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]TOP] BUSINESS-] ]APPS,[DIE] FÜR][MEHR] ]WACHSTUM SORGEN.] Anwendungen, die Ihr Business bewegen.

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Abbildung des Displays ist simuliert. ©2013 BlackBerry. Alle Rechte vorbehalten. BlackBerry® und die zugehörigen Marken, Namen und Logos sind Eigentum von Research In Motion Limited und sind in den USA und weiteren Ländern weltweit als Marken eingetragen und/oder werden dort als Marken verwendet. Alle anderen Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber.


Editorial

Nicht

zu früh versenken Es war eines der IT-Themen der letzten Zeit. Überall stand zu lesen, dass die PC-Verkäufe im ersten Quartal 2013 im Vergleich zu den Zeiträumen der beiden Vorjahre drastisch zurückgegangen seien. Der Hauptschuldige dafür war schnell gefunden: Windows 8 und das in Teilen umstrittene Bedienkonzept.

ber! Windows 8 als alleinige Ursache für die „schlechten“ Zahlen auszumachen, wäre zu einfach. Die Gründe sind vielschichtig und hängen beispielsweise mit Investitionszyklen zusammen oder mit der Priorisierung bei der Mitarbeiteraustattung mit Tablets und Smartphones. Jetzt gleich den Abgesang auf den PC und Windows 8 zu starten, scheint doch arg verfrüht. Das zeigt allein schon der Vergleich mit 2009, als im ersten Quartal weniger PCs verkauft wurden als in diesem Jahr. Die Klassiker PC und Notebook werden auf absehbare Zeit ihre Berechtigung behalten, allein schon wegen des größeren Bildschirms und ihrer Tastatur. Vielleicht ist es einfach nur so, dass der PC-Markt derzeit gesättigt ist und die Zeiten ewigen Wachstums vorbei sind. Und: Anstatt jetzt nur an Windows 8 herumzumäkeln könnte man auch die Frage aufwerfen, wer sonst noch für Innovationen im PC-Umfeld sorgt? Viele Menschen und Unternehmen haben in der letzten Zeit in Smartphones und Tablet-PCs investiert, weshalb der neue PC bzw. das neue Notebook anscheinend ein wenig warten musste. Aber das werden die Analysten und Marktforscher sicher in ihre Überlegungen einbezogen haben...

Guido Piech, verantwortlicher Redakteur von MOBILE BUSINESS

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

IHR Feedback AN redaktion@mobilebusiness.de oder 02204/92140

Guido Piech

4.13 MOBILE BUSINESS

003


[

topstories

042

Neue Spielregeln

❱❱❱ Die Spielregeln haben sich geändert. Unternehmen wollen für ihre Mitarbeiter und Kunden individuelle, mobile CRM-Apps, und sind bereit, bei der Entwicklung selbst Hand anzulegen.

062 Was die Zukunft möglich macht

❱❱❱ Dem Onlinehandel zum Trotz werden stationäre Ladengeschäfte auch in Zukunft ein wesentliches Standbein des Handels bleiben.

]

Urknall

oder Kaltstart?

024

❱❱❱ Unendliche Weiten statt geschlossener Planetensysteme – der Feuerfuchs greift an.

[

mobile Market

]

008

Explosive Nachfrage

010

„Mobile Device Management ist out“

❱❱❱ Interview mit Marco Gocht, CEO und CIO der ISEC7 Group.

012

[

MOBILE OS

]

❱❱❱

036

014

❱❱❱ Auf Basis des quelloffenen Web-Betriebssystems Firefox OS hat die Net Mobile AG aus Düsseldorf eine White-Label-Systemlösung für Smartphones und Tablets entwickelt.

Wer stellt die digitale Karte von morgen?

Ob das fest eingebaute Navigationsgerät im Auto oder das Smartphone in Kombination mit der passenden App – Hilfsmittel um den richtigen Weg zu finden, gibt es viele. ❱❱❱

016 Verlängern statt versteigern

❱❱❱ Eine erneute Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen würde die Investitionen und die Erreichung von Breitbandzielen gefährden.

[ Standards ] Editorial 003 Lifestyle-Apps 040 Business-Headphones-Übersicht 058 Mobile Trends 072 Business-Apps 079 Business-Smartphone-Übersicht 086 Mobile Events 088 Impressum 090

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]

020

Der Mobilmarkt wächst und wächst. Inzwischen ist jedes zweite Handy ein Smartphone.

Interview mit Dr. Hendrik Koch, Mobilité Unternehmensberatung GmbH, über die Schlüsselrolle von Smartphones in übergreifenden Verkehrskonzepten.

00 4

strategy

❱❱❱

Verkehrszentrale Smartphone

009

[

Ganz in WeiSS

038 Der Bessere gewinnt nicht immer

❱❱❱ Der Kampf um den Markt der mobilen Betriebssysteme ist voll im Gange und es gibt noch erhebliche Wachstumsmöglichkeiten.

[

INNOVATIONS

]

039

Widerstandsfähiger Begleiter

❱❱❱ Ab Ende April ist das neue Galaxy S 4 von Samsung in zweierlei Farben auf dem Markt verfügbar.

016

039


036

Berlin hat gewählt.

moon-agentur.de

INHALT

4.13

068

020

[

CRM TO GO

042

[

]

049

HANDEL

]

Der gut informierte Kunde

Unverwechselbarer Gipfelstürmer

Wer kennt sie nicht, Österreichs erfrischende Kultlimonade – Almdudler. Um international zu expandieren, setzten die Macher auf starke Kundenfokussierung und effiziente Vertriebssteuerung. ❱❱❱

050 „Transparenz ist uns wichtig“

❱❱❱ Interview mit Christian Fischer, Geschäftsführer der Tecart GmbH, über die aktuelle Relevanz von Mobile-CRM-Lösungen.

052 Mobile CRM soll SpaSS machen

❱❱❱ CRM ist einer der meistgenutzten Begriffe in der Businesswelt. Die Idee eines mobilen CRM ist nicht neu, erfährt aber durch die Mobilisierung von Unternehmen eine neue Dimension.

❱❱❱ Der informierte Kunde hat mittels neuer Technologien grenzenlosen Zugriff auf Produktinformationen.

070 Tatort Kaufhaus

❱❱❱ Mithilfe von Videoüberwachung kann im Bremer Kaufhaus Lestra bei Alarm sofort überprüft werden, was zwischen den Regalen vor sich geht.

075 Den zehnten Hotdog gratis

❱❱❱ In der Hotdog-Eaterie Finespitz´s können Kunden mit einem digitalen Bonuskartensystem über eine App Treuepunkte sammeln.

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MOBILE ACTION

]

080

054

Gemeinsam mit BlackBerry® schützen wir nicht nur die Geheimnisse der Bundesregierung, sondern auch die von immer mehr Unternehmen. Dazu haben wir Telefonie, SMS und E-Mail-Kommunikation abhörsicher im nagelneuen BlackBerry® 10 vereint. Komfortabler kann man vertrauliche Informationen kaum bewahren. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.secusmart.com

AFCEA Fachausstellung Bonn, 24.-25. April 2013, Stand Z9 BSI Kongress Bonn, 14.-16. Mai 2013, Stand F1

Nichts zu beanstanden

Keine Papierberge mehr

Die Gebrüder Martin GmbH & CO.KG war auf der diesjährigen Medica einer der ersten Aussteller, der seine Messe-Leads mit dem Tablet erfasste.

❱❱❱ Die Dekra Bremen führt KFZ-Bewertungen und Fahrzeugfotografie mithilfe mobiler IT-Lösungen durch.

055

Mit dem Tablet zur Inspektion

❱❱❱

082

❱❱❱ Mit einem zeitgemäßen mobilen CRM sind Vertriebsmitarbeiter von überall aus handlungsfähig.

❱❱❱ Mit einem dicken Anforderungskatalog startete Alstom vergangenes Jahr ein Mobility-Pilotprojekt für den Servicebereich.

068

084

Im Taxi handlungsfähig

Per Bild & Ton immer dabei

❱❱❱ Die D.ING Gruppe aus Köln nutzt zur besseren Kommunikation eine mobile Videokonferenzlösung aus der Cloud.

058

Die Bildschirmabbildungen sind simuliert. BlackBerry® sowie zugehörige Warenzeichen, Namen und Logos sind Eigentum von Research In Motion Limited und sind in den USA und anderen Ländern registriert und /oder werden dort verwendet. Verwendet unter Lizenz von Research In Motion Limited.


[

mobile market

]

Keine Frage, Mobilgeräte sind auf dem Vormarsch. Doch wie sieht es in den verschiedenen Ländern mit der Technikaffinität aus? Der Sicherheitsanbieter Sophos wollte es genau wissen und hat weit über 2.000 Leser seines Blogs befragt. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die Deutschen in Sachen Laptop, Smartphone und E-Reader am besten ausgestattet unterwegs sind – noch vor den USA. So hat statistisch gesehen jeder technikaffine Deutsche 3,1 Mobilgeräte mit dabei, im Durchschnitt sind es weltweit 2,9 Geräte. Den Vogel schoss ein Umfrageteilnehmer ab, der angab, zwölf Geräte mit sich zu führen. Und: In Sachen Laptops ist Windows nach wie vor das populärste Betriebssystem (49 Prozent), gefolgt von Mac (22 Prozent) und Linux (acht Prozent).

Die durchschnittliche Anzahl mobiler Geräte pro Person: Deutschland

3,1 %

USA

3,0 %

Kanada

2,7 %

UK

2,7 %

Australien

2,6 %

www.sophos.de

Deutsche sind Weltmeister

Trend zum 00 6

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[

mobile market

weitere Artikel 010i

BYOD macht unproduktiv

Wie stehen Mitarbeiter zu Sicherheitsproblemen und Geräteverlust? 014i

Open Street Map

Wer stellt die digitale Karte der Zukunft?

016i

Frequenzvergabe Verlängern oder versteigern?

Die fünf populärsten Mobilgeräte: Smartphone

85 % Laptop

65 %
 Tablet

48 % MP3-Player

Die vier häufigsten Betriebssysteme bei Mobilgeräten: Android

40,9 %

iPhone 40,5

%

Blackberry 8,9

%

Windows 3,4

%

40 %

E-Reader

29 %

Drittgerät 4.13 MOBILE BUSINESS

007

]


[

mobile market

]

Mobile Web

losive

e g a r Nachf

Exp

Mitspieler im Internet: 27 Prozent aller Internetnutzer weltweit kommen aus Europa und Deutschland liegt dort immerhin auf Platz zwei nach Russland. Auch das mobile Internet boomt, denn Smartphones sind nun in der Mehrheit (51 Prozent im letzten Quartal). Allerdings liegt Deutschland damit immer noch deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 57 Prozent. Spitzenreiter ist Spanien mit 66 Prozent.

Der Mobilmarkt wächst und wächst. Inzwischen ist jedes zweite Handy ein Smartphone, wie eine Studie ermittelt hat. Im europäischen Vergleich ist Deutschland der interessanteste Markt für Anwendungen und Dienste im mobilen Web, meinen die Marktforscher von Comscore in ihrem Bericht „2013 Future in Focus – Digitales Deutschland”. Die jährlich erscheinende Reihe globaler Analysen soll Einblicke in die wichtigsten Erkenntnisse des Jahres bieten. Für die diesjährige Studie haben die Analysten die aktuellen Trends in Deutschland im Bereich Internetnutzung, Onlinevideo, Mobile und Onlinewerbung untersucht sowie den Suchmaschinenmarkt, Social Media, E-Commerce und das Thema „Frauen im Netz“ stärker in den Blick genommen.

SmartphoneDurchdringung

in EU5-Region bei 57 %

Deutschland

51 %

Großbritannien

64 %

Frankreich

53 % Spanien

Europa als großer Player Das Internet ist inzwischen im Alltag angekommen, denn fast 60 Millionen Deutsche gehen regelmäßig ins Netz und sind mehr als 24 Stunden im Monat online. Europa ist generell ein großer 00 8

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66 %

Italien

53 %

Quelle: comscore

Videos heiß begehrt Und für welche Zwecke nutzen die Bundesbürger ihre Mobiltelefone? 14 Prozent der SmartphoneBesitzer setzen sie für das mobile Shopping ein. Doch das ist nicht alles, denn auch in anderen Bereichen steigen die Nutzungszahlen. So waren im Dezember 2012 etwa 16 Millionen Deutsche mit dem Handy in einem sozialen Netzwerk aktiv und zehn Millionen haben mobile Videos angeschaut. Die stetig wachsende Nutzung von Smartphones und Tablets führt zu einer interessanten Entwicklung: Inzwischen kommen etwa zehn Prozent der Seitenaufrufe in Deutschland nicht mehr von Desktop-PCs. Demzufolge wächst auch der Onlinewerbemarkt. Hier sind allerdings vor allem die Jüngeren aktiver Nutzer neuer Formate. So hat beispielsweise jeweils ein knappes Viertel der 18- bis 24-jährigen Smartphone-Besitzer schon einmal einen QR-Code gescannt oder einen mobilen Gutschein genutzt. Ingo Steinhaus


[

mobile market

Spielkonsolen abgemeldet

Background ZweitgröSStes “Internetland“ hinter Russland: 57,4 Mio.

Menschen nutzen in Deutschland das Internet via PC oder Laptop und verbrachten durchschnittlich mehr als einen Tag im Monat online. Fragmentierung der Medienlandschaft: Die wachsende Nutzung mobiler Endgeräte, wie Smartphones und Tablets, führt zu einem vielfältigen und fragmentierten Angebot. Knapp zehn Prozent der Seitenaufrufe in Deutschland kam nicht von PCs. Online-Display-werbung: 762 Milliarden DisplayAd-Impressionen wurden in Deutschland im Jahr 2012 ausgeliefert. GröSSte Onlinewerber im 4. Quartal waren die Deutsche Telekom, Zalando und Ebay. Facebook ganz vorne: Die Deutschen verbrachten 244 Millionen Stunden im Monat auf sozialen Netzwerken und Blogs. Und: Mobile Social Media gewinnt immer mehr Fans – 8,4 Millionen nutzen es sogar täglich auf ihrem Handy. Konsumenten testen M-Commerce: 14 Prozent der deutschen SmartphoneNutzer haben Produkte oder einen Dienst via Smartphone erworben. Sogar knapp ein Viertel der deutschen iPhoneNutzer kaufte im Dezember 2012 mit ihrem Endgerät ein.

Zocken, bis der Arzt kommt Smartphones werden für die Spielindustrie immer wichtiger: Jeder dritte Gamer und damit rund acht Millionen Deutsche daddeln mittlerweile auf ihrem Mobiltelefon, wie eine Studie von Bitkom Research kürzlich ermittelte.

D

iese Zahlen verdeutlichen, dass das Smartphone hinter dem Computer und der Spielkonsole am häufigsten zum Spielen genutzt wird. „Eine große Auswahl an Spielen, geringe Kosten und die einfache Bedienung machen Smartphones zum attraktiven Spielgerät“, erklärt Tobias Arns, Gaming-Experte beim Branchenverband Bitkom.

jeder vierte Gamer daddelt mindestens einmal am Tag mit seinem Smartphone. Desktopcomputer und Laptops werden dagegen von nur knapp 13 Prozent der User täglich genutzt, die klassische Spielkonsole sogar von nur drei Prozent. „Mit Smartphone-Spielen lassen sich tägliche Pausen, etwa im Wartezimmer oder an der Bushaltestelle, unterhaltsam nutzen“, sagt Arns.

Bei der täglichen Nutzung liegt das Mobiltelefon laut Studie sogar vor anderen Plattformen auf Platz eins. Rund

Nicht zuletzt wird auch der Tablet-Computer immer häufiger zum Spielen genutzt: Jeder zehnte Gamer (elf Prozent) greift täglich auf ihn zurück. Insgesamt spielen 60 Prozent von ihnen mehrmals in der Woche auf einem. www.bitkom.org

Smartphone 24

Tablet-Computer 11

% Desktop-Computer/Laptop 13

%

Stationäre Spielkonsole 3

%

Tragbare Spielkonsole 11

%

%

Nutzungshäufigkeit

verschiedener Geräte als Spielkonsole

Quelle: Comscore 4.13 MOBILE BUSINESS

009

]


[

mobile market

] Süchtig nach Mobilgeräten

ZAHLEN und Fakten

macht unproduktiv

6.000.000.000 Weltweit gibt es sechs Milliarden Mobiltelefone, aber nur 4,5 Milliarden Menschen besitzen eine Toilette.

Laut einer Studie von Varonis, einem Anbieter von DataGovernance-Software, ging bei der Hälfte der befragten Unternehmen bereits ein Mobilgerät verloren, auf dem wichtige Firmendaten gespeichert waren. Bei mehr als einem Fünftel waren Sicherheitsprobleme die Folge. ie die Umfrage zeigte, ist Mitarbeitern zunehmend erlaubt, über ihre privaten Geräte auf Unternehmensdaten zuzugreifen. Unabhängig davon, ob „Bring your own Device“ (BYOD) an ihrem Arbeitsplatz gelebt werden darf, scheinen die Mitarbeiter tatsächlich süchtig nach ihren Geräten zu sein: 86 Prozent von ihnen verwenden sie Tag und Nacht für die Arbeit – 44 Prozent sogar während der Mahlzeiten.

Besessen vom Mobilen Endgerät

Passwortschutz ist am beliebtesten

15 %

W

Nach Sicherheitsvorfällen und Datenverlusten befragt, gab die Hälfte der Teilnehmer an, dass ein Mitarbeiter ihres Unternehmens bereits ein Gerät mit wichtigen Firmeninformationen verloren habe. Mehr als ein Fünftel berichtete von Sicherheitsproblemen aufgrund eines verlorenen Geräts. Laut der Studie scheint die Einführung von BYOD-Richtlinien einen kleinen, wenn auch statistisch unbedeutenden positiven Effekt auf die Sicherheit zu haben. Denn in Unternehmen, die über solche Richtlinien verfügen, ereigneten sich fünf Prozent weniger Sicherheitsvorfälle. Generell ist die beliebteste Methode zur Sicherung mobiler Geräte lediglich der Passwortschutz (57 Prozent). 35 Prozent der Unternehmen setzen Geräte auch per Fernzugriff zurück, während immerhin 24 Prozent Verschlüsselungsmethoden einsetzen. 01 0

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86 %

kommen ohne ihr mobiles Endgerät nicht aus oder sind immer online.

44 %

benutzen ihr mobiles Endgerät, um in der Mittagspause zu arbeiten.

20 %

Sechs

Wer durchschnittlich acht Stunden schläft, zieht in den restlichen 16 Stunden alle sechs Minuten sein Smartphone aus der Tasche. ##Quelle: HTC

400

Die Zahl mobiler Malware nahm 2012 um 400 Prozent zu, mit einem Anstieg bei Malware für Android-Geräte von 50.000 auf mehr als 200.000. ##Quelle: Trustwave

sehen sich selbst an der Grenze zum Workaholic. nehmen ihr mobiles Endgerät sogar mit in den Urlaub.

##Quelle: UNO

Quelle: varonis.com

1/5

Fast ein Fünftel aller Bundesbürger (18 Prozent) ziehen E-Books dem gedruckten Buch vor. Dies entspricht rund 12,6 Millionen Personen.

Mitarbeiter sorgen sich auch um die eigene Sicherheit. Ganze 57 Prozent glauben, dass die Verwendung eines privaten Geräts für Arbeitszwecke auch ein Sicherheitsrisiko für sie darstellen könnte – beispielsweise durch Offenlegung und Missbrauch vertraulicher Gesundheitsdaten oder persönlicher Informationen. Unternehmen, die BYOD erlauben, verzeichnen eine niedrigere Produktivität: Fast ein Viertel der Studienteilnehmer erklärte, eigene Geräte häufiger während der Arbeitszeit für private Zwecke zu nutzen, als sie gegenüber ihren Vorgesetzten zugaben.

##Quelle: Bitkom

Einundfünfzig Mit 51 Prozent tragen Sprach- und Datenübertragungen per Festnetz noch immer den größten Teil zum Gesamtumsatz mit TK-Diensten bei; mit Mobilfunkdiensten wurden nur 41,3 Prozent der Umsätze erzielt. ##Quelle: Steria Mummert Consulting

1.750.000.000

Weltweit wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1,75 Milliarden Mobiltelefone verkauft. Dies entspricht einem Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber 2011. ##Quelle: Gartner


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mobile market

]

Verkehrs-

zentrale Smartphone

Interview mit Dr. Hendrik Koch, Bearter bei der Mobilité Unternehmensberatung GmbH, über die Schlüsselrolle von Smartphones in übergreifenden Verkehrskonzepten.

◗◗Herr Dr. Koch, welche Rolle spielen Smartphones für die urbane Mobilität? Für die optimale Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel des öffentlichen und des Individualverkehrs (Bus, Bahn, Fahrrad, Carsharing etc.) spielen neben einer integrierten Tarifierung insbesondere ein gemeinsames Buchungs- und Abrechnungssystem sowie eine verkehrsmittelübergreifende Informationsplattform die zentrale Rolle. Ein Smartphone bietet hierfür die optimale Plattform, um Information, Zugang und Buchung von Mobilitätsdienstleistungen flexibel und überall zu ermöglichen.

Dr. Hendrik Koch:

◗◗Wie ist der aktuelle Stand diesbezüglich? Das Handyticket als praktische Alternative zum klassischen Fahrschein im ÖPNV bildet in Kombination mit Apps für dynamische Fahrplanauskünfte bereits den Anfang. Hier gibt es zurzeit verschiedene regionale Lösungen, die ein stetiges Nachfragewachstum verzeichnen. Zukunftsweisend sind Lösungen, bei denen ein Smartphone genutzt wird, um vor Fahrtantritt „einzuchecken“ und bei Fahrtabschluss „auszuchecken“, und der kostengünstigste Fahrpreis automatisch über ein Benutzerkonto abgerechnet wird.

Koch:

◗◗Wer kann eine Mobilitätsplattform realisieren, die die verschiedenen Verkehrsmittel verknüpft? Die Rolle des Systemintegrators, der verschiedene Verkehrsmittel zusammenführt und eine einheitliche Schnittstelle für den Endkunden bietet, wollen viele Akteure im Markt wahrnehmen. Hier ist das Rennen noch offen. Ohne die umfassende Einbindung der Verkehrsunternehmen und -verbünde, die zentrale Funktionen des öffentlichen Verkehrs in Form von Tarif/ Marketing/Vertrieb, Verkehrsangebot und -infrastruktur steuern, wird es nicht gehen. Sie werden diese Rolle aus Ressourcengründen jedoch

Koch:

01 2

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Apps für die urbane Mobilität Moovel Die Mobilitätsplattform führt verschiedene Verkehrsmittel und -wege in einer App zusammen – „gleichwertig und ideologiefrei“. Pilotprojekte laufen in Stuttgart und Berlin.

DriveNow Carsharing Carsharing von BMW i, Mini und Sixt in Berlin, Düsseldorf, Köln, München und San Francisco.

Car2Go Das Mietwagenkonzept von Daimler und Europcar ist in Deutschland in sechs Städten aktiv.

MyTaxi MyTaxi schafft eine direkte Verbindung zwischen Fahrer sowie Fahrgast und ermöglicht ein direktes Bezahlen im Taxi von Smartphone zu Smartphone. Der Taxifahrer wird mit Bild, Namen, Telefonnummer und Bewertung angezeigt. Der Fahrgast kann die Ankunft des Taxis in Echtzeit auf seinem Display verfolgen. Der Taxifahrer zahlt für jede erfolgreich vermittelte Fahrt in Deutschland 79 Cent an MyTaxi.

Flinc Das Mitfahrnetzwerk für spontane und dynamische Vermittlung verbindet Mitfahrzentrale und soziale Netzwerke.

Touch & Travel Touch & Travel ist ein Projekt der Deutschen Bahn und anerkannter Fahrausweis. Per Smartphone checkt der Kunde bei Antritt und Abschluss der Reise an einem Kontaktpunkt per NFC, GPS-Ortung, Scannen des Kontaktpunkt-Barcodes oder manueller Ortseingabe ein und am Zielort wieder aus. Das Hintergrundsystem ermittelt aus den Check-in- und Check-out-Daten, durchfahrenen Mobilfunkzellen, dem „Zangenabdruck“ bei der Kontrolle sowie den Fahrplandaten Fahrtstrecke und Fahrpreis. Die Abrechnung erfolgt nachträglich per Lastschrift, der Erwerb der tariflich richtigen Tickets im Nahverkehr entfällt.

DB Navigator und DB Ticket Weitere Apps der Deutschen Bahn, die Fahrpläne, Karten und Bahnhofspläne sowie Tickets auf das Handy bringen.

DB Call a Bike und DB Flinkster In vielen Großstädten stellt die Deutsche Bahn ihren Kunden Fahrräder und Autos zur Ausleihe bereit.

Handyticket Deutschland Mobile Fahrplanauskunft, die Tickets vieler Verkehrsverbünde lassen sich direkt buchen.

Öffi Die App stellt Informationen zu Fahrplänen des öffentlichen Personennahverkehrs übersichtlich dar.

§ Datenschutz: Ein Problem für alle Mobilitäts-Apps sind die umfangreichen Bewegungsprofile, die der Nutzer hinterlässt. Bei der Touch & Travel App sei es z.B. ausreichend, wenn der Start- und Zielbahnhof gespeichert würden, die weitergehende Speicherung von Wegstrecke und Reisezeit verstoße gegen Datenschutzrecht, kritisieren Datenschützer.


[ nur vereinzelt und mit regionalem Fokus wahrnehmen können. Allein die Deutsche Bahn scheint in der Lage, in Zukunft auch nationale Lösungen anzubieten. Technologieanbieter, wie z.B. Siemens, Google oder auch die Deutsche Telekom, könnten zukünftig als Anbieter einer übergreifenden Mobilitätsplattform auftreten, da das Management einer großen Menge an Kundendaten und die Bereitstellung integrierter Informationen bei diesen Unternehmen eine Kernkompetenz darstellt. Wobei sich durch ihre neue, breitere Positionierung auch die Automobilhersteller, wie z.B. Daimler, als umfassende Mobilitätsdienstleister positionieren wollen.

◗◗Wie gehen die Verkehrsverbünde mit ihren Daten um? Koch: Die Zersplitterung in viele autonome Verkehrsverbünde und kommunale Verkehrsunternehmen führt zu einer Masse an proprietären Lösungen in Bezug auf mobile Informationsplattformen für den ÖPNV. Für eine umfassende Einbindung von Fahrplaninformationen in externe Angebote, wie es z.B. in der Schweiz bereits im Rahmen von Google Transit geleistet wurde, bedarf es daher einer Vielzahl von individuellen Regelungen. Einzelne Akteure, z.B. die Münchner Verkehrsgesellschaft, folgen aber bereits dem Beispiel der Deutschen Bahn und stellen ihre Fahrplandaten zur Verfügung. Aus Sicht der Endkunden wäre es sicherlich wünschenswert, wenn durch eine größere Offenheit gegenüber externen Anbietern innovative Ansätze entstehen, die die Nutzung des ÖPNV weiter vereinfachen.

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Ohne Standards geht nicht viel

Kein smartes

Zuhause? Mit über 40 Millionen Haushalten bietet Deutschland großes Marktpotential für den Bereich Smart Home, der aber bislang nicht aus den Startlöchern kommt. So das Ergebnis einer Studie des IEER – Institute for European Energy Market Research GmbH.

G

emäß der Erhebung mangelt es den Akteuren weder an innovativen Ideen noch an neuen Produkten, letztlich wird die intelligente Gebäudesteuerung vom Verbraucher kaum angenommen. Gründe dafür seien neben den immer noch nicht vorhandenen einheitlichen Kommunikationsstandards zwischen den Produkten fragwürdige Vermarktungskonzepte einzelner Hersteller – Kundenbindung durch proprietäre Systeme und individuelle Insellösungen sind, so die Studie, nicht zeitgemäß und werden vom Verbraucher nicht akzeptiert.

Einer der Hauptgründe für den noch ausstehenden Durchbruch von Smart Home sieht Prof. Dr. Roland Kaldich, Projektverantwortlicher für die aktuelle Studie, vor allem im heterogenen Markt mit einer Vielzahl von herstellerspezifischen Lösungsangeboten und in den bislang noch unklar verteilten Rollen unter den Akteuren: „Nicht weniger als fünf Branchen buhlen aktuell um die Gunst, sich als Vorreiter zu positionieren. Dies führt zwar einerseits zu einer schleppenden Weiterentwicklung des Marktes, bietet aber andererseits den Marktteilnehmern die Chance, einzelne Lücken zu besetzen und sich nah am Endkunden zu positionieren.“ Zu den erwähnten Branchen gehören Telekommunikations-, Energie- und Versorgungsunternehmen, Anbieter von Gebäudetechnik, Hersteller von Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgeräten sowie Hard- und Softwarefirmen. www.ieer-gmbh.com

„Im Bereich Smart Homei ist noch unklar,i welche Rolleni die einzelnen Akteurei spielen werden.“i Prof. Dr. Roland Kaldich, Institute for European Energy Market Research

Robert Schindler

4.13 MOBILE BUSINESS

013

]


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mobile market

] egegneten die digitale Karten den Nutzern noch vor wenigen Jahren vor allem bei der Autonavigation oder vor dem heimischen Rechner, so unterstützt das Smartphone den Menschen heute überall und in jeder Lebenslage. Dominiert wird der Kartenmarkt bislang von einem Oligopol, das mit seinen Angeboten die Basistechnologie für Services mit Location-Bezug liefert: Google mit Google Maps, Tomtom mit Teleatlas und Nokia mit Navteq.

B

Ob das fest eingebaute Navigationsgerät im Auto, die mobile kompakte Variante oder das Smartphone in Kombination mit der passenden App – Hilfsmittel, um den richtigen Weg von A nach B zu finden, gibt es viele. Als konzernunabhängige Alternative, die mithilfe des CrowdsourcingAnsatzes funktioniert, präsentiert sich die sogenannte „OpenStreetMap“ (OSM).

Die großen Smartphone-Player haben das Ziel, ihre eigenen Kartenprodukte bei den Nutzern durchzusetzen. Apple versuchte im September letzten Jahres überhastet, das Thema Location mit einem halbfertigen Kartenprodukt zu besetzen und Google zu verdrängen. Auch wenn Apple mit einer guten Lösung nachziehen dürfte: Man ist anderes gewohnt von dem Konzern und das Beispiel zeigt die Wichtigkeit des Themas. Die digitale Karte für alle Lebenslagen ist ein mächtiger Faktor, um den ein harter Kampf entbrannt ist. Wer sich mit seinem Angebot durchsetzt, dem gehört die Zukunft.

Der Unterschied liegt im Detail Doch es gibt auch eine konzernunabhängige Alternative: Die OSM ist ein freies Kartenprojekt, das ähnlich wie Wikipedia funktioniert und dessen Mitgliederzahl sich seit 2005 ungefähr alle 14 Monate verdoppelt hat – seit Mitte Januar wurden erstmals über eine Million Mitglieder verzeichnet. Dazu versucht die OSM den kommerziellen Kartenanbietern hinsichtlich Detailreichtum, Dynamik und Aktualität in immer mehr Ländern den Rang abzulaufen. In einer vergleichenden Studie zwischen der OSM und Teleatlas in Deutschland stellten Pascal Neis, Dennis Zielstra und Prof. Dr. Alexander Zipf von der Universität Heidelberg bereits fest, dass die OSM hinsichtlich der für die Autonavigation notwendigen Daten im Jahr 2011 nur noch neun Prozent hinter dem Konkurrenzprodukt zurücklag. Die OSM würde demnach „Mitte bis Ende 2012 ein vergleichbares Routennetzwerk für Autos bieten wie Tomtom“. Überholt die OSM die kommerziellen Anbieter mit dem CrowdsourcingAnsatz? Auch Wikipedia wurde schließlich lange belächelt, bevor es den Brockhaus ablöste. Allen kommerziellen Kartenanbietern gemein ist die Fokussierung auf größtenteils automatisierte Erfassungssysteme für Autostraßen wie die bekannten Google-Street-View-Autos.

Wer stellt die

digitale Karte von morgen? 01 4

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mobile market

Doch Zukunftsthemen wie Wander- und Radkarten, Karten mit Skipisten, barrierefreie Wegekarten oder Indoorkarten zur Orientierung in Einkaufszentren bzw. Bahnhöfen erfordern einen umfangreicheren Erfassungsansatz. Wirtschaftlich scheint das für die etablierten Unternehmen nicht darstellbar – jedenfalls bleiben Google und Co. jenseits der Autostraßen blass und das Engagement verharrt seit Jahren auf niedrigem Niveau. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich bei Navteq seit Jahren stabil etwa 1.000 Mitarbeiter unmittelbar mit Kartographierung befassen. So verwundert es nicht, dass in erwähnter Studie festgestellt wird, dass OSM 2011 in Deutschland „27 Prozent mehr Daten hinsichtlich des Gesamtnetzwerks und der Fußgängerinformationen bietet“ als Tomtoms Kartenprodukt. Solche Zahlen zeigen die Kraft und Dynamik der exponentiell wachsenden OSM-Community.

OSM

Open Street Map ist ein im Jahr 2004 gegründetes Projekt mit dem Ziel, eine freie Weltkarte zu erschaffen. Dabei werden weltweit Daten über Straßen, Eisenbahnen, Flüsse, Wälder, Häuser und alles andere gesammelt, was gemeinhin auf Karten zu sehen ist.

Wege abseits der Straße

Die meisten Mitglieder der OSM-Community beteiligen sich durch Mapping, also dadurch, dass sie mit einem GPS-Gerät Kartendaten sammeln und bei OSM eingeben.

Das bisherige Problem für die mobile Wirtschaft: Während kommerzielle Anbieter ihren Kartenzugang mit komfortablen APIs ermöglichen, fehlen für OSM noch verlässliche Standards. Das erhöht den Entwicklungsaufwand und erschwert die Planbarkeit von Projekten. Unter dem neuen Label „GeOS“ möchte Skobbler Unternehmen zukünftig mit eigenen APIs den Zugriff erleichtern. Damit sollen Unternehmen Zugriff auf Kartentechnologien erhalten, die bereits weltweit bei über drei Millionen Endkunden im Einsatz sind. Aktuell läuft GeOS noch im Rahmen einer geschlossenen Beta-Phase, an der Unternehmen auf Anfrage teilnehmen können.

www.open streetmap.de

OSM noch in den Kinderschuhen

Tatsächlich ist die Bearbeitung der OSM mittels Webeditoren noch nicht intuitiv, so dass sich bislang vor allem computeraffine Spezialisten und Geo-Enthusiasten beteiligen. Mehr und mehr wird es Interessierten jedoch möglich, sich durch die Benutzung von Smartphones oder Tablets an der Weiterentwicklung der OSM zu beteiligen. Damit fallen die technischen Hemmnisse, die bislang für über 90 Prozent der Bevölkerung eine zu hohe Hürde bei der „Mitmach-Karte“ darstellten. Was das für die Qualität der OSM bedeuten kann, mag sich jeder selbst ausmalen. Andererseits: Vielleicht entwickeln die kommerziellen Kartenanbieter in Zukunft eigene Crowd-basierte Ansätze zur Kartenentwicklung. Es bleibt also spannend bei der Frage, wer die digitale Karte von morgen stellt. Marcus Thielking

OSM (oben) und Google Maps im Vergleich.

Beispiel:

Berliner Zoo

Bei Zoos, wie dem oben abgebildeten Berliner Zoo, enden die Karten kommerzieller Anbieter für gewöhnlich am Eingang – in den Parks selbst werden nur wenige Wege angezeigt. Im Vergleich zeigt sich, dass die OSM die Navigation von „Gehege zu Gehege“ ermöglichen kann. Auch außerhalb des Zoos wirkt die OSM detailgetreuer – bei der zusätzlichen Möglichkeit der Satellitenansicht punktet im direkten Vergleich Google Maps.

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mobile market

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Mobilfunkfrequenzen

Eine erneute Versteigerung der Mobilfunkfrequenz würde die Investitionen und die Erreichung von Breitbandzielen gefährden – so das Ergebnis einer aktuellen VATM-Studie*.

Verlängern statt versteigern? ittlerweile hat jeder der deutschen Mobilfunknetzbetreiber bereits mehrere Milliarden Euro für Frequenznutzungsrechte, Netzausbau und Vermarktung investiert. Angesichts des stark wachsenden Mobilfunkverkehrs stehen künftig weitere Investitionen in die Infrastruktur bevor. Dabei spielt die Frequenznutzung eine wichtige Rolle. Ende 2016 laufen die 900-MHz- und ein Großteil der 1.800-MHz-Frequenznutzungsrechte der vier Mobilfunknetzbetreiber hierzulande aus. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) will noch 2013 entscheiden, wie es mit diesen Frequenzen 2017 weitergehen soll, um Planungssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Derzeit prüft sie, ob eine Verlängerung der aktuellen Nutzungsrechte oder eine Neuvergabe per Auktion erfolgen soll. Glaubt man dem Branchenverband, ist die Entscheidung von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des Mobilfunkmark-

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tes in Deutschland. So sprechen sich die VATM-Mitgliedsunternehmen Vodafone und Telefónica (O2) sowie die E-PlusGruppe klar für eine Verlängerung bis mindestens 2020 aus. Keiner der Anbieter möchte ein Auktionsgebaren wie im Sommer 2000 erleben: Damals gingen die UMTS-Lizenzen für schlappe 98,8 Mrd. D-Mark (ca. 50 Mrd. Euro) über den Tresen. Eine Studie des Instituts für Wettbewerbsökonomie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf untersuchte nun im Auftrag des VATM die Optionen, die die BNetzA nach dem Bedarfermittlungsverfahren in ihrem „Szenarienpapier 2016“ vorgestellt hat. „Der deutsche Mobilfunkmarkt ist durch wirksamen Wettbewerb gekennzeichnet und es ist zurzeit kein signifikanter Markteintritt zu erwarten“, heißt es im Fazit des Gutachtens. Nach jetzigem Stand erscheine eine Verlängerung der bestehenden Lizenzen als adäquate Vorgehensweise. Eine Auktion hingegen berge Risiken hinsichtlich des Ausbaus der Breitbandkapazitäten, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie.

Endlich mehr Harmonie Prof. Dr. Justus Haucap von der Heinrich-Heine-Universität, zuletzt Vorsitzender der Monopolkommission, erläutert: „Eine temporäre Verlängerung der Frequenznutzungsrechte schafft die Möglichkeit, die Laufzeiten der Mobilfunkfrequenzen zu harmonisieren. Dann können Wertabhängigkeiten zwischen verschiedenen Frequenzen bei der nächsten Vergabe berücksichtigt werden. Kleine Auktionen in ‚kurzen´ Zeiträumen hintereinander führen hingegen zu Unsicherheit bei den Anbietern und dürften schädlich für die Anreize sein, zügig in neue Infrastrukturen zu investieren.“ www.vatm.de

Folgende Frequenzen sind vom Ende der Nutzungsrechte 2016 betroffen: 900-MHz-Frequenzen werden hierzulande für das D-Netz und damit vorrangig von Telekom und Vodafone genutzt. Innerhalb Europas wird die Frequenz zudem für GSM-Netze (2G) genutzt. 1800-MHz-Frequenzen bilden die Basis für das E-Netz, das in Deutschland vor allem von E-Plus und Telefónica O2 (ehemals Viag Intercom) in Anspruch genommen wird. * Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.

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Bestes Qualtitätsurteil im Test.

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Ausgabe 4/2013 Getestete Version: ESET Smart Security 5

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leserumfrage

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Samsung Galaxy Note II –

Ergebnisse des groSSen Lesertests Eines der interessantesten Smartphones für Businessnutzer, das Galaxy Note II, stellte Samsung exklusiv 54 Lesern von MOBILE BUSINESS mehrere Wochen zur Verfügung. Unsere Leser konnten ausgiebig testen, was das Kraftpaket im Businessalltag zu bieten hat.

Unsere 54 Tester kommen aus ganz Deutschland und sind in den unterschiedlichsten Branchen zuhause: IT, Banken und Versicherung, Consulting, Maschinenbau oder Logistik. Mit Smartphones kennen sich unsere Leser aus: Alle nutzen im Alltag Geräte von Apple, Blackberry, Nokia oder diverse AndroidSmartphones. Die Nutzer sahen ihre Erwartungen erfüllt und vergaben Bestnoten für Bedienung, Hardware und Design. 51 Nutzer würden das Galaxy Note II weiterempfehlen. Obwohl wir nicht danach gefragt haben, wurde immer wieder der langlebige Akku gelobt. Da haben die Tester anscheinend mit anderen Geräten schlechte Erfahrungen gemacht. „Als wirklich herausragend und positiv habe ich die Akkulaufzeit empfunden. Das Gerät hat einen kompletten Tag mit voller Helligkeit und relativ hoher Nutzung 01 8

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sehr gut gemeistert“, berichtet z.B. Tester André F. Nur 11 Tester kannten die umfangreichen Samsung Enterprise-Software-Lösungen zur mobilen Sicherheit, Messaging und Konnektivität. Eine weitere Überraschung: Die Hälfte der Tester setzt im Unternehmen keine Mobile-Device-ManagementLösung (MDM) ein, um die Smartphones der Mitarbeiter zu verwalten. Die meisten Tester ohne entsprechende Lösung planen aber die Einführung einer MDM-Lösung. Was durchaus Sinn macht: Nur in 16 Unternehmen sind weniger als 9 Smartphones im Einsatz. 24 Unternehmen müssen bis zu 100, 14 Unternehmen sogar zwischen 100 und 1.000 Smartphones verwalten, in Einzelfällen sogar mehr.

Displaygröße polarisiert Mehr als die Hälfte (30 Tester) setzten sich intensiv mit der Multiscreen-Funktion ausei-


Insbesondere die Bedienung mit dem S-Pen wurde gelobt. „Die S-Pen-Funktion ist grandios. Das Schreiben von Notizen wurde so unheimlich vereinfacht. Für die Entwicklung und auch für Notizen während Besprechungen ist dieses Gerät nicht mehr wegzudenken.“ René G. „Am besten war zweifelsohne die S-Pen-Funktion. Genial für Meetings, einfach schnell drauflosschreiben oder etwas hin kritzeln. Oder ein Schaubild vom Whiteboard abfotografieren und weiterbearbeiten.“ István K. „Etwas skeptisch war ich bzgl. des Pens. Aber die Bedienung überzeugt absolut: Nach kurzer Eingewöhnung will man den Eingabestift nicht mehr missen. Insbesondere die Möglichkeit, auf die Schnelle handschriftliche Notizen zu verfassen, ist ein echtes Kaufargument.“ Thomas S. „Stiftnotizen bei Meetings sind erheblich ‚sozialer‘ als tippen, da andere sonst gerne annehmen, dass man nicht bei der Sache ist... Außerdem sind Notizen damit wunderbar schnell geschrieben.“ Moritz S.

@Leserstimmen @André F.: Das kurze Aufleuchten des Bildschirms, wenn man kurz mit der Hand darüber fährt, habe ich als sehr nützlich empfunden. Das ist sehr gut, um im #Meeting dezent verpasste Anrufe und Nachrichten zu überprüfen. @Ercan Y.: Eine #Videokonferenz war gut möglich. Die #Akkulaufzeit war überraschend lange. @Horst S.: Cooles Teil, doch ein bisschen mehr Alu am Gehäuse könnte die #Haptik verbessern. @Markus D.: Die #Akkulaufzeit ist bemerkenswert und ein absolutes USP, trotz des enormen Displays. @André F.: #E-Mails können, ohne sie erst öffnen zu müssen, nach Wichtigkeit bewertet werden, indem man eine Vorschau mit der Hover-Funktion bekommt. @Jörg W.: Die #Größe des Gerätes fand ich am Anfang etwas problematisch, habe mich dann aber damit arrangiert. Voll überzeugt haben mich das #Display und die tolle Farbdarstellung sowie die #Kamera.

nander und arbeiteten im Alltag so mit zwei Apps gleichzeitig, was besonders auf dem großen Display für viele Tester eine tolle Erfahrung war. Am riesigen Bildschirm scheiden sich jedoch die Geister: Von vielen als herausragendes Merkmal gelobt, fanden andere das 14,1 cm große HD-Super-Amoled-Display am Ohr gewöhnungsbedürftig. „Beim Telefonieren wird man oft komisch angeschaut, weil man fast schon ein Tablet an das Ohr hält. Hier empfiehlt es sich mit Kopfhörern zu telefonieren“, rät ein Tester. „Die Funktionen sowie die Hardware (Prozessor, Display, etc.) des Galaxy Note II sind super, allerdings ist mir persönlich das Device zu groß. Eine uneingeschränkte Einhandbedienung ist faktisch nicht möglich. In die Hosentasche bzw. in die Hemdtasche passt es nur bedingt. Dies alles steht einem Businesseinsatz leider sehr im Wege“, meint Thilo R. in der abschließenden Auswertung. Ein großes Display kann aber auch ein Tablet überflüssig machen, überlegt Klaus L. für seine Firma: „Wir haben im Unternehmen ca. 300 Mobilfunkverträge, für deren Verwaltung ich verantwortlich bin. In den nächsten Monaten wollen wir strategisch entscheiden, welche Geräte in Zukunft eingesetzt und mit welcher MDM-Lösung sie verwaltet werden sollen. Das Galaxy Note II ist eine interessante Alternative, da es in einigen Fällen ein Tablet überflüssig machen wird.“

@Markus D.: Das Gerät ist perfekt für den #Businessalltag. Ich habe von der Firma ein iPhone bekommen, würde allerdings einen Wechsel auf ein Samsung Note II auf jeden Fall als nächstes Company-Telefon in Anspruch nehmen. @André F.: Bei längeren #Videos kann man mit der Hover-Funktion punktgenau eine bestimmte Szene heraussuchen. Schön! @Martin T.: Als Mitarbeiter in einer Spedition muss ich ständig mobil erreichbar sein, sei es telefonisch oder per Mail oder Messenger. Hierfür eignet sich das Galaxy Note II sehr, da es problemlos bedienbar und gut handlebar ist. Der große #Touchscreen ist hervorragend und funktioniert beispiellos. @Thomas S.: Für ein #Tablet eigentlich zu klein, für ein #Smartphone eigentlich zu groß. Aber die Performance und das herausragende #Design begeistern.


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