S A I L R O C K E T Z w ei
B L AT T U N D V I E L H E R Z B L U T C O O K
CU LT URE
I S L A N D S
PEOPLE
T RAVEL
ART
# 54 | 02/2013 | D 6,00 € | A 6,00 € | CH 10 SFR | Benelux/E/I 7,20 €
– n e t l a h s Kur n. e u a b s u ga n u r p s r Vo 3. Juni 201 . 0 3 is b . Vom 22 rtner miumpa e r P – i d Au . r Woche der Kiele roßen hmen am g Jetzt teilne iel sp g Gewinn Audi Sailin .de g udi-sailin auf w w w.a
3 AHOI
Plötzlich huscht hier und da um uns herum über das Meer, so glatt wie eine Stahlplatte, ein rasches, kaum erschienen schon vergangenes, fast unmerkliches Gekräusel, als hätte man tausend Prisen feinen Sandes hineingeworfen. Das Segel zittert, aber nur leicht, dann bewegt sich der Giekbaum langsam Richtung Steuerbord. Guy de Maupassant. Auf See. mareverlag
EDITORIAL
Vom Suchen, Segeln & Surfen
V
Hier die erste: Wie viel Risiko nehmen die Jungs auf einem AC72 in Kauf? Gut, Helm geht ja noch, aber wenn Segler mit Splitterschutzwesten und kleinen Sauerstoffampullen aufs Wasser gehen (müssen), wissen sie hoffentlich, was sie tun.
or einiger Zeit tauchte in der wissenschaftlichen Welt
Laut AC-Management müssen die Segler folgende „Aus-
eine Karte auf. Immer wieder gibt es solche Funde,
rüstungsgegenstände“ bei sich tragen: Schwimmwesten,
wie zum Beispiel den spektakulären Fund mensch-
Schutzbekleidung, Auftriebshilfen, Ortungssender, freihän-
licher Knochen in Afrika. Um genauer zu sein: menschli-
dig zu bedienende Atemgeräte und „gut sichtbare“ Helme.
cher Vorfahre. Banausen würden jetzt sagen: „Was soll’s.
Dass die Jungs segeln gehen und nicht in den Schacht Kon-
Knochen halt.“ Nur: Die Menschheitsgeschichte muss nun
rad einfahren, wissen sie schon, oder?
umgeschrieben werden. Denn dieser Fund ist so etwas wie ein Zwischenschritt der Evolution. Homo habilis
Sauerstoffampullen kenne ich von Big-Wave-Surfern, die 20
ging größtenteils schon aufrecht, schlief aber noch in den
bis 30 Meter hohe Boomer hinuntersurfen. Wenn sie vor der
Bäumen. Statt nunmehr 5.8 Millionen Jahren sind es mit
Welle stürzen und vom brechenden Teil unter Wasser ge-
einem Spatenstich 7 Millionen geworden. Gefunden wur-
drückt werden, können sie nur mit zusätzlichem Sauerstoff
den die Knochen auch nicht in dem bis dahin vermuteten
überleben. Big-Wave-Surfen ist lebensgefährlich. Don’t try
Schoß der Menschheit, dem afrikanischem Rift-Valley,
this at home. Alle zwei Jahre stirbt im Durchschnitt einer
sondern viel weiter nordöstlich. Aha. Das ist interessant.
von ihnen. Die anderen machen weiter und gehen bewuss-
Gibt es also einen zweiten, vielleicht viel bequemeren Ge-
te Risiken ein. So auch Segler. Mag vielleicht am Dopamin
burtsort? Schnell zurück zu unserer Karte aus dem Jahre
liegen, das die Risikobereitschaft regelt. Jeder, der Gefahren
1513. Bei Weitem nicht so alt, aber ebenso mysteriös.
eingeht, ist motiviert und Motivation wird vom Dopamin angetrieben. Nicht vom Adrenalin, wie fälschlicherweise
Dass die Jungs segeln gehen und nicht in den Schacht Konrad einfahren, wissen sie schon, oder?
angenommen wurde. Adrenalin soll es uns erleichtern, vor Gefahren zu fliehen, Dopamin lässt uns die Gefahr suchen. So könnte man es kurz auf den Punkt bringen. Dazu passt die folgende Studie: Menschen eignen sich nicht zum Autofahren. Ameisen dagegen schon. Das nennt man dann Schwarmintelligenz. Wir Menschen besitzen sie demnach nicht. Wir sind zu rechthaberisch, egoistisch und aggressiv. Ameisen
Das Kamelhautpergament zeigt Details wie einen großen
lassen andere Ameisen vor und hinein in ihre unendlichen
Fluss in Südamerika, den Rio Plata, und Richtung Süden fort-
Straßen. So kommt es zu keinem Stau, keinen Unfällen und
geführt die Antarktis. Nun ging man bis dato davon aus, dass
keinen Toten. Der Tenor der Langzeitstudie: Autofahren ist
kein (westlicher) Mensch und/oder Seefahrer diese Gegend
dann am sichersten, wenn Menschen nicht im Auto sitzen.
zu dieser Zeit jemals befahren hätte. Wie wusste der Verfas-
Da sie das aber tun, werden in Zukunft die Autos von allein
ser, ein osmanischer Admiral namens Piri Reis, also davon?
fahren. Das sollte dann weitaus besser klappen.
Und zwar so exakt, dass er die Geografie aufzeichnen konnte? Interessant, oder?
Was soll ich dazu sagen? Das vielleicht: „Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?“, fragt Alice
Was ich damit sagen will? Erstens zeigt es mir, wie enorm
im Wunderland die Katze. „Das hängt davon ab, wohin du
wichtig Details sein können. Zweitens sollten wir uns in unse-
willst.“ Aha. Das ist interessant.
rer vermeintlich allwissenden Welt – beziehungsweise einer Welt, in der einige wenige glauben, alles zu wissen – nie zu sicher sein. Das ist so, als würde man die richtigen Fragen zum falschen Zeitpunkt stellen.
4
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one for the road
©Eric Schmid. Zugersee. Schweiz.
„ 6
Ja, es gibt sie, die leidigen Tage ohne Wind. Da kann man auch mal beide Augen zudrücken und sich an den lärmigen Wakeboardern erfreuen. Das Bild vom mehrfachen Weltmeister Andy Meienberg wurde auf dem Zugersee in der Schweiz fotografiert. Kleiner Hinweis: Der Wind hatte hier doch noch seine Hand im Spiel, Andy wurde bei diesem Sprung von dem Wind des Helikopters, der circa einen Meter über der Wasseroberfläche flog und den Fotografen diese Perspektive ermöglichte, weggeblasen.
“
7
covershot // Helena Darvelid/ VESTAS SAILROCKET
inhalt
storys 22 technik. flügelspiel 32 worte. get things roll 48 reise. der tiefe süden. kroatien ab ragusa 58 race. volvo match race cup 62 soulsailing. zwei blatt und viel herzblut 72 artverwandt. life. reloaded. 86 reise. lono und das idol des seemanns
03 Ahoi 04 Editorial 06 One for the Road 08 Inhalt 10 Shorttrack 16 Style 18 Kolumne Recht 20 Kolumne Umwelt
autoren dieser ausgabe
stammtisch
Hans Mühlbauer
Tom Körber
Der Bayer ist seit 25 Jahren Inhaber der Agentur DMCReisen.com, die sich mit Yachtcharter mit und ohne Crew, Mitsegeln, Flottillensegeln und mit maritimen Incentives und Events befasst– an weltweiten Destinationen. Für diese Ausgabe hat er den Süden Kroatiens erkundet.
Er sieht die Welt nur noch in Bildausschnitten und Perspektiven. Das kann mitunter sehr belastend sein – für die Augen und das Gehirn. Ob analog oder digital ist dabei völlig egal. Über Tellerränder und in Magazine zu schauen, ist seine zweite große Leidenschaft. Das Sailing Journal basiert auf seiner Idee.
Felix Oehme
Jan Weisner
Bekannt dürfte der 32 Jahre alte Lübecker den meisten sein, seit er mit Boris Herrmann 2008/2009 das Portimão Global Ocean Race auf der BELUGA OFFSHORE SAILING TEAM gewann. Seine Crew besteht in dieser Saison aus Felix und Niklas von Meyerinck, Klaas Höpcke und Florian Weser. Für uns fasste er ihren Auftritt in Zürich zusammen.
Klicken macht einen Großteil seines Lebens aus. Seit nunmehr 2007 ist er für die grafische Umsetzung sowie Druckvorstufe zuständig. Mit seiner Firma Outline-Graphix setzt er nicht nur das SJ um, sondern auch viele weitere Magazine. Hauptsache, schöne Ausgaben zusammen klicken eben.
Matthias Müncheberg
Michael Walther
Arbeitet als Journalist und Fotograf. Seit Anfang des Jahres leitet der begeisterte Segler (und Motorrad fahrer) das Schweizer Yachtmagazin Yachting Swissboat. Matt lebt und arbeitet in Berlin-Friedrichshagen. www.muencheberg-media.com
Wenn er nicht segelt, denkt er übers Segeln nach. Und wenn er nicht übers Segeln nachdenkt, redet er darüber. Mehr Segeln geht kaum. Der fertige Jurist liebt Mehrrümpfer. Egal ob auf einem F18 bei der Archipelago Raid, auf einem Extreme 40 mit Roland Gäbler oder, oder, oder …
Kalle Graeper Back to the Roots. Der 29-jährige Inhaber einer kleinen Werbeagentur kaufte sich nach der Überquerung des Indischen Ozeans ein Folkeboot von 1964. Seitdem zieht er sich seinen Ausgleich für den stressigen Alltag aus der Segelei in der deutschen und dänischen Ostsee. Für uns dokumentierte er den Kauf und die Überführung seines Schiffes.
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21 Kolumne training 42 Shorttrack 61 Regeln 70 Lesen 84 Test 85 Wissen to go 96 two for the road 97 Abo
Büro Bodensee/bayern
Felix Kling Er segelt, egal ob auf historischen Yachten wie auf der BAYERN III oder modernen Booten wie Starboot. Er fotografiert, er gibt mit Sailing Media Wettkampfregelwerke heraus und seit Neuestem ist er unser Mann am Bodensee und in Bayern. Die Adresse finden Sie hinten im Impressum.
foto // loris von siebenthal
shorttrack
Vulcain Trophy 2013
D
ie erste Regatta der Vulcain Trophy, die auf Decision-
Skipper von ZEN TOO. „Schnell, pure Energie. Man muss
Ranking
35-Kats (D35) gesegelt wird, fand auf dem Genfer
ständig agieren und reagieren. Fast wie Match Race.” Mit
See statt. Bei regnerischen und windigen Bedingun-
von der Partie: LADYCAT als einziges reines Frauenteam,
1. ALINGHI 2. REALSTONE sailing 3. ZEN TOO 4. LADYCAT
gen kämpften alle Teilnehmer nicht nur gegeneinander,
mit Dona Bertarelli am Ruder.
sondern auch oft genug gegen das Wetter. Unter diesen Umständen setzte sich ALINGHI mit sechs Siegen von elf
Die Eröffnungsregatta (Open de Versoix Nationale Suisse)
Rennen an die Spitze, gefolgt vom Vorjahressieger REAL-
auf dem Genfer See war das erste von insgesamt acht
STONE SAILING – und das, obwohl das Team kein Rennen
Rennen, die 2013 in der Vulcain Tropy stattfinden. Das
gewann, sondern einfach nur konstante Ergebnisse einfuhr.
nächste Rennen, der Grand Prix des Ambassadeurs, wird vom Genfer Yacht Club, der Société Nautique de Genève
In diesem Jahr rückt das Feld durch Modifikationen der
veranstaltet. Weitere Rennen während der Bol d’Or und
Yachten noch enger zusammen als in den Vorjahren. Dieser
der Regatta Genève-Roll-Genève stehen auf dem Regat-
Effekt war schon in den vergangenen Jahren zu beobach-
taplan. Die Vulcain Trophy beinhaltet zwei verschiedene
ten. Den entscheidenden Vorteil suchen die Teams derwei-
Rennserien, die etwas längeren wie Bol d’Or und kürzere
len in einer kompromisslosen Teamarbeit. „Die Rennen er-
Grand-Prix-Rennen mit kurzen Fleet Races von 30 bis 45
innern an Straßenkämpfe”, sagt dann auch Fred Le Peutrec,
Minuten Länge.
10
Doppel-Europameister im Tornado 2013
H
inter Roland und Nahid Gäbler liegen schwere
und Nahid Gäbler leisteten sich einfach keinen. Schon
Monate und da war es für die beiden sicherlich
im Jahr 2010 schlugen die Gäblers die Griechen bei der
ein erhebendes Gefühl, eine Traumserie am Bo-
WM. In den vergangenen beiden Jahren lagen diese
densee vor dem österreichischen Rheindelta hinzulegen.
aber in den Open-Wertungen immer wieder knapp vor
Mit den Einzelplätzen 1-1-3-1-1-3-2-2 konnten sie die Fa-
dem deutsch-dänischen Ehepaar. Am Ende gewannen
voriten aus Griechenland schlagen, die die Gesamtplätze
die Gäblers mit nur drei Punkten vor Jordanis Paschali-
zwei und drei belegten. Insgesamt nahmen 31 Teams aus
des & Kostas Trigonis. Umso mehr freuen sich die beiden
acht Nationen an der Europameisterschaft teil.
jetzt über diesen EM-Sieg.
Die Winde kamen aus allen Richtungen, leicht bis stark,
Es ist der erste gemeinsame Open-EM-Titel im Tornado
ab- und auflandig. Alle taktischen Varianten mussten auf
für das segelnde Ehepaar. „Wir sind überglücklich, es
dem Bodensee aus dem Hut gezaubert werden. Umso
geschafft zu haben. Nach dem WM-Sieg im Jahr 2010
beeindruckender, dass sie bei so widrigen Bedingungen
ist dies nur der zweite große Titel. Er fehlte in unserer
diese konstanten Ergebnisse einfuhren. Den Unter-
Sammlung. Den Mixed-EM-Titel haben wir jetzt viermal
schied machten auf dem Bodensee die Streicher. Roland
in Folge gewonnen.“
shorttrack
MAIOR 2013
Ü
ber 80 Teilnehmer aus fünf Nationen hatten den Weg nach Strande gefun-
In den weiteren Einheitsklassen fuhr Björn Beilken (GER) mit der PROCEDES DIVA vor
den, um sich auf den beiden Bahnen vor Strande und vor Bülk zum ersten
Martin Menzers (GER) PIKE bei den J/80 aufs Treppchen. Bei den Platu 25 platzierte
Mal in diesem Jahr zu messen. Am Freitag steckte allen Teilnehmern der lan-
sich Nickel Gordon (GER) auf Platz zwei und Ingo Lochmann (GER) auf Platz eins. Die
ge Winter noch merklich in den Knochen, aber die Segler kamen am Ende des Tages
Crew der STINE unter Nils Beltermann (GER) verpasste mit nur einem Punkt Rückstand
glücklich vom Wasser. „Segeln kann man sich vorstellen wie Tanzen. Wenn man es
auf den Sieger Daniel Spänle (GER) knapp den Sieg und landete wie schon 2012 wie-
nicht kann, tritt man sich auf die Füße. Aber wenn man mit acht bis zehn Leuten
der auf dem zweiten Platz in der Klasse der SB20. Neue Namen standen auch bei den
auf einem Schiff zusammen koordiniert tanzt, macht es einen Riesenspaß“, verglich
X-99-Yachten auf der Liste ganz oben. Die NEWPORT STORM fuhr unter Jan-Hendrik
Seebahnchef Ecki von der Mosel die eingespielten Abläufe beim Segeln mit den ele-
Franzen (GER) auf den ersten Platz vor Michael Schulz auf der EX&HOPP (GER).
ganten Bewegungen auf dem Parkett. Bei den ORC-International-Yachten konnte neben der erwähnten SILVA HISPANIOLA Seglerisch konnte die SILVA HISPANIOLA in der ORC-1-Klasse dominieren. Mit sie-
(ORC 1) die VEOLIA unter Torsten Bastiansen (GER) als ORC-2-Gesamtsieger ihrer
ben Punkten Vorsprung vor der Zweitplatzierten X-DAY von Nils Gauter konnte die
Favoritenrolle gerecht werden und so die SWEGON mit Sören Junker (GER) auf den
Crew um Dennis Gehrlein ihren Titel aus dem letzten Jahr erfolgreich verteidigen.
zweiten Platz verweisen. In der Klasse ORC 3 platzierte sich die SPORTSFREUND
An anderer Stelle sah es für die Vorjahresbesten nicht so rosig aus. Oliver Schwalls
unter Axel Seehafer (GER) hinter HALBTROCKEN unter Knut Freudenberg (GER)
RAT PACK, im letzten Jahr noch auf dem ersten Platz in der Melges-24-Klasse,
auf dem vordersten Platz.
musste sich nach diesem Wochenende mit dem dritten Platz zufriedengeben. Hier konnte sich der Brite David Rowen auf seiner IMAGINE vor Peter Warrer (DEN) auf
Insgesamt zogen die Segler und auch die Wettfahrtleiter ein rundum positives Fazit aus
der SALTY DOG durchsetzen.
diesem ersten Mai-Wochenende mit viel Sonnenschein und viel Wind.
Weltmeisterschaft 505er
D
ie Entscheidung auf Barbados fiel in der neunten
wissen genau, was der andere gerade denkt“, sagte der neue
Ranking
und letzten Wettfahrt. Bis dahin führten Stefan
Weltmeister. „Leon hat mich zum Beispiel in einer brenzligen
Böhm und Gerald Roos mit zwei Punkten vor Claas
Situation während der letzten Wettfahrt wieder beruhigt, als
Lehmann/Leon Oehme und den Kielern Wolfgang Hunger/
ich etwas nervös wurde. So konnten wir das Rennen konzen-
Holger Jess. Durch einen hervorragenden Start im neunten
triert zu Ende bringen. Diese Zusammensetzung ist bestimmt
Rennen sicherten sich Steuermann Claas Lehmann und sein
ein entscheidender Faktor unseres Erfolgs.“ Als weitere Er-
Vorschoter Leon Oehme einen Vorsprung, der von den bei-
folgsgründe nennt der Hamburger die Windverhältnisse und
1. Lehmann/Oehme (GER) 2. Böhm/Roos (GER) 3. Hunger/Jess (GER) 4. Holt/Smith (USA) 5. Bogacki/Dehne (GER) 12. Schadewaldt/Tellen (GER)
den Kontrahenten nicht mehr eingeholt werden konnte. Mit
die Besonderheiten des Reviers vor Barbados: „Leon und ich
zwei Punkten mehr als Stefan Böhm und Gerald Roos holten
kommen gut mit mittleren Winden zurecht, daher kamen uns
sie sich damit den WM-Titel in einer der stärksten Amateur-
die drei bis vier Windstärken gelegen. Außerdem kenne ich
Jollenklassen der Welt und verwiesen die favorisierten Ame-
mich durch das Segeln an der Nordsee gut mit Stromrevieren
rikaner und auch den fünfmaligen Weltmeister Wolfgang
aus. Das hat uns hier bestimmt auch etwas geholfen.“
Hunger auf die Plätze. Damit wurde die deutsche Vormachtstellung bei den „Fünfnullfünfern“ einmal mehr unter Beweis
Holger Jess und der Kieler Wolfgang Hunger gingen schon seit
gestellt. Das komplette Siegerpodest bestand aus deutschen
Jahren nicht mehr zusammen im 505er aufs Wasser – umsoer-
Seglern. „Wir verstehen uns inzwischen ohne Worte und
staunlicher ihr dritter WM-Platz.
12
Expect the Unexpected
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foto // Jens Hannemann
shorttrack
Super Sail Tour Grömitz
I
m Rahmen der Super Sail Tour starteten am langen
Die Jugendwertung gewann der Däne Nicolaj Björnholt mit
Weitere Tourdaten Super Sail Tour Scharbeutz 05.07. 2013 bis 07.07.2013 Super Sail Tour Kellenhusen 12.07.2013 bis 14.07.2013 Worldcat Sylt 09.08.2013 bis 13.08.2013 Sansibar Race Sylt 15.08.2013 Sylt Tourist Open 16.08.2013 Super Sail Tour Final Race Westerland/Sylt 17.08.2013 bis 18.08.2013
Pfingstwochenende die besten Katamaransegler vor
Petra Jörs vor seinem Bruder Daniel Björnholt mit Emilie Pe-
Grömitz. Der sehr hohe Stellenwert dieser Regatta im
dersen, in den letzten Jahren saßen beide noch gemeinsam
Kalender der Hobie-Szene wird schnell deutlich, schaut
sehr erfolgreich auf einem Boot. Die Klasse der Hobie 14
man sich das Feld der 47 Katamarane aus vier Nationen ge-
wurde einmal mehr von Andreas Martens vor Tanja Rindt
nauer an. Viele der Topteams sind gleich mit einer Reihe von
und Erik Schwettscher dominiert. Mit nur sechs Punkten
nationalen und internationalen Titeln dekoriert. Umso beein-
nach sieben Wettfahrten war Martens am Ende fünf Punkte
druckender die Leistung der für den Segelclub Kellenhusen
vor dem zweiten Platz auf dem Treppchen.
startenden Lauritz Bockelmann/Johanna Bredenkamp, die mit einer eindrucksvollen Serie aufwarten konnten. Nach
Die Wettfahrtleitung des ausrichtendenden Grömitzer Se-
sieben Wettfahrten bei schwachen Winden und schwierigen
gelclub e.V. hatte es nicht einfach. Beherrschten noch am
Bedingungen konnte das junge Team am Ende ihre schlech-
Samstag umlaufende Winde und mögliche Gewitterwolken
testen Platzierungen – die Plätze sechs und vier – streichen!
das Geschehen, so waren Sonntag und Montag von schwa-
Auf den Plätzen zwei und drei folgten der ehemalige Senio-
chen Winden und grauem Himmel geprägt. Das Bild, das
ren-Weltmeister Jens Goritz mit Kathrin Wiese-Dohse und
die insgesamt 70 Katamarane im Ostseebad Grömitz abga-
Altmeister Detlef Mohr mit Karen Wichardt.
ben, war umso bunter und fröhlicher.
14
foto // dtyc schmidt
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Pfingstpreis der Drachen des Deutschen Touring Yacht-Club Ranking 1. Markus Glas/Max Glas/Raul Enger, Bayerischer YC 2. Michael Schattan/Marion Rommel/Fritzi Geppert, Münchner RSV 3. Nico Reuter/ Michi Obermaier/Poldi Obermaier, Münchener YC 4. Wolfgang Rappel/Martin Mehnert/Michael von Hohberg, BYC 5. Helmut Schmidt/Andreas Listl/Markus Funke, DTYC 6. Carlo Loos, Martina Loos, Tobias Heilmeier, Chiemsee YC
S
chon am Pfingstsonntag waren die ausgeschrie-
vor Schloss Ammerland. Wie schon oft segelte er mit ei-
benen fünf Läufe gesegelt. Wettfahrtleiter Mar-
ner Damencrew: Fritzi Geppert und Marion Rommel (vor
tin Bittner hatte den Ostwind unter blauem Him-
ein paar Jahren Deutsche Meisterin im 420er). „Die san
mel am Samstag genutzt, um gleich bis in den Abend
fit. Des pack’n die guad“, war der Starnberger Architekt
hinein segeln zu lassen. Erst um 19 Uhr kehrten die
bei auffrischendem Wind zufrieden mit seiner Crew.
Drachen in den Hafen zurück. Eleonore Huchel, die 1963 – also vor 50 Jahren – den ersten Pfingstpreis
Wie vorhergesagt empfing bedeckter Himmel mit böigem
gestiftet hatte, beobachtete die Wettfahrten von der
und zunehmendem Westwind die Segler am Pfingstsonn-
Clubterrasse aus.
tag. Die beiden ausstehenden Rennen wurden gesegelt. Am besten kam Markus Glas mit dem Westwind zurecht.
Gleich das erste Rennen hatte Michael Schattan, der spä-
Mit einem ersten und einem fünften Platz kam er insge-
tere Zweite, am Samstag gewonnen. Er konnte an der
samt auf nur zehn Punkte und war im Endergebnis Ers-
letzten Bahnmarke Wolfgang Rappel (BYC) überholen
ter. Er gewann damit den „Werner-Schmidt-Gedächtnis-
und siegte im ersten Lauf. Beide waren weit vor dem Feld.
Preis“. Den Preis für den besten Holzdrachen gewann
„Wie immer: Starnberger-See-Verhältnisse“, kommen-
Christian Hemmerich mit dem Drachen GER 257, der ge-
tierte Schattan die Dreher an der Luvtonne bei Ostwind
nauso alt ist wie der Pfingstpreis.
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fotos // tom körber
„Raum! Wir segeln Regatta!“ Segeln ohne Gesetze 18
Ecki von der Mosel Rechtsanwalt Eckhard „Ecki“ von der Mosel berät viele Betriebe in der Wassersportbranche und hilft Eignern bei Stress mit Werften und Versicherungen. In seiner Freizeit leitet er die Seeregatten des Kieler Yacht-Club, darunter MAIOR, BlueRibbonCup und die Kieler Woche.
19 kolumne recht Sind Regatten im rechtsfreien Raum?
Regattayacht gegen Regattayacht
Ein Sonnabendmorgen im Juni. Beginn der Kieler Woche.
Zwischen den Regattayachten gelten die Regattaregeln,
Vor Düsternbrook sammeln sich die Yachten. Gleich soll
insbesondere die internationalen Wettsegelbestimmungen
die erste Kieler-Woche-Regatta angeschossen werden, das
(WR), und die Segelanweisungen. Diese gelten bereits ab
Welcome Race von Kiel nach Eckernförde. Die Startlinie ist
dem Verlassen des Hafens, jedenfalls spätestens bei An-
aufgebaut. Sie geht einmal quer über die Kieler Innenför-
kunft im Regattagebiet. Zwischen den Regattateilnehmern
de, also quer über das Fahrwasser.
sind schon lange vor dem Start Fahrwasserregeln und andere KVR-Vorschriften außer Kraft. Selbst wenn noch eine
Mehr und mehr Yachten kommen aus den Häfen. Sie
Stunde Zeit bis zum Start ist, gelten „Backbordbug vor Steu-
führen keine Nationalflaggen, sondern Zahlenwimpel am
erbordbug“ (WR 10) und „Lee vor Luv“ (WR 11 und 12) und
Achterstag. Am Bug die neuesten Promotionaufkleber von
all die anderen Regeln im Startverfahren.
Audi und SAP. Nervös fährt die Wasserschutzpolizei auf und ab. Dann plötzlich ein langes Hornsignal, das alle Blicke
Der einzige Unterschied gegenüber der „heißen“ Phase
nach Norden zwingt. Das Passagierschiff COLOR MAGIC
der Regatta, die mit dem Ankündigungssignal fünf Minu-
überragt alles und läuft im Fahrwasser Richtung Innenförde
ten vor dem Startschuss beginnt, ist im Vorwort zu Teil 2
ein. 15 Vollgeschosse schieben sich zum Anfassen nah an
der WR und in Regel 24 festgelegt:
Regattateilnehmern und Wettfahrtleitung vorbei. Bei Regelverstößen im Vorstartverfahren gibt es keine DisImmer wieder eine spannende Kulisse, dieser Gegensatz
qualifikation oder sonstige Bestrafungen durch die Jury, es
zwischen riesigem Passagierschiff und kleinen Segelyach-
sei denn, durch den Regelverstoß wird ein bereits in der
ten. Gern machen die Yachten Platz, nicht weil die Macht
Wettfahrt befindliches Boot behindert. Kommt es also zu
des Stärkeren gilt, sondern weil Segler Harmonie mögen,
einer Kollision zwischen einem Teilnehmer, der sich noch
wenn es um das Verhalten gegenüber anderen Verkehrs-
in der Vorstartphase befindet, mit einem anderen, dessen
teilnehmern geht. Ob in dieser Situation wohl einer der
Ankündigungssignal schon erfolgte, kann sich der später
Eigner, Navigatoren oder Taktiker über die Regeln nachge-
Startende nicht auf sein Wegerecht berufen. Er fliegt raus,
dacht hat, die hier gelten?
noch ehe die Regatta für ihn begonnen hat!
Regattayacht gegen Frachter Zwischen Regattateilnehmern und Dritten bleibt es trotz allem Regattafieber bei den Standardregeln, also den Kollisionsverhütungsregeln (KVR), der Seeschifffahrtsstraßen ordnung, der Hafenverordnung – oder was auch immer für gesetzliche Regeln gelten. Das heißt, in unserem Kieler-Innenstadt-Fall haben Fahrzeuge Vorrang, die im Fahrwasser fahren, egal ob es ein Passagierschiff, ein Frachter oder ein Sportboot ist. Vorrang deshalb, weil die Regattayachten aus der gesetzlichen Sicht als Fahrzeuge angesehen werden müssen, die in das Fahrwasser einlaufen oder dieses queren. Etwas anderes gilt nur für die Regatta yachten untereinander.
„Raum! Wir segeln Regatta!“ Die meisten Regatten bedürfen der Genehmigung durch die Schifffahrtspolizei (zum Beispiel Wasser- und Schifffahrts-
Zwischen Regattateilnehmern und Dritten bleibt es trotz allem Regattafieber bei den Standardregeln.
verwaltung, Wasser- und Schifffahrtsamt Lübeck). Viele Regattasegler denken, weil ihre Regatta genehmigt sei, hätten sie Sonderrechte gegenüber den anderen Fahrzeugen. Irrtum! Gegenüber Dritten bleibt es bei den ganz normalen gesetzlichen Regeln, so als ob es keine Regatta gäbe. Es ist wie im Straßenverkehr: Auch ein Sportwagen muss an der roten Ampel halten und in der Baustelle 60 km/h fahren.
kolumne umwelt
Blau.
Wow! An alle Segler, Was-
Millimeter am Tag, gleich drei Herzen pumpen Blut durch ihren Körper,
serfreunde, Seemannsgarn-
Farbe Blau, durch zig Millionen Hautzellen, jede einzelne fähig, im Bruch-
Enthusiasten ... Passt auf
teil der Sekunde die Farbe zu wechseln. Das macht sie unsichtbar. Jede
eure Boote auf! Eine ganze
einzelne Zelle direkt verbunden mit dem Gehirn. Dieses Tier denkt Far-
Gesellschaft von außerir-
be! Tausende Saugnäpfe, jeder mit einem Ring von Haken, macht über
dischen Monstern lauert in den Tiefen der Meere auf euch,
50.000 Zähne, jeder einzelne rasiermesserscharf. Augen, die die glei-
hochintelligent, atemberaubend schön und so effizient,
chen Fähigkeiten besitzen wie unsere. Nur dass sie viel größer sind und
dass selbst dem härtesten Seemann angst und bange
besser bei Nacht sehen können, auch in absoluter Dunkelheit.
werden kann. Ja, es gibt sie wirklich, und es werden täglich mehr. Sieben Milliarden von ihnen sind unter uns …
Je mehr wir über diese faszinierenden Wesen lernen, desto weniger wissen
Jawohl, 7.000.000.000 an der Zahl. Zehn Arme, davon
wir. Und sind wir gerade dabei, eine neue Lebensform kennenzulernen, so
zwei zu gigantischen Greifern umgewandelt, Gesamtlän-
haben wir es fast geschafft, eine andere auszurotten. Fast 90 Prozent aller Hai-
ge bis zu 13 Meter, inklusive eines „Mantels“, Kopf und
Populationen sind verschwunden, Millionen und Abermillionen Haie landen
Körper, der bis zu zwei Meter messen kann. Raspelzun-
jedes Jahr in asiatischen Suppen. Zumindest deren Flossen. Gut für Hum-
ge und gigantischer Schnabel inklusive. Sie jagen allein
boldt-, Koloss- und Riesenkalmar, die nun ihren Platz einnehmen, schlecht
oder in großen Gruppen, bis zu 1.200 Tiere an der Zahl.
für den bisherigen Klassiker unter den allesfressenden Monstern der Meere.
Aggressiv, skrupellos, meist aus dem Hinterhalt. Und das in Tiefen bis zu einem Kilometer. Sie wachsen mehrere
Daniel Opitz Der 42 Jahre alte international preisgekrönte Filmemacher ist Kopf und Gründer von Ocean Mind mit Sitz in Kiel. Er schreibt ab jetzt regelmäßig im Sailing Journal über Umweltthemen, die alle Segler angehen sollten.
20
Auf Wiedersehen Jaws, willkommen Radula!
21 kolumne training
Mentales Training. eine Einführung
higkeiten der wesentliche Faktor sind, der durchschnittliche Sportler von Topathleten unterscheidet. So zeigt ein direkter Vergleich zwischen Sportlern, die Olympiaausscheidungen erfolgreich bestehen, und denen, die diese Hürde nicht schaffen, dass die zukünftigen Olympioniken
Mentales Training umfasst das systematische Lernen und
über gezielte und detaillierte mentale Fertigkeiten und Me-
die konsistente Anwendung von psychologischen Fähigkei-
thoden verfügen – ihre Konkurrenz jedoch nicht.
ten, um die eigene Leistung zu steigern. Es richtet sich an alle Menschen, die ihr mentales Leistungspotenzial verbes-
Um einen mentalen Topstatus zu erreichen, sollten
sern wollen, um bessere Leistungen abzuliefern. Mentales
Segler folgende sechs mentale Fähigkeiten trainieren:
Training ist daher besonders für Menschen geeignet, die
• Konzentrations- und Aufmerksamkeitsregulation
auf den Punkt ihr Leistungsmaximum abrufen wollen.
• Selbstbewusstsein • Aktivierungsregulation
Jeder Segler wird immer wieder Opfer mentaler Aussetzer
• Visualisierung
oder Fehler. Jeder kennt Momente, in denen er nicht fit
• Zielsetzungsregulation
Jeder kennt Momente, in denen er nicht fit ist und Fehler macht.
ist und Fehler macht: 1. Sie sind so
• Gedankenkontrolle
aufgeregt oder so lethargisch, dass
Sie keine Leistung abliefern können.
Mentale Trainingsprogramme
2. Ausgerechnet im entscheidenden
Das Lernen von sport-psychologischen Fähigkeiten
Moment blockieren Sie und können
braucht systematische Übung und Optimierung, um die
nicht richtig entscheiden und han-
gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
deln – hinterher ist alles klar und Sie wissen, was Sie hätten tun müssen.
Phasen:
3. Ihre Konzentration lässt nach und Sie ertappen sich da-
• Lernen und Vermittlung: Die Führungskraft lernt
bei, dass Sie an andere Dinge denken. 4. Sie werden unzu-
MT kennen und verstehen.
frieden und ärgern sich über sich selbst.
• Individualisierung: Der Mentalcoach beurteilt mit der Führungskraft gemeinsam die mentalen Fertigkeiten und
Auf der anderen Seite hat auch jeder Segler einmal das
erstellt einen individuellen mentalen Trainingsplan.
genaue Gegenteil – das „Flow-Erlebnis“ – kennengelernt.
• Aneignung von Fertigkeiten: Die Führungskräfte
In diesem Zustand fühlt man sich in der optimalen „Zone“,
erlernen durch verschiedene Methoden verschiedene
in der alles wie von selbst zusammenläuft. Körperlich und
mentale Fertigkeiten.
mental funktioniert alles wie von allein. Dieser „Flow“ ist
• Übung und Optimierung: Die Führungskräfte üben und
der mentale Zustand, in dem Höchstleistungen möglich
optimieren ihre Fähigkeiten bis zur vollen Zufriedenheit.
werden. Wissenschaftliche Untersuchungen aus der Sport
Die mentalen Fähigkeiten verbessern sich stetig und wer-
wissenschaft zeigen eindeutig, dass optimale mentale Fä-
den zur Selbstverständlichkeit.
Weert Kramer Der Psychologe bestritt den America´s Cup und alle großen europäischen Offshore-Rennen. Als Inhaber von TeamThink berät er seit zwölf Jahren Unternehmen und unterstützt als Mentaltrainer Sportler/innen des Sailing Team Germany (STG).
Marcus Baur Der DiplomIngenieur und zweifache Olympiateilnehmer im 49er entwickelte die erfolgreiche Zielmanagementsoftware Goalscape und ist Leiter der technischen Projekte beim Sailing Team Germany (STG).
technik
Fl端gelspiel. schrift // michael walther
22
23
foto // Chris Cameron
Die Bucht von San Francisco kocht. Etwa 2.000 Yachten, Motorboote und andere Wasserfahrzeuge säumen das Regattagebiet in den dafür vorgesehenen Korridoren. Tausende Segelfans haben sich auf den Tribünen am Ufer versammelt. Ein Teil des Ufers wird als natürliche Tribüne genutzt. Das Wasser zwischen der Pier 39, der Gefängnisinsel Alcatraz und der Golden Gate Bridge wird von 72 Fuß langen Katamaranen durchpflügt. Durchpflügt scheint der falsche Ausdruck, überflogen trifft es eher. Mit ihren starren 260 Quadratmeter großen Flügelsegeln haben diese Yachten bei nahezu allen Bedingungen genügend Segeldruck, um hohe Geschwindigkeiten zu erreichen und spektakuläre Bilder für die Zuschauer zu liefern.
technik Neue Technik – alte Prinzipien.
starren Flügelriggs haben zum Teil andere Wege gewählt.
So oder so ähnlich wird sich Russell Coutts den vor uns
So fährt die aktuell schnellste Segelyacht der Welt, die
liegenden 34. America’s Cup vorstellen. Laut eigenen An-
SAILROCKET 2 des Australiers Paul Larsen, mit einem Flü-
gaben möchte er den America’s Cup auch für Nicht-Segler
gel aus nur einem einzelnen Element. Wenn dies für 68,01
attraktiv machen. Dies kann nur gelingen, wenn die Yachten
Knoten (125 km/h) Topspeed gut ist, liegt der Ge-
nicht wie vor Valencia in der Flaute dümpeln und statt spek-
danke nahe, dass es auch für den America’s Cup
takulärer Regattabilder das Kinderprogramm eingeblendet
nicht zwangsläufig schlecht sein muss.
wird. Die Regatta muss planbarer werden, damit die Medien ausreichend Futter für die weltweite Übertragung be-
In unserem Gespräch mit Paul Larsen erläutert er die
kommen. Um dies zu gewährleisten, wird ein Segelsystem
Funktionsweise seines Riggs sehr einfach. Sein Fahr-
benötigt, das sowohl bei Starkwindbedingungen als auch
zeug ist ausschließlich für die Fahrt in eine Richtung
bei sehr wenig Wind spektakuläres Segeln zulässt.
konzipiert und er unterliegt keinen Beschränkun-
1
gen, was den Ausleger angeht. Der Flügel ist daher Die Lösung: Die AC72-Katamarane, ebenso wie ihre klei-
asymmetrisch. Durch die unbegrenzte Auslegerlän-
nen Schwestern, die AC45, werden mit Wings statt mit nor-
ge und die damit verbundene unbegrenzte Stabilität
malen Tuchsegeln als Ersatz für das Großsegel ausgestattet.
seines Fahrzeugs benötigt er kein System, um Wind-
Am Wind wird zusätzlich ein Tuchvorsegel gesetzt, das al-
druck loszuwerden. Der Aufbau der SAILROCKET 2
lerdings sehr klein ist und zur Performance wenig beiträgt.
ist also aufgrund des festgelegten, sehr kleinen Ein-
Hauptaufgabe dieses Segels ist es, die Manövrierbarkeit
satzbereichs deutlich einfacher als der eines AC72.
der Katamarane zu verbessern. Auf Vorwindkursen wird ein Tuch-Gennaker gesetzt. Dieser gleicht eher der großen Ge-
Ein AC72 soll ab fünf Knoten bei bis zu 24 Knoten
nua einer konventionellen Yacht. Die AC72 sind so schnell,
Wind auf der Kreuz ebenso wie raumschots her-
dass der scheinbare Wind – die Summe aus Fahrtwind und
vorragend segeln oder zumindest besser als das
meteorologischem Wind – praktisch immer vorlich einfällt.
jeweils andere Boot. Die meisten der aktuellen Flü-
2
gel bestehen aus zwei horizontalen Elementen. Der Der große Vorteil der Wings liegt darin, dass sie sich be-
Wind umströmt das vordere Element des Flügels
sonders gut sowohl an Starkwindbedingungen als auch an
und sorgt dort für Auftrieb. Auch am hinteren Ele-
Leichtwindverhältnisse anpassen lassen. Theoretisch können
ment des Flügels strömt der Wind an beiden Seiten
diese Yachten also mit mehr als 20 Knoten Wind in der Bucht
vorbei und sorgt für Auftrieb und damit für Vortrieb
von San Francisco umgehen. Dass die Praxis anders aussieht,
(Bild 1). Laut Dr. Kai Graf, Leiter der Yacht Research
zeigen einige Unfälle, die mittlerweile geschehen sind und
Unit Kiel, spielt sich der entscheidende Unterschied
zu heftigen Diskussionen über die Sicherheit geführt haben.
zwischen einem Flügel und einem Segel jedoch im
3
Zwischenraum zwischen den beiden Flügelelemen-
Die Zukunft beginnt.
ten ab. Der ausschlaggebende Vorteil des Flügels,
In den vergangenen Monaten wurde viel über die verschie-
der die Anpassung an kleine wie an große Windge-
denen Flügelarten diskutiert. Es wurden die unterschiedli-
schwindigkeiten ermöglicht, ist also die Lücke zwi-
chen Flügel begutachtet, um Vor- und Nachteile der Teams
schen den beiden Elementen (Bild 2).
4
abwägen zu können. Wie aber arbeitet so ein Wing beziehungsweise Flügel im Vergleich zu einem normalen Segel?
Es erscheint zunächst widersinnig, dass ausgerechnet eine Lücke im Flügel die Effizienz erhöht. Bei
Zunächst wird bei einem Blick in das Reglement des 34.
einem genaueren Blick auf die dort entstehenden
America’s Cup deutlich, dass die Spielräume, in denen
Strömungen wird jedoch deutlich, wodurch dies
sich die Teams bewegen dürfen, gerade bei diesem Bau-
geschieht (Bild 3). Durch den Spalt zwischen dem
teil, stark begrenzt sind. Mit einer Fläche von maximal 260
vorderen und hinteren Flügel wird die heranströ-
Quadratmetern und einer Spannweite (ehemals Masthöhe)
mende Luft so umgelenkt (Bild 4), dass die Strö-
von 38 Metern stehen die wichtigsten Daten fest. Abge-
mung auf der Leeseite des gesamten Flügels besser
sehen von den grundsätzlichen Maßen haben die Flügel
anliegt, selbst wenn ein Segment des Flügels für sich allein
der America’s-Cup-Katamarane eines gemeinsam: Sie sind
gesehen bereits zu stark angestellt wäre (Bild 5). Insbeson-
mehrteilig aufgebaut. Bereits bestehende Fahrzeuge mit
dere der hintere Teil des Flügels profitiert von diesem Effekt.
24
5
foto // Guilain Grenier
foto // Gilles Martin-Raget
25
Abgesehen von den g r u n d s ä t z l i c h e n M aSS e n haben die Flügel der A m e r i c a ’ s - C u p - K a t ama r a n e e i n e s g e m e i n s am : S i e s i n d m e h r t e i l i g a u f g e b a u t.
technik
Der entscheidende Vorteil des Flügels, d e r d i e A n p a s s u n g a n k l e i n e w i e a n g r o SS e W i n d g e s c h w i n d i g k e i t e n e r m ö g l i c h t, i s t a l s o die Lücke zwischen den beiden Elementen.
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foto // Sander von der Borch
27
foto // Sander von der Borch
28 foto // Sander von der Borch
technik
29
Dieser Teil lässt sich im Zusammenspiel mit dem vorderen
derstand mehr Auftrieb. Dies jedoch nicht ohne Nachteil.
Flügelsegment deutlich stärker anstellen als ein einzelnes
Die Strömung reißt bei einem radikalen Profil schneller ab!
Flügelprofil und schafft dadurch bei identischen Voraus-
Ein dickes und kurzes Profil hingegen erzeugt große Wider-
setzungen deutlich mehr Auftrieb. Ein solcher Effekt tritt
stände, ist aber gutmütiger. Obwohl die Rechenprogramme
in kleinerem Maße auch bei dem vorderen Element ein.
der Designer also ein sehr kleines vorderes Segment emp-
Durch die Beschleunigung der Strömung zwischen den
fehlen, sprechen die praktischen Erwägungen dann doch
beiden Bauteilen entsteht auf der Leeseite des vorderen
für einen Mittelweg.
Elements eine Art Sog, der die Anströmung im letzten Drittel des vorderen Segments deutlich verbessert.
Auch der Drehpunkt des hinteren Flügelelements spielt eine gewichtige Rolle. Das hintere Flügelelement ist über
Übersetzt für jeden normalen Segler bedeutet dies Folgen-
Verstrebungen an dem vorderen Element befestigt (Bild 6).
des: Der Flügel erzeugt den Effekt, den normalerweise Vor-
Diese Befestigung gibt also den Drehpunkt des hinteren Ele-
und Großsegel zusammen erzeugen. Das Vorsegel einer
ments vor. Wird dieser weiter nach vorn verlagert, indem die
normalen Yacht hat neben eigenem Auftrieb auch die Auf-
Verstrebungen weiter vorn angesetzt werden, vergrößert sich
gabe, die Anströmung des Großsegels zu verbessern. Dies
die Lücke zwischen den beiden
allein erledigt auf einem AC72, bedeutend effizienter als zwei
Elementen beim Anwinkeln des
Tuchsegel, der Flügel. Insbesondere auf diesen Yachten, die
hinteren Elements. Ein sorgfäl-
sich mit Geschwindigkeiten zwischen 35 und 40 Knoten be-
tiger Beobachter weiß, dass die
wegen, ist der Vorteil des Flügels im Vergleich mit normalen
Teams hier teilweise unterschied-
Segeln extrem. Der scheinbare Wind trifft auf einem derart
liche Wege gehen. Dr. Graf, der
schnellen Boot immer im spitzen Winkel auf die Segel oder
an der Entwicklung eines AC72-
den Flügel. Auch auf Raumwindkursen trifft der Wind auf
Designs beteiligt war, hält sich
den Flügel mit circa 30 Grad zur Fahrtrichtung. Ein Profil, an
diesbezüglich mit Details zurück.
dem die Strömung besser und länger anliegt, obwohl der
Die unterliegen, wie im America‘s
Winkel zum Wind extremer wird, schafft mehr Auftrieb.
Cup üblich, der Geheimhaltung.
Flügeldesign.
Natürlich sind die Flügel abgesehen von den horizontalen
Um ihrem Team einen Vorteil zu verschaffen, arbeiten die
Elementen auch vertikal geteilt. Dabei nutzen die meisten
Designer mit Hochdruck daran, den eigenen Flügel zu per-
Teams vier verschiedene Abschnitte. Diese dienen vor al-
fektionieren. So haben einige Teams in dem Zwischenraum
len Dingen dazu, den Winkel des Flügels zum heranströ-
zwischen den beiden Hauptelementen eine kleine Klappe
menden scheinbaren Wind zu perfektionieren. Der Wind
montiert. Durch diese Klappe lässt sich die Größe der Lücke
ist in unterschiedlichen Höhen unterschiedlich schnell
zwischen den beiden Elementen verändern. Dies ändert an
und trifft in unterschiedlichen Winkeln auf den Flügel.
dem grundlegenden Prinzip eines Flügels nichts, gibt den
Normale Segler trimmen ihr Segel mit Twist, sie sorgen
Teams jedoch die Möglichkeit, den Luftstrom in diesem
also dafür, dass sich das Achterliek nach oben hin öffnet.
wichtigen Bereich zu beeinflussen.
Die vertikalen Elemente des Flügels dienen somit lediglich
6
dazu, den Wing in verschiedenen Höhen unterschiedlich Auch die Verteilung der Gesamtflügelfläche auf den vorde-
stark anzustellen und auf diese Weise den ungleichen
ren und hinteren Teil wird natürlich optimiert. Angefangen
Windbedingungen auf Wasseroberflächenhöhe und 38
haben die Designer mit einer Verteilung von 50 Prozent der
Meter Höhe Rechnung zu tragen. Eine Unterteilung in
Fläche auf das vordere Segment und 50 Prozent auf das hin-
mehr oder weniger Abschnitte spielt tatsächlich nur eine
tere Segment. Nun mag es theoretisch durchaus von Vorteil
untergeordnete Rolle, sodass mittlerweile nahezu alle
sein, das vordere Element kleiner und das hintere größer zu
Teams bei vier vertikalen Abschnitten angekommen sind.
machen. Hier stoßen jedoch alle Entwickler an die Grenzen
Durch mehr Abschnitte könnten die Teams den Flügel
der mechanischen Umsetzbarkeit. Aus Festigkeitsgründen
zwar feiner einstellen, müssten jedoch auch bei schnellen
und auch zur Herstellung einer gewissen aeromechani-
Manövern und wechselnden Bedingungen deutlich sen-
schen Gutmütigkeit muss das vordere Element eine gewis-
sibler reagieren. Vier Abschnitte scheinen das Optimum
se Dicke erreichen. Ein sogenanntes radikales Profil, lang
zwischen theoretischen Einstellmöglichkeiten und prakti-
und schmal, arbeitet effizienter und schafft bei weniger Wi-
schen Erwägungen zu sein.
technik Fazit. Um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Welche Vorteile bietet der Flügel im Vergleich zu einem normalen Segel nun also? Der entscheidende Aspekt ist: Kontrolle. Auf der einen Seite lässt sich durch den Flügel deutlich mehr Auftrieb erzeugen, was bereits bei verhältnismäßig wenig Wind vor San Francisco für spektakuläre Bilder sorgen dürfte. Auf der anderen Seite lässt sich der Auftrieb, den der Flügel produziert, auch deutlich besser verringern als bei einem Segel. Klappen die Segler beispielsweise das hintere Element des Flügels nach Lee, produziert der Flügel deutlich weniger bis keinen Auftrieb mehr. Durch die Möglichkeit, die Elemente einzeln zu steuern, haben die Segler also die Möglichkeit, den entstehenden Auftrieb den Windbedingungen perfekt anzupassen. Das Reffen des Flügels ist unnötig, da die Segler an Bord die 260 Quadratmeter so einstellen können, dass der Katamaran auch bei 20 Knoten Wind und mehr nicht überpowert ist. Dass es zu tragischen Unfällen wie Anfang Mai in San Francisco kommt, ist also nicht unmittelbar den Flügelriggs mit ihrer hohen Effizienz zuzuschreiben. Der America’s Cup war schon immer ein seglerischer und technologischer Wettkampf. Durch die Größe und die Geschwindigkeit der aktuellen Katamarane und die damit verbundenen auftretenden Kräfte an Bord ist die Gefahr von schweren und im schlimmsten Fall tödlichen Unfällen gestiegen. Nicht ohne Grund tragen die Crewmitglieder seit einigen Monaten Splitterschutzwesten, die Verletzungen durch Kohlefasersplitter ausschließen sollen. Auch Helme sind längst Standard. Ebenso wie kleine Sauerstoffflaschen, die das Überleben sichern sollen, wenn ein Segler kurze Zeit unter Wasser gedrückt wird. Der Segelsport ist ein naturverbundener Sport, der entweder mit den Grenzen dieser Naturverbundenheit leben muss – also bei Flaute und Sturm keine Wettfahrten – oder aber versuchen muss, diese Grenzen immer weiter zu ver-
foto // Chris Cameron
schieben, um den Medien und Sponsoren gerecht zu wer-
30
den. Da die Segelteams auf ihre Sponsoren angewiesen sind, entscheidet sich die Frage teilweise schon von allein. So trainierte Team PRADA bereits zehn Tage nach dem tödlichen Unfall von Andrew Simpson wieder und ignorierte damit die angemahnte Trainingssperre der Organisatoren.
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foto // Helena Darvelid/VESTAS SAILROCKET
worte
Get things roll
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33
Es tauchte im November vergangenen Jahres nur kurz in den Fachzeitschriften und Onlinemedien auf: Paul Larsen hat mit seiner VESTAS SAILROCKET 2 einen neuen Rekord aufgestellt. 68,01 Knoten – und damit das schnellste windangetriebene Wasserfahrzeug! Wer aber ist dieser Paul Larsen? Verrückter Speedjunkie oder durchgeknallter Segler?
D
ie Antwort fällt leicht. Paul hat die vergangenen elf Jahre akribisch an dem SAILROCKET-Projekt gearbeitet. Klingt nach Speedjunkie. Trotz vieler Rückschläge haben weder Paul
noch sein treuer Sponsor VESTAS sich von der Idee abbringen lassen. Und dennoch ist Paul ein echter Segler – keine Frage. Geboren in Australien hat er sich als Offshore-Multihull-Segler schnell einen guten (um nicht zu sagen: schnellen) Namen gemacht. Er segelte mit Bruno Peyron und plante zusammen mit Pete Goss den Start der Regatta The Race. Als diese Veranstaltung ausfiel, weil der Maxikatamaran TEAM PHILIPPS auseinanderbrach, heuerte er bei Tony Bullimore an und umsegelte die Erde gegen die vorherrschende Windrichtung. Im Anschluss startete er mit Pete Goss zusammen bei verschiedenen Offshore-Regatten. Zusammengefasst könnte man festhalten, dass Paul ein echter Segler und Speedjunkie ist. Das SAILROCKET-Projekt ist für ihn lediglich die Erfüllung des lang gehegten Traumes, das schnellste Segelboot der Welt zu segeln! Nun kann man sicher darüber streiten, ob die SAILROCKET ein Segelboot im üblichen Sinne ist. Da es sich um ein durch Wind angetriebenes Wasserfahrzeug mit festem Auftrieb und fest stehendem Mast handelt, ist die VESTAS SAILROCKET 2 wohl als Segelboot zu klassifizieren.
schrift // Michael walther
worte
10 Fragen an
Paul Larsen
Hi Paul! You are the fastest sailor worldwide at the moment. Your SAILROCKET 2 is the fastest sailing boat ever. Do you feel like a rocket?
34
35
C
Walvis Bay/Namibia
an you describe the feeling sailing with more
(editor’s note: the official record distance is 500 metre,
than 68 knots? I‘m actually pretty focused on
certificated by the World Sailing Speed Record Council
making sure everything is going right. There is
(WSSRC)). Provided I‘ve done my job by putting the boat
always something slightly different about each run. The
in the right spot and right configuration, it‘s up to the boat
boat never felt as fast at 50 knots. It sort of felt like it was
and the conditions then. On that last day we spent the first
cruising. At 60 knots it starts to come alive. It starts to feel
two runs trying to do just that ... get VSR2 lined up. It‘s of-
light as if it is a Christmas cracker getting pulled between
ten the trickiest part. The conditions were getting stronger
two very strong forces. Once we worked out what the new
but in a good way. The wind was just getting more solid.
foil needed to start working effectively, the speed came very
Less gusty. Even in a place as consistent as Walvis Bay, there
quick. We made huge jumps in quick succession. This was
are good days and there are great days. This turned into a
fantastic as it meant I wasn‘t eased into going that fast ... it
great day with the wind locking into a steady 26-29 knots.
happened within a couple of runs. It was a magic feeling as
I knew if I could just get lined up and get on the course in
if the rev limiter had been taken off a racing car. The con-
good shape that this would deliver a big average. The initial
cept was finally allowed to just ‚max-out‘. From the cockpit
start-up was messy. Getting up to 10 knots is actually the
the view ahead is very clear. No spray. It is pretty bumpy as I
hard part. I buried the leeward float and the lower horizon-
am sitting just behind the front pod, which is still planing on
tal wing right at the beginning. It felt like something broke
the water surface. It often spends most of its time in the air
so I started to abandon the run to check it out. Whilst doing
jumping across the chop. Those last runs were just brilliant.
this the boat accelerated and got on its feet ... so I kept go-
We finally had the boat we had dreamed of and it was doing
ing in towards the flatter water on the beach whilst check-
its stuff. When we started hitting 60 knots it was special. I
ing everything out. It looked OK so I went for it as I was
knew it was real fast. The intensity level went up. It‘s not my
well placed with respect to the course. Sure enough, it was
job to back off. I do my best to point-and-shoot this thing,
fast. VESTAS SAILROCKET 2 was like a dog off a leash and
and then ride the consequences down the course. I try and
I was now a passenger. The acceleration came in one big
make sure everything is right and then follow the run men-
hard surge. At one stage early on the boat kicked in towards
tally to see if it adds up, if it will result in a record. You have
the beach. I still feared something was broken as it forced
to remember that we are almost sailing on a beam reach.
me to put in a fair bit of steering to correct it. It turns out the
The true wind angle is around 95-100 degrees. This means
low speed rudder had dropped down and was trailing be-
we are sailing across the gusts and not along with them.
hind off the back pod. Nothing major but certainly no help.
This can result in runs that are often a series of surges i.e.
You can see it in some of the videos. Things just went into
„started off fast but sagged in the middle before accelera
fast forward. I knew it was real fast. I was actually swea
ting hard at the end... probably a good peak but not so good
ring ... „This is fast, this is F*****g fast ... this is f*****g fast.“
average“. All the time I am doing the numbers and watching
The speed just stayed there I knew it was going to be a big
every second. I am always focusing on the 500 average al-
average. The course was gone so quick. In the end I bailed
though there isn‘t much I can do about it once on the course
out because I simply couldn‘t keep the leeward pod down.
worte All the build up of apparent wind was generating too much lift. This would
world just came rushing into my head. This was it ... this was it. This was the
require a reconfiguration of the boat to remedy i.e. we would stand the rig
moment when the project peaked and after 11 years of work, it will never get
up another degree or two (which only makes it perform better). It‘s always
better than this. Right here and now on this wind and sand blasted remote
nice to successfully slow the boat down at the end of these runs. It‘s a nice
beach in Africa ... I get to share this with the team and then the world. Happy
little period of reflection as you wait for the support RIB to catch you up. Yeah
days. Our slowest speeds during that run were faster than any other boats or
that was fast. I knew it had to be over a 60-knot average. I really wanted to
boards best peaks, real or claimed. It was a beautiful thing.
nail a big run. We had already beaten the previous world record by a lot but it wasn‘t enough. This boat was no accident. We had lived and breathed it
Are you more nervous when you try to beat your own record after the sad
for 10 years and designed it to do something truly remarkable. After years
accident of Andrew Simpson, which happened with the AC72? Safety is now
of watching everyone else have their turn, this was ours and we were here
our biggest concern. We know the boat can go a lot faster than it already has
to prove a point beyond any doubt. I hoped we had done over 62 knots but
... but I don‘t feel any pressure to do so just now. I am fully aware that this
am always quick to lower my expectations. That said ... I knew that run was
boat could take me out. The speed escalated so quickly there in the end
special. The speed was solid. I didn‘t peak at the numbers but waited until we
that there was hardly time to make big safety modifications. We did what we
towed the boat up the beach where everyone was waiting. The little GT-31
could and got away with it. It‘s not ideal from a safety perspective. Because
GPS we use for checking speeds on the course (as the big TRIMBLE GPS used
I was heavily involved in the specification, design and build of the boat, I was
for record ratification doesn‘t have a display and needs to be post processed)
also highly aware of what could go wrong. I had some big crashes in the first
is set to show two alternating numbers, peak speed and the best average over
boat where I was lucky not to get hammered. The thing is that you can make
18 seconds. When I first looked at the display I saw the 65.37 knot number
plans ... but you can‘t design for all eventualities. I think we may well need to
and thought „good peak, that should get an average around 62-3.“ Then the
bring the boat back from Namibia to do a re-design of the cockpit. It has to
display flashed up a 67.7 something number. It took a little while to register...
be safe. If it crashed now like the first boat did on one occasion ... I wouldn‘t
a second or so. I had to keep looking at it as all of a sudden this whole new
have a chance. I can‘t have my head sitting out there exposed like it is.
36
37
The helmet and harness are working against me. I can‘t stop thinking about what happened to Andrew. We all know it can happen but the reality comes home when you put a real name, face and personality to the outcome. You see the sad aftermath and how it affects those closest. It‘s brutal. I would often think about this aspect ... usually lying awake in bed in the early hours of the morning. I also knew how fortunate I was to be able to chase my dreams. It was thrilling and I was right where I WANTED to be. I think it‘s important to voice that ... to let those around you know how you feel about such things. I guess it can sound selfish and ‚gungho‘ and that‘s why it often goes unsaid. So yeah, I‘ll be nervous, but if the time is right then I‘ll just get on with it and breathe that sigh of relief at the other end of the course when it all comes to a stop and I wait for the support RIB to pull up.
„I knew it was real fast. I was actually swearing … this is fast, this is F*****g fast... this is really f*****g fast.“
What about your family and friends? Are they more in fear now? Helena is always worried, as she has seen it go wrong a few times. We just have to be sure that I really want to be there. In many ways we have already achieved what we set out to do with the project. Right now I think there are far more important things to do than just keep chasing speed for speeds sake. I think we should see if we can make what we have discovered more practical to the rest of yachting. Can we use it to build a better, more practical boat than is already out there? If I do go back out for faster runs in Sailrocket ... it will be with safety first and foremost in my mind. A successful run is one where you go fast and walk away from it. I don‘t believe you can have one without the other. We have gambled in the past but can‘t afford to now.
worte You worked a long time for your project. You have beaten the old record,
cally. This meant, that due to the inclination, the trailing edge would hang
but is it still exciting for you? I think we have proven our point beyond doubt.
down which would in turn generate lift. This would flick the wing up where
Our concepts were right and what was needed to make the breakthroughs. If
it would go past neutral and then start generating negative lift off the leading
someone beats us but does so by following our concepts (or more accurately,
edge and go fully nose down until it stalled and the trailing edge would
Bernard Smiths concepts) then I think that is kind of complimentary. Speed
fall down again. It was an oscillation that often wouldn‘t survive one cycle.
for speeds sake gets a bit pointless after a while. The most exciting thing for
If I let the mainsheet go it would go into full negative lift and fold the beam up.
me now will be to take these concepts and show that they can be used to beat
It happened many times. We had to design ‚reflex‘ into the wing i.e. turn the
conventional designs in more practical environments i.e. offshore records/
trailing edge up at the back like a hang gliders wing. This would stop it going
racing. That‘s what we are looking at now. Right now, intuitively, I think they
negative. The second wing on VSR2 was designed this way from the outset
can but first I will need to prove it to myself. As I say this I am surrounded
and has been fantastic. It‘s a brilliant piece of kit. Due to the nature of our
by bits of balsa and carbon rods as I build RC models for testing. We‘ll see
concept we have to keep the centre of effort low. The lower we can get it, the
what happens. These are early days. Obviously the whole speed thing was
more upright we can have both the wing and the foil and still keep the forces
a huge challenge but there are so many other things I would like to do with
opposed and aligned. We managed to get a much more efficient wing this time by adding the outboard horizontal wing extension. This made the wing ‚feel‘ like it had a much higher aspect ratio. I didn‘t want a complicated wing but Chris (Hornzee Jones) qualified it by showing that it would add around 5 knots to the boat. It was in. Another big difference is that because our boat has unlimited righting moment, we rely on the build up of very high apparent winds and we don‘t feather the wing when we get them. We set it to deliver full grunt. You can sail with high apparent wind speeds on an AC72 but you would be de-powering the wing as much as possible by reducing camber, adding twist and gene rally sailing it at fine angles. Like I said, ours is set to give full power. It‘s relatively highly loaded per square foot in comparison. Our wing skins are pretty thick and tough. Just shrinking the skins onto the wing puts a huge combined amount of load onto the structure. It‘s a tough wing. It also needs to be practical. It needs to be serviceable. It needs to fit nicely into a 40‘ container and we need to be able to tow it out onto the course and raise and lower it on a windy beach in up to 35 knots of wind. All in all it‘s a brilliant piece of kit that we are all very proud of.
sailing. We spent a ridiculous amount of time sitting around on beaches
Your Sailrocket isn’t a normal sailing boat. Do you still appreciate conven-
waiting for perfect conditions when really they were still great sailing days
tional sailing? I love it. We have simply proven the merits of a particular con-
for a more versatile, practical boat. That‘s what I want to do next: just go
cept. We demonstrated an option to solve one of the key weaknesses of con-
bloody sailing on any old day.
ventional boat design. This does not mean that it will always be the superior option. To be honest, it also removes one of the most fun aspects of sailing, the
We are talking about America’s Cup wings in this issue of Sailing Journal.
big balancing act. At the end of the day I have a fascination with watching fluids
Can you explain the system of your wing? What are the main differences?
in motion. I wonder what you can put between them. More than ever can I sit
think there is a pretty detailed explanation on the website of the different
and watch any little interaction between wind and water and wonder about it in
components. Basically our wing is custom built for one tack and one set of
even greater detail than before. Simple practical boats are something that I real-
conditions. The shape is asymmetric and it is a single element wing not a
ly miss. We complicated our sailing to the point where we virtually stopped sai
leading edge element followed by a flap. This makes it more efficient in our
ling. When you consider how much time we poured into just the second boat
conditions. The twist is also built into the wing. Because it is inclined at 30
for what - maybe an hour or two (if lucky) worth of actual sailing! No, I will be
degrees we need to be careful as to how it is designed. The first wing on
happy to head back to more conventional boats. I miss many of the other great
the first boat was a nightmare. It wasn‘t mass balanced or stable aerodynami-
thrills that come in the wonderful variety of sailing boats that exist out there.
38
39
„Safety is now our biggest concern. We know the boat can go a lot faster than it already has.“
worte Have you ever chartered a cruising yacht to travel around with your family or friends? Hell yeah! My sailing life really kicked off when I started working for Sunsail on Hamilton Island in the Whitsundays. I would run about four boats from their fleet and that spectacular group of islands was the backyard. I loved it. One day I will go long distance cruising for an indefinite period. I can‘t wait... but there is a few ‚itches‘ I need to scratch first. Yeah, I can cruise all right! Just the other day I was asked if I could deliver a yacht from Plymouth to Ireland. My first reaction was that this isn‘t really my type of thing but then when I thought about it, I realised I really wanted to do it. Just get on a normal boat and go and enjoy a normal passage. What‘s not to like about it? I actually haven‘t done it in a while. I mean, straight after Sailrocket we went and recreated Shackletons trip from Elephant Island to South Georgia. Like I said,
„I had some big crashes in the first boat where I was lucky not to get hammered.“
I keep complicating things. I‘m actually really looking forward to this delivery. Simple pleasure. Which was the first sailing boat you owned? It was a boat called a Sailfish. It was a scow just under 12‘ long with a fully battened mainsail. I should have spent more time on it but I really wanted a Hobie Cat. When I got into Hobies I knew I had found my thing. That‘s where I learnt to race. That Sailfish did
honest, I‘m still dirty about that one as every other aspect of the boat and the
leave me very interested in the concept of the scow hull. I‘m still interested.
preparation was so good. The Seacart was just such a pleasure to sail. It was
Should be more of it.
a real revelation to have that much immediate control with the rudders all the time. Pete and I sailed it double handed offshore and it was incredible how
You sailed the Seacart 30 together with Pete Goss. It still is a fascinating small
hard you could push whilst sitting on deck on your own with everything up
trimaran. We bought your old boat from Pete and I still love it. Which boat do
and feel in control. It‘s not a super fast boat as far as top speed goes but it has
you prefer? The Seacart and especially the one you had is a great boat. Pete
the race smashing ability to punch out high VMG‘s all the time i.e. we could
and I had a lot of fun on that. It was a real shame that Marstrom screwed up
chase the foiling Moths around Portland harbour in about 6 knots of wind as
so badly with the way they prepared (or didn‘t) that boat. It was only a little,
they couldn‘t get on their foils but we would already be flying the main hull
known and easy to rectify problem that cost us that Round Britain race. To be
(with the code ‚0‘ up). Yes, the Seacart was great fun. You seem to be fascinated by speed and you are a fantastic sailor. Have you ever thought about an Olympic campaign and can you imagine being part of a normal racing program in the next years? I don‘t see myself doing Olympic style programs. It‘s not my thing. I think I get too much pleasure from being involved in all aspects of sailing. That includes conceiving the ideas, designing, building and ultimately sailing the dream. The thing is that there is still so much that can be done with wind and water. I think that VESTAS Sailrocket 2 should serve as a bit of a ‚wake-up‘ call to show that a lot of sailing is still pretty primitive. I find this very exciting ... and challenging. We need people out there doing things differently ... seeing what is possible. One part of me would love to join a racing team, collect the fat monthly pay check and leave all the day to day worries to those who run the show but deep down I would know that I‘m sort of selling out. I‘m leaving the real hard work to others when I should be doing it. That said, never say „never“. If the right project and the right team came along then I might try and get involved but only if I thought I could make a real difference. I‘ve still got a good few years left to do the good stuff.
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foto // Christophe Launay
shorttrack
Allianz Traunsee Woche powered by BMW
D
as Finale bei der Weltpremiere der GC32-Serie stand
für Aufsehen gesorgt hatten, betrieben mit Gesamtrang
Ranking
ganz im Zeichen von Adam Minoprio. Der neusee-
drei abermals beste Werbung in eigener Sache. „Das war
ländische Match-Race-Weltmeister von 2009 und
eine Wahnsinnserfahrung. Sich mit Seglern dieses Kalibers
seine Crew vom TEAM MINOPRIO hatten am Samstag dem
matchen zu dürfen und von ihnen Tipps zu bekommen, war
AEZ GC32 YOUTH SAILING TEAM die Führung abgenom-
einfach genial. Und dass wir dann noch Dritter werden, ist
1. TEAM MINOPRIO 2. MARWIN TEAM 3. AEZ GC32 YOUTH SAILING TEAM 4. AEZ GC32 SAILING TEAM
men und gaben sie bis zum Ende der Traunsee Woche nicht
die Krönung“, freute sich Trippolt. Der gelernte Segelma-
mehr ab. Nach insgesamt 41 Wettfahrten sicherten sie sich
cher möchte auf alle Fälle in dieser Szene bleiben: „Jetzt
den Sieg beim GC32 Austria Cup vor dem MARWIN TEAM
segeln wir einmal die Match-Race-Serie des österreichi-
und dem AEZ GC32 YOUTH SAILING TEAM.
schen Verbandes, dann schauen wir weiter.“ Das YOUTH SAILING TEAM landete überraschenderweise einen Platz
Das österreichische Quartett Max Trippolt/Alex Deuring/
vor den Oldies um Roman Hagara auf seinem AEZ GC32
Benedikt Höss/Hanno Sohm war die positive Überraschung
SAILING TEAM. Außer einem Tagessieg am Samstag hatte
der vergangenen Tage. Die Vorarlberger, die schon in San
der Österreicher kein Glück und landete mit nur vier Punk-
Francisco bei der Qualifikation für den Youth America’s Cup
ten Abstand zum Podest auf dem vierten Platz.
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foto // k. steigueber
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ERÖFFNUNG Camp 24/7
A
m Dienstag, den 07. Mai 2013, übernahmen Schüle-
In der Saison 2013 gibt es neben vielem Altbewährten auch
rinnen und Schüler der Kieler Friedrich-Junge-Grund-
einige Neuerungen, die für viele spannende Momente im
schule stellvertretend für alle Kinder das Kommando
Camp sorgen werden. Kinder und Jugendliche können
im Camp und stachen im Beisein von Kiels Stadtpräsidentin
am Nachmittag in Schnuppersegelkursen auf Optimisten,
Cathy Kietzer und Frank Meier, Vorstandsvorsitzender der
O‘pen-Bic-Booten, C55-Jollen und Skippi-Yachten ihr Herz
Stadtwerke Kiel AG, zum ersten Törn auf der Kieler Förde.
für den Segelsport entdecken. Vormittags wartet das Camp
Jetzt heißt es bis zum 15. September täglich: „Leinen los!“
24/7 mit interessanten Angeboten auf Schulklassen, die ihren Klassenausflug auf dem Wasser verbringen können.
Gemeinsam mit vielen Partnern und Förderern des Se-
In den Sommerferienkursen werden wieder die beliebten
gelcamps wurde anschließend ein weiterer Kutter für das
Segel-Specials stattfinden. Es gibt „Klassiker“ wie die Wikin-
Jugendprojekt getauft. Im Winter hatten Segeltrainer des
gerbande und die gesegelte Badetour wird auf verschiede-
Camp 24/7 einen alten Jugendwanderkutter überarbeitet
ne Kieler Strände ausgedehnt. Neu im Programm sind die
und nun freuten sie sich wie die anwesenden Gäste des Se-
GPS-Schnitzeltour und ein Ausflug durch die Schleuse am
gelcamps über die Taufe und den Einsatz des neuen Boo-
Nord-Ostsee-Kanal.
tes. Hilda und Mads aus der Klasse 2a der Friedrich-JungeGrundschule tauften den Kutter auf den Namen ENY IV.
Weitere Informationen unter www.camp24-7.de
foto // sabine plathen
shorttrack
Internationale Bodenseewoche 2013
A
m späten Sonntagnachmittag wurden herausragen-
ermann Michael Reinert. Auch Max Meckelburg kann sich
de Leistungen bei der Gesamtsiegerehrung gekürt.
über einen Sieg freuen. Er gewann mit MECKI MESSER in
Der Bodenseewoche-Pokal für die beste klassische
der ORC 1. Unter den Mehrrumpfbooten erzielte Armin
Yacht aller Klassen ging an Markus Glas mit dem 45er Nati-
Schmid vom Team Sonnenkönig, einer IMX 38, den ersten
onalen Kreuzer. Adrian Maier-Ring gewann den Bodensee-
Platz. Richard Volz steht mit dem 75er Nationalen Kreuzer
woche-Pokal für die beste moderne Yacht aller Klassen mit
PASSAT auf dem obersten Treppchen, ebenso Markus Glas
der X-99 MISTRAL. Der in diesem Jahr ebenfalls zum ersten
bei den 45er Nationalen Kreuzern. Steuermann Willi Sau-
Mal vergebene Lilly-Braumann-Honsell-Preis für die beste
ter hat mit der GUN gleich zwei Siege zu feiern: einen in
Steuerfrau aller Klassen erhielt Sabine Off mit der klassi-
der offenen klassischen Klasse I und einen in der offenen
schen Yacht UNDA. In der 8mR-Klasse gewann das Team um
Klasse der Schärenkreuzer. In der offenen Klasse II gewann
Eckhard Kaller mit der ALUETTE. Sieger in der 6mR-Klasse
das Team um Bine Off mit der UNDA. Ebenso siegten Erich
ist die Mannschaft um Anita Hotz. Mit MISSION POSSIBLE
Buck mit der MIRAGE in der Klasse der Lacustre und Adrian
machte es der frischgebackene Weltmeister Markus Wieser
Maier-Ring mit der MISTRAL II bei den X-99. Beim BMW
möglich, sich Platz eins bei der 5,5m-Klasse zu sichern. In
Sailing Cup darf sich das Team um Klaus Eisenblätter freu-
der Klasse der Drachen gewann die UNDINE unter Steu-
en, ins Deutschlandfinale einziehen zu können.
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foto // panerai
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Panerai Classic Yachts Challenge
A
n der ersten Etappe, der 26. Auflage der Antigua
wurde diese Bermuda-Ketsch im Jahr 1914 auf der histori-
Classic Yacht Regatta vom 18. bis 23. April, nahmen
schen Fife-Werft im schottischen Fairlie. Ein anderer Zwei-
65 wunderschöne Yachten teil. Die vier Wettfahrten,
master, die STORMVOGEL, gewann die Classic Class. In der
die traditionell die Segelsaison in der Karibik beschließen
Kategorie „Spirit of Tradition“, den nach klassischen Vorbild
(Old Road, Butterfly Course, Cannonball Race und Wind-
gebauten Yachten, setzte sich die WILD HORSES der W-
ward Race genannt), verliefen absolut spektakulär und waren
Class 76 gegen die starke Konkurrenz durch. Weitere Preise
bis zum Schluss hart umkämpft. Den Gesamtsieg der Antigua
gingen an die GENESIS, die die Traditional Class dominierte,
Classic Yacht Regatta sowie den ersten Platz in der Vintage
und an die PETRANA, die die Classic GRP Class gewann. Die
Class sicherte sich die 28 Meter lange SUMURUM. Gebaut
Mittelmeerserie ging mit der Les Voiles d’Antibes weiter.
shorttrack
Match Race Germany
D
Ranking
4. Johnie Berntsson, Stena Sailing Team, Schweden 5. Taylor Canfield, Team USone, Amerikanische Jungferninseln 1. Ian Williams, Team GAC Pindar, Großbritannien 11. Philipp Buhl, STG/NRV Youth Team, Deutschland 2. Adam Minoprio, Team Alpari FX, Neuseeland 3. Mathieu Richard, GEFCO Match Racing Team, Frankreich 12. Sven-Erik Horsch, NRV Match Racing Team, Deutschland
as Match Race Germany 2013 hat nach insgesamt 90 Duellen über fünf Tage
agiert und uns die Niederlage selbst beschert.“ Der siebenmalige Eissegelwelt-
einen würdigen Gewinner: Der viermalige Weltmeister Ian Williams hat mit
meister und ehemalige America’s-Cup-Steuermann schied im Viertelfinale aus.
seinem Sieg bei der Auftaktregatta der Alpari World Match Racing Tour Kurs
auf WM-Titel Nummer fünf genommen. Im von leichten Winden geprägten Finale
Cool, Mr. Buhl Zuvor hatten sich schon die beiden deutschen Teams verab-
besiegte Williams Team GAC Pindar mit dem Neuseeländer Adam Minoprio
schieden müssen. Der deutsche Meister im Match Race, Sven-Erik Horsch, und
den Weltmeister von 2011. Minoprios Team musste sich den Briten am Pfingstmon-
sein NRV Match Race Team mussten nach der Vorrunde den Heimweg ohne
tag mit 0:1 geschlagen geben.
einen Siegpunkt, aber mit viel neu gewonnener Erfahrung antreten. Das STG/NRV
Youth Team um Skipper Philipp Buhl konnte immerhin zweimal punkten und da-
Mit seinem ersten Sieg am Bodensee übernahm Ian Williams die Führung in der
bei mit Karol Jablonski einen Match-Race-Weltmeister besiegen. „Das hat viel Spaß
Weltmeisterschaftswertung der Alpari World Match Racing Tour, die nach insge-
gemacht. Wir sind den Veranstaltern sehr dankbar für die Wildcard und haben für
samt sechs Regatten im Dezember mit dem Monsoon Cup in Malaysia endet. Das
unsere weitere Karriere viel gelernt. Wenn wir dürfen, kommen wir im nächsten Jahr
kleine Finale um Platz drei gewann souverän das französische Team um Skipper Ma-
sehr gern wieder“, sagte Philipp Buhl, der mit seiner jungen Mannschaft nicht nur
thieu Richard mit 1:0 gegen das schwedische Team von Johnie Berntsson.
seglerisch eine gute Figur auf dem Wasser machte, sondern auch stilsicheren Humor bewies und einige Rennen im Blazer am Steuerrad absolvierte. Die Reaktionen
Rund 25.000 Zuschauer waren an insgesamt fünf Renntagen über Pfingsten in das
der Zuschauer und Medien: „Cool, Mr. Buhl!“ Der 23-jährige Laser-Europameister
Regattadorf im Langenargener Gondelhafen geströmt, um die zwölf teilnehmen-
und sein Team mit 49er-Weltcup-Sieger Erik Heil aus Berlin wollen in den kommen-
den Teams aus acht Ländern beim Großen Preis von Deutschland in Aktion zu
den Wochen um ihre Teilnahme am Youth America’s Cup kämpfen, um nach dem
erleben. So etwa am Sonntag, als der Bodensee die Teams mit ungewöhnlich stür-
offiziellen Rückzug ihrer Teamleitung Anfang September doch noch in Eigenregie
mischen Winden von bis zu 25 Knoten begrüßte. Die Viertelfinalisten hatten alle
unter deutscher Flagge vor San Francisco starten zu können. Bei ihrem Auftritt auf
Hände voll zu tun, die Vollblutboote vom Typ Bavaria 40 S zu bändigen. Karol Jab-
der Segelweltbühne des Match Race Germany fanden die Olympiasegler für ihre
lonskis Crew gelang das nicht wie erhofft: „Wir haben heute wie eine Segelschule
Kampagne viele Unterstützer.
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foto // martinez studio/gaastra
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Palma Vela 2013
D
ie Crew der Swan 45 ELENA NOVA hat Anfang
2013 kam der Wechsel ins Mittelmeer, das für seine starken Regatta
Mai bei der Palma Vela auf Mallorca einen über-
felder bekannt ist. Erst im März dieses Jahres kaufte Christian Plump
zeugenden Saisonstart hingelegt. Das Team ge-
eine gebrauchte Swan 45, die mit viel Arbeit in einen regatta- und kon-
wann mit einer älteren Konstruktion die prestigereiche
kurrenzfähigen Zustand gebracht wurde. Zudem wurde die Crew der
Rennserie in der Königsklasse ORC 1 mit vier ersten Plät-
ELENA NOVA verstärkt. Neben erfahrenen Seglern aus Deutschland,
zen und einem zweiten Platz. Die moderneren Yachten
mit denen Christian Plump seit Jahren zusammen segelt, ergänzten bei
des holländischen Teams um Willem Wester auf ANTI-
der Palma Vela Segler aus Italien und Dänemark das Team, darunter
LOPE und der GC DR. LUIS SENIS aus Spanien folgten
Jesper Radich und Martin Kirketerp, Goldmedaillengewinner im 49er
auf den Rängen. Dass Christian Plump und seine Crew
bei den Olympischen Spielen 2008 in China.
gleich in ihrer ersten Regattasaison im Mittelmeer einen derart klaren Sieg einfahren konnten, ist eine kleine Über-
Das neue Konzept scheint sich auszuzahlen, wie der Sieg vor Palma
raschung. In den vergangenen Jahren hat der Bremer
de Mallorca zeigt. Ihre gute Leistung möchten Christian Plump und
ausschließlich ORC-Rennen in Nordeuropa gesegelt und
seine Crew nun auch in den nächsten Rennen bestätigen. Noch im
sich dort als zweifacher Welt- und Europameister einen
Mai folgen Rennen in Barcelona, Giraglia in Saint-Tropez, die berühm-
Namen gemacht.
te Copa del Rey in Palma und Les Voiles de Saint-Tropez im Oktober.
reise
Der tiefe Süden.
Kroatien ab Ragusa
schrift & bild Hans Mühlbauer
Die Ostküste der Adria bietet für jeden etwas: Weit über tausend Inseln und Eilande mit noch mehr Buchten entlang der dalmatinischen Küste, idyllische Fischerdörfer, mondäne Ferienorte, historische Bauten und ein
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dichtes Netz von Marinas. Leichte Wetterbedingungen herrschen vor, wenn auch die Winde Yugo und Bora die Segler recht zerzausen können. Wir starten im tiefen Süden Kroatiens, in Dubrovnik, zu unserem Erkundungstörn.
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Per Seilbahn kann man von der Altstadt Dubrovniks mit der Seilbahn auf den 405 Meter hohen Berg Srd gelangen.
reise
D
ie hohe Brücke der Magistrala, der Küsten-
straße, überspannt den Fjord Rijeka Dubrovačka, der zwei Seemeilen tief ins Land einschneidet. An seinem Ende liegt die ACI-Marina in Komolac als Ausgangsbasis für Chartertörns. Auch Sea Help, der „ADAC auf dem Wasser“, hat hier seine Basis. Im Haupthafen Gruz liegen im Sommer meist große Yachten am Nordkai vor der lebhaften Hauptstraße. Gastyachten finden auch beim weiter südlich, neben der Tankstelle gelegenen Yachtclub Orsan freie Liegeplätze an Moorings. In alter Zeit stand Ragusa, so hieß Dubrovnik früher, in harter wirtschaftlicher Kon-
Kirchturm auf Lopud.
kurrenz zu Venedig. Beide Städte lebten vom Handel. Ragusa aber schaffte es mit Diplomatie über lange Zeit, seine
Jedoch: Die Inselwelt ruft, wir folgen dem Ruf und segeln
Unabhängigkeit zu bewahren und somit den Handel zu
gen Westen, bis knapp 20 Seemeilen später in der Bucht
fördern. Die reiche Stadt präsentiert sich denn auch ent-
von Planiak an der Nordküste der Insel Mljet festgemacht
sprechend und die imposanten Mauern umspannen noch
wird. Der kleine Steg gehört zur Konoba, der Taverne am
heute das UNESCO-geschützte Gesamtkunstwerk.
Ufer, und kann kostenlos genutzt werden. Ehrensache, dass dort zu Abend gegessen wird. Vom zweiten Hafen aus, von Pomena, ist der naturgeschützte See im Hinterland mit einem zehnminütigen Fußmarsch erreichbar. Überhaupt: Der westliche Teil von Mljet ist wegen seiner reichen Bewaldung als Nationalpark ausgewiesen. Von hier aus ist Korčula nicht mehr weit. Hier wurde der Kugelschreiber von Slavoljub Eduard Penkala erstmals patentiert und Marco Polo der Sage nach geboren. Die Festungsanlagen der auf einer Halbinsel liegenden Altstadt sind so interessant, dass der Ort immer wieder von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Die recht kleine Marina quillt in der Saison regelrecht über mit Gastyachten, die sich im Hafenbecken drängen. Wer nach circa 16 Uhr ankommt, wird nur noch in der südöstlichen Nachbarbucht vor Baretica ankern können.
Die Inselgruppe der Elephitischen Inseln liegt vor der Küste und besteht aus mehr als 20 Eilanden. Bewohnt sind Šipan, Lopud und Koločep.
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Zwischen Mljet und Ston.
reise
Die Festungsmauern samt Altstadt von KorÄ?ula sind ein sehenswertes Kleinod aus alter Zeit. Wegen der vielen Besucheryachten ist die Marina oft schon am Nachmittag Ăźbervoll.
Die Festungsanlagen der auf einer Halbinsel liegenden Altstadt sind so interessant, dass der Ort immer wieder von Kreuzfahrt schiffen angelaufen wird.
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Einst war sie eine der schönsten einsamen Ankerbuchten der Region, heute liegen hier Yachten an den weitläufigen Schwimmstegen. Am östlichsten Zipfel Hvars ticken die Uhren nicht mehr im 16tel-Takt des quirligen Urlauber zentrums. Die rund 400 Einwohner leben vom Fischfang und stellen Qualitätsweine und Olivenöl her. Hinter dem Wellenbrecher gibt es Plätze für Yachten. Der Anleger für das Fährschiff muss aber frei bleiben. Ein weiterer Tagestörn mit westlichem Kurs bringt uns zur lang gestreckten Insel Hvar und zum gleichnamigen
Ein Abstecher auf Vorwindkurs bringt die Crew hinüber zur
Hauptort. Hier, im Saint-Tropez Dalmatiens, treffen sich
nördlichen Nachbarinsel Brač, zum Ort Bol. Hier befindet
die hippsten Leute zum Feiern. Schon nachmittags ge-
sich der berühmteste Strand Kroatiens: das „Goldene Horn
gen fünf Uhr sind die Boxen der Diskotheken angeheizt
von Bol“. So genannt, weil der Strand wie ein Finger hinaus
und pressen kultige Rhythmen in die tanzende Menge,
ins Meer zeigt. Entsprechend beliebt ist der Ort auch bei
bis hinaus auf die angrenzende Hafenmole. Es werden in
den Urlaubern. Es gibt inzwischen einen kostenpflichtigen
der Hochsaison regelmäßig Yachten gesehen, die schon
Anleger mit Mooringleinen, Wasser und Strom im Herzen
vormittags vor dem Hafenkai patrouillieren, um einen der
des Ortes. Bei Jugo, der ähnlich dem Schirokko aus südli-
begehrten Liegeplätze zu ergattern, falls da eine Yacht aus-
chen Richtungen bläst, wird das Liegen hier gefährlich.
laufen sollte. Auch am westlich davon gelegenen AnkerKoper
Slowenien
Istrien
platz gegenüber der Hafenmauer ankern die Yachten dicht
Man kann nun entlang der Nordküste von Pelješac nach
an dicht – ausgebrachte Fender können von Vorteil sein.
Osten segeln, zu den Austernfarmen von Ston. Aber dann
Weitere Liegeplätze gibt es in der eine Meile westlich ge-
geht’s nicht mehr weiter, denn ein schmaler Isthmus ver-
legenen Marina in der Palmižana-Bucht auf Sveti Klement.
bindet die Halbinsel Pelješac mit dem Festland – da ist kein Durchkommen. Also segeln wir entlang der Südküste. Es
Krk
geht vorbei an Orebić, das gegenüber der Stadt Korčula Pula
liegt. Vorbei an den Küstendörfern Trstenik und Žuljana,
Kroatien
bis wir die Südspitze der Halbinsel umrunden können. Fast fünf Meilen lang zieht sich der immer flacher und schmaler werdende Stonski-Kanal nach Nordwest. Die letzten zwei Meilen geht es nur noch in der betonnten Fahrrinne weiter,
Zadar
bis der kleine Anleger bei der Ortschaft Ston erreicht ist.
Sukosan Murter Primosten Trogir
Kastela Split
Salz wird in den Salinen von Ston seit der Antike gewonnen, wenn auch diese alte Lore nur noch für ein Foto taugt.
Dubrovnik
reise
Ston ist berühmt wegen seiner fünf Kilometer langen Befestigungsmauer, der längsten in ganz Europa, die zur Kontrolle der Halbinsel Pelješac schon im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Bereits in römischer Zeit wurde in den Salzgärten der Lagune bestes Meersalz gewonnen. Und heute kommen die Gourmets von weit her, um die vorzüglichen Austern, die rund um Ston gezüchtet werden, zu genießen. Nun liegen nur noch die 13 Eilande der Elaphitischen Inseln, der Hirschinseln, zwischen Crew und Dubrovnik. Drei der Inseln sind ganzjährig bewohnt: Koločep, Lopud und Šipan. Sie bilden für Ausflügler und Yachties ein angenehmes Entspannungsklima, gänzlich anders als in der Stadt Dubrovnik, die doch nur wenige Seemeilen entfernt liegt. Fazit: Der tiefe Süden Kroatiens besticht mit abwechslungsreicher Natur, geschützten Ankerplätzen und Häfen sowie abgeschiedenen Orten und der historischen Metropole Dubrovnik. Das Revier ist nicht ganz so überlaufen wie Zentraldalmatien rund um Zadar und Kornaten. Im Frühjahr und im Herbst sind die Häfen leer und Liegeplätze frei. Bis spät ins Jahr hinein kann gebadet werden. Und zum Segeln? Wunderbar!
Die Elaphitischen Inseln bilden für Ausflügler und Yachties ein angenehmes Entspannungsklima.
Nur flachgehende Yachten können den Minihafen von Sudurad, dem Westhafen der Insel Šipan, anlaufen, wenn nicht gerade die Fähre den wenigen Platz an der Pier beansprucht. Die Ausflugsdampfer legen dagegen am Kopf der Mole an.
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reise
Der tiefe Süden Kroatiens besticht mit abwechslungsreicher Natur, geschützten Ankerplätzen und Häfen sowie abgeschiedenen Orten und der historischen Metropole Dubrovnik.
für Kroatien beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis in einem mehrstündigen Kursus erworben werden. Details kennen die Charteragenturen und Buchungsbüros. Zwei besondere Winde sind zu beachten: zum einen der Schirokko, ein warmer und feuchter Wind aus südlichen Richtungen, der meist Wolken, dann Gewitter und besonders Regen mit sich bringt. Er beginnt, wenn ein Tiefdruckgebiet im Anzug ist, und kann bis zu Sturmstärke zunehmen. In der Regel
Info Kein anderes Mittelmeerrevier ist vermutlich in den Ha-
kommt er aus südöstlichen Richtungen. Der gefährlichere,
fenhandbüchern so umfassend und detailliert beschrieben wor-
weil unberechenbare Starkwind der Region ist die Bora. Diese
den, sodass der Segler praktisch für jeden Hafen und fast jeden
eiskalte Luftströmung wälzt sich von Nordost über das Küs-
Ankerplatz eine Beschreibung vorfindet. Das hilft enorm bei der
tengebirge und stößt unvermittelt in die dalmatinische Insel-
Törnplanung. Zumal Kroatien wohl auch das einzige Land ist,
welt vor. In der nördlichen Adria ist die Bora am heftigsten,
das im Abstand von bequemen Tagesetappen Marinas aufweist.
weiter südlich lässt die Gewalt etwas nach. Böen mit mehr
Nicht nur auf dem Festland, sondern auch auf den Inseln muss
als zehn Beaufort sind keine Seltenheit. Die Bora kann einige
man nicht auf gewohnten Komfort, auf Toiletten und Duschen,
Tage anhalten, bis sich der Maestral, der leichte bis mäßige
auf Landstrom, Wasser und Marina-Restaurant, verzichten.
Schönwetterwind aus Nordwest, wieder durchsetzen kann.
Die Navigation ist recht einfach, denn die jeweils nächste Insel
Tipp: Die Marinas der ACI-Gruppe sind über das gesamte Re-
ist nicht weit und schon in Sicht, bevor die eben passierte im
vier verteilt. Als ADAC-Mitglied werden zehn Prozent Rabatt auf
Dunst verschwindet. Die Betonnung ist zwar etwas spärlich,
die Liegeplatzkosten gewährt – auch für Charterurlauber.
mehr muss aber auch nicht sein, denn praktisch überall ist tiefes Wasser anzutreffen. Leuchtfeuer sind ausreichend vorhanden. Somit ist auch ein Nachttörn unproblematisch. Der Skipper muss mindestens den Sportboot-Führerschein See als Befähigungsnachweis vorweisen und ein Sprechfunkzeugnis. Ist dies nicht vorhanden, kann bei den Hafenämtern ein
Wie im Mittelalter präsentieren sich Altstadt und alter Hafen von Dubrovnik. Gemütlich und leer wird es nach 18 Uhr, wenn die Touristenströme zurück an Bord der Kreuzfahrtschiffe sind.
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Der Yachthafen von KorÄ?ula liegt direkt vor der umÂfriedeten Altstadtkulisse.
race
Volvo Match Race Cup Kreatives Chaos oder sich selbst organisierendes System?
58 schrift // felix oehme Bild // Juerg Kaufmann
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D
as Geilste sind die Spisets an der Eins. Keine Welle und leichter kalter
Am Mittwoch haben wir auf der Alster noch Vorstarts trainiert, doch am Samstag
Wind. Der Zürichsee und die Bergkulisse verlaufen diesig ins Grau.
gingen zwei verloren. Das bedeutet Platz drei nach der Round Robin. Wir sind
Am Wind auf Layline. Das Uhrwerk beginnt zu spielen. Spibaum an-
auf Platz zwei gesetzt. Sonntag setzt der Wind spät ein, die Halbfinale werden
toppen. Vorfüttern, damit er ohne Eieruhr zum Stehen kommt und nach dem
aus dem Programm genommen. Schade! Es bleibt das kleine Finale um Platz drei.
Set schneller nach Achtern gezogen werden kann. Leebarber auf und in Luv dicht. Leespischot locker in die Klemme. Ich kenne die Geräusche der Klem-
Der Volvo Match Race Cup findet in diesem Jahr in seiner zweiten Auflage
men und der Blöcke, der Spibaumnock, wenn sie kurz aufs Deck schlägt,
statt. Die Hälfte der Teams kommt aus der Schweiz. Christian „Blumi“ Scher-
bevor der Topnant den Baum anhebt. Die Eins verschwindet aus meinem
rer hat die bekannten Zutaten wohldosiert vermixt und heraus kam eine Se-
Blickfeld hinter der Genua. Ich übernehme die Großschot. Mein Maintrim-
rie, die den Interessen der Sponsoren und der Teilnehmer gerecht wird. Die
mer geht nach Lee. „Noch 1,5 Längen. Noch eine.“ Die Eins wandert aus dem
ersten beiden Events in Zürich und Romanshorn werden als Qualifikation zur
toten Winkel der Genua. „Am Fass. SET“, schreie ich. Ich falle ab, der Spi
Schweizer Meisterschaft in Genf gewertet. Eine gute Möglichkeit für Nach-
kennt seinen idealen Winkel, zu hoch am Wind und die Strömung kann nicht
wuchsteams, sich mit den etablierten Teams zu messen und schnell die be-
mehr anliegen, zu tief und der wahre Wind wird um den Fahrtwind reduziert
gehrten Weltranglistenpunkte zu sammeln. Diese Rechnung ging besonders
und der Spi hängt lustlos am Vorstag. Ich treffe ihn nicht immer, doch heute
gut beim Team von Nicolas Anilin auf. Auch wir haben gegen die Senkrecht-
passt es. Die Genua geht ein Stück auf. Nicht zu weit, damit der Spi frei raus-
starter in der Round Robin einen wertvollen Punkt verloren.
kommt, ich fiere das Groß und während Sie diesen Satz lesen, steigt der Spi bis ins Topp, wird achtergeholt, füllt sich. Genua fällt, alles eine Bewegung.
Direkt nach dem Dial-up geht ein Penalty an uns. Wir kamen mit Blau von
Allein dafür hat es sich schon gelohnt, nach Zürich zu kommen.
links und waren etwas nah dran, als beide Boote durch den Wind gingen.
race
Right is right und so gehen wir mit Handicap auf die Bahn. Obwohl in Führung lie-
kreatives Chaos oder sich selbst organisierendes System? Das kommt auf die
gend, können wir uns aber nicht richtig lösen. Der Abstand Z zu knapp für einen
Situation an. Im Vorstart und bei Boat-to-Boat-Annäherungen braucht es kla-
Strafkringel vor der Ziellinie. Der Wind ist inzwischen fast eingeschlafen und so
re Ansagen und die schnelle Umsetzung. Unerwartete Situationen fordern
schieben wir uns langsam in Richtung Zielschiff, den Gegner nicht eine Sekunde
vor allem Kreativität und beim Spiset verwandelt sich die Mannschaft in ein
aus den Augen lassend. Ich versuche, ihn in die Falle zu locken. Zum einen will
sich selbst organisierendes System.
ich langsamer sein, damit der Abstand geringer wird. Zum anderen brauche ich Fahrt im Schiff, um reagieren zu können. Dann plötzlich fährt er in Luv rein. Alles auf eine Karte, Spi runter und voll hochstellen. Doch es nützt nichts. Nicolas hat noch ein bisschen mehr Geschwindigkeit im Schiff und kann sich um unseren Bug herumwinden. Während er abfällt, um sein Heck von unserem
Auf die Situation kommt es an: Im Vorstart und bei Boat-to-BoatAnnäherungen braucht es klare Ansagen und die schnelle Umsetzung.
Bug freizuhalten, nimmt er Geschwindigkeit auf und kann ins Ziel entwischen.
Der Blick in die aktuelle Rangliste offenbart, was wir auf dem Wasser bereits geahnt haben. Der dritte Platz hat uns zwar immerhin 888 Punkte eingebracht, doch es sind zu wenig, damit sie sich auf unsere aktuelle Platzierung auswirken. Das zeigt zum einen, dass wir auf dem Zürichsee unter unseren Möglichkeiten geblieben sind. Das zeigt aber auch, dass die großen Schritte auf dem G2-Level liegen, wenn wir
noch ein paar Plätze in der Rangliste weiter nach oben klettern wollen. „Ganz Wir stehen ohne Fahrt im Wind, den Bauch voller Enttäuschung. Wir haben
bescheiden“ starten wir mit dem Qualifier zum Nations Cup und der Europa-
das doch so oft geübt! Warum ging bei uns der Spi runter? Als Leeboot be-
meisterschaft (St. Petersburg) unser G2-Debüt im Mai. Wir sind gespannt.
steht dafür doch keine Notwendigkeit. Doch der Ton bleibt sachlich. Wie können wir daraus lernen? Was können wir beim nächsten Mal besser ma-
Wer Bock hat, sich Match Race einmal live anzuschauen oder selbst mitzusegeln,
chen? Wann muss welche Ansage kommen? Der Kapitän und seine Crew:
der kann auf www.sailing.org unter „Events“ nach den Veranstaltungen suchen.
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Vor der Tonne ist nach der Tonne
61 regeln Durch ein solches Manöver kommen wir in die bevor-
4 nur durch das Abfallen von Gelb und Grau plötzlich
zugte Position, „näher am Wind“ zu sein und Böen etc.
innenliegendes Wegerechtsboot, mit allen Rechten.
als Erste zu bekommen. Beachten müssen wir aller-
Selbst die Regel 15 wird uns nicht einschränken. Regel
dings den Fall, dass eventuell auf der Steuerbord-Lay-
15 verlangt ja grundsätzlich von einem Boot, das Wege-
Es ist schon schwer genug, die richtige Rundung an
line zur Luv-Bahnmarke noch einige Boote segeln, die
recht erlangt, den anderen Booten anfangs Raum zum
der Luvbahnmarke zu erwischen. Komme ich mit Wind
uns den freien Wind nehmen. Wir dürfen also nicht
Freihalten zu geben. Es schränkt also die Handlungsop-
von Steuerbord, habe ich ständig zu prüfen, ob in Lee
zu hoch segeln. Ein weiterer Umstand kann unsere
tionen des Wegerechtsbootes zunächst etwas ein. Dies
von mir Boote sind, denen ich Bahnmarken-Raum ge-
Entscheidung negativ beeinflussen: Falls noch einige
gilt aber hier für uns nicht, denn wir haben das Wege-
ben muss, und zusätzlich kommen immer Boote von
Boote unterhalb der Backbord-Layline Richtung Luv-
recht (und zusätzlich das Recht auf Bahnmarken-Raum)
der linken Seite der Bahn, die mit Wind von Backbord
bahnmarke segeln und wir auf Kollisionskurs mit de-
durch die Handlungen der anderen Boote erlangt, siehe
zwar ausweichpflichtig sind, aber oftmals auf Kollisi-
nen geraten, sind wir ausweichpflichtig. Diese Boote
WR 15, letzter Halbsatz. In der nächsten Grafik können
onskurs liegen, kurz vor mir oder dicht neben mir in
haben den Wind von der gleichen Seite wie wir und
wir uns eines der möglichen Ergebnisse anschauen.
Lee wenden. Zudem segele ich in verwirbelter Luft, im
sind in Lee überlappt mit uns. Regel 11 gibt diesen
Kielwasser anderer Boote und die Strömung treibt mich
Booten das Wegerecht.
schrift & grafik // willii gohl
vielleicht auf die Bahnmarke zu, ebenso muss das Setzen von Spinnaker oder Gennaker vorbereitet werden. Es sei denn, ich bin weit voraus an der Spitze, aber dann interessieren mich all diese Dinge ohnehin nicht. Damit nicht genug, vor der Bahnmarkenrundung muss der
Eigentlich ein Manöver aus der „taktischen Mottenkiste“,
Taktiker auch entscheiden, wohin nach der Rundung
aber immer wieder erfolgreich. Bei den Olympischen
gesegelt werden soll, rechte oder linke Seite der Bahn.
Wir sehen, für eine erfolgreiche Taktik gibt es zwar
Spielen in London haben die 470er-Seglerinnen Kadel-
Die Crew muss schließlich wissen, ob der Steuermann
„Daumenregeln“, aber keine absolute Sicherheit.
bach/Belcher mit so einem Manöver, nur noch viel extremer nach Lee gefahren, bei einer Wettfahrt eine große
nach der Bahnmarke nur abfällt, also weiter mit Wind
Anzahl ihrer Konkurrentinnen geradezu düpiert.
von Steuerbord segelt, dann wird der Spi auf der Back-
Meistens wird heute zusätzlich zur Luvtonne noch
bordseite gesetzt, oder ob um die Tonne eine Halse ge-
eine Ablauftonne („Offset-Mark“) gesetzt. Dies ent-
fahren wird und ein Gybe-Set vorzubereiten ist.
zerrt die Situation manchmal und gibt Crew und Takti-
Unterstellen wir einmal, wir wollen in dieser Situation
ker etwas mehr Zeit für die endgültige Entscheidung.
ebenfalls nach der Tonne halsen und wiederum auf die
Zusätzlich benötigt der Taktiker noch einen Plan B, für
Aber auch hier gibt es einiges zu beachten. Wenn wir
rechte Seite der Bahn segeln. Es wird notwendig sein, auch
den Fall, dass einem anderen Boot in Lee Bahnmarken-
nach einem Pulk von zwei, drei oder sogar mehr Boo-
hier auf die Boote zu achten, die noch auf dem Weg von
Raum zu gewähren ist und dieses nach der Tonne viel
ten die Tonne runden, sollten wir so tief wie möglich
der Luvbahnmarke zur Ablauftonne sind. Unterhalb der
höher fährt, als wir es vorhaben. Dies kann uns immer
segeln. Es ist wahrscheinlich, dass die anderen Boote
Layline zur Ablauftonne wird im Normalfall ein großer Be-
passieren und ist, von einer Ausnahme abgesehen,
sich gegenseitig hochdrücken, der Segler neigt zum
reich geradezu „toter“ Luft sein, der durch den Leeschat-
auch regelkonform (siehe hierzu auch den Aufsatz
Luvk(r)ampf, und vor der Auslegertonne dann abfal-
ten und die Abwinde jener Boote hervorgerufen wird. Bis
„Alles bedacht?“ im Sailing-Journal 1/2013).
len müssen, um sie zu runden. Mit ein bisschen Glück
zu etwa zehn Bootslängen unterhalb der Layline wird die-
überlappen diese Boote dann mit uns und wir haben,
ses Gebiet reichen. Also wiederum nicht zu früh halsen!
Natürlich wird die Entscheidung so aussehen, dass wir
obwohl zunächst hinten liegend, plötzlich Bahnmar-
auf die Seite der Bahn segeln, wo wir besseren, stär-
ken-Raum und sind sogar Wegerechtsboot geworden!
Im Sailing-Journal 3/2013 werden wir uns dann mit
keren Wind haben (lassen wir Strömung hier zunächst
Auch dies wollen wir uns in einer Grafik anschauen.
weiteren Überlegungen und Entscheidungen auf dem Weg zur Leebahnmarke befassen.
einmal unberücksichtigt). Dies zu beobachten, ist unsere Aufgabe schon vor dem Start gewesen und natürlich auch während der ganzen Kreuz. Sind die Bedingungen über die Bahn gleich verteilt und unser Plan wird nicht durch andere Ereignisse und Boote gestört, werden wir bei einem hin und her taktendem Wind (und das tut er fast immer) diesem nach der Bahnmarke folgen. Wir haben dies in einer Grafik dargestellt.
Damit die Darstellung übersichtlich bleibt, beschränken wir uns hier auf einen „Pulk“ von zwei Booten. Wir sind das grüne Boot und haben nach Grau und Gelb gerundet. Wir haben den Wind von der gleichen Seite wie die vor uns segelnden Boote, die klar voraus sind. Derzeit haben diese Wegerecht nach WR 12 (Wind von der gleichen Seite, klar voraus). Dies bleibt auch so bis zur Position 3. Obwohl wir den Kurs nicht ändern und unsere Geschwindigkeit beibehalten, werden wir in Position
Willii Gohl ist langjähriger internationaler Schiedsrichter des Weltseglerverbandes ISAF. Bei den 8mR-Yachten ist er genauso zu Hause wie bei den J 24 und den 420/470ern sowie im ISAF Sailing World Cup. Er ist Mitinhaber von Sailing Media, einem Unternehmen, das Seminare im Bereich Wettfahrtregeln und Taktik anbietet. Die deutschsprachige Ausgabe des Standardwerks „Wettfahrtregeln in der Praxis“ von Bryan Willis wurde von ihm bearbeitet, ebenso der „Regelbegleiter 2009-2012“!
soulsailing
Blatt und viel Herzblut
schrift & Bild // Kalle Graeper
„Boah, was für ein Kudder – ich sag mal Kettensäge und fünf Liter Benzin ...“ Das waren Oles Worte, als er bei unserer ersten gemeinsamen Segeltour den Niedergang mit zwei Flaschen Bier in der Hand hochkletterte.
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1) In der Morgensonne mit Kurs auf Falckenstein/Kiel. 2-4) Ole, Kalle und Michi.
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5) Ole bei unserer ersten gemeinsamen Segeltour mit der MIA. 6) Baujahr 1964. Ob die alte Dame wirklich noch schwimmt? 7) Dieses „Stück“ Eiche hielt das Ruderblatt. 8) Dezember 2011: Unsere letzte Tour vor dem „kleinen Refit“.
5
Ein Folkeboot für 2.000 Euro (zwei Blatt), eine langweilige Überführung durch die Ostsee und ein kleiner Refit - und das mit ´nem Handy fotografiert ...
A
ber mal ganz von vorn. Am 19. August 2011 werde ich morgens um 6.07 Uhr durch mein Telefon geweckt. Verwirrt fragt mich Michi, ob wir denn über-
haupt Seekarten von Ueckermünde bis Fehmarn hätten.
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Daran hatte ich natürlich in der ganzen Aufregung gar nicht gedacht und schließlich stand in der eBay-Verkaufsbeschreibung „segelfertig mit Pött und Pann“. Na ja, wird schon. Um kurz vor sieben macht mir endlich eine gut gelaunte Dame in der Autovermietung die Tür auf und teilt mir ebenso gut gelaunt mit, dass sie kurzfristig doch keinen Kombi für uns hätte und wir mit einem Kompaktwagen – wenn man das vorsichtig so nennen möchte – auskommen müssten. Eineinhalb Stunden später, völlig überladen und deutlich hinter unserem Zeitplan, sind wir endlich auf der Autobahn in Richtung polnischer Grenze. Während Michi auf dem Beifahrersitz sein iPad mit der passenden Seekarte versorgt, versuche ich am Telefon, den Arbeitsalltag im Büro kurzfristig umzuorganisieren – den Entschluss zu dem Kauf und der Überführung hatte ich ja erst am Vortag gegen Feierabend gefällt. Erledigt.
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867 Schlaglöcher und 47 verlassene Ortschaften später
tionen, wir haben noch wichtige Besorgungen auf dem Zet-
steht endlich unser Ziel „Ueckermünde“ klar und deutlich
tel. Proviant für drei bis vier Tage, Benzin, zwei Kopfkissen,
auf dem ersten Ortsschild, direkt neben einem absolut
ein Eimer, Gaffer-Tape, eine Taschenlampe, reichlich Bier
geschmacklosen Wahlplakat der NPD. Nur noch ein paar
und der Mietwagen muss auch noch abgegeben werden.
Kilometer durch das NPD-Wahlkampfgebiet und wir bekommen die alte Lady endlich zu Gesicht. Mit einem „No
17.24 Uhr – mal schauen, ob die Jungs uns
endlisch, wir hamm doch nisch ewisch Zeid für euch Jup-
heute Morgen in Kiel die richtige Zündkerze
pis!“ werden wir auf dem Werftgelände von unserem Mit-
für unseren fünf PS starken Außenborder ver-
telsmann herzlichst empfangen. „Da städ das jute Stügg.
kauft haben und ob dieser überhaupt noch
Pascht, oda? Dann brau isch hier nur noch ein Audogramm
funktioniert. Aber tatsächlich – 1978 wusste
und die zwe Blatt in bar von dia.“ Damit ist der Kauf der
man wohl noch, wie man Motoren baut.
867 Schlaglöcher, 47 verlassene Ortschaften und geschmacklose NPD-Plakate – herzlich willkommen in Ueckermünde.
MIA dann abgeschlossen. Bereits aus dem Auto verabschiedet sich Mr. X beim Vorbeifahren mit „Die beide Jungs wisse
Guter Dinge machen wir uns an die circa 270 Seemeilen
Bäscheid und der Kraaahn ist aufem Wäsch zu eusch“ – ähn
wieder zurück in Richtung Kiel. Der Wind steht gut und
lich herzlich wie die Begrüßung. Na ja, wird schon.
die Segel stehen sogar noch besser da. Kurz vorm Stettiner Haff kommt uns ein älteres Ehepaar, warm und trocken
15.07 Uhr – das alte Holz-Folkeboot von 1964 schwimmt
eingepackt, auf ihrer Bavaria entgegen. „Kalli, ich glaube,
tatsächlich noch, der Mast ist gestellt und endlich gibt es
da draußen ist sogar richtig Wind“, sagt Michi freudig zu
das erste Bier auf den Kauf der MIA. Auch der frischgeba-
mir und zeigt auf das Ehepaar, das uns mit einer deutlichen
ckene Miteigner Ole, der nach der Seychellen-Tour (Sailing
Geste von unserem Vorhaben energisch abrät. Wir stamp-
Journal Ausgaben 2/2012 und 3/2012) noch ein paar Wo-
fen noch ein paar Stunden gemächlich durchs dunkle
chen in Südafrika geblieben ist, bekommt noch eine kurze
Haff, bis wir notgedrungen nach der ersten Klappbrücke,
Gratulations-SMS zu seinem neuen Folkeboot. Genug Emo-
windgeschützt in einer kleinen Bucht, vor Anker gehen.
Bevor wir für kurze Zeit in unsere neuen Kissen fallen, lassen wir alles noch mal Revue passieren. Vielleicht braucht die MIA ein wenig Pflege, aber sie läuft wie eine Eins. Das Bavaria-Ehepaar hatte nicht ganz Unrecht mit dem Wetter. Der erste Kasten ist leer – aber ein schnelles Bier sollte noch unbedingt sein vor der Nachtruhe. Na ja, wird schon. 4.37 Uhr – es geht endlich weiter. Diesmal wollen wir um 5.45 Uhr die Bücke mit der ersten Öffnung passieren. Die Sonne geht langsam auf und der Wind hat definitiv nicht abgenommen. Ein freundlicher Gruß vom Brückenwart – und die alte Klappbrücke liegt hinter uns. Unter Fock und Groß machen wir uns auf zum nächsten Ziel: Klappbrücke Wolgast. Auch hier haben wir uns leider an die Öffnungszeiten zu halten ... Während wir mit konstanter Fahrt auf Backe liegen und bei einer gepflegten Hopfenkaltschale über das wirklich schöne Segelrevier rund um Usedom philosophieren, hören wir plötzlich ein altbekanntes Zischen vom Kiel. Die nächsten eineinhalb Stunden verbringe ich
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daraufhin in Unterhose stehend im Wasser, während Michi mit allen Mitteln und Tricks versucht, die MIA zurück ins
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Fahrwasser zu bringen. Geschafft – aber mit der WolgastBrücke wird es jetzt eng. Einige Meilen und Stunden später legen wir mit der MIA in Wolgast an und nutzen die Zeit bis zur nächsten Brückenöffnung für einen kurzen Landgang. Für die nächste Etappe brauchen wir neuen Proviant und Benzin. Wir teilen uns auf. Michi besorgt Benzin und ich kümmere mich um Bier. 45 Minuten später kommen wir zeitgleich, nach mehreren Kilometern schwer beladenen-
„Jungs! Bewegt eure kleinen Ärsche nach Fehmarn – da ist Gewitter in der front und zwar satt.“
Joggens, völlig kaputt an der MIA an. Springen an Bord, legen ab und schaffen es gerade noch unter Motor durch die bereits beziehungsweise immer noch geöffnete Brücke.
Bei Kaiserwetter, Wind und wunderschönem Segelrevier
rizont über Fehmarn aufziehen. Abdrehen? Zu spät. Wir be-
freuen wir uns auf die kommende Nacht – es wird durch-
finden uns laut Karte in der beschissensten Position, die man
gesegelt. Wer diese Strecke bereits unter Segeln hinter sich
sich vorstellen konnte. Zu allen Seiten ist das sichere Land
gebracht hat, erinnert sich sicher an das sehr enge Fahr-
gleich weit entfernt und selbst unter Motor für uns in der
wasser ... Gut gelaunt und etwas übermüdet erreichen wir
kurzen Zeit nicht erreichbar. Also Automatikwesten an, Au-
Sonntagmorgen bei Nieselregen Stralsund – mit Sicherheit
gen zu und durch mit dem Ziel „Fehmarn“. Na ja, wird schon.
eine schöne Stadt, aber wir haben keine Zeit für Kultur. Wir müssen noch ganz bis nach Kiel und ein wenig Sonne könn-
Wir blicken dem Feind konstant in die Augen. Michi schaut
te gerade auch nicht schaden. Da ist sie endlich wieder. Mit
sich unter Deck unsere Möglichkeiten auf der Seekarte an,
Sonne, leichtem Wind und Toplaune geht es jetzt durch den
telefoniert hin und wieder mit Kiel, während ich auf Deck
wunderschönen Darß. Wahnsinn, wie schön es hier ist. In
schweigsam am Ruder sitze. Irgendwann guckt Michi aus
der offenen Ostsee angekommen, ziehen wir alles hoch,
dem Niedergang und sagt: „Kalli, ich denke, wir sollten
was wir haben, und halten westlichen Kurs auf Fehmarn.
langsam mal das Tuch runterholen und uns ein wenig vorbe-
Tümmler, Sonne und – wer hätte es gedacht – Michi ser-
reiten. Da ist richtig Wind drin.“ Der Fünf-PS-Außenborder
viert zu dieser Kulisse ein kaltes Bier. Am späten Nachmittag
von 1978 mit springt wieder direkt an und schiebt uns mit
klingelt plötzlich Michis Telefon. „Jungs, ich will euch nicht
einem beruhigenden Brummen weiter auf unseren Gegner
beunruhigen, aber in der für Kiel angekündigten Regen-
zu. Als die MIA Teil der Front ist, hat sich auch das restliche
front sind Gewitter drin, und zwar satt. Ihr solltet zusehen,
Tageslicht komplett verabschiedet. Michi ist immer noch
dass ihr eure kleinen Ärsche schnell nach Fehmarn bringt,
unter Deck mit iPad und Handy auf der Suche nach dem
da die Front direkt nach Osten abzieht, also direkt auf euch
richtigen Kurs und Handyempfang – ich mit Taschenlampe
zukommt.“ Als wir auf der Höhe des Offshore-Windparks
überm Kompass im Regen. Wenn Michi für Sekunden Netz
„Nysted“ sind, sehen wir die schwarze Front bereits am Ho-
hat, schickt er Kiel unsere aktuellen Koordinaten per SMS.
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9) Die MIA noch in GFK-Leichentuch beim Proviantkauf in Wolgast. 10) Tschüss, liebes Leichentuch. 11) Vielen Dank für die detaillierte eBay-Verkaufsbeschreibung, Mr. X. 12) Kappeln – das Ziel unserer ersten Ausfahrt mit der „neuen MIA“. 13) Ole und Folke, ebenfalls stolzer Besitzer eines Folkeboots, morgens vor Schleimünde. 14) Im Dezember ist kein Arsch auf dem Wasser und das Bier ist auch schön kalt ... 15) Da schlägt das Bootsbauerherz höher und er kann zeigen, was er kann. 16) Captain Arne Weisner auf der Kappeln-Tour. 17) So residiert der Freund und Helfer in Kappeln. 18) Dann kurz die Spanten neu. 19) Die beiden ersten neuen Planen sind drin – Safe the Classics. 20) Nun sind die 50-Meter-Planken endlich verbaut. 21) Kalle trocknet von der letzten feuchtfröhlichen Nacht auf dem Vordeck in der Sonne. 22) Was soll der Geiz. Das Deck machen wir kurz noch neu.
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soulsailing Aber wie rechnet man das? Von Kiel bis Fehmarn sind knapp 100 Kilometer. Wir befinden uns gerade zwischen Kühlungsborn und Wismar, also bis Fehmarn noch mal gute 50 Kilometer Luftlinie. Was sind 150 Kilometer in Gewitterstunden? Ich verwerfe meine Rechnung wieder und lasse es einfach über mich ergehen. Nach viereinhalb Stunden Gewitter auf See sind wir mittlerweile mit der Taschenlampe und dem iPad irgendwie auf der Suche nach der Hafeneinfahrt „Burgtiefe/Fehmarn“. Da ist sie. Ich lege das Ruder um und steuere die Tonne an. „Kalli! Hier kannst du nicht durch, hier ist es scheiße flach!“ Zu spät. Grundberührung. Wir hängen uns beide mit vollem Gewicht in die Wanten, um die MIA auf Backe zu bekommen – der Motor fängt an zu stottern. Sprit leer. Unser Fünf-Liter-Kanister ist leer und wir haben nur noch einen vollen externen Tank, aber keinen passenden Anschluss für den Schlauch. Zehn Minuten später liegen wir endlich
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im Hafen. Es ist 3.57 Uhr – Zeit für ein Bier, um mindestens den Benzingeschmack vorm Schlafen wegzuspülen.
Der Außenborder läuft super, hat aber durch den Wellengang nur ab und an Kontakt zum Wasser und sorgt nur bedingt für Vortrieb. Irgendwann werde ich wieder für einen Augenblick Herr meiner Stimme: „Michi! Warst du schon mal mit deinem Boot in so einem Gewitter?“ Kurzes Schweigen. „Kalli, ich wollte dich nicht beunruhigen ... Aber ich hab auch keine Ahnung, was da passieren kann.“ So lassen wir dieses Thema auch einfach mal stehen und widmen uns wieder unserer jeweiligen Aufgabe. Ich starre in die Dunkelheit. Auf Steuerbord geht in regelmäßigen Abständen die Diskobeleuchtung des Windparks für den Flugverkehr an, auf Backbord sieht man die Gewitterfront mit einem Frachter spielen, achtern baumelt unsere Positionstaschenlampe am Achterstag. Die restliche Zeit ist es stockdunkel. Dann und wann knallt es unerwartet und es schlägt irgendwo ein
Zeit für ein Bier, um zumindest den Benzingeschmack vorm Schlafen wegzuspülen.
Blitz ins Wasser. Mal am Horizont, mal neben dem Frachter und mal neben uns. Ich sehe unseren alten Holzmast an und überlege mit meinen Schulphysikkenntnissen, was wohl genau passieren würde, wenn der nächste Blitz in zwölf Meter Holz einschlägt. Würde es eine Rolle spielen, dass ich bis auf die Unterhose nass bin? Na ja, wird schon – oder eben nicht. Entscheiden tut hier gerade jemand anderes.
Am 02. Oktober 2011 sitze ich wieder im Auto auf dem Weg nach Fehmarn. Wir haben uns nach der Gewitternacht eine
Irgendwann erblicke ich während eines Blitzschlages am
kurze „Pause“ verdient und die MIA zwei Wochen auf Feh-
Horizont eine Wolkenkante – das Ende der Front sollte also
marn geparkt. Michi ist leider anderweitig verplant, aber in
absehbar sein. In diesem Moment ruft Michi: „Kalli! Kiel
mein Vorhaben eingeweiht. Als ich mit der neuen Crew (bei-
schreibt gerade, dass es noch eine zweite Front gibt, die
des Nichtsegler) in der Hohwachter Bucht bin, zieht plötzlich
kommt direkt hinterher und zieht gerade über Kiel.“ Dann
wieder eine Front auf. Als ich Michi anrufe, meldet er sich
verschwindet sein Kopf wieder. Ich versuche, die neue
bereits mit „Kalli! Ja, da ist Gewitter drin.“ Wir wenden und
Info irgendwie von Kilometer in Stunden umzurechnen.
ballern mit der Fock vorm Wind zurück nach Heiligenhafen.
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23) Immer schön auf Backe, alte Dame. 24) Kurs Kiel, morgens um 8.46 Uhr vor Schleimünde. 25) Im Kran hängend freut sich MIA über Seewasser am Bauch. 26) Bier, Sonne, Wind und eine frisch lackierte Pinne in der Hand – damit ist Ole glücklich.
Am 10. Oktober 2011 segle ich die MIA dann endlich ohne Gewitter und mit tollem Wetter nach Kiel. Geschafft – geht doch. 06. November 2011 – Ole ist zurück aus Südafrika und wir fahren das erste Mal zusammen zu unserem neuen Boot. Als wir abgelegt haben, geht Ole unter Deck, um sich sein neues Schmuckstück mal genauer anzusehen. Ole ist Bootsbauer und er beherrscht seinen Beruf wie kein anderer auf dieser Welt. Als Ole nach einer knappen Viertelstunde den Niedergang mit zwei Flaschen Bier in der Hand hochgeklettert kommt, sagt er zu mir: „Boah, was für ein Kudder – ich sag mal Kettensäge und fünf Liter Benzin ...“ Bis Anfang
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Dezember nutzen wir den Rest der „Saison“ und erwischen echt noch schöne Tage. Kalt. Aber schön. Ende April 2012 starten wir wie geplant unser kleines Refit. Als wir MIA die GFK-Beschichtung, in Bootsbauerkreisen auch
27. September 2012 – Es ist 22.47 Uhr und die MIA
Leichentuch genannt, ausgezogen haben, wiederholt Ole sei-
schwimmt wieder – und zwar ohne Leichentuch. Wir können
ne Worte mit dem Benzinkanister und der Kettensäge ... Ich
es gar nicht fassen. Ole sitzt an der Pinne mit Kurs auf den
denke mir derweilen nur: Na ja, wird schon.
Kieler Landtag. „Dieter! Mach uns doch mal zwei Bier auf ...“
Drei Monate später haben wir (zu 99 Prozent Ole) gute 50
Ich lasse alles noch mal Revue passieren: Wenn man naiv ein
Meter Planke, 27 Tuben Sika, kiloweise Schrauben und cir-
Boot kauft, sollte man sich immer auf seinen besten Freund
ca 30 Quadratmeter Bootsbauersperrholz in der MIA ver-
verlassen können. DANKE, Ole. Für deine Geduld und dei-
baut – Bier gab es natürlich auch, was für eine Frage.
ne Wahnsinnsarbeit – auf weitere 25 Jahre Freundschaft.
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lesen
Katamarane
das neue Buch
Endlich ist es so weit! Das neue „Katamarane“-Buch von Helge Sach und Andreas Kling ist erhältlich. Katamaraneinsteiger finden hier ebenso Tipps und Tricks wie langjährige Katamaransegler. Helge Sach, einer der besten deutschen Katamaransegler, hat hier tief in die Trickkiste gegriffen. Das 276 Seiten starke Buch ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. ISBN: 978-3000407574, Preis: 39,80 Euro
Wettfahrtregeln in der Praxis Das Standardwerk über Wettfahrtregeln liegt jetzt in der Ausgabe 2013-2016 vor. Anders als in anderen Büchern zu diesem Thema wer-
Cup). Die deutsche Ausgabe wurde erneut von
den hier die Regeln nicht abstrakt erklärt, sondern es
Willii Gohl bearbeitet, selbst ein internationaler
werden in etwa 90 Situationen, die als Grafiken dar-
Schiedsrichter, der seit vielen Jahren auf allen Re-
gestellt sind, die Rechte und Pflichten der Boote aus
gattabahnen dieser Welt zu Hause ist. Als Chef-
der Sicht des jeweiligen Skippers geschildert und er-
schiedsrichter vieler hochrangiger Regatten und
läutert. Kapitel über die Regeländerungen sowie das
Weltmeisterschaften verfügt er über einen immen
richtige Vorbereiten von Protesten und das Verhal-
sen Erfahrungsschatz. Unseren Lesern ist er auch
ten während einer Verhandlung runden das Buch ab.
als Autor von Fachartikeln im Sailing Journal bekannt. In Regelkunde- und Taktikseminaren gibt
Geschrieben wurde es wieder von Bryan Willis, ei-
er sein Wissen weiter. Das Buch ist im Buchhan-
nem seit Langem rund um den Globus hoch ange-
del oder auf www.sailing-media.de erhältlich.
sehenen internationalen Schiedsrichter (America’s
ISBN: 978-3-942236-01-0, Preis: 26,90 Euro
Island
Ein Paradebeispiel dafür, dass man auch heute noch mit analoger Fotografie hervorragend arbeiten kann. Heike Ollertz hat die ganze Kraft der einsamen Landschaften in beeindruckende Farbbilder gebannt, Edgar Herbst kommt den Menschen und ihrer rauen Energie in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien ungewöhnlich nahe. Ein Bildband voller Gegensätze über ein Land, das seine Geheimnisse tief in sich trägt und viel wärmer sein kann als sein Klima. ISBN: 978-3-86648-023-0, Preis: 58 Euro, mareverlag
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Boarderlines
Ich bin dann mal weg!
„Du musst einfach da rauspaddeln und wie die anderen die Welle surfen!“ Welch weitreichende Konsequenzen diese Worte auf das Leben und die kommenden Jahre von Student Andreas haben werden, ahnte er in diesem Moment noch nicht. Vom Surfvirus auf Bali infiziert baut er alle Zelte in der Heimat ab und beginnt zu reisen. Zehn Jahre lang! Auf seiner Reise begegnen ihm Pistolen, Edelsteine, Malaria, entlegene Inseln, gemeine Ganoven, allwissende Professoren und deutsche Bierdosen. Immer wieder angetrieben von Freundschaft, Liebe und der Suche nach Monsterwellen überquert er unzählige Grenzen und erlebt ebenso viele Abenteuer. ISBN: 978-3000402999 Preis: 18,95 Euro, www.boarderlines.info
Kaufen für die Müllhalde Das Prinzip der Geplanten Obsoleszenz
Viele Produkte scheinen nach vorbestimmter Nutzungsdauer ihren Geist aufzugeben. Das soll den Verbraucher zu mehr Konsum anzuregen, beleuchtet dieses Buch auf 224 Seiten. Es beginnt dabei im Jahre 1920 und endet bei aktuellen Produktinnovationen. Spannend geschrieben wie ein Thriller. Das Buch von Jürgen Reuß und Cosima Dannoritzer ist wohl die sinnvollste Art durch Konsum unsere Wirtschaft anzukurbeln. ISBN: 978-3936086669, Preis: 20 Euro, Verlag Orange Press
Ein extraherrlicher Meersommerabend
achtzehn geschichten mit salzwasser
Die Matrosen der Schweiz – sind eigentlich kei-
erinnert, sich selbst gesucht (und manchmal sogar
ne und träumen nur vom Meer. Am Strand von
gefunden). Alle 18 salzwasserhaltigen Geschich-
Amrum wird die Flaschenpost eines süddeut-
ten erscheinen erstmalig in diesem Band und
schen Paars gleich mit der nächsten Flut wieder
stammen von prominenten deutschsprachigen
angespült, was fatale Folgen hat. Das Meer wird
Autoren. Gesammelt und herausgegeben von Jan
ersehnt, gefürchtet, durchschwommen, verflucht;
Christophersen. ISBN: 978-3-86648-173-2, Preis:
am, im oder auf dem Meer wird sich verliebt, sich
18 Euro, mareverlag
artverwandt
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Einmal Wassersportler, immer Wassersportler. Wer jung ist, geht kiten, surfen oder windsurfen. So oft es geht. Das Leben wird nach dem Wetterbericht ausgerichtet. Tausende von Freundinnen können ein Lied davon singen. Nachdem die ersten Jahre im Job überstanden sind, das erste Kind vielleicht aufgetaucht ist, geht man mehr Kompromisse ein. Sprich: weniger Funsport - mehr Segeln. So ist man wenigstens auf dem Meer und riskiert kein weiteres Scheidungskind. Einige aber wechseln die Sportart schon früher oder gehen den umgekehrten Weg. Andrew Koch Sohn des AC-Seglers Steve Koch, und Johnny Heineken, der just 2012 US Rolex US Sailor of the Year wurde, segelten auf professionaler Basis nahezu alles, was den Namen Boot verdient. Und gehen auch kitesurfen. Hauptsache, Wassersport. Beide kiten im Ozone Team.
Life. Reloaded.
Johnny Heineken
I grew up on and around the water of San Francisco Bay. My dad is a sailor and windsurfer so I was exposed to many different forms of sailing as a young kid. In the summers, my family spent time on our cruising boat on the inland waterways of California. That is where I learned to sail dinghies, windsurf, and began to define myself by being a sailor. I did some sailing camps as a kid, and raced occasionally, but it wasn’t until my dad and I got a 29er that I truly fell in love with sailing. The thrill of ripping around SF Bay on a high performance boat was just so exciting.
bild // Michael Petrikov schrift // Johnny Heineken, Andrew Koch
artverwandt
F
or about six years, while most kids sailed La-
myself watching the trees outside class just waiting to run
sers and 420s I focused on skiff sailing. My
out to get on the water. This was some of the most fun
dad and I learned to sail the 29er together
I’ve ever had on the water, and I became totally obsessed.
and actually got pretty fast, but eventually it was time for me to move on to a more
In 2009 the first Kite Course Racing World
athletic crew. I found someone, Matt Noble,
Championships were held at the St. Francis
and we were the top American 29er team
YC and I saw this as a natural progression for
for a couple years. Our top finish was 3rd place in the 2005
me. I got a race board and put my time in to
World Championships at our home club the St. Francis YC.
learn the technique of riding a bigger board with powerful fins. To the surprise of many, I
When I was 17 years old we moved into the 49er with the
was the local kid who placed 3rd. Although
long-term goal of an Olympic Campaign. Around this time
I wasn’t as good of a kiter as many of the
I began studying at the University of California, Santa Bar-
pros who showed up, my skiff sailing back-
bara. For the first two years I was the captain of the Sailing
ground provided me with a solid tactical
Team, racing 49ers competitively, and studying Mechanical
background that helped me get around the
Engineering. Eventually I realized I couldn’t get a degree
course. It’s just sailing after all – windward-
and simultaneously do an Olympic campaign, and I de-
leeward courses, quick decision making,
cided to focus on education. My next obsession, however,
and this even was at my home venue!
was kiting. I’d had a few lessons from a friend, but hadn’t had the time to get very good. Santa Barbara is an amazing
Kite racing is the most pure form of sailing I’ve ever found. It
place for kiting. There are world-class wave-sailing spots
satisfies my need for speed and is the only platform I can think
and I could even kite right from campus. I soon found
of in which the sailor is such an integral part of the system.
74
foto // Sanja Wiegmann
Kite racing is the most pure form of sailing I’ve ever found.
foto // Rolex/Carlo Borlenghi
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Kites are unique in that they support themselves and trans-
kites, much like airplanes on a tether. These kites fly circu-
fer power directly to the sailor. The sailor is the link between
lar patters that mimic the tip of a wind turbine blade. Small
the sail and the board, transferring this power into the foils in
turbines on board extract energy by slowing this circular
the water through his legs. Every small puff/lull, wind shift,
motion down, and transmitting the power to the ground
and wave is felt. The result of this is a system that is com-
through the tether. I am very fortunate to have found a pro
pletely dependent on learning the subtleties of body position,
ject with such an interesting focus and one that I can relate
weight placement, and kite control. It’s an amazing feeling to
to as much as I do. My colleagues are also very supportive of
get this system balanced – it’s addictive. Since the ‘09 Worlds
my racing efforts and allow me more freedom to travel than
in San Francisco my sailing focus has shifted almost entirely
I am likely to find at a typical engineering job.
to kite racing. I’ve established myself as one of the top kiters in the world, with consecutive wins at the 2011 and 2012 World
My plan is to continue this lifestyle as long as I can without
Championships. I am also very proud to have been named
becoming totally stagnant at my day job. I‘ve done well ba
the 2012 US Sailing Rolex Yachtsman of the Year, and accom-
lancing work and play so far, and tend to do better on the
plishment that shows how far our sport has come.
water if I have something else to focus on the rest of the time, so I‘m really happy for the time being. I also know I
For the last three years I’ve also been a part of the mechani-
will never be able to jump back into the kite racing scene
cal team at Makani Power, a cutting edge start-up company
if I leave so I’m just enjoying my mid-twenties and trying to
developing airborne wind turbine technology. We build rigid
live it up while pushing the sport of kiting as far as I can!
artverwandt
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Andrew Koch
foto // Ozone Team
As the son of an America’s Cup sailor (Steve Koch) Andrew Koch grew up in Seattle, Washington in the Pacific Northwest of The United States. With the mountains to the east and the Puget Sound and ocean to the west this was a perfect place to explore and push the limits of speed and adventure. Having raced everything from running shoes to dirt- and superbikes sailing has been a lifelong sport. With the endless challenge sailing brings with the wind, weather and ocean this is one sport you can do your entire life and never truly master. Later moving on to become a tactics-, navigation-, computer- and electronics expert culminating in several years sailing TP52s and Maxis all over the world. In 2008 Andrew retired from yacht racing and switched to smaller boats including a successful F-18 catamaran and Melges 32 campaigns.
artverwandt
kite lines. The lines are very small and can cut you pretty good if you grab them wrong or wrap them around anything. Just like sailing you need to respect the power of the equipment and the sea and know what to avoid. I would say sailing and kiting have different risks, but I don’t feel that kiting is more dangerous than sailing if you know your limits. How do regatta-courses differ in sailing and kiting? When we first started racing and up through the worlds last year we sailed mostly windward-leeward courses just like most sailing classes. We have an upwind offset and usually a leeward gate and the races are around 15 to 20 minutes
foto // Sanja Wiegmann
long with 2 laps. The starts are 5 minute countdowns and the only difference is in the last minute before the start you must keep moving forward and you can’t stop on the line to keep from going over. When someone does, a chain reaction of crashes can occur with the riders behind. After the
H
Olympic announcement and since removal, the International Kiteboarding Association has been pushing for medal ow can you compare the handling of a kite
races, reaching starts, knockout qualifying and
to the handling of a sail since a kite is mo
heats. We are not sure where this is going or
ving in a different layer of air than a sail?
why we are doing it, but there seems to still be
Downwind with a kite is similar to sailing in
a push for the Olympics and a new format. In
concept that we are both looking to opti-
my opinion we should keep our very success-
mize apparent wind. The big difference is
ful format and experiment if we get back into
that kiting has an advantage in the way we
the Olympics. I’m a traditional sailor so I love the
can generate much more power. By diving and raising the kite
standard low points wins format. From a sailor’s
while hiking against the power we can sail much lower and
point of view run a bunch of races in different
faster than an asymmetric yacht. We are pumping the kite and
conditions and let the points tell the tale.
Just like sailing you need to respect the power of the equipment and the sea.
hiking during the stroke and coasting during the up stroke. It’s like generating your own puff and controlling the power.
What is maximum and average speed in kiting/race kiting? Close hauled upwind you average between 15 and 18 knots.
Is kite racing more dangerous than sailing? Can you report
The cool thing about kite racing is you scale your entire kite
any major injuries? I have had many more injuries sailing
so you can run a 7 square meter in 40 knots and a 19 meter in
than kiting. They both have risks and downwind pushing
under 10 knots. This keeps our upwind speed very consistent
hard doing 30 knots; you will have some big crashes just like
across the entire wind range. It’s an amazing feeling to rip up-
in sailing. My most common injury is crashing downwind
wind at almost double the wind speed in lighter conditions.
and hitting my ribs on the water. You don’t want to let go of
Downwind you can pretty much go as fast as the size of your
the bar during a crash or risk losing control of the kite so you
balls will allow. Defiantly double the wind speed in light condi
end up stretching out and landing on your ribs in the water.
tions and up to 35 downwind. Reaching, again, is how hard
I wear a small impact vest for training and haven’t had any
you can push without exploding from too much power, but rea
real injury from crashing. You also need to watch out for the
ching at 25 knots is not difficult to achieve in most conditions.
fins and if you do crash, try and leave the board behind you. You essentially have 40 cm knives on the bottom of your
Can sailing and kite racing be compared at all? The racing
board so you don’t want to kick them underwater or fall on
aspect is almost identical. There are a few minor differences
top of them in a crash. Another thing to watch out for is the
with the way we handle crossings and mark roundings, but
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foto // Ozone Team
foto // Martinez Studion
foto // Martinez Studion
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foto // Ozone Team
artverwandt
we race under the same rules as most international classes.
kite and tell from the feel if my trim is ok. Sailing, I tend to
I am still amazed at how similar the tactics are and especially
look at instruments and the jib a lot more, but with kiting
starting. I’m a very aggressive starter in both sailing and
you are a big portion of the boat so for me it’s easier to get
kiting and these same strategies play out in most situations.
in sync with the conditions on a kite. Starting is far more
There is a big difference with the 3 dimensional aspect of kite
stressful with the kite. The main concern for me is the other
boarding. We have a huge canopy 25 meters away from us
riders. We have very different skill levels with lots of new
and when you’re lined up on the start and almost touching
kiters learning about the racing rules and how to get a clean
another rider your kites can be completely overlapped and
start. You can go from an amazing regatta to a terrible one
touching. Keeping your kite clear of the fleet during starts
just by getting in a few tangles or crashes during the race.
can be a major challenge. One little mistake or bumping
Unlike sailing where you make a penalty turn and your back
another kite can cause a major tangle and pile up. The other
at it, a tangle can leave you minutes behind the fleet and
challenge is on a crossing. The windward kiter must keep
once you’re in the back of a large fleet there is so much dis-
his kite high to allow the leeward crossing kite room to sail
turbed air that you struggle to find enough power to gain on
underneath. Many times the starboard kiter will keep his kite
the leaders. Fitness is a different animal. If you’re a trapeze
high essentially blocking you from crossing. This is against
sailor used to static hiking and trimming sails while straight
the rules, but as we all know winning a port vs. starboard
legged you use a lot of the same muscles. Going to a keel-
protest when you’re on port is a major challenge.
boat is very different. You tend to rest during the upwind and have 30 second of maximum effort during manoeuvres.
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Is the mental and physical stress in kite racing comparable
With kiting you are essentially acting as the mast and the
with the one in sailing? For me the mental stress is very simi-
keel so you’re always balancing and taking the full load of the
lar. You have less moving parts to adjust during the race and
kite. I like to equate it to F-18 catamaran sailing where you
everything is right at your fingertips. I can go upwind on a
hike upwind and downwind and never get to take a break.
81 What kind of gear do you use? I ride the Ozone Edge Race
test new designs, lengths and configurations. It seems like
kite. It was the first real race kite and has won the worlds
a basic setup will work for most people, but I find myself
three years in a row. When my brother Adam Koch and I
wanting to tweak the fin design to suit my strengths and
first got into racing, Ozone was the only company that
weakness. The last and one of the most customizable as-
would support us. We worked a lot with Matt Taggart and
pects is the control bar. Adam Koch had designed a super
Rob Whittall to take a great kite and turn it into the perfect
sweet freestyle bar back in his world tour days and we took
weapon for racing. This kite changed the way we rode
that and together developed a race bar. I applied my sailing
and allowed us to design boards and fins to optimize per-
rigging skills to refine the design and now most other racers
formance both upwind and down. After building our own
on the water have copied it to some extent. This is similar to
boards out of necessity when we could not purchase race
a trapeze system on a catamaran with a 3 to 1 purchase. The
boards we started a relationship with an amazing windsurf
advantage is that you can stay hiked out and trim almost like
formula board designer Mike Zejicek of Mikes Lab. He is
a mainsheet instead of leaning in to adjust your angle of at-
the same designer who designed the board that held the
tack on the kite. It’s not for everyone, but just another way we
outright sailing speed record for several years. I had seÂ
applied sailing techniques to kite racing and made it better.
veral custom boards built by Mike over the years and I just recently purchased the new Mikes Lab Production board.
Is there a big financial difference in going kite racing com-
Since we are sailing under a strict box rule with board pro-
pared to the sailing? Maybe the biggest difference is in the
duction requirements the board development has mostly
lower cost of kite racing. I have campaigned F-18 catama-
halted. That leaves fins the biggest development area for
rans, raced Melges 32s in Europe and done a Transpac 52
the boards. I have been working with Johnny (Heineken)
MedCup programme. The cost of this level of sailing and
and Tectonics Maui for the past several years. We regularly
performance is astronomical. Not only do you have a large
foto // Privat
You can go from an amazing regatta to a terrible one just by getting in a few tangles or crashes during the race.
artverwandt crew there are trailers, containers, cars, tenders, shipping and the cost of the yachts and sails. Maybe a laser campaign would be at least in the ballpark cost of kite racing. for a competitive kite race season. This is on par with the
In kite racing you are more independent from other sailors?
laser, but when you get into travelling to events is where
Is that true and a big plus of this sport in your eyes? I came
kite racing really makes sense. I can jump on a plane and
mostly from large crew situations with 15 to 20 guys travel-
fly anywhere in the world with a small oversized luggage
ling and living together. I usually had to handle the logistics
fee. My entire race kit including board, 7 kites, bars, har-
and take care of any problems. For me kite racing is like a
ness, wetsuit and clothes weighs less than 45 kilos. I step off
vacation. I only have to worry about getting myself rigged
the plane, grab my board bag and head to the beach sailing
up and out on the water. Instead of weeks of preparation I
within minutes. Compared to shipping your laser to events
just had to make sure all of my gear made it in the bag. We
months in advance and hoping everything shows up is a
had a much smaller team of three or four guys on Team Fluid
major bummer. For me I have been able to afford to race on
when we started out and everyone was very independent.
3 different continents including a trip to Argentina all in one year. With a laser I would maybe only be able to sail two inter-
Teamwork in kite racing? How? On the water we are all indi-
national events a year and with kiting it’s easy to string a few
viduals. We don’t use tactics on the water at all. If I can beat
events together and sail around 6 events for the same cost.
my teammate I’m going to do my best to win. Off the water and training is where a strong team can make a big diffe
Do you consider kite racing a good sportive addition for a
rence. I usually handle all of the board repairs and take care
sailor? For me it is a natural extension of sailing. I still avidly
of the logistics. Each team member contributes to helping
race yachts and most events I take my kiting gear with me
each other before and during the events. One thing that is
to train. I use all of my sailing tactical skills and even learn
critical before each race is picking the correct size kite and
new things that apply to both that I maybe would never have
launching from the beach while 50 plus kiters are all trying to get in the water about the same time. We usually set up our equipment together and work together to make kite and timing decisions. Also relaying course conditions and favou
foto // Sanja Wiegmann
rable locations on the course while on the beach is a big plus. How do you train and who do you train with? I have my own computer networking business so I work more than full time. I’m lucky enough to work with Johnny so we get to attend a lot of board meetings (sneaking off to kite board). During the weekdays in San Francisco we have consistent wind at the end of the workday so I try and catch a session thought of only sailing. Kite racing gives you a new and fresh
most nights. Chip Wasson works in the same area as us so
challenge to grow as a sailor and besides purchasing an AC45
we try and catch up a few days a week to train as a group.
catamaran it’s an amazing feeling dealing with all the power
On the weekend and occasional weekdays I will head out
generated by the kite. I still remember the first time I tried a
to Sherman Island to train with my brother Adam. The nice
training kite. We had run down to the local park during the
thing about living in San Francisco is there are many diffe
winter in Seattle. It was blowing about 30 knots and raining
rent areas and conditions. You can have a big wave and
hard. I had my work clothes on including khakis, white shirt
wind session at Crissy Field and head out to the Delta to
and dress shoes. What could possibly go wrong? The field
catch flat water and consistent wind for setup or manoeu-
we were in was a bit wet and as I put the kite in the power
vres practice. I mainly focus on manoeuvres and technique
zone and gave it a hard turn I was off like hanging on to a
while training by myself. For group training we normally
rocket promptly face planting and dragging myself across
can get 6 to 10 people out and usually focus on upwind-
the wet field. Boy, was that a hard one to explain showing up
downwind short courses. For fixed courses we start in the
for a board meeting-soaking wet with grass stains from head
reverse order of the last finish so if you win you go to the
to toe. I still had a huge grin on my face days later.
back of the group for the next start.
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www.ozonekites.de
foto // Privat
For around 6,000 Euros you can buy everything you need
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Kite racing is a natural extension of sailing.
test
Hands-on Sonnenbrille Kaenon Jetty
schrift // Michael walther
D
er Wetterbericht für das kommende Wochenende
Nase und trotz hektischer Rettungsversuche sieht man das
sieht perfekt aus. 15 Knoten Wind aus Südost, 19
edle Stück nur noch in den schmuddeligen Tiefen des Hafens
Grad Wasser- und 25 Grad Lufttemperatur. Dazu
verschwinden. Eigentlich könnte man nun konsequenterwei-
zehn bis zwölf Stunden Sonne täglich. Es kann also losgehen
se den Wochenendtrip gleich abblasen. In den ruhigen Minu-
mit der Segelei. Lebensmittel, Getränke, Segelklamotten und
ten an Bord werden die Gedanken von nun an um ein Thema
Mitsegler werden schnell eingepackt. Auf dem Weg aus der
kreisen. Mit der Brille sind 150 Euro oder mehr versunken.
Wohnung noch schnell ein Griff zu Sonnenbrille — Abfahrt! Seit mittlerweile drei Jahren, in Worten „drei“, ist mir dies
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Am Hafen angekommen geht es dann schnell. Kurz alles an
nicht mehr passiert. Nun bin ich sicher alles andere als
Bord werfen. Verstauen kann man den Krempel ja noch beim
übervorsichtig. Meine Kaenon Jetty passt jedoch derma-
Auslaufen. Also lässig die Sonnenbrille auf die Nase, poli-
ßen perfekt, dass sie tatsächlich auch bei heftigeren Be-
tisch korrekt die Schwimmweste an und schon beim Lösen
wegungen nicht verrutscht. Die gummierten Nasenpads
der Festmacher passiert es. Die Sonnenbrille rutscht von der
bieten hervorragenden Halt, ohne zu fest zu sitzen und auf
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wissen to go
01 Während ihres Lebens kann eine Auster ihr Geschlecht mehrmals ändern.
02 Jeder Deutsche isst knapp 17 Kilogramm Fisch im Jahr.
03 Barsche jagen Putzerfischen als Bestrafung dafür, dass sie angeknabbert wurden, hinterher und bleiben anschließend tatsächlich vom bestraften Putzerfisch verschont.
04 Hummeln können als (fast) einzige Spezies rückwärtsfliegen.
05 Der Begriff Bikini wird von britischen Streitkräften zur Einstufung terroristischer Bedro hungen genutzt.
06 Das Wort Kaviar stammt aus dem Türkischen, wo es „Fischerei“ bedeutet.
07 Die Hydromantie ist eine Weissagungstechnik, bei der in Strömen von Wasser gelesen wird.
08 Hawaiis früherer geografischer Name Dauer einen unangenehmen Druck auszuüben. Mir ist es tatsächlich schon passiert, dass ich die Brille suche, obwohl ich sie auf der Nase trage. Abgesehen vom perfekten Sitz sind die Gläser in der üblichen Kaenon-Qualität einfach unschlagbar. Keine Verzerrungen, perfekte Polarisation und hohe Kratzerunempfindlichkeit machen die Brille zum perfekten Wochenendbegleiter. Durch die kräftigen Bügel, die direkt in die Umrandung der Gläser übergehen, fallen keine Sonnenstrahlen direkt ins Auge, selbst wenn die Sonne im Nacken untergeht und sich die letzten Seemeilen bis zum Hafen etwas ziehen. Und was bleibt als Kritik? Neben perfekter Verarbeitung, hochwertigen Gläsern und einem hervorragenden Sitz eint die Kaenon-Brillen eines – der recht hohe Preis. Die Kaenon Jetty liegt bei etwa 199 Euro, was bei der gebotenen jahrelangen Qualität sicher gerechtfertigt ist. Abgesehen davon hat mir lediglich der Name der Brille Probleme bereitet, da ich zunächst nicht glauben konnte, dass „Jetty“ ein Name für eine Unisex-Brille ist!
war „Sandwich-Inseln“.
09 Ein Schwertfisch soll bis zu 100 km/h schnell schwimmen können.
10 Das Jahr, in dem es zuletzt einen 30. Februar gab, war das Jahr elf vor Christi.
11 Es gibt auf jedem Kontinent unserer Erde einen Ort namens Rom.
12 In dem Film „Pulp Fiction“ von Tarantino zeigt jede Uhr 20 nach vier.
13 Wir Menschen atmen vorwiegend durch ein Nasenloch und wechseln alle halbe Stunde bis mehrere Stunden automatisch das Nasenloch.
14 Unabhängige Berechnungen ergaben, dass zurzeit circa sechs Prozent aller Menschen am Leben sind, die es je auf der Erde gab.
15 Ein Golfball hat 336 Einkerbungen.
reise Begeisterter „Tarangoa Sailing Vaka“Segler: Barry Warner an Bord seiner knallgelben tere party. Oft segelt der erfolgreiche Offshore-Segler bei den Auslegerbooten ganz vorn mit.
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L on o un d d as I d o l d es Se e m a n n s
Was bleibt von einem, der auszieht, die Welt zu entdecken? Die ENDEAVOUR und die RESOLUTION sollen auf dem Grund von Newport Harbor/Rhode Island liegen. In der staatlichen Bibliothek von Sydney liegt in der Abteilung „Realia“ eine kleine lackierte Schachtel in Form eines Sarges. Darauf die Inschrift „Lono und das Idol des Seemanns“. Darin ein Aquarell von Cooks Tod, eine Locke seines braunen Haares und eine Gravierung: „Aus dem Eichenholz der RESOLUTION gefertigt für Fr. Cook, von der Mannschaft“. Im pazifischen Lager des Australian Museum: In einer Schachtel mit der Aufschrift „H68 Pfeil“ befindet sich eine Pfeilspitze, die zum Teil aus den Gebeinen des Entdeckers gefertigt sein soll. Was bleibt? Ein Name, jedenfalls. Die südpazifischen Cook Islands, benannt nach einem Segler, der 1773, auf seiner zweiten Reise, die kleine Insel Manuae sah. Vier Jahre später, auf Reise drei, besuchte James Cook dann auch Palmerston, Takutea, Mangaia und Atiu. Törn zu den Ursprüngen des Segelns. bild & schrift // matthias Müncheberg
Wer hier nicht zum Segler wird, ist selbst schuld: die Lagunensegler bei ihrer wöchentlichen — offenen — Clubregatta bei perfekten Bedingungen. Mitsegler sind immer gern gesehen.
reise
E
s ist das Paradies auf Erden. Wie sollte es auch
einen amtlichen deutschen Führerschein. Wörtlich übersetzt be-
sonst aussehen? Die Inseln sonnenbeschienen,
deutet Ara Metua so viel wie „die Straße, gebaut von den Vätern“,
ganzjährig warm. Die Menschen entspannt,
„Straße der Väter“ oder kürzer, und in Anspielung auf die durch
freundlich, lachend. Die Preise auf den Eilanden
Nordamerika laufende „Mother Road“ Route 66, „Father Road“.
moderat. Die Lagune rund um Rarotonga, der
Rarotonga dürfte den alten Polynesiern bereits vor Tausenden von
größten der „Cooks“. Ein einziges großes Segel-
Jahren bekannt gewesen sein, so vermutet man heute.
revier mit aquarienklarem Wasser, an dessen Ufer
die Einheimischen bis zu den Knien oder bis zur Brust im Wasser
Die ersten Siedler seien im zehnten oder elften Jahrhundert von
stehen, Neuigkeiten austauschen, sich necken. Einige von ihnen
den benachbarten Marquesas und den sogenannten Gesell-
tragen Blumenkränze im Haar, auch Männer. Eine junge Frau greift
schaftsinseln herübergekommen, erzählt uns der Einheimische Titiro Atua Tawai, den alle nur „Käpt`n Ti“ nennen
ins Wasser, zerteilt eine frische Seegurke, schlürft das meterlange, weiße Gedärm. Köstlich. Wir wollen „Raro“ – wie die Einheimischen ihre Insel, die James Cook nie betreten haben soll, nennen – erkunden, mieten uns ein Motorrad, befahren damit die einmal um die Insel führende Ara Metua. Die
Mit ihrem Alter von etwa 1.000 Jahren dürfte die Ara Metua zu einer der ältesten von Menschenhand erschaffenen, noch existierenden Straßen überhaupt zählen.
alte polynesische Straße gehört mit ihren knapp 30
und den wir auf Aitutaki, einer kleinen Nachbarinsel Rarotongas, treffen. Etwa zu dieser Zeit wurde auch „Te Ara Nui o To‘i“ – die „Große Straße des Toi“ – mitten durch die Sümpfe gebaut. Das war im elften Jahrhundert, also vor knapp 1.000 Jahren. Benannt wurde sie nach dem Häuptling Toi, der
Kilometern Länge sicher nicht zu den längsten Verkehrswegen.
zu diesem Zeitpunkt der Legende nach ein bedeutender loka-
Mit ihrem Alter von etwa 1.000 Jahren dürfte sie jedoch zu einer
ler Herrscher auf der Insel gewesen sein muss. Als Baumaterial
der ältesten von Menschenhand erschaffenen, noch existieren-
verwendete Häuptling Toi einen für die heutige Zeit eher unge-
den Straßen überhaupt zählen. Und kaum eine andere Verbin-
wöhnlichen Baustoff – Korallen. Etwa 200 Jahre später trafen
dung erzählt wie sie die spannende Geschichte der Besiedelung
auf Rarotonga die nächsten Siedler ein, sagt Käpt`n Ti, und wie
des Südpazifik und die ihrer Bewohner – damals wie heute. Große
früher üblich, seien sie mit Kanus gekommen. Sie eroberten die
Teile dieser ringförmig angelegten Straße konnten bis heute er-
Insel – und löschten damit gleichzeitig fast alle Erinnerungen an
halten werden. Und um die größte der insgesamt 15 Cook-Inseln
den Bau der „Großen Straße“ aus. Geblieben ist die Faszination
mit einem Motorrad zu befahren, benötigt man noch nicht einmal
dieser einst auf knapp 30 Kilometer Länge angelegten, bis zu
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fünf Meter breiten Straße. Unsere 125-Kubikzentimeter-Suzuki
scheines war, muss sich zudem einem Test unterziehen. Das
ist uralt. Tacho, Drehzahlmesser, Kilometerzähler und Blinker
schlägt noch einmal mit fünf Dollar zu Buche. Der „Test“ besteht
sind kaputt, die durchhängende Kette rasselt asthmatisch und
darin, mit dem Zweirad einmal im Slalom die Straße hoch- und
es riecht verdächtig nach heißem, austretendem Öl. Gut, dass
runterzufahren, ohne dabei umzukippen. Wem das gelingt, der
wir nicht die Schwersten sind – denn auch Gabel und Federn
kann sich aufmachen, die Straße zu erkunden, die zu Zeiten der
sind nicht mehr die besten. Beim ersten schärferen Bremsma-
kriegerischen Besiedelung anfangs nur von bewaffneten Grup-
növer dann der Schreck: Es passiert (fast) gar nichts, wenn man
pen überquert wurde, die in Richtung Meer unterwegs waren,
wie gewohnt Handhebel und Fußpedal drückt. Die guten alten
um zu fischen.
Trommeln wollen beherzt bedient werden – und könnten wohl auch einmal neue Beläge gebrauchen. Doch was soll`s. „A Popo“,
Die „Father Road“ führt uns zunächst direkt in den Osten der
sagen die Einheimischen, meint: Don`t Panic! Schließlich sind wir
Insel, wo hinter einem Durchbruch im Korallenriff der alte Ha-
hier in der Südsee. Dafür kann man auf Rarotonga auch „oben
fen Ngatangiia vermutet wird. Eine der Legenden besagt, dass
ohne“ fahren: Helme sind auf Motorrädern nur für Geschwindig-
1350 nach Christus von hier aus 14 Vaka-Kanus zur Besiedlung
keiten zwischen 40 und 50 km/h vorgeschrieben – und schnel-
der 3.000 Kilometer entfernten Insel Neuseeland aufgebrochen
ler darf man auf dem Bilderbuch-Eiland ohnehin nicht unterwegs
sein sollen. Die Cook-Inseln könnten daher das sagenumwobene
sein. Und: Schließlich darf man ein 125-Kubik-Krad auf den
Hawaiki in den Mythen Neuseelands sein. Nur wenige Kilometer
Cooks sogar ohne amtlichen Führerschein auf den öffentlichen
davon entfernt liegt der Muri Beach, das eigentliche Ziel unserer
Straßen bewegen – ganz mit dem Segen der hiesigen Polizei.
Moped-Tour. Direkt am feinen weißen Sandstrand, mit einem
Voraussetzung ist allerdings, dass man eine für die Inseln gel-
atemberaubenden Blick auf die vorgelagerte leuchtend helltürkis
tende spezielle „Drivers License“ erwirbt. Zwanzig Neuseeland-
schimmernde Lagune mit ihren palmenbestandenen Motus tref-
oder Cook-Islands-Dollar kostet der Spaß auf Raro, kauft man
fen wir Francis Kirkham, den „Club Captain“ des einzigen Segel-
den Schein auf der Nachbarinsel Aitutaki, zahlt man nur noch
vereins auf Rarotonga, der hier sein Domizil hat. Seine Aufgabe:
2,50 Dollar. Wer bisher nicht im Besitz eines Motorradführer
„Fran“ oder „Capt`n Kirk“, wie ihn seine Segelkameraden nennen,
Rarotonga ist stolz darauf, keine großen Fast-Food-Ketten auf der Insel zu haben. Die Cook-Insulaner legen Wert auf frische, gesunde Kost, die sie liebevoll zubereiten. Der nächste Schnellimbiss ist knapp 3.000 Kilometer entfernt, wie das Schild am Muri Beach beweist.
reise
Eine gute Möglichkeit, Raro zu erkunden, ist es, mit einem Mietmoped die 1.000 Jahre alte Häuptlingsstraße zu befahren. Sie führt kreisförmig einmal um die Insel. Dafür benötigt man nicht einmal einen amtlichen Führerschein.
Achtung! Auf den Inseln herrscht Linksverkehr.
soll heute als Schiedsrichter eine Segelregatta leiten – von seinem
terte Segler und Hotelmanager des ganz in der Nähe befindlichen,
kleinen Schlauchboot aus, bei 30 Grad im Schatten … Was soll`s.
direkt am Strand gelegenen Pacific Resorts suchte ein Boot, das
Flautenschieber an, Hebel auf den Tisch, los geht`s. Fran legt die
seiner etwas überdurchschnittlichen Körperfülle gerecht wird.
Tonnen aus, ein klassisches Dreieck, erklärt den Teilnehmern kurz
Doch trotz aller Anstrengungen konnte der stämmige Mann mit
danach an der clubhauseigenen Kreidetafel den Kurs („zweimal
dem offenen Hawaii-Hemd und dem am Kinn mit einem grünen
um die Tonnen“) und legt die Startzeit fest. Währenddessen sam-
Band zusammengebundenen Bart partout keines finden, das groß
meln sich die Segler an der Startlinie, testen kurz den Segeltrimm
genug für ihn war. „Das größte verfügbare Boot auf Rarotonga
bei einem scharfen Am-Wind-Kurs, taxieren die Gegner. Die sind
war ein zwölf Fuß (3,66 Meter) langes Sunburst-Sailing-Dingi, das war einfach zu klein für mich“, erinnert sich
allesamt gute Freunde und Mitglieder im Rarotonga Sailing Club mitten im Südpazifik. Wer hier in diesem ganz besonderen, einzigartigen Revier nicht segelt, ist selbst schuld, denken wir. Stets weht eine angenehme Passatbrise, das Wasser ist immer fast badewannenwarm und das Revier zwischen Riffkante und Ufer überschaubar. Einzigartig dürfte auch sein,
Wer hier, in diesem ganz besonderen, einzigartigen Revier nicht segelt, ist selbst schuld, denken wir. Stets weht eine angenehme Passatbrise, das Wasser ist immer fast badewannenwarm und das Revier zwischen Riffkante und Ufer überschaubar.
dass das Clubhaus im eigentlichen Sinne gar
der Mann mit den maorischen Wurzeln. Deshalb schlug er seinen Clubkameraden vor, zum 50-jährigen Jubiläum ihres Wassersport vereins 1990 ein neues, größeres Segelboot zu entwerfen. Gesagt, getan: Koteka orientierte sich an den historischen Segelvakas, die ab der Gründung des Clubs im Jahr 1940 auf der Lagune vor dem Muri Beach im Südos-
kein Vereinsheim nach europäischem Verständnis ist, sondern
ten der Südseeinsel sportlich gesegelt wurden – „bis in die frühen
vielmehr eine einladende Strandbar mit exklusivem Terrassen-
60er-Jahre hinein“, erinnert sich Koteka, da sei die Sunburst-Jolle
blick auf die Lagune, und dass trotzdem die Mitgliedschaft so gar
eingeführt worden und die Vakas hätten schlagartig an Popularität
nicht exklusiv zu sein scheint: 125 Neuseeland- oder Cook-Dollar
verloren. Beinahe wären sie völlig in Vergessenheit geraten, wäre
(80 Euro) muss man dafür lediglich berappen – im ganzen Jahr.
da nicht der anpackende Koteka gewesen. „Elf Boote habe ich seit
Und garantiert einzigartig dürfte wohl auch die Bootsklasse sein,
1999 auf meinem Grundstück hinterm Haus nach den historischen
die heute unter der Regie von Francis Kirkham an den Regatta
Rissen auf Kiel gelegt.“ Drei Monate nehme der Bau eines Bootes
start geht: „Das erste 18 Fuß (5,49 Meter) lange Tangaroa Sailing
in Anspruch und acht davon seien nun schon in seinem Segelclub
Vaka wurde 1999 vorgestellt“, sagt Thomas Koteka. Der begeis-
auf Rarotonga stationiert – und liefern sich jeden Sonnabend harte,
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91 Angesagter Szene-Seglertreff in Rarotonga: Die Vaka Bar im Trader Jacks direkt am Meer offeriert neben coolen Drinks auch einen atemberaubenden „Ocean View“.
Zu Gast im Tumunu Aretou auf Atiu: Selbst hergestelltes Buschbier aus einem alten weißen Plastik-Farbeimer macht in einer halben Kokosnussschale die Runde. Das Tumunu ist der eigentliche kulturelle Ort der Insel. Trinkfeste Besucher sind herzlich willkommen.
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Cook Islands
Avarua District Arorangi District
Matavera District
Muri Beach Turoa Beach
Tangaroa ist in der Mythologie der Maori der Meeresgott. Als Sohn des göttlichen Elternpaares Rangi und Papa, Himmelsvater und Mutter Erde, gilt er den Cook-Insulanern aber auch als Fruchtbarkeitsgott und Glücksbringer. Kein Wunder, dass das kleine, dickbäuchige Männlein auf dem südpazifischen Archipel sogar das Großsegel einer eigenen Segelbootklasse ziert.
aber freundschaftlich-faire Duelle in der glasklaren Lagune zwi-
mas Koteka, natürlich. Nur 6.000 Neuseeland-Dollar, etwa 3.860
schen den vier vorgelagerten Palmeninselchen, die hier Motus
Euro, habe er dafür bezahlen müssen, ein Spottpreis, wenn man
heißen. „Das Wort Vaka kommt aus dem Polynesischen und steht
bedenke, was dieses kleine Boot für ein Fun-Potenzial habe, sagt
für Boot“, erklärt Tangaroa-Segler Barry Warner, der dazukommt
Barry. Segelfertig und regattatauglich ausgerüstet belaufe sich der
und sein Boot, die TERE PARTY, bis zu den Hosen im Wasser ste-
Preis für eine neue Vaka-Yacht auf etwa 9.000 Neuseeland-Dollar
hend aufriggt. Typisch für die frühen Vakas ist der Ausleger, der
(5.790 Euro), ergänzt Erbauer Koteka. Tatsächlich gewinnt Warner auf seinem knallgelben Flitzer die erste von
das Boot stabilisiert und bei den Tangaroa-Booten für eine stolze Breite über alles von zwölf Fuß (3,66 Meter) sorgt. „Outrigger“ wird dieser kleine Zusatzrumpf auch genannt. Man solle diese Art von Booten nicht unterschätzen, warnt Barry Warner. „Sie vereinen die positiven Eigenschaften einer Jolle im Hinblick auf die Wendigkeit mit denen eines
Typisch für die frühen Vakas ist der Ausleger, der das Boot stabilisiert und bei den Tangaroa-Booten für eine stolze Breite über alles von zwölf Fuß (3,66 Meter) sorgt.
Katamarans, was den Speed betrifft“, so der erfah-
drei Wettfahrten souverän. Zwar gibt es an diesem Sonnabendnachmittag in der Muri-Lagune nur drei Mitkonkurrenten auf das Sieger-Podest. Und gesegelt wird sowieso um die Ehre. Aber das ist Barry und seinen Segelfreunden ganz egal, der Spaß steht im Vordergrund, Crewhände werden immer gesucht. Und so komme ich
rene Segler, der eigentlich aus Neuseeland stammt und vor zwölf
selbst ganz unerwartet in den Genuss einer Teilnahme an einer
Jahren die Cooks zu seiner neuen Heimat machte – nicht zuletzt
der Wettfahrten. Der erste Eindruck: Eng ist es an Bord. Glückli-
des Segelns wegen. Das ist direkt vor dem Strand von Raro im
cherweise gibt es eine Art Lattengerüst, auf das man sich setzen
Hinblick auf die äußeren Bedingungen wohl kaum zu toppen. Nur
und an der äußeren Rumpfkante abstützen kann.
von Dezember bis April, wenn die Inseln unter dem Einfluss des Südostpassats stehen, kann es regnen – und dann ab und zu auch
Der Vorschoter hat für die Bedienung der Fock und für den Trimm
mal stürmisch werden. Barry muss es wissen, schließlich loggte
zu sorgen, der Steuermann bedient das Ruder und führt die Groß-
er bisher schon 25.000 Seemeilen (46.300 Kilometer) – offshore.
schot und der Mittschiffsmann – in diesem Falle also ich – muss
Er segle, seit er zehn sei, sagt Barry, der sein tatsächliches Alter
sich lediglich um den optimalen Trimm kümmern. Gut, dass ich
nicht nennen will. Aber das sei schon ein paar Jahre her, gibt er
auf Jollen groß geworden bin, so kann ich mich bei mehr Wind
lachend zu. Seit zehn Jahren segle er nun seine TERE PARTY, ein
schnell außenbords hangeln und bei Windlöchern oder einer
originales 18 Fuß langes Tangaroa Sailing Vaka,gebaut von – Tho-
abnehmenden Brise wieselflink Richtung Bootsmitte rutschen.
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Dabei knalle ich mit meinem Knöchel an die Kante des Schwert-
des Segelclubs, nehmen gemeinsam einen Sundowner, lachend,
kastens – das ist blöd, macht aber nichts, denn der zweite Platz in
sich zuprostend und sich umarmend, tauschen ihre Regattaerleb-
dieser zweiten Wettfahrt (den wir wahrscheinlich nicht errungen
nisse aus und schauen dem Sonnenuntergang zu. Ob sie wohl wis-
haben, weil, sondern obwohl ich an Bord bin) versöhnt schnell mit
sen, wie bevorzugt sie von dem Seglergott – wenn es denn einen
dem stechenden Schmerz. Ich bin erstaunt, wie rasant das kleine
gibt – tatsächlich sind? Auf Rarotonga scheint es ihn tatsächlich zu
Tangaroa-Vaka mit seiner 165 Quadratfuß (15,33 Quadratmeter,
geben: Im Großsegel huldigen sie ihm, indem sie ihn voller Stolz
vergleichbar etwa mit einem 15-Quadratmeter-Jollenkreuzer)
als strengen, kleinen, dickbäuchigen Mann abbilden und bei den
messenden Segelfläche schon bei wenig Wind losrauscht. Da ist
Regatten damit jedes Mal für Aufsehen sorgen. Denn auch das ist
höchste Konzentration bei den Manövern gefragt – besonders
speziell an diesem sehr entlegenen Ort – und dürfte weltweit wohl
dann, wenn wie heute Niedrigwasser herrscht und urplötzlich
seinesgleichen suchen: Das Tangaroa genannte schwarze Männ-
auftauchende Korallenstöcke umfahren werden müssen, um kein
chen präsentiert auf dem Segel völlig ungeniert sein Genital. Er,
Loch im Bug zu riskieren. „Capt`n Kirk“ bestätigt nach den Rennen meine Beobachtungen: „Es ist nicht leicht, mit dem Vaka sofort nach Einstieg in diese Bootsklasse ganz vorn mitzusegeln“, sagt der ehemalige Tornado-Segler und stolze Tangaroa-Eigner, der schon für das britische Segelteam in internationalen Rennen auf Kats
Es ist höchste Konzentration bei den Manövern gefragt – besonders dann, wenn wie heute Niedrigwasser herrscht und urplötzlich auftauchende Korallenstöcke umfahren werden müssen, um kein Loch im Bug zu riskieren.
der auch die Vorderseite der unter Sammlern gesuchten Cook-Dollar-Münze ziert, steht auf der Inselgruppe für die Fruchtbarkeit, er darf das also. So ist das eben auf Rarotonga, dem kleinen, feinen und eigentlich gar nicht exklusiven Segelparadies unter der ewigen Sonne, mitten im Südpazifik.
erfolgreich am Start war. Wir verabschieden uns – schweren Herzens – von unseren neuDer an Backbord angebrachte Ausleger mache das Boot sehr spe-
en, lieb gewonnenen Segelfreunden, besteigen wieder unsere
ziell, insbesondere bei Manövern und bei Wind von der Steuer-
klapprige Suzuki und beenden unsere Insel-Rundfahrt auf der
bordseite, sagt Francis. Zum Schluss sitzen alle auf der Terrasse
Ara Metua in der Nähe des Flughafens ganz im Nordwesten Raros.
Mopeds gehören auf Rarotonga zu den bevorzugten Fortbewegungsmitteln. Teilweise wird zu dritt gefahren. Auch einen Bus gibt es auf der Insel — er fährt „clockwise“ und „anti-clockwise“.
reise
Hier bei Nikao liegt am Strand ein großer schwarzer Monolith, den die Einheimischen ehrfurchtsvoll Black Rock nennen. Um den Stein ranken sich viele Legenden. So sollen etwa von hier aus die Seelen der Toten ihre letzte Reise westwärts über das Meer zum legendären Land Avaiki, dem Ursprung aller Maori, antreten, hören wir. Wir genießen einfach den atemberaubenden Blick, der über den Black Rock zur türkisfarbenen Lagune wandert und von dort Richtung unendlich scheinendes Meer. Irgendwo im Nordosten, in weiter Ferne, liegt Los Angeles. Schon heute Nacht geht unser Flieger über L.A. wieder zurück nach London und Berlin. Vorher starten wir jedoch noch einmal unsere Susi und fahren auf der „Father Road“ Richtung Süden, wo wir bei Vaimaanga direkt am Strand im Vaima-Restaurant den „Catch of the Day“, einen Triggerfish, genießen … Über uns nur der – schein-
Ob sie wohl wissen, wie bevorzugt sie von dem Seg lergott – wenn es denn einen gibt – tatsächlich sind? Auf Rarotonga scheint es ihn tatsächlich zu geben: Das Tangaroa genannte schwarze Männchen präsentiert auf dem Segel völlig ungeniert sein Genital.
bar falsch herum hängende – Mond über den leise anbrandenden Wogen des Pazifik. Von der Bar ertönt das traditionelle Lied der Einheimischen „Enua Manea“. Das bedeutet in Cook-Maori so viel wie „schöne Insel“: Darin singen sie „Manakonako anga ia naku i te ao e“, ich denke an dich, wo immer ich in der Welt auch unterwegs sein werde, und „Taku i akaruke mai te aroa e te tangi“, ich verlasse dich mit Traurigkeit und mit Tränen in meinem Herzen … Was bleibt? Ein Name. Viele Namen. Und unendlich mehr.
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www.cookislands.travel
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Die „Outrigger Canoes“ sind Boote mit Geschichte: Im Osten der Insel liegt hinter einem Durchbruch im Korallenriff der alte Hafen Ngatangiia, wo nach der Überlieferung die ersten polynesischen Siedler gelandet sein sollen. Eine der Legenden besagt, dass bereits 1350 nach Christus von dort aus 14 Vaka-Kanus zur Besiedlung der 3.000 Kilometer entfernten Insel Neuseeland aufgebrochen sein sollen. Die Cook-Inseln könnten daher das sagenumwobene Hawaiki in den Mythen Neuseelands sein. Der alte Hafen liegt nur einen Segelschlag weit entfernt vom Muri Beach, wo seit 1940 der Segelclub von Rarotonga sein Domizil hat. Hier wird einmal in der Woche regattiert.
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Sailing Journal 3/2013 erscheint Mitte September. KiWo-Segler Was für Typen segeln eigentlich auf der größten Regatta der Welt? Vintage-Segelklamotten In der Prä-Gore-Tex-Ära segelte man hart, aber mit Stil. Magische Meter Stories hinter der 6mR
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