Megawelle 07 2013

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Ausgabe 50 - Juli 2013 www.megawelle.fm

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TRADITION TRADITION ALS SPORT SPORT ALS 1


Liebe Leser und Hörer der Megawelle, Auf Teneriffa beginnen und enden die Jahreszeiten stets ein wenig später als in Mitteleuropa. Das ist vor allem zwischen Buenavista del Norte und Punta del Hidalgo deutlich spürbar. Dort war es Ende Mai zum Teil noch richtig kühl. Im Juli bricht die warme Sonnenphase an, die sich dann - mit Ausreissern zum Ende hin - fast bis zum Carnaval hinzieht. Auch einige der wichtigsten Feste werden im Juli gefeiert. Dazu zählen die Prozession der „Virgen del Carmen“ in Puerto de la Cruz“ und die Feste zu Ehren von San Benito in La Laguna. Doch das warme Wetter ist nicht ganz ungefährlich: Die Brandgefahr steigt, dann ist die BRIFOR gefordert. Wir stellen Teneriffas Brandschutzeinheit in diesem Heft vor. Viel Spass beim Lesen und Hören der MEGAWELLE - auch im Internet unter „www.megawelle.fm“ - wünscht Ihnen

Elmar Wellenkamp

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aus dem inhalt

Magazin 4 „Gesta-Schlacht“ 17

Hütehund Bardino 36 Romería San Benito 40

Rinderrennen: Sport mit Nostalgiefaktor 10

Manrique: Naturschutz und abstraktes Malen 14

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Fotos: Archiv Megawelle, ew, Manfred Funk, Cabildo Tenerife, Rathäuser, Presseagenturen,

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BRIFOR: Feuerschutz und Vorbeugung

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Anzeigenschluss für Ausgabe AUGUST 2013: 18. Juli

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Muschelsprache „BUCIO“ Auch auf den Kanarischen Inseln war das Erzeugen von Tönen durch grosse, schneckenförmige Muscheln zu Urzeiten verbreitet. „Bucio“ hiess besagtes Instrument in der Sprache der Ureinwohner, „caracola“, ist der spanische Ausdruck, der auch „Schnecke“ bedeuten kann. In der Gemeinde San Juan de la Rambla klettern Menschen mit Speis´ und Trank auf einen hohen Berg, um einem alten Brauch folgend, mit dem dumpf-dröhnenden Klang vieler „bucio“-Muscheln die Sonnenwende zu begrüssen. Auch auf vielen „romería“-Umzüge, etwa in Tegueste und La Laguna, sind die „bucio“-Bläser anzutreffen.

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magazin

NICHT AUF DEM TITEL

Zoo-Kongress in Puerto de la Cruz Im Juni fand der Kongress der Organisation AIZA in Puerto de la Cruz statt. Vor 25 Jahren wurde dieser Verband der Besitzer von privatwirtschaftlich betriebenen Zoos und Aquarien in Spanien und Portugal ins Leben gerufen. Der LORO PARQUE zählte zu den Gründungsmitgliedern. Der Sommer-Kongress von AIZA hat den Charakter einer Jahreshauptversammlung. Dort werden die Ziele für das kommende Jahr festgelegt. Dazu zählt unter anderem der Ausbau der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen beim Schutz von Umwelt und bedrohten Tierarten. Im Bezug auf die Tierhaltung geht der Trend

immer stärker dahin, die Gehege dem natürlichen Lebensraum der Tiere anzugleichen, was kostspielige Investitionen erfordert. Über die Erforschung von Haien, Walen und das Zusammenleben von Schimpansen sowie die Fortpflanzung von Tieren, die in Gefangenschaft leben, wurde ebenso debattiert, wie über die Auswirkungen des unbedarften Verhaltens von Hobby-Fischern auf den Lebensraum der Schildkröten. Im Rahmen der Kommunikation werden die Online-Angebote immer wichtiger, das betrifft die eigene Website ebenso wie die sozialen Netze.

echte kraftpakete in aktion Andere Länder, andere Sitten. Gut, korrekter wäre vielleicht: andere Regionen, andere Bräuche. Aber es ist nun mal so, dass viele der den deutschen Bundesländern vergleichbaren Autonomen Regionen in Spanien sich gerne als eigene „Nation“ betrachten oder stilisieren. Das hat vor allem mit Geld zu tun, denn es gibt im iberischen Königreich keinen Länderfinanzausgleich. Darum ging es in Madrid häufig wie auf dem Bazar zu. Handeln ist zur Zeit aber schwierig, da die Rajoy-Regierung die absolute Mehrheit im spanischen Parlament hat. Hintergründe dieser Art interessierte das Publikum am hiesigen „National“-Feiertag, dem „Día de Canarias“, aber nicht. Erstaunen auf dem Gelände desr „Casa de Ganadero“ in La

Laguna riefen die Vorführungen der Bräuche der Gäste aus dem Baskenland hervor. Etwa das Zerteilen von Baumstämmen, „Cortar del tronco“. Wobei Baumstümpfe wie der im Bild zu den leichteren Übungen gehören. Ein ordentlicher baskischer Holzfäller erledigt das in weniger als fünf Minuten. Auch „Arrastre“, das Schleifen von Getreidesäcken ist im Baskenland beliebt. Allerdings erledigt diese Aufgabe dort nicht das Rind sondern der Mensch. Geschlagene zwanzig Minute brauchten die beiden starken Herren aus dem Norden, um die rund 1.000 Kilo wiegenden Säcke auf dem Schlitten 40 Meter weit zu bewegen. Zwei kleinere Ochsen erledigen diese Aufgabe in etwas mehr als einer halben Minute.

Diese beiden Motive standen auch als Titelbilder zur Wahl. Sie haben es nicht aufs Cover geschafft. Wir wollen sie unseren Lesern aber trotzdem nicht vorenthalten.

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Holz hacken, Säcke schleifen: Starke Männer aus Nordspanien liessen in La Laguna ihre Muskeln spielen

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. . . die „comunidad“

U

nser Haus wird überprüft. Wir wissen nicht genau wieso, nicht einmal wer das angeordnet hat. Aber es ist eine Tatsache, dass vor zwei Tagen ein Inspektor da war und Fragen gestellt hat. Carmela war die erste, die auf ihn stiess, just in dem Moment, als die den Eimer Wasser auf der Strasse ausleerte. Ohne sich vorzustellen, fragte der Mann, was sie da mache - ich vermute in einem Tonfall, der so etwas ausdrückte wie: „Sind Sie denn völlig bescheuert?“ Aber Carmela, unschuldig, wie sie ist, antwortete mit treuherziger Stimme, dass sie, das Schmutzwasser nach dem Treppeputzen weggeschüttet habe: „Mein Herr?“ Der Mann sagte nichts, machte aber Notizen in einem kleinen Buch mit zerknitterten Blättern. Darin vermerkte er auch das Gespräch mit Francisco José, dem „botones“, dem Fahrstuhljungen: Ein weiterer Durchgeknallter! Der Inspektor wollte wissen, was seine Arbeit im Gebäude sei und bekam zur Antwort, dass Francisco José mit dem Fahrstuhl aufund abfahren würde. „Hast Du dafür überhaupt die erforderliche Genehmigung“? Das war eine Frage, auf die Francisco José nun wirklich keine Antwort hatte. Zwei Stunden, später wusste auch Präsidentin Ursula, dass sich der Mann mit dem Notizbuch im Haus herumtrieb und sie beschloss ihre Schwester als Vorhut zu schicken, um herauszufinden, wer er war. Brigida ging hinunter zum Hauseingang und sah, wie er zum Dach hochblickte. Oder besser gesagt: Zu den losen Kabeln, die dort seit fünf Jahren herunterhingen, da sie vom Stromversorger nicht befestigt worden waren. Sie stellte sich vor und fragte, ob sie ihm helfen könne. Er wies sich als Bauinspektor Chinea aus. Das gab Brigida zu denken, da er anscheinend über so etwas wie den Hauch einer Zuständigkeit verfügte. Gerüchteweise hatte die Grossmutter der Padilla gehört, dass der Präsident der Eigentümergemeinschaft auf der gegenüberliegenden Strasse neidisch auf uns war und alles tun würde, um unser Punktekonto zu schmälern. Mein, Gott so geht es noch nicht mal an der Börse zu!

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In Augenscheinnahme Es war inzwischen schon spät am Nachmittag und darum lud Úrsula den Inspektor auf einen Kaffee in ihre Wohnung ein. Das schlug er nicht aus. Immerhin war er den ganzen Tag umhergewandert, hatte sich umgeschaut, umgehört und laufend Notizen gemacht. Der Inspektor ging danach nicht etwa heim, sondern blieb die Nacht über im Haus. Francisco José quartierte ihn im Kämmerchen mit den Strom- und Wasserzählern ein. „Hier ist es wenigsten warm“, sagte er. Er hatte den Inspektor inzwischen richtig lieb gewonnen und brachte es nicht übers Herz, ihn im kalten Portal übernachten zu lassen. Am folgenden Morgen kam Úrsula hinunter, brachte ihm „cafe con leche“ sowie einen Schmalzkuchen und lud ihn ein, bei sich zu duschen, bevor er sich wieder an die Arbeit machte.

Bernardo, der Taxifahrer war über das Höchstmass an Liebenswürdigkeit, das die Präsidentin dem Inspektor gewährte, völlig empört. Ich glaube, er war eher eifersüchtig, aber das sind nur Vermutungen. Im Falle des Vaters der Padilla war es so, dass er umgehend eine Versammlung einberief, weil er dachte, dass der Inspektor versuchte, uns auszuquetschen, um uns eine saftige Strafe aufdrücken zu können. Der Kassenwart ergriff auch das Wort und liess förmlich eine Bombe platzen. Er sagte, in unserem Haus sei nicht alles so, wie es den Gesetzen und Verordnungen entsprechend sein müsste. Er verbat sich nach Beendigung seines Vortrags aber alle weiteren Fragen. (Irma Cervino)

Die Mehrheit der Menschen in Spanien wohnt in der eigenen Wohnung und gehört damit automatisch der Gemeinschaft der Eigentümer an. Auf Spanisch kurz „comunidad“ genannt. Diese per Gesetz verankerte Institution regelt alle Angelegenheiten, die die Immobilie in ihrer Gesamtheit betreffen. Der Präsident des Gremiums wird von den Miteigentümern bestimmt. Weitere Funktionen im Bereich der Verwaltung können mit Mitgliedern der „comunidad“ besetzt, aber auch von externen, in der Regel zu bezahlenden Experten wahrgenommen werden. Die Journalistin IRMA CERVINO nimmt das Zusammenleben in einer „comunidad“ mit spitzer Feder aufs Korn und würzt ihre Beobachtungen mit Bezügen zur aktuellen politischen Situation.


Speisekarte

STRAUSSEN FARM

LEDERWAREN Suppen Straussen-Pastete

Gegrilltes vom Strauss

Geräuchertes vom Strauss

RESTAURANT Pudding aus Strausseneier

Kartoffeln mit Mojo

RESTAURANT DAS BESTE FILET DER WELT

Grosse Wein-Auswahl

EL MEJOR ENTRECOT DEL MUNDO

ÖFFNUNGSZEITEN: Mai bis Sept. 12 bis 22 Uhr Okt. bis April

12 bis 20 Uhr

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magazin

SISTEMA MIMO: NEU UND SICHER SISTEMA MIMO ist ein innovatives Verfahren, für die Behandlung von medizinischen Abfällen durch ein chemisch-physikalisches Verfahren, das auf fortschreitender Oxydation basiert und die Gefahrenstoffe auflöst. Das vom kanarischen Unternehmen Cathisa entwickelte Verfahren entsorgt wirtschaftlich, effizient und stoffspezifisch pharmakologische Abfälle und Rückstände von denen eine Ansteckungsgefahr ausgehen kann. SISTEMA MIMO ist ein abgeschlossener Kreislauf, zuverlässig und trocken, bei dem auf fossile Brennstoffe in Über-

einstimmung mit dem Artikel 12 des Abkommen von Kyoto verzichtet wird. Die in Kürze stattfindende Einführung des neuen Verfahrens auf den Kanarischen Inseln, macht es möglich, dass auf Gefahrentransporte von Sanitärabfällen auf das spanische Festland verzichtet werden kann. Cathisa ist ein Unternehmen mit 13 hochqualifizierten Mitarbeitern, das seit einem Jahrzehnt im Bereich der integralen Entsorgung von Gefahrenstoffen biologischer und chemischer Art sowie im Bereich der Seuchenbekämpfung aktiv ist.

trachtenschau Im Ausstellungsraum des kanarischen Parlamentes konnten bis Ende Juni eine Vielzahl handgebastelter „trajes típicos“ bewundert werden. Auch die klassischen Modelle „Santa Cruz“ und „La Orotava“ waren darunter. Hergestellt hatten sie ältere Mitbürgerinnen, die im Rahmen des staatlichen Sozial-Programmes Ansina betreut werden.

Die Romeria in La Orotava zog auch in diesem Jahr wieder viele Menschen an

Rezepte aus der altkanarischen Hausapotheke MANGO. Es ist eine Frucht mit hohem Nährwert, reich an Kalium, Magnesium, Jod, Zink, Eisen und ACIDO FOLICO. Mango ist eine wohlschmeckende vitaminreiche Beilage, die B1, B6, B4, B12 und Vitamin C enthält. Tägliche Einnahme fördert die Verdauung, da Mango beruhigend auf den Magen wirkt. Mango hilft gegen Müdigkeit, ist gut für das Zahnfleisch, reinigt das Blut, hilft gegen Zahnschmerzen und Verstopfung und beugt gegen

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Katarre, Bronchitis und Erkältungen vor. Mango wird für Säfte, Marmelade, Joghurt oder auch Eis verwendet. Man kann aus der Frucht auch einen wohlschmeckenden Tee aubereiten. Die Früchte des Mangobaums, der in tropischen wie subtropischen Gegenden wächst, sollten keinesfalls der Kinder- und Babykost beigemengt werden, wenn sie noch grün sind, da dies zu Atemproblemen führen kann. (Angel Suarez)


magazin

Kultur adios!

Vor einigen Jahren gab es auf Teneriffa noch eine sehr lebendige Kulturszene in den Kneipen und kleinen Theatern. Damit ist es erst mal vorbei. Der Grund sind zahlreiche Kontrollen der Sozialversicherung an den Auftrittsorten. Die Kontrolleure der Seguridad Social überprüfen, ob die auftretenden Künstler auch sozialversichert sind. Begründet werden die Inspektionen damit, dass Schwarzarbeit unterbunden werden soll. Damit Musiker und Schauspieler den Gesetzen entsprechend agieren, müssten sie sich als Unternehmer, „autonomo“, anmelden. Das bedeutet neben viel Papierkram die Entrichtung eines monatlichen Beitrags von 253 Euro an die Sozialversicherung. Das Problem dabei, ist, dass die Auftritte für die meisten Akteure bestenfalls ein finanzielles Zubrot sind. Viele Gaststätten und kleine Theater sind angesichts der wirtschaftlichen Situation kaum in der Lage, nennenswerte Gagen zu zahlen. Vielfach wird von den Betreibern noch nicht einmal Eintritt kassiert. Ein grosser Teil der betroffenen Künstler tritt nur hin und wieder auf, die Gage deckt meist gerade mal die Fahrtkosten. Das Schiessen mit Kanonen auf Spatzen ist derzeit symptomatisch. Trotz vollmundiger Versprechen hat die spanische Zentralregierung in den zwei Jahren ihrer Amtszeit nichts angeregt oder gar bewirkt, was den Arbeitsmarkt beleben könnte. Das „autónomo“Gesetz aus dem Jahre 1985 ist in einigen Beziehungen eine echte Bremse bei der Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten, da es für jede noch so geringe freiberufliche Tätigkeit die Zahlung des vollen Monatsbeitrages bei der Sozialversicherung voraussetzt. Sonderegelungen für geringfügige Aktivitäten sind nicht vorgesehen. So setzt etwa die Entgegennahme eines Honorars von zehn Euro für den Abdruck eines Fotos in einer Zeitung formalrechtlich die Zahlung des vollen Monatsbeitrages an die Sozialversicherung voraus. Das ist auch der Fall, wenn der HobbyFotograf hauptberuflich angestellt arbeitet und darum bereits sozialversichert ist. Ein Problem in dieser Art haben auch die „Bandas de Música“, die städtischen Spielmannszüge. Dort werden zum Teil Aufwandsentschädigungen gezahlt; die Zahl der Auftritte, insbesondere in kleinen Gemeinden, ist sehr überschaubar ist. Vor einigen Jahren marschierten Inspektoren der Arbeitsaufsicht bei der Generalprobe während der Festwochen in Tacoronte auf die Bühne, um den Versicherungsstatus zu kontrollieren.

Ein Mann und seine Kathedrale Immer wenn es wärmer wird macht Frank Baraja mit der Banda Reparte Strassenmusik. Mit einer Begleitband wechselnder Musiker steht er dann an seiner angestammten Ecke im Schatten der Kathedrale, in Nähe der Kreuzung Calle Obispo Redondo / Calle San Juan in La Laguna. Das Programm besteht aus Eigen-

kompositionen und Fremdmaterial. Das ist je nach Mitmusiker mehr folkloristisch, rockig oder jazzig angehaucht. Die Band ist in der Regel donnerstags ab 18.00 und samstags ab mittags zu hören. Vorausgesetzt, die Musiker hatten am Vorabend keine Auftritte oder Termine für Plattenaufnahmen.

XVI. artetejina

Bereits zum 16. Mal fand in den Hallen der Landwirtschaftskooperative in La Lagunas Stadtteil Tejina die Kunsthandwerksmesse „artejina“ statt. Folklore-Gruppen traten auf. Es gab traditionelle Schuhmacher- und WeberArbeiten zu bestaunen. Holzprodukte, Lederwaren, Spielzeug und vieles mehr wurde den zahlreichen Besuchern von traditionell arbeitenden Handwerkern aus allen Teilen Teneriffas angeboten.

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mit der kuh auf du mit der kuh auf du E

in wichtiger Bestandteil der kanarischen Volksfeste sind die traditionellen Bräuche. Häufig ist das „Arrastre del Ganado“ einer der Höhepunkte, ein Wettbewerb, bei dem ein Rindergespann eine schwere Last über eine festgelegte Strecke bewegen muss. Wie viele einheimische Sportarten leitet sich diese besondere Form des Rinderrennens aus der Arbeit des bäuerlichen Alltags ab. Ausserdem haftet dem „Arrastre“ ein nostalgischer Aspekt an, es erinnert an die grossen Zeiten der Rinderzucht auf den Kanarischen Inseln. Vor sechzig Jahren wurden rund 50.000 Tiere auf den Inseln gezählt. Heute sind es gerade mal knapp 4.500 Exemplare. Ein Viertel davon gehört zur lokalen Rasse „Bovino Canario“. Die Nutztiere der Guanchen waren Ziegen und Schafe. Die Haltung von Rindern begann erst nach der Eroberung der Inseln. Die Spanier führten sie Ende des 15. Jahrhunderts ein, um sich von ihrer Milch und ihrem Fleisch ernähren zu können. Die Kolonisatoren stellten sogar Normen für die Rinderhaltung auf. Sie legten Regeln für das Hüten der Herden, den Fleischverkauf, die Nutzung des Leders und die Regulierung von Schäden, die von den Tieren auf fremdem Grund verursacht wurden, fest. Bereits der Eroberer und erste Regent der Kanarischen Inseln, Fernández de Lugo, bestimmte, dass sich die Rinder nicht mehr als zweihundert Meter der Stadtgrenze von La Laguna nähern durften, um einen Kahlfrass der Weiden und das Zertrampeln der Getreidefelder durch ausgebüchste Tiere zu vermeiden, was eine Brotknappheit zur Folge hätte haben können.

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Das Rind, sorgte nicht nur für die wichtigen Lebensmittel Fleisch und Milch, es wurde auch als Arbeitstier eingesetzt. Da es nicht genug Pferde gab, setzten die Bauern Rinder bei der Feldarbeit ein. Die Gespanne zogen die Pflüge auf den Feldern und die Dreschbalken in den Tennen. Ausserdem wurden sie als Zugtiere beim Transport von Waren und Baumaterialien eingesetzt. Im steilen Gelände wurden die Lasten nicht auf Wagen sondern auf den „corsa“ gepackt, eine Art Schlitten, aus Balken und Latten gezimmert, der von den Rindern über den Boden geschleift wurde. Zur Ausrüstung für das Schleifen, auf Spanisch „arrastre“ genannt, gehören zu dem ein „yugo“, das Joch, verschiedene Riemen und die „frontiles“ für die Hörner, Geschirr, das die schwergewichtigen Tiere als Gespann zusammenhält und mit dem „corsa“ verbindet. Vor rund 50 Jahren setzte ein grundlegender Wandel in der kanarischen Agrarwirtschaft ein. Der Fremdenverkehr löste die Landwirtschaft als wichtigster Wirtschaftsfaktor ab und band viele Arbeitskräfte. Durch das schwindelerregende Bevölkerungswachstum ist es inzwischen so, dass mehr als 90 Prozent der auf Teneriffa verbrauchten Lebensmittel eingeführt werden müssen. Das Verschwinden der grossen Rindermärkte hat aber noch andere Ursachen. Durch den Eintritt Spaniens in die Europäische Union mussten sich die hiesigen Rinderzüchter der Subventionspolitik unterwerfen, was zu einem Produktionsrückgang führte.


traditionen

Fliegender Wechsel beim „Arrastre-Wettbewerb. Vor dem Start werden die Sandsäcke geprüft und festgemacht

Joch und Zubehör halten das Gespann zusammen. Vor dem Start muss der „guayero“ die Last daran befestigen

Die Linien des „recorrido“ werden markiert. Sechs Schiedsrichter überprüfen den korrekten Ablauf des Rennens

Gleichzeitig sind sie vom Régimen Específico de Abastecimiento betroffen, das seine Legitimation aus dem juristischen Status der Kanarischen Inseln als abgelegene, „ultraperiphere“ Region bezieht. Besagte Verordnung ermöglicht die zollfreie Einfuhr grosser Mengen von Rinderprodukten aus Ländern, die nicht der EU angehören, auf die Kanarischen Inseln. Da dort die strengen EURichtlinien nicht gelten, können die Importe aus diesen

Ländern erheblich billiger angeboten werden, als die Erzeugnisse der kanarischen Rinderzüchter. Derzeit ist die wirtschaftliche Bedeutung der Rinderzucht auf den Kanaren eher gering. Es gibt viel mehr Schaf- und Ziegenzüchter. Darüber hinaus produzieren die Geflügelfarmen eine Million Tiere pro Jahr, die entweder Eier legen oder als Hühnerfleisch auf dem Teller landen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten entstanden

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Die Zuschauer blicken gespannt auf ein Gespann auf dem „terrero“ der „Casa del Ganadero“ in La Laguna

verschiedene Vereine und Verbände, um die Rinderzucht zu erhalten und ihr den alten Glanz zurück zu geben. Der Verein der kanarischen Rinderzüchter, „Asociación Nacional de Criadores“ (ACA), hat ein Stammbuch eingerichtet, in dem die Wesensmerkmale der hiesigen Rasse „Bovino Canario“ festgelegt wurden. Die heutige kanarische Kuh geht zu weiten Teilen auf willkürliche Kreuzungen von Rindern auf dem spanischen Festland zurück, zu denen Eigenschaften englischer wie portugiesischer Tiere hinzukamen. Eine genauere Herkunftsbestimmung ist nicht möglich, da die Kanarischen Inseln in den vergangegen fünf Jahrhunderten von Züchtern aus unterschiedlichen Regionen besiedelt wur-den, die ihre Tiere wahllos untereinander kreuzten. Darüber hinaus etablierte sich das „Arrastre del Ganado“, ebenso wie die „Lucha Canaria“ oder der Hirtensprung, „Salto Del Pastor“, als inseltypische Traditionssportart. Die Federación de Arrastre mit Mitgliedern aus Teneriffa, Gran Canaria und La Palma wurde vor 15 Jahren gegründet und hat ihren Sitz in La Laguna, der Region, in der seit jeher die meisten Rinderzüchter ansässig waren. In einem Regelwerk sind alle den Sport betreffenden Einzelheiten aufgeführt. Etwa die Abmessungen des Wettkampfortes. Jedes Gespann muss eine Strecke von 70 Metern zurücklegen, die sich aus zwei Geraden zusammensetzt. Das Gremium der Kampfrichter besteht aus sechs Personen und ist, unter

anderem, für die Zeitmessung und Gewichtskontrolle zuständig. Das vom „guayero“ gelenkte Gespann besteht „aus zwei gleichartigen Tieren des selben Geschlechtes, vorzugsweise einheimischer kanarischer Rasse“. Die Tiere treten in verschiedenen Kategorien an, „entsprechend ihrer körperlichen Entwicklung, Stärke und Zugkraft“. Die zu transportierenden Lasten variieren zwischen „sechs Säcken á 100 kg“ und einem Höchstgewicht von 1.100 Kilo. Die Sportart Arrastre hat „ihre Wurzeln in der Rivalität der „guayeros“ von einst, sagt Pedro Molina Ramos, Präsident von Teneriffas Rinderzüchtervereinigung AGATE. Es waren ehrgeizige Männer, die stets bestrebt waren, untereinander ihre Fähigkeiten zu messen. Die ersten Wettkämpfe fanden in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts statt, oft im Rahmen von Viehmärkten. Ein beliebter Austragungsort war stets die Plaza del Cristo in La Laguna, die sich damals nicht so trist präsentierte wie heute. Die Wettkampfsaison beginnt im Januar und endet im September. Auf Teneriffa gibt es eine Vielzahl an Wettkämpfen. Arrastre-Ausscheidungen werden auf dem Sandplatz am Bauernmarkt in Tacoronte, auf dem Kopfsteinpflaster im Hafen von Garachico und auf der Asphaltfahrbahn vor dem Mercado in El Sauzal durchgeführt. Das Finale findet stets auf dem Gelände der Casa del Ganadero in Teneriffas Universitätsstadt im Rahmen der „Fiestas del Cristo“ statt. (ew)

„Arrastre“-Wettbewerbe finden häufig im Rahmen von Viehmärkten statt. Transportmittel ist meist der Kleinlaster

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Die Folgen des Fehldrucks auf Wirbelsäule, Arterien, Nerven und Muskeln sind schwere körperliche und psychische Störungen wie zum Beispiel: Migräne, Kopf-, Nacken, Hüft- und Knieschmerzen, Beckenschiefstand, Wirbelsäulenschäden, Organleiden, Schwindel, Ohrensausen und Störung des des Immunsystems, um nur einige zu nennen. ATLASPROFILAX nach von R.C. Schümperli kann hier helfen: es ist eine Methode, die den Atlas mit einer einzigen Anwendung präzise und gefahrlos in die natürliche Position bringt. Der Selbstheilungsprozess beginnt sofort. Anwendbar ohne Altersbeschränkung vom Kleinkind bis zum Senior - beim gesunden Menschen auch zur Vorbeugung.

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kunst

cesár manrique

e

s gibt Menschen, deren Name mit dem ihrer Region verschmilzt. Deren Wirken zu einem Sinnbild wird, das nicht nur für sie und ihr Leben, sondern auch für eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort steht. Menschen, die von den Ereignissen, Strömungen und Schwankungen ihrer Epoche geprägt wurden, diese aber gleichzeitig mit gestaltet haben und darum Zeit ihres Lebens im Mittelpunkt standen. Oder rückblickend oft stehen, wobei sich diese Wirkung möglicherweise auf eine überschaubare Region beschränkt. Im Fall der Kanarischen Inseln trifft dieses im Bereich der bildenden Kunst

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auf Cesár Manrique zu. Sein Wirken hat auf allen sieben Inseln viele Spuren hinterlassen. So entwarf Manrique die aus einem Ensemble von Terrassen, künstlichen Seen und Palmenhainen komponierte Badelandschaft des Lago de Martiánez, die seit mehr als drei Jahrzehnten das Herzstück der Küste von Puerto de la Cruz bildet. Auch der nahegelegenen Playa Jardín hat er seinen kreativen Stempel aufgedrückt. Für seine Heimatinsel Lanzarote schuf der Künstler ein Logo, das Sonne, Himmelskörper, Vulkankuppen und Lava-Säulen zu einem farbenfrohen Symbol mit hohem Wiedererkennungswert vereint. Und das gleichzeitig alle Merkmale aufweist, die Verächter abstrakter Kunst zu dem Ausspruch: „Das kann mein Kind auch“ verleiten liessen. Eine Aussage,

die wiederum zu einem geflügelten Wort wurde, denn niemand Geringeres als Picasso hat gesagt, dass es ein Ziel seiner Arbeit sei, die unschuldige Perspektive von Kinderaugen wiederzuerlangen. In der Kunst, und dass heute mehr denn je, geht es nicht nur um das Werk, auch um seinen Schöpfer. Der Künstler wird dadurch, ob gewollt oder nicht, zum (Selbst-) Darsteller. Darum beschränkt sich die Werkschau „Cesár Manrique. La conciencia del paisaje“, die bis 10. August in den Ausstellungsräumen „Espacio Cultural CajaCanarias“ in La Laguna und Santa Cruz zu sehen ist, nicht auf die reine Präsentation der Werke, sondern bettet sie in einen Rahmen, der das Leben, die Erfahrungen und die Inspirationen des Künstlers reflektiert.


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So ist die Halle mit den von der Decke herabhängenden Megaphonen Manriques Vorliebe für öffentliche Auftritte, Aktionen und Inszenierungen als „Gewissen der Landschaft“, so der Untertitel der Ausstellung, gewidmet. Die Werkschau spiegelt Manriques künstlerischen wie persönlichen Werdegang anschaulich wieder. Sie macht die Abkehr vom figürlichen Arbeiten hin zu abstrakten Formen ebenso nachvollziehbar wie die Entwicklung des minderjährigen Bürgerkriegsfreiwilligen auf der Franco-Seite zum Umweltaktivisten, der vor den zerstörerischen Folgen der immer weiteren Ausbreitung des Autos auf die Umwelt warnt und der, welch Ironie des Schicksals, bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. Cesár Manrique wird 1919 in eine kaufmännische Mittelstandfamilie auf Lanzarote hinein geboren. Anfang der vierziger beginnt er an der Universität La Laguna ein technisch orientiertes Architekturstudium, um kurz darauf, mit einem Stipendium ausgestattet, in Madrid Kunst zu studieren und Kunstlehrer zu werden. Seine frühen Werke sind farbintensive Naturstudien. Dann wendet er sich surrealistischen Ausdrucksformen zu. Dabei entstehen Arbeiten, die entfernt an seine Idole Picasso und Matisse erinnern. Die stilistischen Experimente münden Mitte der fünfziger Jahre in der gegenstandlosen Malerei, die durch abstrakte Formen und experimentale Farbkompositionen geprägt wird. Ausserdem realisiert er auf Lanzarote grossflächige Wandbilder. 1964 zieht Manrique nach New York. Dort werden zu dieser Zeit die Trends gesetzt. Künstler wie Jasper Johns, Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Frank Stella leben dort. Obwohl

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sie auf völlig unterschiedliche Art und Weise arbeiten, ist ihnen eines gemeinsam: Für sie macht nicht das abgebildete Objekt sondern die Farbenund Formensprache die künstlerische Botschaft eines Kunstwerkes aus. In der Ausstellung der CajaCanarias wird diese Phase im Leben Manriques durch eine, die ganze Wand füllende Collage illustriert, an der Schallplatten und Fotos von Berühmtheiten aus dieser Zeit zu sehen sind, vielfach aus dem Bereich der damals aufkommenden Soul-Musik. Die Mega-Collage soll vermutlich die innere Zerrissenheit Manriques verdeutlichen, die durch die auf ihn einströmende Flutwelle an immer neuen Reizen in einer auf harten Konkurrenzkampf ausgerichteten und von anonymen Menschenmassen bevölkerten Millionenstadt hervorgerufen wird. 1966 sucht der das Weite und kehrt auf seine Geburtsinsel zurück, was er mit „En Lanzarote está mi verdad“ kommentiert, frei übersetzt: „Lanzarote ist meine wahre Bestimmung“. Eine ebenso lakonische wie pathetische Feststellung, die einen Status Quo, aber nicht Entwicklung, aus der er resultiert, beschreibt. Es gibt in Spanien den Ausspruch: „El profeta es nadie en su tierra“. Es ist die spanische Version der deutschen Redensart: „Im eigenen Land gilt der Prophet nichts.“ Wohl auch deshalb und nicht erst seit heute zieht es im zentralistisch ausgerichteten Spanien Künstler aller Gattungen in die Hauptstadt. In ihrer Heimat sehen sie kaum Zukunftschancen in Bezug auf ihre Ideen und Projekte. Das trifft inbesondere auf die sehr abgelegenen Kanarischen Inseln zu, wo, was die Verkehrsverbindungen

Zu Beginn seiner Karriere malte Manrique gegenständlich. Erst naturalistisch, dann surrealistisch. Es waren erste Versuche, einen eigenen Stil zu entwickeln.


Auf Lanzarote gab Manrique in abstrakten Bildern die Konsistenz und Struktur der Landschaft wieder, später entwarf er Gebäude wie Parks und agierte als Naturschützer

angeht, der Flug nach Madrid der kürzeste Weg aufs Festland ist. Da auch in der spanischen Metropole die Konkurrenz sehr gross ist, schaffen viele den Durchbruch nicht und treten, um ein paar Erfahrungen reicher, den Rückweg in die Heimat an. Auch Cesár Manrique brachte der US-Aufenthalt nicht den beabsichtigten Karriere-Erfolg. Er war aber vermutlich eine Orientierungshilfe in Bezug auf die zukünftige Themenwahl und Selbstdarstellung. Denn was auf den ersten Blick wie ein Rückschritt anmutet, war durchaus eine folgerichtige Entscheidung. Der einsetzende Fremdenverkehr und die damit verbundenen planerischen und baulichen Vorhaben boten Menschen mit den Qualifikationen und Fähigkeiten Manriques ein weites Betätigungsfeld. Und Klappern gehört nun mal zum Handwerk. So ist das 1968 von Manrique errichtete Haus „Taro de Tahíche“, erbaut in einem von fünf vulkanischen Blasen umgebenen Gelände, nicht nur ein Ausdruck seiner ganz persönli-

chen Vorstellungen in Bezug auf Wohnen und ästhetische Vorlieben, es ist gleichzeitig ein (städte-) bauliches Signal und eine Marketing-Massnahme in eigener Sache. In der Malerei wird die Insel Lanzarote sein zentrales Thema. Viele Werke spiegeln in ihren Erdtönen die farblichen Nuancen der Wüstenlandschaft wieder. Auf relativ grossen Formaten werden in einer groben, ungelenken Formensprache die heimische Tierwelt und die geologischen Formationen skizzenhaft angedeutet. Dabei wird einerseits die Symbolik der Höhlenmalerei aufgegriffen, zum anderen versucht durch die Konsistenz des Material und den reliefartigen Farbauftrag, die einzigartige Atmosphäre Lanzarotes sinnlich erfahrbar zu machen. Echsen und Krustentiere zeichnen sich für den Betrachter oftmals vor einem wüstenähnlichen Hintergrund schemenhaft ab. Durch den dicken, aus vielen Schichten bestehenden Farbauftrag entstehen auf der Leinwand Reliefs, die an zerklüftete Gebirgsketten erinnern. Die Gestaltung von Badelandschaften bildet bei Manriques künstlerischer Auseinandersetzung mit den Elementen und geologischen Phänomen seiner Heimatinsel einen Gegenpol.

Auch sein Interesse an den, insbesondere auf Lanzarote sehr präsenten, Windspielen ist in der künstlerischen Analyse der klimatischen und landschaftlichen Gegebenheiten der Kanarischen Inseln begründet. Das umweltpolitische Engagement Manriques wendet sich vor allem gegen die Folgen des Massen-Tourismus, die damit verbundenen gigantischen Infrastrukturen und Baumassnahmen. Dank seines Eintretens blieb seine Heimatinsel Lanzarote von hohen Hotelklötzen verschont. Es gibt auch keine riesigen Plakatwände, die die Landschaft verschandeln und den Blick auf die Natur und ihre wunderbaren Schöpfungen verdecken. Bei all seinen Aktivitäten ging es Cesár Manrique darum, die urwüchsige Natur zu erhalten und auch den kommenden Generationen zugänglich zu machen. Dabei setzte er neben der Macht des Wortes auch auf Poesie. Das zeigt sich auch in der Ausstellung, wo man einen Wunsch auf Stück Papier schreiben kann und das Blatt an die Zweige eines an die Wand gemalten Baums heften kann. (ew) Cesàr Manrique. La conciencia del paisaje“. Bis 10. August in den Ausstellungsräumen „Espacio Cultural CajaCanarias“ an der Plaza del Adelantado in La Laguna und an der Plaza de Patriotismo 1 in Santa Cruz, am Parque de los Principes.

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Pulverdampf am Konzerthaus

I

m Hochsommer kehrt für kurze Zeit Teneriffas koloniale Vergangenheit in die Strassen der Inselhauptstadt zurück. Schauplatz ist das Gebiet um das Castillo San Cristobal. Das ist die kleine, aus massiven, groben Steinen gemauerte Festung, nur einen Steinwurf von der hochmodernen Konzerthalle Auditorio de Tenerife entfernt. Hier paradieren dann Soldaten in weissen glänzenden Uniformen mit blank geputzten schwarzen Stiefeln und altertümlichen Vorder-

Den Zuschauer erwarten packende Gefechte

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ladergewehren. Sie marschieren auf und ab und nehmen auf Befehl Schusspositionen ein. Oder Fechten hin und wieder mit Säbeln. Auf dem Turm des Castillos halten derweil die Wachen Ausschau nach feindlichen Fregatten. Abseits, hinter Heuwagen und Strohballen versteckt, haben sich bereits die ersten Eindringlinge verschanzt. Das Kostümspektakel versprüht einen Hauch der Cowboy und Indianer-Spiele aus den Kindertagen. Denen trauern viele erwachsene Männer mehr nach, als sie meist zu geben können. Darum sind die nachgestellten Gefechtshandlungen im Herzen der Inselhauptstadt auch kein Kinderspiel. Sie werden mit würdevollem Ernst zelebriert. Immerhin ist die Inszenierung einem historischen Anlass gewidmet. Darum wurden zuvor Ablauf und Kostüme mit wissenschaftlicher Akribie bis ins kleinste Detail studiert, damit dem geschichtlichen Vorbild auch der gebührende Respekt erwiesen wird. Zudem haben die Veranstalter das Glück, dass sich in ihren Reihen ein gestandener Filmregisseur befindet, so dass die zuschauerwirksame Umsetzung von Dramaturgie und Szenenabfolge garantiert ist. Die Rede ist von der sogenannten „Gesta“. Die stets Ende Juli in Santa Cruz stattfindende Freiluftaufführung mit vielen Laiendarstellern ist der erfolgreichen Abwehrschlacht der Hauptstadtbewohner gegen den Angriff einer grossen britischen Seestreitmacht am 25. Juli 1797 gewidmet. Das nostalgische Spektakel, das die Touristen stets aufs Neue begeistert, wird von einem extra zu diesem Zweck gegründeten eingetragenen Verein durchgeführt, der auf Subventionen der Stadtverwaltung und Spenden angewiesen ist, um entstehende Kosten zu decken. Das hat zur Folge, dass das Programm und sein Ablauf erst sehr kurzfristig bekannt gegeben werden können.


Vor der Schlacht zeigen die in historische Uniformen gekleideten Laiendarsteller ihre Fecht- und Kampfkünste

In manchen Jahren zog sich das Spektakel über mehrere Tage hin. Da verwandelte sich gar das Altstadtviertel um die Calle La Noria und die Kirche La Concepción in ein Schlachtfeld. Dann wiederum gab es wegen fehlender Mittel nicht viel mehr als den Aufmarsch der Truppen zu sehen. Im vergangenen Jahr konnte ein beeindruckendes Nachtgefecht im Schatten des, in ein tiefes Rot getauchten Bogens des benachbarten Auditorio de Tenerife bewundert werden. Der Angriff auf Santa Cruz im Jahre 1797 durch die britische Marine war die letzte von drei Seeattacken, die auf die Inselhauptstadt verübt wurden. Zuvor waren britische Kriegsschiffe zu Zeiten Oliver Cromwells dort aufgetaucht, um die spanische Indien-Flotte unter Diego de Egües zu zerstören. Der zweite Angriff fand im Rahmen des spanischen Erbfolgekrieges statt. Der Angriff im Jahre 1797 erfolgte im Rahmen der Kriege, die auf die Französische Revolution folgten. Das Königreich Spanien war ursprünglich Mitglied der Allianz gewesen, die das revolutionäre Frankreich bekämpfte, um eine Ausbreitung der revolutionären Umtriebe und Ideen zu verhindern. Allerdings war es militärisch so schlecht aufgestellt, dass die Franzosen blitzartig Madrid einnehmen konnten, so dass Spanien zwangsweise zum Bündnispartner des nördlichen Nachbarlandes mutierte. Teneriffa war in diesen Zeiten eine wichtige Station auf dem Weg von Schiffen aus dem spanischen Mutterland in die amerikanischen Kolonien. Das Ziel des Angriffes der Briten war es darum, diese Verbindung zu kappen. Eine aus acht Schiffen bestehende Seearmada machte sich deshalb auf den Weg in die kanarischen Gewässer. Der Befehlshaber, Admiral Horacio Nelson, verfügte über 3.700 Soldaten und 393 Kanonen. Dem standen 91 Kanonen und 1.669 Männer, darunter Veteranen und Mitglieder von Bürgerwehren, auf Teneriffa gegenüber. Die Belagerung von Santa Cruz begann am 20. Juli. Die Abwehrstrategie des kanarischen Generals Gutiérrez bestand darin, aus allen Rohren auf die Invasoren zu feuern. Die Briten waren gezwungen, aus ihren schweren Schiffen in kleine Booten umzusteigen, um einen Fuss auf die Küste von Santa Cruz setzen zu können.

Dabei wurden sie von der Landseite aus von einem Kugelhagel begrüsst, der ihnen grosse Verluste bescherte. Den Kanonieren der Festung San Cristobal gelang es sogar, eine kleinere britische Fregatte zu versenken, die es aufgrund ihres geringeren Tiefganges geschafft hatte, bis die Reichweite der Kanone vorzudringen. Sogar unter den britischen Offizieren waren viele Tote und Verletzte zu verzeichnen. So verlor der britische Oberbefehlshaber Horacio Nelson einen Arm. Die Kanone „El Tigre“, die ihm dieses Missgeschick bescherte, kann im „Museo del Castillo San Cristobal“ unter der Plaza de España besichtigt werden. Dafür wurde nach Nelson später eine Strasse in Santa Cruz benannt, die nicht weit entfernt von der seines Bezwingers, General Gutiérrez, liegt. Weitere Informationen: www.gesta25julio.com Wachposten auf dem Castillo San Cristobal

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sommerpflanzen S ie heissen “Mädchenaugen”, oder auch “Schöngesicht” und gehören zur Familie der Korbblüter, den Asteráceas. Die von den Spaniern “coreopsis” genannten Pflanzen werden 40 bis 60 Zentimeter hoch. Sie blühen stets im Sommer und stammen ursprünglich von den Weiden Nordamerikas. Sie kommen in verschiedener Form vor. Die bekannteste und am meisten verbreitete ist die im Spanischen “coreopsis grandiflora” genannte Blume. Sie hat die längste Blütezeit und die auffälligsten Blütenblätter. Darum ist sie in kanarischen Gärten vielfach anzutreffen. Es handelt sich um kleine Sträucher mit dichter Verzweigung, bei denen die Blüten aus dem Blattwerk hervorstechen. Dank ihrer markanten gelben Blüte gibt es für die “coreopsis” im Gartenbau viele Verwendungen.

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Sie kann in einheitlichen Beeten, Mischbeeten oder auch als Blickfang zwischen andere Pflanzen gesetzt werden Die Pflanzen brauchen viel Licht, sind aber hinsichtlich des Bodens recht anspruchslos. Natürlich bringen reichhaltige Böden kraftvollere Pflanzen hervor. Darum macht es mehr Sinn, sie an warmen, sonnigen Orte zu setzen und schattige Plätze mit niedrigen Temperaturen zu vermeiden. Die “coreopsis” sind in Bezug auf die Bewässerung anspruchslos und passen sich Trockenperioden gut an. Ihre Hauptfeinde sind Spinnen und Blattläuse. Darum sollten die Pflanzen in regelmässigen Abständen begutachtet und entsprechend behandelt werden, um auf diese Weise schweren Schäden vorzubeugen.

Die „Mädchenaugen“ können das ganze Jahr über angepflanzt werden, besonders geeignet dafür ist die warme Jahreszeit. Die Pflanzen haben eine lange Lebensdauer. In der Regel haben sie eine gelbe Blüte, die manchmal in der Blütenmitte in ein Orange übergeht. Einen besonderen Reiz machen die gleichartig geformten Blütenblätter aus. Die Pflanze blüht während der Wärmeperiode, die in warmen Jahren bis in den Herbst reichen kann. Vertrocknete Blüten sollten samt Stiel entfernt werden, verwelkte Blätter gleich mit, damit die Pflanze sich verjüngt. Bei entsprechender Pflege können Sie sich an den ”coreopsis” viele Jahre lang erfreuen. Tatiana Moreno Gartenbauingenieurin Jardeco: 922 732 587 www.jardeco.es


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T E N E R I F FA S KO C H B U C H :

Lomo de Cherne sobre pisto de manzana Zutaten 150 gr. „cherne“ 1 Apfel 1 Zwiebel 3 Spitzen Grüner Spargel 1 Löffel geröstete Pinienkerne 1 Löffel Rosinen 1 Glas Moscatel Wein 60 gr. Püree aus frischen Kartoffeln Olivenöl (virgen) Weinsosse: ½ Liter Rotwein, 1 Löffel Essig, 1 Löffel “miel de relinchon”, 1 Teelöffel Heidelbeermarmelade (Eine Portion)

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Es ist ein Fischgericht bei dem “miel de relinchon“, der Honig einer einheimischen, in der Küstenregion wachsenden Pflanze, verwendet wird. Bei dem Fleisch handelt es sich um das Filet des hiesigen Fisches “cherne”. Das Wort „pisto“ ist Bezeichnung für eine spanische Gemüsemixtur, bei der in diesem Fall Äpfel und Zwiebeln verwendet werden. Wir lassen die Rosinen 48 Stunden im Moscatel-Wein ziehen. Der Fisch wird mit Pfeffer und Salz angerichtet und in vorgewärmtem Olivenöl angebraten. Auf einer anderen Flamme wird der „espárrago“ gebraten. Für den „pisto de manzana“ werden die Zwiebeln in kleine Stücke geschnitten und in Olivenöl goldbraun geröstet. Sobald sie an Farbe gewinnen, kommen die zu Würfeln geschnittenen Apfelstücke hinzu, die gut zwei Minuten gebraten werden. Zum Eindicken der Weinsosse vermischen wir die angegebenen Zutaten und lassen sie auf mittlerer Flamme kochen, bis die Hälfte der Flüssigkeit verdunstet ist. Der Kartoffelpüree wird in ein kleines Schälchen gefüllt, das umgestülpt wird. Auf den halbkugelartigen Klacks wird der „pisto de manzana“ gegeben. Darüber werden pyramidenartig die Filetstücke und die Spargelstücke angerichtet, mit der Weinsosse und dem Olivenöl umrahmt, dann mit den Rosinen und Pinienkernen dekoriert. Cocinando con Mieles de Tenerife, Cabildo de Tenerife


Die Meerjungfrau Der wichtigste Tag des Jahres in Puerto de la Cruz ist die Prozession der Virgen del Carmen, die am 16. Juli stattfindet. Zehntausende warten seit dem Vormittag auf den feierlichen Moment, der gegen 18.00 Uhr durchgeführt wird. Bevor die Jungfrau von ächzenden Trägern zum Boot getragen wird, wird San Roque, ein Schutzheiliger der Seeleute an gleicher Stelle auf einem Fischerboot verstaut. Zuvor werden die „imagenes“ genannten Heiligenbilder von der Kirche in den Hafen getragen, wo dann das Ave Maria intoniert wird.

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Los Cristianos

Deutschsprachige Gottesdiense in der Pfarrkirche von Oktober bis Ende April: SA 17:30 Uhr

La Matanza Parroquia El Salvador Plaza de la Iglesia. La Matanza Traditionelle katholische Messe in Latein SO & Feiertage: 12:30 Uhr

EVANGELISCHE KIRCHE (www.ev-kirche-teneriffa.de) Gemeinde Süd - PLAYA DE LAS AMERICAS, Gemeindezentrum „Haus der Begegnung“: Centro Comercial Salytíen (Untergeschoss) nahe Hotel Tinerfe. Pfarrbüro: Residencia Chayofa Park, Barranco del Verodal 23 App 50/1, 38652 Chayofa, Tel/Fax: 922 72 93 34. Email: ev-gemeinde.tfs@telefonica.net. GOTTESDIENSTE: Jeden Sonntag 12:00 Uhr in der Kirche San Eugenio im Pueblo Canario, Costa Adeje / Playa de las Américas Gemeinde Nord - Puerto de la Cruz Gottesdienste & Veranstaltungen in der Anglikanischen Kirche im Taoro-Park Sprechzeit: MO & FR: 12:00 – 14:00. Tel: 922 38 48 15 Pfarrer Andreas Knüpffer. Tel.: 922 38 55 24

GOTTESDIENSTE

Jeden Sonntag 17:00 Uhr in der Anglikanischen Kirche Sprechzeit: MO & FR: 12:00 – 14:00. Tel: 922 38 48 15 (Büro) Gottesdienst . Danach: Gemütliches Beisammensein.

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Unter dieser Telefonnummer sind verschiedene Ämter und Behörden zu erreichen. Es gibt deutschsprachige Ansprechpartner.

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Lichtblicke

W

enn ich heutzutage junge Menschen - ja ich müsste eigentlich selbst Kinder mit dazu erwähnen, denn die sind davon auch bereits angesteckt - tagsüber in der Stadt sehe oder am Abend, wenn sie sich zum Ausgehen zu recht machen, dann ist das heute ein ganz anderes Bild als zu der Zeit, als ich so jung war wie diese Kids und Teens heute. Die jungen Leute von heute sind in aller Regel tipp topp gekleidet; schick wie aus dem Katalog eines großen Versandhauses. Haare und Haut glänzen und glitzern, an Cremes, Salben und Gels wird in keinster Weise gespart. In den letzten Wochen fanden ja nun in den spanischen Gemeinden neben der Erstkommunionfeier auch vielfach Gottesdienste statt, in denen Bischof Bernardo vielen Jugendlichen das Sakrament der Firmung gespendet hat. Erstkommunion und Firmung liegen hier nicht so weit auseinander wie im deutschsprachigen Raum, aber es sind Jugendliche, die dieses Sakrament empfangen. Ach so, jetzt fragen Sie sich natürlich, was das mit dem gerade Erwähnten zu tun hat? Ich will es Ihnen nicht vorenthalten. Denn wenn ich jetzt eine solche Firmspendung vor Augen habe, dann frage ich mich schon: Hat da die Salbung mit Chrisam (Hauptbestandteil der Firmspendung) überhaupt noch eine Chance? Die jungen Leute sind doch bereits nach allen Regeln des Trends an Haut und Haaren gesalbt – oder sollte ich besser sagen: angeschmiert? Keine Frage, die Haut soll ja auf ihre Kosten kommen. Aber offenkundig geht es ja bei all dem nicht nur um den Leib. „Das ist nicht nur für den Kopf, die Haare und die Haut gut; nein, das ist auch für mich gut, das tut mir gut“, sagen selbst die Jungen. Das geht in die Tiefe, unter die Haut. Denn gutes Aussehen ermöglicht Kontakte, Ansehen und somit auch Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Wir Älteren sagen doch auch: Ein anerkennendes Wort, ein ermutigender Blick, eine einfühlsame Zuwendung – das ist Balsam für unsere Seele. Wenn dann noch Gott ins Spiel kommt; wenn ich weiß, dass er sich uns zuwendet; dass er bei uns ist, mich begleitet, mir in meinem Leben beisteht durch den Hl.

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GESALBT

-- nicht nicht angeschmiert angeschmiert Geist, dann lässt mich das noch ganz anders aufatmen, befreit mich das zum Leben. Die Frage ist aber natürlich schon: Kann der nicht sichtbare Heilige Geist, der uns in Form einer Salbung zugesprochen wird, gegen all die Cremes und Gels von heute ankommen? Wenn es nur darum geht, vor anderen „gut da zustehen“ oder „gut auszusehen“, dann wird er es sicherlich mehr als schwer haben. Deshalb sollten wir uns alle – nicht nur die Firmlinge – neu bewusst werden, dass wir als Christ ja nicht nur irgendwer sind. Bei der Taufe habe ich meinen Namen erhalten und bei der Firmung wird mir zugesagt: „Bertram, sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Also gehören der Heilige Geist und der Name eines Menschen unmittelbar zusammen. Gott schenkt seinen Geist nämlich nicht massenweise oder als Wurfsendung, sondern namentlich und persönlich. Genau das aber kennzeichnet die Würde jeder und jedes Einzelnen von uns. Wir sind Unikate, einmalig. Jede und jeder für sich ein Original und nicht das Abziehbild eines anderen. Jede und jeden von uns gibt es so nur einmal. Wie oft schon habe ich bei Firmungen gedacht: Ob das auch lange genug anhalten wird, dieses Wissen: Ich bin für Gott etwas ganz besonderes, ein ganz besonderer Schatz? Ob man sich selbst lange genug daran erinnert? Und ob man das in seinem Leben auch erfahren kann

und darf: Ich bin einmalig, unverwechselbar, eben nicht von der Stange? Ich bin von Ewigkeit her gewollt und geliebt. Eben gesalbt und nicht angeschmiert?!?! Wir sind gesalbt in Christi Namen und tragen so das Christuszeichen an uns. Das ist Auftrag und Verpflichtung zugleich. Wer Christ ist, der darf nicht den Mund halten, wenn einem anderen Menschen Unrecht geschieht; der darf nicht schweigen, wenn andere beschimpft oder wegen ihrer Herkunft als Schmarotzer oder Faulenzer bezeichnet werden; der muss widersprechen, wenn man uns mal wieder vorgaukeln will, dass die Armen dieser Welt selbst Schuld hätten an ihrer Armut und der muss sich auch vehement zur Wehr setzen, wenn mit Embryonen (also mit ungeborenen Menschen) Organe gezüchtet werden und dann Handel damit getrieben wird. Ja – als Gesalbte(r) Gottes muss ich Farbe bekennen, muss ich zu meiner Überzeugung stehen, so wie Gott auch zu mir steht. So wünsche ich nicht nur den Firmlingen dieses Jahres, sondern uns allen, dass wir Zeit unseres Lebens durch diesen liebenden Gott erfahren dürfen: Ich bin von ihm angenommen und geliebt; bin von ihm gesalbt – und nicht angeschmiert! Herzlichst Ihr Bertram Bolz, Diakon Kath. Touristen- und Residentenseelsorger


kurz notiert Monats-Horoskop JULI präsentiert von „kostenlos-Horoskop.de“ Widder

21.03.-20.04. Kopf oder Bauch?

Schlaflos daheim? Der Widder wälzt sich von einer Seite zur anderen und die Möglichkeiten in seinem Kopf. Er findet so viele Argumente, dass er sich immer wieder umentscheidet. So kann das nicht weitergehen. Hilft sein Kopf ihm nicht, muss er eben auf seinen Bauch hören. Apropos Bauch: Süßigkeiten und Chips helfen definitiv nicht bei der Entscheidungsfindung! Stier

21.04.-20.05. Keine Maskerade

Er hängt an alten Gewohnheiten. Das ist verständlich, schließlich haben die sich bewährt. Trotzdem sollte der Stier mal ganz mutig sein und neue Sachen ausprobieren: Ein „fremdes“ Urlaubsland könnte ihm viele neue Perspektiven eröffnen. Ist er auf Partnersuche, sollte er sich nicht verkleiden oder gar verstellen, sondern ganz natürlich auftreten. Zwllinge

21.05.-20.06. Dampfwalze rollt an

Das Ego der Zwillinge ist so ausgeprägt, dass sie gar nicht auf die Idee kommen, dass andere keine Lust auf die Dinge haben, die ihnen Spaß machen. Und so verplanen sie fröhlich und ohne groß nachzufragen die Freizeit aller Familienmitglieder. Dass es dann irgendwann kracht, ist doch eigentlich logisch. Etwas mehr Rücksichtnahme wäre wirklich nett. Krebs

22.06.-22.07. Glück, selbst organisiert

Der Alltag nimmt ihn in Beschlag. Es ist normal, dass wenig Zeit zur Selbstverwirklichung bleibt. Was macht den Krebs denn wirklich glücklich? Dabei sollte er auch die kleinen Dinge nicht vergessen, wie Sonne auf der Haut oder der den Anblick schöner Blumen. Wenn er weiß, was er braucht, kann er besser dafür sorgen, dass er jeden Tag Glücksmomente bekommt. Löwe

23.07.-23.08. Nicht schon wieder!

Die Stimmung in der Beziehung ist trüb. Das liegt aber gar nicht daran, dass es einen Krach oder Ärger gegeben hätte. Der Löwe und sein Partner haben sich nur nicht mehr viel zu sagen und öden sich an. Kein Wunder, beide erleben immer dasselbe, da gibt es nichts zu reden. Dagegen kann man etwas tun: gemeinsame ungewöhnlich Unternehmungen geben einen neuen Kick. Jungfrau

24.08.-23.09. Ist sie durchsichtig?

Hallo? Hat sie unbemerkt ein magisches Ringlein angezogen und ist nun nicht mehr sichtbar? Die Jungfrau wird häufig verletzt, weil sie bei Planungen nicht um ihre Meinung gefragt und bei Entscheidungen übergangen wird. Wenn sie den Ärger darüber jedes Mal hinunterschluckt, wird sich absolut nichts ändern. Da muss sie mit der Faust auf den Tisch hauen – jedes Mal.

Waage

24.09.-23.10. Keep Smiling

Ein blöder Tag jagt den nächsten. Irgendwas geht immer schief, entsprechend missgestimmt ist die Waage. Zugegeben, das ist blöd. Aber sie muss ihre schlechte Laune nicht an Unbeteiligten auslassen. Sie sucht den wunden Punkt und bohrt darin herum. Das ist fies, damit sammelt sie keine Beliebtheitspunkte. Sie sollte Pech abperlen lassen und einfach netter sein. Skorpion

24.10.-22.11. Scherzkekse essen

Vielleicht würde das ja dem Skorpion dabei helfen, ein wenig lockerer zu werden und nicht gleich aus jeder Mücke einen Elefanten zu machen. Missgeschicke kann er auch einfach weglachen! Sind die Tage auch mal nicht so perfekt, die Nächte sind es wenigstens – wenn er es schafft, über seinen Schatten zu springen und seinem Partner einfach zu vertrauen. Schütze

23.11.-21.12. Stressfreie Zone gesucht

Nun mal gaaanz langsam. Stress hat der Schütze mehr als genug, da braucht er jetzt keinen Fünf-Städte-in-drei-Tagen-Urlaub. Aber auch der Teutonengrill ist nichts, lieber mag er irgendwohin, wo nicht so viele Menschen sind. Und dann: wandern, lesen, in der Sonne liegen, schwimmen, ganz geruhsam. Will der Partner mehr Action, soll er Bettzauber veranstalten. Steinbock

22.12.-20.01. Was kauft der denn?

Es ist immer nett, wenn man unerwartet zu ein wenig Geld kommt. Der Steinbock sollte nicht gleich alles auf die hohe Kante legen. Sparen ist gut und schön, aber die Zinsen sind eh nicht hoch, da kann er auch mal etwas Tolles kaufen. Er findet, dass in seiner näheren Umgebung einige ziemlich unschöne Dinge abgehen. Es ist nicht verboten, sich aus der Realität zu träumen. Wassermann

21.01.-19.02. Wo geht es lang?

Die „lieben Kleinen“ sind leider gar nicht lieb und bringen den Wassermann mit seiner Weisheit ans Ende. Leider war er zu nachsichtig, jetzt machen sie, was sie wollen. Auch wenn er nicht gerne autoritär auftritt, sollte er deutlich machen, dass er der Chef im Ring ist. Schon wieder hat er eine tolle Idee vergessen. Er könnte sie unterwegs im Smartphone notieren. Fische

20.02.-20.03. Kein Cent übrig

Missmutig betrachten die Fische ihren mageren Kontostand. Mithilfe eines Last-minuteAngebots könnte auch für sie der Traum von Urlaub wahr werden. Und wenn nicht? Daheim ist es auch schön: Mit günstigen Bahntickets können sie die nähere Umgebung unsicher machen, da gibt es garantiert noch unentdeckte Schätze. Ein Urlaubsflirt ist nicht zu verachten.

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EVENT-KALENDER

TEATRO

LEAL

TRIANA CORTES - Flamenco-Tanz, 11.07. LIANA - Portugiesischer Fado, 12.07 SERGIO Nunez - Bolero-Romatik, 13.07. VERODE - Kanaren-Folklore, 20.07 Beginn 21.00 BENITO CABRERA TRIO - Musikalisch vielschichtiges Timplekonzert, 13.07, 20.00. Das Teatro Leal befindet sich in der Altstadt von La Laguna.

PABLO ALBORÁN Für böswillige ist er Spaniens neuer Schnulzengott, für Fans der sensible Sänger, der zur Klavierbegleitung feingeistiges Liedgut mit gefühlvollen Texten interpretiert. Da die Zahl der Fans inzwischen die der Schandmäuler übersteigt, gastiert Pablo Alborán in Fussballstadien. Etwa am 12.07. in Playa de Las Américas in der Gemeinde Arona.

Actúa S/C

Grosses Spektakel am FR 05 und SA 06 des Monats Juli in der Innenstadt von Santa Cruz zur Belebung der City der Inselhauptstadt Musiker und Künstler aus allen Teilen der Insel treten auf verschiedenen Bühnen zwischen der Plaza de España und der Plaza Weyler auf. Die Geschäfte sind durchgehend geöffnet, es gibt zahlreiche Info-Stände, unter anderem zu den Bereichen Arbeitsbeschaffung und Wirtschaftsförderung. KATHOLISCHE KIRCHE PUERTO DE LA CRUZ. Gottesdienste: SO, 10:30

Service für Behinderte Teneriffa ist ein behindertengerechter Urlaubsort. In Reiseführer Tenerife destino accesible und Portal www.tenerifeaccesible.org sind alle wichtigen Informationen auf Spanisch, Englisch und Deutsch per Handy-Applikation abrufbar. Unter anderem sind dort fünfzig für Behinderte leicht zugängliche Sehenswürdigkeiten aufgeführt.

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recht

Einkommenssteuer und Vermietung auf den Kanaren

I

n der Juni-Ausgabe der MEGAWELLE habe ich beschrieben, welche Personen in Spanien eine Einkommenssteuererklärung abgeben müssen. Dabei war ein Freibetrag von 27.000 Euro pro Jahr angegeben worden. Im vergangenen Monat entschied die Delegation des spanischen Finanzamtes auf den Balearen, dass alle Pensionäre, die ständig in Spanien leben und aus einer öffentlichen Rentenkasse in Deutschland, Österreich und der Schweiz pro Jahr mehr als 11.200 Euro beziehen, über diese Renten in Spanien eine Erklärung abgeben und Steuern bezahlen müssen. Diese Entscheidung ist in allen Autonomen Regionen Spaniens gültig. Ausgenommen davon sind nur die Pensionäre, in die in Ihrem Heimatland bei staatlichen Institutionen angestellt oder verbeamtet waren, da diese Renten entsprechend dem deutsch-spanischen Doppelbesteuerungsabkommen besteuert werden. Auch bei anderen Einnahmen hat die Staatsangehörigkeit Einfluss auf die Form der Versteuerung. Etwa bei Mieteinnahmen von Ausländern, die auf den Kanaren Eigentum haben. Wenn der Vermieter ein Einheimischer oder ein Ausländer ist, der alle seine Einkünfte hier versteuert, gelten Thorsten Wrage

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die allgemeinen Regeln des spanischen Einkommenssteuergesetzes. Was passiert jedoch, wenn der Vermieter ein Ausländer ist und nicht auf den Kanaren lebt? Gemäß dem Steuergesetz für Ausländer (Paragraph 13.1) und dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Spanien (Paragraph 6) müssen diese Einnahmen in Spanien versteuert werden. Die Steuern auf Mieteinnahmen für ausländische Eigentümer liegen aktuell bei 24,75 % und werden mit dem Steuermodell 210 abgeführt. Besteuert werden dabei die Nettoeinkünfte. Das heisst, man kann von der laufenden Miete die laufenden Kosten oder Investitionen ins Mietobjekt abziehen. Das gilt aber NUR, wenn der Vermieter in der EU ansässig ist. Wohnt der Eigentümer außerhalb der EU, kann er KEINE Kosten gegenrechnen und zahlt die Steuern auf die Bruttoeinnahmen. Falls der Eigentümer in einem Monat mehr Kosten (z.B. Wasserschaden im Badezimmer) als Einnahmen hat, kann er den Verlust NICHT auf die Folgemonate umlegen. Ausgenommen davon sind die ALLGEMEINEN Betriebskosten, die in der Regel nur einmal pro Jahr fällig werden: Grundsteuer, Müllgebühren, Versicherun-

Staatlich geprüfter Steuerberater auf den Kanaren Mitglied der Vereinigung der Steuerberater Spaniens

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gen, Strom und Wasser, Abschreibung und Überwachung. Wann muss die Steuererklärung auf Mieteinnahmen abgegeben werden? Normalerweise muss die Steuer jeden Monat aufs Neue berechnet und abgeführt werden. Da der Verwaltungsaufwand nicht ausufern soll, erlaubt das Finanzamt die Abgabe von Quartalserklärungen, welche sich auf einen Zeitraum von drei Monaten beziehen, wenn es sich um das gleiche Objekt handelt und der Mieter in dem Zeitraum nicht gewechselt hat. Hat ein Ausländer auf den Kanaren mehrere Mietobjekte, kann er die Einkünfte NICHT in einer Steuererklärung zusammenfassen, sondern muss für jede Wohnung eine eigene Monatsoder Quartalserklärung abgeben. Ein interessanter Aspekt, dessen Anwendung aber nach unserem Kenntnisstand noch nicht eingetreten ist, ist, dass der Mieter laut Steuergesetz für die Steuer des Vermieters mithaftet, wenn dieser seiner Zahlungspflicht nicht nachkommt. Daher sollte man an als Mieter von Zeit zu Zeit beim Vermieter – nur wenn es sich um einen Ausländer handelt – nachfragen, ob er regelmäßig seine Steuern bezahlt hat. Thorsten Wrage

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Korso italienischer Luxus-Karossen begeistert Scharen von Ferrari-Fans im Süden Teneriffas Schumi fuhr einen, Fernando Alonso gleichfalls und auch auf Teneriffa haben die Fahrzeuge, die einst Enzo Ferrari ersann, zahlreiche Anhänger. Ende Juni lud der Verein der hiesigen FerrariBesitzer zu einer Rundfahrt durch den Süden der Insel ein und fast zwei Dutzend Ferrari-Eigner folgten dem Ruf. Die Fans am Strassenrand konnten eine erstaunliche Modell-Vielfalt der ed-

len Automarke mit dem rassigen Pferd im Wappen bestaunen und an den Sammelpunkten sogar ganz aus der Nähe bewundern. Der Wettergott war auch Ferrari-Fan und bescherte einen Traumhimmel. Die fröhliche Abschlussfeier fand stilecht im „Spaghetti House“ in der Calle Berna, die gegenüber vom Auditorio Infanta Leonor von der Avenida Juan Carlos I abzweigt, statt.

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Wer ist das? Charo ist eine Frau von 30 Jahren. Sie ist brünett und schlank. Sie ist nie müde und immer gut aufgelegt. Sie arbeitet viel. Sie putzt das ganze Haus und arbeitet in einer Boutique. Sie verlässt das Haus um 8 Uhr morgens und kommt um 2 nach Hause. Sie bereitet das Essen für Ihre Familie vor, putzt ein wenig und geht wieder arbeiten. Sie kommt um 8 von der Arbeit. Sie wäscht die Wäsche, putzt die Küche und spült. Sie hat auch zwei Kinder: Adrián und Yolanda. Ihr Ehemann arbeitet nicht: Er angelt und schaut Fern.

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Ein Arzt, ein Bau-Ingenieur und ein Politiker philiosphieren darüber, was wohl der erste Beruf der Welt gewesen ist. Sagt der Arzt: „Die Mediziner gab es zuerst: Als der Herr den Mann erschaffen hatte, wurde dem eine Rippe entnommen, um daraus das Weib zu schaffen. Das war eine medizinischchirurgische Arbeit! Der Bau-Ingenieur: „In der Bib heisst es, dass der Herr zunaechst ein Chaos vorfand, das er zu ordnen hatte, um daraus Sonne, Mond und Sterne zu schaffen und die Welt zu bauen. Ohne einen excellenten Bau-Ingenieur hätte er das nie geschafft!“ Darauf der Politiker: „Was meint Ihr wohl, wer zunächst einmal für dieses Chaos verantwortlich war?“

* Fort- und Weiterbildung im betrieblichen Alltag sind wichtig, um das Qualitätsnieveau von Unternehmen und Dienstleistungen sicherzustellen. Auch im Fremdenverkehr. Die Aula de Turismo der Universität La Laguna veranstaltet sogar Seminare für die hiesigen Fremdenführer. Wie der Teide und das Auditorio in ihrem Kurs abschnitten, ist nicht bekannt.

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Das Straussen-Steak ist das gefragteste Gericht im „Restaurante Avestruces“, das oberhalb des Flughafens Reina Sofia im Süden Teneriffas zu finden ist. „Wir sind das einzige Restaurant auf den Kanarischen Inseln, dass diesen Leckerbissen anbietet“, hebt Juan Vincens Binimelis, der Besitzer hervor. Besagtes „entrecot“, das „Filetstück des besten Fleisches, das die Welt zu bieten hat“, stammt von jungen, frisch geschlachteten Tieren und hat deshalb den frischen Geschmack, den Touristen wie Einheimische zu schätzen wissen. Die Zubereitung erfordert viel Können, Erfahrung und die passende Gerätschaft, wozu auch ein Spezial-Grill gehört. Daneben gibt es eine breite Palette an Gerichten mit Straussenfleisch, das, wahlweise, mit Obst, Gemüse, Käse. Pilzen oder Krabben serviert wird. Sehr empfehlenswert als Einstieg, insbesondere für Gruppen, ist das „Menu Degustación“, das sich aus sieben Tellern plus Getränk zusammensetzt. Neben Straussenfleisch bietet die Küche zahlreiche weitere Gerichte an. Dazu zählen Fisch, Schwein, Huhn, Lamm oder Kanninchen. Es gibt verschiedene Vorund Nachspeisen sowie ein umfangreiches Sortiment an kanarischen und spanischen Weinen, etwa aus La Rioja. Die gemütliche, rustikale Inneneinrichtung lädt dazu ein, hier einen angenehmen Abend im Kreis von Freunden zu verleben. Dabei können die Gäste auch die grossen Vögel in einem Gehege bewundern und Waren aus Straussenleder und Federn als Geschenke und Andenken erwerben. Das auch „als Straussenfarm“ und „Ostrich Farm“ bekannte Restaurant bietet nicht nur Speisen mit Straussen-

“Das beste Fleisch der Welt” fleisch und –eiern an, dort werden die grossen Vögel auch gezüchtet. „Wir sind das einzige Unternehmen in ganz Spanien, das den ganzen Kreislauf abdeckt, beginnend mit dem Ausbrüten der Eier“, sagt Betreiber Binimelis. Das „Restaurante Avestruces“ erreichen Sie über Teneriffas Südautobahn, an deren Rand die ersten Hinweistafeln zu sehen sind. Nach dem

Verlassen der Autobahn an der Ausfahrt des Südflughafens, folgen sie der bergauf führenden Strasse in Richtung „Casablanca“. An der folgenden Kreuzung biegen Sie rechts in Richtung San Isidro ab und sind nach zwei Kilometern am Ziel. Tel.: 922 77 27 52 Mobil: 696 22 78 54 www.avestrucestenerife.com

Fleisch und Eier vom Strauss: Die Gäste schätzen den frischen Geschmack

canarias jazz Das Festival „Jazz Canarias“ schafft es Jahr für Jahr, Spitzenkräfte dieses improvisationsreichen Musikstils auf den Kanarischen Inseln vorzustellen. Dabei sind jedes Mal Weltstars mit von der Partie. Der prominenteste Künstler ist dieses Mal wohl der Saxophonist Branford Marsalis. Die Veranstalter buchen auch gerne Interpreten, die grossen Künstlern, meist weltbekannten Rockstars, als Sidemen dienen, solistisch aber lieber dem Jazz frönen. Ernie Watts ist so ein Fall. Er spielte bei der Welt-Tournee

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der Rolling Stones im Jahre 1981 Saxophon. Gut zehn Jahre vorher spielte bei Konzerten und auf Platten von John Mayall und Frank Zappa mit.

programm MI 17

SANTA CRUZ Auditorio - 20:30 Uhr

Lou Donaldson Quartet Gregory Porter


Effektiver Sonnenschutz Die Sonne ist nicht immer ein Vergnügen. Manchmal sind die Hitze und die Sonnenstrahlen sogar richtig störend. Dann sehnt man sich nach Schatten. In diesen Momenten sind eine Jalousie oder ein Sonnendach von grossem Nutzen, sei es auf dem Balkon, im eigenen Garten oder auf der Terrasse eines Restaurants. Ein Fachbetrieb in diesem Bereich ist das Unternehmen “Moda Toldos”, mit Sitz im oberen Teil der zentralen Avenida de Santa Cruz in San Isidro, einem Ortsteil der Gemeinde Granadilla. “Moda Toldos” wurde im Jahre 2001 ins Leben gerufen und verfügt über hochqualifizierte Mitarbeiter. Der Maschinenpark ist auf dem neusten Stand der Technik. Die In-

stallateure arbeiten schnell, genau und effektiv. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hervorragend. Das Unternehmen arbeitet nach Mass. Beim Kundenbesuch werden vor Ort die Masse genommen und ein unverbindlicher Kostenvoranschlag erstellt. Markisen und Vordächer werden vom Unternehmen selbst hergestellt und montiert. Auch die Betreuung nach dem Kauf übernimmt “Moda Toldos”. Die dauerhaften Markisen und Sonnendächer werden aus hochwertigen und widerstandsfähigen Materialien gefertigt. Sie weisen 95 Prozent der ultravioletten Strahlen ab. Darüber hinaus leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Energieeinsparung, da durch den Einsatz der Vordä-

cher die Temperatur in den angrenzenden Räumen um 7 bis 11 Grad reduziert wird. In der Produktausstellung im nicht weit von Teneriffas Südflughafen Reina Sofia entfernt gelegenen Firmensitz kann ein umfangreiches Sortiment an Markisen, Rollläden, Jalousien sowie Sonnenund Vordächern, für innen wie aussen, in Augenschein genommen werden. „Moda Toldos“ arbeitet auf allen Inseln und betreibt auf La Gomera eine ständig besetzte Service-Station. MODA TOLDOS Avda. Santa Cruz 38 / 38611 San Isidro Tel.: 606 124 172 www.modatoldos.com modatoldos1@hotmail.com

canarias jazz DO 18

LA LAGUNA Teatro Leal - 21:00 Uhr

Snarky Puppy

FR 19 SANTA CRUZ (Gratis) Plaza del Auditorio 19:30 Uhr The OMT Nicolas Meier Group Aruan Ortiz Michael Janisch Quintet featuring Greg Osby

SA 20 SANTA CRUZ (Gratis) Plaza del Auditorio - 19:30h. Samuel Labrador Trio Violentango Ernie Watts Quartet S. Williams & The Wiseguys

DI 23 SANTA CRUZ Auditorio de Tenerife 21:00 Uhr Branford Marsalis

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TENERIFFAS FOTOALBUM

Wetterhäuschen, das Briten neidisch machen sollte.

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Das Stierkampf-Stadion in Santa Cruz: Lang ist´s her.


Vor dem Massenansturm: Playa de Las AmĂŠrias 1974.

Landarbeiterinnen

Los Cristianos, 1965.

Vorläufer der Sternwarte am Teide, 1954.

Blumenteppich in La35Orotava


Rassiger

Bardino

Hütehund

der Guanchen

W

enn man alten Historikern und Naturforschern Glauben schenkt, so sind nach ihren frühen Aufzeichnungen die Kanaren die Inseln der Hunde. Vor etwa zweitausend Jahren legten die ersten römischen Galeeren aus Mauretanien auf der Suche nach neuem Land und Seewegen auf den Kanarischen Inseln an. Sie fanden eine unerwartet schöne Landschaft vor – aber auch eine große Anzahl von beeindruckenden Hunden. Den Bewohnern der Inseln, den Guanchen, waren sie treue, wachsame Hütehunde für ihre Ziegenherden. Sie beschützen aber auch das Leben ihrer Herren und ihre Behausung. Die Seefahrer brachten Ihrem König von Mauretanien, Juba II. in ihrer Begeisterung als Geschenk ein paar Welpen mit. Dieser verlieh daraufhin den Inseln den Namen „islas de canes“.

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Danach erschienen die Inseln zum ersten Mal auf den Weltkarten. Der Römer Plinius bestätigte dies, ebenso auch der auf der Insel Teneriffa geborene Naturforscher Viero y Clavijo. Er erklärte den „Bardino autentico“ als unumstritten. Mit dem Namen Bardino wurde diese Rasse seitdem bezeichnet. Dass der Hund ethnologisch vom Wolf („canis lupus“) abstammt ist durch fossile Funde bewiesen. Der Bardino könnte auch von dem ägyptischen PharaonenHund „Kelb al Fenek“ abstammen, wie man es nach Gräberfunden und Zeichnungen behauptet. Oder er stammt von dem in Afrika verbreiteten Präriehund ab. Das wäre eine Erklärung für seine Übersiedelung auf die geographisch nahen Kanarischen Inseln. Eine zweite Hunderasse, die Podencos, wurde auf Fuerteventura vorgefunden, die sich jedoch durch ihren schlankeren Körperbau vom Bardi-


fauna no stark unterschied, andere Charaktereigenschaften hatte und vorrangig zur Jagd eingesetzt wurde. Den Dogo Canario, eine dritte Hunderasse, brachten jedoch erst später die Conquistadores als Kampf-und Kriegshund vom Festland mit. Typische Aufgaben fanden diese „Alanos“ beim Stierkampf. Im Körperbau dem Bardino sehr ähnlich, kreuzten sich diese Rassen bald. Einen echten, reinrassigen Bardino heute noch zu finden, ist eine Rarität. Die spanischen Eroberer fürchteten sich damals vor den vielen Hunden und ordneten daraufhin ihre Tötung an. Nur ein Hund wurde einer Familie gestattet. Erst die Liebe des spanischen Gouverneurs Castello zu einer Guanchen-Prinzessin hob 1499 die Verordnung auf. „Der Bardino ist ein ehrbarer Hund, unterstützt die Liebe der Einwohner zu ihrem Haustier“, verkündete er. Damit haben die Bardinos, auch Verdinos wegen ihres grün schimmernden Felles so genannt, überlebt. Hunde sind unentbehrliche Begleiter des täglichen Lebens geworden. So wie die Huskys, Schlittenhunde des Nordens, die beliebten Schäferhunde zur Bewachung von Tierherden, oder die Vorsteherhunde für den Jäger. Großer Spürsinn und Intelligenz helfen bei Fahndungen, Erschnüffeln von Drogen und helfen bei der Suche nach Verschütteten. Sind die Kanaren nun dem Ursprung des lateinischen Namens nach, die Inseln der Hunde? Fast möchte man dem zustimmen., denn die Canarios sind nach wie vor vernarrt in ihre Hunde. So spürt man es schon in der ersten Nacht, wenn man sich nach stressiger Reise zur Ruhe legen möchte. Jetzt kommt Frust auf, keine Ruhe. Die Nacht gehört den Hunden, denn von allen Seiten ertönt ihr lautes, oft heulendes Bellen, was an Wölfe erinnert. Ihre Sinnesorgane sind unseren menschlichen soweit überlegen, dass sie feinste Auto- und Schrittgeräusche wahrnehmen. Sehen kann man sie nicht, auch nicht am Tage.(Mancher Hund hat in seinem Leben nie eine asphaltierte Straße gesehen). Sie leben in ihrem Terrain mit kunstvoll gebauten Mauern abgeschottet – um zu bewachen und Auffälliges aufzuspüren. Gassi gehen, das machen nur ausländische Herrchen und Frauchen mit ihrem meist possierlichen kleinen Liebling auf den Passagen, wo man gesehen wird und Kontakte anknüpft. Kaum Fuß gefasst auf der Insel Teneriffa zog es mich hinauf in die Berge an einem sich herrlich anbahnenden Tag. Kurze Rast in einem Barranco an einer nutzbaren sprudeln-

den Quelle. Schönheit – Ruhe - kein Lüftchen. Die Baumheide war schon am verblühen, aber die Zistrosen leuchteten noch unter den Kiefern. Von ihren langen Nadeln mit weißen Bartflechten, tropfte es noch. Doch plötzliches Erschrecken: Vom Schatten verdeckt, nähert sich ein großes Tier. Es kam näher – und plötzlich wusste ich: das ist er, der Bardino. Der Hund der Guanchen, von dem ich schon gehört hatte. Wir fixierten uns auf Augenhöhe. Was passiert jetzt? Mir fiel ein Sprichwort ein: „Hunde die bellen beißen nicht“. Die Ohren und Rute aufgestellt, verrieten bei ihm ebenfalls Spannung. Ich war ein Fremdling in seinem Revier. Nichts geschah. Bald folgte sein spanischer Herr. Man fühlte sofort - sie gehörten untrennbar zusammen. Ein Gespräch spann sich an und ich erfuhr viel über diesen absolut reinrassigen „canis lupus familiaris“, den Bardino, zur Zeit der Guanchen ein familiärer Hütehund. Paco, so sein Rufname, hatte ein glattes, olivgrün/ braun schimmerndes Fell, was die durchscheinenden Sonnenstrahlen zum Leuchten brachte. Kraftvoll sein Körperbau, der Dogge ähnlich. Ein Rüde kann bis zu 45 kg wiegen eine Bardina ca. 35 kg. bei einer Schulterhöhe bis zu 63 cm. Überraschend war, dass er bei seiner eindrucksvollen muskulösen Statur verspielt und schmusig ist. Er verträgt sich mit allen Familienmitgliedern und Kindern. Katzen lassen ihn kalt, werden nicht verbellt. Ein Jagdtrieb ist bei ihm nicht ausgeprägt. Sein Charakter ist friedlich, ausgeglichen und lernfähig. Auffallend sind seine lockere Wamme, (Halsmuskulatur), leicht hängende Lefzen mit ausgeprägtem Gebiss. Eine rudimentäre Erscheinung sind beim Bardino die doppelte Wolfskralle, die „los dos cunjas“. Wir gingen ein Stück Weges zusammen, ein paar Streicheleinheiten, freundliches wuff, wuff, mit dem Schwanz wedelnd, war der Abschied. Für mich eine unvergessliche Begegnung in der herrlichen Natur. Auf der Insel erlebte ich die Harmonie von Mensch und Tier hautnah. Dabei fiel mir aus der Literatur die bekannte Hundegeschichte von Marie von Ebner-Eschenbach „Krambambuli“ und die Novelle von Thomas Mann mit dem Abschnitt „Das Revier“ ein. Einfühlsamer kann die psychische und physische Abhängigkeit zwischen Mensch und Tier nicht geschildert werden. Ihre Adelgund Renelt

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D AAAAS elektronik-event im süden teneriffa

17. AUGUST Der Vorverkauf hat begonnen!

MELENDI

MUSITEMÁTICO „Musitemático“ lautet der Titel der Konzerte, die am ersten Juli-Wochenende stattfinden Am FR 5. Juli um 21:00 tritt im Sala Teobaldo Power in La Orotava der lang gelockte Charmebolzen DIEGO EL CIGALA auf, Spaniens wohl bekanntester Flamenco-Sänger. Am folgenden SA 6. Juli verlagert sich das Konzertgeschehen in den PUERTO DE GARACHICO. In dem Fischerhafen gegenüber vom vorgelagerten Felsen steht um 19:00 BEL BEE BEE auf der Bühne, das wohl grösste kanarische Talent in Sachen Pop-Musik. Die junge Dame aus Gran Canaria erinnert vom Repertoire und Auftreten her an die spröde

britische Kult-Diseuse Anne Clark. Um 20:00 geht des dann konsequent weiter mit Indie-Pop. THE WEDDING PRESENT betitelten ihr Debut-Album einst „George Best“ und hatten den Kicker auch auf dem Cover. Um 21:30 ist dann SambaZeit mit Teneriffas BIG BANG BOOM FIRE, der dreizehn Köpfe zählenden Combo, die auch beim MUECA FESTIVAL einheizte. Um 22:30 ist die Bühne für Headliner MACAO frei. Er ist mit seinem Mix im Irgendwo zwischen Manu Chao und südamerikanischen Rhythmen so etwas wie Spaniens EthnoPop-Ikone. www.festivalmarabierto.com

fimucite Die fimucite ist Teneriffas Festival zum Thema Filmmusik und Soundtracks. In diesem Jahr stehen die James BondSpielfilmreihe sowie Komponisten Elmer Bernstein, Marc Betrami und David Arnold im Mittelpunkt. Das Rahmenprogramm bildet das EuroForum, bei dem kanarische Filmproduktionen ihre Werke und Angebote vorstellen.

Nein! Noch mehr „retro“ als Melendi, das geht einfach nicht! Der Klassenkamerad von Fernando Alonso besingt im Prinzip eine Vergangenheit, die nicht unbedingt die seine ist: Die grossen Zeiten, als auf jedem Balkon noch Hanf-Pflanzen blühten, harte Männer den Frust wegen treuloser Frauen literweise mit Whisky wegkippten und die Tattoos noch „Tätowierung“ hiessen, meist potthässlich waren und sich nicht per Laser entfernen liessen. Weisheiten dieser Art & noch viel mehr gibt es SA 20.07. im Rock- wie Rumba-Rhythmus vor der Basilika in Candelaria zu hören.

LOS CRISTIANOS FR 05 TIMPLURAS - Teneriffas Timple-Orchester zupft los: Von Folk bis Pop SO 14 VINCENTE REY - Bolero-König SO 21 FEEL SAHARA ARONA - Die Pop-Interpreten der Insel geben ein Konzert zugunsten der Saharauis. Alle Veranstaltungen im Auditorio Infanta Leonor beginnen um 20:30.

Das Programm: DI 09.07 TIMPLELAND Soundtracks vorwiegend von DisneyProduktionen mit Piano und besagter MiniGitarre: Beselch Rodriguez & Francis Rodriguez, Paraninfo, Universität La Laguna, 21.00 MI 10.07 ELMER BERNSTEIN, Hommenaje mit der Big Band Band Canarias, Teatro Guimerá S/C, 21.00 DO11.07 SOUNDTRACKS mit der Banda Sinfónica de Santa Cruz, Teatro Guimerá, 21.00 FR 12.07 JAMES BOND SOUNDTRACKS, Hommenage an MARC BELTRAMI & DAVID ARNOLD, Auditorio Adán Martín, S/C, 21.00 SA 13.07 DREAMWORKS - Die Soundtracks der Animationsfilm e mit dem Sinfonieorchester Tenerife, Auditorio Adán Martín, 20.00 Weitere Informationen finden Sie auf den Websites: www.fimucite.com und www.euroforum.festeam.net

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Romería SAN BENITO

L

a Laguna hat viele Facetten. Es ist Teneriffas Universitätsstadt und war jahrhundertelang der Sitz der kanarischen Regierung. Oder besser gesagt: Hier residierte der Statthalter des spanischen Königs, der die Provinz für seine Majestät verwaltete. Zumeist eher schlecht als recht. Zumindest aus der Sicht des Regenten auf dem spanischen Festland neigte der hiesige Adel doch stets dazu, sich mehr in die eigenen Taschen zu stecken als eigentlich für ihn vorgesehen war. Das hatte zur Folge, dass Untersuchungskommissionen aus Kastilien anreisten und, meist nach Monaten oder Jahren, unverrichteter Dinge wieder zurück in die Hauptstadt kehrten, weil ihre Untersuchungen mangels des, gelinde gesagt, nicht unbedingten Kooperationswillens von Seiten der Inselbehörden und der betroffenen Waldbesitzer wie Forstverwalter im Sande verliefen. La Laguna ist auch Bischofssitz. Das wird zwar auf den ersten Blick nicht so richtig sichtbar, weil seit gut einem Jahrzehnt das Dach der vor etwas mehr als einem Jahrhundert eingeweihten Kathedrale repariert wird. Die

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lange Bauzeit ist weniger der Trägheit der hiesigen Handwerker zu verdanken als vielmehr in einem hierarchisch bedingten Kompetenzgerangel, in dem hiesige wie nationale Behörden ihren Ansichten zeitintensiv Ausdruck verleihen, begründet. Dabei mischt unter anderem das spanische Kulturministerium mit, das einen grossen Teil der Kosten tragen soll, den Euro aber nur centweise fliessen lässt. Dafür ist es den engagierten Bewohnern der Stadt gelungen, einen charmanten Nebenkriegsschauplatz im näheren Umfeld der Kirche einzurichten. Dabei handelt es sich um den Ententeich, der in einen kleinen, etwa 500 Meter entfernten, in stadtauswärtiger Richtung gelegenen Park umziehen soll. Das sei ganz dringend nötig, meint die Stadtverwaltung, weil die Abgase der Autos das Teichwasser kontaminieren und die kohlendioxidhaltige Luft die Gesundheit der Enten beeinträchtigt. Ausserdem muss der Teich renoviert werden und die zukünftige Anlagenwartung an gleicher Stelle würde, so heisst es, ein jährliches Leck von umgerechnet 50.000 Euro in die

Stadtkasse reissen. Das ist natürlich eine schreckliche Zahl. So schrecklich, dass viele Menschen sie garnicht glauben wollen. Denn schliesslich kennen viele von ihnen die Enten samt ihrem derzeitigen renovierungsbedürftigen Teich schon seit ihren Kindertagen und wollen deshalb, dass die Kinder ihrer Kinder das alles genauso schön erleben können wie sie selbst. Dass die Kirche und alles was mit ihr zu tun hat, in La Laguna eine so grosse Bedeutung hat, liegt natürlich auch daran, dass Mönche und Nonnen bei der Stadtentwicklung eine entscheidende Rolle gespielt haben. Lange Zeit bildete das Dreieck der Mönchskonvente den äusseren Ring der Stadt. Dazu zählt das Franziskanerkloster an der Plaza de Cristo, wo sich seit einigen Jahren das Zelt befindet, in dem der städtische Markt untergebracht ist. Das Augustinerkloster, nicht weit vom Historischen Museum enfernt gelegen, ist heute eine Ruine, da es 1964 ausbrannte. Im Dominikanerkloster dagegen sind heute das städtische Kultur- und Fremdenverkehrsamt untergebracht. In der Nachbarschaft befinden sich die Hauptpost,


das Finanzamt und die rückwärtigen Gebäude des Hotels Nivaria. Innerhalb dieses Dreiecks liegen die Konvente der Nonnen. Das Kloster Santa Catalina befindet sich hinter den gelben Mauern zwischen dem Rathaus und dem Palacio Nava y Grimón an der Plaza del Adelantado. Das Kloster Santa Clara steht 200 Meter entfernt davon in Richtung Plaza del Cristo und ist heute ein Sakral-Museum. Natürlich gibt es in La Laguna auch eine Romería. Oder besser gesagt erheblich mehr als nur eine. Die Stadt besteht nicht nur aus ihrem historischen Kern, sondern aus einer Vielzahl von vielfach dörflich geprägten Ortsteilen, wie etwa Guamasa oder Las Mercedes. Da jedes Kind einen Namen braucht, findet der Umzug, der die Altstadt durchquert, zu Ehren von San Benito statt, dem Heiligen, nach dem Stadtteil, der an den „casco historico“ grenzt, benannt ist. Dort, im Häusermeer zwischen der Kirche La Concepción, dem Hauptsitz des örtlichen Gesundheitszentrums „Centro Salud“ und dem grossen Kreisel mit dem angrenzenden Hauptquartier der Guardia Civil, befindet sich die kleine, ebenfalls auf „San Benito“ getaufte Kapelle, von der die Statue am „romería“-Sonntag nach der Messe in den historischen Stadtkerns getragen wird. Prägendes Element des Umzuges, der bereits zum 60. Mal zelebriert wird, sind die hochbeladenen Heuwagen, zwischen denen Folkloregruppen Volkstänze aufführen. Am beeindruckendsten ist die Romeria kurz nach dem sie die Kirche „La Concepción“ am Eingang der Fussgängerzone passiert hat, da sie dort noch recht geschlossen ist. Später zieht sich der Zug immer weiter auseinander. Die Romería zu Ehren von San Benito ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch Bestandteil einer Festreihe, in deren Rahmen FolkloreKonzerte an verschiedenen Orten der Universitätsstadt stattfinden und Festköniginnen in verschiedenen Altersgruppen gewählt werden. (ew)

Eine kleine Hirtin mit Schafherde in der Calle de Herradores nahe der Kirche La Concepción. Die Volkstänzer drehen ihre Kreise in der Calle Obispo Redondo, zwischen dem Kloster Santa Catalina und der historischen Häuserzeile, die heute weite Teile der Stadtverwaltung beherbergt

SO 14. 07.: Romeria San Benito, 13:00 SA19.07.: Viehmarkt, SO 20.07: Arrastre Casa del Ganadero, ab 10:00

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F

Rettung im Krisenfall

ast jedermann liebt den Sommer, die Jahreszeit mit dem wunderbaren Klima, in der viele Feste stattfinden und in der die meisten Menschen ihren wohlverdienten Urlaub genießen. Doch der Sommer hat auch eine dunkele gefährliche Seite. Nicht umsonst ist auf den Zigarettenschachteln in Spanien das Motto “Fumar mata“ (Rauchen wird Dich töten) abgedruckt. In besonders finsteren Momenten beeinträchtigt die Tabakware nicht nur die Gesundheit des Rauchers; die Folgen eines schlecht ausgedrückten Zigarettenstummels im falschen Moment können Gefahren für eine grosse Zahl von Menschen heraufbeschwören. Die brennenden Reste einer Kippe lösten im vergangenen Jahr den grossen Waldbrand aus, der weite Teile der Berge von Granadilla, Adeje, Vilaflor und Guía de Isora verwüstete. Neben sorglos auf den Boden geworfenen Zigarettenresten und Abfällen gibt es eine ganze Palette an Ursachen, die Brände auslösen können: Defekte elektrische Leitungen, die Funken schlagen, Schweissarbeiten und das Verbrennen von Pflanzenresten in der Nähe von Wäldern oder leicht entflammbarer Vegetation. Auch Feuerwerkskörper zählen dazu.

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Ein flächendeckender Brand entsteht allerdings erst, wenn das Feuer auf meteorlogische Bedingungen trifft, die eine Ausweitung der Flammen begünstigen, etwa den „Calima Sur“, warme Luftmassen, die auf dem afrikanischen Kontinent ihren Ausgangspunkt haben. Ein weiterer Faktor, der zur Ausdehnung des Brandes beiträgt, ist das „fuego de copas“, das „Baumkronenfeuer“, verursacht durch brennende Teile, die von warmen Winden über weite Strecken geschleudert werden, hinabfallen und weitere Brände verursachen. Die grösste nachgewiesene Entfernung in diesem Bereich beträgt sechs Kilometer. Das „fuego de copas“ ist auch die Ursache dafür, dass es in von Bränden betroffenen Gebieten sowohl verdorrte wie unversehrte Zonen gibt. Auf Teneriffa ist die Brigada Forestal (BRIFOR) für die Brandbekämpfung verantwortlich, eine Abteilung der Umweltbehörde der Inselregierung. Das Löschen von Grossbränden ist eine langwierige und mühevolle Aufgabe. „Wenn die Flammen eine Höhe von zweieinhalb Metern übersteigen, können wir sind mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln nicht mehr löschen“, sagt Florencio López Ruano, der Chef der BRIFOR. Seine Männer können


sicherheit

Auch einsteigen will gelernt sein. Zehn Männer müssen sich in die Kabine des Helikopters quetschen

in solchen Fällen nichts anders tun, als den Brandherd einzudämmen und warten bis das Feuer gesättigt ist. Zu den Aufgaben der BRIFOR gehören neben der Bekämpfung von Bränden auch vorbeugende Massnahmen. Im Jahr 2012 registrierte die BRIFOR insgesamt 311 Notrufe, in siebzig Prozent der Fälle war es falscher Alarm. Nichts desto trotz mussten Angehörige des Brandschutzes ausrücken, um den möglichen Brandort in Augenschein nehmen. Im Bereich der Prävention wurden im gleichen Zeitraum 1761 genehmigte und überwachte Feuer sowie 236 überprüfte und beaufsichtigte Feuerwerke vermerkt. Abteilungen der BRIFOR waren unter anderem bei den Sonnwendfeuern der „Noche de San“, bei den Feuern zu Ehren von „San Pedro“ und „San Pablo“ und bei der Romeria in Candelaria präsent. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Überwachung von Orten mit grossem Publikumsverkehr. Damit sind die „Areas Recreativas“, die naturnahen Rastplätze gemeint, die es unter anderem am Rande der Wanderroute durch die Paisaje Lunar, im, an der Strasse zwischen dem Teide und La Esperanza gelegenen Las Laguñetas oder auch in Aguamansa, der höchstgelegenen Siedlung von La Orotava auf dem Weg in Richtung des Nationalparks, gibt. Insgesamt 200.000 Besucher pro Jahr werden dort verzeichnet. Darüber hinaus ist die BRIFOR bei Ausstellungen und Veranstaltungen präsent, um über ihre Arbeit und die Ursachen von Bränden zu informieren. Neben Sportstunden bestimmt ein fortlaufendes

Fortbildungs- und Schulungsprogramm im Umgang mit dem Material und den Abläufen bei Brandeinsätzen den Arbeitsalltag der Brigade. Im Zeitraum der höchsten Gefahrenstufe sind 325 Feuerwehrleute im Schichtdienst im Einsatz. 120 von ihnen gehören zur operativen Reserve und werden nur für die vier Sommermonate verpflichtet. Im Winter und während der Phase des „Voralarms“ ist die Personalstärke um einiges geringer. Mensch und Material sind vor allem dort platziert, wo, wie die Erfahrung gezeigt hat, die Brandgefahr am höchsten ist. Das ist in den höheren und mittleren Lagen im Norden der Insel stärker der Fall als im Süden. Die Brigada Forestal setzt sich aus verschiedenen Abteilungen zusammen. Es gibt die technische Abteilung, die Verwaltung im operativen Zentrum und einzelne Einsatzkommandos, die für die Gebiete Eco, Centro und Oscar zuständig sind, Territorien in die BRIFOR die Insel unterteilt hat. Der grösste Teil der Feuerwehrmänner versieht seinen Dienst als Mitglied der Bodeneinheit, der Gruppen die vom Hubschrauber abgesetzt werden oder als Teil einer Fahrzeugbesatzung.Die Leitzentrale der BRIFOR befindet sich in La Guancha. Dort sind auch der Hubschrauberlandeplatz und die Werkstätten zur Wartung der Fahrzeuge untergebracht. Die Einheit unterhält einen umfangreichen Fuhrpark von 63 Fahrzeugen. Fast die Hälfte davon sind für den Transport von Feuerwehrleuten, Technikern und Material vorgesehen.

Feuerwehrleute bereiten den Einsatz des transportablen Wassertanks „Bambi“ vor

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Alles muss sehr schnell gehen: Feuerwehrleute werden mit einem Hubschrauber im Einsatzgebiet abgesetzt

32 Löschzüge unterschiedlicher Art und Grösse stehen bereit. Die Leichttransporter verfügen über 500-Liter Tanks, die 13 „Forestal“-Löschzüge können 3000-4000 Liter aufnehmen. Es gibt einen Hubschrauber, der zehn bis elf Feuerwehrmänner absetzen kann. Der Helikopter kann auch, mit einem transportablen, 1.500 Liter Wasser oder Schaum fassenden Tank ausgerüstet, zum Löschen eingesetzt werden. Der sogenannte herabhängende „BAMBI“ kann beim Überfliegen von Stauseen jedes Mal aufs Neue gefüllt werden. Die Uniformen der Feuerwehrleute sind aus widerstandsfähigem Material gefertigt. Sie tragen schwere Stiefel, die Hände werden durch Handschuhe, die Augen durch eine Spezialbrille, die Atemwege durch

eine Rauchmaske geschützt. Auch ein Helm gehört zur Ausrüstung. Am Gürtel ist eine Tasche mit Erste HilfeUtensilien befestigt sowie ein Futteral für ein besonderes Werkzeug. Es ist eine Art Mini-Machete mit gebogener Klinge und einer Schneide mit mehreren Profilen. Das Spezialmesser ist praktisch, da es recht klein und darum in Notsituationen jederzeit griffbereit ist. Aufgrund der schnellen Reaktionen der Feuerwehrleute im Ernstfall muss das Gerät stabil und einfach zu handhaben zu sein. Die grossen Hacken sind während des Fluges unter den Sitzen verkeilt. Die Einsätze erfordern viel Übung und Routine. Schon das blosse Zuschauen macht klar, dass es kein leichtes Unterfangen ist, sich mit zehn Mann in eine enge Hubschrauberkabine zu quetschen. (ew)

Löscharbeiten im Wald. Die Einheit verfügt über 32 Löschzüge mit unterschiedlichem Fassungsvermögen

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