, ECM und EDI im Virtual-PrivateCloud-Modell an“, berichtete Dr. Christoph Kurpinksi bei der Veranstaltung. „Neu ist, dass wir ebenfalls kostengünstige Public-Cloud-Services für kleine Unternehmen anbieten. Diese werden u.a. aus unserem neuen Rechenzentrum in Dresden erbracht“, das es im Anschluss an die Eröffnungsreden zu besichtigen galt. Auf zwei Etagen verteilt bietet jedes der beiden Data Center Platz für ca. 60 Serverschränke. Um die hohen Sicherheitsstandards zu gewährleisten, wurden zwei Trafostationen und Verteilereinheiten für einen ausfallsicheren Betrieb installiert. Sollte das öffentliche Stromnetz einmal ausfallen, stehen Batterien für 15 Minuten Versorgungssicherheit zur Verfügung. Zusätzlich wurde ein Dieselaggregat auf dem Dach des Neubaus installiert, so dass die Server auch längere Stromausfälle unbeschadet überstehen können. Beim Rundgang wurde auch ein Blick in die neuen, großräumigen Büros des Neubaus geworfen. „Einige Büros stehen allerdings noch leer“, bemerkte Dr. Christoph Kurpinski. „Aktuell suchen wir noch mehrere Ingenieure für den Rechenzentrumsbetrieb, für die Beratung und vor allem für die Software-Entwicklung.“ Lea Sommerhäuser
Kurzmeldungen produkte
Die Cloud im Fokus Interview mit Dr. Christoph Kurpinski, Vorstandsvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG
ITM: Herr Dr. Kurpinski, vor welchem Hintergrund wurde das zweite deutsche Rechenzentrum von Comarch in Dresden eröffnet? Dr. Christoph Kurpinski: Wir erkannten schon früh, dass Unternehmen heutzutage nicht nur Produkte, sondern Lösungen kaufen möchten. Es war dabei abzusehen, dass der Trend in Richtung „Outsourcing“ gehen wird. Aus diesem Grund
men ihre IT nicht mehr selbst betreuen wollten. Meistens lag es am Generationswechsel: Früher hatten die Firmen eine eigene IT, weil es sich so gehörte. Die junge Generation an Mitarbeitern zeigt sich nun offen und möchte die Systeme nicht mehr selbst betreiben. Sie schaut sich also auf dem Markt nach Lösungen um. Ein Vorteil besteht darin, dass diese junge Generation nicht mehr lernen
„Der Bau dauerte ein wenig länger und kostete mehr als ursprünglich gedacht“, gesteht Dr. Christoph Kurpinski, Vorstandsvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG.
entschlossen wir uns dazu, ein neues Rechenzentrum zu bauen. Es stellte sich nur die Frage nach dem passenden Ort. In Frankfurt haben wir ein Rechenzentrum angemietet, aber diesmal wollten wir ein eigenes bauen. Dresden bot sich an, weil sich dort ein großer Standort von uns mit zahlreichen Mitarbeitern befand. Das neue Rechenzentrum sollte in unmittelbarer Nähe zu unseren Büroräumen liegen, damit unsere Mitarbeiter dieses jederzeit – auch mit Kunden – aufsuchen können. ITM: Inwiefern ist Cloud Computing überhaupt schon für den Mittelstand interessant? Wird das Thema nachgefragt? Kurpinski: Ja, wir haben schon vor eineinhalb Jahren die ersten Projekte im klassischen Mittelstand – ERP und Finanzen – durchgeführt, weil die Unterneh-
muss, mit den neuen Systemen umzugehen. Denn genau das übernehmen wir in der Wolke. ITM: Welche Faktoren halten die Unternehmen noch davon ab, auf die Wolke zu setzen? Kurpinski: Es herrscht noch Unsicherheit darüber, wo die Daten landen. Das ist auch ein Grund dafür, warum wir uns für den Standort Dresden entschieden haben, obgleich wir auch nach Polen hätten gehen können. So können wir damit werben, dass unsere Daten in Deutschland liegen – sprich: Datenschutzbestimmungen und Sicherheitsauflagen werden nach deutschem Recht erfüllt und wir garantieren, dass die Daten Deutschland nicht verlassen. Unsere Cloud ist sozusagen gefangen: Sie befindet sich in Dresden und sie bleibt auch dort. Lea Sommerhäuser
Termine im Griff, Kunden im Blick
Ein Komplettpaket
;; CRM-Anbieter Cobra stellt eine neue Version für die Kundenbeziehungsmanagement-Lösung vor. Neue Features sind optimierte Ansichten und ein überarbeiteter Terminmanager.
;; Der Softwarehersteller Etrada veröffentlicht die erste Version seiner E-CommerceKomplettlösung mit speziellen Funktionen für den Versandhandel.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
➔
9
m arkt | tre nds
Präsentation mit Emotion
April 2013
Frühjahrsaufschwung
Im vergangenen April stellte HP neue Notebook-, Scanner- und Druckermodelle sowohl für das Consumerals auch das Business-Segment vor.
Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland konnten mit dem wirtschaftlichen Ergebnis im April zufrieden sein. Gegenüber März kletterte der Index der realisierten Umsätze auf 119 Punkte: ein Jahreshoch. Firmen mit gestiegenen Umsätzen sind gegenüber denen mit Industrie, rückläufigen UmsätDienstleister zen seit Jahresbeginn und Handel mit starkem Umsatz kontinuierlich im Aufwind. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im April Industrie, Dienstleister und Handel die wirtschaftlich erfolgreichsten Segmente waren. Der Indikator der wirtschaftlichen Perspektiven für die kommenden drei Monate zeigt eine marginal rückläufige Tendenz und verlor zum zweiten Mal in Folge zwei Punkte. Allerdings zeugt das hohe Niveau von 125 Punkten von anhaltendem Optimismus. Die größte Euphorie geht von Dienstleistern aus; ihr prognostizierter Index stieg auf 149 Punkte. Die positive Umsatzentwicklung brachte eine vermehrte Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen mit sich. Deutlich mehr Unternehmen waren geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/ TK) zu investieren. Der Index der realisierten Ausgaben kletterte auf 118 Punkte. Bis auf das Finanzgewerbe tätigten alle Wirtschaftszweige überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Die Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen wurde durch die öffentlichen Verwaltungen und das Dienstleistungssegment getrieben. www.fujitsu.com, www.techconsult.de
Sowohl das HP Probook 470 G0
als auch das 450 G0 sind mit einer wartungsfreundlichen „Service Door“ ausgestattet.
Mit dem Ziel, das Markenimage im Consumer-Markt zu stärken, betreibt die Printing and Personal Systems Group (PPS) von HP in Kooperation mit der Universal Music Group (UMG) die Musikplattform „Connected Music“. Die Plattform ist auf allen Consumer-Desktop-PCs und Notebooks zu finden, die mit Windows 8 ausgestattet sind. Neben Produkten für Endkunden stellte der Hersteller jüngst auch eine Reihe neuer und weiterentwickelter Produkte für den Einsatz im Unternehmensumfeld vor. Angesichts der steigenden Notwendigkeit, Printdokumente in digitale Geschäftsprozesse zu integrieren, präsentierte man mit dem „Scanjet Pro 3000 s2“ einen einfach zu bedienenden Arbeitsplatz-Dokumentenscanner.
Mit dem in drei Modellvarianten erhältlichen Multifunktionsgerät „Laserjet MFP M521“ adressiert der Neue Notebooks Hersteller eigenen Angaben zufolge Arbeitsgruppen sollen mit langen Akkuvon fünf bis 15 Anwendern. Es unterstützt je nach laufzeiten Ausbaustufe u. a. kabelloses Drucken von mobilen punkten Endgeräten und soll mit niedrigen Druckkosten punkten. Für größere Arbeitsgruppen von zehn bis 25 Mitarbeiter ist die A3-Multifunktionsgerätefamilie MFP M725 konzipiert, die die bestehende M5025/ M5035-Serie ersetzen wird. Den steigenden Anforderungen von Geschäftsanwendern an stabile Konstruktion, Datensicherheit, Multimedia-Unterstützung und lange Akkulaufzeiten will HP mit einer Reihe neuer Notebook-Modelle Rechnung tragen. Die Modelle Probook 430 G1, 455 G1, 450 G0 und 470 G0 sollen sich durch Symbole mit Hintergrundbeleuchtung und Designänderungen wie vergrößerte Schaltflächen auszeichnen. Im Vergleich zu den Vorgängermodellen konnte die Höhe im zusammengeklappten Zustand um bis zu 36 Prozent, das Gewicht um bis zu 26 Prozent reduziert werden. Die Modelle 455 G1 und 430 G1 sollen ab Juni beziehungsweise ab Juli in den Regalen stehen. Siegfried Dannehl
Kurzmeldungen
Kosten & Performance bremsen Virtualisierung
Studien
;; Eine Datacore-Befragung belegt, dass Unternehmen bestrebt sind, geschäftskritische Tier-1-Anwendungen zu virtualisieren.
10
Der Komplexitätsfalle entgehen
➔
;; Die zunehmende Mobilität erfordert personalisierbare und geräteunabhängige ERP-Benutzeroberflächen – dies ist ein Ergebnis der aktuellen von Godesys in Auftrag gegebenen PAC-Studie.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
AD VE R TO RIAL
Geschäfte ohne Grenzen –
mobiles Internet, SMS und Telefonate auch im Ausland immer unter Kontrolle In Zeiten zusammenwachsender Märkte führen Geschäftsreisen immer öfter ins Ausland. Die neue EU + Travel Option sorgt dafür, dass Mitarbeiter im Ausland genauso frei und flexibel kommunizieren können wie am heimischen Standort.
V
IELE UNTERNEHMEN unterhalten inzwischen internationale Geschäftsbeziehungen, beschäftigen Mitarbeiter im Ausland oder eröffnen neue Repräsentanzen vor Ort. Voraussetzung für ein erfolgreiches internationales Business ist, dass Mitarbeiter auch im Ausland jederzeit flexibel und uneingeschränkt mobil arbeiten können. „Ich muss laufend unterwegs von überall telefonieren und auf Geschäftsdaten zugreifen können. Dabei möchte ich nicht ständig die auflaufenden Kosten im Hinterkopf haben oder am Monatsende von horrenden Telefonrechnungen überrascht werden“, berichtet der Inhaber eines international tätigen Automobilzulieferers mit Niederlassungen in Westeuropa und den USA. So wie ihm geht es vielen Unternehmern mit Geschäftsbeziehungen im Ausland – sie wünschen sich sicher kalkulierbare Rechnungen.
Kostenkontrolle auch im Ausland Eine Festnetznummer – auch im Ausland
Ein revolutionäres Inklusiv-Paket für das Ausland hat Telefónica jetzt für international agierende Unternehmen geschnürt. Die O2 on Business-Tarife wurden um die neue kostenlose EU+ Travel Option erweitert: Damit können O2-Geschäftskunden in 27 EU-Ländern sowie in der Schweiz, Norwegen, in den USA und Kanada mobil telefonieren, ohne dass hierfür Roaming-Kosten oder Minuten-Preise anfallen. Ein Anruf im Ausland kostet dann beispielsweise beim O2 on Business L stets nur die einmalige Verbindungsgebühr von 40 Cent netto, unabhängig davon, wie lang das Telefonat ist. Mit den dazugehörigen 1.000 Auslands-SMS pro Monat und der Datenflatrate für das Ausland sorgt die EU+ Travel Option für Unbeschwertheit beim mobilen Arbeiten. Bis zu 120 InklusivMinuten für Telefonate von Deutschland ins EU-Ausland sind ebenfalls ein Bestandteil des Tarifs.
Eine weitere Option sorgt für zusätzliche Unterstützung bei Auslandsgeschäften: Unternehmen, die in einem bestimmten Land präsent sein wollen, bietet O2 eine Festnetznummer vor Ort an, von der aus alle Anrufe kostenlos auf das deutsche Handy weitergeleitet werden. So können diese auch außerhalb Deutschlands Präsenz zeigen und Vertrauen schaffen, bei gleichzeitiger Kostenkontrolle für sich und ihre Kunden. Die „Festnetznummer im Ausland“ gibt es bereits für 5,00 E netto monatlich.
MEHR INFORMATIONEN FINDEN SIE HIER: Telefonische Hotline: 0800 – 10 90 878 Online: www.o2business.de/auslandinklusive
O2 on Business S
O2 on Business M
O2 on Business L
Mtl. Grundgebühr *
19,00 E
29,00 E
39,00 E
O2 on Business XL 59,00 E
Vertragslaufzeit
24 Monate
24 Monate
24 Monate
24 Monate
Gespräche in alle dt. Netze
Flatrate
Flatrate
Flatrate
Flatrate
Datennutzung
Flatrate 50 MB
Flatrate 1 GB
Flatrate 5 GB
Flatrate 10 GB
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit
SMS *
0,17 E pro SMS
0,17 E pro SMS
Flatrate
Flatrate
120 Minuten
NATIONALE TARIFBESTANDTEILE
INTERNATIONALE TARIFBESTANDTEILE Inklusiv-Minuten
EU, Schweiz, Russland, Türkei und Nordamerika
30 Minuten
60 Minuten
90 Minuten
Flatrate 250 MB
–
Flatrate 150 MB
Flatrate 200 MB
EU+ Travel Option 1
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit 0,00 E pro Min. zzgl. 0,40 E pro Anruf (ein- & ausgehend) 1.000 Frei-SMS
danach Drosselung der Surfgeschwindigkeit 0,00 E pro Min. zzgl. 0,20 E pro Anruf (ein- & ausgehend) 1.000 Frei-SMS
Extras
7 Tage mobiles Internet in der EU ( 50 MB / Tag )
–
–
–
Zweite SIM-Karte
-
–
Inklusive
Inklusive
Zubuchbare Hardware *
optional für mtl. 15,00 E
optional für mtl. 15,00 E
optional für mtl. 15,00 E
optional für mtl. 15,00 E
Optional
Optional
in den ersten 12 Monate kostenlos, danach 5,00 E mtl.
in den ersten 12 Monate kostenlos, danach 5,00 E mtl.
LTE-Upgrade 2
– * Alle Preise zzgl. Mwst. |
I T - M I T T E L S TA N D · A U S G A B E 5 | 2 0 1 3
1
mobiles Internet, Telefonie und SMS innerhalb der EU, Schweiz, Norwegen, Nordamerika |
2
Inklusive
mobiles Internet mit Surfgeschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s
11
m arkt | pe rs o na l it y
IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:
Dr. Peter Smeets, CEO bei der Gateprotect AG Germany
Unter Mittelstand verstehe ich … … das Rückgrat und den Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft. Mittelständische Unternehmen sind zumeist nah am Kunden und oft geprägt von einer besonderen Wertetradition. Die Unternehmer sind ihrem Betrieb und ihren Mitarbeitern meist lange verbunden und fühlen sich Werten wie Langfristigkeit und Solidarität verpflichtet. Sie tragen direkte Verantwortung für ihre Mitarbeiter und setzen sich häufig persönlich für gute Unternehmenskultur, hohe Produktqualität und größtmögliche Kundenzufriedenheit ein.
Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … neue Anforderungen des Marktes durch flexible Strukturen und flache Hierarchien schnell in Innovations- und Produktentwicklungsprozesse integriert werden können. Als mittelständisches Unternehmen können wir beispielsweise umgehend reagieren und unseren Kunden bei Bedarf ad hoc geeignete Schutzmechanismen für neue Bedrohungsszenarien aus dem Bereich Internet Security zur Verfügung stellen. Diese Form der vorausschauenden Bedarfsanalyse erfordert einen regelmäßigen direkten Austausch mit unseren Kunden, wie er bei Großunternehmen oft nur schwer möglich ist.
Um als IT-Spezialist im Mittelstand Erfolg zu haben, bedarf es … … hochmotivierter, zufriedener Mitarbeiter, einer klaren Strategie und Mut zur Innovation. Unsere bedarfsgerechten ITSicherheitslösungen sind technisch ausgereift, einfach zu bedienen und ermöglichen dank der patentierten eGUI-Oberfläche eine einfache und sichere Konfiguration und Administration der Firewall. 12
Was die IT anbelangt, ist der Mittelstand …
Die typischen IT-Probleme des Mittelstandes sind …
… inzwischen immer stärker sensibilisiert für die Folgen von möglichem Daten diebstahl und den Gefahren aus dem Internet. Immer häufiger werden mittelständische Unternehmen Opfer von Hackerangriffen. Die Investitionsbereitschaft in IT-Sicherheitslösungen steigt aus diesem Grund stetig. Auch ConsultingServices und Dienstleistungen werden mehr und mehr nachgefragt. IT-Security ist ein wichtiger Teil von Compliance und Risk Management. Da es in unterschiedlichen Branchen verschiedene gesetzliche Regelungen zum Datenschutz gibt, wünschen sich viele Mittelständler auch Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Compliance-Strategie.
… zum einen die Zunahme der Bedrohungen aus dem Netz, zum anderen der erhöhte Druck auf Unternehmen, gesetzliche Regelungen zu ITsSicherheit und Datenschutz einzuhalten und ihre Compliance-Anforderungen umzusetzen. Aufgrund limitierter personeller Ressourcen gibt es oftmals wenige Möglichkeiten, Mitarbeiter auf diesem Gebiet speziell zu schulen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Überblick über die immer komplexer werdende IT-Infrastruktur und die schnellen sowie vielfältigen technischen Veränderungen im weltweiten IT-Markt zu behalten. Der neue Netzwerkstandard IPv6 und die Auslagerung von IT-Infrastruktur in Cloud-Umgebungen sind nur zwei Beispiele sich verändernder Rahmenbedingungen, auf die mittelständische Unternehmen reagieren müssen.
Die durchschnittliche IT-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus … … einer heterogenen Infrastruktur, die oft über Jahre zusammengewachsen ist und sich nicht immer optimal zentral managen lässt. Viele Unternehmen haben Außenstellen oder Home Offices, die per VPN angeschlossen sind, und lagern Daten in die Cloud aus. Das Thema Sicherheit und Datenschutz ist auch durch mobile Endgeräte und das Mitbringen eigener Geräte (BYOD) weiter in den Fokus gerückt.
Charakteristisch für IT-Investitionsentscheidungen im Mittelstand ist, dass … … transparente Gesamtkosten und ein klarer Nutzen, wie einfache Bedienbarkeit oder intelligente Funktionalitäten, erwartet werden. Investiert wird vornehmlich in verlässliche Produkte vertrauenswürdiger Partner.
Als Lösung für diese Probleme favorisiere ich … … einfach zu bedienende und darum besonders sichere, zentral zu managende IT-Sicherheitslösungen. Das Einrichten und Managen einer Firewall, das ansonsten über ein System von bis zu mehreren 10.000 Kommandozeilen erfolgt, wird bei Gateprotect über eine rein graphische Oberfläche vorgenommen. Durch diese Darstellung aller relevanten Netzwerkkomponenten haben unsere Kunden einen vollständigen Überblick über sämtliche Sicherheitseinstellungen und erkennen unmittelbar die Wirksamkeit ihrer getroffenen Schutzmaßnahmen.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
pe r s o n al i ty | markt
Persönliche Daten Name: Dr. Peter Smeets Familienstand: geschieden, zwei Kinder Hobbys: Triathlon, zeitgenössische Kunst
Karriere Ausbildung: Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank AG; Studium der Rechtswissenschaft sowie Promotion an der Universität Konstanz Beruflicher Werdegang: seit 1996 war Smeets für verschiedene Rechtsanwaltskanzleien tätig, darunter Rechtsanwälte Freshfields Bruckhaus Deringer, Rechtsanwälte Smeets Haas Wolff sowie Paul Hastings Rechtsanwälte; von Oktober 2000 bis heute agiert Smeets als Gründer und geschäftsführender Gesellschafter bei der Constantin Bastian Leander Venture Capital GmbH in Frankfurt am Main Derzeitige Position: seit Februar 2012 CEO der Gateprotect AG Germany I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
13
m arkt | bu c h h a lt u ng
GoBD-Pläne
so nicht praxistauglich Bezüglich seiner Anfang April veröffentlichten Pläne zur EDV-Buchführung in den Unternehmen musste das Bundesfinanzministerium viel Kritik einstecken.
D
ie neuen Pläne sind im Prinzip nötig, denn die aktuelle Fassung der „Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme“ (GoBS) stammt aus dem Jahr 1995 und entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Ziel ist eine Zusammenfassung und Aktualisierung der bisherigen Regelungen (GoBS und GDPdU). Jetzt hat der Finanzminister jedoch im Alleingang eine praxisferne und bürokratische Verschlimmbesserung ins Auge gefasst. „Der vorliegende Entwurf eines Schreibens über ‚Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD)’ stellt die Anforderungen allein aus Sicht der Finanzverwaltung dar und ist nicht praxis tauglich“, lautet das vernichtende Urteil des Branchenverbands Bitkom. Das Institut der Wirtschaftsprüfer
„Werden die aktuellen Pläne des Finanzministers hinsichtlich der EDV-Buchführung wahr, drohen zusätzliche Kosten und neue Bürokratie“, warnt Bitkom-Präsident Dieter Kempf.
Kurzmeldungen Unternehmen
14
(IDW) spricht von einer „wesentlichen Verschärfung der Rechtslage zu Lasten des Steuerpflichtigen“. Insbesondere die Abkehr von der geltenden Auslegung der GoBS und die überaus rigiden Regelungen zur Archivierung könnten „erhebliche Probleme in der Praxis“ bereiten. Zwar stellt das BMF-Schreiben nunmehr klar, dass auch eine E-Mail, die lediglich als eine Art „Papierumschlag“ für eine angehängte elektronische Rechnung dient, nicht zwingend vom Steuerpflichtigen aufzubewahren ist. „Weitere wesentliche zeitgemäße Anpassungen enthält das Schreiben hingegen nicht“, bemängelt auch der Deutsche Steuerberaterverband e.V. (DStV). „Vielmehr ist es durch teilweise Ungenauigkeiten und unzeitgemäße Darstellungen geprägt.“ Der DStV zeigt daher etliche Punkte auf, die für eine tatsächliche Modernisierung wichtig wären. „In weiten Teilen“ sieht auch das IDW Nachbesserungsbedarf, „weil viele Anforderungen der Finanzverwaltung an die Aufbewahrungsregeln, die Datenzugriffsregeln für die Betriebsprüfung und die Anforderungen an die GoB unverständlich bleiben“. Das bringe „erhebliche Gefahren für die Steuerpflichtigen“ mit sich. Die Neuregelung soll bisherige Verlautbarungen der Finanzverwaltung zur Ordnungsmäßigkeit der ›
Zusammenschluss für die Zukunft
Kooperation bekannt gegeben
;; Die Abas Software AG, ERP-Anbieter aus Karlsruhe, gibt bekannt, dass sie mit der Abas Projektierung Holding GmbH fusionieren wird. Zudem bringt der Zusammenschluss Veränderungen in der Managementstruktur mit sich.
;; Die TA Triumph-Adler GmbH, tätig im Document Business, und die Gesellschaft für Warenwirtschafts-Syteme (GWS) kooperieren.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
B uc h h altun g | markt
› Buchführung und zum elektronischen Datenzugriff nach § 127 Abs. 6 AO zusammenfassen und ersetzen.
Alleingang kategorisch abgelehnt Der Bitkom lehnt den „Alleingang der Finanzverwaltung bei der elektronischen Buchführung“ kategorisch ab; die „dringend notwendige“ Aktualisierung der Buchführungsgrundsätze sollte vielmehr gemeinsam mit der Wirtschaft erarbeitet werden. Die hatte ihre Vorstellungen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung (AVW) erarbeitet und in einem Entwurf für „Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung beim IT-Einsatz“ (GoBIT) zur Diskussion gestellt. Es werden so zum Beispiel die Anforderungen an digitale Belege formuliert oder Erläuterungen zur Verantwortung bei der Auslagerung von IT-Buchführungssystemen gegeben. GoBIT sieht eine behutsame Fortentwicklung der GoBS und deren Anpassung an die neuen Technologien vor, so dass keine grundlegende Umstellung der aktuellen Buchführungssysteme erforderlich wird. Werden die Pläne des Finanzministers wahr, drohen „zusätzliche Kosten und neue Bürokratie“, warnt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Und: „Die Anforderungen müssen die Wertungen des Handelsrechts und die Arbeitsweise moderner Buchführungssysteme berücksichtigen und dürfen nicht durch Verschärfungen der bisherigen Verwaltungspraxis zusätzliche bürokratische Lasten bei den Unternehmen abladen.“ Der Bitkom kritisiert am Entwurf der Finanzverwaltung eine „teils veraltete Sichtweise auf die Arbeitsweise von elektronischen Buchführungssystemen“. Aufgrund vieler unklarer, nicht systematisch erläuterter Begriffe und weit gefasster Vorgaben biete der Entwurf zudem keine Praxissicherheit für die Unternehmen hinsichtlich der Organisation ihrer Buchführung. „Somit bleiben die Unternehmen weitgehend im Unklaren darüber, wie sie bei Prüfungen durch die Finanzverwaltung Beanstandungen ihrer Buchführung vermeiden können.“ Von der Unsicherheit, die der BMF-Entwurf hinterlässt, sind in besonderem Maße auch Unternehmen betroffen, die Dienstleistungen rund um die Buchführung erbringen, etwa Wirtschaftsprüfer oder Anbieter von Software für die Buchführung. Der Bitkom fordert deshalb die Finanzverwaltung auf, die lange Jahre erfolgreiche und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten fortzusetzen und an dem vorliegenden GoBIT-Entwurf gemeinsam mit der AVW weiterzuarbeiten. Ein Alleingang der Finanzverwaltung ist dazu keine Alternative. „Das wäre eine Abkehr von der bisherigen bewährten Praxis, dass Wirtschaft und Verwaltung solche Grundsätze gemeinsam erarbeiten und dann auch gemeinsam tragen“, so Kempf. Berthold Wesseler
Kurzmeldungen Anwendungen
Zusammenarbeit forcieren Die neue Social-Business-Plattform „Intrexx Share“ soll die Mitarbeiter zur Zusammenarbeit „provozieren“ – zeitfressende Meetings und interne E-Mails könnten so der Vergangenheit angehören.
Die neue Plattform soll das Erfolgsprinzip von Facebook und Co. für Unternehmen nutzbar machen. Laut Anbieter lösen direkte Newsfeeds die umständliche interne Kommunikation per E-Mail ab und senken den Bedarf an zeitintensiven Meetings. Egal, ob Informationen, Dokumente, Bilder oder Videos – alles wird per Feed versendet und kann von den Kollegen kommentiert, nachverfolgt und weiterverbreitet werden. Da die Lösung auch mobil zur Verfügung steht sollen nicht nur die Mitarbeiter im Office, sondern auch die Kollegen im Home Office und Out-of-Office eingebunden werden können.
Auch für Projektgruppen verspricht der Anbieter einen entscheidenden Vorteil: Nämlich die Bereitstellung von virtuellen Arbeitsräumen, in denen sie sich ohne Zeitverzögerung über aktuelle Projektstände austauschen und neue Ideen gemeinsam weiter entwickeln können – unabhängig von Standort und Tageszeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Social-Business-Lösungen soll der Austausch dabei sicher sein, da die Daten auf dem geschützten Firmenserver und nicht in der Cloud liegen.
Noch mehr Informationen Zudem werden die Mitarbeiter nicht nur von den Kollegen über Neuigkeiten informiert, sondern auch von den im Unternehmen eingesetzten Softwarelösungen (Intranet, CRM, ERP, BI, Exchange etc.). So soll jeder Mitarbeiter alle wichtigen Informationen, die er für seine Arbeit braucht, erhalten können. Läuft beispielsweise eine Vertragsfrist aus, erhält der zuständige Mitarbeiter automatisch einen Newsfeed hierzu. Dank selbst definierbarer Formulare und Erfassungsmasken kann er darauf direkt aus Intrexx Share heraus reagieren, ohne in die jeweilige Fachapplikation wechseln zu müssen. www.unitedplanet.com/de
➔
Erfolgreich eingeführt
SGF wechselt zu Onventis
;; Baur Prüf- und Messtechnik soll mit „Infor BI“ als zentraler Lösungsplattform sowohl sein Berichtswesen modernisieren als auch Planungsabläufe automatisieren können – der Anwender setzt bereits die Lösung „Infor LN“ ein.
;; Die Süddeutsche Gelenkscheibenfabrik GmbH & Co. KG (SGF) ordert seine B- und C-Teile über die Beschaffungslösung Tradecore SRM der Onventis GmbH.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
15
m arkt | d oku m ent enm a na gem ent
I
Web genieSSt Vorrang Rund 350 Anwender und Partner informierten sich im vergangenen April im Rahmen der Fachkonferenz „Docuworld“ in Düsseldorf über Neuheiten rund um die Dokumenten-Management-Lösung Docuware.
Podiumsdiskussion während der Anwenderkonferenz (v.l.): Dr. Thorsten Heinze von Butec, Bernd Wettstein von Dhmp, Karl-Heinz Hennecke von Falke sowie Korbinian Frank von Docuware
Kurzmeldungen Anwendungen
16
m Mittelpunkt der Veranstaltung stand die zur Cebit 2013 erstmals vorgestellte Version 6 des DokumentenManagement-Systems (DMS). Damit sollen alle Funktionalitäten über Browserclient und schlanke Desktop-Apps zur Verfügung stehen; ebenfalls werden Clients für alle mobilen Plattformen angeboten.
Da die Produktstrategie des Anbieters auf längere Sicht zwar die Unterstützung, jedoch keine Weiterentwicklung des Desktopclients vorsieht, verwundert es kaum, dass in Düsseldorf vor allem umfangreiche Neuheiten rund um die Webclient-Lösung zu sehen waren. Dazu gehört u. a. ein komplett neues Workflowmodul mit grafischer Benutzeroberfläche, dem Workflow Designer. Laut Hersteller lassen sich selbst hochkomplexe Prozesse mithilfe einfacher Symbole und Verknüpfungen schnell und ohne Programmieraufwand erstellen. Die parallele Verarbeitung von Aufgaben soll ebenso möglich sein wie ein effektives Abwesenheits- und Eskalationsmanagement sowie Vertretungsregelungen. Desweiteren verwies Jürgen Biffar, Geschäftsführer bei dem DMS-Anbieter in Germering bei München, dass erst rund 25 Prozent aller deutschen mittelständischen Unternehmen ein digitales Dokumentenmanagement nutzten. Als einen Hinderungsgrund für die flächendeckende Verbreitung nannte er den mitunter hohen Aufwand bei der Verschlagwortung von Dokumenten. Mit der neuen Version 6 soll dies nun anders werden: Dem sogenannten „Intelligent Indexing Service“ liegt eine mitdenkende Software zugrunde; Docuware spricht dabei von „Crowd-Lear- ›
vitra eröffnet Multichannel-Shop
der Weg zum papierlosen Büro
;; Der Schweizer Wohn- und Büromöbelhersteller Vitra ist mit einem neuen Shopware-Shop online gegangen. Die Lösung ist als MultichannelHandelsplattform konzipiert.
;; Die Internationale Spedition Cargo Movers GmbH entscheidet sich für das Dokumentenmanagement (DMS) und Enterprise Content Management (ECM) Amagno.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
➔
d o kume n te n man ag e me n t | markt
› ning“. Hat man einmal ein Dokument mit „Rechnung“ und „Firma Müller“ indexiert, nimmt das System bei nachfolgenden, gleich aufgebauten Dokumenten eine automatische Indexierung vor. Kunden können dieses Feature noch bis zum 30. Juni 2013 kostenfrei nutzen, danach kostet der Service für 2.500 Dokumente 50 Euro pro Monat und darüber hinaus je weitere 500 Dokumente zehn Euro.
Migrationspfade in die Wolke Nicht zuletzt formulierte der Docuware-Chef gewagte Thesen: Vornehmlich von Endnutzern angewandte Programme wie Dropbox, Skydrive und Google Drive sollen in Zukunft zunehmend die Fileserver im Unternehmen ersetzen. Und auch von der Festplatte könnte man sich über kurz oder lang verabschieden: Ersetzten Festplatten im Laufe der IT-Historie zunehmend die Jukeboxen in Unternehmen, werden sie selbst künftig von der Cloud verdrängt. Von daher täten IT-Verantwortliche gut daran, sich bereits heute mit den Vorund Nachteilen von Cloud-Services zu beschäftigen, damit im akuten Fall kein böses Erwachen erfolge. Vor diesem Hintergrund haben die Germeringer verschiedene Migrationspfade aufgesetzt, die Anwender bei ihrem Weg vom herkömmlichen DMS-Betrieb in die Cloud begleiten sollen. Dabei kann der Hersteller eigenen Angaben zufolge bereits externe Lösungen wie Dropbox oder Google Drive integrieren. Außerdem
beschäftige man sich in diesem Zusammenhang intensiv damit, inwiefern der Umzug von Altdaten in die Cloud sinnvoll ist. Oder inwieweit gesetzliche Richtlinien – etwa die Abgabenordnung (AO) oder die Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU) – bei einem Cloud-DMS eingehalten werden können. Darüber hinaus standen im Rahmen der Veranstaltung zahlreiche Workshops und Vorträge auf dem Programm. Einen Höhepunkt stellte die Podiumsdiskussion mit vier Anwendern dar, die aufzeigten, welche strategische Bedeutung die DMS-Einführung für ihr Unternehmen hat. Dabei berichtete etwa Karl-Heinz Hennecke von dem Bekleidungs- und Lifestyle-Spezialisten Falke über die Ausdehnung der DMS-Lösung im Unternehmen: Angefangen 2001 im Rechnungswesen über den Einsatz im Personalbereich nutzt man das DMS mittlerweile auch in der Produktentwicklung, etwa wenn es um das Archivieren von Stoffmustern für Strümpfe gehe. Wichtig waren Karl-Heinz Hennecke zudem die nahtlose Integration der DMS-Lösung ins ERP-System sowie der zentrale Archivzugriff von allen Niederlassungen aus.
„Erst rund 25 Prozent aller deutschen mittelständischen Unternehmen nutzen ein digitales Dokumentenmanagement“, erklärt DocuwareGeschäftsführer
Jürgen Biffar.
Ina Schlücker
ADVERTORIAL
Groupware – komfortabel und effizient im Team zusammenarbeiten! Durch die Nutzung von Groupware Funktionen bewältigen Anwender die anspruchsvollen Herausforderungen teamorientierter Arbeitsaufgaben. Die Kommunikation und Kooperation unter Mitarbeitern lässt sich durch eigens hierfür entwickelte Features vereinfachen. Für Unternehmen ergeben sich erhebliche Arbeitserleichterungen und somit Zeit- und Kostenersparnisse. Das Besondere an DOCUframe® als Groupware Lösung ist die Integration aller relevanter Kommunikationswerkzeuge und Dokumente in ein und demselben System.
Professionelle Features ¢ ¢ ¢ ¢ ¢ ¢
Aufgabenkoordination / Ad-hoc Workflows einfach initiieren Terminverwaltung / Termine im Gruppenkalender organsieren Adressmanagement / Adressbücher und Ansprechlisten gemeinsam nutzen Projektverwaltung / Projekte verwalten – Beteiligte informieren Dokumentenverwaltung / Professionelles DMS inkl. Versionierung Vorgangsverwaltung / Gemeinsame Dokumentenbearbeitung
Integrierte Kommunikationswege - CTI / Telefonie-Integration mit Anrufbeantworter-Funktion - E-Mail-Funktionen (inkl. E-Mail-Archiv u. Serien-E-Mails) - Fax-Funktionen inkl. Einbinden von Grafikobjekten in Faxe - SMS-Versand (über Provider) Umfangreiche Zugriffsmöglichkeiten - Webclient für zentrale Groupware Features - mobile Nutzung über Smartphone oder Tablet-PC
Illustration basiert auf 3K-Modell [Teufel et al. 1995]
Teamorientiertes Kommunikations- und Dokumentenmanagement Aktuelle Termine, eingegangene Anrufe und Nachrichten von Kollegen sind für den Nutzer auf einen Blick sichtbar und können sofort bearbeitet werden. GSD Gesellschaft für Software, Entwicklung und Datentechnik mbH Ludwigsstädter Straße 95+97 D-96342 Stockheim-Neukenroth (Ofr.) Fon +49 (0) 9265 955-0 Fax +49 (0) 9265 955-50 00 www.gsd-software.com info@gsd-software.com
m arkt | clou d c o m p u t i ng
Marktplatz in der Cloud Kürzlich erweiterte die Deutsche Telekom ihr Cloud-Angebot auf ihrem Business Marketplace. Wie es dabei um Sicherheit und Kosten bestellt ist, erläutert Phil Zamani, Senior Vice President Cloud Services. ITM: Herr Zamani, an welche Zielgruppe richtet sich der Marktplatz? Phil Zamani: Mit den Cloud-Angeboten richten wir uns an kleine und mittelständische Unternehmen, unabhängig davon, ob sie bereits unsere Kunden sind oder nicht. Wir stellen den Kunden eine Auswahl an Anwendungen zur Verfügung und unterstützen sie bei der Suche nach Geschäftsapplikationen, mit denen sie Kosten reduzieren und Prozesse effizienter gestalten können. Dabei haben die Firmen mit der Telekom für alle Fragen rund um die Cloud nur einen Ansprechpartner. Der Vertrag wird immer mit uns geschlossen, wir stellen die Rechnung für alle Applikationen und unterstützen sie mit einer kostenlosen Servicehotline. ITM: Wie viele Apps sind momentan erhältlich? Zamani: Aktuell können unsere Kunden auf mehr als 40 Anwendungen von über 20 Partnern zurückgreifen. Unser Cloud-Marktplatz ist im Sommer 2012 an den Start gegangen. Seitdem haben sich schon über 10.000 Kunden registriert. Bis Ende des Jahres planen wir die Anzahl der Anwendungen zu verdoppeln. ITM: Für welche Geschäftsbereiche sind Apps verfügbar? Zamani: Wir stellen den Kunden eine Auswahl an Anwendungen unserer Partner bereit. Auf der einen Seite sind das Lösungen für spezielle Branchen wie Handel, Produktion und Dienstleistung. Kunden finden auf dem Marktplatz z. B. ERP-Anwendungen wie SilvERP. Auf der anderen Seite wollen wir mit unserem Angebot
„Wir betreiben weltweit 90 Honeypots, d.h. simulierte Locksysteme für Hacker. Die Auswertung der dort auftretenden Cyberangriffe ermöglicht es uns, frühzeitig Sicherheitslücken zu schließen“, berichtet Phil Zamani, Senior Vice President Cloud Services bei der Deutschen Telekom AG.
Kurzmeldungen Studien
18
alle Geschäftsprozesse abbilden. Deshalb wählen Kunden neben dem Standard-Office-Paket Microsoft Office 365 häufig auch CRM-Lösungen von Weclapp, Finanzsoftware von Scopevisio, Kollaborationslösungen von Box oder den Onlinemeetingraum iMeet. Hinzu kommen Sicherheitslösungen von Symantec zum Schutz vor Viren und Malware sowie Daten-Backuplösungen in der Cloud. ITM: Wie teuer sind die Apps? Wie gestalten sich die Vertragslaufzeiten? Zamani: Kunden zahlen für die Cloud-Software einen monatlichen Festpreis pro Nutzer. Das Preisniveau liegt zwischen 3,25 Euro für Microsoft Exchange und 389,95 Euro für Padcloud – ein Produkt, mit dem Unternehmen ihre Dokumente auf mobilen Geräten verteilen können. Die Anwender können in der Regel zwischen Vertragslaufzeiten von zwölf bis 24 Monaten wählen. Sofern der Kunde nicht kündigt, verlängert sich das Vertragsverhältnis automatisch um die ursprünglich gebuchte Laufzeit. Zudem können die Anwender alle Applikationen vor einer Kaufentscheidung unverbindlich und kostenlos 30 Tage testen. ITM: Inwiefern können die Apps auf spezifische Kundenanforderungen hin angepasst werden? Zamani: Wir passen die Anwendungen zunächst den Anforderungen des Marktplatzes an und bieten sie dann als standardisierte Software an. Das hat den Vorteil, dass Firmen ihre Applikationen sofort nach der Buchung direkt über den Internetbrowser nutzen können. Überdies gehen wir auf die Anforderungen der Kunden ein: Zum Beispiel, indem wir Editionen für kleine und größere Firmen ebenso anbieten wie Pakete mit Basisfunktionalität oder für Profinutzer. ITM: Wie aufwendig sind die Implementierung der Lösungen sowie deren Einbettung in die vorhandene
Onlinehandel gewinnt anteile
dem Compliance-Trend folgen
;; Laut dem IFH-Branchenreport wurden 2012 in Deutschland im Onlinehandel 33 Mrd. Euro umgesetzt – das ist ein Marktvolumenwachstum von 15 Prozent gegenüber 2011.
;; Laut der „Compliance-Benchmark-Studie 2013“ von KPMG verfügen rund 40 Prozent der Mittelständler über kein institutionalisiertes Compliance-Risiko-Management-System.
I T - Mi t t e l s ta n d · A u s g a b e 5 | 2 0 1 3
›
n
c l o ud c o mput i n g | markt
› IT-Umgebung (z.B. in Datenbanken oder Archive, ERP-/ CRM-Systeme)? Zamani: Die Kunden können alle Anwendungen des Marktplatzes direkt nach der Buchung nutzen – ohne Installation oder Konfiguration. Aufgerufen werden sie direkt über den Webbrowser bzw. von unterwegs über dazugehörige Apps. Um die Daten einer bestehenden Software weiter zu nutzen, bieten wir für viele Anwendungen Importfunktionen an. ITM: Stichpunkt Sicherheit: Wie gestaltet sich die AppSicherheitsüberprüfung, bevor diese angeboten werden?
Zamani: Wir unterziehen jede Anwendung einer Sicherheits- und Qualitätsprüfung, bevor wir sie auf dem Marktplatz anbieten. Schließlich muss die Cloud-Software für den Einsatz im Tagesgeschäft geeignet sein. Getestet werden z. B. die Funktionen und die Benutzerfreundlichkeit sowie die Sicherheit. Bei einigen Applikationen, die es bereits auf anderen Marktplätzen gibt, konnten wir mit unseren Tests Sicherheitsschwachstellen aufdecken. Erst nachdem wir diese behoben haben, veröffentlichen wir die Anwendungen. Desweiteren testen wir auch regelmäßig die Angebote, die bereits verfügbar sind, und halten so den hohen Sicherheitsstandard aufrecht. Unsere Partner sind an Service Level Agreements gebunden, mit denen sie sich verpflichten, etwaige Sicherheitsprobleme umgehend zu beheben. Um Bedrohungen aus dem Netz besser bekämpfen zu können, betreiben wir weltweit 90 sogenannte Honeypots – also simulierte Locksysteme für Hacker. Auf diese Weise verzeichnen wir etwa 450.000 Cyberangriffe pro Tag. Unsere Honeypot-Systeme ermöglichen uns, frühzeitig Sicherheitslücken zu schließen. ITM: Wo werden die Apps bzw. die darin gespeicherten Kundendaten vorgehalten? Zamani: Wir wollen unseren Kunden bei diesem sensiblen Thema größtmögliche Transparenz bieten. Alle Informationen über den Speicherort der Anwendungen und Daten finden Kunden auf dem Marktplatz. Einige Applikationen hosten wir in unseren eigenen Rechenzentren, andere Anwendungen werden aus Rechenzentren in Europa oder den Vereinigten Staaten von Amerika bereitgestellt. Ina schlücker
Die Zukunft effektiver und sicherer gestalten Alle Termine 06.06.2013 Potsdam 12.06.2013 Hannover 19.06.2013 Jena 26.06.2013 Darmstadt 03.07.2013 Neuss 10.07.2013 Tuttlingen 17.07.2013 München ELO Enterprise-Content-Management Nähere Informationen finden Sie unter www.elo.com/ecmtour