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Wie Fussböden die einzelnen Räume vereinigen

Heutzutage überrascht es niemanden mehr, wenn in einer Wohnung der Boden mit dem gleichen Belag ausgelegt ist. Oder wenn die Böden in benachbarten Zimmern Ton in Ton überfliessen. Farblich verbindet dieses für das gesamte Erscheinungsbild so wichtige Element die einzelnen Räume zu einem Ganzen.

Wegen seiner glatten Oberfläche ist der Marmorstein bereits seit der Antike bekannt und beliebt. Fussböden sollen nicht nur schick und charaktervoll sein, sondern auch strapazierfähig und pflegeleicht. Deswegen gibt es sie aus den verschiedensten Materialien und sie weisen vielfältige Eigenschaften auf. Man kann den Fussboden mit Fug und Recht als das grösste Wohnaccessoire bezeichnen, sein Design ist für die Atmosphäre der Wohnung ausschlaggebend. Deshalb ist es wichtig, das richtige Material zu wählen.

Anforderungen hängen von den einzelnen Räumen ab

Zu den Anforderungen, denen zeitgenössische Bodenbeläge gerecht werden müssen, gehören Belastbarkeit und eine leichte Pflege. Zudem müssen Einrichtungsstil und Zimmerfunktion berücksichtigt werden. Im Bad benötigt man einen wasserdichten und rutschfesten Belag. In der Küche soll er robust sowie fleckenverträglich sein. Für das Schlaf und Wohnzimmer empfehlen sich eher Fussböden, die sich barfuss angenehm anfühlen. Im Kinderzimmer ist auch Sicherheit ein wichtiger Faktor. Für den Flur und Eingangsbereich sind Böden zu bevorzugen, die Schmutz und Wasser vertragen. Haltbar muss der Belag in dieser Übergangszone zwischen drinnen und draussen ebenfalls sein. Genau das gilt für die Flächen im Aussenbereich wie Terrasse auch Gehwege im Garten und Hof. Diese müssen widrigen Witterungsbedingungen die Stirn bieten.

Natürlich wie Naturstein

Mit Naturstein ist man auf dem richtigen Weg zum sicher stabilsten Boden. Wer diese Wahl trifft, schafft sich praktisch einen Bodenbelag für Generationen. Naturstein verleiht jeder Liegenschaft zudem Eleganz und Zeitlosigkeit. Viele Steinarten lassen sich zu Platten oder Fliesen verarbeiten. Sie eignen sich ganz vortrefflich sowohl für den Innen als auch für den Aussenbereich. Alle Natursteinböden besitzen Robustheit, sie unterscheiden sich allerdings farblich und im Pflegeaufwand. Granit ist und bleibt eine der beliebtesten Steinarten. Er kann eine graue oder bläuliche, gelbliche oder rötliche Tönung aufweisen. Ausserdem ist er sehr leicht zu reinigen, Seifenwasser genügt. Der Kalkstein Travertin ist der wohl farbenreichste unter den Natursteinen. Travertin kann mit Wasser und pHneutraler Seife gepflegt werden. Schieferböden zeichnen sich durch dunkle Farbtöne und Pastellfarben aus. Für die Pflege von Schiefer reicht das regelmässige nasse Aufwischen. Der Naturstein Quarzit beinhaltet viele Quarzkörner und schillert in den verschiedensten Farbtönen. Dieser Stein lässt sich nicht nur ausgesprochen leicht reinigen, er trotzt auch Flecken und Wärme. Wegen seiner glatten Oberfläche ist der Marmorstein bereits seit der Antike gut bekannt und beliebt. Er wird auch heutzutage wegen seiner Eleganz und ausgeprägter Farbenvielfalt überwiegend in repräsentativen Gebäuden eingesetzt. Auch die Pflege geht leicht von der Hand. Beim Berühren oder Betreten fühlt sich dieser Naturstein angenehm geschmeidig an.

Fliesen erobern alle Räume

Die «Plättli» waren bis vor einigen Jahrzehnten fast nur Bad oder Küche vor vorbehalten. Heutzutage sind kleine oder grössere Keramikplatten auch in den anderen Zimmern zu finden. Der Grund mag einerseits die Pflegeleichtigkeit, andererseits ihre Farbenvielfalt sein. In modernen Wohnküchen können Fliesen Wohn und Essbereich

vereinen. Werden sie durchgehend verlegt, wachsen die Räume optisch zusammen. Tendenziell wird der gesamte Wohnbereich mit Fliesen in einer Farbe und eventuell in ähnlichen Nuancen ausgestattet. So gewährleistet man eine durchgehende Kontinuität der verschiedenen Räume. Diese Einheitlichkeit könnte nach draussen fortgesetzt werden. Wenn die Fliesen der Terrasse mit jenen im Wohnzimmer übereinstimmen, wird der Wohnbereich optisch um die Terrasse oder den Balkon erweitert. Das lässt sich besonders gut spüren, wenn auf Schwellen und Treppen verzichtet wird. Gegenwärtig legen viele Hausbesitzer auf grossformatige Fliesen. Sie erwecken ein Gefühl von Ruhe und Klarheit und bringen eine gewisse Geräumigkeit ins Zimmer. Dadurch lassen sich hochwertiges Mobiliar und Accessoires sehr gut hervorheben. Wenn kleinere Räume nicht mit Einrichtungsgegenständen überladen sind, hinterlassen Fliesen in Übergrösse einen guten Eindruck. Dekorfliesen bieten ausgesprochen viele Gestaltungsmöglichkeiten. Bei diesen setzen sich entweder Motive über mehrere Fliesen hinweg zusammen oder eine einzelne Fliese bildet ein Dekorbild. Während des Verlegens dieser speziellen Dekorationselemente kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und so für mehr Individualität in den eigenen vier Wänden sorgen.

Unkomplizierte Keramik

Keramikböden werden sicher am häufigsten eingesetzt, und zwar seit Jahrtausenden. Das war und ist die beliebteste Verkleidung für Böden in Bädern, Küchen und Fluren. Es liegt wohl daran, dass Keramikböden pflegeleicht, feuerresistent und kratzfest sind. Zudem sind sie vollständig natürlich und wiederverwertbar. Sie besitzen zudem keinen spezifischen Geruch. Man sollte auch ihre Eigenschaft Wärme zu speichern nicht unterschätzen. In den kälteren Monaten fühlen sich Keramikfliesen ohne Fussbodenheizung allerdings eher kühl an. Bei den Platten steht dem Käufer ein Reichtum nicht nur an Farben, sondern auch an Formen und Abmessungen zur Verfügung. Für ein Fussbodenmosaik etwa gibt es Plättchen mit einer Fläche von 2 x 2 bis zu 10 x 10 Zentimeter. Vor dem Verlegen werden diese auf ein Netz geklebt. Grossformatige Fliesen haben eine quadratische Form (60 x 60 Zentimetern) oder verschiedene rechteckige Formen (45 x 90 bis 120 Zentimeter). Normalgrosse Platten weisen eine Seitenlänge von zehn bis 40 Zentimetern auf. Ihre Oberfläche wird glasiert oder mattiert. Steingut, Steinzeug oder Feinsteinzeug dienen als Material für Platten und Fliesen. Die Platten im Aussenbereich oder auf dem Balkon oder der Terrasse sollten vor allen Dingen frostsicher sein. Fliesen sind ausgesprochen belastbar und langlebig, doch sie können auch zu Bruch gehen. Daher ist es ratsam, beim Kauf immer an Ersatzfliesen zu denken, denn nur die wenigsten Hersteller garantieren Nachlieferungen. Holz überzeugt mit Sanftheit

Das am häufigsten eingesetzte Baumaterial macht auch bei den Bodenbelägen keine Ausnahme. Holz strahlt Gemütlichkeit und Wärme aus. Holzböden eignen sich vorwiegend für «trockene» Räume. Sie können als Parkett oder in Form von Dielen verlegt werden. Der Parkettboden ist die etwas feinere Form des Holzbodens. In Wohnräumen wird er erst seit gut einem Jahrhundert eingesetzt. In dieser Zeit hat er ich sich ausgesprochen bewährt und findet heute in vielen Wohnungen Platz. Jede Holzart lässt sich zu Parkett verarbeiten. Hierzulande sind die einheimischen Arten wie Eiche, Buche, Esche und Ahorn am beliebtesten. Diese wenigen Baumarten reichen allerdings aus, damit Hausbesitzer eine gute Auswahl an Farbtönen und Formen haben und das Passendste für ihren Einrichtungsstil finden. Die populärsten Designs und Muster beim Parkett sind Stäbchendesign, Fischgratmuster und Schiffboden. Die am häufigsten praktizierten Verlegungsverfahren sind Verkleben der Elemente oder das Klicksystem. Die Oberflächen der Beläge können glatt oder aber auch geschroppt sein. Die Liebhaber von massiven Parkettböden können diese bei Bedarf abschleifen lassen. Dann gewinnt der Boden seinen Glanz zurück. Im Vergleich zu vielen anderen Belägen fällt der Pflegeaufwand bei Parkettböden grösser aus. Das bedeutet, dass sie regelmässig geölt, gewachst oder lackiert werden müssen.

Die populärsten Designs und Muster beim Parkett sind Stäbchendesign, Fischgratmuster und Schiffboden.

Qualitätsstufen bei Holzböden

Wichtig für die Qualität von Holzböden ist der Ort der Herstellung. Weiterhin sollte der Käufer auf die verschiedenen Sortierungen der Parkette achten. Die einzelnen Klassen spiegeln die erlaubten Mängel bei der Nutzschicht sowie die Grösse der Aststellen wider. Ein sogenannter rustikaler Boden enthält demnach deutlich sichtbare Aststellen, während Auslese oder Premiumböden keine sichtbaren Aststellen aufweisen. Naturboden ist eine Parkettsortierung, bei der auf der Oberfläche kleinere Aststellen in nicht allzu grosser Anzahl erkennbar sind. Ein weiteres Wahlkriterium ist die Dicke der Nutzschicht. Wenn diese Schicht dünner als drei Millimeter ist, kann sie nur einmal oder überhaupt nicht abgeschliffen werden. Diese Besonderheit deutet auf eine deutlich verkürzte Lebensdauer des jeweiligen Holzbodens hin. Die Stabilität der Konstruktion kann ebenfalls variieren. Als Mittellage werden meistens Holzfaserplatten eingesetzt. Bei den hochwertigsten und dementsprechend teuersten Parkettsorten ist jedoch die Mittellage aus Vollholz. Bei der untersten Schicht von Dreischichtparketten kommt genau wie bei der Querverklebung des Zweischichtparketts in der Regel billigeres Nadelholz infrage. Massivholzdielen selbst abschleifen

Ein Holzboden aus Massivholzdielen verbreitet in jedem Zimmer, in dem er verlegt ist, eine einzigartige Gemütlichkeit. Auch mit dem Altern verliert er seinen Charme nicht. Die Dielenoberfläche kann geölt oder unbehandelt sein. Die Qualität von Vollholzdielen hängt mit dem Zeitpunkt des Baumschnitts und der Art der Trocknung zusammen. Grundsätzlich werden Bäume für Holzböden im Herbst oder im Winter gefällt. Da der Baum sich in diesem Zeitraum in seiner Ruhephase befindet, werden weniger Flüssigkeiten im Stamm transportiert und die Trocknung dauert weniger lang. Bei der Holzbearbeitung gibt es eine Faustregel: Je langsamer das Material trocknet, desto höher ist danach seine Stabilität. Alte Dielenböden lassen sich ohne grosse Umschweife wieder in Schuss bringen. Dabei ist die Zahl der Abschliffe von der Stärke der Nutzschicht abhängig. Bei einer Nutzschicht von vier Millimetern kann beispielsweise nur zwei bis dreimal aufgefrischt werden, denn jedes Mal geht die Stärke um ca. 0,5 Millimeter zurück. Solche Böden abschleifen zu lassen, ist allerdings eine nicht gerade billige Angelegenheit.

Faustregel: Je langsamer das Material trocknet, desto höher ist danach seine Stabilität.

Deswegen könnten handwerklich begabte Personen auch ohne Hinzuziehen von Fachleuten die alten Dielen selbst abschleifen. Notwendig sind lediglich Motivation und Zeit. Werkzeug und Geräte kann man sich ausleihen. Und ganz wichtig: Falls die Dielen uneben sind, empfiehlt es sich, anfangs schräg zum Dielenverlauf zu schleifen und erst danach parallele Bahnen zu fahren.

Kork fühlt sich weich an

Dieses Material wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Bekanntlich wurde Kork einstmals lediglich als Verschluss für Flaschenwein benutzt, weil er wasserundurchlässig ist. Seit einigen Jahrzehnten wird Kork auch zu Bodenbelag verarbeitet. Besonders gut geeignet ist dieser Werkstoff wegen der die Gelenke schonende Elastizität für Kinderzimmer und altersgerechte Wohnungen. Aus Kork werden massive oder furnierte Böden hergestellt. Der Vorteil des massiven Korkbodens ist eindeutig die Tatsache, dass er leicht abgeschliffen werden kann. Deshalb kann er sogar in stark beanspruchten Räumen wie etwa dem Flur verlegt werden. Zuerst werden die Platten direkt auf dem Boden verklebt. Danach wird der Korkboden angeschliffen, geölt oder lackiert. Furnierkork besitzt eine etwa einen Millimeter dünne Korkschicht, die auf einer Korkbasis verklebt ist. Er lässt sich auch abschleifen. Wird seine Oberfläche jedoch beschädigt, kann sie nicht repariert werden. Deswegen soll sie regelmässig geölt werden. Inzwischen gibt es auch vierschichtige Fertigparkette aus Kork. Eine dekorative obere Korkschicht mit fünf Millimetern Dicke wird auf einer Trägerschicht angebracht. Ganz unten wird eine rutschfeste Korkschicht eingebaut, auf der eine harte Trägerschicht aus HDFPlatten klebt. Zum Schluss wird das Parkett lackiert oder geölt.

Laminat, einfach zu verlegen

Laminatböden sind pflegeleicht und nicht unbedingt teuer. Zudem besteht ein grosses Angebot an Laminaten in verschiedenen Farben und Qualitätsklassen zu erschwinglichen Preisen. Er ist nach dem Prinzip des Klicksystems einfach zu verlegen. Handwerklich Versierte können innerhalb von wenigen Stunden ein Zimmer mit Laminat ausstatten. An Mustern fehlt es beim Laminat auch nicht. Holz oder Textiloptik, Fliesen oder Natursteindekor stehen zur Auswahl. Um die Strapazierfähigkeit des Laminats zu garantieren, wird es aus vielen Schichten gefertigt. Ganz oben wird es mit einer durchsichtigen Nutzschicht überzogen, die den Belag vor Flecken und Verblassen schützt. Unter der Nutzschicht liegt die dekorative Schicht. Diese wird auf einer stabilen Trägerschicht aus HDFPlatten verklebt. Die Einbauprofile werden an der Trägerschicht ausgearbeitet. Die unterste Schicht garantiert mehr Stabilität und schützt vor dem Eindringen von Feuchtigkeit in die oberen Schichten. Zur Erhöhung der Feuchtigkeitsresistenz werden die Kanten bei manchen Modellen imprägniert. Laminat ist besonders kratzfest und fleckenunempfindlich. Deshalb ist es oft für Kinderzimmer bevorzugt. Hochqualitive Laminate besitzen eine grössere Gesamtstärke. Die obere Nutzschicht etwa ist dabei dicker. Um die Qualität von Laminat zu erkennen, soll sich der Käufer am Preis orientieren oder an den verschiedenen Qualitätssiegeln. Die Siegel spiegeln zugleich die Umweltverträglichkeit der jeweiligen Laminatart wider. Zudem verfügt ein Belag von guter Qualität über eine Garantie von mindestens 15 Jahren.

Ausgesprochen langlebig – Böden aus Vinyl

Vinylböden gehören ebenfalls zu den preisgünstigsten Belägen. Sie besitzen zudem eine lange Lebensdauer und sind einfach zu pflegen. Wichtigstes Merkmal eines solchen Bodens ist die hohe Elastizität und Strapazierfähigkeit. Vinyl besteht aus Plastik und kann nicht leicht vom Wasser beschädigt werden. Manchmal findet er deswegen auch in Nassbereichen wie Küche oder Bad Einsatz. Mittlerweile gelten strengere Normen für die Zusatzstoffe bei der VinylHerstellung, zum Beispiel für Weichmacher. Die Umweltverträglichkeit dieses Bodenbelags ist also deutlich besser geworden. Wie der Laminatboden kann Vinylboden auf einer HDFTrägerschicht verleimt werden. Die Stärke beträgt dann etwa zehn Millimeter und die Platten werden ohne Verklebung verlegt. Es gibt zudem das Massivvinyl oder Vollvinyl. Die zu verlegenden Elemente sind dann bis zu fünf Millimeter dick. Sie können per Klicksystem ohne Verkleben, selbstklebend oder mit und ohne Klicksystem zum Verkleben verlegt werden. Vinylböden werden in den unterschiedlichsten Designs und Mustern angeboten, die Holz, Fliesen, Stein oder Dielenböden ähnlichsehen.

Linoleum aus natürlichen Materialien

Linoleum kann wie Marmor oder Granit aussehen, die Auswahl an Farben ist ausgesprochen gross. Zudem setzt es sich aus absolut umweltfreundlichen und nachwachsenden Rohstoffen zusammen. Dazu zählen Leinöl, Naturharze, Korkmehl, Holzmehl, Kreidemehl sowie Trocken und Farbstoffe. Damit Linoleum an Stabilität und Robustheit gewinnt, wird auf der unteren Seite des Belags ein Netz aus der Jutepflanze eingearbeitet. Die Oberfläche wird versiegelt, sodass Fett und Flecken nicht ins Innere eindringen können und der Belag sich leicht pflegen lässt. Dank seiner antistatischen Eigenschaften bleibt der Hausstaub am Boden und gelangt nicht in die Raumluft. Ausserdem ist es schwer entflammbar und erhöht somit die Sicherheit in der Wohnung oder im Haus.

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