SAILING JOURNAL 56

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P a n e r a i C l a s s i c ya c h t s C h a l l e n g e N o r d S t r e a m R a c e o n e y e a r

# 56 | 04/2013 | D 6,00 € | A 6,00 € | CH 10 SFR | Benelux/E/I 7,20 €


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3 Light Line

Kaum in der Koje sp端rte ich, dass ich nicht schlafen w端rde, und mit geschlossen Augen blieb ich auf dem R端cken liegen, hellwach und mit fliegenden Nerven. Keine einzige Bewegung, kein einziger naher und ferner Ton, nur das Atmen der beiden Matrosen drang durch die d端nne Holzwand.

Guy de Maupassant. Auf See. mareverlag


EDITORIAL hinterher. Auch in unserem „normalen Leben“ erleben wir genau diese Situation: Verabredungen werden nicht ernst ge­ nommen, vergessen oder bestenfalls kurz vorher abgesagt, weil sich gerade etwas Besseres ergeben hat. Hinterherhe­ cheln bis zur Erschöpfung. Wir rennen unserem Leben hin­ terher und kommen fast immer zu spät.

Das Dunkle lebt vom Licht

Wir kämpfen gegen bleierne Müdigkeit, gegen existenzielle Zeitnot, gegen vollgestopfte Festplatten. Niemand zwingt Fo­ Wie man die Zeit anhält? Nichts

tografen dazu, ihren Lebensunterhalt mit Sehen zu verdienen.

einfacher als das. Man foto­

Sie sehen Fotos, sie denken Fotos, sie atmen Fotos. Wer kann

grafiert. Nehmen wir National

von sich behaupten, mit dieser Leidenschaft seinen Beruf

Geographic, das erste gedruckte Foto erschien 1905. Zwei

auszuüben? Wer ist glücklich mit dem, was er tut? Alltägliche

Aufsichtsratsmitglieder traten zurück. Doch das Magazin kam

Unzufriedenheit treibt die Menschen in eine virtuelle Welt.

zu Weltruhm, erkannte die Zeichen der damaligen Zeit: Die

Fotos helfen dabei. Hoffnung keimt auf. Analog ist Trumpf.

Leser wollten Fotos, das hat sich bis heute nicht geändert.

Die Unternehmen nehmen gleich mal den Schwung mit, um

Nicht zum Vorteil. Heute überschwemmt uns täglich eine

die Preise für Filme mehrmals im Jahr zu erhöhen. Das macht

Kakofonie von mehreren Millionen Bildern. Unser Leben hat

Sinn. Wer kauft schon Filme, die man gar nicht kaufen soll?

sich grundlegend geändert. Unser Rhythmus, unsere Ge­

Es säuselt, es sirent das digitale Dasein. Dennoch wacht der

schwindigkeit, unsere Stressanfälligkeit. Was aber zunimmt,

einstmals mündige Fotografierer auf. Die Jungen sind es mal

ist unsere Lebensdauer. Die Antwort auf den Umgang damit

wieder. Hoffnung, dass nicht alle die mundgerechten Happen

muss ein jeder selbst finden.

willenlos runterschlingen, die man ihnen hinwirft.

Dem technischen Fortschritt ist kein Vorwurf zu machen, eher der Nutzung. Kameras übernehmen das Denken, Programme die Bearbeitung – One Click World.

Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich mir nicht über mein Dasein zwischen analoger und digita­ ler Welt Gedanken mache. 2005, als ich meine erste digitale Kamera kaufte, lernte ich viel Neu­ es, bis ich merkte, dass sich meine Arbeitsweise zum Negativen veränderte. Seit 2007 arbeite ich wieder verstärkt analog. Heute arbeite ich

Mannigfaltige Möglichkeiten haben sich aufgetan. Digital ist

mit beidem gleichermaßen und habe gelernt, mein analoges

da. Hier und überall. Jetzt. Alles aufnehmen, nichts verpas­

Wissen digital umzusetzen, sodass ich meine Zeit lieber mit

sen, keine 1.000stel Sekunde, keine Zeit zum Anhalten. Alle

Fotografieren als hinter dem Bildschirm verbringen kann.

wollen mehr, immer mehr. Am besten zwei Jobs. Einen zum Geldverdienen, einen fürs Ego. Lebensunterhalte schrump­

Ich hänge irgendwo zwischen den Welten, zwischen alther­

fen. Bodenlos die Abstiege. Selbstreflexion hat nichts mit

gebracht und fortgeschritten, zwischen Sehen und Mitneh­

Lichtgestalt zu tun, dafür aber mit Wahrnehmen und Respekt.

men, zwischen Stehen und Laufen, zwischen Erfahrung und Einhalt, zwischen Euphorie und Erschöpfung. Nutzen statt

Digital ist da – keine Frage. Ist der Technik ein Vorwurf zu ma­

benutzt zu werden. Ein sinnvolles Umgehen mit der Technik,

chen? Technik schreitet nun mal voran, ist von wenigen erfun­

die erschaffen wurde, um mich zu unterstützen, ist mein Weg.

den worden, die Masse hechelt hinterher. Ab wann hat sich die Technik verselbstständigt? Dem technischen Fortschritt ist

Wie nannte Einstein Fotografen? Lichtaffen. Er hätte sicher

kein Vorwurf zu machen, eher der Nutzung. Kameras über­

keine Freude an dem Job gehabt. Für andere ist er Berufung

nehmen das Denken, Programme die Bearbeitung – One

und Verdammnis zugleich. Das Heft ist für euch. Fotografen.

Click World. Tests haben ergeben, dass Menschenaffen die­ selben scharfen Aufnahmen abliefern wie Menschen, beide müssen die Kamera nur halten. Es ist ein grundlegender Un­ terschied, ob das Foto während der Aufnahme entsteht oder

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Tom Körber. Chefredakteur.


Für Männer, die kein GPS brauchen, um zu wissen, wo sie stehen.

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Covershot // guido cantini/panera

inhalt

p h o to w e l t e n : Da s s i n d m a l F o to s .

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74

N o r d S t r e a m R ac e : E i n m a l S t . P e t e r s b u r g i m R e n n t e m p o . C h r i s t i a n S c h e r r e r s L o g b u c h .

56

One Year: 2013 – ein Jahr im Leben von

F o to g r a f R i c h a r d Wa l c h .

1 0 F r ag e n a n : A i n h o a S a n c h e z – e i n e d e r w e n i g e n f o to g r a f i e r e n d e n F r a u e n i m i n t e r n at i o n a l e n R e g at ta z i r k u s .

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Pa n e r a i C l a s s i c yac h t s C a l l e n g e : c i r c u s m a x i m u s .

122

V o lv o O c e a n R ac e : N ac h d e m R e n n e n i s t v o r d e m R e n n e n . N e u e E i n h e i t s f o r m e l s o l l K o s t e n s e n k e n .

editorial 4 inhalt 6 one for the road 8 kon-tiki 44 ausprobiert 50 Taktgeber 52 style 54 kolumnen 70 lesen 84 wissen to go 85 abo 129

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illustration // Pierre Hervé

Tom Körber Er sieht die Welt nur noch in Bildausschnit­ ten und Perspektiven. Das kann mitunter sehr belastend sein – für die Augen und das Gehirn. Ob analog oder digital ist dabei völlig egal. Über Tellerränder und in Magazine zu schauen, ist seine zweite große Leidenschaft. Das Sailing Journal basiert auf seiner Idee.

Jan Weisner Bei seiner Leidenschaft für anspruchsvolles und schönes Layout kam 2007 das Sailing Journal gerade zum richtigen Zeitpunkt. Er ist seither für die grafische Umsetzung und Druckvorstufe zuständig. Mit seiner Firma Outline-­Graphix gestaltet er noch weitere erstklassige Wassersport-Magazine.

Michael Walther Wenn er nicht segelt, denkt er übers Segeln nach. Und wenn er nicht übers Segeln nachdenkt, redet er darü­ ber. Mehr Segeln geht kaum. Der fertige Jurist liebt Mehrrümp­ fer. Egal ob auf einem F18 bei der Archipelago Raid, auf einem Extreme 40 mit Roland Gäbler oder, oder, oder …

Felix Kling | Büro Bodensee/Bayern Er segelt, egal ob auf historischen Yachten wie auf der BAYERN II oder modernen Booten wie Starboot. Er fotografiert, er gibt mit Sailing Media Wettkampfregelwerke heraus und seit Neu­ estem ist er unser Mann am Bodensee und in Bayern. Die Adresse finden Sie hinten im Impressum.


one for the road

nico kraus. 12mR-yachten wm, glücksburg.

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Bruchteile von Sekunden: An einem wolkig-windigen Tag auf der Flensburger Förde bei der WM der 12mR-Yachten vor Glücks­ burg. Viele Betrachter dieses Bildes (es hängt zum Beispiel in einer Ausstellung auf Sylt) rätseln und fachsimpeln über den Lichteffekt und die partielle Schärfe: Helikopter mit Filmleuchten erhellen die Szene. Oder Bildbearbeitung und Abdunkeln des Hintergrundes. Dabei ist die Lösung ganz einfach und täglich Brot des Wassersportfotografen: der richtige Ort zur rechten Zeit! Mit dem optimalen Ausschnitt und der passenden Blende (300 Millimeter/Blende 4.0). Ein Sonnenstrahl, der für einige Sekunden die Szene beleuchtet, erhellt die 12mR-Yacht NYALA, das Ufer und der Wald im Hintergrund bleiben im Dunklen.


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Mehr davon gibt‘s bei Nico Krauss: www.galerie-elements.de.


photowelten

Therealdeal. 10


foto // Loris von Siebenthal & Nicolas Jutzi

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Vulcain Trophy auf D35-Yachten. Grand Prix Beau Rivage Palace. Genfer See.


foto // Sylvain Cazenave

foto // Sylvain Cazenave

photowelten

Hawaii. North Shore.

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foto // Amory Ross/Volvo Ocean Race

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Michi M端ller beim Bergen des Vorsegels zwischen China und Neuseeland.


photowelten

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foto // Paul Todd/Volvo Ocean Race

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Abu Dhabi Sailing Festival. World of Dhows.


foto // Guilian Grenier/ORACLE TEAM

photowelten

foto // ACEA/Ricardo Pinto

Morgend­liches Testen in der San Francisco Bay.

Fan sein heiĂ&#x;t mitunter leiden.

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photowelten

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foto // tom körber

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Flensburger Förde. Sterling Cup. US 5 ANITRA und K2 EVAINE. Fast könnte man meinen, man wäre im Mittelmeer. Nur das Licht ist ein anderes.


photowelten

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foto // Rolex/Kurt Arrigo

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Rolex Middle Sea Race. Regattafeld umrundet den Vulkan Stromboli.


foto // Rolex/Daniel Forster

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foto // tom kรถrber

Rolex Big Boat Series in San Francisco.

Robbe & Berking Classics. Flensburg.

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Expect the Unexpected

1975 in Frankreich gegründet, avancierte tbs innerhalb von zehn Jahren zum erfolgreichsten Bootsschuhhersteller Europas. In enger Zusammenarbeit mit den bekanntesten Skippern haben wir innovative Produkte entwickelt, die in puncto Sicherheit, Funktion, Design und Komfort Maßstäbe gesetzt haben. Wir danken: Eric Tabarly, Pierre Follefant, Isabelle Autissier, Florence Arthaud, Ellen Mc Arthur, Vincent Riou, Armel Le Cleach und besonders Michel Desjoyeaux. Erhältlich im gut sortierten Fachhandel. www.tbs-deutschland.de


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foto // Rolex/Carlo Borlenghi

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Les Voiles de St. Tropez. MOONBEAM III (1931).


fotos // Mark Lloyd/RDP.

photowelten

70 Füße auf Abwegen. MOD 70 SPINDRIFT mit Skipper Yann Guichard überschlägt sich beim Inshore Race der Route des Princes in Irland.

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foto // Abner Kingman

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Eine falsche Segelstellung und schon rauschen die Kiwis Millimeter an der Kenterung vorbei. An diesem Tag f체hrte Neuseeland noch mit 6:0. Danach 채nderte sich das Blatt.


Finales Rennen am 15. und letzten Tag. Bekannt unter dem Namen: The Race.

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foto // ACEA/Photo Gilles Martin-Raget

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foto // ACEA/Gilles Martin Raget

31 photowelten

Letztes Rennen am ersten Tag in der San Francisco Bay.


photowelten

Rolex Fastnet Race. Zieleinlauf im Leuchtturm Plymouth/Cowes.

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foto // TOM Kร rber

foto // Rolex/Kurt Arrigo

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Ostsee. Kieler Fรถrde.


photowelten

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foto // Rolex/Carlo Borlenghi

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Maxi Yacht Rolex Cup. Sardinien.


foto // Carlo Borlenghi

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Giraglia Rolex Cup. Windfinder auf der RAN.


foto // Kurt Arrigo

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Rolex Middle Sea Race. Zieleinlauf auf der MORNINIG GLORY. Am Steuer: Christina Plattner.


NORD STREAM RACE 2013 TEAM EUROPE

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Nach dem Maxi Yacht Rolex Cup auf Sardinien Anfang September geht’s für mich mehr oder weniger direkt nach Flensburg für das Nord Stream Race. Wie schon zur Erstaufführung hat mich auch dieses Jahr Tim Kröger


39 RACE

angefragt, mit seinem Team EUROPE auf der Swan 60 zu segeln. Das passt mir gut ins Programm und ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit Tim und der Truppe. Nach einem kurzen Stopp in Zürich zum Umpacken – T-Shirts raus und warme Unterwäsche rein – lande ich eine Woche vor dem Start der 800-Meilen-Regatta im doch schon reichlich frischen Norden. schrift // christian scherrer BILD // on Edition Onboard-bilder // Eike Schurr.


Die Flaute erhöht die Anspannung an Bord. Mit dem Fernglas suchen wir die Ostsee nach frischem Wind ab – vergebens.

n den Tagen vor dem Start haben wir Zeit, unsere

und mit der einen oder anderen Transition und leichten

Swan 60 auf Vordermann zu bringen, die Förde

Winden zu kämpfen haben. Das Rennen wird somit wohl

und das Startgebiet genauer zu erforschen und

doch nicht so schnell sein, wie wir zuerst gehofft hatten.

uns als Team wieder einzuspielen. Mit dem fast

Trotzdem sind wir guter Dinge. Die Konkurrenz ist stark,

gleichen Team wie beim letzten Rennen geht dies

aber nicht unschlagbar und nach dem zweiten Platz im

schnell und gut. So sind die meisten Jungs an Bord auch

vergangenen Jahr ist eine Top-Platzierung erklärtes Ziel.

alte Bekannte und Freunde, mit denen man schon hier und dort unterwegs war. Tim ist ja auch schon ein Weilchen

Am Montag geht’s dann endlich los. Der Start ist auf

unterwegs in der Szene. Wir beide kennen uns nun be­

12.30 Uhr angesetzt, doch bei reichlich böigem und star­

reits seit mehr als 20 Jahren. Wir haben uns damals beim

kem Wind brechen die Russen auf der BRONENOSEC

Whitbread Round the World Race, dem Vorläufer des Volvo

noch vor dem Start ihr Karbon-Vorstag. Das Regatta­

Ocean Race, kennengelernt. Seitdem haben sich unsere

komitee entscheidet sich, den Start auf 16.00 Uhr zu

Wege immer wieder gekreuzt, irgendwo auf der Welt und

verschieben, um dem Team eine Chance zu geben, das

nun wieder hier in Flensburg. Schön.

Vorstag auszuwechseln. Bei ähnlichen Bedingungen starten wir dann am Nachmittag. Wir erwischen einen

Am Sonntag, dem Tag vor unserem Start, ist das Tagespro­

schlechten Start in zweiter Reihe, doch durch geschick­

gramm mit ein paar letzten Vorbereitungen leicht; noch

tes Manövrieren unter Spi segeln wir uns kurz nach der

einmal ausschlafen, anständiges Essen, die Kleider für die

ersten Wendemarke nach vorn und führen die Flotte der

Zeit an Bord packen (so wenig und leicht wie möglich),

fünf Swan 60 aus der Flensburger Förde heraus. Dicht

Wetter checken und zuschauen, wie die ORC-Flotte star­

gefolgt von den Teams GREAT BRITAIN, GERMANY und

tet. Die tut das, warum auch immer, einen Tag vor uns mit

RUSSIA. Draußen dreht der Wind immer mehr gegen

perfekten Bedingungen von 20 bis 25 Knoten aus Wes­

Süden und wir wechseln vom A2 auf den A5, den kleine­

ten gen St. Peterburg. Wir sollen den gleichen Wind für

ren und flacheren Spinnaker. Unsere Verfolger tun das

unseren Start haben, dann jedoch circa in der Mitte des

Gleiche. Vorbei geht’s an Fehmarn mit vollem Tuch Rich­

Parcours von der starken Westströmung überholt werden

tung Kursmarke vor Rostock.

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41 RACE

Die Briten machen den besten Job und weichen nicht von

see, Richtung Bornholm. Der Wind hat unterdessen etwas

unserem Heck. Eine Zeit lang segelt das Team von Adri­

abgenommen, meine Wache ist durch und ich übergebe

an Stead einen tieferen Kurs und setzt sogar wieder den

an meinen polnischen Trimmerkollegen Piotr (Przybylski).

A2. Sie kommen zwar etwas vom Kurs ab, überholen uns aber somit in Lee. Langsam bricht die Nacht herein. Bei uns

Während der restlichen Nacht und des Morgen gehen

gibt’s Abendessen – ungarischer Eintopf, gefriergetrocknet

die Positionskämpfe Vorwind weiter. Die Engländer haben

aus dem Beutel – und wir starten das Wachsystem mit zwei

sich in Luv von uns positioniert und kommen dort mit mehr

mal zwei sich abwechselnden, gleichzeitig aber auch über­

Druck besser voran. Auf der Höhe von Bornholm liegen wir

lappenden Wachen. Das System hält uns mit vier Stunden

an zweiter Stelle, hinter den Briten und vor den Russen, den

langen Schichten frisch, bringt jeweils alle zwei Stunden

Deutschen und den Türken. Der Wind wird leichter und

eine neue Wache an Deck und garantiert somit Kontinuität

leichter. Jetzt wird’s tricky. Die Wettervorhersage gibt uns

und einen guten Mix zwischen den Wachen. Ich bin dann

drei verschiedenen Möglichkeiten beziehungsweise Mo­

von zehn bis zwei Uhr nachts dran, zusammen mit Ro­

delle an. Es sieht so aus, als wenn sich das unbeliebteste der

bert (Stanjek), Sören, einem der Vorschiff­ männer, und Dieter, einem Gast von Nord Stream. Mit den elektrischen Winschen und den hydraulischen Trimmhilfen braucht man keine Grinder an Bord der Swan 60. Die Manpower braucht man hauptsächlich für die größeren Manöver, wie zum Beispiel

Die Spischoten benetzen wir regelmäSSig mit Wasser, damit diese nicht heiSS laufen und dann schlimmstenfalls reiSSen!

einen Vorsegelwechsel. Doch dieser steht bei uns zurzeit nicht an. Wir halten Kurs mit dem A5 auf

drei Modelle – das mit einer größeren Flaute vor der Ost­

die Marke vor Rostock. Die Briten müssen unterdessen ih­

küste von Gotland – durchsetzten würde. Wir segeln immer

ren A2 bergen und sogar die Fock setzten, um die Marke

noch Vorwind mit dem A2 und kämpfen um jeden Meter.

zu erreichen. Das bringt uns wieder in Führung. Am Ende

Zuerst setzen wir die Sturmfock und später die größere

meiner Wache erreichen wir die Marke, dicht gefolgt von

Fock Nummer 4 als Stagsegel auf dem Vordeck, um noch

den Briten. Wir machen beide einen Gybeset (schnelle

mehr Segelfläche zu bekommen. Die elektrischen Win­

Halse an der Luvmarke und anschließendes Spisetzen)

schen für den Spi arbeiten im Dauerbetrieb. Die Spischo­

und setzen wieder den A2. Der Rest der Flotte folgt uns

ten benetzten wir regelmäßig mit Wasser, damit diese nicht

in Sichtweite. Nun geht’s auf Vorwindkurs raus in die Ost­

heiß laufen und dann schlimmstenfalls reißen.


RACE

In der nächsten Nacht wird der Wind immer leichter und

Die neueste Wettervorhersage wird sehnlichst erwartet und

dreht nach rechts. Die Flotte schiebt sich immer mehr zu­

verspricht Besserung. Wie bereits vorangekündigt soll neu­

sammen. Nun liegen die fünf Swan-Yachten alle innerhalb

er, frischer Wind aus Nordosten kommen. Wir haben uns im

von zwei Seemeilen. Wir wechseln vom A2 auf den leich­

Osten von der Flotte und somit am nächsten zur Küste von

teren A1.5 und später, weil der Winkel zu spitz wird, auf

Lettland positioniert. So hoffen wir, den Wind als Erste zu

den A5. Mittlerweile haben wir uns bis auf 80 Seemeilen an

bekommen. Dieser soll dann angeblich immer stärker wer­

Gotland herangekämpft. Leider sind wir zu weit weg für Mo­

den und im Finnischen Meerbusen bis zu 30 Knoten auffri­

bilfunkempfang. Wir hatten eigentlich geplant, mit Magnus

schen. Weniger erfreulich ist die Nachricht, dass bei dieser

(Woxen) in unserer Freiwache auf seinem schwedischen

Windrichtung die letzten 150 Meilen nach St. Petersburg am

Handy die America’s-Cup-Rennen anzusehen. Doch daraus

Wind gesegelt werden müssen. Das heißt, bevor es losgeht,

wird nun nichts. Später stellen wir fest, dass in San Francisco

wollen wir uns nochmals gut verpflegen und unsere Bedürf­

an diesem Tag wegen zu starken Windes sowieso alle Ren­

nisse verrichten. Später kann dies etwas schwieriger werden.

nen ausgefallen sind. Und wenn wir ehrlich sind, so haben wir ja eigentlich auch genug eigene Probleme. Denn das Wettermodell mit der totalen Flaute setzt sich durch. Der Spi geht runter, das leichte Vorsegel hoch und so verbringen wir den ganzen dritten Tag bei fast keinem Wind vor Gotland. Wir kommen kaum voran und die Segel schlagen größten­

Eine halbe Meile im Nordosten sehen wir Druck auf dem Wasser, Schaumkronen auf den Wellenspitzen. Aber irgendwie will der Wind nicht zu uns kommen. Die ersten Vorboten des neuen Windes kündigen sich an; ein dickes Wolkenband drückt von der lettischen Küste in unsere Richtung und eine kurze, immer höher werdende Welle aus der gleichen Richtung erreicht uns. Hier aber immer noch kaum Wind. Eine halbe Meile im Nordosten sehen wir den Druck auf dem Wasser, Schaumkronen auf den Wellenspitzen. Aber irgendwie will der Wind nicht zu uns kommen. Wir halsen rein, in Richtung der Drucklinie, kommen aber kaum vorwärts. Wir bleiben dran und versu­ chen über Stunden, die Drucklinie zu erreichen, doch lang­ sam entfernt sich diese wieder von uns und verschwindet schlussendlich endgültig – und wir stehen immer noch in der Flaute. Von Norden her hat sich jedoch unterdessen eine leichte Brise entwickelt. Der Rest der Flotte hat davon profitiert und sich langsam abgesetzt. Gleichzeitig sitzen wir hier weiterhin in der Flaute. Es ist zum Wahnsinnigwerden. Bis uns der gleiche Wind erreicht, liegen wir mehr als 25 Meilen unter dem letzten Boot. Game over.

teils hin und her. Ab und zu erwischen wir einen Windstoß und fahren für ein Weilchen, nur um dann wieder im nächs­ ten Flautenloch liegen zu bleiben. So kommen wir zwar nur wenig voran, liegen am Abend dennoch mit 402 verbleiben­ den Seemeilen auf halber Strecke nach St. Petersburg. An diesem Punkt hat sich das Feld neu gemischt; die Deutschen liegen 1,1 Meilen vor uns, hinter uns die Türken und Englän­ der mit 0,4 und 1,5 Meilen Abstand und dann etwas weiter hinten die Russen fünf Meilen zurück.

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Die nächtlichen Segelwechsel fordern die ganze Crew – Klagen kommen keine. Hauptsache, es gibt wieder Wind!


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Der Frust an Bord ist groß. Wir versuchen noch aufzuho­

So erreichen wir am Samstag in der Früh dann endlich mit Kronstadt das Ziel der

len, Meile um Meile zurückzufressen, doch der Abstand ist

Regatta – als letzte der fünf Swan 60. In St. Petersburg am Steg genehmige ich mir

zu groß. Da ist nichts mehr zu machen. Während sich die

ein paar extra große Schlucke Wodka. Aber so schnell spült man das nicht weg.

Briten und Russen bis ins Ziel ein Kopf-an-Kopf-Rennen lie­ fern, versuchen wir, den Abstand auf die Türken zu verklei­

Was bleibt, ist die gute Truppe, das Team von Tim, kompetent und bis zum

nern. Auf Höhe des Leuchtturms Tallinn Light, querab von

Schluss noch mit dem gleichen Spirit. Resultat hin oder her. Nächstes Jahr

Helsinki, haben wir den Abstand auf 15 Meilen verkleinert.

kommen wir zurück. Dann geht’s Ende Mai von St. Petersburg über Helsinki

Wir segeln am Wind mit zehn bis 13 Knoten, aber mit wenig

nach Warnemünde. Wenn bis dann schon das Eis in der Newabucht bei Kron­

Hoffnung auf eine Verbesserung im Klassement.

stadt geschmolzen ist.


abenteuer

KON TI KI Interview // tom körber bild // DCM

Ein Aufenthalt auf Fatu Hiva, einer recht einsamen Insel der Marquesas-Inseln, brachte Thor Heyerdahl auf eine – für die damaligen Verhältnisse – revolutionäre Idee. Wäre es möglich, dass die Südseeinseln von Südamerika aus besiedelt worden sind, anstatt wie bis dato angenommen von Asien aus? Steinerne Statuen wiesen Ähnlichkeiten mit denen aus Südamerika auf und Einheimische sprachen von der Herkunft ihres Volkes im Osten.

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Diese Hinweise untermauerten Heyerdahls These über die Besiedlung Polynesiens. Seine wissenschaftliche Arbeit wurde von Experten rund um den Globus abgelehnt. Die einzige Möglichkeit lag also in einem Selbstversuch, obwohl er Angst vor Wasser hatte und dementsprechend nicht schwimmen konnte. Er beschloss, ein Boot, das sich an historischen Zeichnungen orientierte, zu bauen. Damit wollte er von Peru nach Polynesien segeln.


45


abenteuer

Das FloSS.

Das Meer.

Es wurde – wie seit Urzeiten üblich – aus Balsahölzern ge­

Fast 8.000 Kilometer legten Heyerdahl und seine fünfköpfi­

baut. Neun Stämme, die knapp 13 Meter lang und 60 Zenti­

ge Mannschaft ohne moderne Ausrüstung auf dem offenen

meter stark waren, zusammengehalten nur von Hanfseilen,

Meer zurück. Die einzige Ausnahme war ein Funkgerät, mit

stellten den Grundaufbau dar. Querhölzer aus Balsa- und

dem sie phasenweise Kontakt zur Außenwelt hatten. So

Pinienholz als Wellenbord und Bretter zwischen den Bal­

konnte „die Welt da draußen“ eine sehr persönliche Reise

sastämmen sowie ein knapp zehn Meter hoher Hauptmast

von Abenteurern miterleben, die für ihre Überzeugung ein­

komplettierten die Konstruktion. Als Unterstand diente eine

standen, selbst wenn alle es für unmöglich hielten. Orka­

Hütte hinter dem Mast. Eine echte Herausforderung nicht

ne, Haiangriffe und Konflikte untereinander ließen die Tour

nur für das Material, vor allem für die Menschen.

schnell zu einem Medienereignis werden. Nach guten drei Monaten auf See landete die KON-TIKI auf dem Tuamotu-

Die Crew.

Archipel in Französisch-Polynesien.

Der zweite Mann an Bord war Herman Watzinger, ein aus dem Krieg heimgekehrter Ingenieur. Auch er war noch nie zur See gefahren und ließ sich auf ein Abenteuer ein, ohne wirklich zu wissen, was auf ihn zukam. Den anderen Mitgliedern im Team kann man wohl Ähnliches unterstel­ len. Auch Torstein Raaby und Knut Haugland, die beide Erfahrungen mit Funkgeräten hatten. Der Einzige unter ih­ nen, der segeln konnte, war Heyerdahls Jugendfreund, der schwedische Wissenschaftler Bengt Danielsson, der gleich­ zeitig auch die Filmkamera bediente.

Thor Heyerdahl, gespielt von Pål Sverre Hagen.

Manche Menschen glauben an das Schicksal, andere nicht. Ich glaube daran und auch wieder nicht.


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Der Erfolg.

Sein Enkel.

Heyerdahls Buch wurde in 67 Sprachen übersetzt und mehr als 50 Milli­

2006, also knapp 60 Jahre später, unternahm sein Enkel Olav

onen Mal verkauft. Seine Dokumentation gewann 1952 den Oscar. Thor

Heyerdahl auf dem Balsafloß TANGAROA eine Reise von

Heyerdahl (1914 – 2008) wurde der berühmteste Norweger seiner Zeit.

Peru nach Tahiti – auf den Spuren seines Großvaters.

Historisches Original-Bildmaterial.


abenteuer

Welche Erinnerungen hast du an deinen Großvater? Wusste er zum Beispiel um die Verschmutzung der Meere? Oh ja, darum wusste er. Was ihn aber wirklich zum Umweltschützer werden ließ, waren die Ölklumpen an sei­ ner Zahnbürste während der Überquerung des Atlantiks in seinem Schilfboot RA. Er war ein energischer, geschäftiger

Das Gespräch.

Mann. Er hatte immer ein Projekt am Laufen. Er hatte viel

Du bist die Route deines Großvaters aus dem Jahr 1947

Charme und konnte sich aus jeder Situation herausreden.

nachgesegelt. Habt ihr das Floß identisch nachgebaut

Politisch war er nicht aktiv, aber er hatte Freunde auf allen

oder modifiziert? Beide Flöße waren im Prinzip gleich.

Seiten. Einer dieser engen Freunde war Fidel Castro.

Manchmal hat man das Gefühl, wie Marionetten von Fäden an unsichtbaren Händen bewegt zu werden. Dazu sind wir sicherlich nicht geboren.

Große Stämme aus Balsaholz, mit Seilen zusammengebun­ den. Aber um es etwas komfortabler zu haben, mussten wir unser Floß etwas größer bauen. Unser Segelbereich war in etwa dreimal so groß wie der auf der KON-TIKI. Der größte Unterschied lag aber in der Steuertechnik. Das Hauptprob­ lem der KON-TIKI-Crew bestand darin, das Floß zu manö­ vrieren. Sie hatten ein langes Ruder am Achterdeck, das es fast unmöglich machte, den Kurs des 18 Tonnen schweren Floßes zu ändern. Deshalb sind sie am Ende in Polynesien auf das Riff gelaufen. Mein Großvater fand später heraus, dass die prähistorischen Flöße mit einem anderen Steuerge­ rät ausgestattet sein mussten, und zwar mit einem GuarraBoard und hochziehbaren Kielen. Wir hatten zehn solcher Kiele und konnten damit unser Floß in jede Richtung len­ ken. Wir haben dieselbe Strecke zurückgelegt, brauchten aber 30 Tage weniger. Welche Erfahrungen hast du auf der Reise gemacht? Ich bin tatsächlich Menschen begegnet, die mein Großvater

Was ist in den vergangenen 60 Jahren mit den Meeren

vor 60 Jahren zum Beispiel im Dschungel von Ecuador traf.

geschehen? Wir haben, wie mein Großvater auch, am 28.

Wir fällten Bäume und trieben sie zur Küste runter – drei

April die Segel gehisst. Wir wollten Wind, Geschwindigkeit

Tage absolute Wildnis. Ich war verantwortlich für den Bau

und andere Beobachtungen mit der KON-TIKI vergleichen.

des Floßes und die Überquerung des Pazifiks, mehr als drei

Ich hatte sein persönliches Tagebuch und das Logbuch. Nur

Monate mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 2,7

zwei Beispiele: Ich hatte schon großartige Taucherlebnisse

Knoten. Ich habe da draußen ganz ähnliche Erfahrungen wie

und freute mich auf das Tauchen mit Haien. Aber wir haben

die damalige Crew gemacht. Unglaubliche Erinnerungen.

nur vier Haie gesehen. Die KON-TIKI war umgeben von ihnen. Der Markt für Haifischflossensuppe ist entsetzlich. Fischer fangen Haie, schneiden ihnen die Flossen ab und schmeißen sie lebend wieder über Bord. Oder nehmt all den Plastikmüll, der im Humboldtstrom treibt. Das Plastik bildet große schwimmende Inseln, die größte von ihnen ist doppelt so groß wie Texas!

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Das Sailing Journal verlost drei KON-TIKI-DVDs.


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aus pro biert Schuhe Adidas Grinder

Sportschuhe mit drei Streifen gehen im Jahr wohl millionenfach über die Ladentheke. Mats Hummels, Sebastian Schweinsteiger und Philipp Lahm schwören auf die Ausrüstung mit dem markanten Logo und die Werbung zahlt sich offensichtlich aus. Nun kann Adidas im Bereich Fußball, Jogging und Tennis auch auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken. Anders ist dies im Segelsport.

schrift // Michael walther

Seit etwa zwei Jahren ist Adidas mit modernem, neuem Look und zum Teil

deres Boot zur Verfügung stand. Nur mein Bruder mit seinem 15er hat noch

gewagten Farben nun in dieser Branche aktiv. Nachdem mit Puma ein anderer

Lust, bei den Bedingungen mit mir segeln zu gehen. Da ich davon ausgehe,

Sportartikelhersteller und Weltkonzern die „Volvo Ocean Race“-Segel gestri­

dass Adidas die Schuhe auch an Segler ohne Grinder verkauft, halte ich die­

chen hat, steigt also ein weiterer Traditions- und Weltkonzern in den Ring, um

sen Test jedoch dennoch für angemessen.

Musto, Henry Lloyd und Marinepool herauszufordern. Ich schlüpfe also in die neuen Schuhe und bin auf Anhieb begeistert von der Ich gebe zu, dass ich der Segelmarke Adidas zunächst skeptisch gegenüber­

Passform. Meine eigentlich recht breiten Füße finden in dem Adidas-Schuh

stand. Nicht wegen des leuchtend grünen Farbtons, in dem sie ihre Jacken ge­

ein hervorragendes Fußbett vor. Weder beengend noch zu wackelig ist es

staltet haben. Mir saß noch zu sehr im Hinterkopf, wie die Raubkatze Puma

für meinen Fuß in dem neuen Bordschuh – Adidas weiß eben, wie Schuhe zu

nach dem Versuch, im Segelsport Fuß zu fassen, den Schwanz einziehen muss­

sitzen haben. Dieser Eindruck wird auch im Verlauf des Segeltages nicht ge­

te. Außerdem konnte ich nicht einschätzen, wie die drei Streifen auf dem Öl­

trübt. Insbesondere das sehr geringe Gewicht des Schuhs beeindruckt mich

zeug bei dem doch recht konservativen Segelpublikum ankommen würden.

über die gesamte Zeit auf dem Wasser. Dass die weiße Sohle keine störenden Streifen an Deck hinterlässt, ist natürlich ein wichtiger Aspekt.

Mittlerweile habe ich mich eines Besseren belehren lassen. Die Bekleidung sieht modern und sportlich aus und kann meiner Meinung nach eine Alternati­

Wesentlich mehr haben mich jedoch die großen Wasserabläufe begeistert. Bei

ve zu den bisher bekannten Marken darstellen – zumindest für die Segler, die

vielen Bootsschuhen hatte ich bisher das Gefühl, in einer Pfütze zu stehen,

einmal etwas Neues wagen wollen. Und genau zu dieser Kategorie zähle ich

wenn der Schuh richtig durchnässt war. Der Adidas-Schuh hingegen leitet das

mich. Gut, ich fange klein an und wage mich passenderweise bei den Schu­

Wasser direkt wieder nach draußen. Kein Wunder eigentlich, wenn man sich

hen mal einen Schritt voraus! Die Adidas Grinder hatten es mir angetan. Leicht,

die drei Öffnungen in der Sohle ansieht. 40 mal zwölf Millimeter ist jede ein­

sportlich und eventuell genau das Richtige, um bei 15 bis 18 Knoten und son­

zelne groß. Der Nachteil folgt jedoch auf dem Fuße. Tritt man auf dem Weg zur

nigem Wetter an Bord zu stehen. Okay, in Kiel ab November sonniges Wetter

Yacht unachtsam in eine Pfütze, merkt man dies binnen zwei Sekunden. In sei­

zu finden, ist nicht einfach – und so musste ich meinen Test bei Bedingungen

nem tatsächlichen Einsatzbereich ist der Wasserablauf jedoch perfekt. Leider

durchziehen, bei denen eigentlich Seestiefel passender gewesen wären.

waren dies schon die Highlights der Sohle. Trotz ordentlicher Struktur musste ich beim Segeln leider feststellen, dass der Schuh weniger Halt auf dem Holz­

Kiel, 9. November, 10 Uhr, sechs Grad, Nieselregen. Ich schlüpfe in meine

deck bietet als vergleichbare Modelle der Mitbewerber. Dies liegt meines Er­

neuen Adidas Grinder, um gleich den Sprung auf einen 15er-Rennjollenkreu­

achtens an dem sehr festen Gummi, das Adidas für die Sohle verwendet hat.

zer zu wagen. Nun mag der eine oder andere sich fragen, wo auf einem 15er-

Auf diesen Schwachpunkt angesprochen, teilte mir Adidas umgehend mit,

Jollenkreuzer ein Grinder sei. Ich gebe zu, dass mir im November kein an­

dass dieses Manko bereits erkannt und bei den neuen Modellen behoben sei.

50


51 test

22. februar - regelseminar Ansonsten konnte mich der Schuh

Unser Kolumnist Willii Gohl und Mufti Kling, ebenfalls In­

echt überzeugen. Und auch ei­

ternational Judge der ISAF, laden interessierte Segler zu

nen Tag später überraschte mich

einem Seminar über Wettfahrtregeln und Regattataktik ein.

der Grinder-Schuh damit, dass er

Das Seminar wird in der Marina

bereits nach zwölf Stunden voll­

Ultramarin am Bodensee durch­

kommen durchgetrocknet war.

geführt. Die beiden Referenten

Gerade wenn man über mehrere

sind für ihre fundierten Kenntnis­

Tage mit ein und demselben Paar auskommen möchte, ist es

se und ihre humorvolle Art be­

wirklich angenehm, am Folgetag bereits in trockene Schuhe

kannt. Ihre Seminare sind immer

zu steigen und nicht wie viele andere in feuchte und klam­

ein Gewinn für die Teilnehmer.

me. Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich Adidas auf

Weitere Informationen sind auf

die Produktion von perfekten Schuhen versteht. Wenn nun

www.sailing-media.com

noch der Wassersportaspekt in Form einer griffigeren Sohle

zu finden oder können auch di­

berücksichtigt wird, sind die Adidas Grinder perfekt. Die Ver­

rekt bei unserem ständigen Mit­

arbeitung, das geringe Gewicht, die schnell trocknenden Ma­

arbeiter Willii Gohl (siehe Im­

terialien und eine hervorragende Passform haben mich über­

pressum) abgefragt werden.

zeugt. Der Schuh ist ab 139 Euro im Fachhandel erhältlich. Weitere Informationen: www.terrathree.com

Spür die Freiheit

360° Wassersport erleben.

Michael Walther, Regatta-Segler

Die Naturgewalten erleben, das Salz auf der Zunge schmecken, sportliche Herausforderungen im Team meistern oder Ruhe und Ausgleich finden – alles rund ums Segeln erleben Sie auf der boot Düsseldorf vom 18. bis 26. Januar 2014.


Taktgeber

Citizen AT8019-02W Funk-Chronograph Eco-Drive-Antrieb mit 180-Tage-Gangreserve verpackt in einem Edelstahlgehäuse. Form und Funktion vereint. Dank der Vier-Zonen-Funkzeit (Europa, Japan, USA, China) und einer Wasserdichtigkeit bis zu 20 Meter kann über und unter Wasser nichts schiefgehen. Erhältlich ab 449 Euro. Infos www.citizenwatch.de

Fossil Grant Automatik Römische Ziffern und hochwertiges braunes Leder machen diese Uhr zum Hingucker. Durch das Automatikwerk ist die Uhr auch technisch ein Glanzstück. Design und Funktion im Einklang, also perfekt geeignet für den exklusiven Landgang. Die

Omega Seamaster

Uhr ist ab 229 Euro erhältlich. Infos www.fossil.de

Planet Ocean - 007 Edition

Eine Uhr für Grenzgänger. Polierter Edelstahl und bis zu 600 Meter wasserdicht. Natürlich ist das Ziffernblatt mit Saphirglas abgedeckt, ebenso wie der Gehäuseboden, der damit sein mechanisches Uhrwerk zeigt. Es wurden nur 5.007 Exemplare gefertigt. Erhältlich ab 4.999 Euro. Infos www.omegawatches.com

IWC Ingenieur Automatic Betont klares und schlichtes Design machen diese Uhr zu einem echten Hingucker. Das 40-Millimeter-Gehäuse beherbergt ein mechanisches Uhrwerk mit automatischem Aufzug. Das Ziffernblatt ist durch Saphirglas geschützt, sodass die Uhr auch an Bord keinen Schaden nimmt. Erhältlich ab 5.850 Euro. Infos www.iwc.com

Edox Chronodakar II Edox ist der offizielle Uhrenhersteller der legendären Rallye Paris Dakar. Das 47-Millimeter-Titangehäuse bietet perfekten Schutz für das Chronografenwerk, also den Motor dieser Uhr. Mit lediglich 500 Stück weltweit ist die Chronodakar II streng limitiert. Erhältlich ab 3.250 Euro. Infos www.edox.ch

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Hublot Big Bang Unico Titanium Ceramic Keramik, Aluminium und Edelstahl zusammenfügt mit Titanschrauben. Diese hochwertige Materialkombination macht diese Uhr zu einem besonderen Stück Technik am Handgelenk. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 45,5 Millimetern. Das selbst entwickelte Uhrwerk bietet eine Gangreserve von etwa 72 Stunden. Erhältlich ist die Uhr ab 16.700 Euro. Infos www.hublot.com

Rolex GMT-Master II Das Chronometer aus Edelstahl und die zweifarbige Cerachrom-Zahlenscheibe aus blauer und schwarzer Keramik machen die Rolex GMT-Master II zu einer technischen und optischen Besonderheit. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 40 Millimeter und das Ziffernblatt ist dank Saphirglas auch an Bord gut geschützt. Erhältlich ab 7.200 Euro. Infos www.rolex.com

Panerai Radiomir 1940 Das mechanische Uhrwerk mit Handaufzug ist eine reine

Tutima Saxon One Das 43-Millimeter-Gehäuse mit scharf gezogenen Lichtkanten ist schon für sich genommen ein echtes Highlight. Aber auch technisch bietet die Tutima Saxon One dank ihres mechanischen Automatikuhrwerks einiges. Erhältlich ab 5.900 Euro. Infos www. tutima.com

Sinn T1 Hochfestes und salzwasserbeständiges Titan machen die Sinn T1 zu einem robusten und edlen Begleiter an Bord. Die Uhr wurde in Anlehnung an die europäische Tauchgerätenorm geprüft und beim Germanischen Lloyd entsprechend zertifiziert. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 45 Millimetern. Erhältlich ab 2.390 Euro. Infos www.sinn.de

Eigenanfertigung von Panerai. Dieses hochwertige Innenleben aus mehr als 160 Komponenten wurde perfekt verpackt in das 47-Millimeter-Gehäuse aus Stahl. So geschützt ist dieser Klassiker ein optimaler Begleiter für stürmische Zeiten. Die Uhr ist ab 6.800 Euro erhältlich. Infos www.panerai.com


style

Leica. Ferngläser Ultravid Colorline Damit ein wenig Farbe in die grauen Wintermonate kommt, gibt es die Leica-Ferngläser Ultravid 8 x 20 und 10 x 25 nun auch mit farbigem Leder. Zur Auswahl stehen sie in Grün, Gelb, Hellblau, Dunkelblau, Beige und Rot. An der Handlichkeit und der hochwertigen Optik hat sich nichts verändert. Erhältlich ab 800 Euro. INFO www.leica.de

Woolpower. Socken Als ob lange Winterwanderungen nur für diese Woolpower-Merinosocken erfunden worden wären. Die verwendete Wolle speichert bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit, ohne sich feucht anzufühlen. WoolpowerSocken sind kuschelweich und riechen auch

xcel. Neoprenhandschuhe Für den winterlichen Törn sind diese Neoprenhandschuhe genau richtig. Hervorragend verarbeitet und mit Neopren in Stärken von eineinhalb bis fünf Millimeter erhältlich. Kleiner Tipp: Für den perfekten Halt und längere Haltbarkeit billige Baumarkthandschuhe drüberziehen. Schon steht der winterlichen Segeltour nichts mehr im Wege. Erhältlich ab 36,90 Euro. INFO www.liquid-sports.de

Schmuckwerk. Kiel-Ring Statt der Kieler Förde kann dieser Ring natürlich auch mit dem Bodensee, der Müritz, einem bestimmten Bootstyp oder einem Klassenlogo versehen werden. Individualität steht hier im Vordergrund! Wie hier abgebildet, als acht Millimeter breite und zwei Millimeter starke Version in der Ringgröße 54, ist dieser Ring in 925er-Silber ab 218 Euro erhältlich. INFO www.das-schmuckwerk.de

54

nach mehrmaligem Gebrauch nicht, sie sind also perfekt für Seglerinnen und Segler! Erhältlich ab 89,90 Euro. INFO www.woolpower.de


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Armedangels. Schal Dieses flauschige Stück Stoff ist das perfekte Weihnachtsgeschenk. Die Wolle kommt aus der Türkei, wo der Schal auch fair und ökologisch produziert wurde. Diese Kriterien erfüllen alle Produkte des Unternehmens Armedangels. Damit freut sich der oder die Liebste und das Gewissen gibt auch Ruhe. Erhältlich ab 69,90 Euro. INFO www.armedangels.de

zeit statt zeug. gutschein Gerade in der Vorweihnachtszeit sind die meisten abgehetzt und im Stress. Was also fehlt, ist Zeit, um mit Freunden etwas zu kochen, mit den Kindern zu spielen oder einfach mal ein gutes Buch zu lesen. Warum also nicht einmal gemeinsame Zeit verschenken?! Ab Anfang Dezember kann sich jeder Zeitlose auch eine eigene Wunschliste zusammenstellen! Erhältlich ab null Euro. INFO www.zeit-statt-zeug.de

Ronstan. Clear Start Sailing Watch Endlich einmal neue Farben. Die australische Marke Ronstan hat die „Clear Start“-Uhren überarbeitet. Neben neuen Funktionen wie einem Match-RaceTimer gibt es die neuen Uhren nun auch in leuchtendem Gelb-Blau. Für alle, die von langweiligen Grautönen genug haben, ist dies sicher eine Alternative! Erhältlich ab 89,90 Euro. INFO www.ronstan.com

Nikon. Kamera AW1-1 Hinter dem unscheinbaren Namen Nikon AW1-1 verbirgt sich eine spektakuläre Neuigkeit. Nikon bringt damit die erste wasser- und stoßfeste Systemkamera mit Wechselobjektiven auf den Markt. Interessant ist dies für Segler vor allem durch die ebenfalls wasser- und stoßfesten Objektive, die Nikon zeitgleich auf den Markt bringt. Erhältlich ab 799 Euro. INFO www.nikon.de


one year

wa l c h P h o to g r a p h y richard

and film

In der Regel kennen Leser nur die Bilder, die ein Fotograf während einer bestimmten Regatta macht bewiehungsweise über mehrere Regatten hinweg. Was aber macht ein Fotograf das komplette Jahr über? Was hat er noch für Jobs? Arbeitet er nur im Segelsport? Wir baten Richard Walch, ein Jahr (2013) Tagebuch zu führen – was er jeden Monat so treibt.

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schrift & bild // richard walch


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J an u ar .

Atl i n , K anada Ich bin auf einer Freeride-Fotoproduktion mit Freunden für die Firma EVOC. Das Fluggebiet unserer Logde ist so groß wie Tirol, jeden Morgen begeben wir uns mit dem Heli auf die Suche nach perfektem Schnee und der ultimativen Abfahrt – zugegeben, das hört sich etwas unverschämt an. Aufnahme: Rene Markreiter Sekunden nach dem Drop-in. Mit 50 km/h fährt er eine steile Scharte hinab. Ich sitze im Hubschrauber eines A-Star-Helikopters, neben mir unser Kameramann – die Tür ist ausgebaut, der Lärm ist ohrenbetäubend. Unsere Position ist perfekt – der schwarze Berggipfel hebt sich majestätisch im Hintergrund hervor und die Abfahrt zeigt ihre Steilheit. Wie hovern seit zehn Minuten in der Luft und warten auf perfektes Licht – unser Flugbudget nähert sich dem roten Bereich. Da ist es; das Highlight einer zehntätigen Fotoproduktion in dem Bergen Alaskas. Berg, Licht und Action sind perfekt.


one year

F e b r u ar .

A u gs b u rg , D e u tsc h land Ich liege in der „Hessingparkklinik“ in Augsburg. Knie kaputt, bin in New York bei einer Reportage angeschossen worden. Na ja, oder einfach nur extra blöd auf der Bürotreppe gestürzt. 100 Punkte, Mr. Extreme Photographer! Segelboote und Tiefschneehänge sind erst mal kein Thema. Die Klinik ist sehr modern und hat wunderbar helle weiße Wände. Ich versuche, das Beste aus meiner Situation zu machen und plane mit der Klinikleitung eine Fotoausstellung mit meinen Lieblingssegelmotiven. Aufnahme Tropfen: Ich kauere auf dem Schlauchboot mit einem 500-Millimeter-Tele im Anschlag und warte, bis eine Welle nach oben springt. Der Autofokus meiner Canon EOS 1D Mark III greift im Bruchteil einer Sekunde, es entsteht ein Bild, das man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann – für mich ein zeitloser Moment. Aufnahme Möwe: Der Luis Vuitton Cup ist zu Gast in Nizza. Aufgrund der Morgenbrise laufen die America’s Cupper bereits um 7.00 Uhr morgens aus. Die Stimmung ist magisch. Ich richte mein Tele auf den Segler auf dem Vorschiff, als eine Möve mein Bild kreuzt und ich reflexartig abdrücke. Bingo.

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C h arleston , U S A Es ist März und draußen liegt immer noch jede

gerüstet. Das bedeutete, dass der Kameramann

Menge Schnee, ich sitze im Büro und bearbeite

im Helikopter sitzt und die Kamera, die unter

eine Anfrage für ein Kalenderfoto. Gesucht ist

dem Hubschrauber montiert ist, mit einem

ein grafisches Bild. Ich erinnere mich an den

kleinen Joystick und TFT-Monitor steuert. Ich

Start des Sprint 5 der Regatta Velux 5 Ocean in

sitze an der offenen Tür, unter mir 400 Meter

Charleston, USA. Meine Aufgabe war es, den

Luft und Wasser, so weit das Auge reicht. Zum

Start des Rennens zu fotografieren. Ich durfte

Glück bin ich 100 Prozent aufs Fotografieren

mit dem TV-Hubschrauber mitfliegen. Die Ma-

konzentriert und habe keine Zeit, mir wirklich

schine war mit einer Cineflex-Filmkamera aus-

Gedanken zu machen, wo ich gerade bin.

März.


one year

Í safj ö r ð u r , Island An Board eines Expeditionsseglers stechen wir in See Richtung Norden. Unser Ziel ist ein verwunschener Fjord, der in einem Naturschutzreservat liegt. Hier gibt es keinen Lift, kein Auto, kein Snowmobil und keinen Hubschrauber – nur pure Natur. In der Früh strecke ich meinen Kopf aus der Luke meiner Koje: Ein Seeotter vergnügt sich im Wasser. In einem kleinen Schlauchboot liefert uns der Kapitän am Ufer an – wir beginnen mit Tourenski und Splitboard den Aufstieg zum Gipfel. Die Aussicht über den Fjord ist sensationell und die Abfahrt zurück zum Wasser ein Gedicht. Völlig entspannt und glücklich warten wir auf unser Schlauchboot. An Bord warten der Kapitän, Geschichten von seinen Expeditionen in Alaska und ein lecker Eintopf auf uns.

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Die Aussicht 端ber den Fjord ist sensationell und die Abfahrt zur端ck zum Wasser ein Gedicht.

A pr i l .


one year

M u gello , Ital i en Moto GP, die Königsklasse des Motorradsports,

der falschen Akkreditierung kämpfe ich mich

Motoren heulen und ich habe keinen Plan, wie

macht Stopp in Italien. Der Kurs von Mugello

Richtung der Rennstrecke. Mit meinem Pass

man Motorräder fotografiert. Nach einer Stunde

ist eine legendäre Rennstrecke. Gelegen in der

habe ich zwar Zugang zu einem königlichen Buf-

habe ich’s raus, gerade rechtzeitig zum Start der

wunderbaren toskanischen Landschaft, belagert

fet und dem Sonnendach der VIP-Tribüne. Pri-

Königsklasse. Nach der vierten Runde muss ich

von den berüchtigten Valentino-Rossi-Fans, die

ma, aber leider nicht hilfreich, um gute Action­

allerdings zurück zum Tourbus von Tudor. Da

ihren Nationalhelden anfeuern. Ich bin eingela-

bilder zu fotografieren. Ich entscheide mich für

aber nach den vorangegangenen Rennen die

den von Tudor, dem Timingpartner von Ducati,

die Überrumpelungstaktik und vertraue auf den

Hölle los ist, treffe ich auf meinem Weg auf die

um eine Geschichte zu fotografieren. Ausgerüs-

Eindruck meines 800-Millimeter-Teleobjektivs.

„bwin Angels“. Sie schenken mir schnell noch

tet mit einem 800-Millimeter-Teleobjektiv und

Das klappt, ich stehe am Streckenrand. Die

ihr Profilächeln. Willkommen bei der Moto GP.

Mai.

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63

Juni.

K i el , D e u tsc h land Ich bin von Audi gebucht, um mit meinem Team die Kieler Woche zu dokumentieren. Ainhoa Sanchez, die beste Segelfotografin der Welt (siehe 10 Fragen an, Seite 74), Katja Bresch, meine sympathische Bildbearbeiterin, und das unermüdliche Audi-Fotoboot-Team. Täglich eine neue Mission. Bei Wind und Wetter dokumentieren wir Audis Aktivitäten und halten Ausschau nach den jungen Talenten im Sailing Team Germany. Die Arbeit mit den jungen Sportlern ist großartig, alle sind hoch motiviert und total unkompliziert. Besonderer Dank an die Segler und Seglerinnen der Audi-B1-Boote. Selbst abends konnte ich sie trotz Nieselregen zu einer Nachtsession überreden (siehe Sailing Journal 3/2013, Seite 38).


one year

Juli.

M ü nc h en , D e u tsc h land

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Die X-Games sind zu Gast in München. Das be-

die eigene Achse. Ich teste eine neue Kamera

deutet, dass die weltbesten Extremsportler einen

von Canon, die EOS-1 D C. Die Kamera kann in

Stopp in München einlegen. Der Olympiaberg

4K (Ultra-HD) filmen. Die Auflösung ist viermal

wurde zum Slopestylepark für die Mountain-

so hoch wie bei High Definition. So ist es mög-

bike-Elite umgebaut. Die Rampen katapultieren

lich, aus dem Film, der mit 25 Bildern pro Se-

die Fahrer in krasse Höhen. Die Jungs fliegen

kunde aufgenommen wird, ein einzelnes Bild zu

aber nicht nur gerade über den Hügel, sondern

exportieren und es mit relativ hoher Auflösung

drehen sich dabei noch mit einer Schraube um

(acht Millionen Pixel) zu drucken.


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Palma , S pan i en Da steht er: Capitano Giovanni Soldini mit sei-

„Ramp“, ein kreatives Automagazin. Wir haben

che die Kamera bei voller Fahrt in die Wellen.

nen beiden Hochleistungsmaschinen, einem

einen Tag für eine Story. Um 8.30 Uhr stehe ich

So entsteht Hochsee-Offshorefeeling an einem

Maserati und einer umgebauten Open 60. Der

vor Soldini. Mit Sitzgurt und Helm ausgestattet,

lauschigen Sommertag in Palma. Am Nach-

Sportwagen ist Italiener wie Soldini – dessen

um mit ihm auf den Mast zu klettern für das ers-

mittag geht es mit dem Maserati in die Berge,

Gesicht ist von Wind und Sonne gezeichnet.

te Porträt. Eine Stunde später (meine Kamera

zum Sonnenuntergang auf einen Felsvorsprung.

Heute ist „Presseschaukeln“ angesagt. Da ist

ist inzwischen in einer wasserdichten Hülle ver-

Nachdem die Sonne im Meer versunken ist, darf

so ein Vollprofi komplett unterfordert, ist aber

packt) liege ich auf einem kleinen Gummiboot.

ich die Zwölf-Zylinder-Rennmaschine zurück

eben auch Teil seines Jobs. Ich bin im Einsatz für

Wir fahren parallel zur Rennyacht und ich tau-

zum Hafen fahren. Yes.

A u g u st .


one year

S tarn b erger S ee , D e u tsc h land Der Bayerische Yacht-Club feiert 125-jähriges

nen die Spieler nicht so recht. Egal, an diesem Tag

Jubiläum. Die gesamte Eishockey-Crew des ERC

wurde so viel gelacht wie selten auf einem Regat-

Ingolstadt kommt zum Gratulieren. Segeln kön-

taboot, und das ist doch auch etwas Besonderes.

O kto b er .

S eptem b er . 66


67

A u gs b u rg , D e u tsc h land Heute geht es um das Spiel mit Wind und Feuer. Angesagt ist ein Shooting in luftiger Höhe bei einer Ballonfahrt über den westlichen Wäldern von Augsburg. Die Idee dafür ist bei der Kieler Woche entstanden – denn dort wird jedes Jahr parallel zum Segelevent eine Ballonwettfahrt organisiert. Victor Naumann ist unser Pilot, mit einem gezielten Feuerstoß heizt er die Luft in seiner Hülle auf – wir steigen. Das untere Bild sieht eher aus wie ein Raketenstart. Hier musste Victor den Rest seiner Gasflasche entleeren, um diese zum Service zu bringen. Ein perfekter Moment für diesen Hot Shot.


one year

N ovem b er .

G e h e i mer F l u g h afen , K roat i en Bei diesem Shooting geht es um einen Test eines

Bergmassiv zu parken und zu warten. Die Flieger

neuen Canon-Objektivs. Ein Hochleistungszoom

konnten sogar im Berg starten und mussten dann

von 200 bis 400 Millimeter mit eingebautem

nur noch die letzten Meter ungeschützt zurückle-

1,4-Konverter. Die Location ist ein verlassener

gen, ehe sie abhoben. Ich nutze das Gelände für ein

Flughafen, der noch an den Kalten Krieg erinnert.

Mode- und Sportshooting, sicherlich die bessere

Hier war es möglich, mehr als 50 Kampfjets im

Wahl, als Kampfjets in die Luftschlacht zu senden.

68


69

D e z em b er . Vatnaj ö k u l - R eg i on , Island Zurück in Island, dieses Mal für Canon. Zusam-

kurz vor dem Abendessen eine berühmte Stelle,

gelingt, diesen schönen Moment zu fotografie-

men mit meinem Kollegen Thorsten Milse pro-

an der Gletschereis ins Meer bricht und dann

ren – das Eis wird vom Auto angeleuchtet. Als wir

duziere ich den Katalog für die Kamera Canon

eine Zeit im Wasser liegt, bis es aufs offene Meer

nach dem Essen noch mal zurückfahren, um wei-

EOS 6D. Wir bewegen uns an der Südküste des

herausgetrieben wird, um dann von den Wellen

terzufotografieren, hat sich alles verändert. Die

Landes in Richtung des größten Gletschers in Eu-

zurück auf den schwarzen Lavastrand geschlagen

Eisberge haben sich gedreht, die schöne Formati-

ropa, des Vatnajökul. Unser Guide Oli zeigt uns

zu werden. Das Essen fällt erst einmal aus und es

on ist weg, aber zum Glück ja schon im Kasten.


kolumne recht

Mit dem VTG ist nicht zu spaSSen.

W

asser hat zwar keine Balken, aber ein paar Striche auf der Seekar­ te können viel dramatischer sein. Die Rede ist von Verkehrstren­ nungsgebieten (VTG), wie diese Autobahnen auf See korrekt hei­

ßen. VTGs sind überall, nicht nur im Englischen Kanal. Sie sind gefährlich, nicht wegen Wind und Wellen oder wegen großer Schiffe, sondern we­ gen der Bußgelder, die hier lauern. Marc Guillemot, dem bekannten Einhand-Weltumsegler (SAFRAN, Ven­ dée Globe 2012), wäre es fast zum Verhängnis geworden. Bei dem Ver­ such, einen neuen Einhandrekord um die Britischen Inseln und Irland zu schaffen, geriet er in ein Verkehrstrennungsgebiet im Englischen Kanal. Da ließ die Vorladung nicht lange auf sich warten. Unter Androhung einer Geldbuße von 100.000 Britischen Pfund sollte er sich in England stellen. Mit Mühe konnte er eine Gnadenfrist bis nach dem Vendée Globe aus­ handeln. Doch dem Pechvogel fiel der Kiel ab! Er wurde gerettet, hatte

Verhalten im

dafür aber keine Ausreden mehr: Schon ein paar Tage später musste er

Verkehrstrennungsgebiet – VTG

vor Gericht erscheinen. Es wurden dann „nur“ 9.000 Pfund Strafe und

(Traffic Separation Scheme, TSS) KVR Regel 10

4.000 Pfund Kosten gegen ihn festgesetzt.

So machen Sie es richtig: •die Fahrtrichtung im Einbahnweg einhalten

Seine Kollegen hinderte das nicht, in Scharen schon bei Kap Finisterre

•von der Trennzone „Mittelstreifen“ freihalten

wieder quer durch ein VTG zu segeln, diesmal ohne Ahndung der Be­

•Queren vermeiden, sonst jedenfalls Kurs (Kielrichtung)

hörden, aber mit zahlreichen Protestsituationen untereinander. Auch in

im rechten Winkel

der Regatta sind polizeiliche Normen einzuhalten (siehe Sailing Journal

•möglichst am Beginn/Ende einlaufen/auslaufen,

1/2013)! VTGs gibt es nicht nur im Ausland, auch in der Elbmündung, der

sonst in kleinem Winkel „einschleichen“

Kadett-Rinne oder am Kieler Leuchtturm kann es einen erwischen. Die

•Sportboote dürfen Maschinenfahrzeuge nicht behindern!

deutschen Behörden sind vergleichsweise zahm, was die Höhe der Strafe angeht, aber 1.500 Euro sind auch schon mal drin. Dabei ist es vergleichsweise einfach, sich diesem Nervenkram zu entzie­ hen. Es ist ja nicht verboten, als Sportboot ein VTG zu befahren, man soll­ te es aber bitte in Fahrtrichtung rechts tun und beim Queren wirklich den rechtwinkeligen Kompasskurs einhalten. Besser ist es, man hält sich aus die­ sen kommerziellen Autobahnen der Frachter, Tanker und Lotsen heraus.

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Ecki von der Mosel Rechtsanwalt Eckhard „Ecki“ von der Mosel berät viele Betriebe in der Wassersportbranche und hilft Eignern bei Stress mit Werften und Versicherungen. In seiner Freizeit leitet er die Seeregatten des Kieler Yacht-Club, darunter MAIOR, BlueRibbonCup und die Kieler Woche.


71 kolumne umwelt

Blau.

Wie oft putzen sich

Dies ist ein Meilenstein, sagen die Forscher, denn bisher konnten Gifte

Wale die Ohren?

nur über das Fett der Giganten nachgewiesen werden. Man wusste also,

Gar nicht. Und das

welche und wie viele Gifte der Körper eines Wals im Laufe seines Lebens

ist auch gut so!

aufgenommen hatte, aber nicht genau, wann. Die im Ohrenschmalz des

Denn Wissenschaft­

Wals gefundenen Mengen an DDT sind übrigens weitaus höher als ver­

ler haben dank des Ohrenschmalzes eines sanften Riesen

mutet. Und das, obwohl DDT schon seit mehr als 30 Jahren verboten ist.

zum ersten Mal die Auswirkungen von Meeresverschmut­ zung auf die Gesundheit von Walen seit dem Zeitpunkt

Das macht Sinn. Denn Untersuchungen der Halbjahresringe des besag­

der Vergiftung nachvollziehen können. Entdeckt wurde

ten Ohrenschmalzes haben ergeben, dass der Wal den Großteil des In­

diese neue Form der maritimen Schmalzanalyse bei der

sektenkillers kurz nach der Geburt zu sich genommen hat, wahrscheinlich

Autopsie eines Blauwals, der bereits 2007 an der kaliforni­

über die Muttermilch. Weibliche Blauwale erreichen ihre Geschlechtsrei­

schen Küste gestrandet ist. Ganze 30 Zentimeter war der

fe in einem Alter von fünf bis sechs Jahren. Weltweit gibt es noch un­

Ohrenpfropfen lang, sah aus wie eine Kerze mit einer et­

gefähr 10.000 Blauwale, genaue Zahlen kennt jedoch niemand. Das Kalb

was absonderlichen Form, gefüllt mit Naturfasern.

eines Blauwals wird nach einer Tragzeit von etwa elf Monaten mit einem Gewicht von ungefähr 2,5 Tonnen geboren. Sechs bis sieben Monate lang

Schicht für Schicht. Schmalz auf Schmalz. Stabiler, als

wird das Kalb gesäugt. Mit äußerst fettreicher Muttermilch und dem ei­

man denkt. Fast wie ein kleiner Baum. Jede Schicht des

nen oder anderen Giftcocktail, der sich im Laufe des Lebens im Körper an­

wertvollen Schmalzes steht für sechs Monate konservier­

gesammelt hat. Eine erwachsene Kuh ist etwa alle zwei Jahre trächtig. Das

ten Müll aus unseren Weltmeeren. Was man fand, war ein

ist eine ganze Flotte von generations- und grenzübergreifenden – wenn

Chemiecocktail, gemixt aus DDT, einem Insektizid, und

auch gering dosierten – Endlagern auf hoher See. Nun sind Wissenschaft­

Brandschutzadditiven. Das sind Stoffe, die die Ausbrei­

ler auf der ganzen Welt aufgefordert, so viel Ohrenschmalz wie möglich

tung von Feuer einschränken sollen. Was auch immer die

zu sammeln, von gestrandeten Walen. Dem, was am Ende übrig bleibt

in unseren Meeren verloren haben.

vom größten Lebewesens, das je auf unserem Planten existierte.

Daniel Opitz Der 42 Jahre alte international preisgekrönte Filmemacher ist Kopf und Gründer von Ocean Mind mit Sitz in Kiel. Er schreibt regelmäßig im Sailing Journal über Umweltthemen, die alle Segler angehen sollten.


kolumne training

Auf olympischen Erfolg programmiert M // Marcus Baur W // Weert Kramer

schehen zu lassen und nicht mit Kontrolle darauf zu ant­ worten. W // Ja genau, der größte Feind von optimaler Leistung ist der Wille, jetzt etwas tun zu „müssen“. Es geht darum, das optimale Programm geschehen zu lassen. Das kann der Sportler natürlich nur, wenn er vorher seine Haus­ aufgaben auf dem Wasser gemacht hat und intuitiv weiß, welches Programm jetzt passt. Um dann dieses optimale Pro­

M // Angenommen, jemand hat das Können und die Fit­

gramm schnell abrufen zu können, braucht es eine „Vorbah­

ness, um international ganz vorn zu segeln. Was ist deiner

nung“ im Gehirn durch regelmäßiges mentales Training. Das

Ansicht nach neben dem Wassertraining der wichtigste

heißt, der Sportler lernt durch wiederholte Visualisierung,

Baustein für olympischen Erfolg? W // Ganz klar mentale

wie er das passende Programm aktivieren und abrufen kann.

Erfolgsprogramme. Jeder Champion hat eine Bandbreite

So kann man sich tatsächlich auf Erfolg programmieren,

von mentalen Erfolgsprogrammen, um den optimalen Leis­

durch neue neuronale Bahnung der Nervenzellen im Gehirn.

tungszustand jederzeit erzeugen zu können. M // Mein Mentalcoach hat in der Vorbereitung auf die M // Was meinst du mit mentalem Erfolgsprogramm?

Olympischen Spiele in Sydney auch Hypnose eingesetzt.

W // Top-Segler verfügen für den jeweiligen Regattatag mit

Das hat sehr gut und vor allem schnell zum Erfolg geführt.

seinen Besonderheiten über ein pass­

Was hältst du von diesem Ansatz? W // Sehr viel. Hypnose

genaues Zielbild, über das sie ihre op­

ist eine der wirksamsten Methoden in der Psychotherapie,

timale Leistung abrufen. Top-Segler

was durch eine große Zahl wissenschaftlicher Studien be­

können sich schon vor dem Rennen

legt ist. Der große Vorteil der Hypnose ist, dass der Sportler

genau vorstellen, wie sie das Rennen

in der Hypnose emotionale Erfahrungen machen kann. Ler­

segeln und gewinnen werden.

nen braucht immer ein emotionales Erlebnis. In der Hypno­

„Konkret geht es darum, den eigenen optimalen Segelzustand gut zu visualisieren.“

se kann man virtuelle emotionale Erfahrung machen. Das M // Wie erzeugt man dieses Zielbild?

führt zu schnellen Lernerfolgen und Verhaltensänderun­

W // Die Voraussetzung dafür ist regelmäßiges mentales

gen. Hypnose wird deshalb als der „Turbo in der Therapie“

Training. Konkret geht es darum, den eigenen optimalen

bezeichnet. Allerdings entsteht der Erfolg nicht automa­

Segelzustand gut zu visualisieren. Der Sportler stellt sich

tisch, indem man sich einfach einen Sieg vorstellt und der

vor, wie er sein optimales Rennen segelt – von der Vorstart­

Sieg dann ganz von allein kommt. Es geht um stetiges men­

phase bis zum Zieleinlauf. Ein wichtiges Element in diesem

tales Training, bei dem man erlernt, schnell ein passgenaues

Training ist, dass du dir selbst erlaubst, diesen optimalen

Erfolgsprogramm abzurufen. Damit steigt dann natürlich

Zustand geschehen zu lassen. Es geht also beim mentalen

auch die Wahrscheinlichkeit, mehr Siege einzufahren, weil

Training darum, Erfolg zuzulassen.

das Programm in der Regel optimal zur Situation passt. Ganz nebenbei trainiert der Segler durch mentales Trai­

M // Das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe selbst er­

ning übrigens noch die Fähigkeit, sich zu fokussieren und

lebt, wie ich versucht habe, ein Rennen kognitiv zu steuern

seine Leistung auf den Punkt abzurufen. Das unterscheidet

und zu kontrollieren. Das hat nicht funktioniert. Segeln ist

den Trainingsweltmeister vom Weltmeister. Das heißt, ein

viel zu komplex und diese Strategie führt sofort zu unge­

mental gut trainierter Sportler hat nicht nur verschiedene

lenken Bewegungen und überhasteten Entscheidungen.

Programme für unterschiedliche Situationen parat, sondern

Irgendwann habe ich gelernt, Gefühle der Nervosität ge­

kann sie fokussiert und gezielt abrufen und umsetzen.

Weert Kramer Der Psychologe bestritt den America´s Cup und alle großen europäischen Offshore-Rennen. Als Inhaber von TeamThink berät er seit zwölf Jahren Unternehmen und unterstützt als Mentaltrainer Sportler/innen des Sailing Team Germany (STG).

72

Marcus Baur Der DiplomIngenieur und zweifache Olympiateilnehmer im 49er entwickelte die erfolgreiche Zielmanagementsoftware Goalscape und ist Leiter der technischen Projekte beim Sailing Team Germany (STG).


73 kolumne regeln

LeegateRundung

In der ersten Grafik sehen wir ein Gate, bei dem

Gelb ist innen überlappt und Wegerechtsboot. Es

die Backbord-Bahnmarke, in der Grafik also die

muss in jedem Fall halsen, um die Bahn weiter ab­

rechte Tonne, bevorzugt zum Wind liegt. So et­

segeln zu können. Haben wir nur eine Bahnmar­

was kommt regelmäßig vor und auch der beste

ke, dann darf Gelb, bevor es halst, nicht weiter

Wettfahrtleiter mit seinem besten Tonnenleger

an der Bahnmarke vorbeisegeln, als es für das Se­

wird dies nicht verhindern können. Gelb hat dies

geln seines richtigen Kurses notwendig ist. Den

erkannt und will den Konkurrenten Blau zwingen,

richtigen Kurs haben wir schon früher diskutiert:

die benachteiligte Bahnmarke zu runden. Bis zur

Es ist der Kurs, den Gelb segeln würde, wenn

Position 4 hält Gelb deshalb seinen Kurs, luvt so­

Blau nicht da wäre, um so schnell wie möglich ins

gar noch ein wenig an und hindert Blau dadurch,

Ziel zu kommen. Gelb würde also sicherlich nach

Kurs auf die bevorzugte Bahnmarke zu nehmen.

der Position 2 nicht luven, sondern eher abfallen

Es glaubt, im Recht zu sein, da es das Wegerechts­

und halsen. Natürlich hat Gelb als Wegerechts­

boot ist. Gelb ist mit Blau überlappt, beide Boo­

boot das Recht auf eine taktische Rundung, aber

te haben den Wind von der gleichen Seite und

eben nur in Bezug auf seinen eigenen Kurs und

rundsätzlich sind die Regeln an beiden Bahn­

deshalb ist nach WR 11 das Lee­boot – hier also

nicht auf die Positionierung von Gegnern. Am Tor

marken gleich, die Situationen treten nur in

Gelb – das Wegerechtsboot. So weit, so gut,so

ist das anders, denn dann gilt Regel 18.4 nicht.

unterschiedlicher Häufigkeit auf. Wenden

richtig! In der Position 3 protestiert nun Blau. Bei

Hier hat Gelb also durchaus die Möglichkeit, Blau

wir zum Beispiel den in der letzten Ausgabe dis­

einer der letzten Regatten war es auch in einer

auf die andere Seite der Bahn zu schicken.

kutierten Fall auf die Backbord-Bahnmarke an, so

solchen Situation und hat den Protest gewonnen,

hat nun ein Boot, das aus der Bahnmitte auf die

denn das damals innen liegende Boot wurde be­

Diese und weitere Fragen werden wir auch in den

Tonne zufährt, den Wind von Backbord und wird

straft. Umso erstaunter ist Blau nun, dass sein Pro­

Regelkunde- und Taktik-Seminaren der kommen­

nicht unbedingt auf die Idee kommen, „Wege­

test in der Verhandlung abgewiesen wird.

den Monate intensiv behandeln. Informationen da­

schrift & grafik // willii gohl

In der letzten Ausgabe des Sailing Journals haben wir uns eine Situation an der Steuerbord-Bahnmarke des Leetores, im allgemeinen „Gate“ genannt, angeschaut. Wir wollen nun einen Blick auf die an Backbord zu rundende Bahnmarke werfen.

G

recht“ zu fordern, wie es auf der anderen Seite

zu hält die Redaktion des Sailing Journals bereit.

häufig geschieht. Wenn kein Leetor benutzt wird,

Ein Blick ins Regelbuch hätte Blau das Warten

so ist die Lee-Bahnmarke fast immer an Backbord

auf die Protestverhandlung erspart. Für den be­

zu runden. Man könnte also glauben, eine einzel­

schriebenen Fall haben wir die Regel 18.4: „Hal­

ne Lee-Bahnmarke und die Backbord-Bahnmarke

sen: Muss ein innen überlappendes Boot mit We­

eines Tores sind im Hinblick auf die Regeln iden­

gerecht an einer Bahnmarke halsen, um seinen

tisch. Hier lauert aber eine kleine Regelfalle.

richtigen Kurs zu segeln, darf es bis zum Halsen nichtweiter an der Bahnmarke vorbeisegeln, als es

Schauen wir uns eine oftmals auftretende Situati­

für das Segeln dieses Kurses notwendig ist. Regel

on an der Bahnmarke an. Wie üblich konzentrie­

18.4 gilt nicht an einer Tor-Bahnmarke.“ Blau hat

ren wir uns auf zwei Boote, um die Situation einfa­

den letzten Satz dieser Regel übersehen, denn bei

cher darstellen zu können, wohl wissend, dass es

der Regatta mit dem gewonnenen Protest gab es

in der Regel mehrere Boote sind, die gleichzeitig

nur eine Leebahnmarke, kein Tor! Wir schauen

die Bahnmarke runden wollen.

uns die Grafik für die damalige Regatta an:

Willii Gohl ist langjähriger internationaler Schiedsrichter des Weltseglerverbandes ISAF. Bei den 8mR-Yachten ist er genauso zu Hause wie bei den J 24 und den 420/470ern sowie im ISAF Sailing World Cup. Er ist Mitinhaber von Sailing Media, einem Unternehmen, das Seminare im Bereich Wettfahrtregeln und Taktik anbietet. Die deutschsprachige Ausgabe des Standardwerks „Wettfahrtregeln in der Praxis“ von Bryan Willis wurde von ihm bearbeitet, ebenso der „Regelbegleiter 2009-2012“!


worte

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10 Fragen an

Ainhoa Sanchez

bild // Ainhoa Sanchez Interview // tom körber

Sie tauchte auf wie Phönix aus der Asche. Plötzlich arbeitete sie im Audi MedCup an der honorigen Seite von Richard Walch und Nico Martinez. Wie, was, Sanchez? Wer ist das? Wo kommt sie plötzlich her? Eine Frau im Männerbusiness? Jetzt bitte keine pampigen Plattitüden. Wenn man ehrlich ist, geben die Männer in der Segelfotografie den Ton an. Mir fallen nur drei Frauen (US und UK) ein, die in diesem Business arbeiten – einschließlich Ainhoa. Sie kommt aus Galizien, betreibt eine kleine Galerie beziehungsweise ein Studio mit ihren Aufnahmen in Vigo. Wohl denn.

Kann man erwarten, dass eine Frau andere Fotos macht? Wenn es um Segelaction geht, wohl kaum. Die Auf­ traggeber wollen die Action, die sich bietet. Raum für persönliche Noten ergeben sich im Kleinen – wie bei den Männern auch. Im Grunde gibt es da keinen Unterschied. Sie werden genauso nass, gehen an ihre Grenze und an die ihres Equipments – und manchmal darüber hinaus. Sie leiden, wenn sie keine Jobs haben, sie hoffen auf gutes Licht, sie bangen, wenn sie kein Meer riechen können, sie hadern mit debilen Bootsfahrern, sie ärgern sich über sich selbst, sie arbeiten lange – nur, um den Job ihres Lebens ausfüllen zu dürfen. Wenn man sie lässt …


worte

Raum für persönliche Noten ergeben sich im Kleinen – wie bei den Männern auch. Im Grunde gibt es da keinen Unterschied.

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77


worte

ow did you get into photography? In earlier days I painted and danced. Everything that helps me to express myself was something I liked to do. One Day I was working with a female sailing team in Galicia as journalist/public relations officer. I started taking pictures and realized that I this was what I wanted to do for the rest of my life. How do you make a living as a professionally photographer? What are the advantages and disadvantages of the

Are you able make a living from you job? It’s very difficult

job? I proved myself at the Audi MedCup in 2009. The or­

but I’m not giving up. I opened a Gallery Studio in Galicia. I

ganisers saw my images and asked me if I wanted to work

have exhibitions and I take professional portraits in my studio,

with them in the next season. After MedCup my first Round

offer photography courses. If I have time, I still like to paint.

the World Race followed: Velux 5 Oceans. More Audi Med­ Cup, Chiloe Race in Chile, Keel Week in Germany, Volvo

How big/dangerous is the superiority of the amateurs?

Ocean Race with CAMPER, Abu Dhabi and IWC. You need

There are lot of quite good amateur photographers and this

a lot of passion to do this job. If you don´t, you can’t stand

is a problem: Everybody who has a good (or expensive) ca­

all the travelling, airports, planes, hotels. You spend most of

mera thinks he is a good photographer. In most cases that’s

the time away from home.

not true. A lot of them work for free and don´t do a professi­ onal job. That’s a shame.

„You need a lot of passion to do this job. If you don´t, you can’t stand all the travelling, airports, planes, hotels.“

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What kind of equipment do you use? I’m using Canon equipment. A friend of mine had a few Canon lenses and offered that I could use his equipment. So I went out and bought my first Canon camera. Now I have professional equipment. Three cameras, six professional lenses, flashes. You have to invest lot of money to make a perfect job.


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Derek Hatfield, SPIRIT OF CANADA, Velux 5 Oceans.


worte

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worte

What lenses (wide-angle/telelense) are your favourites? Every picture needs a different lens. There isn’t just one!! But I think my favourite is the 2.8/70-200mm. Differences between a good and very good picture? The moment, the view, the way you see the scene. When I’m working at big events there are hundreds of photogra­ phers around me. Most of them are taking the same images but only one picture will probably be different. It’s all about trying to get that special shot. If you manage to put your personally feelings into this picture – that’s it. That is the main point of photography. Any different specific photography apart from sailing photography? I need to be close to the sea in order to live a happy life. It not only makes me happy, but free, strong and it makes my job easy – more or less. There are lot of elements that you cannot control like wind, sea, waves, and rain. You have to adapt to all of them every day. That makes it special. It is difficult but very special. It is the same with the light. Every day there is a different light and the race will start regardless oft he light. You can’t say to the race office „please, postpone the race because the light is not the best“. You have to deal with it.

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„If you manage to put your personally feelings into this picture – that’s it..“


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Any differences between a male and a female photographer?

On the other hand, everybody is really kind to you. But they

Fact is: The Sailing world is a male dominated world. So I think is

have to accept you as a professional working photographer

a bit more difficult for a woman to work as a professional photo­

and not just a „chick“ who is having fun out on the water.

grapher in this domain. I have heard comments before like: “Oh, that picture is great! Did you really take it?” I don’t think that any

Is this the best job in the world or worst thing ever? The best

of my male colleges have ever heard something like this before.

one, of course! No doubt.


lesen

Polarlicht in den Segeln

von Arved Fuchs, Peter Sandmeyer harald schmitt

Arved Fuchs und Peter Sandmeyer erzählen von ihrer Wintereise zu den Lofoten. Ein Abenteuer, wie sich herausstellen sollte. Im Dezember? Im Winter? Zu den Lofoten? In der Tat kam noch niemand vor ihnen auf die Idee, diesen Törn um diese Jahreszeit zu unternehmen. Wer würde besser zu den beiden passen als Harald Schmitt, seines Zeichens weit gereister Stern-Fotograf, der mit Sandmeyer so manches Abenteuer unternahm. ISBN 978-3-7688-3673-9, 144 Seiten, Preis 29,90 Euro, Delius Klasing Verlag

Lissabon von jan windszus

„Cheira bem, cheira a Lisboa“ „Wer Lissabon nicht gesehen hat, der hat nichts Schönes gesehen“ – sagt ein portugiesisches Sprichwort. Wie kaum eine andere Stadt sind ihre Geschicke ans Meer gebunden. Es prägt jedes Quartier bis in seine hintersten Winkel. Der Fotograf Jan Windszus hat Lissabon monatelang so fotogra­ fiert, wie er es verinnerlicht hat: still und mit gebremster Heiterkeit. ISBN 978-3-86648-108-5, 144 Seiten, Preis 58 Euro, mareverlag

Ozeane von ernst solvin zankl & lars abromeit

Sovlin Zankl, ein Kieler Naturfotograf und studierter Meeresbiologe, wird weltweit, vor allem in GEO, veröffentlicht. Dieses Buch spiegelt seine wissenschaftliche Sichtweise wider. Majestätische Mantarochen, groteske Anglerfische, knallbunte Krebse – das Ökosystem der Erde birgt zahllose Geheimnisse. Lars Abromeit, GEO-Redakteur, steuert mit seinen Texten den wissenschaftlichen Teil dazu bei. Mit einem Vorwort von Ranga Yogeshwar. ISBN 978-3-89405-977-4, Format 27 x 29 Zentimeter, Preis 49,99 Euro, Fredeking & Thaler

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lesen

wissen to go

Meeresblicke 2014 von heike ollertz

Kaum jemand versteht es besser als die Fotografin Heike Ollertz, mit einer schweren Mittelformatkamera Tag und Nacht, im Winter wie im Sommer, bei Regen und bei Schneesturm mit großer Geduld für das richtige Licht und perfekte Schärfe Landschaften zu fotografieren. Nicht nur mit ihren mare-Bildbänden „Irland“ und „Island“, auch in vielen Fotoreportagen bewies sie den souveränen Umgang mit diesem an­ spruchsvollen Sujet. ISBN 987-3-86648013-5, Preis 49 Euro, mareverlag

01 Alle in England lebenden Schwäne sind Eigentum der Queen.

02 Im finnischen Reisepass sind die Seiten ein

Daumenkino, das einen laufenden Elch zeigt.

wattenmeer 2014 von nico krauss

So schön kann flaches Land sein. Wenn Nico Krauss nicht auf der Suche nach his­ torischen Yachten ist, nimmt er auch schon mal das Wattenmeer als Ersatz. ISBN 9783-7688-3610-4, Format: 67 x 47 Zentimeter, Preis 29,90 Euro, Delius Klasing Verlag

03 Nordkoreanische Männer dürfen beim Friseur nur unter zehn Haarschnitten auswählen.

04 Die schmalste Hausfassade Europas im österreichischen Bregenz ist 57 Zentimeter breit.

05 Honig ist das einzige Lebensmittel,

das – bei richtiger Lagerung – nie verdirbt.

06 Heißes Wasser ist leichter als kaltes. 07 Austern können ihr Geschlecht wechseln. 08 Pottwale halten Nickerchen. Sie können

in bis zu zehn Meter Wassertiefe schlafen und dabei die ganze Zeit nicht atmen.

Yacht Classic 2014 von nico krauss

09 Die größten Augen von allen Lebewesen

Mittelmeer, Bodensee und Ostsee. Nico Krauss als Spezialist für klassische Schön­

10 Der billigste Strafzettel in Norwegen kostet 95 Euro.

heiten widmet sich mit viel Herzblut, Liebe zum Detail und Blick für zeitlose Aufnah­

11 4,5 Prozent der Hobby-Sportler in Deutschland

Massives Holz, restauriert und renoviert. Klassische Yachten überraschen auf dem

men seiner Arbeit. Ergänzende Texte von Fridtjof Kunkel komplettieren die­

haben Riesenkalmare. Ihre Augen können bis zu 27 Zentimeter groß werden.

sind sportsüchtig.

sen Kalender. ISBN 978-3-7688-3611-1,

12 An Board der QUEEN MARY II gibt es eine Brauerei.

Format 67 x 47 Zentimeter, Preis 29,90

13 Der Swoosh, das Logo von Nike, wur-

Euro, Delius Klasing Verlag,

de von der Grafikdesign-Studentin Carolyn Davidson für 35 US-Dollar entworfen.

14 Hexakosioihexekontahexaphobiker werden Men-

schen genannt, die Angst vor der Zahl 666 haben.

15 Die nördlichste Straße Deutschlands heißt „Ellenbogen“.

foto // Jens Hansel/pixelio.de

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lesen

„Frohe Ostern Hansa Stavanger,“ 121 Tage in der Hand von Piraten von Krzysztof Kotiuk

Die 24-köpfige Crew des Containerschiffs HANSA STAVANGER befand sich 121 Tag in Gefangenschaft somalischer Piraten. Eindrucksvoll beschreibt dieses Buch die Strapazen des Kapitäns, der die Verant­ wortung für Crew, Schiff und Fracht trägt. Die Belastungen während der Scheinhinrichtungen durch die Piraten sind hierbei ebenso nachvollziehbar geschildert wie die Sorgen, die die Ehefrau aufgrund der ungewissen Lage zu Hause aushält. ISBN 978-3-7688-3129-1, Preis 19,90 Euro, Delius Klasing Verlag

Redet Geld, schweigt die Welt: Was uns Werte wert sein müssen von Ulrich wickert

Ulrich Wickert beschreibt in diesem spannenden Sachbuch den scheinbaren Widerspruch von Ethik und Wirt­ schaft und erläutert präzise und aufrüttelnd, weshalb die Wirtschaft ohne ethische Werte und Grundpfeiler wie Anstand, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität nicht funktionieren kann. Der frühere TagesthemenModerator und Offizier der französischen Ehrenlegion verdeutlicht dies anhand beeindruckender und zum Teil komischer Beispiele. ISBN 978-3-4555-0224-4, Preis 19,99 Euro, Hoffmann und Campe Verlag

Der alte Mann und das Meer von ernst hemingway

Ernest Hemingways Roman über den alten Fischer und dessen Kampf mit seinem ersten Fang nach 84 Tagen ist und bleibt eine der eindrucksvollsten Geschichten über die Verbindung zwischen Mensch und Meer. Diese neu aufgelegte, gebundene Ausgabe besticht nicht nur durch den Inhalt, sondern bietet sich dank des passend gestalteten Einbandes auch als Weihnachtsgeschenk an. ISBN 978-3-4980-3020-9, Preis 18,95 Euro, Rowohlt Verlag

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geschenkabo

w w w. s a i l i n g - j o u r n a l . d e

4

ausgaben & eine photo issue im abonnement f端r 22 Euro


classic

E a s t of the S u n und W e s t of theM o o n bild // guido cantini/panerai schrift // tom kรถrber

Mittlerweile sind mehr als 600 Teilnehmer an der Panerai Classic Yachts Challenge beteiligt. Alle bedeutenden Yachten der Segelgeschichte nahmen an mindestens einer der Regatten teil. Ob MOONBEAM IV, LEONORE, NAIF oder VALIANT.

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D

ie Rennserie teilt sich grundsätzlich in zwei ver­

wurf mit Originalmaterialien und nach Originalmethoden

schiedene Circuits: den Mediterranean und

gebaut worden sein. Ob Holz- oder Aluminiumrigg ist da­

den American Circuit. Im Mittelmeer, sprich in

bei nicht entscheidend. Die Segel müssen aus gewebtem

Italien, Spanien und Frankreich, stehen in der

Tuch wie Segeltuch, Dacron, Nylon oder neueren Geweben

Regel fünf Etappen auf dem Programm. Jede

wie Vectran oder Hydranet hergestellt sein. Verboten sind

einzelne Regatta zählt für die Trophy. Wobei für

moderne Segel aus Schicht- und Verbundstoffen wie 3DL,

den Gewinn der Trophy die Teilnahme an min­

Mylar oder Kevlar.

destens zwei Regatten vorgeschrieben ist. Für Yachten der Kategorie Spirit of Tradition gelten folgen­

Zugelassen sind vor 1950 gebaute (historische) Yachten

de Bestimmungen: 1971 oder später entworfene Yachten

und vor 1976 (klassische) Yachten aus Holz oder Metall.

aus Holz, Stahl oder Aluminium. Sie müssen nach einem

Gleichfalls erlaubt sind deren Nachbauten, wenn sie gemäß

Entwurf gebaut worden sein, der die Anmutung einer

bestimmten Regeln gebaut wurden. Abhängig ihres Riggs,

klassischen Yacht nachempfindet. Hier dürfen moderne

ihrer Bewertung und ihrer Länge können die Yachten noch­

Fertigungstechniken wie Kaltumformtechnik eingesetzt

mals unterteilt werden in Großyachten und Spirit of Tradition.

werden. Moderne Karbonriggs sind erlaubt. Die Segel dürfen aus modernen Materialien gefertigt sein. Um es

Für historische Yachten gelten folgende Bestimmungen:

einfacher zu sagen: Alle Materialien, die bei den histori­

1970 oder früher entworfene Holz- oder Stahl- beziehungs­

schen Yachten verboten sind, dürfen genutzt werden. Die

weise Aluminiumyachten mit Langkiel (oder Kielschwert),

Yachten dürfen mit einem beweglichen Ballast oder einer

Kimmkiel oder Ruder. Sie müssen entsprechend dem Ent­

Trapezvorrichtung verwendet werden.


classic

Classic Yacht Regatta.

Antigua

65 Teilnehmer. Es gewannen SUMURUM, STORMVOGEL und WILD HORSES.

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foto // Cory Silken/Panerai

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classic

cowes

Panerai British Classic Week.

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Seit zwÜlf Jahren findet diese Regatta in Cowes statt. Kurioserweise nehmen an der Regatta mehr US-amerikanische Yachten teil als europäische.


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STIREN.


classic

American nantucket

C i r c u i t

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Opera House Cup.

Der Cup auf der Halbinsel Cape Cod findet seit 41 Jahren statt. Es ist die zweite Station der amerikanischen Tour.


foto // Cory Silken/Panerai

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nantucket

foto // Cory Silken/Panerai

classic

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foto // Cory Silken/Panerai

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classic

Mediterranean

C i r c u i t

antibes

Les Voiles d‘Antibes.

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Die Regatta findet jedes Jahr im Juni statt, und das seit nunmehr 18 Jahren. Berühmt für ihre „Skyline“ mit der direkt am Wasser gelegenden Festung, ist sie eine ganz besondere Perle im Mittelmeer.


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classic

antibes

MOONBEAM. Style.

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VANITY V. PIn up..


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SAVANNAH. Work.


classic

MARIQUITA.

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antibes

Festungsanlage.


classic

a r g e n ta r i o

Argentario Sailing Week.

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Hier, an der italienischen Mittelmeerkテシste, weht der Wind stテ、rker als anderswo. Die Regatta begann 1992 unter dem Namen Vele d窶連rgento, besser bekannt als La Pilarella.


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Argentario.


a r g e n ta r i o classic

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MARIQUITA.

MARIQUITA.

MARIQUITA. Im Hintergrund segeln HALLOWEEN und CAMBRIA.


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napoli


109 classic

Vele d‘Epocca a Napoli.

HALLOWEEN.

Die Regatta fand 2013 erstmalig unter Beteiligung von Panerai statt. Bestimmt gleich auf Anhieb einer der extravagantesten Austragungsorte der Tour.


napoli

classic

EILEAN.

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EILEAN.


napoli

classic

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classic

mahon

CHINOOK.

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Vela Classica - Copa del Rey de Barcos de Epoca.

Der einzige spanische Stop der Tour. Seit der Antike gilt der nat端rliche Hafen der Insel als einer der strategischsten Punkte im westlichen Mittelmeer.


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TUIGA & MARISKA.


classic

mahon

CHARISMA.

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MARIETTE.


classic

Regates Royales.

cannes

Sie stellt das Finale der Tour dar. Den Namen bekam die legend채re Regatta bereits im Jahr 1929, bis heute wurde daran nichts ge채ndert. Seit 2005 ist sie Mitglied der Panerai Classic Challenge.

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Takelage der MOONBEAM III.


classic

cannes

NIN. Gaffelkutter aus dem Jahr 1913.

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Segelschleppen auf der MARIQUITA.

MOONBEAM IV feiert ihren zweiten Gesamtplatz der Challenge.


2.0

Volvo Ocean Race

Das n채chste Volvo Ocean Race startet am 4. Oktober 2014. Der Termin steht seit l채ngerer Zeit fest und dennoch musste ich mehrfach in den Kalender schauen und mir die Augen reiben. In weniger als elf Monaten beginnt die neue Auflage des Offshore-Klassikers, der seine Wurzeln im Whitbread Round the World Race hat. Davon ist bisher in den Medien allerdings nichts zu sp체ren. Mindestens zwei Jahre vor den vergangenen Rennen konnte man die Teams trainieren und die Yachten der VO70Klasse die Wellen heruntersurfen sehen. Was ist also bei der kommenden Auflage anders, dass es bisher so ruhig um die Regatta ist?

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schrift // michael walther BILD // Rick Tomlinson


0

Die neuen VO65 versprechen ebenso spektakul채re Aufnahmen wie die bisher gesegelten VO70.

123 regatta


regatta

Eine Siegfähige Kampagne kostet 15 Millionen Euro – im vorangeganenen Rennen beinahe das Doppelte!

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125

D

as Volvo Ocean Race hatte in den vergangenen

Eine Yacht trat nicht einmal zum Start an, eine zweite Yacht

Auflagen mit gravierenden Problemen zu kämp­

löste sich während des Rennens so weit auf, dass zehn Bol­

fen. Die Entwicklung der Yachten verschlang

zen während des Segelns durch den Rumpf getrieben wer­

extrem viel Zeit und Geld. Hinzu kam, dass die

den mussten, damit die Yacht bis in einen Nothafen hielt, wo

Erfolgsaussichten für die Teams, die mit nur einer Yacht

sie dann die Etappe auch abbracht. Von den verbleibenden

trainierten und am Rennen teilnahmen, gering erschienen.

vier Yachten gewann PUMA, weil sie als einzige ohne Zwi­

Zwei Yachten allerdings bedeuten auch zwei Crews und da­

schenstopp ausgekommen war. Alle anderen drei Teams

mit noch höhere Kosten. In der letzten Auflage konnte oder

benötigten Nothäfen und GROUPAMA belegte mit Notrigg

wollte sich dies kein Team mehr leisten. Die Teilnehmerzahl

einen dritten Platz.

wurde gerade auch durch die Finanzkrise immer kleiner. Bei der nun kommenden Auflage hat sich bedingt durch

Die ersten Trainingsschläge mit einer Yacht vom Typ VO65. Die Frauencrew des Team SCA hat ihr Boot als Erstes bekommen.

Gestartet mit nur sechs Yachten und der damit kleinsten

diese Vorkommnisse Grundlegendes verändert. Anstatt

„Volvo Ocean Race“-Flotte in der Geschichte des Rennens,

eines Regelkorsetts, in das die Yachten hineinkonstruiert

stand die diesjährige Veranstaltung von Anfang an in der

werden, wird dieses Mal mit One-Design-Yachten vom neu

Kritik. Teams wie SANYA, die mit einem alten Boot an den

erschaffenen Typ VO65 gesegelt. Die Yachten sind also fünf

Start gingen und damit von Beginn an weit unterlegen wa­

Fuß kürzer und technisch vollkommen identisch. Diese be­

ren, machten das Rennen auch nicht spannender. Franck

deutende Regeländerung hat weitreichende Konsequen­

Cammas und seinem Team GROUPAMA war es in den ers­

zen. Die Teams kaufen die Yachten direkt bei der Werft

ten Etappen zu verdanken, dass das Rennen dank taktischer

Green Marine in England für etwa 4,5 Millionen Euro. Bei

Extremschläge wirklich spannend blieb. Dramatisch wurde

Übergabe der Yachten sind diese „ready to compete“. Das

es für die Veranstalter und den schwedischen Hauptsponsor

heißt, bereits mit der umfassenden technischen Ausrüstung

Volvo, der gern das sicherheitsbewusste Image für sich gel­

versehen, die im Rennverlauf die Bilder in die heimischen

tend macht, in der fünften Etappe.

Wohnzimmer übertragen soll. Theoretisch ist es möglich,


regatta

Neben beeindruckenden Segelleistungen sind die neuen Yachten mit modernster Tracking-Technik ausgestattet, damit die Rennen noch direkter verfolgt werden können!

einen VO65 etwa drei Monate vor dem Start zu kaufen und

geländerung gekommen wäre, hätte ich nicht wieder am

dann am Rennen teilzunehmen. Abgesehen davon sind

Volvo Ocean Race teilgenommen. Dabei geht es mir nicht

die Yachten für die Teilnahme an zwei Volvo Ocean Races

um die Kostenersparnis. Mich reizt der Gedanke, dass alle

konstruiert. Für Knut Frostad, den CEO des Volvo Ocean

Teams an der Startlinie mit demselben Material antreten –

Races, standen bei der Konstruktion der VO65 nach dem

ich erwarte das spannendste Volvo Ocean Race, das jemals

vergangenen Rennen die Aspekte Sicherheit und Zuverläs­

stattgefunden hat!“

sigkeit im Vordergrund. Das One-Design-Konzept hat neben den Vorzügen auf dem

126

Dieses neue System reduziert die Kosten der Yachtentwick­

Wasser jedoch auch gravierende Vorteile für die Teams in

lung für die Teilnehmer auf null. Abgesehen davon erhöht

der logistischen Planung. So benötigt keines der Teams eine

es aber die Vergleichbarkeit später im Rennen und sorgt

eigene Shorecrew. Nicht jedes Team muss vier Container

durch die identischen Yachten für mehr Spannung auf dem

von Hafen zu Hafen verschiffen. Nicht jedes Team benö­

Wasser. Verglichen wird später nur die seglerische und

tigt einen eigenen Ersatzmast und nicht jedes Team muss

taktische Leitung der Teams, nicht die der Ingenieure und

eigene Ersatzteile mit um die Welt verschiffen. Die Kosten

Entwickler. Die finanzielle Komponente, die bisher über

und die CO2-Bilanz des Rennens haben sich durch diesen

Sieg oder Niederlage deutlich mitentschieden hat, ist somit

Schritt also gravierend verbessert. Knut Frostad geht von ei­

nahezu ausgeschlossen. Einzig und allein die Auswahl der

ner siegfähigen Kampagne für unter 15 Millionen Euro aus,

besten Segler steht für die Teams im Vordergrund! Dies war

was für ein derartiges Rennen ein schmales Budget darstellt.

auch für Ian Walker, Skipper von ABU DHABI, der Grund

Eine vergleichbare Kampagne hätte beim Volvo Ocean Race

für die erneute Teilnahme. „Wenn es nicht zu dieser Re­

2011/2012 nahezu die doppelten Kosten verursacht!


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Fazit: Die ersten Teams beginnen nun zu trai-

One-Design-Yachten beim Volvo Ocean Race – was zählt, ist die seglerische Leistung!

nieren und in den kommenden Wochen sollen laut den Veranstaltern noch weitere Teams hinzukommen. Wie sich die Teilnehmerzahlen endgültig entwickeln, werden wir bei diesem Rennen wohl erst kurz vor dem Start sehen. Neben Entwicklungsschlachten wie dem America‘s Cup und Rennen wie dem Vendée Globe könnte es der richtig Weg für das Volvo Ocean Race sein, auf One-Design-Yachten zu setzen.


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Sailing Journal 1/2014 erscheint Mitte März. Zehn Jahre Sailing Journal. „Zurücker“ in die Zukunft? Schottland: Fife Regatta. Ostsee: Flucht über das Haff auf einem Segelboot. St. Peter-Ording: Strandsegeln.

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Er baute sein Schiff und machte es Türmen gleich, auf denen Fahnen klirren. Er umgab die See mit einem Gürtel aus Leuchttürmen. Er hisste die Segel, und das WeiSS füllte den ganzen Horizont aus. Und dann stand er da wie die höchste der Masten, schob Wache und wartete auf Seeleute. Es wurde spät… Aber er harrte aus und wartete.

Qasim Haddad. Der Kapitän. Aus: Für die mit der Sehnsucht nach dem Meer. mareverlag

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