SAILING JOURNAL 69 preview

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Lichtbild- & Geschichtenmagazin

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AMMERSEE. SEE UNPLUGGED WO LIEGT HAPPY ISLAND? R Ü M H A R T, K L A A R K I M I N G

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ab dem 02.09.2016 erhältlich! # 69 | 03/2016 | D 6,90 € | A 6,90 € CH 12 SFR | Benelux/E/I 8,90 €

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Die musikalische Begleitung rollt von rechts nach links, von links nach rechts, brandet heran, zieht sich zurück, brandet erneut. Skurrile Bilder und absurde Reime schwappen über den Nordseestrand und werden gleich wieder fortgespült. Eine monotone, schwankende Wellenbewegung, üppig orchestriert, lullt uns ein. Brel (...) entzieht sich unseren Blicken; er ist schon weit abgetrieben. Ein Pünktchen am Horizont. Ein Mann in der Ferne. Der Ozean ist sein neues Zuhause.

JENS ROSTECK. AUS: BREL. DER MANN, DER EINE INSEL WAR. MAREVERLAG.


EDITORIAL

TAKE BACK CONTROL

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en Slogan der Brexitbefürworter bekommt nach dem Referendum eine neue Bedeutung. Eigentlich aber auch nicht, vielleicht eine eher noch grundsätzlichere. Take back Control scheint wichtiger als vorher. Vorher spielten nahezu alle Beteiligten mit dem Feuer, was auch schon einem Kontrollverlust gleichkam, den die Laiendarsteller auf der Politikbühne ignorierten. Bei den Ausmaßen eines Referendums hat niemand etwas unter Kontrolle. Zu unkalkulierbar sind die Wahlentscheidungen eines 20-Jährigen, ebenso die einer 80-Jährigen und allem, was dazwischen liegt. Glücklicherweise dürfen Haustiere nicht auch noch wählen. Wie demokratisch sind solche Ergebnisse? Wenn die ältere Generation, die alle Vorteile der EU er- und ausgelebt hat, den Jüngeren genau das vorenthält, aus Angst, Federn lassen zu müssen, erinnert mich das an die Flüchtlingsdiskussion in unserem, wieder geteilten, Lande. Tatsächlich waren Flüchtlinge auch der Kernpunkt der Befürworter, und der zog. Alle weiterführenden Konsequenzen wurden entweder heruntergespielt oder ignoriert. Noch schlimmer, es wurde schlichtweg gelogen, wie Nigel Farage nach dem Entscheid kleinlaut zugab. Wie sinnvoll sind Referenden eigentlich? Da könnte man auch die verbrämte Frage nach der Demokratie stellen. Nie sind alle zufrieden. Das ist zwar eine Binsenwahrheit, bleibt aber wahr. Das gehört ebenso zur Demokratie wie das Verhältniswahlrecht in Deutschland und das Mehrheitswahlrecht in Großbritannien. Wieviel Engländer muss man sein, um Engländer zu verstehen? Verstehen Engländer eigentlich Engländer? Verstehen die Jüngeren die Älteren, die in zehn Jahren das Zeitliche gesegnet haben werden, während die Jüngeren aber für deren Entscheidung leiden müssen? Verstehen die Älteren, dass sie den Jüngeren deren Zukunft erheblich erschwerten? Müssten die Jüngeren nicht verstehen, dass die Älteren selbst Kinder haben und für ebendiese den Ausstieg wählten? Mehrheiten akzeptieren, auch wenn es nicht die eigene ist, das nennt sich Demokratie. Und ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit bei solch entscheidenden Wahlen bitte. Das gilt allerdings für alle. Steht zu befürchten, dass die jüngere Generation England verlässt, um in der EU zu studieren und zu leben? Was spräche dagegen? Nationalstolz höchstens und der prahlerische Glaube an ein längst untergegangenes Weltreich. Die vergangenen 150 Jahre steten Niedergangs waren für England das, was im 17. und 18. Jahrhundert mit Spanien geschah. Der Zerfall eines Weltreiches in ein EU-Mitgliedsland

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mit einer jämmerlichen Regierung. Damals wollte das in Spanien niemand wahrhaben. Der jetzige „Austritt“ erinnert an die Weigerung, den Tatsachen ins Auge zu blicken. Bis heute leben die meist älteren Engländer tief in der Vergangenheit. Dazu passt, dass bis heute behauptet wird, England hätte den Zweiten Weltkrieg gewonnen, was natürlich nicht der Fall ist, aber das Trauma vom Absturz einer Seemacht in eine perfide Altherren-Klassenkampf-Soap verdeutlicht. Zur Wahrheit gehört aber ebenso, dass die Millennials am Wahltag erst mal ausschlafen und sodann ihre „tätowierten Vollbärte“ pflegen mussten. 36 Prozent Wahlbeteiligung, weil viele die Möglichkeit eines möglichen Austritts nicht ernst nahmen. Erschrocken, weil die Welt außerhalb des eigenen Viertels, des Chatrooms viel elementarer ist, sehr viel sogar. Mit gepflegtem Engagement, das nur auf Netzwerke verteilt ist, erhält man keine Demokratie aufrecht. Und das ist vielleicht auch der entscheidende Punkt: Leben ist das, was an dir vorbeizieht, wenn du vom Bildschirm hochguckst. Die reale Demokratie ist eine andere als die digitale Demokratie im Netz. Mal sehen, ob wenigstens wir (älteren) Deutschen davon lernen. Und da nützt Sigmar Gabriels Vorschlag herzlich wenig, jungen Briten deutsche Pässe anzudienen. Wenn er das für demokratisch hält, dann gute Nacht, Deutschland. Kohl wusste es besser, dass man bei schicksalshaften Fragen lieber nicht fragt, sondern entscheidet. Wusste Kohl, was Cameron nicht wusste? Dass ein Volksentscheid in die Hose gehen kann? Gut, Deutschland hat seit dem Dritten Reich ein Problem mit Volksentscheiden und wendet sie kurzerhand nicht an. Oder anders ausgedrückt: Es herrscht ein tiefes Misstrauen dem eigenen Volk gegenüber. Immer noch. Vielleicht sogar zu Recht. Wenn ich mir Pegida und AFD so anschaue, kann selbst ich die Politiker verstehen. Schon die „alten Griechen“ schufen eine – sagen wir – eher elitäre Form der Demokratie. Die überwiegende Mehrheit, die aus Frauen, Sklaven, Kindern und Zuwanderern bestand, war selbstredend von Wahlen ausgeschossen. Nur freie Bürger, die „Kaloikagathoi“ durften wählen. Was wir heute Demokratie nennen, in der jeder vom Arzt bis zum Anti wählen darf, hätten die alten Griechen als Ochlokratie abgetan. Als Pöbelherrschaft. Bei alledem dürfen wir nicht vergessen, dass wir erst seit dem Zweiten Weltkrieg demokratische Strukturen aufweisen. Wir hätten also noch einiges zu lernen.


Spür die Freiheit 360° Wassersport erleben.

Michael Walther,

Regatta-Segler

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EDITORIAL Ein Phänomen ist ein grundsätzliches. In vielen Ländern entscheiden – vorwiegend – Männer und Frauen im eher fortgeschrittenen Alter über die Zukunft der kommenden beiden Generationen. Wie sinnvoll ist das? Darf das sein? Dürfte es anders sein? Sind jüngere Politiker automatisch klüger? Deutschland ist eines der wenigen Länder, in denen jüngere Politiker Entscheidungen (mit) treffen. Ansonsten herrschen von Luxemburg über Japan bis Neuseeland politische Senioren. In Spanien schimpfen vor allem die Jüngeren, die die Podemos-Partei wählten, auf die EU – aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit ist das auch kein Wunder. In England dagegen votierten vor allem die Älteren für einen Austritt. Sind Fehlentscheidungen nicht schon vorprogrammiert? Aber für wen? Politiker entscheiden entweder für ihr eigens Wohl oder für das der Lobbyisten. Selten für das, was wirklich gut ist für ihr Land. Das komplette System ist darauf ausgerichtet. So wie die EU nie wirklich eine EU für die Bürger war, sondern immer eine EU für Konzerne. Warum wurde dann das W aus der EWG (Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft) entfernt und diese zur EU gestutzt? Damit es bürgernäher klingt? Doch wir Bürger haben die Schnauze gestrichen voll. Der eigentliche Grund für die Radikalisierung rechter Gruppen ist die Politikverdrossenheit der Bürger. Kaum ein Land kann sich davon ausnehmen. Bürger, die sich nicht ernst genommen fühlen, die glauben, dass ihre Politiker in einer anderen Welt leben und sie selbst nur verlieren können, sind verführbar. Sehr leicht sogar. Es braucht jemanden, der sie (vermeintlich) versteht, der ihnen aus der Seele spricht beziehungsweise das ausspricht, was sie selbst sich nicht trauen. Diejenigen, die sich den arrivierten Parteien verweigern, merken erst spät, zu spät, dass sie auf ebensolche Versprechen reingefallen sind, wie früher auch. Wie groß ist der Frust – über die eigene Dummheit, über die Dreistigkeit der Demagogen, über die Ohnmacht gegenüber dem System. Egal, wen sie wählen, es ändert sich nichts. Letztendlich wählt man das Ego des jeweiligen Politikers, die rechten Verführer wie Le Pen oder Hofer machen da keinen Unterschied. Interessant ist, dass diese polemischen Einzeller Konjunktur haben und sich tatsächlich ähneln. Nehmen wir mal Boris Johnson und Donald Trump. Blonde Haare, die wie eine Perücke auf dem Schädel hängen, eine fast schon beeindruckende Kindlichkeit und eine polemische Steigerungsfähigkeit, die sie den Kopf kosten wird. Beide sind das Ergebnis innenpolitischer Machtkämpfe, die das jeweilige Land an den Rand des Abgrundes bringen. Aber bitte mit einem flotten Spruch. Egos sind wichtiger als das Wohl des Landes. Was sollte das Volk also von ihren Abgeordneten halten, die sich so verhalten? Sie weiterhin wählen? Ihnen gar glauben? Jahrzehntelang ging das auf. Politiker hatten gar keinen Grund, ihr verderbliches Verhalten zu ändern – solange es funktioniert ... Denn es ist verständlich. Die älteren Kumpel verstehen es, es sind auf sie maßgeschneiderte Probleme. Moscheen, Schwarze, Flüchtlinge, Homoehen und so weiter. Das ist einfach. Schwarz gegen Weiß.

Schubladendenken. Wie immer. Busladungen voller Ballonseide und Polyesterjacketts werden zu den AFD-Parteitagen gekarrt. Kaffeefahrten ohne Heizdeckenverkauf. Oder doch? Viel schlimmer eigentlich. Während man sich mit einer Heizdecke höchstens selbst verbrennt, werden ihnen hier von „hyperjungen Frauen“ wie Petry oder Storch Lügen aufgetischt. Great Britain, das nicht mehr great ist – beziehungsweise ein Vereinigtes Königreich, das kein vereintes mehr sein wird. Egal, was nun passieren wird. Der entweder bauernschlaue, egomanische, zumindest aber unappetitliche Cameron, der das ganze Land samt seiner Einwohner in Geiselhaft für seine Unfähigkeit brachte. Das bringen noch nicht einmal deutsche Politiker zustande. Weil Camerons Wahlsieg auf der Kippe stand, versprach er dem erzkonservativen Flügel seiner Tories ein Referendum zur EU. Er wurde wiedergewählt und hat – Wort gehalten. Völlig unseriös für einen Politiker. Und nun will er den amtlichen Austritt seinem Nachfolger überlassen, der erst im Oktober gewählt wird. Falls er vorher wenig Freunde in Brüssel hatte, jetzt hat er gar keine mehr. Alle weg. Nur das verbale Politparkett verhindert Schlimmeres. Zur Wahrheit gehört auch, dass England den Zeitpunkt seines Austritts selbst bestimmen darf. Denn der Austritt beginnt erst mit der Anwendung des Artikels 50. Vorher nicht. Geschieht nichts, geschieht auch nichts. Natürlich geschieht dennoch was. Vor allem unter dem Radar der Öffentlichkeit. Mal wieder sind es die Konzerne, die europäischer sind als die Bürger, die nach vorn schauen. Bevor der Ausritt Englands überhaupt offiziell ist, arbeiten sie an einem Austritt light mit freiem Handel, einheitlichen Standards und, und, und.... Ähnlich wie Norwegen. Die Sprachrohre der Rest-EU spielen hingegen beleidigte Leberwurst, wobei das bei Camerons Verhalten durchaus nachvollziehbar ist. Allerdings wird ihr harter Verhandlungskurs ihren eigenen Ländern schaden, allen voran Deutschland. Alle wären klug beraten, die Zeit bis Oktober so rational wie möglich zu nutzen. Egos hin und her, es wäre an der Zeit, dass Politiker endlich eine Gemeinschaft aufbauen, die ihre Bürger einbezieht, und nicht ständig irgendwelchen Schwachsinn als sinnvoll verkauft, siehe Glühbirnenverordnung. Dieses Referendum könnte der ultimative Test für die EU gewesen sein. Wir haben verstanden, könnte die wohl wichtigste Erkenntnis auf beiden Seiten sein. Weniger Bevormundung aus Brüssel, mehr Interesse bei den Wählern, mehr Verantwortung auf beiden Seiten. Vielleicht sollten endlich verantwortungslose Politiker für ihr Handeln zur Verantwortung gezogen werden. Das würde die Kluft zwischen Wählern und „Eliten“ ein klitzekleines Bisschen verkleinern. Dann könnte man gleich mit Nigel Farage beginnen. Teeren und Federn wäre da mein Vorschlag.

Tom Körber. Chefredakteur.

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Supplier of Champions. Design. Technology. Passion.

Photo: Lloyd Images

marinepool.com


INHALT

LANG 18

Nord Stream Race

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See unplugged

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The Search of Whales

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Rüm Hart, klaar Kiming.

102

Wo liegt Happy Island?

KURZ

8

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EDITORIAL

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FOKUS Ausblicke in diese Ausgabe

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KURZ. KNAPP. KOLOSSAL

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TECHNIK, TAKTIK & TAKTVOLL

72

DA, DA & DA

74

EXTREME SAILING SERIES

80

TECHNIK Die größte Segelmacherei der Welt

86

KOLUMNE Öko

88 98

LESEN Buchvorstellung Das Wetter-Experiment" " KOLUMNE Art

99

WISSEN TO GO

100

KOLUMNE Leben

101

KOLUMNE Recht

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ABO

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IMPRESSUM


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AUTOREN DIESER AUSGABE

Jochen Müssig war als Chefredakteur für diverse touristische Magazine verantwortlich und ist Autor für Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt. Mittlerweile hat er 84 Länder bereist und 37 Bücher geschrieben. In dieser Ausgabe berichtet er von den Grenadinen. Anuar Patjane Der 1981 in Mexiko geboren Anthropologe arbeitet als freiberuflicher Fotograf. In dieser Ausgabe beschreibt er seine Erfahrungen, als er das erste Mal mit Walen tauchte und Glück wie auch Schwermut gleichermaßen erlebte. Vor Kurzem gewann er den National Geographic Traveler Phozo Contest 2015 und belegte den zweiten Platz beim World Press 2016.

TEAM SAILING JOURNAL

Tom Körber Er sieht die Welt nur noch in Bildausschnitten und Perspektiven. Das kann mitunter sehr belastend sein – für die Augen und das Gehirn. Ob analog oder digital ist dabei völlig egal. Über Tellerränder und in Magazine zu schauen, ist seine zweite große Leidenschaft. Das Sailing Journal basiert auf seiner Idee.

Jan Weisner Bei seiner Leidenschaft für anspruchsvolles und schönes Layout kam 2007 das Sailing Journal gerade zum richtigen Zeitpunkt. Er ist seither für die grafische Umsetzung und Druckvorstufe zuständig. Mit seiner Firma Outline-Graphix gestaltet er noch weitere erstklassige Special-Interest-Magazine.

Michael Walther Wenn er nicht segelt, denkt er übers Segeln nach. Und wenn er nicht übers Segeln nachdenkt, redet er darüber. Mehr Segeln geht kaum. Der fertige Jurist liebt Mehrrümpfer. Egal ob auf einem F18 bei der Archipelago Raid, auf einem Extreme 40 mit Roland Gäbler oder, oder, oder …

Südwind, Segeln, Spaß. Ammersee. Johanna Beichl, Franz Graf und Klaus Richter auf ihren H-Boot können das bestätigen. Foto // Tom Körber


RACE

NORD STREAM RACE

Schrift // Michael Walther Bild // Blondsign by Eike Schurr

2016 16


P R E V I E W

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16

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N O R D S T R E A M R AC E

Der Start in St. Petersburg erfordert höchste Konzentration. Ulrike Schümann behält den Überblick und so überqueren wir als zweite Swan 60 die Linie.


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AUSGABEN & EINE PHOTO ISSUE IM ABONNEMENT FÃœR 27 EURO

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REISE

UNPLUGGED.

Auf dem Wasser: Schulboote der ältesten Binnensee-Segelschule Deutschlands. Die Segelschule Diessen wurde 1928 von Heinrich Seidl gegründet, heute ist sie seit 2001 im Besitz von Stefan Marx.

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SEE UNPLUGGED

Schrift & Bild // Tom Körber

ALS AMMERSEE HAT MAN ES WAHRLICH NICHT LEICHT. ALS BAUERNSEE MÖCHTE SCHLIESSLICH NIEMAND BETITELT WERDEN. WEDER FUHREN KÖNIGE ÜBERN SEE NOCH ZIERTEN SCHLÖSSER DIE UFERSÄUME. WEDER ANNO DAZUMAL NOCH HEUTZUTAGE. STÄDTE WIE DIESSEN, INNING ODER HERRSCHING WAREN LANGE ZEIT KLEINE HINGEWORFENE DÖRFER, DEREN EINWOHNER VON FISCH- ODER LANDWIRTSCHAFT LEBTEN.


ABENTEUER

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S E A R C H

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WHALES

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THE SEARCH OF WHALES

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AUSGABEN & EINE PHOTO ISSUE IM ABONNEMENT FÃœR 27 EURO

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RÜM HART, KLAAR KIMING JAN HAMESTER Schrift // Tom Körber Bild // Team Ocean 60

ER REDET SCHNELL, SO WIE IHM DER MUND GEWACHSEN IST. DENNOCH IST JEDES WORT WOHLÜBERLEGT. MIT DICKEM HAMBURGER AKZENT. GERADER RÜCKEN – GERADES WORT, DAMIT MACHT MAN SICH NICHT ÜBERALL FREUNDE. OKAY, MANCHMAL SCHIESST JAN HAMESTER AUCH ÜBER DAS ZIEL HINAUS, ABER WIE DAS SO IST BEI MENSCHEN, DIE IHR HERZ AUF DER ZUNGE TRAGEN: SIE SIND SENSIBELCHEN MIT EINEM GROSSEN HERZEN. RÜM HART, KLAAR KIMING ODER AUF HOCHDEUTSCH: WEITES HERZ – KLARER HORIZONT. WIR SPRACHEN MIT DEM LEIDENSCHAFTLICHEN SEGLER ÜBER SEIN NEUES BOOT UND SEINE GEPLANTE WELTUMSEGLUNG.

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RÜM HART, KLAAR KIMING.

ie kamt ihr an das Boot? Das Angebot, eine Class 40 zu segeln, gibt’s in Frankreich, in England und noch in den USA, in Deutschland nicht so richtig. Wir hatten einen finanziellen Rahmen zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Irgendwann stießen wir auf die Konstrukteure Owen Clarke. So kamen wir auf dieses Boot. Im ersten Moment mochte ich es gar nicht so gern leiden, jetzt finde ich es nur noch super. Ich merkte schnell, dass das Boot in einem Topzustand war. Es wurde zwar schon 2006 gebaut, wurde aber quasi nur einmal von Kapstadt nach Südengland gesegelt. Da hatte es nur wenige Meilen auf dem Tacho. Dann kaufte es ein Apotheker, der es gerade schaffte, damit Round Britain zu segeln. So hatte die ROARING FORTY ungefähr 12.000 Meilen auf dem Tacho, als wir sie kauften. Es ist zwar eine FirstGeneration-Class-40, wurde aber schon von vornherein für eine Weltumseglung konzipiert. Das merkt man an allen Ecken und Kanten – ein sehr guter Konstrukteur. Ich bin von Owen Clark total begeistert. Offiziell nennt es sich Jazz 40. Die bauen in Kapstadt vorwiegend Offshore-Katamarane. Wie auch immer, die haben bei dem Boot einen sehr guten Job gemacht.

habe noch einen gusseisernen. Bei den heutigen Booten ist Delamination ein großes Thema und dass man schnell seine Ballastbombe verliert – beides sehe ich hier nicht. Auch beim Thema Mastbruch sehe ich relativ gut aus, weil die neuen aus Gewichtsgründen nur noch mit einem Zwei-Saling-Rigg fahren, bei mir ist noch ein Drei-Saling-Rigg drauf. Mittlerweile habe ich das Boot bei bis zu 40 Knoten getestet und das Ding bewegt sich, auch ohne Backtagen, keinen Millimeter, unglaublich. Kein Wunder, die neuen Boote werden am Gewichtslimit gebaut und sind dementsprechend empfindlicher. Weißt du, wie dick die HUGO BOSS in der Bodengruppe ist? 2,7 Millimeter, das ist Wahnsinn. Ich verbrachte ja nun viel Zeit in Les Sables d’Olonne, kenne Alex gut und bin viel mit ihm gesegelt. Schon bei dem 2008/09er-Rennen fiel mir auf, dass nur 50 Prozent der Boote überhaupt noch ins Ziel kamen. 70 Prozent der neuen Schiffe fielen aus, aber 70 Prozent der alten Schiffe kamen ins Ziel. Die Jungs gehen heutzutage so sehr an die Grenzen und ich denke, dass zu sehr in den Grenzbereichen gebaut wird. Das Problem aller Open-Class-Boote ist, dass sie wahnsinnig schnell sind. So schnell, dass du, vor allem auf Amwindkurs, bremsen musst. Das Geheimnis, so ein Boot heute um die Welt zu segeln, liegt nicht im Gasgeben, das können letztlich alle. Im richtigen Moment bremsen ist das Entscheidende. Steht bei mir sogar im Logbuch.

„Ich bin von Haus aus ein Labertyp.“

Heavy Duty also? Das Boot ist insofern so sicher, weil es fünf abgeteilte Kammern hat, die du alle einzeln wasserdicht abschotten kannst. Wie bei einem U-Boot. Dann ist es komplett ausgeschäumt. Der nächste Sicherheitsfaktor ist der Kiel. Die neuen Boote haben alle einen Kompositkiel, ich

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REISE

WO LIEGT HAPPY ISLAND?

Schrift & Bild // Jochen Müssig/cpm-muessig@t-online.de

SOGAR DER HUMMER WIRD GEGRILLT AN BORD GELIEFERT. EIN SEGELTÖRN IM INSELSTAAT ST. VINCENT UND DIE GRENADINEN, EINEM DER BESTEN REVIERE DER WELT. 102


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WO LIEGT HAPPY ISLAND?

Im Wettlauf mit Portugal um den Seeweg nach Indien wollte Kolumbus den Weg im Westen erschließen. Das Ziel seiner ersten Entdeckungsreise war eine Hafenstadt in China, das im damaligen Sprachgebrauch zu „Indien“ gezählt wurde.


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AUSGABEN & EINE PHOTO ISSUE IM ABONNEMENT FÃœR 27 EURO

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Auf der Bühne ist er endlich wirklich frei, vollständig frei. Frei, zu tun, was er will. Und Filmemacher Lelouch, ungewöhnlich freimütig, überraschte Brels Nachwelt mit einem Bekenntnis voller Emphase: „Unter allen Männern, denen ich begegnet bin, ist Jaques Brel derjenige, der am meisten dem Mann gleicht, den ich Lust gehabt hätte zu heiraten, wenn ich eine Frau gewesen wäre.“ Eine fabelhafte Liebeserklärung, die Brels Gefährtinnen, allesamt gebrannte Kinder, wohl kaum nachvollziehen vermocht hätten.

JENS ROSTECK. AUS: BREL. DER MANN, DER EINE INSEL WAR. MAREVERLAG.

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