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Mit wenig Aufwand viele Kunden begeistern.

Samsung LFD

Entdecken Sie die innovative Samsung Smart Signage Platform für Ihr Unternehmen. Unschlagbare Gesamtkosten Samsung bietet als erster Hersteller Large-Format-Displays mit integriertem Mediaplayer an. Die sofort einsatzfähige All-in-one-Lösung wird vom Anwender eigenständig mit nur zwei Kabeln installiert. Dank der Plug-&-Play-Funktion ist das System intuitiv bedienbar und Werbebotschaften lassen sich bequem verwalten. Durch die integrierte Systemarchitektur reduzieren sich die Kosten für Anschaffung, Installation und laufenden Betrieb.1

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Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten Die innovativen Displays von Samsung sind flexibel und problemlos für verschiedenste Aufgaben nutzbar. Ob im Handel, in der Gastronomie oder in Hotels, im Transportwesen oder in Unternehmen: Die Samsung Smart Signage Platform ermöglicht es allen Anwendern, dynamische und zielgruppengerechte Werbebotschaften zu präsentieren – und auf diese Weise neue Kaufanreize und Kundenerlebnisse zu schaffen. Erfahren Sie jetzt mehr unter lfd.samsung.de

Entfall der Kosten für einen externen Mediaplayer. Geringerer Aufwand bei der Installation am POS, da nur ein Gerät zum Einsatz kommt. Durch die ideale Abstimmung von Display und integriertem Mediaplayer arbeitet die All-in-one-Lösung effizienter als wenn externe Medienzuspielgeräte zum Einsatz kommen.


VO R WO R T

VORNEHME ZURÜCKHALTUNG? D IE WOGEN SCHLUGEN HOCH, ALS EDWARD SNOWDEN IM JUNI MIT HOCHBRISANTEN INFORMATIONEN ZUR SPIONAGETÄTIGKEIT von NSA und britischem Geheimdienst an die Öffentlichkeit ging. Sämtliche Sachverhalte rund um Prism und Tempora aufzuführen, würde an dieser Stelle jedoch zu weit führen. Dennoch sei ein kurzer Blick auf die Nicht-Reaktionen der IT-Branche gestattet.

In der Regel greifen IT-Anbieter aktuelle Ereignisse gerne auf, um die eigenen Technologien und Produkte ins rechte Licht zu rücken. So rief der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Frühjahr 2010 zahlreiche Anbieter von Web- und Videokonferenzen auf den Plan. Aufgrund des damals verhängten Flugverbots über weiten Teilen Europas wurden diese nicht müde, die Vorteile ihrer virtuellen Meetings zu preisen. Ähnliche Aktivitäten kann man auch bei anderen Naturkatastrophen feststellen, etwa bei dem jüngsten Jahrhunderthochwasser. Just zu diesem Zeitpunkt betonten nicht wenige Backup- oder Hochverfügbarkeitsspezialisten, wie sicher und verfügbar sie doch kritische Geschäftsdaten in ihren Rechenzentren vorhalten können. Anders nach den Enthüllungen Snowdens: Die Größen der ITKBranche hielten die Füße still, vor allem US-amerikanische Anbieter übten vornehme Zurückhaltung und offizielle Statements waren bzw. sind bis dato Fehlanzeige. Lediglich hiesige Sicherheitsspezialisten machten darauf aufmerksam, dass ausgeklügelte Verschlüsselungssysteme oder Security-Lösungen mit dem Siegel „Made in Germany“ (ausreichend) Schutz vor ausländischen Spionagemaßnahmen bieten könnten. Ina Schlücker, Seltsam scheint auch, dass sich die Anbieter von (Public-)CloudRedakteurin Computing-Lösungen derzeit extrem bedeckt halten. Seltsam desIT-MITTELSTAND halb, da sie in der Zeit vor dem Bekanntwerden des Skandals nicht müde wurden, die Vorzüge der Wolke immer wieder zu betonen. Eine solche Zurückhaltung lässt bestimmte Schlüsse zu. Vielleicht sind die viel gepriesenen Cloud-Services, selbst wenn diese in deutschen bzw. europäischen Rechenzentren vorgehalten werden, doch nicht so sicher wie gedacht? Oder will man sich zunächst aus der Schusslinie heraushalten und abwarten, bis sich die Wogen wieder geglättet haben? Wir sind gespannt, wie es weitergeht, was die Branche aus diesen Vorfällen lernt und inwieweit der Gesetzgeber in Zukunft solchen Spionagefällen einen Riegel vorschieben will.

Ohne abas hebt es sich schwer… Die Schmalz-Gruppe, weltweit führender Anbieter von Vakuum-Technologie, setzt seit 1992 auf die flexible, internationale ERP-Lösung von abas – und das an mehreren Standorten rund um den Globus. Dabei bleibt die ERP-Software durch Upgrades stets up-to-date.

AD DOWNxiLsbOericht ERP-Pra

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Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe, Finden Sie uns auf:

Ina Schlücker I T - M I T T E L S TA N D

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ABAS Software AG · Südendstraße 42 76135 Karlsruhe · Tel. +49(0) 7 21/ 9 67 23-0 info@abas.de · www.abas.de


Markt

SEITE

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Trends 6

Sicherheitslücken im Web

Eine aktuelle Studie untersucht die Schwachstellen von Open-Source-Content-Management-Systemen. 8

Damit der Onlineshop rund läuft

Sage Pay identifiziert in einem Benchmark Report fünf Themen, die hierzulande für das Onlinegeschäft relevant sein sollen.

ERP-Systeme 10 Gut beraten

Um die richtige ERP-Software zu finden, beauftragte ein Mittelständler aus dem ÖPNV eine Unternehmensberatung mit einer Studie zur ERP-Systemauswahl.

Software

Business Intelligence

In-Memory als Allheilmittel?

Anwender im Portrait 12 Prozesswege klar aufzeigt

Die P.E.R. Flucht- und Rettungsleitsysteme GmbH erhielt dank neuer Unternehmenssoftware transparente Prozesse und ­Auswertungen.

Nicht ohne Grund haben Business-Intelligence- und DataWarehouse-Lösungen in vielen Unternehmen den Ruf, schwerfällig, teuer, unflexibel, nicht anwenderfreundlich und langsam zu sein. Die richtige In-Memory-Lösung kann hier Abhilfe schaffen.

Personalmanagement 14 Das Ende der Zettelwirtschaft

Elektronische Zeiterfassungssysteme ersetzen zunehmend die Stechuhr in mittelständischen Unternehmen und sorgen gleichzeitig für mehr Rechtssicherheit.

Energieeffizienz 18 alles für mehr nachhaltigkeit

SEITE

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Mit entsprechenden Maßnahmen in der Gebäude- und IT-Organisation lassen sich die Energiekosten deutlich senken.

SEITE

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Organisation

Titelinterview

Investition in Innovation Im Gespräch mit Frank Schlotter, Leiter Prozessmanagement Qualität und Technik beim Werkzeugmaschinenhersteller Chiron

Personality „IT soll entlasten und nicht belasten“

Nachgefragt bei Martina Fiddrich, Leiterin Geschäftsbereich Mittelstand und Partnership Solution Center für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei IBM Deutschland 4

Standards 3 30 56 58 58

Vorwort: Vornehme Zurückhaltung? Buchtipps zum Thema Business Intelligence Veranstaltungen Vorschau auf Heft 9/2013 Impressum

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Juli /August  2013 SEITE

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Strategie

Organisation

Dienstleistungen

Lizenzmanagement

Schaumschläger unerwünscht

Lizenz zum Geldsparen

Die wenigsten Mittelständler sind in der Lage, Datenschutzmaßnahmen, aber auch Entscheidungen bezüglich Prozessänderungen in Eigenverantwortung zu treffen. Eine Beratung und auch dauerhafte Betreuung können daher für Unternehmen von Vorteil sein.

Software ist ein flüchtiges Produkt. Genau wie Musik oder Romane kann man sie zwar erwerben und nutzen, doch nicht so ohne weiteres weiterverkaufen. Hier spielt das Urheberrecht eine Rolle – und diese Sonderrolle machen sich Hersteller im Kleingedruckten der Geschäftsbedingungen zunutze.

Software Business Intelligence 32 Stammdaten als Erfolgsfaktor

Eine einheitliche Sicht auf die Stammdaten ist ein Ziel, das viele mittelständische Unternehmen anstreben. Denn nur so kann die Kundenansprache optimal gestaltet werden.

40 Damit der Ball weiter rollt

Um die Prozesse im Bereich Mitgliederservice, Finanzbuchhaltung und Merchandising zu verwalten, implementierte der 1. FSV Mainz 05 e.V. eine ERP-Software.

Organisation

„gebrauchte“ Software

Dienstleistungen

IT-Projekte 52 Neue Städte erschlieSSen

Im Zuge der Eröffnung von sechs neuen Standorten in europäischen Touristenzentren hat sich die Hostelkette Generator Hostels dazu entschlossen, eine neue ERP-Software einzuführen.

Lizenzmanagement 45 BGH erlaubt

Strategie

Praxis

Ein seit 2006 schwelender Rechtstreit zwischen Usedsoft und Oracle neigt sich dem Ende zu.

54 Echte MaSSarbeit

Mit der Modernisierung ihrer IT-Landschaft erzielte die Käfer Messuhrenfabrik nicht nur eine höhere Ausfallsicherheit, sondern auch eine größere Flexibilität der IT.

37 Ohne Misstrauen

Interview mit Herbert Ecker, zuständig für den Bereich IT-Beratung bei Solcom, einem Spezialisten für externe Projektunterstützung im IT- und Engineering-Bereich 38 IT-Konzepte aus der Cloud im Fadenkreuz

Sind virtuelle Arbeitsplätze für den Mittelstand geeignet? Diese und andere Fragen rund um IT-Konzepte aus der Cloud beantwortet Ute Gärtner, stellvertretende Geschäftsleitung im Prüfarztzentrum Emovis aus Berlin.

48 Neuer Trend, neue Strategie?

Der vermeintliche Trend Bring your own Device (BYOD) hält mittlerweile auch bei so manchem Mittelständler Einzug. Doch was müssen Unternehmen in diesem Zusammenhang beim Lizenzmanagement beachten? 49 Lizenzen im Blick

Ein Kommentar von Michael Bernau, Brand Manager DACH bei der Dell Software Group 50 Drei Fragen an ...

... Peter Prestele von Flexera Software und Georg Herrnleben von der BSA The Software Alliance

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LEITFADEN ZUR E-MAIL-VERSCHLÜSSELUNG Gemeinsam haben Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) sowie die Datev eG kürzlich den Leitfaden „Verschlüsselung von E-Mails“ publiziert. Er soll einen Überblick über die wichtigsten Aspekte der E-Mail-Sicherheit geben, insbesondere über die Mailverschlüsselung. Damit will man auf den großen Nachholbedarf der Mittelständler im Bereich der E-Mail-Sicherheit reagieren: Weniger als die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sichert derzeit ihre E-Mail-Kommunikation. Diese Sicherheits-

lücke bestätigte jüngst die DsinStudie „IT-Sicherheitslage im Mittelstand 2013“. Hierzu erklärte der Vorsitzende des Vereins, Dr. Christian P. Illek: „Vielen Firmen ist nicht bewusst, wie wichtig eine sichere Kommunikation per E-Mail ist. Eine unverschlüsselte Mail ist genauso unsicher wie eine Postkarte. Der vorliegende Leitfaden soll einen Beitrag zu mehr E-Mail-Sicherheit leisten.“ Ein weiteres Angebot, um sich einen Überblick über den Stand der Informationssicherheit insgesamt zu verschaffen, ist der DsiN-Sicherheitscheck. Damit können Unternehmen ermitteln, ob und inwiefern Handlungsbedarf besteht.

SICHERHEITSLÜCKEN

IM WEB

CONTENT-MANAGEMENT-SYSTEME auf Basis von Open-Source-Software sind beliebt. Eine größere Marktbedeutung besitzen momentan z.B. die Open-Source-Systeme Drupal, Joomla, Plone, Typo3 sowie Wordpress. Diese kostengünstigen und vergleichsweise einfach zu nutzenden Systeme sind inzwischen zu einer Art Maschinenraum des Web geworden – viele Sites basieren darauf.

Doch sind diese Systeme überhaupt sicher? Eine Frage, die sich vermutlich nicht alle liner Dienstleisters Init. Im Rahmen der Nutzer stellen. Denn im Vordergrund Erhebung hat man die Schwachstellen von steht vielmehr die Frage, ob sich die Vor- Open-Source-CMS untersucht und warnt vor allzu nachlässiger Installastellungen von Content und Layout verwirklichen lassen, tion und Wartung. Denn immer und nicht die Sicherheit der MANGELHAFTE wieder würden diese Systeme Daten. Dabei sind CMS-Daten SYSTEMPFLEGE Angriffsflächen für Hacker und für Unternehmen mindestens Schadprogramme bieten. Schon ebenso wichtig wie andere Geschäftsdaten. durch kleine Sicherheitslücken können sich Denn was ist, wenn eine Website gehackt unerlaubte Zugänge zu IT-Infrastrukturen wird? Die gute Nachricht lautet: Die oben und sensiblen Daten öffnen. Die mangelerwähnten CMS bieten ein angemessenes hafte Pflege der Systeme könne darüber Sicherheitsniveau und haben hinreichende hinaus dazu führen, dass Cyberkriminelle Sicherheitsprozesse zur Behebung von den Rechner oder Webserver des AnwenSchwachstellen implementiert. Dies ist ders übernehmen, diesen zum Teil eines eines der Ergebnisse einer gemeinsamem Botnetzes machen und den Rechner so beiStudie des Bundesamtes für Sicherheit in spielsweise für Angriffe auf andere Rechner der Informationstechnik (BSI) und des Ber- missbrauchen.

Wissen Sie genau, was für ein E-Mail-Service sich hinter der De-Mail verbirgt? Ja 41,0 % Nein 59,0 %

ZURÜCKHALTUNG

GEGENÜBER De-Mail

www.sicher-im-netz.de

KURZMELDUNGEN PERSONAL

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Nutzen Sie die De-Mail bereits im Rahmen der geschäftlichen Kommunikation? Ja 2,9 % Nein 84,4 % Nein, ist aber in Planung 9,8 % Nein, dafür aber im Privatbereich 1,0 % Eigene Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen 2,0 % Basis: 200 deutsche Unternehmen und Organisationen mit 10- bis 999 MA. Gewichtete Datenauswertung | Mehrfachnennungen möglich Quelle: Techconsult für IT-MITTELSTAND

CO-CEO SNABE VERLÄSST SAP

NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG

 Mit der überraschenden Abschaffung der Doppelspitze setzen sich bei SAP die vielen Wechsel im Topmanagement fort. Co-CEO Jim Hagemann Snabe soll im Mai 2014 aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat wechseln.

 Der IT-Dienstleister Stemmer GmbH, ein Tochterunternehmen des Netzwerk- und IT-Dienstleisters BT Germany, hat Stefan Hischer zum Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen.

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AD VE R TO RIAL

IT-SERVICE – MEHR ALS „NUR“ WARTUNG? IT-Service heißt, die Betriebsbereitschaft der IT-Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Die IT ist heute in den Unternehmen der Motor und das Nervensystem, von der erwartet wird, dass sie rund um die Uhr verfügbar ist. „Nur“ Wartung war gestern. Für das „Mehr“ ist ein Zusammenspiel von Servicespezialisten mit verschiedenen Ausbildungen und Erfahrungen, gepaart mit langjährigem Know-how, erforderlich. Technogroup ist seit über 20 Jahren erfolgreich im IT-Service tätig und bringt alle diese Voraussetzungen zur Zufriedenheit ihrer Kunden mit.

IT­Systeme eine Abschreibung von sechs Jahren vor. Meist entsorgt der Anwender seine Hardware bereits nach drei Jahren und kauft neu ein, so hat er aber erst die Hälfte des Wertes abgeschrieben. Unter­ nehmen sollten überprüfen, ob es wirklich Sinn macht, vorher auszutauschen.

Service rund um die Uhr und immer vor Ort Ein Servicevertrag mit einem Dritt­ anbieter verspricht nicht nur Kosten­ vorteile, sondern vor allem Unab­ hängigkeit gegenüber dem Hersteller. Besonders an Bedeutung zugenommen hat inzwischen der herstellerunabhängige Wartungsservice für kleine und mittlere Hardware­Systeme. Herstellerunabhängig­ keit bedeutet auch, den Kunden höchst­ möglichen Standard aus einer Hand zu gewährleisten: von der IBM­Produktpa­ lette bis zur Unterstützung des kompletten Hardware­Angebotes von HP und Sun im Speicherumfeld aktiv zu sein und Systeme von HDS, Dell oder EMC zu bedienen.

Third Party Maintenance – eine gefragte Alternative Weder Hersteller noch Partnerunterneh­ men zu sein, bedeutet Unabhängigkeit als

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neutraler Drittanbieter, der übergreifend garantiert, dass die Systeme permanent reibungslos funktionieren. Überwachung der Systeme, vorbeugende Wartungsar­ beiten sowie anfallende Reparaturen sind ebenso selbstverständlich wie Konfigura­ tionsanpassungen und Systemoptimie­ rungen und das „rund um die Uhr“!

Austausch von Hardware – wann ist die Erneuerung von IT-Systemen wirklich sinnvoll? IT­Systeme sind notwendige und pro­ fessionelle Arbeitsgeräte, die heutzutage immer 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr funktionieren müssen, um den Unternehmensanforderungen gerecht zu werden. Dies bedeutet aber nicht, dass stets die neuesten Systeme angeschafft werden müssen. Der Gesetzgeber sieht für

Die standardmäßigen Service Level Agree­ ments (SLA) garantieren eine Techniker­ antrittszeit von vier Stunden und ein Servicedesk rund um die Uhr mit einer Antwortzeit von 15 Minuten. Konfi­ gurationen des Kunden sind in einem Ticketsystem hinterlegt, und damit ist die sofortige Erkennung der Hard­ und Soft­ ware gegeben. Mit ihren nun 35 Service­ stützpunkten gewährleistet Technogroup Kundennähe und überdurchschnittlich kurze Reaktionszeiten in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Benelux. www.technogroup.de

Mit Sicherheit Mehr Service

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DAMIT DER ONLINESHOP

An welcher Stelle wird der Kaufvorgang üblicherweise abgebrochen?

RUND LÄUFT

Gestützt auf die Antworten von über 300 befragten Shopbetreibern identifiziert der Benchmark Report von Sage Pay fünf Themen, die hierzulande für das Onlinegeschäft relevant sein sollen.

Die Sorge, betrogen zu werden, lässt laut Studie mehr Onlinehändler nachts schlecht

46 %

26 %

22 %

3. Mobil werden Wer bisher keine Mobile-CommerceStrategie entwickelt hat, der sollte sich damit beschäftigen, rät der Report. Denn fast jeder zweite befragte Händler hat bereits seinen Internetauftritt für mobile Endgeräte optimiert und 26 Prozent stellen Shop-Usern eine App zur Verfügung. Fast ein Viertel der Befragten erzielt bereits zwischen 20 und 39 Prozent ihrer Umsätze über mobile Browser.

Bestätigung der AGB

2. Betrug vermeiden

schlafen als technische Probleme oder hohe Transaktionskosten. Über die Hälfte der Befragten gab an, in den letzten zwölf Monaten Geld durch betrügerische Aktivitäten verloren zu haben. Interessanterweise wenden 50 Prozent der Unternehmen weniger als 500 Euro im Jahr zum Schutz vor Betrug auf.

Liefer- und Versandkosten

Laut Report wissen 60 Prozent der Befragten nicht, wo ihre Kunden während des Bezahlvorgangs abspringen. Händler sollten daher analysieren, warum Besucher nicht zu Käufern werden. Onlineshopbetreibern wird empfohlen, beispielsweise den Check-out-Vorgang für ihre Kunden so einfach wie möglich zu gestalten und die Bezahlseiten mit dem eigenen Unternehmenslogo zu versehen. 40 Prozent der Shopbetreiber, die das Besucherverhalten auf ihrer Website tracken, geben an, dass die meisten Einkäufe, genauer gesagt fast die Hälfte (46 Prozent), auf den Bezahlseiten abgebrochen werden.

Bezahlseiten

1. Kaufabbruchquote senken

I Mit der Kooperationsveranstaltung „Office 365 On Tour“ lud die

Deutsche Telekom AG

gemeinsam mit Microsoft interessierte Mittelständler Mitte Juni in das Dorint Hotel nach Köln ein.

KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN

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M MITTELPUNKT des Roadshow-Events standen Vorteile und Nutzen von Software-as-a-Service-Angeboten (SaaS) speziell für mittelständische Anwender. Die Telekom stellt dabei mit ihrem Business Marketplace (siehe auch IT-MITTELSTAND 5/13, S. 18 f.) den Zugang zu verschiedenen Geschäftsanwendungen wie Microsoft Office aus der Cloud bereit. Dabei verspricht das Unternehmen einen Full Service – also von der Buchung der Software über den Service und die Softwarewartung bis zur Abrechnung. Thomas Nowotny, Head of Sales bei der Deutschen Telekom AG, thematisierte die Cloud-Strategie des Unternehmens. Zwar eröffnete er seinen Vortrag mit dem Satz „Public-Cloud-Lösungen sind nicht das Allheilmittel für alles“, doch stellte er im Folgenden ausgewählte

OPTIMIERTER ONLINE-AUFTRITT  Max Pferdekaemper setzt zur optimalen Steuerung und Weiterentwicklung seines Onlineshops die E-Commerce-Lösung „Shop Monitor“ von Econda ein.

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tr e n d S | markt

4. PCI-DSS-Zertifizierung Welche Kosten sind Ihnen in den letzten zwölf Monaten durch Onlinebetrug entstanden?

49 %

Keine Kosten

21 %

1-1.000 €

18 %

1.001- 5.000 €

10 % 5.001-20.000 €

Onlinehändler, die eine Bezahlung über Kreditkarten akzeptieren, jedoch die Payment-Card-Industry-Data-Security-Standards nicht einhalten, riskieren, dass die Daten ihrer Kunden nicht ausreichend geschützt sind. Hohe Strafzahlungen und ein möglicher Imageschaden könnten die Folge sein. Dass 22 Prozent der Befragten trotzdem angaben, die Sicherheitsstandards nicht zu erfüllen, und 46 Prozent sich in diesem Punkt nicht sicher sind, ist laut Report alarmierend. Onlinehändlern, die Kartendaten verarbeiten, speichern oder weiterleiten, wird die Prüfung der Einhaltung von Sicherheitsstandards empfohlen. Günstiger und sicherer, so eine Empfehlung des Reports, wäre oftmals auch die Auslagerung dieser Aufgaben an einen Dienstleister.

5. Im Ausland verkaufen 2 % 20.001-50.000 €

1%

über 50.000 €

Laut Report sehen 93 Prozent der befragten Händler ein großes bis mittleres Umsatzpotential für den Verkauf ihrer Waren und Dienstleistungen über die deutschen Landesgrenzen hinaus. Die größten Herausforderungen sehen die teilnehmenden Händler bei der Auslandsexpansion in der Logistik (58 Prozent), gefolgt von Kommunikationsschwierigkeiten (54 Prozent) und Rechtsunsicherheiten (51 Prozent). www.sagepay.de

Beim Event „Office 365 On Tour“ erfuhren Mittelständler u.a., wie sie Geschäftsanwendungen aus der Cloud beziehen können.

KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN

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Vorteile wie flexible Vertragslaufzeiten und auf den Mittelstand zugeschnittene Finanzierungsmodelle vor. Zudem widmete er sich dem Thema Sicherheit, denn gerade was die aktuelle Datenschutzthematik betrifft, war dies eines der Hauptgesprächsthemen, die zwischen den Vorträgen in der Hands-On-Area unter den Anwendern diskutiert wurden. Die Resonanz der mittelständischen Anwender war zumeist positiv – neben neuen Erkenntnissen über die Cloud waren sie DISKUSSION ÜBER zudem über weiterführende DIE AKTUELLE Informationen dankbar. So DATENSCHUTZTHEMATIK erklärte der Geschäftsführer eines Schreinereibetriebs etwa, dass er jetzt erst von der Einstellung der Supportdienste von Windows XP und Office 2003 zum 8. April 2014 erfahren habe. „Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt“, so sein abschließendes Resümee.

Juni 2013

MITTELSTAND STEUERT IN DIE SOMMERPAUSE Die beginnende Ferienzeit hinterlässt erste Spuren: Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen ließ im Juni gegenüber Mai spürbar nach. Der Index der realisierten Umsätze sank um fünf Punkte von 112 auf 107 Punkte. Deutliche Umsatzeinbußen mussten vor allem die Handelsunternehmen und die Versorger hinnehmen, deren Indizes deutlich unter 100 Punkten lagen und deren Unternehmen mit steigenden Umsätzen somit nur noch eine Minderheit ausmachten. Keinen Grund zur Klage dürften dagegen die Finanzdienstleister und die Industrieunternehmen haben. Ihre Indikatoren erreichten Werte von 133 bzw. 122 Punkten und zeigen, dass die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen stark in der Überzahl waren. Die wirtschaftlichen Perspektiven für die kommenden drei Monate halten sich relativ konstant: Mit 112 Punkten liegt der Index einen Punkt über dem Niveau vom Mai. Trotz bevorstehender Urlaubszeit lässt der Indikator auf Umsatzwachstum hoffen. www.fujitsu.com www.techconsult.de

PHIL BINZ

AUFTRAGSABWICKLUNG ZENTRAL STEUERN

STAHLHÄNDLER MIT NEUER LAGERFÜHRUNG

 Die Polymedics Innovations GmbH, Hersteller von Medizinprodukten, arbeitet mit dem Open-Source-ERPBaukasten Nuclos.

 Die Hans Kohler AG baute ein neues Zentrallager in Dietikon in der Schweiz, das vier verschiedene automatisierte Lagerbereiche umfassen wird. Die Steuerung der Lagerprozesse übernimmt das Lagerführungssystem von E+P.

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VIER KERNERGEBNISSE DER STUDIE: 1. 75 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Komponenten-Software-Lösungen. Das sind Softwarelösungen, bei denen die Bereiche Rechnungswesen, Controlling, Personal und Verkehrsleistungen von mehr als einem Software-Anbieter kommen.

GUT BERATEN

2. Paket-Software-Lösungen (Softwarelösungen, bei denen die Bereiche Rechnungswesen, Controlling, Personal und Verkehrsleistungen von einem SoftwareAnbieter kommen) wurden ausschließlich von kleinen (< 50 Mitarbeiter) und mittleren (51–250 Mitarbeiter) Unternehmen genutzt.

Um die richtige ERP-Software zu finden, beauftragte ein Mittelständler aus dem ÖPNV eine Unternehmensberatung mit einer Studie zur ERP-Auswahl.

3. Bei den befragten Unternehmen gab es einen „Point of no return“: Ab diesem Punkt würde eine neu implementierte Software einen extrem hohen Arbeitsaufwand verursachen, wenn man diese wieder verwirft. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Software mit einem Bedarfshorizont von mindestens sieben bis neun Jahren eingekauft werden sollte.

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N EINEM ERSTEN SCHRITT MUSSTE ENTSCHIEDEN WERDEN, ob die Studie repräsentative oder nicht repräsentative Aussagen ergeben sollte, denn dies hatte unmittelbaren Einfluss auf die Stichprobe und die Stichprobentechnik. Würde man sich für Repräsentativität entscheiden, so müsste die Stichprobengröße in wesentlichen Merkmalen in möglichst naher Relation zu der Grundgesamtheit zusammengesetzt sein. Dies bedeutet in den meisten Fällen einen höheren Zeit- und Kostenaufwand. Andererseits können auch nicht repräsentative Umfragen hinreichend aufschlussreiche Informationen ergeben. In diesem Fall sind die Ergebnisse nur nicht auf die Grundgesamtheit übertragbar. Im Rahmen des Beratungsmandates wurde gemeinsam mit dem Mittelständler entschieden, eine nicht repräsentative Umfrage durchzuführen. Da die Studie nie als alleiniges Entscheidungskriterium zur Auswahl angedacht war, konnten ihre Ergebnisse laut Unternehmensberatung auch mit KRITISCHE entsprechend kritischer Vorsicht interpreVORSICHT BEI DEN ERGEBNISSEN tiert werden.

Im zweiten Schritt wurde die Zielgruppe definiert, um darauf eine entsprechende Teilnehmerrekrutierung aufzubauen. In der hier beschriebenen Studie wurden 65 ÖPNV/SPNV-Unternehmen angeschrieben. Entsprechend der Studienziele wurde der Fragebogen in drei Teile untergliedert. Im ersten Teil wurden die Teilnehmer danach befragt, ob sie für die Bereiche Betriebswirtschaft, Personal und Verkehrsleistungen Paket-Software-Lösungen oder Komponenten-Software-Lösungen nutzen. Im zweiten Teil wurde die Zufriedenheit mit dem Software-Anbieter thematisiert und im

KURZMELDUNGEN ANWENDUNGEN

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4. Wenn, dann werden von den befragten Unternehmen insbesondere für kaufmännische und betriebswirtschaftliche Aufgaben sowie für die Planung, Durchführung und Abrechnung von Verkehrsleistungen „eigene Softwarelösungen“ eingesetzt. Quelle: Freese Managementberatung GmbH

dritten Teil, ob sich der Interviewte wieder für diese Softwarelösung entscheiden würde. Die Studienergebnisse (Auszug: siehe Kasten) flossen direkt in das laufende Projekt. So wurden zunächst insbesondere für die kaufmännischen Funktionen unternehmensweit Standards konzipiert. Organisatorisch wurde dabei die kaufmännische Abteilung als Bindeglied zwischen den einzelnen, sehr selbständig arbeitenden Unternehmensteilen – welche teilweise auch rechtlich eigenständig sind – und der Unternehmensführung positioniert. Erst nach dieser Konzeption von Soll-Prozessen wurde mit der Entwicklung eines zunächst groben Anforderungsprofils das eigentliche Auswahlverfahren für die IT und für ein Softwarehaus begonnen. CLAAS FREESE

NEUER DIENSTLEISTER

UNIWELL FRISCHT FERTIGUNG AUF

 Nach dem Wechsel von Celesio zu Zur Rose Gruppe steht bei der Versandapotheke Doc Morris auch ein Wechsel des IT-Dienstleistungsunternehmens an. Zukünftig wird die Versandapotheke von der Provide AG betreut.

 Uniwell, Hersteller von medienführenden Rohrsystemen, Kabelschutz- und Sanitärprodukten, wird die ERP-Lösung von Proalpha Solutions einführen – vor allem in der Fertigung erwartet der Anwender von der Lösung mehr Effizienz.

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E-Post macht aus Ihrem Papierkram digitale Effizienz.

ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT KLAFFEN AUSEINANDER Die Datenqualität in ERP-Anwendungen zeigt vielfach einen erheblichen Optimierungsbedarf – das jedenfalls besagt eine aktuelle Studie unter mehr als 200 befragten ERP-Anwendern. Zu den hauptsächlichen Gründen gehört, dass es oft an einem klaren Qualitätsmanagement mangelt und eine angemessene Toolunterstützung fehlt. Auch unklare Verantwortlichkeiten zählen nach der Umfrage von Omikron Data Quality zu den typischen Ursachen in der Praxis. Den Ergebnissen zufolge schätzen zwar drei von fünf der befragten Unternehmen das Thema Datenqualität im ERP-Umfeld als wichtig ein, während ihm nur 13 Prozent eine geringe Bedeutung beimessen; gleichzeitig jedoch bekennt sich fast die Hälfte dazu, dass es ihnen hierfür weitgehend an einem systematischen Datenqualitätsmanagement mangelt. Laut Studie ist bei einem weiteren Drittel ein solches Management zudem nur eingeschränkt vorhanden. Somit verfügt nur jedes fünfte Unternehmen über eine klare strategische Positionierung. Diese Einschätzung wird auch durch die Antworten auf die Frage bestätigt, ob der tatsächliche Status in der Datenqualität den Anforderungen entspricht. Dies ist nur bei einem Drittel der Unternehmen für die betriebswirtschaftlichen Applikationen der Fall, während 29 Prozent gewisse Abweichungen feststellen und mit 39 Prozent die Mehrzahl der Befragten sogar große Diskrepanzen zu Protokoll geben. www.omikron.net Wie wichtig erachten Sie das Thema Datenqualität im ERP-Umfeld?

Vereinfachen sie Ihre Prozesse und nutzen sie Zeit für das Wesentliche.

hoch 61 % mittel 26 %

Mit der E-PostBUsINEss BoX wird Ihre Post digital – Papierkram war gestern.

gering 13 % Wer ist hauptsächlich für die Datenqualität des ERP-Systems zuständig?

Einfach Briefe senden und empfangen per Mausklick. Aus der gewohnten software heraus mit digitaler oder auf Wunsch postalischer Zustellung durch die Deutsche Post AG.

ERP-Systembenutzer 39 % Prozessverantwortliche 23 % Fachbereichsverantwortliche 13 %

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Stabsstelle für Datenqualität 7% andere Personen 18 %

Höchste Sicherheit. Daten- und Nutzungssicherheit durch modernste Verschlüsselungstechnologie.

Welche funktionalen Hilfestellungen im operativen Qualitätsmanagement würden bei Ihnen besonders zu Verbesserungen beitragen?

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ANWENDUNGEN

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 Die CRM-Software von Cobra unterstützt die Organisatoren bei der Umsetzung des Ski-Weltcup-Rennens am Lauberhorn in der Schweiz.

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Flucht- und Rettungswege

sollen für Menschen in Notsituationen sofort sichtbar und eindeutig erkennbar sein.

P.E.R. Flucht- und Rettungsleitsysteme Geschäftsfeld: Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet lang nachleuchtende und elektrische Produkte für den Sicherheitsbereich im Full Service. Sicherheitsmarkierungen sind sowohl im Landbereich als auch in der Luft- und Schifffahrt erforderlich. Gründung: 1993 Hauptsitz: Ahrensburg Mitarbeiter: 65 www.per-gmbh.de

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PROZESSWEGE KLAR AUFGEZEIGT Die P.E.R. Flucht- und Rettungsleitsysteme GmbH erhielt dank neuer Unternehmenssoftware transparente Prozesse und Auswertungen. Die ERP-Lösung steuert auch den Einsatz von Produktionschargen.

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M SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN AHRENSBURG sitzt der Systemanbieter für Sicherheitslösungen P.E.R. Flucht- und Rettungsleitsysteme GmbH. Die 65 Mitarbeiter entwickeln und fertigen langnachleuchtende und elektrische Produkte zur Kennzeichnung von Flucht- und Rettungswegen sowie Fluchtpläne und Notstromsysteme. Als Lieferant für die Luftfahrtindustrie und Partner der Lufthansa Technik AG ist der Mittelständler nach der Norm EN 9100 zertifiziert, die den Rahmen für Qualitätsmanagementsysteme für Lieferanten der Luft- und Raumfahrtindustrie bildet.

Da eine zeichenbasierte Unternehmenssoftware auf Unix-Basis nicht mehr den Ansprüchen entsprach, fiel die Entscheidung, ein modernes ERP-System einzuführen. Mit einem externen Berater wurden bestehende Firmenprozesse beleuchtet und ein Anforderungskatalog erstellt. So sollte das neue ERPSystem über eine Drei-Schicht-Architektur verfügen und webbasiert sein. CRM-Funktionalitäten und eine Standarddatenbank waren ebenso Pflicht wie ergonomische Benutzermasken. Anpassungen der Software für P.E.R. sollten die Releasefähigkeit der Standardsoftware nicht beeinträchtigen. Schließlich, so erklärt Fiona Lipton, Controllerin und ERP-Projektleiterin, sollte das System zukünftige Anforderungen abdecken können, wie die Einführung von Barcode-Scannern oder Webshops. Nach Messebesuchen und Produktpräsentationen votierte die Projektgruppe für das Produkt „Enventa ERP“ des Herstellers Nissen & Velten. Anfang August 2011 fiel der Startschuss für das Projekt „ERP-Einführung“. Der Plan, am 2. Januar 2012 mit dem System in den Produktivbetrieb zu gehen, wurde erfolgreich umgesetzt.

Sicheres Chargenmanagement Für die Kunden aus der Luftfahrtbranche wird auftragsbezogen gefertigt. Aus dem Kundenauftrag heraus werden die Produktionsstückliste sowie die Lieferantenbestellung generiert. Die Chargenherkunft muss dabei aufgrund der Anforderungen der Luft- und Raumfahrt bis hin zum ersten Ausgangsrohstoff lückenlos dokumentiert werden. Wenn eine andere Charge als geplant in der Produktion eingesetzt wird, stößt das eine Kette von Folgeinformationen im ERP-System an. Zum Teil spielen auch Haltbarkeits- bzw. Ablaufdaten der eingesetzten Materialien eine Rolle. Diese Information wird nun kundenspezifisch in der Chargenverwaltung der ERP-Lösung berücksichtigt. Betreut wird der Mittelständler von der Dafha GmbH & Co. KG. Das Unternehmen wird in einer zweiten Projektphase die Betriebsdatenerfassung (BDE) einrichten und das Elektro-Branchen-Package des ERP-Anbieters für das Produktsegment Notstromsysteme implementieren. Aktuell arbeiten 40 Anwender mit der ERP-Lösung. Projektleiterin Fiona Lipton berichtet: „Das neue System bietet eine höhere Transparenz der Prozesse und damit die Möglichkeit, schneller auf sich abzeichnende Entwicklungen zu reagieren und bei Bedarf gegenzusteuern.“ RAINER HILL

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Persönliche Daten Name: Fiona Lipton Alter: 53 Jahre Hobby: meine Obstwiese im Alten Land Ausbildung und Werdegang: Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsakademie Hamburg (heute HSBA) Derzeitige Position: Controller bei P.E.R.; Projektleiterin für ERP- und ECM-Systeme

KURZ UND KNAPP … In unserem Unternehmen spielen … … unsere Sicherheitslösungen die wichtigste Rolle. Die erforderlichen Qualitätsstandards für Produkte, die beispielsweise im Flugzeug den Fluchtweg anzeigen oder im Krankenhaus-OP-Saal eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sicherstellen, könnten wir ohne IT nicht erreichen. In unserer Branche muss IT-seitig in der Regel am meisten in … … die Fertigung und deren Steuerung investiert werden. Die notwendigen Mittel vorausgesetzt würden wir sofort … … Hochleistungsrechner sowie -monitore für alle Mitarbeiter anschaffen. Von ITK-Anbietern für den Mittelstand erwarten wir, dass … … sie flexibel reagieren, da im Mittelstand Veränderungen an der Tagesordnung sind, und dass sie kostengünstige Lösungen anbieten. Optimaler Support zeichnet sich dadurch aus, dass … … schnell geantwortet und kompetent geholfen wird, so wie wir es von unserem ERP-Partner gewohnt sind. 13


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DAS ENDE DER

Das Ein- und Ausbuchen der Arbeitszeit an den Zeiterfassungsterminals passiert drahtlos über RFID-Karten oder -Transponder.

ZETTELWIRTSCHAFT Elektronische Zeiterfassungssysteme ersetzen zunehmend die Stechuhr in

mittelständischen Unternehmen und sorgen gleichzeitig für mehr Rechtssicherheit.

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RBEITSZEITEN FLEXIBEL UND DIE ZUGEHÖRIGE ERFASSUNG einfach und transparent zu gestalten, ist das Ziel guter Personalpolitik. Moderne Zeiterfassungsverfahren versprechen nicht nur eine gesteigerte Produktivität, sie verbessern zudem die Mitarbeiterzufriedenheit. Mit seinen Zeiterfassungsund Zutrittskontrollsystemen möchte das Schwarzwälder Unternehmen Reiner SCT den Anforderungen sich wandelnder Arbeitsplatzumgebungen Rechnung tragen. Heute im Büro, morgen im Home-Office und übermorgen auf Dienstreise oder bei einem Kundentermin: Arbeitsmodelle mit täglich wechselnden Arbeitsplätzen werden für immer mehr Mitarbeiter zur Normalität. Traditionelle Zeiterfassungsverfahren, wie das Stempeln von persönlichen Zeitkarten oder das manuelle Führen von Stundenlisten, werden nach Ansicht von Experten weder den Ansprüchen einer zunehmend mobilen Arbeitnehmerschaft noch den Vorgaben des deutschen Gesetzgebers gerecht. Laut Arbeitszeitgesetzt, müssen Unternehmen die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter, die über die werktägliche Arbeitszeit hinausgehen, aufzeichnen. Außerdem sind sie verpflichtet, ein Verzeichnis der Arbeitnehmer zu führen, die in eine Verlängerung der Arbeitszeit eingewilligt haben. Diese Nachweise müssen mindestens zwei Jahre aufbewahrt werden. Studien der Hochschule Furtwangen zeigen, dass es in vielen Unternehmen noch Nachholbedarf gibt. Erst zwei Drittel (68 Prozent) der mittelständischen Unternehmen in Deutschland erfassen demnach systematisch die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter. 70 Prozent von ihnen verwenden für die Zeiterfassung bereits ein elektronisches System. Die meisten Unternehmen setzen Hardwareterminals mit automatischer Datenübertragung (55 Prozent) ein, 15 Prozent verwenden eine spezielle PC-Software und zehn Prozent eine Onlinezeiterfassung. Bei rund ›

› 30 Prozent der Unternehmen passiert die Zeiterfassung noch manuell über Stundenzettel, Excel-Listen oder eine Stempeluhr ohne Software-Auswertung. Neben der Tatsache, dass elektronische Zeiterfassungslösungen exakt und automatisiert arbeiten, bieten sie nach Ansicht von Andreas Staiger, Geschäftsführer des Anbieters, auch nicht unerhebliche Kostensenkungspotentiale. „Geht man von einem durchschnittlichen Anteil der Lohnkosten in Höhe von 70 Prozent an den gesamten operativen Ausgaben eines Unternehmens aus, lässt sich unschwer erahnen, welchen betriebswirtschaftlichen Nutzen und damit Kostensenkungen eine Zeitwirtschaft im Rahmen von Prozessoptimierungen bringen kann“, erklärt Staiger.

Durch eine APP ergänzt Mehr als 10.000 Firmen zählt das Schwarzwälder Unternehmen, das neben Zeiterfassungsund Zutrittskontrollsystemen auch Sicherheitslösungen für Homebanking entwickelt, nach eigenen Angaben bereits zu seinen Kunden. In der Vergangenheit kamen hauptsächlich sogenannte Timecard-Multiterminals zum Einsatz, an denen sich die Mitarbeiter mittels persönlicher RFID-Karten oder -Transponder ein- bzw. aus-

buchten. Arbeitszeiten, Abwesenheiten oder die Mitarbeit an Projekten werden erfasst und direkt an einen Timecard-Server übertragen. Seit dem Frühjahr ist das Zeiterfassungssystem des Anbieters auch in einer reinen Softwareversion erhältlich, bei der sich der Mitarbeiter über seinen persönlichen ArbeitsplatzPC an- und abmelden kann. Wie bereits in der Hardwarevariante beinhaltet die Lösung ein Modul für die Urlaubs-, Schicht- und Abwesenheitsplanung und verfügt über eine flexible Schnittstelle, die der Buchhaltung den direkten Datenaustausch mit vorhandenen Lohn- und Gehaltsabrechnungsprogrammen ermöglicht. Ergänzt werden kann die Softwareversion durch eine App, die Reiner SCT für iPhones entwickelt hat. Sie macht die Zeiterfassung komplett ortsunabhängig. Auf diese Weise können auch Außendienstmitarbeiter ihre Arbeitszeiten und Projekte „just in time“ am Smartphone buchen. Die Daten werden sofort zum Server im Unternehmen übermittelt und können direkt weiterverarbeitet werden. SIEGFRIED DANNEHL

„Gerade in wirtschaftlich wechselhaften Zeiten sind Unternehmen im Vorteil, die über transparente Arbeitszeitkonten verfügen, die je nach Auftragslage auf- oder abgebaut werden können“, erklärt Andreas Staiger, Geschäftsführer von Reiner SCT.

KURZMELDUNGEN STUDIEN

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NACHHALTIGKEIT IM BÜRO

FEHLERHAFTE SICHERUNG

 Das IAO und Kyocera Document Solutions haben die „Green Office Studie 2013“ gestartet, wobei untersucht werden soll, welche Maßnahmen Firmen im Hinblick auf eine umweltgerechte Gestaltung von Büroarbeit bereits realisiert haben.

 Einer aktuellen Studie von GFI Software zufolge verlieren kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sensible Geschäftsinformationen aufgrund von fehlerhaften Backups.

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AD VE R TO RIAL

Immer einen Schritt voraus. Cloud-Services und Co. fürs Geschäft.

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eue Technologien erobern die Geschäftswelt in nie gekannter Geschwindigkeit. Für die Unternehmen heißt dies, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein. Themen wie Cloud Computing oder Mobility eignen sich dabei in zweifacher Hinsicht: Zum einen garantieren sie eben jene Zukunftsfähigkeit, zum anderen erhöhen sie die Flexibilität und beschleunigen die Prozesse im Unternehmen. Zunächst geht es darum, ein Verständnis für die Chancen und Möglichkeiten, gleichzeitig aber auch für die sich ergebenden Anforderungen zu entwickeln, die der Einsatz neuer Technologien und neuer Arbeitskonzepte mit sich bringt. Denn eines ist sicher: Cloud Computing und mobiles Arbeiten stehen definitiv für einen Paradigmenwechsel in der Geschäftswelt.

Eine Kooperation von

Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass dieser Wechsel schnell vollzogen wird, sobald essentielle Fragen zu den geschäftskritischen Themenkomplexen Sicherheit, Datenintegrität und Performance zufriedenstellend beantwortet sind. Schlagkräftige Antworten können jedoch nur kompetente und starke Partner geben, die über ausreichende Expertise in allen relevanten Bereichen verfügen. Die Telekom bietet genau dies: sicheren Datenzugriff in der Cloud, ausgereifte Mobility-Konzepte und die notwendige Infrastruktur.

Erfahren Sie mehr unter: www.itmittelstand.de/themen/trends/360

Über den QR-Code gelangen Sie direkt zum Lösungsportal.


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Persönliche Daten Name: Martina Fiddrich Alter: 42 Jahre Familienstand: verheiratet Hobbys: Fotografieren, Reisen nach Kanada

Karriere Ausbildung: Diplombetriebswirtin Beruflicher Werdegang: seit 1993 für die IBM tätig mit Funktionen und Führungspositionen im Marketing der IBM Software Group auf deutscher und europäischer Ebene. Ab 2007 im Bereich Global Technology Services beschäftigt und dann bei General Business verantwortlich für den Geschäftskundenvertrieb in Norddeutschland. Derzeitige Position: Leiterin Geschäftsbereich Mittelstand und Partnership Solution Center DACH bei der IBM Deutschland GmbH

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pe r S o n aL i tY | markt

IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:

Martina Fiddrich, Leiterin Geschäftsbereich Mittelstand und Partnership Solution Center für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei IBM Deutschland

„IT SOLL ENTLASTEN UND NICHT BELASTEN“ Unter Mittelstand verstehe ich … … unseren Motor für den Erfolg der deutschen Wirtschaft im In- und Ausland. Dazu zählen nicht nur die bekannten Weltmarktführer, sondern auch kleinere Betriebe wie das Bauunternehmen im Ort, der regionale Finanzdienstleister oder auch Start-upUnternehmen. Per Definition rechnen wir alle Unternehmen zum Mittelstand, die weniger als 1.000 Mitarbeiter beschäftigen, Unternehmen mit mehr Mitarbeitern rechnen wir zum gehobenen Mittelstand.

Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … neben den klassischen Kennzahlen oft auch Werte wie persönliche Kontakte, kreative Ideen sowie Innovationskraft oder unorthodoxes Vorgehen und Schnelligkeit mitentscheiden. Nur so kommt es, dass Mittelständler mit deutlich weniger Mitarbeitern und Ressourcen den Großkonzernen bei gleichen Wettbewerbsbedingungen Paroli bieten können. Sie setzen ihre kürzeren Wege und schärfere Fokussierung geschickt ein, um ihre Nische zu finden und zu behaupten. Auch der individuelle Freiheitsgrad ist meist größer und das Erproben neuer Wege ist an der Tagesordnung.

Um als IT-Anbieter im Mittelstand Erfolg zu haben, bedarf es … … kompetenter Partner, die sich gemeinsam auf die Anforderungen des Mittelstandes konzentrieren. Deshalb bedienen wir den Mittelstand ausschließlich über Geschäftspartner – allein in Deutschland sind es mehr als 2.500. Dank ihrer spezifischen Anwendungen, Services und Beratungsleistungen gelingt es uns, den Mittelstand mit seinen vielfältigen Facetten zu verstehen und entsprechend zu bedienen. Regionale Nähe und Augenhöhe spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

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Was die IT anbelangt, ist der Mittelstand … … so vielseitig und heterogen, wie die Unternehmen selbst. Deshalb gibt es einerseits eine Vielzahl vorgefertigter Lösungen unserer Partner wie den Independent Software Vendors (ISVs), die auf den Mittelstand zugeschnitten sind, sowie andererseits individuelle IT-Lösungen für dedizierte Aufgabenstellungen. Während Kleinbetriebe oft noch mit dem klassischen PC auskommen, hat sich bei vielen Mittelständlern die IT zur geschäftskritischen Disziplin mit einer eigenen Abteilung entwickelt. Dort sind auch IT-Themen wie Cloud Computing, Social Business oder auch Big Data in der Diskussion angekommen. Bei der Umsetzung zählt der Mittelstand im allgemeinen nicht zu den Early Adoptern, sondern wartet zunächst Erfahrungen am Markt ab.

Die durchschnittliche IT-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus … … sehr vielen und unterschiedlichen Komponenten. Meist ist die IT über mehrere Dekaden hinweg gewachsen und bunt zusammengewürfelt. Klassisches Produktdenken gibt es hier eher selten, deshalb diskutieren wir im Mittelstand in erster Linie über Lösungen und was sie zum Unternehmenserfolg beitragen können.

Charakteristisch für IT-Investitionsentscheidungen im Mittelstand ist , dass … … sie noch mehr vom direkten Nutzen abhängen als bei Großunternehmen und Konzernen. Dort gibt es dedizierte ITAbteilungen, die meist mit ausgeklügelten Bewertungsprozessen über Investitionen entscheiden und auch die Fachabteilungen haben ein Wörtchen mitzureden. Im Mit-

telstand steht das thematische Verständnis für eine Lösung im Vordergrund. Wenn ein Inhaber oder Geschäftsführer überzeugt ist, dass bestimmte IT-Investitionen für konkrete Aufgabenstellungen notwendig sind, dann tätigt er sie auch. Da gerade in Zeiten extrem volatiler Märkte die Planung immer schwieriger wird, benötigt der Mittelstand mehr denn je flexible und zukunftssichere Lösungen.

Die typischen IT-Probleme des Mittelstandes sind, dass … … die Unternehmen meist wenig interne Ressourcen für die IT bereitstellen können, aber moderne IT benötigen, um ihr Geschäft voranzubringen. Denn wer neue Märkte erschließen will oder Produkte an aktuellen Nachfragesituationen ausrichten muss, kann nicht Monate auf ein IT-Update warten. Zudem führen beim Mittelstand die oft hohen Anfangsinvestitionen für die IT immer wieder zu Problemen.

Als Lösung für diese Probleme favorisiere ich … … eine Flexibilisierung der IT. Die Informationstechnologie soll entlasten und nicht belasten. Deshalb empfehle ich für die IT: Raus aus der eigenen Unternehmensverantwortung und einen externen Partner einbinden. Das kann beispielsweise eine Cloud sein. Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern für den Mittelstand die City-CloudInitiative ins Leben gerufen. Diese umfasst die verschiedensten Cloud-Services auf IBM-Technologie, die über einen regional verwurzelten IT-Dienstleister angeboten werden. Mittelständler müssen nicht mehr über eigene dedizierte Hardware oder Software verfügen und die Hürde der hohen Anfangsinvestition entfällt ebenfalls.

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ALLES FÜR MEHR

NACHHALTIGKEIT Mit entsprechenden Maßnahmen in der Gebäude- und IT-Organisation lassen sich die Energiekosten deutlich senken.

Das Zentrum für virtuelles Engineering (ZVE) des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation setzt auf ein futuristisches Gebäude-Management-System, um die Energiekosten zu senken.

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ANS SIEDER DREHT AN VIELEN STELLSCHRAUBEN. Im Ergebnis spart der Unternehmer richtig Geld. Um 4.000 Euro pro Jahr hat der IT-Spezialist und Chef von Sieger Consulting die Ausgaben für Strom reduziert. Für eine Firma mit 35 Mitarbeitern ein ordentliches Pfund. Allerdings geht es dem 37 Jahre alten nicht allein ums Geldsparen. „Wir wollen nachhaltig wirtschaften“, sagt Sieder. Und der Nachwelt nicht so viele Probleme hinterlassen, betont der Geschäftsführer aus Neuberg bei Frankfurt. Angepackt hat er das Vorhaben, um Ressourcen zu schonen, bereits vor drei Jahren. Sieger Consulting schickte einen Mitarbeiter zum TÜV Süd, um sich in ISO 14001 fit zu machen. Diese internationale Umweltmanagementnorm prüft Prozesse in Unternehmen anhand von Ökobilanzen, Umweltkennzahlen und bewertet Leistungen nach deren Energiesparpotential.

Als Ergebnis hat Sieger Consulting in der Zwischenzeit einen ganzen Strauß an Maßnahmen umgesetzt. So verschwanden alle Desktoprechner von den Arbeitsplätzen. „Notebooks und Laptops ersetzten diese, weil sie deutlich weniger Energie fressen“, sagt Sieder. Dazu wurden, wo möglich, stromintensive, elektromagnetische Speicherplatten durch SSD (Solid-State-Drive) ausgetauscht. Statt sieben Watt benötigen die neuen SSD-Speicher im Schnitt gerade einmal 0,7 Watt Strom pro Stunde. Zudem schalteten Sieder und Kollegen drei Server ab, indem die Serverlandschaft virtualisierte wurde. Den nötigen Speicher kauft er nun

„Wir kaufen nur noch Waren, die umweltfreundlich und energiesparend produziert wurden.“ Hans Sieder, IT-Spezialist und Chef von Sieger Consulting

aus der Cloud zu. „Heute läuft der gesamte E-Mail-Verkehr über die Datenwolke“, verdeutlicht der Mittelständler. So haben die Berater interne Chats, Wikis und andere Ablagesystem komplett ausgelagert. Zudem rät Sieder bei Notebooks, die Energieprofile nie auf Maximum zu stellen und Bildschirmschoner auszuschalten. Würden die Rechner Höchstleistung benötigen, würden sie die Energie auch im Sparmodus ziehen, die es zum Arbeiten braucht, verdeutlicht der Geschäftsmann.

KURZMELDUNGEN PRODUKTE

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Auch im Rechenzentrum lassen sich energiesparende

Maßnahmen umsetzen.

Reduziert hat Sieger Consulting auch die Kosten für Beleuchtung. In den 500 m² großen Büros wurden alle Lichtschalter gegen Bewegungsmelder ausgetauscht. So brennen die Leuchten nur, wenn Menschen in den Büros arbeiten. In der Mittagspause und abends gehen die Lichter nach zwei Minuten aus. Und wird einmal länger gearbeitet, müssen Entwickler oder Putzkraft das Licht händisch nachregeln. Stehen Neuanschaffungen wie zusätzliche Büromöbel an oder wird alte Hardware durch neue ersetzt, achtet der nach ISOUmweltnorm geschulte Mitarbeiter auf die grauen Energiekosten. Graue Energie fließt, wenn Produkte hergestellt, transportiert, gelagert, verkauft und entsorgt werden. „Wir kaufen nur noch Waren ein, die umweltfreundlich und energiesparend produziert wurden“, sagt Sieder. Entsprechende Öko-Zertifikate müssten die Lieferanten vorweisen können, um mit dem Entwicklungshaus ins Geschäft zu kommen. Daniel Adler, technischer Leiter IT der Erdt-Gruppe in Viernheim, sind diese Maßnahmen zum Strom-

NEUHEITEN IM GEPÄCK

ERWEITERTES PORTFOLIO

 Alpha Business Solutions stellt auf der diesjährigen „IT & Business“ die neue Version 6.1 der ERP-Komplettlösung „Proalpha“ und das neueste Feature Pack von „SAP Business ByDesign“ vor.

 Ab sofort bietet Abayoo Business Network neben der On-Demand-Lösung „SAP Business ByDesign“ ein erweitertes Portfolio von CloudLösungen der SAP an.

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ener G i e e FFi Z i e n Z | mar kt

Logistik- und Produktionshalle wird daher nach klimaneutralen Aspekten errichtet. Eine Photovoltaikanlage auf dem Firmendach, eine spezielle Isolierung der Fassade sowie eine Energiewärmepumpe sorgen dafür, dass das Gebäude bis zu Dreiviertel des täglichen Energiebedarfs selbst deckt. Gesteuert werden die einzelnen Komponenten mittels intelligenter IT, wie sie etwa der Kommunikationsspezialist Heldele aus dem württembergischen Salach programmiert und installiert. Ein anderes Beispiel findet man in StuttgartVaihingen. Hier ist die Zukunft Gegenwart: Zwei imposante 103-Zoll-Displays begrüßen die Mitarbeiter im Foyer des Zentrums für virtuelles Engineering (ZVE) des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. Die großen Bildschirme sind einfach zu bedienen und ermöglichen den Zugriff auf die Server des Forschungsinstituts. Die Mitarbeiter des Instituts buchen dort morgens den Schreibtisch, an dem sie ihren Arbeitstag verbringen. Auch dezentral, vor den einzelnen Räumen des ZVE sind Touchscreens installiert. Sie geben Auskunft über Raumbelegung, Temperatureinstellung und Stand der Jalousien. Schöpfer des futuristischen Gebäudemanagementsystems sind Torsten Kühlwein, GeschäftsStefan Köberle und Patrick Ortwein, Mitarführer der Erdt-Gruppe in beiter von Heldele. Zusammen mit ihrem Viernheim, macht sich permanent Gedanken um vierköpfigen Medientechnikerteam haben Nachhaltigkeit. sie den Neubau nicht nur mit Strom- und Netzwerkinfrastruktur ausgestattet, sondern auch Medien- und Informationstechnik sparen ebenfalls bekannt. In Sachen Energieeffizienz hat der EDV-Verantintegriert. „Es gab bereits Insellösungen am wortliche schon vor Jahren gehandelt. Markt, doch irgendwas hat immer gefehlt. So wird das gesamte Gelände und die Wir haben deshalb eine neue Bedienung programmiert“, erklärt Köberle. So wie es Logistikhallen des Dienstleisters für sich das Team ins Pflichtenheft geschrieben Fulfillment, Logistik und Co-Packing hatte, ist sie intuitiv bedienbar und grafisch mit IP-Kameras überwacht. An Rolltoansprechend. Praktisch im Baukastensystem ren, Einfahrten und Wegen sind insgesamt 50 Kameras angebracht. kontrolliert die Software neben den Gebäude- und KlimafunktioStatt hier günstige Cams zu AMORTISATION nen auch IT-, Kommunikations-, installieren, hat die Erdt- INNERHALB VON Gruppe beim Marktführer DREI JAHREN Sicherheits- sowie Medientechnik. Das Ziel: durch besten Überblick eingekauft. Amortisiert hat sich die Investition innerhalb von drei und leichtere Analyse den Energieverbrauch Jahren. „Denn die Spezialkameras sind senken. So steuert die Software einen virtuellen Himmel an der Zimmerdecke im wahre Energievermeider“, betont Adler. Auditorium: Mit LED-Technik lassen sich Sein Chef Torsten Kühlwein geht noch hier Sonnenschein, Bewölkung, Abendeinen Schritt weiter. Der Geschäftsoder Morgenstimmung simulieren. Nur führer der Firmengruppe macht sich permanent Gedanken um Nachhaltigdas Geräusch zwitschernder Vögel fehlt. keit. Der 8.800 m² große Neubau einer MICHAEL SUDAHL

KURZMELDUNGEN PRODUKTE

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OHNE PAPIER SCHNELLER SEIN  Die Rona Systems GmbH stellt mit dem Modul „Rona:mobile“ die jüngste Entwicklung ihrer ERP-Komplettlösung für Entsorgung und Recycling vor.

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