swiss knife 2/2022

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SCS Journal

Schwerpunkt Education * Vision SIWF: EPAs * Core Surgical Curriculum * SGC: Perspektiven der Weiterbildung SSC: Perspectives de la formation continue www.swiss-knife.org

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Editorial Inhalt 04 | Information Stefan Breitenstein, Dieter Hahnloser Willkommen in Bern zum 109. Jahreskongress! 05 | Bienvenue à Berne pour notre 109e Congrès annuel! 06 | Education I Monika Brodmann Maeder Das SIWF modernisiert die ärztliche Weiterbildung 07 | L’ISFM modernise la formation médicale postgraduée 08 | Education II Dieter Hahnloser, Matthias Widmer Vorbereitung zur Spezialisierung Préparation pour la spécialisation 11 | Education III Sébastien Déglise Zwischen Traum und Wirklichkeit 14 | Entre rêve et realité 17 | Education IV Jennifer M. Klasen, Sonia Frick Myths and Facts about Feedback 20 | Education V Stefan Breitenstein, Rebecca Kraus SGC – die Weiterbildung zum Facharzt Chirurgie steht im Fokus 21 | SSC –la formation postgraduée des médecins spécialistes en chirurgie au cœur des préoccupations 22 | Research Surgical Research in Switzerland

Editors Prof. Dr. med. Markus K. Müller (Frauenfeld), Senior Editor markus.mueller@stgag.ch Dr. med. Beat Möckli (Genf), Junior Editor beat.moeckli@gmail.com Felix Ruhl (Basel), Journalist info@felixruhl.ch Editorial Board Dr. med. Jörn-Markus Gass (Luzern) markus.gass@luks.ch PD Dr. med. Martin Bolli (Basel) martin.bolli@clarunis.ch Dr. med. et MME Jennifer M. Klasen (Basel) jennifer.klasen@clarunis.ch Dr. med. Phaedra Müller (Winterthur) phaedra.mueller@ksw.ch Prof. Dr. med. Stefan Mönig (Genf) stefan.moenig@hcuge.ch Dr. med. Marcel Schneider (Zürich) marcelandre.schneider@usz.ch Dr. med. Peter Sandera (Schaffhausen) peter.sandera@spitaeler-sh.ch Dr. med. Paul-Martin Sutter (Biel) paul-martin.sutter@szb-chb.ch Prof. Dr. med. Beat Schnüriger (Bern) beat.schnueriger@insel.ch PD Dr. med. Christian Nebiker (Aarau) christian.nebiker@ksa.ch Dr. med. Claudia Stieger (Luzern) claudia.stieger@luks.ch PD Dr. med. Karoline Horisberger (Zürich) karoline.horisberger@usz.ch Dr. med. Sebastian Wolf (St.Gallen) sebastian.wolf@kssg.ch PD Dr. med. Florian Früh (Zürich) florian.frueh@usz.ch PD Dr. med. Roman Pfeifer (Zürich) roman.pfeifer@usz.ch Dr. med. Jean Perentes (Lausanne) jean.perentes@chuv.ch Dr. med. Stephan Engelberger (Baden) stephan.engelberger@ksb.ch Dr. med. Philip Müller (Zürich) philip.mueller@usz.ch

Schwerpunkt Weiterbildung Liebe Kolleginnen und Kollegen Swiss knife berichtet regelmässig über die chirurgische Fach-und Schwerpunktweiterbildung, von der die Qualität der Chirurgie und die Zukunft unseres Berufs abhängen. Dies entspricht auch dem Wunsch unserer Leserinnen und Leser, den sie in der Anfang Jahr durchgeführten Umfrage des Swiss College of Surgeons artikuliert haben. In dieser aktuellen Ausgabe von swiss knife wollen mit wir mit dem thematischen Schwerpunkt «Education» die angestossenen Veränderungen im Bereich der Weiterbildung der chirurgischen Fachdisziplinen beleuchten. Einerseits wurde unter der Führung des Swiss College of Surgeons das Core Surgical Curriculum aufgebaut und auf die Basis von EPAs (entrustable professional activities) gestellt. Dies deckt sich auch mit der Stossrichtung, in welche sich die chirurgische Weiterbildung bewegen soll, wenn es nach den Vorgaben des SIWF folgt. Dazu publizieren wir eine lesenswerte Stellungnahme der SGC und weitere Beiträge, die sich mit Weiterbildung im weiteren Sinne auf sehr praktische Art beschäftigen: das Ausbildungs-Netzwerk Gefässchirurgie und die Feedback-Kultur in der Weiterbildung. Die meisten etatmässigen Rubriken von swiss knife werden Sie in dieser Ausgabe daher ausnahmsweise nicht finden, ausser natürlich einem Vorbericht auf den Chirurgenkongress, der in diesem Jahr wieder in der ursprünglichen Form stattfinden kann. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen Markus K. Müller Senior Editor

La formation postgraduée au cœur de nos préoccupations Chères et chers collègues, swiss knife propose régulièrement des articles sur la formation postgraduée spécialisée et la formation approfondie en chirurgie, dont dépendent la qualité des chirurgien-ne-s et l’avenir de notre profession. Notre magazine répond ainsi au souhait de ses lectrices et lecteurs tel qu’il a été formulé au début de cette année, lors d’une enquête menée par le Swiss College of Surgeons. Dans ce numéro de swiss knife, nous avons voulu donner la première place à la formation, afin d’offrir un éclairage sur les changements en cours en matière de formation postgraduée dans les disciplines de spécialité chirurgicale. D’une part, sous la houlette du Swiss College of Surgeons, le Core Surgical Curriculum a été mis en place et associé aux EPA (Entrustable Professional Activities). Cette démarche correspond également aux orientations que doit prendre la formation postgraduée en chirurgie si elle veut suivre les directives de l’ISFM. D’autre part, nous vous proposons un prise de position intéressante de la SSC et d’autres articles consacrés de manière très pratique à la formation postgraduée dans un sens plus large: le réseau de formation en chirurgie vasculaire et la culture du feed-back dans la formation postgraduée. Exceptionnellement, la majorité des rubriques habituelles sont donc absentes de ce numéro de swiss knife – hormis bien sûr un article annonçant le Congrès annuel de chirurgie, qui pourra cette année se tenir à nouveau sous son format d’origine. En vous souhaitant une lecture intéressante, Markus K. Müller Senior Editor

Impressum Herausgeber: Swiss College of Surgeons SCS, Bahnhofstrasse 55, CH-5001 Aarau, Switzerland, Tel. +41 62 836 20 31, info@swisscollegeofsurgeons.ch, in Zusammenarbeit mit MetroComm AG, Produktion und Inseratemarketing: MetroComm AG, Bahnhofstrasse 8, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, info@metrocomm.ch Projektverantwortung: Dr. Stephan Ziegler Geschäftsleitung: Natal Schnetzer Fotos: Marlies Thurnheer, zVg Anzeigenleitung: Irene Köppel Gestaltung: Béatrice Lang swiss knife 2022; 2 (may) ISSN 1661-1381 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der MetroComm AG. Offizielles Publikationsorgan des Swiss College of Surgeons SCS. Erscheint viermal jährlich. Geht an alle Mitglieder des Swiss College of Surgeons SCS. Abonnementspreis für Nichtmitglieder CHF 36/Jahr.

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Information

Willkommen in Bern zum 109. Jahreskongress! Prof. Dr. med. Stefan Breitenstein, Präsident SGC, Kongresspräsident, stefan.breitenstein@ksw.ch Prof. Dr. med. Dieter Hahnloser, Präsident Swiss College of Surgeons, dieter.hahnloser@chuv.ch

Endlich dürfen wir uns wieder treffen. Wir freuen uns sehr, euch nach einem Jahr ohne Jahreskongress (2020) und einem Jahr mit digitalem Kongress (2021) jetzt wieder physisch nach Bern einladen dürfen. So manches hat sich in der vergangenen Zeit verändert, auch im chirurgischen Alltag, geblieben ist das Bedürfnis nach Austausch und Diskussion. Auch unser Kongress entwickelt sich weiter, wir möchten ihn zeitgemäss und attraktiv gestalten und die positiven Erfahrungen der vergangenen Jahre integrieren. Wir richten unseren Blick nach vorne, darum auch unser Kongressthema «The New Generation of Surgeons».

Prof. Dr. med. Stefan Breitenstein

Prof. Dr. med. Dieter Hahnloser

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Der Kursaal in Bern als Kongressort ist für uns altbekannt. Neu hingegen ist, dass wir das Programm etwas straffen und dieses auf zwei Kongresstage verteilen, vom Donnertag, 2. Juni, bis zum Freitag, 3. Juni 2022. Der Tag vor dem Kongress, also der Mittwoch, 1. Juni 2022, ist als «Course Day» den jungen Chirurginnen und Chirurgen in Weiterbildung gewidmet. Es wird ein grosses Spektrum von praktischen Kursen und Workshops angeboten, dieses reicht von Gipskursen über Staplerkurse bis zu Workshops über gefässchirurgische Techniken. Das Kongressthema wollen wir auch an der diesjährigen ARENA aufnehmen. Junge Chirurgen werden zusammen mit Chefärzten, einem SIWF-Vertreter und einem Gesellschaftswissenschafter über die Werte und Bedürfnisse der neuen Chirurgen/innen-Generation diskutieren. Gespannt sind wir auch auf die Champions League. Die Experten-Teams aus den verschiedenen Landesregionen werden mit Fällen herausgefordert, welche junge Chirurginnen und Chirurgen präsentieren werden. Zum ersten Mal wird diese Sessi-

on von Dr. med. Marc-Olivier Sauvain (Chefarzt Chirurgie am Spital Neuenburg) moderiert werden. Die akademische Qualität steht auch dieses Jahr im Zentrum. Verschiedene Preise werden vergeben. Einen besonderen Stellenwert dabei hat die BJS Prize Session. Für die BJS Lecture konnten wir mit Prof. Neil Mortensen einen weltweit renommierten kolorektalen Chirurgen aus Oxford und aktueller Präsident des Royal College of Surgeons gewinnen. Die Lecture wird umrahmt von den Präsentationen der am höchsten gewerteten Arbeiten des diesjährigen Kongresses. Zwei besondere Social Events umrahmen unseren Kongress. Zum Start, am Abend vor dem Kongress, d.h. am Mittwoch, 1. Juni, sind alle herzlich eingeladen ins Casino Bern zum Präsidenten­ abend mit Eröffnungsfeier. Der traditionelle Chirurgenabend findet dann am Donnerstag, 2. Juni, in der PostFinance Arena statt. Beide Abende werden musikalisch begleitet. Wir freuen uns auf einige unbeschwerte gemeinsame Stunden. Die Anmeldung erfolgt über die Website. Das Swiss College of Surgeons (SCS) hat soeben das Core Surgical Curriculum implementiert, eine modern strukturierte zweijährige Grundweiterbildung für alle an unserem Kongress involvierten Fachgesellschaften. Die Fachgesellschaften, wie auch die SGC, fokussieren auf die fachspezifische Weiterbildung. Der diesjährige Jahreskongress steht auch im Zeichen des Übergangs der Kongressorganisation von der SGC zum SCS. Auch das ist ein Schritt in eine Zukunft mit modernen und attraktiven Konzepten und Perspektiven für unsere Chirurgie. Es braucht euch alle dazu. Wir freuen uns, euch in Bern zu treffen.


Information

Bienvenue à Berne pour notre 109e Congrès annuel! Prof. Dr. med. Stefan Breitenstein, président de la SSC, président du Congrès, stefan.breitenstein@ksw.ch Prof. Dr. med. Dieter Hahnloser, président du Swiss College of Surgeons, dieter.hahnloser@chuv.ch

Nous sommes enfin autorisés à nous réunir à nouveau. C’est une grande joie pour nous de pouvoir vous inviter à nouveau en présentiel à Berne, après une année sans congrès (en 2020) et un congrès numérique en 2021. Tant de choses ont changé ces derniers temps, y compris dans le quotidien des chirurgiennes et des chirurgiens, mais le besoin d’échange et de discussion a perduré. Notre congrès lui aussi continue d’évoluer, nous souhaitons lui donner une forme actuelle et attractive et y intégrer les expériences des années passées. Notre regard est tourné vers l’avenir, c’est pourquoi nous avons choisi pour thème principal de ce congrès « New Generation of Surgeons ». Nous connaissons depuis longtemps le Kursaal de Berne, qui accueillera notre congrès. En revanche, c’est la première fois que nous resserrons notre programme en le répartissant sur deux jours seulement, du jeudi 2 juin au vendredi 3 juin 2022. La veille du Congrès, le mercredi 1er juin 2022, intitulée « Course Day », sera entièrement vouée aux jeunes chirurgiennes et chirurgiens en formation postgraduée. Un large éventail de cours pratiques et d’ateliers seront proposés, des cours sur les plâtres à l’usage des agrafeuses en passant par des ateliers sur les techniques de chirurgie vasculaire. Nous souhaitons reprendre la thématique principale de notre congrès lors de l’ARENA de cette année. De jeunes chirurgiennes et chirurgiens discuteront des valeurs et des besoins de la nouvelle génération de praticien-ne-s avec des médecins-chefs, un représentant de l’ISFM et un chercheur en sciences sociales. Nous suivrons également avec intérêt la Champions League, dans laquelle des équipes d’expert-e-s représentant les différentes régions de Suisse seront mises à l’épreuve sur des cas présentés par de jeunes chirurgiennes et chirurgiens. Pour la première fois, la session sera animée par le Dr. med. Marc-Olivier Sauvain (médecin chef de service, Département chirurgie, hôpital de Neuchâtel).

Une grande attention sera accordée cette année également à la qualité académique. Différents prix seront attribués, notamment lors de ce temps fort que représente la session de remise des prix BJS. Pour la BJS Lecture, nous avons pu nous assurer en la personne du Prof. Neil Mortensen, venu d’Oxford et actuel président du Royal College of Surgeons, la participation d’un chirurgien de renommée internationale dans le domaine colorectal. La Lecture sera ponctuée par les présentations des travaux les plus appréciés lors du congrès de cette année. Enfin, deux grands événements sociaux rythmeront notre congrès. La veille du Congrès, le mercredi 1er juin, vous êtes toutes et tous cordialement invité-e-s au Casino de Berne pour la Soirée des présidents, lors de laquelle aura également lieu la cérémonie d’ouverture. La traditionnelle Soirée des chirurgiens se tiendra quant à elle le jeudi 2 juin à la PostFinance Arena. Ces deux soirées se dérouleront en musique. Nous serons heureux de partager avec vous ces quelques heures de détente. Pour vous inscrire, rendezvous sur notre site Internet. Le Swiss College of Surgeons (SCS) vient par ailleurs de mettre en place le Core Surgical Curriculum, une formation postgraduée de base à la structure moderne, d’une durée de deux ans et destinée à toutes les sociétés de discipline médicale participant à notre congrès. Les sociétés de discipline médicale, y compris la SSC, concentrent leur action sur la formation postgraduée spécialisée. Le Congrès annuel de cette année est en outre placé sous le signe du passage de flambeau entre la SSC et le SCS pour l’organisation du congrès. Cette transition marque également une étape vers un avenir où notre chirurgie disposerait de concepts et de perspectives modernes et attractives. Pour y parvenir, nous avons besoin de chacun-e d’entre vous. Nous nous réjouissons de vous retrouver à Berne.

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Education I

Das SIWF modernisiert die ärztliche Weiterbildung Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiterbildung SIWF modernisiert die ärztliche Weiterbildung. Gründe dafür gibt es genug: Die kompetenzbasierte medizinische Bil­ dung wird immer mehr zum internationalen Standard der Aus- und Weiterbildung. Mit den PROFILES (Principal Objectives and Framework for Integrated Learning and Edu­ cation in Switzerland) hat die Schweiz dieses neue Konzept in der ärztlichen Ausbildung 2017 eingeführt. Schon bald werden die ersten Medizinstudierenden, die die kompetenz­ basierte Ausbildung verinnerlicht haben, in die Weiterbildung kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. PD Dr.med. et MME Monika Brodmann Maeder, Präsidentin Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF, monikamaria.brodmannmaeder@siwf.ch

PD Dr.med. et MME Monika Brodmann Maeder

Das Prinzip der kompetenzbasierten ärztlichen Weiterbildung Der grosse Unterschied der kompetenzbasierten zur heute «normalen» Bildung besteht darin, dass nicht der Stoff des Bildungsgangs im Mittelpunkt steht, sondern die Kompetenzen, die am Ende der Aus- bzw. Weiterbildung vorhanden sein müssen. Am Beispiel der ärztlichen Weiterbildung soll dies verdeutlicht werden: Die Weiterbildungsprogramme basieren grösstenteils auf der Anzahl Jahren, die in den unterschiedlichen Weiterbildungsstätten verbracht werden müssen, und einem Lernziel- oder einem Operationskatalog, der in dieser Zeit abgearbeitet werden muss. Sind diese Vorgaben erfüllt, wird eine Ärztin in Weiterbildung als fähig erachtet, einen Facharzttitel zu erhalten. Wir alle kennen aber Assis­ tenzärztinnen, die dank ihres Talents bereits nach weniger Eingriffen als vorgeschrieben die geforderten Fähigkeiten erlangt haben, und andere, die zum Beispiel für chirurgische Eingriffe «zwei linke Hände» haben. Dies stellt die Leiterin der Weiterbildungsstätte, die die Zeugnisse am Ende eines Jahres ausstellen muss, vor unlösbare Probleme: Eigentlich hat ihr Kandidat alle geforderten Kriterien erfüllt, aber sie würde ihm nie eigene Familienangehörige anvertrauen. Genau hier setzt die kompetenzbasierte Weiterbildung ein: Sie definiert die Kompetenzen, die eine Kandidatin demonstrieren muss, damit sie als befähigt angesehen wird, als Fachärztin in einem bestimmten Gebiet selbstständig zu arbeiten. Basierend auf einer Art erweiterten arbeitsplatzbasierten Assessments (AbAs), den sogenannten EPAs oder Entrustable Professional Activities, wird eine Ärztin bezüglich ihrer Selbstständigkeit in einer Tätigkeit beurteilt. Die Fachgesellschaften erarbeiten die EPAs, die ihr Fachgebiet ausmachen, und definieren ein Niveau der Selbstständigkeit, das die Ärztin in dieser bestimmten Tätigkeit erreichen muss. Hat sie alle EPAs in der geforderten Selbstständigkeit bestätigt erhalten, kann ihr der Facharzttitel erteilt werden. Diese Beurteilungen erfolgen viel häufiger als bisher die AbAs und müssen von mehreren Kaderärzten mit der Ärztin in Weiterbildung durchgeführt werden. Damit kann verhindert werden, dass eine Beurteilung eines Assistenzarztes willkürlich erfolgt. Und dank der Tatsache, dass diese «professionellen Aktivitäten» das theoretische

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Wissen, die Fähigkeiten und auch eine professionelle Haltung beschreiben, wird die Beurteilung eines Arztes in Weiterbildung sehr viel konkreter und besser nachvollziehbar als bis anhin. Aktueller Stand der Arbeit Zurzeit liegt für das SIWF der Schwerpunkt auf der Erarbeitung von EPAs, in enger Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften, und der Vorbereitung der Weiterbildungsstätten auf ihre neuen Aufgaben. Denn ohne engagierte und kompetente Weiterbildnerinnen und Weiterbildner kann die Einführung der kompetenzbasierten Weiterbildung nicht gelingen. Auf administrativer Ebene müssen schrittweise alle Weiterbildungsprogramme revidiert werden. Dabei werden die erarbeiteten EPAs in die Programme eingefügt. Danach folgt eine Pilotphase, in der die EPAs in wenigen Weiterbildungsstätten getestet werden. Erst wenn alle Weiterbildungsstätten eines bestimmten Fachgebiets so weit sind, dass sie die Prinzipien der kompetenzbasierten Weiterbildung implementiert haben, wird es möglich sein, die Facharzttitel anhand der erfüllten EPAs und anderer Kriterien zu erteilen. Kulturwandel Diese neue Art der Weiterbildung wird die Struktur der Weiter­ bildungsstätten verändern. Die Länder, die bereits weiter sind in der Einführung der kompetenzbasierten Weiterbildung, reden denn auch von einem Kulturwandel wie zum Beispiel die Kolleginnen und Kollegen aus Kanada: «… As a new paradigm, CBME will result in a dramatic shift in the way physicians are trained. We must ensure, …, that our medical education and postgraduate training systems continue to meet the needs of our patients. … » Das SIWF hat diese Herausforderung angenommen. Es ist uns eine grosse Freude, dass wir das Core Surgical Curriculum, das im gleichen Heft beschrieben wird, mit einem Forschungsprojekt begleiten können. Es wird ein langer Weg werden, aber der erste Schritt, der ja bekanntermassen der schwierigste ist, ist getan. Weitere Informationen zum Thema kompetenzbasierte ärztliche Weiterbildung finden Sie unter www.siwf.ch


Education I

L’ISFM modernise la formation médicale postgraduée L’Institut suisse pour la formation médicale postgraduée et continue ISFM modernise la formation postgraduée des médecins. Les raisons ne manquent pas: la formation médicale basée sur les compétences s’impose de plus en plus comme la norme internationale pour la formation prégraduée et postgraduée. La Suisse a introduit ce nouveau concept dans la formation médicale prégraduée en 2017 par le biais du référentiel PROFILES (Principal Objectives and Framework for Integrated Learning and Education in Switzerland). Les premiers/-ères étudiant-e-s en médecine ayant suivi une formation prégraduée basée sur les compétences aborderont bientôt leurs cursus de formation postgraduée. Nous devons y être préparés. PD Dr. med. et MME Monika Brodmann Maeder, présidente de l’Institut suisse pour la formation médicale postgraduée et continue ISFM, monikamaria.brodmannmaeder@siwf.ch

Le principe de la formation médicale postgraduée basée sur les compétences La différence essentielle entre la formation basée sur les compétences et la formation « normale » actuelle réside dans le fait que la formation pré- ou postgraduée se concentre non sur le contenu du cursus, mais sur les compétences qui doivent être acquises à la fin. Prenons l’exemple de la formation postgraduée médicale pour illustrer notre propos: les programmes de formation postgraduée reposent en majeure partie sur le nombre d’années à effectuer dans les différents établissements, et sur un catalogue d’objectifs d’apprentissage ou d’opérations à réaliser durant ce laps de temps. Si ces critères sont remplis, un-e médecin en formation postgraduée est considéré-e comme apte à obtenir un titre de médecin spécialiste. Nous connaissons cependant toutes et tous telle ou telle médecin-assistante qui, grâce à son talent naturel, possède déjà les aptitudes requises après quelques opérations, et telle autre dont on peut dire p. ex. qu’elle a « deux mains gauches » pour les interventions chirurgicales. Les responsables des établissements de formation postgraduée qui doivent délivrer les certificats en fin d’année se trouvent ainsi face à des difficultés insolubles: leur candidate a bien rempli tous les critères exigés, mais jamais ils ne lui confieraient un-e membre de leur famille. C’est précisément ici qu’intervient la formation postgraduée basée sur les compétences: elle définit en effet les compétences que doit impérativement posséder un-e candidat-e pour pouvoir être considéré-e comme apte à travailler de manière autonome en tant que médecin spécialiste dans un domaine particulier. Sur la base des EPA (Entrustable Professional Activities), qui sont des sortes d’évaluations en milieu de travail (EMiT) étendues, on évalue l’autonomie des médecins dans une activité donnée. Ce sont les sociétés de discipline médicale qui élaborent les EPA constituant leur domaine de spécialité et qui définissent un niveau d’autonomie que les médecins doivent atteindre dans cette activité spécifique. Lorsque toutes les EPA ont été confirmées avec le niveau d’autonomie requis, le titre de médecin spécialiste peut être délivré. Ces évaluations interviennent à une fréquence nettement supérieure à celle des anciennes EMiT, et doivent être réalisées par plusieurs médecins-cadres avec le ou la médecin en formation postgraduée. On évite ainsi qu’un ou une médecin-assistant-e soit évalué-e de manière arbitraire. De plus, grâce au fait que ces « activités professionnelles » correspondent à des connaissances

théoriques, à des capacités mais aussi à une attitude professionnelle, les évaluations des médecins en formation postgraduée deviennent beaucoup plus concrètes et mieux compréhensibles que par le passé. État d’avancement des travaux L’ISFM concentre actuellement son action sur l’élaboration des EPA en étroite collaboration avec les sociétés de discipline médicale, et sur la préparation des établissements de formation postgraduée à leurs nouvelles missions. En effet, sans responsables engagé-e-s et compétent-e-s pour la formation postgraduée, la mise en place de la formation postgraduée basée sur les compétences ne pourra être menée à bien. Au niveau administratif, tous les programmes de formation postgraduée devront être revus progressivement, ce qui offrira l’occasion d’y intégrer les EPA. Viendra ensuite une phase pilote durant laquelle les EPA seront testées dans quelques établissements de formation postgraduée. Ce n’est que lorsque tous les EFP d’un domaine de spécialité donné auront mis en œuvre les principes de la formation postgraduée basée sur les compétences qu’il sera possible de délivrer les titres de médecin spécialiste sur la base des EPA et d’autres critères. Un changement de culture Ce nouveau mode de formation postgraduée va modifier les structures des établissements de formation postgraduée. Les pays déjà bien avancés dans l’introduction de la formation postgraduée basée sur les compétences évoquent également un changement de culture, par exemple nos collègues du Canada: « ... En introduisant un nouveau paradigme, la CBME va entraîner un changement radical dans la façon dont les médecins sont formés. Nous devons veiller ... à ce que nos systèmes de formation médicale pré- et postgraduée continuent de répondre aux besoins de nos patients. ... » L’ISFM a accepté de relever ce défi. C’est pour nous une immense satisfaction de pouvoir accompagner par un projet de recherche le Core Surgical Curriculum, également décrit dans ce numéro. La route sera longue, mais la première étape, dont on sait qu’elle est la plus difficile, a été franchie. Retrouvez de plus amples informations sur la formation médicale postgraduée basée sur les compétences sur le site Internet www.siwf.ch

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Education II

Vorbereitung zur Spezialisierung Préparation pour la spécialisation Harmonisierte und standardisierte Basisweiterbildung in Chirurgie: das Core Surgical Curriculum des SCS. Une formation chirurgicale de base structurée et harmonisée : le Core Surgical Curriculum du SCS. Prof. Dr. med. Dieter Hahnloser, Präsident SCS, dieter.hahnloser@chuv.ch / Prof. Dr. med. Dieter Hahnloser, président du SCS, dieter.hahnloser@chuv.ch Prof. Dr. med. Matthias Widmer, Vorstandsmitglied SCS, matthias.widmer@insel.ch / Prof. Dr. med. Matthias Widmer, membre du comité du SCS, matthias.widmer@insel.ch

Junge Chirurginnen und Chirurgen sind von der Tätigkeit im Operationssaal angezogen – sie möchten sich rasch und effizient auf die technischen Aspekte der Chirurgie kon­ zentrieren. Um ein Grundverständnis für das chirurgische Handwerk zu bekommen und die allgemein gültigen Kon­ zepte dahinter zielgerichtet zu erlernen, ist eine harmoni­ sierte und standardisierte Basisweiterbildung sinnvoll.

Prof. Dr. med. Dieter Hahnloser

Durch die Einführung der neuen Fachdisziplinen in der Thorax- und Gefässchirurgie im Jahr 2015 wurde der Zugang zu einer früh­ zeitigen Spezialisierung ermöglicht, ohne dass zuvor ein Chirurgentitel erworben werden muss. Jedoch ist bei einer Weiterbildung zu Spezialistinnen/Spezialisten zunächst eine solide Grundausbildung in Chirurgie notwendig. Vor diesem Hintergrund hat das Swiss College of Surgeons (SCS) die nicht fachspezifische Weiterbildung in den ersten zwei Jahren in Form des «Core Surgical Curriculums (CSC)» harmonisiert und standardisiert. Das CSC ermöglicht am Anfang der Weiterbildung den Erwerb breiter Kenntnisse und Kompetenzen, welche die allgemeinen Grundlagen der chirurgischen Praxis bilden. Das Curriculum soll aber zugleich zur Vorbereitung auf die darauffolgende Weiterbildung in einer der chirurgischen Spezialitäten dienen, die alle Teil des SCS sind. Der Lehrplan des CSC harmonisiert die ersten zwei Jahre der chirurgischen Weiterbildung in der Schweiz, unabhängig von der Weiterbildungsregion (Deutschschweiz/Romandie/Tessin).

Prof. Dr. med. Matthias Widmer

CSC auf Englisch So wie der Lernzielkatalog PROFILES des Medizinstudiums (www.profilesmed.ch) auf Englisch abgefasst ist, sind die Inhalte des CSC in dieser Sprache geschrieben, was eine sprachliche Angewöhnung erlaubt, werden doch die Fragen beim Basisexamen (www.basisexamen.ch) ebenfalls auf Englisch gestellt. Im Folgenden wird durch Fragen und Antworten versucht, die wichtigsten Punkte rund um das CSC zu klären.

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Les jeunes chirurgiennes et chirurgiens sont attirés par le travail en salle d’opération – c’est pourquoi leur souhait est de se concentrer rapidement et efficacement sur les aspects techniques de la chirurgie. Une formation postgraduée de base harmonisée et standardisée permet de comprendre les fondamentaux de l’acte chirurgical et de se familiariser de façon ciblée avec les concepts généraux qui sous-tendent cette activité. Grâce à la mise en place des nouvelles disciplines spécialisées de chirurgie thoracique, chirurgie vasculaire et chirurgie de la main en 2015, il est devenu possible d’accéder à une spécialisation de façon anticipée, sans devoir obtenir auparavant un titre de chirurgie. Cependant, une formation postgraduée en tant que spécialiste nécessite préalablement une solide formation de base en chirurgie. Partant de ce constat, le Swiss College of Surgeons (SCS) a procédé à une harmonisation et à une standardisation de la formation postgraduée non spécifique durant les deux premières années, sous la forme du « Core Surgical Curriculum (CSC) ». Durant la période initiale de formation postgraduée, le CSC permet d’acquérir les connaissances et les compétences qui constituent les bases générales de la pratique chirurgicale. Son objectif est également de servir de préparation à la formation qui s’ensuit dans l’une des spécialités chirurgicales faisant partie du SCS. Le programme du CSC harmonise les deux premières années de formation postgraduée en chirurgie dans toute la Suisse, indépendamment de la région où cette formation est suivie (Suisse alémanique / Romandie / Tessin). CSC en anglais Le CSC est en anglais. Ceci est en relation avec le catalogue d’objectifs d’apprentissage PROFILES des études de médecine (www.profilesmed.ch). L’examen de base, qui devrait être passé lors des deux premières années, est également en anglais (www. basis­examen.ch). Il est important de se familiariser tôt avec cette langue, car elle constitue une grande part de la littérature médicale. Nous avons essayé de clarifier les points les plus importants autour du CSC avec des questions et réponses.


Education II

Why should I do the CSC? The first two years of training of surgical specialization in Switzerland are not well structured, the competencies and learning objectives are not clearly defined. The CSC defines and teaches the theoretical basic knowledge as well as the clinical and technical skills to manage a surgical patient in the pre-, peri- and postoperative periods. The surgeon in training will achieve the ability to manage frequent medical/surgical conditions and their complications as well as to manage patients in an emergency department with a surgical condition. In summary, the CSC will provide you with a sound theoretical and practical knowledge of the basics of surgery, aiming to help you advance more purposefully in your training. Providing excellent care to surgical patients focused on both the surgical and medical aspects, the focus on empathy and kindness, as well as ensuring patient safety are at the heart of the CSC. For whom is the CSC? The CSC can be done by any surgical resident in Switzerland. Those responsible for education in every hospital (Weiterbildungsleiter, responsable de formation) as well as all surgical specialties which are part of the SCS (Basisorganisationen, Organisation de bases) have endorsed the CSC and will support you to complete it. What are the learning objectives? The specific objectives are defined within the White Book of CSC. The learning objectives are organized in chapters covering the pre, peri- and postoperative care of the surgical patient. In addition, a section of legal, administrative and communication aspects were

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E-LEARNING

Theory

Clincal Cases

COURSES

MCQ

4 Classes with modules Basic Medicine &wounds Basic Surgery Specialized Medicine Specilaized Surgery

HOSPITAL

Day Courses

Theory

Webinars

Surgical Skills Training EPA‘s

Hands-on workshops

The three pillars of the CSC: E-learning, courses and workshops and teaching at the hospital.

Figure 2

The SCS App with the E-learning accessed on a computer or a tablet.

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LHP®, FiLaC® und SiLaC® – Medizinische Lasertherapien für die Proktologie Für die minimal-invasive Behandlung empfindlicher Bereiche hat die biolitec® den LEONARDO® DUAL 45 entwickelt. In der Proktologie konzentriert sich die biolitec® auf die schonende Laserbehandlung von Hämorrhoiden (LHP®), Anal- und Steissbeinfisteln (FiLaC® und SiLaC®) und liefert für jede dieser Therapien die passenden Fasern. Weitere proktologische Anwendungsgebiete für die biolitec® Lasersysteme sind: Marisken, Polypen, Genitalwarzen, Fissuren und Acne inversa. biolitec Schweiz GmbH

biolitec®, LEONARDO®, LHP®, FiLaC® and SiLaC® are registered trademarks owned by biolitec.

www.biolitec.ch

Tel.: +41 55 555 30 20 Sihleggstrasse 23 8832 Wollerau Switzerland

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Education II

developed. The white book of CSC describes the learning objectives, the knowledge and the clinical skills to be acquired during the first two years of training. For more details visit www.swisscollegeofsurgeons. ch . It should be emphasized that the CSC requires a professional approach from the junior residents. They are expected to develop a critical and inquisitive mind. The different courses provide basic concepts. Reading current surgical literature, privileging evidence-based medicine and good clinical practice, are key to complete knowledge and competencies. The responsibility for training and completion of the CSC program lies with the resident. What are the different parts of the CSC? To achieve above mentioned objectives, the CSC will provide residents with a series of theoretical and practical courses. The aim is not to repeat topics previously taught in the pre-graduated period, but to build upon these theoretical bases and integrate them into the resolution of daily practice cases. The curriculum is organized in three parts (Figure 1): 1. E-learning: Four Classes were created (basic medicine & wounds, basic surgery, specialized medicine and specialized surgery) with up to 15 modules each and can be accessed through a learning management system compatible with smartphones, tablets and/or computers (figure 2). Each module is composed of a condensed theoretical reminder including the fundamentals followed by clinical cases short theoretical reminder including the fundamentals followed by a series of clinical cases stimulating interaction and reflection and finally multiple choice questions. 2. Centralized courses: During dedicated days, conferences, webinars, etc. specific topics will be taught in form of hands-on courses, case discussions, ex-cathedra teaching and small working groups. To cope with the complexity of resident’s schedule and available training days, these courses will, in the long-term, be given twice a year to allow everyone to attend. The head of department will be notified and asked to release their 1st and / or 2nd year residents from clinical duties so they can complete the full program during these courses. However, other hands-on courses fulfilling the learning objectives and endorsed by the SCS can also be attended. 3. Teaching at the hospital: Some learning objectives will be taught directly at the hospital/surgical department where the resident works. Ideally these teaching rounds in the hospitals should be open for all CSC trainees of the hospital and therefore organized in collaboration by the specialized clinics represented in the SCS. With EPAs competencies will be checked and monitored. What are EPAs? Which are the CSC EPAs? Entrustable Professional Activities (EPAs) are used to structure teaching and learning based on competencies to be acquired. Trainees are evaluated according

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to the level of supervision. The level of competence is measured with a 5-point entrustment/supervision scale. First: «is allowed to observe», second: «needs direct supervision», third: «needs indirect supervision», fourth: «unsupervised practice» and fifth: «supervise others» in performing this activity. When residents are rated according to this level of supervision across different EPAs and from different supervisors there emerges a personal competency profile or map of competences. The CSC has defined 14 EPAs which should be trained by your hospital (figure 3) beside the EPAs which will be implanted in the near future by the different surgical societies. Pre-defined teachers at your hospital will assess the EPAs with an App (currently being finalized). Do I have to do the CSC if I want to become a surgeon? Currently, the CSC is not mandatory, but the SIWF/ IFSM strongly supports this project. In addition, the SIWF/ISFM is also working on the implementation of EPAs in all training curricula and operation logbooks (see article in this issue). The surgical societies are currently incorporating the CSC into their training programs, which will make the CSC compulsory in the

near future. In addition, the CSC will help you prepare for the Basisexamen/Examen de base (www.basis­ examen.ch). What is the difference between the CSC and the Basisexamen/Examen de base? The Basisexamen/Examen de base tests your theoretical knowledge in all fields of surgical specialization and currently has its own learning objectives (www. basis­examen.ch). The CSC on the other hand, is a structured «training program» that aims to provide you with general surgical knowledge and skills necessary to provide excellent care to surgical patients in the present and the future. Each surgical specialty (e.g. thoracic surgery, general surgery …) has defined specific learning objectives according to their own specialty. In the long-term, the Basisexamen/Examen de base will conform to the CSC and to the learning objectives of the first two years for each specialty. I want to learn more about the CSC … All information on how to test, access and be part of the SCS and the CSC can be found on the internet: www.swisscollegeofsurgeons.ch.

Figure 3 Positioning of the patient, draping and disinfection in the OR Specifications and Limitations a. b.

included in activity limitations regarding complexity or setting applicable when the learner will be formally entrusted (certified) with this EPA

a.

This activity contains no more and no less than to following elements: 1. Correct positioning of patient for general surgery procedures 2. Disinfection of surgical site 3. Draping of surgical site

b.

A summative entrustment decision for this EPA is only applicable if: performed for surgeries that are part of the general surgical curriculum (i.e. not oesophagectomies, etc.)

Potential risks in case of failure

-

Patient harm (surgical positioning injuries, surgical site infection) Waist of operating room time Increased costs

Most Relevant Competency Domains

Medical expertise, collaboration, professional

Required Knowledge, Skills, Attitudes and Experience

Knowledge: (1) Knowledge of the common positioning injuries (2) Knowledge of the surgical site to prep for the specific operation Skills: (3) Appropriate positioning of patient for the selected surgical intervention, with shielding of pressure points and prevention of sliding (4) Proper disinfection of surgical field (5) Appropriate draping of surgical field (6) Installation of additional material as needed: lamp grips, electrocoagulation, aspiration, collection bags, camera, gaz tube, etc. Attitudes: (7) Communication and collaboration with anesthesia personnel and instruments

Assessment Information Sources to assess progress Entrustment / Supervision Level expected at which stage of training When are trainees expected to reach which level of entrustment or supervision for this EPA? Level Level Level Level Level

1 2 3 4 5

not able direct supervision indirect supervision unsupervised practice able to supervise

-

EPA should be observed at least 6 times (6 mini-DOPS) Summative entrustment will be made by a general surgery consultant or an experienced resident

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7)

Year 1 2 2 1 2 2 2 2

EPA: Positioning of the patient, draping and disinfection in the OR (operating room).

Year 2 4 4 3 4 4 4 4


Education III

Zwischen Traum und Wirklichkeit Westschweizer Netzwerk für postgraduale Weiterbildung in Gefässchirurgie. Abteilung für Gefässchirurgie, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne. Prof. JM. Corpataux, Dr. S. Déglise, Dr. C. Deslarzes-Dubuis, Dr. E. Côté Abteilung für Herz- und Gefässchirurgie, Universitätskrankenhaus Genf (HUG), Genf. Dr. N. Murith, Dr. D. Mugnai Abteilung für Gefässchirurgie, Hôpital du Valais, Sitten. Dr. C. Haller, Dr. D. Danzer Abteilung für Gefässchirurgie, Abteilung für allgemeine Chirurgie, Freiburger Spital (HFR), Freiburg. Dr. E. Psathas, Dr. M. Menth Abteilung für Gefässchirurgie, Abteilung für allgemeine Chirurgie, Réseau Hospitalier Neuchâtelois (RHNe), Neuchâtel. Dr. L. Briner Abteilung für Gefässchirurgie, Ensemble Hospitalier de la Côte, Morges. Dr. H. Probst, Dr. F. Saucy Korrespondierender Autor Dr. Sébastien Déglise, Abteilung für Gefässchirurgie, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne, Sebastien.Deglise@chuv.ch

Die Schaffung des Fachgebiets Gefässchirurgie in der Schweiz 2015 ging natürlich mit der Erstellung eines Ad-hoc-Weiter­ bildungsprogramms einher, das die Anforderungen an den Operationskatalog, die theoretischen Kenntnisse und das Turnus­ verfahren in den verschiedenen Einrichtungen regelte. Dies war eine einmalige Gelegenheit, über die Entwicklung eines ehrgeizigen Modells für eine strukturierte, effiziente und attraktive Ausbildung nachzudenken, die jungen Mitarbeitern eine qualitativ hochwertige und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung bietet. Die Idee, dieses Netzwerk zu gründen, ergab sich somit von selbst. Sie basierte auf mehreren Beobachtungen und Erfahrungen einiger der Gründer in Bezug auf die Ausbildung in der Chirurgie in der Westschweiz. Unserer Meinung nach bestand ein Bedürfnis, die Ausbildung in Gefässchirurgie für die Westschweiz zu strukturieren und zu regulieren. Dies erschien uns angesichts der geringen Anzahl an Abteilungen, die an der Ausbildung teilnahmen, und der Tatsache, dass die meisten Ärzte sich untereinander kannten, realisierbar. Gründung und Funktionsweise des Netzwerks So wurde Ende 2015 das «Réseau Romand pour la Formation post-graduée en Chirurgie Vasculaire» gegründet. Es vereinte die Kaderärzte der Westschweizer Spitäler, in denen Gefässchirurgie praktiziert wird, nämlich das CHUV, das HUG, das Hôpital du Valais, das Hôpital Fribourgeois, das Hôpital Neuchâtelois und das Hôpital de Morges. Später schloss sich auch das Spital Lugano dem Netzwerk an. Die wichtigsten Feststellungen, die insbesondere in der Ausbildung in allgemeiner Chirurgie gemacht worden waren, lauteten, dass es zu viele Assistenzärzte gab, die ihre Ausbildung unkoordiniert vor­ antrieben, Zeit verloren, ohne eine wirkliche Richtschnur zu haben, manchmal mehrere Jahre warteten, bevor sie eine Stelle in einer A- oder Universitätsabteilung bekamen – und manchmal sogar nach mehreren Jahren die Ausbildung aufgeben mussten. Daher erschien es uns wichtig, eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen: – Eine Ausbildung anbieten, die strukturiert und klar definiert ist. – Innerhalb einer kurzen Frist über eine Ausbildung entscheiden. – Die Ausbildung so regulieren, dass nach der Ausbildung Stellen für Kaderärzte garantiert sind.

– Für die Neubesetzung von Stellen für Kaderärzte in den Spitälern des Netzwerks sorgen. Das Ziel der ersten Treffen bestand also zunächst darin, die Ärzte zu identifizieren, die sich in der Ausbildung zum Gefässchirurgen befanden oder diese aufnehmen wollten, was relativ einfach und schnell zu bewerkstelligen war. Viel schwieriger war es jedoch, die Zahl der Stellen für leitende Ärzte zu schätzen, die in den nächsten zehn Jahren frei werden und/oder neu geschaffen werden sollten. Dieser Schritt warf viele Fragen auf, insbesondere, wie die Stellen aus der Privatpraxis integriert werden sollten und welche Entwicklungsstrategien die einzelnen Krankenhäuser verfolgten. Nachdem diese Schritte vollzogen waren und die Zahlen mehr oder weniger feststanden, mussten wir einige Regeln für die Arbeitsweise aufstellen. Wir haben uns dann einige Ziele in Bezug auf die Ausbildung gesetzt: – Nach 2 Jahren Evaluation über eine Schulung entscheiden. – 2 Jahre Evaluation aufgeteilt: • 1 Jahr in allgemeiner Chirurgie und 1 Jahr in Gefässchirurgie. • 2 Jahre in der Gefässchirurgie • 2 Abteilungen in 2 verschiedenen Krankenhäusern. Die Entscheidung über die Ausbildung nach zwei Jahren sollte auf den Bewertungen der leitenden Ärzte der Abteilungen, die der Kandidat durchlaufen hatte, sowie auf denjenigen aus den Ausbildungs- und Bewertungstagen des Netzwerks basieren. Für den Zweifels- oder Streitfall wurde beschlossen, dass der Kandidat ein drittes Jahr in einer dritten Abteilung absolvieren sollte, um eine Entscheidung zu ermöglichen. Es wurde auch beschlossen, den Ärzten in der Ausbildung keinen Turnus aufzuerlegen, sondern ihnen die in den verschiedenen Krankenhäusern verfügbaren Stellen anzubieten. Die Einrichtung einer Anstellungskommission wurde diskutiert. Da das ursprüngliche Ziel jedoch darin bestand, die Kandidaten frühzeitig einzustellen und ihnen eine zweijährige Beurteilungsphase zu bieten, erwies sich eine solche Kommission als unnötig. Es wurde beschlossen, dass jede Dienststelle, die Bewerbungen erhielt, die Kandidaten vorstellt und die Entscheidung, ob sie in das Netzwerk aufgenommen werden, bei den Treffen gemeinsam getroffen wird.

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Es stellte sich die Frage, ob den Assistenzärzten eine theoretische Grundlage zur Verfügung gestellt werden sollte, damit sie sich das für den Facharzttitel erforderliche Wissen aneignen können. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Erstellung einer solchen Datenbank in Form von Kursen und E-Learning-Modulen sehr zeit- und ressoucenaufwendig war. Daraufhin wurde beschlossen, dass jede Abteilung für die theoretische Postgraduiertenausbildung zuständig war, die in Kolloquien und Kursen vermittelt werden musste. Um den theoretischen Unterricht zu ergänzen, wurden Naht­ materialmodelle von Vascular International gekauft, die mit denen identisch sind, die im praktischen Teil der europäischen Prüfung (UEMS) verwendet werden. Daraufhin wurden halbjährliche Treffen organisiert, an denen die Mehrheit der Ausbildungskandidaten sowie die Ärzte in Ausbildung teilnahmen. Diese Treffen finden an einem Tag statt, an dem die Ärzte verschiedene Stationen durchlaufen – theoretische, wo ein klinischer Fall besprochen wird, und praktische mit Nahtmodellen und endovaskulären Simulatoren. Für jede Station ist ein oder mehrere Lehrer des Netzwerks verantwortlich. Diese Lehrkraft bewertet nicht nur jeden Kandidaten nach einem festgelegten Protokoll, das auf den Ausbildungsstand des Kandidaten abgestimmt ist, sondern bietet auch Unterricht sowie technische und praktische Beratung während des Durchgangs des Kandidaten an. Etwa drei Mal im Jahr treffen sich die Lehrkräfte. Dabei werden verschiedene Punkte besprochen, die sich auf die Funktionsweise des Netzwerks und auf aufgetretene Probleme beziehen. Die meiste Zeit wird jedoch für die Besprechung der Kandidaten, ihre Bewertungen und die Planung ihres Ausbildungsprogramms und der Turnusse in den verschiedenen Abteilungen verwendet. Bilanz Nach einigen Jahren des Betriebs, von denen die letzten durch die COVID-19-Pandemie geprägt waren, konnte eine erste Bilanz gezogen werden. Tatsächlich gab es eine Reihe von Fehlfunktionen und Problemen, die unweigerlich zu Unzufriedenheit und Enttäuschungen führten. 1. Eines der ersten Probleme war die Organisation der Turnusse von Assistenz­ ärzten und Oberärzten in den verschiedenen Krankenhausabteilungen. Diese Schwierigkeiten erwiesen sich als vielfältig.

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a. Zunächst einmal zeigte die den Kandidaten überlassene Wahl der Abteilung, die sie aufnimmt, schnell ihre Grenzen auf, da einige Abteilungen ohne Kandidaten blieben, während andere attraktiver schienen. b. Zweitens konnte auch die Tatsache, dass einige gefäss­ chirurgische Abteilungen nicht völlig autonom oder unabhängig von der Abteilung für allgemeine Chirurgie waren, in die sie integriert waren, zu Schwierigkeiten führen, da die Zustimmung des Abteilungsleiters für die im Netzwerk geplanten Rotationsentscheidungen eingeholt werden musste. c. Eine weitere Quelle der Unzufriedenheit war die Entstehung von etwas, das man als Parallelnetz bezeichnen könnte. Denn eines der ursprünglichen Ziele war der Versuch, das Netzwerk quasi autark zu verwalten, indem man die Kandidaten auswählte und ausbildete und hoffte, so die Kontrolle über die Stellen der leitenden Ärzte zu erlangen. Es stellte sich jedoch heraus, dass einige Kandidaten, die nicht für eine Ausbildung ausgewählt worden waren, ihre Ausbildung dennoch ausserhalb und manchmal sogar innerhalb des Netzwerks fortsetzen konnten, und zwar in Abteilungen, die sie unbedingt brauchten, um die verfügbaren Stellen zu besetzen. Dies ermöglichte es einigen Kandidaten, auf den «Arbeitsmarkt» der Gefässchirurgie in der Westschweiz zurückzukehren. d. Schliesslich stellte sich heraus, dass das Hauptproblem das Ungleichgewicht zwischen der Anzahl der im Netzwerk vorhandenen Kandidaten und den Stellen und Bedürfnissen der Abteilungen war. Während anfangs die Befürchtung bestand, zu viele Bewerber zu haben, entwickelte sich die Situation allmählich zum gegenteiligen Problem mit einem Mangel an Bewerbern, um alle verfügbaren Stellen zu besetzen. Dieses Phänomen lässt sich durch mehrere Faktoren erklären: Erstens sollten junge Ärzte, die noch am Anfang ihrer Ausbildung standen, in das Netzwerk aufgenommen werden, damit sie schnell eine Entscheidung über ihre Ausbildung treffen konnten. Allerdings geht dies mit einer gewissen «Fluktuationsrate» einher, da die Kandidaten in den ersten beiden Jahren die Ausbildung schliesslich abbrechen. Dieses Phänomen verringert nicht nur die Anzahl der verfügbaren Kandidaten, sondern stört auch die durchgeführte Planung. Zweitens ist die Gefässchirurgie ein relativ junges und schnell wachsendes Fachgebiet. Sie ging daher mit einem Wachstum der Abteilungen einher. Da die Ausbildung von Ärzten leider nicht so schnell voranschreitet, entstand schnell ein Mangel an Oberärzten, der nur äusserst schwer zu beheben ist. Drittens führte die Tatsache, dass die Bewerber unbedingt mindestens zwei Jahre in der einzigen Abteilung A des Netzwerks absolvieren mussten, zu einem gewissen Ungleichgewicht der vorhandenen «Kräfte», was manchmal zu heiklen Situationen für die Bewerber führte, auf die Druck ausgeübt werden konnte, um sie dazu zu bringen, die Abteilung A zu bevorzugen. 2. Ein weiteres wichtiges Problem war die Entscheidung über die Ausbildung für die Bewerber. Während es für eine Mehrheit eine einfache und fast einstimmige Entscheidung war, ob sie eine Ausbildung annehmen oder ablehnen sollten, war die Entscheidung für einige wenige schwierig, insbesondere aufgrund tiefgreifender Meinungsverschiedenheiten. Obwohl eine solche Entscheidung grundsätzlich auf objektiven Grundlagen wie Beurteilungen getroffen werden sollte, konnte die Art dieser Beurteilungen und ihre Interpretation selbst ein Streitpunkt sein. Dies führte zu konfliktreichen und manchmal sogar hitzigen Diskussionen, die später zu Spannungen und Schuldzuweisungen führten und das Funktionieren des Netzwerks selbst gefährdeten.


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3. Eine weitere Quelle von Unzufriedenheit und Vorwürfen war der Mangel an Transparenz, wie er von einigen der Kaderärzte erlebt wurde. Tatsächlich beruht eine solche Struktur allein auf dem Willen und dem Engagement ihrer Teilnehmer (Kaderärzte), und die Verwaltung wird somit von einem ihrer Mitglieder übernommen. Dieses zentralisiert also Informationen wie freie Stellen, die Liste der Bewerber oder die Ergebnisse der Beurteilungen. Die Tatsache, dass es kein digitales Medium gibt, das allen Akteuren zur Verfügung steht, wie z. B. eine Website, hat zu einem Gefühl der mangelnden Transparenz der Informationen geführt. Eine Reihe dieser Schwierigkeiten ist auf die Unerfahrenheit und den anfänglichen Enthusiasmus zurückzuführen und stellt einen fast obligatorischen Schritt bei der Schaffung einer solchen Struktur dar. Andere Probleme hängen jedoch eher mit den Menschen, ihrer Persönlichkeit und ihren Sichtweisen sowie auch mit den bestehenden Strukturen und Anforderungen zusammen, sowohl in Bezug auf die postgraduale Ausbildung als auch auf die Krankenhauseinrichtungen und -abteilungen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Schaffung des Netzwerks auch zu Zufriedenheit und positiven Aspekten geführt hat. Viele Kandidaten konnten von dieser Struktur profitieren, die ihnen eine schnelle und qualitativ hochwertige Ausbildung bietet und es ihnen ermöglicht, den Facharzttitel in einer angemessenen Zeit zu erlangen. Dank der Evaluationstage des Netzwerks lernten sich Kandidaten und Lehrkräfte kennen, wodurch in der Westschweiz eine Art Gemeinschaft entstand, die es ermöglichte, Kontakte unter­ einander zu knüpfen. Letztendlich hat die Existenz des Netzwerks trotz aller Unvollkommenheiten und Schwierigkeiten die verschiedenen Kaderärzte dazu gezwungen, zu diskutieren und eine gewisse Kommunikation aufrechtzuerhalten, was eine Verbesserung der Situation und den Erwerb von Erfahrungen zum Nutzen aller ermöglicht hat. Perspektiven Die vor einigen Monaten durchgeführte Bestandsaufnahme ermöglichte es, die Hauptprobleme zu identifizieren und Lösungen dafür vorzuschlagen. Es wurden mehrere Entscheidungen getrof-

fen, um bestimmte Situationen zu deblockieren und zu versuchen, die Funktionsweise des Netzwerks zu verbessern. 1. Trotz des Risikos einer relativ hohen «Fluktuationsrate» wurde beschlossen, junge Bewerber im Netzwerk zu halten, da eines der Ziele darin besteht, ihnen eine möglichst schnelle Ausbildung zu ermöglichen. 2. Um funktionieren zu können, muss jede Abteilung alle verfügbaren Stellen besetzen, sei es auf Assistenzarzt- oder Oberarztniveau. Jeder Abteilung steht es daher frei, diese Stellen unabhängig zu besetzen, sofern das Netzwerk nicht für jede Stelle einen Kandidaten aufbringen kann. 3. Um Konflikte und Spannungen zu vermeiden, soll eine Charta herausgegeben werden, die die Arbeitsweise und die Entscheidungsfindung zwischen den verschiedenen Teilnehmern regelt. 4. Um Transparenz zu bieten, die für das reibungslose Funktionieren dieser Struktur unerlässlich ist, soll eine digitale Plattform geschaffen werden, auf der jeder jederzeit Zugang zu allen wichtigen Informationen hat. Fazit Die ursprüngliche Idee, dieses Netzwerk zu gründen, erwies sich als ehrgeizig, ja sogar utopisch. Denn sie stiess ziemlich schnell auf die Realitäten vor Ort und brachte ihren Anteil an Problemen, Funktionsstörungen und anderen Unstimmigkeiten mit sich, die jedem neuen Projekt eigen sind. Nach einigen Jahren wurde eine Bilanz notwendig, die die Gelegenheit bot, Korrekturen vorzunehmen und sich auf die Hauptaufgaben zu konzentrieren, wobei alle beteiligten Abteilungen respektiert wurden. Wir werden also mit neuem Enthusiasmus dieses grossartige Projekt fortsetzen. Die kommenden Jahre bringen neue Herausforderungen im Bereich der Ausbildung mit sich: die baldige Einführung der hochspezialisierten Medizin, die Entwicklung neuer Technologien und das von den politischen Instanzen gewollte REFORMER-Projekt, an dem das Réseau Romand de Chirurgie Vasculaire teilnehmen wird. Anmerkung: Aus Gründen der Vereinfachung wurde bei der Beschreibung von Personen (Assistenzarzt, Oberarzt, Kaderarzt, Kandidat, Dozent) die männliche Form verwendet. Die weibliche Form kann jedoch unterschiedslos bei jeder Verwendung dieser Begriffe angewendet werden.

J et z t e n! anmeld

Symposium

Physician Associates/ Klinische Fachspezialisten

n k te B esc hrä hl Platz za

Entwicklungsstand und Praxismodelle in der interprofessionellen Versorgung

Kooperationspartner:

Physician Associates sind dem ärztlichen Dienst zugeordnet und übernehmen auch medizinische Aufgaben in Delegation. Besonders geschätzt werden die koordinativen Tätigkeiten. Dank der neuen Funktion wird die Ärzteschaft entlastet und kann sich so auf die Kerngeschäfte fokussieren. Mit einem gezielten Einsatz von Physician Associates wird auch ein Mehrwert für die Ärzteausbildung und die Klinikprozesse geschaffen. Das 4. Symposium widmet sich der Auseinandersetzung mit diesem schweizweit bekannten Berufsbild. Darüber hinaus wird die Gründung des Berufsverbandes für Physician Associate gefeiert.

Symposium Freitag, 24. Juni 2022 15.00 – 19.00 Uhr ZHAW-Departement Gesundheit, Winterthur

Mehr Informationen und Anmeldung: zhaw.ch/gesundheit/klinischefachspezialisten

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Entre rêve et realité Réseau romand de formation post-graduée en Chirurgie Vasculaire. Service de Chirurgie Vasculaire, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne: Prof JM. Corpataux, Dr S. Déglise, Dre C. Deslarzes-Dubuis, Dre E. Côté Service de Chirurgie Cardio-Vasculaire, Hôpitaux Universitaires Genève (HUG), Genève: Dr N. Murith, Dr D. Mugnai Service de Chirurgie Vasculaire, Hôpital du Valais, Sion: Dr. C. Haller, Dr D. Danzer Unité de Chirurgie Vasculaire, Service de Chirurgie Générale, Hôpital Fribourgeois (HFR), Fribourg: Dr. E. Psathas, Dr M. Menth Unité de Chirurgie Vasculaire, Service de Chirurgie Générale, Réseau Hospitalier Neuchâtelois (RHNe), Neuchâtel: Dr L. Briner Service de Chirurgie Vasculaire, Ensemble Hospitalier de la Côte, Morges: Dr. H. Probst, Dr F. Saucy Corresponding author Dr Sébastien Déglise, Service de Chirurgie Vasculaire, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois (CHUV), Lausanne, Sebastien.Deglise@chuv.ch

La création de la spécialité de chirurgie vasculaire en Suisse en 2015 s’est évidemment accompagnée de l’établissement d’un programme de formation post-graduée ad hoc, réglant les exigences en matière de catalogue opératoire, de connaissances théoriques et de tournus dans les différents établissements. Il y avait là une opportunité unique de réfléchir à mettre sur pied un modèle ambitieux de formation structurée, efficace et attractif offrant aux jeunes collaborateurs un accompagnement de qualité et adapté à leurs besoins. L’idée de créer ce Réseau s’est ainsi imposée d’elle-même, se basant sur plusieurs observations et expériences de certains des fondateurs quant à la formation en chirurgie en Suisse Romande. Il existait selon nous un besoin de structurer mais aussi de réguler la formation en Chirurgie vasculaire pour la Suisse Romande. Ceci nous paraissait réalisable au vu du nombre restreint de services participants à la formation et du fait que la majorité des médecins se connaissaient. Création et fonctionnement du réseau Ainsi, le Réseau Romand pour la Formation post-graduée en Chirurgie Vasculaire a été créée fin 2015. Il réunit les médecinscadres des Hôpitaux de Suisse Romande où se pratique la chirurgie vasculaire, à savoir le CHUV, les HUG, l’Hôpital du Valais, l’Hôpital Fribourgeois, l’Hôpital Neuchâtelois et l’Hôpital de Morges. Par la suite, l’Hôpital de Lugano s’est joint au Réseau afin d’élargir les frontières. Les principales constatations qui avaient été faites, particulièrement dans la formation de chirurgie générale étaient qu’il existait trop de médecins assistants qui avançaient dans leur formation de façon désordonnée, en perdant du temps sans avoir une vraie ligne directrice, attendant parfois plusieurs années avant d’obtenir un poste dans un Service A ou universitaire, et parfois devant même renoncer à cette formation après plusieurs années. Il nous semblait donc important de répondre à un certain nombre d’exigences : – Offrir une formation qui soit structurée et bien définie. – Décider d’une formation dans un délai court – Réguler la formation de façon à garantir des places de médecins cadres après la formation

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– Pourvoir au renouvellement des postes de médecins cadres dans les Hôpitaux du réseau. Le but des premières réunions a donc été tout d’abord d’identifier les médecins en formation de chirurgie vasculaire ou souhaitant l’intégrer, ce qui a été relativement simple et rapide. Cependant, ‘l a été beaucoup plus difficile d’estimer le nombre de postes de médecins cadres qui allaient se libérer et/ou se créer dans les 10 ans qui viennent. Cette étape a soulevé de nombreuses questions et inconnues, notamment de savoir comment intégrer les postes de la pratique privée et quelles étaient les stratégies de développement des différents hôpitaux. Une fois ces étapes franchies et ces chiffres plus ou moins définis, il a fallu établir quelques règles de fonctionnement. Nous nous sommes alors fixé quelques objectifs en termes de formation : – Décider d’une formation après 2 ans d’évaluation – 2 ans d’évaluation réparties : • 1 an en chirurgie générale et 1 an en chirurgie vasculaire • 2 ans en chirurgie vasculaire • 2 services de 2 hôpitaux différents La décision de la formation prise après 2 ans devait se baser sur les évaluations des médecins cadres des services où le candidat était passé et sur les évaluations réalisées lors des journées de formation et d’évaluation du Réseau. En cas de doute ou de litige, il avait été décidé que le candidat réaliserait une 3ème année dans un 3ème service afin de permettre de trancher. Il a aussi été décidé de ne pas imposer de tournus aux médecins en formation mais de leur proposer les postes disponibles dans les différents hôpitaux. La création d’une Commission d’engagement a été discutée et envisagée. Toutefois, le but initial étant de recruter les candidats précocement et de leur offrir une période d’évaluation de 2 ans, une telle Commission s’est avérée inutile. Il a été décidé que chaque service qui recevait des postulations présente les candidats et que la décision de les intégrer dans le Réseau soit prise en commun lors des réunions. La question s’est posée de mettre à disposition des médecins assistants une base théorique pour leur permettre d’acquérir les


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connaissances nécessaires à l’obtention du titre de spécialiste. Néanmoins, il s’est avéré que de mettre sur pied une telle base de données sous forme de cours et de modules e-learning était très demandant en termes de temps et d’énergie. Il a alors été décidé que chaque service était responsable de la formation post-graduée théorique qui devait donc être dispensée dans les colloques et les cours. Afin de compléter cet enseignement théorique, des modèles de suture de Vascular International, identiques à ceux utilisés lors de la partie pratique de l’examen européen (UEMS) ont été achetés. Des réunions semestrielles ont alors été organisées, réunissant une majorité des candidats à la formation ainsi que des médecins en formation. Ces réunions se déroulent sur une journée, où les médecins passent par différents postes théoriques où un cas clinique est discuté et pratiques avec modèles de suture et simulateurs endovasculaires. Chaque poste est sous la responsabilité d’un ou plusieurs enseignants du Réseau. Cet enseignant non seulement évalue chaque candidat selon un protocole défini et adapté au niveau de formation du candidat mais offre aussi un enseignement et des conseils techniques et pratiques lors du passage du candidat. Environ 3 fois par an, les enseignants se réunissent. Différents points sont discutés, concernant le fonctionnement du Réseau et les problèmes rencontrés. La majorité du temps est toutefois dévolu à la discussion des candidats, leurs évaluations et la planification de leur programme de formation et des tournus dans les différents services. Bilan Après quelques années de fonctionnement, dont les dernières ont été marquées bien évidemment par la pandémie de COVID-19, un bilan a pu et dû être effectué. En effet, un certain nombre de dysfonctionnements et de problèmes ont été rencontrés, engendrant inévitablement des mécontentements et des désillusions. 1. Un des premiers problèmes rencontrés a été l’organisation des tournus des médecins-assistants et des chefs de clinique dans les différents services hospitaliers. Ces difficultés se sont avérées multiples. a. Tout d’abord, le choix laissé aux candidats quant au service qui les accueille a rapidement montré ses limites, puisque certains services se sont retrouvés sans candidat alors que d’autres semblaient plus attractifs. b. Ensuite, le fait que certaines unités de chirurgie vasculaire ne soient pas totalement autonomes ou indépendantes du service de chirurgie générale dans lequel elles sont intégrées a aussi pu créer des difficultés, puisqu’il fallait obtenir l’aval du chef de service pour les décisions de rotation envisagées dans le Réseau. c. Une autre source d’insatisfaction fut l’apparition de ce qui pourrait être appelé un réseau parallèle. En effet, un des buts initiaux était de tenter de gérer de façon quasi autarcique le Réseau en choisissant et formant les candidats et en espérant ainsi contrôler les postes de médecins-cadres. Toutefois, il est apparu que certains candidats qui n’avaient pas été choisis pour une formation ont pu néanmoins poursuivre leur formation à l’extérieur et même parfois à l’intérieur du Réseau, dans des services en souffrance qui en avait absolument besoin pour occuper les postes disponibles. Ceci a permis ainsi à certains candidats de revenir sur « le marché du travail » de la chirurgie vasculaire en Suisse Romande.

d. Finalement, le problème principal s’est avéré être le déséquilibre entre le nombre de candidats présents dans le Réseau et les postes et les besoins des services. Alors qu’initialement, la crainte était d’avoir trop de candidats, la situation a progressivement vers le problème inverse avec un manque certain de candidats pour occuper toutes les places disponibles. Plusieurs facteurs peuvent expliquer ce phénomène. Premièrement, il l’intégration dans le réseau de jeunes médecins en tout début de formation était voulue afin de leur permettre d’obtenir rapidement une décision quant à leur formation. Néanmoins, ceci s’accompagne d’un certain taux de « turn-over » avec des candidats qui renoncent finalement à la formation pendant les 2 premières années. Ce phénomène non seulement réduit le nombre de candidats disponibles mais perturbe aussi la planification effectuée. Deuxièmement, la chirurgie vasculaire est une spécialité relativement jeune et en plein expansion. Elle s’est donc accompagnée d’une croissance des services qui a suivi la même pente. La formation des médecins n’étant malheureusement pas aussi rapide, un manque de chefs de clinique s’est rapidement fait ressentir, extrêmement difficile à combler. Troisièmement, le fait que les candidats doivent absolument effectuer au minimum 2 ans dans le seul Service A du réseau a créé un certain déséquilibre des « forces » en présence, engendrant parfois des situations délicates pour les candidats sur lesquels une pression pouvait être exercée pour les amener à privilégier le Service A. 2. Un autre problème important a été celui de la décision de la formation pour les candidats. Si pour une majorité, le choix de leur accepter ou de leur refuser une formation a été simple et quasi unanime, pour un petit nombre la décision a été difficile à prendre, notamment en raison de désaccords profonds. Bien qu’une telle décision doive sur prendre en principe sur des bases objectives telles que les évaluations, la nature même de ces évaluations et leur interprétation a pu être un sujet de discorde. Ceci a engendré des discussions conflictuelles et parfois même houleuses, source ensuite de tensions et de reproches, mettant en péril le fonctionnement même du Réseau. 3. Une autre source de mécontentement et de reproches a été celle de l’absence de transparence, telle que vécue par certains des médecins-cadres. En effet, une telle structure repose uniquement sur la volonté et l’engagement de ses participants (médecin-cadres) et la gestion est ainsi assurée par l’un de ses membres. Celui-ci centralise donc les informations telles que les postes disponibles, la liste des candidats ou les résultats des évaluations. Le fait qu’il n’existe pas de support numérique disponible pour l’ensemble des acteurs tel qu’un site internet par exemple a résulté en un sentiment de manque de transparence de l’information. Un certain nombre de ces difficultés est bien entendu dû à l’inexpérience et à l’enthousiaste initial et représente une étape quasi obligatoire dans la création d’une telle structure. Toutefois, d’autres problèmes sont plutôt liés aux personnes, à leur personnalité et leurs visions des choses et aussi aux structures et exigences existantes, tant en termes de formation post-graduée qu’en termes d’établissements et services hospitaliers. Il est important à ce stade de relever que la création du Réseau a aussi engendrer son lot de satisfactions et de points positifs. De nombreux candidats ont pu bénéficier de cette structure, leur

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offrant ainsi une formation rapide, de qualité et leur permettant d’obtenir le titre de spécialiste dans un temps tout à fait correct. Grâce aux Journées d’évaluation du Réseau, les candidats et les enseignants ont pu apprendre à se connaître, créant ainsi une forme de communauté en Suisse Romande, permettant de nouer des liens entre eux. Finalement, malgré les imperfections et les difficultés rencontrées, l’existence même du Réseau a obligé les différents médecins cadres à discuter et maintenir une certaine communication, permettant ainsi une amélioration de la situation et l’acquisition d’une expérience au service de tous. Perspektives Le bilan qui a été réalisé il y a quelques mois a permis d’identifier les problèmes principaux et de proposer des solutions pour y remédier. Plusieurs décisions ont été prises afin de débloquer certaines situations et de tenter d’améliorer le fonctionnement du Réseau. 1. Malgré le risque d’un taux de « turn-over » relativement élevé, il a été décider de maintenir des candidats jeunes dans le Réseau car un des buts est de leur offrir la formation plus rapide possible. 2. Afin de pouvoir fonctionner, chaque service doit absolument occuper les postes disponibles, que ce soit au niveau médecin-assistant ou chef de clinique. Chaque service est donc libre d’occuper ces postes en toute indépendance, dans la mesure où le Réseau ne peut pas apporter un candidat pour chaque poste. 3. Afin d’éviter des conflits et des tensions, une Charte doit être éditée réglant le fonctionnement et la prise de décision entre les différents participants.

4. Afin d’offrir une transparence absolument indispensable au bon fonctionnement de cette structure, une plateforme numérique va être créée, permettant à chacun d’avoir accès à toutes les informations importantes en tout temps. Cconclusion L’idée initiale de la création de ce Réseau s’est montrée ambitieuse, voire utopique mais elle s’est assez vite heurtée aux réalités du terrain, apportant son lot de problèmes, dysfonctionnements et autres désaccords, propres à tout nouveau projet. Après quelques années de fonctionnement, un bilan est devenu nécessaire, offrant l’occasion d’apporter des corrections et de se recentrer sur les missions principales, dans le respect de chaque service participant. C’est donc avec un nouvel enthousiasme que nous allons poursuivre ce magnifique. Les années futures apportent de nouveaux enjeux en matière de formation avec l’instauration prochaine de la médecine hautement spécialisée, le développement des nouvelles technologies et aussi le projet de REFORMER voulu par les instances politiques auquel le Réseau Romand de Chirurgie Vasculaire va participer. Remarque : la forme masculine a été utilisée pour décrire les personnes (médecin-assistant, chef de clinique, médecin-cadre, candidat, enseignant) par soucis de simplification. Toutefois, la forme féminine peut s’appliquer indistinctement à chaque utilisation de ces termes.

Letter to the Editor

Weniger Ego, weniger Fehler Zum Beitrag «Failure to Rescue in Surgery» in swiss knife 1/2022, S. 18/19, erreichte uns folgender Leserbrief. Wenn auch Sie einen Kommentar veröffentlichen wollen, schicken Sie uns den Text bitte an info@swiss-knife.org. Vor vierzig Jahren waren die Piloten Helden und Einzelgänger, Master and Commander, ihrer fliegenden Schiffe. Nach mehreren tödlichen Unfällen, die durch kognitive Fehler im Cockpit verursacht wurden, führte die Luftfahrtindustrie Co-Piloten, Black Boxes und schliesslich CRM (Crew Resource Management) ein. In der Medizin und insbesondere in der Chirurgie liegen wir etwa 40 Jahre hinter der Luftfahrt zurück. Indem wir Patienten und Familien zur Sprache bringen, können wir den Ärzten bei ihren Besuchen in der Praxis eine Art Co-Pilot zur Seite stellen. Indem wir die Operationsteams, insbesondere die technischen Operationsassistentinnen und die Auszubildenden, unterstützen und sie zum freien Reden aufmuntern, werden wir die Figur des Co-Piloten auch in die Behandlungsteams einführen können. Um die Akzeptanz dieses neuen Konzepts bei den (etablierten) Chirurgen und den anderen Ärzten zu erreichen, sollten wir vollumfassende und transparente Auswahlkriterien für die Zulassung sowohl zum Medizinstudium als auch zur Postgraduate-Spe-

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zialisierung aufstellen. Eine ausgewogenere Bewertung der Studentinnen könnte für ausgeglichene Gewohnheiten in den Operationssälen und auf der Etage sorgen. Ich bin überzeugt, dass die Feminisierung von Chirurgie und Medizin die gewünschten Ergebnisse bringen könnte. Das wird uns jedoch nur die Zukunft zeigen, aber ich hoffe es doch sehr. Männliche und weibliche Ego-Systeme sind unterschiedlich. Letztere neigen eher zu offener Zusammenarbeit, vor allem in gemischten Umgebungen, als zu dem maskulinen Stereotyp des hormongesteuerten Wettbewerbs. Weniger Ego bedeutet mehr Erfolgschancen, einschliesslich mehr Kreativität, weniger Risiko und weniger Fehler. Ich möchte daher glauben, dass künftige Generationen von Chirurginnen jedem, der sie auf einen möglichen Fehler aufmerksam macht, mit einem Danke antworten werden. Dr. med. Stephan Schlunke, Clinica Luganese Moncucco, Lugano


Education IV

Myths and Facts about Feedback Dr. med. et MME Jennifer M. Klasen, Oberärztin Viszeralchirurgie, Clarunis. Universitäres Bauchzentrum Basel, jennifer.klasen@clarunis.ch KD Dr. med. et MME Sonia Frick, Chefarzt-Stellvertreterin der Medizinischen Klinik, Spital Limmattal, sonia.frick@spital-limmattal.ch

Dr. med. et MME Jennifer M. Klasen

«May I get feedback on this procedure?» «Should we talk about this procedure together?» Considering the principles for teaching procedural and technical skills, these sentenc­ es are heard much too rarely. Somehow, our innate psycho­ logical immune system wants to protect us from negative emotions that might arise if we are confronted with insights into our professional performances. Moreover, several fac­ tors impede optimal feedback in the surgical environment, such as time pressure and extensive clinical workload, administrative duties, or working hours restrictions – or just the fact that we are not used to it.

Myth no. 2: Feedback is easy to recognize On a busy workday, feedback might be given in the clinical situation, in the hallway, or even in the cafeteria. The supervisor may be proud of their educational work - but often the resident does not even realize that feedback has been given. A survey on surgeons’ and residents’ perceptions of feedback provided and received revealed a remarkable difference between the two groups’ responses: Senior surgeons were convinced they gave a lot of feedback, but the surgical residents did not perceive the feedback as such. This gap was evident for many aspects of feedback, e.g., timeliness and specific constructive content.

Our aim in this article is to demystify some myths about feedback, show how the reluctancy to give and receive feedback can be reduced, provide useful strategies, and introduce some practical feedback tools.

Fact no. 2: Feedback must be named as such To avoid frustration about miscommunication, feedback has to be announced and labelled as such, even if it is short and concise. Sentences like «Are you ready for brief feedback on this?» or «How about a bit of advice for next time on the basis of what I saw?» signal feedback and make it explicit and consequently more appreciated. If feedback is signaled, the motto should be KISS: keep it short and simple!

Myth no. 1: No news is good news! This well-known expression means that if your supervisor says nothing, things are likely to be all right. However, it is still no news. We all grew up that way and it worked out nevertheless. We just think there is no need to pamper our young doctors and to give in to the culture of having to guide our trainees through all the rough phases of a surgeon’s life because it is the only way they really learn.

KD Dr. med. et MME Sonia Frick

Fact no. 1: Feedback is the breakfast of champions Breakfast is said to be the most important meal of the day. And feedback is critical for the development of a person’s potential. For instance, athletes know that to improve they have to receive feedback on their performance. The feedback may comprise analysis of their performances - over and over again. The more specific the feedback, the more chance they have to improve their performance. Roger Federer said about himself: «I had to make quite a transformation from a screaming, racket throwing, swearing kind of brat on the tennis court to this calm guy today … It’s important for me to hear criticism, because that’s what makes me a better player, and that means someone’s questioning me who really cares about me, and I think that’s really important in the business world as well.»

Myth no. 3: Giving feedback is only for people who are talented teachers From our personal experience, we know how feedback can be incomplete, off target, and difficult to accept. Moreover, the generation constituting todays’ supervisors did not have any lectures on feedback during their education, no opportunity to learn how to give it. Therefore, supervisors usually do not consider themselves as being talented in provision of feedback. Fact no. 3: We all can learn to give good feedback – some tricks and tools In order to promote performance change, both supervisors and learners need training on feedback about and during surgical procedures. The steps can be small: the first one is to recognize a «teachable moment». Teachable moments are everywhere in our daily clinical lives: at the bedside, looking at a CT scan, discussing a case with a colleague, in the tumor conference, or in the operating room. Serendipity often allows the supervisor to make educational use of the most diverse circumstances and give feedback on a task performed by the trainee. Over the course of time, feedback gets more and more context-, person- and situation-specific and therefore more effective.

The same is true for teaching hospitals. Residents need feedback to grow, but explicit feedback is one of the main items that trainees don’t get enough of. Feedback is critical for development of trainees’ skills. They should receive it on a regular basis.

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Education IV

Tools for inside and outside the OR To remain in the KISS mode, we start with two concepts that are not specifically designed for medicine but are nevertheless very useful.

The knowledge gap Knowledge gaps are a ubiquitous phenomenon. For feedback in medicine, the questions are formulated in a specific way to point out where improvement should take place. Question

Example

«I noticed ...»

I noticed that you mainly talked to the patient and did not address the spouse at his side at all.

«I worry / I wonder ...»

I worry that she did not feel as if she could express her questions about the situation of her husband, and I wonder whether she really felt comfortable in the room.

«Can you explain?»

Can you explain to me why you chose to do that?

There are some alternative tools to handle feedback in the OR. One alternative is the SHARP feedback tool; its use and steps are shown below:

Examples of questions designed to close the knowledge gap.

The Feedback Fingers There are many versions of the feedback fingers on the Internet. This device plays with our memories of childhood rhymes and therefore offers an easy introduction to the feedback process.

5-step Feedback Tool for Surgery.

Don’t make sandwiches The sandwich model, although an established feedback tool, does not live up to expectations. The criticism is often embedded in artificially constructed compliments, and the negative message kills the positive ones.

The 5-finger feedback method. https://easy-feedback.com

The BID model The BID (Briefing, Intraoperative teaching, Debriefing) model focuses on setting objectives for the trainee’s performance during a briefing, giving immediate and specific feedback during the task (intraoperative teaching), and providing guidance for future practice (debriefing). The goal is to involve learners actively in the creation of learning objectives.

Table 2: The BID method (steps, tasks and script).

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An illustration of why we should not use the sandwich model.


Education IV

Tricks a. Find your own words. The literature is full of feedback tips and tools. Nevertheless, we firmly believe that each supervisor has to find their individual methods and words in order to be comfortable giving feedback and come across as authentic and trustworthy. This is not easy. Thinking through the content and the data to support the feedback points is an essential first step. Second, use a variety of feedback models to find out which ones suit you best. b. Let the trainee lead. If a supervisor acts as an expert and the learner as a passive recipient of information, the learner is less likely to absorb and act on the message and thus develop the reflective skills required for ongoing clinical practice Therefore, the trainee should lead the feedback conversation, in both timing and content. Giving feedback in the areas where the trainee is receptive is more productive. Comparing the trainee’s self-assessment with the supervisor’s evaluation is an especially powerful tool for learning. c. Teachable moments everywhere Almost any clinical situation can be used for feedback. The more often we use feedback, the better. Integrating feedback into your daily working structure helps to make the feedback situation feel normal.

Summary: The crucial message is to find a feedback tool that works for you and your residents. We keep it short and simple by providing the «what, when, and how» of transferring feedback into practice: What: • Everything. Inside and outside the OR, every clinical situation can be a feedback situation. When: • Almost always, as long as the clinical context is aligned with the feedback. • Realize and use teachable moments: rounds, case presentations, operations, communication, research performance, writing, presenting. How: • Supervisors: Observe, ask questions, challenge trainees; label feedback as such and train yourself to provide feedback. • Trainees: Be engaged, ask for explicit feedback, watch out for implicit feedback. • Both: Try different teaching und feedback techniques and use them on a regular basis. We hope that these tips will help transform feedback situations from a nuisance into constructive and fruitful moments of growth.

© Erbe Elektromedizin GmbH 2022

2022-03

D227443

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Die vollständige Version mit Fussnoten finden Sie auf: www.swiss-knife.org

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Education V

SGC – die Weiterbildung zum Facharzt Chirurgie steht im Fokus «Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.» Das Sprichwort des griechischen Philosophen Hera­klit ist aktueller denn je. Diese Erkenntnis stellt auch für die SGC eine Herausforderung dar. Die SGC koordiniert ge­ rade den Bereinigungsprozess der Programme der Schwerpunktgesellschaften. Prof. Dr. med. Stefan Breitenstein, Präsident SGC, stefan.breitenstein@ksw.ch Dr. med. Rebecca Kraus, Ressort Weiterbildung, Vorstand SGC, rebecca.kraus@ksgr.ch

Der Antrag zur Umwandlung des Schwerpunktes Allgemeine Chirurgie und Traumatologie zum Schwerpunkt Traumatologie ist beim SIWF eingereicht. Der Entscheid wird in den kommenden Monaten erwartet. Die Profile der Schwerpunktweiterbildung, einerseits Viszeralchirurgie und andererseits Traumatologie, werden dadurch geschärft. Sie schliessen sich optimal an die Facharztweiterbildung an, welche ganz in der Verantwortung der SGC liegt und seit der letzten Revision modular aufgebaut ist. Bereits während der fachärztlichen Weiterbildung können heute junge Chirurginnen und Chirurgen den Weg in Richtung Viszeralchirurgie oder Traumatologie einschlagen.

Prof. Dr. med. Stefan Breitenstein

Die SGC hat sich auch für die Entwicklung des Swiss College of Surgeons und damit für die Implementierung des Core Surgical Curriculum eingesetzt. Über ein standardisiertes Programm, welches auf EPAs basiert, finden die jungen Ärzte Zugang in die Chirurgie. Das Programm ist nicht nur attraktiv für die Betroffenen, es hilft auch allen Weiterbildungsstätten für Chirurgie, ihr Weiter­ bildungsangebot zu fokussieren, sich attraktiv aufzustellen und gut im ärztlichen Arbeitsmarkt zu positionieren. Die fachärztliche Weiterbildung zur Chirurgin/zum Chirurgen ist und bleibt im Fokus und in der Verantwortung der SGC, sie spielt eine zentrale Rolle in der Positionierung und der Identität unserer Fachgesellschaft. Wir sind aufgefordert, die aktuellen Trends aufzunehmen, die Strategie des SIWF zu berücksichtigen und eine Weiterentwicklung unseres Facharztprogrammes hin zu einer EPAbasierten Weiterbildung voranzutreiben.

Dr. med. Rebecca Kraus

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Der Vorstand der SGC hat sich anlässlich der Retraite im September 2021 vertieft mit dem Thema Facharztweiterbildung Chirurgie beschäftigt. Der Anlass fand als Workshop zusammen mit dem SIWF (Präsidentin Monika Brodmann und Geschäftsführer Christoph Hänggeli) sowie mit mehreren Exponenten des VSAO sowie des Forums Junger Chirurgen (FJC) statt. Die Thematik der Facharztweiterbildung ist mehrschichtig und geht natürlich über das eigentliche WB-Programm hinaus. Die Abb. 1 zeigt eine Liste von Massnahmen, welche am Workshop erarbeitet wurden. Der Vorstand der SGC wird sich zeitnah mit der Umsetzung von Vorschlägen auseinandersetzen. In einer ersten Phase ist der SGC-Vorstand daran, eine strukturierte, Videokonferenz-basierte Weiterbildung zu planen sowie die Überarbeitung der Kriterien für die Visitationen der WB-Stätten voranzutreiben und umzusetzen.

Junge Kolleginnen und Kollegen für die Chirurgie zu begeistern, das ist die wichtigste Aufgabe der SGC. In diesem Zusammenhang haben die Weiterbildungsangebote eine zentrale Bedeutung für unsere Fachgesellschaft. Es ist die nachhaltigste und wichtigste Aufgabe unserer Fachgesellschaft. Wir bearbeiten das Thema der Weiterbildung intensiv, zusammen mit dem SIWF und mit den Betroffenen.

Konkrete Vorschläge (nach Gewichtung) 7 Punkte

– Teaching im Alltag – Facharzt auf EPAs umstellen

6 Punkte

– Klare Kriterien der WB-Stätten

5 Punkte

– Neue Rollen (PA)

4 Punkte

– Master of Med. Education fordern – Web-basierte, strukturierte WB: SGC bietet 1 h WB online 3 Punkte

– Kulturwandel fördern – Chef Visite soll als WB zählen – Online Shared Blaubuch Platform

2 Punkte

– Empfehlungen an WB-Leiter – Gute WB-Beispiele propagieren – WB-Stättenleiter ansprechen – Klare Kriterien Teaching-OP

1 Punkt

– Klare Kriterien bei Visitationen

Abb. 1: Workshop SGC-Retraite «Weiterbildung», Massnahmenkatalog


Education V

SSC – la formation postgraduée des médecins spécialistes en chirurgie au cœur des préoccupations « Rien n’est permanent, sauf le changement »: cette maxime du philosophe grec Héraclite est plus que jamais d’actualité. Pour la SSC également, elle est synonyme de défi, puisque notre organisation coordonne actu­ ellement le processus de révision des programmes proposés par les sociétés de formation approfondie. Prof. Dr. med. Stefan Breitenstein, président de la SSC, stefan.breitenstein@ksw.ch Dr. med. Rebecca Kraus, dicastère de la formation postgraduée, Comité de la SSC, rebecca.kraus@ksgr.ch

La demande de transformation de la formation approfondie en chirurgie générale et traumatologie en une formation approfondie en traumatologie a été déposée auprès de l’ISFM. La décision, attendue dans les prochains mois, devrait permettre une plus grande spécialisation des profils de formation approfondie, avec la chirurgie viscérale d’une part et la traumatologie d’autre part. Ces deux spécialités trouveront ainsi parfaitement leur place au sein de la formation postgraduée des médecins spécialistes, laquelle relève entièrement de la responsabilité de la SSC et offre une organisation modulaire depuis sa dernière révision. Aujourd’hui, les jeunes chirurgiennes et chirurgiens peuvent s’orienter vers la chirurgie viscérale ou la traumatologie dès leur formation postgraduée comme médecins spécialistes. La SSC s’est également engagée pour le développement du Swiss College of Surgeons, et donc pour la mise en œuvre du Core Surgical Curriculum. Ce programme standardisé reposant sur des EPA ouvre aux jeunes médecins la voie de la chirurgie. Le Core Surgical Curriculum est attractif pour les personnes qui le suivent, mais il aide également tous les établissements de formation postgraduée en chirurgie à mieux cibler leur offre de formation postgraduée, à se rendre attractifs et à bien se positionner sur le marché de l’emploi médical. La formation postgraduée des médecins spécialistes en chirurgie constitue et demeure le cœur des préoccupations et la responsabilité de la SSC; elle joue un rôle central dans le positionnement et l’identité de notre société de discipline médicale. Nous avons à suivre les tendances actuelles, à prendre en compte la stratégie de l’ISFM, et à faire évoluer notre programme destiné aux médecins spécialistes en une formation postgraduée basée sur les EPA. À l’occasion de sa retraite de septembre 2021, le Comité de la SSC s’est penché en détail sur la problématique de la formation postgraduée des médecins spécialistes. Cet événement a pris la forme d’un atelier conjoint avec l’ISFM (présidente: Monika Brodmann, directeur: Christoph Hänggeli) et plusieurs personnalités de l’ASMAC et du Forum des jeunes chirurgiens (FJC). La problématique de la formation postgraduée des médecins spécialistes se développe sur plusieurs niveaux, et dépasse bien entendu la question des programmes en eux-mêmes. L’illustration 1 présente une liste de mesures élaborées lors de l’atelier. Le Comité de la SSC se penchera au plus vite sur la mise en œuvre de ces propositions.

Dans un premier temps, le Comité se consacre à la planification d’une formation postgraduée par visio-conférence structurée, ainsi qu’à la réalisation et à la mise en œuvre d’une révision des critères pour les visites d’évaluation des établissements de formation postgraduée. Susciter l’enthousiasme des jeunes collègues pour la chirurgie, telle est la mission principale de la SSC. Dans ce contexte, les offres de formation postgraduée revêtent une importance centrale pour notre société de discipline médicale. Elles constituent même notre mission la plus pérenne et la plus essentielle. Nous travaillons ardemment sur ce sujet, en coopération avec l’ISFM et avec les personnes concernées.

Propositions concrètes (par pondération) 7 points

– Enseignement intégré au quotidien – Adoption des EPA pour la formation de médecin spécialiste 6 points – Critères clairs pour les EFP 5 points – Nouveaux rôles (PA) 4 points – Demander la création d’un Master of Med. Education – Formation postgraduée en ligne structurée: la SSC propose une FP en ligne d’1h 3 points – Favoriser un changement de culture – Comptabiliser les visites avec le médecin-chef comme FP – Plateforme de partage en ligne Blaubuch 2 points – Recommandations aux chargé-e-s de FP – Diffuser les bons exemples de FP – S’adresser aux responsables d’EFP – Critères clairs pour les opérations effectuées en formation 1 point – Critères clairs pour les visites d’évaluation Ill. 1: Atelier «Formation postgraduée» lors de la retraite de la SSC, catalogue de mesures

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Research

Surgical Research in Switzerland Möchten Sie im swiss knife auch Ihre Publikationen auflisten? Die Redaktion ist dankbar für Einsendungen und Hinweise. Wenden Sie sich bitte per Mail an: beat.moeckli@gmail.com.

A systematic review of the perforated duodenal diverticula: lessons learned from the last decade Kapp JR, Müller PC, Gertsch P, Gubler C, Clavien PA, Lehmann K. Langenbecks Arch Surg. 2022 Feb Primordial GATA6 macrophages function as extravascular platelets in sterile injury Zindel J, Peiseler M, Hossain M, Deppermann C, Lee WY, Haenni B, Zuber B, Deniset JF, Surewaard BGJ, Candinas D, Kubes P. Science. 2021 Mar Improved Clinical and Financial Outcomes in Proximal Gastric By­ pass Surgery Following the Transition from a Conventional Circular Stapling to an Augmented Linear Stapling Protocol Roemer N, Hauswirth F, Teuber H, Teuben M, Neff TA, Muller MK. Obes Surg. 2022 May Fluorescence angiography likely protects against anastomotic leak in colorectal surgery: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials Meyer J, Joshi H, Buchs NC, Ris F, Davies J. Surg Endosc. 2022 May 4 An ileo-colic intussusception reaching down to the descending colon – a case report Teixeira H, Hauswirth F, Römer N, Muller MK, Baechtold M. Int J Surg Case Rep. 2022 Apr Volumetric analyses of ablation dimensions in microwave ablation for colorectal liver metastases Paolucci I, Ruiter SJS, Freedman J, Candinas D, de Jong KP, Weber S, Tinguely P. Int J Hyperthermia. 2022 Main factors predicting somatic, psychological, and cognitive patient outcomes after significant injury: a pilot study of a simple prognostic tool Gross T, Amsler F. BJS Open. 2021 Nov Detailed information gain and therapeutic impact of whole body computed tomography supplementary to conventional radiological diagnostics in blunt trauma emergency treatment: a consecutive trauma centre evaluation Magyar CTJ, Maeder F, Diepers M, Amsler F, Gross T. Eur J Trauma Emerg Surg. 2022 Apr

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The local soft tissue status and the prediction of local compli­ cations following fractures of the ankle region Halvachizadeh S, Klingebiel FKL, Pfeifer R, Gosteli M, Schuerle S, Cinelli P, Zelle BA, Pape HC. Injury. 2022 Mar «Schenkelhalsklingen-Cut-in» nach Osteosynthese einer pertro­ chantären Femurfraktur mittels TFNA© [Femoral neck blade cutin after internal fixation of a trochanteric femoral fracture with a TFNA©] Reimond M, Gross T. Unfallchirurg. 2022 Apr Resolution of Precapillary Pulmonary Hypertension After Liver Transplantation for Hereditary Hemorrhagic Telangiectasia: Syste­ matic Review and Case Report Perrodin SF, Vogt AP, Berzigotti A, Kim-Fuchs C, Luedi MM, Candi­ nas D, Banz VM. Transplant Proc. 2022 Jan Cellular activation status in femoral shaft fracture hematoma following different reaming techniques – a large animal model Teuben MPJ, Halvachizadeh S, Kalbas Y, Qiao Z, Cesarovic N, Weiss­kopf M, Teuber H, Kalbitz M, Cinelli P, Pfeifer R, Pape HC; TREAT Research Group. J Orthop Res. 2022 Mar Discrimination and calibration of a prediction model for mortality is decreased in secondary transferred patients: a validation in the TraumaRegister DGU Halvachizadeh S, Störmann PJ, Özkurtul O, Berk T, Teuben M, Sprengel K, Pape HC, Lefering R, Jensen KO; TraumaRegister DGU. BMJ Open. 2022 Apr Multimodal treatment in oligometastatic gastric cancer Chevallay M, Wassmer CH, Iranmanesh P, Jung MK, Mönig SP. World J Gastrointest Oncol. 2022 Feb The use of fluorescence angiography to assess bowel viability in the acute setting: an international, multi-centre case series Joosten JJ, Longchamp G, Khan MF, Lameris W, van Berge Hene­ gouwen MI, Bemelman WA, Cahill RA, Hompes R, Ris F. Surg Endosc. 2022 Feb



The Swiss-MIS Masterclass in Laparoscopic Colorectal Surgery

A hands-on experience

S

wiss-MIS (Swiss Minimally Invasive Surgery) organizes a unique 3-week course in laparoscopic colorectal surgery. The selected fellow rotates in 3 Swiss hospitals, where he shadows a specialist colorectal surgeon. Swiss-MIS and the participating centers guarantee that the fellow will scrub in

2—3 colectomies per center: he assists the first one, and operates under assistance the next 2. Swiss-MIS will offer 2 Masterclasses, which will take place at the following hospitals during October—December 2022:

Confirmed hosts in 2022: Bern – Inselspital Frauenfeld – Kantonsspital Lausanne – CHUV Lugano – Ospedale Regionale Winterthur – Kantonsspital Zürich – UniversitätsSpital

PD Dr. med. L. Brügger Prof. Dr. med. M. K. Müller Prof. Dr. med. D. Hahnloser Prof. Dr. med. D. Christoforidis Prof. Dr. med. M. Adamina Prof. Dr. med. M. Turina

T

Applications should be submitted to: Prof. Dr. med. D. Christoforidis Viceprimario Chirurgia Ospedale Regionale di Lugano 6900 Lugano

ravel and housing expenses are reimbursed by Swiss-MIS for up to CHF 1’500/ fellow.

The ideal fellow: – is in a training program with career perspectives in a Swiss hospital – has a main interest in colorectal surgery – has acquired a good level in laparoscopy (assisted at least 10, performed under assistance at least 5 laparoscopic colectomies)

The Competition is open for applications, deadline is June 30th 2022. For details on how to apply and for any further information, visit www.swiss-mis.ch


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