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Blitzschutz als Teil des Brandschutzes
from Hausbauer 2022
by MetroComm AG
Hausbrände können nicht zuletzt auch durch Blitzeinschläge entstehen. Zu den wichtigsten Vorkehrungen gehört die Installation einer Blitzschutzanlage. Ansonsten können direkte Blitzeinschläge im Extremfall ganze Teile von Gebäuden zerstören.
Blitzschutzanlagen können die Auswirkungen von Blitzeinschlägen erheblich reduzieren.
Viele Baustoffe enthalten Wasser, Harz oder ätherische Öle, zum Beispiel in Holzmaterialien. Bei einem Blitzeinschlag können diese explosionsartig verdampfen oder durch die Hitzewirkung der elektrischen Entladung kann Feuer entfacht werden. Auch indirekt kann der Blitz durch sein starkes elektromagnetisches Feld Z über die elektrischen Leitungen oder etwa metallische Rohrleitungen Zerstörungen an einem Gebäude oder an technischen Geräten anrichten. Auf diese Weise verursachen Blitzeinschläge jährlich Schäden in Millionenhöhe. Einen 100prozentigen Schutz bieten Blitzschutzanlagen freilich nicht. Sie können jedoch die Auswirkungen von Blitzeinschlägen erheblich reduzieren.
Gebäudetyp bestimmt Blitzschutzmethode
Die äussere Blitzschutzanlage, auch Blitzableiter genannt, fängt den Blitzstrom ab und minimiert die Gefahr von Bränden und anderen Schäden. Die heutzutage angewandten Geräte funktionieren nach drei Methoden. Eine Anlage nach der Blitzkugelmethode kann an allen Gebäudetypen angebracht werden. Vorab wird ermittelt, an welchen Stellen ein Blitzeinschlag überhaupt denkbar ist. Dort werden die Fangeinrichtungen montiert. Die Schutzwinkelmethode ist vor allem für Industrieanlagen geeignet. Dabei errichtet man einen grossen Blitzableitermast, auch Fangstange genannt. Die Höhe muss an das Volumen des Gebäudes angepasst werden, damit dieses im Schutzwinkel der Fangstange liegt. Die Gebäudeform muss allerdings einfach sein, damit dieses Verfahren wirkt. Ragen Teile aus dem geschützten Gebiet heraus, ist ein separater Schutz nötig. Wenn am Dach ein Netz aus Fangleitungen angebracht ist, spricht man von einem Maschenverfahren. Gerade bei Flachdächern ist diese Methode ausgesprochen geeignet. Innere Blitzschutzanlagen beugen Schäden an technischen Geräten vor. Diese Geräte werden gebraucht, weil auch Blitzeinschläge, die aus entfernt liegenden Stromleitungen übertragen werden, zu Überspannung führen können.
Blitze in die Erde führen
Eine Blitzschutzanlage kann ohne ihre unterirdische Erdungsanlage nicht funktionieren. Unterschieden wird zwischen Fundament, Ring und Tiefenerdern. Letztere kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine Blitzschutzanlage später installiert wird. Um den Blitzstrom in den Boden abzuleiten, wird um das gesamte Haus herum eine KupferdrahtRingleitung in etwa 70 Zentimetern Tiefe verlegt. Auf Wunsch kann man ein einbetoniertes Stahlband im Gebäudefundament anlegen lassen.
Wie so eine Anlage funktioniert
Die Kupferdrähte auf dem Dach fangen die darauf einschlagenden Blitze ein. Weitere Drähte und leitfähige Gebäudeteile, wie Ablaufrohre, Blechverkleidungen und Stahlstützen, leiten ihn dann zur Erdung. Für den inneren Blitzschutz werden alle im Gebäudeinneren untergebrachten Teile aus Metall, darunter Gas und Heizungsrohre sowie elektrische Installationen, zum Potenzialausgleich an den äusseren Blitzschutz gekoppelt. Sinnvoll ist es, zusätzlich einen Überspannungsschutz für empfindliche Geräte wie Fernseher, Computer oder Haustechniksteuerungen hinzuzunehmen. Alle fünf Jahre und nach einem Blitzschlag sollte man die gesamte Installation durch den Ersteller überprüfen lassen.
Gebäudeversicherungen bieten Rat
Auskunft über Anlagen zum Schutz vor Blitzen kann man über den Beratungsservice der kantonalen Gebäudeversicherungen einholen. Schafft man sich auf freiwilliger Basis eine solche Anlage an, gibt es in den meisten Kantonen entsprechende Versicherungsbeiträge, meistens als Beteiligung an den Installationskosten oder auch in Form einer Prämienreduktion. Diese Regelung kann sowohl für Neubauten, als auch für ältere nachgerüstete Immobilien angewendet werden. Eine unerlässliche Bedingung ist dabei, dass die Anlage von einem ausgewiesenen Experten installiert wurde und von einem unabhängigen Sachverständigen abgenommen worden ist.
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