HÖR NICHT AUF DEINE VORURTEILE.
Es gibt Smartphones, die erfüllen die Erwartungen. Und es gibt Smartphones, die hauen einen einfach um. Mit einem brandneuen Quad-Core-Prozessor, superschnellen LTE-Modul und brillanten 11,9-cm-HD-Display. Die fühlen sich fantastisch an, holen das Beste aus einer 13-Megapixel-Kamera heraus. Schluss mit den Vorurteilen. Das G ist da! www.lg.de/optimus-g
BEREIT FÜR DAS G?
Editorial
Überhöhte
Erwartungen Vor einiger Zeit war einmal mehr zu beobachten, nach welcher „Logik“ die sogenannten Märkte funktionieren: Apple meldet einen Rekordgewinn und was passiert? – Der Börsenkurs bricht ein. Als Erklärungsversuch werden dann immer die Analysten, Journalisten und Aktienbesitzer herangezogen, die eigentlich noch mehr erwartet hätten.
rwartung, bzw. die ins unermessliche gestiegene Erwartungshaltung, ist überhaupt das Stichwort: Bei der Vorstellung der neuen Blackberry-Strategie hörte man allenthalben, dass sowohl das neue Gerät Z10 als auch die Software einige durchaus innovativen Funktionalitäten bereithielten. Doch trotzdem schwang in den Kommentaren häufig ein wenig Enttäuschung mit. Nach dem Motto: Man hätte schon noch ein wenig mehr erwartet. Auf die Nachfrage, was denn dieses Mehr hätte sein sollen, folgte dann meist ein ratloses Schulterzucken. Benannt werden konnte das „Mehr“ jedenfalls meist nicht.
E
Guido Piech, verantwortlicher Redakteur von MOBILE BUSINESS
Es ist ziemlich frappierend, an welche Funktionalitäten man sich als Nutzer innerhalb kürzester Zeit gewöhnen kann. Funktionalitäten, die vor wenigen Jahren noch so weit weg schienen wie Captain Future in fernen Galaxien. Diese Gewöhnung führt dann dazu, dass man bei jeder Neuvorstellung die gleichen Aha-Erlebnisse wiedererleben möchte. Doch wie oben schon gefragt: Was soll denn der nächste große Wurf sein? Vielleicht sollten wir Anwender froh sein, wenn die Hersteller endlich damit beginnen, die Dokumentenverwaltung auf den mobilen Devices zu verbessern. Oder bessere Verwaltungs- und Sicherheitsmechanismen einbauen. Die Optimierung und Konsolidierung des Vorhandenen kann manchmal mehr wert sein als die erwartete Mega-Innovation, die dann doch niemand braucht.
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,
IHR Feedback AN redaktion@mobilebusiness.de oder 02204/92140
Guido Piech
MOB 1-2.2013
003
TOPSTORY
JACKPOt APP-Stores? 050
024
Mobile Business Intelligence und die Anwender
❱❱❱ Das Interesse der Unternehmen an mobilen Anwendungen nimmt kontinuierlich zu. Dabei stehen neben nativen Implementierungen insbesondere auch alle Spielarten mobiler Frontend-Technologien im Fokus.
012
❱❱❱ Die Vorteile mobiler BI-Lösungen sind bekannt. Bis sich Mobile BI wirklich durchsetzt, kann es aber noch dauern.
060 Ein starkes Signal
❱❱❱ Car-2-Car-Kommunikation – ein zukunftsweisendes Feld, dem sich namhafte Hersteller und Automobilzulieferer annehmen – soll einen Dialog zwischen Fahrzeugen möglich machen.
mobile Market
App-Entwicklung
010
029
Guten Morgen Deutschland
Aufstehen, Zähneputzen, Mails checken: So sieht die morgendliche Routine der 18- bis 30-Jährigen heute aus. ❱❱❱
012 Neutralität im Mobilfunk ❱❱❱
Wie neutral ist der Himmel über Deutschland?
014
iOS vs. Windows 8 – wer gewinnt, wer verliert?
❱❱❱ Apple ist gemeinsam mit Google der Platzhirsch, Microsoft der Angreifer.
016 Ein Unternehmen erfindet sich neu
010
Unsichere Kandidaten identifizieren
❱❱❱ Im Interview spricht Sebastian Wolters, CEO von Mediatest Digital, über den Einfluss von HTML5 in der App-Entwicklung und insbesondere auf die AppStores.
036
Wirkung nach auSSen und innen
❱❱❱ Der Paketdienstleister GLS setzt aufgrund der Veränderungen in der IT und den Kommunikationstechnologien auf eine ganzheitliche mobile Strategie, die eine B2C- und B2B-App umfasst.
038
Warum App-Projekte Scheitern: Das Second-System-Syndrom
Neue Hardware, neue Software, neuer Name: So signalisiert Blackberry seine Rückkehr in den Smartphone-Markt.
❱❱❱ Auch bei der App-Entwicklung ist weniger oft mehr: Viele Projekte kranken daran, dass Unternehmen ein Maximum an Funktionen für alle Systeme bieten wollen.
Strategy
040
❱❱❱
020
Die richtigen Eigenschaften im Fokus
❱❱❱ Interview mit Ralf Gerbershagen, Vice President und General Manager Europe bei Motorola Mobility Deutschland
Apps erfolgreich lokalisieren
❱❱❱ Die meisten Nutzer mobiler Endgeräte bevorzugen eine App-Oberfläche in ihrer Muttersprache. Der Einsatz einer Übersetzungsmanagementsoftware hilft, meist englischsprachige Apps zu übersetzen.
044
App-Entwickler verzweifelt gesucht
[ Standards ]
004
MOB 1-2.2013
Editorial 003 Lifestyle-Apps 048 Business-Smartphone-Übersicht 056 Gadgets 058 Mobile-Trends 068 Business-Tablets-Übersicht 076 Mobile Events 088 Impressum 090
❱❱❱ Millionen von Apps können mittlerweile von diversen Stores heruntergeladen werden. Doch wer entwickelt sie eigentlich?
058
INHALT
1-2.2013 016
BESUCHEN SIE UNS AUF DER CEBIT 2013 Halle: 5 | Stand: F 36
082
074
084
mobile bi
innovations
053
080
❱❱❱
Kernanwendungen der SAP Business Suite sind auf Basis der Echtzeitdatenbank Hana verfügbar – Was bedeutet dies für mobile BI-Anwendungen?
❱❱❱ Mit zwei Tablet-Neuentwicklungen speziell für den Businessbereich kommt Panasonic dieser Tage auf den Markt.
054
MOBILE ACTION
Eine neue Grundlage für mobile BI-Anwendungen?
Warum kommt Mobile BI nicht aus den Startblöcken?
Diesmal aber wirklich: 2013 werden sich mobile Business-Intelligence-Lösungen durchsetzen. ❱❱❱
AUTOMOTIVE 067
Leicht, aber hart im nehmen
082
Weder Soap noch Science Fiction
❱❱❱ Kerngeschäft der ProSiebenSat.1 Media AG ist das Fernsehen. Um das Senderportfolio entsprechend vermarkten zu können, wurden Außendienstmitarbeiter mit mobilen Endgeräten ausgestattet.
Fensterheber runter, Scheibenwischer einschalten
084
❱❱❱
❱❱❱ Im Zuge der Reorganisation seiner E-CommerceAktivitäten band der Fußballbundesligist Mainz 05 auch den mobilen Kanal ein.
Spezielle Apps sollen mobile Endgeräte in die Lage versetzen, klassische Bedienelemente eines Pkws zu ersetzen.
Eng verzahnt
070
Der Weg ist das Ziel
❱❱❱ Im Interview erklärt Dr. Dietmar Meister, Head of Product Division Smartphone & Cloud Solutions bei Bosch Softtec, warum mobile Endgeräte zunehmend zum Autofahren dazugehören.
Große Verlosung
060
074
Firmenwagen jederzeit
❱❱❱ Die in Berlin ansässige Deutsche Kreditbank AG setzt neben eigenen Firmenflotten auf das Mobilitätsangebot Carsharing.
076
5 Tablets COBY Kyr zu gewinn os en!
mobile Market
Analyse des App-Markts
Android Zieht
vorbei
weitere Artikel aus MOBILE MARKET 012
Netzneutralit채t Wie neutral ist der Himmel 체ber Deutschland?
006
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014
iOS vs. Windows 8 Wo Microsoft unreif ist und wo Apple Angriffsfl채che bietet.
016
Blackberrys Neustart Neue Hardware, neue Software, neuer Name
mobilebusiness.de
##Noch im Dezember 2012 veröffentlichte der Mobile-Marketing-Anbieter Madvertise in Kooperation mit dem Suchspezialisten Xyo eine Analyse des europäischen Markts für mobile Apps, die auf den Betriebssystemen iOS und Android basieren. Die Untersuchung kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass der Anteil der heruntergeladenen iOS-Apps von 53 Prozent im Januar auf 30 Prozent im September 2012 gefallen ist. Demgegenüber hat sich der Anteil der Android-Downloads im gleichen Zeitraum verdoppelt. Generell gilt Großbritannien als größter Markt für mobile Apps in Europa – gefolgt von Deutschland und Spanien. So verzeichnete man in UK monatlich rund 277 Millionen App-Downloads (207 Mio. Android-Apps, 70 Mio. iOS-Apps). Deutschland nimmt laut Studie mit 168 Millionen Downloads den zweiten Platz ein. Spanien folgt auf Platz drei mit insgesamt 120 Millionen. Hier werde der Erfolg von Android besonders deutlich, denn bereits 78 Prozent aller App-Downloads basieren in Spanien auf diesem Betriebssystem. ##www.madvertise.com
App-Markt in Deutschland ##Top 10 iOS-Kategorien
##Top 10 Android-Kategorien 1
1 1
2
4
1
6 1
3 Andere
Kommunikation
Spiele
Lifestyle
Andere
Media & Video
Soziale Netzwerke
Fotografie
Soziale Netzwerke
Quelle: www.xyo.net
App-Download: Entwicklung in der EU ##01/2012 iOS > 53 %
Android > 47 %
##09/2012 iOS > 30 %
Android > 70 %
552 Mio. 790 Mio.
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mobile Market
ZAHLEN und Fakten
2016
Bis 2016 werden an die 310 Milliarden mobile Apps heruntergeladen. ##Quelle: Gartner
Entspannte Arbeitsatmosphäre
Fotos, Kunst & Co. Eine aktuelle Studie zeigt, was so alles auf internationalen Schreibtischen steht. m Durchschnitt verbringen Mitarbeiter mehr Zeit am Schreibtisch als mit Familie oder Freunden. Kein Wunder also, dass dieser so angenehmen wie möglich gestaltet und mit persönlichen Dingen ausgestattet wird. Aber was befindet sich tatsächlich auf den Schreibtischen der Deutschen, der Amerikaner oder der Japaner? Eine Studie von Regus, einem Spezialisten für Arbeitsplatzlösungen, zeigt die Unterschiede.
I
Den Umfrageergebnissen entsprechend finden sich auf den Schreibtischen in deutschen Unternehmen am häufigsten Familienfotos (15 Prozent der Befragten), Visitenkarten (ebenfalls 15 Prozent) und Kunstgegenstände (6 Prozent). Weitere Objekte, die man an vielen Arbeitsplätzen findet, seien Urlaubsbilder, Lieblingsbücher, Erinnerungen an erfolgreiche Kampagnen, Post-Its und Pflanzen.
Weltweite Trends Weltweit dominieren laut Studie religiöse Ornamente und Glücksbringer, um die Stimmung am Arbeitsplatz zu verbessern. Oft erinnern auch Aus-
008
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zeichnungen, Diplome oder andere Zertifikate an vergangene Erfolge und sollen für die nächsten Herausforderungen motivieren. Für die Junggebliebenen stehen Plastikfiguren und Modellautos für den spielerischen Zugang zur Arbeit. In den USA sind Familienfotos der absolute Renner (31 Prozent) und in Japan sind sehr häufig Lexika (12 Prozent) auf den Schreibtischen zu finden. Überraschenderweise lassen sich mobile Spielereien gemäß der Untersuchung kaum auf den Schreibtischen finden. Am ehesten haben die Mitarbeiter hierzulande noch Notebook und Mobiltelefon griffbereit. E-BookReader oder auch Tablet-PCs trifft man noch selten an. Ein Umstand der darauf schließen lässt, dass der angebliche Trend zu „Bring your own Device“ auf den hiesigen Arbeitsalltag wohl eher (noch) nicht zutrifft. www.regus.de
Zwanzig
Am 3. Dezember 2012 feierte die SMS ihren 20sten Geburtstag, wobei allein in Deutschland rund 54 Milliarden Kurznachrichten pro Jahr verschickt werden. ##Quelle: VATM
85,5
Deutsche Verbraucher horten immer mehr Alt-Handys zu Hause. Hier liegen derzeit ca. 85,5 Millionen ungenutzte Mobiltelefone. ##Quelle: Bitkom
Neunundneunzig 99 Prozent der entdeckten mobilen Schadprogramme richteten sich 2012 gegen die Android-Plattform. ##Quelle: Kaspersky Lab
2.000.000.000
Der App-Store von Apple verzeichnete im Dezember 2012 mit mehr als zwei Milliarden Downloads während eines Monats einen neuen Rekord. ##Quelle: Apple
85%
85 Prozent aller Flachbildfernseher werden bis 2016 über eine Internetverbindung verfügen. ##Quelle: Gartner
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mobile Market
Guten Morgen Deutschland
Erst die Mails checken Aufstehen, Zähneputzen, Mails checken: So sieht die morgendliche Routine der 18- bis 30-Jährigen heute aus.
G
emäß des „2012 Cisco Connected World Technology Report“ prüfen in Deutschland bereits 92 Prozent der Studenten und jungen Arbeitnehmer am Morgen mit ihren Smartphones E-Mails, Textnachrichten oder Soziale Netzwerke. Laut Studie würden sich in Deutschland bei der Auswahl eines Gerätes 42 Prozent der Nutzer für ein Notebook entscheiden, 31 Prozent für ein Smartphone, 16 Prozent für einen Desktop-PC und zehn Prozent für ein Tablet. Das kleinste Mobilgerät wird dafür umso häufiger in allen Lebenslagen genutzt. 71 Prozent verwenden es häufig vor dem Aufstehen oder nach dem Schlafengehen. Mehr als jeder dritte deutsche 18- bis 30-Jährige checkt damit auch bei einem Essen mit Freunden oder der Familie Mail, SMS oder Soziale Netzwerke. Fast die Hälfte verwendet es im Badezimmer und – trotz Verbot – 22 Prozent tun es während des Autofahrens. Der ständige Drang, auf dem Smart-
phone nach neuen Nachrichten zu schauen, scheint immer größer zu werden. Drei Viertel der Deutschen fühlen bereits einen Zwang dazu.
Neugier oder Neurose? Dabei unterscheiden die Befragten nicht mehr zwischen privater und beruflicher Nutzung. Für Arbeitgeber bedeutet dies zwar, dass Mitarbeiter immer erreichbar sind, doch diese leiden häufig unter Neurosen und Ängsten. Daher ist es wichtig, eine Balance zwischen Arbeits- und Privatleben zu erreichen. Das Smartphone wird aber nicht nur für Mail, SMS oder Social Media genutzt: Für sieben von zehn Deutschen sind Apps wichtig für das tägliche Leben. Zwei Drittel verwenden bis zu neun Apps regelmäßig, fast ein Viertel sogar zehn bis 25 Apps. Dabei steht das Vergnügen für 64 Prozent im Vordergrund, nur 25 Prozent nutzen Apps vorwiegend für berufliche Zwecke. www.cisco.com
Wo nutzen Sie Ihr Smartphone? im Bett:
3 von 4
im Bad:
1 von 3
010
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Beim Essen mit Freunden
Mehr als die Hälfte
Um Textnachrichten im Auto zu schreiben:
nahezu 1 von 5
mobilebusiness.de
Deutlich zu viel Traffic
Mit der Kapazität am Ende In Privathaushalten und Unternehmen müssen immer mehr mobile Endgeräte über WLAN-Netzwerke ins Internet gebracht werden. Dabei stoßen die seit 2009 laut den Analysten von ABI Research weltweit über neun Milliarden ausgelieferten wifi-fähigen Endgeräte immer öfter an ihre Grenzen. Insbesondere Unternehmen stellt die WLAN-Einbindung vor neue Herausforderungen, was die Leistungsfähigkeit und die Sicherheit der IT-Infrastruktur angeht.
Rasanter Standard
Der Anbieter von Wireless-LANs und Sicherheitslösungen, Aruba Networks, hat fünf Applikationen identifiziert, die das WLAN-Netzwerk stark belasten können. ##Video Conferencing (z.B. Go to Meeting, Webex, Lync, Skype) Mit der Zahl der Teilnehmer an einer Videokonferenz und der Bildschirmgröße des Mobilgeräts steigen die Bandbreitenanforderungen an das WLAN. So benötigt beispielsweise Skype 4 Mbps Downloadgeschwindigkeit bei fünf Teilnehmern. Webex verbraucht mehr als doppelt soviel Bandbreite, wenn sich jemand per Laptop in eine Konferenz einwählt statt mit einem iPad. ## Cloud-Storage (z.B. Dropbox, Box, iCloud) Diese Applikationen binden so viel Bandbreite wie möglich, wenn die Grundeinstellungen nicht durch den Anwender verändert wurden – was selten geschieht.
##Apple Airplay, Airprint Die Schnittstellen zur kabellosen Übertragung von Inhalten von iOS- und OS-X-Geräten auf Empfangsgeräte und Drucker höchst bandbreitenintensiv. So benötigt jeder Stream auf ein Endgerät wie iPad, iPhone oder Macbook ca. 1 Mbps Bandbreite pro Gerät. ##Audio- und Video-Streaming (z.B. Spotify, Pandora, Youtube, Vimeo, Netflix) Das Streaming von Inhalten beansprucht enorm viel Bandbreite. So schlägt jeder Audio-Stream mit ungefähr 500 Kbps zu Buche, jeder VideoStream mit 1 bis 2 Mbps. Dies erfordert einen hohen Grad an WLAN-Bandbreite, vor allem wenn die Mobilgeräte nicht 802.11n Übertragungsraten nutzen.
In diesem Jahr steht die Einführung des neuen Standards 802.11ac bevor. Dieser soll es Unternehmen ermöglichen, die steigende Anzahl mobiler Endgeräte effizienter zu verwalten. Mit dem Standard seien erstmals Übertragungsraten im Gigabit-Bereich sowie eine höhere Reichweite bei niedrigerem Energieverbrauch möglich. Ein Entwurf des Standards definiert eine maximale Datenrate von 6.933 MBit/s. Dabei erfolgt die Beschleunigung durch die Optimierung des Übertragungsprotokolls, verbesserte WLAN-Techniken sowie die konsequente Nutzung des Frequenzspektrums bei 5 GHz. www.elektronik-kompendium.de
##Virtueller Desktop Unternehmen, die mit virtuellen Desktop-Umgebungen arbeiten, müssen mit einer konstanten Übertragungsrate von 1,5 Mbps pro Gerät rechnen. Dies stellt gerade in Umgebungen mit hohen Durchsatzraten das Netzwerk vor hohe Herausforderungen. ##www.arubanetworks.com
Tipps & Tricks
Leitfaden zur Mobilstrategie ##Smartphones machen mittlerweile rund 70 Prozent aller verkauften Mobiltelefone aus. Viele Unternehmen möchten diesen Trend nutzen, doch oftmals werden solche Mobility-Projekte nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ entwickelt. Der neue Bitkom-Leitfaden „Apps & Mobile Services – Tipps für Unternehmen“ soll Firmen bei ihrer Mobilstrategie unterstützen. Dabei reichen die Tipps von der Planungsphase über technische Fragen bis hin zur Verteilung von Apps an Mitarbeiter. „Für eine erfolgreiche Präsenz auf Smartphones und Tablet-PCs muss zunächst geklärt werden, wer die Zielgruppen sind und was das mobile Angebot überhaupt leisten soll. Wer ohne Strategie dem Impuls „Wir brauchen eine App“ folgt, läuft Gefahr am Bedarf vorbei zu entwickeln“, so Bitkom-Experte Tobias Arns. Der Leitfaden beinhaltet zudem konkrete Ratschläge für die Umsetzung eigener Apps oder mobiler Websites. So muss vor der Entwicklung einer App die
Plattform ausgewählt werden. Je nach Einsatzzweck bieten native, direkt für eine Mobilplattform geschriebene Programme oder auf Webtechnologie (HTML5) basierende Apps Vorteile. Letztere funktionieren auf jedem mobilen Endgerät mit einem modernen Browser. Dafür können native Programme direkt auf die Hardware des Smartphones zugreifen. Nicht zuletzt gibt der Leitfaden Tipps zur Verteilung von Apps. Sind diese etwa nur für die eigenen Mitarbeiter gedacht, sollten sie nicht über öffentliche Plattformen wie Apples App-Store oder den PlayStore von Google verteilt werden. Interessanter sind dagegen sogenannte Mobile-Device-Management-Systeme (MDM). Damit lassen sich Smartphone-Programme unabhängig von den öffentlichen App-Shops nur auf den Mobiltelefonen der Mitarbeiter installieren.
Kostenloser Download Der Leitfaden „Apps & Mobile Services-Tipps für Unternehmen“ kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden: www.bitkom.org/de/publikationen/38337_74423.aspx
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mobile Market
Netzneutralität im Mobilfunk
Wie neutral ist der Himmel über Deutschland? Netzneutralität bezeichnet die wertneutrale Datenübertragung. Gleiches Recht für alle Daten also („Best-Effort-Prinzip"). Das ist eine Grundbedingung, die das mobile Internet erfolgreich gemacht hat: Jeder hat die Chance, mit seinen Inhalten, Diensten und Anwendungen die Kunden zu überzeugen. Diese ist besonders im Mobilfunk durch verschiedenste Entwicklungen bedroht. Wer hat welche Interessen? ##Robert Schindler
##Durch das steigende Datenaufkommen sind große Investitionen in den mobilen Netzausbau nötig, diese wollen die Betreiber nicht alleine tragen. Sie tendieren zu der günstigeren Variante des Netzmanagements, also Daten mit unterschiedlichen Prioritäten zu übertragen. Eine Priorisierung bestimmter Daten zahlender Kunden wäre eine neue Einnahmequelle.
netzbetreiber
##In einem strikt neutralen „egalitären Netz" gäbe es keine Möglichkeit, Transportbedürfnisse unterschiedlicher Daten zu berücksichtigen. Aber bei einem Telefongespräch über das Internet ist eine geringere Verzögerung wichtiger als beim Herunterladen eines Videofilms, dafür ist beim Videofilm die Datenrate wichtiger, argumentieren die Netzbetreiber.
012
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mobilebusiness.de
##Anbieter von Inhalten könnten für die Durchleitung ihrer Daten zahlen: In Frankreich hat Netzanbieter Orange Google dazu gebracht, für die Durchleitung von Daten eine digitale Maut zu zahlen.
InhalteAnbieter
##Als Partner könnten sich Inhalte- und Netzanbieter einigen, bestimmte Angebote und Inhalte zu bevorzugen. Aktuelles Beispiel: Die Nutzung des Musikdienstes Spotify wirkt sich für Telekomkunden nicht auf ihren Datenverbrauch aus. ##Netzbetreiber versuchen, bestimmte Inhalte zu benachteiligen. Insbesondere die, durch die sie Geld verlieren: Skype oder Whats App sind prominente Beispiele. Eigene Entwicklungen werden dann bevorzugt. Besser sind diese oft nicht: Der Start einer eigenen MessagingAlternative der Betreiber (Joyn) wurde bereits mehrfach verschoben. VoIP-Angebote sind bereits jetzt in vielen günstigen Tarifen nicht nutzbar.
KundeN
##Unternehmen sind an der Bevorzugung ihrer (internen) Kommunikation interessiert und bereit, z.B. für bevorzugte und abgesicherte VoIP-Konferenzen zu zahlen. Technisch ist diese möglich („Quality-of-Service") durch Inspektion der Inhalte und Bewertung zugewiesenener Prioritäten („Access Tiering"). ##Netzbetreiber können durch höhere Preise und unterschiedliche Tarife versuchen, ihre Kosten beim Kunden wieder hereinzuholen: • Tarifvariante 1: Keine Unterscheidung nach Inhalten, aber nach gebuchter Geschwindigkeit. • Tarifvariante 2: Nutzer könnten sich für das kostengünstige Paket mit wenigen Inhalten (z.B. Facebook und 3 Nachrichtenseiten) entscheiden. Andere Inhalte bleiben für sie außen vor.
staat
##Der Staat kann sich heraushalten und auf Wettbewerb setzen. Er kann – wie in den Niederlanden kürzlich geschehen - über Telekommunikationsgesetze Mobilfunkbetreibern untersagen, für einzelne Internetdienste zusätzliche Gebühren zu erheben oder sie zu blockieren und grundsätzlich keine „Deep Package Inspection" erlauben, um Inhalte von Datenpaketen zu erkennen. Dazu laufen diverse Verfahren und Proteste, die MOBILE BUSINESS zusammengetragen hat. Weitere Infos unter:
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013
mobile Market
mobilebusiness.de
Kommentar
iOS vs. Windows 8 – wer gewinnt, wer verliert? pple ist gemeinsam mit Google der Platzhirsch, Microsoft der Angreifer. Aber zunächst: Wie ist Windows 8 überhaupt positioniert? Apples iOS und Googles Android sind klar auf Smartphones und Tablets ausgerichtet – Apple hat diese Kategorie zwar nicht erfunden, jedoch den Markt für diese Geräteklasse durch eine perfekte Gesamterfahrung für den Nutzer gleichsam initial gezündet. Google bietet heute ungefähr die gleichen Leistungen für den Nutzer, allerdings in einem offeneren Eco-System was Hardware(-Hersteller) und Dienste betrifft. Das schlägt sich derzeit auch in den verkauften Stückzahlen im Smartphone-Bereich nieder. Mit Windows 8 hat Microsoft jedoch noch einen dritten Aspekt zu bedienen, der Segen und Fluch zugleich sein wird: Windows 8 ist neuester Spross der Windows-Desktop-Betriebssysteme und muss auch diese Anwender mitnehmen. Dieses Reservoir der Windows-Nutzer – nicht nur im BusinessBereich – ist das entscheidende Potential, das Microsoft Apple und Google voraushat. Mit der neuen Tablet-Oberfläche kann Microsoft punkten: Die Bedienung ist elegant und im Detail an vielen Stellen innovativer als bei den Wettbewerbern. Auch der App-Store startete besser als erwartet. Aber gerade bisherige Windows-Nutzer bleiben mit dem ersten Wurf von Windows 8 eher ratlos zurück: Wer einen Nachfolger für sein PC-Betriebssystem erwartet, wird mit der unvollendeten Integration von alter Desktop-Welt und schicker Tablet-Oberfläche hadern. Und Windows RT für ARM-Prozessoren bietet nur Apps für die neue Oberfläche – das gibt es von Apple und Google im Gesamtpaket schon deutlich besser.
Apple bietet Angriffsfläche Nicht nur an dieser Stelle wirkt das Microsoft-System unreif: Zwar hat Microsoft alle relevanten Komponenten für ein leistungsfähiges Ecosystem im Köcher – vom App-Store über Mail-, Karten- und Musikdienste und mit Skype auch noch ein Schwergewicht für Kommunikation und Messaging – aber die intuitive Verzahnung und das Zusammenspiel wirken noch längst nicht so gekonnt wie bei der Konkurrenz. Eine gewisse Unreife hat auch Apple mit dem letzten Update auf iOS 6 erkennen lassen, auch wenn sich diese in erster Linie auf den neu gestarteten Kartendienst und die App-
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Store-Darstellung bezieht. Erstmals konnte ein iOS-Update nicht restlos begeistern. Apple bietet also Angriffsfläche und muss zeigen, dass es Käufergruppen in niedrigeren Preissegmenten erschließen kann. Wenn Microsoft seine angestammte Nutzerbasis für das neue System begeistern kann, ist der dritte Platz gewiss. Bei der Komplexität der „Altlasten“ und der besser zu verzahnenden Dienste ist das nicht trivial. Und Microsoft hat die bisherigen Hardware-Partner mit einem eigenen Gerät vor den Kopf gestoßen – Windows-8-Momentum von weiteren Herstellern fehlt noch. Im Moment sieht es so aus, als ob Google sowohl Apple als auch Microsoft überrunden wird. Mathias Reinhardt
Der Kommentator Mathias Reinhardt ist Geschäftsführer und Mitbegründer der Nidag GmbH. Der DiplomWirtschaftsinformatiker sieht seine Aufgabe in der Transformation von Geschäftsmodellen in die digitale Zukunft. Als Internet-Dienstleister berät und betreut er Unternehmen hinsichtlich E-Commerce und MobileLösungen.
LADEN KOMMT VON LADEN.
MOBILES EINKAUFEN. MIT DEN APPS DER METRO GROUP FUTURE STORE INITIATIVE. Die neuen Apps: METROphone, MEA App und real,- App machen Ihr Smartphone zum Marktfinder, zum Einkaufsberater, zum Rezeptsucher, zur Kochshow to go, zum Einkaufsassistenten und sogar zum mobilen Bestellsystem. Sie geben den Kunden von METRO Cash & Carry und Real einen Ausblick auf den Einkaufskomfort und -service der Zukunft. Und sorgen schon jetzt f端r mehr Effizienz im Handel. Erfahren Sie mehr unter www.metrogroup.de und unter www.future-store.org
mobile Market
Blackberry 10
Neue Hardware, neue Software, neuer Name: Viel mehr geht nicht, wenn ein Smartphone-Anbieter dem Markt signalisieren will, dass mit ihm noch – oder besser wieder – zu rechnen ist. So geschehen bei Research in Motion, das wie seine Produkte jetzt nur noch Blackberry heiSSt. Mit einem reinen Touch-Device und einem komplett neuprogrammierten Betriebssystem will Firmenchef Thorsten Heins den Anschluss an die Marktführer wiederherstellen – und das könnte sogar gelingen.
Ein Unternehmen
erfindet neu sich
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mobilebusiness.de
FAKTEN
BlackBerry Z10 ##Dual Core 1,5 GHz ##16 GB Interner Speicher ##4.2" Touchscreen ##8 MP Kamera auf der Rückseite ##Bereit für 4G-LTE ##Display-Auflösung 1280 x 768 (356 ppi) ##1080p HD-Videoaufzeichnung ##Bis zu 10 Stunden Sprechzeit (3G) ##Bis zu 13 Tage Stand-by-Zeit ##MicroSD-Speicherkarte ##Austauschbarer Akku ##Gewicht 137,5 g
L
ange, sehr lange hatten die Kanadier von ehemals Research in Motion darauf vertraut, dass Smartphones mit physischer QWERTZTastatur zumindest im Businessbereich immer eine treue Anhängerschaft finden würden. Ebenso wähnte man sich mit seinem Blackberry Enterprise Server (BES) Geschäftsumfeld im wahrsten Sinne des Wortes auf der sicheren Seite. Doch es kam anders: Smartphones wurden nicht mehr allein an ihren Funktionalitäten wie sicherem Zugriff auf Unternehmensdaten gemessen, sondern entwickelten sich zunehmend zu LifestyleProdukten, die sich die Anwender auch in ihrem Arbeitsumfeld wünschten. QWERTZ* und BES zählten wohl nicht unbedingt dazu, wie die Entwicklung der Marktanteile belegt.
Multitasking auf dem Smartphone Spät, aber wahrscheinlich noch nicht zu spät, trägt Blackberry dieser Entwicklung nun Rechnung. Mit dem Voll-Touch-Device Z10 zeigt das Unternehmen, dass es verstanden hat, worauf es den Nutzern ankommt. Das lässt sich weniger an der Hardware und ihren Features als vielmehr an Betriebssystem, Software und Bedienbarkeit festmachen. Mit einem Daumen lässt sich zwischen den Applikationen hin- und herwechseln. Der Clou dabei ist, dass man die Applikation nicht verlassen muss, weil das Betriebssystem Blackberry 10 Multitasking erlaubt. Zudem werden neben allen Kalendereinträgen auch alle eingehenden Nachrichten – E-Mails, SMS, WhatsApp, Facebook, Twitter etc. – in einem Hub gesammelt, so dass der Nutzer immer alle Kontakte und Termine im Blick hat. Dies spart Zeit und sorgt für Übersichtlichkeit. Zwei weitere Neuerungen seien erwähnt: Zum einen die Touch-Tastatur, die während der Eingabe mehrere (sinnvolle) Wortvorschläge macht und * Ein Smartphone mit QWERTZ-Tastatur und neuem Betriebssystem hat Blackberry unter dem Namen Q10 im Programm.
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mobile Market
dadurch ein schnelleres Tippen erlauben soll. Und zum anderen die Möglichkeit, mit einem Fingerstreich zwischen dem privaten Bereich des Nutzers und einem durch die Unternehmens-IT kontrollierten beruflichen Sektor zu wechseln. Dies erscheint als praktikable Möglichkeit, das vieldiskutierte und aufgrund von Datenschutzrichtlinien in Deutschland bislang häufig verworfene Modell, für Privat- und Arbeitsleben lediglich ein Device zu nutzen, doch realisieren zu können. Dazu muss allerdings für den professionellen Bereich weiterhin der BES installiert sein, während man für den privaten Modus die von den Mobilfunk-Providern eingeforderte Blackberry-Option zum Einrichten von E-MailKonten (endlich!) eliminiert hat. Alles andere wäre wohl auch schwer vermittelbar gewesen...
Blackberry Enterprise Server Ein für die Unternehmens-IT zentrales Thema ist denn auch der Blackberry Enterprise Server, der bei der weltweiten Präsentation neben all den Video-, Chat- und Fotofunktionalitäten wenig bis gar keine Erwähnung fand. Die Frage stellt sich, wie sich BES 10 in bestehende BES-5-Infrastrukturen einbinden lässt, um getätigte Investitionen zu schützen. Dazu Alexander Schütterle, Enterprise Business Development Manager: „BES 10 wird parallel zu der existierenden BES-5-Infrastruktur aufgestellt. Die Kunden können bestehende User-Lizenzen bis Ende des
Jahres über unser sogenanntes License Trade Up kostenfrei in BES-10-Lizenzen migrieren, u m Blackber r y-10 -Endgeräte i n i h re Unternehmensinfrastrukturen einzubinden.“ Der Basisserver beim Blackberry Enterprise Service 10 ist dabei kostenfrei. Durch die kostenfreie Migration der Lizenzen ist die bereits getätigte Investition laut Schütterle somit gesichert und auch andere Endgeräte wie iOS können mit BES 10 verwaltet werden (lesen Sie mehr dazu in nebenstehendem Interview). In ersten Alltagstests in der Redaktion konnte das Z10 einige der beschriebenen Fähigkeiten bereits unter Beweis stellen. Doch ein gutes SoftwareKonzept allein reicht – wie die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt – wahrscheinlich nicht. Wichtig ist, dass die Anwender mit dem neuen Blackberry auch ein neues Image verbinden – weg von der Arbeitsbiene, weg von der E-MailMaschine. Der Hersteller hat viel dafür getan, letztlich beeinflussen kann er es nicht. Guido Piech
Gemischte Infrastrukturen Wie bestehende Kunden auf das neue Betriebssystem migrieren können, erläutert Enterprise Business Development Manager Alexander Schütterle im Interview: ◗◗Herr Schütterle, wie ist ein sicherer und durchgängiger Parallelbetrieb gewährleistet, wenn neben einem bestehenden Blackberry Enterprise Server (BES) nun ein „neuer“ BES mit Blackberry 10 (BB10) implementiert werden muss?
das neue Z10? Welchen Zeitrahmen veranschlagen Sie für ein solches Projekt?
(Support Forum, Webcasts etc.). Eine Zeitabschätzung ist schwer, da es
alexander Schütterle: BES 10 kann problemlos in einer Misch-
auf die Komplexität der Infrastruktur, der Richtlinien und vor allem der
umgebung mit BES 5 betrieben werden, da in der Kommuni-
Vorgaben beim Kunden hinsichtlich Freigaben und Pilotbetrieb ankommt.
kation mit dem Mailsystem andere Protokolle genutzt werden
Für den Nutzer fällt lediglich die neue Aktivierung des BB-10-Gerätes an.
Schütterle: Wir bieten unseren Kunden über das Blackberry 10 „Get Ready
Program“ verschiedene Möglichkeiten zur Hilfe bei der Migration an
und somit keine Konflikte möglich sind. Was die Kommunikation durch die Firewall angeht, werden die gleichen Komponenten und Kommunikationswege genutzt – so kann z.B. bei einer DMZ-Infrastruktur die Blackberry-Router-Komponente der existierenden Infrastruktur mitbenutzt werden.
◗◗Welche Migrationsangebote unterbreitet Blackberry Bestandskunden zum Umstieg auf BB10 und
018
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◗◗Die Trennung des privaten und professionellen Profils erfordert den Einsatz des BES. Wie schließen Sie aus, dass unsichere Applikationen wie WhatsApp oder gefährliche Spionagesoftware nicht trotzdem Zugriff auf das professionelle Profil erhalten – denn schließlich befinden sich die Apps physisch auf demselben Device? Schütterle: Die Trennung der beiden Welten innerhalb von Blackberry
Balance wird bereits auf der Betriebssystemebene festgesetzt. Neben
mobilebusiness.de
Mit „Bring Your Own Device” (BYOD) kommen verschiedenste Endgeräte mit unterschiedlichsten Plattformen ins Unternehmen – und bringen Sicherheitsprobleme gleich mit. Der Weg zu
der eigentlichen Trennung der
mobiler Sicherheit
Prozesse, die keinen Datenaustausch zulassen, werden aber auch die Verkehrsströme separiert. Die geschäftliche Applikation kommuniziert ausschließlich mit dem Firmennetzwerk, während die Prozesse in dem privaten Perimeter das ganz normale Routing in das Internet benutzt.
◗◗Wie ist die AppWorld aufgebaut, um zu verhindern, dass private Apps (fälschlicherweise) nicht doch in das professionelle Profile gelangen? Schütterle: Der geschäftliche
Perimeter kommuniziert ausschließlich mit dem Intranet. Nur darüber können Apps im geschäftlichen Bereich installiert werden. Die Blackberry World for Enterprise stellt diese Applikationen auf dem Firmenserver zur Verfügung. Auf diese Weise wird bereits bei der Auswahl und Installation von Apps ein „Übergreifen“ in den privaten Bereich verhindert. Die privaten Apps werden über die Blackberry World installiert und arbeiten in dem dafür vorgesehenen privaten Perimeter.
◗◗Wie kann die Unternehmens-IT dies überwachen und welche neuen Funktionalitäten für das MDM enthält BES 10? Schütterle: Durch die restriktive
Trennung im Rahmen von Blackberry Balance sind die vielen Individuellen Einstellmöglichkeiten vereinfacht. Wenn durch die Balance-Architektur der Zugriff aller privaten Apps verhindert wird, braucht man keine unzähligen Policies mehr für seine Umgebung anpassen. Weniger ist in diesem Fall wirklich mehr. Ein Mehr an Sicherheit. ##Guido Piech
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as BYOD-Konzept hat unbestritten Vorteile: Motivierte Mitarbeiter arbeiten effizienter, weil sie mit ihren Geräten bestens vertraut sind und sie können von jedem Ort aus arbeiten. Aber das Phänomen BYOD bringt auch Sicherheitsprobleme in die Unternehmen: Firmendaten werden auf fremden Geräten verarbeitet. Gefragt ist eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie. Nicht nur die mobilen Geräte müssen geschützt werden, sondern auch die Firmendaten, sobald sie sich auf diesen Geräten befinden.
Mobile Device Management liefert die Basis Eine solche Strategie beruht im wesentlichen auf zwei Schritten: Der erste ist die Einführung von Mobile Device Management (MDM). Damit können Unternehmen die Grundlage für eine sichere BYOD-Strategie schaffen, unabhängig davon, welche mobilen Plattformen die Mitarbeiter nutzen.
usätzliche SicherheitsmaßZ nahmen sind nötig MDM ist der Start auf dem Weg zur mobilen Sicherheit – reicht aber alleine nicht aus, denn damit lassen sich zwar die mobilen Geräte absichern, aber nicht die mobilen Daten. MDM-Lösungen bieten keinen Schutz gegen mobile Angriffe wie Phishing-Attacken, Malware oder bösartige Apps. Deswegen sind im zweiten Schritt weitere Maßnahmen zu berücksichtigen.
Mitarbeiter informieren Eine altbewährte Maßnahme darf nicht vergessen werden: Die Einbindung der Mitarbeiter in den Schutz des Netzwerks. Sie müssen die Richtlinien des Unternehmens kennen und dazu verpflichtet werden, diese zu befolgen. An unterschriebenen Vereinbarungen, die sicherstellen, dass die Mitarbeiter ihre Pflichten und die Rechte des Unternehmens kennen, führt deshalb kein Weg vorbei.
Eine MDM-Lösung sollte folgende Features bieten: 1. Applikationsmanagement: Damit kontrollieren Unternehmen, welche Anwendungen auf den Mobilgeräten laufen und können die Nutzung gegebenenfalls einschränken. 2. Konfigurationsmanagement und Ressourcenkontrolle: Diese Funktionen überwachen, womit sich die Endgeräte verbinden, wovon sie Bilder machen und welche Passwörter sie verwenden. 3. Erkennung von freigeschalteten („jail broken”) und gerooteten Geräten: Diese Devices sind von Natur aus risikobehaftet und müssen deshalb aufgespürt werden. 4. Wiederherstellung und Schadensbegrenzung bei Verlust: Das System muss in der Lage sein, verlorene Geräte zu tracken, sie zu sperren und ausgewählte oder gegebenenfalls sämtliche Daten auf dem Gerät zu löschen. Außerdem sollte es Unterstützung für Backup und Wiederherstellung bieten. 5. Support und Service Management: Technischer Support sollte via Fernzugriff möglich sein. Außerdem kann eine Kostenkontrolle dabei helfen, einen moderaten Einsatz der Geräte zu sichern, etwa beim Auslands-Roaming.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, die Unternehmen einen Echtzeitschutz gegen mobile Attacken bieten: 1. Anwendungs- und Desktop-Virtualisierung: Diese Techniken ermöglichen reine Lesezugriff-Lösungen, bei denen sensible Daten die Server erst gar nicht verlassen. 2. Selbstverteidigende Apps: Sie enthalten von Haus aus Verschlüsselungen und wichtige ManagementFunktionen. Zu ihrem Schutz stützen sie sich weniger auf die Features nativer Plattformen und Datenspeicherorte. 3. Einrichtung einer „Sandbox“: Bei dieser Methode wird ein isolierter Bereich auf dem mobilen Endgerät geschaffen, in dem der Anwender mit Unternehmensressourcen arbeiten kann. 4. „Always-on-VPN”: Ein Virtual Private Network, das ständig online ist, und den kompletten Datenverkehr durch einen Tunnel zu den zentralen Servern beziehungsweise der Cloud zurückleitet. Dadurch können die Daten von den zentral installierten Abwehrmaßnahmen geschützt werden. ##Quelle: Websense
MOB 1-2.2013
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