EDitORiaL
reVoLutIon
auf den zweiten Blick iE driTTE GEnErATion des neuen appletablets kam kürzlich auf den markt und verkauft sich seitdem wie geschnitten Brot. Erstaunlich eigentlich, denn eine Revolution, die manche geradezu immer erwarten, bietet das Gerät auf den ersten Blick nicht.
Dafür auf den zweiten: Denn das Display des iPad 3 bietet eine Detailschärfe, die ihresgleichen sucht und die das Vorgängermodell klar in den Schatten stellt. Die Revolution findet also im Detail statt. in diesem Zusammenhang werden es die Käufer vermutlich verkraften können, dass das Gerät unwesentlich schwerer und sogar ein wenig dicker geworden ist. Zugunsten von mehr akkuleistung, die man für den leistungsstärkeren Grafikprozessor, der die Pixel auf den Bildschirm zaubert, auch dringend braucht. Klar ist, dass nicht jede Weiterentwicklung einer Erfindung des Rades gleichkommt. Gut ist, dass die Nutzer dies wissen und akzeptieren. Wobei man wissen muss, dass apple über einen großen Kreis von anhängern verfügt, der die neue Version eines iDevice auch dann kaufen würde, wenn sich augenscheinlich nichts verbessert hat. Das ist hier jedoch anders. apple hat wieder einmal vorgelegt und die messlatte in Sachen Bildschirmauflösung recht hochgelegt.
guido piech, verantwortlicher Redakteur von mobile bUSiNeSS
Viel Spaß beim Lesen dieser ausgabe,
Guido Piech
IHr feeDBaCk an redaktion@mobilebusiness.de oder 02204/92140
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moBILItY Ist keIne zukunftsmusIk meHr ❱❱❱ interview mit Jan Webering, als Chief operating officer im Vorstand der Yoc AG und Geschäftsführer von Sevenval, über die Trends und entwicklungen im mobilen markt
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(WIDer-) natürLICHe sammeLWut Von aLtem eIsen ❱❱❱ irgendwie logisch: Steigt der Absatz der Smartphones in immer neue, schwindelerregende Höhen, bedeutet dies zwangsläufig, dass Tasten-, Klapp- und Slider-Handys von der bildfläche verschwinden. Aber wohin?
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026 ❱❱❱ oft ist Kundendienst eine holprige Sache: Servicekräfte haben Terminprobleme und wedeln mit viel Papier. mit mobil-Apps soll das besser werden.
„tV to go“ auf Dem VormarsCH ❱❱❱ Während der Fernseher in den heimischen vier Wänden dank internetverbindung zum vernetzten Smart-TV wird, erfreut sich auch das mobile Fernsehen stetig zunehmender beliebtheit.
[ mobile market ] 006 046
Der küHLsCHrank Im CHat ❱❱❱ Vom Smartphone bis zum Kühlschrank – viele Konsumenten wünschen sich in jedem elektrogerät einen internetzugang.
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sms BeVorzugt? ❱❱❱ Die SmS ist noch lange nicht tot, sondern auch unter Smartphone-Nutzern beliebt – wie eine aktuelle Studie von Yougov aufzeigt.
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[ stanDarDs ] editorial Apps Smartphone-Übersicht Übersicht aktueller Handhelds Gadgets mobile events impressum
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[ strategIe ] 020
moBILItY Ist keIne zukunftsmusIk meHr ❱❱❱ interview mit Jan Webering, als Chief operating officer im Vorstand der Yoc AG und Geschäftsführer von Sevenval, über die Trends und entwicklungen im mobilen markt
[ mobile serVICes ] 026
aLte Hasen unD grünsCHnäBeL ❱❱❱ Gemeinsam veröffentlichten der weltweite Geschäftsreiseverband GbTA und der Softwareanbieter Concur jüngst eine Studie über die Reisebedürfnisse und -gewohnheiten von Geschäftsreisenden.
Der serVICeHöLLe entkommen ❱❱❱ oft ist Kundendienst eine holprige Sache: Servicekräfte haben Terminprobleme und wedeln mit viel Papier. mit mobil-Apps soll das besser werden.
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app-soLuter WILDWuCHs? ❱❱❱ eine Studie von Absolute Software zeigt: Deutsche Unternehmen prüfen App-Downloads am wenigsten und verzichten häufig auf Virenschutz.
eInmaL serVICe zum mItneHmen, BItte! ❱❱❱ Damit die mobile Datenerfassung ein erfolg und kein Servicefall wird, stellt oliver Joest, Produktmanager bei l-mobile Solutions, Tipps für eine erfolgreiche einführung vor.
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grosses autokIno mIt Lte ❱❱❱ Wird das Auto mit lTe zur mobilen, vernetzten multimedia-Zentrale, die ständig breitbandige Daten empfängt und sendet?
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DatenLIft für sCHneLLen serVICe ❱❱❱ Via Cloud Computing versorgt der lagersystemspezialist Kardex Remstar seine Techniker im Außeneinsatz mit einer speziellen Service-App.
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Der erste eInDruCk zäHLt ❱❱❱ im Gespräch mit mobile bUSiNeSS berichtet björn busch-Geertsema, entwicklungschef für User interfaces Development bei ergosign, welche Kriterien heutzutage für moderne mobile Anwendungen wichtig sind.
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[ moDeRNe kommunIkatIon ]
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(WIDer-) natürLICHe sammeLWut Von aLtem eIsen ❱❱❱ irgendwie logisch: Steigt der Absatz der Smartphones in immer neue, schwindelerregende Höhen, bedeutet dies zwangsläufig, dass Tasten-, Klapp- und Slider-Handys von der bildfläche verschwinden. Aber wohin?
generatIon Y ❱❱❱ ob im Zug, am Flughafen oder im Café: mobiles Arbeiten liegt im Trend. Flexible Arbeitgeber und mobile Geräte machen es möglich. Das belegen auch Umfragen großer Analystenhäuser.
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[ entertaInment ] 046
„tV to go“ auf Dem VormarsCH ❱❱❱ Während der Fernseher in den heimischen vier Wänden dank internetverbindung zum vernetzten Smart-TV wird, erfreut sich auch das mobile Fernsehen stetig zunehmender beliebtheit.
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Wer guCkt noCH fernseHen? ❱❱❱ Das Zusammenwachsen der klassischen Television mit dem Web wird zu neuen Fernseh-erlebnissen führen. Yahoo, Google & Co. wollen mitmischen und schalten sich zu.
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„Der markt WIrD WeIter WaCHsen“ ❱❱❱ im Gespräch mit eva messerschmidt, Teamleitung Neue medien bei n-tv, über das mobile Angebot des Senders, insbesondere die neue Playbook-App
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HeIsser DraHt zu Den fans ❱❱❱ Welcher Fan möchte sein idol nicht gerne mal persönlich sprechen? mit dem sogenannten ViPcall rufen Stars ihre Fans jetzt persönlich an.
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Computergegner auf eXpertennIVeau ❱❱❱ Um auch erfahrenen Spielern Spielvergnügen zu bereiten, integrierte mobivention einen prämierten Computergegner in seine backgammon-Spiele-App. MOBILE BUSINESS 3.2012
kommunIkatIon 2.0 ❱❱❱ Unternehmen sollten bei der investition in Unified Communications die Unterstützung mobiler endgeräte berücksichtigen, um langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen.
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Der Weg In DIe zukunft ❱❱❱ bankgeschäfte, Social media oder Videostreaming gehören längst zum mobilen Alltag. lTe setzt sowohl im Core-bereich als auch im Funknetz primär auf iPTechnologie und unterscheidet sich damit von 2G- und 3G-Netzwerken.
[ HanDHeLDs ] 072
sCHatzkammer VoLLer zIerLeIsten unD BLeCH ❱❱❱ mobile Datenerfassung mit gleichzeitiger Produktfotografie nutzt die Audi AG im lager ihres Tradition Parts Shops, um die über 300.000 dort eingelagerten ersatzteile zu verwalten.
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Ungesicherte SMS und Telefonate können leicht abgehört werden. Schnell drohen Imageverlust oder finanzieller Schaden. Schützen Sie deshalb den Inhalt Ihrer vertraulichen Telefonate und SMS durch SecuVOICE. Mit SecuVOICE genießen Sie höchsten Abhörschutz, auch auf Android®- und BlackBerry®-Smartphones. Mehr darüber erfahren Sie unter www.secusmart.com
[ mobile market ]
Internetzugänge
in vielen Haushalten nicht mehr ausschließlich über Computer/Laptop möglich 75 % Computer/Desktop-PC
Der Kühlschrank
im Chat
74 % Laptop/Notebook 49 % Smartphone
Vom Smartphone bis zum Kühlschrank – viele Konsumenten wünschen sich in jedem Elektrogerät einen Internetzugang.
34 % Handy
D
30 % Spielekonsole
ie Nachfrage nach webfähiger Unterhaltungselektronik ist groß, wie die aktuelle Studie „Connected Devices – alle Wege führen ins Web“ zeigt, die Yahoo Deutschland Anfang März 2012 veröffentlichte. Dabei soll sich der Trend zur Internetnutzung via Mobiltelefon und Fernsehgeräten weiter fortsetzen: So nutzen laut Erhebung bereits 74 Prozent der SmartphoneBesitzer ihr Mobiltelefon zum Surfen. Doch damit nicht genug: Ein Fünftel der Befragten wünscht sich darüber hinaus, dass auch andere Elektrogeräte mit dem World Wide Web verbunden sind.
22 % Flachbildfernseher 10 % DVD-/Blu-Ray Player 10 % Tablet PC
56 Prozent der deutschen Webnutzer fänden es interessant, mit einem Tablet-PC ins Internet zu gehen, bei Flachbildfernsehern liegt dieses Potential bei 40 Prozent und bei E-Readern sind es weitere 36 Prozent. Generell sei das Internet keineswegs nur auf dem mobilen Endgerät gefragt: So gaben 19 Prozent der Befragten an, sich einen Kühlschrank mit integriertem Bildschirm in der Kühlschranktür vorstellen zu können, mit dem sie ins Internet gehen können. Das mag auch daran liegen, dass 47 Prozent der Befragten bereits vor dem Frühstück zum ersten Mal im Netz unterwegs sind. 14 Prozent erachten eine internetfähige Waschmaschine für sinnvoll und 13 Prozent würden gerne ihre Mikrowelle über das Netz mit neuen Rezepten ausstatten. Insgesamt entwickelt das Internet offenbar Suchtpotential: 59 Prozent der Befragten gaben an, lieber auf Süßigkeiten als auf das Web zu verzichten.
9 % MP3-Player 7 % Digitalkamera 6 % Festplattenrekorder
www.yahoo.de
6 % WLAN-Radio 4 % E-Reader 3 % Camcorder 3 % Spiegelreflexkamera Quelle: Yahoo!
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[ mobile market ]
weitere Storys 014 App-soluter Wildwuchs? Eine Studie zeigt: Unternehmen überprüfen App-Downloads kaum MOBILE BUSINESS 3.2012
016 Großes Autokino mit LTE Wird das Auto mit LTE zur mobilen Multimedia-Zentrale? 0 0 7
[ mobile market ]
SMS bevorzugt? Die SMS ist noch lange nicht tot, sondern auch unter Smartphone-Nutzern beliebt – wie eine aktuelle Studie von Yougov aufzeigt.
A
uch in Zeiten von Smartphones, IP-basierten MessagingDiensten und mobilem Internet soll die SMS die am häufigsten verwendete Methode bleiben, um Kurznachrichten zu versenden. So lautet zumindest das Ergebnis einer Umfrage unter jeweils 1.000 Verbrauchern, die das Marktforschungsinstitut Yougov im Auftrag des Serviceanbieters Tyntec in Deutschland und Großbritannien durchgeführt hat. Demnach verschicken 73 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer Nachrichten noch immer mittels SMS, selbst wenn ihnen andere Kommunikationskanäle zur Verfügung stehen. Gemäß der Umfrage besitzen inzwischen rund 50 Prozent der Deutschen ein Smartphone – ebenso viele wie in Großbritannien. Die Hälfte der Befragten nutzt ihr Device, um damit in ihren sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. zu kommunizieren – in Großbritannien sind dies sogar 60 Prozent. Anbieter von sozialen Netzwerken könnten durch eine Integration von SMS in die mobile Kommunikation neue Potentiale ausschöpfen. Denn: Über 75 Prozent der deutschen Befragten würden SMS-Dienste für Anwendungen wie Erinnerungen, Chats, Updates oder Kontaktanfragen, die innerhalb ihrer sozialen Netzwerke integriert sind, nutzen. Besonders den Versand von Direktnachrichten auf sozialen Netzwerken per SMS würden die User begrüßen.
Die Konkurrenz schläft nicht Während die SMS unter den Nutzern von Smartphones etabliert und bekannt ist, sieht es bei neuen IP-basierten Messaging-Diensten gemäß Studie noch anders aus: Rund einem Viertel der deutschen und einem Drittel der englischen Nutzer sind diese noch kein Begriff. Jedoch sind deutsche Anwender deutlich interessierter (47 Prozent) an solchen Messaging-Diensten als Verbraucher in Großbritannien (28 Prozent). Die am meisten genutzten Messaging-Anwendungen in beiden Ländern sind Facebook Messenger, WhatsApp und Skype. Darüber hinaus offenbart die Studie, dass fast drei Viertel aller deutschen Mobilfunknutzer (73 Prozent) Interesse daran hätten, für alle Anwendungen eine einzige Telefonnummer verwenden zu können.
www.t yntec.com
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Mehr als drei Viertel der europäischen Führungskräfte besitzen mindestens einen Tablet-PC, während 20 Prozent über zwei oder mehr verfügen. Quelle: Frost & Sullivan
ZWÖLF In den letzten zwölf Monaten hat sich die MobileShopper-Zahl in Deutschland mehr als verdoppelt – von sechs Prozent auf 13 Prozent, wobei besonders Männer diese Anwendungen nutzen. Quelle: Deloitte
223.000 2010 wurden hierzulande so viele Straftaten über das Internet begangen, wie noch nie zuvor. Insgesamt waren es rund 223.000 Fälle, bei 182.000 handelte es sich um Betrugsdelikte. Quelle: A.T. Kearney
Fünfundzwanzig Bislang wurden mehr als 25 Mrd. Apps aus dem App Store von den Nutzern der mehr als 315 Mio. iPhone-, iPad- und iPod-TouchGeräten weltweit heruntergeladen. Quelle: Apple
45 %
30 bis 45 Prozent der Online-Nutzer in den westlichen Märkten wollen sogenannte Webisodes (Kurzvideos) künftig auf ihrem internetfähigen Endgerät anschauen. Quelle: Bain & Company
Jeder Dritte Gegen Ende 2011 waren in Deutschland erstmals mehr als 112 Mio. Mobilfunkanschlüsse geschaltet. Dabei verfügt mehr als jeder dritte Bundesbürger über zwei oder mehr Mobilfunkanschlüsse. Quelle: Bitkom
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Im vierten Quartal 2011 wurden weltweit 149 Mio. Smartphones an Endverbraucher verkauft. Das entspricht einem Anstieg von 47,3 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2010. Im Gesamtjahr 2011 wurden 472 Mio. Smartphones verkauft. Quelle: Gartner
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[ mobile market ]
Männlich, spontan und jung Eine Studie der Ludwig-MaximiliansUniversität München analysierte jüngst das Verhalten von LocationBased-Service-Nutzern. Ein Ergebnis: Die meisten mobilen Nutzer sind männliche Besserverdiener.
W
er die Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen optimal mit Coupons erreichen will, sollte auf den mobilen Kommunikationskanal setzen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie des Instituts für Electronic Commerce und Digitale Märkte der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Befragt wurden mobile und online Nutzer des Location-Based-Services Gettings, der Nutzern standortbezogene Angebote und Aktionen aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und Freizeit u.a. in Form von mobilen Coupons zur Verfügung stellt. Die meisten mobilen Nutzer sind nach den Erkenntnissen des Instituts männlich (60 Prozent) und verfügen über ein eher hohes durchschnittliches Haushaltseinkommen von mehr als 3.000 Euro (30 Prozent). Über 90 Prozent sind zwischen 18 und 49 Jahre alt, am stärksten ist die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen vertreten. Auch bei den Webnutzern handelt es sich überwiegend (57 Prozent) um männliche Besserverdiener (27 Prozent), bei der Altersstruktur ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Die Internetnutzer sind überwiegend 30 bis 39 Jahre alt, die werberelevante Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen ist hier aber nur mit rund 65 Prozent vertreten. Über 60 Prozent der mobilen App-User nutzen den Gettings-Service mehrmals pro Woche, bei den Internetnutzern liegt die Rate der „Heavy-User“ gerade einmal bei 26 Prozent. Unterschiede gibt es außerdem im Kaufverhalten: So schätzen sich rund 56 Prozent der mobilen Anwender als sehr preisbewusst ein, bei den Internetnutzern sind es nur 44 Prozent. Auch in Sachen Spontanität haben die Handy-User die Nase vorn: 57,5 Prozent kaufen häufig impulsiv, die Webfraktion ist mit 21 Prozent wesentlich zurückhaltender.
Typologie der Geschäftsreisenden
Alte Hasen
und Grünschnäbel Gemeinsam veröffentlichten der weltweite Geschäftsreiseverband GBTA und der Softwareanbieter Concur jüngst eine Studie* über die Reisebedürfnisse und -gewohnheiten von Geschäftsreisenden.
www.gettings.de
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[ mobile market ]
logien könnte die Herzen dieser Gruppe höherschlagen lassen und ihnen die Reisezeit in jeder Hinsicht verkürzen.
### Der Unentspannte
Die Gruppe der Unentspannten ist eigentlich gerne unterwegs, ihr fehlt aber noch die nötige Erfahrung für wirklich entspanntes Reisen. Das führt dazu, dass diese mit 21 Prozent relativ große Gruppe der Geschäftsreisenden manchmal Probleme hat, sich in unbekannten Städten zurechtzufinden. Zudem ist diese Gruppe nur beschränkt technologieinteressiert. Technologien und Dienstleistungen, die unterwegs Probleme beseitige, stoßen dennoch auf Interesse. Ebenso wie neue Unterhaltungstechnologien, die dabei helfen sich abzulenken.
#### Der Hightech-Traveller
# Der Veteran
Ihre langjährige Erfahrung macht die Veteranen zu alten Hasen in Sachen
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Businesstrips. Mit 33 Prozent stellen sie die größte Gruppe unter den Geschäftsreisenden dar. Sie genießen es, beruflich unterwegs zu sein und sind sich der Wichtigkeit von persönlichen Meetings bewusst. Wichtig ist ihnen eine angenehme und sichere Reise, während der sie mit ihrer Familie und ihrer Firma in Verbindung bleiben wollen. Dabei nutzen sie gerne neue, praktische Technologien. Veteranen würden es sich nie verzeihen, wenn eine Reise an einem Mangel an Ausrüstung oder Konnektivität scheitert.
## Der Reisemüde
Die mit 25 Prozent zweite große Gruppe sind die Reisemüden. Sie sind zwar häufig unterwegs – meist mit dem Auto – versuchen aber die Anzahl ihrer Geschäftsreisen zu reduzieren. Die Reisen, die dennoch nötig sind, machen sie sich so angenehm wie möglich und informieren sich über Sehenswürdigkeiten und neue Restaurants an ihren Zielorten. Der Einsatz aktueller Navigationssysteme und Entertainmenttechno-
##### Das Greenhorn
Die Neulinge in der Zunft der Geschäftsreisen: Diese mit sieben Prozent kleinste Gruppe steht meist am Anfang ihrer Karriere und somit noch „in der Ausbildung“ zum professionellen Geschäftsreisenden. Sie sind noch unerfahren in der Planung von Reisen, aber sehr enthusiastisch und erkunden gerne neue Ziele. Dabei lassen sie gerne ihre Freunde über soziale Netzwerke teilhaben. Außerdem ist es ihnen wichtig, neue Kontakte zu knüpfen. Durch Videokonferenzen und Präsentationen gestalten sie ihre Geschäftsreisen interaktiv. Generell sind Produkte und Technologien, die den sozialen Kontakt zum eigenen Netzwerk verbessern, äußerst willkommen. www.concur.de
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* Quelle: Business Traveler Market Segmentation Study, GBTA 2011
D
ie Erhebung ergab, dass der durchschnittliche Geschäftsreisende 13 Mal pro Jahr unterwegs ist und in größeren Unternehmen mit 4.850 Mitarbeitern arbeitet. Eine durchschnittliche Geschäftsreise dauert vier Tage und schlägt mit rund 1.337 Euro zu Buche. 89 Prozent der Reisen finden im Inland statt. Im Rahmen der Studie zeigte sich auch, wer unterwegs ist: fünf unterschiedliche Reisetypen ließen sich dabei definieren – ihre Reiseplanung, ihre Vorlieben, ihre generelle Einstellung zum Reisen und ihr Umgang mit Technologie. Übergreifend lässt sich sagen, dass für 79 Prozent der Einsatz von Technik wichtig ist, zum Beispiel um sicher zu reisen und mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben. Zwei Drittel sind dafür mit Laptop, Digitalkamera, Smartphone, tragbarem GPS, kabellosem Breitband und mobilen Reise-Apps ausgerüstet.
Dieser Manager liebt es, für seine Firma unterwegs zu sein. Auf seinen Geschäftsreisen nutzt er mehr Technologie als alle anderen Reisetypen. Die Technik hilft ihm dabei, produktiver zu arbeiten und auch den einen oder anderen Businesstrip überflüssig zu machen. Außerdem ist es den Hightech-Reisenden wichtig, während des Aufenthalts mit ihrer Familie in Kontakt zu bleiben. Am liebsten kommunizieren sie mit ihr, genauso wie mit der Firma und den Kunden, über das Internet. Daher sind Wi-FiZugänge für sie überlebenswichtig.
MOBILE TRENDS f ür das Busines s
Peter von Aspern von TrendOne präsentiert die neuesten Trends zum Thema moderne Kommunikation
App für Wettbewerbe unter Freunden ❱ Die iPhone-App „Leap“ von Wellthy lässt Nutzer untereinander Wettbewerbe für spezielle Leistungen im alltäglichen Leben veranstalten. Die App vergibt Punkte für die von Nutzern geteilten Aufgaben als Beweis ihrer erfüllten Aufgaben. Nutzer haben die Möglichkeit, selbst Wettbewerbe zu erstellen und ihre Facebook-Freunde einzuladen oder den von anderen Nutzern eingestellten beizutreten. Bei den Aufgaben könnte es sich zum Beispiel um das Versprechen handeln, sich zum Frühstück gesund zu ernähren. Die Anwendung soll so dabei helfen, sich gegenseitig zu motivieren. www.wellthy.net
Smarte Tags erleichtern das Leben
Meh
Micro- r Trends au
s dem M obile Bu siness im MLov e Trendr eport: www.tre ndone.co m
❱ Der britische Mobilfunkhersteller Sony Ericsson hat mit den „Xperia SmartTags“ kleine Buttons entwickelt, die über Near Field Communication (NFC) mit dem Handy des Nutzers interagieren und gezielte Aktionen an spezifischen Orten ausführen. Ein Tag kann beispielsweise am Auto platziert und so vorprogrammiert werden, dass bei dem Darüberstreifen mit dem Smartphone automatisch GPS gestartet und Bluetooth für die Freisprechfunktion aktiviert wird. Ein Tag am Nachttisch des Nutzers kann darauf programmiert sein, automatisch eine Weckzeit zu aktivieren. Die Tags erleichtern so alltäglich wiederkehrende Aktionen. www.sonymobile.com/de
App für taktvolles
Nachrichtenradio via
Facebook Timeline
❱ Fans des amerikanischen OnlineNachrichtensenders Stitcher können ab sofort ihre Lieblingsbeiträge und -podcasts direkt über die Facebook Timeline teilen. Ermöglicht wird dies durch die gleichnamige iPhone- und iPad-Anwendung. Dieser Dienst wendet sich vor allem an die ältere Generation der Facebook-Nutzer, die sich mit der Nachrichtenwelt intensiv auseinandersetzt, gern Freunde über spannende Beiträge informiert und andersherum selbst gern Nachrichtenempfehlungen ihrer Freunde entgegennimmt.
Anrufen
www.stitcher.com
❱ Die Telekom Innovation Laboratories haben eine mobile Anwendung namens „Tactful Calling“ auf den Markt gebracht, mit der Anrufer Dringlichkeit und Thema des Gesprächs auswählen können und die Angerufenen Telefonate zu unpassenden Zeiten höflich ablehnen können. Haben beide Teilnehmer die Anwendung installiert, besteht die Möglichkeit, den Betreff in einer kurzen Nachricht vor dem Anruf mitzuteilen oder nur „vorsichtig anzuklopfen“. Der Angerufene kann zudem den Anruf mit der Rückrufoption ablehnen. Die Anwendung ist für AndroidSmartphones kostenlos erhältlich. www.laboratories.telekom.com
Eine Kooperation von MOBILE BUSINESS und dem Trendforschungsunternehmen TrendOne 0 1 2
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[ mobile market ]
gal ob Mitarbeiter sich für Spiele oder trockene Business-Apps entscheiden: Verglichen mit Frankreich und Großbritannien wird der Download von Applikationen an deutschen Arbeitsplätzen am wenigsten kontrolliert. Dies ist ein Ergebnis der Studie von Coleman Parkes zum Thema Mobilität am Arbeitsplatz, die kürzlich im Auftrag von Absolute Software durchgeführt wurde. Nur gut ein Drittel der befragten deutschen Unternehmen (35 Prozent) prüft demnach die Software und verwendet einen Virenschutz. In Großbritannien sind es hingegen ganze 82 Prozent, in Frankreich immerhin noch 61 Prozent. Dabei verlassen sich 39 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer sogar ausschließlich auf einen Virenscanner. Ein mögliches Fazit: Deutsche IT-Verantwortliche wissen häufig nicht, welche Programme sich auf den im Geschäftsalltag genutzten Geräten befinden. Demnach können sie auch nicht ausschließen, dass Trojaner oder andere Schadsoftware Zugang zum Netzwerk finden. Ein weiteres Ergebnis der Studie: 15 Prozent aller deutschen Unternehmen verbannen
mobile Geräte komplett aus dem Arbeitsbereich. Im Gegensatz hierzu stehen 21 Prozent, die Mitarbeitern mit Smartphones, Tablets und Co. vollen Zugriff auf das firmeneigene Netzwerk gewähren. Dieser arglose Umgang soll Risiken wie Datendiebstahl und -verlust Tür und Tor öffnen. Am strengsten verfahren die Verantwortlichen in Großbritannien: 42 Prozent der Unternehmen gaben an, dass Mitarbeiter private mobile Geräte innerhalb der Firma registrieren lassen müssen. Dennoch erhalten sie keinerlei Zugriff auf das Netzwerk.
www.absolute.com
Tipps für den Überblick im Gerätechaos: ◗ Interne Richtlinien vereinbaren und Schulungen anbieten: Oft ist Datenverlust eine Folge von Unachtsamkeit – schnell geht ein Smartphone mit wichtigen Daten verloren oder Informationen werden nicht ausreichend verschlüsselt. Eine fundierte Aufklärung der eigenen Mitarbeiter über Gefahren und Schutzmechanismen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. ◗ Implementierung einer Mobile-Device-Management-Lösung: Mit solchen Lösungen erhalten IT-Manager die Möglichkeit, Apps und Konfigurationseinstellungen auf Androidund iOS-Geräten einfach zu verwalten, Informationen zum Gerätebestand und zur IT-Sicherheit zu sammeln und bei Bedarf schnell auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren.
Eine Studie von Absolute Software
App-soluter
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zeigt: Deutsche Unternehmen prüfen App-Downloads am wenigsten und verzichten häufig auf Virenschutz. Auch der Datenschutz hinkt oft hinterher.
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[ mobile market ] Willi Backhaus, Director Workplace Enablement Services beim IT-Dienstleister Avanade, glaubt nicht, dass Consumerization of IT dem Standardisierungsgedanken entgegensteht.
Eingeständnisse auf beiden
Seiten
Um kaum ein Thema wird derzeit ähnlich viel Getöse gemacht wie um die „Consumerization of IT“. Willi Backhaus, Director Workplace Enablement Services beim IT-Dienstleister Avanade, wo kürzlich eine Studie zum Thema erschien, stellt sich unseren kritischen Fragen.
➽➽ Herr Backhaus, so bequem die Nutzung des eigenen Gerätes für den einzelnen Mitarbeiter auch sein mag, gilt es doch den Datenschutz und die Vertraulichkeit von Geschäftsinformationen zu gewährleisten. Wie soll das gehen, wenn jeder macht, was er will – mit einer Fülle verschiedener Endgeräte und gefühlten 35 Betriebssystemvarianten? Willi Backhaus: Völlig richtig, es wird nicht funktionieren, wenn jeder macht, was er will. Beide Seiten werden Eingeständnisse machen müssen. Die Mitarbeiter werden zulassen müssen, dass die Unternehmen Vorgaben für die Auswahl von Endgeräten machen, bestimmte Software vorschreiben und stichpunktartig auch die Einhaltung der Regeln überwachen, schon allein um bestehenden Compliance-Vorgaben gerecht zu werden. Die Unternehmen ihrerseits werden in Kauf nehmen müssen, dass in diesem Rahmen auch andere Endgeräte und Anwendungen zum Einsatz kommen.
➽➽ In vielen großen Unternehmen zieht alleine das Weiterleiten geschäftlicher E-Mails auf das private Smartphone eine Abmahnung nach sich. Wie treibt man das Thema „Consumerization of IT“ hier voran? Backhaus: Dieses Szenario beschreibt doch exemplarisch, warum „CoIT“ im Trend liegt. Die Mitarbeiter leiten ihre geschäftlichen E-Mails doch nicht aus Selbstzweck auf private Smartphones weiter, sondern weil sich ihre Arbeitsweise geändert hat und die geschäftlichen Geräte vielfach dafür nicht geeignet sind. Es werden „Workarounds“ entwickelt, die tendenziell unsicherer sind und in keinster Weise gesteuert werden können.
MOBILE BUSINESS 3.2012
Es ist viel zielführender, diese Geräte mit in den Fokus des Unternehmens zu nehmen. Immer mehr Unternehmen überprüfen ihre Sicherheitskonzepte für zunehmend mobile Einsatzszenarien. Dabei stehen Zonenmodelle im Mittelpunkt, bei denen Daten gemäß ihrer „Schützenswürdigkeit“ klassifiziert werden. Dürfen Daten nicht auf mobilen Endgeräten gespeichert werden, werden sie beispielsweise nur auf diese Geräte gestreamt. Dies gilt für dienstliche ebenso wie für BYOD-Geräte.
➽➽ Für jeden IT-Verantwortlichen, für den jahrelang die Standardisierung der IT das Maß aller Dinge war, muss CoIT doch der Albtraum sein? Backhaus: Nein, ich glaube nicht, dass CoIT einer Standardisierung entgegensteht, aber das „Objekt“ der Standardisierung verschiebt sich. Es sind nicht mehr die Endgeräte, die „dichtgemacht“ werden wie eine Burgmauer. In Zukunft werden abgestufte Zonen mit Standards versehen. Dabei gilt, dass je weiter man sich durch die Zonen dem Mittelpunkt nähert, umso höhere (Sicherheits-) Standards gelten. Die Standards beziehen sich dann auf Daten, Zugriffsrechte, Transportprotokolle und einiges mehr. In einem solchen Szenario liegen unternehmenskritische Daten nicht mehr auf Endgeräten, so dass auch ein möglicher Verlust der Geräte ein anderes Gewicht bekommt. Guido Piech
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[ mobile market ] Wird das Auto mit LTE zur mobilen, vernetzten Multimedia-Zentrale, die ständig breitbandige Daten empfängt und sendet? Gut möglich – aber mit Sicherheit nicht von heute auf morgen.
Großes Autokino
mit LTE G
roß sind die Erwartungen an LTE, den neuen Mobilfunkstandard der 4. Generation: Die Technik kann Filme, Webradio und Online-Gaming ins Auto bringen und das Fahrzeuginnere sozusagen in eine Mischung aus Wohn- und Kinderzimmer verwandeln. Ganz zu schweigen von Business-Anwendungen wie Videokonferenzen, mit deren Unterstützung sich eine Art mobiler Unternehmensleitstand einrichten ließe. Car-Office und Car-to-Car-Communication lauten die Schlagworte, und realisiert werden soll all das möglichst via Cloud Computing. Doch gemach: Bis aus Autos rollende Hotspots werden, die sämtliche Anwendungen aus der Cloud beziehen, wird einige Zeit ins Land gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn noch steht der LTE-Netzaufbau am Beginn und sind gemäß den Vorgaben der Regulierungsbehörde zunächst die Versorgungslücken in den ländlichen Gebieten Deutschlands zu schließen, in denen bis dato keine Infrastruktur für breitbandigen Internetzugang vorhanden war. Inzwischen verfügen auch erste Großstädte wie Köln und Düsseldorf über LTE-Netze. Längst nicht geklärt sind hingegen die Fragen nach der geeigneten IT-Infrastruktur für Fahrzeuge und belastbaren Geschäftsmodellen für die Anwendungen. Klar ist, dass Preise transparent sein müssen. Versteckte Kosten und Roaming-Gebühren werden Kunden kaum akzeptieren. Die Aufwendungen für Funktechnik und Antennen, die den Multimedia-Empfang im Auto erst ermöglichen, müssen sie ohnehin mittragen. Indessen zeigten die zweitägigen Testfahrten der Audi AG, die ein mit professionellen Messgeräten und Antennen ausgerüsteter
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(long term evolution) Den verschiedenen Mobilfunktechniken werden Generationen zugeordnet. So gehört der GSM-Standard der 2. Generation (2G) an, UMTS der dritten (3G) und HSDPA wird der 3,5. Generation zugeordnet. Long Term Evolution (LTE) ist als Nachfolgetechnik von UMTS und High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) anzusehen. Sie hat daher die chronologische Einordnung als 3,9. Generation (3.9G). Alle Highspeed-Technologien konkurrieren auf dem Markt des Mobile Broadband und des Mobile Internet. Long Term Evolution wird dabei von den großen Betreibern der UMTS-Netze priorisiert, die sich weltweit zur LTE-Technologie bekannt haben. Die LTE-Technologie ist damit weltweit der erste einheitliche Mobilfunkstandard überhaupt. Quelle: www.itwissen.info
Audi A8 W12L kürzlich im Kölner LTE-Netz der Telekom unternahm, dass LTE stabil und störungsfrei läuft – auch bei höheren Geschwindigkeiten. Angesichts der im Schnitt vier- bis fünfjährigen Entwicklungszyklen, die neue Automodelle durchlaufen, ist es für Autohersteller und Mobilfunker ein Gebot der praktischen Vernunft, bereits heute gemeinsame Überlegungen darüber anzustellen, welche breitbandigen Anwendungen in Autos künftig genutzt werden und welche Frequenzen und Technologien unterstützt werden sollen.
Bewährte Anwendungen weiterentwickeln Aus Sicht eines Mobilfunknetzbetreibers ist es sinnvoll, dabei schrittweise vorzugehen und das Rad nicht neu zu erfinden. Denn unter den bestehenden Diensten, die zum größten Teil noch schmalbandig abgerufen werden, befinden sich bereits erfolgreich etablierte Geschäftsmodelle. So haben sich etwa bei Logistikdienstleistern und gewerblichen Flotten Telematiklösungen bewährt, die Fahrer und Fahrtrouten monitoren und durch schnelles, drahtloses Auftragsmanagement eine höhere Termintreue erreichen.
MOBILE BUSINESS 3.2012
[ mobile market ]
Elektroauto reserviert Stromtankstelle: E-Mobilität wird für einen verstärkten mobilen Zugriff auf Fahrzeugdaten sorgen.
Systeme zum Tracking & Tracing sowie Location-based Services sind auf hohe Kundenakzeptanz gestoßen und dürften auch als Breitbandangebote wachsende Verbreitung finden. Mobile Navigationssysteme haben ebenfalls ihren Praxistest bestanden und gezeigt, dass sie europaweit mit SIM-Karten funktionieren können. Schließlich bieten einige PKW-Hersteller bereits serienmäßigen Zugriff auf internetbasierte Mobilfunkdienste an. Die Fahrzeuglenker nutzen dafür in den meisten Fällen ihre eigenen SIM-Karten über einen Slot im Armaturenbrett oder über das mitgebrachte Smartphone. Spätestens mit der europaweiten Einführung des Notrufsystems für Kraftfahrzeuge „eCall“ wird die SIM-Karte integraler Bestandteil von Fahrzeugen sein. Derzeit kommen noch meist gesteckte Standardkarten zum Einsatz. Grundsätzlich ist eine innerhalb eines Moduls fest verbaute bzw. verlötete SIM-Karte stabiler und haltbarer als die Steckversion. Autohersteller, die sie bereits nutzen, berichten über gute Erfahrungen mit der verlöteten Ausführung. Der auf diese Art im Wagen verbauten Karte kommt auch bei Mobilitätskonzepten wie Car2go eine gewichtige Rolle zu, wo sie zur Authentifizierung, Lokali-
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sierung und Kilometerabrechnung mit der Firmenzentrale des Anbieters dient. Entsprechend großes Augenmerk müssen Autohersteller und Mobilfunkanbieter auf die Qualitätssicherung der SIMKartenmodule richten. Die bereits schmalbandig bewährten Lösungen gilt es nun in breitbandiger und international verfügbarer Form für die kommenden Fahrzeugserien bereitzustellen. Wenn 2015 für rund 80 Prozent der deutschen Bevölkerung LTE verfügbar sein wird, wie das Beratungsunternehmen Booz & Company schätzt, sollte die hiesige Autoindustrie entsprechende Angebote in petto haben. Wenn Mobilfunkanbieter, Netzbetreiber, Endgerätehersteller und Automobilindustrie an einem Strang ziehen und einen gemeinsamen Entwicklungspfad auf Basis der bestehenden Dienste und Geschäftsmodelle gehen, steht einem weiteren Stück technologischer und automobiler Erfolgsgeschichte nichts im Wege. Erol Gökcek/Edwin T. Fischer
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[ mobile market ] Björn Busch-Geertsema, Entwicklungschef beim App-Designer Ergosign:
„Oft entscheidet ein potentieller Kunde nur über einzelne Screenshots im Web oder App Store, ob es sich lohnt, eine App auszuprobieren.“
Ein hohes MaSS an Benutzerfreundlichkeit und der Spaß an der Bedienung werden über alle Anwendungsbereiche hinweg als wichtige Qualitäts- und auch Akzeptanzfaktoren einer erfolgreichen Anwendungssoftware angesehen. Im Gespräch mit MOBILE BUSINESS berichtet Björn Busch-Geertsema, Entwicklungschef für User Interfaces Development beim AppDesigner Ergosign GmbH, welche Kriterien heutzutage für moderne mobile Anwendungen wichtig sind.
➽➽ Herr Busch-Geertsema, wie sollten gute Apps aussehen? Eine gute App muss auf den ersten Blick gefallen und sofort für den Anwender nutzbar sein. Oft entscheidet ein potentieller Kunde nur über einzelne Screenshots im Web oder App Store, ob es sich lohnt, eine App auszuprobieren. Die größte Herausforderung dabei ist die Herstellung eines funktionierenden Gleichgewichts zwischen eigenem Branding und der Einhaltung plattform-typischer Bedienmuster. Björn Busch-Geertsema:
➽➽ Sie haben schon zahlreiche Apps für Kunden wie z.B. für den nwb Verlag oder Rademacher entwickelt. Worauf sollte man bei der App-Entwicklung achten? Busch-Geertsema: Eigentlich sind die wichtigsten Punkte nicht anders als bei der klassischen Softwareentwicklung: Stabilität, Performanz und Usability. Der erste Eindruck ist jedoch für mobile Apps noch wichtiger, da die Anwender in der AppFlut daran gewöhnt sind, Apps, die ihnen nicht auf Anhieb zusagen, wieder zu löschen.
➽➽ Viele Ihrer Projekte beginnen mit dem Kundenwunsch: „Können wir das wie beim iPhone machen?“ Welchen Einfluss haben Consumer-Produkte wie das iPhone auf die Akzeptanz? iPhone und iPad sind die zentralen Auslöser für den Wunsch unserer Kunden, mobile Apps anbieten zu wollen. Auch wenn inzwischen weitere Plattformen wie Android und Windows Phone berücksichtigt werden, hat die iOS-Entwicklung derzeit immer die höchste Priorität – die anderen Plattformen folgen meist erst in einem zweiten Schritt. Busch-Geertsema:
➽➽ Wie wichtig ist Usability letztendlich für die Anwender?
Der erste Eindruck
Busch-Geertsema: Anwender merken sehr schnell, wie wichtig gute Usability für sie ist. Auf einem Mobilgerät mit begrenzter Screengröße und eingeschränkten technischen Ressourcen wird dieser Faktor noch wichtiger, denn das Gerät ist nicht nur für eine einzelne App da, sondern wird zwischen durch immer wieder oft nur für kurze Zeit und in den verschiedensten Situationen verwendet. Oft besteht eine Interaktion mit einer App lediglich aus dem Starten und ein oder zwei Interaktionen. Alin Frädrich
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LADEN KOMMT VON LADEN.
MOBILES EINKAUFEN. MIT DEN APPS DER METRO GROUP FUTURE STORE INITIATIVE. Die neuen Apps: METROphone, MEA App und real,- App machen Ihr Smartphone zum Marktfinder, zum Einkaufsberater, zum Rezeptsucher, zur Kochshow to go, zum Einkaufsassistenten und sogar zum mobilen Bestellsystem. Sie geben den Kunden von Metro Cash & Carry und Real einen Ausblick auf den Einkaufskomfort und -service der Zukunft. Und sorgen schon jetzt f端r mehr Effizienz im Handel. Erfahren Sie mehr unter www.metrogroup.de und unter www.future-store.org