Medijuana 59.

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Medizinisches Cannabis gegen Kopfschmerzen und Migräne

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ie meisten von uns wissen aus eigener Erfahrung, was echte Kopfschmerzen oder eine schwere Migräne bedeuten, Medikamente lindern diese nicht besonders effektiv. Viele sind gezwungen, diese Schmerzen tagtäglich zu ertragen und in Erwartung auf Besserung die Zähne zusammenzubeißen. Diesen Menschen empfehlen wir eine Studie, nach der medizinisches Cannabis Kopfschmerzen und Migräne um durchschnittlich 50 % reduziert. Diese Forschungsarbeit erschien in der wichtigsten Fachzeitschrift, dem Journal of Pain. Obwohl die analgetische Wirkung von Cannabis weithin bekannt ist, stellen viele die Kopfschmerz lindernde Eigenschaft infrage. Vor Jahren noch wurde ebenfalls im Journal of Pain die gängige Meinung veröffentlicht, dass Cannabis Schmerzen nicht wirklich lindert, sondern nur erträglicher macht. Wir haben bereits damals angemerkt, dass der Schwerpunkt auf der subjektiven Erfahrung jeder/s Einzelnen liegt. Wenn PatientInnen weniger Schmerzen haben und mit Cannabis kein höheres Risiko eingehen als mit den für diesen Zweck verschriebenen Medikamente, warum sollte man ihnen den Zugang verwehren? Die jetzt veröffentlichte Studie belegt, dass die Entscheidung für Cannabis bewusst gefällt wird. Die ForscherInnen untersuchten etwa 12.300 Anwendungen von medizinischem Cannabis bei 1.300 Menschen mit Kopf-

schmerzen und 7.400 Anwendungen bei 650 PatientInnen mit Migräne. Die Studie wurde nicht in einem klinischen Umfeld durchgeführt, sondern unter Verwendung einer App – das mit deren Hilfe abgegebene Feedback wurde von den ForscherInnen analysiert. Die Ergebnisse zeigten durchschnittlich eine um etwa 50 % geringere Intensität von Kopfschmerzen und Migräne. Die Wirksamkeit bei der Reduzierung von Kopfschmerzen war bei Männern etwas besser, während bei Frauen häufiger eine Verschlechterung der Symptome auftrat. Bei Migräne zeigten beide Geschlechter eine ähnliche Wirksamkeit bei der Linderung der Symptome, aber bei Männern gab es Fälle, in denen sich die Migränesymptome überhaupt nicht besserten. Die signifikanteste Verbesserung wurde bei PatientInnen beobachtet, die Konzentrate verwendeten. Für die Wirkstoffe konnte kein klares Muster gefunden werden, denn es war anhand der AppAntworten nicht ersichtlich, welche Rolle das THC-CBD-Verhältnis und das Vorhandensein von Terpenen für eine erfolgreiche Symptomreduktion spielen. Die ForscherInnen hatten erwartet, dass im Feedback die Wirksamkeit bei Gewöhnung sinken würde, es zeigte sich jedoch, dass sie nicht zu einem übermäßigen Cannabiskonsum führte und im Gegensatz zu medikamentösen Therapien der Cannabiskonsum Kopfschmerzen und Migräne langfristig keinesfalls verschlimmert.


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