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G59638
www.itmittelstand.de
Österreich: 3,30 EUR Luxemburg: 3,45 EUR
Personalmanagement Abschied von der Papierakte IT-Infrastrukturen Virtuelle Neuausrichtung Dokumentenmanagement Weg mit der chaotischen Ablage
I T- B U S I N E S S
Dokumentenmanagement
IM
M I T T E L S TA N D
IT-BUSINESS IM MITTELSTAND
Weg mit der chaotischen Ablage Seite 26
IT-Infrastrukturen Virtuelle Neuausrichtung Seite 42
Personalmanagement Abschied von der Papierakte Seite 54
Im Interviewi Gereon Arens, Prokurist der MFO sowie Geschäftsführer der Bettina Matratzen GmbH Seite 20
iMatr atzenhersteller iund -händler MFOi
Die Filial-IT eingebettet MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt«
im interview: Gereon Arens, Prokurist der MFO sowie Geschäftsführer bei Bettina Matratzen
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Schweiz: 5,90 SFr DEUTSCHLAND: 3,00 EUR
Die Auftragsmanager
vo r wo r t
SEPTEMBER
Geht doch!
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INFRASTRUKTUR
ORGANISATION
VIRTUALISIERUNG
PERSONALMANAGEMENT
Nur reine Vision?
2013
Fertigung nach Kundenwunsch
24. - 26. Sept. 2013
DYNAMISCHE RESSOURCEN HAT DIE PAPIERAKTE BALD Papier ist aus dem Arbeitsalltag eines Journalisten absolut nicht AUS DER CLOUD wegzudenken. Schnell ein paar Notizen von der Pressekonferenz AUSGEDIENT? gemacht, den nächsten Artikel redigiert oder ein paar Skizzen für Obwohl die IT-Infrastrukturen durch Virtualisierung die Grafikabteilung mit Papier undgeworden Bleistift sind, sind diese flexibler im Hinblickkreiert auf die– Bereitstellung Dinge erst visuell darstellbar. gibt es immer noch kostenintensive Problemstellungen. Die
Erweiterung der Infrastruktur durch dynamische Anbindung
Die Einführung des „papierlosen Büros“ ist mittlerweile auch bei so manchem Mittelständler eine Zielvorgabe für das kommende Jahr – schließlich sollen dadurch auf Verwaltungsebene Zeit und Kosten gespart werden. Ein Punkt auf der Agenda ist dabei etwa die Einführung der digitalen Personalakte. Ein logischer Schritt?
Deshalb gibt es Kollegen, die da beim Begriff „Papier“ von Cloud-Ressourcen kann helfen. in Kombination mit „loses“ und „Büro“ die Augen verdrehen. Denn die Idee des „papierlosen Büros“ propagieren Anbieter etwa von Digitalisierungslösungen schon seit geraumer Zeit. Durchgesetzt SOFTWARE 46 WORKSPACE STATT DESKTOP hat sich die Idee laut unseren GesprächenImmit Interview erklären David Milot und Mittelständlern aber noch bei weitem nicht Michael – das Groß von Unisys das Konzept DOKUMENTENMANAGEMENT „papierlose Büro“ steht bei den Planungen Workspace-as-a-Service nach 30 NOCH GROSSES WACHSTUMS(WaaS). wie vor auf Papier. Als Grund wird der übertriePOTENTIAL Phil Binz, Redakteur bene für Entsprechend die konsequente ContentAufwand liegt im Trend. gefragt Umstellung 48 DATENRETTUNG AUS IT-MITTELSTAND genannt zudem verweisen verschiedene StudienVIRTUELLEN SYSTEMEN sind derzeit–Systeme, die Inhalte ebenso darauf, dass nach einer Umstellung sogar mehr Der Verzicht auf physikalische „Vor-Ort“effektiv wie effizient managen können. Papier produziert wird als vorher. Vor allem Datenspeicher die Druckerindustkann das Risiko eines rie dies mitFÜR derQUALITÄT steigenden Informationsflut, sich 32 begründet EINE FEINE NASE Datenverlusts die durch äußere Einflüsse etwa in der „rasant“ steigenden von reduzieren. E-Mails bemerkbar Um seine Geschäftsprozesse transparentAnzahl zu Doch auch diese Systeme sind mache. werde zwar prozentual weniger gedruckt, absolute gefeit. gestalten,So setzt Nobilis Fragrances auf eine nicht vor die Datenverlusten Zahl der gedruckten Seiten steige jedoch. Dokumenten-Management-Lösung.
SICHERHEIT
64 PERSÖNLICHKEIT TESTEN – PERSONAL FINDEN
Persönlichkeitstests können Mittelständler dabei unterstützen, schnell Mitarbeiter mit gewünschter Qualifikation zu finden. 66 GLOBAL WIRTSCHAFTEN, GRENZENLOS LERNEN
Ein Kommentar von Stefan Heil, IBM Kenexa
PRAXIS IT-PROJEKTE
Doch 34 ALLES ein Unternehmer AUF DEM SCHIRM muss ja nicht direkt 50alle DREI Ampeln FRAGEN aufAN... „papierlos“ umstellen.Dr.ErMarc könnte Personalakten Die Rechtsanwaltskanzlei Andrévorerst mit...den Rudolf Hotter, COO bei Cancom SE, und anfangen entsprechende unter Umständen Kaulfuß wagt– den Umstieg auf dieLösungen E-Akte. schaffenDob Todorov, Solutions Architect bei Amazon wirklich Platz in den Aktenschränken. Zudem soll die Suche Web Services nach speziellen FÜR Personaldokumenten einfacher und schneller 36 WERKZEUG DEN sein. E-MAIL-VERKEHR Und wer die Daten nicht bloß in den 52 eigenen ZUGRIFF vier GESTATTET? Wänden speichernschnell möchte, für den CloudUm Dokumente per E-Mail zu existieren entsprechende Im Interview erklärt Prof. Gerd Rossa, Varianten. Doch Mittelstand und die Cloud?Vorstandsvorsitzender Das ist wiederumder ISM Secu-Sys AG, versenden, benötigte Sortimo eine IT-Lösung, ein Thema … die inanderes das SAP-System eingebunden ist. warum Identity-Access-Management-Lösungen Fachwissen schützen. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
70 IM LAUFSCHRITT AUF DEM
INFRASTRUKTUR
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VIRTUALISIERUNG
ORGANISATION
44 VIRTUELLE NEUAUSRICHTUNG
PERSONALMANAGEMENT
Die GNS hat ihre IT-Infrastruktur verschlankt: Phil Binz Weniger Anwendungen gebündelt in zwei Arten virtualisierter Standardarbeitsplätze sollen für kosteneffiziente Strukturen sorgen.
60 NOCH LUFT NACH OBEN
I T - M itt ITTe El Ls S ta TA n Nd D
9 | 2013
Besuchen Sie uns: Halle 3, Stand A11
Social Media spielt HR-Management zunehmend eine Rolle. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass im Mittelstand diesbezüglich eine gewisse Zurückhaltung herrscht.
VORMARSCH
Zur Abbildung der Geschäftsprozesse im Katalog- und Onlinegeschäft setzt die Bär GmbH eine neue ERP-Software ein. 72
MIT VOLLER KRAFT IN DIE WOLKE
Der Dienstleister Rotor Control entschied sich für eine Alternative im Software-as-aServicebetrieb (SaaS). FÜR EIN BESSERES VERSTÄNDNIS
Im Interview spricht Stefan Walter vom Aquaristikanbieter Dennerle, über seine Erfahrungen mit Übersetzungsdienstleistern. 76
ams
Die ERP-Lösung
EINE BRÜCKE ZWISCHEN INDUSTRIE UND HANDEL
Prozesse verstehen. Transparenz gestalten.
Nolte Germersheim entschied sich für eine neue B2B-Kommunikationslösung.
www.ams-erp.com
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Markt
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Trends 6
„Industrie 4.0“?
Laut einem aktuellem Index wissen offenbar nur 31,5 Prozent der mittelständischen Fertiger, was sich hinter dem Begriff „Industrie 4.0“ verbirgt.
Lizenzmanagement 8
Wann sind Software-Audits zulässig?
Timo Schutt, Fachanwalt für IT-Recht, beschäftigt sich mit der Wirksamkeit von Audit-Klauseln in Verträgen oder AGBs.
Business Intelligence
Software
Dokumentenmanagement
10 Geschäftsanalyse ohne nerviges Rohdatenstudium
Interview mit Ralf Weinmann von Cormeta über das Potential von Business-Intelligence-Technologien für Mittelständler
Anwender im Portrait 12
Klassiker aus dem Netz
Die Einführung einer E-Commerce-Gesamtlösung sorgte bei dem Uhren- und Schmuckhändler Klitsch für einen ordentlichen Wachstumsschub.
Lichtblick im Content-Chaos Für Mittelständler in Deutschland ist die Ausgangslage günstig, wenn sie in Content- oder Dokumentenmanagement investieren möchten. Hierzulande gibt es eine Fülle an Anbietern, die für kleine und mittlere Unternehmen die passenden Lösungen haben. Der Aufwand für die Einführung eines Systems sollte aber nicht unterschätzt werden.
RZ-Infrastrukturen 14 Der Weg zum betriebssicheren RZ
Bei der Planung eines neuen Rechenzentrums (RZ) sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, etwa Energieversorgung oder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
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Soziale Medien 18 Einfache Technik, etliche Stolpersteine
Wie mittelständische Unternehmen mit dem Einsatz von Social Media im Kundenservice punkten können
Organisation
Titelinterview
Filial-IT bestens eingebettet Im Gespräch mit Gereon Arens, Prokurist der MFO AG sowie Geschäftsführer der Bettina Matratzen GmbH
Personality Schnelligkeit und
Standards
Robustheit als Türöffner SEITE
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Nachgefragt bei Wolfgang Seybold, CEO bei dem Business-IntelligenceAnbieter Cubeware aus Rosenheim
3 62 78 82 82
Vorwort: xxxxxxxxx xxxxxxxx xxxxxxx xxxxxxxx Buchtipps zum Thema Personalmanagement Veranstaltungen Vorschau auf Heft 10/2013 Impressum
I T - M I T T E L S TAND
9 | 2013
september 2013 SEITE
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Infrastruktur
Organisation
Virtualisierung
Personalmanagement
Dynamische Ressourcen aus der Cloud
Hat die Papierakte bald ausgedient?
Obwohl die IT-Infrastrukturen durch Virtualisierung flexibler im Hinblick auf die Bereitstellung geworden sind, gibt es immer noch kostenintensive Problemstellungen. Die Erweiterung der Infrastruktur durch dynamische Anbindung von Cloud-Ressourcen kann da helfen.
Die Einführung des „papierlosen Büros“ ist mittlerweile auch bei so manchem Mittelständler eine Zielvorgabe für das kommende Jahr – schließlich sollen dadurch auf Verwaltungsebene Zeit und Kosten gespart werden. Ein Punkt auf der Agenda ist dabei etwa die Einführung der digitalen Personalakte. Ein logischer Schritt?
Software
46 Workspace statt Desktop
Dokumentenmanagement
Im Interview erklären David Milot und Michael Groß von Unisys das Konzept Workspace-as-a-Service (WaaS).
30 Noch groSSes Wachstumspotential
Content liegt im Trend. Entsprechend gefragt sind derzeit Systeme, die Inhalte ebenso effektiv wie effizient managen können. 32 Eine feine Nase für Qualität
Um seine Geschäftsprozesse transparent zu gestalten, setzt Nobilis Fragrances auf eine Dokumenten-Management-Lösung.
64 Persönlichkeit testen – Personal finden
Persönlichkeitstests können Mittelständler dabei unterstützen, schnell Mitarbeiter mit gewünschter Qualifikation zu finden.
48 Datenrettung aus virtuellen Systemen
Der Verzicht auf physikalische „Vor-Ort“Datenspeicher kann das Risiko eines Datenverlusts durch äußere Einflüsse reduzieren. Doch auch diese Systeme sind nicht vor Datenverlusten gefeit.
66 Global wirtschaften, grenzenlos lernen
Ein Kommentar von Stefan Heil, IBM Kenexa
Praxis
Sicherheit
IT-Projekte
34 Alles auf dem Schirm
50 Drei Fragen an...
70 Im Laufschritt auf dem
Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Marc André Kaulfuß wagt den Umstieg auf die E-Akte.
... Rudolf Hotter, COO bei Cancom SE, und Dob Todorov, Solutions Architect bei Amazon Web Services
36 Werkzeug für den E-Mail-Verkehr
Um Dokumente schnell per E-Mail zu versenden, benötigte Sortimo eine IT-Lösung, die in das SAP-System eingebunden ist.
52 Zugriff gestattet?
Im Interview erklärt Prof. Gerd Rossa, Vorstandsvorsitzender der ISM Secu-Sys AG, warum Identity-Access-Management-Lösungen Fachwissen schützen.
Infrastruktur Virtualisierung
Personalmanagement
Die GNS hat ihre IT-Infrastruktur verschlankt: Weniger Anwendungen gebündelt in zwei Arten virtualisierter Standardarbeitsplätze sollen für kosteneffiziente Strukturen sorgen.
60 Noch Luft nach oben
9 | 2013
72 Mit voller Kraft in die Wolke
Der Dienstleister Rotor Control entschied sich für eine Alternative im Software-as-aServicebetrieb (SaaS). 74 Für ein besseres Verständnis
Organisation
44 Virtuelle Neuausrichtung
I T - M itte l sta n d
Vormarsch
Zur Abbildung der Geschäftsprozesse im Katalog- und Onlinegeschäft setzt die Bär GmbH eine neue ERP-Software ein.
Social Media spielt HR-Management zunehmend eine Rolle. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass im Mittelstand diesbezüglich eine gewisse Zurückhaltung herrscht.
Im Interview spricht Stefan Walter vom Aquaristikanbieter Dennerle, über seine Erfahrungen mit Übersetzungsdienstleistern. 76 Eine Brücke zwischen Industrie und Handel
Nolte Germersheim entschied sich für eine neue B2B-Kommunikationslösung.
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m arkt | tre nds
„Industrie 4.0“? Offenbar wissen nur 31,5 Prozent der mittelständischen Fertiger, was sich hinter dem Begriff „Industrie 4.0“ verbirgt. Dies ist eines der Resultate des „Business Performance Index Fertigungsindustrie Mittelstand 2013 D/A/CH“, der vom Analystenhaus Techconsult veröffentlicht worden ist. Obwohl „Industrie 4.0“ im Rahmen der Hightechstrategie der Bundesregierung mit 200 Mio. Euro gefördert und von verschiedenen Industrieverbänden lautstark promotet wird, kennen laut Studie 68,5 Prozent der mittelständischen Fertiger den Begriff nicht. Nur insgesamt einem knappen Drittel der Befragten ist „Industrie 4.0“ geläufig. Im Gegensatz zum gehobenen Mittelstand (500 - 999 Mitarbeiter), der den Begriff eigenen Angaben zufolge zu 35 Prozent am besten einordnen kann, haben kleinere Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern nur zu 21 Prozent eine Vorstellung davon, was sich hinter „Industrie 4.0“ verbirgt. „‚Industrie 4.0‘ ist sicher ein wichtiges Zukunftsthema, aber offensichtlich im Mittelstand noch nicht ausreichend angekommen“, erklärt Peter Burghardt, Managing Direcor von Techconsult.
Stoppt
Kaufabrüche Der Kauf auf Rechnung ist aus Sicht deutscher Verbraucher die sichersten Zahlungsarten im E-Commerce. Das zeigt die aktuelle Sonderauswertung der 36. W3BStudie, für die das Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß über 4.000 Online-Einkäufer befragte. Demzufolge stufen rund 95 Prozent der Befragten den Kauf auf Rechnung als „sehr sicher“ oder „sicher“ ein. Die Zahlung über Paypal halten knapp 78 Prozent für „sehr sicher“ oder „sicher“. Zum Vergleich: Der Kauf per Nachnahme erzielte einen Wert von knapp 77 Prozent. 40 Prozent der befragten Onlinekäufer nennen die Rechnung als favorisierten Zahlungsweg, über 27 Prozent bevorzugen Paypal. Auf Rang drei und vier folgen Kreditkarten mit etwa 13 Prozent und Bank-
Noch suchend oder schon wissend?
Die Studie „Sucht ihr noch oder wisst ihr schon? – Vergleich von Wissensmanagementlösungen“ soll kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg ins moderne Wissensmanagement erleichtern. Die Studie der Wikis sind Pumacy Technologies AG will schnell eineinen Überblick über gängige satzbereit. technologiegestützte Ansätze für Wissensmanagement liefern: Wikis, Groupwarebzw. Collaboration-Management-Systeme, strukturierte Wissensdatenbanken sowie Enterprise Search Engines. Aus der Studie geht hervor, dass Wikis für kleine Organisationen ohne formale Hierarchien gut geeignet sind, da sie schnell einsetzbar und unkompliziert sind.
www.techconsult.de
„Industrie 4.0“ meint die
Bestrebungen, Maschinen, Produktionsanlagen, ERP-Systeme, Produkte usw. informationstechnologisch zu vernetzen.
einzug/Lastschrift mit etwa 11 Prozent. Wie wichtig es für Onlinehändler ist, bevorzugte Zahlungsmittel anzubieten, belegt die Frage nach Kaufabbrüchen: 15 Prozent der Nutzer, die Paypal bevorzugen, und knapp 29 Prozent der Rechnungskäufer gaben an, Einkäufe abzubrechen und bei der Konkurrenz zu bestellen, wenn ihr Lieblingszahlungsmittel fehlt. www.paypal.de
Strukturierte Wissensdatenbanken bieten mehr Kontrolle bei der Erstellung und Nutzung von Unternehmenswissen – strukturierte Vorlagen oder vorgegebene Arbeitsabläufe müssen jedoch vorher definiert werden. Groupware-Lösungen kommen in kleinen und mittleren Unternehmen bereits häufiger zum Einsatz, vor allem bei firmenoder standortübergreifende Zusammenarbeit. Nicht zuletzt besitzen Enterprise Search Engines großes Potential, um riesige Datenvolumen leichter durchsuchbar zu machen. www.pumacy.de
Vergleich der verschiedenen Wissensmanagementwerkzeuge Wiki
Strukturierte Wissensdatenbank
Collaboration Groupware
Enterprise Search
Kostengünstig in Anschaffung und Betrieb Wissen aktiv teilen und kommunizieren Wissen strukturieren
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Nein, kenne den Begriff nicht (68,5 %) Ja (31,5 %)
Quelle: Business Performance Index Fertigungsindustrie Mittelstand 2013 D/A/CH; Techconsult
Kurzmeldungen Personal
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Arbeitsprozesse unterstützen Wissen auffinden Quelle: Pumacy
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wechsel bei der Wagner Group
Neue Aufgaben
;; Zum 1. August ist Markus Kock in die Geschäftsführung der Wagner Bayern GmbH, Anbieter von Brandschutzlösungen, eingetreten.
;; Romek Jansen (40) übernimmt bei Brandmaker, einem Anbieter von Marketing-ResourceManagement-Systemen (MRM), neue Aufgaben u.a. im Produktmanagement.
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m arkt | Lizenz m a na gem ent
Timo Schutt, seit 2002 zugelassener Rechtsanwalt und seit 2007 Fachanwalt für IT-Recht
hung einer Sache eine gewisse Wahrscheinlichkeit des Bestehens von Ansprüchen besteht“. Zwar sei Software keine Sache, doch der BGH wende die Regeln für Sachen entsprechend an.
Wann sind SoftwareAudits zulässig? Sind Software-Audits, mit denen Softwarehersteller gern den Umfang der Nutzung der Software durch den Kunden überprüfen, überhaupt zulässig? Die provokante Frage nach der Wirksamkeit von Audit-Klauseln in Verträgen oder AGBs stellt Timo Schutt, Fachanwalt für IT-Recht.
S
icher dürfte sein, dass viele AuditKlauseln einer Inhaltskontrolle nicht standhalten, also unwirksam und damit unbeachtlich sind“, meint Schutt. Er listet auf, was in einer wirksamen AuditKlausel stehen muss (siehe Tabelle).
Unwirksam durch unpräzise formulierte Prüfrechte Unpräzise formulierte Prüfrechte können laut Schutt dazu führen, „dass eine unangemessene Benachteiligung vorliegt und die Klausel damit vollständig unwirksam ist“. Auch sei unstreitig, „dass ein umfassendes und uneingeschränktes Prüfrecht in der Regel gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstößt“. Das alles gilt laut Schutt aber nur dann, wenn die Klauseln nicht im einzelnen verhandelt wurden. In einem individuell ausgehandelten Vertrag dürfen „natürlich solche Vereinbarungen getroffen werden“. Manche Juristen gehen davon aus, dass
Kurzmeldungen Produkte
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Audit-Klauseln in AGBs immer unzulässig sind, weil solche Untersuchungsansprüche mit wesentlichen Grundgedanken des Rechts unvereinbar seien. Schutt sieht dies differenzierter. Es möge durchaus in Einzelfällen zulässige Audit-Klauseln geben. Diese müssten dann aber äußerst genau aufzeigen, in welchen Fällen und wie genau ein solches Audit durchzuführen ist. Und sie müssten sich genau darüber äußern, welche Art eines zumutbaren Anfangsverdachts vorliegen muss. Eine verdachtsunabhängige Audit-Klausel wäre mit großer Wahrscheinlichkeit unwirksam. Es müsste zumindest einen begründeten Anfangsverdacht eines rechtswidrigen Verhaltens des zu auditierenden Unternehmens geben.
Audit auch ohne Klausel? Übrigens kann es laut Schutt auch ohne Audit-Klausel ein Recht zum Audit geben, das er direkt aus dem Gesetz (§ 809 BGB) ableitet. Dort sei geregelt, dass ein Besichtigungsanspruch besteht, „wenn in Anse-
In seiner Entscheidung „Faxkarte“ (Urteil vom 02.05.2002, Az.: I ZR 45/01) hat der BGH entschieden, dass bei einer gewissen Wahrscheinlichkeit einer Urheberrechtsverletzung ein Besichtigungsanspruch des vermeintlich Geschädigten besteht. Ein solches Audit wäre nur über den gerichtlichen Weg zu erreichen, erklärt Schutt. Es müsse also ein gerichtliches Verfahren zur Besichtigung eingeleitet werden (z. B. ein selbständiges Beweisverfahren). Schutt kommt zu dem Ergebnis, dass eine wirksame Audit-Klausel in der Regel nur bei einem individuell verhandelten Vertrag bestehen kann. „Formuliert man entsprechend transparent, mag unter Umständen auch eine AGB-Klauseln wirksam sein“, so Schutt weiter. „Das ist aber sehr schwierig.“ Einfach für ein Audit vor der Türe stehen, könne und dürfe ein Software-Unternehmen nicht – weder im Rahmen eines vertraglichen Audits noch gemäß § 809 BGB. www.schutt-waetke.de
Was in einer Audit-Klausel stehen muss › eine Ankündigungsfrist › die Angabe des Zeitraums der Prüfung › die Person oder Institution des Prüfers › eine Definition der Prüfungsrechte › klare Information über die Konsequenzen bei einer Über- oder Unterlizenzierung › eine Regelung, wer die Kosten der Prüfung trägt › eine Vereinbarung über die Geheimhaltung der Ergebnisse › die Regelung der Haftung für mögliche Prüfungsausfälle Quelle: Schutt, Waetke Rechtsanwälte
Vorkonfigurierte MES-Pakete
Neue Multichannel-Anbindung
;; Die von SAP entwickelten, schlüsselfertigen Manufacturing-Execution-SystemLösungen (MES) sollen Einführungsrisiken auf ein Minimum reduzieren.
;; Die Zaunz Publishing GmbH bietet eine Schnittstellenpartnerschaft zur Bedienung der großen Marktplätze wie Amazon, Ebay, Rakuten & Co. in Kooperation mit Speed4Trade an.
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»Für mich nur UTAX, weil die den Highscore beim Output haben und den Best Player Level beim Service.«
Immer mehr kleine und mittlere Betriebe wollen Effizienz in den Arbeitsabläufen, geringere Kosten und Zeitersparnis. Der zertifizierte UTAX-Fachhandel hat die smarte Lösung: überschaubar, einfach zu bedienen, mit allen wichtigen Funktionen für optimierten Dokumenten-Workflow. Für mehr Performance im Mittelstand durch schlaues Dokumenten-Management. Öffnen Sie die Tür zur Produktivität. Jetzt das NurUTAX-Buch anfordern und Wachstumstreiber werden. Auf www.utax.de/ NurUTAX, unserer Hotline 040 52849-221 oder:
m arkt | bu s i nes s i nt el l i genc e
Geschäftsanalyse
ohne nerviges Rohdatenstudium
Business-Intelligence-Technologien können auch für mittelständische Unternehmen interessant sein, um schneller, effizienter und wettbewerbsfähiger zu agieren. Diese Aufassung vertritt Ralf Weinmann, Leiter PR & Marketing des SAP-Channel-Partners Cormeta.
ITM: Herr Weinmann, wie beurteilen Sie die Situation bei mittelständischen Unternehmen hinsichtlich Business Intelligence beziehungsweise Geschäftsanalyse? Ralf Weinmann: Obwohl sie Modernität wollen, sind viele Mittelständler zögerlich und pflegen alte, ineffiziente Strukturen. Oft „controllen“ Vertreter aus den Finanzbereichen, etwa dem Rechnungswesen, die stark von der Mithilfe der IT-Abteilungen abhängig sind. Zudem erfolgt meist keine echte Aufbereitung der Daten, sondern eher eine Auflistung, z. B. in Tabellenform. Im ungünstigsten Fall macht der Chef die Datenauswertung selbst. Das raubt ihm Zeit – Zeit, die er nutzen kann, um taktische und strategische Entscheidungen zu treffen. Kurz: Die Mittelständler haben zwar meist Daten, aber noch lange keine „analysefähigen“ Informationen. Unser Eindruck ist, dass viele noch gar nicht realisiert haben, wie schnell und unkompliziert man heute Business Intelligence im Mittelstand betreiben kann, um aussagekräftige Charts und Kennzahlen zu erhalten. ITM: Was genau können Unternehmen denn tun, um Informationen statt nur Daten zu erhalten? Weinmann: Die Daten auszuwerten und in Relation zu anderen Vorgängen im Unternehmen zu setzen, erweist sich für viele als zu aufwendig. Eben weil Personen involviert sind, die eigentlich nur an fertigen Ergebnissen interessiert sind. Daher werden Lösungen gebraucht, die die Daten aus der IT importieren und leicht rezipierbar in operativ verwertbare Informationen umwandeln.
In SAP Business Objects werden
Informationen grafisch übersichtlich dargestellt. Weil alle Daten miteinander verknüpft und gleich verarbeitet werden können, sind auch zeitnahe „What if“-Szenarien möglich. Das Bild zeigt eine Simulation.
Kurzmeldungen Unternehmen
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Jeder Abteilung muss es möglich sein, individuell angelegte Reports und Analysen abzurufen. Ohne Umwege und ohne Rohdatenstudium. Möglich ist das mit Softwareprodukten wie SAP Business Objects. Sie kann bis ins kleinste Detail an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. ITM: Welche Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein? Weinmann: Neben der handelsüblichen PC-Hardware, die in jedem Betrieb vorhanden ist, kommt es eigentlich nur auf die Datenquellen an. Wir können SAP BO mit verschiedenen Datenquellen füttern. Ob Zahlen nun aus Excel-Sheets, einem SAP- oder ERP-System stammen, spielt keine Rolle. Mit unseren ERP-Lösungen, z. B. für den Großhandel mit technischen Teilen oder für Vertreter der Prozessindustrie wie Lebensmittelhersteller, können zwar bereits vereinfachte Reports erstellt werden. Viel mehr bringen sie für eine Geschäftsanalyse aber in Verbindung mit SAP BO. Damit lassen sich Analysen direkt und aktuell fahren, während die Prozesse ablaufen. So kann man rechtzeitig steuernd eingreifen und wird nicht etwa Wochen später von einer Missplanung überrascht. Im Foodbereich lassen sich beispielsweise mit den aufbereiteten Daten aus Vertrieb und Handel die Artikel mit beliebten Geschmacksrichtungen schneller identifizieren. Deren Produktion wird dann heraufgefahren – oder die Attraktivität einer unbeliebten Richtungen wird vorübergehend über den Preis gesteuert. ITM: Eine moderne Geschäftsanalyse führt also zu besseren und schnelleren Entscheidungen? Weinmann: Ja, sie beschleunigt Entscheidungen. In Besprechungen kommt oft die Frage nach verschiedenen Informationen auf. Muss man erst Daten sammeln und jemanden finden, ›
Mehrheitsanteile abgekauft
SAP-Expertise aus einer Hand
;; Bregal Capital, eine Beteiligungsgesellschaft der Brenninkmeijer-Familie, übernimmt die Mehrheit der Unternehmensanteile an der Proalpha-Gruppe, Anbieter von ERP-Softwarelösungen.
;; Die Tochter Neo Business Partners GmbH wird zum 1. September als neuer Geschäftsbereich Neo Solutions in die Fritz & Macziol Software und Computervertrieb GmbH integriert.
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bu s i nes s i n te l l i g e n c e | mar kt
Ralf Weinmann, Leiter PR & Marketing bei Cormeta, argumentiert pro BI und fragt – etwas überspitzt, was eigentlich mehr Kosten verursacht: Drei Werkstudenten, die zwei Wochen für eine Analyse benötigen – und das mehrmals im Jahr –, oder ein System, dass den Verantwortlichen die benötigten Infos zu jeder Zeit und beliebig oft nach ein paar Minuten ausspuckt?
› der sie auswertet, kann man schon einen Trend verpasst und Geld verloren haben. Auch die Präzision der Entscheidungen erhöht sich, denn die Vielfalt der abfragbaren Informationen ist enorm. Sie können Standards wie eingekaufte oder verkaufte Artikel beinhalten, Analysen von Kundenstrukturen und der durchschnittlichen Dauer von Paketlieferungen sowie den Absatz eines Artikels in einem bestimmten Postleitzahlengebiet und dergleichen. Es sind sogar Textanalysen damit verknüpfbar, also Suchen nach Feedback in Social-Media-Netzwerken oder Onlinehandelsplattformen. Mit einer fortschrittlichen Geschäftsanalyse lässt sich die Realität so genau wie nie zuvor abbilden. ITM: Welche Branchen profitieren davon? Weinmann: Natürlich haben alle Branchen etwas von einer modernen Geschäftsanalyse. Aber wer u.a. besonders von den Möglichkeiten einer laufenden Analyse profitiert, sind saisonabhängige Branchen oder solche, die schnell auf Marktveränderungen reagieren müssen. Zum Beispiel der Reifenhandel oder Lebensmittelhersteller: Diese fertigen Analysen an, die beispielsweise Wetterberichte und die Daten zu den Schulferien der Bundesländer einbeziehen. Auch lassen sich die Marktbedürfnisse der Vorjahre vergleichen und dann alle Informationen zu einem Indikator für Beschaffung von Ware und die Belieferung der Filialen bzw. Handelsmärkte zusammenfassen. ITM: Wir hatten eingangs die Situation im Mittelstand angesprochen. Warum fehlen oft noch zeitgemäße Analyselösungen? Weinmann: Meist können mittelständische Betriebe die Messbarkeit der Investition nicht überblicken. Wichtig ist, dass man die Vorteile einer modernen Geschäftsanalyse konsequent nutzt. Etwas überspitzt veranschaulicht: Was verursacht mehr Kosten,
Kurzmeldungen
ITM: Wie kompliziert ist es? Weinmann: Mit BO sind der Chef und jede Abteilung in der Lage, alle Abfragen selbst vorzunehmen. Im Prinzip reicht der Klick auf den „Aktualisieren“-Knopf. Außerdem erstellen wir mit unseren Kunden zusammen das Portfolio der favorisierten Analysen und Reports. Und wir zeigen in Schulungen, die die Einführung begleiten, wie sie Reports selbst hinbekommen. ITM: Was raten Sie KMUs, die noch zögern, ihre Geschäftsanalyse zu modernisieren? Und gibt es noch Steigerungsformen? Weinmann: Der Rat lautet, erst einmal klein anzufangen. Wer nicht alles umstellen will oder den finanziellen Aufwand fürchtet, kann zunächst testweise einzelne Abteilungen auf den neuesten Stand bringen. Und ja, es geht noch besser. In-MemoryTechnologien wie SAP Hana ermöglichen Analysen großer Datenmengen und „Was wäre wenn“-Szenarien in Echtzeit. ITM: Gibt es bereits Beispiele? Weinmann: Wir haben einen Großhändler von Elektrotechnikkomponenten als Kunden, der seine Business Intelligence damit betreibt. Im Preiskampf mit der Konkurrenz gibt es nicht mehr viel herauszuholen, aber bei der Beschleunigung der inneren Prozesse. Das Unternehmen hat zudem Pläne, Informationen aus sozialen Netzwerken und Handelsplattformen einzubeziehen. Auch diese Informationen lassen sich auswerten.
Linux setzt sich zunehmend durch ;; 21 Jahre nach seiner Erfindung erreicht Linux Höchstwerte bei Installationen in Unternehmensumgebungen: 83 Prozent der Unternehmen verwenden Linux für ihre Server – so eine Studie im Auftrag von Suse.
Studien
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drei Werkstudenten, die zwei Wochen für eine Analyse benötigen – und das mehrmals im Jahr –, oder ein System, dass den Verantwortlichen die benötigten Infos zu jeder Zeit nach ein paar Minuten ausspuckt? Nicht zu vergessen, dass effizientere Abläufe und schnellere Rückmeldung aus Produktion und Vertrieb dabei helfen, unnötige Investitionen zu vermeiden – wer auf eine bessere Analyse setzt, setzt weniger Geld auf anderen Gebieten in den Sand.
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Steffen Kraus
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Die Firma Klitsch Geschäftsfeld: Neben einem Ladengeschäft hat sich bei dem Juwelier das Onlinehandelsgeschäft mit Schmuck und Uhren über die Jahre hinweg erfolgreich entwickelt. Begonnen hatte man mit dem Einstellen von Uhren-Altbeständen bei Ebay im Jahr 2004. Derzeit setzt der Anbieter beim Onlinehandel in Deutschland, Schweiz und Österreich sowohl im Uhren- als auch im Schmuckbereich auf Trendmarken. Gründung: 1887 Standort: Zerbst www.uhreneltern.de
Nicht mehr nur bei Ebay, sondern auch bei Amazon und im eigenen Webshop verkauft Klitsch heute sein Sortiment.
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an we n d e r i m po r tr ai t | markt
Klassiker aus dem Netz
Die Einführung einer E-Commerce-Gesamtlösung sorgte bei der Uhren- und Schmuckhändler Klitsch GmbH für einen ordentlichen Wachstumsschub.
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ei der in Zerbst ansässigen Klitsch GmbH macht der Onlinehandel heute rund 90 Prozent des Gesamterlöses aus; mindestens 120 Bestellungen gehen täglich ein. Ohne eine E-Commerce-Software wäre der Mittelständler nicht in der Lage, sein Webbusiness erfolgreich zu betreiben. „Attraktive Angebote sind im Onlinehandel nur die halbe Miete. Erst wenn auch die Kundenzufriedenheit stimmt und die eigene Effizienz hoch ist, führt E-Commerce dauerhaft zum Erfolg“, erklärt Thomas Gäbe, Geschäftsführer der Klitsch GmbH mit dem dazugehörigen Onlineshop „uhreneltern.de“. Dabei spielt für den Webhändler die IT-Umgebung eine wesentlich Rolle: „Vieles hängt von einer leistungsstarken Software ab. Etwa dass Fehlbestände vermieden werden. Oder der Versand bestellter und bezahlter Ware so schnell wie möglich erfolgt.“
Die Onlinehandelslösung 4Sellers, die der IT-Dienstleister Logic-base in Zerbst implementierte, basiert Das Bestellweauf der Sage Office Line, die Funktionen von E-Com- sen stellt sich viel genauer merce, Rechnungswesen, Logistik und WarenwirtDar. schaft in einem System vereint. Die Software ermöglicht den Onlinehandel auf Basis eines Multichannel-Vertriebs, der über Marktplätze wie Ebay, Amazon oder Yatego erfolgen kann, über Webshops und Ladengeschäfte oder via Telefon samt Anbindung an Zahlungsanbieter und Preisportale.
An die Grenzen gestoßen Vor dem Einsatz der Lösung griff Klitsch auf ein älteres, funktional lückenhaftes Warenwirtschaftssystem für Juweliere zurück. Desweiteren verwendete der Mittelständler ein Programm für die Rechnungsschreibung. Beide Programme waren nicht gekoppelt. Thomas Gäbe kam mit den Lösungen in den Anfangszeiten „über die Runden“. Als jedoch die Angebote stiegen und die Bestellungen zulegten, stießen die Systeme an ihre Grenzen. Bei der Implementierung der neuen E-Commerce-Software standen zwei Aspekte im Vordergrund: die Einrichtung des Webshops sowie die Datenübernahme, bei der die verschiedensten Stammdaten zu berücksichtigen waren. „Unterm Strich ging das Projekt bis zum anvisierten Produktivstart im Oktober 2010 ohne nennenswerte Vorkommnisse vonstatten. Kleinere Problempunkte wurden zeitnah abgearbeitet“, so Geschäftsführer Gäbe. Heute arbeiten 17 Mitarbeiter mit der Installation. Wie Gäbe betont, „führen wir unsere Expansion auch auf die neue Lösung zurück“. Mit der Verwendung des Systems bot der Händler sein Websortiment nicht nur bei Ebay, sondern auch bei Amazon und im eigenen Webshop an. „Das bedeutete für uns einen regelrechten Umsatzschub“, äußert Thomas Gäbe. Gleichzeitig konnte die Warenbestandsführung optimiert werden. Fehlbestände gibt es nicht mehr, und auch der Warenversand wurde beschleunigt. Gottfried Welz, IS
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9 | 2013
Name: Christopher Holst Alter: 28 Jahre Hobbys: IT-Entwicklung, Volleyball und Fußball Ausbildung und Werdegang: Ausbildung als IT-Systemelektroniker; danach war Holst in der IT-Entwicklungsabteilung beim Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr tätig. Es folgten die bis heute andauernde Selbständigkeit sowie eine Anstellung bei Juwelier Klitsch Derzeitige Position: IT-Abteilungsleiter/-Manager bei der Klitsch GmbH
Kurz und knapp ... In unserem Unternehmen ... ... gibt es keine Abteilung, die hinsichtlich der Informationstechnologie einer anderen Abteilung höhergestellt ist. Denn unsere Unternehmung basiert darauf, dass alle Abteilungen wie ein Zahnrad ineinander wirken müssen. Bei uns muss IT-seitig am meisten ... ... in die Datenaufbereitung unserer Ware investiert werden. Je mehr Daten wir aufbereiten, desto mehr Ressourcen werden für Server und Abwicklungen benötigt. Die notwendigen Mittel vorausgesetzt ... ... würde ich in neue Servertechnologie investieren – Terminal-, SQL- und Kommunikationsserver. Als nächstes würde ich eine neue Kommunikationssoftware einsetzen, die unseren Mitarbeitern die Arbeit deutlich erleichtern könnte. Von ITK-Anbietern erwarte ich ... ... mehr Transparenz für uns. Für mich in der IT ist es schwierig, bei den Anbietern das Kleingedruckte und das, was genau in einem Angebot steht, herauszufiltern. Man preist heutzutage Qualität sehr günstig an, um Firmen anzulocken, doch nach Vertragsabschluss tauchen immer wieder weitere Kosten auf. Optimaler Support ist ... ...wenn ein Anbieter vor einer neuen Anschaffung sein Konzept mit uns teilt und uns begleitet. Man merkt schnell, wer nur verkaufen will oder direkt versucht, beim Kunden zu landen. 13
mar kt | r z - i n fr as tr uktur e n
RZ-Spezialist bei Carpus+Partner in Aachen. „Um diesen Anforderungen genügen zu können, sind diverse Experten in den Planungsprozess für die Errichtung und den Betrieb eines Rechenzentrums zu involvieren.“ Hierzu gehören u.a. Haustechniker, Stromversorger, Sachversicherungen und Zertifizierungsstellen sowie Brandschutz- und Sicherheitsbeauftragte. Dabei ist die Koordination aller Mitwirkenden häufig eine große Herausforderung. An dieser Stelle können Dienstleister die Kompetenzen moderieren und bringen – etwa in Workshops – alle Beteiligten an einen Tisch.
Der Weg zum betriebssicheren RZ
Bei der Planung eines neuen Rechenzentrums sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, etwa Energieversorgung, Brandschutz, Zutrittskonzepte oder eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
D
ie Anforderungen an Rechenzentren haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Immer größere Datenmengen werden heute zentral gespeichert – die strengen Auflagen durch den Gesetzgeber zur umfangreichen Datenspeicherung tragen ihres dazu bei. Zudem muss der Zugriff von verschiedenen Orten gewährleistet sein. Überdies lässt der Ruf nach Hochverfügbarkeit den Bedarf an zukunftsfähigen, flexiblen Server- und Speichersystemen entsprechend kontinuierlich wachsen.
„Wesentlicher Faktor für die Hochverfügbarkeit eines Rechenzentrums ist die permanente Energieversorgung sowie der zuverlässige Schutz vor allen erdenklichen Bedrohungen wie z. B. Wärmestau, Brand- oder Wasserschäden, aber auch Einbrüchen, Diebstahl oder Anschlägen sowie Schäden durch Naturkatastrophen“, erklärt Klaus Dederichs, Fachbereichsleiter Innovationsmanagement und
Planungsfehler vermeiden Der erste Schritt ist die Erstellung eines Sicherheitskonzepts. Dabei werden neben der erforderlichen Sicherheitskategorie auch die technischen Anforderungen festgelegt. Auf dieser Basis entsteht ein bauliches und organisatorisches Konzept, das alle Vorgaben berücksichtigt. So müssen je nach Sicherheitsbedürfnis z. B. Systeme für die Zutrittskontrollen eingerichtet werden. Frühzeitige Entscheidungen, etwa über die Positionierung von Kameras oder die Anordnung der Sicherheitsschleusen, vermeiden spätere Umplanungen. Vor allem bei der Sicherung der Energieversorgung zählt Know-how. Leitfäden wie vom IT-Branchenverband Bitkom oder dem internationalen Uptime Institute sind zwar nicht bindend, sie beschreiben jedoch notwendige Einrichtungen und Prozesse. Damit bieten sie wertvolle Orientierung. Im Bitkom-Leitfaden geben die Klassifikationen A bis D Aufschluss über die Betriebssicherheit, also die Verfügbarkeit des Rechenzentrums. Damit die diversen Server- und Speichersysteme auch bei einem möglichen Ausfall weiter betrieben werden können, setzt man auf parallele Energieeinspeisung – in der höchsten Sicherheitskategorie „Klasse D“ sogar aus verschiedenen Umspannwerken. Fällt der Strom dennoch aus, übernehmen Notstromaggregate die Energieerzeugung. Auch sie werden
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r z - i nf r a str uktur e n | mar kt
redundant ausgelegt und müssen so konzipiert sein, dass sie innerhalb einer definierten Zeit – von wenigen Sekunden bis zu 72 Stunden – verfügbar sind. Da moderne Rechnersysteme jedoch bei kurzen Störungen oder Spannungsschwankungen empfindlich reagieren, überbrückt eine USV – die unterbrechungsfreie Stromversorgung – die Zeitspanne, bis die Notstromaggregate ihre volle Leistung erbringen. Auch die Systeme der USV werden zumeist redundant ausgelegt. Ab der Bitkom-Sicherheitskategorie B muss mindestens ein gleichwertiges System mehr (n + 1) bereitstehen, als für die reguläre Versorgung notwendig ist. In der Kategorie D sogar die doppelte Anzahl plus ein zusätzliches (2n + 1). Auch der wachsende Einsatz von alternativen Energieversorgungssystemen in den europäischen Netzen macht eine USV unverzichtbar. Durch die bisher nur unzureichenden Stromspeichermöglichkeiten wird
Feuers aufhalten, nicht jedoch vor der großen Hitzeentwicklung schützen. Diese schädigt aktuelle IT-Technik auch ohne direkten Feuerkontakt.
Im Rahmen des Rechenzentrumstags in Köln findet die Besichtigung eines nahegelegenen Rechenzentrums statt.
Zur Brandfrüherkennung werden sensible Feuermelder mit Rauchansaugsystemen im RZ sowie in der Peripherie eingesetzt. Sie sind empfindlicher als herkömmliche passive Systeme. Bei der Brandbekämpfung kommen häufig chemische und Inert-Löschgase zum Einsatz. Diese Gase wirken der Ausbreitung der Flammen entgegen
„Brandvermeidung durch das Absenken des Sauerstoffgehaltes kommt heute nur noch in RZ-Räumen zum Einsatz, die nicht ständig begangen werden.“ Klaus Dederichs von Carpus+Partner in Aachen
die Stabilität in den Stromnetzen zukünftig abnehmen. Nur eine sinnvolle Kombination aus USV- und Netzersatzanlage ist in der Lage, Schwankungen und Ausfälle zuverlässig zu kompensieren und so eine sichere Hochverfügbarkeit zu gewährleisten. Weitere große Themen sind Brandschutz und -vermeidung. Genauso wichtig wie technische Einrichtungen zur Brandbekämpfung sind dabei organisatorische und bauliche Maßnahmen. So haben Analysen gezeigt, dass die USV – obwohl unverzichtbar – selbst eine Gefahrenquelle darstellt. Die Energiespeicher des Systems können zur Brandursache werden und müssen räumlich vom eigentlichen Rechenzentrum abgetrennt und strategisch angeordnet werden. Brandschutzwände und -türen können zwar die Ausbreitung eines
und ersticken das Feuer an der Brandquelle. Zugleich beschädigen sie nicht die hochempfindliche Technik. Die Brandvermeidung durch das Absenken des Sauerstoffgehaltes kommt heute nur noch in den Räumen zum Einsatz, die nicht ständig begangen werden. „Der Energieverbrauch ist sonst unzeitgemäß hoch und nur speziell geschultes und gesundheitsgeprüftes Personal darf die Räume betreten“, fasst Klaus Dederichs zusammen. Jana Reissen, IS
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RZ-Wissen aus erster Hand Am 17. Oktober 2013 ndet in Köln der „1. Deutfi sche Rechenzentrumstag“ statt. Mit dem Titel „Machen Sie sich fit für die Champions League der Rechenzentren“ richtet sich das von der ProRZ Rechenzentrumsbau GmbH organisierte Symposium an IT-Leiter, Geschäftsführer sowie Facility-Manager mittelständischer Unternehmen. Zu den Schwerpunkten gehören Themen wie Effizienzsteigerung, Flexibilität und Kostensenkung. Auch die aktuell viel diskutierte Datensicherheit wird aufgegriffen und vom Leiter des Referats Technologischer Datenschutz und IT des Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationssicherheit erläutert. Experten aus verschiedenen Unternehmen z. B. der Telekom sind ebenso auf der Agenda vertreten wie das Umweltbundesamt. Dessen Vertreterin wird die Zertifizierung „Blauer Engel für den energieeffizienten Rechenzentrumsbetrieb“ beleuchten. www.prorz.de/rztag
m arkt | pe rs o na li t y
IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:
Wolfgang Seybold, CEO bei dem Business-Intelligence-Anbieter Cubeware in Rosenheim
Schnelligkeit und Robustheit als Türöffner Unter Mittelstand verstehe ich … … typischerweise inhabergeführte Unternehmen mit bis zu 1.500 Mitarbeitern und den Wachstumsmotor der deutschen Volkswirtschaft, der es unter dem Slogan „The German Mittelstand“ sogar auf die internationalen Wirtschaftskongresse geschafft hat – und das völlig zu Recht.
Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … Entscheidungen schneller getroffen werden, Marktveränderungen in kürzerer Zeit adaptiert werden und Innovationen deutlich häufiger Einzug in eigene Produkte halten. Das Aufgreifen von Trends, die eigenen IT-Systeme betreffend, erfolgt dagegen deutlich zurückhaltender. Dies hat damit zu tun, dass ein kalkulierbarer und schneller Return on Invest (ROI) ein äußerst wichtiger Faktor für den Mittelständler ist.
Um als IT-Spezialist im Mittelstand Erfolg zu haben, bedarf es … … einer schnellen Auffassungsgabe, um Probleme und Bedürfnisse im Kern zu verstehen, flexibler und individualisierbarer Ansätze, eines guten Preis-LeistungsVerhältnisses sowie eines intensiven und kompetenten Beratungs- und Betreuungsansatzes – vor, während und nach einem Projekt.
Was die IT anbelangt, ist der Mittelstand … … mehr an Lösungen spezifischer Problemstellungen interessiert als an dem Einsatz neuester Technologie, die sich noch nicht ausreichend bewährt hat. Robuste, ausgereifte und schnell zu implementierende IT16
Lösungen sind hier der Türöffner. Gleichzeitig ist der Mittelstand aber gefordert, zusammen mit kompetenten Partnern und Beratern die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren sowie neue Ansätze in der IT mit den eigenen Geschäftsanforderungen kritisch abzugleichen.
Die durchschnittliche IT-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus … … klassischen und häufig heterogenen Systemen, die die Historie des Unternehmens nachzeichnen. In der Zukunft werden vor allem mobile Applikationen, Self-ServiceAnsätze und Cloud-Architekturen den Mittelstand dominieren.
Charakteristisch für IT-Investitionsentscheidungen im Mittelstand ist … … ein hoher Stellenwert des Preis-Leistungs-Verhältnisses, ein relevantes Referenzportfolio, eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Zusammenarbeit sowie die finanzielle Stabilität des Anbieters.
Die typischen IT-Probleme des Mittelstandes sind … … technisch gesehen häufig heterogene Systemlandschaften, die zum einen in der Wartung aufwendig sind und zum anderen standardisierte Abläufe erschweren, was sich negativ auf die Effizienz und die Transparenz von Prozessketten auswirkt. Auf konzeptioneller Ebene fehlen interne Ressourcen, um IT-Trends hinreichend evaluieren und den Nutzwert für das eigene Geschäftsmodell kritisch beurteilen zu können. Daraus leitet sich unmittelbar
ein Investitionsdilemma ab: Denn ohne eine ausreichende Begutachtung lassen sich Anforderungen nicht mit Angeboten vergleichen und der letzte „Stand der Technik“ nicht zu einem angemessenen Preis einsetzen.
Als Lösung für diese Probleme favorisiere ich … … eine langfristige und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und IT-Anbietern sowie den Einsatz von integrations-, applikationsfähigen wie auch skalierbaren Produkten, die lösungsorientiert umgesetzt werden und mit einem nachweislichen ROI aufwarten können. Mit anderen Worten: Lösungen, die sich dem Anwender und der bestehenden Infrastruktur anpassen, erweiterbar sind und bereits komplexe Systeme nicht zusätzlich verkomplizieren.
Handlungsbedarf auf IT-Seite im Mittelstand sehe ich … … bei der Entscheidungsfindung, die schneller und valider ablaufen sollte. Das Durchführen von Pilotprojekten und großangelegter Testläufe ist aus Kostengründen für mittelständische Unternehmen selten eine akzeptable Praxis, weswegen auch hier die objektive Beratungskompetenz der IT-Anbieter eine wesentliche Rolle spielt, aber auch die Offenheit und Diskursfreude auf Unternehmensseite. Generell ist es für den Mittelstand wichtig, die frühzeitige Adaption innovativer Systeme nicht ausschließlich Großunternehmen zu überlassen, sondern in den geschäftskritischen Feldern nahe am Entwicklungsstand zu bleiben. I T - M I TTE L STAND
9 | 2013
pe r s o n ali ty | markt
Persönliches Name: Wolfgang Max Seybold Alter: 52 Jahre Hobbys: Golf und Garten
Karriere Ausbildung: Studium der Betriebswirtschaftslehre (MBA) in Nürnberg Beruflicher Werdegang: Wolfgang Seybold startete seine Karriere 1983 mit der Entwicklung einer deutschsprachigen Software für den damals eingeführten PC von IBM. Dies war der Auftakt einer Reihe von erfolgreichen Unternehmensgründungen in unterschiedlichen IT-Sektoren. Nach dem Verkauf dieser Unternehmen im Jahr 1992 wurde er CEO bei einer Unternehmensgruppe. Weitere Stationen seiner Laufbahn als CEO umfassen z. B. Fox Technologies, Black Pearl und Mindware. Derzeitige Position: CEO der Cubeware Group
I T - Mi t t e l s ta n d
9 | 2013
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m arkt | Soz i a l e m edi en
Einfache Technik, etliche Stolpersteine Wie Unternehmen mit dem Einsatz von Social Media im Kundenservice punkten können
V
or nicht einmal zehn Jahren haben Kunden zu allererst ihren Freunden erzählt, was ihnen an einem neuen Handy gefällt – oder eben nicht. Heute erzählen sie es dem Internet. Auf Facebook, Twitter, Tumblr, Pinterest & Co. machen begeisterte und enttäuschte Kunden ihren Emotionen Luft. Und nicht nur das – manchmal erläutern sie genauestens, wie sie sich die Lösung eines von ihnen identifizierten Problems vorstellen.
In diesen Tweets, Posts, Blogs und Foreneinträgen liegt großes erhoffte sich auch, die Kosten dafür senken zu können. Nach Potential, was die Optimierung des Kundenservice betrifft. Die zwei Monaten musste der Account geschlossen werden. Die fünf Vorteile: prompte Verfügbarkeit der Plattform, vergleichsweise internen Mitarbeiter wurden mit Anfragen überrannt: Auskünfte, geringe Investitionskosten, gute Erreichbarkeit der Kunden, effi- Störungsmeldungen, Statusanfragen zu Reparaturvorgängen, ziente und schnelle Leistung, hohe Werbewirksamkeit. Eigentlich Beschwerden zur Bearbeitungsdauer und Meinungen aller Art. genug Gründe, damit sofort loszulegen. Oder doch nicht? Dass der Einstieg in Social Media nicht ohne Tücken ist, zeigen zwei Bei- Klare Ziele und Verantwortlichkeiten spiele: Der Serviceleiter eines mittelständischen Anlagenbauers wollte einem breiteren Publikum über FaceDie Ursache für den Misserfolg bestand im ersten book Leistungen seines Bereichs zugänglich machen. Sofort LosBeispiel darin, dass das Unternehmen bereits eine Zudem sollten Service-Anfragen schneller und einfa- legen – oder Facebook-Seite unterhielt, in der Verantwortung des Doch nicht? cher beantwortet werden. Nachdem die Facebook-Seite Marketings. Der Serviceleiter hatte ohne Abstimmung erstellt war, blieben Reaktionen aus – kaum Anfragen, eine weitere Seite ins Leben gerufen, um seine eigenen, wenige Kommentare. Der mit der Seite betraute Mitarbeiter wid- isolierten Ziele zu verfolgen. Mit der Wahl von Facebook hatte er mete sich wieder anderen Aufgaben, was zur Folge hatte, dass die zudem eine Plattform ausgesucht, die für Service-Interaktionen wenigen Anfragen längere Zeit unbeantwortet blieben. in einer B2B-geprägten Branche denkbar ungeeignet ist. Die entsprechend dürftige Kommunikation kam vollständig zum ErlieÄhnlich fruchtlos blieb der Social-Media-Einsatz bei einem Unter- gen, als nicht mehr direkt reagiert wurde. Firmen sollten also nehmen der Elektroindustrie. Diese Firma erstellte einen Twitter- immer die für die eigenen Zwecke geeignete Plattform wählen. Account für den unkomplizierten Austausch mit ihren Kunden. Im konkreten Fall wäre eine Portallösung mit integriertem UserSo sollte der Servicedesk entlastet werden, dessen Betrieb ein Forum ideal gewesen, in dem sich eine Experten-Community externer Dienstleister übernommen hatte. Das Unternehmen zusammenfindet. Zudem: In einem sozialen Netzwerk müssen die Verantwortlichen dauerhafte Präsenz zeigen, erreichbar sein und antworten – unahängig davon, wie viel oder wenig passiert.
Mehr Nähe zum Kunden In Tweets, Posts, Blogs und Foreneinträgen liegt großes Potential für die Optimierung des Kundenservice. Unternehmen, die dies erkannt haben, nutzen die Plattformen um … › … Zielgruppen direkt anzusprechen, Kunden zufriedenheit zu evaluieren, Loyalität der Kunden zu erhöhen. › … einen zusätzlichen Vertriebskanal aufzubauen, z. B. zum Verkauf von Ersatzteilen oder Zubehör. › … Unterstützung und Hilfe bei Problemen zu bieten, z. B. bei technischen Störungen.
Quelle: Barkawi Management Consultants
Das Problem im zweiten Beispiel war, dass externer Servicedesk und interne Twitter-Betreuung aneinander vorbeigeplant und betrieben wurden. Ohne die entsprechenden Prozesse und einheitlichen CRM-Tools kam es zu doppelten Servicemeldungen und nicht abgestimmten Auskünften. Richtig wäre es gewesen, den Servicedesk einzubeziehen und Schnittstellen zu definieren. Die bequeme Verfügbarkeit von Social Media und das Gefühl spielerischer Vertrautheit suggerieren einen einfachen Umgang damit. Die Beispiele zeigen jedoch, dass ein professionelles Engagement gut durchdacht und sorgfältig geplant sein sollte – zu leicht verpasst man nicht nur eine Chance, sondern riskiert sogar den Unmut oder gar Verlust seiner Kunden. Christoph Beuter
Kurzmeldungen Anwendungen
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n
Antrieb für Optimierungen
Neue UC-Lösung in Betrieb
;; Mit der Einführung der ERP-Komplettlösung von Abas gelang es der Maschinenfabrik Albert, Hersteller von Spindelhubgetrieben, Prozesse transparenter zu gestalten sowie Abteilungsgrenzen zu überwinden.
;; Die MS Spaichingen GmbH, Lösungshersteller in den Bereichen Motoren- und Schweißtechnik, nutzt eine Unified-Communications- Lösung (UC) der Scaltel AG.
I T - M I TTE L STAND
9 | 2013
Mit wenig Aufwand viele Kunden begeistern.
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