SAILING JOURNAL 61

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Morgan Maassen/A-Frame.

die

f o t o a u s g abe

10 jahre Lichtbild- & Geschichtenmagazin # 61 | 05/2014 | D 6,00 € | A 6,00 € | CH 10 SFR | Benelux/E/I 7,20 €


m e r h In I . t n e m Ele G

s. lgskur ampf – o f r E f er Wettk d u n r a e t is e ports sam und beg s Segels emein rtner de terialien

glieds tige Ma n. Als Pa einer Mit ermaße e hochwer h g , ic ik la r n le o h g V c i Aud 5 bei i: Bei rende Te Juli 201 ten Aud port und . s 1 ls h e 3 c Faszinie g ä lls e n m S u n r bis z r Ihre di Mode ehen de alten Sie enen Au nwind fü h b r e dafür st e k ie c r t ü in e R re lve selg .de ir Ihnen SV-Sege oder die i-sailing geben w benzineinem D ww.aud s w in e r g in e t n e n u g u ig sin hr beschein mie. Me oder Lea r. zierung Startprä n a ro u in i Partne E F d u f, ,– A Kau Ihrem lich 750 i z e t ä b s , t u r z t fah ab sofor er Probe ab zu ein ie S n e Leg


Light Line

Dorthin - will ich; und traue mir fortan und meinem Griff. Offen liegt das Meer, ins Blaue treibt mein Genueser Schiff. Alles gl채nze mir neu und neuer. Mittag schl채ft auf Zeit und Raum: Nur dein Auge - ungeheuer blickt mich's an, Unendlichkeit. Friedrich Nietzsche, Nach neuen Meeren. aus: Joachim Sartorius. F체r die mit der Sehnsucht nach dem Meer. mareVerlag.

icon-legende Verlinkung anzeigen Bilder teilen Bild kommentieren Siegfried Lenz. Wasserwelten. Hoffmann & Campe

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EDITORIA L

Folge dem Licht Autofokusfeld sitzt eben zentral. Bildaufbau? Hintergrund? GrafischHat Sehen mehr mit Denken oder mehr mit Fühlen zu tun? Was meinen

geometrische Spannung? Fehlanzeige! Jeder, der eine Kamera halten

Sie? Elliot Erwitt sagte: „Mir ist klargeworden, dass es wenig damit zu tun

kann, nennt sich Fotograf. Es wird täglich gepostet. Geliked. Geblitz-

hat, was man sieht, sondern wie man die Dinge sieht.“ Er gehört einer

dingst. Geht es um die Motive? Eher ums eigene Ego. Ich poste, also

Fotografengeneration an, die leise Aufnahmen machte. Ich nenne sie

bin ich. Ich knipse, also bin ich. Ich bin also ich!?

leise, weil sie nicht schreien: „Schau mich an, hier bin ich, ich will wahrgenommen werden. Sofort. Ich bin grell, ich bin Action, Drama. Ich bin

Die Segelfotografie leidet unter den stets gleichen Motiven. Es

laut.“ Was soll ich sagen? Laut funktioniert. Zumindest für einen klitze-

wird geliefert: aufgeräumte Perspektiven von oben, von der Seite,

kurzen Moment. Unsere Welt ist voll davon. Egal, wann und wo wir uns

von vorn und manchmal von unten. Nicht geliefert wird dagegen:

aufhalten, es blinkt und ploppt. Wieder ein neues Foto. Mehrere Milli-

Blood, Sweat & Tears, schräge Porträts oder Aufnahmen abseits der

onen Fotos werden pro Minute hochgeladen. Da muss man laut sein.

Regatta mit kleinem, feinem und witzigen Blick. Der Mensch steht also selten im Vordergrund. Und bitte: am Grinder beschwingt grin-

Muss man? Natürlich nicht. Ein gutes Beispiel ist das von meinem Lieblings-

den oder abenteuerlich auf der Kante sitzen meine ich nicht. Was nut-

bild des vergangenen Volvo Ocean Race. Ein Segler schaut fast hypnotisch

zen uns immer ausgefeiltere Kamerasysteme, wenn der Bediener die

an, er ist kurz vorm Hineinbeißen. Das nasse, chaotische Drumherum nimmt er nicht wahr. Für diesen magischen Moment bleibt seine eigene Zeit stehen, während die um ihn herum weiterläuft. Ein Symbolbild, das das komplette Rennen auf seine emotionalen Inhalts-

Motive nicht sieht? Ein System foto // Amory Ross/PUMA Ocean Racing/VOR

seinen Schokoriegel in seiner Hand

kaufen kann jeder, den Auslöser drücken, scharfe Bilder machen auch. Wobei das für mich kein ausschließliches Kriterium für ein gutes Bild ist. Das zu finden, fand ich in diesem Jahr besonders schwierig. Nachdem ich mich durch Abertausende Auf-

stoffe ­destilliert. Wichtig ist das,

nahmen für diese Photo Issue

was man nicht sieht. Das kleine

regelrecht gearbeitet habe, fand

Glück vom großen Bissen bleibt in

ich zwar immer wieder inspirie-

meinem Kopf. Weil es leise ist. So

rende Aufnahmen. Oft genug

wie die Aufnahmen von Elliots Kollegen Robert Lebeck, der vor Kur-

aber fühlte ich mich wie ein an einer Haltestelle wartender Passant,

zem starb, Thomas Hoepker sowie Will McBride und Rene Burri, beide

an dem der Bus vorbeifährt und nicht hält.

2014 gestorben. Alle um die 80 Jahre alt. Ihre Aufnahmen überdauern ihr Leben, was man von 99,9999999 Prozent der restlichen Welten-

Je lauter die Welt, desto leiser sollten die Fotos sein. Was geschieht mit

knipserei nicht sagen kann. Was auch gut so ist.

den Abermillionen Fotos? Jeder Fotograf hofft, dass er DAS Bild macht, das die (Segel-)Welt verändert. Das wird nicht geschehen. Schon gar

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Die großen, alten, weisen Männer der Fotografie haben alle eine Ge-

nicht, wenn man dieselben Motiven macht wie alle anderen auch. Wir

meinsamkeit, sie arbeiten (noch immer) mit Messsucherkameras. Dort

fotografieren viel, aber sehen nichts mehr. 72 Autofokusfelder, Filmen,

sieht man im Sucher nur einen weitergefassten Bildrahmen. So sieht

schneller, besser und teurer. Nachdem sich der Fotomarkt in einen

man, was außerhalb des eigentlichen Bildes geschieht. Diese Art der

Computermarkt verwandelte, der alle sechs Monate neue Modelle hi-

Fotografie erkennt man an einem anderen Bildaufbau und einem von

naufwürgt, die das Denken für einen übernehmen. Kaum bewegt sich

hinten nach vorn verlaufendem Schärfeverlauf. Die Schärfe ist per Hy-

ein Wassertropfen, flirren elf Bilder pro Sekunde auf die Speicherkar-

perfokaldistanz berechnet. Das ist allemal schneller als mit Autofokus,

te. Dabei hätten drei auch gelangt, wenn man denn wüsste, wann der

der auch immer komplizierter wird. Haben wir ob der apokalyptischen

richtige Moment ist. Elf Bilder und alle sehen gleich aus. Am Ende des

Bilderflut jedweden Anspruch verloren? Schließlich sind wir ja nur

Tages sitzt der arme Tropf vor 2.000 Aufnahmen und ist völlig überfor-

beim Segeln. Bei Reportagen mag ein exakter Bildaufbau wichtig und

dert. Die Löschtaste ist diesem Fall der beste Freund, man selbst ist sein

bildgestaltend sein, aber beim Sport? Dort sitzt die Schärfe oft genug

kritischster Kritiker. Aber dafür muss man sich mit seinen Aufnahmen

eben nicht auf den Seglern, sondern vorn am Bug. Tja, das zentrale

auseinandersetzen und sie nicht durchs Programm jubeln.


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Noch nie konnten wir so einfach lernen, bessere Bilder zu machen,

ihnen lernen und sie akzeptieren. Es geht um die Hingabe an den

noch nie haben wir so viel belanglosen Mist produziert. Hauptsa-

jeweiligen Augenblick, im Moment präsent zu sein. Geduld, Ruhe

che, die Industrie kann neue Märkte aufbauen, erschließen und aus-

und Zeit. Analoges Fotografieren hat viel mit einem Blick auf das

wringen. Handys werden zu Kompaktkameras, deren Markt nahezu

eigene Leben zu tun.

komplett eingebrochen ist. Dafür wurden kurzerhand, nach einem „Zwischen-Retro-Trend“, spiegellose Systeme konzipiert, die einen an

Bilder können wehtun? Fragen Sie mal Clark Little, wenn er im

besagte Messsucherkameras erinnern. Und, wenn wundert’s, angeb-

Shorebreak (an den Strand brechende Wellen) fotografierend von

lich schon fast so gute Aufnahmen liefern wie Spiegelreflexkameras.

einer brechenden Welle auf den Strand genagelt wird. Ich rede hier

Die Älteren unter uns werden mit analogen Gefühlen geködert, die

nicht von einem „knöchelhohen Wellchen“, wie man sie an der Ost-

Jüngeren mit einem unglaublichen Coolnessfaktor. Aber die alles ent-

see findet. Ich rede von mitunter drei Metern. Als ehemaliger Pro-

scheidende Frage ist doch: Werden die Aufnahmen besser?

fisurfer hat er genug Erfahrung und weiß, wann es wo wehtut. Um das zu vermeiden, taucht man normalerweise unter dem brechen-

Doch was heißt besser? Besser scharf? Besser spannend? Besser be-

den Teil der Welle durch. Am Strand ist aber Meer, also kein Platz

deutend? Vielleicht muss ich die Kirche auch im Dorf lassen. Wir sind

zum Durchtauchen. Ergo, es kann wehtun. Beim Segeln auch? Ja,

tatsächlich nicht bei National Geographic oder Geo. 90 Prozent aller

auch da. Von James Taylor gibt es in dieser Ausgabe eine Aufnahme,

Aufnahmen werden als Pressebilder genutzt, deren Kriterien anders

bei der er die Kamera vorn am Bug befestigte und mit Funkauslö-

lauten. In unserer Photo Issue möchten wir gerade den Aufnahmen

ser auslöste. Unaufdringlich und unprätentiös. Eine ­extrem seltene

etwas Raum geben, die auch außerhalb von kompletten Geschich-

Perspektive. Er wartete selbstverständlich so lange, bis eine zweite Yacht den Hintergrund

ten stehen könnten, die etwas schräger und abenteuerlicher sind. Die aber erreichen uns nicht oder es gibt sie nicht. Wir

Wir fotografieren viel, aber sehen nichts mehr.

sind auf der Suche nach neuen

bildete. Dem Bild sieht man den Aufwand nicht an, den James betreiben musste. Nachdem

schrägen Aufnahmen. Also, her damit. Warum nehmen zum Beispiel

sich der Trend der Splitlevelaufnahmen (halb Wasser, halb Boot)

Surffotografen das Meer auf, Segelfotografen aber so gut wie nie? Ge-

halbwegs abgenutzt hat, geschieht nicht mehr allzu viel. Und das

ben Erstere dem Medium, dem sie ihren Job (falls sie nicht in anderen

sieht man den meisten Aufnahmen an. Und dennoch schaffen es

Jobs ihr Geld verdienen) und Sport verdanken, einen anderen Raum?

alle Fotografen, die wir in diesem Jahr in dieser Photo Issue verei-

Weil sie in der Regel im Meer und nicht auf dem Meer sind? Haben

nen, egal ob Segler, Surfer oder Schwimmer, ihrer Sichtweise Leben

sie mehr Respekt? Ich für meinen Teil habe noch nie einen Surfer eine

einzuhauchen. Hinschauen aber müssen wir selbst.

Zigarettenkippe ins Meer schmeißen sehen. Was ich darüber denke, schreibe ich lieber nicht. Nur so viel: Es ist Zeit, endlich sein Gehirn

Im Volvo Ocean Race finden sich spannende Motive. Ob es dar-

ein- und Ego auszuschalten. Ich plädiere für ein absolutes Rauchver-

an liegt, dass die Grenzen zwischen Segler und Fotografen ver-

bot, zumindest während Regatten. Die Judges kurven doch eh ständig

wischen? Hier entstehen dieser Tage die intensivsten Momente.

wichtigtuend durch die (Regatta-) Landschaft.

Dann, wenn der objektive Fotograf durch die Augen eines subjektiven Seglers sieht. Er sieht, wie schnell oder langsam das Meer

Eine Regel besagt, dass man die besten Fotos dort macht, wo es

sein kann, wie kalt es selbst auf dem Pazifik oder wie gnadenlos

am meisten wehtun kann. Heißt nichts anderes als: Man muss sie

das Meer gegen den Rest der Welt sein kann. Die Onboard-Foto-

sich in der Regel erarbeiten. Dies bestätigt der momentan immer

grafen experimentieren mit längeren Belichtungszeiten, mit Ge-

größer werdende Analog-Hype. Die Sehnsucht nach ehrlichen

genlicht, mit Schatten mit dem Meer. Natürlich alles digital, analog

Aufnahmen, an denen man arbeitet, mit denen man sich länger be-

wäre – ehrlicherweise – Schwachsinn. Es geht auch nicht darum,

schäftigt, ist groß dieser Tage. Das kommt nicht von ungefähr. Ich

digitale Fotografie per se schlecht zu machen. Ist sie gar nicht.

für meinen Teil bin es leid, mich bei jedem zweiten Bild zu fragen,

Der Mensch ist es, der sie falsch einsetzt und mitunter den Bezug

ob es echt oder zusammengesetzt ist. Analoge suchen ihren eige-

zur Realität verliert. So wie der fragende Journalist, der bei einer

nen Weg durch die glitschige Kakophonie des „Shootens“. Auch

Pressekonferenz Elliot Erwitt folgende Frage stellte: „Waren Sie

das hat etwas mit „das Bild erarbeiten“ zu tun. Fehler machen, aus

dabei, als Sie das Foto schossen?“

Tom Körber. Chefredakteur.


inhalt

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S e a S e ss i o n s .

56

G a l a pag o s .

F o to g r a f e n e r s t e r t e i l

Enduring Elements.

74

A u ss t e l l u n g V o lv o O c e a n R ac e : 4 0 Y e a r s - 4 0 Fac e s .

98

Os t s e e L i n ks h e r u m .

136

T h i s i s wat e r

Editorial 4 Inhalt 6 Technik, Taktik & Taktvoll 52 Da, Da & Da 54 Kolumnen 66 Lesen 106 Wissen To Go 55 Ausblick 144 Abo 145

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p r e v i e w z u m b a r c e l o n a w o r l d r ac e .

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F o to g r a f e n z w e i t e r t e i l


Covershot // Amory Ross/ Team Alvimedica/Volvo Ocean Race

Covershot // Morgan Maassen/A-Frame. Floating Underwater. Australien.

L I Z WA R D L E Y, T E A M S C A I N T H E V O LV O O C E A N R A C E 2 014 –15

HELLY HANSEN CATWALK

illustration // Pierre Hervé

Für unsere Fotoausgabe haben wir uns etwas besonderes einfallen lassen: Es gibt die Edition mit zwei verschiedenen Titeln. Welcher ist Ihr Favorit? Schreiben Sie uns und gewinnen Sie eines von fünf Jahresabos. Einsendeschluss ist der 30.01.2015.

Tom Körber  Er sieht die Welt nur noch in Bildausschnitten und Perspektiven. Das kann mitunter sehr belastend sein – für die Augen und das Gehirn. Ob analog oder digital ist dabei völlig egal. Über Tellerränder und in Magazine zu schauen, ist seine zweite große Leidenschaft. Das Sailing Journal basiert auf seiner Idee.

Jan Weisner  Bei seiner Leidenschaft für anspruchsvolles und schönes Layout kam 2007 das Sailing Journal gerade zum richtigen Zeitpunkt. Er ist seither für die grafische Umsetzung und Druckvorstufe zuständig. Mit seiner Firma Outline-­Graphix gestaltet er noch weitere erstklassige Wassersport-Magazine.

Michael Walther  Wenn er nicht segelt, denkt er übers Segeln nach. Und wenn er nicht übers Segeln nachdenkt, redet er darüber. Mehr Segeln geht kaum. Der fertige Jurist liebt Mehrrümpfer. Egal ob auf einem F18 bei der Archipelago Raid, auf einem Extreme 40 mit Roland Gäbler oder, oder, oder …

Skandinavisches Design ist der Eckpfeiler sämtlicher Helly Hansen Bekleidung, die optimale Kombination von zweckmässigem Design, Schutz und Style. Aus diesem Grund wählen professionelle Segler, Bergführer, und anspruchsvolle Enthusiasten Helly Hansen. HE L LY H AN SEN . CO M

CONFIDENT WHEN IT MATTERS


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Sea

Sessions

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Panerai Classic Yacht Challenge. Regates Royales de Cannes. Bild // Guido Cantini/seasee.com


Quick Click - Slow Mo

Frankreich. Giraglia Rolex Cup. Dolphins comes along the way during the race. Bild // Rolex/Carlo Borlenghi

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Hier Video abspielen 12


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Rolex Middle Sea Race. SWAN 90. Taking a shower. Bild // Rolex/Kurt Arrigo


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San Francisco. Rolex Big Boat Series. STRUNTJE LIGHT. Farr 40. Bild // Rolex/Daniel Forster

Hier Video abspielen 14


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San Francisco. Rolex Big Boat Series. BONES. Melges 24. Bild // Rolex/Daniel Forster

San Francisco. Rolex Big Boat Series. CHANCE.J/120. Bild // Rolex/Daniel Forster


Quick Click - Slow Mo

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Stromboli. Rolex Middle Sea Race. ESIMIT (SLO 2001). Rounding a volcano. Bild // Rolex/Kurt Arrigo


Quick Click - Slow Mo

Yann Guichard on his 足 way 足足during the Rhoute du Rhum Bild // Chris Schmid/Spindrift Racing

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Miraboud. Genfer See. Bild // Th.Martinez/Sea&Co

Hier Video abspielen


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Hier Video abspielen


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Starnberg Night. Auf zwei B-one Booten wird 足d ie Nacht zum Tag. Bild // Richard Walch


Quick Click - Slow Mo

Bild // Carlo Borlenghi

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Bild // Carlo Borlenghi


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Bild // Daniel Forster


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Bild // Yvan Zedda

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Bild // GEPA pictures/ Mathias Mandl


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Bild // Guido Cantini/Sea&See


Panerai Classic Challenge. Antigua Bild // Onne van der Wal

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Panerai Classic Challenge. Hafen von Neapel. Bild // Guido Cantini/seasee.com

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Panerai Classic Challenge. Regates Royales in Cannes. EILEAN. Bild // Guido Cantini/seasee.com Panerai Classic Challenge. Antibes. Bild // Guido Cantini/seasee.com


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Panerai Classic Yacht Challenge. 足P orto Santo Stefano. Onboard CAMBRIA. 足足 Bild // Guido Cantini/seasee.com

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FOTOG r a f e n E r s t e r T e i l

all killer no filler 34


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Als Segelfotograf braucht man neben einem wachsamen Auge auch einen ausgeprägten Instinkt. Nur so kann man aus den Augenwinkeln eine Szene erkennen, die sich auĂ&#x;erhalb des eigentlichen Blickfeldes befindet. Diesen halben Blick lernt man im Laufe der langen Jahre als Fotograf. Alle hier vorgestellten Fotografen besitzen diesen Blick und nutzen ihn. Die Kamera wirkt auf sie alle wie ein Magnet, egal, woher sie kommen und wo sie leben.


FOTOG r a f e n E r s t e r T e i l

KA kurt arrigo

www.kurtarrigo.com

Hier Video abspielen 36

Kurt lebt mitten im Mittelmeer. Tatsächlich liegt Malta im geografischen Zentrum des Mittelmeeres. Und Kurt mittendrin. Seine Karriere begann 1992, als er beim America's Cup seine ersten Aufnahmen machte. Seit nunmehr mehr als zehn Jahren ist er der offizielle Fotograf von großen Regatten wie dem Rolex Sydney Hobart Race oder dem Rolex Middle Sea Race. 2012 war der 45-Jährige für das Yacht Racing Image nominiert.


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Voiles de St. Tropez. Nikon D3X. 2.8/70-200 mm.


FOTOG r a f e n E r s t e r T e i l

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What’s your background? Since I was a young

How long have you been in the business? What

child I have always been connected to the sea, wheather

are the biggest changes since then? I have been in

I was diving, swimming, windsurfing or sailing – I have al-

the business for over 25years – besides shooting digital, keeping

ways been passionate about it. Since picking up a camera

motivated, fresh and committed all contribute to the changes.

it was a natural progression to do what I am doing today. What are your favorite conditions to work Are you working just in sailing or in any

in? High or low wind? Big or low sea state? I­­

other areas as well? No, I am involved in many

am happy to work with all conditions, of course it is easier if

other current projects – underwater, sports fashion, snow

mother nature provides all the elements you want to work

skiing, working on movie sets – they are all connected to

with ... it is just harder when they are missing.

my creative side. Which are the ingredients for a good photo? What gear are you using? Why? Nikon - I started

A coffee to start with, have food and water when needed ...

on it and got married to. Reliable and good quality.

make sure your pilot or rib driver is happy and be prepared for all conditions.

Any favorite lenses? Not really – each lens has something to offer , depending on the condition. Although

What kind of reaction would you like to re-

I do like to use the 400f2.8 which is very heavy to hold

ceive from your viewers? Always great to hear a po-

and not many photographers use it whilst being thrown

sitive reaction, it makes it all worth while. I feel very fortunate

around on a boat.

to do what I love.


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Links: Rolex Volcano Race. NILAYA. Nikon D4, 2.8/400 mm. Rechts oben: Das ist kein Wasser, sondern ein dampfendes Lavafeld des Ă„tna, der an der KĂźste Siziliens liegt. Rechts unten: Delfin.


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Mittelmeer. Perini Navi.足足 56-Meter-Superyacht MELEK. Nikon D3X. 2.8/24-70mm.


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jrT james robinson tay l o r

www.jrtphoto.com

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An Englishman in Itlay, so könnte man James Leben beschreiben. Entspannt bis in die Zehenspitzen, eine Eigenschaft von ihm. Eine Portion englischer Humor und italienische Lebensart, was soll da bitte schön auch anderes rauskommen? Seit Jahren arbeitet er bei der Panerai Classic Challenge, früher als Fotograf, heute als Koordinator der vielen Fotografen.


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Diese Aufnahme ist bewusst unscharf aufgenommen. James wollte damit eine Aufnahme von KOS von der VELSHEDA nachstellen. LEONORE.


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Frankreich. Cannes. 足Regates Royales. MARIQUITA & MOONBEAM IV.

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51 fotografen erster teil

What’s your background? I began professional

How long have you been in business? What

photography working with large format view cameras in fine

are the biggest changes since then? I beca-

art reproductions – which included going to cold and dark

me officially a photographer in 1989. The advent of digital

churches and spending days on top of ten meters of shaky

imagery wins hands down. We could go on for pages here.

aluminum scaffolding. Did various stints as a “paparazzo”, and some fashion too.

What are your favorite conditions to work

Are you working just in sailing or in any

Every weather condition and sea state combination, coupled

other directions too? I still dedicate a lot of time,

with the yacht and the light, creates an incredible gamma of

especially offseason, to our fine art archive. I created a data-

possibilities, each with it's own unique setting. Other factors

base for a well known Florentine photographer from scratch

apart, I do love waves with a lot of fetch behind them.

in? High or low wind? Big or low sea state?

25 years ago, and we're now up to about 13.000 images, mostly sheet film. Lost count of the terabytes.

What’s the worst conditions you ever have worked in? At a start of a solo transatlantic race, a “dir-

What gear you are using? Why? I have always

ty sou'wester” was blowing down the Channel with pelting

had Nikon, so like many others I'm locked in investment-wi-

rain and a low sky. I was out in too small a rib for the weather,

se with the company. But I've always been very happy with

and had to get both Open 60's and ORMA 60's. So much

my cameras. I find that they survive longer than others at

water in the air I could only shoot in a narrow arc downwind.

sea, and they have never given me any problems. History: several F2's, a F4. Then the Kodak/Nikon 760, the D2x and

Which are the ingredients for a good

now the D3. I also have been going through little pocket

photo? High doses of preparation and concentration,

cameras – the Fuji X20, and now the Sony RX110 III: great

seasoned by a RIB you're comfortable with, and a pretty

fun, though fragile things...

schooner is the frosting!

Any favorite lenses? I do love my 80-200. It's the

What kind of reaction would you like to re-

third last version, but it's so sharp I actually gave it a new

ceive from your viewers? I'm very touched when a

motor instead of upgrading.

sailor tell me that they still love a print of mine from twenty years ago that's on their wall. I couldn't ask for more.

It is easier to work with a wide-angle or a long lens? Not easier, just different. My wide-angle certainly does get a lot wetter....


FOTOG r a f e n E r s t e r T e i l

Türkei. Ägäis. ATLANTIC.

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Frankreich. Cannes. Regattes Royal. Mal sprichwรถrtlich genommen: Ein Foto ist wie ein Blick durch ein Fenster in eine andere Welt.


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Italien. Toskana. Vaurien-WM 2014


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JR Jesus Renedo

www.jesusrendo.com

Hier Video abspielen 56

Während viele seiner Kollegen stärker in der Öffentlichkeit stehen, kennen ihn eher die Insider. Seine Karriere begann als Tauchlehrer und Unterwasserfotograf. 2006 dann der Umsteig auf Überwasserfotografie. Bereut hat er diesen Schritt wohl nicht.


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Menorca Maxi. Menorca. In diesem Jahr gehรถrten Aufnahmen wie diese zu den Highlights der Regattasaison.

Hier Video abspielen


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Mallorca. Palma. Super Yacht Cup.


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What’s your background? I was very lucky, be-

more and more images, as hard drives are cheaper and bigger.

cause my father was a sailor and a keen amateur photo-

That means a good professional photographer needs to be

grapher, so both passions where part of my education. I

good managing large amounts of files, to have a good work-

have been sailing since I was a kid. When I was 29 I quit

flow. You must be able to store you work, and to find old photos

my job and joined a yacht sailing around the world and for

easily. Also you must be able to deliver the day’s work very fast.

six months I wandered with them. After that, I moved to Mallorca, worked as scuba diving instructor and professio-

What are your favorite conditions to work

nal skipper, and after a few years in the yachting industry I

in? High or low wind? Big or low sea state?

moved into photography in 2009.

No doubt about it, big waves and breeze, always!

Are you working just in sailing or in any

What’s the worst conditions you ever have

other areas as well? 90% sailing. Right now I am

worked in? It is all about logistics. If you don't have a

involved in a Dakar ralley team, for example. In any case I

good boat and driver… your life is miserable, either the wea-

am only focused on sailing.

ther is good or bad. So the worthiest time for me, was when I didn't have the facilities to do my job. Regarding weather,

What gear are you using? Why? Canon, it was

bad weather doesn't means bad conditions. I remember

my first camera, but I am sure all the other brands are as

shooting onboard an Imoca 60 going down the Portuguese

good as Canon. Just got a lot of money in my gear, it would

coast with 30 knots and big waves, but it was a photogra-

be expensive to switch.

phers dream. Two days later we spent 3 days with zero wind and sun... that was terrible!

Any favorite lenses? Yes, any prime (fixed) tele lense. I use the 500 mmf/4 but the 300mm, 400mm and 600mm

Which are the ingredients for a good photo?

fixed lenses are wonderful for action sailing too. I love them.

Planning it as much as you can and luck. Always. You need to know your equipment, and be ready to shoot in a split se-

Is it easier to work with a wide-angle or a

cond if something unexpected happend. It can be a boring

long lens? It is different. Wide means easier to hand

regatta, but anything can happen. You have to be ready and

and focus/frame, but more difficult to position yourself be-

focused. A good photo must catch your attention and make

cause you have to be very close. Long lenses take a lot of

you think (like how did he take that photo?) and watch it

strength, hand held and balance…

from one side to the other.

How long have you been in the business? What

What kind of reaction would you like to re-

are the biggest changes since then? I got into

ceive from your viewers? Quite good, like most of

this business in the digital era already, so I cant tell how it was

us, I guess. But the most valuable reaction always comes from

before. The technology is improving every day, we shoot

clients, if it is possitive …


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Mallorca. Palma. Copa del Rey.

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Mallorca. Palma. Super Yacht Cup. Bow gang on HANUMAN hoisting spinnaker


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Menorca. Menorca Maxi. RANGER & HANUMAN.

Menorca. Menorca Maxi. Onboard J-Class HANUMAN.


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Mallorca. Trofeo Princesa Sofia. RS:X Racing.


T e ch n i k , T a k t i k & T a k t v o ll

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Hier gibt'S was auf die Finger. Traumtechnik für Traumfotos.

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Nikon. D750 Ein beeindruckender ISO-Bereich, von 100 bis 12.800, ein 24,3-Megapixel-Sensor und die Verbindungsmöglichkeit per WiFi vereinfachen die Arbeit mit der neuen Nikon. Full-HD-Videos mit einer Bildrate von 50 Bildern pro Sekunde runden das Gesamtpaket ab. Erhältlich ab 2135,99 Euro. INFO www.nikon.de

Panasonic. Lumix DMC-CM1 Der Star der Photokina. Vollständige Smartphone-Funktionen dank Android-Betriebssystem und ansonsten eine waschechte Kamera. Das hochwertige Leica-Objektiv garantiert perfekte Fotos bei nahezu allen Bedingungen. Erhältlich ab 899 Euro. INFO www.panasonic.com

Design. Technology. Passion. marinepool.com


da, da & da

ECO-Grill. Einweggrill Wer hat heute noch Lust, den Grill zu reinigen – die Folge: Einweggrills erobern den Markt. Ökologisch aber bedenklich. Nicht bei diesem Modell. Aus Erlenholz gefertigt und mit Holzkohle aus Erlenholz gefüllt bietet es erst warme Speisen und hinterher Lagerfeueratmosphäre! Erhältlich ab 7,50 Euro. INFO www.sincerta.eu

Teufel. Raumfeld® Stereo Cubes Hochwertiger Stereosound und einfachste Bedienung über das Smartphone. Dank WLAN sind die Stereo Cubes schnell mit Spotify und anderen Streaming-Diensten verbunden und lassen sich dann per Smartphone steuern. Im Stand-by brauchen die Boxen weniger als ein Watt. Erhältlich ab 499,99 Euro. INFO www.teufel.de

Mehrdad Zaeri. Kuriose Gedenktage, Kalender 2015 Spannende Illustrationen und interessante Gedenktage. Der Kalender des gebürtigen Iraners Mehrdad Zaeri unterscheidet sich deutlich vom Einerlei anderer Jahresübersichten. Heiter, politisch, poetisch oder ironisch, nur nicht gewöhnlich – zwei Abbildungen pro Monat zum Nachdenken oder Schmunzeln. Erhältlich ab 16,99 Euro. INFO www.mehrdad-zaeri.de

Bang und Olufsen. H6 Von 20 bis 22.000 Hertz versprechen diese Kopfhörer dynamischen Sound. Und für ein solches Produkt ungewöhnlich: Sie schmeicheln nicht nur dem Ohr, sondern auch dem Auge. Hochwertige Materialien und einen ebensolchen Sound vereinen diese Kopfhörer. Erhältlich ab 399 Euro. INFO www.beoplay.com

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Susan Abulhawa. Während die Welt schlief schwelenden Israel-Palästina-Konflikt die Frage stellen, wie dieser eigentlich entstanden ist. Es gibt wohl nur

wissen to go foto // Ruth Rudolph/pixelio.de

Ein Buch für all diejenigen, die sich im immer noch

wenige Bücher, die so viele Emotionen hervorrufen. Ein Buch für lange, kalte Herbsttage – aus der Hand legen lässt es sich nur schwer! Erhältlich für 8,99 Euro. INFO www.randomhouse.de

Helly Hansen. Sterna Inflatable Jacket Die Rettungsweste wurde speziell für das SCATeam gefertigt, der einzigen reinen Frauencrew die sich seit einem Jahrzehnt dem Volvo Ocean Race stellt. Die eigens auf die weibliche Anatomie abgestimmte Weste verfügt über einen vollautomatischen sowie einen manuellen Öffnungsmechanismus oder kann über ein Ventil per Mund aufgeblasen werden. Zur Ausstattung gehören darüber hinaus verstaubare Beinschlaufen sowie eine Brusttasche für Messer oder Notfackel. Weitere Features: zertifiziert gemäß EN ISO 12402-3, Auftriebsklasse 150N. Der Preis liegt bei 149,95 Euro. Erhältlich ab März 2015. INFO www.hellyhansen.com

01 Forscher aus England haben eine neu entdeckte

Krabbenart nach David Hasselhoff benannt. Die Ähnlichkeit lässt sich auf der Brust erkennen. Beide tragen dort reichlich Haare. Ebenso fühlen sich beide im Wasser pudelwohl.

02 Die Titanwurz ist die größte Blume der Welt. Sie wird bis zu drei Meter hoch und stinkt ganz furchtbar.

03 In Österreich gibt es ein Kino, in dem das Licht bei der Filmvorführung nicht ausgeschaltet wird, damit die Besucher während der Vorstellung stricken können.

04 In Helsinki gibt es eine „unterirdische Stadt“ inklusive Einkaufszentrum, Eishockeyplatz und Schwimmbad.

05 Personen, die am hyperthymestischen Syndrom leiden, können sich an jeden Tag ihres Lebens genau erinnern.

06 Abgetrennte Oktopusarme suchen weiterhin nach Nahrung.

07 Ein Brite hat aus 3,3 Millionen Legosteinen ein komplettes Haus gebaut.

08 Wenn sich ein Frosch übergibt, kommt sein gan-

Germanmade. Organizer Edles Leder und ein einfach gehaltenes Produkt. Drei verschiedene Einlagen mit Kalender als Notizbuch, Jahresplaner oder Wochenkalender erleichtern die Arbeit im neuen Jahr. 100 Prozent made in Germany und für all diejenigen, die die manuelle Jahresplanung noch im Griff haben. Erhältlich ab 64,95 Euro. INFO www.germanmadepunkt.de

zer Magen mit heraus. Sobald der Magen leer ist, muss der Frosch ihn wieder hinunterschlucken.

09 Seit Mai 2014 bekommt man für den Stinkefinger keine Punkte mehr in Flensburg.

10 Walt Disney ist der Mensch, der die meisten Oscars gewonnen hat. Er erhielt diesen Award 26-mal.


reise

G a l a pag o s Enduring Elements

Schrift // Tom Körber Bild // Henrik Ekdahl, Photopress IWC, Jonathan Greene, Tom Körber

„Nachdem ich eine Weile gelaufen war, traf ich auf zwei enorme Schildkröten, von denen jede für sich mindestens 200 Pfund wiegen musste. Die eine verzehrte gerade Stücke eines Kaktus’; und als ich mich näherte, starrte sie mich an, um dann langsam davonzukriechen. Die andere bedachte mich mit einem heftigen Zischen und zog den Kopf ein.“ So weit Charles Darwin, zwei Tage nach seiner Ankunft auf den Galapagosinseln. Er befand sich auf einer naturwissenschaftlichen Reise an der HMS BEAGLE, die ihn 40.000 Meilen um die Welt führte. Während seines sechsmonatigen Aufenthalts auf den Inseln gelangen ihm Beobachtungen, die später die Grundlage seiner bahnbrechenden Evolutionstheorie bilden sollten.

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foto // Photopress/IWC

foto // Photopress/IWC

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reise

Rund 1.000 Kilometer vom Festland entfernt liegen im Pazifik etwa 70 kleinere und grĂśĂ&#x;ere Inseln – die Galapagosinseln. Erstmals besiedelt im 15. Jahrhundert von den Inka.

Von Herman Melville als 25 unwirkliche Aschehaufen beschrieben, sind sie dennoch weit mehr als das: der Beginn der Evolutionstheorie. 72


A

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uch heute, beina-

leisten. Eine wichtige Maßnahme war dabei die Errichtung

he 180 Jahre später, hat dieser Archipel, der fast 1.000 Kilo­

einer Forschungsstation im Jahr 1964. Ihr Ziel ist es, irrepa-

meter westlich der Küste Ecuadors liegt, nichts von seiner

rable Schäden am Ökosystem zu verhindern. In diesem Jahr

Besonderheit verloren. Die gänzlich unterschiedlichen Le-

feiert die Station ihr 50-jähriges Jubiläum. Dies ist umso be-

bensbedingungen, die auf den jeweiligen Inseln herrschen,

merkenswerter, als es um ihre Zukunft – genau wie um die

sind die Voraussetzung für eine natürliche Selektion. Die-

Galapagosinseln selbst – noch vor drei Jahren sehr schlecht

se brachte Tier- und Pflanzenarten hervor, die nirgendwo

aussah. Hart getroffen von der weltweiten Krise kämpfte die

sonst auf der Welt zu finden sind. Rund 40 Prozent der Tie-

Charles Darwin Foundation ums Überleben. Die Rettung kam

re sind endemisch, also nur dort zu Hause. So die Meerech-

mit Swen Lorenz, einem 36-jährigen Investor aus Deutsch-

sen, die Darwinfinken und auch Riesenschildkröten.

land, der die Inseln als Tourist besuchte. Als ihm wurde, wie

dringend Hilfe nötig war, kehrte er seiner gut bezahlten Stelle in London den Rücken und machte sich als hauptberuflicher

Darwin Foundation zur Aufgabe gemacht, durch signifikante

neuer CEO an die Arbeit. Sein finanzielles Know-how hat die

Forschungsarbeit den Schutz der Inselgruppe zu gewähr-

Stiftung seither in eine profitable Organisation verwandelt.

foto // Henrik Ekdahl

foto // Henrik Ekdahl

Während der vergangenen 55 Jahre hat es sich die Charles


reise

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foto // Tom körber

foto // Henrik Ekdahl

reise

Es wird aber der panamesische Bischof Tómas de Berlanga als Entdecker geehrt. Lange dienten die Inseln Piraten als Unterschlupf. Heute kommen eher Surfer, die gute Bedingungen und „neue Freunde“ finden.

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foto // Henrik Ekdahl

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foto // Henrik Ekdahl

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foto // Henrik Ekdahl

Eine Weiterentwicklung der Evolutionstheorie ist der Gr체ndereffekt. Er besagt, dass Tierarten auf Inseln h채ufig nur eine sehr kleine Population besitzen: ein M채nnchen und ein Weibchen. Sie entwickeln sich auch ohne langwierige Evolutionsphasen.


foto // Henrik Ekdahl

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Lorenz fand unter anderem Unterstützung bei der Schwei-

den Gewässern rund um den Archipel aufhalten. „Das Ga-

zer Uhrenmanufaktur IWC Schaffhausen, nachdem er viel

lapagos-Meeresschutzgebiet ist eines der letzten Refugien

Gutes über das Engagement für ausgewählte philanthropi-

für Haie, die inzwischen zu den am stärksten bedrohten Tier-

sche Projekte gehört hatte. 2009 begann die Zusammenar-

arten der Welt gehören, woran vorwiegend die Hai-Finning-

beit, dem Jahr von Darwins 200. Geburtstag. Denn IWC liegt

Industrie schuld ist“, gibt Swen Lorenz zu bedenken. Eine der

der nachhaltige Schutz dieser weltweit einzigartigen Region

interessantesten Spezies ist der Tigerhai, der an der Spitze

sehr am Herzen und nimmt sein Engagement sehr ernst. An-

der Nahrungskette ein sehr guter Indikator für den Zustand

lässlich des 50-jährigen Bestehens der Station brachten die

eines Ökosystems ist. Und dessen Präsenz in diesen Gewäs-

Schweizer drei Aquatimer auf den Markt, die dem Archipel

sern bis vor Kurzem noch nicht einmal offiziell dokumentiert

gewidmet sind. Seit 2009 ist die Zusammenarbeit von Jahr zu

war. Die Schweizer sind sehr stolz auf das, was sie gemein-

Jahr enger geworden. Aktuell wird ein Haiprojekt unterstützt,

sam bis dato erreicht haben, um den Ernstfall einer ökologi-

bei dem 123 Haie mit Sendern markiert werden, die sich in

schen Katastrophe nie zu erleben.


reise

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foto // Henrik Ekdahl

foto // Henrik Ekdahl

foto // Jonathan Greene

foto // Henrik Ekdahl

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Die Galapagosinseln sind kein unberührtes Paradies mehr. Ganz im Gegenteil, Tier- und Pflanzenarten wurden eingeschleppt und nun kämpft man gegen Windmühlen. Allein 50.000 Besucher kommen jedes Jahr und es werden immer mehr. Die Einnahmen locken … Und die Natur verliert.


k o l u m n e r e ch t

DSV - ORC - ISAF Nur ein Sandkasten oder richtige Demokratie?

as machen die eigentlich mit unseren Beiträgen?“ oder „Meine Mei-

träge leisten. Nicht alle Teilnehmer sprechen gutes Englisch

nung ist nicht gefragt“, hört man im Segelclub. Die Wahrheit ist eine

und beherrschen die Fachsprache. Der Fluch von Babylon

andere! Die Strukturen im Segelsport sind extrem flach und seglernah auf-

ist hautnah spürbar und „timeconsuming“. Nur wer Geduld

gebaut. Jeder kann hier mitreden und sich einbringen.

mitbringt, kann etwas erreichen.

Besonders im Bereich der Offshoreyachten ist das gut nachzuvollziehen. Än-

Am Schluss steht die Generalversammlung, der „congress“.

derungen im ORC-System oder in den Ausrüstungsvorschriften werden als

Hier sind die Staaten entsprechend der Anzahl der aktiven

Anträge des DSV an den ORC oder die ISAF formuliert. Jeder Segler kann

Yachten stimmberechtigt. Deutschland hat drei Stimmen,

sich an den DSV wenden und seine Ideen formulieren. Ein Ausschuss von

die Schweiz zwei, Polen zum Beispiel nur eine. Meist wer-

Fachleuten prüft den Vorschlag, formuliert ihn nach einem festgelegten Sche-

den die Stimmen von Freiwilligen ihres Staates wahrgenom-

ma in englischer Sprache und sendet ihn an den ORC oder die ISAF. 2014

men, die diese verantwortungsvolle Arbeit in ihrer Freizeit

wurden vom DSV zum Beispiel zahlreiche Änderungen am „Green Book“,

machen, der Verband erstattet die Reisekosten (Billigflug

also den Regeln für ORC-Welt- und Europameisterschaften, angestoßen. Es

beziehungsweise zweite Klasse) und zahlt das Tagungsho-

wurde vorgeschlagen, andere Formate bei den Offshoreregatten zuzulassen.

tel. Am Ende steht eine Abstimmung, die dann endgültig über das Schicksal des Antrages unterscheidet. Noch auf

Das ORC sortiert diese Vorschläge, die „submissions“, die dann im Internet

dem Heimweg fassen die Delegierten die Ergebnisse zu-

veröffentlicht und verschiedenen Ausschüssen zur Begutachtung überge-

sammen, um die Verbreitung in der Heimat sicherzustellen.

ben werden. Experten aus diversen Nationen, die Offshoreregatten betreiben, geben ihre Statements in Sitzungen ab, die jedes Jahr im November

Arbeit in diesem internationalen Umfeld ist extrem span-

an anderen Orten stattfinden. Die meisten dieser Sitzungen sind öffentlich

nend und erweitert den Horizont und die ­Sprachkenntnisse.

und wer interessiert ist, kann als „observer“ teilnehmen und auch Wortbei-

Und es ist ein demokratischer Prozess in Reinform.

Ecki von der Mosel Rechtsanwalt Eckhard „Ecki“ von der Mosel berät viele Betriebe in der Wassersportbranche und hilft Eignern bei Stress mit Werften und Versicherungen. In seiner Freizeit leitet er die Seeregatten des Kieler Yacht-Club, darunter MAIOR, BlueRibbonCup und die Kieler Woche.

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Spür die Freiheit 360° Wassersport erleben.

Michael Walther, Regatta-Segler

Die Naturgewalten erleben, das Salz auf der Zunge schmecken, sportliche Herausforderungen im Team meistern oder Ruhe und Ausgleich finden – alles rund ums Segeln erleben Sie auf der boot Düsseldorf vom 17. bis 25. Januar 2015.


kolumne regeln

Innen vor auSSen schrift // willii gohl

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lle sind sich einig, die Regel 18 „Bahnmarken-Raum“ ist wohl die

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komplizierteste Regel unserer Wettfahrtregeln, zumal sie auch Situationen beschreibt, die nur sehr selten vorkommen. Nahezu alle

1

Bild 1a Bild 1a

Situationen an einer Bahnmarke werden durch die Regel 18.2(b) beschrie-

1

ben und geklärt: „Überlappen Boote, wenn das erste von ihnen die Zone erreicht, muss das zu diesem Zeitpunkt außen liegende Boot anschließend

In Position 3 wird die Regel 18 wieder „ausgeschaltet“, denn BLAU ist mit

dem innen liegenden Boot Bahnmarken-Raum geben. Ist ein Boot klar

dem Bug durch den Wind gegangen, um die Bahnmarke zu runden. GELB

­voraus, wenn es die Zone erreicht, muss das zu diesem Zeitpunkt klar ach-

hat noch nicht gewendet. Jetzt sind die Boote wieder auf dem Weg nach Luv

teraus liegende Boot anschließend Bahnmarken-Raum geben.“

und haben den Wind von unterschiedlichen Seiten. Obendrein ist BLAU mit dem Bug durch den Wind gegangen und hat dadurch seinen Anspruch

Warum wird dann die Überlappung noch einmal (schon vorher) in der Regel

auf Bahnmarken-Raum verloren. Dies ergibt sich aus der Definition von

18.2(a) beschrieben? „Überlappen Boote, muss das außen liegende Boot

Bahnmarken-Raum. Bitte nachlesen! Wir benötigen ab jetzt aber die Regel

dem innen liegenden Boot Bahnmarken-Raum geben, sofern nicht Regel

18 auch nicht mehr, denn BLAU ist Wegerechtsboot, weil es den Wind von

18.2(b) gilt.“ WR 18.2(a) gilt also nur eingeschränkt, nämlich nur dann,

Steuerbord hat, und später, wenn GELB ebenfalls gewendet hat, ist es ent-

wenn 18.2(b) nicht gilt. Aber wann gilt 18.2(b) eigentlich nicht? Schauen wir

weder überlappendes Leeboot und hat Wegerecht nach Regel 11 oder es ist

uns solche Situationen einmal an und werfen zunächst einen Blick auf Bild 1.

klar voraus und hat Wegerecht nach Regel 12. BLAU muss also nicht mehr durch einen Anspruch auf Bahnmarken-Raum geschützt werden. Warum brauchen wir in dieser Situation die Regel 18.2(a)? Gäbe es sie nicht,

2

dann könnte GELB gleich nachdem es gewendet hat, bis in den Wind luven

2

und so BLAU auf die falsche Seite der Bahnmarke zwingen. Der eigentliche 1

Bild Bild11

Grund der Regel 18 ist es aber, allen Booten eine Bahnmarkenrundung zu 1

ermöglichen und dies in fairer, geordneter Weise. Die Regeln würden ein

Mit Wind von unterschiedlichen Seiten nähern sich BLAU mit Wind von

ziemliches Chaos an der Luvbahnmarke produzieren, wenn es erlaubt wäre,

Backbord und GELB mit Wind von Steuerbord der Luvbahnmarke. Wenn

Boote auf die falsche Seite zu zwingen. Diese müssten dann immer einen Kreis

die Boote die Zone erreichen, gilt WR 18 nicht und damit auch nicht WR

segeln und anschließend erneut versuchen, die Bahnmarke zu runden. Oft

18.2(b), denn die Boote, mit Wind von unterschiedlichen Seiten, befinden

genug geschieht dies ohnehin, wenn Boote sich verschätzen, und wir kennen

sich auf einem Kreuzkurs nach Luv, somit gilt die Regel 18.1(a), die besagt,

das Chaos, welches dann oft entsteht, nur zur Genüge. Es wäre sicher nicht

dass in diesem Fall Regel 18 NICHT gilt. – Wie war das noch mit der Kompli-

gut, wenn nun die Regeln noch eine weitere Tür dafür öffnen würden.

ziertheit von Regel 18? GELB wendet in der Zone in eine Position leewärts von BLAU. In dem Moment, da GELB mit dem Bug durch den Wind geht,

In der nächsten Ausgabe des Sailing Journal werden wir untersuchen, wie

beginnt Regel 18 zu gelten, denn nun sind die Boote in der Zone und haben

die Regel 18.2(a) an der Leebahnmarke wirkt.

den Wind von der gleichen Seite. Sie sind außerdem überlappt, was sie bei Eintritt in die Zone nicht waren. Nun benötigen wir also die Regel 18.2(a), die GELB vorschreibt, dem innen überlappenden BLAU Bahnmarken-Raum zu geben. BLAU befindet sich außerdem in Luv von GELB. Wir dürfen eines nicht vergessen: Nachdem GELB seine Wende vollendet hatte, als es auf einen Am-Wind-Kurs abgefallen war, wurde es Wegerechtsboot, denn wenn zwei Boote überlappen und den Wind von der gleichen Seite haben, gilt die Regel 11, wonach das leewärtige Boot Wegerechtsboot ist und das luvwärtige sich freihalten muss. Alle Regeln gelten immer gleichzeitig!! In dieser besonderen Situation muss aber das Wegerechtsboot dem ausweichpflichtigen Boot Bahnmarken-Raum gewähren. BLAU verletzt zwar die Regel 11, wird aber nach der WR 21 von dieser Regelverletzung entlastet. Kurze Zeit später ergibt sich eine Situation, wie sie im Bild 1a dargestellt wird.

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Seminar über Wettfahrtregeln und Taktik Die beiden Internationalen Schiedsrichter Willii Gohl und Mufti Kling werden am 14. März 2015 in Rostock ein Tagesseminar über Wettfahrtregeln und Taktik durchführen. Beide sind profunde Kenner dieser Materie und ziehen die Teilnehmer an ihren Seminaren immer wieder in ihren Bann. Humorvolle und lebendige Vortragsart, angeregte Diskussionen und viele Beispiele aus ihrer internationalen Praxis zeichnen die Seminare dieser beiden Referenten aus. Anmeldungen zu diesem Seminar und weitere Auskünfte über Haiko Mennenga: haiko.me@gmx.de. Es wird empfohlen, sich frühzeitig mit Haiko Mennenga in Verbindung zu setzen, da die Plätze für dieses Seminar begrenzt sind.


Das perfekte Weihnachtsgeschenk für alle Meeresliebhaber Der preisgekrönte mare-Kalender „Meeresblicke 2015“ mit Fotografien von Jem Cresswell, Gulliver Theis, Herbert Böttcher, Leo Seidel und Cornelius Schlawe. 82 mal 58 cm, 49 5 / 84 CHF Inklusive Postkarten-Set aller Kalendermotive

Der neue mare-Bildband „Antarktische Wildnis“ mit Fotografien von Thies Matzen. Format: 30 mal 26 Zentimeter 168 Seiten, 58 5 / 98 CHF

Kalender und Bildband erhältlich im Fachhandel oder unter www.mare.de


kolumne R2R

Weitere Planung

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achdem wir unsere deutsche Meisterschaft erfolgreich Anfang

und stabile Thermik bekannt ist. Zehn Tage „Full on!“, dann fünf Tage

Oktober beenden konnten, sind wir nun in das Thema Mate-

Pause und dann geht es zum ersten Weltcup nach Miami. Wir waren

rialoptimierung eingestiegen. Im Oktober fanden daher wech-

noch nie zuvor in Miami, haben schon begonnen, uns darauf vorzuberei-

selweise Trainings und Materialtests statt. Mittlerweile haben wir eine

ten, und sind gespannt und freuen uns sehr. Nach dem dortigen Weltcup

Kooperation mit dem dänischen Olympiasieger Jonas Warrer gestartet

geht es ohne Pause weiter nach Clearwater, dem WM-Revier 2016. Wir

und werden mit ihm sowie unseren deutschen Trainingspartnern Justus

werden versuchen, erste Eindrücke und Erkenntnisse über das Revier

Schmidt und Max Boehme das kommende Frühjahr gestalten. Im jetzi-

zu sammeln. Somit wird auch dieser Winter keine Pause, sondern ein

gen Herbst wird Erik an einem sechswöchigen Sportlehrgang bei der

vollbepacktes Programm, so wie es die vergangen Jahre auch schon der

Bundeswehr teilnehmen. Thomas nutzt diese Zeit und baut ein Boot in

Fall war. Auf dem eigenen Kontinent geht es im Anschluss auf Mallorca

Neuseeland aus, das ab Februar 2014 genutzt werden soll. Parallel dazu

weiter. Das Thema Speed steht dort im Vordergrund.

findet unser Fitnessprogramm statt, um die physische Grundlage für die kommende Saison zu bilden. Über Silvester geht es dann ins erste Tech-

Wir sind gespannt, motiviert für die kommende Saison und versuchen uns

niktraining nach Buzios (Brasilien) – ein Revier, das für eine relativ starke

bestmöglich darauf vorzubereiten!

Erik Heil (Steuermann aus Hamburg) und Thomas Plößel (Vorschoter aus Kiel) schreiben in ihrem Blog Road to Rio", was " sie als professionelle Segler erleben. Gutes und Schlechtes. www.rio.sailing-team-germany.de

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Die Kiel-Marketing GmbH bedankt sich bei allen Partnern und Förderern für das große Engagement im Jahr 2014. Wir sind mit unseren mehr als 90 Partnern und Segelfreunden fest verankert und stolz auf so viel Unterstützung.

Freuen Sie sich mit uns auf die Saison 2015!

www.kiel-sailing-city.de


BEACH CLUB

MONACO


„LUXURY IS IN EACH DETAIL.“ – Hubert de Givenchys legendärer Ausspruch bringt das Lebensgefühl des sagenumwobenen wie exklusiven BEACH Club Monaco auf den Punkt.

Nirgendwo ist das typisch französische „savoir-vivre“ lebendiger geblieben als an der Côte d’Azur. Perfektes Gegenmittel zur Realität, das Haute-Volée, Adel, Künstlerinnen, Intellektuelle, Kreative und Visionäre gleichermaSSen anzieht. Über allem schwebt bis heute das Erbe der berüchtigten Jeunesse dorée der 60er- und 70er-Jahre: Amüsement als Gesamtkonzept. Vom frivolen Dasein des Jetset an der Côte d’Azur hat bereits Mitte der 1930er Jahre F. Scott Fitzgerald in seinem berühmten Roman „Tender is the Night“ erzählt. Später prägten Protagonisten wie Aristoteles Onassis, Maria Callas, Fürst Rainier, Grace Kelly, Sophia Loren oder Pablo Picasso jenen Lifestyle, der uns noch heute zu nostalgischen Tagträumen verleitet. Der Himmel blauer, das Licht weicher, die Luft salziger. Ein neues Abenteuer am Horizont. MOMENTE, DIE MAN FESTHALTEN MÖCHTE ... Maison Blanchet Frères, Paris seit 1852

Nutzen Sie die Gelegenheit, eine exklusive Edition in limitierter Auflage zu erhalten. Folgen Sie diesem Link: http://www.blanchetfreres.de


a u ss t e ll u n g

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Years

Faces Hier Video abspielen

Medical drama, sailing legends and extreme facial hair – it's all on show in '40 years, 40 faces', a new photographic exhibition to mark the Volvo Ocean Race's 40th birthday.

The exhibition is currently shown in the Volvo Museum in Gothenburg. It was at the Maritime Museum in Bilbao (Spain) in September 2014 and it will be displayed at the Maritime Museums of Abu Dhabi and Auckland during the 2014-15 Edition. Just in Alicante it´s been visited by 70.000 people.

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o celebrate the Volvo Ocean Race's 40th birthday in 2013, the race presents a photo exhibition with a spectacular new take on sailing’s premier round-the-world adventure. The exhibition is running at the Volvo ocean Race Museum in Alicante, Spain from Friday, June 14 until Feb 28, 2014. It uses 40 images to tell the story of a race that began life as the Whitbread on September 8, 1973, and remains sport’s greatest test of teamwork, skill and stamina. Images have come from many sources including Onboard Reporters, former competitors and race photographers, while one stunning image was unearthed via a Facebook campaign. As the pictures show, a lot has changed in the 40 years of the race. Denim jeans and shirts have been replaced by hightech survival gear, the roomy wooden interiors are now austere carbon fibre shells and nude sailors no longer navigate by sextant and dead reckoning. But the images also make it clear that the essence of the race has not changed at all. The farewells and reunions are still as emotional and the effort and exhaustion are just as complete. Some of the sailors presented are true Legends – iconic figures like Conny van Rietschoten, Sir Peter Blake, Skip Novak and Eric Tabarly – while others have been all but forgotten. Elsewhere, we focus on fans, family members and other figures connected with a race that has touched the lives of so many. While not every great Volvo Ocean Race sailor is featured here, and it is far from being a chronological history of the race, the universal themes are all covered. “The Volvo Ocean Race has always been about courage, commitment and the trust our sailors put in each other as they race around the world – the knowledge that without each other, they couldn't possibly prevail,” said Race CEO Knut Frostad. “The images here are testament to that.”


a u ss t e ll u n g

Race 1973-74 Photographer PPL Media

Media scrum I Eric Tabarly, skipper of Pen Duick VI, is interviewed by reporters

nology, yet viewed alongside the India shot it helps show

in Portsmouth before the start of the first edition of the race.

how some things never change. Skippers will always be surrounded by media, sports journalists always prefer to hunt

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Eric Tabarly was one of France’s greatest sailors and took part

in packs and earnest young reporters will always find a way

in four editions of the race. This picture is so evocative of the

to make even a relatively relaxed situation feel like the most

early 1970s, thanks to the clothes, the colours and the tech-

important in the world.


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Race 1973-74 Photographer Bob Fisher/PPL Media

A Study in Denim The crew of Second Life pose in stylish all-denim outfits in Australia, between Leg 2 and Leg 3 of the inaugural edition. Over to the photographer himself, Bob Fisher: “It was just before Christmas 1973 and the crew members were given these shirts as a promotion. Why else would they look so pleased to be wearing them?� At the far right is skipper Roddy Ainslie, whose son, Sir Ben Ainslie, won his fifth Olympic gold medal at London 2012.


a u ss t e ll u n g

Race 1977-78 Photographer King’s Legend/Skip Novak Collection

Images Whitbread Skip Novak keeps King’s Legend on course.

for me was seeing Table Mountain on the horizon from 50 miles out, having navigated there with a sextant and a time piece.” If

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Novak was entrusted with the navigator’s role in his first Whit-

Skip looked a little apprehensive in the iceberg shot here he is like

bread, which made the arrival into Cape Town at the end of Leg 1

a rock star. He makes sailing in the race look incredibly cool, with

a special moment for the American. “What was really vpoignant

the pose, the tan, the muscular, windswept look.


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Race 1977-78 Photographer PPL Media

I n t h e S a m e B o at Sir Peter Blake is among the sailors on board Heath’s Condor during the second edition of the Whitbread. Sir Peter Blake, dressed in red and easily recognisable for his droopy moustache, is for many the greatest sailor to take part in the race. This was his second entry but it would not be until his fifth in 1989-90 that he tasted victory, skippering Steinlager 2 to a clean sweep. In a tragedy that shocked the world, Blake was murdered by pirates in in 2001 in the Amazon. He is a legend of the race and will never be forgotten.


a u ss t e ll u n g

Race 2008-09, Leg 1, Alicante to Cape Town Photographer Jerry Kirby/Puma Ocean Racing

Onboard Reporter Onboard Reporter Rick Deppe in action early in the Volvo

and a cv that included the groundbreaking Dead-

Ocean Race 2008-09.

liest Catch made him an ideal candidate for the role of Onboard Reporter when then job was established

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Rick Deppe had experience in two editions of the

for 2008-09. Here, Rick persuaded Jerry Kirby to take

Whitbread (Fortuna in 1993-94 and Chessie Racing in

a ‘staged’ shot – and one that has become an iconic

1997-98) before moving into television camera work,

image for the OBR programme.


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Race 2011-12, Leg 1 Photographer Amory Ross/PUMA Ocean Racing powered by BERG

Broken Dreams Skipper Ken Read (right) and Kelvin Harrap lean on the broken rig after PUMA’s MARE MOSTRO is dismasted in the South Atlantic. PUMA hopes of Leg 1 victory were dashed on November 21 with the devastating sound of their mast snapping. They would live to fight another day – but only after diverting to the most remote human settlement on earth at Tristan da Cunha, and waiting for a transport ship to come to take them for repairs. At the time the picture was taken, Read and Harrap don't know if they’re out of the race completely – and that fear is etched in the skipper’s expression.


a u ss t e ll u n g

Race 2011-12, Leg 8, Lisbon to Lorient Photographer Ian Roman/Volvo Ocean Race

Loss Telefónica skipper Iker Martínez looks down at the camera as he

three rudder breakages in quick succession ended their ho-

gives an interview at dockside after finishing Leg 8 in fifth place.

pes. Everything that could go wrong, did go wrong for Telefónica but Martínez doesn’t rant or rave. The Basque cuts a

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Telefónica won the first three legs in 2011-12 but had fallen

dignified figure even as he copes with the grim reality of the

behind Groupama in the overall standings at this point and

team’s position and the fact they have lost the race.


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Race 2011-12, Leg 5, Auckland to Itajaí Photographer Nick Dana/Abu Dhabi Ocean Racing

Exhaustion Rob Greenhalgh grabs a ’cat nap’ during a grueling shift on deck. Abu Dhabi were going at full tilt to try to make up time, and were sailing at roughly twice the speed of their rivals. Greenhalgh is a picture of exhaustion as he takes advantage of a brief lull to get some sleep on deck. The helmet and high-tech survival gear give him the look of an astronaut – weightless, almost, and utterly spent.


v o lv o o c e a n r a c e

Dark& Dreamy

Will Oxley passes some time downtime with a book on his Kindle. Bild // Amory Ross/Team Alvimedica

Das Leben unter Tage ist anders. Mysteriös. Martialisch. Minimalistisch. Hier werden Legenden geboren, hier sterben Mythen. Unter Deck begegnet man den unangenehmen Wahrheiten, der erdrückenden Enge, der schweren Luft. Man begegnet sich selbst. Das kann nicht nur verstörend, sondern vor allem zerstörend sein. Kein ablenkender Horizont, kein beruhigender Blick, kein flotter Spruch. Das Echo wäre niederschmetternd. Das Dunkle war schon immer eine Anderswelt.

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Phil Harmer checking who 足足 knows what down below. Bild // Matt Knighton/Abu Dhabi Racing

Matts Crimes. Written by the Crew. Bild // Matt Knighton/Abu Dhabi Racing


v o lv o o c e a n r a c e

Morgen ist auch irgendwann vorbei. Cooking during the race. Bild // Team SCA

Ron Salthouse shows h足 is handa after rain shower. Bild // Brian Carlin/Team Vestas Wind

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Robert Salthouse fixing the outrigger that snapped Eearly morning on day 10. Bild // Brian Carlin/Team Vestas Wind

Louis Balcaen cures Jens Dolmers hand. Bild // Stefan Coppers/Brunel


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Bild // Matt Knighton/Abu Dhabi Ocean Racing


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Intense Napping, correctly demonstrated. Bild // Amory Ross/Team Alvimedica

Wo bitte, liegt das Gl端ck?

Getting off the water after replacing the broken rudder. Bild // Vincent Riou/Dongfeng Race Team

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Where lives are stored. AKA tunnel bags. Bild // Corinna Halloran/Team SCA

Skipper Chris Nicholson takes a moment to have some breakfast. Day 7 at sea. Bild // Brian Carlin/Team Vestas Wind


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Sophie Ciszek organizes and consolidates few food bags.足 Bild // Corinna Halloran/Team SCA


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Bild // Corinna Halloran/Team SCA

Mit dem Darum zum Warum.

Having a chat through the hatch whilst they all regain some energy. Bild // Francisco Vignale/MAPFRE

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“You’d think it’s a bad movie. You sit there and talk to the coast guard and they’re telling us about everything we’re dealing with on the technical side, then they’re asking me to warn the guys that the reef is riddled full of sharks and barracuda and God knows what else.” Chris Nicholson/Skipper Team Vestas

„Beautiful islands in the ­middle of nowhere, but right ­in the middle oft he race“ (Charles Caudrelier/Dongfeng Race Team) Bild // Amory Ross/Team Alvimedica

„On our chart there is a small blue part but honestly, if you don’t go tot he maximum of the zoom you wouldn’t even know that the reef is there. It was only because I spent hours checking this two days ago that I noticed it. It had taken a long time to find it.“(Charles Caudrelier/Dongfeng Race Team) Bild // NCG Operation Room-MRCC


t e ch n i k

Barcelona World Race Preview

Schrift // Michael Walther Refitbilder // Cleo Barnham

In England wurde die aktuelle HUGO BOSS f端r das kommende Barcelona World Race vorbereitet. Die 2009 gebaute Yacht musste dem neuen IMOCA-Reglement angepasst werden. Zwar sind die Klassenvorschriften nach wie vor sehr locker, die hohe Ausfallquote der letzten Jahre f端hrte jedoch auch in dieser Klasse zu einem Umdenken.

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foto // Mark Lloyd

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t e ch n i k

Das Reglement der IMOCA-Klasse wird von den aktiven Seglern weiterentwickelt. Beim vergangenen Vendée Globe 2012/2013 gab es große Probleme mit dem Kiel und der gesamten Kiel­ mechanik. Dieses Bauteil ist aus Sicherheitsgründen vereinheitlicht worden. Die Teams können nun also um einen Einheitskiel und eine Einheitskielmechanik ihre eigene Yacht herumkonstru­ ieren. Während die Yacht dem Segelstil von Alex Thomson und Pepe Ribes angepasst wird, schwebt der Kiel bereits am Hallenausgang. Neben dem vereinheitlichten Kiel und der entsprechenden Hydraulik einigte sich die Klasse auch auf einen einheitlichen Mast. Zwar nähert sich die Klasse damit einer One-Design-Klasse an, die Einschränkungen in der Konstruktionsfreiheit bleiben jedoch auf die besonders sicherheitsrelevanten Teile beschränkt.

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Die aktuelle HUGO BOSS ist sicher eines der schnellsten Mono­ hulls. Dennoch sind auch bei diesen Yachten manchmal die bekannten Arbeiten fällig. Da wird das Unterwasserschiff noch einmal geschrubbt und kleine Macken ausgebessert, bevor die Yacht dann eine gesamte neue Lackierung erhält. Die von VPLP in Frankreich konstruierte Yacht wurde jetzt in England unter dem wachsamen Auge von Guillaume Verdier überarbeitet. Der Franzose hatte seine Finger neben der HUGO BOSS auch bei Francois Gabarts MACIF, dem neuen 100-Füßer COMMANCHE und dem AC72 der Neuseeländer im Spiel.


Die Yacht wiegt voll beladen neun Tonnen, wovon 3,1 Tonne als neuer Kiel unter der Yacht hängen. Dieses Gewicht schließt die Segel und sämtliches Gepäck für eine Regatta um die Welt mit ein. Eine wichtige Veränderung vom letzten Vendée Globe bis heute ist der Wegfall der sogenannten „10 degree rule“. Neben den bereits angesprochenen Regelverschärfungen wurde diese gelockert. Bisher durfte die Yacht, wenn sie möglichst negativ beladen war, nicht mehr als zehn Grad Krängung bekommen. Diese Lockerung bietet den Designern wieder verstärkt die Möglichkeit, mit außen liegenden Wasserballastsystemen zu arbeiten.

Zuletzt segelte der jetzige Co-Skipper Pepe Ribes mit Ryan Breymaier das New York to Barcelona Race mit HUGO BOSS. Dieses Rennen konnte das Duo trotz einer leichten Beschädigung des einen Ruderblattes in 14 Tagen, zwei Stunden und 44 Minuten gewinnen. Während des Refit in England wurde dieser Schaden nun auch vollständig repariert, um das Risiko für das anstehende Rennen zu minimieren.

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Neben diesen echten Reparaturen wurde die Yacht perfektioniert. Kaum ein Bauteil wurde an seinem ursprünglichen Platz gelassen. Das Team von Five West Ltd. In Gosport, wo die HUGO BOSS über mehrere Wochen umgekrempelt wurde, hat jedes Detail auf Beschädigungen und die Möglichkeiten einer Gewichtseinsparung hin überprüft. Diese Gewichtseinsparungen wurden teilweise auch dazu genutzt, eine größere Batteriekapazität zu installieren, um Elektronikengpässe zu vermeiden.

Kohlefaser und Hightech stehen bei den aktuellen IMOCA-Yachten im Vordergrund. Als letzte verbliebene Offshore-Konstruktionsklasse dieser Größe und dieser Verbreitung scheinen sich die Segler einig darin zu sein, die Rahmenbedingungen, die das Reglement darstellen, sehr behutsam anzupassen. Diese Klasse lebt dadurch, dass nahezu alles erlaubt ist, was schnell macht. Bei der hier für die Lackierung vorbereiteten HUGO BOSS erkennt man deutlich die Öffnungen für den Kiel und die Schwerter. Das seit wenigen Wochen erlaubte DSS (Dynamic Stability System), ein seitwärts herausfahrendes Schwert, welches mechanisch Auftrieb erzeugt, kommt hier noch nicht zum Einsatz.


foto // Mark Lloyd

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foto // Mark Lloyd

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t e ch n i k

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reise

Vollmond 체ber den s체dfinnischen Sch채ren. Am Anleger Boxby sind wir allein, es ist vollkommen still und friedlich.

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Ostsee linksherum.

Bild // Christian Irrgang Schrift // Christian Irrgang und Tom Körber

Die Idee kam mir, weil ich eine private Auszeit brauchte, dazu kam noch eine Flaute im Job. Da wollte ich einfach mal etwas anderes machen und länger segeln als eine Woche im Urlaub. 2009 kaufte ich das Boot, 2010 ging es los. Eigentlich wollte ich nur Freunden jeden Tag per Mail einige Impressionen von der Reise schicken. Das Schreiben machte jedoch zusehends mehr Spaß und verselbstständigte sich dann bald. Alle E-Mails fangen mit „Ahoi Landratten“ an und hören mit „Mast- und Schotbruch, der Alleinsegler“ auf. Sie bildeten das Gerüst für das spätere Buch. Erst dachte ich, dass niemand noch ein Buch über die Ostsee lesen will, aber dem war wohl nicht so. Ich sehe das an den Reaktionen der Leser – bis heute.


reise

W

Insel auf der Grenze zwischen Finnland und Schweden, zwischen Kemi und Haparanda.

arum linksherum? Das hatte einfach

wäre, wäre da auch okay gewesen, ich musste nicht un-

mit den vorherrschenden Windrichtungen

bedingt nach Haparanda. Zweimal hatte ich Besuch: Ein-

zu tun. Ein ganz pragmatischer Grund also.

mal kam ein alter Schulfreund, mit dem ich früher schon

Wenn im Herbst stärkerer Westwind weht, ist

viel segelte, für zehn Tage und einmal kam meine Frau für

doch ganz praktisch, wenn man an der schwedi-

14 Tage vorbei. Das war sehr schön, aber wichtig war für

schen Küste Richtung Süden segeln kann. Ich bin

mich, allein loszusegeln. Es ist ein entscheidender Unter-

auf Rügen gestartet, dann ist es fast schon logisch,

schied, ob ich zu zweit starte und der Mitsegler später von

dass man Richtung Polen und Baltikum, sprich nach

Bord geht oder ob ich von Beginn an allein bin.

links segelt. Ich bin nicht nur im wörtlichen, sondern

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auch im übertragenden Sinne gegen die Uhr gesegelt.

Unterschied? Der liegt allein schon darin begründet, die

Langsam, immer schön langsam, gegen die Uhr und ge-

Entscheidung zu treffen, allein zu starten. Auf die Frage,

gen die Zeit. Ich bin ganz gemütlich von Etappe zu Etappe

welches der wichtigste Tag auf meiner Reise war, sage ich:

und habe mir wirklich Zeit gelassen. Allein und ohne fes-

„Es war der erste Tag, der Start.“ Es hat mich schon einige

tes Ziel – so wollte ich es. Einen Plan B hatte ich nicht so

Überwindung gekostet, weil ich so etwas noch nie gemacht

richtig. Wenn ich irgendwo nicht weitergekommen wäre,

hatte. Ich wusste nicht, ob ich mit dem Alleinsein klarkom-

hätte ich wieder umgedreht – das war mein Plan B. Oben

me oder durchdrehe und ob ich überhaupt mit dem Boot

am Bottnischen Meerbusen gibt es eine Engstelle (Kvar-

allein klarkomme. Mit der Zeit wuchs mein Selbstvertrauen.

ken), wo Finnland und Schweden nur 80 Meilen voneinan-

Als mein Kumpel kam, wusste ich also, wie alles läuft. 109

der entfernt liegen. Wenn ich dort nicht weitergekommen

Tage, circa dreieinhalb Monate war ich unterwegs.


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Veränderung? Ja, aber das hat sich wieder verloren. Leider

Probleme? Nicht wirklich bis auf eins. Irgendwann hatte

ist die Reise schon wieder zu lange her. Eigentlich müsste ich

ich ein Leck im Boot, das ich nicht abdichten konnte. Auf

langsam wieder los. Gelassenheit war ein relevanter Punkt,

Backbordbug lief zum Schluss ein Liter Wasser pro Minu-

der mich veränderte. Als Freiberufler leidet man schnell

te ins Boot. Auf Steuerbordbug und nachts im Hafen blieb

unter Existenzangst und Panik, wenn kein neuer Auftrag

dagegen alles trocken. Es dauerte eine Weile, bis ich mit

in Sicht ist. Als ich merkte, dass ich nach einem Vierteljahr

Fachleuten herausfand, woran es lag. Der Mast steht beim

immer noch lebe und mir noch ein Stück Brot kaufen kann,

Folkeboot auf dem Kiel. Durch den Bal-

half ebendiese Gelassenheit. Im Leben und im Segeln muss

last muss es anscheinend eine Hebel-

man auch mal abwarten können. Warten auf die richtigen

wirkung gegeben haben, die den Riss

Umstände, auf das richtige Wetter. Man muss nicht immer

vergrößerte. Sobald der Hebel nicht da

alles sofort erledigen. Vor allem durch das Alleinsein habe

war, lief auch kein Wasser rein. Im Hafen

ich sehr viel gelernt. Genau das hatte ich mir erhofft.

konnte ich suchen, soviel ich wollte – da

Zweiter Törn? Unbedingt, darüber denke ich tatsächlich nach.

kam kein Wasser. Auf Backbordbug segelnd sah ich auch Zweiter Törn? Unbedingt, darüber denke ich tatsächlich nach.

nur das Wasser von vorn nach hinten zwischen den geklin-

2016 möchte ich wieder los. Mein altes Folkeboot existiert

kerten Planken, also in den Lahningen, durchlaufen. Ich sah

zwar noch, ist aber nicht mehr in meinem Besitz. Auch das war

aber nicht, wo es herkam. Erst später, als die Stelle schwarz

ein Teil meines Plans. Auch hier spielten ganz pragmatische

wurde, sah ich, dass eine Planke einen circa sechs Zentime-

Gründe eine Rolle: Zeit und Geld. Außerdem: Besitz belastet.

ter langen Riss hatte.

Auf dem Rigaischen Meerbusen vor der Insel Ruhnu.


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4

1 Bjorkö, eine Insel in den Aalands mit einem Süßwassersee / ­2 Mitternachtslicht am Leuchtfeuer Oulu, Finnland. / 3 Mittsommerfeier in Hanko / 4 Einsamer Ankerplatz an einer Schäre irgendwo in Schweden. / 5 Auf der Kreuz Kurs Mariehamn / 6 Privatanleger (Anlegen verboten!) in den Aalands / 7 Kurz vor Ende der Überführung von Maasholm nach Seedorf/Rügen. Mit einsetzender Dunkelheit erreichen wir den Strelasund. / 8 Öregrund / 9 Schwedische Bilderbuchfamilie" beim Picknick " auf Sandskär / 10 Morgens um 3 Uhr in der Bucht hinter Bjuröklubb

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reise

Schöner Schwan auf Utklippan.

Da das eine Photo Issue ist, muss ich auf dein Foto-

Wie bist du zur Leica gekommen? Vor rund 20 Jahren

equipment zu sprechen kommen. Was hast du mitge-

habe ich mich in eine M6 verliebt. Die ersten drei Monate

nommen? Eine Leica M9 und fünf Objektive: 21, 28, 35, 50

fasste ich sie kaum an, weil ich dachte, dass ich das mit dem

und 90 Millimeter. Alle mit 2.0er-und 2.8er-Blende.

Scharfstellen nicht hinbekomme. Mit einer Messsucherkamera arbeitet man komplett anders. Man sieht im Sucher das

Mit welchem Objektiv hast du am meisten und am

ganze Bild von vorn bis hinten scharf. Keine Tiefenschärfe,

liebsten gearbeitet? Auf dem Boot mit dem 21er und an

ganz anders als bei einer Spiegelreflexkamera. Aber ich

Land nahm ich meistens nur das 35er mit.

wollte mich auch nicht kampflos geschlagen geben, holte sie wieder aus dem Schrank und fing an zu üben. Seitdem

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Arbeitest du in deinen anderen Jobs ebenfalls mit

habe ich sie nie wieder weggelegt. Als alle Welt digital foto-

Leica? Ja, immer, aber nicht ausschließlich. Als ich Joachim

grafierte, arbeitete ich weiter analog, bis Leica die M8 raus-

Gauck für mein gerade erschienenes Buch „Bürger Gauck“

brachte. Sie war mein digitaler Einstieg, jetzt arbeite ich mit

über zweieinhalb Jahre begleitet und porträtiert habe, habe

zwei M9-Gehäusen. Meine anfängliche Skepsis gegenüber

ich mir eine gebrauchte Canon EOS 5 MK II mit einem 70-

der Digitalfotografie ist verflogen, ich liebe es geradezu, die

200er besorgt. Ich brauchte eine lange Brennweite, das 90er

Bilder schnell und ohne den ganzen Dunkelkammeraufwand

war zu kurz. Ich habe mir allerdings fast einen Bruch geho-

verarbeiten zu können. Früher habe ich ja viel schwarz-

ben, so schwer ist die Spiegelreflex im Vergleich zur Leica.

weiß fotografiert und alles selbst entwickelt und vergrößert.


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Als alle Welt digital fotografierte, arbeitete ich weiter analog, bis Leica die M8 rausbrachte.

Was allerdings in 50 Jahren mit den Bilddaten passiert, ob die

oder analog, es ist ein viel schöneres Arbeiten als mit einer

Speichermedien dann noch gelesen werden können oder ob

Spiegelreflex und Autofokus. Bei Segelfotos ist das sicher

sowieso alles im Nirwana verschollen ist, das bleibt abzuwarten.

nicht so entscheidend, aber wenn man ganz allein mit dem Bundespräsidenten in dessen Arbeitszimmer ist und jedes

Bist du mit dem Sensor und den Ergebnissen zu-

Knarzen des Parkettfußbodens schon wie ein Gewitter

frieden? Absolut. Aber Potenzial nach oben ist noch

klingt, dann freut man sich über das leise Klicken eines

vorhanden, zum Beispiel beim Rauschverhalten oder der

Leica-Verschlusses. Überhaupt ist nur mit dieser Kamera

Empfindlichkeit für Rottöne. Doch unabhängig von digital

ein wirklich diskretes Arbeiten möglich.

Erschienen im Delius Klasing Verlag 224 Seiten ISBN 978-3-7688-3545-9 Preis: 22,90€Euro

Härso, Schäre im Stockholmer Schärengarten.


lesen

Lesestunde

Hier gibt's was auf die Augen. Ausgewählter Augenschmaus zu Weihnachten.

50 Shades of Rust - Tom Cotter Davon träumt nahezu jeder motorsportbegeisterte Mensch: Einmal in seinem Leben eine Scheunentür öffnen und vor seinem Traumauto stehen. So oder ähnlich erging es Tom Cotter, einem Motorsportjournalisten aus England. Inspiriert von einer kultähnlichen Suche nach verstaubten und verrosteten Schönheiten hat er mehr als 90 der interessantesten Geschichten vom Suchen und Finden in diesem Buch zusammengetragen. Darunter auch die von einem Mercedes 190 SL, wohl eine seiner schönsten. Jede Geschichte wird durch Fotos komplementiert. INFO EAN (ISBN-13): 978-0760345757, 192 Seiten, Preis: 34 US-Dollar (circa 22 Euro), Verlag Motorbooks

Fitch No1 - Anna Röder Wer kennt sie nicht, die unbeliebten kleinen Mitsegler, die ihre

Leuchtend farbenfrohe und handgezeichnete Bilder lassen Vorleser

Wohnungen am liebsten in Blöcken und Schäkeln einrichten. Doch ab

und Zuhörer Teil der Geschichte werden. Das Kinderbuch „Fitch No1“

sofort ist alles ganz anders. Der kleine Elfenjunge Fitch lüftet mit uns

bringt Groß und Klein, Vorleser und Zuhörer zum Lachen. Es macht

das wahre Geheimnis hinter den unglaublichen Achtbeinern. Er nimmt

einfach nur Spaß und ist besonders geeignet für vier- bis zehnjährige

uns mit auf ein spannendes Abenteuer in eine fantastische Elfenwelt

Mädchen, Jungen und Elfen. Und versprochen: Nach dem Buch wird

voller bunter Bilder. Während einer geheimen Mission, die er von dem

der nächste Segeltörn erst gestartet, wenn sicher ist,

prächtigen Elfenkönig erhält, treffen wir auf fabelhafte und witzige

dass einer der wundervollen Glücksbringer mit an

Wesen. Ein hilfsbereiter Marienkäfer lernt, wie sich etwas Negatives

Bord ist. Über www.elfenland.eu ist eine Bestellung

ins Positive ändert. Und wir finden gemeinsam heraus, was es mit dem

mit persönlicher Widmung der Autorin möglich.

geheimnisvollen Elfensirup auf sich hat. Während einer liebevoll und

Das ideale Weihnachtsgeschenk für unsere Lieben.

spannend geschrieben Geschichte erleben Leser und Zuhörer, wie

INFO ISBN: 978-3-95645-106-S, Preis 14,50

sich ihr Blick und die Gefühle für Spinnen während des Lesens ändern.

Euro, 46 Seiten, Edition Octopus Verlag

Fullmoon - Darren Almond Der britische Künstler Darren Almond fotografiert nachts bei Vollmond archetypische Naturformationen und schlafende Landschaften – ausschließlich mit dem natürlichen Licht des Mondes und Belichtungszeiten von bis zu einer Viertelstunde. Die lange Belichtung lässt die Szenerie fast so hell erscheinen wie im Morgengrauen, doch die Atmosphäre ist eine andere. Sogar die Schatten strahlen ein mildes Leuchten aus, Sternlinien überziehen den Himmel und Wasser bedeckt die Erde wie ein nebliger Schaum. Ob in den in den majestätischen amerikanischen Bergen, den kargen arktischen Eisfeldern, pittoresken Felsen am Meer in Japan oder den ihm besonders vertrauten Landschaften Großbritanniens, Almond reiste quasi dem Vollmond hinterher. INFO ISBN: 978-3-8365-4661-4, 400 Seiten, Preis: 49,99 Euro, Taschen

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Portraits - Martin Schöller Seit 1993 lebt er in New York und gelangte durch seine Serie „Close Ups“ in die breite Öffentlichkeit. Von Beginn an ging er seine eigenen Wege. Das hilft in der Regel immer. Als erster Assistent von Anne Leibovitz lernte er viel über Licht, seine Facetten und die Menschen, die im selbigen sitzen. Waren Serien wie „Close Ups“ oder „Identical“ vorwiegend streng kompositorisch angelegt, geht er in „Portraits“ einen anderen Weg. Inszenierte Sitzungen, die in den vergangenen Jahren oft am Rande anderer Shootings abliefen, zeigen, wie verspielt und ironisch Schöller im Grunde agiert. Ob Porträts von politischen Führern, Hollywoodstars, Unternehmern oder aktuellen Musikgrößen – seine Aufnahmen sind so mutig wie anspruchsvoll, so spielerisch wie präzise. Er hat das Talent, die Grenzen der Porträtfotografie laufend neu zu definieren. Nicht umsonst ist er Hausfotograf von „The New Yorker“ und damit Nachfolger des großen Richard Avedon. INFO ISBN: 978-3-8327-9729-4, 260 Seiten, Format: 27x36 cm, Preis: 98 Euro, teNeues

Allmountain Man ist fast geneigt zu sagen, ja geradezu zu schreien: „Endlich

Du bist seit Jahrzehnten einer der berühmtesten

ein neues Bergsteigermagazin.“ Keine ewigen Tests und

Bergsteiger und hast jede Menge Erfahrung am Berg

Technikerklärungen, keine ausgelatschten Sandalenrouten, kein

und in der Vorbereitung von Expeditionen. Ich gehe

langweiliges Allerweltslayout. Bergsteigen kann also auch sexy sein.

davon aus, dass sehr viel von dir in dem Magazin

Allmountain zeigt es eindrücklich. Bergsteigermagazin? Pardon. So

enthalten ist. Liege ich das richtig? Ich nehme meine

war es nicht gemeint. Hier geht es um Respekt. Respekt vor dem

Aufgabe als Herausgeber von Allmountain sehr ernst. Die

Menschen, vor dem Berg und vor der Natur im Allgemeinen – egal

Arbeit mit dem Redaktionsteam um Jürg Buschor, den

ob Berg, Tal oder Ebene. Sexy? Sexy ja, aber nicht um jeden Preis.

Autoren und dem wunderbaren Gestalter dieses Magazins,

Zu viele Selfies, zu viele Egos sind am Berg unterwegs. Das ist nicht

Stefan Bogner, bringt mir sehr viel Freude. Allmountain

sexy. Wohl aber, dass so manches Thema von einer differenzierten

wird auf keinen Fall eine Stefan-Glowacz-Plattform werden.

Sichtweise angegangen wird. Es bewegt sich also doch etwas in

Da halte ich mich sehr zurück. Ich möchte jedoch mit

Deutschlands Blätterwald. Es rauscht geradezu auf den Gipfeln.

meiner Erfahrung, meinem Wissen und meinen Kontakten in die Szene dazu beitragen, ein außergewöhnliches und

Stefan Glowacz, der Herausgeber, im kurzen Gespräch:

anspruchsvolles Magazin zu gestalten.

Was war der Grundgedanke, ein neues Magazin zum Thema Berge herauszugeben? Wir haben die Notwendigkeit gespürt,

Als jemand von einem Segelmagazin muss ich das fast

ein Core-Magazin mit einem sehr hohen journalistischen und

fragen: Was für eine Beziehung hast du zum Meer und

gestalterischen Anspruch zu etablieren. Dieses Magazin gab

zum Segeln beziehungsweise reizen dich Expeditionen,

es bisher nicht auf dem Markt. Wir wollen das „Brand eins“ des

wie sie zum Beispiel Arved Fuchs unternimmt? Bevor ich

Bergsports werden.

überhaupt mit dem Klettern anfing, faszinierten mich bereits die großen Abenteurer wie Scott, Nansen oder Shackleton.

Der kritische Umgang mit dem Bergsteigen sticht besonders

Ich selbst bin einmal mit einer 14 Meter langen Stahlyacht,

hervor. Es geht euch also weniger um die Heroisierung des

der SANTA MARIA, in die Antarktis gesegelt, um den Renard

Menschen, sondern eher um den respektvollen Umgang mit

Tower erstzubesteigen. Danach habe ich mir geschworen, nie

der Natur? Wenn es über etwas Heldenhaftes zu berichten gibt, dann

mehr einen Fuß auf ein Segelschiff zu setzen. Ich habe höchsten

werden wir dies tun. Aber wir wollen auch kritisch hinterfragen, den

Respekt vor dieser Zunft und natürlich auch vor Arved Fuchs.

Finger in die Wunde legen, wenn es sein muss. Bergsteigen hat auch Schattenseiten, denen wollen wir Raum geben und Aufmerksamkeit

Wo liegen die Unterschiede zwischen einem endlosen

schenken. Kritische Beiträge müssen in einem gesunden Verhältnis

Horizont auf 6.000 Meter und einem endlosen

zu den positiven Aspekten im Bergsport stehen. Auch Beiträge zum

Horizont auf See? Auf 6.000 Meter muss ich mich nicht

Schmunzeln wird der Leser in unserem Magazin finden.

so oft übergeben.


lesen

Meeresblicke 2015 Ausgezeichnet mit dem gregor international calendar award in Silber Für den Kalender Meeresblicke 2015 haben die Fotoredakteurinnen wochenlang nach den perfekten Motiven gesucht. Fündig wurden sie bei den Fotografen Jem Cresswell, Leo Seidel, Herbert Böttcher, Gulliver Theis und Cornelius Schlawe. Zwölf Motive, die stimmungsvollste Meeresblicke aus der ganzen Welt im Wechsel der Jahreszeiten zeigen. Alle Motive liegen als Postkartenset anbei. INFO Größe: 82 x 58 cm. Wir verlosen ein Exemplar des Kalenders. Siehe Aboseite 145.

Preis: 49 Euro. mare

Turning the Tide Yann Kermadecs (François Cluzet) größter Traum ist es, einmal an der

Sie gilt nicht umsonst als Mount

Vendée Globe teilzunehmen, der härtesten Einhandsegler-Regatta der

Everest unter den Segelregatten:

Welt. Als sein Freund Franck Drevil (Guillaume Canet) kurz vor dem

Die Vendée Globe führt ihre

Startschuss ausfällt, ergreift er die Chance beim Schopf: Er springt spontan

Teilnehmer rund 24.000

für den Kollegen ein und verspricht seiner Freundin Marie (Virgine Efira)

Seemeilen nonstop über die

und Tochter Léa (Dana Prigent), so oft wie möglich in Kontakt zu bleiben.

Ozeane – vorbei am Kap Hoorn

Das risikoreiche Segelrennen hat schon so mancher mit dem Leben

und dem Polareis findet die

bezahlt – doch Yann hat das Ziel fest im Blick: Er hat keine Angst vor der

Route zu einem wesentlichen Teil

monatelangen Einsamkeit auf dem Meer, fürchtet weder die gewaltigen

in den stürmischen und äußerst

Seestürme noch die körperliche Erschöpfung. Doch das Abenteuer

gefährlichen antarktischen

nimmt schon nach wenigen Tagen auf hoher See eine völlig unerwartete

Gewässern statt und stellt daher an die Teilnehmer höchste

Wendung. Yann entdeckt einen blinden Passagier an Bord, den jungen

Anforderungen. Und nicht zuletzt zählt der innere Schweinehund.

Mauretanier Mano (Samy Seghir), und plötzlich rückt der Sieg in weite

Denn die körperlichen und geistigen Strapazen, denen sich die

Ferne. Aus Angst, disqualifiziert zu werden, hütet Yann sein Geheimnis

Einhandsegler aussetzen, stellen alles in den Schatten, was man

und überlegt fieberhaft, wie er aus dieser verzwickten Situation kommt.

vom Segelsport kennt … INFO Ab 12. Dezember ist der Film im

Die Ereignisse überstürzen sich und auf dem gefährlichen Weg ins Ziel

Verleih von Senator Home Entertainment auf DVD, Blu-ray

setzt Yann auch die Segel für eine Reise zu sich selbst.

und VoD. Der Preis liegt bei 15 Euro.

Wir verlosen drei Exemplar der DVD. Siehe Aboseite 145.

Shorebreak - Clark Little Das Innenleben einer Welle kann durchaus spannender aussehen als von Land aus. Jede Welle ist einzigartig, hat einen anderen Charakter: zurückhaltend oder ehrgeizig, ehrlich oder gemein. Clark als ehemaliger professioneller Surfer kennt die Wellen aus Zeiten, als er unter ihnen durchtauchte oder in ihrer Tube surfte. Als einer der Ersten entdeckte Clark den Shorebreak als eine Art eigenständige Welt, deren Wucht und Gefahr man an dem in die Höhe gezogenen Sand erkennen kann. Vom Waimea Shorebreak am hawaiianischen North Shore oder in Französisch-Polynesien oder Japan und Kalifornien – nach vier Jahren ist das neue Buch mit einzigartigen Wellen endlich fertig. INFO ISBN: 978-0-615-85223-2, 160 Seiten, Format: 30x30 cm, Preis: 49 US-Dollar, zu bestellen auf clarklittle.com

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Antarktische Wildnis: Südgeorgien Die Weltumsegler Thies Matzen und Kicki Ericson. Seit über 25 Jahren sind die beiden auf dem Holzboot WANDERER III auf den Weltmeeren unterwegs, seit einigen Jahren vor allem im Südpolarmeer. Im Oktober 2014 erschien ihr erstes Buch im mareverlag.

Wer sind Thies und Kicki? Thies Matzen, geboren 1956, wuchs in Flensburg auf und ist Bootsbauer und Fotograf. Kicki Ericson, geboren 1964, wuchs in Wien auf, ist Architektin und spezialisiert auf Denkmalschutz. Was treibt die beiden an? Sie haben das Meer bewusst ins Zentrum ihres Lebens gestellt. Ihr Segelboot ist ihr Zuhause, es birgt alles, was sie besitzen und brauchen. Es ist ein einfaches Segelboot aus Holz, ohne Elektronik,

Mit was für einer Ausrüstung fotografiert ihr? Wir fotografieren seit 27

ohne Kommunikationsmittel. Dies trainiert die Genügsamkeit und Demut

Jahren mit Nikon. Immer analog mit einer Nikon F3, einer manuellen Kamera.

und es schärft den Blick für das Wesentliche. Aber auch mental verlangt

In Südgeorgien kam 2009 erstmals auch eine digitale Kamera zum Einsatz, eine

dieses Leben viel ab, denn auf Kälte und Einsamkeit muss man eingestellt

D300, später auch die D700. Wir arbeiten halb und halb, sowohl analog als auch

sein und im Notfall ist man auf sich gestellt.

digital. Mit analoger Fotografie waren wir vertraut, mit der digitalen nicht. Da wir kaum Batteriekapazität an Bord besitzen (nur eine 100Amh-Batterie) und bis zu

Wo liegt Südgeorgien? Südgeorgien ist eine Insel östlich der Falklandinseln

dem Zeitpunkt nur einen Schwarz-Weiß-Computer. Auf dem konnten wir zwar

im Südatlantik. Die Insel ist nicht permanent bewohnt, es gibt einige kleine

schreiben, aber sonst nicht sehr viel mehr. Digitale Fotografie ist für uns an Bord

Forschungsstationen sowie ein Museum, das im Sommer geöffnet hat.

eher eine Energiefrage. Also luden wir die Bilder zwar runter, das gründliche

Sonst ist die Insel menschenleer. Im Sommer gibt es eine enorm hohe

Anschauen kam aber sehr viel später.

Dichte an Säugetieren und Vögeln. Dies liegt vor allem daran, dass die Insel im nährstoffreichsten Teil des Antarktischen Meeres liegt. Hier sind die

Mit was für Brennweiten habt ihr hauptsächlich gearbeitet?

Krillbestände enorm hoch – und Krill ist die Basis der Nahrung der Tiere.

Hauptsächlich zwischen mit dem 17-35-Millimeter- und dem 80-105-Millimeter-Objektiv. Was sind eure Lieblingsbrennweiten? Für aktive Aufnahmen und an Bord nahmen wir eher die kurzen Brennweiten. Für Landschafts- und Wetteraufnahmen lieber die mittlere Brennweiten und für Tieraufnahmen die lange Brennweite – das Nikkor 200-400 Millimeter, das wunderbar dafür ist. Was für Probleme habt ihr bei dem schlechten Wetter mit der Ausrüstung gehabt? Wir hatten tatsächlich keinerlei Probleme mit der Ausrüstung. Bis auf die Tatsache, dass sie schwer war und nach einiger Fitness verlangte. Auch die Batterien machten keine Probleme. Vielleicht lag das daran, dass wir beim Fotografieren wenig Energie verbrauchen, weil wir wie mit einer analogen Kamera relativ wenige Aufnahmen machten. Meistens nur Einzelbilder und keine Serien. Vom Kalten ins Warme immer in einen Plastikbeutel, damit es am Kamerakörper nicht kondensiert. Wasserdichter Rucksack beim Übersetzen im Ruderboot zum Land.

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Wie kamt ihr auf die Idee, in diesen klimatischen Bedingungen so

Was ist schwieriger: diesen Zeitraum allein oder zu zweit zu

lange Zeit auf einem Boot zu verbringen? Wo sollten wir sonst leben als

verbringen? Die Frage stellte sich uns nicht. Zu zweit ist es doppeltes

an Bord? Das Boot ist unser Zuhause. Und wenn du in dieser Natur lange

Erleben – unermesslich bereichernd, so lange der eine dem anderen

sein willst, dann natürlich am besten im Zuhause.

Raum zum eigenen Verarbeiten gibt.

Was für einen Charakter muss man haben, um solch eine lange

Antarktische Wildnis-Südgeorgien, ISBN: 978-3-86648-230-2, 168

Zeit zu überstehen ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen?

Seiten, Preis: 58 Euro, mareverlag

Beides: mitteilsam, aber auch genussfähig, in seiner eigenen Welt zu sein. Vergebend – denn nichts ist wirklich schlimm oder wichtig. Verliebt – ins

Wir verlosen ein Exemplar des Buches. Siehe Aboseite 145.

Jetzt und den anderen.

Was kostet die Welt - Jochen Müssig 3,5 Billiarden Euro, so haben Astrophysiker errechnet, kostet die Welt. Dieses Buch zeigt den teuersten Planeten des Sonnensystems von seiner luxuriösesten Seite, gibt ungeahnte Einblicke in die 100 exklusivsten Reisen. Rosenblätter im WC-Wasser und sechs Zentimeter dicke schusssichere Fenster. Eine Suite für 61.000 Euro pro Nacht oder gleich eine ganze Insel? Es kann natürlich auch eine Yacht mit Pool, Kino, Disco, 20 Jet-Skis, vier Motorbooten, einem U-Boot und Raketenabwehrsystem für ganze 1,4 Millionen Euro pro Woche sein. Es gibt nichts, was es nicht gibt in diesem Buch, das Einblicke in die Welt der Superreichen und ihre mondänen Reisen, Inseln, Jets und Ferienvillen gibt. „Die 100 exklusivsten Reisen, die man sich leisten können müsste“ ist ein Kompendium zum Staunen und Ungläubig-den-Kopf-Schütteln, zum Freuen und Ärgern, aber auch spannend wie ein Blick durchs Schlüsselloch. INFO ISBN: 978-3-7654-8782-8,192 Seiten. Preis: 14,99 Euro, Bruckmann Verlag


fotografen zweiter teil

LP laurent pujol

Als ehemaliger Profisurfer weiß Laurent, wo er wann zu sein hat, damit spektakuläre Aufnahmen herauskommen. Heute lebt der 42-jährige Franzose in Capbreton. Geboren am Mittelmeer, aufgewachsen in Argentinien, später in St. Martin (Karibik), dann in den USA (Florida & Kalifornien) und schließlich wieder in Frankreich. Was hätte da auch anderes aus ihm werden können?

Instagram & Facebook: laurentpujol_photographie

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Benjamin Sanchis. Hossegor


fotografen zweiter teil

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Hawaii. Backdoor. North Shore. Oahu.


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What’s your background? I was a professional sur-

lower. The subject must be in a two meter radius and if not, you

fer for 20 years and spent every winter in Hawaii enjoying

get nothing. With a 70-200mm you pretty much capture it all.

the winter swells. Been shooting photos of my journeys for as long as I can remember. Using mostly throw away cameras

How long are you in the business? What’s the

and also had Yashica T4 - I think it was. Started shooting action

biggest changes since that? Been in the business

photos about five years ago. Wanted to stay close to the action

four years now. Unfortunately, the biggest change is the mags

and in the ocean. Water photography means exactly both.

slowing down due to the internet movement.

Are you working just in surfing or in any

What’s your favorite conditions to work

other areas too? Mostly surfing, selling photos to

in? High or low wind? Big or low sea state?

mags and advertisement. Also sell some numbered prints on

I like to work in big tubes and light offshore winds when

all sorts of canvas. Most recently using aluminum and that

using a fisheye. Don't mind the strong wind and moody skies

looks really cool.

for little longer lenses.

What gear are you using? Why? Using Nikon D3

What’s the worst conditions you have ever

because it works really well in low light. You can crank up

worked in? Last year in Ireland. We had rain, hail and

the ISO without getting much noise. Mostly use wideangles

snow all in one session. That was pretty heavy stuff. We

lenses. I don't own a tripod or a 600mm lens. I don't want to

couldn't see anything and it was getting dark.

be on the beach shooting photos. Which are the ingredients for a good photo? Any favorite lenses? I mostly use these three lenses:

Sunshine and not expecting too much.

16mm, 50mm and a 70-200 when shooting from a jet ski. What kind of reaction would you like to reIs it easier to work with a wideangle or a

ceive from your viewers? This guy is thinking out of

long lense? The percentage of shots with a fisheye is much

the box. That's a great compliment to me.

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fotografen zweiter teil

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fotografen zweiter teil

Kurt Rist. Mullaghmore/Irlande

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Nathan Hele. Graviere


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Empty splash. La Piste/Capbreton

Dusty Payne. Off the wall/Hawaii


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“Surfing’s an egotistical sport for individuals.”

PV Laborde. Graviere/Hossegor


fotografen zweiter teil

AJ foto // Lars franzen

andi jansen

Andi – ein kreativer, unkonventioneller Macher. Wenn er sich einem Thema annimmt, dann mit Haut und Haaren. So verbringt er schon einmal mehrere Monate auf Madagaskar oder in Brasilien. Aber nur so sind seine dichten Bilder nah am Menschen zu erklären. Der 26-Jährige lebt momentan in Amsterdam.

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Madasgaskar. Die hiesige Unter- und Ăœberwasserwelt ist atemberaubend.


fotografen zweiter teil

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Happiness ist gerade in den Entwicklungsl채ndern erstaunlich oft zu finden. Kinder in Nosey Be, einer Insel vor Madagaskar.


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What’s your background? Ich bin 26 Jahre alt. Geboren wurde ich in Husum an der Nordseeküste, direkt am Wasser. Ich begann meine jugendlichen Skateboardabenteuer zu filmen, später kam das Surfen dazu. Da ich besser werden wollte, machte ich eine Ausbildung zum Mediengestalter (Bild und Ton). Nun bin ich seit fünf Jahren selbstständig und arbeite vorwiegend als Fotograf und Filmemacher. Momentan wohne ich in Amsterdam und arbeite für eine Produktionsfirma als Freelancer im Bereich Wassersport. Are you working just in surfing or in any other areas too? Ich arbeite nicht nur in der Surf- oder Segelbranche, sondern auch in den Bereichen Dokumentation, Commercial, Events und Travel. Eigentlich alles, was mit bewegten Bildern zu tun hat. What gear are you using? Why? Any favorite lenses? Beim Fotografieren arbeite ich hauptsächlich mit der Canon 5D. Wenn ich filme, dann mit der Sony FS700 inklusive Unterwassergehäuse. Meine Lieblingsbrennweiten sind das 400- oder das 35-Millimeter-Objektiv. Is it easier to work with a wideangle or a long lense? Ich denke, beide Brennweiten haben ihre Vor- und Nachteile. Weitwinkel finde ich nicht immer einfach. Es ist schwierig, die richtige Komposition des Bildes abzubilden, und die Einstellungen wiederholen sich schnell. Dagegen bildet eine längere Brennweite einfacher ab und ist recht unkompliziert einzusetzen, wenn es um sicheres und effektiveres Arbeiten geht. How long are you in the business? What’s the biggest changes since that? Angefangen habe ich mit Surffotos und Surfvideos vor acht Jahren. Das hat mein Leben sehr verändert. Besonders das viele Reisen hat mich stark geprägt. Ich konnte so viele Erfahrungen sammeln, die mich jetzt ständig begleiten und mir helfen. What’s your favorite conditions to work in? High or low wind? Big or low sea state? Meine liebsten Bedingungen, in denen ich gern arbeite, sind Sonne, Strand, Stürme und am allerliebsten arbeite ich natürlich auf dem Wasser. What’s the worst conditions you have ever worked in? Bei 45 Knoten Wind in drei bis vier Meter hohen Wellen auf einem fünf Meter kleinen Holzboot auf Madagaskar. Horror. Which are the ingredients for a good photo? Richtiger Ort, perfekte Bedingungen und Schnelligkeit, um den richtigen Moment einzufangen. What kind of reaction would you like to receive from your viewers? Ehrliches Feedback.


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Madagaskar. Die einheimischen Segelboote sind in der Regel aus Baobab-Holz und werden per Hand gebaut.

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Kapverden. Josh Angulo.


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Brasilien. Jericoacoara. Gollito Estredo (dreimaliger Weltmeister) beim Sandwindsurfen.


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Brasilien und S端dafrika. Kitesurfen hat Andi zum Kameramann werden lassen.


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CL Clark Little

www.clarklittle.com

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In den 1980er-Jahren war er einer der Ersten, der im gnadenlosen Shorebreak von Waimea surfte. Und der hatte es in sich. Wenn die massiven Wellen am Riff bis zu 15 Meter hoch brechen, dann ist am Strand allerhöchste Vorsicht geboten. Das störte Clark aber nicht lange, denn die vielen Jahre als professioneller Surfer haben ihm die brechenden Wellen nähergebracht.


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Hawaii. North Shore Oahu. Endless.


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Hawaii. North Shore Oahu. Coconut Dream.


f o t o g r a f e n Zw e i t e r T e i l

What’s your background? I started shooting waves when my

What gear you are using? Why? I use Nikon gear. I started

wife brought home a picture of a wave which she purchased in an art

with Nikon when I bought a professional setup about seven years ago

store for our bedroom wall. I looked at the photograph and said I could

and have loved their equipment ever since. This year I signed a two year

shoot that myself and convinced my wife not to buy the photo. I grew up

agreement with Nikon, so I shoot exclusively with their camera bodies

surfing the shorebreak waves and swimming in rough ocean conditions

and lenses. One of my favorite cameras is my Nikon D4s.

since I was 5 years old. I was very comfortable being in large surf and pushing his fear limits. I am an adrenaline junky and really loves the rush

Any favorite lenses? Nikkor 10.5mm fisheye angle. It is easier to

of getting tossed and tumbled in waves. In the late 80's and 90's I became

work with a wide-angle or a long lens? I want to capture a very wide area

quite well known for my daredevil antics surfing large shorebreak waves,

when I am in the waves, so I use fisheye lenses. I like to get the wave, the

even winning an award one year for the worst wipeout.

beach, palm trees and sunset, all in the same frame.

I felt my experience and insight as a surfer would allow me to place mys-

How long have you been in business? What are the

elf into the waves and especially into the most critical sections of the

biggest changes since then? I have been shooting for about

waves - the tube. It would be in these places that I could find unusual

eight years now. I have been with this full time as a business for six years.

views either looking into the wave or looking out. With my camera I was

So much has changed over the last six years. It feels like things happened

now able to bring back the visions from these unique places that before

really quick, so everything changed. I travel a lot now, do many events

would only be fleeting images recorded in my mind as I surfed.

and run a gallery and art business. This didn’t exist six years ago in my life.

After I told my wife I could get better shots of waves, I had to act on

What are your favorite conditions to work in?

my words. I went out and bought a cheap waterproof housing through

High or low wind? Big or low sea state? I like to work

Amazon for a point and shoot camera and immediately started taking

in warm water with light winds. Bigger size waves. Over 15 foot waves

pictures of the waves from inside the ocean. Most people might start and

(front of the wave) is not that comfortable. But wave sizes in the 6-10

warm up by photographing waves from the beach, but I jumped right in

foot range is great. I also love to have a sunset or sunrise going on.

the water and placed myself into the big surf. Sure enough the results of these photo shoots surprised me and amazed my family and friends.

What’s the worst conditions you ever have wor­

My support network provided positive reinforcement to continue shoo-

ked in? Really cold water, cloudy, rainy, windy and small waves

ting. Within a few months, after getting hooked and seeing the poten-

in California. It’s funny. Sometimes the worst conditions can bring

tial to get even better shots, I upgraded to a professional setup with the

out a good photo. I never try to judge a day by how the conditions

purchase of a Nikon D200, fish-eye lens and waterproof housing.

look since things can change really fast. All it takes is some magic to happen for a few seconds.

Being a professional photographer was the furthest thing from my mind when I started shooting waves. For over 17 years, I held a steady 9-5 job

Which are the ingredients for a good photo? For me

as a supervisor at the Wahiawa Botanical Gardens that specializes in nati-

a good photo will make me stop and look at it. There is something about

ve and tropical plants. I was planning on being at the same job until reti-

having a story going on in the photo. The mind wanders and enjoys loo-

rement age. About a year after acquiring my professional camera setup,

king at it. The things I love about a good beach/wave photo is: empty

and seeing that I was able to sell prints, I took the plunge and resigned

beach with white sand, light winds creating a smooth texture on the wa-

from my full time job to pursue photography 100%. The juggle of trying

ter, nobody around, in the critical part of the wave (tube coming over)

to put time into my new passion, while being a husband and father to my

and hopefully a sunrise / sunset that is lighting up the upper level clouds

two children, and holding down a full-time job was too much. Something

and sending out magical colors.

had to go and it was my full time job at the botanical garden. This was 8 years ago. It has been a wild adventure ever since.

What kind of reaction would you like to receive from your viewers? I want people to enjoy the power and

Are you working just in surfing/ocean or in any

beauty of the ocean. Maybe they can feel my Passion for the waves

other directions too? Just in wave and ocean photography. I

and ocean from the photos. I feel if people enjoy the ocean, then they

actually don’t shoot too much surfing. I love the waves, especially shore-

will really connect to it and eventually love it. If we love something,

break, which are waves that break right on the beach.

we take care of it.

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fotografen zweiter teil

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Hawaii. North Shore Oahu. Behind the barrel.


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Hawaii. Clark at the office.

Wenn Sand hochgesogen wird, ist Vorsicht geboten ‌ Der Titel der Aufnahme sagt alles: Sandmonster.


fotografen zweiter teil

„ T h e s h o reb reak i s m y com fort zone. I a b s o l u t ely love i t. It' s always di fferent . T h e l igh t , t h e c olors, the water, the sand a n d w h at h a p p ens to i t. And to be there to capt ure i t a n d s h a r e it w ith the worl d ... what a dr e a m . “ 164


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Hawaii. North Shore Oahu. Last Blast. This shot is captured laying on the dry sand as a wave throws over to create the shorebreak barrel. A few seconds later, Clark will be washed up the beach covered in sand.


water

this is water Als Fotograf muss man manchmal dorthin, wo es wehtut. Das gilt vor allem als Surffotograf, wenn man nah am Geschehen sein und die besten Perspektiven einfangen will. Man schwimmt in den Wellen und taucht unter ihnen durch, man ist sozusagen mittendrin. Eine Auswahl.

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Bodysurfer Paul Has auf Hawaii. Beim Bodysurfen nutzt der Surfer seinen Kรถrper, um auf der Welle zu reiten, kein Surfboard. Bild // Ryan Foley /A-Frame.


water

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Shane Dorian. Portugal. Nazaré. Das Bild aus dem Januar ging in die Surfgeschichte als Dorian Bomb" ein. Wer dachte, hohe Wellen brechen " Australien, sollte umdenken. An der französischen nur in den USA oder und portugiesischen Atlantikküste liegen Riffe, die bei bestimmten Swellwinkeln wahre Monster entstehen lassen. Bild // Laurent Pujol


water

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Burning wave. “I shot this photo with my 70-200mm from the water,” says photographer Matt Clark. “I went for a slower shutter speed to capture some movement and that magical New York light. It was taken just west of New York City at the same spot I was actually surfing 13 years ago to the day .” Bild // Matt Clark www.clarkography.com


water

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Bild // Brian Bielmann/A-Frame. Was man hier sieht, ist ein Sturz eines Surfers aus der Unterwasserperspektive. Als schwimmender Fotograf ist man immer nah dran. Meistens muss man aufpassen, nicht selbst von der Welle mitgerissen zu werden.


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Wir verabschieden uns nun in die (wohlverdiente) Winterpause, sammeln neue Eindrücke, Geschichten und Gedanken. Natürlich nicht, ohne all unseren Lesern entspannte Feiertage und einen beglückenden famosen Jahresanfang zu wünschen. Wir lesen uns Ende März.

Sailing Journal 1/2015 erscheint Ende März. Island von oben - Aufnahmen, nicht von dieser Welt. Volvo Ocean Race - So far so good. SC Godewind - Eine Reise zu den shetland-inseln in de 1960er-Jahren Happy Island - Eine Reise in den Grenadinen Bitte beachten Sie: Themen können sich aus redaktionellen Gründen verschieben.

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Meeresleuchten Verlag UG (haftungsbeschränkt), Esmarchstraße 61, 24105 Kiel, Tel. +49 (0) 431-888 67 79, info@sailing-journal.de, www.sailing-journal.de Bankverbindung Förde Sparkasse, Kto.-Nr. 100198 03 49, BLZ 210 501 70 Herausgeber Tom Körber, Jan Weisner, Michael Walther Chefredakteur Tom Körber, t.koerber@sailing-journal.de Art-Director/Produktion Jan Weisner, Klausdorfer Weg 167, 24148 Kiel, j.weisner@sailing-journal.de, Tel. +49 (0) 431-64 73 173 Technische Redaktion Michael Walther, Frankestraße 5, 24118 Kiel, m.walther@sailing-journal.de, Tel. +49 (0) 177-622 84 67 Büro Bodensee/Bayern Felix Kling, Sailing Media, Bootshaus Hummler, Heuriedweg 53, 88131 Lindau/Bodensee, www.sailing-media.com Anzeigenkoordination & Mediaberatung Office for Media, Kleiner Kielort 6, 20144 Hamburg, Tel. +49 (0) 40-555 659 431, thorsten.peters@officeformedia.de Druck Impress Media GmbH, Heinz-NixdorfStr. 9, 41179 Mönchengladbach Lektorat (Kirsa Stoltenburg), Ina Krug, (engl.: Dörte Horn) Fotografen Fotografen: Laurent Pujol, Kurt Arrigo, Jeses Renedo, Clark Little, Christian Irrgang, Tom Körber, Brian Carlin/Team Vestas Wind, Matt Clark, Brian Bielmann, Ryan Foley, Amory Ross/Team Alvimedica, Matt Knighton/Abu Dhabi Ocean Racing, Stefan Coppers/Team Brunel, Francisco Vignale/MAPFRE Corinna Halloran/Team SCA, Yann Riou/Dongfeng Race Team, Ian Rman/Volvo Ocean Race, Nick Dana/ Abu Dhabi Racing, Jerry Kirby/Puma, Amory Ross/Puma, Bob Fisher/PPL Media, PPL Media, Skip Novak Collection, Jonathan Greene, Henrik Ekdahl, IWC Photopress, Carlo Borlenghi/Rolex, Daniel Forster/Rolex, Kurt Arrigo/Rolex, James Robinson Taylor, Guido Cantini/Seasee.com, Thierry Martinez, Chris Schmidt/Spindrift Racing, Loris von Siebenthal, Onne van der Wahl. Illustrator Pierre Hervé Ständige Mitarbeiter Ecki von der Mosel, Heinrich Hecht, Marcus Baur, Weert Kramer, Willii Gohl (williigo@gmx.net), Daniel Opitz, Eric Heil & Timo Plössel Erscheinungsweise 5-mal jährlich Abonnements info@sailing-journal.de, Einzelheftpreis Deutschland 6 €, Jahresabonnement Deutschland 22 €, Jahresabonnement Ausland 38 €, jeweils inkl. Versandkosten. Das SAILING JOURNAL ist nach Ablauf des Mindestbestelljahres (5 Ausgaben) jederzeit kündbar. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlags. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Das SAILING JOURNAL wird ganz oder in Teilen im Print und digital vertrieben.


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a u s g abe n i n k l u si v e p h o t o iss u e i m ab o n n e m e n t f 端 r 2 2 E u r o i n n erhalb de u t schla n ds .

3 8 e u r o i m a u sla n d .

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p r i n tABO

w w w . saili n g - j o u r n al . de


Das Meer ist unser Pfad zueinander und zu allen anderen Menschen, das Meer ist unsere endlose Saga, das Meer ist ist unsere kraftvollste Metapher."

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Epeli Hau'ofa, Pazifischer Schriftsteller.


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