ST. Josefs Missionsbote No 2 2022

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Fritz Neuhauser, Josefs-Missionar †

MIT LEIB UND SEELE INDIEN-MISSIONAR In seinem 90. Lebensjahr – 56 davon hat er in Indien verbracht – ist Fritz Neuhauser am 1. Februar dieses Jahres in Hyderabad in Indien, wie er es sich immer gewünscht hatte, verstorben. Vier Bischöfe und eine sehr große Zahl von Priestern haben an seiner Beerdigung teilgenommen. Die Kirche Indiens, im Besonderen im Bundesstaat Andhra Pradesh, trauert um einen ihrer bedeutsamen Pio­niere. Fritz Neuhauser ist am 5. September 1932 in Bruneck als fünftes von sechs Kindern der bekannten Kaufmanns-Familie geboren. Durch die Freundschaft mit einem anderen Brunecker, dem Josefs-Missionar Alfred Jahn, fand Fritz seine Berufung. So kam er ins St. Josefs-Missionshaus nach Brixen, studierte von dort aus bis zu seiner Matura am Vinzentinum. In der Folge studierte er Philosophie am Priesterseminar und darnach Theologie in Mill Hill in London, wo er im Jahre 1957 mit 39 weiteren Mitschülern aus verschiedenen Ländern zum Priester geweiht wurde. Seine erste Bestimmung war Rom, wo er an der Gregoriana das Lizenziat in Systematischer Theologie erwarb. 1961 folgten zwei Jahre im Missionshaus von Absam, wo er im Bundesland Tirol für die Mission warb. Darnach diente er als Kooperator der Pfarre Nüziders in Vorarlberg. Im Jahr 1965 begann er in Trier einen Diplom-Kurs in Liturgie. Gerade Liturgie war damals, gleich nach dem 2. Vatikanischen Konzil, in allen Priesterseminaren ein begehrtes Fach. Den Rest seines Lebens sollte Fritz Neuhauser, Josefs-Missionar †

Fritz Neuhauser dann hauptsächlich als Lehrer der Liturgie wirken. Im Jahre 1966 begann für ihn sein großes Lebenswerk am Regionalseminar von Hyderabad, wo Priesterkandidaten aus zwölf Diözesen vom Bundesstaat Andhra Pradesh sowie Gasthörer aus ganz Indien ihre Ausbildung erhielten. Von seinen vielen Schülern sind später einige Bischöfe geworden. Einer seiner besonders aufmerksamen Hörer war Mathew Kozhuppakalam, der heute Pfarrer und Dekan von Schlanders im Südtiroler Vinschgau ist. Ein bedeutsames Verdienst erwarb sich Missionar Neuhauser als Fachmann in Liturgie, als er im Auftrag der indischen Bischöfe zusammen mit einer Kommission sämtliche liturgischen Texte in die TeluguSprache übersetzte. Er war auch sehr darum bemüht, dass indische Christen ihren Glauben auf heimische Art feiern konnten. Ein Jahr lang verbrachte er in einem Ashram, wo er zu einer tiefen indischen Spiritualität fand, wovon wir während seines Heimaturlaubs Zeugen sein konnten. Seit den 90er Jahren stürzte sich Fritz mit einem wahren Sendungsbewusstsein auf eine völlig neue Aufgabe: für unsere Missionsgesellschaft Berufe zu werben und dann an ihrer Heranbildung mitzuwirken. Man hatte sich aus mehreren wichtigen Grün-

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