Wicked Magazine Issue 4

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big winter sale at % alton‘s skatehouse 5di0 nt! scou up to



Tobi Lerch Michael Marte Silvretta Montafon


06 Featured Rider: Hannes Stoss

St체ssy macht keine halben Sachen

26 Shooting challenge #2

Die Gewinner und ihre Shots!

38 coming up - die eventvorschau Was geht ab in dieser Wintersaison? 40 Coming up: Nature Ride

Backcountry Slopestyle Contest in Dam체ls

46 Coming Up: Austrian Rookie challenge

Die ARC geht in eine weitere Runde und l채dt die besten Rookies zum shredden ein

50 coming up: Freeride Festival

Eric Themel hat dieses Jahr zwei Gesichter zu bieten: Das Hochjoch Face und das Windegger Face!

54 Clothing collection

feinstes und exklusives Ruffneck Apparel!

56 Travelstory: West Australien

Harry Pollak berichtet von einem unvergesslichen Windsurfabenteuer im Westen Australiens

76 OPFER DES MONATS 78 IMPRESSUM

COVERSHOT Hannes Stoss Michael Marte Sonnenkopf



FEATURED RIDER Michael Marte

St. Anton am Arlberg



CLIFFS &STUFF

Hannes Stoss Michael Marte Silvretta Montafon


Michael Marte

Silvretta Montafon

Wer Stüssy kennt, weiß auf jeden Fall etwas über ihn: Er ist ein Bergsportler mit Leib und Seele. Im Sommer jede freie Minute im Fels unterwegs, egal ob Sportklettern oder im hochalpinen Gelände. Dazwischen ist er öfters mal auf dem Freeridebike zu sehen oder er ist grad auf Reisen. Wie sich das alles unter einen Hut

bringen lässt, weiß niemand so genau, denn nebenher arbeitet Stüssy noch 40 Stunden pro Woche. Aber auch wenn er im Ausland unterwegs ist, dann ganz sicher irgendwo, wo es Felsen, Schnee oder zumindest ein paar Wellen zum surfen gibt. Chillen geht nämlich gar nicht. So gehts zum Beispiel mal schnell nach China um ein bisschen zu klettern, denn „da hats einen guten Fels“ oder nach Hawaii um ein wenig zu surfen, denn „da hats wirklich gute Wellen“ oder nach Jackson Hole um zu snowboarden,


St. Christoph

Michael Marte

all „weil in Wyoming hat es echt fetten Powder“. Mit dem Durchschnitt gibt sich Hannes also nicht zufrieden wie man sieht. Außer, wenn es um sein Auto geht. Mit der wohl kleinsten Karre, die gerade noch zur Kategorie „Auto“ zählt, die zudem noch völlig untermotorisiert ist, kommt er kaum den Arlberg hoch. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sogar im Winter ständig sein komplettes Outdoor-Equipement griffbereit in seinem Auto lagert und für einige Extra-Kilos sorgt. Auch auf dem Snowboard gibt sich

Stüssy nicht mit dem Durchschnitt zufrieden. Schnelle und steile Lines im Backcountry müssen her, und ein paar richtig hohe Cliffs. Und wenn sich gerade nix passendes anbietet, schnappt sich Stüssy seine Schneehex und baut sich einen Kicker. Auch dabei scheint er manchmal die Normalität aus den Augen zu verlieren, denn oft ist er dann der Einzige, der das 25 Meter Gap cleart. Dass Hannes das beim ersten Versuch sicher nicht mit einem Straight Air macht, sondern per Double Backflip, versteht sich eigentlich von selbst.

Michael Marte



SHRED THE POWDER Hannes Stoss Michael Marte Silvretta Montafon


ROCK ALL CLIFFS Hannes Stoss Michael Marte Silvretta Montafon



CLEAR THE GAP



RIDER PROFILE BORN

to be a Rasta

Homebase

Alpe Bazul

FAV. Spot

Arlberg, Jackson Hole

Weapons

Flow Solitude Flow Quantum

STYLE

combination of freeride- and freestyleriding in a natural landscape

Sponsors

snowboard Garage

HOBBIES

snowboarding, DH, climbing, skiing, jogging, travelling, friends, my girl, family, reggae‌

QUOTE

The quality of life depends not upon external development or material progress, but upon the inner development of peace and happiness.

INSPIRED BY

the elements


Hannes Stoss Michael Marte Silvretta Montafon



Hannes Stoss Michael Marte Silvretta Montafon

KILL THE PILLOWS


DRAW SOME LINES Michael Marte


Hannes Stoss & Tobi Lerch Michael Marte Silvretta Montafon


Hannes Stoss unknown Jackson Hole


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Die 2. Wicked Magazine shooting challenge ist entschieden! Vielen Dank allen Fotografen, die ihre Bilder eingereicht haben und allen Sportlern, die sich dafür irgendwo runtergestürzt haben! Die Jury stand auch dieses Mal wieder vor einer großen Herausforderung, um die Besten aller Einsendungen zu ermitteln. Wir gratulieren den Gewinnern, die bald ihre Preise in Empfang nehmen werden und danken allen Teilnehmern fürs mitmachen!



Fotograf: Rider:

Martin Fabian Marcus Humer


Atomic Snowboard Banger Wicked Magazine Shirt


Fotograf: Rider:

Christoph Breiner Michael Ehrenbrandtner


Pieps Safety Package (Rucksack, Pieps Freeride, Sonde)


Fotograf: Rider:

Marius Holler Jonas HeĂ&#x;


Leki Ski-Poles Rodeo Pro Salomon Beanie


Fotograf: Rider:

Manuel Ortner Markus Hintsteiner


4Frnt Ski Wicked Magazine Shirt


Fotograf: Rider: Preis:

Fotograf: Rider: Preis:

Michael Kleber Christian Petiach Hook Softshell Jacke

Roger Gr端tter Dave Roelli, Lars Windlin Wicked Magazine Shirt


Fotograf: Rider: Preis:

Moritz Lechner Johannes Hoffmann Hook Softshell Jacke

Fotograf: Rider: Preis:

Peter Buchebner Alex Beer Wicked Magazine Shirt


coming good events

are

14. Februar OnSnow In-City Railjam Dornbirn

4./5. Februar Brandnertal Freeride Festival 18.Februar by Eric Themel

Smashbros Rail Battle Dam端ls

25.Feb Nature Backcountry Slopestyle

11./12. Februar Silvretta Montafon Freeride Festival by Eric Themel


up! 2.- 4. März Austrian Rookie Challenge Snowpark Damüls

3. März King of the Water

17./18. März Burton Park Jam Snowpark Damüls

31. März King of the Water Brand

Laterns

bruar re Ride Contest, Damüls

24. März King of the Water Sonnenkopf

14. April King of the Water Finale Hochjoch

1. - 4. März Pitztal Wild Face

Freeride Extrem, St. Leonhard - Pitztal


coming up! good events

are

25.Februar Nature Ride

FOTOS: Scheunig, Salzgeber, Wenzler, Marte, Capelli

Backcountry Slopestyle Contest, Damüls

New Location Damüls!

ebenfalls fette Preise.

Nach dem schneearmen Winter im letzten Jahr

Die Startplätze sind für 2012 bereits ausge-

zieht der Nature Ride Contest um - ins „schnee-

bucht. In der Kategorie der Skier waren alle

reichste Dorf der Welt“, nach Damüls.

Startplätze innerhalb von 3 Minuten und 14

Der Contest für Freeskier und Snowboarder hat

Sekunden vergriffen, bei den Snowboardern

in den letzten Jahren durch zusätzliche Kicker im

dauertes es nur wenig länger.

Gelände immer mehr Freestyle-Einfluss erhalten, und wird ab diesem Jahr auch als Backcountry Slo-

Contest Face

pestyle Contest ausgetragen.

Das Contest Face am Portla Horn befindet sich

Das Gelände in Damüls bietet ideale Vorausset-

derzeit in perfektem Zustand und wartet dar-

zungen, Freeriding mit Freestyle zu kombinieren.

auf, ordentlich gerockt zu werden.

Für die Zuschauer wird der Contest so noch spek-

Mit vielen Cliffdrop-Möglichkeiten, Kickern und

takulärer und die Rider können ihre vielseiteigen

geshapten Windlips sind der Kreativität der

Skills im Gelände und auf Kickern unter Beweis

Rider keine Grenzen gesetzt. Mit dem aktuellen

stellen.

Contest Face haben wir einen idealen Back-

60 Rider werden sich wieder um das Markenzei-

country Playground für den legendären Nature

chen des Nature Rides, die begehrte Echtbaum-

Ride!

Trophäe, sowie Geld- und Sachpreise batteln. Ge-

Alle aktuellen News gibts auf der Event-Websi-

startet wird in 2 Kategorien, Ski und Snowboard.

te www.nature-ride.at und auch auf facebook.

Auf die punktestärksten Ladies des Tages warten

com/natureride.


25.02.2012 PortlA Horn / DAmüls start contest 11:00 afterparty cHILLys 17:00 prIZeGIVInG cHILLys 20:00 on the decks: Bubbla Karoass

© DomDaher/Red Bull Content Pool

backcountry slopestyle contest for freeskiers and snowboarders www.nature-ride.at






coming up! good events

are

2. - 4. März Austrian Rookie Challenge Snowpark & Backcountry Damüls

Vom 02. bis 04. März ist es wieder soweit und

Klare Sache dass die obligatorische und be-

das kleine Bergdorf Damüls öffnet erneut seine

rühmt berüchtigte Party am Samstag nicht feh-

Tore, um die Nachwuchselite der internationalen

len darf. Freut euch auf ein Shred Happening

Snowboardszene zur neunten Runde der Austrian

der Sonderklasse.

Rookie Challenge Willkommen zu heißen.

Das Team der ARC hofft auch heuer euren

Unter dem Motto „Riding to the next Level“, (im

Erwartungen gerecht zu werden und freut

SuperMario-Style) was bedeutet, dass die Rookies

sich euch bald wieder in Damüls begrüßen zu

mit der ARC die nächste Stufe im Snowboarden

dürfen!

erreichen, wird das ganze Wochenende wieder gerockt was das Zeug hält.

Die ARC wurde erstmals 2004 von Thomas Alton ins Leben gerufen. Die Idee und Ziel-

Die Rookies werden ihr fahrerisches Können vor

setzung hinter der ARC ist und war es schon

den wachsamen Augen der Medien bei einer Jam-,

immerein Snowboardevent der anderen Art zu

Night- und Backcountry-Session unter Beweis

gestalten und die Snowboardszene in Vorarl-

stellen, um das 3.000 Euro hoch dotierte Preisgeld

berg/Österreich verstärkt zu etablieren. Durch

abzukassieren und die zahlreichen Wildcards zu

die zahlreichen Kontakte die Thomas im Zuge

gewinnen. Die gemeinsame Rodelpartie und After-

seiner Geschäftstätigkeit in Altons Skatehouse

party am Freitag- und Samstagabend sorgen dabei

aufgebaut hat, war es ihm 2003 erstmals mög-

wie immer für den notwendigen Spaß.

lich verschiedene Firmen und Team-Manager



von seiner Idee zu überzeugen. Seit jeher ist die

Ebenfalls einzigartig ist das über die Jahre hinweg

Begeisterung für dieses Event beachtlich gestie-

konstant gebliebene und unverfälschte Programm

gen und immer mehr Firmen aus der Snowboard-

der Austrian Rookie Challenge. Es beinhaltet nicht

und Lifestylebranche sind auf das „Erfolgsboot“

nur eine – wie bei so vielen anderen Events – übli-

der ARC aufgestiegen.

che Jamsession, sondern bietet den Rookies auch

Die ARC blickt nun auf ein beinahe achtjähriges

die Möglichkeit ihr Können bei einer Night-und

Bestehen zurück und freut sich auch in Zukunft

Backcountrysession unter Beweis zu stellen.

wichtiger Teil der österreichischen und internatio-

Zu erwähnen gilt es zudem das durchaus außerge-

nalen Snowboardszene zu sein!

wöhnliche Votingsystem der ARC. Denn wie schon

Die familiäre und freundschaftliche Atmosphäre

in den Jahren zuvor werden auch heuer wieder die

ist sicherlich ein wesentlicher Punkt, der die ARC

Redakteure der großen Snowboardmagazine für

so besonders macht. Denn im Gegensatz zu an-

das Judging verantwortlich sein, wodurch nicht

deren Veranstaltungen erfahren die Rookies auf

nur ein faires Ergebnis garantiert, sondern auch

diesem Event überhaupt keinen Conteststress.

die Presse verstärkt in das Event involviert wird.

Sie riden zusammen, lassen sich gemeinsam von

Die ARC findet traditionellerweise wieder in

der Presse filmen und fotografieren, puschen sich

Damüls/Bregenzerwald statt. Das kleine Bergdorf

gegenseitig auf ein immer höheres Niveau und

Damüls zählt zu den beliebtesten Wintersportor-

lassenden Abend schließlich mit der legendären

ten in Vorarlberg und wird von seinen Gästen und

Rodelpartie und Afterparty ausklingen.

Einheimischen auch oft als das „schneereichste


Dorf der Welt“ bezeichnet. Damüls ist nicht nur für

ger Nachrichtenmagazin „Wann & Wo“ zum Nr. 1

Familien und Pärchen ein interessantes Skigebiet.

Snowpark in Vorarlberg gewählt. Egal ob Anfänger

Es bietet ebenso für junge Leute und besonders

oder echter Profi, der Burton Snowpark bietet für

für Extremsportfanatische www.damuels.at jede

jeden das richtige Angebot. Angefangen von einer

Menge Abwechslung.

massiven Chillout-Area, einer Beginner-Line mit zahlreichen funny Obstacles bis hin zu fetten Ki-

So finden sich immer wieder diverse Profis – wie

ckern und anspruchsvollen Rails kommt so ziem-

z.B. Lokalmatador David Loibl und Hannes Metz-

lich jeder auf seine Kosten. Und das Beste daran

ler oder die Jungs von den Pirates – mit ihren

ist, dass man sich durch den eigenen Lift direkt am

Filmcrews in Damüls ein, um an sonnigen oder

Park das mühsame Hiken und das stundenlange

verschneiten Tagen den perfekten Spot im weiten

Anstehen an überfüllten Liften erspart.

Backcountry von Damüls zu filmen. Aber auch der seit nun mehr als zehn Jahren bestehende

THE PROJECT TO RIDE!

Snowpark Damüls trägt einen wichtigen Teil dazu

ARC Office

bei, dass sich die Freestyle-Szene so stark in Da-

Reichsstrasse 45

müls etabliert hat.

A-6800 Feldkirch

Der Burton Snowpark Damüls zählt zu den ab-

www.austrianrookiechallenge.at

wechslungsreichsten Snowboardparks in Österreich und wurde bereits mehrmals vom Vorarlber-

FOTOS: Marte Michael


coming up! good events

are

4.-5. & 11.-12. Februar Freeride Festival 2012 by Eric Themel, Silvretta Montafon & Brandnertal

Freeride Elite im Ländle zu Gast

Grad Neigung und mit jeder Menge Fels durchsetzt.

Nach einer gelungenen Premiere des Freeride Fes-

Eine Tatsache mehr, weshalb dieser Event nichts für

tivals im Montafon 2011 haben es sich die beiden

Anfänger ist. Für sämtliche Freeride Fans bietet der

Organisatoren Eric Themel und Chisi Speckle zur

Gegenhang im Skigebiet Brandnertal perfekte Sicht

Aufgabe gemacht das Festival wachsen zu lassen.

auf den Bewerb.

Im Februar 2012 wird es somit 2 Stops in Sachen Freeride im Ländle geben. Dabei erwarten sie die

Nur eine Woche später, am 11./12. Februar, wandert

beiden Organisatoren erneut die Top Fahrer aus

der Event ins Montafon zu seinem Ursprung. Am

der internationalen Freeride Szene. Schon im

Hochjoch im Skigebiet Silvretta Montafon werden

vergangenen Jahr durfte man den Weltmeistern im

die Pros erneut den legendären Wettkampf aus-

steilen Gelände über die Schultern schauen und

tragen und das bereits bekannte Face „Hochjoch“

waghalsige Lines mit Spannung verfolgen.

befahren. Das Amphitheater rund um die Wormser Hütte bietet für sämtliche Zuseher beste Sicht auf

Brandnertal und Hochjoch Als neuen Freeride Festival Stop wird in diesem Jahr neben dem Hochjoch das Brandnertal als Austragungsstätte agieren. Zum ersten Mal wird am 4./5.Februar die Nordseite der Brandner Windegger Spitze befahren. Ein Gelände mit über 50

das Spektakel.



Invitational & Preisgeld Beide Freeride Festival Stops sind sogenannte Invitational Bewerbe für die man sich per Email Bewerben kann und gegebenenfalls vom Veranstalter eingeladen wird. In diesem Jahr wird es zudem € 12.000,- Preisgeld geben. Festival Party After Festival Parties gehören nun einmal dazu wie das Amen im Gebet. Legendär wird einmal mehr die After Party beim 2. Stop am Kapell im Skigebiet Silvretta Montafon. Mit dabei sind wieder DJ’s Stylewarz and the Wax Wreckaz die für feinsten Sound bis in die Morgenstunden garantieren. Der Ticketvorverkauf für die Party beginnt am 16. Januar 2012 bei Ö-Ticket! Infos zum Event gibt’s auf www.freeridefestival.at oder im Facebook: Freeride Festival by Eric Themel Photos: Paco Reich


Gewinne 2x ein Partyticket für die legendäre Party mit den DJ´s Stylewarz und Wax Wreckaz am Kapell! sende ein e-mail mit deinem Namen & Telefonnummer an win@wicked-mag.com und nimm an der Verlosung teil! (Einsendeschluss 09. Februar 2012)


Michael Marte

h t o l C

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Down Under Ein Windsurftrip an die Westk端ste Australiens


Text & Fotos: Harald Pollak


Kurz vor Coronation Beach

2006 saßen Georg und ich in Griechenland,

ten. Unser Plan war es, den November im

mit dem Traum, einmal einen Windsurf-

Norden zu verbringen. Zu dieser Jahreszeit

trip nach Westaustralien zu machen. 2008

ist die Wind- und Wellenwahrscheinlich-

zeigten mir Freunde Fotos von Australien,

keit dort am Größten. Im Dezember sollte es

welche mir erneut das Wasser im Mund

dann in die Wellenhochburg Westaustrali-

zusammen laufen ließen. Als ich wusste,

ens gehen, nach Margaret River.

wann ich mein Bachelorstudium beenden würde, kontaktierte ich Georg. Unser Plan

Drei Tage nach unserer Ankunft in Perth

wurde immer konkreter, bis wir im Frühjahr ging also die Reise Richtung Norden los. 2011 unsere Flüge buchten. Am 29. Okto-

Der erste Halt war nördlich von Geralton in

ber kamen wir in Perth an und erlebten in

„Coronation Beach“, etwa 440 km nördlich

knapp zwei Monaten eines unserer größten

von Perth. Dieser Spot sollte sich gut zum

Windsurfabenteuer.

Springen und Abreiten eignen. Das einzige was uns dieser Spot bot, war ein spiegelglat-

Im Vorfeld hatten wir viel recherchiert und

tes Meer, keine Wellen, viele Fliegen und

es mussten noch einige Besorgungen in

dies eine ganze Woche lang.

Baummärkten und Campingausstattern ge-

Eines habe ich auf all meinen Windsurftrips

tätigt werden, ehe wir in unserem „backpa-

gelernt, sich in Geduld zu üben. Es dauer-

cker Camper“ Perth hinter uns lassen konn-

te also neun wind- und wellenlose Tage,


Roadtrain drive save

The street to heaven (Gnaraloo)

bis wir nach Geralton zurück fuhren, um

Die letzten 80 Kilometer davon waren

Lebensmittel einzukaufen und die Vorher-

Schotterpiste, welche die Ankunft noch

sagen zu checken. Endlich was es soweit,

etwas verzögerte. Angekommen im „three-

guter Swell und Seabreaze kündigten sich

Miles-Camp“ organisierten wir uns einen

für Gnaraloo an.

guten Stellplatz direkt an der Beachfront. Den Rest des Tages verbrachten wir damit,

Wir brachen unsere Zelte ab und fuhren in

unseren Stellplatz gemütlich und wohn-

die letzte Ortschaft (Canarven, 950km von

tauglich zu gestalten.

Perth) bevor es ins absolute „Desert“ ging.

Pünktlich einen Tag nach unserer Ankunft

Schon als wir Perth hinter uns ließen, habe

fing der Wind an und hörte die nächsten 15

ich mir nach 100 Kilometern gedacht, das

Tage auch nicht mehr auf. Nach dem ersten

ist also das Nichts. Bis nach Geralton gibt

Tag am Wasser waren meine Hände kom-

es nichts außer Feldern und langen gera-

plett offen. Dies hielt mich aber nicht davon

den Straßen. Von Geralton nach Canarven

ab, jeden Tag viele Stunden am Wasser zu

steht alle 300 km ein Roadhouse, und da-

verbringen. Die Bedingungen waren per-

zwischen einfach nur unendliche Weiten.

fekt! Die Wellen waren immer gut Manns-

Soweit das Auge reichte, gab es keine Anzei- hoch und luden dazu ein, an seine eigenen chen von Zivilisation. Von Canarven waren

Grenzen zu gehen. An diesem Spot kann

es noch 170 km bis ans Ziel unserer Träume.

man sich sehr gut weiter entwickeln.


Sonnenuntergang in Gnaraloo


Harry und Georg genießen den Sundowner mit einem kühlen Blonden

Harry schlitzt einen schönen Bottomturn ins Gnaraloo´sche Gewässer


Noch schnell einen fetten Smack raushauen und dann...



...zu einem geschmeidigen Aerial off the Lip ansetzen!

Wenn die Vorhersage über 2,5 m Swell an-

schen der Wellen, das Leben fernab von der

kündigt, ist die Welle nahezu endlos und

Gesellschaft oder ist es die Natur in all ihrer

lässt wirklich viele Turns zu. Es war ein

Vielfalt. Man lebt mit Walen, Delphinen,

Break, an dem ich richtig viel Spaß hatte

Mantarochen, Schildkröten und Kangaroos

und sicher einer der Besten, die ich je ge-

Seite an Seite. Es war einfach unbeschreib-

surft bin. Diesen einzigartigen Fleck Erde

lich.

werde ich so schnell nicht vergessen.

In dem Monat, den wir im Norden ver-

Neben den ausgezeichneten Windsurf-

brachten, mussten wir nur einmal in die

und Surfbedingungen kann man eine

Stadt fahren, um unsere Vorräte aufzufül-

atemberaubenden Unterwasserwelt beim

len. Wir lebten dort in unsrer kleinen heilen

Schnorcheln und Fischen erleben. Wenn

Welt im Camp ein einfaches und glückli-

man sich die Taucherbrille aufsetzt und

ches Leben. Es wurden viele Bier getrun-

untertaucht, kommt es einem vor, als wäre

ken, viele Feuer geheizt und viel gesurft.

man in einer anderen Welt.

Nach unglaublich guten Windsurftagen

Die Landschaft im Norden ist vielleicht et-

verließen wir nun den Norden und brachen

was trostlos dieser Platz hat jedoch etwas

in Richtung „Margaret River“ auf.

Magisches. Ich kann es kaum beschreiben,

Der Zeitpunkt war optimal, da sich eine

was diese Magie und Kraft ausmacht. Sind

Flautenphase an der ganze Westküste an-

es die sternenklaren Nächte, ist es das Rau-

kündigte.


Gnaraloo: I love the silence

too much beer

Harry Harpoone mit

last night?

seinem Catch of the day!



Harald going for a big one in Margaret River


Der grüne Süden

1300 Kilometer und eineinhalb Tage später

Das Wellenreiten in den ersten Tagen

kamen wir in Margaret River an. Die Halb-

machte sehr viel Spaß, und die Wellenhö-

insel von Margaret River ist der südwest-

he nahm mit jedem Tag etwas zu. Auch die

lichste Punkt Australiens und so gut wie

Motivation, bald wieder Windsurfen zu

jeder Swell trifft auf diesen Küstenabschnitt.

gehen, stieg mit jedem Tag an.

„Margi“ ist die „Big-Wave-Schmiede“ Westaustraliens.

Nach einer Woche Flaute war es dann wieder soweit, dass wir die Segel auf unsere

Nach unserer Ankunft herrschte noch eini-

Surfbretter stecken konnten. Der Hauptspot

ge Tage Flaute. Man kann jedoch so gut wie

zum Windsurfen im Süden ist „Main Peak“

in jeder Bucht ausgezeichnet Wellenreiten,

oder „Surfer´s Point“ in Prevelly.

und so konnten wir uns ein wenig an die etwas kälteren Wassertemperaturen und

Eine respekteinflößende Welle mit einer

das feuchtere Klima gewöhnen.

dicken Lippe, die auf ein nahezu trockenes

Die Landschaft des Südens unterscheidet

Riff donnert. Im Gegensatz zu Gnaraloo ist

sich von der des Nordens durch eine üppi-

die Welle um einiges kürzer, dafür aber hoh-

ge Vegetation, endlose Wälder, Weingärten

ler und mächtiger.

und Felder. Für uns war es, als würde ein

Man kann sich an den Peak schön herantas-

neuer Urlaub beginnen.

ten und so ist es möglich, die Welle auch an


Einstieg am „Main Peak“



Harry nutzt die Windpausen in Redgate zum Wellenreiten


Main Peak goes big!

richtig großen Tagen zu surfen. Es kündig-

einen Stopp in „Redgate“ ein, um Wellenrei-

te sich auch bald ein großer Swell an. Der

ten zu gehen. Danach machten wir Mittag

erste Tag des Swells war einfach nur be-

um anschließend ein erstklassige Windsurf-

eindruckend.

sessions am „Main Peak“ zu erleben. Der

Im Laufe des Tages wurden die Wellen

Süden ist voll von malerischen Surfspots,

immer höher und gegen Abend waren sie

die uns einfach nur begeisterten.

echt groß. Die Wellenreiter hatten richtig Gas gegeben und beim Zuschauen verging

Die vielen Jahre der Vorfreude und Planung

der Tag wie im Flug. Einen Tag später ge-

wurden mit einzigartigen Sessions belohnt

sellte sich zu den mächtigen Wellen auch

und es war wohl einer der besten Trips mei-

Wind dazu. Dies führte zu einen meiner

nes Lebens. Sowohl im Norden als auch im

fettesten Windsurftage überhaupt.

Süden hatten wir richtig Glück und ausgezeichnete Surfbedingungen vorgefunden.

Im Süden stellte sich nach einigen Ta-

Jedoch windsurften wir nur an zwei unter-

gen ein schöner Tagesrhythmus ein. Wir

schiedlichen Spots, diese zählen aber zu den

wohnten auf einem Campingplatz ver-

besten Westaustraliens, oder vielleicht sogar

steckt im Wald etwa 20km südlich vom

zu den besten der Welt.

Main Peak. Auf der Fahrt zum Wind-

Es stand nur noch ein Projekt vor uns, das

surfspot in der früh legten wir immer noch

Einchecken des Windsurfmaterials am Flug-


Harry hats gmiadlich

Tow in surfing

hafen. Unser Flug ging um sechs Uhr früh.

Ich möchte mich bei meiner Familie, mei-

Die Nacht davor hatten wir noch einige

ner Freundin sowie meinen Freunden

Bier mit unseren neu gewonnenen Freun-

(wind-and-waves.eu, Goya-Austria) für all

den getrunken, bevor wir um vier Uhr mit

die Unterstützung bedanken. Ich bin sehr

dem Taxi zum Flughafen fuhren. Es war

dankbar und überglücklich, meinen Traum

zum ersten Mal so, dass das Gewicht des

zu leben und diese wunderschönen Erfah-

Surfequipments wirklich passte.

rungen gesammelt zu haben.

Diesmal lag das Problem an unseren

Haltet an euren Zielen und Träumen fest!

Handgepäcksstücken.

Harry Pollak

Meines war doppelt so schwer wie erlaubt. Als wir kurz unbeobachtet waren, konnte ich einen Teil des Handgepäcks beim Surfgepäck verstauen, ohne das es jemand merkte. Nachdem also alles problemlos eingecheckt wurde und wir noch ein paar Bier am Gateway tranken, ging es nach 8 wunderschönen Wochen zurück in die Heimat.


Deep inside the „Main Peak“


Schöner Spray in „Margi“

Sundowner am „Main Peak“


Opfer des Monats: J채nner Andi a.k.a. Wee

Die inbr체nstige Liebesbeziehung, die Andi mit seinem Snowboard hegt, scheint leider eine einseitige zu sein. Nachdem Andi ein paar erste Dates mit seinem neuen Board hatte, schien alles gut zu laufen: Saisonkarte am Arlberg, massenhaft Powder und perfekte Wetterbedingungen. Doch wie bereits in der letzten Saison wurde schon nach wenigen Tagen Andreas Wulz


arte ichael M M : to o F Text &

Abweichung vom Normalzustand Ellenbogenfraktur, Luxation und Bänderriss bekannt, dass Andi nun ein Date mit dem Röntgengerät hat. Eh klar, dass sein Board nach dieser Aktion ziemlich sauer war. Wie unschwer zu erkennen ist, versucht Andi mittlerweile, das angeknackste Verhältnis mit schüchternen Annäherungsversuchen wieder aufzubessern. Wir wünschen ihm viel Glück dabei und eine schnelle Genesung! Michael Marte


HERAUSGEBER Extremsportverein Wicked Ruffneck Crew Tranglweg 10, 6714 N端ziders ZVR-Zahl: 139886939

REDAKTION & REALISIERUNG Michael Marte mike@wicked-mag.com Ein Projekt der Wicked Ruffneck Crew zur Verbreitung von Vereinsnachrichten.

FOTOCREDITS Michael Marte, Paco Reich, Thorsten Wenzler, Richard Salzgeber, Stephan Scheunig, Harald Pollak, Sven Capelli, Martin Fabian, Christoph Breiner, Marius Holler, Manuel Ortner, Michael Kleber, Moritz Lechner, Roger Gr端tter, Peter Buchebner www.wicked-ruffneck-crew.com www.facebook.com/wickedruffneckcrew


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