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Editorial
Virtuelle
Werte Alles war und ist wie immer: Apple kündigt neue Geräte an, was
die Spekulationen Monate im voraus ins Kraut schießen lässt. Das Netz ist gespickt mit Leaks und Gaps. Und kaum sind die Geräte tatsächlich vorgestellt, geht das übliche Genöle wieder los. Zu groß, zu klein, zu biegsam, zu schwarz, zu weiß, die Kamera steht hervor, letztes Jahr war das Silbrige aber noch viel Silbriger. Und so weiter und so fort.
Guido Piech, verantwortlicher Redakteur von MOBILE BUSINESS
Wenn die Erwartungen schon so hoch sind, bedarf es nur noch eines fehlerhaften Updates, um den Börsen-GAU auszulösen. Der Wert des kalifornischen Unternehmens sank innerhalb kurzer Zeit um 24 Milliarden Dollar. Die Fehlerhaftigkeit des Updates zeigt die Fehlerhaftigkeit des Systems, dem wir uns unterworfen haben, in ziemlicher Deutlichkeit. Darf ein fehlerhaftes Update den Unternehmenswert wirklich 24 Milliarden Dollar schmälern? Wohl kaum! Aber es ist halt eine virtuelle Welt, in der auch Geld nur noch ein virtueller Wert zu sein scheint. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
IHR Feedback E-Mail: redaktion@mobilebusiness.de Telefon: 02204/9214 0 @MOBredaktion
Guido Piech
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TOPSTORIES
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024 Welchen Einfluss hat die ❱❱❱
Machine-2-Machine-Technolgie beim „Internet der Dinge“ und welche Branchen nutzen diese? – Eine Bestandsaufnahme
042 WAS BRINGT SWIFT? ❱❱❱ Die neue Programmiersprache von und für Apple soll Entwicklern den Einstieg erleichtern.
M2M ERSCHLIESST NEUE BRANCHEN ENERGIE, VERKEHR, INDUSTRIE
074 DIGITAL SIGNAGE ❱❱❱ Bei digitalen Werbeformaten kommt es nicht nur auf die Integration in Omni- und Multichannel-Konzepte an, sondern auch auf das Zusammenspiel von Informationssystemen und dem Netzwerkmanagement.
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MOBILE MARKET
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[ STRATEGIE ]
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020
LTE ALS SICHERHEITSRISIKO ❱❱❱ Bis 2018 soll der neue Mobilfunkstandard flächendeckend verfügbar sein, doch mit dem schnellen, mobilen Datenzugriff ergeben sich auch neue Sicherheitsprobleme.
IMMER HANDLUNGSFÄHIG DURCH ENTERPRISE MOBILITY ❱❱❱ Interview mit Wilfried Thom, Region Manager Cental Europe bei Acer
[ M2M ]
014 TELCOS IN DER SELBSTFINDUNG ❱❱❱ Ein Insider der Mobilfunkbranche kommentiert Geschäftsgebahren und fehlende Innovationskraft der Provider.
018
BLACKBERRY PASSPORT – GESCHÄFTSKUNDEN IM FOKUS ❱❱❱ Das Format des Full-Touch-Gerätes entspricht dem eines Reisepasses und soll geschäftlichen Nutzern sinnvolle, neue Funktionen bieten. 018
032 SCANNER STATT STIFT ❱❱❱ Der Elektrogroßhändler Moster hat dank einer neuen M2M-Lösung die Sendungsabwicklung digitalisiert.
034 WIE VERNETZTE FAHRZEUGE LEBEN RETTEN ❱❱❱ Moderne Fahrzeuge sind gespickt mit Sensoren und werden von Dutzenden Digitalmodulen gesteuert – bei Pannen und Unfällen können so wichtige Daten übermittelt werden.
036 RISIKEN BEI DER M2M-KOMMUNIKATION ❱❱❱ Der Datenaustausch vernetzter Geräte erfolgt über das Internet und birgt somit Risiken des Missbrauchs durch Dritte. Doch wer haftet bei Ausfällen oder gar Unfällen? [ STANDARDS ] Editorial Industrie-Handhelds-Übersicht Ausprobiert Business-Smartphone-Übersicht Lifestyle-Apps Mobile Events Impressum
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Mit dem Galaxy Note Pro kann man nicht nur telefonieren, sondern auch nebenbei Notizen machen und Webseiten durchsuchen.
INHALT
10.14 074
Secusmart live: it-sa 2014, Nürnberg 7.– 9. Oktober 2014 Halle 12, Stand 423
020
Ihr Schutzschild gegen Lauschangriffe 042
[ APP-ENTWICKLUNG ENTWICKLUNG ]
[ WEARABLES ]
044
064
IOS 8: HERAUSFORDERUNG FÜR ENTWICKLER ❱❱❱ Interview mit Jan Wolter, Applause GmbH, über die Neuerungen und Herausforderung von iOS8
HERAUSFORDERUNGEN DER APP-ENTWICKLUNG ❱❱❱ Kleine Bildschirme und spezifische Einsatzszenarien: App-Entwickler müssen bei Wearable-Geräten einige Besonderheiten beachten.
046 B2B-KOMMUNIKATION ÜBER APP-PLATTFORM ❱❱❱ Stiebel Eltron setzt auf ein web-basiertes AppFramework zur weltweiten Kommunikation über mehrere Standorte hinweg.
048 APP-ENTWICKLUNG PER PAPER PROTOTYPING ❱❱❱ Wie mit Papier und Stift im Rollenspiel eine App entwickelt wird.
067 ZIELGRUPPE GENAU DEFINIEREN ❱❱❱ Julian Heck von Techletter.de erklärt im Interview, warum sich die Apple Watch zwar gut verkaufen wird, aber in vielen Punkten eine Enttäuschung ist.
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WIE APPLE DEN PAYMENTMARKT ÜBERNEHMEN WILL ❱❱❱ Bislang verzeichnen mobile Bezahlverfahren nur mäßigen Erfolg, jetzt springt Apple auf den Zug auf und plötzlich ist von einer neuen Ära die Rede.
Smartphones werden abgehört. Millionenfach, Tag für Tag, auf der ganzen Welt. Secusmart hat etwas dagegen: einen elektronischen Schutzschild, der die Kommunikation der deutschen Bundesbehörden, Ministerien, Verteidigungseinrichtungen und vieler Unternehmen und Regierungen weltweit abhörsicher macht. Jetzt kommt Secusmart für alle: die mobile Verschlüsselungs-App, die handelsübliche Smartphones so abhörsicher macht wie das Kanzlerhandy. Holen Sie sich die Kontrolle über Ihre Geheimnisse zurück! Die App von den Erfindern des Kanzlerhandys Weltweit abhörsicher telefonieren Für Android/iOS/Blackberry
069
www.secusmart.com
[ START-UP ] 078 DIE KONTAKTE STETS IM BLICK ❱❱❱ MOBILE BUSINESS präsentiert innovative Start-ups, die mit ihren Ideen die mobile Branche aufmischen möchten. Diesmal: Fruux
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Smartphone, Tablet & Co.
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sich die anbieter von Unterhaltungselektronik? Diese Frage untersucht eine Studie des h&h communication Lab, von Iskander Business Partner und der Universität hohenheim.
ie Studie analysiert
drei typische textsorten in der kommunikation von Unternehmen: Produktbeschreibungen, Pressemitteilungen und E-Mails. Die texte von neun Unternehmen wurden mit der Sprachsoftware textlab auf ihre formale Verständlichkeit untersucht. Bewertet wurden sie mit dem hohenheimer Verständlichkeitsindex. auf einer Skala von 0 (sehr schwer verständlich) bis 20 (sehr leicht verständlich) misst dieser Index die Verständlichkeit. Wichtige kriterien sind u.a.: kurze Sätze, aktiver Sprachstil oder Vermeidung von anglizismen und langen, zusammengesetzten Begriffen. Produktbeschreibungen weisen die größte Bandbreite an Verständlichkeitswerten auf: Den ersten Platz erzielt apple, auf dem letzten Platz findet sich Lenovo. „Offenbar sehen einige Unternehmen Produktbeschreibungen immer noch nicht als wichtigen teil ihres Produkts an“, kommentiert Professor Dr. Frank Brettschneider von der Universität hohenheim das Ergebnis. „Unverständliche Produktbeschreibungen können bei Verbraucherinnen und Verbrauchern aber Frustrationen auslösen“, sagt Brettschneider. Die beste Pressemitteilung liegt nur bei 10,02 Punkten und damit unter dem Zielwert von 12 Punkten. 00 6
alle anderen Pressemitteilungen erzielen einstellige Werte. Durchschnittlich liegen sie gerade einmal bei 6,62 Punkten. Den geringsten Verständlichkeitswert der gesamten Studie erreicht eine Pressemitteilung von Microsoft. Sie kommt auf gerade 3,11 Punkte.
Website Produkte
Um die e-mail-Kommunikation zu testen, wurden an die Unternehmen typische kundenanfragen mit einem Onlineformular geschickt. Den besten Verständlichkeitswert der gesamten Studie erzielt die E-Mail-antwort von hP mit 19,82 Punkten (sehr verständlich). auch die E-Mail auf dem letzten Platz erreicht immerhin noch 15,30 Punkte. Im Schnitt erzielen die E-Mail-antworten 16,73 Punkte. Zwei der Unternehmen antworteten im Untersuchungszeitraum auf die Frage nicht; apple bietet trotz ankündigung überhaupt kein kontaktformular für kundenanfragen an. Bei manchen Unternehmen ging die antwort an der Frage vorbei. Positiv fiel die Bewertung für Samsung und LG aus. Sie sind sowohl durch verständliche antworten als auch durch besonders schnelle reaktionen aufgefallen.
„In der Consumer-electronicsBranche wird der Kundenkommunikation zu wenig Beachtung geschenkt, da der Fokus stark auf den Produkten und dem Vertrieb liegt“. Ben Hagelauer, Iskander Business Partner
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nach Hohenheimer Verständlichkeitsindex (HIX)*
1. Apple 2. Huawei 3. Microsoft
18,70 16,13 15,91
-3. Sony -2. Acer -3. Lenovo
11,92 10,65 8,71
Pressemitteilung
1. Huawei 2. Sony 3. Samsung
10,02 9,43 6,70
-3. Apple -2. HP -3. Microsoft
4,75 4,40 3,11
Service E-Mails
Quelle: comlab-ulm.de
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RANKING
1. Apple 2. Huawei 3. Microsoft
18,70 16,13 15,91
-3. Sony -2. Acer -3. Lenovo
11,92 10,65 8,71
*HIX-Skala:
0 Punkte (sehr schwer verständlich) bis 20 Punkte (sehr leicht verständlich)
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„Produktbeschreibungen voll mit Wörtern wie
Echtzeit-KontrastOptimierung, optimierung, Ultra-High-DefinitionVideoaufnahme, 10-PunktVideoaufnahme, Multitouch-Funktion oder
Hochgeschwindigkeits-Bohrfräse, keitsbohrfräse,
dazu noch teilweise mit Anglizismen gepaart, strengen an und machen nicht gerade Lust auf mehr. Kommen dazu noch endlose Sätze, verabschiedet sich schnell.“ der Leser schnell“. oliver Haug, oliver Haug, communicationLab Lab communication
weitere Artikel 010I
Dell Solution Summit Veranstaltung in Brüssel setzt Mobility-Schwerpunkt
014I
Telcos in der Selbstfindung
Ein Insider der Mobilfunkbranche kommentiert
018I
Blackberry Passport
Neues Flaggschiff im Format eines Reisepasses
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Zeitvertreib vor dem Start: Airberlin hebt mit WLAN im Wartebereich ab.
TABleTS FÜRI KReUZFAHRTSCHIFFI
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DIe CReWmITGlIeDeR DeR „QUANTUm oF THe SeAS“ – DAS GRÖSSTe IN DeUTSCHlAND GeBAUTe KReUZFAHRTSCHIFF – eRHAlTeN WINDoWS-TABleTS.
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er neueste Dampfer des kreuzfahrtun-
ternehmens royal caribbean wird neben den 40.000 Windows 8.1 tablets zusätzlich mit weiteren Microsoft-technologien ausgestattet. Gäste können z.B. Games auf der Xbox One mit Freunden auf der ganzen Welt spielen. Darüber hinaus integriert die
AIRBeRlIN ZeIGT SICH KUNDeNFReUNDlICH
kOStENFrEIES ÖFFENtLIchES
WLAN AN FLUGHÄFEN eschäftsreisenden, Vielfliegern und BusinessClass-Reisenden wird Airberlin die lästigen Wartezeiten an ausgewählten Flughäfen künftig mit kostenlosem WLAN in exklusiven Wartebereichen verkürzen.
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Das ist deshalb eine Meldung wert, weil dieser Service bislang eher die Ausnahme als die Regel war. Die Gründe: Neben den hohen Nutzerzahlen und dem damit verbundenen hohen Datentransfer gibt es an Flughäfen häufig zusätzliche Probleme mit zeitaufwendigen Sicherheitsprüfungen. Auch die Haftungsrisiken, die ein Unternehmen für einen öffentlichen Hotspot übernimmt, müssen einkalkuliert werden. An dieser Stelle konnte der WLAN-Service-Anbieter The Cloud Networks die Verantwortlichen der Fluglinie auch mit dem Argument einer garantierten Rechtssicherheit für sich gewinnen. www.airberlin.com
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reederei auf dem kreuzfahrtschiff über Dell-Venu-8Pro-tablets mobile POS-Systeme mit Verifone-Bezahlsystem. Im November tritt das in der Meyer-Werft in Papenburg gebaute Schiff die Jungfernfahrt an. www.microsoft.de
NeUe VeRSIoN DeR XING-eVeNTS-APP
ie Xing-events-App, die teilnehmer mit passenden Veranstaltungen zusammenbringen will, wurde anfang diesen Jahres für iOS- und android-Smartphones gelauncht. Nun gibt es neue Funktionen: eine neuen Bedienbarkeit und ein content-Management. Dieses soll Veranstaltern helfen, ihr Event besser optisch darzustellen, und teilnehmern einen interaktiven und inhaltlichen Mehrwert bieten.
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www.xing.com
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Fliegende Drohne: Paketdrohnen sind bislang noch nicht marktreif, dazu müssten sie zentimetergenau orten können – derzeit weichen sie oft meterweit vom Kurs ab.
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PAKeTZUSTelleR? s scheint ernst in Sachen Paketzustellung per Drohnen zu werden: Im Juli beantragte Amazon bei der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA eine Erlaubnis zum Test der Drohnen an seinen Standorten. Google zog Ende August nach und stellte ein eigenes Drohnenprojekt vor. Werden wir demnächst Micro-Fluggeräte vor unseren Haustüren sehen, die eine Bestellung zustellen möchten? In den USA wird derzeit viel über Drohnen geredet – nicht zuletzt seitdem die Internetgiganten Amazon und Google Interesse an diesem Sektor bekundet haben. Wie das Portal „Business Insider“ prophezeit, sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre zwölf Prozent der erwarteten 98 Mrd. Dollar, die weltweit in den Drohnensektor investiert werden, für kommerzielle Ziele eingesetzt werden. Vor allem der E-Commerce und die Werbeindustrie dürften sich für die kommerzielle Nutzung dieser neuen Transportmöglichkeit interessieren. Auf der IT-Entwicklerkonferenz Deve-
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loper Week in Nürnberg wurde die Technologie der Drohnen anhand verschiedener Quadrocopter-Modelle gezeigt. Flugschullehrer Hannes Schmalzer hält den Einsatz von Drohnen zur Paketauslieferung in Deutschland allerdings noch für Zukunftsmusik. Abgesehen von flugrechtlichen Hürden, die mit der Deutschen Flugbehörde geklärt werden müssten, ist die Technologie noch längst nicht ausgreift. Es brauche noch fünf bis zehn Jahre Forschung, bis die Drohnen tatsächlich Pakete zustellen könnten, so seine Einschätzung. Entwicklungsbedarf sieht er insbesondere in der Präzision der GPS-Programmierung. Für eine Paketzustellung müsste die Drohne zentimetergenau orten können, die Abweichung der GPS-Daten beträgt derzeit jedoch noch bis zu zehn Meter – zu ungenau für die Paketzustellung. Vorstellbar hingegen ist der Drohneneinsatz im Rettungsdienst. Hierzu müssten Software-Entwickler die GPS-Daten mit Geodaten verknüpfen, um eine Topografie des Geländes zu ermitteln. Bei der Bergrettung könnten mit solch programmierten Drohnen z.B. Menschen in Lawinen geortet werden, ohne das Leben der Rettungskräfte aufs Spiel zu setzen. FLOrIaN BENDEr
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eNTeRPRISe moBIlITY mANAGemeNT
Dell mit breitem
Mobile-Angebot Im RAHmeN DeS Dell SolUTIoN SUmmIT Mitte September in Brüssel nahm der komplex Mobility gehörigen raum ein. Der thematische rahmen reichte dabei von der administrierung der mobilen Geräte mittels Mobile Device und application Management bis hin zu Fragen des Formfaktors und Produktdesigns künftiger Produktklassen. ei Dell glaubt man, dass herkömmliche Device- und Application-ManagementLösungen zu kurz greifen, weil sie lediglich an einzelnen Punkten der Geräteverwaltung ansetzen. Gefragt sei vielmehr ein flexibles Gesamtkonzept, dass individuell an den Kundenbedarf anpassbar ist und zugleich Notebooks und Desktopsysteme einschließt. Das Selbstverständnis des amerikanischen Unternehmens, das sich ja seit einiger Zeit wieder in der Hand des Firmengründers Michael Dell befindet, ist es, Gesamtlösungen zu bauen, die neben den Hardwarekomponenten auch Software und Serviceleistungen umfassen.
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Android-Tablet wird zum Desktop Mit cast bietet Dell eine neue Lösung für das Screen Mirroring von tablets. Sie besteht aus einem hDMI-Stick und einer Software und verbindet android-tablets der Dell-Venue-Familie mit Fernsehgeräten oder Monitoren. anwender können das große Display auch als vollständigen Desktop mit tastatur und Maus nutzen. auch wenn die üblichen 7-Zoll- und 8-Zoll-Bildschirme unterwegs eine enorme Vielseitigkeit aufweisen, benötigen Benutzer doch immer wieder auch einen großen Bildschirm mit tastatur und Maus, um produktiv arbeiten zu können. www.dell.com/de 01 0
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Viele Bausteine für durchgängiges emm Die Bausteine, aus denen sich Dells Enterprise Mobility Management zusammensetzt, sind teilweise hinzugekauft. Die Hauptkomponente bildet Wyse, eine Software für sichere Desktopvirtualisierung. Diese kommt zusammen mit einem ThinClient-Management und einer Multimandantenplattform, auf der sie läuft. Das PC-Management übernimmt eine Appliance namens Kace. Zusätzlich gibt es eigenentwickelte Container-Apps für iOS und Android, wohingegen die Sicherheitskomponenten von Sonicwall kommen. Diese sorgen für das Einrichten von VPN, Firewalls, Sicherheitsreports und Alarme. Mit all diesen Komponenten zieht Dell für sich das Argument der Durchgängigkeit (Endto-End) seiner Sicherheits- und Managementlösungen ins Feld. Äußerst aufschlussreich waren zudem die Ausführungen des Chef-Produkt-Designers Ken Musgrave, der über seine Entwicklungsarbeit und sich daraus ergebende künftige Formfaktoren berichtete. Dabei
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ZAHLEN UND FAKTeN
8.700.000 Der Umsatz mit Smartphones beträgt 2014 voraussichtlich 8,7 Mrd. Euro. # QUELLE: BITKOM
Die Kunden haben die Wahl zwischen verschiedensten Modellen, Größen und Formfaktoren.
wurde deutlich, dass sich Tablets – bestückt mit entsprechendem Zubehör wie anklickbaren Tastaturen – immer mehr in Richtung „traditioneller“ Notebooks entwickeln. Auf der anderen Seite übernehmen die Notebooks – bestückt mit vollwertigen Desktopbetriebssystemen und
den üblichen Netzwerkanschlüssen – zunehmend die Formfaktoren der Tablets, so dass sich beide Typen immer mehr ähneln. Anwenderunternehmen haben
derzeit (noch) die Qual der Wahl, für welchen Gerätetyp sie sich entscheiden. Hat man eine Entscheidung getroffen, kommt es dann allerdings darauf an, den eingeschlagenen Weg konsequent zu gehen. Ein Beispiel: Der CIO eines teilnehmenden Anwenderunternehmens berichtete davon, wie die mit Tablets ausgestatteten Vertriebsmitarbeiter die neuen Devices kaum oder bestenfalls ergänzend einsetzten. Dies war natürlich nicht Sinn der Sache, gab es auf diese Weise doch viele doppelte Prozesse. Besser wurde es zwangsläufig erst, als den betreffenden Mitarbeitern die Altgeräte
7,4
entzogen wurden – und zwar in einem recht radikalen Schnitt. Zuerst war die Empörung wohl groß, doch nach einer Zeit der Einweisung und Erklärung seitens der Verantwortlichen stellten sich die Nutzer binnen kurzer Zeit um.
Der Formfaktor Die Entscheidung pro oder contra Tablets steht in vielen Unternehmen an, wobei der jeweilige Anwendungszweck letztlich über die Größe der Devices entscheiden sollte. Dell bietet von 7 bis 17 Zoll ein breites Sortiment an. Derzeit arbeitet Musgrave mit seinem Team an einem AndroidGerät mit 7 Zoll, das drahtlos Verbindung zu einem Desktop-Computer aufnimmt, der wiederum die Android-Arbeitsoberfläche in eine vollwertige Desktopumgebung umrechnet. Auch an alternativen Materialien arbeitet man in Austin. Fiberglas kommt beispielsweise anstatt Aluminium zum Einsatz, was das Gewicht reduzieren soll und nicht heiß wird. Eine Erleichterung wird definitiv die Möglichkeit des drahtlosen Ladens der Geräte sein. Womit sich dann auch das Problem von Kabeln und nicht passenden Anschlüssen endgültig erledigt hat. Viel Neues also bei Dell. Nur eines bleibt absehbar beim Alten: Es gibt kein Smartphone aus Texas, in dieses enge Segment will man sich wohl nicht begeben. GUIDO PIEch
Smarte Alltagstechnologien: Europäer benutzen im Schnitt täglich 7,7 Stunden elektronische Geräte. Bei den Deutschen sind es 7,4 Stunden. # QUELLE: SAMSUNG
Hundertfünfzig Junge Smartphone-Nutzer ziehen ihr Gerät im Schnitt 150-mal am Tag aus der Tasche. # QUELLE: KPCB
8.000.000 Über acht Millionen Yammer-Nutzer sind auch auf Geschäftsreisen mit dem Team vernetzt. # QUELLE: MICROSOFT
NEUNZIG Bis zu 90 Prozent aller mobilen Apps werden nach nur einmaligem Gebrauch wieder gelöscht. # QUELLE: OPTIMIZELY
4,9
Im Durchschnitt besitzt ein Deutscher 4,9 digitale Geräte und ist damit technisch besser ausgestattet als der weltweite Durchschnitt (3,2 Geräte). # QUELLE: TNS INFRATEST
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SCHNell,I ABeR GeFÄHRlICH?I
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Problemstellungen...
... machen die Absicherung von lTe-Netzen schwierig, aber nicht unlösbar: Die Geräte der anwender können nicht kontrolliert werden, sodass den Betreibern lediglich eine aktive Beobachtung des Netzwerkverhaltens zur Verfügung steht mittels technologien wie dem Signalisierungsrouting über Diameter und WiFi-Offload können Datenströme aber gesteuert werden. Darüber hinaus ist die Zahl der angriffsmöglichkeiten im Vergleich zu DSL deutlich gestiegen. Mit Femtozellen, Smartphones und Dongles haben zahlreiche neue Endsysteme Zugriff auf das Netzwerk – und sind damit zu Zielen für Schadcode, der etwa über Billing-Informationen eingeschleust werden kann, geworden. Die dritte Komponente stellt die unvorhersehbare Verteilung des Datenverkehrs dar. Extreme Nutzungsspitzen sind nicht immer leicht zu identifizieren. Schauen sich viele Personen gerade über ihre Mobilgeräte ein Sportereignis an oder findet doch ein DDoSangriff statt? analyse-tools sind daher unerlässlich. Quelle: F5 Networks
DeR AUSBAU VoN lTe-NeTZWeRKeN wird verstärkt vorangetrieben, bis 2018 soll der neue Mobilfunkstandard flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Damit wird der mobile Datenzugriff massiv beschleunigt, was allerdings mit Sicherheitsproblemen einhergehen könnte. ong Term evolution, kurz LTE oder auch 4G genannt, soll eine Zugriffsgeschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde möglich machen, was speziell in ländlichen Regionen die Zugangsmöglichkeiten zum Web verbessert. Durch höheren Datendurchsatz sorgt 4G für schnellere Reaktionszeiten, die sich vor allem beim Aufruf komplexer Webseiten zeigen. Die Latenzzeit sinkt auf bis zu 40 Millisekunden.
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Da LTE auf eine öffentliche TCP/IP-Infrastruktur zugreift, befürchten Experten jedoch, dass Hacker die Schwachstellen der Netze für ihre Zwecke nutzen könnten, denn einige Besonderheiten deuten darauf hin, dass LTE besonders anfällig für Attacken sein wird. 01 2
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Die bisher abgeschotteten Mobilfunknetze gehören der Vergangenheit an, da LTE auf eine öffentliche TCP/IP-Infrastruktur zugreift. Die sinnvollste Sicherheitsmaßnahme ist es, die Gefahr direkt am Netzrand abzufangen, noch bevor sie einzelne Nutzer oder das System erreicht. Aber wie?
Abschottung vorbei Angriffe auf die LTE-Infrastruktur verlaufen meist über die offen zugänglichen und oftmals abgelegenen Sendemasten. Informationen werden dann über das dort verfügbare IP-Netz geleitet und gelangen so direkt in das anvisierte Netzwerk. Der beste Schutz vor Angriffen ist die Absicherung dieser Mobilfunkstatio-
nen. Neben gerätespezifischen Herstellerzertifikaten besteht die Möglichkeit, softwarespezifischer Tunnel zu verwenden. Hacker können dann mit ihren Devices keinen Zugriff auf diese Zertifikate erlangen, zudem können einzelne Zertifikate gesperrt werden. Die Herausforderung liegt hier vor allem in dem Anlegen und in der Verwaltung zigtausender Tunnel, die die Basisstationen mit dem Netzwerk verbinden. Der Ausbau der LTE-Netze wird Vorteile bringen, aber wie jede neue Technologie birgt sie auch Gefahren. Nun gilt es folglich, diese Gefahren mittels spezifischer Sicherheitslösungen einzudämmen. GESa MÜLLEr
Internet-of-Things in Common VIELE UNTERNEHMEN haben das Internet-of-Things (IoT) mittlerweile als ein Wachstumsfeld identifiziert und in ihre Unternehmensstrategie integriert. Der Vielzahl an möglichen Geräten, Systemen und Anwendungen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die Bandbreite reicht von Haushaltsgeräten über Wearables bis zu Geldautomaten. Die GSM Association (GSMA) prognostiziert in ihrer aktuellen Studie, dass bis Ende 2014 bereits mehr als 250 Millionen Geräte über Mobilfunk vernetzt sein werden. Um zukünftig kosteneffizient neue IoT-basierte Lösungen zu entwickeln, stellt sich die Frage, was allen Lösungen gemeinsam ist. Der einfachste Weg, um ein Objekt direkt und verlässlich an das Internet anzubinden, ist die Mobilfunktechnologie. Gemalto bietet als führender Hersteller im Bereich Mobilfunk-Module mit seinen Cinterion Produkten diesbezüglich ein umfassendes Portfolio an, das alle Anforderungen des IoT erfüllt. Um die Mobilfunknetze der verschiedenen Mobilfunkbetreiber für eine Verbindung zum Internet nutzen zu können, muss das Objekt auch mit einer SIM-Karte ausgestattet sein. Bereits seit einigen Jahren bietet Gemalto hierfür lötbare SIM-Chips an, die nur noch in etwa die Größe eines Widerstands auf einer Leitplatte haben. So können immer kleinere und robustere vernetzte Objekte realisiert werden. Die feste Integration der SIMKomponente in das Gerät bietet viele Vorteile wie den zuverlässigen Betrieb über viele Jahre in diversen klimatischen Umgebungen und in Anwendungsbereichen mit starker Beanspruchung.
Gleichzeitig liegt hier aber auch eine Herausforderung. SIM-Karten werden üblicherweise für einen bestimmten Mobilfunkbetreiber hergestellt und so dem Kunden zur Verfügung gestellt. Allerdings wird mit der festen Integration der SIM das gesamte Objekt einem Mobilfunkanbieter und einem bestimmten Land zugeordnet. Somit können Geräte nicht einfach in größeren Mengen für verschiedene Länder produziert werden, sondern die Mobilfunkanbieter müssen die SIM-Komponenten in einem komplizierten Logistikprozess zuliefern, sodass sie für bestimmte, länderspezifische Gerätevarianten verbaut werden können. Dies erfordert eine teure und aufwendige Lagerhaltung und Versandabwicklung und hat hohe Produktions- und Abwicklungskosten zur Folge. „Embedded SIM Remote Provisioning“ löst diese Problematik. Mobilfunkbetreiber, SIM-Industrie und GSMA haben die Architektur und technischen Spezifikation entwickelt und Ende 2013 in der ersten Version veröffentlicht. Gemalto war nicht nur an der Entwicklung der technischen Grundlagen aktiv beteiligt, sondern wird ab 2015 Geräteherstellern einen „On-Demand Provisioning Service“ anbieten. Dieser Service wird Geräteherstellern eine flexible und kosteneffiziente Lösung bieten, um Objekte mit Embedded SIM zu entwickeln und in großen Stückzahlen zu fertigen, ohne einen bestimmten Mobilfunkbetreiber zuzuordnen. Erste bei der Inbetriebnahme lassen sich über den Service dann die Subscriber-Daten des jeweiligen Mobilfunkbetreibers automatisch in das Geräte einspielen, so dass es anschließend betriebsbereit ist.
In Kombination mit Gemalto‘s neu entwickelten „Embedded SIM“ Produkten, auch eUICC genannt, haben Unternehmen nun einfachen Zugriff auf den gemeinsamen Kern einer jeden IoT-Lösung, und können somit ihre Entwicklungsressourcen und ihr spezifisches Branchenknowhow in die Realisierung der bestmögliche IoT-Anwendung stecken. Erfahren Sie mehr über Gemalto‘s Produkte und Services für das Internet der Dinge. HOLGER LENZ, Connected Services & Partnerships Director, Gemalto – On-Demand Connectivity
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Telcos in der Selbstfindung!
KommeNTAR: eIN INSIDeR DeR moBIlFUNKBRANCHe KommeNTIeRT
mAl eHRlICH: Ist es vorstellbar, dass Verkehrsminister Dobrindt als De-facto-Besitzer des deutschen Straßennetzes die automobilhersteller kritisiert, wenn die käufer der Fahrzeuge später mit ihnen die autobahn benutzen? Blödsinn, sollte man meinen? aber: Genau das passiert zurzeit im telekommunikationsmarkt im rahmen einer Initiative der telekom gegen Google, die in Brüssel vorgetragen wurde. 01 4
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Im Kern der Beschwerde geht es darum, dass Google durch die Nutzung des Datennetzes des Providers Telekom Geschäfte macht, ohne dass die Telekom einen Cent sieht. Also Sie, lieber Nutzer, schicken Datenpakete durch das Telekomnetz zu Google ohne das die Telekom davon profitieren kann – das ist schon skandalös! Man sollte alles andere tun als die Monopolisten von Google verteidigen, muss sich aber schon fragen, woher die zunehmende Verzweiflung kommt, die die Mobilfunker dazu treibt, einen Dienstanbieter wie Google anzuzählen, weil der Profit ausbleibt! Die Telekommunikation im Mobilfunk steht vor einem Richtungswechsel. Das Problem ist nur, dass alle den Kompass vergessen zu haben scheinen und stattdessen verzweifelte Versuche der (Neu-)Orientierung sichtbar werden.
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und Bandbreite punkten. Aber seien wir einmal ehrlich! Die angebotenen Tarife sind zu überdimensioniert und uns Nutzer interessiert es überhaupt nicht, welche Daten unsere Smartphones über welchen Provider wie versenden, Hauptsache es funktioniert!
genauso orientierungslos sind wie die im Privatkundensektor. Das Depressionsmodell des Mobilfunktmarktes finden wir in Österreich, wo die Margen und Tarife im Keller hängen und den Anbietern längst die Lust an ihrem Markt vergangen ist.
Das Kernproblem im Mobilfunk liegt in der fehlenden Innovationskraft in einem stetig schrumpfenden Markt. Dies führt dazu, dass die großen Anbieter versuchen, sich gar nicht erst vergleichen zu lassen. Sie argumentieren, es würden nicht die gleichen Standards für die Bilanzierung und den Umsatz für sie gelten (http://www.pwc.de/de/technologie-medien-und-telekommunikation/ umsatzrealisierung.jhtml). Sie versuchen, ihre Probleme nicht transparent werden zu lassen.
Unlimitiertes LTE-Datenvolumen bei 150 Mbit/s für 59 Euro bei der Telekom in Österreich, davon träumen die Kunden hierzulande. 39 Euro für SMS- und Voice-Flat, inklusive 2 GB Datenvolumen im 3G-Netz für 30 Euro für ganz Europa, ein Alptraum für Deutsche Provider und ein Traum für uns Verbraucher! Bandbreite ist aber ein Dienst und kein innovatives Produkt, auch wenn die Provider dies gerne anders sehen.
Die führenden Provider sind von den Kunden angezählt. Die Telekom reagiert mit der Integration von Evernote und Spotify, um Datendienste endlich zu monetarisieren, Vodafone geht mit einer schlechten Datencloud für Privatuser und dem Verzweiflungsdienst Ampya sowie der Bildzeitung an den Start, um sich Inhalte bezahlen zu lassen. Der größte Flop der beiden ist Joyn. Damit sollte irgendwie das SMSGeschäft gerettet werden.
Fehlende Innovationskraft
2013 war das erste Jahr, in dem der Versand von SMS-Nachrichten rückläufig war. 435 Millionen Anwender schwenkten auf Alternativen wie WhatsApp oder iMessage um, wenn sie miteinander kommunizierten. Damit wiederholt sich im SMS-Segment, was wir mit normalen Anrufen schon längst hinter uns haben – nämlich ein Rückgang.
Auch Großkunden bekommen die fehlende Innovationskraft zu spüren. Allein M2M-Angebote werden immer günstiger, und die ersten wackligen Cloudund Hostingversuche der MobilfunkProvider sind zu beobachten. Immer mehr Kooperationen und Partner tauchen auf, um Geschäftskunden sogenannte Mehrwertdienste anzubieten, aber: Das Netz bleibt.
Die Flatrate-Tarife sind ja kein Beweis für Nächstenliebe und Zuneigung uns Konsumenten gegenüber, als vielmehr ein vorab kalkulierbarer Faktor der Nutzung des Netzes und dessen Qualität. Sprache und SMS gehen zurück und werden zu austauschbaren Produkten, die immer preiswerter werden und somit immer niedrigere Margen und Gewinne einspielen. Das Portfolio der Netzbetreiber wird immer vergleichbarer. Wer ein Netz hat und auf Datenverkehr baut, kann nur mit Verfügbarkeit
Vorbei die Zeiten, in denen Businessanwender das Logo ihres Mobilfunkproviders feierten. Das war ungefähr so, als wenn man DHL-Fahrer an der Haustüre umarmen und feiern würde, weil er ein gelbes Kostüm anhat. Mittlerweile ist es den Kunden egal, wie ihr Provider die Datenpakete übermittelt. Mobilfunk wird zum Dienst und ist längst keine Marke mehr. Diensteanbieter sind vergleichbar, aber da wollen die Provider nicht hin. Dumm nur, dass die Vertriebler und Berater im Business-Segment
ICT, also das Zusammenspiel von IT und Telekommunikation, verändert das Geschäft. Und in der Tat ist die Synergie eine wirkliche Chance, aber die Erfahrung fehlt. Solange im Vertrieb nicht über die SIM-Karte hinausgedacht wird und die Ziele immer noch Tarife statt Lösungen sind, trudeln die Netzanbieter in die Bedeutungslosigkeit. Das Geschäftsmodell der Mobilfunker muss eine langfristige Angelegenheit werden, sollen Enterprise-Kunden dauerhaft gebunden werden.
Diskussion um Sicherheit Die Sicherheitsdiskussion ist die größte Chance, wird aber kaum beachtet oder mit Produkten beantwortet, die noch nicht ausgereift sind. Die Partnerprogramme der großen Anbieter taugen im Grunde nur zum Anstreichen von Lösungen und Produkten in Magenta oder Rot, vielleicht zur Risikominimierung für den Endkunden, nicht aber zur Innovationsrevolution. Die Frage wird sein, wer am kreativsten mit seiner Situation umgeht und den Beweis antritt, dass Lösungen gewagt werden. Synergien zu finden, um das ICT-Geschäft mit mobiler Kompetenz auszustatten, hierin liegt die Chance. Die Integration von Diensten wie Ampya oder Spotify ist keine Innovation im Mobilfunkt, sondern lediglich eine andere Art der Abrechnung. LTE allein bietet lediglich mehr Bandbreite eines Dienstes innerhalb des Netzes, aber keine Innovation. Ein Branchenkenner
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Die Auflösung des Displays beträgt 2560 × 1440 Bildpunkte, die rechte Leiste erweitert den Bildschirm um 160 Pixel.
Das Universal mobile Keyboard kann gleichzeitig mit bis zu drei Geräten gekoppelt werden. Der Wechsel zwischen den gekoppelten Smartphones oder Tablets erfolgt per OS-Schalter.
DISPlAYRAND
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SAmSUNG HAT AUF DeR IFA eIN SmARTPHoNe mIT GeWÖlBTem DISPlAY-RAND PRÄSeNTIeRT. DAS GAlAXY NoTe eDGe KANN PeR STIFT BeDIeNT WeRDeN.
systemen, diesmal mit einer tastatur, die auch android- und apple-Nutzer ansprechen soll. auf der neuen Universal-tastatur verzichtet der konzern sogar auf die Windowstaste und das Logo.
GAlAXY NoTe eDGe
auf seiner rechten Seite biegt sich das 5,6-ZollDisplay des Samsung Note Edge nach hinten weg. Der abgewinkelte teil des Bildschirms des funktioniert wie ein erweiterndes, zweites Display. So können Icons häufig benutzter apps dort angezeigt werden. auch für einen Nachrichtenticker, Wetter- oder Börsendaten eignet sich der Bereich. Die kamera-app legt ihre Bedienelemente in dem Bereich ab. Samsung ermuntert Entwickler, diesen rand für ihre apps zu nutzen. www.samsung.de
Samsung Galaxy Note Edge Betriebssystem: android 4.4 Prozessor: 2,7-Ghz-Quadcore Speicher: 32 oder 64 GB Speicher Kamera: 16 Megapixel Frontkamera: 3,7 Megapixel Akku: 3000 mah Features: LtE (cat 6) 01 6
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FÜR Alle icrosoft öffnet sich weiter
m gegenüber anderen Betriebs-
Die tastatur im Microsoft Portfolio nennt sich Universal Mobile keyboard: Das Produkt ist nämlich nicht nur mit Windows, sondern genauso mit Smartphones und tablets anderer hersteller kompatibel. als einzige Voraussetzung müssen die Endgeräte Bluetooth und das human Interface Device (hID) Protokoll unterstützen. www.microsoft.com
Unsiversal Mobile Keyboard Halter: frei positionierbar Größe: 24 x 11 x 1,2 cm Gewicht: 365 Gramm Akku: Über Nacht geladen, sollen die wiederaufladbaren Batterien bis zu sechs Monate durchhalten. Nach einer Schnellladung von zehn Minuten bis zu acht Stunden Preis: 79,99 Euro
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Android-Helm für die Industrie Daqri, ein Start-up aus Los angeles, arbeitet an einem ungewöhnlichen high-tech-helm für den professionellen Industrieeinsatz.
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isher ist das Unternehmen auf Augmented-Reality-Software spezialisiert, diese Expertise fließt nun Hardware-seitig in den Helm für Industriekunden ein: Im Display des Helms sollen dem Arbeiter passende Informationen eingeblendet werden. Von Anleitungen zu bestimmten Bauteilen über Navigation in unübersichtlichen Industrieanlagen, bis hin zu Nachrichten und Warnungen sind viele Szenarien denkbar. Der Daqri-Helm läuft auf Android-Basis und nutzt zwei Qualcomm Snapdragon-Prozessor-Chips. Außerdem sind Kameras und Sensoren verbaut. Der Helm soll komfortables, freihändiges Arbeiten ermöglichen und noch in diesem Jahr erhältlich sein.
B
www.daqri.com
Das transparente Visier des Helms dient in Kombination mit Speziallinsen als Head-up-Display.
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n al o r i gi
größe
Quad core 2.2 GhZ Prozessor
3 GB raM
200mm
13 MP
32 GB
126 mm
kamera
Speicher, erweiterbar auf 128 GB
akku
(3.450 mah) soll 30 Stunden halten
100mm
DAS BlACKBeRRY PASSPoRT, dessen Format dem von reisepässen entspricht, sticht aus der Masse der rechteckigen Full-touch-Geräte hervor und bietet geschäftlichen Nutzern sinnvolle, neue Funktionen.
Geschäftskunden
im Fokus
BlACKBeRRY PASSPoRT
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„Serious Business" ist das Motto. Blackberry legt den Fokus auf Geschäftskunden.
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lackberry stellt das neue Smartphone „Passport" vor und geht damit einen ungewöhnlichen, mutigen Weg: Das Gerät verfügt über ein neuartiges Design mit einem hochauflösenden, quadratischen Bildschirm und einer kapazitiven Tastatur. Im Fokus der Kanadier stehen geschäftliche Nutzer, für die Produktivität entscheidend ist. Genau die Zielgruppe also, die Blackberry einst groß machte, mittlerweile aber häufig auf Apple-Geräte umgestiegen ist. Und dort vielleicht nicht immer glücklich ist – mit einer virtuellen Tastatur, die (den für Dokumente und E-Mails eh schon kleinen) Bildschirm zur Hälfte einnimmt, mit dem frickelig zu platzierenden Cursor oder mit dem zu häufig schlappen Akku.
GeNAU DeN THemeN HAT SICH BlACKBeRRY mIT Dem PASSPoRT GeSTellT: Der große quadratische Bildschirm ermöglicht es, Mails, Dokumente, tabellen und Grafiken in einer breiten und übersichtlichen Darstellung zu betrachten, da er 60 Zeichen pro Zeile anzeigen kann. mit der kapazitiven Tastatur können Funktionen des touchscreens direkt mithilfe der tastatur durchgeführt werden, z.B. auf Webseiten scrollen, Wortvorschläge annehmen oder durch Gleiten über die tasten den cursor bewegen. extrem langlebiger Akku: Im großen Gerät lässt sich ein mächtiger akku verbauen (3.450 mah), der 30 Stunden durchhalten soll. es gibt einen Assistenten, der auf Sprachkommandos reagiert.
Nicht ganz vergessen hat Blackberry, dass heutzutage auch Consumer-Apps wichtig sind: Daher ist nun der Amazon Appstore vorinstalliert, die Unternehmen kooperieren.
Die mechanische, dreizeilige tastatur ist dank kapazitiver Oberfläche auch einem touchpad ähnlich. Sie reagiert also auf Streichen und Wischen. Beim tippen wird zusätzlich eine Leiste mit kontextsensitiven Sonderzeichen und Symbolen eingeblendet.
Der quadratische 4,5-Zoll-Bildschirm mit einem 1:1-Seitenverhältnis bietet hohe auflösung von 1440 x1440 Pixel (453 dpi) und ist mit Gorilla Glass 3 gefertig.
Blackberry P‘9982 Zusammen mit Porsche Design hat Blackberry noch ein luxuriöses Smartphone entwickelt: matter Edelstahl auf der Vorderseite trifft auf italienisches Leder.
Außerdem wurde das Software-Update 10.3 vorgestellt, das technische Verbesserungen und optische Verschönerungen mit sich bringt und sukzessive auch für alle anderen Blackberrys mit 10er Software ausgerollt werden soll. Zusammen mit dem Passport wurde „Blend“ veröffentlicht: Die Software (für die Plattformen Mac, iOS, Windows und Android verfügbar) macht Nachrichten und Inhalte vom Blackberry-Smartphone auf anderen Computern und Tablets verfügbar. Ohne, dass dabei Daten in der Cloud gespeichert werden oder Daten vom Blackberry-Smartphone auf einem anderen Gerät gespeichert werden. Das Gerät ist bereits verfügbar: Ohne Vertrag bietet Vodafone das Smartphone für 599,90 Euro an. Bei den verbauten Komponenten und dem wertigen Gerät eine echte Kampfansage an Apple. rOBErt SchINDLEr
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