Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen
Eine Ära geht zu Ende Eine nüchterne Internet-Nachricht vom 25. Jänner 2022 bringt es auf den Punkt, knapp und lapidar: „Oosterbeek, Niederlande: Mill Hill Missionare verkaufen Missionshaus Vrijland.“
Oben: Die Geschichte von Vrijland nahm 1896 seinen Anfang. Der Bau im Bild stammt aus dem Jahr 1957.
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Vrijland verkaufen? Das kann doch nicht sein! Vrijland war doch die letzte Bastion der Josefs-Missionare in den Niederlanden, nachdem Tilburg, Hoorn, Roosendaal und die anderen Häuser bereits abgegeben worden waren. Gewiss – die Zeiten ändern sich. Missionarischer Nachwuchs ist in Europa versiegt. Aber Oosterbeek, Vrijland, Koningsweg… klingende Namen in den Ohren derer, die mit Josefs-Missionaren in Kontakt sind und waren. Viele Missionsbrüder haben dort ihre Ausbildung absolviert und gar einige arbeitsreiche Jahre verbracht. Man denke an Bruder Kassian, den Josef Grassl aus Stuls im Passeiertal, der 1946 den Missionseid in Vrijland abgelegt, jahrzehntelang in der Landwirtschaft gearbeitet hat, 1991 nach Absam in den Ruhestand
zurückgekehrt und 1994 in Brixen gestorben ist. Die Internet-Nachricht berichtet folgendes: „Heute, Dienstag, dem 25. Jänner 2022, ist ein wichtiger Tag in der Geschichte der niederländischen Region der Mill Hill Missionare. Bei einem offiziellen Treffen im Gemeinschaftsraum des St. Josefs-Missionshauses in Oosterbeek unterzeichnet der Regionalobere der niederländischen Region der Mill Hill Missionare, Martien van Leeuwen … die Urkunde über den Verkauf des Missionshauses Vrijland. Dieser Verkauf, der seit fast acht Jahren in mehr als 110 Treffen verhandelt wurde, markiert einen wichtigen Übergang in der Geschichte der niederländischen Region der Mill Hill Missionare.“ Der Regionalobere, Bruder Martien van Leeuwen, skizzierte in seiner Eine Ära geht zu Ende